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AUSGABE I VOM 16.07.2019<br />

DER GENERATIONENRATGEBER<br />

Sicherheit<br />

bedeutet<br />

Freiheit<br />

Eigentlich wäre Hedwig Wenk ein Fall für ein<br />

Pflegeheim. Wie sie trotz schwerer Krankheiten<br />

selbstständig in Wangen leben kann. Seite 4<br />

ERBRECHT<br />

Viele Testamente in<br />

Deutschland sind ungültig.<br />

Wie man es richtig macht.<br />

Seite 9<br />

HAUSTIERE<br />

In vielen Heimen und<br />

Einrichtungen sind Tiere<br />

herzlich willkommen.<br />

Seite 14<br />

FREIZEITAKTIVITÄTEN<br />

Raus aus dem Alltagstrott –<br />

geistig und körperlich aktiv<br />

bleiben und länger leben.<br />

Seite 15


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INHALT / EDITORIAL / IMPRESSUM – conSenio 3<br />

3 Sicherheit bedeutet Freiheit<br />

Ihre Gesundheit spielt nicht so recht mit –<br />

Hedwig Wenk wollte aber partout nicht ins<br />

Heim. Heute lebt sie weitgehend<br />

selbstständig, dank des Hausnotrufsystems.<br />

11 Beratung ist das A und O<br />

Niemand ist vorbereitet, wenn Angehörige<br />

zum Pflegefall werden. Der Pflegestützpunkt<br />

hilft Angehörigen und Betroffenen, die richtige<br />

Betreuung zu finden.<br />

18 Stolperfallen beseitigen<br />

Ein altersgerechter Umbau heißt nicht<br />

zwangsläufig nur, Stufen zu umgehen. Ein paar<br />

Tipps, woran man bei Barrierefreiheit noch so<br />

alles denken sollte.<br />

Impressum<br />

Vorsorge<br />

Komme was da<br />

wolle<br />

Wie man für den Fall der Fälle vorsorgen<br />

kann. Seite 12<br />

Editorial<br />

Gut alt werden!<br />

Gesund alt werden und so lange<br />

wie möglich in den eigenen<br />

vier Wänden bleiben. Das ist leider<br />

nicht immer möglich, aber es<br />

gibt immer mehr Angebote für<br />

Senioren, die das Leben leichter<br />

machen und dabei helfen, gut alt<br />

zu werden.<br />

Welche das genau sind, darüber<br />

informiert die akutelle Ausgabe<br />

des Magazins <strong>ConSenio</strong>.<br />

Verlag & Herausgeber<br />

Neue Pressegesellschaft<br />

GmbH & Co. KG<br />

Rosenstr. 24<br />

73033 Göppingen<br />

Anzeigen (verantwortlich)<br />

Mario Bayer<br />

Datenschutz<br />

Den Datenschutzbeauftragten<br />

erreichen Sie unter der<br />

E-Mail:<br />

datenschutz@swp.de<br />

Redaktion<br />

Stefanie Müller (verantwortlich),<br />

Kerstin Auernhammer,<br />

inge Czemmel,<br />

Birgit Rexer (Projektleitung)<br />

SVH GmbH & Co. KG<br />

Schaffnerstr. 24, 89073 Ulm<br />

Fotos<br />

Axel Raisch, Giacinto Carlucci,<br />

SVH, NWZ-Archiv,<br />

Shutterstock<br />

Gestaltung<br />

mediaservice ulm,<br />

Druck<br />

DHO - Druckzentrum<br />

Hohenlohe Ostalb<br />

GmbH & Co. KG<br />

Ludwig-Erhard-Straße 109<br />

74564 Crailsheim<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Stefanie Müller<br />

Redaktionsleitung<br />

Schwäbisches Verlagshaus<br />

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Michael und Thomas Fitz, Kanzenbühl 26, 73117 Wangen, Telefon 07161 968140,<br />

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Sicherheit<br />

bedeutet Freiheit<br />

Unterstützung Flexibel buchbare Module zur Unterstützung im Alltag helfen älteren<br />

Menschen, ihre Unabhängigkeit zu erhalten. Von Axel Raisch


HAUSNOTRUF – conSenio 5<br />

Hedwig Wenk ist eine<br />

freundliche, unterhaltsame<br />

und gesellige Frau mit<br />

fröhlichem Wesen. Beim<br />

ersten Eindruck vermutet<br />

man nicht, dass die 69-Jährige an<br />

schwerem Rheuma, chronischer Leukämie<br />

und Bluthochdruck leidet. Ihre<br />

Lebensfreude lässt sich die gebürtige<br />

Westfälin davon genauso wenig<br />

nehmen wie von den Nebenwirkungen<br />

ihrer zahlreichen Medikamente,<br />

die sie täglich einnehmen muss.<br />

Verständlich, dass der agilen Seniorin<br />

ihre Unabhängigkeit sehr wichtig<br />

ist. Dass sie diese trotz schwerer<br />

Erkrankungen noch weitgehend unbeschwert<br />

leben kann, verdankt sie<br />

der Unterstützung durch die Johanniter-Unfall-Hilfe<br />

im Kreis Göppingen<br />

sowie ihren vier Wänden in Wangen,<br />

die sie in einer Seniorenanlage<br />

mit etwas Glück bekommen hat. Seit<br />

Juni 2017 hat sie ihre Wohnung am<br />

Pfarrberg gemietet, dabei den Arzt<br />

im Haus, die Arbeiten im und am<br />

Haus werden erledigt, und sie muss<br />

keine Treppen mehr steigen.<br />

Dafür ist Hedwig Wenk dankbar,<br />

auch wenn ihr der Abschied aus ihrer<br />

Eigentumswohnung im Schwarzwald<br />

sehr schwergefallen war. Sie<br />

hatte sie sich genau nach ihren Vorstellungen<br />

vor rund 20 Jahren gestaltet<br />

und ausgebaut. „Da wollte ich für<br />

immer bleiben”, erinnert sich Wenk.<br />

Doch das Haus, in dem sich ihre<br />

Wohnung befand, war in den Hang<br />

gebaut. 42 Stufen waren zu überwinden,<br />

bevor sie ihre Tür erreichte –<br />

ein immer größeres Hindernis für die<br />

69-Jährige. Den endgültigen Ausschlag<br />

gab jedoch ein medizinischer<br />

Notfall vor zwei Jahren und die darauffolgenden,<br />

dringenden Bitten von<br />

Kindern und Ex-Mann. Hedwig Wenk<br />

sagt: „Ich hätte mich weiter durchgewurschtelt.”<br />

Vor zwei Jahren befand sich Wenk<br />

in einer hilflosen Lage<br />

Eine plötzliche schwere Nierenerkrankung<br />

setzte ihr Anfang des Jahres<br />

2017 so zu, dass sie eines Tages<br />

zusammensackte und sich nicht mehr<br />

aus eigener Kraft aus der Situation<br />

befreien konnte. Sie habe eine Sepsis,<br />

eine Blutvergiftung gehabt, erzählt<br />

die gelernte Krankenschwester.<br />

Während sich Hedwig Wenk bei<br />

ihren Versuchen, sich selbst aufzuhelfen,<br />

auch noch einen von ihren<br />

Cortisoneinnahmen geschwächten<br />

Wirbel brach, riefen die damals weit<br />

entfernt wohnenden Kinder ab dem<br />

Vormittag mehrfach an, weil sich ihre<br />

Mutter nicht meldete. Das war ungewohnt,<br />

hielten ihre beiden Kinder<br />

doch täglich Kontakt zu ihr, und sie<br />

zu ihnen. Schließlich alarmierten ihre<br />

Kinder die Rettungskette. Feuerwehr<br />

und Polizei sorgten schließlich kurz<br />

vor Mitternacht für den Zugang zur<br />

Wohnung. Notarzt und Rettungskräfte<br />

stabilisierten die bereits in Lebensgefahr<br />

schwebende Frau. „Es war<br />

ganz knapp”, weiß Hedwig Wenk.<br />

Kurze Zeit später wäre sie vermutlich<br />

nicht mehr zu retten gewesen.<br />

Während Hedwig Wenk durch Antibiotikumsgabe<br />

schnell auf den Weg<br />

der Besserung und dann auch in die<br />

Reha kam, organisierte ihre Tochter<br />

bereits einen Hausnotruf bei den Johannitern<br />

im Schwarzwald. Da sie<br />

vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung<br />

(MDK) rasch den<br />

Pflegegrad 1 attestiert bekam, erhielt<br />

sie ab diesem Zeitpunkt auch einen<br />

Ich hätte<br />

mich weiter<br />

durchgewurschtelt<br />

Hedwig Wenk<br />

Rentnerin<br />

finanziellen Zuschuss zu ihren in Anspruch<br />

genommenen Unterstützungsleistungen.<br />

Zum 1. Januar 2017 wurden die seit<br />

vielen Jahren bekannten Pflegestufen<br />

0 bis 4 von den Pflegegraden abgelöst,<br />

um auch Demenzkranke mit guter<br />

körperlicher Konstitution dabei<br />

besser berücksichtigen zu können<br />

(mehr Informationen dazu im Kasten).<br />

Bald folgte der Umzug nach<br />

Wangen, in die Nähe der Tochter. Die<br />

Übertragung des Vertrags von den Johannitern<br />

im Schwarzwald nach Göppingen<br />

klappte reibungslos.<br />

Sicherheit und Selbstständigkeit<br />

mit dem Hausnotruf<br />

Inzwischen hat sich Hedwig Wenk<br />

längst an den Hausnotruf gewöhnt,<br />

auch wenn sie es anfangs vor allem<br />

„den Kindern zuliebe“ gemacht habe,<br />

wie sie sagt. Für Sohn und Tochter<br />

ist das von der Mutter wie eine Uhr<br />

um den Arm getragene Gerät eine Beruhigung.<br />

Und für die Mutter im


6 conSenio – HAUSNOTRUF<br />

Alexandra Kielkopf kümmert sich<br />

auch um die Arbeit im Haushalt. <br />

<br />

Foto Mareen Kupka<br />

Notfall eine echte Hilfe, auch wenn<br />

sie – vor allem im Sommer – nicht<br />

immer glücklich ist mit „dem Ding“<br />

am Arm. Die Möglichkeiten beim<br />

Hausnotruf sind vielfältig und je nach<br />

Sicherheitsbedürfnis, Konstitution<br />

und Verfügbarkeit weiterer Personen<br />

wählbar.<br />

Gerade durch den im Notfall nun<br />

möglichen direkten Draht zur Hilfe<br />

wird Selbstständigkeit und Unabhängigkeit<br />

gewonnen. Sicherheit gewährleistet<br />

in diesem Falle Freiheit.<br />

Eine weitere Stütze der gelebten<br />

Selbstständigkeit ist für Hedwig<br />

Wenk auch die Haushaltshilfe, die sie<br />

ebenfalls von den Johannitern erhält.<br />

Aufgrund ihrer Zufriedenheit mit der<br />

Betreuung durch den in Göppingen<br />

ansässigen Hilfsdienst nahm sie auch<br />

eine kurze Wartezeit in Kauf. Denn<br />

die ambulante Pflege der Johanniter<br />

am Standort Göppingen befinde sich<br />

derzeit noch im Aufbau, erklärt Mareen<br />

Kupka von der Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Johanniter. Umso größer<br />

