ansicht_ConSenio_gesamt_online
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AUSGABE I VOM 16.07.2019<br />
DER GENERATIONENRATGEBER<br />
Sicherheit<br />
bedeutet<br />
Freiheit<br />
Eigentlich wäre Hedwig Wenk ein Fall für ein<br />
Pflegeheim. Wie sie trotz schwerer Krankheiten<br />
selbstständig in Wangen leben kann. Seite 4<br />
ERBRECHT<br />
Viele Testamente in<br />
Deutschland sind ungültig.<br />
Wie man es richtig macht.<br />
Seite 9<br />
HAUSTIERE<br />
In vielen Heimen und<br />
Einrichtungen sind Tiere<br />
herzlich willkommen.<br />
Seite 14<br />
FREIZEITAKTIVITÄTEN<br />
Raus aus dem Alltagstrott –<br />
geistig und körperlich aktiv<br />
bleiben und länger leben.<br />
Seite 15
ʼS GÖPPINGEN-ABO<br />
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INHALT / EDITORIAL / IMPRESSUM – conSenio 3<br />
3 Sicherheit bedeutet Freiheit<br />
Ihre Gesundheit spielt nicht so recht mit –<br />
Hedwig Wenk wollte aber partout nicht ins<br />
Heim. Heute lebt sie weitgehend<br />
selbstständig, dank des Hausnotrufsystems.<br />
11 Beratung ist das A und O<br />
Niemand ist vorbereitet, wenn Angehörige<br />
zum Pflegefall werden. Der Pflegestützpunkt<br />
hilft Angehörigen und Betroffenen, die richtige<br />
Betreuung zu finden.<br />
18 Stolperfallen beseitigen<br />
Ein altersgerechter Umbau heißt nicht<br />
zwangsläufig nur, Stufen zu umgehen. Ein paar<br />
Tipps, woran man bei Barrierefreiheit noch so<br />
alles denken sollte.<br />
Impressum<br />
Vorsorge<br />
Komme was da<br />
wolle<br />
Wie man für den Fall der Fälle vorsorgen<br />
kann. Seite 12<br />
Editorial<br />
Gut alt werden!<br />
Gesund alt werden und so lange<br />
wie möglich in den eigenen<br />
vier Wänden bleiben. Das ist leider<br />
nicht immer möglich, aber es<br />
gibt immer mehr Angebote für<br />
Senioren, die das Leben leichter<br />
machen und dabei helfen, gut alt<br />
zu werden.<br />
Welche das genau sind, darüber<br />
informiert die akutelle Ausgabe<br />
des Magazins <strong>ConSenio</strong>.<br />
Verlag & Herausgeber<br />
Neue Pressegesellschaft<br />
GmbH & Co. KG<br />
Rosenstr. 24<br />
73033 Göppingen<br />
Anzeigen (verantwortlich)<br />
Mario Bayer<br />
Datenschutz<br />
Den Datenschutzbeauftragten<br />
erreichen Sie unter der<br />
E-Mail:<br />
datenschutz@swp.de<br />
Redaktion<br />
Stefanie Müller (verantwortlich),<br />
Kerstin Auernhammer,<br />
inge Czemmel,<br />
Birgit Rexer (Projektleitung)<br />
SVH GmbH & Co. KG<br />
Schaffnerstr. 24, 89073 Ulm<br />
Fotos<br />
Axel Raisch, Giacinto Carlucci,<br />
SVH, NWZ-Archiv,<br />
Shutterstock<br />
Gestaltung<br />
mediaservice ulm,<br />
Druck<br />
DHO - Druckzentrum<br />
Hohenlohe Ostalb<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ludwig-Erhard-Straße 109<br />
74564 Crailsheim<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Stefanie Müller<br />
Redaktionsleitung<br />
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Sicherheit<br />
bedeutet Freiheit<br />
Unterstützung Flexibel buchbare Module zur Unterstützung im Alltag helfen älteren<br />
Menschen, ihre Unabhängigkeit zu erhalten. Von Axel Raisch
HAUSNOTRUF – conSenio 5<br />
Hedwig Wenk ist eine<br />
freundliche, unterhaltsame<br />
und gesellige Frau mit<br />
fröhlichem Wesen. Beim<br />
ersten Eindruck vermutet<br />
man nicht, dass die 69-Jährige an<br />
schwerem Rheuma, chronischer Leukämie<br />
und Bluthochdruck leidet. Ihre<br />
Lebensfreude lässt sich die gebürtige<br />
Westfälin davon genauso wenig<br />
nehmen wie von den Nebenwirkungen<br />
ihrer zahlreichen Medikamente,<br />
die sie täglich einnehmen muss.<br />
Verständlich, dass der agilen Seniorin<br />
ihre Unabhängigkeit sehr wichtig<br />
ist. Dass sie diese trotz schwerer<br />
Erkrankungen noch weitgehend unbeschwert<br />
leben kann, verdankt sie<br />
der Unterstützung durch die Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
im Kreis Göppingen<br />
sowie ihren vier Wänden in Wangen,<br />
die sie in einer Seniorenanlage<br />
mit etwas Glück bekommen hat. Seit<br />
Juni 2017 hat sie ihre Wohnung am<br />
Pfarrberg gemietet, dabei den Arzt<br />
im Haus, die Arbeiten im und am<br />
Haus werden erledigt, und sie muss<br />
keine Treppen mehr steigen.<br />
Dafür ist Hedwig Wenk dankbar,<br />
auch wenn ihr der Abschied aus ihrer<br />
Eigentumswohnung im Schwarzwald<br />
sehr schwergefallen war. Sie<br />
hatte sie sich genau nach ihren Vorstellungen<br />
vor rund 20 Jahren gestaltet<br />
und ausgebaut. „Da wollte ich für<br />
immer bleiben”, erinnert sich Wenk.<br />
Doch das Haus, in dem sich ihre<br />
Wohnung befand, war in den Hang<br />
gebaut. 42 Stufen waren zu überwinden,<br />
bevor sie ihre Tür erreichte –<br />
ein immer größeres Hindernis für die<br />
69-Jährige. Den endgültigen Ausschlag<br />
gab jedoch ein medizinischer<br />
Notfall vor zwei Jahren und die darauffolgenden,<br />
dringenden Bitten von<br />
Kindern und Ex-Mann. Hedwig Wenk<br />
sagt: „Ich hätte mich weiter durchgewurschtelt.”<br />
Vor zwei Jahren befand sich Wenk<br />
in einer hilflosen Lage<br />
Eine plötzliche schwere Nierenerkrankung<br />
setzte ihr Anfang des Jahres<br />
2017 so zu, dass sie eines Tages<br />
zusammensackte und sich nicht mehr<br />
aus eigener Kraft aus der Situation<br />
befreien konnte. Sie habe eine Sepsis,<br />
eine Blutvergiftung gehabt, erzählt<br />
die gelernte Krankenschwester.<br />
Während sich Hedwig Wenk bei<br />
ihren Versuchen, sich selbst aufzuhelfen,<br />
auch noch einen von ihren<br />
Cortisoneinnahmen geschwächten<br />
Wirbel brach, riefen die damals weit<br />
entfernt wohnenden Kinder ab dem<br />
Vormittag mehrfach an, weil sich ihre<br />
Mutter nicht meldete. Das war ungewohnt,<br />
hielten ihre beiden Kinder<br />
doch täglich Kontakt zu ihr, und sie<br />
zu ihnen. Schließlich alarmierten ihre<br />
Kinder die Rettungskette. Feuerwehr<br />
und Polizei sorgten schließlich kurz<br />
vor Mitternacht für den Zugang zur<br />
Wohnung. Notarzt und Rettungskräfte<br />
stabilisierten die bereits in Lebensgefahr<br />
schwebende Frau. „Es war<br />
ganz knapp”, weiß Hedwig Wenk.<br />
Kurze Zeit später wäre sie vermutlich<br />
nicht mehr zu retten gewesen.<br />
Während Hedwig Wenk durch Antibiotikumsgabe<br />
schnell auf den Weg<br />
der Besserung und dann auch in die<br />
Reha kam, organisierte ihre Tochter<br />
bereits einen Hausnotruf bei den Johannitern<br />
im Schwarzwald. Da sie<br />
vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung<br />
(MDK) rasch den<br />
Pflegegrad 1 attestiert bekam, erhielt<br />
sie ab diesem Zeitpunkt auch einen<br />
Ich hätte<br />
mich weiter<br />
durchgewurschtelt<br />
Hedwig Wenk<br />
Rentnerin<br />
finanziellen Zuschuss zu ihren in Anspruch<br />
genommenen Unterstützungsleistungen.<br />
Zum 1. Januar 2017 wurden die seit<br />
vielen Jahren bekannten Pflegestufen<br />
0 bis 4 von den Pflegegraden abgelöst,<br />
um auch Demenzkranke mit guter<br />
körperlicher Konstitution dabei<br />
besser berücksichtigen zu können<br />
(mehr Informationen dazu im Kasten).<br />
Bald folgte der Umzug nach<br />
Wangen, in die Nähe der Tochter. Die<br />
Übertragung des Vertrags von den Johannitern<br />
im Schwarzwald nach Göppingen<br />
klappte reibungslos.<br />
Sicherheit und Selbstständigkeit<br />
mit dem Hausnotruf<br />
Inzwischen hat sich Hedwig Wenk<br />
längst an den Hausnotruf gewöhnt,<br />
auch wenn sie es anfangs vor allem<br />
„den Kindern zuliebe“ gemacht habe,<br />
wie sie sagt. Für Sohn und Tochter<br />
ist das von der Mutter wie eine Uhr<br />
um den Arm getragene Gerät eine Beruhigung.<br />
