09.07.2019 Aufrufe

#echtwohlig - Das Magazin für das Bayerische Golf- und Thermenland 2019

Die zweite Ausgabe des Thermenlandmagazins zeigt, dass es keineswegs nur Golfplätze und Thermen sind, die diese Region ausmachen. Sondern auch die Menschen, ihre Geschichten und Unternehmungen – und unsere Begeisterung dafür. Es begeistert uns, wieviel es vor der eigenen Tür und vermutlich auch im eigenen Leben zu entdecken gibt, sobald man den Tag entspannt betritt. Alles ist da. Es geht darum, es wahrzunehmen und zu würdigen. Lassen Sie uns gemeinsam loslegen.

Die zweite Ausgabe des Thermenlandmagazins zeigt, dass es keineswegs nur Golfplätze und Thermen sind, die diese Region ausmachen. Sondern auch die Menschen, ihre Geschichten und Unternehmungen – und unsere Begeisterung dafür.

Es begeistert uns, wieviel es vor der eigenen Tür und vermutlich auch im eigenen Leben zu entdecken gibt, sobald man den Tag entspannt betritt. Alles ist da. Es geht darum, es wahrzunehmen und zu würdigen. Lassen Sie uns gemeinsam loslegen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>#echtwohlig</strong> & voller besonderer Geschichten<br />

<strong>#echtwohlig</strong> & voller besonderer Geschichten<br />

VON SAMMAREI, HEILIGEN BERGEN UND SCHÄTZEN UNTERM HOLLERBUSCH<br />

von links:<br />

St. Erasmus am Heiligenberg in Schönau<br />

Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt auf dem<br />

Bogenberg<br />

Wallfahrtskirche St. Ottilia in Kelheim<br />

Pilgern durch<br />

Niederbayern<br />

<strong>Das</strong> Beste am Gehen ist: Man kann es überall <strong>und</strong> zwar sofort.<br />

Raus zur Haustür <strong>und</strong> immer in eine Richtung bis nach Rom. Oder nach<br />