war die Freude, als sich die stellvertretende<br />

Pflegedienstleiterin Ingrid<br />

Skutta Anfang 2018 bei Hedwig Wenk<br />

meldete und mitteilte, dass es bald so<br />

weit sei. Seit dem 15. März 2018<br />

kommt Alexandra Kielkopf drei Stunden<br />

jeden Monat zu Hedwig Wenk.<br />

„Ein Glücksfall“, sagt sie.<br />

Die Seniorin beteuert auch nach<br />

über einem Jahr, dass sich das Warten<br />

gelohnt habe. Die Chemie zwischen<br />

ihr und der Haushaltshilfe<br />

stimme. Das betreffe die Art zu putzen<br />

wie auch das Gespräch zwischendurch,<br />

für das sich Alexandra Kielkopf<br />

zur Freude von Hedwig Wenk<br />

auch immer wieder Zeit nimmt ohne<br />

Arbeiten dabei zu vernachlässigen.<br />

Weitere<br />

Hilfen<br />

Der Menüservice<br />

bietet eine breite<br />

Auswahl an kalten<br />

und warmen Speisen.<br />

Eine Zu- oder Abbestellung<br />

ist am gleichen<br />

Tag möglich. Bei<br />

„Probeessen-Aktionen”<br />

können Interessenten<br />

auch vorher<br />

testen.<br />

Die Haushaltshilfen<br />

begleiten auf Wunsch<br />

bei Terminen. Neben<br />

der Einkaufsbegleitung<br />

gibt es auch die<br />

Möglichkeit, Einkäufe<br />

komplett übernehmen<br />

zu lassen. Aber<br />

auch Aktivitäten wie<br />

etwa der Besuch bei<br />

Freunden oder auf<br />

dem Friedhof werden<br />

genauso unterstützt<br />

wie Spaziergänge, das<br />

Vorlesen aus der Zeitung<br />

oder beispielsweise<br />

gemeinsame<br />

Gesellschaftsspiele.<br />

Diese Hilfen können<br />

bei verschiedenen Anbietern<br />

gebucht werden.<br />

Weitere Informationen<br />

gibt es beim<br />

Pflegestützpunkt<br />

im Landratsamt<br />

Göppingen.<br />

www.psp-gp.de<br />

Flexible Haushaltshilfe<br />

erleichtert das Leben<br />

Wenk erinnert sich an die erste Begegnung<br />

wie an ein Rendezvous:<br />

„Wir waren beide aufgeregt, aber die<br />

Chemie stimmte sofort, wir verstehen<br />

uns blendend und blind.” Sie sei<br />

„sehr zufrieden, ganz glücklich”, versichert<br />

Hedwig Wenk. Insbesondere<br />

mit der unbürokratischen und flexiblen<br />

Gestaltung. Das betreffe sowohl<br />

die Termine, die unkompliziert geändert<br />

werden könnten, erzählt Hedwig<br />

Wenk. Aber auch die Tätigkeiten<br />

seien bei Bedarf anpassbar. “Ich brauche<br />

eigentlich nur für die groben Sachen<br />

jemand”, erklärt die Seniorin.<br />

Daher putzt, saugt und wischt ihre<br />

Haushaltshilfe in der Regel die Wohnung.<br />

Wenn es ihr einmal schlecht<br />

gehe, sei es aber auch keine Frage,<br />

dass der Abwasch gemacht, die Wäsche<br />

gebügelt oder die Blumen gegossen<br />

werden, erzählt Hedwig<br />

Wenk. “Was eben anfällt; wenn es mir<br />

schlecht geht, macht sie einfach<br />

mehr.” Die Kosten übernimmt in dieser<br />

Kombination (Dauer, Pflegegrad)<br />

die Pflegekasse. Sollte die Seniorin<br />

einmal weitere Hilfsangebote benötigen,<br />

stehen Zusatzmodule zur Erweiterung<br />

der Unterstützung, wie<br />

etwa ein Menü- oder Begleitservice,<br />

zur Verfügung.<br />

Gerne lässt sich Hedwig Wenk<br />

über das umfangreiche Angebot von<br />

Mareen Kupka informieren. Denn eines<br />

steht für sie fest: Sie wird es aufgrund<br />

ihrer bislang guten Erfahrungen<br />

bei den Johannitern buchen. “Ich<br />

bin sehr zufrieden mit der Wahl.” Es<br />

gebe eine enorm dicke Liste der Pflegekasse<br />

mit zugelassenen Dienstleistern,<br />

sagt Hedwig Wenk und deutet<br />

mit ihren Händen den beachtlichen<br />

Umfang der Broschüre an. Doch sie<br />

müsse nicht nach Alternativen suchen,<br />

da alles bestens klappe. Auch<br />

der Kontakt zur Verwaltung sei unkompliziert,<br />

freut sich die ältere<br />

Dame über die problemlose Unterstützung<br />

beim Erhalt ihrer Unabhängigkeit.<br />

So kann sie sich weiterhin auf ihre<br />

vier Enkel freuen, mit dem Auto zum<br />

Einkaufen fahren, sich unbeschwert<br />

den Kreuzworträtseln und Lieblingssendungen<br />

im Fernsehen widmen<br />

oder ihre geistige Fitness bei Intelligenztests<br />

auf dem Smartphone trainieren.<br />

Der Notruf gibt<br />

jederzeit Sicherheit<br />

365 Tage im Jahr, 24 Stunden pro Tag:<br />

Der Hausnotrufservice der Johanniter,<br />

den bereits 190.000 Personen in<br />

Deutschland nutzen, sorgt für Sicherheit<br />

rund um die Uhr. Mareen Kupka<br />

von der Öffentlichkeitsarbeit der<br />

Johanniter in Göppingen erklärt, welche<br />

Möglichkeiten es dabei gibt.<br />

Beim Basispaket des Johanniter-Hausnotruf-Services<br />

kann bei<br />

Auslösen des Alarms eine Kontakt-


HAUSNOTRUF – conSenio 7<br />

Wenn die vertraute<br />

Unterstützung im Urlaub<br />

ist, kümmern sich andere<br />

Mitarbeiterinnen um<br />

Hedwig Wenk.<br />

Fotos: Mareen Kupka<br />

Die<br />

verschiedenen<br />

Pflegegrade<br />

2017 wurden die damals<br />

geltenden Pflegestufen in<br />

Pflegegrade geändert. Für die<br />

Einstufung gelten folgende<br />

Vorgaben:<br />

1Pflegegrad 1: Geringe Beeinträchtigung<br />

der Selbstständigkeit<br />

2Pflegegrad 2: Erhebliche<br />

Beeinträchtigung der<br />

Selbstständigkeit<br />

Hedwig Wenk legt Wert darauf,<br />

manche Tätigkeiten selbst zu<br />

erledigen. Foto: Axel Raisch<br />

3Pflegegrad 3: Schwere<br />

Beeinträchtigung der<br />

Selbstständigkeit<br />

person durch die Notrufzentrale<br />

kontaktiert werden. Beim Komfortpaket<br />

wird ein Schlüssel zur<br />

Wohnung hinterlegt und sicher<br />

verwahrt. In diesem Falle kommen<br />

Einsatzkräfte der Johanniter<br />

dann ins Haus. Im Falle eines<br />

Alarms wird parallel versucht,<br />

telefonisch Kontakt aufzunehmen.<br />

Falls dies gelingt und der<br />

Notruf versehentlich ausgelöst<br />

wurde, wird der Einsatz abgebrochen,<br />

andernfalls rücken Hilfskräfte<br />

aus.<br />

Wer noch mehr Sicherheit<br />

möchte, der kann zusätzlich die<br />

Option Tagestaste wählen. In<br />

diesem Fall gibt der Träger des<br />

Notrufsenders jeden Tag ein Signal<br />

ab zur Bestätigung, dass alles<br />

in Ordnung ist. Erfolgt dies nicht,<br />

werde ebenfalls die jeweilige<br />

Kontaktaufnahme ausgelöst, erklärt<br />

Mareen Kupka. Wer einen<br />

unzuverlässigen Telefondienstleister<br />

hat, für den gibt es zur zusätzlichen<br />

Absicherung ein<br />

Hausnotrufgerät mit integrierter<br />

SIM-Karte, sozusagen einer eigenen<br />

Leitung, über die bei einem<br />

Defekt des Routers, des Telefons<br />

oder der Telefonleitung ein<br />

Alarm abgesetzt werden kann.<br />

Die Kosten beziehungsweise der<br />

Eigenanteil seien ganz unterschiedlich<br />

und vom gewählten<br />

Paket sowie Pflegegrad abhänging,<br />

so Kupka weiter. Als Beispiel<br />

nennt sie die Kosten von 25<br />

