SPORTaktiv Skitourenguide 2019
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SKITOUREN<br />
G U I D E 2 0 1 9 / 2 0<br />
IN KOOPERATION MIT
EDITORIAL<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
klaus.molidor@styria.com<br />
COVERFOTO: DYNAFIT/Anton Brey; Foto: Thomas Polzer<br />
DAS GLÜCK<br />
IN 17 SILBEN<br />
Beginnen wir diesen <strong>Skitourenguide</strong> einmal völlig anders. Mit einem japanischen<br />
Haiku. Das ist eine dreizeilige Gedichtform, die aus 17 Silben<br />
besteht, aufgeteilt auf 5-7-5 Silben. Also: „Herz, was willst du mehr /<br />
Aufstieg, Berge, Pulverschnee / macht Lust, dieser Guide.“ Keine Weltliteratur,<br />
ich geb’s zu, aber kurz und präzise zusammengefasst, worum es in<br />
diesem Magazin und überhaupt beim Skitourengehen geht. „Da wird mir<br />
das Herz so weit“, schwärmt ein Kollege, der sich das ganze Jahr auf diese<br />
Ausgabe freut. Nun ist es so, dass die Arbeit daran nicht immer leicht ist.<br />
Denn während es draußen noch Backofentemperaturen hat, sollen wir uns<br />
in Pulverschnee, Steigfelle, Lawinensicherheit hineindenken. Das Gute<br />
aber ist: Oft reicht ein Schupferl zur rechten Zeit. Ein anderer Kollege<br />
hatte ein Foto am Handy, aus einem ehemaligen Skigebiet, das jetzt Tourengeher<br />
anspricht. Dick verschneite Bäume, ein sanfter Berg, zwei Spuren<br />
im Schnee. Und schon waren wir drin im Thema und auch im Konzept<br />
dieses <strong>Skitourenguide</strong>s. Heuer setzen wir ihn bewusst niederschwellig an.<br />
Erklären, welche skifahrerischen Voraussetzungen es für die erste Tour<br />
braucht, wie man seine Muskeln auf Tourentauglichkeit trimmt, wie<br />
man kostengünstig in den Sport einsteigen kann und vor allem: wo man<br />
ihn überhaupt ausüben darf. Wie ihr es von <strong>SPORTaktiv</strong> gewöhnt seid,<br />
leuchten wir aber auch immer das oberste Ende des Themas aus, dort wo<br />
die „Freaks“ daheim sind, die mit ihren Projekten begeistern, für Staunen<br />
sorgen, Grenzen verschieben.<br />
Wir wollen jenen, die der Faszination Skitouren schon erlegen sind, neue<br />
Nahrung geben und vor allem aber jenen, die noch zögern, zurufen:<br />
„Herz, was willst du mehr / Aufstieg, Berge, Pulverschnee / verschling<br />
diesen Guide.“ Immer noch keine Weltliteratur, aber ein Angebot zum<br />
Glücklichwerden. Am besten auf einer Skitour.<br />
Bleibt fit,<br />
Euer Klaus<br />
WOHLFÜHL-<br />
GARANTIE<br />
DURCH KOMPRESSION<br />
THANK US LATER<br />
SKI MERINO<br />
COMPRESSION<br />
SOCKS<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> 3<br />
CEPSPORTS.COM
THE HOJI<br />
SYSTEM<br />
HOJI PRO TOUR<br />
HOJI PX<br />
HOJI PU<br />
HOJI PRO TOUR W<br />
HOJI PX W<br />
HOJI PU W<br />
HOJI FREE<br />
#SPEEDUP
ONE<br />
THE REVOLUTIONAR
MOVE<br />
Y SKI BOOT SYSTEM
30<br />
INHALT<br />
TOP-STORY<br />
12 MARCO BÜCHEL ÜBER ... EMOTIONEN<br />
Der Ex-Abfahrtsprofi und Tourenliebhaber im Interview<br />
EMOTION<br />
24 TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER<br />
Geschlossene Skigebiete als Paradies für Touren-Einsteiger<br />
44 SKITOUREN SIND DAS LEIWANDSTE<br />
... was sich unsere Einsteigerin nur vorstellen kann<br />
68 ES IST NICHT IMMER NUR DIE LAWINE<br />
Auf Tour sollte man auch andere Gefahren bedenken<br />
88 FORT GESCHRITTEN<br />
Wie Dynafit-Chef Böhm Job, Abenteuer und Familie vereint<br />
102 MENSCH MAYR<br />
Andrea Mayr setzt im Skibergsteigen Maßstäbe<br />
108 AM ENTSCHEIDEWEG<br />
Welchen Einfluss Kopf und Bauch auf Entscheidungen haben<br />
114 NIMM ZWEI<br />
Durch den Tourentrend sind auch Splitboards wieder dick da<br />
SERVICE<br />
18 KOMM MIT UNS AUF TOUREN<br />
So gelingt der Einstieg in die Skitourenwelt<br />
30 KANN ICH GUT GENUG SKI FAHREN?<br />
Wie man lernt, sich selbst richtig einzuschätzen<br />
50 TOURENFIT MIT GIACOMO<br />
Mit diesen Übungen seid ihr zum Saisonstart fit<br />
112 NOTFALL LAWINE<br />
Auch Einsteiger sollten Rettungsabläufe ständig üben<br />
120 AUSPROBIERT<br />
Diesmal: ein Skitourenhelm, ein LVS-Gerät und ein Airbag<br />
MATERIAL<br />
38 JEDEM DAS SEINE<br />
Entwicklungen bei Tourenski und -schuhen<br />
58 AN PIN GEHT NICHTS VORBEI<br />
Was sich auf dem Sektor der Tourenbindungen tut<br />
62 SCHICHT FÜR SCHICHT<br />
Blick hinter die Kulissen: So entsteht ein Skitourenfell<br />
82 LEBENSVERSICHERUNG<br />
Welche Sicherheitsausrüstung du immer mithaben solltest<br />
96 SKI. LAUF. STEG<br />
Was unterscheidet Touren- von Alpinski-Mode<br />
Fotos: Sam Strauss Fotografie, Tom Lamm<br />
24
SPORTNAHRUNG MIT SYSTEM<br />
MAXIMALE AUSDAUER<br />
SUPER PLUS TREIBSTOF AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />
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mit Koffein<br />
www.peeroton.com
TOURENGENUSS<br />
IM „TAL DER<br />
ALMEN“<br />
Das Großarltal – im Sommer<br />
bekannt für seine vielen<br />
bewirtschafteten Almen<br />
– bietet Skitourengehern<br />
und Schneeschuhwanderern<br />
jetzt unzählige Genuss- und<br />
Gipfeltouren. Tipp eins: Die<br />
beliebtesten Routen und besten<br />
Tipps hat Sepp Kendler,<br />
Obmann der Alpenvereinssektion<br />
Großarl-Hüttschlag,<br />
in einem neuen, handlichen<br />
Skitourenführer zusammengefasst.<br />
Erhältlich ist dieser<br />
beim TVB Großarltal, online<br />
findet ihr alle Touren auf<br />
touren.grossarltal.info.<br />
Tipp zwei: Bis zu neun geführte<br />
Aktivitäten pro Woche<br />
bietet www.berg-gesund.at.<br />
Für alle, die in einem von<br />
110 Berg-Gesund-Partnerbetrieben<br />
übernachten, ist die<br />
Teilnahme daran gratis.<br />
www.grossarltal.info<br />
Foto: TVB Großarltal<br />
6 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
7
8 <strong>SPORTaktiv</strong>
SKITOUREN-<br />
GENUSS AM<br />
HAHNBAUM<br />
Skitourengehen wird immer beliebter.<br />
Während das Aufsteigen<br />
in unberührter Natur aber viel<br />
Erfahrung benötigt und das Begehen<br />
von Skigebieten vielerorts<br />
verboten ist, hat St. Johann in<br />
Salzburg ein tolles Angebot: Am<br />
Hausberg Hahnbaum finden<br />
Skitourenbegeisterte eine tolle<br />
Tour mit zwei Aufstiegsmöglichkeiten<br />
vor.<br />
Der St. Johanner Freizeitberg<br />
bietet nämlich Platz für alle:<br />
Skifahrer, Rodler, Winterwanderer<br />
– und vor allem auch Tourengeher.<br />
Seit 2012 gibt es die<br />
offizielle Skitourenstrecke und<br />
seit 2015 die zusätzliche zweite<br />
Variante. Und oben kann man<br />
nicht nur einkehren, sondern<br />
wird bei schönem Wetter mit<br />
einer wunderschönen Aussicht<br />
auf die umliegende Bergwelt<br />
belohnt.<br />
www.josalzburg.com<br />
Foto: Tourismusinfo St. Johann in Salzburg<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
9
10 <strong>SPORTaktiv</strong>
FRÜHES<br />
FRÜHSTÜCK,<br />
ERSTE SPUR<br />
Das Paradies beginnt bereits auf<br />
Erden, sagt ein deutsches Sprichwort.<br />
Zwischen Innsbruck und dem<br />
Brennerpass liegt das Tiroler Wipptal<br />
mit seinen fünf Bergtälern. Das<br />
Haupttal verläuft zwischen den<br />
Gebirgszügen der Stubaier und<br />
Zillertaler Alpen – und das bedeutet<br />
für Skitourengeher: eine große<br />
Auswahl an unverspurten Hängen,<br />
vielfältige Schwierigkeitsgrade,<br />
riesiger landschaftlicher Reiz –<br />
und alles von einem zentralen<br />
Ausgangspunkt aus.<br />
Tipp: Neben dem Schmirn- und<br />
Valsertal mit dem gemeinsamen<br />
Ausgangsort St. Jodok ist seit Mai<br />
<strong>2019</strong> auch das Gschnitztal mit den<br />
Ortschaften Trins und Gschnitz<br />
Mitglied bei den Bergsteigerdörfern.<br />
Die Partnerbetriebe sind speziell auf<br />
die Bedürfnisse von Skitourengehern<br />
abgestimmt, es gibt z.B. auf Wunsch<br />
frühes Frühstück sowie Tee und Jause<br />
zum Mitnehmen. Außerdem erhalten<br />
Alpenvereinsmitglieder 10 Prozent<br />
Ermäßigung beim Übernachten.<br />
www.wipptal.at<br />
Foto: Tiroler Wipptal/Joakim Strickner<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
11
MARCO BÜCHEL<br />
ÜBER EMOTIONEN<br />
ER WAR EINER DER GROSSEN DES ALPINEN<br />
SKI-RENNSPORTS. HEUTE FÄHRT MARCO BÜCHEL<br />
NICHT NUR AB – SONDERN LÄUFT AUCH GERNE<br />
NACH OBEN. WEIL ER IN DEN BERGEN<br />
ZUR RUHE FINDET. UND DABEI DAS HOCHGEFÜHL<br />
GENIESST, SICH DEN AUSBLICK AUCH<br />
WIRKLICH VERDIENT ZU HABEN.<br />
INTERVIEW: AXEL RABENSTEIN<br />
12 <strong>SPORTaktiv</strong>
Marco, mal angenommen, deine Karriere<br />
wäre ein Bergpanorama. Welche<br />
Gipfel ragen heraus?<br />
Für mich ragt da einiges heraus, das<br />
waren ja knapp 20 Jahre! Schöne Erinnerungen<br />
sind mein erstes Weltcuprennen<br />
in Garmisch, mein Sieg in Kitzbühel<br />
und mein dritter Rang am Lauberhorn<br />
zum Abschluss meiner Karriere.<br />
Für mich waren aber nicht nur die<br />
Erfolge wichtig, sondern auch gewisse<br />
Nieder lagen. Sie waren von großer<br />
Bedeut ung für die Bildung meiner Persönlichkeit.<br />
Welche Niederlagen waren das?<br />
Einmal die WM-Abfahrt 2007, wo ich<br />
auf dem Weg zu einer Medaille bin und<br />
mich auf die Seite lege. Das war meine<br />
härteste Niederlage, der Stachel saß tief.<br />
Zwei Jahre später dann die WM-Abfahrt<br />
in Val d’Isere, als ich in der Früh eine<br />
Panikattacke habe und mich nicht mehr<br />
bewegen kann, weil ich den Druck nicht<br />
ertrage. Den ganzen Tag zwang ich mich<br />
zum nächsten Schritt. Erst im Starthaus<br />
konnte ich den Schalter umlegen, ich<br />
funktionierte wieder und wurde sogar<br />
Vierter. Aber das war schon ein schwerer<br />
Tag für mich.<br />
Woher war die Panik gekommen?<br />
Aus dem Nichts! Ich bin aufgewacht<br />
und plötzlich war mir alles zu viel.<br />
Man nennt das wohl eine Leistungsdepression.<br />
Hast du so eine Panikattacke noch<br />
einmal erlebt?<br />
Nein. Vorher nicht und auch nicht später.<br />
Ich war damals schon 37 und wusste,<br />
dass meine Karriere sich dem Ende<br />
zuneigt. Dieses Erlebnis war wohl das<br />
Zeichen aufzuhören, was ich dann ein<br />
Jahr später getan habe.<br />
Was hat dich zwei Jahrzehnte lang<br />
bestärkt, dein Leben dem Skirennsport<br />
zu widmen?<br />
Ich lebe von Emotionen, sie sind der<br />
Grund, warum ich das alles getan habe.<br />
Skifahren ist für mich der genialste<br />
Sport der Welt, der mich immer erfüllt<br />
hat. Aber in Wahrheit bin ich ein Suchender<br />
nach Emotionen, und diese 20<br />
Saisonen, die ich im Skiweltcup erleben<br />
durfte, waren unglaublich reich an Emotionen.<br />
Es gab viele Momente, in denen<br />
ich mich selbst sehr intensiv gespürt<br />
habe, und dabei halte ich ein Glücksge-<br />
Fotos: Matthias Kummer, Marco Büchel<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
13
fühl für ebenso wertvoll wie den<br />
Schmerz einer Niederlage.<br />
Ist man nach der aktiven Karriere erst<br />
einmal auf emotionalem Entzug?<br />
Davor hatte ich große Angst. Dass ich<br />
nichts mehr finden würde, was mich so<br />
sehr ausfüllt wie der Profisport. Nach<br />
meinem Rücktritt kam ich dann allerdings<br />
in eine Art Honeymoon-Phase.<br />
Wie in den Flitterwochen. Plötzlich ist<br />
alles gut! Ich muss nicht mehr trainieren.<br />
Kann morgens liegenbleiben. Muss<br />
DANN KAM DIE ERSTE|<br />
ABFAHRT IN LAKE LOUISE.<br />
ICH SASS VOR DEM TV|<br />
UND HABE GEWEINT.|<br />
nicht mehr frieren. Nicht mehr diszipliniert<br />
sein. Das war ein geiler Sommer.<br />
Dann aber kam die erste Weltcupabfahrt<br />
im TV, Lake Louise 2010. Ich saß vor<br />
dem Fernseher und habe geweint, weil<br />
ich wusste, dass ich das in dieser Intensität<br />
nie mehr erleben werde.<br />
Und dann?<br />
Musst du auf die Suche gehen, nach etwas,<br />
das dich von Neuem erfüllt. Für<br />
mich ist es das Kommentieren im deutschen<br />
Fernsehen. Das ist nicht mehr so<br />
extrem, ich muss nicht mehr meine Gesundheit<br />
riskieren. Aber ich liebe es! Ich<br />
habe das Gefühl, in meinem zweiten Leben<br />
angekommen zu sein. Und es hat<br />
nicht so lange gedauert wie befürchtet.<br />
In deiner Freizeit hast du dich dem<br />
Ausdauersport zugewandt. Wie kam<br />
es dazu?<br />
Mein Trauzeuge ist passionierter Marathonläufer.<br />
Er hat mich überredet, obwohl<br />
ich wirklich keine Lust dazu hatte.<br />
Am Wochenende meines 40. Geburtsta-<br />
Fotos: GEPA pictures (1), Marco Büchel/Foto: Evelyne Binsack, Marco Büchel/Foto: Ingo Rasp<br />
14 <strong>SPORTaktiv</strong>
DRY BACK<br />
E N G I N E E R E D<br />
I N T H E D O L O M I T E S<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
15
MARCO BÜCHEL<br />
WURDE AM 4. NOVEMBER 1971 IN<br />
WALENSTADT (SCHWEIZ) GEBOREN.<br />
ges fand zufällig der New-York-Marathon<br />
statt, das war eine schöne Gelegenheit,<br />
ein Häkchen dranzumachen. Also<br />
habe ich neun Monate trainiert, zehn<br />
Kilo abgenommen und bin zusammen<br />
mit meiner Frau und meinem Trauzeugen<br />
den Marathon gerannt. Die Emotionen<br />
im Ziel waren toll. Die nächsten<br />
fünf Tage bin ich gehumpelt und eigentlich<br />
wollte ich das nie wieder tun.<br />
Aber nun bin ich schon fünfmal den Alpin-Marathon<br />
in Liechtenstein und<br />
zweimal den Jungfrau-Marathon gelaufen.<br />
Bei beiden sind jeweils rund 1800<br />
Höhenmeter zu absolvieren.<br />
Macht ein Marathon in den Bergen<br />
mehr Spaß?<br />
Mir schon! Ich bin ein Bergmensch.<br />
Und so ein Bergmarathon ist jedes Mal<br />
eine besondere Reise. Ich genieße die<br />
Vorbereitung, freue mich darüber, einen<br />
Plan zu haben, strukturiert zu sein, etwas<br />
für meine Gesundheit zu tun und<br />
am Ende das Ziel zu erreichen. Trailrunning<br />
ist wirklich ein neues Hobby von<br />
mir geworden.<br />
Noch lieber bist du beim Skitourengehen.<br />
Wie oft bist du unterwegs?<br />
So oft wie möglich. Wenn ich einen Tag<br />
frei habe, bin ich garantiert auf den<br />
Tourenski. An einem Skilift bin ich nur<br />
noch selten zu finden.<br />
Was ist so schön am Tourengehen?<br />
Hier draußen finde ich die Erholung,<br />
die ich benötige. Die Ruhe, die Stille,<br />
alleine am Berg. Es ist ähnlich wie beim<br />
Trailrunning. Mit dem Vorteil, dass<br />
man nicht nach unten läuft – sondern<br />
fährt. Darin gehe ich komplett auf. Inzwischen<br />
suche ich mir auch technisch<br />
schwerere Routen, im Frühling war ich<br />
auf dem Mont Blanc. So etwas mache<br />
ich allerdings nur in Begleitung eines<br />
Bergführers.<br />
DIE RUHE, DIE<br />
STILLE, ALLEINE<br />
AM BERG. DARIN<br />
GEHE ICH<br />
KOMPLETT AUF.<br />
AM SKILIFT BIN<br />
ICH NUR NOCH<br />
SELTEN ZU FINDEN.<br />
Warum fährst du nicht einfach mit der<br />
Gondel auf den Berg, um die Aussicht<br />
zu genießen?<br />
Weil das Hochgehen die Quintessenz<br />
ist. Wenn ich auf einen Berg fahre, genieße<br />
ich die Aussicht, habe aber nach<br />
zehn Minuten genug davon. Wenn ich<br />
den Berg hochlaufe, ihn mir verdiene,<br />
dann kann ich oben sitzen und zwei<br />
Stunden lang das Panorama bestaunen,<br />
weil ich weiß, was ich dafür getan habe,<br />
dass ich hier oben sein darf.<br />
Der Bergmensch Marco Büchel war<br />
jahrelang aktiver Base-Jumper.<br />
Warum hast du aufgehört?<br />
Ich habe rund 300 Sprünge gemacht<br />
IM JANUAR 1991 BESTRITT ER SEIN<br />
ERSTES SKIWELTCUP-RENNEN. BEI<br />
DER WM IN VAIL / BEAVER CREEK 1999<br />
WURDE ER VIZE-WELTMEISTER IM<br />
RIESENSLALOM.<br />
SEINEN ERSTEN WELTCUP-SIEG<br />
FEIERTE ER 2003 BEIM SUPER-G IN<br />
GARMISCH. ZUDEM GEWANN ER DEN<br />
SUPER-G IN KITZBÜHEL (2008) SOWIE<br />
DIE ABFAHRTEN VON GRÖDEN UND<br />
LAKE LOUISE.<br />
MARCO „BÜXI“ BÜCHEL IST<br />
VERHEIRATET UND LEBT IN<br />
TRIESENBERG (LIECHTENSTEIN).<br />
WWW.MARCO-BUECHEL.LI<br />
und den Schirm dann 2009 für immer<br />
eingepackt. Mein bester Freund ist beim<br />
Springen ums Leben gekommen. Er war<br />
technisch deutlich versierter als ich. Das<br />
hat mir vor Augen geführt, dass es an<br />
der Zeit ist, damit aufzuhören.<br />
Und womit möchtest du noch<br />
beginnen?<br />
Das wird sich zeigen! Ich hätte niemals<br />
damit gerechnet, dass ich mal die Pressekonferenz<br />
zu Marcel Hirschers Rücktritt<br />
moderieren würde. Aber plötzlich<br />
kommt so eine Anfrage. Man muss offen<br />
sein. Und zugreifen, wenn einem<br />
das Leben eine seiner vielen Gelegenheiten<br />
bietet.<br />
16 <strong>SPORTaktiv</strong>
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17
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IN DIE WELT DER SKITOUREN.<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT. GÜNSTIGE<br />
VARIANTEN, LEIH-ALTERNATIVEN<br />
UND ALLES, WAS DER FACHHAN-<br />
DEL ZUM SCHNUPPERN UND<br />
EINSTEIGEN ANBIETET. BIS DAS<br />
FEUER VOLLENDS AUSBRICHT.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Aller Anfang ist leicht. „Ich kann<br />
mich noch genau an meine erste<br />
Skitour erinnern“, lacht Marius<br />
Gschanes. „Das waren alte Alpinski<br />
mit einer alten Fritschi-Bindung.“ Für<br />
den Anfang hat diese Bastelaktion gereicht,<br />
der Steirer hat Gefallen an dieser<br />
neuen Sportart gefunden und ist hängen<br />
geblieben. Jetzt berät er als Verkäufer<br />
Kunden im Ski- und Bikebereich bei<br />
XXL Sports in Graz-Seiersberg.<br />
Gibt es solche Bastelaktionen als Initialzündung<br />
für die große Skitourenleidenschaft<br />
auch heute noch? „Ja, klar“,<br />
schmunzelt er. „Immer wieder erbt wer<br />
die alten Ski vom Opa oder Vater, will<br />
sie nicht wegschmeißen und stattet sie<br />
dann mit anderen, übrig gebliebenen<br />
Teilen aus. Diese Bastler gibt es schon<br />
noch.“ Taugt das auch im Jahre <strong>2019</strong>,<br />
um kostengünstig in einen neuen Sport<br />
hineinzuschnuppern? „Eher nicht“, sagt<br />
Gschanes. „Wer ein geschickter Schrauber<br />
ist, kann sich aus alten Ski und Bin-<br />
Fotos: Mattias Fredriksson, Gigasport, Christoph Heigl<br />
18 <strong>SPORTaktiv</strong>
dungen schon etwas zusammenbauen,<br />
aber wenn du dein Hobby und deine<br />
Freizeit genießen willst, steht es nicht<br />
dafür. Moderne Technik und Materialien<br />
funktionieren einfach um so viel besser.“<br />
Außerdem setzen Nacht-und-<br />
Nebel- Aktionen mit Akkuschraubern in<br />
Do-it-yourself-Manier auch voraus, dass<br />
man weiß, was man tut und wie man<br />
etwa Auslösehärten bei alten Bindungen<br />
einstellt. Also halten wir fest: Der Bastelworkshop<br />
Tourenski kann funktionieren,<br />
wird aber nicht wirklich empfohlen.<br />
Dennoch sind bekanntlich viele Innovationen<br />
aus Basteleien von findigen Tüftlern<br />
entstanden. Frag nach bei Fritz<br />
Barthel, dem Erfinder der Pin-Bindung.<br />
Variante für Kids<br />
Was aber selbst Experten als Tipp geben:<br />
Kinder kann man zum erstmaligen Hineinschnuppen<br />
auf jeden Fall mit herkömmlichem<br />
