Calluna Sommer 2019
Das Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide, Ausgabe Sommer 2019
Das Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide, Ausgabe Sommer 2019
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<strong>Sommer</strong>frische<br />
Starten Sie lecker in den Tag<br />
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Café Magie Groß Hehlen (im Aller-Center)<br />
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Café Magie Hermannsburg, Celler Straße 14a<br />
Weitere Filialen:<br />
www.baeckerei-meyer.de<br />
Landgasthaus „Zum Pilz“<br />
Das Ausfl ugsziel<br />
in der Südheide!<br />
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auf Ihren Besuch!<br />
Lüneburger Straße 9<br />
29392 Wesendorf<br />
Tel. 0 53 76 / 890 87 10<br />
www.landgasthaus-zum-pilz.de<br />
••• Verena Ostermann ein Gewächshaus. Das würde<br />
die Überwinterung der nicht frostharten Pflanzen enorm<br />
vereinfachen. Zitronenverbene gibt ihrem Hoftee die frische<br />
Geschmacksnote. Ihr Anspruch: Alles, was in ihren<br />
Teemischungen steckt, will sie selbst anbauen.<br />
Lässt der Lavendel die Provence lila leuchten, so sind<br />
es am Ortsrand Eimkes die Ringelblumenfelder in<br />
Orange und Gelb, die nicht zu übersehen sind. Verena<br />
Ostermann erntet Blumen und Blätter für ihre Teekreationen,<br />
aber so viele Ringelblumen braucht selbst sie<br />
nicht. Die Blumen sollen Samen ansetzen, das später als<br />
Saatgut verkauft werden sollen. Ebenso die von Kornblumen<br />
und Kalifornischem Mohn.<br />
In dieser Anfangsphase ist vieles noch immer ein Ausprobieren,<br />
was in Eimke gut wächst und was nicht. In<br />
ihrem Schaugarten am Haus sammeln und sichten sie<br />
die verschiedenen Pflanzen. In diesem Jahr war den Ostermanns<br />
der Anbau mit Anis ein Versuch wert. Beim<br />
Gang übers Feld ist Jörg-Wilhelm Ostermann allerdings<br />
skeptisch, ob der noch was wird. Gut lässt es sich dagegen<br />
mit dem Türkischen Drachenkopf an, der relativ unbekannt<br />
sei. Und dann hat Verena Ostermann noch<br />
einen Plan: Sie will Agastachen aufs Feld bringen –<br />
wegen des Aromas und wegen der Schmetterlinge.<br />
Es geht nicht allein um die Pflanzen, sondern auch um<br />
die Anbaumethoden. Wer nach biologischen Kriterien<br />
arbeitet, kann nicht einfach zum chemischen Spritzmittel<br />
greifen, wenn der Unkrautdruck zu hoch wird. Bleibt<br />
nur eine vorsichtige, mechanische Bearbeitung zwischen<br />
den Reihen oder aber reine Handarbeit. Jetzt im zweiten<br />
Standjahr sind etwa die Minzen so eng zusammengewachsen,<br />
dass die Reihen nicht mehr erkennbar sind.<br />
Um die Pflanzen nicht zu zerstören, muss hier Unerwünschtes<br />
einzeln gezupft werden. Unkrautjäten wie im<br />
Hausgarten, nur dass es hier um viel, viel größere Flächen<br />
geht. Rein rechnerisch würde Ostermann 600 Arbeitsstunden<br />
für einen Hektar Minze veranschlagen.<br />
Zum Vergleich zeigt er auf das Roggenfeld gegenüber, für<br />
das 15 Arbeitsstunden ausreichen, 50 bis 60 Stunden<br />
für einen Hektar Kartoffeln.<br />
Eine weitere Erklärung für den hohen Arbeitsaufwand:<br />
Von Industrialisierung kann hier nicht die Rede sein,<br />
selbst die Mechanisierung stößt an ihre Grenzen. Das für<br />
die Kräuterkultur benötigte Feldgerät gibt es nicht von der<br />
Stange oder generell noch gar nicht. »Das muss man sich<br />
selbst zusammenbasteln«, sagt Jörg-Wilhelm Ostermann.<br />
Den Trockenschrank in der Scheune hat er selbst gebaut,<br />
nachdem die Ostermanns sich Modelle auf anderen<br />
Höfen angeschaut hatten. Manches findet sich auch in<br />
Schuppen und Scheunen – ausgediente Maschinen, die<br />
aus einer Zeit stammen, als die Landwirtschaft noch viel<br />
kleinteiliger war und die nun wieder gute Dienste tun<br />
können. Neukonstruktionen sind ebenfalls zu haben. Das<br />
14 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>