Und für die Mutter im
6 conSenio – HAUSNOTRUF<br />
Alexandra Kielkopf kümmert sich<br />
auch um die Arbeit im Haushalt. <br />
<br />
Foto Mareen Kupka<br />
Notfall eine echte Hilfe, auch wenn<br />
sie – vor allem im Sommer – nicht<br />
immer glücklich ist mit „dem Ding“<br />
am Arm. Die Möglichkeiten beim<br />
Hausnotruf sind vielfältig und je nach<br />
Sicherheitsbedürfnis, Konstitution<br />
und Verfügbarkeit weiterer Personen<br />
wählbar.<br />
Gerade durch den im Notfall nun<br />
möglichen direkten Draht zur Hilfe<br />
wird Selbstständigkeit und Unabhängigkeit<br />
gewonnen. Sicherheit gewährleistet<br />
in diesem Falle Freiheit.<br />
Eine weitere Stütze der gelebten<br />
Selbstständigkeit ist für Hedwig<br />
Wenk auch die Haushaltshilfe, die sie<br />
ebenfalls von den Johannitern erhält.<br />
Aufgrund ihrer Zufriedenheit mit der<br />
Betreuung durch den in Göppingen<br />
ansässigen Hilfsdienst nahm sie auch<br />
eine kurze Wartezeit in Kauf. Denn<br />
die ambulante Pflege der Johanniter<br />
am Standort Göppingen befinde sich<br />
derzeit noch im Aufbau, erklärt Mareen<br />
Kupka von der Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Johanniter. Umso größer<br />
war die Freude, als sich die stellvertretende<br />
Pflegedienstleiterin Ingrid<br />
Skutta Anfang 2018 bei Hedwig Wenk<br />
meldete und mitteilte, dass es bald so<br />
weit sei. Seit dem 15. März 2018<br />
kommt Alexandra Kielkopf drei Stunden<br />
jeden Monat zu Hedwig Wenk.<br />
„Ein Glücksfall“, sagt sie.<br />
Die Seniorin beteuert auch nach<br />
über einem Jahr, dass sich das Warten<br />
gelohnt habe. Die Chemie zwischen<br />
ihr und der Haushaltshilfe<br />
stimme. Das betreffe die Art zu putzen<br />
wie auch das Gespräch zwischendurch,<br />
für das sich Alexandra Kielkopf<br />
zur Freude von Hedwig Wenk<br />
auch immer wieder Zeit nimmt ohne<br />
Arbeiten dabei zu vernachlässigen.<br />
Weitere<br />
Hilfen<br />
Der Menüservice<br />
bietet eine breite<br />
Auswahl an kalten<br />
und warmen Speisen.<br />
Eine Zu- oder Abbestellung<br />
ist am gleichen<br />
Tag möglich. Bei<br />
„Probeessen-Aktionen”<br />
können Interessenten<br />
auch vorher<br />
testen.<br />
Die Haushaltshilfen<br />
begleiten auf Wunsch<br />
bei Terminen. Neben<br />
der Einkaufsbegleitung<br />
gibt es auch die<br />
Möglichkeit, Einkäufe<br />
komplett übernehmen<br />
zu lassen. Aber<br />
auch Aktivitäten wie<br />
etwa der Besuch bei<br />
Freunden oder auf<br />
dem Friedhof werden<br />
genauso unterstützt<br />
wie Spaziergänge, das<br />
Vorlesen aus der Zeitung<br />
oder beispielsweise<br />
gemeinsame<br />
Gesellschaftsspiele.<br />
Diese Hilfen können<br />
bei verschiedenen Anbietern<br />
gebucht werden.<br />
Weitere Informationen<br />
gibt es beim<br />
Pflegestützpunkt<br />
im Landratsamt<br />
Göppingen.<br />
www.psp-gp.de<br />
Flexible Haushaltshilfe<br />
erleichtert das Leben<br />
Wenk erinnert sich an die erste Begegnung<br />
wie an ein Rendezvous:<br />
„Wir waren beide aufgeregt, aber die<br />
Chemie stimmte sofort, wir verstehen<br />
uns blendend und blind.” Sie sei<br />
„sehr zufrieden, ganz glücklich”, versichert<br />
Hedwig Wenk. Insbesondere<br />
mit der unbürokratischen und flexiblen<br />
Gestaltung. Das betreffe sowohl<br />
die Termine, die unkompliziert geändert<br />
werden könnten, erzählt Hedwig<br />
Wenk. Aber auch die Tätigkeiten<br />
seien bei Bedarf anpassbar. “Ich brauche<br />
eigentlich nur für die groben Sachen<br />
jemand”, erklärt die Seniorin.<br />
Daher putzt, saugt und wischt ihre<br />
Haushaltshilfe in der Regel die Wohnung.<br />
Wenn es ihr einmal schlecht<br />
gehe, sei es aber auch keine Frage,<br />
dass der Abwasch gemacht, die Wäsche<br />
gebügelt oder die Blumen gegossen<br />
werden, erzählt Hedwig<br />
Wenk. “Was eben anfällt; wenn es mir<br />
schlecht geht, macht sie einfach<br />
mehr.” Die Kosten übernimmt in dieser<br />
Kombination (Dauer, Pflegegrad)<br />
die Pflegekasse. Sollte die Seniorin<br />
einmal weitere Hilfsangebote benötigen,<br />
stehen Zusatzmodule zur Erweiterung<br />
der Unterstützung, wie<br />
etwa ein Menü- oder Begleitservice,<br />
zur Verfügung.<br />
Gerne lässt sich Hedwig Wenk<br />
über das umfangreiche Angebot von<br />
Mareen Kupka informieren. Denn eines<br />
steht für sie fest: Sie wird es aufgrund<br />
ihrer bislang guten Erfahrungen<br />
bei den Johannitern buchen. “Ich<br />
bin sehr zufrieden mit der Wahl.” Es<br />
gebe eine enorm dicke Liste der Pflegekasse<br />
mit zugelassenen Dienstleistern,<br />
sagt Hedwig Wenk und deutet<br />
mit ihren Händen den beachtlichen<br />
Umfang der Broschüre an. Doch sie<br />
müsse nicht nach Alternativen suchen,<br />
da alles bestens klappe. Auch<br />
der Kontakt zur Verwaltung sei unkompliziert,<br />
freut sich die ältere<br />
Dame über die problemlose Unterstützung<br />
beim Erhalt ihrer Unabhängigkeit.<br />
So kann sie sich weiterhin auf ihre<br />
vier Enkel freuen, mit dem Auto zum<br />
Einkaufen fahren, sich unbeschwert<br />
den Kreuzworträtseln und Lieblingssendungen<br />
im Fernsehen widmen<br />
oder ihre geistige Fitness bei Intelligenztests<br />
auf dem Smartphone trainieren.<br />
Der Notruf gibt<br />
jederzeit Sicherheit<br />
365 Tage im Jahr, 24 Stunden pro Tag:<br />
Der Hausnotrufservice der Johanniter,<br />
den bereits 190.000 Personen in<br />
Deutschland nutzen, sorgt für Sicherheit<br />
rund um die Uhr. Mareen Kupka<br />
von der Öffentlichkeitsarbeit der<br />
Johanniter in Göppingen erklärt, welche<br />
Möglichkeiten es dabei gibt.<br />
Beim Basispaket des Johanniter-Hausnotruf-Services<br />
kann bei<br />
Auslösen des Alarms eine Kontakt-
HAUSNOTRUF – conSenio 7<br />
Wenn die vertraute<br />
Unterstützung im Urlaub<br />
ist, kümmern sich andere<br />
Mitarbeiterinnen um<br />
Hedwig Wenk.<br />
Fotos: Mareen Kupka<br />
Die<br />
verschiedenen<br />
Pflegegrade<br />
2017 wurden die damals<br />
geltenden Pflegestufen in<br />
Pflegegrade geändert. Für die<br />
Einstufung gelten folgende<br />
Vorgaben:<br />
1Pflegegrad 1: Geringe Beeinträchtigung<br />
der Selbstständigkeit<br />
2Pflegegrad 2: Erhebliche<br />
Beeinträchtigung der<br />
Selbstständigkeit<br />
Hedwig Wenk legt Wert darauf,<br />
manche Tätigkeiten selbst zu<br />
erledigen. Foto: Axel Raisch<br />
3Pflegegrad 3: Schwere<br />
Beeinträchtigung der<br />
Selbstständigkeit<br />
person durch die Notrufzentrale<br />
kontaktiert werden. Beim Komfortpaket<br />
wird ein Schlüssel zur<br />
Wohnung hinterlegt und sicher<br />
verwahrt. In diesem Falle kommen<br />
Einsatzkräfte der Johanniter<br />
dann ins Haus. Im Falle eines<br />
Alarms wird parallel versucht,<br />
telefonisch Kontakt aufzunehmen.<br />
Falls dies gelingt und der<br />
Notruf versehentlich ausgelöst<br />
wurde, wird der Einsatz abgebrochen,<br />
andernfalls rücken Hilfskräfte<br />
aus.<br />
Wer noch mehr Sicherheit<br />
möchte, der kann zusätzlich die<br />
Option Tagestaste wählen. In<br />
diesem Fall gibt der Träger des<br />
Notrufsenders jeden Tag ein Signal<br />
ab zur Bestätigung, dass alles<br />
in Ordnung ist. Erfolgt dies nicht,<br />
werde ebenfalls die jeweilige<br />
Kontaktaufnahme ausgelöst, erklärt<br />
Mareen Kupka. Wer einen<br />
unzuverlässigen Telefondienstleister<br />
hat, für den gibt es zur zusätzlichen<br />
Absicherung ein<br />
Hausnotrufgerät mit integrierter<br />
SIM-Karte, sozusagen einer eigenen<br />
Leitung, über die bei einem<br />
Defekt des Routers, des Telefons<br />
oder der Telefonleitung ein<br />
Alarm abgesetzt werden kann.<br />