Skimaterial versorgen. Wer<br />
nicht auch noch für die Kids teure Ski<br />
kaufen möchte, kann beispielweise den<br />
Tourenadapter „startUp“ von Contour<br />
verwenden. Die günstige Konstruktion<br />
(Angebote ab 79 Euro) wird beim ganz<br />
normalen Kinder-Alpinski in die Bindung<br />
geklickt. Die Sohlenlänge ist einstellbar<br />
von 245 bis 305 Millimeter. Voila,<br />
fertig ist der Tourenski. Für die allerersten<br />
moderaten Gehversuche über 30<br />
bis 60 Minuten (mehr sollte man Kindern<br />
zu Beginn nicht zumuten) reicht<br />
diese Variante mit Fellen und normalen<br />
Pistenschuhen aus. Der Tourenadapter<br />
wird oben einfach herausgenommen<br />
und im Rucksack verstaut. Taugt es den<br />
Kindern und wollen sie mehr als nur<br />
schnuppern, gibt es auch eigene Kinder-Tourenbindungen,<br />
wie z.B. die Hagan<br />
Junior mit einer Z-Zahl von 2 bis 7.<br />
Schwer vorstellbar, aber was ist, wenn<br />
der neue Sport doch nicht gefällt? Wer<br />
sein Budget nicht belasten und auch kei-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
19
NAHTLOS ZUM<br />
TOURENGLÜCK<br />
Vor 100 Jahren waren die ersten<br />
Skiläufer vielleicht mit Omas<br />
Strickpulli unterwegs. Heute sind<br />
Strickwaren Hightech-Bekleidung.<br />
MARIUS<br />
GSCHANES<br />
arbeitet bei XXL Sports in Graz<br />
als Verkäufer und ist Experte<br />
für Skisport und Biken.<br />
www.xxlsports.at<br />
Strickwaren kommen heute aus der<br />
Maschine – als Hightech-Bekleidung.<br />
Im „VAUDE Larice LesSeam Jacket“<br />
bringen Comfort-Mapping und das<br />
raffinierte, nahtlose Runstrick-Herstellungsverfahren<br />
mehr Flexibilität<br />
auf Tour – es ist somit die erste Wahl<br />
für performanceorientierte Skitourengeher.<br />
„LesSeam“ bedeutet: weniger Nähte.<br />
Allein das bringt einen Komfortvorteil.<br />
Die dehnbare Strickkonstruktion<br />
bietet dazu ein hohes Maß an<br />
Flexibilität. Die Jacke punktet weiters<br />
mit wärmendem „PrimaLoft Silver<br />
Insulation Eco“ an der Brust, was an<br />
kalten Tagen für ein Plus an Wärme<br />
sorgt. Das Larice LesSeam Jacket wurde<br />
als Gold-Winner beim ISPO<br />
Award <strong>2019</strong> ausgezeichnet.<br />
Das VAUDE Larice LesSeam Jacket für<br />
mehr Komfort und Freude auf Skitouren.<br />
MEHR INFOS<br />
www.vaude.com<br />
ANZEIGE / Foto: Vaude<br />
Easy. Der Tourenadapter von<br />
Contour wird einfach in die herkömmliche<br />
Alpinbindung geklickt.<br />
Fertig ist die Kinder- und Jugendvariante<br />
für die erste Tour.<br />
GÜNTER<br />
MESSNER<br />
ist Filialleiter bei Gigasport<br />
in Villach und ausgewiesener<br />
Wintersportexperte.<br />
www.gigasport.at<br />
ne Schnäppchen bei Willhaben und Co.<br />
ergattern möchte, greift zur Leihvariante.<br />
In den letzten Jahren haben sich im<br />
Fachhandel und in den Skizentren parallel<br />
zum Alpinangebot auch der Verleih<br />
bei Tourenski und der dazupassenden<br />
Ausrüstung etabliert. Viele kommen<br />
dann nach einem Tag oder Wochenende<br />
glücklich vom Berg und schlagen im<br />
Shop gleich zu. Der Fachhandel bietet<br />
dazu besten Service, wie etwa Intersport<br />
mit seinem Rent-Modell, wo man online<br />
schon alle Daten abrufen kann.<br />
Wer Feuer gefangen hat und mit großen<br />
Augen beim Fachhändler seines Vertrauens<br />
durch die Pforten kommt, wird<br />
feststellen, dass die Summe aller Teile<br />
doch eine beträchtliche Investition darstellt<br />
und schwer zu überblicken ist.<br />
Man braucht Ski, Schuhe, Bindung, Felle,<br />
Stöcke, Rucksack, Sicherheitsausrüstung,<br />
Bekleidung sowieso. Um den<br />
Kunden einen Überblick zu geben und<br />
den Einstieg schmackhaft zu machen,<br />
gab es im letzten Winter Material-Komplettsets<br />
zum All-inclusive-Kampfpreis<br />
ab 555 Euro. „Man sollte sich da nicht<br />
leiten lassen, das kann sonst teuer<br />
20 <strong>SPORTaktiv</strong>
kommen“, sagt Günter Messner, Filialleiter<br />
bei Gigasport Villach und absoluter<br />
Skiexperte. „Wir haben versucht,<br />
Supergünstig-Sets um 450 oder 499<br />
Euro zusammenzustellen. Aber damit<br />
tun wir uns nichts Gutes und der Kunde<br />
hat keine Freude“, so Messner. Sein<br />
Grundsatz: „Für Ski, Bindung und Fell<br />
sollte man 600 Euro einplanen, dann<br />
ist alles in ordentlicher Qualität. Beim<br />
Schuh sollte der Preis sowieso kein<br />
Thema sein, 300 bis 500 Euro muss<br />
man einkalkulieren.“ Apropos Schuh:<br />
Tourengehen mit (geöffneten) Alpinschuhen<br />
empfiehlt Messner nicht. In<br />
Summe kommt man also beim Material<br />
auf gut 1000 Euro, die man für Ski,<br />
Schuh, Bindung und Felle als Einsteiger<br />
ausgeben sollte. „Skitourengehen ist<br />
ein gewaltiger Sport, aber man ist verloren,<br />
wenn man an der falschen Stelle<br />
Kompromisse eingeht.“ Preislich gibt es<br />
nach oben (fast) keine Grenzen. Messner:<br />
„Ambitionierte Sportler wollen<br />
perfektes Equipment und geben auch<br />
2000 bis 3000 Euro aus.“<br />
Top-Produkte bei Schuhen<br />
Große Freude hat Schuhexperte Messner<br />
mit der neuen Generation von<br />
Tourenschuhen. „Seit dem letzten<br />
Winter gebe ich erstmals meinen Segen,<br />
wenn es darum geht, mit Tourenschuhen<br />
Alpinski zu fahren. Da haben<br />
Nordica, Atomic, Tecnica und andere<br />
jetzt Super-Produkte am Markt. Für<br />
Freeriden, All-Mountain und normales<br />
Pistenfahren absolut okay. Nur beim<br />
aggressiven Pistenfahren auf Racecarvern<br />
bleibt der Alpinschuh unantastbar.“<br />
Heißt andersherum: Mit einem<br />
guten Tourenschuh spart man sich<br />
eventuell einen eigenen Alpinschuh.<br />
Marius Gschanes (XXL) hat eine<br />
ähnliche Philosophie bei der Ausrüstung.<br />
„Beim Material lieber ein bisschen<br />
mehr ausgeben, dann hat man<br />
mehr Spaß und gute Ausrüstung für<br />
mehrere Saisonen.“ Einsteigersets bietet<br />
man ab 700, 800 Euro an. (Tipps zur<br />
Bekleidung und Mode findet ihr im<br />
Magazin übrigens ab Seite 96). Was<br />
beide Experten betonen: Kundenberatung<br />
ist ob der Fülle an Material und<br />
Infos sehr zeitintensiv. „Das kann<br />
schon ein bis zwei Stunden Zeit brauchen,<br />
bis der Kunde alles hat“, erzählt<br />
Gschanes. Also: beim Einkaufen genug<br />
Zeit einplanen, Geduld haben.<br />
Investition in die Sicherheit<br />
Zurück zur Tour: Auch Einsteiger sollten<br />
das Thema Sicherheit ab dem ersten<br />
Schritt im Hinterkopf haben. „Bei<br />
mir gibt es keine Tour ohne Pieps,<br />
Schaufel und Sonde“, betont Gschanes.<br />
„Und das rate ich jedem. Selbst bei Pistentouren,<br />
denn Gelände und Natur<br />
sind unberechenbar.“ Die 120 Euro,<br />
die erste Sets kosten, sind gut investiert.<br />
Rucksäcke mit Airbagsystem, die<br />
im Fall einer Lawine ausgelöst werden<br />
und den Tourengeher an der Oberfläche<br />
halten sollen, sind für Einsteiger<br />
(noch) nicht nötig. Für Messner sind<br />
noch zwei Ausrüstungsgegenstände<br />
wichtig, die Anfänger vielleicht gar<br />
nicht auf der Packliste haben. „Ich<br />
empfehle auch beim Tourengehen einen<br />
leichten Skihelm und auf jeden<br />
Fall eine Sonnen- bzw. Schneebrille gegen<br />
die Sonneneinstrahlung am Berg.“<br />
Damit der Einstieg in die Welt des<br />
Tourengehens sicher gelingt, sollte man<br />
sich Schritt für Schritt Erfahrung aneignen.<br />
Das kann passieren, indem<br />
man die ersten Touren mit Guides<br />
macht, mit routinierten Freunden aus<br />
dem Bekanntenkreis oder am besten<br />
bei den vielen Einsteiger- und Schnupperkursen,<br />
die von den alpinen Vereinen,<br />
Skiklubs oder auch von uns bei<br />
den <strong>SPORTaktiv</strong>-Camps angeboten<br />
werden. Heuer packen wir es.
INFOS & BUCHUNGEN<br />
HOTEL TAURERWIRT<br />
9981 Kals am Großglockner<br />
T. +43 48 76/82 26<br />
info@taurerwirt.at<br />
www.taurerwirt.at<br />
AM GIPFEL DER<br />
SKITOURENTRÄUME<br />
In Kals am Großglockner, mitten im Nationalpark Hohe Tauern,<br />
liegt der Taurerwirt. Ein Wanderhotel, das nicht nur mit<br />
seiner Lage punktet. Geh mit geprüften Berg- und Skiführern<br />
täglich auf Skitour – und lass dich als Highlight auf den Gipfel<br />
von Österreichs höchstem Berg führen.<br />
ANGEBOT<br />
GROSSGLOCKNER<br />
SKITOUR-PUR-WOCHE<br />
7 Übernachtungen<br />
Taurerwirt-Verwöhnpension<br />
Wohlfühlen im GlocknerSpa<br />
1 Gutschein für Massagen im<br />
Wert von € 25,00 pro Person<br />
5 Skitouren mit den<br />
Kalser Bergführern<br />
Vortrag von Gerlinde<br />
Kaltenbrunner<br />
28. März 2020 bis 4. April 2020<br />
ab € 1360,–<br />
Herzlich willkommen im Wanderhotel<br />
Taurerwirt. Wenn du in der Natur<br />
sportlich aktiv sein und dich gleichzeitig<br />
in deinem Hotel so richtig wohlfühlen<br />
willst, bist du hier richtig. Auch wegen<br />
der Taurerwirt-Packages, die von Sportlern<br />
für Sportler geschnürt werden. Die<br />
Skitourenwoche links ist nur ein Beispiel<br />
– auf Anfrage wirst du gern beraten.<br />
Abgesehen davon überzeugt das Wanderhotel<br />
Taurerwirt mit den folgenden<br />
Highlights.<br />
Natürlich verwöhnt …<br />
Küchenchef Sigi genießt es, dich mit<br />
Kalser Wild, Fleisch und Milchprodukten<br />
von Kalser Bauern und vielen anderen regionalen<br />
Produkten zu verwöhnen.<br />
Natürlich vital …<br />
Der „GlocknerSpa“ ist ein Ort der Ruhe<br />
und Wärme. Verschiedene Saunen und<br />
Ruheräume, Massagen und Kosmetikanwendungen<br />
wie z. B. das original<br />
Taurerwirt-Gletscherschliffpeeling sind<br />
wahre Wohltaten für Körper und Seele.<br />
Natürlich entspannt …<br />
„Schlafen wie die Murmeltiere“ – ein<br />
gesunder Schlaf ist sehr wichtig. Die Lage<br />
am Ende des Tales garantiert Ruhe und<br />
Entschleunigung.<br />
Natürlich umweltbewusst …<br />
Der gewissenhafte Umgang mit natürlichen<br />
Ressourcen, Umweltbewusstsein<br />
und Regionalität liegen den Betreibern<br />
am Herzen. Sie beziehen zum Beispiel<br />
ihre gesamte Energie aus dem eigenen<br />
Wasserkraftwerk und aus der Hackschnitzelanlage.<br />
Fotos: Wanderhotel Taurerwirt<br />
22 <strong>SPORTaktiv</strong>
EQUIPMENT<br />
CRIMP<br />
TOURENSTÖCKE<br />
nuovoline.at | © Fotos: Stubai ZMV; © Imagefoto: Stijn Van Hulle<br />
Laptopfach für 16“<br />
MESSENGER BAG 30 L<br />
RUCKSACK<br />
ICE TRACK<br />
STEIGEISEN<br />
ICONIC<br />
LEDERHANDSCHUHE<br />
stubai-sports.com
STILLGELEGTE SKIGEBIETE<br />
ALS PARADIESE FÜR<br />
TOUREN-EINSTEIGER.<br />
LOKALAUGENSCHEIN AUF DER<br />
FRAUENALPE BEI MURAU.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
TOTGESAGTE<br />
LEBEN<br />
LÄNGER<br />
Fotos: TVB Murau-Kreischberg/Tom Lamm, Wolfgang Stock<br />
24 <strong>SPORTaktiv</strong>
Eddy Frisch öffnet die Türe, geht<br />
vor die Hütte, atmet tief durch<br />
und schaut in Richtung Gipfel.<br />
Noch ist alles grün. „Sobald<br />
Raureif ist, kann man gehen“, lacht<br />
er. Bis November würde es aber schon<br />
noch dauern, schätzt er. Eddy Frisch<br />
ist seit sechs Jahren Hüttenwirt auf der<br />
Frauenalpe bei Murau in der Steiermark,<br />
auf 1583 Metern Seehöhe liegt seine<br />
Murauer Hütte. „Ohne das neue Projekt<br />
hätten wir zusperren müssen.“<br />
Das neue Projekt? Die Frauenalpe<br />
war ein kleines, beliebtes Skigebiet im<br />
Murtal, das Pendant zum großen Bruder<br />
Kreischberg, der als Event-, Snowboardund<br />
WM-Berg vermarktet wird. Im Jahr<br />
2017 hat man den Skibetrieb wegen<br />
Schneemangels eingestellt.<br />
Das einstige Naturschneeparadies war<br />
dem Tode geweiht. Die Lifte wurden<br />
abmontiert, nichts erinnerte mehr an<br />
ein Skigebiet. Außer der viele Schnee,<br />
der in den vergangenen beiden Wintern<br />
paradoxerweise in Massen herunterflockte.<br />
Rund um die Frauenalpe hatte<br />
man dafür aber eine gute Nase. Mit dem<br />
Begräbnis des Skigebietes ging man in<br />
die Offensive und verkündete im selben<br />
Atemzug die Geburt des Tourenskigebietes.<br />
„Ich glaube, in der Art hat es in Österreich<br />
keiner gemacht“, sagt Alexander<br />
Kampusch vom TV Murau-Kreischberg.<br />
Alpine Skifahrer gibt es nicht mehr am<br />
Berg, dafür bevölkern Tourenskigeher<br />
und Schneeschuhwanderer die ehemaligen<br />
Pisten. Der Murauer Hausberg ist<br />
nicht ausgestorben.<br />
Frisch bekam dafür sogar eine Umschulung,<br />
der Hüttenwirt ist jetzt auch<br />
Fahrer des einzigen Pistengerätes. Das<br />
hat man von der Stolzalpe gegenüber,<br />
auch ein ausgestorbenes Skigebiet,<br />
abgekauft. Tourismusverband und die<br />
Kommunen Murau und St. Georgen<br />
sorgen für die Finanzierung. Schneeräumung<br />
hinauf zur Hütte, Markierungen<br />
und laufender Betrieb kosten nämlich<br />
gar nicht so wenig. „Ohne Tourismus<br />
und die öffentliche Hand wäre das nicht<br />
möglich“, weiß Frisch.<br />
Einnahmen oder Gebühren lukriert<br />
man derzeit nicht, es gibt allerdings eine<br />
Spendenbox, in die Tourengeher ein<br />
paar Euro stecken können. Es könnten<br />
mehr sein. Wenn das Projekt Tourenskigebiet<br />
auf der Frauenalpe weiter so<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
25
VOM RENNTEAM<br />
GETESTET<br />
CHIBA baut auf seine Erfahrung<br />
und die Expertise der Profis.<br />
ANZEIGE / Fotos: Chiba<br />
Marcus<br />
Chiba ist<br />
Geschäftsführer<br />
des<br />
traditionsreichen<br />
Handschuh-<br />
Spezialisten<br />
CHIBA<br />
„Skitouren-Handschuhe sollten leicht<br />
sein und atmungsaktiv, damit beim<br />
Aufstieg die Feuchtigkeit abtransportiert<br />
wird“, erklärt CHIBA-Geschäftsführer<br />
Markus Chiba, der auf eine<br />
über 165-jährige Firmengeschichte<br />
baut. Weitere Features: Verstärkungen<br />
zwischen Daumen und Zeigefinger,<br />
robustes Innenhandmaterial und ein<br />
winddichter Überzug, um bei der Abfahrt<br />
ein Auskühlen zu verhindern.<br />
Bei CHIBA arbeitet man zudem<br />
mit dem La-Sportiva-Mountain-<br />
Attack-Rennteam zusammen, das die<br />
Produkte im Trainings- und Renneinsatz<br />
bis ins Detail testet.<br />
Der CHIBA-Bestseller Express+ setzt<br />
auf eine Oberhand aus atmungsaktivem<br />
Thermofleece, eine rutschfeste<br />
Innenhand und Neopren-Pulswärmer.<br />
,,<br />
DAS GESPÜR FÜR NATURSCHNEE<br />
UND DIE SKIFAHRERISCHEN<br />
FÄHIGKEITEN BEI SCHLECHTEM<br />
SCHNEE GEHEN VERLOREN.<br />
,,<br />
CHIBA Express+, atmungsaktiv,<br />
mit wasserdichtem<br />
Regenüberzug, verstärkter<br />
Daumenbereich, VK € 44,90<br />
Weitere Infos: www.chiba.de<br />
gut läuft, ist in Zukunft auch ein Bezahlmodell<br />
mit günstiger Saisonkarte<br />
möglich, hört man.<br />
Apropos: Um rechtlich abgesichert<br />
zu sein, hat man die ehemaligen<br />
Pisten am Papier in Skirouten umbenannt.<br />
„Skipisten muss man täglich<br />
präparieren, man braucht jede Menge<br />
Schnee“, erklärt Frisch. „Eine Skiroute<br />
ist ein Weg, unproblematisch, da<br />
können sogar ein paar Meter schneefrei<br />
sein.“ Er präpariert die alte Piste<br />
in der Breite von etwa zwei Spuren<br />
(„sieben, acht Meter“) für den Aufstieg<br />
der Tourengeher und für jene,<br />
die auch in der Abfahrt lieber auf festerem<br />
Schnee fahren. Links und rechts<br />
davon ist aber jede Menge Gelände, wo<br />
sich Varianten- und Tiefschneefahrer<br />
austoben können.<br />
Zielgruppe?<br />
„Der Tourengeher ohne Liftticket wird<br />
ja in einigen Skigebieten nicht gerne<br />
gesehen“, weiß Frisch. „Genau für diese<br />
Zielgruppe haben wir hier heroben das<br />
Angebot geschaffen. Bei uns ist jeder<br />
willkommen.“ Frisch weiß, wovon er<br />
spricht, er ist selbst leidenschaftlicher<br />
Tourengeher, beim Alpenverein und bei<br />
26 <strong>SPORTaktiv</strong>
der Bergrettung. Das Tourenskigebiet<br />
sieht er als idealen Ort für Einsteiger.<br />
„Die Leute haben sich über die Jahre<br />
immer mehr zu reinen Pistenfahrern<br />
und Pistengehern entwickelt. Das Gespür<br />
für Naturschnee und die skifahrerischen<br />
Fähigkeiten bei schlechtem<br />
Schnee gehen verloren.“ Auf der Frauenalpe<br />
kann man von der Hütte bis zum<br />
Gipfel (1997 m) relativ einfach gehen,<br />
knappe 400 Höhenmeter. „Und die Lawinengefahr<br />
ist fast null“, meint Frisch.<br />
Bei idealen Schneebedingungen kann<br />
man vom Tal raufgehen, dann sammeln<br />
sich stattliche 1150 Höhenmeter, da<br />
kommen auch Fitte ins Schwitzen.<br />
Kein Skigebietsflair<br />
Das Angebot wird sehr gut angenommen.<br />
„Zu uns kommen Leute vor der<br />
Arbeit, Tagesgäste, Einheimische wie<br />
Auswärtige, ein Bus vom Betriebsausflug<br />
aus Graz, Geburtstagsrunden, viele<br />
Toureneinsteiger, eine bunte Gruppe<br />
jedenfalls.“ Kampusch und seine Kollegen<br />
vom Tourismusverband kurbeln<br />
derweil im Marketing, dass das Angebot<br />
noch bekannter wird. „Der Trend<br />
weg vom Skigebietsflair, die hochalpine<br />
Umgebung und die traumhafte<br />
Fernsicht machen die Frauenalpe<br />
echt einzigartig“, sagt Kampusch.<br />
Drei Routen sind für Tourengeher<br />
bereits markiert, mit einer neuen<br />
Beschilderung wird man demnächst<br />
das Angebot noch besser darstellen.<br />
Die Vergebührung ist noch nicht<br />
endgültig beschlossen. „Bis dahin<br />
bitten wir Tourengeher um einen Unterstützungsbeitrag,<br />
damit die Arbeit<br />
des Hüttenwirts und der Gemeinden<br />
auch honoriert wird.“<br />
Die Frauenalpe ist nur ein Beispiel,<br />
wie man in den letzten Jahren ehemalige<br />
Skigebiete für die Nachnutzung<br />
am Leben hielt. In Tirol und Südtirol<br />
hat man ähnliche Modelle entwickelt,<br />
Dobratsch, Zell am See und Lammeralm<br />
ziehen ebenfalls ohne Lifte die<br />
Tourengeher an.<br />
FINN KOCH, ANGEHENDER<br />
BERGFÜHRER,<br />
MIT DEM GUIDE LITE 30+<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
27
UND WIE IST<br />
DIE RECHTLICHE<br />
LAGE?<br />
Dr. Wolfgang Stock ist Jurist und<br />
Spezialist für Freizeitrecht. Der<br />
begeisterte Sportler hat für die<br />
Naturfreunde eine Zusammenfassung<br />
der rechtlichen Lage zum Thema Pistentourengehen<br />
in bestehenden Skigebieten<br />
erstellt, zu finden im Archiv auf www.<br />
naturfreunde.at. Dort findet sich etwa<br />
die Frage, ob eine Skipiste – genauer<br />
gesagt: der organisierte Skiraum – so<br />
etwas wie eine öffentliche Verkehrsfläche<br />
mit freiem Zutrittsrecht darstellt.<br />
Stock antwortet darauf, dass Skipisten<br />
in aller Regel Privateigentum sind, wo<br />
kein generelles Nutzungsrecht besteht.<br />
Durch den Kauf einer Liftkarte entsteht<br />
allerdings ein Vertrag mit dem Betreiber,<br />
der auch ein Recht auf Benützung der<br />
Flächen beinhaltet.<br />
Der Aufstieg von Tourengehern über<br />
bestehende Pisten und markierte (Wander-)Wege<br />
kann dort nicht verboten<br />
werden, wo gesetzliche Betretungsrechte<br />
