April 2010 - Evangelische Paulus-Kirchengemeinde Berlin ...
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Bürokratie<br />
Bürokratie ist doch etwas unglaublich<br />
Schönes. Was würden wir nur ohne sie tun.<br />
Mit all der Zeit, die wir übrig hätten, wenn<br />
wir uns nicht mit ihr beschäftigen müssten.<br />
Ein echt bürokratischer Schildbürgerstreich<br />
beschäftigte uns in der letzten Sitzung:<br />
Er begann mit einem sogenannten Grenztermin,<br />
zu dem ich als Vorsitzender<br />
des Gemeindekirchenrates in die Kita-<br />
Roonstraße geladen wurde. Ich konnte<br />
mir bis zu diesem Tage auch nichts unter<br />
diesem Begriff vorstellen. Heute weiß ich,<br />
dass sich früher zum Grenztermin Landvermesser<br />
und Bauern trafen und Ihnen<br />
da ihre Ländereien zugesprochen wurden.<br />
Dies wurde in der Regel mit einem kleinen<br />
feierlichen Umtrunk begossen. Heute ist<br />
es ein bürokratischer Akt, der notwendig<br />
wurde, weil unser dortiger Nachbar sein<br />
Haus umbauen will und ein eifriger Bürokrat<br />
die jahrzehnte alte Akte zog, um festzustellen,<br />
dass damals – beim Verkauf des<br />
Teilgrundstücks Roonstraße – ein Fehler<br />
gemacht wurde und nun neu vermessen<br />
werden muss.<br />
Fast so „schön“, wie die Abteilung Kriegsgräber,<br />
die uns im letzten Jahr anrief, um<br />
uns mitzuteilen, dass sie nun den von uns<br />
im Jahre 1977 gestellten Antrag auf Förderung<br />
unser Kriegsgräber auf dem Dorfkirchenfriedhof<br />
bearbeiten wollen. Natürlich<br />
ging dies nur unter Einreichung vieler<br />
Unterlagen, die mühsam aus den Archiven<br />
gekramt werden mussten. Inzwischen<br />
aus dem Gemeindekirchenrat<br />
scheint die Mühe umsonst gewesen zu<br />
sein, denn letzte Woche flatterte die Ablehnung<br />
unseres Antrags ins Haus. Mal sehen,<br />
vielleicht legen wir Widerspruch ein. Wir<br />
werden Ihnen dann 2043 darüber berichten<br />
wie über den Widerspruch entschieden<br />
wurde.<br />
Aber natürlich haben wir uns auch mit einigen<br />
praktischen Themen beschäftigt: Das<br />
Verfahren der Wiederbesetzung der Küsterinnenstelle<br />
läuft auf vollen Touren. Über<br />
120 BewerberInnen haben sich beworben.<br />
Einige davon werden sich dem Personalausschuss<br />
vorstellen, der dann wiederum<br />
eine Auswahl dem Gemeindekirchenrat<br />
vorführen wird.<br />
Darüber hinaus beschäftigen uns ja schon<br />
seit Monaten hunderte von Orgelpfeifen,<br />
die geputzt werden wollen. Diesen Sommer<br />
ist es so weit: die große Orgelreinigung<br />
in der <strong>Paulus</strong>kirche beginnt. Der Verein zur<br />
Förderung der Kirchenmusik in der <strong>Paulus</strong>gemeinde<br />
und der Bauverein haben dankenswerter<br />
Weise die Finanzierung zugesagt.<br />
Aber wir wollen die ganze Gemeinde<br />
mit ins Boot holen, um unsere schöne Orgel<br />
auch langfristig zu erhalten. So wird es<br />
kurzfristige Aktionen wie z.B. Benefizkonzerte<br />
und mittelfristiges Engagement wie<br />
z.B. Orgelpatenschaften geben.<br />
Über die genauen Maßnahmen und wie Sie<br />
sich engagieren können, werden wir in der<br />
nächsten Ausgabe berichten.<br />
Holger Giese<br />
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