Die Kosten beziehungsweise der<br />
Eigenanteil seien ganz unterschiedlich<br />
und vom gewählten<br />
Paket sowie Pflegegrad abhänging,<br />
so Kupka weiter. Als Beispiel<br />
nennt sie die Kosten von 25<br />
Euro für das Basispaket, das<br />
Komfortpaket ist für 44 Euro pro<br />
Monat erhältlich.<br />
Mareen Kupka gibt noch einen<br />
Tipp: Der Hausnotruf wird von<br />
den Pflegekassen als Hilfsmittel<br />
anerkannt. Bei anerkannter Pflegeeinstufung<br />
ist eine volle Kostenübernahme<br />
für die Basisabsicherung<br />
möglich. Ausgaben für<br />
den Hausnotruf können auch von<br />
der Steuer abgesetzt werden,<br />
denn er gilt als haushaltsnahe<br />
Dienstleistung. Wie sieht ein<br />
Hausnotrufgerät ganz praktisch<br />
aus? Der Sender wird als Armband<br />
oder Halskette getragen.<br />
Das Signal funktioniert in der<br />
ganzen Wohnung. Auf Knopfdruck<br />
wird eine Sprechverbindung<br />
mit der Hausnotrufzentrale<br />
hergestellt. Die Lautstärke ist<br />
so hoch, dass die betreffende Person<br />
auch in der Wohnung liegend<br />
alles hören kann, die Empfindlichkeit<br />
entsprechend, sodass das<br />
Gegenüber in der Zentrale auch<br />
weiter entfernte Personen verstehen<br />
kann.<br />
Antrag bei der<br />
Pflegekasse stellen<br />
Wer erstmals einen Antrag auf<br />
einen Pflegegrad bei seiner Pflegekasse<br />
stellt, wird nach dem<br />
neuen Prüfverfahren NBA<br />
(„Neues Begutachtungsassessment“)<br />
persönlich begutachtet.<br />
Dabei ermitteln Gutachter den<br />
Grad der noch vorhandenen<br />
Selbstständigkeit und empfehlen<br />
gegebenfalls einen Pflegegrad, in<br />
4Pflegegrad 4: Schwerste<br />
Beeinträchtigung der<br />
Selbstständigkeit<br />
5Pflegegrad 5: Schwerste<br />
Beeinträchtigung der<br />
Selbststständigkeit mit besonderen<br />
Anforderungen an<br />
die pflegerische Versorgung<br />
www.mdk.de<br />
den der Versicherte eingestuft<br />
werden sollte. Letztlich entscheidet<br />
die Pflegekasse des Antragstellers<br />
über die Genehmigung eines<br />
Pflegegrades und der damit<br />
verbundenen Pflegeleistungen.<br />
Wer vor 2017 bereits eine anerkannte<br />
Pflegebedürftigkeit<br />
(Stufe 1, 2 oder 3) und eine anerkannte<br />
eingeschränkte Alltagskompetenz<br />
(sogenannte „Pflegestufe<br />
Null“) hatte, wurde nicht<br />
erneut begutachtet. Entsprechend<br />
der Pflegegrad-Tabelle<br />
wurden Pflegestufen dann automatisch<br />
in den entsprechenden<br />
Pflegegrad umgewandelt.
8 conSenio – KURZ NOTIERT<br />
Höherer Steueranteil für<br />
Neurentner ab 2019<br />
Wer 2019 in den Ruhestand geht,<br />
muss einen größeren Anteil seiner<br />
Rente versteuern. Ab Januar<br />
steigt der steuerpflichtige Rentenanteil<br />
von 76 auf 78 Prozent.<br />
Darauf macht der Bund der Steuerzahler<br />
in Berlin aufmerksam.<br />
Somit bleiben nur noch 22 Prozent<br />
der ersten vollen Bruttojahresrente<br />
steuerfrei. Dieser Anteil<br />
gilt für im Jahr 2019 neu hinzukommende<br />
Rentner.<br />
FOTO: © ROBERT KNESCHKE/FOTOLIA.COM<br />
Bei Bestandsrenten bleibt der<br />
festgesetzte steuerfreie Rentenbetrag<br />
bestehen. Rentner müssen<br />
seit 2005 einen Teil ihrer Altersbezüge<br />
versteuern. Der steuerfreie<br />
Freibetrag reduziert sich<br />
seitdem jährlich um zwei Prozent.<br />
Lag er 2005 noch bei 50 Prozent,<br />
sank er bis 2015 auf 30 Prozent.<br />
2040 werden die Renten<br />
dann komplett steuerpflichtig<br />
sein. <br />
dpa<br />
Pflegende Angehörige können<br />
Hilfen für Auszeit kombinieren<br />
Wenn pflegende Angehörige<br />
zeitweise nicht pflegen können,<br />
erhalten sie eventuell finanzielle<br />
Unterstützung. Je nach Einzelfall<br />
gibt es dazu zwei Mechanismen:<br />
die Kurzzeitpflege und die<br />
Verhinderungspflege. Beide Varianten<br />
sind aber auch kombinierbar,<br />
erklärt die Verbraucherzentrale<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
Mindestens Pflegegrad 2<br />
Gemeinsam ist Kurzzeit- und<br />
Verhinderungspflege, dass sie<br />
kurzfristig Pflegepausen überbrücken<br />
– zum Beispiel für einen<br />
Urlaub oder Krankenhausaufenthalt<br />
des Pflegenden. Wichtigste<br />
Voraussetzung ist dabei, dass der<br />
Pflegebedürftige mindestens den<br />
Pflegegrad 2 hat. Bei der Kurzzeitpflege<br />
kommen Pflegebedürftige<br />
vorübergehend in einer Betreuungseinrichtung<br />
unter – freie<br />
News,<br />
Storys,<br />
Tipps<br />
Plätze vorausgesetzt. Bei der<br />
Verhinderungspflege bleiben sie<br />
zwar zu Hause, die Betreuung<br />
übernehmen dann aber entweder<br />
andere Ehrenamtler – Verwandte<br />
oder Nachbarn zum Beispiel –<br />
oder ein professioneller Dienstleister.<br />
Für Kurzzeit- und Verhinderungspflege<br />
zahlt die Pflegekasse<br />
jeweils maximal 1.612 Euro.<br />
Der Betrag lässt sich aber durch<br />
noch ungenutztes Geld aus dem<br />
jeweils anderen Topf aufstocken.<br />
Allerdings ist nur bei der Kurzzeitpflege<br />
das <strong>gesamt</strong>e Geld aus<br />
der anderen Variante verwendbar<br />
– bei der Verhinderungspflege<br />
steht lediglich die Hälfte des<br />
Geldes aus der Kurzzeitpflege<br />
zur Verfügung. Hier sind maximal<br />
also 2.418 Euro drin, bei der<br />
Kurzzeitpflege sind es 3.224 Euro.<br />
<br />
dpa<br />
____ PLATO ____<br />
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Medizinrecht<br />
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Büro Göppingen<br />
Hauptstraße 44<br />
Tel. 07161 / 988 980
3 Tipps fürs Testament<br />
TESTAMENT – conSenio 9<br />
Letzter Wille Stirbt jemand, ohne ein Testament zu hinterlassen, tritt automatisch die<br />
gesetzliche Erbfolge in Kraft. Viele wollen aber selbst entscheiden, wer was bekommt.<br />
Wer sein Erbe regeln<br />
will, schreibt ein<br />
Testament. Damit<br />
sollte im Erbfall eigentlich<br />
alles geregelt sein. Das<br />
Problem: Das Erbrecht ist kompliziert.<br />
Wer Raum für Interpretationen<br />
lässt, riskiert, dass es<br />
Streit unter den Erben gibt. Wer<br />
das vermeiden will, kann sich<br />
rechtliche Beratung holen. Drei<br />
grundsätzliche Tipps:<br />
• Die richtige Form Füller oder<br />
Kugelschreiber benutzen viele<br />
im Alltag immer seltener. Wer<br />
sein Testament verfassen<br />
möchte, sollte sich aber nicht<br />
an den Computer setzen. Denn<br />
wenn man es selbst verfasst, ist<br />
ein Testament nur in der handschriftlichen<br />
Form auch wirksam,<br />
erklärt die Stiftung Warentest.<br />
Ein ausgedrucktes Dokument<br />
hat keine Gültigkeit.<br />
Wichtig ist auch, dass die Unterschrift<br />
nicht fehlen darf. Die<br />
Alternative ist ein notarielles<br />
Testament. Das kann sich bei<br />
großen Vermögen oder vielen<br />
Erben ohnehin lohnen.<br />
• Die richtige Verteilung Bevor<br />
das Testament geschrieben<br />
wird, sollten sich Erblasser einen<br />
Überblick darüber verschaffen,<br />
was sie hinterlassen<br />
möchten. Wichtig: Zum Erbe<br />
gehören im Zweifel auch Schulden,<br />
zum Beispiel ein Immobilienkredit.<br />
Hilfreich für die Erben<br />
ist eine Auflistung der Vermögenswerte.<br />
Festgelegt werden<br />
sollte auch, wer erben soll.<br />
Gut ist es, wenn im Testament<br />
steht, wie das Erbe aufgeteilt<br />
und wer welche Teile des Nachlasses<br />
bekommen soll.<br />
FOTO: DPA<br />
• Die richtigen Worte Bei Testamenten<br />
kommt es auf jedes<br />
Wort an. Bleibt etwas unklar,<br />
müssen nach dem Tod im Zweifel<br />
Gerichte die Worte auslegen.<br />
Die Tücke liegt dabei im<br />
Detail. Beispiel Geld: In Testamenten<br />
ist oft von Barvermögen<br />