oder ersessene Rechte bestehen. Außerdem<br />
wären, so Stock, die meisten<br />
Skigebiete schon vor ihrer „Verliftung“<br />
als freier Skiraum genutzt worden, also<br />
auch als Tourenskigebiet.<br />
Wie verhält es sich nun aber mit aufgelassenen<br />
Skibetrieben und stillgelegten<br />
Pisten, wo es keine Präparierung, Tickets<br />
und Betreiber mehr gibt? „Eine grundsätzlich<br />
sehr neue Fragestellung“, schickt<br />
der Jurist voraus. Diesbezüglich klar<br />
geregelt sei das Wegerecht nur oberhalb<br />
der Baumgrenze, wo es im alpinen Ödland<br />
keine Einschränkungen gibt und<br />
freie Fahrt auch für Skifahrer gilt (Aus-<br />
Focus on the skiing.<br />
Not the gear.<br />
ZED 12<br />
The days of having to choose between light weight and<br />
downhill performance are over.<br />
The lightest fully-featured tech binding available at<br />
just 345g<br />
Simple and intuitive - easy step-in, quickflick heel lifts,<br />
single tool adjustment - so you can focus on the skiing<br />
Go hard knowing the ZED 12 makes no compromises<br />
in performance in the name of weight<br />
www.elementum.at
nahme: alpines Siedlungsgebiet). Im bewaldeten<br />
Gebiet gilt das Forstgesetz und<br />
damit ein generelles Betretungsrecht,<br />
z.B. auch mit Ski und Schneeschuhen.<br />
„Da ist im Zweifelsfall dann nur zu<br />
entscheiden: Ist es Wald, ist es eine<br />
Waldlichtung oder schon eine Wiese?“,<br />
so Stock. Jetzt konkret: Was passiert mit<br />
einer aufgelassenen Skipiste? In der Regel<br />
wird sie ohne Nutzung als Skigebiet<br />
wieder normales Privateigentum wie die<br />
Wiese vor dem Privathaus, wonach keine<br />
Nutzung für z.B. Tourenski erlaubt<br />
wäre. „Allerdings“, wirft Stock ein, „gibt<br />
es so was wie ersessene Rechte. Wenn<br />
dort 30 Jahre lang das Skifahren erlaubt<br />
war, wird es weiterhin erlaubt sein.“<br />
Stock sind noch keine Fälle bekannt, wo<br />
Streitfälle aktenkundig sind. „Skigebiete<br />
DR. WOLFGANG<br />
STOCK<br />
Jurist für Freizeitrecht,<br />
Fernitz-Mellach bei Graz<br />
www.freizeitrecht.at<br />
werden meist ja auch dort zugesperrt,<br />
wo kein Schnee und keine Nachnutzung<br />
zu erwarten sind.“ Durch die beiden<br />
schneereichen Winter und den Skitourenboom<br />
wird das aber zum Thema.<br />
Rechtlich interessant wird es zudem,<br />
wenn Gebühren eingehoben werden.<br />
„Ich erwarte mir in den nächsten Jahren<br />
daraus ein neues Geschäftsmodell“, so<br />
Stock. Bis dahin, und wenn die Lage<br />
im verlassenen Skigebiet nicht ganz klar<br />
ist, rät der Jurist dazu, den Hausverstand<br />
einzuschalten. „Ich würde dort eine Skitour<br />
gehen, wo es vernünftig und maßvoll<br />
erscheint – maximal beim Abstellen<br />
des Pkw auf eine geeignete Parkmöglichkeit<br />
achten – und so lange gehen, bis es<br />
eine Beanstandung gibt. Auch dann kann<br />
man sich immer noch auf fehlende Infos<br />
berufen.“ Abschlusstipp: „Sollte wo eine<br />
Box für eine freiwillige Spende stehen,<br />
würde ich etwas hineinwerfen.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
29
MAGDALENAS BASICS<br />
+ Sicher am Ski stehen<br />
+ Nicht ängstlich sein<br />
+ Fit in die Tour gehen<br />
+ Gute Ausrüstung, keine aggressiven Ski<br />
+ Links und rechts von Pistenrändern üben<br />
+ nicht Ästhetik, Sicherheit ist wichtig<br />
30 <strong>SPORTaktiv</strong>
KANN<br />
ICH GUT<br />
GENUG<br />
SKIFAHREN?<br />
WIE MAN DAS KNOW-HOW VON DER<br />
SKIPISTE INS GELÄNDE TRANSFERIERT<br />
UND SICH SELBST EINSCHÄTZEN<br />
LERNT. SO GUT MUSS ICH FÜR DEN<br />
EINSTIEG INS TOURENGEHEN ALS<br />
ANFÄNGER BERGABFAHREN KÖNNEN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Magdalena Habernig, hier in<br />
den Lienzer Dolomiten, kennt<br />
brutalste Steilwände, fährt<br />
als Guide aber auch ganz<br />
entspannt über Pisten ab.<br />
Foto: Sam Strauss Fotografie<br />
Blaue Piste? Supereasy! Rote Piste?<br />
Locker! Schwarze Piste? Geht auch<br />
grad noch. Die heilige Dreifaltigkeit<br />
der alpinen Pistenfarben hat jeder<br />
von uns intus. Anfänger wissen, wo<br />
sie zu Hause sind, und Experten fahren<br />
sowieso nix unter Schwarz. Jetzt bist du aber<br />
erstmals bereit, aus dem gesicherten Skiraum<br />
auszubrechen, ins Gelände zu fahren und hast<br />
keinen Tau, was du dir zutrauen sollst? Es gibt<br />
keine Farben, die Schwierigkeit wird mehr in<br />
Graden angegeben und sie hat unendlich viele<br />
Variablen. Bergauf kannst du in der Spur deiner<br />
Kollegen gehen, aber spätestens im Hang bergab<br />
bist du auf dich allein gestellt. Du fragst dich:<br />
Hab ich es drauf?<br />
Magdalena Habernig hat es drauf. Die Osttirolerin<br />
ist staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin<br />
und hat Erfahrung en masse mit solchen<br />
Situationen. Sie muss oft im Vorhinein das<br />
Können der Einzelnen in einer Gruppe abschätzen.<br />
„Aber alleine schon zwischen ,Ich kann<br />
nicht Ski fahren‘ und ,Ich kann nicht Ski fahren‘<br />
liegen Welten“, sagt die 37-Jährige. Soll<br />
heißen: Die einen können dann wirklich gar<br />
nicht Ski fahren, andere wiederum stellen sich<br />
gar nicht ungeschickt an und kommen sicher<br />
nach unten. Und bitte nicht falsch verstehen:<br />
Habernig, die bei unseren <strong>SPORTaktiv</strong>-Camps<br />
in den Osttiroler Hohen Tauern auch für Expertise<br />
am Klettersteig und beim Wandern sorgt, ist<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
31
mit Ski die unfassbaren Steilwände der<br />
Gran-Paradiso-Nordwand und der<br />
Monte-Rosa-Ostwand abgefahren, hat<br />
die Minnigeroder-Rinne am Ortler geschafft,<br />
aber jetzt soll sie uns blutigen<br />
Amateuren Anfängertipps geben. Gran<br />
Paradiso verschieben wir auf später.<br />
„Die Basics sind einfach“, sagt Habernig<br />
zu Beginn unseres Crashkurses.<br />
„Damit du dich im Gelände bewegen<br />
kannst, musst du natürlich sicher am<br />
Ski stehen.“ Blau, Rot, Schwarz sind<br />
jetzt keine Hilfe. „Man sollte schon einmal<br />
links und rechts einer Piste im unpräparierten<br />
Gelände gefahren sein, bei<br />
unterschiedlichen Schneearten, vielleicht<br />
sogar bei wenig Schnee – auch das<br />
muss man auf Touren meistern. Man<br />
kann auch versuchen, die Skischuhe<br />
nicht ganz fest zuzumachen, das simuliert<br />
etwas das Gefühl in weicheren Tourenschuhen.“<br />
Entscheidend ist das Vertrauen<br />
in das eigene Können. „Angstfrei<br />
und unerschrocken“ sollte man sein, im<br />
Idealfall so was wie Freude verspüren,<br />
dann steht man automatisch besser am<br />
Ski. „Wenn es ein Kampf und Krampf<br />
wird, kostet das viel zu viel Kraft.“ Aus<br />
ihrer Erfahrung und vom Guiden mit<br />
Damen weiß Habernig auch, dass sportliche,<br />
leichtgewichtige Frauen, gute Skifahrerinnen,<br />
im tieferen Schnee oft zu<br />
kämpfen haben und eine Extraportion<br />
Schwung brauchen, um gut vorwärtszukommen.<br />
Apropos: Die nötige Grundfitness<br />
muss man sowieso mitbringen,<br />
Couchpotatoes sollten sich die Wochen<br />
vorher auf Touren bringen. Und wer die<br />
ästhetischen Videos und Bilder der Tiefschnee-Marketingabteilung<br />
im Kopf<br />
hat, dem gibt Habernig auch einen<br />
wichtigen Tipp mit auf die Reise: „Am<br />
MAG. MAGDALENA<br />
HABERNIG<br />
37, wohnt in Leisach in Osttirol,<br />
staatlich geprüfte Berg- und<br />
Skiführerin, abgeschlossenes<br />
Studium der Meteorologie und<br />
Geophysik, Ranger-Ausbildung<br />
im Nationalpark Hohe Tauern Osttirol,<br />
Klimalehrerin, Buchautorin<br />
www.bergguide.at<br />
Anfang die Optik hintanstellen. Wichtig<br />
ist, dass du sicher hinunterkommst, egal,<br />
wie schön oder elegant das aussieht.“<br />
Unterschiedliche Sichtweisen<br />
Bei allem Verständnis für Pulver, Freeride<br />
und Steilhang betont Habernig<br />
aber, dass das meistens in Bildern und<br />
Videos gezeigte schwierige alpine Gelände<br />
bei Weitem nicht für alle Tourengeher<br />
das erklärte Ziel ist. „Es gibt genug<br />
Skitouren, wo das Hinaufgehen<br />
schöner ist als das Bergabfahren, und<br />
wir machen auch Skitouren, wo wir gemütlich<br />
im Wald aufsteigen und dann<br />
unspektakulär über eine Skipiste abfahren.<br />
Auch das ist möglich.“ Und dabei<br />
sind die skifahrerischen Voraussetzungen<br />
dann schon wieder ganz anders als<br />
im echten Gelände.<br />
Einen sympathisch hemdsärmeligen<br />
Tipp zur Einstufung der eigenen Fähig-<br />
“<br />
WIR MACHEN<br />
AUCH<br />
TOUREN,<br />
WO WIR<br />
GEMÜTLICH<br />
IM WALD<br />
AUFSTEIGEN UND<br />
UNSPEKTAKULÄR<br />
ÜBER EINE<br />
SKIPISTE<br />
ABFAHREN.<br />
,,<br />
keiten steuert uns auch Günter Messner<br />
bei: „Ich sage immer, wer in Österreich<br />
aufwächst, kriegt schon ein ganz gutes<br />
Grundniveau an Skitechnik mit. Der<br />
Österreicher wird ja fast schon als guter,<br />
sportlicher Skifahrer geboren.“ Trauen<br />
wir uns also ruhig etwas zu, meint der<br />
Experte und Filialleiter bei Gigasport<br />
Villach. Seine Tipps: Wo es erlaubt ist,<br />
rund um Skigebiete üben, „dann kann<br />
man im Zweifelsfall retour auf die Pisten“,<br />
und keine Scheu, verschneite Forststraßen<br />
oder die Wiese hinterm Haus als<br />
erstes Übungsgelände zu benutzen.<br />
So wie viele Experten rät auch Magdalena<br />
Habernig dazu, Kurse zu besuchen.<br />
„Wenn du dir noch unsicher bist,<br />
nimm dir einen Skilehrer für einen Tag<br />
und frage nach speziellem Geländetraining.<br />
Ein Profi erkennt deine Fehler,<br />
bessert sie aus und du wirst zum besseren<br />
Skifahrer.“<br />
Foto: Magdalena Habernig<br />
32 <strong>SPORTaktiv</strong>
Schnelle EASY 2 WEAR Passform, patentiertes Ski/Walk<br />
SWING-LOCK Closure System für schnelles und sicheres Schließen.<br />
Dank des Spider Buckle EVO Hebels können die Volumen individuell eingestellt werden.<br />
Mit dem S4 Einsatz für Tech, AT und TR2 Bindungen geeignet.<br />
Walk light, Go Fast.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
33
<strong>SPORTaktiv</strong> & DAS THERMENHOTEL KARAWANKENHOF**** präsentieren:<br />
DAS 7. SPORTAKTIV-„ALPE- ADRIA-<br />
SKITOUREN-CAMP IM<br />
THERMENHOTEL KARAWANKENHOF“<br />
A: 20.2.–23.2.2020 (DO–SO)<br />
B: 27.2.–1.3.2020 (DO–SO)<br />
C: 1.3.–4.3.2020 (SO–MI)<br />
D: 5.3.–8.3.2020 (DO–SO)<br />
• Drei Übernachtungen mit Halbpension im DZ, inkl.<br />
Sportler-Frühstücksbuffet, 4-gängigem Abendmenü<br />
und Benutzung der gesamten KärntenTherme<br />
• 2.000 m² SPA-Bereich mit Dampfbädern, Hamam und<br />
„Anti-Spatzen-Skitouren-Saunaaufguss“<br />
• Sicherheitsprolog (Umgang mit Pieps, Sonde,<br />
Schaufel)<br />
• Drei geführte Touren mit staatlich geprüften<br />
Bergführern, Tipps zur Fahrtechnik im Tiefschnee mit<br />
praktischen Übungen für die Tourenabfahrt<br />
• Testmaterial von BCA (LVS-Gerät, Schaufel, Sonde),<br />
SKITRAB (Ski, Bindung, Felle), SCARPA (Schuhe) und<br />
KOMPERDELL (Stöcke)<br />
• Optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Bergschutz powered by<br />
Nürnberger-Versicherung für die Dauer des Camps<br />
• Der Toppreis für <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser: Do.–So. € 425,–<br />
So.–Mi. € 395,- zzgl. Ortstaxe, zahlbar vor Ort,<br />
EZ Zuschlag € 96,– (3 ÜN)<br />
ZUM TESTEN<br />
„SKITRAB Altavia 6.0“-Tourenski<br />
und der Skischuh Maestrale<br />
von SCARPA,<br />
LVS-Gerät von BCA,<br />
KOMPERDELL: superleichte<br />
Carbon-C7-light- und Contour<br />
Titanal II Pro-Stöcke<br />
DAS ANGEBOT:<br />
3 GEFÜHRTE SKITOUREN<br />
UND 3 NÄCHTE MIT HALBPENSION IM<br />
4-STERNE-HOTEL AB € 395,–<br />
PROGRAMM<br />
Drei Skitouren in Kärnten,<br />
Italien und Slowenien mit<br />
staatlich geprüften Bergführern<br />
der Alpinschule „high<br />
life“; drei Leistungsgruppen,<br />
damit Einsteiger und auch<br />
erfahrene Tourengeher<br />
Spaß haben; geplante Aufstiegszeiten:<br />
zwischen drei<br />
und fünf Stunden je nach<br />
Leistungsgruppe<br />
DEINE GESCHENKE<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Stirnband<br />
von Buff; Peeroton-Paket<br />
34 <strong>SPORTaktiv</strong>
3 SKITOUREN IN 3 LÄNDERN<br />
www.sportaktiv.com<br />
Fotos: Fritsch Diamir, Karawankenhof, Hersteller<br />
DAS HOTEL<br />
Das Thermenhotel Karawankenhof in Warmbad-Villach ist der<br />
ideale Ausgangspunkt für Touren aller Art.<br />
www.karawankenhof.com<br />
Das ****Thermenhotel Karawankenhof ist bereits<br />
zum 7. Mal Gastgeber unserer Alpe-Adria-Skitourencamps<br />
für Leser/-innen. Egal, ob du die<br />
Freiheit auf Tourenskiern erst entdecken willst oder<br />
seit vielen Jahren auf Skitouren unterwegs bist: Bei<br />
diesem Camp, das wir mit dem 4-Sterne-Thermenhotel<br />
Karawankenhof in Warmbad-Villach veranstalten, ist<br />
für alle das Passende dabei.<br />
Es werden drei Leistungsgruppen gebildet und es sind<br />
Profiguides der Alpinschule „high life“ dabei. Highlight:<br />
drei Skitouren in drei Ländern! Welche es genau sind,<br />
entscheidet sich Ort. Weil der Karawankenhof mitten in<br />
der Alpen-Adria-Region liegt, werden die Touren je nach<br />
Wetterlage entweder in die Kärntner Nockberge, die italienischen<br />
Julischen Alpen oder rund um Kranjska Gora<br />
(Slowenien) führen. Freuen kann man sich auch auf das<br />
„Basecamp“: Der Karawankenhof ist das sympathische<br />
Thermenhotel der „KärntenTherme“. Dort können<br />
wir relaxen, das tolle SPA-Angebot mit Massagen und<br />
Hamam nutzen und bei einem „Anti-Spatzen-Aufguss“<br />
saunieren. Dieses tolle Gesamtpaket inklusive drei Übernachtungen<br />
mit Halbpension, geführten Touren und<br />
hochwertigem Testmaterial kostet von Donnerstag bis<br />
Sonntag € 425,–, von Sonntag bis Mittwoch € 395,–.<br />
Tipp: Bald anmelden, die Plätze sind begehrt ...<br />
ANMELDUNG<br />
KONTAKT & BUCHUNG mit Kennwort<br />
„<strong>SPORTaktiv</strong>-Alpe-Adria-Skitourencamp“:<br />
THERMENHOTEL KARAWANKENHOF****<br />
T.: +43 (0) 42 42/30 01-10<br />
E-Mail: reservierung@warmbad.at<br />
www.karawankenhof.com<br />
www.kaerntentherme.com<br />
ZIELGRUPPE<br />
Einsteiger und Könner.<br />
Voraussetzungen: solide<br />
Grundfitness und Skifahrtechnik,<br />
Skitourenerfahrung bereits vorhanden<br />
TEILNEHMER<br />
max. 30 Personen pro Termin<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
35
FREUDE BERGAUF,<br />
FREUDE BERGAB<br />
DIE BESTE AUSRÜSTUNG IST DIE, DIE DU<br />
GAR NICHT BEMERKST, WEIL SIE SO LEICHT<br />
IST, WEIL SIE GUT WÄRMT, WEIL SIE EINFACH<br />
FUNKTIONIERT. DAMIT KANNST DU DICH BEI<br />
DER SKITOUR AUF DAS WESENTLICHE<br />
KONZENTRIEREN: DEN BERG, DIE AUSSICHT,<br />
DEN SPASS BEIM AUFSTIEG UND BEI DER<br />
ABFAHRT. DAHER ZEIGEN WIR DIR AB HIER DIE<br />
BESTEN NEUHEITEN AM MATERIALSEKTOR:<br />
Foto: DYNAFIT<br />
40 KLASSISCHE TOURENSKI<br />
46 FREERIDE-TOURENSKI<br />
54 RACE-TOURENSKI<br />
56 TOURENSKISCHUHE<br />
60 BINDUNGEN<br />
66 TOURENFELLE<br />
72 AIRBAGRUCKSÄCKE<br />
74 SKITOURENRUCKSÄCKE<br />
84 LVS-GERÄTE<br />
86 SONDEN & SCHAUFELN<br />
98 JACKEN UND HOSEN<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
37
SKI UND SCHUHE:<br />
JEDEM DAS<br />
55.000 PAAR TOURENSKI<br />
WURDEN ZULETZT IN ÖSTER-<br />
REICH PRO JAHR VERKAUFT<br />
UND 43.000 PAAR<br />
TOURENSKISCHUHE<br />
(WINTER 2017/18).<br />
ABGESEHEN VON ZAHLEN:<br />
WAS TUT SICH IN SACHEN<br />
SKI UND SCHUH AM MARKT?<br />
SEINE<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Eine Zeit lang wurden Tourenski<br />
jährlich ein Stückerl breiter, dann<br />
lag der Fokus auf sinkendem Gewicht.<br />
Möglichst wenige Gramm auf der<br />
Waage sind beim Skitourenmaterial<br />
auch das Kaufkriterium Nummer eins<br />
für viele – es sollte aber nicht die einzige<br />
Überlegung sein.<br />
Doch der Reihe nach: Bei Touren ski<br />
hat sich die Lage auf hohem Niveau<br />
(bzw. bei niedrigem Gewicht) eingependelt,<br />
meint Karl Posch von SKIMO<br />
Austria und Betreiber des Portals www.<br />
skimo.at, der die Materialszene seit Langem<br />
verfolgt. „Wir haben heute insgesamt<br />
Konstruktionen, die sehr zuverlässig<br />
sind.“<br />
Verbesserungen gibt es natürlich trotzdem<br />
jährlich. Den Herstellern gelingt es<br />
stets besser, „Zielkonflikte“ zu vereinen,<br />
zum Beispiel leichtes Gewicht und gute<br />
Fahrbarkeit. „Früher hat es geheißen,<br />
mit einem schmalen Ski kannst du nicht<br />
Ski fahren. Das stimmt überhaupt nicht<br />
mehr. Sogar Rennski mit 68 mm Mitte<br />
lassen sich beachtlich fahren.“<br />
Der überwiegende Teil der österreichweit<br />
über 600.000 Skitourengeher wird<br />
wohl bei den klassischen Tourenski mit<br />
Mittelbreiten zwischen 80 und 90 mm<br />
fündig. Umso mehr, als auch hier immer<br />
bessere Fahreigenschaften zu verzeichnen<br />
sind. An Powdertagen ist ein breiterer<br />
Freeride-Tourenski natürlich für jeden<br />
fein, um durch den Schnee zu surfen –<br />
die Zahl dieser Tage ist andererseits begrenzt.<br />
Die Freeride-Tourer werden in der<br />
Realität nicht selten als Zweitski „gehalten“,<br />
die dann eben an den besonderen<br />
Tagen zum Einsatz kommen.<br />
Ein gewisser Trend, den Posch beobachtet,<br />
ist, dass einige Hersteller Ski mit<br />
derselben Grundkonstruktion, aber in<br />
deutlich unterschiedlichen Breiten anbieten:<br />
Zu sehen etwa bei Atomic oder<br />
Ski Trab. Ein Beweis, wie ausgefeilt Innenleben<br />
und Aufbauten der aktuellen<br />
Tourenski sind und wie gut die Konstruktionen<br />
heute schon funktionieren.<br />
Schuhe: „G’scheite Evolution“<br />
„Der Schuh ist das Ausrüstungsteil, das<br />
entscheidet, ob man Freude auf der Skitour<br />
hat“, empfiehlt zum Beispiel auch<br />
Wettkampf-Skibergsteiger Jakob Herrmann.<br />
Es lohnt sich gerade hier, beim<br />
Kauf genügend Zeit und zuvor ein paar<br />
Überlegungen zu investieren.<br />
Bei den Skischuhen hat es in den letzten<br />
Jahren auch die größten technischen<br />
Fortschritte gegeben, „eine gescheite<br />
Evolution“, drückt es Karl Posch aus.<br />
„Grob geht es dabei in zwei unterschiedliche<br />
Richtungen. Einerseits zu<br />
hochbeweglichen und sehr leichten<br />
Schuhen – zum Schnellgehen perfekt“.<br />
Der neue Scarpa Alien oder der Fischer<br />
Travers fielen etwa in diese Kategorie.<br />
„Dann gibt es eine zweite Strömung mit<br />
Schuhen, die bei guter Eignung zum<br />
Aufsteigen vor allem exzellent zu fahren<br />
sind. Von den Fahreigenschaften fast<br />
mit Pistenskischuhen vergleichbar.“<br />
Den Dynafit Hoji, obwohl schon letztes<br />
Jahr vorgestellt, nennt Posch hier als<br />
Beispiel. Insgesamt sind die beiden entscheidenden<br />
Werte, die es beim Skischuh<br />
unter einen Hut zu bringen gilt,<br />
unverändert: „Gewicht und Steifigkeit.“<br />
Vor einigen Jahren noch konnte man<br />