Euro für das Basispaket, das<br />

Komfortpaket ist für 44 Euro pro<br />

Monat erhältlich.<br />

Mareen Kupka gibt noch einen<br />

Tipp: Der Hausnotruf wird von<br />

den Pflegekassen als Hilfsmittel<br />

anerkannt. Bei anerkannter Pflegeeinstufung<br />

ist eine volle Kostenübernahme<br />

für die Basisabsicherung<br />

möglich. Ausgaben für<br />

den Hausnotruf können auch von<br />

der Steuer abgesetzt werden,<br />

denn er gilt als haushaltsnahe<br />

Dienstleistung. Wie sieht ein<br />

Hausnotrufgerät ganz praktisch<br />

aus? Der Sender wird als Armband<br />

oder Halskette getragen.<br />

Das Signal funktioniert in der<br />

ganzen Wohnung. Auf Knopfdruck<br />

wird eine Sprechverbindung<br />

mit der Hausnotrufzentrale<br />

hergestellt. Die Lautstärke ist<br />

so hoch, dass die betreffende Person<br />

auch in der Wohnung liegend<br />

alles hören kann, die Empfindlichkeit<br />

entsprechend, sodass das<br />

Gegenüber in der Zentrale auch<br />

weiter entfernte Personen verstehen<br />

kann.<br />

Antrag bei der<br />

Pflegekasse stellen<br />

Wer erstmals einen Antrag auf<br />

einen Pflegegrad bei seiner Pflegekasse<br />

stellt, wird nach dem<br />

neuen Prüfverfahren NBA<br />

(„Neues Begutachtungsassessment“)<br />

persönlich begutachtet.<br />

Dabei ermitteln Gutachter den<br />

Grad der noch vorhandenen<br />

Selbstständigkeit und empfehlen<br />

gegebenfalls einen Pflegegrad, in<br />

4Pflegegrad 4: Schwerste<br />

Beeinträchtigung der<br />

Selbstständigkeit<br />

5Pflegegrad 5: Schwerste<br />

Beeinträchtigung der<br />

Selbststständigkeit mit besonderen<br />

Anforderungen an<br />

die pflegerische Versorgung<br />

www.mdk.de<br />

den der Versicherte eingestuft<br />

werden sollte. Letztlich entscheidet<br />

die Pflegekasse des Antragstellers<br />

über die Genehmigung eines<br />

Pflegegrades und der damit<br />

verbundenen Pflegeleistungen.<br />

Wer vor 2017 bereits eine anerkannte<br />

Pflegebedürftigkeit<br />

(Stufe 1, 2 oder 3) und eine anerkannte<br />

eingeschränkte Alltagskompetenz<br />

(sogenannte „Pflegestufe<br />

Null“) hatte, wurde nicht<br />

erneut begutachtet. Entsprechend<br />

der Pflegegrad-Tabelle<br />

wurden Pflegestufen dann automatisch<br />

in den entsprechenden<br />

Pflegegrad umgewandelt.


8 conSenio – KURZ NOTIERT<br />

Höherer Steueranteil für<br />

Neurentner ab 2019<br />

Wer 2019 in den Ruhestand geht,<br />

muss einen größeren Anteil seiner<br />

Rente versteuern. Ab Januar<br />

steigt der steuerpflichtige Rentenanteil<br />

von 76 auf 78 Prozent.<br />

Darauf macht der Bund der Steuerzahler<br />

in Berlin aufmerksam.<br />

Somit bleiben nur noch 22 Prozent<br />

der ersten vollen Bruttojahresrente<br />

steuerfrei. Dieser Anteil<br />

gilt für im Jahr 2019 neu hinzukommende<br />

Rentner.<br />

FOTO: © ROBERT KNESCHKE/FOTOLIA.COM<br />

Bei Bestandsrenten bleibt der<br />

festgesetzte steuerfreie Rentenbetrag<br />

bestehen. Rentner müssen<br />

seit 2005 einen Teil ihrer Altersbezüge<br />

versteuern. Der steuerfreie<br />

Freibetrag reduziert sich<br />

seitdem jährlich um zwei Prozent.<br />

Lag er 2005 noch bei 50 Prozent,<br />

sank er bis 2015 auf 30 Prozent.<br />

2040 werden die Renten<br />

dann komplett steuerpflichtig<br />

sein. <br />

dpa<br />

Pflegende Angehörige können<br />

Hilfen für Auszeit kombinieren<br />

Wenn pflegende Angehörige<br />

zeitweise nicht pflegen können,<br />

erhalten sie eventuell finanzielle<br />

Unterstützung. Je nach Einzelfall<br />

gibt es dazu zwei Mechanismen:<br />

die Kurzzeitpflege und die<br />

Verhinderungspflege. Beide Varianten<br />

sind aber auch kombinierbar,<br />

erklärt die Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Mindestens Pflegegrad 2<br />

Gemeinsam ist Kurzzeit- und<br />

Verhinderungspflege, dass sie<br />

kurzfristig Pflegepausen überbrücken<br />

– zum Beispiel für einen<br />

Urlaub oder Krankenhausaufenthalt<br />

des Pflegenden. Wichtigste<br />

Voraussetzung ist dabei, dass der<br />

Pflegebedürftige mindestens den<br />

Pflegegrad 2 hat. Bei der Kurzzeitpflege<br />

kommen Pflegebedürftige<br />

vorübergehend in einer Betreuungseinrichtung<br />

unter – freie<br />

News,<br />

Storys,<br />

Tipps<br />

Plätze vorausgesetzt. Bei der<br />

Verhinderungspflege bleiben sie<br />

zwar zu Hause, die Betreuung<br />

übernehmen dann aber entweder<br />

andere Ehrenamtler – Verwandte<br />

oder Nachbarn zum Beispiel –<br />

oder ein professioneller Dienstleister.<br />

Für Kurzzeit- und Verhinderungspflege<br />

zahlt die Pflegekasse<br />

jeweils maximal 1.612 Euro.<br />

Der Betrag lässt sich aber durch<br />

noch ungenutztes Geld aus dem<br />

jeweils anderen Topf aufstocken.<br />

Allerdings ist nur bei der Kurzzeitpflege<br />

das <strong>gesamt</strong>e Geld aus<br />

der anderen Variante verwendbar<br />

– bei der Verhinderungspflege<br />

steht lediglich die Hälfte des<br />

Geldes aus der Kurzzeitpflege<br />

zur Verfügung. Hier sind maximal<br />

also 2.418 Euro drin, bei der<br />

Kurzzeitpflege sind es 3.224 Euro.<br />

<br />

dpa<br />

____ PLATO ____<br />

RECHTSANWÄLTE<br />

RICHTUNGWEISEND<br />

Hubertus Tolksdorf<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Familienrecht<br />

Familienrecht<br />

Erbrecht<br />

Inkasso<br />

Axel Klapatat<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Fachanwalt für Mietrecht<br />

Arbeitsrecht<br />

Mietrecht<br />

Kündigungsschutz<br />

Ömer Savas<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Familienrecht<br />

Familienrecht<br />

Erbrecht<br />

Internet-Recht<br />

Julia Spork<br />

Rechtsanwältin<br />

Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />

Arbeitsrecht<br />

Kündigungsschutz<br />

WEG-Recht<br />

Thomas Kögler<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Sozialrecht<br />

Julia Schott<br />

Rechtsanwältin<br />

Fachanwältin für Verkehrsrecht<br />

Zertifizierte Schuldnerberaterin<br />

Versicherungsrecht<br />

Medizinrecht<br />

Sozialversicherung<br />

Verkehrsrecht<br />

Bußgeldsachen<br />

Privatinsolvenzen<br />

Florian Rieleder<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Verkehrsrecht<br />

Bußgeldsachen<br />

Unfallregulierung<br />

Fahrerlaubnis<br />

Führerschein<br />

Strafrecht<br />

Büro Kirchheim unter Teck<br />

Marktstraße 22<br />

Tel. 07021 / 720 200<br />

Büro Göppingen<br />

Hauptstraße 44<br />

Tel. 07161 / 988 980


3 Tipps fürs Testament<br />

TESTAMENT – conSenio 9<br />

Letzter Wille Stirbt jemand, ohne ein Testament zu hinterlassen, tritt automatisch die<br />

gesetzliche Erbfolge in Kraft. Viele wollen aber selbst entscheiden, wer was bekommt.<br />

