Journal_2019-05
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32 JOURNAL GRUNDBILDUNG UND ERWACHSENENBILDUNG<br />
Der Countdown läuft<br />
Bestens vorbereitet und topmotiviert freuen sich die Schweizer Polymechaniker-Kandidaten<br />
der Disziplinen Automation, CNC Fräsen und CNC Drehen auf die WorldSkills, die in Kürze<br />
in Kazan beginnen werden. Ihr Material wurde bereits über 3500 Kilometer mit einem Sattelschlepper<br />
nach Russland gefahren.<br />
Von Monica Hotz<br />
Bald ist es so weit. Vom 23. bis 27. August finden<br />
im russischen Kazan die Berufsweltmeisterschaften<br />
WorldSkills statt. Auf dem Werksgelände<br />
der RUAG in Emmen verluden die 41 Wettkämpferinnen<br />
und Wettkämpfer des SwissSkills<br />
Teams am 27. Juli ihre Werkzeuge und Arbeitsgeräte<br />
in einen Sattelschlepper, um sie auf dem<br />
Landweg auf die rund 3500 Kilometer lange<br />
Reise nach Russland zu schicken. Die Reise führte<br />
durch Deutschland, Polen, Weissrussland und<br />
in Russland via Moskau in die Hauptstadt der<br />
Republik Tatarstan.<br />
Bis es so weit war, war viel Arbeit im Hintergrund<br />
nötig. «So aufwendig war das Prozedere noch<br />
nie, um unser Material an den Wettkampfort ins<br />
Austragungsland der WorldSkills einzuführen»,<br />
erklärte Generalsekretär Ueli Müller. «Rund 1000<br />
Seiten Formulare mussten ausgefüllt, jedes einzelne<br />
Teil fotografiert und detailliert beschrieben<br />
werden.» Bei rund 9000 Einzelteilen im Wert von<br />
rund 725000 Franken und einem Gesamtgewicht<br />
von 9,5 Tonnen eine riesige logistische Übung.<br />
Verpackt wurden sie transportsicher in 35 Kisten<br />
und machten ein Volumen von rund 37 Kubikmetern<br />
aus.<br />
THOMAS SCHRANZ<br />
Polymechaniker Thomas Schranz wird in Kazan<br />
in der Disziplin Automation antreten. «Vor dem<br />
Materialverlad war ich ziemlich nervös und angespannt,<br />
jetzt aber bin ich froh, dass das Material<br />
schon in Russland ist. Ich freue mich auf den<br />
Wettkampf und bin motiviert», erklärt er.<br />
Mitte Juni nahm der Polymechaniker an einem<br />
Übungswettkampf in Österreich teil, wo er zu-<br />
Thomas Schranz (links) macht seine beiden Werkzeug-Trolleys mit insgesamt 1,2 Tonnen Material startklar.<br />
sammen mit den Teilnehmern aus Deutschland, te noch an der Strategie und Geschwindigkeit<br />
Österreich und Russland die Wettkampfsituation arbeiten.<br />
an den WorldSkills simulierte und ein Testprojekt Marco Michel, der an den WorldSkills 2017 in<br />
fertigte. Nach dem Übungswettkampf konnte er Abu Dhabi den zweiten Platz in der Disziplin<br />
eine erste Bilanz ziehen und sein Training dementsprechend<br />
anpassen. Die Zeit bis zum Materi-<br />
nochmals einen Tag beim Training zur Seite. Fer-<br />
Automation belegt hatte, stand Thomas dazu<br />
alverlad nutzte er, um weitere Testprojekte zu ner arbeitete Thomas an der mentalen Vorbereitung.<br />
Während der Testprojekte hatte er ge-<br />
bewältigen. Um dabei so nah wie möglich an der<br />
Wettkampfsituation zu sein, erstellte er einen merkt, dass die meisten seiner Fehler Denkfehler<br />
Zeitplan und bezog die mentale Vor- und Nachbereitung<br />
mit ein.<br />
passierten. Deshalb wollte er die Abläufe ge-<br />
waren oder aufgrund fehlender Konzentration<br />
Da nach dem Materialverlad Drehen und Fräsen danklich so vorbereiten, dass diese im Kopf sitzen<br />
und auch bei Nervosität problemlos abge-<br />
ohne Werkzeuge nicht mehr trainiert werden<br />
konnten, konzentrierte sich Thomas dann auf die rufen werden können. Auf den Wettkampf blickt<br />
Teilaufgaben, die keine Werkzeuge benötigten er gelassen: «Den Wettkampf und das Resultat<br />
und die deshalb bis dahin auch zurückgestellt werde ich so nehmen, wie es kommt. Es kann<br />
worden waren. Das waren vor allem das Programmieren<br />
der Klein-SPS und das Verdrahten. Beim oder eher nicht, dass etwas vorkommt, worauf<br />
sein, dass mir die Aufgabe in Kazan gut liegt<br />
Verdrahten fühlte er sich noch unsicher und muss-<br />
ich nicht so gut vorbereitet bin oder dass etwas<br />
JOURNAL N o 5 August <strong>2019</strong> | 90. Jahrgang