Tourenskischuhe grob an der Zahl der<br />
Fotos: Scarpa, Völkl<br />
38 <strong>SPORTaktiv</strong>
Schnallen in eine Kategorie einordnen:<br />
Zweischnaller zum Aufsteigen, Dreischnaller<br />
mit ausgewogenen Eigenschaften und<br />
Vierschnaller zum Abfahren. Das ist heute<br />
nicht mehr so. Moderne Verschlusssysteme<br />
und weitere Technologien, teils vom<br />
Rennsport übernommen, ermöglichen stabile<br />
Schuhe auch mit wenigen Schnallen.<br />
Ausgefeilt zeigen sich aktuelle Anpassungsmethoden.<br />
Beim Innenschuh ist Anpassbarkeit<br />
an den Fuß heute beinahe Standard.<br />
Zusätzlich lässt sich teilweise auch die<br />
Schale modellieren. Zwar harmoniert nach<br />
wie vor nicht jeder Skischuh mit jeder Fußform,<br />
aber es sollte sich für jeden Sportler<br />
ein sehr gut passender Skischuh mit den gewünschten<br />
Eigenschaften finden lassen.<br />
Blasen sollten auf der Skitour <strong>2019</strong>/20 kein<br />
Thema mehr sein, zumindest wenn man<br />
gute Beratung im Fachhandel in Anspruch<br />
nimmt. Zum Materialpaket gehört natürlich<br />
auch die Bindung – der haben wir eine<br />
eigene Story gewidmet: auf Seite 58/59.<br />
SKI-KATEGORIEN<br />
Klassische Tourenski<br />
Ski zwischen 80 und höchstens 90 mm Mittelbreite passen für<br />
die Mehrheit der Tourengeher. Aufstiegs- und Abfahrtsperformance<br />
sind ausgewogen, das Fahrverhalten hat sich in den letzten<br />
Jahren deutlich gesteigert.<br />
Freeride-Tourenski<br />
Ab 90 mm Mitte beginnen die deutlich abfahrtsorientierten Tourenski.<br />
Vor allem bei Pulverschnee versprechen sie höchsten<br />
Genuss beim Abfahren. Sie schwimmen leichter auf, lassen sich<br />
leichter drehen. Das Gewicht ist zweitrangig.<br />
Race-Tourenski<br />
In der Rennszene zählt jedes Gramm. Die Geräte der Wettkampfskibergsteiger<br />
wiegen um 700 Gramm, sind rund 65 mm<br />
schmal. Abfahrtseignung steht nicht im Mittelpunkt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
39
DYNAFIT SPEEDFIT PRO 81<br />
• neuer Tourenski für fortgeschrittene<br />
Tourengeher<br />
• speziell für das Tourengehen auf der Piste<br />
und auf hartem Schnee entwickelt<br />
• hohe Griffigkeit auch bei eisigen<br />
Bedingungen und auf harten Pisten<br />
• Gewicht: 1150 g (bei 173 cm)<br />
• Taillierung: 116/81/102<br />
• Radius: 18,5 m<br />
PREIS (UVP): € 600,–<br />
www.dynafit.com<br />
LA SPORTIVA ALTAVIA LS<br />
• karbonverstärkt<br />
• ideal für Aufstieg und Abfahrt<br />
• mit „Karbonsocke“: in alle<br />
vier Richtungen verstärkter<br />
Holzkern für Langlebigkeit<br />
und Verwindungssteifigkeit<br />
• Gewicht: 1220 g (bei 171 cm)<br />
• Taillierung: 116/85/104<br />
• Radius: 17,1 m (bei 157 cm)<br />
PREIS (UVP): € 549,–<br />
www.lasportiva.com<br />
DIE GOLDENE<br />
MITTE<br />
UP ODER DOWN? DIESE ALLROUNDER|<br />
BEHERRSCHEN JEDEN AUFSTIEG, JEDE ABFAHRT.I<br />
FISCHER TRANSALP 90 CARBON<br />
• Paulownia-Holzkern<br />
• Carbon-Tex<br />
• Aeroshape<br />
• höchste Stabilität und Kontrolle<br />
für genussvolle Abfahrten<br />
• Leichtgewicht für einfache<br />
Aufstiege<br />
• integrierte, einfache Befestigung<br />
für die Felle<br />
• Gewicht: 1230 g (bei 176 cm)<br />
• Taillierung: 125/89/108<br />
• Radius: 19 m<br />
PREIS (UVP): € 649,95<br />
www.fischersports.com<br />
BLACK DIAMOND HELIO RECON 88<br />
• ein neuer, besonders robuster Ski<br />
• seine vielseitige Geometrie, strapazierfähigen<br />
Materialien und ausgefeilte<br />
Konstruktion machen ihn zu einem<br />
gut gedämpften und dennoch reaktionsfreudigen<br />
und kraftvollen Ski, der dem<br />
jahrelangen Einsatz im Backcountry<br />
problemlos standhält<br />
• Gewicht: 1550 g (bei 178 cm)<br />
• Taillierung: 123/88/112<br />
• Radius: 18 m<br />
PREIS (UVP): € 550,–<br />
www.blackdiamondequipment.com<br />
40 <strong>SPORTaktiv</strong>
VÖLKL VTA 88<br />
• Top-Aufstiegsperformance und<br />
Abfahrtsqualität und Top-Fahrverhalten<br />
in widrigen<br />
Bedingungen<br />
• VTA-Superlite-Outline<br />
• SkinPin-Fellsystem<br />
• Belag: P-Tex 100“<br />
• Tourlite-Holzkern<br />
• Tip-Rocker<br />
• Gewicht: 1130 g (bei 160 cm)<br />
• Taillierung: 127/88/106<br />
• Radius: 18,9 m (bei 170 cm)<br />
PREIS (UVP): € 620,–<br />
www.voelkl.com<br />
ATOMIC BACKLAND 85<br />
• Seitenwange unter der<br />
Bindung vom Belag bis<br />
zum Topsheet für präzise<br />
Kraftübertragung und hervorragenden<br />
Kantengriff<br />
• ultraleichte Carbon-Einlage<br />
von vorne bis hinten durch<br />
den Ski, stabilisiert ihn wie<br />
ein Rückgrat. Das verbessert<br />
Kantengriff und Drehfreudigkeit<br />
und spart zugleich<br />
Gewicht<br />
• Gewicht: 1240 g (bei 172 cm)<br />
• Taillierung: 117/85/105,5<br />
• Radius: 17 m<br />
PREIS (UVP): € 449,95<br />
www.atomic.com<br />
DYNASTAR VERTICAL PRO M<br />
• überzeugt mit Wendigkeit, Leichtigkeit<br />
und Kraft<br />
• punktet bergauf und berab mit hoher<br />
Leistungsfähigkeit und hohem Komfort<br />
• Carbon-Fly: Karbon-Faser für volle Spannkraft<br />
bei bisher unbekannter Leichtigkeit<br />
• Gewicht: 1150 g (bei 170 cm)<br />
• Taillierung: 114/82/102<br />
• Radius: 20 m<br />
PREIS (UVP): € 519,99<br />
www.dynastar.com<br />
SKI TRAB MAGICO.2<br />
• sehr leichter Ski mit<br />
Aramid-Eschenholz-Kern<br />
• Carbon-Hibox-Torsionskasten<br />
für einen torsionssteifen Ski<br />
• 14-Lagen-Technologie für erhöhte<br />
Bruchsicherheit und Langlebigkeit<br />
• Gewicht: 953 g (bei 171 cm)<br />
• Taillierung: 108/76/94<br />
• Radius: 22 m<br />
PREIS (UVP): € 949,90<br />
www.skitrab.com<br />
SCOTT SPEEDGUIDE 89<br />
• Uphill-Speed-Maschine mit hohen Abfahrtsqualitäten<br />
• die vielseitige Taillenweite sitzt in der Mitte bequem<br />
und bietet genau die richtige Balance zwischen<br />
Vielseitigkeit und Performance<br />
• er verfügt über eine progressiven Sidecut,<br />
Karbonstreifen<br />
• Gewicht: 1270 g (bei 176 cm)<br />
• Taillierung: 124/89/113<br />
• Radius: 19 m<br />
PREIS (UVP): € 649,95<br />
www.skitrab.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
41
WEIL<br />
SKITOUREN<br />
SAN DAS<br />
LEIWANDSTE<br />
ALS BLUTIGE ANFÄNGERIN<br />
DURFTE ICH BEIM SKITOUREN-<br />
EINSTEIGERCAMP IM<br />
NATIONALPARK HOHE TAUERN<br />
IN DEN SPORT EINTAUCHEN.<br />
WAS ICH DABEI GELERNT<br />
HABE & OB ICH MIR DIE<br />
TOURENSKI WIEDER<br />
ANSCHNALLE – ERFAHRT<br />
ES SELBST!<br />
VON NICOLE THÜRINGER<br />
42 <strong>SPORTaktiv</strong>
„<br />
DIE STEIGFELLE<br />
KNIRSCHEN AUF DEN<br />
ERSTEN SCHRITTEN<br />
DURCH DEN SCHNEE,<br />
ICH BEKOMME GÄNSEHAUT<br />
AM GANZEN KÖRPER<br />
UND HABE PLÖTZLICH<br />
DEN BREITESTEN<br />
GRINSER AUFGESETZT.<br />
Fotos: Nicole Thüringer<br />
Nach ungefähr drei Stunden Autofahrt,<br />
der Ambros-CD auf Maximum<br />
Lautstärke und „Skifoan“<br />
auf Dauerschleife begrüßt mich Frau<br />
Holle im kärntnerischen Nationalparkdorf<br />
Mallnitz gebührend mit ein paar<br />
Zentimetern Neuschnee – perfektes<br />
Timing! Schon beim ersten Stopp im<br />
Skiverleih vor Ort ist Überforderung angesagt.<br />
Eine kompetente Beratung hilft<br />
zum Glück.<br />
Beratung gibt es dann auch am Vorabend<br />
der ersten Tour. Bergführer Alois<br />
ist unser Guide und vermittelt uns mit<br />
der Erfahrung seiner unzähligen Expeditionen<br />
alles rund um das Thema<br />
Sicherheit beim Skitourengehen. Wie<br />
funktioniert das Gehen mit Steigfellen,<br />
wie plane ich eine Tour und was muss<br />
ich dabei beachten? Wir sprechen über<br />
die anstehende Route und tüfteln aufgrund<br />
des vielen Neuschnees an einem<br />
Plan B. Es herrscht Lawinenwarnstufe<br />
3 – die tückischste von allen. Bei 4 oder<br />
5 bleibt man sowieso daheim, während<br />
1 und 2 mäßige und geringe Gefahr<br />
aufweisen.<br />
Bitte die Ski anschnallen<br />
6 Uhr morgens. Nachdem ich gefühlt<br />
zehn Schichten an funktioneller Wintersportkleidung<br />
anhabe und Proviant,<br />
Wechselwäsche, genügend Flüssigkeit<br />
und Co. im Skirucksack verstaut sind,<br />
geht es in den Skistall zum Auffellen<br />
und Equipment-Check. Pieps, Sonde<br />
und Schaufel sind bei jeder Tour dabei<br />
und aufgrund der prekären Schneelage<br />
schlagen wir heute eine andere Route<br />
ein. Schließlich gibt bei dieser Sportart<br />
Mutter Natur die Regeln vor.<br />
Von der Ankogelbahn-Talstation brechen<br />
wir zu unserem ersten Skitourenerlebnis<br />
auf. Die Steigfelle knirschen auf<br />
den ersten Schritten durch den Schnee,<br />
ich bekomme Gänsehaut am ganzen<br />
Körper und habe plötzlich den breitesten<br />
Grinser aufgesetzt. Die Bedingungen<br />
sind optimal: Kein Wind, es schneit<br />
dicke Flocken und mit jedem Schritt<br />
entfernen wir uns weiter vom Lärm und<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
43
tauchen tiefer in das stille Winteridyll<br />
ein.<br />
Während ich anfangs mit der Technik<br />
hadere und wie ein tollpatschiger Storch<br />
durch den Schnee stapfe, beobachte ich<br />
die anderen, wie sie die Ski ganz locker<br />
nach vorne schieben, bei jedem Schritt<br />
die Felle hörbar über den Schnee gleiten<br />
lassen, und mache es nach. Langsam und<br />
in gleichmäßigem Tempo ziehen wir wie<br />
schwer bepackte Kamele einen Ski vor<br />
den anderen und folgen der Spurenanlage<br />
unserer Guides, die an vorderster<br />
Front Schwerstarbeit leisten. Die Route<br />
führt uns durch die atemberaubende<br />
Landschaft der Hohen Tauern, bietet<br />
sichere Verhältnisse und ist für Tourengeher<br />
mit wenig Erfahrung wie gemacht.<br />
Von der Faszination gepackt<br />
Aus eigener Kraft einen Berg mit Ski zu<br />
besteigen, gibt einem ein Gefühl von<br />
Stärke und birgt eine ganz besondere<br />
Magie. Vergessen ist die Flucherei, weil<br />
mir anfangs die Bindung mehrmals aufgeht<br />
oder mir die Spitzkehrentechnik im<br />
steilen Gelände so viel Kraft abverlangt,<br />
dass ich immer wieder im Tiefschnee<br />
lande und mich unheimlich über mich<br />
selbst ärgere. Die Faszination des Sports<br />
hat mich gepackt und die Anfangsschwierigkeiten<br />
sind längst Schnee von<br />
gestern.<br />
Nach einem einstündigen Marsch legen<br />
wir eine Suchübung ein. Unsere Guides<br />
vergraben die LVS-Geräte im Tiefschnee<br />
und die „Verschüttetensuche“ beginnt.<br />
Zugegebenermaßen schien der Umgang<br />
mit LVS, Sonde und Schaufel in der<br />
Theorie einfacher als hier am Berg und<br />
umso mehr freuen wir uns nach Abschluss<br />
der Übung auf die heiße Knödelsuppe<br />
in der Hütte.<br />
Schon bei den ersten Schwüngen auf<br />
der Abfahrt stelle ich fest, dass Tourenskifahren<br />
nicht gleich Alpinskifahren<br />
„<br />
DIE VERFLIXTEN<br />
SPITZKEHREN<br />
UND DAS<br />
SCHÖNE AM<br />
SPORT.<br />
ist – und das, obwohl wir auf der Piste<br />
unterwegs sind. Mit dem Tourenski<br />
habe ich nicht den Grip, wie ich es sonst<br />
vom Skifahren gewohnt bin, der patzige<br />
Schnee stoppt ruckartig. Dazu kommt<br />
die alte Geschichte mit der Bindung –<br />
die immer wieder aufgeht.<br />
Traum und Wirklichkeit<br />
Ach, wie oft habe ich von der perfekten<br />
Abfahrt im herrlich leichten<br />
Pulverschnee geträumt, bildlich habe<br />
ich es mir ausgemalt und das lässige<br />
Go-Pro-Action-Foto von meiner Tiefschneeabfahrt<br />
gesehen … Tja, die Realität<br />
sieht bei meiner ersten Geländeabfahrt<br />
anders aus: Die ist für mich als<br />
Neuling schwergängig und anstrengend<br />
und nach ein paar Versuchen und einer<br />
Tiefschneelandung wechsle ich wieder<br />
auf die Skipiste zurück.<br />
Spätestens hier wird mir bewusst, dass<br />
du ein guter Alpinskifahrer sein musst<br />
und Erfahrung mit Tiefschneeabfahrten<br />
haben solltest, um echte Skitouren gehen<br />
zu können, andernfalls riskierst du<br />
Verletzungen und Lawinenauslösungen.<br />
Im Einsteiger-Camp sind die Touren<br />
44 <strong>SPORTaktiv</strong>
Learning by doing: Wir lernen den<br />
Umgang mit LVS-Gerät, Sonde,<br />
Schaufel & Co und legen während<br />
der Tour eine Suchübung ein.<br />
Dabei vergraben die Bergführer<br />
die LVS-Geräte im Tiefschnee und<br />
die Kursteilnehmer begeben sich<br />
auf „Verschüttetensuche“.<br />
immer so gewählt, dass wir alternativ auf<br />
präparierten Pisten abfahren können.<br />
Denn unter schwierigen Bedingungen<br />
abzufahren kann immens viel Kraft<br />
kosten – vor allem nach einem bereits<br />
anstrengenden Aufstieg.<br />
Zweiter Tag, zweite Tour<br />
Diesmal geht es mit der Gondel bis<br />
zur Mittelstation, bei der wir uns die<br />
Ski anschnallen und von hier aus zum<br />
Hannoverhaus auf 2565 Meter Seehöhe<br />
starten. Die Route führt teils auf der Piste,<br />
teils im Gelände, und ganz nach STS<br />
„Do kummt di Sunn“ lässt sich nach all<br />
dem Neuschnee und trüber Sicht auch<br />
die Sonne wieder blicken. Sogar so stark,<br />
dass ich als nettes Mitbringsel mit einem<br />
knallroten Skibrillen-Gesicht heimkomme.<br />
Jackpot!<br />
Nach dem etwa dreistündigen Aufstieg<br />
werden wir mit strahlend blauem<br />
Himmel und einer herrlichen Aussicht<br />
belohnt und für das Grande Finale wagen<br />
unsere Hartgesottenen noch die letzten<br />
Höhenmeter und brettern im Tiefschneegelände<br />
herunter. Ertappt: Diesen Adrenalinkick<br />
gebe ich mir abschließend zwar<br />
nicht, bin aber dennoch ein bisschen<br />
stolz auf meine Leistung und die Fortschritte<br />
der vergangenen Tage.<br />
Rückblickend betrachtet habe ich die<br />
Welt abseits von präparierten Pisten immer<br />
zu stark romantisiert. Denn so schön<br />
das Skitourengehen auch ist, genauso viele<br />
Gefahren birgt es – dessen sollte man<br />
sich bewusst sein. Abgesehen von den<br />
ausbaufähigen Tiefschneeabfahrten und<br />
den verflixten Spitzkehren ist Skitourengehen<br />
ein echt starker Sport, der viel<br />
Wissen, Kondition und Technik verlangt.<br />
Ob ich mir die Tourenski noch einmal<br />
anschnalle? Logo. Zuvor ist aber noch<br />
der Tiefschneekurs geplant.<br />
ANZEIGE / Fotos: Dynastar<br />
MIT DYNASTAR AUF<br />
TOUREN KOMMEN<br />
Ein Freetouring-Ski für die Abenteuerhungrigen<br />
und ein klassischer Tourer, der in seinem<br />
Segment die neue Benchmark setzt.<br />
DYNASTAR hat für den Winter <strong>2019</strong>/20 in<br />
die technische Trickkiste gegriffen – und<br />
unter anderem diese beiden Topmodelle<br />
auf den Markt gebracht.<br />
MEHR INFOS<br />
www.dynastar.com<br />
DYNASTAR MYTHIC 97 PRO<br />
Das Spitzenmodell der Mythic-<br />
Serie verbindet moderne Free ride-<br />
Elemente mit einer ultraleichten<br />
Konstruktion. Der Paulownia-Holzkern<br />
mit Carbon-C-Ply-Technologie<br />
bietet das ultimative Kraft-<br />
Gewicht-Verhältnis für erhöhte<br />
Agilität auch bei langen Aufstiegen.<br />
Das moderate Rocker-Profil<br />
und der progressive Sidecut sorgen<br />
für Vielseitigkeit, Kantengriff,<br />
Auftrieb und Freeride-Performance<br />
– für puren Abfahrtsgenuss.<br />
DYNASTAR VERTICAL PRO<br />
Der Vertical Pro überzeugt im Aufstieg<br />
wie auch in der Abfahrt auf<br />
ganzer Linie. Die neue Benchmark<br />
im Bereich Touring punktet mit<br />
Wendigkeit, Leichtigkeit und Kraft.<br />
Der Ski besticht gleich mit einer<br />
Reihe zukunftsweisender Technologien,<br />
die volle Dynamik mit<br />
bislang ungekannter Leichtigkeit<br />
verbinden. Gerade einmal 1150<br />
Gramm bringt der Ski auf die Waage<br />
– ohne Einbußen in<br />
der Performance.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
45
SCOTT SUPERGUIDE 95<br />
• aus der Generation leichter Tourenski für Sportler,<br />
denen es auf Gewicht und Beweglichkeit ankommt<br />
• mit 95 mm Breite für schnellen Aufstieg<br />
ohne Kompromisse beim Downhill<br />
• wendig und spielfreudig auf jedem Terrain<br />
• sorgt für sicheres, souveränes Skifahren<br />
auch auf anspruchsvollem Terrain<br />
• Gewicht: 1450 g (bei 178 cm)<br />
• Taillierung: 128/95/116<br />
• Radius: 21 m<br />
PREIS (UVP): € 599,95<br />
www.scott-sports.com<br />
KÄSTLE TX 98<br />
• die innovative Karbonkonstruktion<br />
mit Dual-Rise-Technologie und<br />
HOLLOWTECH 2.0 sorgt für spielerische<br />
Abfahrten in Powderhängen<br />
• überzeugt durch unschlagbare<br />
Abfahrtsperformance bei<br />
optimiertem Gewicht<br />
• Gewicht: 1350 g (bei 178 cm)<br />
• Taillierung: 128/96/117<br />
• Radius: 21 m<br />
PREIS (UVP): € 749,–<br />
www.kaestle.com<br />
SKI TRAB MAXIMO 7.0<br />
• sehr leichter Ski mit innovativer Liwood-Fiber-<br />
Box-Core-Technologie<br />
• leichte Handhabung und extrem wendig durch<br />
Low-Omega-Profile-Technologie<br />
• 14-Lagen-Technologie für erhöhte<br />
Bruchsicherheit und Langlebigkeit<br />
• Gewicht: 1280 g (bei 178 cm)<br />
• Taillierung: 121/90/110<br />
• Radius: 20,5 m<br />
PREIS (UVP): € 649,90<br />
www.skitrab.com<br />
ABFAHRT<br />
BIS INS TAL<br />
BREITER, BESSER, FREERIDE.<br />
UNSERE SPEZIALISTEN FÜR DIE SCHÖNSTEN HÄNGE.<br />
MOVEMENT SESSION 89<br />
• ein vielseitiger Freetouring-<br />
Ski für den anspruchsvollen<br />
Sportler<br />
• die 5-Achsen-Karbon-<br />
Konstruktion bringt noch<br />
mehr Komfort, gepaart mit<br />
einem spielerischen Verhalten<br />
auch bei schwierigsten<br />
Bedingungen<br />
• Robustheit, leichtes<br />
Gewicht und Performance<br />
zeichnen ihn aus<br />
• Gewicht: 1380 g (bei 177 cm)<br />
• Taillierung: 128/89/116<br />
• Radius: 18 m<br />
PREIS (UVP): € 720,–<br />
www.movementskis.com<br />
K2 WAYBACK 88<br />
• Effizienz und Zuverlässigkeit<br />
egal, ob bei einer kurzen Fitnessrunde<br />
oder bei mehrtägigen<br />
Tourenabenteuern<br />
• Sidewall-Konstruktion mit<br />
Paulownia-Tour-Lite-Woodcore<br />
und Titanal Spyne<br />
• Carbon-Overdrive<br />
• Gewicht: 1235 g (bei 174 cm)<br />
• Taillierung: 121/88/109<br />
• Radius: 19 m<br />
PREIS (UVP): € 549,95<br />
www.k2skis.com<br />
Fotos: Hersteller, Rossignol Group (Foto: Mythic 97)<br />
46 <strong>SPORTaktiv</strong>
VÖLKL VTA 98<br />
• bietet beste Eigenschaften aus beiden<br />
Welten, klassisch oder modern<br />
• ausreichend breit, mit Moderate-<br />
Taper-Nose und Tip-Rocker<br />
bietet der Ski traumhaften Auftrieb<br />
in weicherem Schnee und Abfahrtperformance<br />
in allen<br />
Bedingungen<br />
• gleichzeitig ermöglichen das geringe<br />
Gewicht und der Camber in der<br />
Mittelsektion mühelose Aufstiege<br />
in jedem Gelände<br />
• Gewicht: 1390 g (bei 170 cm)<br />
• Taillierung: 133/98/116<br />
• Radius: 17,9 m<br />
PREIS (UVP): € 650,–<br />
www.voelkl.com<br />
FISCHER HANNIBAL<br />
• Paulownia-Holzkern<br />
• Carbon-Tex<br />
• Aeroshape<br />
• Freeridetourer für geniales<br />
Abfahrvergnügen<br />
• Leichtgewicht in seiner Produktkategorie<br />
• optimaler Shape für perfekte Turns im<br />
Powder<br />