Wer sein Erbe regeln<br />

will, schreibt ein<br />

Testament. Damit<br />

sollte im Erbfall eigentlich<br />

alles geregelt sein. Das<br />

Problem: Das Erbrecht ist kompliziert.<br />

Wer Raum für Interpretationen<br />

lässt, riskiert, dass es<br />

Streit unter den Erben gibt. Wer<br />

das vermeiden will, kann sich<br />

rechtliche Beratung holen. Drei<br />

grundsätzliche Tipps:<br />

• Die richtige Form Füller oder<br />

Kugelschreiber benutzen viele<br />

im Alltag immer seltener. Wer<br />

sein Testament verfassen<br />

möchte, sollte sich aber nicht<br />

an den Computer setzen. Denn<br />

wenn man es selbst verfasst, ist<br />

ein Testament nur in der handschriftlichen<br />

Form auch wirksam,<br />

erklärt die Stiftung Warentest.<br />

Ein ausgedrucktes Dokument<br />

hat keine Gültigkeit.<br />

Wichtig ist auch, dass die Unterschrift<br />

nicht fehlen darf. Die<br />

Alternative ist ein notarielles<br />

Testament. Das kann sich bei<br />

großen Vermögen oder vielen<br />

Erben ohnehin lohnen.<br />

• Die richtige Verteilung Bevor<br />

das Testament geschrieben<br />

wird, sollten sich Erblasser einen<br />

Überblick darüber verschaffen,<br />

was sie hinterlassen<br />

möchten. Wichtig: Zum Erbe<br />

gehören im Zweifel auch Schulden,<br />

zum Beispiel ein Immobilienkredit.<br />

Hilfreich für die Erben<br />

ist eine Auflistung der Vermögenswerte.<br />

Festgelegt werden<br />

sollte auch, wer erben soll.<br />

Gut ist es, wenn im Testament<br />

steht, wie das Erbe aufgeteilt<br />

und wer welche Teile des Nachlasses<br />

bekommen soll.<br />

FOTO: DPA<br />

• Die richtigen Worte Bei Testamenten<br />

kommt es auf jedes<br />

Wort an. Bleibt etwas unklar,<br />

müssen nach dem Tod im Zweifel<br />

Gerichte die Worte auslegen.<br />

Die Tücke liegt dabei im<br />

Detail. Beispiel Geld: In Testamenten<br />

ist oft von Barvermögen<br />

die Rede. Damit ist nicht<br />

nur das Sparschwein gemeint.<br />

Gerichte zählten dazu auch<br />

Vermögen, das kurzfristig verflüssigt<br />

werden kann – zum Beispiel<br />

Wertpapiere im Depot.<br />

Hier sollten also im Testament<br />

möglichst genaue Angaben gemacht<br />

werden. <br />

dpa<br />

ICH BERATE UND<br />

UNTERSTÜTZE SIE<br />

BEI ALLEN FRAGEN<br />

RUND UM DEN<br />

ERBFALL.<br />

- Planung / Erstellung von Testamenten<br />

- Nachlassabwicklung<br />

- damit verbundene Themen, wie die Beantragung<br />

von Erbscheinen, Pflichtteilsansprüche,<br />

Testamentvollstreckung etc.<br />

Gerne betreue ich Sie auch bei der Erstellung<br />

von Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen<br />

sowie bei Spezialfällen<br />

wie z.B. Behindertentestamenten.<br />

Schillerstr. 16 | 73033 Göppingen<br />

Anwalt 07161 57477 | Mediator 0172 5500102<br />

Fax 07161 57439<br />

bischoff-goeppingen.de


10 conSenio – PFLEGE ZUHAUSE<br />

Legale Wege<br />

Hilfe Wer Arbeitskräfte für die häusliche<br />

Pflege beschäftigen will, muss aufpassen.<br />

Wer Pflegekräfte aus<br />

dem EU-Ausland<br />

beschäftigen will,<br />

hat drei Möglichkeiten.<br />

Richtig legal seien aber nur<br />

zwei davon, erklärt die Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-Westfalen:<br />

Erstens können Pflegebedürftige<br />

oder ihre Angehörigen<br />

Hilfskräfte selbst als Arbeitgeber<br />

beschäftigen, zweitens können<br />

sie sich von speziellen Agenturen<br />

sogenannte entsandte Pflegekräfte<br />

aus dem Ausland vermitteln<br />

lassen. Der dritte Weg ist<br />

die Beschäftigung selbstständiger<br />

Kräfte aus dem Ausland. Dabei<br />

besteht aber die Gefahr einer<br />

Scheinselbstständigkeit – es drohen<br />

hohe Bußgelder. Die wichtigsten<br />

Tipps und Regeln:<br />

• Vermittlung: Läuft bei angestellten<br />

Pflegekräften oft über<br />

die Arbeitsagentur, alternativ<br />

können Pflegebedürftige auf eigene<br />

Faust suchen. Entsandte<br />

Pflegekräfte werden in der Regel<br />

über Agenturen vermittelt.<br />

• Vertrag und Fristen: Wer<br />

Pflegekräfte direkt beschäftigt,<br />

schließt auch direkt einen Arbeitsvertrag<br />

mit ihnen. Der darf<br />

nach den üblichen Regeln im<br />

deutschen Arbeitsrecht befristet<br />

sein. Sind Dienstleister beteiligt,<br />

schließt man den Vertrag<br />

mit der Agentur im Ausland<br />

ab. Eine entsandte Pflegekraft<br />

darf dabei nicht länger als<br />

zwei Jahre in einem deutschen<br />

Haushalt arbeiten.<br />

• Urlaub und Arbeitszeit: Es<br />

gelten die üblichen Regeln –<br />

Pflegekräfte haben mindestens<br />

24 Tage Urlaub und dürfen<br />

höchstens acht Stunden arbeiten,<br />

mit mindestens elf Stunden<br />

Eine Pflegekraft aus dem<br />

Ausland kann den Alltag<br />

erleichtern.<br />

Pause zwischen zwei Einsätzen.<br />

Sind angestellte Kräfte krank<br />

oder im Urlaub, müssen die Arbeitgeber<br />

selbst Ersatz organisieren.<br />

Bei entsandten Pflegekräften<br />

übernimmt das meistens<br />

die Agentur.<br />

• Unterkunft: Je nach Vereinbarung.<br />

Bei entsandten Pflegekräften<br />

steht aber oft im Vertrag,<br />

dass die Pflegebedürftigen<br />

kostenfrei Unterkunft und Verpflegung<br />

stellen müssen.<br />

FOTO: © DGLIMAGES/SHUTTERSTOCK.COM<br />

• Lohnsteuer und Sozialversicherung:<br />

Bei direkt angestellten<br />

Pflegekräften müssen Arbeitgeber<br />

die Beiträge selbst<br />

zahlen, bei entsandten Pflegekräften<br />

ist das Sache der Agentur.<br />

Pflegebedürftige und Angehörige<br />

sollten sich vor Arbeitsbeginn<br />

aber unbedingt die sogenannte<br />

Bescheinigung A1<br />

zeigen lassen: Diese bestätigt,<br />

dass die Pflegekräfte im Ausland<br />

sozialversichert sind.dpa<br />

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Stundenbetreuung mit Herz<br />

Schwabenpflege_24<br />

Michael und Thomas Fitz, Kanzenbühl 26, 73117 Wangen, Telefon 07161 5031335<br />

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auch eine stundenweise Betreuung<br />

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Die Haushaltshilfen, die stundenweise<br />

Senioren versorgen,<br />

haben Freude am Umgang mit<br />

Menschen, sind hilfsbereit und<br />

fürsorglich. Die Hilfe ist jeweils<br />

an den Bedarf angepasst und in<br />

der Ausführung professionell,<br />

herzlich und engagiert. Vor Beginn<br />

ermittelt Schwabenpflege<br />

_24 in einem persönlichen und<br />

unverbindlichen Gespräch den<br />

individuellen, stundenweisen<br />

Betreuungsbedarf. Die Senioren<br />

erhalten die notwendige Unterstützung<br />

beim Einkaufen, Kochen,<br />

Backen, Abspülen, Reinigen<br />

der Wohnung, waschen der<br />

Wäsche, Bügeln und bei gemeinsamen<br />

Unternehmungen.<br />

Gemeinsam statt einsam<br />

Liebevolle alltägliche Zuwendung<br />

und Begleitung zum Arzt,<br />

ins Konzert, oder zu Freunden.<br />

Hilfe und Pflege im<br />

Alltag bietet<br />

Schwabenpflege_24<br />

Oder einfach miteinander Spiele<br />

spielen, musizieren oder singen.<br />

Schwabenpflege_24 erbringt<br />

Leistungen gemäß dem<br />

Sozialgesetzbuch (SGB) XI § 45a<br />

und b, die von den Pflegekassen<br />

übernommen werden. pm<br />

Steckbrief<br />

Entlastungs- und<br />

Betreuungsleistungen:<br />

Einkaufen, Kochen, Backen,<br />

Abspülen, Reinigen der<br />

Wohnung, Waschen der Wäsche,<br />

Bügeln, gemeinsame<br />

Unternehmungen, Spazieren<br />

gehen, Begleitung zum Arzt, ins<br />

Konzert oder zu Freunden.<br />

Kosten: Bei einem Pflegegrad<br />

können die Kosten gemäß SGB<br />

XI § 45a und 45b von den<br />

Pflegekassen übernommen<br />

werden. Ansonsten sind dies<br />

Privatleistungen.<br />

Kontakt:<br />

07161 5031335<br />

www.schwabenpflege24.de


PFLEGESTÜTZPUNKT – conSenio 11<br />

Beratung<br />

ist das A und O<br />

Beratung Die Treppe im Haus wird immer beschwerlicher, der Badewannenrand immer<br />

unüberwindbarer, das Einkaufen und Kochen zur täglichen Herausforderung. Vom Putzen<br />

ganz zu schweigen. Doch welche Hilfsangebote gibt es dafür? Von Inge Czemmel<br />

