GesteinsPerspektiven 04/19
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WIRTSCHAFT<br />
7<br />
AUS RISIKEN CHANCEN MACHEN<br />
Neue Norm bei Energiemanagement-Zertifizierung<br />
In weniger als einem Jahr, ab dem<br />
21. Feb ruar 2020, werden sich Audits<br />
zur Erst-/Rezertifizierung und Überwachung<br />
von Energiemanagementsystemen<br />
nur noch auf der Grundlage der<br />
ISO 50001:2018 durchführen lassen. Ab<br />
dem 21. August 2021 verlieren dann alle<br />
Zertifikate des DIN-EN-ISO-50001:2011-<br />
Standards ihre Gültigkeit.<br />
Die neue Norm stellt höhere Anforderungen<br />
an das Energiemanagement als<br />
bisher. Unternehmen müssen nunmehr<br />
ihre energiebezogene Leistung gegenüber<br />
einer Ausgangsbasis (Energy<br />
Baseline EnB) nachweisbar und fortlaufend<br />
verbessern und durch Zertifizierungsgesellschaften<br />
überprüfen lassen.<br />
Zusätzlich unterscheidet die Norm zwischen<br />
„statischen Faktoren“ wie tageslichtunabhängige<br />
Beleuchtung, Dauer<br />
und Anzahl von Schichten oder Hallengröße<br />
und „relevanten, dynamischen<br />
Variablen“ wie Produktionsmengen und<br />
Außentemperatur mit Einfluss auf den<br />
Energieverbrauch für die wesentlichen<br />
Energieeinsätze (SEU: Significant Energy<br />
Use). Des Weiteren müssen sich Unternehmen<br />
bereits bei der Planung ihres<br />
Energiemanagementsystems Gedanken<br />
über Chancen und Risiken von externen<br />
und internen Einflüssen wie Politik, verfügbarer<br />
Technik oder Interessen von<br />
Eigentümern und Mitarbeitern machen.<br />
Im ersten Schritt ist zu klären, wie und<br />
welche Daten zu erheben sind. Deshalb<br />
sollten sich die Verantwortlichen auch<br />
mit den Normen ISO 50006 und ISO<br />
50015, die sich mit Methoden der Datenerhebung<br />
befassen, und der ISO<br />
50003, die Anforderungen durch das<br />
Zertifizierungsaudit beschreibt, beschäftigen.<br />
Weiterhin können digitale<br />
Lösungen wie intelligente Mess- und<br />
Regelkonzepte bei der Erhebung und<br />
Kontrolle von Daten hilfreich sein.<br />
Neben höheren Anforderungen bietet<br />
die ISO 50001:2018 aber auch Chancen.<br />
Mit der Neustrukturierung gemäß der<br />
High Level Structure (HLS) ergeben sich<br />
Überschneidungen zu anderen Managementsystemen.<br />
Dank gleicher Kerntexte<br />
und Grundanforderungen, zum Beispiel<br />
zum Kontext des Unternehmens und zum<br />
Chancen- und Risikomanagement, lassen<br />
sich Synergieeffekte optimal nutzen<br />
und Prozesse verschlanken.<br />
Unternehmen, die ein Energiemanagementsystem<br />
einführen, sparen letztlich<br />
Kosten, da sich durch genaue Kennzah-<br />
len wichtige Erkenntnisse zu den Energieflüssen<br />
gewinnen lassen und weiteres<br />
Energieeinsparpotenzial erschließen<br />
lässt. Zusätzlich können sich Unternehmen<br />
für eine erfolgreiche Umsetzung der<br />
Norm zertifizieren lassen. Außerdem besteht<br />
die Möglichkeit, auf der Grundlage<br />
eines funktionsfähigen und zertifizierten<br />
Energiemanagementsystems entsprechende<br />
Steuererstattungen oder Befreiungen<br />
zu beantragen. Kleine und mittelständische<br />
Unternehmen können sich<br />
Energieberatungsleistungen über ein<br />
Förderprogramm des Bundesamtes für<br />
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />
bezuschussen lassen. Ebenfalls werden<br />
bestimmte Effizienztechnologien über<br />
BAFA-Programme gefördert.<br />
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