• Gewicht: 1300 g (bei 176 cm)<br />
• Taillierung: 126/96/114<br />
• Radius: 21 m<br />
PREIS (UVP): € 649,95<br />
www.fischersports.com<br />
DYNASTAR MYTHIK 97 PRO<br />
• verbindet moderne<br />
Freeride-Elemente mit ultraleichter<br />
Konstruktion<br />
• der Paulownia-Holzkern<br />
mit Carbon-C-Ply-Technologie<br />
bietet das ultimative<br />
Kraft-Gewicht-Verhältnis für<br />
erhöhte Agilität bei langen<br />
Aufstiegen<br />
• das moderate Rocker-Profil<br />
und der progressive<br />
Fünf-Punkt-Sidecut sorgen<br />
für Vielseitigkeit, Kantengriff<br />
und Auftrieb<br />
• Gewicht: 1400 g (bei 177 cm)<br />
• Taillierung: 133/97/113<br />
• Radius: 15 m<br />
PREIS (UVP): € 849,99<br />
www.dynastar.com<br />
SALOMON N QST 106<br />
• die neue Freeride-Referenz für ultimative<br />
Performance am Steilhang<br />
• eine neue carbonverstärkte C/FX-<br />
Einlage von Skispitze bis Skiende<br />
bringt die verstärkte Konstruktion<br />
auf das nächste Level und sorgt<br />
für mehr Power und Kantengrip<br />
• Stabilität dank der exklusiven, in<br />
Tip und Tail eingearbeiteten Cork-<br />
Damplifier-Technologie<br />
• die ganz neue Form sorgt für eine<br />
geschmeidigere Schwungeinleitung,<br />
besseres Aufschwimmen<br />
und einfacheren Kantenwechsel<br />
• Gewicht: 1820 g (bei 188 cm)<br />
• Taillierung: 140/106/126<br />
• Radius: 20 m<br />
PREIS (UVP): € 649,99<br />
www.salomon.com/de-at<br />
LA SPORTIVA SUPER<br />
MAXIMO LS<br />
• 14 Schutz- und Versteifungsschichten<br />
um den<br />
Holzkern<br />
• Skispitzen werden nach<br />
vorne hin immer weicher<br />
• Low-Omega-Profile für<br />
idelalen Skiflex<br />
• Gewicht: 1370 g<br />
(bei 178 cm)<br />
• Taillierung: 116/96/127<br />
• Radius: 18,5 m<br />
(bei 171 cm)<br />
PREIS (UVP): € 679,–<br />
www.lasportiva.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
47
NOCKBERGE-TRAIL<br />
Info-Hotline: +43 47 82/93 0 93<br />
info@nockberge-trail.com<br />
www.nockberge-trail.com<br />
Tagsüber geht es über die sanften Höhen der Nockberge<br />
von Hütte zu Hütte – abends steht Wellnessen in schönen<br />
Hotels auf dem Programm. Kleines Bild rechts: Etappenort<br />
Bad Kleinkirchheim.<br />
WILDNIS,<br />
WELLNESS UND GENUSS<br />
DER NOCKBERGE-TRAIL IN KÄRNTEN<br />
IST ÖSTERREICHS ERSTE ONLINE<br />
BUCHBARE SKIDURCHQUERUNG. VIER<br />
ETAPPEN REINER TOURENSKI-GENUSS.<br />
Tagsüber stehen die per Muskelkraft zurückgelegten<br />
Meter und Höhenmetern,<br />
sowie das eindrucksvolle Naturerlebnis im<br />
Biosphärenpark Nockberge im Mittelpunkt.<br />
Abends kann man in komfortablen Hotels<br />
und Wellnessresorts durchschnaufen und<br />
lässt sich beim Dinner verwöhnen. Das sind<br />
die Zutaten des „Nockberge-Trails“, einer<br />
ganz auf Genuss und Wohlbefinden ausgerichteten<br />
mehrtägigen Skidurchquerung.<br />
Vor zwei Jahren startete dieses Leuchtturmprojekt<br />
im Kärntner Winter. Der<br />
Skitouren-Trail durchquert auf vier Etappen<br />
die Nockberge und verbindet die Skiresorts<br />
Katschberg, Innerkrems, Turracher Höhe,<br />
Fotos: Kärnten Nockberge-Trail<br />
48 <strong>SPORTaktiv</strong>
Nockberge-Trail<br />
Die Wildnis & Wellness<br />
Skidurchquerung<br />
Falkertsee und Bad Kleinkirchheim. Den<br />
einsamen Touren in der winterlichen Berglandschaft<br />
stehen die Annehmlichkeiten<br />
in den komfortablen Unterkünften in den<br />
Etappenorten gegenüber.<br />
Zielgruppe des Nockberge-Trails sind<br />
genussvolle Skitourengeher, die beim Übernachten<br />
den Komfort in Hotels gern in<br />
Anspruch nehmen – und auch auf der Tour<br />
selbst den Genuss vor den Leistungsanspruch<br />
stellen. Dass die ersten Anstiege des<br />
Tages immer mit Skiliften vorgesehen sind,<br />
kommt diesem Ansinnen entgegen.<br />
Info- und Buchungscenter<br />
Die Wildnis- und Wellness-Skidurchquerung<br />
in den Kärntner Nockbergen ist<br />
auch Österreichs erster online buchbarer<br />
Skitouren-Trail. Das Trail-Buchungscenter<br />
bietet grenzenlose Wahlmöglichkeiten und<br />
einen umfassenden Service, alle Touren<br />
werden individuell organisiert: Man kann<br />
starten, wann man will und wo man will,<br />
gehen, mit wem man will und vor allem<br />
wie man will. Ausgewählte Partnerbetriebe,<br />
ein Gepäck- und Shuttleservice und eine<br />
Trail-Hotline stehen zur Verfügung – für<br />
ein echt unbeschwertes Outdoorerlebnis.<br />
4 Tagesetappen /<br />
5 Skigebiete:<br />
Katschberg –<br />
Innerkrems –<br />
Turracher Höhe –<br />
Falkertsee – Bad<br />
Kleinkirchheim<br />
• Für genussorientierte Skitourengeher<br />
• Im Kärntner Biosphärenpark Nockberge<br />
• Max. 6 h Gehzeit und 1.000 Hm pro Etappe<br />
• Erste Auffahrt des Tages immer mit der Seilbahn<br />
• Übernachtung in komfortablen Hotels<br />
• Online Buchbar – Trail Hotline –<br />
Gepäcktransfer<br />
www.nockberge-trail.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
49
WEIL BIS ZU DEN<br />
ERSTEN SKITOUREN<br />
NOCH ETWAS ZEIT<br />
IST, HABEN WIR<br />
ÖSV-SKIBERGSTEIGER<br />
JAKOB HERRMANN<br />
UM SEINE LIEBLINGS-<br />
ÜBUNGEN GEBETEN.<br />
MIT DENEN SEID IHR BEI<br />
SAISONSTART SCHON FIT.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG;<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
TOURENFIT<br />
MIT GIACOMO<br />
JAKOB HERRMANN<br />
aus Werfenweng (S)<br />
ist 32, seit 2009 Mitglied<br />
im österreichischen<br />
Nationalteam Skibergsteigen,<br />
seit 2018 einer von zwei<br />
österreichischen Profis im<br />
Skibergsteigen. 2018/19<br />
Stockerlplätze im Weltcup,<br />
Sechster im Gesamtweltcup.<br />
facebook.com/<br />
jakob.herrmann.96<br />
Wer Skibergsteiger Jakob Herrmann<br />
auf Facebook sucht, stößt<br />
auf gut 20 Namenskollegen,<br />
nicht aber auf den Gewünschten: Der<br />
heißt in den sozialen Medien „Giacomo“<br />
Herrmann. „Ich bin ein Fan der italienischen<br />
Mentalität: alles ein bisschen<br />
lockerer und gelassener sehen, das Leben<br />
mit tollem mediterranen Essen und einem<br />
Glaserl Wein genießen“, so die Erklärung.<br />
Genauso unkompliziert ist der Gesamtweltcup-Sechste<br />
der vorigen Saison<br />
unserem Wunsch nach einer Vorbereitungs-Story<br />
für Hobbyskitourengeher<br />
nachgekommen. Eine sinnvolle Geschichte,<br />
bestätigt „Giacomo“ aus eigener Erfahrung:<br />
„Früher war ich im Sommer meist<br />
ohne Stöcke unterwegs. Beim Berglaufen<br />
und Biken habe ich aber wichtige Muskulatur<br />
abgebaut und dann relativ lang gebraucht,<br />
um in die Saison reinzufinden.“<br />
Den „goldenen Herbst“ zum Trailrunning<br />
und Wandern nutzen und dabei mit<br />
Stöcken anschieben: Das ist auch schon<br />
Jakob Herrmanns erster Tipp. Und wenn<br />
er jetzt im Herbst in seinen Hausbergen<br />
über Werfenweng unterwegs ist – zum<br />
Beispiel am Bischling, wo wir die Bilder<br />
aufgenommen haben –, dann nutzt er fast<br />
jede Trainingsrunde auch gleich für ein<br />
Übungsprogramm „mit Fernsicht“.<br />
Neben Ausdauer gehört eben auch die<br />
muskuläre Basis beim Skitourengehen<br />
dazu. Stabilität ist für den Salzburger das<br />
Um und Auf und das merkt man an den<br />
ausgewählten Übungen: „Im Rumpf, im<br />
Oberkörper und in den Beinen stabil zu<br />
sein ist beim Raufgehen genauso wie beim<br />
Runterfahren die Basis.“ Und auch die<br />
Koordination kommt nicht zu kurz. Also:<br />
Ab jetzt zwei-, dreimal pro Woche üben –<br />
und dann richtig fit in die Saison starten.<br />
50 <strong>SPORTaktiv</strong>
1. DIPS<br />
Ein Bankerl mit Fernsicht eignet sich nicht<br />
nur zum Jausnen. Mit beiden Beinen am<br />
Boden, trainieren Dips hauptsächlich den<br />
für den Stockschub wichtigen Trizeps.<br />
Verschärfend: Ein Bein heben, das<br />
trainiert auch die Oberschenkelrückseite,<br />
der Rumpf arbeitet außerdem kräftig mit.<br />
Jeweils 2 bis 3 Serien mit 10 bis 15<br />
Wiederholungen, links und rechts<br />
ausgewogen trainieren<br />
2. EINBEINIGE<br />
KNIEBEUGEN<br />
Ein Fuß auf der Bank, dann langsam<br />
möglichst tief absenken – im Idealfall,<br />
bis die Zehenspitze den Boden<br />
berührt – und wieder hochdrücken.<br />
Wer mit dem ganzen Fuß auf der<br />
Bank steht, trainiert eher Oberschenkel<br />
und die vordere Beinmuskulatur;<br />
ruht das Körpergewicht auf den Zehen<br />
und am Ballen, arbeiten die Waden<br />
gut mit und der koordinative Anspruch<br />
steigt. Aufpassen, dass das<br />
Knie stabil bleibt.<br />
2 bis 3 Serien, 10 bis 15<br />
Wiederholungen je Seite<br />
3. BANKERL-LIEGESTÜTZ<br />
Liegestütze mit erhöhtem Oberkörper sind<br />
leichter als der Klassiker und wirken ebenfalls<br />
gut auf Bizeps und Brustmuskeln. Wer gleichzeitig<br />
ein Bein hebt, bringt zusätzlich ganzheitliche<br />
Körperspannung in die Übung.<br />
3 Serien, 15 bis 20 Wiederholungen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
51
4. SEITSTÜTZ<br />
AM BANKERL<br />
Die seitliche Rumpfmuskulatur und die<br />
Gesäßmuskeln kräftigt der Seitstütz. Dabei<br />
das Bein schön langsam 15 bis 20<br />
Mal heben und wieder absenken – oder<br />
als Variante 20 Sekunden kreisen lassen.<br />
2 bis 3 Serien, beide Seiten trainieren<br />
5. EINROLLEN &<br />
STRECKEN<br />
Ideal für diese mobilisierende und<br />
zugleich stabilisierende Übung ist<br />
ein weicher Almboden – oder daheim eine instabile<br />
Unterlage. Die Instabilität des Bodens wirkt auf die<br />
tiefliegende Muskulatur und macht die Übung auch<br />
koordinativ sehr wertvoll. Das Knie des Standbeins<br />
ist leicht gebeugt, Oberschenkel und<br />
Gesäßmuskulatur sind maximal gefordert.<br />
2–3 Serien, 15 bis 20 Wiederholungen je Seite<br />
6. RUMPF-STABI<br />
Rumpfstabilität lässt sich so perfekt trainieren:<br />
Rückenlage, der Oberkörper ist leicht gehoben,<br />
das Bein bildet einen rechten Winkel,<br />
Zehenspitzen sind leicht angezogen, der Arm<br />
auf der selben Seite ist gestreckt. Beine und<br />
Arme langsam in die gegengleiche Position<br />
bringen. Wichtig: Körperspannung halten.<br />
2 bis 3 Serien, 10 bis 15 Wiederholungen<br />
52 <strong>SPORTaktiv</strong>
7. BEINE HEBEN SEITLICH<br />
Top für die seitliche Bauchmuskulatur. Hüfte und<br />
Oberkörper bilden dabei eine gerade Linie, nur<br />
die Beine werden abgehoben. Verschärft wird die<br />
Übung, indem man den Arm nicht anlegt (wie im Bild),<br />
sondern gerade nach oben streckt.<br />
2 bis 3 Serien, 10 bis 15 Wiederholungen je Seite<br />
BALACLAVA<br />
8. STARKER RÜCKEN<br />
So holst du dir eine kräftige Rückenmuskulatur: Bauchlage,<br />
Arme und Beine abheben; dann die nach vorne gestreckten<br />
Arme seitlich langsam nach hinten führen (zweites Bild), in<br />
der Position kurz verharren und wieder langsam nach vorne<br />
in die Ausgangslage bringen.<br />
2 bis 3 Serien, 10 bis 15<br />
Wiederholungen<br />
BUFF ® is a registered trademark property of Original Buff, S.A. (Spain)<br />
Aus einem Stück gefertigt und gewebt.<br />
Mit technischen Zonen, welche die Atmungsaktivität<br />
steigern und gezielt wärmen, bei gleichzeitig<br />
perfekter Passform und verbessertem<br />
Feuchtigkeitsmanagement. So können Sie sich auf das<br />
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• Gewicht: 705 g (bei 164 cm)<br />
• Taillierung: 91/64/80<br />
• Radius: 21,4 m<br />
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www.lasportiva.com<br />
DYNAFIT DNA RENNSKI<br />
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• Gewicht: 705 g (bei 153 cm)<br />
• Taillierung: 99/65/80<br />
• Radius: 18 m<br />
PREIS (UVP): € 1000,–<br />
www.dynafit.com<br />
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• 14-Lagen-Technologie für erhöhte<br />
Bruchsicherheit und Langlebigkeit<br />
• Gewicht: 705 g (bei 164 cm)<br />
• Taillierung: 91/64/80<br />
• Radius: 21,5 m<br />
PREIS (UVP): € 949,90<br />
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• Radius: 18 m<br />
PREIS (UVP): € 725,–<br />
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HAGAN ULTRA 82<br />
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• Diamond-Sidewall<br />
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• Einsatzbereich: Tour professional;<br />
extrem leichter Ski für sportlich<br />
ambitionierte Tourengeher<br />
• Gewicht: 1020 g<br />
• Taillierung: 117/82/102<br />
• Radius: 18 m<br />
PREIS (UVP): € 549,99<br />
www.hagan-ski.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
54 <strong>SPORTaktiv</strong>
WAYBACK<br />
88<br />
<strong>2019</strong>/2020<br />
Test-Sieger<br />
SKI OF THE YEAR<br />
pro model<br />
2020<br />
<strong>2019</strong>/2020<br />
Ski of the year<br />
Pro Model<br />
<strong>2019</strong>/2020<br />
Aktiv TIPP<br />
SKIS<br />
80 - 90 mm<br />
<strong>2019</strong>/2020<br />
2 Sterne<br />
121-88-109 K2SNOW.COM<br />
Because downhill performance matters<br />
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ATOMIC BACKLAND CARBON<br />
• aufs Bergabfahren ausgelegt,<br />
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atmungsaktiven Innenschuh<br />
bleiben die Füße trocken<br />
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einfach zuziehen<br />
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erstklassige Bewegungsfreiheit<br />
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PREIS (UVP): € 679,95<br />
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DYNAFIT TLT8 EXPEDITION<br />
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Tourenschuh für ambitionierte,<br />
sportliche Tourengeher<br />
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athletischer Fit<br />
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Ultra-Lock 4.0<br />
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und einer ultraleichten Grilamid-Konstruktion<br />
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Gewicht und Performance<br />
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Inserts und der patentierte<br />
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Größe 24,5<br />
PREIS (UVP): € 549,99<br />
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NORDICA STRIDER 130<br />
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PREIS (UVP): € 530,–<br />
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sowie Komfort und bergab eine<br />
solide, präzise Stabilität<br />
• die rückseitige Schnalle für die Ski-/<br />
Gehfunktion ist leicht bedienbar,<br />
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ermöglicht einfaches und schnelles<br />
Einstellen der Manschette<br />
• Gewicht: 1415 g bei Größe 26,5<br />
PREIS (UVP): € 699,95<br />
www.scott-sports.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
56 <strong>SPORTaktiv</strong>
MOVEMENT EXPLORER W<br />
• ideal für das Skitourengehen<br />
und den Freetouring-Bereich<br />
• Cabriokonstruktion für einen<br />
leichten Ein- und Ausstieg<br />
• Gehmechanismus mit einem<br />
revolutionären Arretierungssystem<br />
• Gewicht: 1250 g bei Größe 24,5<br />
PREIS (UVP): € 520,–<br />
www.movementskis.com<br />
GET CLOSER<br />
to freedom.<br />
SALOMON X-ALP EXPLORE<br />
• der 3D-Rotatationsschaft unterstützt die<br />
seitliche Beweglichkeit im Fußgelenk<br />
und erleichtert steile Traversen oder<br />
technische, abrupte Aufstiege<br />
• der Grilamid-Schaft und die mit Carbon<br />
verstärkte Rückseite sorgen für rückwärtigen<br />
Halt und die SensiFit-Shell für gute<br />
Kraftübertragung und für das nötige Vertrauen<br />
für tolle Abfahrten<br />
• Gewicht: 1290 g bei Größe 27,5<br />
PREIS (UVP): € 549,99<br />
www.salomon.com/de-at<br />
FISCHER TRAVERS CC<br />
• Somatoc Boa®-Verschlusssystem<br />
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• extrem leicht dank Carbon für<br />
noch schnellere Aufstiege<br />
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und Kraftübertragung<br />
• hohe Beweglichkeit des<br />
Schaftes (60°)<br />
• Gewicht: 930 g bei Größe 26,5<br />
PREIS (UVP): € 749,95<br />
www.fischersports.com<br />
Photo © Torsten Wenzler<br />
GUIDE EXTREME V<br />
Packmaß 42 cm | Gewicht: 257 g<br />
Länge: 115 - 135 cm<br />
LA SPORTIVA SKORPIUS CR<br />
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mit Carbon verstärkt und wird auf<br />
pflanzlicher Basis produziert.<br />
• kompatibel mit allen Pinbindungen<br />
• Ski-/Walk-Hebel: SwingWing-Lock<br />
Closure-System, schützt Hebel vor<br />
Beschädigungen<br />
• Gewicht: 1220 g bei Größe 27<br />
• 68° Bewegungswinkel<br />
PREIS (UVP): € 579,–<br />
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www.leki.com
AN ‚PIN‘<br />
GEHT<br />
NICHTS<br />
VORBEI<br />
WAS TUT SICH BEI DEN<br />
SKITOURENBINDUNGEN<br />
<strong>2019</strong>/20? EIN<br />
STABILER MARKT, EIN<br />
ENTSCHIEDENES<br />
MATCH – UND<br />
ZWEI WÜNSCHE<br />
FÜR DIE ZUKUNFT.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Von zuletzt 45.000 in Österreich<br />
verkauften Tourenbindungen waren<br />
90 Prozent Pin-Bindungen<br />
und 10 Prozent Rahmenbindungen<br />
(Quelle: Skimo Austria). Es handelt sich<br />
also um keine Schieflage, wenn bei unserer<br />
Produktvorstellung auf den folgenden<br />
Seiten neun Pin-Bindungen und eine<br />
Rahmenbindung Platz finden, sondern<br />
spiegelt die Marktsituation wider.<br />
Das einst ausgeglichene Match zwischen<br />
den beiden Tourenbindungssystemen<br />
hat sich in den letzten Jahren<br />
also sehr einseitig entwickelt. Neu- und<br />
Weiterentwickelungen gibt es folgerichtig<br />
auch seit mehreren Jahren nur noch<br />
beim leichtgewichtigen Pin-System, das<br />
1984 vom Tiroler Tüftler Fritz Barthel<br />
patentiert und etwas später von Dynafit<br />
übernommen wurde. Die Neuheiten<br />
<strong>2019</strong>/20 kommen von Fritschi mit der<br />
Xenic 10, von Ski Trab mit der Titan Vario.2<br />
und von ATK mit der FR14.<br />
Insgesamt gilt: Das Angebot ist breit,<br />
für alle Zielgruppen vom Genusstourengeher<br />
über den freerideorientierten Skitourensportler<br />
bis hin zum Wettkampfskibergsteiger<br />
gibt es eine starke (Ver-)Bindung<br />
zwischen Ski und Schuh. Vergleicht<br />
man die Lage mit den Innovationen bei<br />
den Tourenskischuhen, vermisst Szenekenner<br />
Karl Posch von Skimo Austria ein<br />
wenig die großen technischen Entwicklungen<br />
am Bindungsmarkt der letzten Jahre.<br />
Dafür funktionieren die erhältlichen<br />
Produkte sehr zuverlässig.<br />
Galt die „Pin“ einst als Sache für die erfahrenen<br />
Skitourenfreaks, rät Karl Posch<br />
heute auch Neulingen zu einer Pin-Bindung.<br />
Und zusätzlich zur Investition in<br />
eine Verstellplatte: Wer etwa den Schuh<br />
wechselt, hat mit einer fix auf den Ski<br />
Fotos: Völkl<br />
58 <strong>SPORTaktiv</strong>
Adobe Stock © greenlex<br />
PIN-BINDUNG UND<br />
RAHMENBINDUNG<br />
PIN-BINDUNG<br />