Zunehmende Hilfsbedürftigkeit<br />

oder gar Pflegesituationen<br />

sind für Betroffene,<br />

ihre Familie sowie<br />

für den Freundes- und Bekanntenkreis<br />

oft nicht einfach. Die<br />

Frage „Wie soll es weitergehen?“<br />

ist einschneidend, häufig belastend<br />

und selten problemlos. So<br />

lange wie möglich im gewohnten<br />

Zuhause zu leben ist für die meisten<br />

Menschen der größte Wunsch<br />

und durch Unterstützungsangebote<br />

oft auch möglich.<br />

Im Landkreis Göppingen gibt<br />

es ein gutes Hilfs- und Versorgungsnetz<br />

mit breitem wohnortnahem<br />

Dienstleistungsspektrum.<br />

Es reicht vom betreuten Wohnen<br />

und organisierter Nachbarschaftshilfe<br />

über Betreuungs-,<br />

Fahr- und Begleitdienste, offene<br />

Mittagstischangebote in Senioreneinrichtungen,<br />

Essen auf Rädern,<br />

Notrufdiensten und ambulante<br />

Pflegediensten bis hin zu<br />

Tagespflegeangeboten. Häufig<br />

fehlen Betroffenen die Informationen<br />

darüber, welche vielfältigen<br />

Möglichkeiten es gibt, wie sie<br />

individuell der jeweiligen Situation<br />

angepasst werden können,<br />

welche finanziellen Hilfen zur<br />

Verfügung stehen und wo es fachkundige<br />

Ansprechpartner gibt.<br />

Informationslücke schließen<br />

Im Pflegestützpunkt des Landkreises<br />

Göppingen erhalten Ratund<br />

Hilfesuchende aus einer<br />

Hand umfassend kostenlose und<br />

neutrale Auskünfte und Beratung<br />

zu allen Fragen des komplexen<br />

Themas Pflege. In Beratungsgesprächen<br />

werden gemeinsam die<br />

Möglichkeiten für die Bewältigung<br />

der individuellen Situation<br />

ausgelotet. Fachkräfte helfen<br />

dabei, sich im Dschungel der<br />

Vielzahl an Hilfs- und Entlastungsangeboten<br />

zurechtzufinden,<br />

informieren über ambulante,<br />

teilstationäre und stationäre<br />

Pflegeangebote sowie über die<br />

Leistungen der Pflege- und Krankenversicherung,<br />

weitere mögliche<br />

finanzielle Hilfen und die<br />

Hilfestellung für Pflegebedürftige<br />

und Angehörige.<br />

Möglichkeiten der schriftlichen<br />

Vorsorge. Bei Bedarf koordinieren<br />

sie zudem die notwendigen<br />

Hilfs- und Unterstützungsangebote.<br />

Auch bei Antragstellungen<br />

ist der Pflegestützpunkt des<br />

Landkreises behilflich.<br />

Eigene Entscheidungen treffen<br />

Dabei ist den Mitarbeitern nicht<br />

nur die neutrale, umfassende und<br />

individuelle Beratung ein Anliegen.<br />

Wichtig ist ihnen auch, auf<br />

die Selbstbestimmung der Betroffenen<br />

zu achten, Mut zu machen<br />

und bei Entscheidungen<br />

den Rücken zu stärken.<br />

Kostenlose und neutrale Beratung<br />

in Pflegefragen<br />

Der Pflegestützpunkt befindet<br />

sich im Landratsamt<br />

Göppingen in der Lorcher Straße<br />

6 und ist unter folgenden Telefonnummern<br />

zu erreichen:<br />

Tel. 07161 202-4023<br />

Tel. 07161 202-4024<br />

Die Sprechzeiten<br />

in Göppingen sind:<br />

Montag bis Freitag<br />

von 9 Uhr bis 12 Uhr 30<br />

Montag, Dienstag und Donnerstag<br />

von 14 Uhr bis 15 Uhr<br />

Gerne können bei Bedarf auch<br />

Termine außerhalb der Sprechzeiten<br />

vereinbart werden.<br />

Die Außenstelle Geislingen ist<br />

unter der Nummer 07331 304350<br />

zu erreichen.<br />

Mehr Informationen auch <strong>online</strong><br />

auf www.psp-gp.de<br />

FOTO: © CONTRASTWERKSTATT / FOTOLIA.COM


12 conSenio – PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT<br />

Komme<br />

was da wolle<br />

Vorsorge Manchmal geht es ganz schnell: Ein<br />

Schlaganfall, ein Herzinfarkt – und das Leben wird<br />

auf den Kopf gestellt. Gut, wer vorgesorgt hat.<br />

Ein Pflegefall in der Familie ändert<br />

alles: den Tagesablauf,<br />

die finanziellen Belastungen,<br />

den Einklang von Job und<br />

Freizeit oder das Wohnumfeld. Häufig<br />

müssen dann unter Druck schnelle<br />

Lösungen her. Doch vieles lässt<br />

sich schon vorab organisieren und<br />

besprechen. Denn dass ein Familienmitglied<br />

einmal Hilfe benötigen wird,<br />

ist sehr wahrscheinlich. „Wir werden<br />

immer älter, und somit steigt das Risiko<br />

für Pflegebedürftigkeit“, sagt<br />

Kath rin Engel, Pflege- und Qualitätsmanagerin<br />

Altenhilfe bei der Diakonie<br />

Dresden. Umso wichtiger sei es,<br />

sich so früh wie möglich damit zu beschäftigen,<br />

erklärt Felizitas Bellendorf<br />

von der Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-Westfalen. „Das ist ein<br />

sehr emotionales Thema, weil es immer<br />

bedeutet, sich mit Verlust auseinanderzusetzen“,<br />

sagt die Referentin<br />

für den Pflegemarkt. Zudem werden<br />

Rollenverteilungen und -vorstellungen<br />

etwa unter Partnern auf den<br />

Kopf gestellt, wie Pflegewissenschaftler<br />

Peter König erklärt: „Das<br />

kann Ängste auslösen.“<br />

Die Experten raten dazu, sich für<br />

Gespräche Zeit zu nehmen und alle<br />

Beteiligten an einen Tisch zu holen.<br />

Geht es um die Pflege der Eltern und<br />

gibt es mehrere Geschwister, sollten<br />

Experten raten, rechtzeitig mit Angehörigen über das<br />

Thema Pflege zu sprechen. <br />

Foto: dpa<br />

Ambulanter Pflegedienst:<br />

Grund- und Behandlungspflege, Haushaltshilfe und Betreuung<br />

Hausnotruf:<br />

Hilfe per Knopfdruck, jederzeit.<br />

Gibt Sicherheit rund um die Uhr in den eigenen vier Wänden.<br />

Menüservice:<br />

Wir verwöhnen Sie täglich zuhause, mit einer<br />

Vielzahl leckeren Menüs, nach Ihrer Wahl.<br />

Wenn Sie Teil unseres Pflegeteams werden<br />

wollen, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />

Diese schicken Sie an Pflegedienstleiterin Frau<br />

Nicole Spannknebel. Sie können Sie auch gerne<br />

anrufen. Telefon 07161/93232-11<br />

Malteser Hilfsdienst e. V.<br />

Kreisgeschäftsstelle Göppingen<br />

Johannesstraße 1, 73066 Uhingen<br />

Wir sind für Sie da:<br />

Pflege (07161) 93232-11<br />

Hausnotruf (07161) 93232-0<br />

Menüservice (07161) 93232-0


die sich vorab schon einmal ehrlich<br />

austauschen, rät Bellendorf.<br />

Sonst seien gerade im Notfall<br />

Konflikte vorprogrammiert. Eltern<br />

könnten solche Gespräche<br />

jedoch ablehnen – weil sie sich<br />

bevormundet fühlen und nicht<br />

über die eigene Endlichkeit nachdenken<br />

wollen, so Bellendorf.<br />

Kompromisse sind<br />

meist unumgänglich<br />

Den Experten zufolge sollten Erwartungen<br />

und Wünsche benannt<br />

und dann Kompromisse<br />

ausgehandelt werden. Alle Beteiligten<br />

müssten klar sagen, was sie<br />

leisten wollen und was nicht, unabhängig<br />

von familiären oder gesellschaftlichen<br />

Moralvorstellungen.<br />

„Nicht vorschnell Dinge versprechen,<br />

die sich nicht halten<br />

lassen“, warnt König.<br />

Die Pflege-Profis empfehlen,<br />

die Verantwortung auf mehrere<br />

Schultern zu verteilen und sich<br />

ein Netzwerk aufzubauen. Dazu<br />

gehören auch Nachbarn oder<br />

Freunde. Je nach Bedarf kommen<br />

ein Pflegedienst, eine hauswirtschaftliche<br />

Unterstützung oder<br />

ein Fensterputzer hinzu. dpa<br />

PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT / DEMENZ – conSenio 13<br />

Orientieren statt<br />

einsperren<br />

Sie gehen los, aus einem unklaren<br />

Grund, und finden dann den<br />

Weg nicht mehr zurück. Demenzpatienten<br />

können im wahrsten<br />

Sinne des Wortes verloren gehen,<br />

warnt der Malteser Hilfsdienst.<br />

Angehörige und Pflegende<br />

haben aber Möglichkeiten, das<br />

zu verhindern, zum Beispiel mit<br />

Orientierungshilfen in der Wohnung.<br />

Denn tatsächlich laufen Menschen<br />

mit Demenz nicht einfach<br />

weg, und schon gar nicht aus Bösartigkeit<br />

– auch wenn manche<br />

Angehörige das vielleicht glauben.<br />

Vielmehr haben die Betroffenen<br />

Probleme, gewohnte Orte<br />

und Wege wiederzuerkennen, sogar<br />

in der eigenen Wohnung. Und<br />

neue Routen zu lernen, fällt ihnen<br />

erst recht schwer. Gegensteuern<br />

können Angehörige zum<br />

Beispiel mit gut beleuchteten<br />

oder beschrifteten Räumen.<br />

Auch Farbkontraste an wichtigen<br />

Stellen wie<br />

dem<br />

Lichtschalter<br />

helfen. Eine<br />

Klingelmatte<br />

oder ein Windspiel<br />

an der Tür können<br />

als eine Art Alarmanlage<br />

für die Angehörigen<br />

dienen.<br />

Türen und Fenster<br />

abzuschließen<br />

ist dagegen keine<br />

gute Idee: Das kann<br />

bei Demenzpatienten<br />

Aggression und<br />

Panik auslösen. Für<br />

den Notfall kann es<br />

sich lohnen, Kleidungsstücke<br />

mit<br />

Name, Adresse und<br />

Telefonnummer<br />

der Angehörigen<br />

zu versehen.<br />

dpa<br />

© STUDIOLAUT/SHUTTERSTOCK.COM<br />

VINZENZ VON PAUL GGMBH<br />

Pflegeangebote<br />

mit Herz und Hand<br />

SOZIALE DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />

Region Göppingen<br />

Kontakt: Tel. 07161.977330 | altenhilfe-gp@vinzenz-sd.de<br />

Seniorenzentrum St. Martinus<br />

Sozialstation St. Franziskus<br />

Tagespflegen Region Göppingen<br />

• Dauerpflege / Kurzzeitpflege<br />

• Tagespflege<br />

• Alten- und Krankenpflege<br />

• Verhinderungspflege<br />

• Familienpflege<br />

• Nachbarschaftsdienst<br />

• Pflegeberatung<br />

• Offener Mittagstisch


Nicht selten ist das Haustier im<br />

Alter Partner- oder Kinderersatz.<br />

FOTO: © SEVENTYFOUR/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Nicht ohne meinen Bello!<br />