die Rede. Damit ist nicht<br />
nur das Sparschwein gemeint.<br />
Gerichte zählten dazu auch<br />
Vermögen, das kurzfristig verflüssigt<br />
werden kann – zum Beispiel<br />
Wertpapiere im Depot.<br />
Hier sollten also im Testament<br />
möglichst genaue Angaben gemacht<br />
werden. <br />
dpa<br />
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- damit verbundene Themen, wie die Beantragung<br />
von Erbscheinen, Pflichtteilsansprüche,<br />
Testamentvollstreckung etc.<br />
Gerne betreue ich Sie auch bei der Erstellung<br />
von Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen<br />
sowie bei Spezialfällen<br />
wie z.B. Behindertentestamenten.<br />
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10 conSenio – PFLEGE ZUHAUSE<br />
Legale Wege<br />
Hilfe Wer Arbeitskräfte für die häusliche<br />
Pflege beschäftigen will, muss aufpassen.<br />
Wer Pflegekräfte aus<br />
dem EU-Ausland<br />
beschäftigen will,<br />
hat drei Möglichkeiten.<br />
Richtig legal seien aber nur<br />
zwei davon, erklärt die Verbraucherzentrale<br />
Nordrhein-Westfalen:<br />
Erstens können Pflegebedürftige<br />
oder ihre Angehörigen<br />
Hilfskräfte selbst als Arbeitgeber<br />
beschäftigen, zweitens können<br />
sie sich von speziellen Agenturen<br />
sogenannte entsandte Pflegekräfte<br />
aus dem Ausland vermitteln<br />
lassen. Der dritte Weg ist<br />
die Beschäftigung selbstständiger<br />
Kräfte aus dem Ausland. Dabei<br />
besteht aber die Gefahr einer<br />
Scheinselbstständigkeit – es drohen<br />
hohe Bußgelder. Die wichtigsten<br />
Tipps und Regeln:<br />
• Vermittlung: Läuft bei angestellten<br />
Pflegekräften oft über<br />
die Arbeitsagentur, alternativ<br />
können Pflegebedürftige auf eigene<br />
Faust suchen. Entsandte<br />
Pflegekräfte werden in der Regel<br />
über Agenturen vermittelt.<br />
• Vertrag und Fristen: Wer<br />
Pflegekräfte direkt beschäftigt,<br />
schließt auch direkt einen Arbeitsvertrag<br />
mit ihnen. Der darf<br />
nach den üblichen Regeln im<br />
deutschen Arbeitsrecht befristet<br />
sein. Sind Dienstleister beteiligt,<br />
schließt man den Vertrag<br />
mit der Agentur im Ausland<br />
ab. Eine entsandte Pflegekraft<br />
darf dabei nicht länger als<br />
zwei Jahre in einem deutschen<br />
Haushalt arbeiten.<br />
• Urlaub und Arbeitszeit: Es<br />
gelten die üblichen Regeln –<br />
Pflegekräfte haben mindestens<br />
24 Tage Urlaub und dürfen<br />
höchstens acht Stunden arbeiten,<br />
mit mindestens elf Stunden<br />
Eine Pflegekraft aus dem<br />
Ausland kann den Alltag<br />
erleichtern.<br />
Pause zwischen zwei Einsätzen.<br />
Sind angestellte Kräfte krank<br />
oder im Urlaub, müssen die Arbeitgeber<br />
selbst Ersatz organisieren.<br />
Bei entsandten Pflegekräften<br />
übernimmt das meistens<br />
die Agentur.<br />
• Unterkunft: Je nach Vereinbarung.<br />
Bei entsandten Pflegekräften<br />
steht aber oft im Vertrag,<br />
dass die Pflegebedürftigen<br />
kostenfrei Unterkunft und Verpflegung<br />
stellen müssen.<br />
FOTO: © DGLIMAGES/SHUTTERSTOCK.COM<br />
• Lohnsteuer und Sozialversicherung:<br />
Bei direkt angestellten<br />
Pflegekräften müssen Arbeitgeber<br />
die Beiträge selbst<br />
zahlen, bei entsandten Pflegekräften<br />
ist das Sache der Agentur.<br />
Pflegebedürftige und Angehörige<br />
sollten sich vor Arbeitsbeginn<br />
aber unbedingt die sogenannte<br />
Bescheinigung A1<br />
zeigen lassen: Diese bestätigt,<br />
dass die Pflegekräfte im Ausland<br />
sozialversichert sind.dpa<br />
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Die Haushaltshilfen, die stundenweise<br />
Senioren versorgen,<br />
haben Freude am Umgang mit<br />
Menschen, sind hilfsbereit und<br />
fürsorglich. Die Hilfe ist jeweils<br />
an den Bedarf angepasst und in<br />
der Ausführung professionell,<br />
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ermittelt Schwabenpflege<br />
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unverbindlichen Gespräch den<br />
individuellen, stundenweisen<br />
Betreuungsbedarf. Die Senioren<br />
erhalten die notwendige Unterstützung<br />
beim Einkaufen, Kochen,<br />
Backen, Abspülen, Reinigen<br />
der Wohnung, waschen der<br />
Wäsche, Bügeln und bei gemeinsamen<br />
Unternehmungen.<br />
Gemeinsam statt einsam<br />
Liebevolle alltägliche Zuwendung<br />
und Begleitung zum Arzt,<br />
ins Konzert, oder zu Freunden.<br />
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Schwabenpflege_24 erbringt<br />
Leistungen gemäß dem<br />
Sozialgesetzbuch (SGB) XI § 45a<br />
und b, die von den Pflegekassen<br />
übernommen werden. pm<br />
Steckbrief<br />
Entlastungs- und<br />
Betreuungsleistungen:<br />
Einkaufen, Kochen, Backen,<br />
Abspülen, Reinigen der<br />
Wohnung, Waschen der Wäsche,<br />
Bügeln, gemeinsame<br />
Unternehmungen, Spazieren<br />
gehen, Begleitung zum Arzt, ins<br />
Konzert oder zu Freunden.<br />
Kosten: Bei einem Pflegegrad<br />
können die Kosten gemäß SGB<br />
XI § 45a und 45b von den<br />
Pflegekassen übernommen<br />
werden. Ansonsten sind dies<br />
Privatleistungen.<br />
Kontakt:<br />
07161 5031335<br />
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PFLEGESTÜTZPUNKT – conSenio 11<br />
Beratung<br />
ist das A und O<br />
Beratung Die Treppe im Haus wird immer beschwerlicher, der Badewannenrand immer<br />
unüberwindbarer, das Einkaufen und Kochen zur täglichen Herausforderung. Vom Putzen<br />
ganz zu schweigen. Doch welche Hilfsangebote gibt es dafür? Von Inge Czemmel<br />
Zunehmende Hilfsbedürftigkeit<br />
oder gar Pflegesituationen<br />
sind für Betroffene,<br />
ihre Familie sowie<br />
für den Freundes- und Bekanntenkreis<br />
oft nicht einfach. Die<br />
Frage „Wie soll es weitergehen?“<br />
ist einschneidend, häufig belastend<br />
und selten problemlos. So<br />
lange wie möglich im gewohnten<br />
Zuhause zu leben ist für die meisten<br />
Menschen der größte Wunsch<br />
und durch Unterstützungsangebote<br />
oft auch möglich.<br />
Im Landkreis Göppingen gibt<br />
es ein gutes Hilfs- und Versorgungsnetz<br />
mit breitem wohnortnahem<br />
Dienstleistungsspektrum.<br />
Es reicht vom betreuten Wohnen<br />
und organisierter Nachbarschaftshilfe<br />
über Betreuungs-,<br />
Fahr- und Begleitdienste, offene<br />
Mittagstischangebote in Senioreneinrichtungen,<br />
Essen auf Rädern,<br />
Notrufdiensten und ambulante<br />
Pflegediensten bis hin zu<br />
Tagespflegeangeboten. Häufig<br />
fehlen Betroffenen die Informationen<br />
darüber, welche vielfältigen<br />
Möglichkeiten es gibt, wie sie<br />
individuell der jeweiligen Situation<br />
angepasst werden können,<br />
welche finanziellen Hilfen zur<br />
Verfügung stehen und wo es fachkundige<br />
Ansprechpartner gibt.<br />
Informationslücke schließen<br />
Im Pflegestützpunkt des Landkreises<br />
Göppingen erhalten Ratund<br />
Hilfesuchende aus einer<br />
Hand umfassend kostenlose und<br />
neutrale Auskünfte und Beratung<br />
zu allen Fragen des komplexen<br />
Themas Pflege. In Beratungsgesprächen<br />
werden gemeinsam die<br />
Möglichkeiten für die Bewältigung<br />
der individuellen Situation<br />
ausgelotet. Fachkräfte helfen<br />
dabei, sich im Dschungel der<br />
Vielzahl an Hilfs- und Entlastungsangeboten<br />
zurechtzufinden,<br />
informieren über ambulante,<br />
teilstationäre und stationäre<br />
Pflegeangebote sowie über die<br />
Leistungen der Pflege- und Krankenversicherung,<br />
weitere mögliche<br />
finanzielle Hilfen und die<br />
Hilfestellung für Pflegebedürftige<br />
und Angehörige.<br />
Möglichkeiten der schriftlichen<br />
Vorsorge. Bei Bedarf koordinieren<br />