Bei Pin-Bindungen wird der Schuh mithilfe von Metallstiften<br />
(„Pins“) an den Bindungsbacken fixiert. Im Aufstieg wird der<br />
Hinterbacken weggedreht, -geklappt oder -geschoben, sodass der<br />
Schuh nur vorne fixiert ist. Vorteile: Leichtgewichtige Konstruktion,<br />
kein Bindungsteil wird mitgehoben, besserer Drehpunkt.<br />
Marktanteil: 90 Prozent<br />
RAHMENBINDUNG<br />
Wie bei Alpinbindungen wird der Schuhrand am Vorderbacken<br />
und Hinterbacken fixiert. Der vordere und hintere Bindungsteil<br />
ist mit einem Rahmen verbunden. Im Aufstieg werden der Rahmen<br />
und ein Teil der gesamten Bindung mit dem Schuh mitgehoben.<br />
Vorteile: einfache, mit Alpinbindungen vergleichbare<br />
Bedienung, ausgereifte Konstruktion. Marktanteil: 10 Prozent<br />
montierten Pin-Bindung nur wenig<br />
Spielraum. Mit einer Verstellplatte<br />
stellt sich das Problem nicht. Rahmenbindungen<br />
sieht Posch in erster Linie<br />
noch im Skiverleih angesiedelt.<br />
Die „Wunschliste“<br />
Potenzial für Weiterentwicklung sieht<br />
Posch aber auch: erstens bei der<br />
Kraftübertragung. Gerade die Innovationen<br />
im Schuhbereich würden die<br />
gängigen Bindungen schön langsam<br />
an ihre Grenzen bringen: „Was nützt<br />
eine extrem direkte Kraftübertragung<br />
des Schuhs, wenn sie die Bindung<br />
nicht an den Ski weitergeben kann?“,<br />
stellt Posch als Frage in den Raum.<br />
Den Einwurf, dass hier die altbewährten,<br />
schwereren und robusten Rahmenbindungen<br />
im Vorteil sein könnten,<br />
verneint der Kenner: „Weil die<br />
Konstruktion einer Rahmenbindung<br />
ja nicht der von Alpinbindungen<br />
gleicht, sondern es Gelenke für die<br />
Gehfunktion braucht. Und das macht<br />
sie instabil“.<br />
Entwicklungspotenzial sieht Karl<br />
Posch zweitens bei der Sicherheitsauslösung.<br />
Auch wenn es seit einigen Jahren<br />
TÜV-zertifizierte Pin-Bindungen<br />
gibt und einiges „Hirnschmalz“ der<br />
Hersteller in das Thema geflossen ist,<br />
gibt es nicht für alle Situationen ideale<br />
Lösungen. Womit auch klar sein dürfte,<br />
woran die Tourenbindungs-Ingenieure<br />
in Gegenwart und naher Zukunft<br />
tüfteln.<br />
Dass ein völlig neues System kommen<br />
wird, kann sich Posch nicht vorstellen:<br />
„An ‚Pin‘ geht nichts vorbei,<br />
und das bleibt sicher noch fünf bis<br />
zehn Jahre so.“<br />
Powerpack<br />
on tour<br />
allin-protein.com
ATOMIC SHIFT MNC 13<br />
• Pin-Bindung für den effizienten Aufstieg<br />
und gleichzeitig eine waschechte<br />
Freeride-Alpinbindung zum<br />
kontrollierten Abfahren<br />
• mit allen gängigen genormten Schuhen<br />
auf dem Markt kompatibel, egal,<br />
ob Alpinskischuh oder Tourenschuh<br />
• kein Aufstieg mit schweren Rahmenbindungen,<br />
kein Abfahren in Pins,<br />
sondern eine einzige Bindung für<br />
alle Touren- und Pistenskitage.<br />
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UND EIN KLASSIKER DER RAHMENBINDUNG.|<br />
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• Weiterentwicklung der bewährten<br />
ersten Radical-ST-Bindung<br />
• klassische Skitourenbindung für<br />
den Allroundeinsatz<br />
• Leichtgewicht mit nur 535 Gramm<br />
• kinderleichte Bedienung und hohe<br />
Sicherheit<br />
PREIS (UVP): ab € 450,–<br />
www.dynafit.com<br />
SKI TRAB TITAN VARIO.2 INKL. STOPPER<br />
• einzigartige Vorderbackenkonstruktion<br />
mit Titanfeder<br />
• Hinterbacken mit drei verschiedenen<br />
Aufstiegswinkeln<br />
• frontale und seitliche Auslösung des<br />
Hinterbackens bei Sturz<br />
PREIS (UVP): € 449,90<br />
www.skitrab.com<br />
FISCHER TOUR CLASSIC ST<br />
• geringes Gewicht<br />
• drei Steighilfeoptionen und<br />
Längenverstellbarkeit<br />
• einfaches Einsteigen durch<br />
Step-in-Side-Towers<br />
PREIS (UVP): € 459,95<br />
www.fischersports.com<br />
ATK FR14<br />
• 100 % aus CNC-gefrästem<br />
Flugzeugaluminium<br />
• energieautark in Italien produziert<br />
• komplett neu designter Vorderbacken.<br />
Verriegelungshebel dient als<br />
Anschlag für den Schuh<br />
• Snow-Proof-Pack-Design, Pin-Arme<br />
verschwinden formschlüssig in<br />
der Bindung, somit keine Schneeablagerungen<br />
unter der Bindung<br />
PREIS (UVP): € 595,–<br />
www.atkbindings.com<br />
HAGAN CORE 12<br />
• mit 350 Gramm inkl. Stopper das Leichtgewicht<br />
unter den klassischen Allmountain-Pin-Bindungen<br />
• Harscheisenaufnahme inkludiert<br />
• magnetische Steighilfen für 5 Gehpositionen<br />
• made in Italy<br />
PREIS (UVP): € 554,99<br />
www.hagan-ski.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
60 <strong>SPORTaktiv</strong>
TYROLIA AAAMBITION 12<br />
• Weltklasse-Rahmenbindung für<br />
alpine Touren mit innovativer<br />
Bergsteigetechnologie und jeder<br />
Menge Downhill-Performance<br />
• Bindung mit AT-Backen und Ferse für<br />
Anpassbarkeit an verschiedene Schuhe<br />
• Steighilfe mit vielen Optionen, die eingestellt<br />
werden kann, ohne dass man den<br />
Schuh aus der Bindung auslösen muss.<br />
PREIS (UVP): € 330,–<br />
www.tyrolia.com<br />
DYNASTAR LOOK SUPERLITE 12<br />
• Free-Touring-Revolution in Sachen<br />
Gewicht und Sicherheit<br />
• mit 175 Gramm bietet die Hochleistungsbindung<br />
eine einzigartige Mischung aus<br />
ultraleichter Performance im Aufstieg<br />
und zuverlässigem Halt bei der Abfahrt<br />
dank des verstellbaren Rückhaltesystems<br />
PREIS (UVP): € 499,99<br />
www.look-bindungs.com<br />
MARKER ALPINIST 9<br />
• ultraleichte Pin-Bindung<br />
(245 g ohne Bremse)<br />
• durch das 38 mm breite Bohrmuster<br />
beeindruckende Kraftübertragung<br />
in der Abfahrt<br />
• carbonverstärkter Vorderbacken<br />
ist mit Anti-Vereisungs-Pads und<br />
integrierten Elastomeren für einfachen<br />
Einstieg ausgestattet<br />
• Ferse bietet eine Aufstiegshilfe mit<br />
0°-, 5°- und 9°-Winkeln und lässt<br />
sich schnell und bequem<br />
zwischen Aufstiegs- und<br />
Abfahrtsmodus verstellen.<br />
PREIS (UVP): € 300,–<br />
www.marker.de<br />
SALOMON T MTN<br />
• leichter einstellbare Steighilfen, weil der Hinterbacken<br />
nicht gedreht werden muss. Einfacherer<br />
Einstieg dank der patentierten Salomon-Einstiegshilfe-Technologie<br />
• einfache Konstruktion mit weniger Teilen sorgt<br />
für extra Robustheit und ein breiter ausgelegtes<br />
Bohrmuster für bessere Kraftübertragung<br />
• Gewicht: 390 g pro Bindung<br />
PREIS (UVP): € 499,99<br />
www.salomon.com/de-at<br />
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& großer Kälte • kein Nach be schichten<br />
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STEIGFELLPFLEGE<br />
Inspizieren<br />
Wer es nicht schon am Ende des<br />
letzten Winters getan hat, sollte jetzt<br />
vor der ersten Tour die Felle einer<br />
Sichtprüfung unterziehen. Verlieren<br />
sie ihre Borsten, wie schauen<br />
Klebeflächen aus, sind Fixierhaken<br />
noch fest? Häufige Pistentouren<br />
verkürzen die Lebensdauer.<br />
Imprägnieren<br />
Neue Felle sind imprägniert, was<br />
sich daran zeigt, dass Wasser<br />
in Tropfenform abperlt. Durch<br />
Gebrauch verliert sich diese<br />
Eigenschaft, was auf Tour zu Stollenbildung<br />
führen kann und die<br />
Gleiteigenschaften verschlechtert.<br />
Lösung: Mit Spray oder Wachs aus<br />
dem Handel nachimprägnieren.<br />
Klebeflächen<br />
Sie sollen stets sauber gehalten<br />
werden – zum Reinigen gibt es im<br />
Fachhandel die jeweils passenden<br />
Mittel. Bei klassischen Klebefellen<br />
ist der Kleber von Zeit zu Zeit zu erneuern,<br />
das überlässt man am besten<br />
dem Fachhandel, wer will, kann<br />
es aber auch selbst machen. Bei<br />
Hybridfellen kann man eine schwächer<br />
werdende Klebewirkung mit<br />
eigenen Sprays wieder aktivieren.<br />
Auf Tour<br />
Vor dem Auffellen den Belag auf<br />
Verschmutzungen prüfen und<br />
entfernen. Falls Schmutz auf die<br />
Klebeschicht gelangt ist, diesen<br />
natürlich ebenfalls entfernen. Speziell<br />
für Hybridfelle gibt es eigene<br />
Reinigungstücher. Beim Zusammenlegen<br />
bei Spannklebefellen immer<br />
die Trennfolie dazwischenlegen,<br />
bei Hybridfellen ist keine trennende<br />
Schicht notwendig.<br />
Nach der Tour<br />
Die Felle aufgehängt bei Zimmertemperatur<br />
gut trocknen lassen,<br />
nicht auf die Heizung legen oder mit<br />
anderen Wärmequellen nachhelfen.<br />
Auch zu großer Kälte – zum Beispiel<br />
einer Nacht im Auto – sollten die<br />
Felle lieber nicht ausgesetzt werden.<br />
Trockene Felle im Transportsack<br />
aufbewahren.<br />
WIE ENTSTEHT EIN<br />
SKITOURENFELL?<br />
WIE VIEL KNOW-HOW<br />
STECKT DRIN?<br />
WIR HABEN BEI<br />
KOCH ALPIN IN TIROL,<br />
WO UNTER ANDEREM<br />
CONTOUR-FELLE<br />
ENTSTEHEN, HINTER<br />
DIE KULISSEN<br />
GEBLICKT.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
SCHICHT FÜR<br />
SCHICHT<br />
Steigfelle müssen ganz schön viel<br />
leisten. In die eine Richtung sollen<br />
sie gut gleiten und in die andere<br />
das Zurückrutschen verhindern. Sie sollen<br />
sicher am Ski kleben, sich trotzdem<br />
leicht abziehen lassen. Und sie sollen<br />
auch bei harten Einsätzen wie Pistentouren<br />
möglichst lange zuverlässig ihren<br />
Dienst verrichten. Ganz schön widersprüchliche<br />
Eigenschaften.<br />
Wir wollten deshalb einmal wissen, wie<br />
Steigfelle gemacht werden, und vor allem:<br />
wie viel Know-how drinsteckt. Bei Koch<br />
alpin im Tiroler Mils wurden wir fündig.<br />
Das Unternehmen von Werner Koch fertigt<br />
seit 1975 Steigfelle, heute sind es<br />
70.000 bis 80.000 Paar im Jahr, 3000 in<br />
Spitzenwochen – und zwar der eigenen<br />
Marke contour wie auch für die namhaften<br />
Skihersteller. Bei bloß elf Produktionsmitarbeitern<br />
ein enormer Output,<br />
der nur möglich ist, weil der Zuschnitt<br />
computergesteuert mittels moderner<br />
Lasertechnik erfolgt.<br />
„Es stimmt“, sagt Werner Koch auch<br />
gleich, „dass es nicht so einfach ist, die<br />
geforderten Eigenschaften unter einen<br />
Hut zu bringen. Die Crux dabei liegt sicher<br />
beim Kleber.“ Doch schauen wir uns<br />
die Sache „Schicht für Schicht“ an.<br />
Fotos: Koch alpin<br />
62 <strong>SPORTaktiv</strong>
Die afrikanische<br />
Angoraziege liefert<br />
den wichtigsten<br />
Rohstoff zum Mohair-Steigfell.<br />
Plus:<br />
Impressionen aus<br />
der contour-Produktionsstätte<br />
in<br />
Mils in Tirol.<br />
Fell der Angoraziege<br />
Ein Tourenfell ist nämlich in Schichten<br />
aufgebaut. Vom Belag weg: Die Klebeschicht,<br />
es folgt ein Trägermaterial, das<br />
auch für Stabilität sorgt. Dann kommt<br />
eine wasserdichte Zwischenlage und ganz<br />
außen das Webmaterial, also das eigentlich<br />
namengebende „Fell“.<br />
Das „Leben“ eines Steigfells beginnt<br />
als Fellballen. „Mohair ist seit 40 Jahren<br />
das Material der Wahl“, sagt Werner<br />
Koch. Das Naturprodukt stammt von<br />
Angoraziegen, die überwiegend in den<br />
südlichen Teilen Afrika gehalten werden.<br />
Das herrschende trockene und raue Klima<br />
auf der südlichen Halbkugel legt<br />
den Grundstein, um Skitourengeher im<br />
Winter unserer Breiten glücklich zu machen:<br />
„Mohair ist dünn, flexibel und<br />
dennoch stabil und es bleibt auch bei<br />
Kälte geschmeidig. Von den Gleiteigenschaften<br />
gibt es nichts Besseres – bloß<br />
die Abriebfestigkeit ist nicht ideal.“<br />
Eine Faustregel: Nach 60 bis 80 Skitouren<br />
(stark abhängig vom Einsatzbereich)<br />
müssen Felle im Schnitt ersetzt<br />
werden. Als haltbarere Alternative zu<br />
reinem Mohair sind Mischvarianten,<br />
etwa 65 Prozent Mohair und 35 Prozent<br />
Velours, gebräuchlich.<br />
Schmelzkleber, kleberlos, hybrid<br />
Womit der spannendste Teil der Geschichte<br />
noch nicht erklärt ist – das ist<br />
die Klebeseite. „Der Schmelzkleber auf<br />
klassischen Spannklebefellen funktioniert<br />
seit Jahrzehnten zuverlässig, hat<br />
aber doch einige Schwächen. Auch, weil<br />
sich die Art auf Skitouren zu gehen heute<br />
teils deutlich geändert hat“, erklärt<br />
Werner Koch.<br />
Das erstmalige Auffellen daheim funktioniere<br />
mit klassischem Schmelzklebefell<br />
nämlich gut – was sie weniger gut<br />
verkraften, sei das mehrmalige Auf- und<br />
Abfellen auf einer Tour, vor allem bei<br />
sehr tiefen Temperaturen. Für Freeridetouren<br />
mit mehrmaligen kurzen Aufstiegen<br />
ist das also überhaupt nicht ideal.<br />
Auch die Breite der Ski spielt hier mit –<br />
bei breiten Freeridelatten ist die Klebefläche<br />
entsprechend größer und der<br />
Kraftaufwand beim Lösen höher.<br />
Vor einigen Jahren hat sich die Industrie<br />
deshalb auf die Suche nach Alternativen<br />
begeben. Während andere Hersteller<br />
auf eine kleberlose Technologie setzen,<br />
die auf Silikon basiert, ist Werner Koch<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
63
WERNER KOCH<br />
ist Inhaber von Koch alpin<br />
in Mils (T), wo unter anderem<br />
contour-Tourenfelle<br />
gefertigt werden.<br />
www.kochalpin.at<br />
überzeugt, dass die für die contour-Felle<br />
entwickelte Hybridtechnologie besser ist.<br />
„Für kleberlose Felle braucht man ganz<br />
saubere Flächen, damit es funktioniert.<br />
Und es braucht Druck auf die Flächen, der<br />
etwa bei den Rockerskiern im Schaufelbereich<br />
nicht ausreichend gegeben ist.“<br />
Der bei contour-Hybridfellen gebräuchliche<br />
Kleber ist aus zwei Lagen aufgebaut,<br />
erklärt Koch. Die eigentliche<br />
Haftschicht hält das Fell am Ski, fühlt<br />
sich dabei deutlich weniger klebrig an als<br />
klassische Schmelzkleber, das Fell lässt<br />
sich auch mühelos abziehen. Eine zweite<br />
Lage Kleber schafft die Verbindung zwischen<br />
Fellrücken und Haftschicht. Hybridfelle<br />
lassen sich auch leichter reinigen<br />
und müssen im Verlauf ihres Lebens nie<br />
nachbeschichtet, sondern der Kleber muss<br />
nur wieder aktiviert werden. Nachteil?<br />
„Eigentlich keiner“, ist Koch überzeugt,<br />
„vielleicht dass sie ein bisschen teurer sind<br />
– aber auch nicht teurer als die kleberlosen.<br />
Und man muss ein bisschen drauf schauen,<br />
dass die Haftschicht sauber bleibt.“<br />
Ein zweites Leben<br />
Mit einem gewissen Maß an Pflege (siehe<br />
Kasten vorne) kann man die Lebenserwartung<br />
seiner Felle auch deutlich verlängern.<br />
Was der Koch-alpin-Chef öfters zu<br />
hören bekommt, ist, dass Steigfelle früher<br />
haltbarer waren. „Das hat aber nichts mit<br />
der Qualität zu tun, sondern mit geänderten<br />
Einsatzbereichen. Früher ist auf dem<br />
Berg fast nie aufgefellt worden. Oder<br />
wenn man an die Pistentouren denkt – da<br />
ist der Abrieb zwangsläufig höher.“<br />
Das Stichwort Langlebigkeit führt uns<br />
auch letztlich zur Nachhaltigkeit – ein in<br />
der gesamten Outdoorbranche wichtiges<br />
Thema. Bei Koch alpin ist das nicht anders:<br />
Verschnitte aus der Fellproduktion<br />
werden seit heuer vom deutschen Unternehmen<br />
Doghammer zu Hüttenpatschen<br />
verarbeitet – im unverwechselbaren Steigfell-Look.<br />
In einem zweiten Projekt werden<br />
ausgediente contour-Felle in Italien<br />
zu Gürteln verarbeitet. Den Skitourenfellen<br />
ist also unter Umständen sogar ein<br />
zweites Leben beschieden.<br />
Mit einem Gewicht von nur 1.299<br />
Gramm ist der LUPO AIR so leicht<br />
wie ein klassischer Tourenschuh, bietet<br />
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66 <strong>SPORTaktiv</strong>
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SPORTLICH<br />
ABFAHRTSORIENTIERT<br />
BEI ALLEN BEDINGUNGEN<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
#PURESKIMOUNTAINEERING<br />
67<br />
© TOMAZ DRUML
68 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
ES IST NICHT IMMER NUR<br />
DIE LAWINE
LAWINEN SIND IMMER NOCH DIE<br />
GRÖSSTE HEMMSCHWELLE, UM MIT<br />
DEM TOURENGEHEN ZU BEGINNEN.<br />
DARÜBER SOLLTE MAN ABER NICHT<br />
AUF ANDERE GEFAHREN VERGESSEN.<br />
UND SICH SCHON GAR NICHT DAVON<br />
ABHALTEN LASSEN, DIESEN SCHÖ-<br />
NEN SPORT AUSZUÜBEN.<br />
VON STEPHAN SKROBAR<br />
Foto: iStock<br />
Viele Wintersportbegeisterte spielen<br />
mit dem Gedanken, dieses<br />
Skitourengehen, von dem alle<br />
schwärmen, einmal auszuprobieren.<br />
Klingt ja faszinierend. Allerdings ist da<br />
die stets präsente Gefahr, von der Lawine<br />
frühzeitig aus dem Leben gerissen zu<br />
werden. Das berichten jedenfalls viele<br />
Medien und die Arbeitskollegen, die<br />
auch schon einmal davon gehört haben,<br />
dass der Bekannte einer entfernten<br />
Bekannten angeblich den Weißen Tod<br />
gestorben sei. Also lieber nicht. Man<br />
weiß ja nie.<br />
Nun soll dieser Text zunächst mit<br />
dieser Fehleinschätzung aufräumen.<br />
Lawinen sind ein wichtiger Faktor beim<br />
Skitourengehen und Freeriden, das<br />
ist unbestritten, doch sind vor allem<br />
Einsteiger und Einsteigerinnen meist<br />
in lawinensicherem Gebiet (so etwas<br />
gibt es) unterwegs. Und außerdem<br />
soll dieser Artikel die Aufmerksamkeit<br />
mehr auf andere Gefahrenquellen<br />
beim Skitourengehen lenken. Also die<br />
Übermacht der „Angst vor der Lawine“<br />
durch Fokus auf andere Risiken abschwächen<br />
und so die Unsicherheit vor<br />
dem Skitourengehen nehmen.<br />
Klingt wie ein unmögliches Unterfangen,<br />
aber probieren wir es einmal.<br />
Der vergangene Winter war in vielen<br />
Belangen ein außergewöhnlicher. Die<br />
extremen Schneefälle der ersten Jännerhälfte<br />
haben zwei Dinge ausgelöst. Zum<br />
einen sind die Medien in eine Art hyperventilierende<br />
Schnappatmung verfallen,<br />
die mit der Realität des Alltags in einer<br />
sehr schneereichen Region des Landes<br />
wenig zu tun hat (der Autor dieses Textes<br />
lebt in einer der schneereichsten Regionen<br />
des Landes), und zweitens haben<br />
sie eine Reihe anderer Gefahren beim<br />
Tourengehen verstärkt.<br />
1. Lockerschneemassen und Treewells<br />
– Hohlräume im lichten Wald<br />
Anfang des Jahres ist in der Steiermark<br />
ein Lehrer wenige Meter neben der Piste<br />
und vor den Augen seiner Schülerinnen<br />
im Lockerschnee erstickt. Er ist ganz<br />
banal über den Pistenrand hinaus über<br />
eine Böschung geschlittert, wurde vom<br />
nachrutschenden Lockerschnee begraben<br />
und konnte sich aus eigener Kraft<br />
nicht mehr befreien. Diese unglaubliche<br />
Tragödie zeigt eine der größten Gefahren,<br />
die vor allem in Perioden starken<br />
Niederschlags auftreten. Bei heftigem<br />
Schneefall bleiben Skitourengeherinnen<br />
und Freerider oft in leicht bewaldetem<br />
und mäßig steilem Gelände – vor<br />
allem auch wegen schlechter Sicht im<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
69
aumfreien Gebiet. Und besonders um<br />