Tiere Ältere Menschen haben oft eine enge<br />

Bindung zu ihrem Haustier. Wie Heime in der<br />

Region damit umgehen. Von Inge Czemmel<br />

Göppingen e.V.<br />

Hilfe, die ins Haus kommt!<br />

Unsere Leistungen:<br />

. Kranken- und Altenpflege<br />

. Palliative Pflege<br />

. Hauswirtschaftliche Versorgung<br />

. Unterstützungsangebote im Alltag<br />

. Familienpflege / HOT<br />

. Essen auf Rädern<br />

. Hausnotruf<br />

. Betreuungsangebote<br />

. Beratung<br />

Wir bieten<br />

FSJ, Bufdi<br />

und sind<br />

Ausbildungsstelle<br />

Manfred-Wörner-Str. 125 . 73037 Göppingen . Tel.: 07161/96068-0<br />

www.diakoniestation-goeppingen.de<br />

Die positiven seelischen,<br />

körperlichen und sozialen<br />

Effekte von Haustieren<br />

auf den Menschen<br />

sind mittlerweile in zahlreichen<br />

Studien wissenschaftlich<br />

nachgewiesen. Tiere<br />

können sogar bei verschiedensten<br />

Krankheiten Therapien unterstützen.<br />

Deshalb sind Tiere in<br />

manchen Einrichtungen gern gesehene<br />

Mitbewohner oder Besucher.<br />

„In manchen unserer Pflegeeinrichtungen<br />

gibt es Tiere, in<br />

anderen nicht“, erklärt die Pflegereferentin<br />

der Wilhelmshilfe,<br />

Katja Thiele. „Grundsätzlich besteht<br />

bei der Wilhelmshilfe in allen<br />

Häusern die Bereitschaft, ein<br />

Haustier mit aufzunehmen.“<br />

Kein Job des Pflegepersonals<br />

Ob und wie das funktionieren<br />

kann, wird im Aufnahmegespräch<br />

besprochen, denn natürlich<br />

könne das Tier nicht vom<br />

Pflegepersonal versorgt werden,<br />

sagt Thiele. Tierfutter einkaufen,<br />

Gassi gehen, Katzenklo reinigen<br />

und ähnliche Dinge müssten von<br />

den Angehörigen gemacht oder<br />

organisiert werden. Beim „Wohnen<br />

für Senioren“ könne selbstverständlich<br />

ein Tier gehalten<br />

werden, in den Pflegeheimen<br />

käme es eher selten zu Anfragen.<br />

„Die Leute kommen meist nach<br />

einem Akutfall ins Heim und die<br />

unter Druck stehenden Angehörigen<br />

haben meist schon eine Unterbringungsmöglichkeit<br />

für das<br />

Haustier organisiert.“<br />

„Im Moment haben wir eine<br />

Bewohnerin mit Katze und eine<br />

mit Wellensittich sowie ein<br />

hauseigenes Aquarium, in dem<br />

die Fische beobachtet werden<br />

können“, berichtet Danica Korenic,<br />

Heimleiterin im Pflegeheim<br />

der Wilhelmshilfe in der<br />

Hohenstaufenstraße in Göppingen.<br />

„Wir hatten auch schon mal<br />

einen Hund, der nicht nur der<br />

Besitzerin, sondern auch den anderen<br />

Bewohnern viel Freude<br />

machte. Wenn Hunde zu Besuch<br />

kommen, freuen sich die meisten<br />

Bewohner. Eigene Haustiere<br />

gibt es bei uns nicht“, erklärt Annette<br />

Lachenmaier vom sozialen<br />

Dienst des Altenpflegeheims<br />

St. Josef in Salach,


HAUSTIERE / FREIZEITTIPPS – conSenio 15<br />

das zur Stiftung Haus Lindenhof<br />

gehört. „Aber es kommt in regelmäßigen<br />

Abständen ein Therapiehund<br />

ins Haus, der die Bewohner<br />

in ihren Zimmern besucht.<br />

Das wird sehr gut angenommen.<br />

Der Hund ist ein<br />

emotionaler Türöffner. Viele blühen<br />

beim Kontakt mit dem Tier<br />

geradezu auf und genießen es<br />

sehr, den Hund zu streicheln.“<br />

Strahlen in den Gesichtern<br />

Der Therapiehund hört auf den<br />

Namen Cliff und gehört Jochen<br />

Scheel aus Heiningen, der nach<br />

der Arbeit ehrenamtlich alle<br />

zwei bis drei Wochen mit dem<br />

Australian Shepherd ins Pflegeheim<br />

kommt. „Eigentlich zu selten“,<br />

bedauert er. „Es ist immer<br />

einen Riesenfreude spürbar,<br />

wenn wir kommen, und Cliff<br />

bringt so manches Strahlen in die<br />

Gesichter, wenn ich mit ihm die<br />

34,3 Mio.<br />

Haustiere leben in deutschen<br />

Haushalten. Am beliebtesten sind<br />

dabei Katzen: In 22 Prozent der<br />

Haushalte leben eine oder mehrere,<br />

bei Hunden sind es 18 Prozent.<br />

Ins<strong>gesamt</strong> leben hier 13,7 Millionen<br />

Katzen und 9,2 Millionen Hunde.<br />

Quelle: Umfrage Industrieverband<br />

Heimtierbedarf 2018<br />

Leute in ihren Zimmern besuche.<br />

Manche stehen sogar aus ihrem<br />

Bett auf.“ Cliff lässt sich streicheln<br />

und Leckerlis geben, sucht<br />

nach versteckten Futterbeuteln,<br />

gibt Pfötchen und sorgt für Abwechslung.<br />

Im Babette-Lang-<br />

Haus in Heiningen hat derzeit<br />

niemand ein eigenes Haustier,<br />

aber eine der Mitarbeiterinnen<br />

bringt zur Freude der Bewohner<br />

ihre beiden Hunde zur Arbeit<br />

mit. Die halten sich während ihrer<br />

Dienstzeit bei einer Bewohnerin<br />

auf, die sie mit ihrem Rollstuhl<br />

auch Gassi führt. Die Mitarbeiterin,<br />

die früher auf einem<br />

Hof lebte, brachte auch schon<br />

Enten, Kaninchen und Küken mit<br />

und sorgte damit für freudige Abwechslung.<br />

Raus aus dem<br />

Alltagstrott<br />

Freizeit Auch im Seniorenalter ist es wichtig, seinen Tag zu<br />

strukturieren, körperlich und geistig aktiv zu bleiben und andere<br />

Menschen zu treffen. Angebote gibt es zuhauf. Von Inge Czemmel<br />

Gute Adressen bei der<br />

Suche nach Aktivitäten<br />

sind Vereine<br />

und kirchliche Einrichtungen.<br />

Auch<br />

wer bislang noch nicht Mitglied<br />

war oder wer nicht regelmäßig<br />

einen Gottesdienst besucht, ist<br />

hier willkommen. Über gemeinsame<br />

Interessen lassen sich hier<br />

wunderbar neue Kontakte knüpfen.<br />

Regelmäßige Treffen bringen<br />

Struktur in den Alltag, nette<br />

Gespräche tun ihr Übriges.<br />

Auch der Besuch eines nahe gelegenen<br />

Seniorenzentrums<br />

oder einer Senioreneinrichtung<br />

lohnt sich meist. Hier kann häufig<br />

an Mittagstischen, Kaffeerunden,<br />

Spieletreffs und anderen<br />

Freizeitangeboten teilgenommen<br />

werden. Stadt- und Ortsseniorenräte<br />

organisieren häufig Aktivitäten.<br />

Der Stadtseniorenrat<br />

Göppingen bietet beispielsweise<br />

Kunst- und Kulturfahrten, altersgerechte<br />

Stadtführungen und<br />

Städtereisen, Wanderungen und<br />

auch ein Gedächtnistraining an.<br />

Die Seniorenakademie Göppingen<br />

bietet vom 16. September<br />

bis 21. Oktober 2019 „immer<br />

wieder montags“ Gelegenheit,<br />

sich Vorträge zu interessanten<br />

Themen anzuhören. Die Seniorenakademie<br />

ist eine Kooperation<br />

der Volkshochschule, der<br />

Kunsthalle, der katholischen und<br />

evangelischen Erwachsenenbildung,<br />

dem Haus der Familie und<br />

der Jugendmusikschule.<br />

Info unter: www.goeppingen.de<br />

Der Sommer der VerFührungen,<br />

ein Gemeinschaftsprojekt<br />

des Landkreises Göppingen, der<br />

Erlebnisregion Schwäbischer<br />

Albtrauf sowie der NWZ und der<br />

Geislinger Zeitung hat für gewöhnlich<br />

auch für ältere Menschen<br />

jede Menge attraktive Aktivitäten<br />

im Programm. Das Programmheft<br />

liegt seit dem 8. Juli<br />

in den Rathäusern und bei den<br />

Touristeninformationen aus.<br />

Viele Sportstudios haben sich<br />

mittlerweile auch auf die Bedürfnisse<br />

von Senioren eingestellt<br />

und bieten Kurse und individuell<br />

abgestimmte Trainingspläne<br />

an, die Alterserscheinungen wie<br />

Gelenkverschleiß, Osteoporose<br />

oder erhöhter Sturzgefahr vorbeugen.<br />

Hier kann man etwas für<br />

den Körper tun und Gleichgesinnte<br />

treffen.<br />

Drei Thermalbäder laden am<br />

Fuße der Schwäbischen Alb dazu<br />

ein, Beschwerden des Bewegungsapparats<br />