sie zudem die notwendigen<br />
Hilfs- und Unterstützungsangebote.<br />
Auch bei Antragstellungen<br />
ist der Pflegestützpunkt des<br />
Landkreises behilflich.<br />
Eigene Entscheidungen treffen<br />
Dabei ist den Mitarbeitern nicht<br />
nur die neutrale, umfassende und<br />
individuelle Beratung ein Anliegen.<br />
Wichtig ist ihnen auch, auf<br />
die Selbstbestimmung der Betroffenen<br />
zu achten, Mut zu machen<br />
und bei Entscheidungen<br />
den Rücken zu stärken.<br />
Kostenlose und neutrale Beratung<br />
in Pflegefragen<br />
Der Pflegestützpunkt befindet<br />
sich im Landratsamt<br />
Göppingen in der Lorcher Straße<br />
6 und ist unter folgenden Telefonnummern<br />
zu erreichen:<br />
Tel. 07161 202-4023<br />
Tel. 07161 202-4024<br />
Die Sprechzeiten<br />
in Göppingen sind:<br />
Montag bis Freitag<br />
von 9 Uhr bis 12 Uhr 30<br />
Montag, Dienstag und Donnerstag<br />
von 14 Uhr bis 15 Uhr<br />
Gerne können bei Bedarf auch<br />
Termine außerhalb der Sprechzeiten<br />
vereinbart werden.<br />
Die Außenstelle Geislingen ist<br />
unter der Nummer 07331 304350<br />
zu erreichen.<br />
Mehr Informationen auch <strong>online</strong><br />
auf www.psp-gp.de<br />
FOTO: © CONTRASTWERKSTATT / FOTOLIA.COM
12 conSenio – PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT<br />
Komme<br />
was da wolle<br />
Vorsorge Manchmal geht es ganz schnell: Ein<br />
Schlaganfall, ein Herzinfarkt – und das Leben wird<br />
auf den Kopf gestellt. Gut, wer vorgesorgt hat.<br />
Ein Pflegefall in der Familie ändert<br />
alles: den Tagesablauf,<br />
die finanziellen Belastungen,<br />
den Einklang von Job und<br />
Freizeit oder das Wohnumfeld. Häufig<br />
müssen dann unter Druck schnelle<br />
Lösungen her. Doch vieles lässt<br />
sich schon vorab organisieren und<br />
besprechen. Denn dass ein Familienmitglied<br />
einmal Hilfe benötigen wird,<br />
ist sehr wahrscheinlich. „Wir werden<br />
immer älter, und somit steigt das Risiko<br />
für Pflegebedürftigkeit“, sagt<br />
Kath rin Engel, Pflege- und Qualitätsmanagerin<br />
Altenhilfe bei der Diakonie<br />
Dresden. Umso wichtiger sei es,<br />
sich so früh wie möglich damit zu beschäftigen,<br />
erklärt Felizitas Bellendorf<br />
von der Verbraucherzentrale<br />
Nordrhein-Westfalen. „Das ist ein<br />
sehr emotionales Thema, weil es immer<br />
bedeutet, sich mit Verlust auseinanderzusetzen“,<br />
sagt die Referentin<br />
für den Pflegemarkt. Zudem werden<br />
Rollenverteilungen und -vorstellungen<br />
etwa unter Partnern auf den<br />
Kopf gestellt, wie Pflegewissenschaftler<br />
Peter König erklärt: „Das<br />
kann Ängste auslösen.“<br />
Die Experten raten dazu, sich für<br />
Gespräche Zeit zu nehmen und alle<br />
Beteiligten an einen Tisch zu holen.<br />
Geht es um die Pflege der Eltern und<br />
gibt es mehrere Geschwister, sollten<br />
Experten raten, rechtzeitig mit Angehörigen über das<br />
Thema Pflege zu sprechen. <br />
Foto: dpa<br />
Ambulanter Pflegedienst:<br />
Grund- und Behandlungspflege, Haushaltshilfe und Betreuung<br />
Hausnotruf:<br />
Hilfe per Knopfdruck, jederzeit.<br />
Gibt Sicherheit rund um die Uhr in den eigenen vier Wänden.<br />
Menüservice:<br />
Wir verwöhnen Sie täglich zuhause, mit einer<br />
Vielzahl leckeren Menüs, nach Ihrer Wahl.<br />
Wenn Sie Teil unseres Pflegeteams werden<br />
wollen, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />
Diese schicken Sie an Pflegedienstleiterin Frau<br />
Nicole Spannknebel. Sie können Sie auch gerne<br />
anrufen. Telefon 07161/93232-11<br />
Malteser Hilfsdienst e. V.<br />
Kreisgeschäftsstelle Göppingen<br />
Johannesstraße 1, 73066 Uhingen<br />
Wir sind für Sie da:<br />
Pflege (07161) 93232-11<br />
Hausnotruf (07161) 93232-0<br />
Menüservice (07161) 93232-0
die sich vorab schon einmal ehrlich<br />
austauschen, rät Bellendorf.<br />
Sonst seien gerade im Notfall<br />
Konflikte vorprogrammiert. Eltern<br />
könnten solche Gespräche<br />
jedoch ablehnen – weil sie sich<br />
bevormundet fühlen und nicht<br />
über die eigene Endlichkeit nachdenken<br />
wollen, so Bellendorf.<br />
Kompromisse sind<br />
meist unumgänglich<br />
Den Experten zufolge sollten Erwartungen<br />
und Wünsche benannt<br />
und dann Kompromisse<br />
ausgehandelt werden. Alle Beteiligten<br />
müssten klar sagen, was sie<br />
leisten wollen und was nicht, unabhängig<br />
von familiären oder gesellschaftlichen<br />
Moralvorstellungen.<br />
„Nicht vorschnell Dinge versprechen,<br />
die sich nicht halten<br />
lassen“, warnt König.<br />
Die Pflege-Profis empfehlen,<br />
die Verantwortung auf mehrere<br />
Schultern zu verteilen und sich<br />
ein Netzwerk aufzubauen. Dazu<br />
gehören auch Nachbarn oder<br />
Freunde. Je nach Bedarf kommen<br />
ein Pflegedienst, eine hauswirtschaftliche<br />
Unterstützung oder<br />
ein Fensterputzer hinzu. dpa<br />
PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT / DEMENZ – conSenio 13<br />
Orientieren statt<br />
einsperren<br />
Sie gehen los, aus einem unklaren<br />
Grund, und finden dann den<br />
Weg nicht mehr zurück. Demenzpatienten<br />
können im wahrsten<br />
Sinne des Wortes verloren gehen,<br />
warnt der Malteser Hilfsdienst.<br />
Angehörige und Pflegende<br />
haben aber Möglichkeiten, das<br />
zu verhindern, zum Beispiel mit<br />
Orientierungshilfen in der Wohnung.<br />
Denn tatsächlich laufen Menschen<br />
mit Demenz nicht einfach<br />
weg, und schon gar nicht aus Bösartigkeit<br />
– auch wenn manche<br />
Angehörige das vielleicht glauben.<br />
Vielmehr haben die Betroffenen<br />
Probleme, gewohnte Orte<br />
und Wege wiederzuerkennen, sogar<br />
in der eigenen Wohnung. Und<br />
neue Routen zu lernen, fällt ihnen<br />
erst recht schwer. Gegensteuern<br />
können Angehörige zum<br />
Beispiel mit gut beleuchteten<br />
oder beschrifteten Räumen.<br />
Auch Farbkontraste an wichtigen<br />
Stellen wie<br />
dem<br />
Lichtschalter<br />
helfen. Eine<br />
Klingelmatte<br />
oder ein Windspiel<br />
an der Tür können<br />
als eine Art Alarmanlage<br />
für die Angehörigen<br />
dienen.<br />
Türen und Fenster<br />
abzuschließen<br />
ist dagegen keine<br />
gute Idee: Das kann<br />
bei Demenzpatienten<br />
Aggression und<br />
Panik auslösen. Für<br />
den Notfall kann es<br />
sich lohnen, Kleidungsstücke<br />
mit<br />
Name, Adresse und<br />
Telefonnummer<br />
der Angehörigen<br />
zu versehen.<br />
dpa<br />
© STUDIOLAUT/SHUTTERSTOCK.COM<br />
VINZENZ VON PAUL GGMBH<br />
Pflegeangebote<br />
mit Herz und Hand<br />
SOZIALE DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />
Region Göppingen<br />
Kontakt: Tel. 07161.977330 | altenhilfe-gp@vinzenz-sd.de<br />
Seniorenzentrum St. Martinus<br />
Sozialstation St. Franziskus<br />
Tagespflegen Region Göppingen<br />
• Dauerpflege / Kurzzeitpflege<br />
• Tagespflege<br />
• Alten- und Krankenpflege<br />
• Verhinderungspflege<br />
• Familienpflege<br />
• Nachbarschaftsdienst<br />
• Pflegeberatung<br />
• Offener Mittagstisch
Nicht selten ist das Haustier im<br />
Alter Partner- oder Kinderersatz.<br />
FOTO: © SEVENTYFOUR/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Nicht ohne meinen Bello!<br />
Tiere Ältere Menschen haben oft eine enge<br />
Bindung zu ihrem Haustier. Wie Heime in der<br />
Region damit umgehen. Von Inge Czemmel<br />
Göppingen e.V.<br />
Hilfe, die ins Haus kommt!<br />
Unsere Leistungen:<br />
. Kranken- und Altenpflege<br />
. Palliative Pflege<br />
. Hauswirtschaftliche Versorgung<br />
. Unterstützungsangebote im Alltag<br />
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. Essen auf Rädern<br />