Nadelbäume bilden sich oft metertiefe<br />
Hohlräume – sogenannte Treewells<br />
(„Baumbrunnen“), lautlose Fallen, aus<br />
denen man sich nicht mehr befreien<br />
kann, zumal Ski oder Snowboard oft als<br />
zusätzliche Anker wirken.<br />
2. Absturz<br />
Die Absturzgefahr war im schneereichen<br />
Winter nicht größer oder kleiner<br />
als sonst. Sie gilt als oft vom Wetter<br />
unabhängige Gefahr, die beim Bewegen<br />
in den Bergen naturgemäß gegeben ist.<br />
Viele Menschen stellen sich unter Absturz<br />
ein trenkereskes, dramatisches Herabstürzen<br />
über eine mehrere Tausend<br />
Meter hohe Nordwand vor, begleitet<br />
von gutturalem Schrei und entsetztem<br />
Blick der zumeist weiblichen Beobachterin.<br />
Oft bedeutet ein Absturz beim Skitourengehen<br />
allerdings ein Abrutschen über<br />
wenige (oder mehrere) Meter felsiges<br />
Gelände, das ungute Verletzungen nach<br />
sich zieht. Tatsächlich tritt dieses Gefahrenmuster<br />
gar nicht so selten auf, weil<br />
einige Faktoren mitspielen. Zum einen<br />
die Schneebedingungen (wenig Schnee<br />
und harte Schneedeckenoberfläche sind<br />
besonders brisant), zum anderen ist vor<br />
allem beim Aufstieg der Halt am Ski<br />
durch die Fersenfreiheit der Bindung<br />
reduziert. Bei der Abfahrt verstärkt fehlende<br />
Technik und Selbstüberschätzung<br />
diese Gefahr.<br />
ÜBER DEN AUTOR<br />
Stephan Skrobar ist staatlich<br />
geprüfter Skilehrer und Skiführer<br />
und Alpinausbildner für den<br />
steirischen Skilehrerverband.<br />
Einer seiner engsten Freunde ist<br />
vergangenen Winter bei einer Skitour<br />
ums Leben gekommen. Dieses<br />
prägende Ereignis war Motivation<br />
für diesen Text.<br />
eskalieren, neben fehlender Sicht wird<br />
bei starkem Wind auch die akustische<br />
Kommunikation unmöglich. Anfang<br />
Februar ist ein erfahrener Tourengeher<br />
als Resultat sich rapide ändernder Bedingungen<br />
tragisch erfroren.<br />
Warum waren aber die Lawinen weniger<br />
Thema? Einerseits beschleunigt das<br />
Eigengewicht der Neuschneemassen die<br />
Setzung – so war nach 15 Tagen mehr<br />
oder weniger andauerndem Schneefall<br />
und der damit verbundenen Lawinenwarnstufe<br />
4 und 5 in der Steiermark<br />
nach einigen Tagen moderater Temperatur<br />
und Sonne die LWS wieder bei 2.<br />
Die Situation hat sich also schnell beruhigt.<br />
Und andererseits, und das macht<br />
Hoffnung, die Menschen brauchen keine<br />
geifernden Medien um zu verstehen,<br />
dass bei anhaltend starkem Schneefall,<br />
starkem Wind und nicht mehr als einem<br />
halben Meter Sicht hochalpine Räume<br />
kein guter Platz für entspanntes Skitourengehen<br />
oder Freeriden sind.<br />
Ist nun nach Lektüre dieses Textes<br />
die Hemmschwelle, mit dem Skitourengehen<br />
zu beginnen, gesunken?<br />
Wahrscheinlich nicht. Allerdings ist<br />
hoffentlich das Bewusstsein schärfer<br />
geworden, dass man beim Skitourengehen<br />
eine Vielzahl an Faktoren beachten<br />
muss. Faktoren, die eigentlich logisch<br />
erscheinen und derentwegen man nicht<br />
in Panik verfallen, sondern nüchterne<br />
Aufmerksamkeit an den Tag legen sollte.<br />
Es wird nun nicht ein altes Sprichwort,<br />
demnach zu Tode gefürchtet auch gestorben<br />
sei, bemüht, sondern darauf<br />
hingewiesen, dass vor allem im Anfängerbereich<br />
die Anreise zur Skitour gefährlicher<br />
sein kann als die Tour selbst.<br />
Skitourengehen ist wunderschön, deshalb<br />
machen es ja so viele Menschen.<br />
3. Verirren<br />
Bei starkem Schneefall oder einfallendem<br />
Nebel einfach verschwinden. Auch<br />
diese Gefahr war im niederschlagsreichen<br />
Österreich des vergangenen Jänners<br />
größer als sonst. Wer gemeinsam in<br />
Skigebietsnähe unterwegs ist und bei<br />
schlechter Sicht bei der Abfahrt kurz<br />
verloren geht, wird meistens von den<br />
Begleitern schnell wieder gefunden,<br />
Telefon sei Dank. Anders ist es, wenn<br />
das Sich-kurz-Verlieren entweder Punkt<br />
1 oder Punkt 2 nach sich zieht oder das<br />
Wetter so umschlägt, dass ein Wiederfinden<br />
unmöglich wird.<br />
Gerade bei schnell einsetzenden Extrembedingungen<br />
kann die Situation<br />
Fotos: iStock, Stephan Skrobar<br />
70 <strong>SPORTaktiv</strong>
Colorado | Ph: Fredrik Marmsater<br />
maestrale<br />
KOMFORT,<br />
PRÄZISION,<br />
MAESTRALE.<br />
Unser meistverkaufter Skitourenschuh, welcher diese<br />
Kategorie neu definiert hat; verbessert und noch<br />
leichter, bietet er dank der Verwendung von Pebax®<br />
Rnew, einem Material aus erneuerbaren Rohstoffen<br />
mit reduziertem CO2-Ausstoß, hervorragende<br />
Leistungen sowohl im Aufstieg als auch bei der<br />
Abfahrt. Der Maestrale ist mit der RECCO®-<br />
Technologie ausgestattet, die es professionellen<br />
Rettungskräften ermöglicht, Sie im Falle eines<br />
Lawinenunfalls schneller zu finden.<br />
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SCARPA ÖSTERREICH<br />
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THULE UPSLOPE 35 –<br />
REMOVABLE AIRBAG 3.0 READY<br />
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Touren mit einfachem Zugriff<br />
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Möglichkeit, einen Mammut-<br />
Removable-Airbag 3.0 zu nutzen<br />
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(Airbagsystem: € 449,–<br />
Kartusche: € 139,–)<br />
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PIEPS JETFORCE BT 25<br />
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nur Umgebungsluft zum Aufblasen benutzt<br />
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drei Minuten, damit eine Atemhöhle entsteht<br />
• voll helikopter- und seilbahntauglich ohne<br />
Systemdeaktivierung<br />
• Gesamtgewicht: 2980 g<br />
PREIS (UVP): ab € 1100,–<br />
www.pieps.com<br />
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AIRBAG 3.0<br />
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mechanischen Verletzungen<br />
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Lastübertragung<br />
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hohen Tragekomfort<br />
• Gesamtgewicht: 2430 g<br />
PREIS (UVP): € 749,–<br />
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RÜCKEN<br />
DECKUNG<br />
RUCKSÄCKE MIT LAWINENAIRBAG|<br />
KÖNNEN ÜBERLEBENSNOTWENDIG SEIN.|<br />
ORTOVOX ASCENT 28 S W<br />
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• hat ein deutlich kürzeres Rückensystem als<br />
die regulären Rucksäcke sowie Hüft- und<br />
Schulterträger, die an die weibliche Anatomie<br />
angepasst sind<br />
• das im Rucksack verbaute Airbagsystem<br />
Avabag ist mit 690 g extrem leicht und<br />
kompakt<br />
• Gewicht: 1830 g ohne Kartusche<br />
PREIS (UVP): € 700,–<br />
www.ortovox.com<br />
ARVA AIRBAG REACTOR ULTRALIGHT 25<br />
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Airbag-Rucksack ist für Bergsportler bestimmt, die Wert auf<br />
maximales Stauvolumen bei minimalem Gewicht legen<br />
• das verfügbare großzügige Volumen ermöglicht das Transportieren<br />
der für anspruchsvolle Touren benötigten Ausrüstung<br />
• über die große Frontöffnung ist das Equipment schnell und<br />
einfach zugänglich<br />
• Rucksackgewicht: 1800 g<br />
PREIS (UVP): € 589,– (+ € 130,– Kartusche)<br />
www.arva-equipment.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
72 <strong>SPORTaktiv</strong>
EVOC LINE R.A.S. 20<br />
• integriertes Fach für die MAMMUT-<br />
R.A.S.-3.0-Einheit<br />
• komplett umklappbarer Schnellzugang<br />
zum Hauptfach über den Rücken<br />
• extrabreite Hüftflossen mit integrierten<br />
Reißverschlusstaschen<br />
• Rucksackgewicht: 1200 g<br />
PREIS (UVP): € 220,– (ohne RAS Einheit /<br />
Kartusche)<br />
€ 449,– inklusive<br />
www.evocsports.com<br />
BCA FLOAT 22 MIT 2.0 SYSTEM<br />
• schlanke Form und sehr leicht<br />
• genug Volumen um Rettungsausrüstung,<br />
Verpflegung und<br />
Bekleidung mitzuführen<br />
• inklusive Extrafach für Schaufel<br />
und Sonde<br />
• der optimale Lawinenairbag für<br />
Tagestouren<br />
• Airbag mit 150 Liter Luftmenge<br />
• Gesamtgewicht: 2844 g<br />
PREIS (UVP): € 699,95<br />
(inkl. Druckzylinder)<br />
www.backcountryaccess.com<br />
ABS S.CAPE<br />
• erster Lawinenrucksack mit<br />
integriertem Hochtourengurt<br />
• bewährtes ZipOn-Prinzip mit zahlreichen<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
• horizontale Snowboardhalterung<br />
• ZipOn mit Roll-top-Verschluss und<br />
seitlichem Direktzugang<br />
PREIS (UVP): € 549,95 (Base Unit)<br />
www.abs-airbag.com<br />
BLACK DIAMOND JETFORCE PRO 25<br />
• noch kleineres und leichteres Lawinenairbagsystem,<br />
das für einfache<br />
Systemupdates mit einer Bluetooth -<br />
Schnittstelle ausgestattet wurde<br />
• integrierte JetForce-Technologie –<br />
wiederaufladbar, reisefreundlich<br />
und extrem robust<br />
• Active-Tragesystem<br />
• Gesamtgewicht: 2870 g<br />
PREIS (UVP): € 1100,–<br />
www.blackdiamondequipment.com<br />
SCOTT PATROL E1 40<br />
• zwei Optionen für ein Ski-Befestigungssystem,<br />
Snowboard- und Helmbefestigung<br />
• separates Fach für Sicherheitsausrüstung<br />
• Befestigungen für Eispickel und Skistock<br />
• einer der leichtesten Rucksäcke am Markt<br />
• Gesamtgewicht: 2830 g<br />
PREIS (UVP): € 959,95,–<br />
www.scott-sports.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
73
MILLET NEO 30<br />
• 30-Liter-Skitourenrucksack für<br />
Eintagestouren<br />
• sehr leicht, dennoch robust<br />
• Skibefestigung seitlich oder<br />
vorne diagonal<br />
• aufgesetztes Reißverschlussfach<br />
für LVS-Ausrüstung<br />
• zusätzliche Halterungen für<br />
Pickel und Helm<br />
• Gewicht: 960g<br />
PREIS (UVP): € 139,95<br />
www.millet-mountain.de<br />
ECHTE<br />
ALLROUNDER<br />
SKITOURENRUCKSÄCKE FÜR PROVIANT|<br />
UND SICHERHEITSAUSRÜSTUNG.|<br />
KOHLA AVID 25<br />
• technische Feinheiten sind neben den<br />
ultraleichten Materialien die Hauptbestandteile<br />
dieser Rucksackserie<br />
• neuer A.I.R.FLOW-2-Zonen-Kontaktrücken<br />
• Aluschnallen für rasches Öffnen/Schließen<br />
• Kofferöffnung zur idealen Übersicht<br />
PREIS (UVP): € 119,90<br />
www.kohla.at<br />
OSPREY KAMBER 32<br />
• kompressionsgeformte<br />
Rückenplatte mit schneeabweisenden<br />
Eigenschaften<br />
• Zugang zum Hauptfach über<br />
die Rückenplatte<br />
• diagonale und seitliche<br />
Skihalterung<br />
• schneller Zugriff zum Sicherheitsausrüstungsfach<br />
• integrierte Ski-/Kletterhelmbefestigung<br />
PREIS (UVP): € 180,–<br />
www.ospreyeurope.com<br />
ARCTERYX ALPHA SK 32<br />
• vielseitiger, außergewöhnlich wetterbeständiger<br />
Rucksack speziell für Touren und<br />
Skibergsteigen<br />
• bietet ein modulares Befestigungssystem<br />
für Ski und Snowboard<br />
• TPU-Gurte für schnelleres Öffnen und<br />
Angurten auch mit Handschuhen.<br />
• Gewicht: 1000 g<br />
PREIS (UVP): € 280,–<br />
www.k-g-k.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
74 <strong>SPORTaktiv</strong>
THULE UPSLOPE 20<br />
• drei Möglichkeiten für den<br />
Zugriff auf die Ausrüstung<br />
• Trinkblase separat erhältlich<br />
• geräumige Seitentaschen für<br />
Handschuhe, Brille und<br />
Trinkflasche<br />
• Anbringung von Skiern diagonal<br />
und Snowboard vertikal möglich<br />
• isolierter Trinkschlauch verhindert<br />
Einfrieren<br />
• Gewicht: 800 g<br />
PREIS (UVP): € 119,95<br />
www.thule.com<br />
DEUTER RISE 34+<br />
• spezielles SOS-Fach für<br />
Sonde, Schaufel und First-Aid-<br />
Kit inkl. SOS-Label<br />
• verstellbare Gurte für perfekten<br />
Sitz (Lageverstellriemen,<br />
Brustgurt …)<br />
• Alpine-back-Rückensystem<br />
• Reißverschlusszugang am<br />
Rücken<br />
• mehrere Features wie: Außentaschen,<br />
Deckeltasche, Schihalterung,<br />
Pickelhalterung …<br />
• Gewicht: 1460 g<br />
PREIS (UVP): € 169,95<br />
www.deuter.com<br />
SALEWA RANDONNEE 30 W<br />
• Contact-Flow-Fit-Tragesystem für<br />
einen trockenen Rücken<br />
• Schultergurte sind speziell für<br />
Damen zugeschnitten und sorgen<br />
für mehr Komfort<br />
• das Split-Shoulder-Strap-System<br />
bietet eine größere Armbeweglichkeit<br />
als herkömmliche Rucksäcke<br />
• Gewicht: 940 g<br />
PREIS (UVP): € 160,–<br />
www.salewa.com<br />
ATOMIC BACKLAND 22+<br />
• kompakter, funktionaler Tourenrucksack mit<br />
22 Liter Volumen<br />
• Roll-Top-Öffnung zur leichten Volumenanpassung<br />
• Speed-Ski-Fixierung<br />
• leicht zugängliches Steigeisen- und Fellfach<br />
• wasserabweisender Reißverschluss<br />
• Gewicht: 600 g<br />
PREIS (UVP): € 129,99<br />
https://arcteryx.box.com<br />
MAMMUT SPINDRIFT 26<br />
• ermöglicht den schnellen Zugriff<br />
auf Kleingepäck während des Aufstiegs<br />
• mit seinen 26 Litern bietet er zusätzlich<br />
auch genügend Platz für<br />
längere Touren<br />
• die große Rückenöffnung und der<br />
Zugriff ins Hauptfach von oben ermöglichen<br />
optimalen Zugang zu<br />
deiner Ausrüstung<br />
PREIS (UVP): € 149,–<br />
www.mammut.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
75
FINSTER, KALT,<br />
EINFACH SCHÖN<br />
DIE WINTERLICHE NACHT IST LANG.<br />
UND REIZVOLL. DOCH ACHTUNG: OB<br />
BEIM TOURSTART AM FRÜHEN<br />
MORGEN ODER BEI ABENDLICHEN<br />
TOUREN – ZUSÄTZLICHE GEFAHREN<br />
LAUERN. VOR ALLEM WENN MAN SIE<br />
UNTERSCHÄTZT. UMSO WICHTIGER IST<br />
ES, GUT GERÜSTET IN DER DUNKELHEIT<br />
AM BERG UNTERWEGS ZU SEIN.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Fotos: Luma, Oliver Pichler<br />
76 <strong>SPORTaktiv</strong>
Es ist der 21. Dezember, 7.39 Uhr,<br />
Sonnenaufgang auf 2159 m, beim<br />
Kircherl oben am Dobratsch,<br />
hoch über Villach. Später geht die<br />
Sonne an keinem Tag des Jahres auf.<br />
Arschkalt ist es, beim Warten auf den<br />
großen Auftritt. Das „Vorspiel“ ist eindrucksvoll<br />
– orange-rot. Als Krönung<br />
schiebt sich die glühende Kugel über die<br />
Horizontlinie. Jetzt ist klar, warum wir,<br />
im Schwarz der Nacht, bei eisigem<br />
Wind, aufgebrochen sind, um rechtzeitig<br />
„oben“ zu sein. Sonnenaufgänge sind<br />
ein guter Grund, sich in winterlicher<br />
Nacht hinauf auf Berge zu wagen. Je<br />
nach Situation per Tourenski, mit<br />
Schneeschuhen oder zu Fuß. Ein zweiter<br />
Grund für nächtlichen Bergsport ist,<br />
dass die Tage kurz sind. Wer nach der<br />
Arbeit draußen aktiv sein will, muss<br />
meist in die Dunkelheit des Abends ausweichen.<br />
Reiz der winterlichen Nacht<br />
„Schneelandschaften vermitteln Ruhe,<br />
auch deshalb, weil der Schnee viel Lärm<br />
schluckt. Gleichzeitig verstärkt und reflektiert<br />
er auf eigene Weise das Umgebungslicht.<br />
Das sorgt für wunderschöne<br />
Stimmungen“, beschreibt der Tiroler<br />
Berg- und Skiführer Klaus Kranebitter<br />
den besonderen Reiz der winterlichen<br />
Nacht. Er kann, der Atmosphäre wegen,<br />
aber auch weil es zu Feierabend<br />
bereits dunkel ist, gut nachvollziehen,<br />
warum beispielsweise das abendliche<br />
Pistentourengehen boomt.<br />
Allerdings gilt dabei stets: „Auf den<br />
bereitgestellten, freigegebenen Pisten<br />
bzw. Routen zu bleiben ist unabdingbar.<br />
Die Öffnungszeiten und Regeln<br />
der Bergbahnenbetreiber sind unbedingt<br />
zu beachten“, gibt der Experte<br />
Verhaltenstipps fürs Pistentourengehen.<br />
Auf Pisten, die nicht geöffnet sind, bestehe<br />
der Präparierung wegen, für die<br />
oft viele Hundert Meter lange Stahlseile<br />
eingesetzt werden, Lebensgefahr.<br />
Auch auf geöffneten Pisten und Wegen<br />
ist bei Nacht, insbesondere bei der<br />
Abfahrt, Vorsicht geboten. „Unebenheiten<br />
und Hindernisse sieht man im<br />
Dunkeln trotz Stirnlampe schlechter.<br />
Zäune, Stangen, eisige Passagen, Steine<br />
und vieles mehr sorgen für ein höheres<br />
Sturz- oder Kollisionsrisiko – und damit<br />
für Verletzungsgefahr“, weiß Bergführer<br />
Kranebitter.<br />
Vorteile des frühen Morgens<br />
„Ich persönlich bin lieber in den letzten<br />
nächtlichen Stunden vor Tagesanbruch<br />
unterwegs. Höhergelegene, kritischere<br />
Passagen bewältigt man dann bereits im<br />
Licht und die Abfahrt findet bei Tag<br />
und damit bei deutlich besserer Sicht<br />
statt, als sie die beste Stirnlampe ermöglicht.<br />
Ein weiterer Vorteil des Morgens<br />
ist, dass es im Verlauf der Tour in den<br />
Tag hinein wärmer und nicht wie am<br />
Abend kälter wird“, streicht Stefan Zoister,<br />
Berg- und Skiführer und Produktentwickler<br />
bei Hagan, die Vorteile<br />
frühmorgendlicher Touren hervor.<br />
Wichtig ist aber auch hier die passende<br />
Ausrüstung: „Stirnlampen, reflektierende<br />
Kleidung und zusätzliche warme<br />
Reserve- bzw. Notfallbekleidung, also<br />
Isolationsjacken und -hosen, sind in der<br />
Nacht besonders wichtig. Sonst kann<br />
eine leichte Verletzung schnell dramatische<br />
Folgen haben“, betont Klaus Kranebitter.<br />
Ein weiterer Sicherheitsfaktor<br />
sei der „Partner“, mit dem man unterwegs<br />
ist. „Zum Plaudern, aber auch aus<br />
Sicherheitsgründen rate ich, in Winternächten<br />
nie alleine unterwegs zu sein“,<br />
steht für den Experten Vorsicht an<br />
oberster Stelle. Die übliche Ausrüstung<br />
fürs Skitourengehen, unter anderem ein<br />
geladenes Mobiltelefon, Erste-Hilfe-Paket,<br />
Rettungsdecke und Biwaksack usw.,<br />
gilt es selbstredend auch in der Nacht<br />
dabei zu haben.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
77
AUSRÜSTUNGSTIPPS<br />
FÜR WINTER-NÄCHTE<br />
Stirnlampen<br />
Das Um und Auf nächtlicher Wintertouren sind Stirnlampen,<br />
die so leistungsfähig sind, dass sie bei der Abfahrt<br />
genug Licht geben.<br />
Reflektierendes<br />
Gesehen zu werden ist überlebenswichtig. Dafür sind<br />
reflektierende Bekleidungsteile oder Reflektoren, die man<br />
auf seiner Bekleidung aufbringen kann, ideal.<br />
Isolierende, warme Bekleidung<br />
„Im Notfall sollte man so warme Bekleidung mit dabei haben,<br />
dass man auch einige Stunden ohne Bewegung draußen überstehen<br />
kann“, rät Bergführer Stefan Zoister.<br />
Heiz-Bekleidung<br />
Komfortabel und sehr gut geeignet, wenn es extrem kalt ist, sind<br />
beheizte Kleidungsteile. Etwa Handschuhe, Socken oder Westen<br />
der steirischen Firma Alpenheat (www.alpenheat.com)<br />
Biwaksäcke<br />
Neben Isolationskleidung sind Biwaksäcke für ein oder zwei<br />
Personen zentral, um längere Zeit draußen zu überdauern. Zur<br />
Wahl stehen superleichte, einmal verwendbare bzw. robustere,<br />
länger haltbare, aber auch schwerere Modelle.<br />
Powerbanks<br />
Kälte ist „Gift“ für Akkus. Geräte, die Akkus haben, sollten<br />
möglichst körpernah und wenig kälteausgesetzt getragen<br />
werden. Und eine Powerbank mit dabei zu haben, ist ratsam.