vorzubeugen<br />

oder sie zu verbessern. Bad Boll,<br />

Bad Ditzenbach und Bad Überkingen<br />

haben sich zu einer Bädergemeinschaft<br />

zusammengeschlossen<br />

und bieten das Bäderticket<br />

„eins für drei“ an.<br />

Urlaub ohne Koffer können Senioren<br />

und Seniorinnen im Frühjahr<br />

und im Herbst im Waldheim<br />

in Göppingen genießen.<br />

Der kleine Tapetenwechsel von<br />

der Wohnung ins Waldheim ist<br />

eine schöne Abwechslung, eine<br />

Chance, herauszukommen und<br />

unter Menschen zu sein. Die<br />

Tage sind gefüllt mit vielerlei<br />

Programm. Gemeinsam essen,<br />

singen, spielen, sich unterhalten,<br />

in Erinnerungen schwelgen –<br />

man kommt vor dem Frühstück<br />

und geht nach dem Abendbrot<br />

nach Hause. Infos gibt es beim<br />

Diakonischen Werk in der Pfarrstr.<br />

45 in Göppingen. Tel. 07161<br />

9636750.<br />

Kompetent betreute Reisen für<br />

ältere und behinderte Menschen<br />

bietet der DRK Kreisverband<br />

Göppingen bereits seit 1997 gemeinsam<br />

mit verschiedenen Reiseveranstaltern<br />

an. Völlig sorglose<br />

und komfortable Urlaubswochen<br />

in einer Gruppe garantiert<br />

das Programm Betreutes<br />

Reisen plus. Bei diesen „Rundum<br />

sorglos“ -Reisen werden Hotels<br />

angeboten, die sich aufgrund<br />

ihrer Infrastruktur besonders für<br />

Gäste eignen, für die ein höchstes<br />

Maß an Sicherheit oberste<br />

Priorität hat. In der Regel steht<br />

vor Ort ganztags qualifiziertes<br />

Fachpersonal (Krankenschwester,<br />

Arzt, pflegerisches Personal)<br />

zur Verfügung.<br />

FOTO: © FANCY TAPIS/SHUTTERSTOCK.COM


16 conSenio – KURZ NOTIERT<br />

Dritte Zähne<br />

richtig putzen<br />

Zähneputzen bleibt einem auch<br />

mit den Dritten nicht erspart. Auf<br />

Zahnprothesen bildet sich sonst<br />

Belag, der umliegende Zähne<br />

schädigen und Mundgeruch verursachen<br />

kann. Wasserglas und<br />

Sprudeltablette allein reichen<br />

nicht aus, um diesen Belag wirksam<br />

zu entfernen, heißt es in der<br />

„Apotheken Umschau“.<br />

Verhärtet der Belag zu Zahnstein,<br />

lassen sich die Prothesen<br />

nicht mehr richtig einsetzen und<br />

herausnehmen. Teil- und Vollprothesen<br />

sollten Besitzer daher<br />

mindestens einmal täglich<br />

gründlich mit einer Bürste reinigen.<br />

Als Reinigungsmittel genügt<br />

normales Spülmittel. dpa<br />

Der erste Einsatz in der Wohnung:<br />

Rollator richtig einstellen<br />

Nach einem Schlaganfall oder einer<br />

Hüftoperation sind ältere<br />

Menschen mitunter wackelig auf<br />

den Beinen. Ein Rollator kann ihnen<br />

dann Halt geben. Bevor das<br />

Hilfsmittel jedoch das erste Mal<br />

zu Hause zum Einsatz kommt,<br />

sollte die Wohnung entsprechend<br />

angepasst werden, rät das<br />

Zentrum für Qualität in der Pflege.<br />

Das bedeutet vor allem: Hindernisse<br />

aus dem Weg räumen.<br />

Möbelrücken ist angesagt<br />

Damit die Wege breit genug sind<br />

und der Rollator überall gut<br />

durchpasst, müssen Angehörige<br />

unter Umständen Möbel umstellen<br />

oder ganz entfernen. Sollte<br />

es in der Wohnung Schwellen geben,<br />

können kleine Rampen sie<br />

ausgleichen. Stolperfallen wie dicke<br />

Teppiche sollte man entfernen.<br />

Bei dünneren Teppichen lassen<br />

sich die Kanten festkleben.<br />

Im engen Bad können Haltegriffe<br />

den Rollator ersetzen. Aber<br />

nicht nur die Umgebung sollten<br />

Angehörige anpassen, sondern<br />

auch den Rollator selbst: Die<br />

Griffe sollten sich – bei herabhängenden<br />

Armen – etwa auf<br />

Höhe der Handgelenke befinden.<br />

Der Ellbogen sollte beim Schieben<br />

leicht gebeugt sein. Die<br />

Bremsen werden so eingestellt,<br />

dass sie leicht benutzbar sind. <br />

<br />

dpa<br />

News,<br />

Storys,<br />

Tipps<br />

Hausarbeit auf<br />

Augenhöhe<br />

Ältere sollten ihren Körper bei<br />

der Hausarbeit nicht übermäßig<br />

belasten. Besonders problematisch<br />

sind Arbeiten, die über oder<br />

unter dem Kopf stattfinden – vom<br />

Fensterputzen bis zum Ein- und<br />

Ausräumen der Spülmaschine.<br />

Darauf weist die Zeitschrift „Senioren<br />

Ratgeber“ hin. Die Arbeit<br />

über Kopf belastet vor allem<br />

Schultern und Halswirbelsäule,<br />

falsches Bücken schadet dem unteren<br />

Rücken. Solche Tätigkeiten<br />

sollten Ältere daher möglichst<br />

umgehen, zum Beispiel indem sie<br />

ständig benötigtes Geschirr in<br />

Schränke auf Augenhöhe räumen.<br />

Lässt sich die Arbeit über<br />

oder unter Kopf nicht vermeiden,<br />

helfen die richtige Technik<br />

oder Tricks, zum Beispiel Teleskopstiele.<br />

Ein Wäscheständer<br />

schont den Rücken eher als die<br />

Wäscheleine. <br />

dpa<br />

FOTOS: EYEWAVE/FOTOLIA.COM, © PIKSELSTOCK/SHUTTERSTOCK.COM<br />

wohnumfeld beratung<br />

• Analyse der Wohnumfeldsituation<br />

• Analyse der Nutzungsmöglichkeiten für Hilfsmittel<br />

• Vorschlag für Mobilitäts-Hilfsmittel<br />

• Vorschlag für Hilfsmittel zur Erleichterung des Alltags<br />

• Beratung über Pflegehilfsmittel und -produkte<br />

• Beratung über Hilfsmittel zur Erleichterung der Pflege für Angehörige<br />

Gutschein<br />

über eine kostenlose<br />

Wohnumfeldberatung<br />

Das monatliche Pflegepaket<br />

mit Verbrauchsartikel im<br />

Wert von 40€ auch bei uns!<br />

Esslinger Str. 8 | 73037 Göppingen<br />

Tel.: 07161 9 10 11-0 | Fax.: 07161 9 10 11-10<br />

Mehr Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage unter:<br />

www.hartlieb.de, info@hartlieb.de, sowie auf Facebook<br />

Regional und wohnortnah!<br />

Unsere Filialen finden Sie in Göppingen, Geislingen, Uhingen,<br />

Esslingen, Kirchheim/Teck, Süßen, Laichingen, Langenau, Dornstadt,<br />

Niefern-Öschelbronn und Rechberghausen.


Klinik am Eichert Göppingen<br />

Helfenstein Klinik Geislingen<br />

www.alb-fils-kliniken.de<br />

Alternative<br />

Lebensqualität<br />

„Je älter ein Mensch wird, desto individueller<br />

sind seine gesundheitlichen Beschwerden.“<br />

Durch die Zusammenarbeit von Orthopädisch-<br />

Unfallchirurgischem Zentrum, Alterstraumazentrum,<br />

Innerer Medizin und Geriatrischem Schwerpunkt sind die<br />

ALB FILS KLINIKEN bei der gesundheitlichen Versorgung<br />

älterer Menschen gut aufgestellt.<br />

UNSER ALTERSMEDIZINISCHES PROFIL<br />

Geriatrischer Schwerpunkt: Anamnese, Prognose,<br />

Unterstützung, Beratung und Organisation - wir kümmern<br />

uns um die weitere Patientenversorgung im<br />

Anschluss an den Klinikaufenthalt.<br />

Alterstraumazentrum: Wir bündeln die Kompetenzen<br />

unfallchirurgischer und geriatrischer Akutversorgung<br />

und führen sie zur ganzheitlichen Versorgung<br />

älterer Menschen mit ihren besonderen Bedürfnissen<br />

zusammen.<br />

Kurzliegerstation: Wir haben unter Berücksichtigung<br />

sozialer und medizinischer Aspekte ein neues Konzept<br />

für die Seniorenmedizin etabliert, um eine optimale<br />

Versorgung älterer Personen zu gewährleisten.<br />

Therapiezentrum: Unser im Bereich der Geriatrie<br />

speziell ausgebildetes Team unterstützt die medizinische<br />

Behandlung in enger Kooperation mit der Pflege.<br />

Alle Leistungen bieten wir auch ambulant an.<br />

Kursangebot für Angehörige: Mit dem Kurs<br />

„Zuhause pflegen“ bieten wir pflegenden Angehörigen<br />

eine professionelle Möglichkeit zur Fortbildung an.<br />

ALB FILS KLINIKEN GmbH, Eichertstraße 3, 73035 Göppingen, Tel.: 07161 64-0, info@af-k.de