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Wir bieten<br />
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und sind<br />
Ausbildungsstelle<br />
Manfred-Wörner-Str. 125 . 73037 Göppingen . Tel.: 07161/96068-0<br />
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Die positiven seelischen,<br />
körperlichen und sozialen<br />
Effekte von Haustieren<br />
auf den Menschen<br />
sind mittlerweile in zahlreichen<br />
Studien wissenschaftlich<br />
nachgewiesen. Tiere<br />
können sogar bei verschiedensten<br />
Krankheiten Therapien unterstützen.<br />
Deshalb sind Tiere in<br />
manchen Einrichtungen gern gesehene<br />
Mitbewohner oder Besucher.<br />
„In manchen unserer Pflegeeinrichtungen<br />
gibt es Tiere, in<br />
anderen nicht“, erklärt die Pflegereferentin<br />
der Wilhelmshilfe,<br />
Katja Thiele. „Grundsätzlich besteht<br />
bei der Wilhelmshilfe in allen<br />
Häusern die Bereitschaft, ein<br />
Haustier mit aufzunehmen.“<br />
Kein Job des Pflegepersonals<br />
Ob und wie das funktionieren<br />
kann, wird im Aufnahmegespräch<br />
besprochen, denn natürlich<br />
könne das Tier nicht vom<br />
Pflegepersonal versorgt werden,<br />
sagt Thiele. Tierfutter einkaufen,<br />
Gassi gehen, Katzenklo reinigen<br />
und ähnliche Dinge müssten von<br />
den Angehörigen gemacht oder<br />
organisiert werden. Beim „Wohnen<br />
für Senioren“ könne selbstverständlich<br />
ein Tier gehalten<br />
werden, in den Pflegeheimen<br />
käme es eher selten zu Anfragen.<br />
„Die Leute kommen meist nach<br />
einem Akutfall ins Heim und die<br />
unter Druck stehenden Angehörigen<br />
haben meist schon eine Unterbringungsmöglichkeit<br />
für das<br />
Haustier organisiert.“<br />
„Im Moment haben wir eine<br />
Bewohnerin mit Katze und eine<br />
mit Wellensittich sowie ein<br />
hauseigenes Aquarium, in dem<br />
die Fische beobachtet werden<br />
können“, berichtet Danica Korenic,<br />
Heimleiterin im Pflegeheim<br />
der Wilhelmshilfe in der<br />
Hohenstaufenstraße in Göppingen.<br />
„Wir hatten auch schon mal<br />
einen Hund, der nicht nur der<br />
Besitzerin, sondern auch den anderen<br />
Bewohnern viel Freude<br />
machte. Wenn Hunde zu Besuch<br />
kommen, freuen sich die meisten<br />
Bewohner. Eigene Haustiere<br />
gibt es bei uns nicht“, erklärt Annette<br />
Lachenmaier vom sozialen<br />
Dienst des Altenpflegeheims<br />
St. Josef in Salach,
HAUSTIERE / FREIZEITTIPPS – conSenio 15<br />
das zur Stiftung Haus Lindenhof<br />
gehört. „Aber es kommt in regelmäßigen<br />
Abständen ein Therapiehund<br />
ins Haus, der die Bewohner<br />
in ihren Zimmern besucht.<br />
Das wird sehr gut angenommen.<br />
Der Hund ist ein<br />
emotionaler Türöffner. Viele blühen<br />
beim Kontakt mit dem Tier<br />
geradezu auf und genießen es<br />
sehr, den Hund zu streicheln.“<br />
Strahlen in den Gesichtern<br />
Der Therapiehund hört auf den<br />
Namen Cliff und gehört Jochen<br />
Scheel aus Heiningen, der nach<br />
der Arbeit ehrenamtlich alle<br />
zwei bis drei Wochen mit dem<br />
Australian Shepherd ins Pflegeheim<br />
kommt. „Eigentlich zu selten“,<br />
bedauert er. „Es ist immer<br />
einen Riesenfreude spürbar,<br />
wenn wir kommen, und Cliff<br />
bringt so manches Strahlen in die<br />
Gesichter, wenn ich mit ihm die<br />
34,3 Mio.<br />
Haustiere leben in deutschen<br />
Haushalten. Am beliebtesten sind<br />
dabei Katzen: In 22 Prozent der<br />
Haushalte leben eine oder mehrere,<br />
bei Hunden sind es 18 Prozent.<br />
Ins<strong>gesamt</strong> leben hier 13,7 Millionen<br />
Katzen und 9,2 Millionen Hunde.<br />
Quelle: Umfrage Industrieverband<br />
Heimtierbedarf 2018<br />
Leute in ihren Zimmern besuche.<br />
Manche stehen sogar aus ihrem<br />
Bett auf.“ Cliff lässt sich streicheln<br />
und Leckerlis geben, sucht<br />
nach versteckten Futterbeuteln,<br />
gibt Pfötchen und sorgt für Abwechslung.<br />
Im Babette-Lang-<br />
Haus in Heiningen hat derzeit<br />
niemand ein eigenes Haustier,<br />
aber eine der Mitarbeiterinnen<br />
bringt zur Freude der Bewohner<br />
ihre beiden Hunde zur Arbeit<br />
mit. Die halten sich während ihrer<br />
Dienstzeit bei einer Bewohnerin<br />
auf, die sie mit ihrem Rollstuhl<br />
auch Gassi führt. Die Mitarbeiterin,<br />
die früher auf einem<br />
Hof lebte, brachte auch schon<br />
Enten, Kaninchen und Küken mit<br />
und sorgte damit für freudige Abwechslung.<br />
Raus aus dem<br />
Alltagstrott<br />
Freizeit Auch im Seniorenalter ist es wichtig, seinen Tag zu<br />
strukturieren, körperlich und geistig aktiv zu bleiben und andere<br />
Menschen zu treffen. Angebote gibt es zuhauf. Von Inge Czemmel<br />
Gute Adressen bei der<br />
Suche nach Aktivitäten<br />
sind Vereine<br />
und kirchliche Einrichtungen.<br />
Auch<br />
wer bislang noch nicht Mitglied<br />
war oder wer nicht regelmäßig<br />
einen Gottesdienst besucht, ist<br />
hier willkommen. Über gemeinsame<br />
Interessen lassen sich hier<br />
wunderbar neue Kontakte knüpfen.<br />
Regelmäßige Treffen bringen<br />
Struktur in den Alltag, nette<br />
Gespräche tun ihr Übriges.<br />
Auch der Besuch eines nahe gelegenen<br />
Seniorenzentrums<br />
oder einer Senioreneinrichtung<br />
lohnt sich meist. Hier kann häufig<br />
an Mittagstischen, Kaffeerunden,<br />
Spieletreffs und anderen<br />
Freizeitangeboten teilgenommen<br />
werden. Stadt- und Ortsseniorenräte<br />
organisieren häufig Aktivitäten.<br />
Der Stadtseniorenrat<br />
Göppingen bietet beispielsweise<br />
Kunst- und Kulturfahrten, altersgerechte<br />
Stadtführungen und<br />
Städtereisen, Wanderungen und<br />
auch ein Gedächtnistraining an.<br />
Die Seniorenakademie Göppingen<br />
bietet vom 16. September<br />
bis 21. Oktober 2019 „immer<br />
wieder montags“ Gelegenheit,<br />
sich Vorträge zu interessanten<br />
Themen anzuhören. Die Seniorenakademie<br />
ist eine Kooperation<br />
der Volkshochschule, der<br />
Kunsthalle, der katholischen und<br />
evangelischen Erwachsenenbildung,<br />
dem Haus der Familie und<br />
der Jugendmusikschule.<br />
Info unter: www.goeppingen.de<br />
Der Sommer der VerFührungen,<br />
ein Gemeinschaftsprojekt<br />
des Landkreises Göppingen, der<br />
Erlebnisregion Schwäbischer<br />
Albtrauf sowie der NWZ und der<br />
Geislinger Zeitung hat für gewöhnlich<br />
auch für ältere Menschen<br />
jede Menge attraktive Aktivitäten<br />
im Programm. Das Programmheft<br />
liegt seit dem 8. Juli<br />
in den Rathäusern und bei den<br />
Touristeninformationen aus.<br />
Viele Sportstudios haben sich<br />
mittlerweile auch auf die Bedürfnisse<br />
von Senioren eingestellt<br />
und bieten Kurse und individuell<br />
abgestimmte Trainingspläne<br />
an, die Alterserscheinungen wie<br />
Gelenkverschleiß, Osteoporose<br />
oder erhöhter Sturzgefahr vorbeugen.<br />
Hier kann man etwas für<br />
den Körper tun und Gleichgesinnte<br />
treffen.<br />
Drei Thermalbäder laden am<br />
Fuße der Schwäbischen Alb dazu<br />
ein, Beschwerden des Bewegungsapparats<br />
vorzubeugen<br />
oder sie zu verbessern. Bad Boll,<br />
Bad Ditzenbach und Bad Überkingen<br />
haben sich zu einer Bädergemeinschaft<br />
zusammengeschlossen<br />
und bieten das Bäderticket<br />
„eins für drei“ an.<br />
Urlaub ohne Koffer können Senioren<br />
und Seniorinnen im Frühjahr<br />
und im Herbst im Waldheim<br />
in Göppingen genießen.<br />
Der kleine Tapetenwechsel von<br />
der Wohnung ins Waldheim ist<br />
eine schöne Abwechslung, eine<br />
Chance, herauszukommen und<br />
unter Menschen zu sein. Die<br />
Tage sind gefüllt mit vielerlei<br />
Programm. Gemeinsam essen,<br />
singen, spielen, sich unterhalten,<br />