Santiago di Compostela. Oder nach Sammarei.<br />

Über so lange Distanzen hat <strong>das</strong> Gehen<br />

oft ein Anliegen <strong>und</strong> wird damit zum Pilgern.<br />

Gepilgert wurde <strong>und</strong> wird r<strong>und</strong> um<br />

den Erdball seit Menschengedenken: Man<br />

will ein Gelübde erfüllen, sich geistlich<br />

vertiefen oder Dank abstatten. Gehen als<br />

spirituelle Angelegenheit. Seit der Antike<br />

<strong>und</strong> in allen Religionen. Eine ganze Weile<br />

wurde <strong>das</strong> vergessen, die langen Pilgerwege<br />

quer durch Europa verwilderten, die<br />

Natur übernahm.<br />

Doch seit einigen Jahren beginnt die Faszination<br />

<strong>und</strong> scheinbar auch <strong>das</strong> Bedürfnis<br />

nach dem Gehen über lange Distanzen<br />

wieder aufzuleben. Hape Kerkeling war<br />

„dann mal weg“ <strong>und</strong> trat damit eine Welle<br />

von Jakobspilgern los. Die Alpen werden<br />

hin <strong>und</strong> her überquert. Fernwanderwege<br />

vom Nordkap bis Palermo werden neu beschildert.<br />

Doch was macht diese Faszination am<br />

Gehen aus? Neurowissenschaftler versuchen<br />

zu belegen, was der Mensch eigentlich<br />

immer schon weiß: Gedanken <strong>und</strong><br />

Wahrnehmung verändern sich beim<br />

Gehen. <strong>Das</strong> Gehen in der Natur trainiert<br />

neben dem Körper auch die Sinne.<br />

Vogelstimmen, <strong>das</strong> Geräusch der eigenen<br />

Schritte, Wind auf der Haut, Licht durch<br />

die Blätter im Wald oder der Geruch<br />

einer frisch gemähten Wiese. All <strong>das</strong><br />

bringt den Menschen schlagartig in die<br />

Gegenwart. Und damit zu sich selbst.<br />

Bei sich sein macht die eigentliche Qualität<br />

des Pilgerns aus. Und so muß es nicht<br />

zwingend gleich der lange Weg nach<br />

Rom oder Santiago sein, sondern vielleicht<br />

eben Sammarei in Niederbayern.<br />

„Sammarei“ – eine volkstümliche Abwandlung<br />

von „Sancta Maria“ – ist ein<br />

alter Wallfahrtsort bei Ortenburg. Die Geschichte<br />

geht zurück bis zu einem Brand<br />

im Jahr 1631. Seitdem waren zahllose<br />

Pilger mit ihren Anliegen in Sammarei,<br />

davon zeugen die 1.300 Votivbilder, die<br />

sie zum Dank hinterließen. Mit vielen<br />

der niederbayerischen Wallfahrtskirchen<br />

verbinden sich w<strong>und</strong>ersame Geschichten,<br />

die es zu entdecken gilt. So zum Beispiel<br />

die kleine Wallfahrtskirche Heiligenberg<br />

bei Schönau im Landkreis Rottal-Inn.<br />

Man erzählt sich, ein Mann aus Heiligenberg<br />

träumte, <strong>das</strong>s er auf der Steinernen<br />

Brücke in Regensburg etwas Wichtiges<br />

erfahren würde. Er pilgerte also zur<br />

Brücke, aber nichts passierte. Der<br />

Brückenwärter fragte ihn, worauf er denn<br />

hier warte. Der Mann erzählte die Sache<br />

mit dem Traum <strong>und</strong> der Wärter meinte,<br />

er selbst habe einmal geträumt, <strong>das</strong>s unter<br />

einem Hollerbusch am heiligen Berg<br />

ein Schatz zu finden sei. Er selbst glaube<br />

aber nicht an Träume. Der Bauer ging daraufhin<br />

wieder heim <strong>und</strong> fand unter dem<br />

Hollerbusch in seinem Garten den Schatz.<br />

Von dem Geld ließ er dann die Kirche<br />

errichten. Eine w<strong>und</strong>ersame Geschichte<br />

über <strong>das</strong> Finden von Schätzen, die vielleicht<br />

vor der eigenen Haustür liegen.<br />

Man muß jedoch keineswegs katholisch<br />

sein, um zu pilgern. Pilgern ist ein Weg<br />

nach innen, zu sich selbst. Eine Auszeit<br />

vom stressigen Alltagsleben. Ruhe, Landschaft<br />

<strong>und</strong> einfaches Leben genießen.<br />

Wo<strong>für</strong> sich die niederbayerische Umgebung<br />

hervorragend eignet. Entlang von<br />

Flüssen <strong>und</strong> vorbei an alten Klöstern, barocken<br />

Zwiebeltürmen <strong>und</strong> über Feldwege<br />

auf zwitschernden Fluren. Wer sich den<br />

Weg nicht täglich selbst suchen möchte,<br />

dem bieten sich markierte Pilgerwege wie<br />

zum Beispiel der europäische VIA NOVA<br />

(von Böhmen nach Österreich) oder ein<br />

Teil des ostbayerischen Jakobsweges.<br />

Beide führen durch <strong>das</strong> <strong>Bayerische</strong> <strong>Golf</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Thermenland</strong>. Der Einstieg ist allerorten<br />

möglich, sodaß sich selbst <strong>für</strong> ein<br />

Wochenende <strong>das</strong> Pilgern schon lohnt.<br />

Schattige Biergärten laden zur ergänzenden<br />

leiblichen Einkehr, der Fluss zu<br />

einem erfrischenden Bad. Verbinden lässt<br />

sich <strong>das</strong> Pilgern natürlich auch mit einem<br />

Bad in der Therme: Geist <strong>und</strong> Körper können<br />

wieder eins werden in Niederbayern.<br />

Ein weiterer lohnender Pilgerweg ist<br />

der Wolfgangsweg. Die niederbayerische<br />

Wegführung nach Süden verläuft quer<br />

durchs <strong>Bayerische</strong> <strong>Golf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Thermenland</strong><br />

von Regensburg hinunter nach<br />

Altötting. Zurück nach Norden führt der<br />

Weg über Bad Griesbach, Niederalteich,<br />

Deggendorf <strong>und</strong> Metten hinein in den<br />

<strong>Bayerische</strong>n Wald.<br />

www.wolfgangsweg.de<br />

22 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!