18 conSenio – BARRIEREFREIHEIT<br />

Bis ins hohe Alter zu Hause<br />

wohnen – das wünschen<br />

sich viele Menschen.<br />

Doch das kann<br />

beschwerlich werden, wenn das<br />

Eigenheim nicht mehr zu den Bedürfnissen<br />

der Bewohner passt.<br />

Für einen Rollstuhlfahrer werden<br />

schon ein paar Stufen zur Haustür<br />

zum unüberwindlichen Hindernis.<br />

Und es gibt weitere Tücken<br />

im Haus, die lange unbemerkt<br />

bleiben – aber für Probleme<br />

sorgen können.<br />

Stufen am Eingang<br />

Stufen am Eingang oder im Garten<br />

können zu Hindernissen werden.<br />

Sollen sie zur rollstuhlgerechten<br />

Schräge umgebaut werden,<br />

kommt ein Problem dazu:<br />

Im Vorgarten reicht der Platz dafür<br />

häufig nicht aus. Der Verband<br />

Privater Bauherren (VPB) rechnet<br />

vor: Eine Stufe von 16 Zentimetern<br />

Höhe ergibt bei sechs<br />

Prozent Gefälle eine Rampe von<br />

rund 2,67 Metern Länge. Viele<br />

Häuser haben aber zwei oder<br />

drei Stufen. Erhard Hackler von<br />

der Deutschen Seniorenliga rät,<br />

grundsätzlich von vornherein<br />

Schrägen statt Stufen einzuplanen.<br />

„Und, wo es geht, möglichst<br />

ebenerdig bauen.“<br />

Enge Türen<br />

„Das Idealmaß sind 90 Zentimeter,<br />

aber auch mit schmaleren<br />

Türen kann man mit geeigneten<br />

Rollstühlen zurechtkommen“, erklärt<br />

Eva Reinhold-Postina vom<br />

VPB. Am besten plant man vor<br />

allen Türen im Haus eine Fläche<br />

von 1,50 mal 1,50 Metern ein – für<br />

das Rangieren des Rollstuhls. Die<br />

Türen müssen sich zum größeren<br />

Raum hin öffnen.<br />

Rollstuhlfahrer brauchen im Haus<br />

ausreichend Raum zum Rangieren.<br />

Foto: Mascha Brichta/dpa-magazin<br />

Stolperfallen<br />

beseitigen<br />

Umbau Barrierefreiheit ist auch bei Neubauten ein wichtiges<br />

Thema. Im Altbau lassen sich einige Dinge nachrüsten, sodass auch<br />

Senioren so lange wie möglich alleine zurechtkommen.<br />

Zu wenige Steckdosen<br />

Ältere Häuser haben meist zu<br />

wenige Steckdosen. Ihre Anzahl<br />

wurde für den Bedarf vor 20, 30<br />

Jahren konzipiert. Wer heute ein<br />

Haus baut oder modernisiert,<br />

sollte auch die Entwicklung bedenken<br />

– und an jedem Wandabschnitt<br />

mindestens eine Doppelsteckdose<br />

anbringen lassen. Und<br />

es ist besser, eine Steckdose<br />

mehr einzuplanen als zu wenig.<br />

In Zukunft werden eher mehr als<br />

weniger Elektroanschlüsse benötigt,<br />

eine Folge der Vernetzung<br />

von Computern und Hausgeräten.<br />

Assistenzsysteme wie für die<br />

Überwachung des Herdes, der<br />

Heizung und von Elektrogeräten<br />

oder das automatische Türöffnen<br />

benötigen zusätzliche Anschlüsse.<br />

Mit genügend Leerrohren in<br />

der Wand können später noch<br />

nachträglich Leitungen verlegt<br />

werden.<br />

Steile Treppen<br />

Enge Treppen sind schon für jüngere<br />

Leute nicht einfach zu bewältigen,<br />

vor allem, wenn sie etwas<br />

hinauf- oder heruntertragen<br />

müssen. Im Alter ist das noch beschwerlicher,<br />

und es besteht<br />

Sturzgefahr. „Statt einer schicken<br />

Wendeltreppe ist es ratsam, eine<br />

einfache und ausreichend breite<br />

Treppenform zu wählen und sie<br />

blendfrei auszuleuchten. Ein griffiger<br />

Handlauf an beiden Seiten<br />

gibt zusätzliche Sicherheit“, rät<br />

Reinhold-Postina.<br />

Küchenschränke<br />

Eine Küche tauscht man nicht so<br />

oft aus. Wer sich dem Alter nähert,<br />

sollte daher bedenken, dass<br />

man mit einem Rollstuhl oder einem<br />

Rollator in einer herkömmlichen<br />

Küche oft nur schwer zurechtkommt<br />

und Küchenschränke,<br />

Herd und Arbeitsplatte nur<br />

bedingt erreicht. „Höhenverstellbare<br />

Küchenschränke, Arbeitsflächen,<br />

an denen man im Sitzen<br />

arbeiten kann, ein absenkbares<br />

Kochfeld – auf solche Features<br />

sollte man beim Küchenkauf achten.<br />

Dann muss im Fall der Fälle<br />

keine neue Küche angeschafft<br />

werden“, erklärt Hackler. dpa


Wir bleiben in Kontakt:<br />

soziale Netzwerke<br />

SOZIALE NETZWERKE – conSenio 19<br />

Facebook & Co Die Enkelin hat ein Bild vom Italienurlaub gepostet. Nur – wie bekommen<br />

die Großeltern das mit? Soziale Netzwerke kann man auch im Alter noch „lernen“.<br />

Für junge Leute sind soziale<br />

Netzwerke so selbstverständlich<br />

wie Essen<br />

und Schule: 98 Prozent<br />

von ihnen sind dort aktiv, wie<br />

eine Studie von Bitkom Research<br />

zeigt. Und was ist mit den Älteren<br />

über 65? Bei denen sind es<br />

zwar nicht alle – mit 65 Prozent<br />

aber doch jede Menge. Und bei<br />

Kurznachrichten- oder Messenger-Diensten<br />

haben sich sogar 70<br />

Prozent von ihnen angemeldet.<br />

Keine Angst vor Neuem<br />

Warum scheuen manche Ältere<br />

den Gang ins Netz? Zwei Gründe<br />

dafür seien Sicherheitsbedenken<br />

und Zugangsschwierigkeiten,<br />

sagt Nicola Röhricht. Sie ist<br />

Referentin für Digitalisierung<br />

und Bildung bei der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen.<br />

„Viele Ältere<br />

haben Angst und fragen sich:<br />

Schaffe ich das überhaupt?“ Oft<br />

fehlt es auch schlicht an Unterstützung.<br />

Denn die Netzwerke<br />

erschließen sich vielen älteren<br />

Nutzern nicht von selbst. „Außerdem<br />

wird der Nutzen von sozialen<br />

Netzwerken häufig nicht<br />

gesehen“, sagt Röhricht.<br />

Wer sich nicht allein an die<br />

Anmeldung in sozialen Netzwerken<br />

herantraut, kann Freunde<br />

Das Tor zur Welt: Auch mit einem Smartphone können Ältere in<br />

sozialen Netzwerken surfen – und so zum Beispiel mit Kindern und<br />

Enkeln kommunizieren. <br />

Foto: Christin Klose/dpa-mag<br />

und Familie um Hilfe bitten. Alternativ<br />

gibt es Computer-Gruppen<br />

und andere Veranstaltungen<br />

von Seniorenbüros. „Ältere lernen<br />

gut voneinander“, sagt Röhricht.<br />

Denn sie können sehr gut<br />

einschätzen, wo die Schwierigkeiten<br />

der anderen liegen – etwa<br />

bei Anglizismen.<br />

Bei der Gelegenheit können<br />

Senioren auch lernen, wie man<br />

Messenger und soziale Netzwerke<br />

sicher nutzt. Allgemeine<br />

Tipps dafür, rund um sichere<br />

Passwörter und Verbindungen<br />

etwa, gibt es beim Bundesamt für<br />

home-care<br />

Pflegedienst<br />

Sicherheit in der Informationstechnik.<br />

Dazu gibt es in sozialen<br />

Netzwerken aber noch einiges<br />

mehr zu beachten – für Ältere genau<br />

wie für Teenager.<br />

„Wer sich bei Online-Diensten<br />

anmeldet, sollte wenn möglich<br />

nicht alle abgefragten Daten<br />

preisgeben“, sagt Esther Jontofsoh-Birnbaum<br />

von der Verbraucherzentrale<br />

Bayern. „Als Faustregel<br />

empfehlen wir Verbrauchern,<br />

bei jeder Veröffentlichung<br />

zu überlegen, ob sie die Info auch<br />

laut durch einen Bus rufen würden.“<br />

Außerdem sollten Nutzer<br />

ein gesundes Misstrauen an den<br />

Tag legen und nicht alles und jedem<br />

glauben. <br />

dpa<br />

SEIT 1990 FÜR SIE IM<br />

EINSATZ<br />

Netzwerke und Messenger –<br />

was ist was?<br />

Die Zahl der Dienste<br />

für die Kommunikation<br />

im Internet<br />

ist groß – und<br />

auf den ersten Blick<br />

etwas verwirrend.<br />

Mithilfe von Messengern<br />

oder Kurznachrichtendiensten<br />

wie<br />

WhatsApp, Threema<br />

und Signal lassen<br />

sich Text- und<br />

Sprachnachrichten<br />

verschicken, aber<br />

auch Fotos und Videos.<br />

Auch über große<br />

Distanzen kann<br />

man mit den kostenlosen<br />

oder sehr<br />

günstigen Diensten<br />

Freunde und Familie<br />

auf dem Laufenden<br />

halten – und selbst<br />

Neuigkeiten empfangen.<br />

Soziale Netzwerke<br />

sind dagegen eher<br />

für den Kontakt zu<br />

vielen Menschen auf<br />

einmal gedacht.<br />

Wohl die bekannteste<br />

Plattform dafür<br />

ist Facebook. Nutzer<br />

gestalten dort eine<br />

Art Steckbrief von<br />

sich. Von da aus<br />

posten sie dann Fotos,<br />

Texte, Videos<br />

und mehr - und können<br />

die Beiträge von<br />

anderen anschauen<br />

und kommentieren.<br />

Weitere, im Prinzip<br />

ähnliche Netzwerke<br />

sind Twitter, das auf<br />

kurze Nachrichten<br />

spezialisiert ist, und<br />

Instagram, bei dem<br />

sich alles um Bilder<br />

dreht. <br />

dpa<br />

Beratung Angehöriger<br />

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