in Erinnerungen schwelgen –<br />
man kommt vor dem Frühstück<br />
und geht nach dem Abendbrot<br />
nach Hause. Infos gibt es beim<br />
Diakonischen Werk in der Pfarrstr.<br />
45 in Göppingen. Tel. 07161<br />
9636750.<br />
Kompetent betreute Reisen für<br />
ältere und behinderte Menschen<br />
bietet der DRK Kreisverband<br />
Göppingen bereits seit 1997 gemeinsam<br />
mit verschiedenen Reiseveranstaltern<br />
an. Völlig sorglose<br />
und komfortable Urlaubswochen<br />
in einer Gruppe garantiert<br />
das Programm Betreutes<br />
Reisen plus. Bei diesen „Rundum<br />
sorglos“ -Reisen werden Hotels<br />
angeboten, die sich aufgrund<br />
ihrer Infrastruktur besonders für<br />
Gäste eignen, für die ein höchstes<br />
Maß an Sicherheit oberste<br />
Priorität hat. In der Regel steht<br />
vor Ort ganztags qualifiziertes<br />
Fachpersonal (Krankenschwester,<br />
Arzt, pflegerisches Personal)<br />
zur Verfügung.<br />
FOTO: © FANCY TAPIS/SHUTTERSTOCK.COM
16 conSenio – KURZ NOTIERT<br />
Dritte Zähne<br />
richtig putzen<br />
Zähneputzen bleibt einem auch<br />
mit den Dritten nicht erspart. Auf<br />
Zahnprothesen bildet sich sonst<br />
Belag, der umliegende Zähne<br />
schädigen und Mundgeruch verursachen<br />
kann. Wasserglas und<br />
Sprudeltablette allein reichen<br />
nicht aus, um diesen Belag wirksam<br />
zu entfernen, heißt es in der<br />
„Apotheken Umschau“.<br />
Verhärtet der Belag zu Zahnstein,<br />
lassen sich die Prothesen<br />
nicht mehr richtig einsetzen und<br />
herausnehmen. Teil- und Vollprothesen<br />
sollten Besitzer daher<br />
mindestens einmal täglich<br />
gründlich mit einer Bürste reinigen.<br />
Als Reinigungsmittel genügt<br />
normales Spülmittel. dpa<br />
Der erste Einsatz in der Wohnung:<br />
Rollator richtig einstellen<br />
Nach einem Schlaganfall oder einer<br />
Hüftoperation sind ältere<br />
Menschen mitunter wackelig auf<br />
den Beinen. Ein Rollator kann ihnen<br />
dann Halt geben. Bevor das<br />
Hilfsmittel jedoch das erste Mal<br />
zu Hause zum Einsatz kommt,<br />
sollte die Wohnung entsprechend<br />
angepasst werden, rät das<br />
Zentrum für Qualität in der Pflege.<br />
Das bedeutet vor allem: Hindernisse<br />
aus dem Weg räumen.<br />
Möbelrücken ist angesagt<br />
Damit die Wege breit genug sind<br />
und der Rollator überall gut<br />
durchpasst, müssen Angehörige<br />
unter Umständen Möbel umstellen<br />
oder ganz entfernen. Sollte<br />
es in der Wohnung Schwellen geben,<br />
können kleine Rampen sie<br />
ausgleichen. Stolperfallen wie dicke<br />
Teppiche sollte man entfernen.<br />
Bei dünneren Teppichen lassen<br />
sich die Kanten festkleben.<br />
Im engen Bad können Haltegriffe<br />
den Rollator ersetzen. Aber<br />
nicht nur die Umgebung sollten<br />
Angehörige anpassen, sondern<br />
auch den Rollator selbst: Die<br />
Griffe sollten sich – bei herabhängenden<br />
Armen – etwa auf<br />
Höhe der Handgelenke befinden.<br />
Der Ellbogen sollte beim Schieben<br />
leicht gebeugt sein. Die<br />
Bremsen werden so eingestellt,<br />
dass sie leicht benutzbar sind. <br />
<br />
dpa<br />
News,<br />
Storys,<br />
Tipps<br />
Hausarbeit auf<br />
Augenhöhe<br />
Ältere sollten ihren Körper bei<br />
der Hausarbeit nicht übermäßig<br />
belasten. Besonders problematisch<br />
sind Arbeiten, die über oder<br />
unter dem Kopf stattfinden – vom<br />
Fensterputzen bis zum Ein- und<br />
Ausräumen der Spülmaschine.<br />
Darauf weist die Zeitschrift „Senioren<br />
Ratgeber“ hin. Die Arbeit<br />
über Kopf belastet vor allem<br />
Schultern und Halswirbelsäule,<br />
falsches Bücken schadet dem unteren<br />
Rücken. Solche Tätigkeiten<br />
sollten Ältere daher möglichst<br />
umgehen, zum Beispiel indem sie<br />
ständig benötigtes Geschirr in<br />
Schränke auf Augenhöhe räumen.<br />
Lässt sich die Arbeit über<br />
oder unter Kopf nicht vermeiden,<br />
helfen die richtige Technik<br />
oder Tricks, zum Beispiel Teleskopstiele.<br />
Ein Wäscheständer<br />
schont den Rücken eher als die<br />
Wäscheleine. <br />
dpa<br />
FOTOS: EYEWAVE/FOTOLIA.COM, © PIKSELSTOCK/SHUTTERSTOCK.COM<br />
wohnumfeld beratung<br />
• Analyse der Wohnumfeldsituation<br />
• Analyse der Nutzungsmöglichkeiten für Hilfsmittel<br />
• Vorschlag für Mobilitäts-Hilfsmittel<br />
• Vorschlag für Hilfsmittel zur Erleichterung des Alltags<br />
• Beratung über Pflegehilfsmittel und -produkte<br />
• Beratung über Hilfsmittel zur Erleichterung der Pflege für Angehörige<br />
Gutschein<br />
über eine kostenlose<br />
Wohnumfeldberatung<br />
Das monatliche Pflegepaket<br />
mit Verbrauchsartikel im<br />
Wert von 40€ auch bei uns!<br />
Esslinger Str. 8 | 73037 Göppingen<br />
Tel.: 07161 9 10 11-0 | Fax.: 07161 9 10 11-10<br />
Mehr Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage unter:<br />
www.hartlieb.de, info@hartlieb.de, sowie auf Facebook<br />
Regional und wohnortnah!<br />
Unsere Filialen finden Sie in Göppingen, Geislingen, Uhingen,<br />
Esslingen, Kirchheim/Teck, Süßen, Laichingen, Langenau, Dornstadt,<br />
Niefern-Öschelbronn und Rechberghausen.
Klinik am Eichert Göppingen<br />
Helfenstein Klinik Geislingen<br />
www.alb-fils-kliniken.de<br />
Alternative<br />
Lebensqualität<br />
„Je älter ein Mensch wird, desto individueller<br />
sind seine gesundheitlichen Beschwerden.“<br />
Durch die Zusammenarbeit von Orthopädisch-<br />
Unfallchirurgischem Zentrum, Alterstraumazentrum,<br />
Innerer Medizin und Geriatrischem Schwerpunkt sind die<br />
ALB FILS KLINIKEN bei der gesundheitlichen Versorgung<br />
älterer Menschen gut aufgestellt.<br />
UNSER ALTERSMEDIZINISCHES PROFIL<br />
Geriatrischer Schwerpunkt: Anamnese, Prognose,<br />
Unterstützung, Beratung und Organisation - wir kümmern<br />
uns um die weitere Patientenversorgung im<br />
Anschluss an den Klinikaufenthalt.<br />
Alterstraumazentrum: Wir bündeln die Kompetenzen<br />
unfallchirurgischer und geriatrischer Akutversorgung<br />
und führen sie zur ganzheitlichen Versorgung<br />
älterer Menschen mit ihren besonderen Bedürfnissen<br />
zusammen.<br />
Kurzliegerstation: Wir haben unter Berücksichtigung<br />
sozialer und medizinischer Aspekte ein neues Konzept<br />
für die Seniorenmedizin etabliert, um eine optimale<br />
Versorgung älterer Personen zu gewährleisten.<br />
Therapiezentrum: Unser im Bereich der Geriatrie<br />
speziell ausgebildetes Team unterstützt die medizinische<br />
Behandlung in enger Kooperation mit der Pflege.<br />
Alle Leistungen bieten wir auch ambulant an.<br />
Kursangebot für Angehörige: Mit dem Kurs<br />
„Zuhause pflegen“ bieten wir pflegenden Angehörigen<br />
eine professionelle Möglichkeit zur Fortbildung an.<br />
ALB FILS KLINIKEN GmbH, Eichertstraße 3, 73035 Göppingen, Tel.: 07161 64-0, info@af-k.de
18 conSenio – BARRIEREFREIHEIT<br />
Bis ins hohe Alter zu Hause<br />
wohnen – das wünschen<br />
sich viele Menschen.<br />
Doch das kann<br />
beschwerlich werden, wenn das<br />
Eigenheim nicht mehr zu den Bedürfnissen<br />
der Bewohner passt.<br />
Für einen Rollstuhlfahrer werden<br />
schon ein paar Stufen zur Haustür<br />
zum unüberwindlichen Hindernis.<br />
Und es gibt weitere Tücken<br />
im Haus, die lange unbemerkt<br />
bleiben – aber für Probleme<br />
sorgen können.<br />
Stufen am Eingang<br />
Stufen am Eingang oder im Garten<br />
können zu Hindernissen werden.<br />
Sollen sie zur rollstuhlgerechten<br />
Schräge umgebaut werden,<br />
kommt ein Problem dazu:<br />
Im Vorgarten reicht der Platz dafür<br />
häufig nicht aus. Der Verband<br />
Privater Bauherren (VPB) rechnet<br />
vor: Eine Stufe von 16 Zentimetern<br />
Höhe ergibt bei sechs<br />
Prozent Gefälle eine Rampe von<br />
rund 2,67 Metern Länge. Viele<br />
Häuser haben aber zwei oder<br />
drei Stufen. Erhard Hackler von<br />
der Deutschen Seniorenliga rät,<br />
grundsätzlich von vornherein<br />
Schrägen statt Stufen einzuplanen.<br />
„Und, wo es geht, möglichst<br />
ebenerdig bauen.“<br />
Enge Türen<br />
„Das Idealmaß sind 90 Zentimeter,<br />
aber auch mit schmaleren<br />
Türen kann man mit geeigneten<br />
Rollstühlen zurechtkommen“, erklärt<br />
Eva Reinhold-Postina vom<br />
VPB. Am besten plant man vor<br />
allen Türen im Haus eine Fläche<br />
von 1,50 mal 1,50 Metern ein – für<br />
das Rangieren des Rollstuhls. Die<br />
Türen müssen sich zum größeren<br />
Raum hin öffnen.<br />
Rollstuhlfahrer brauchen im Haus<br />
ausreichend Raum zum Rangieren.<br />
Foto: Mascha Brichta/dpa-magazin<br />
Stolperfallen<br />
beseitigen<br />
Umbau Barrierefreiheit ist auch bei Neubauten ein wichtiges<br />
Thema. Im Altbau lassen sich einige Dinge nachrüsten, sodass auch<br />
Senioren so lange wie möglich alleine zurechtkommen.<br />
Zu wenige Steckdosen<br />
Ältere Häuser haben meist zu<br />
wenige Steckdosen. Ihre Anzahl<br />
wurde für den Bedarf vor 20, 30<br />
Jahren konzipiert. Wer heute ein<br />
Haus baut oder modernisiert,<br />
sollte auch die Entwicklung bedenken<br />
– und an jedem Wandabschnitt<br />
mindestens eine Doppelsteckdose<br />
anbringen lassen. Und<br />
es ist besser, eine Steckdose<br />
mehr einzuplanen als zu wenig.<br />
In Zukunft werden eher mehr als<br />
weniger Elektroanschlüsse benötigt,<br />
eine Folge der Vernetzung<br />
von Computern und Hausgeräten.<br />
Assistenzsysteme wie für die<br />
Überwachung des Herdes, der<br />
Heizung und von Elektrogeräten<br />
oder das automatische Türöffnen<br />
benötigen zusätzliche Anschlüsse.<br />
Mit genügend Leerrohren in<br />
der Wand können später noch<br />
nachträglich Leitungen verlegt<br />
werden.<br />
Steile Treppen<br />
Enge Treppen sind schon für jüngere<br />
Leute nicht einfach zu bewältigen,<br />
vor allem, wenn sie etwas<br />
hinauf- oder heruntertragen<br />
müssen. Im Alter ist das noch beschwerlicher,<br />
und es besteht<br />
Sturzgefahr. „Statt einer schicken<br />
Wendeltreppe ist es ratsam, eine<br />
einfache und ausreichend breite<br />
Treppenform zu wählen und sie<br />
blendfrei auszuleuchten. Ein griffiger<br />
Handlauf an beiden Seiten<br />
gibt zusätzliche Sicherheit“, rät<br />
Reinhold-Postina.<br />
Küchenschränke<br />
Eine Küche tauscht man nicht so<br />
oft aus. Wer sich dem Alter nähert,<br />
sollte daher bedenken, dass<br />
man mit einem Rollstuhl oder einem<br />
Rollator in einer herkömmlichen<br />
Küche oft nur schwer zurechtkommt<br />
und Küchenschränke,<br />
Herd und Arbeitsplatte nur<br />
bedingt erreicht. „Höhenverstellbare<br />
Küchenschränke, Arbeitsflächen,<br />
an denen man im Sitzen<br />
arbeiten kann, ein absenkbares<br />
Kochfeld – auf solche Features<br />
sollte man beim Küchenkauf achten.<br />
Dann muss im Fall der Fälle<br />
keine neue Küche angeschafft<br />
werden“, erklärt Hackler. dpa
Wir bleiben in Kontakt:<br />
soziale Netzwerke<br />
SOZIALE NETZWERKE – conSenio 19<br />
Facebook & Co Die Enkelin hat ein Bild vom Italienurlaub gepostet. Nur – wie bekommen<br />
die Großeltern das mit? Soziale Netzwerke kann man auch im Alter noch „lernen“.<br />
Für junge Leute sind soziale<br />
Netzwerke so selbstverständlich<br />
wie Essen<br />
und Schule: 98 Prozent<br />
von ihnen sind dort aktiv, wie<br />
eine Studie von Bitkom Research<br />
zeigt. Und was ist mit den Älteren<br />
über 65? Bei denen sind es<br />
zwar nicht alle – mit 65 Prozent<br />
aber doch jede Menge. Und bei<br />
Kurznachrichten- oder Messenger-Diensten<br />
haben sich sogar 70<br />
Prozent von ihnen angemeldet.<br />
Keine Angst vor Neuem<br />
Warum scheuen manche Ältere<br />
den Gang ins Netz? Zwei Gründe<br />
dafür seien Sicherheitsbedenken<br />
und Zugangsschwierigkeiten,<br />
sagt Nicola Röhricht. Sie ist<br />
Referentin für Digitalisierung<br />
und Bildung bei der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Senioren-Organisationen.<br />
„Viele Ältere<br />
haben Angst und fragen sich:<br />
Schaffe ich das überhaupt?“ Oft<br />
fehlt es auch schlicht an Unterstützung.<br />
Denn die Netzwerke<br />
erschließen sich vielen älteren<br />
Nutzern nicht von selbst. „Außerdem<br />
wird der Nutzen von sozialen<br />
Netzwerken häufig nicht<br />
gesehen“, sagt Röhricht.<br />
Wer sich nicht allein an die<br />
Anmeldung in sozialen Netzwerken<br />
herantraut, kann Freunde<br />
Das Tor zur Welt: Auch mit einem Smartphone können Ältere in<br />
sozialen Netzwerken surfen – und so zum Beispiel mit Kindern und<br />
Enkeln kommunizieren. <br />
Foto: Christin Klose/dpa-mag<br />
und Familie um Hilfe bitten. Alternativ<br />
gibt es Computer-Gruppen<br />
und andere Veranstaltungen<br />
von Seniorenbüros. „Ältere lernen<br />
gut voneinander“, sagt Röhricht.<br />
Denn sie können sehr gut<br />
einschätzen, wo die Schwierigkeiten<br />
der anderen liegen – etwa<br />
bei Anglizismen.<br />
Bei der Gelegenheit können<br />
Senioren auch lernen, wie man<br />
Messenger und soziale Netzwerke<br />
sicher nutzt. Allgemeine<br />
Tipps dafür, rund um sichere<br />
Passwörter und Verbindungen<br />
etwa, gibt es beim Bundesamt für<br />
home-care<br />
Pflegedienst<br />
Sicherheit in der Informationstechnik.<br />
Dazu gibt es in sozialen<br />
Netzwerken aber noch einiges<br />
mehr zu beachten – für Ältere genau<br />
wie für Teenager.<br />
„Wer sich bei Online-Diensten<br />
anmeldet, sollte wenn möglich<br />
nicht alle abgefragten Daten<br />
preisgeben“, sagt Esther Jontofsoh-Birnbaum<br />
von der Verbraucherzentrale<br />
Bayern. „Als Faustregel<br />
empfehlen wir Verbrauchern,<br />
bei jeder Veröffentlichung<br />
zu überlegen, ob sie die Info auch<br />
laut durch einen Bus rufen würden.“<br />
Außerdem sollten Nutzer<br />
ein gesundes Misstrauen an den<br />
Tag legen und nicht alles und jedem<br />
glauben. <br />
dpa<br />
SEIT 1990 FÜR SIE IM<br />
EINSATZ<br />
Netzwerke und Messenger –<br />
was ist was?<br />
Die Zahl der Dienste<br />
für die Kommunikation<br />
im Internet<br />
ist groß – und<br />
auf den ersten Blick<br />
etwas verwirrend.<br />
Mithilfe von Messengern<br />
oder Kurznachrichtendiensten<br />
wie<br />
WhatsApp, Threema<br />
und Signal lassen<br />
sich Text- und<br />
Sprachnachrichten<br />
verschicken, aber<br />
auch Fotos und Videos.<br />
Auch über große<br />
Distanzen kann<br />
man mit den kostenlosen<br />
oder sehr<br />
günstigen Diensten<br />
Freunde und Familie<br />
auf dem Laufenden<br />
halten – und selbst<br />
Neuigkeiten empfangen.<br />
Soziale Netzwerke<br />
sind dagegen eher<br />
für den Kontakt zu<br />
vielen Menschen auf<br />
einmal gedacht.<br />
Wohl die bekannteste<br />
Plattform dafür<br />
ist Facebook. Nutzer<br />
gestalten dort eine<br />
Art Steckbrief von<br />
sich. Von da aus<br />
posten sie dann Fotos,<br />
Texte, Videos<br />
und mehr - und können<br />
die Beiträge von<br />
anderen anschauen<br />
und kommentieren.<br />
Weitere, im Prinzip<br />
ähnliche Netzwerke<br />
sind Twitter, das auf<br />
kurze Nachrichten<br />
spezialisiert ist, und<br />
Instagram, bei dem<br />
sich alles um Bilder<br />
dreht. <br />
dpa<br />
Beratung Angehöriger<br />
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Themen. Martin Veil, Generationenberater<br />
der Kreissparkasse, kennt sie und hat die<br />
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