CHECKLISTE<br />
WINTER-NACHTTOUREN<br />
Besonders exakte Tourenplanung<br />
„Sicherheitsfaktor Partner“ – nicht allein unterwegs sein<br />
Winter-Notfall-Ausrüstung – siehe dazu Artikel<br />
„Sicherheitsausrüstung auf Skitouren“ auf Seiten 78/79<br />
Wechselwäsche und isolierende, warme Bekleidung<br />
Stirnlampe – mit starker Lichtleistung, für die Abfahrt<br />
BASISLAGER FÜR<br />
SKITOURENGEHER<br />
} Übernachtung im Design-Zimmer<br />
} vitales Frühstücksbuffet<br />
} Sport Spa mit Sauna, Dampfbad<br />
und Fitness<br />
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AT } Montafon | Kitzbühel | Zillertal | Hinterstoder<br />
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Mehr Infos unter Tel. + 43 5558 / 20 333 445<br />
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Explorer Hotels Entwicklungs GmbH<br />
An der Breitach 3, 87538 Fischen, GF: K. Leveringhaus
DYNAFIT SPEEDFIT-GUIDE:<br />
5 EMPFEHLUNGEN FÜR<br />
SKITOUREN AUF PISTEN<br />
PATRICK JOST,<br />
Inhaber des Hindelanger<br />
Berg- und Skiführerbüros (D),<br />
Top-Alpinist und DYNAFIT-<br />
Athlet, hat die fünf<br />
Empfehlungen<br />
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Ski. 1150 g, Tip- und<br />
Tail-Rocker und<br />
speziell für Touren<br />
auf hartem Schnee<br />
entwickelt.<br />
UVP: € 600,–<br />
1. Lokale Regelungen beachten<br />
Informiert euch über die landesspezifischen<br />
und regionalen Regelungen, etwaige Sperrungen<br />
oder Warnhinweise. Geht nur dort auf<br />
Tour, wo es nicht verboten ist, und bevorzugt<br />
Pisten und gekennzeichnete Aufstiegsrouten,<br />
die explizit für das Skitourengehen ausgewiesen<br />
sind. Gesperrte Pisten dürfen nicht<br />
begangen werden.<br />
2. Verantwortungsvoll bergauf und bergab<br />
Der normale Skibetrieb hat Vorrang und darf<br />
durch Tourengeher nicht beeinträchtigt werden.<br />
Rücksichtnahme und Verantwortungsbewusstsein<br />
sind essenziell für ein friedliches<br />
Miteinander. Geht nicht nebeneinander, sondern<br />
hintereinander. Bleibt stets am Pistenrand,<br />
steigt nicht quer über den Hang auf und<br />
fahrt im Randbereich ab.<br />
3. Besondere Vorsicht bei Dunkelheit<br />
Pistenarbeiten werden häufig nachts durchgeführt.<br />
Informiert euch unbedingt vorab über<br />
Abläufe und Uhrzeiten der Pistenpräparierung.<br />
Bei Einsatz von Seilwinden besteht Lebensgefahr!<br />
Macht euch bei Dunkelheit oder Einbruch<br />
der Dämmerung für andere sichtbar, um<br />
Unfälle zu vermeiden: Stirnlampe einschalten<br />
und reflektierende Kleidung tragen.<br />
4. Rücksicht auf Natur und Tier<br />
Geht nur bei ausreichend Schnee auf die<br />
Piste, um Schäden an Pflanzen oder der Bodendecke<br />
zu vermeiden und nutzt bestehende<br />
Aufstiegsspuren. Seid nachts leise, damit<br />
Wildtiere nicht gestört werden. Vergesst<br />
nicht, euren Müll wieder mitzunehmen.<br />
5. Gebühren bezahlen<br />
Achtet auf die Regelungen an den Parkplätzen<br />
und den Zufahrtsstraßen. Egal, ob Parkgebühr,<br />
Ticket für Tourengeher oder Kosten<br />
für Mautstraßen: Seid fair und bezahlt eure<br />
Gebühren – auch wenn keine Kontrollen zu<br />
erwarten sind.<br />
SPEED 3L Reflective<br />
M Jacket. Die Hardshell-Jacke<br />
schützt<br />
vor Wind und Wetter<br />
und macht dich dank<br />
reflektierendem Allover-Print<br />
sichtbar.<br />
UVP: € 300,–<br />
SPEED Insulation<br />
W Hooded Vest. Die<br />
stylishe Weste für<br />
kühle Tage spendet<br />
genau dort Wärme,<br />
wo du sie brauchst.<br />
UVP: € 190,–<br />
DAS DYNAFIT SET-UP<br />
FÜR PISTENTOUREN<br />
Der Skitourensport wird breiter<br />
und variantenreicher. Die Speefit-<br />
Kollektion von DYNAFIT ist speziell<br />
für Pistenskitouren entwickelt.<br />
80 <strong>SPORTaktiv</strong>
FIT DANK PISTENTRAINING:<br />
5 TIPPS VON DYNAFIT-<br />
ATHLET JAVIER MARTÍN<br />
DE VILLA<br />
1. Die optimalen Felle<br />
Fürs Pistentraining sind gerade geschnittene<br />
Felle optimal, die etwa 5<br />
bis 7 Millimeter schmaler sind als die<br />
Ski (Beispiel: ein 59 mm breites Fell bei<br />
einer Skimitte von 65 mm). Das hilft dir<br />
dabei, deine Position auf dem Ski zu<br />
verbessern und ein besseres Gefühl für<br />
die Griffigkeit der Felle zu entwickeln.<br />
2. Schrittfrequenz und -länge<br />
Steigere deine Schrittfrequenz und<br />
verkürze gleichzeitig deine Schrittlänge.<br />
So kannst du bergauf effizienter werden<br />
und gleichzeitig Kraft und Impulsivität<br />
verbessern.<br />
ANZEIGE / Fotos: Dynafit<br />
Ab auf die Piste, aber bitte bergauf!<br />
Eine steigende Zahl von<br />
Skitourengehern trainiert auf<br />
der Piste, um schnelle, unkomplizierte<br />
und sichere Einheiten zu absolvieren<br />
und ihre Fitness zu steigern – Einsteiger<br />
genauso wie Fortgeschrittene. Pisten bieten<br />
das ideale Terrain für unkomplizierte<br />
und sichere Skitouren, ebenso wie für<br />
die ersten Gehversuche bergauf. Egal, ob<br />
man sie für die gemütliche Feierabendrunde<br />
mit Hütteneinkehr nutzt oder als<br />
Trainingsgelände für „höhere“ Aufgaben.<br />
Wichtig ist auf Pisten jedoch, dass man<br />
ein paar Regeln beachtet, um nicht mit<br />
anderen Pistennutzern oder Bergbahnbetreibern<br />
in Konflikt zu geraten – mehr<br />
dazu im Block ganz links.<br />
Die Speedfit-Kollektion<br />
Wer auf Pistenskitouren geht, kann sich<br />
über die Dynafit Speedfit-Kollektion<br />
freuen. Als Trendsetter hat Dynafit vor<br />
zwei Wintern als erster Hersteller ein<br />
Set-up, das eigens für das Tourengehen<br />
auf der Piste entwickelt wurde, vorgestellt.<br />
In dieser Wintersaison dürfen sich<br />
die Anhänger des Speedfittens wieder<br />
auf eine neue Produktrange freuen.<br />
Stylishe und hochfunktionale Bekleidungsteile<br />
stehen dabei ebenso hoch<br />
im Kurs wie Ausrüstung, die durch<br />
Leistungsfähigkeit, geringes Gewicht<br />
und unkompliziertes Handling überzeugt.<br />
Drei Beispiele seht ihr in unseren<br />
Produktvorstellungen – alles Weitere<br />
unter: www.dynafit.com<br />
3. 1:1-Stocktechnik<br />
Ändere die Frequenz deines Stockeinsatzes<br />
und setze anstelle der<br />
2:1-Technik auf 1:1. So kannst du im<br />
Bewegungsablauf eine höhere Position<br />
behalten und besser atmen. Außerdem<br />
wird dein Oberkörper stärker beansprucht<br />
und trainiert. Zudem ist es mit<br />
1:1-Stockfrequenz einfacher, eine konstante<br />
Geschwindigkeit zu halten.<br />
4. Steilheit variieren<br />
Versuche mit möglichst unterschiedlichen<br />
Hangneigungen zu trainieren.<br />
Auf diese Weise verbesserst du deine<br />
Aufstiegstechnik und kräftigst die<br />
Körpermitte.<br />
5. Spitzkehre trainieren<br />
Eine perfekte Spitzkehrentechnik ist<br />
essenziell für jeden Skitourengeher, der<br />
sich in steiles Gelände begibt. Die Piste<br />
bietet perfekte Bedingungen, um daran<br />
zu arbeiten und die unterschiedlichen<br />
Muskelgruppen zu stärken. So ist man<br />
für das Backcountry perfekt vorbereitet<br />
und kann sich an schwierige Touren im<br />
Gelände wagen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
81
LEBENSVERSICHERUNG<br />
EIN LVS-GERÄT IST SELBSTVERSTÄNDLICH,<br />
EIN AIRBAG-RUCKSACK VERSPRICHT EIN PLUS<br />
AN SICHERHEIT. DOCH DAMIT IST ES NICHT<br />
GETAN. UM IM WINTER MÖGLICHE PROBLEME<br />
AM BERG HEIL ZU ÜBERSTEHEN, IST ES WICHTIG,<br />
DIE RISIKEN ZU KENNEN UND MIT KOMPLETTER<br />
NOTFALL-AUSRÜSTUNG UNTERWEGS ZU<br />
SEIN – EGAL, OB AUF SKI- ODER SCHNEESCHUHTOUR.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Mögliche Lawinen, Kälte und<br />
kurze Tage sind die drei wichtigsten<br />
zusätzlichen Alpingefahren<br />
im Winter. Überdies ist die Rettung<br />
Verunglückter im Winter meist langwieriger<br />
als im Sommer“, weiß Stefan Zoister,<br />
Berg- und Skiführer aus dem Salzkammergut<br />
und Produktentwickler bei<br />
Hagan. Bei der Ausrüstung, die bei Skioder<br />
Schneeschuhtouren mit dabei sein<br />
soll, unterscheidet der Experte zwischen<br />
Notfall-Basics und zusätzlich Empfehlenswertem.<br />
„Essenziell sind Lawinenverschüttetensuchgerät<br />
(LVS), Schaufel und Sonde.<br />
Das LVS-Gerät muss ein modernes<br />
Drei-Antennen-Gerät sein, bei dem man<br />
sich zumindest jährlich um mögliche<br />
Software-Updates kümmern soll. Die<br />
Sonde muss zumindest 2,4 Meter lang<br />
und stabil sein. Bei der Schaufel müssen<br />
das Schaufelblatt aus Metall und der<br />
Stiel verlängerbar sein“, fasst der Bergführer<br />
zentrale Basics zusammen.<br />
Ausrüstungseinsatz üben<br />
Es genügt nicht LVS, Sonde und Schaufel<br />
mit dabei zu haben. Man muss auch<br />
mit der Ausrüstung umgehen können.<br />
„Wenn man etwa mit der Lawinenschaufel<br />
probiert, größere Mengen Schnee zu<br />
schaufeln, sieht man schnell, ob sie ihre<br />
Funktion erfüllt oder nicht“, rät Zoister.<br />
„Auch erfahrene Tourengeher sollten ihre<br />
erste Skitour zu Winteranfang dem<br />
Üben eines Notfalls mit LVS-Gerät und<br />
Sonde widmen, um sich mental auf den<br />
Winter einzustellen“, rät Karl Gabl, Präsident<br />
des Österreichischen Kuratoriums<br />
für alpine Sicherheit.<br />
„Ein wassergeschütztes Erste-Hilfe-Set,<br />
das man um zusätzliche Pflaster,<br />
Cut-Pflasterstrips, Aludecken u. ä. ergänzt,<br />
ist Standard. Genauso wichtig<br />
sind ein Biwaksack und ein beim Tourstart<br />
voll geladenes Smartphone, verbunden<br />
mit dem Wissen, das dessen Akkuleistungsfähigkeit<br />
der Kälte wegen geringer<br />
sein kann“, erklärt der Bergführer.<br />
„Ich habe ein zweites aufgeladenes, ausgeschaltetes<br />
Mobiltelefon mit dabei, um<br />
etwa bei Akkuproblemen gerüstet zu<br />
sein“, sichert sich Zoister zusätzlich ab.<br />
Noch ein Hinweis des Profis: „Da LVS<br />
und Mobiltelefon sich stören können,<br />
ist zwischen beiden zumindest ein Abstand<br />
von 40 cm einzuhalten.“<br />
Der Umgang mit der<br />
Notfalls-Ausrüstung<br />
LVS-Gerät, Sonde<br />
und Lawinenschaufel<br />
muss von Profis<br />
erlernt und immer<br />
wieder geübt werden.<br />
Airbag & Helm<br />
„Lawinenairbags sind bei Ski- und<br />
Schneeschuhtouren sehr sinnvoll, weil<br />
sie das Risiko, verschüttet zu werden, reduzieren<br />
und je nach Modell zusätzlichen<br />
Schutz für Kopf und Oberkörper<br />
bieten. Entscheidend ist, dass es gelingt,<br />
im Unglücksfall den Airbag auszulösen“,<br />
so der Bergprofi. Keinesfalls soll der Airbag<br />
dazu verleiten, zusätzliche Risiken<br />
auf sich zu nehmen.<br />
„Überdies ist ein fürs Skitourengehen<br />
konzipierter Helm ratsam, weil viele<br />
Skitourenverletzungen den Kopf betreffen,<br />
ausgelöst etwa durch harten bzw.<br />
82 <strong>SPORTaktiv</strong>
NOTFALL-AUSRÜSTUNG<br />
BASICS<br />
• Lawinenverschüttetensuchgerät<br />
(LVS-Gerät)<br />
• Sonde mit mindestens 2,4 m Länge<br />
• Schaufel aus Metall mit Teleskopstiel<br />
• Erste-Hilfe-Set inkl. Aludecke<br />
• Biwaksack<br />
• Smartphone, Powerbank als<br />
Zusatzakku und/oder zweites<br />
Mobiltelefon<br />
• App bzw. GPS-Gerät – um im Notfall<br />
seinen Standort Rettungskräften<br />
mitteilen zu können<br />
ZUSÄTZLICH<br />
EMPFEHLENSWERT<br />
• Lawinenairbag-Rucksack<br />
• Skitourenhelm (mit Befestigungsmöglichkeit<br />
für Stirnlampen)<br />
• Sonnen- bzw. Skibrille<br />
• Zusätzliche Notfallbekleidung: Isolationsjacke,<br />
Isolations-Überhose und<br />
wasserdichte Hardshelljacke<br />
• Stirnlampe<br />
Tipp: „Skitouren & Freeridefibel“ des<br />
Kuratoriums für alpine Sicherheit. € 2,–<br />
www.alpinesicherheit.at<br />
Fotos: Ortovox<br />
wenig Schnee, Abstürze und Steinschlag“,<br />
weiß der Hagan-Produktentwickler.<br />
Notfall-Bekleidung<br />
„Zusätzlich zur dünneren Kleidung für<br />
den Aufstieg, der Wechselwäsche und<br />
wärmeren Teilen für die Abfahrt, rate ich<br />
kleidungsmäßig vorzusorgen, um niedrige<br />
Temperaturen auch längere Zeit unbeschadet<br />
zu überstehen“, erläutert der<br />
„ICH HABE EIN<br />
ZWEITES<br />
AUFGELADENES,<br />
AUSGESCHALTETES<br />
MOBILTELEFON MIT DABEI,<br />
UM ETWA BEI<br />
AKKUPROBLEMEN<br />
GERÜSTET ZU SEIN“.<br />
Profi. „Vor dem Auskühlen schützende<br />
Bekleidung und Ausrüstung ist essenziell.“<br />
Konkret: eine Isolationsjacke und<br />
-überhose, beides klein packbar, ebenso<br />
eine Hardshelljacke, die Feuchtigkeit sicher<br />
abhält. Eine Alu-Rettungsdecke<br />
und ein Biwaksack gehören auch zu jenen<br />
Ausrüstungsteilen, die im Notfall<br />
unverzichtbar sind. „All diese Teile habe<br />
ich deshalb auf jeder Tour mit“, verrät<br />
Stefan Zoister.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
83
ARVA EVO5<br />
• maximale Leistung, minimale<br />
Größe<br />
• Funktionen: 50 m Suchstreifenbreite,<br />
Group-Check, Markierung,<br />
automatische Rückkehr in<br />
den Sendemodus, Interferenzmanagement<br />
• Display mit Hintergrundbeleuchtung<br />
und Lautsprecher<br />
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DIE BESTEN LVS-GERÄTE.|<br />
ORTOVOX 3+<br />
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mit der intelligenten<br />
Lageerkennung schaltet<br />
automatisch auf die beste Sendeantenne<br />
um<br />
• ausgestattet mit allen Features<br />
eines modernen, digitalen 3-Antennen-Gerätes<br />
• das beleuchtete Real-Time-Display<br />
informiert über Laufrichtung,<br />
Entfernung und Anzahl der<br />
Verschütteten<br />
PREIS (UVP): € 250,–<br />
www.ortovox.com/de<br />
PIEPS MICRO BT BUTTON<br />
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Bluetooth und Pieps-App<br />
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von 50 m für schnellen und stabilen<br />
Erstempfang<br />
PREIS (UVP): € 350,–<br />
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Metern<br />
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und intuitive Bedienung<br />
• klare Anweisungen dank einfachstem<br />
Bedienungskonzept und schnelle und<br />
präzise Suche dank Smart Search<br />
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www.mammut.com<br />
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www.backcountryaccess.com<br />
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84 <strong>SPORTaktiv</strong>
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PIEPS SHOVEL T640 TELESCOPIC<br />
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verhindert beim Schaufeln das<br />
Verdrehen in der Hand<br />
• das Quick-Lock-System verbindet Stiel<br />
und Schaufelblatt ohne Knopfdruck<br />
PREIS (UVP): € 60,–<br />
www.pieps.com<br />
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Aluminium zum Einsatz<br />
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mit Pin-Arretierung<br />
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geschlossenen Zustand<br />
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integrierter Feder<br />
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Spannsystem<br />
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Spannen<br />
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ARVA SONALP240<br />
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ALP-Lawinensonde mit<br />
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Fotos: Hersteller<br />
86 <strong>SPORTaktiv</strong>
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Fotos: Dynafit<br />
88 <strong>SPORTaktiv</strong>
WER SAGT, DASS JOB UND<br />
ABENTEUER NICHT VEREINBAR<br />
SIND? BENEDIKT BÖHM HAT DIE<br />
ALPEN ÜBERQUERT UND LENKT<br />
DYNAFIT. WIE ER JOB, SPORT<br />
UND FAMILIE UNTER EINEN HUT<br />
BRINGT. UND WARUM ER HEUTE<br />
SCHON WEISS, WAS ER IN EIN<br />
PAAR JAHREN BEDAUERN WIRD.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Benedikt Böhm hat die nächste<br />
Evolutionsstufe erreicht. Skitouren<br />
geht er nicht mehr nur für<br />
sich selbst, um seine Leidenschaft für die<br />
Berge halbwegs zu stillen. Er macht es<br />
auch für andere. Bei der Alpenquerung<br />
im vergangenen Winter hat er Geld für<br />
die Albert-Schweitzer-Kinderdörfer gesammelt.<br />
Dabei ist Böhm ein vielbeschäftiger<br />
Mann als General Manager von Bergsportausrüster<br />
Dynafit. Gerade jetzt,<br />
wenn diese Zeilen erscheinen, ist er wieder<br />
einmal in Nepal, unterwegs auf den<br />
Dhaulagiri VII, einen 7246 Meter hohen<br />
Berg. Der übergeordnete Sinn: Geld<br />
für Kinder im Himalaya zu sammeln,<br />
damit man eine Schule bauen kann.<br />
„Ich will meinen Sport auf eine nächste<br />
Ebene heben“, sagt Böhm. So wie er mit<br />
seinem Beruf dazu beigetragen hat, das<br />
Skitourengehen auf ein anderes Level zu<br />
bringen. „Früher war das oldfashioned,<br />
ein bissl verstaubt. Ich wollte das jung,<br />
dynamisch, athletisch machen.“ Von all<br />
dem war in den ausgehenden 1980er-<br />
Jahren noch nichts zu merken. Bei Weitem<br />
nicht. Beni war nicht wirklich ein<br />
schwieriges Kind, aber eines, das nie ruhig<br />
sitzen konnte. In der Schule ist er<br />
schlecht, weil er sich nicht konzentrieren<br />
kann. „Ich hatte brutal viel Energie.“<br />
Auch die Berge, das Skifahren – weit<br />
weg. Nicht geografisch, aber thematisch.<br />
Mit den Eltern machen die sechs Geschwister<br />
keinen Wanderungen, auch<br />
Ski gefahren wird im Hause Böhm<br />
nicht. Bloß ein Bruder wurde einmal<br />
beim Langlaufen gescoutet. Um Beni<br />
die Chance aufs Auspowern zu geben,<br />
„habens mich dann auch dort hingeschickt.“<br />
Das Erweckungserlebnis, der<br />
Turning Point im Leben des 42-Jährigen,<br />
das ausgelöst hat, was danach so gekommen<br />
ist. Böhm wird Mitglied im<br />
SC Hochvogel, beginnt mit dem<br />
Langlauf. „Da haben wir schon ordentlich<br />
trainiert, die Coaches haben uns<br />
voll gepusht. Aber nie mit Drohungen,<br />
nie negativ. Sie hatten eine unglaubliche<br />
Leidenschaft für den Sport, damit haben<br />
sie uns motiviert.“ Plötzlich ist Böhm in<br />
den Bergen. Von der Vereinshütte am<br />
Tegernsee blickt er auf Berge wie den<br />
Großvenediger. Das Feuer beginnt zu lodern.<br />
Daheim machen sich seine Brüder<br />
über ihn lustig, weil er auf einmal Bayerisch<br />
redet. „Davor hab ich das nicht gemacht,<br />
im Verein hat aber keiner Hochdeutsch<br />
gesprochen. Das war echt wie<br />
ein anderes Land für mich.“<br />
Mit 16 ist dann erst einmal Schluss<br />
mit Langlauf, beim Wehrdienst kommt<br />
er im „Skizug“ mit Skibergsteigen in<br />
Kontakt. „Das hat mir gleich voll getaugt,<br />
weil es viel mehr Action bietet als<br />
Langlaufen.“ Den letzten Schubser für<br />
die lebenslange, unauslöschliche Bergleidenschaft<br />
kommt dann beim Studium<br />
der Wirtschaftswissenschaften in England.<br />
„Auf einmal waren die Berge nicht<br />
mehr da. Da hab ich erst gemerkt, wie<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
89
TOURENGENUSS IM<br />
„TAL DER ALMEN“<br />
Das Großarltal im Salzburger Land<br />
bietet Skitourengehern und<br />
Schneeschuhwanderern traumhaft<br />
schöne Tourenmöglichkeiten.<br />
Benedikt Böhm<br />
auf Skitour im<br />
Iran. Die Leidenschaft<br />
zu den<br />
Bergen lässt ihn<br />
nicht mehr los.<br />
Foto: TVB Großarltal<br />
Das Bergsteigerdorf Hüttschlag im<br />
hinteren Großarltal ist ein wahrer Geheimtipp<br />
für Skitourengeher und Naturliebhaber.<br />
Der Talschluss gehört<br />
zum Nationalpark Hohe Tauern und<br />
bietet einige echt herausfordernde<br />
Gipfeltouren wie etwa den Keeskogel,<br />
den Mandlkogel und das Schöderhorn.<br />
Von Hüttschlag startet man<br />
weiters auf das Kreuzeck und auf den<br />
Gamskarkogel.<br />
Auch das etwas weiter draußen im<br />
Tal gelegene Großarl bietet viele schöne<br />
Touren. Allen voran jene im Ellmautal<br />
auf das Filzmooshörndl und<br />
den Loosbühel mit anschließender<br />
Einkehr auf der Loosbühelalm. Einsteiger<br />
genießen den Aufstieg über die<br />
Roslehenalm auf das Kieserl oder über<br />
die Gehwolf-Heimalm zum Kreuzkogel<br />
mit der Möglichkeit, über präparierte<br />
Pisten abzufahren.<br />
Wöchentlich sechs bis neun geführte<br />
Aktivitäten für Einsteiger und Fortgeschrittene<br />
bietet das Programm von<br />
www.berg-gesund.at, die Teilnahme<br />
ist bei Nächtigung in einem der rund<br />
110 Berg-Gesund-Partnerbetriebe<br />
gratis. Info: www.tourengehen.at<br />
TVB GROSSARLTAL<br />
T. +43 (0) 64 14/281<br />
www.grossarltal.info<br />
sehr ich sie brauche, wie viel Kraft<br />
sie mir geben.“ Wann immer es<br />
möglich war, ist er dann Skitouren<br />
gegangen. Da war klar: „Damit will<br />
ich beruflich zu tun haben.“ Denn<br />
auch wenn er von 2003 bis 2006 in<br />
der deutschen Nationalmannschaft<br />
für Skibergsteiger war – Profi wollte<br />
er nicht werden. „Ich wollte immer<br />
arbeiten, was bewegen.“<br />
Initiativ bewirbt er sich bei Dynafit,<br />
ein routinierter Kollege, der in<br />
den letzten Jahren vor der Pension<br />
ist, nimmt ihn an der Hand, zeigt<br />
ihm alles. „Von Reiner Gerstner und<br />
auch vom Inhaber der<br />
Oberalp-Gruppe Heiner Oberrausch<br />
habe ich enorm viel gelernt.“<br />
Böhm arbeitet, steigt auf – im<br />
Berg- und Berufsleben, heiratet, bekommt<br />
Kinder. Und trotzdem ist da<br />
Zeit für Projekte wie die Alpenquerung.<br />
Von Ruhpolding in Bayern bis<br />
Kasern in Südtirol. 210 Kilometer<br />
und 10.500 Höhenmeter. Nonstop.<br />
28 Stunden und 45 Minuten nach<br />
dem ersten Schritt, schwingt er ab.<br />
Gezeichnet. „Denn schon nach einem<br />
Drittel hab ich gemerkt, dass<br />
ich eine Blase im Schuh bekomme.<br />
Die hat mehr und mehr geschmerzt.<br />
Irgendwann hab ich mir dann gesagt:<br />
Nimm den Schmerz an.“ So<br />
kämpfte er sich durch, mit einer tiefen<br />
Fleischwunde am Fuß. Wieder<br />
einmal bestätigt sich: Der Geist, der<br />
Kopf gibt den Ausschlag, nicht der<br />
trainierte Körper alleine. „Das<br />
Durchbeißen, das Nicht-Aufgeben –<br />
all das hab ich noch aus der Zeit im<br />
Langlaufverein.“<br />
Entscheidungen treffen<br />
Auch die Energie ist Böhm, dem<br />
Geschäftsmann von Beni, dem<br />
Jungspund geblieben. Wer ihn trifft,<br />
kommt rasch mit einen Sunnyboy<br />
ins Gespräch, dem man eher das Leben<br />
eines Surfers zuschreiben würde<br />
als das eines Managers. Sport macht<br />
er in der Früh, wenn Frau und Kinder<br />
noch schlafen und auch im Büro<br />
noch keine Lichter an sind. „Ich stehe<br />
um 5 Uhr auf und laufe auf einen<br />
Berg, für eine Skitour oft sogar um<br />
4 Uhr. Weil ich weiß, mich erwartet<br />
ein Erlebnis, das so viel genialer ist,<br />
als weiterzuschlafen.“ Bis 9 Uhr sind<br />
seine „goldenen Stunden“, die einzige<br />
Zeit am Tag, die er mit sich, für<br />
90 <strong>SPORTaktiv</strong>
PERSKINDOL<br />
AKTIV<br />
UNITED FOR<br />
HIMALAYAN KIDS<br />
Bei der Speed-Besteigung des Dhaulagiri VII<br />
sammelt Böhm Spenden für Kinder im Himalaya.<br />
Mit dem Kauf eines „United for Himalayan<br />
Kids“-Stirnbands auf<br />
dynafit.com/de-de/expedition-dhaulagiri-7<br />
helfen Sie dabei, Kindern Zugang zu<br />
Bildung zu ermöglichen.<br />
sich alleine verbringt. Manche nennen<br />
es getrieben, Beni Böhm nennt<br />
es Genuss, weg von der digitalen<br />
Welt. „Ich brauche die Bewegung,<br />
das Auspowern. Da bin ich kreativ.“<br />
Alle seine beruflichen Ideen hat er in<br />
diesen Stunden gehabt.<br />
Aber wie geht sich das mit einem<br />
verantwortungsvollen Job und einer<br />
Familie alles aus? „Ich setze die<br />
Deadlines einfach früher. Stressig<br />
wird es gegen Ende hin ja eh sowieso.<br />
Wenn alle rechtzeitig Bescheid<br />
wissen, geht das.“ Außerdem sortiert<br />
er Dinge aus, die nicht essenziell<br />
notwendig sind, ist nicht auf jedem<br />
Event dabei und sitzt nicht mehr in<br />
allen Meetings. „Du musst im Leben<br />
immer Entscheidungen treffen.“<br />
Privat wird die Sache schon ein<br />
wenig schwieriger. Seine Frau ist<br />
nicht so vernarrt in die Berge wie<br />
Beni Böhm. „Die Familie leidet<br />
wahrscheinlich auch am meisten unter<br />
meinem Sport. Ich weiß schon<br />
jetzt, dass ich das irgendwann einmal<br />
bereuen werde.“ Die Zeit, die er<br />
mit seinen Kids hat, versucht er ihnen<br />
dann voll und ganz zu widmen.<br />
Quality time würde man neudeutsch<br />
sagen. Ab und zu nimmt er sie mit<br />
auf einen Berg. Die beiden Größeren<br />
gehen selbst, die Tochter ist in<br />
der Kraxn dabei. Von der väterlichen<br />
Leidenschaft ist in der nächsten Generation<br />
noch wenig zu spüren. „Es<br />
ist nicht so, dass sie jubeln, wenn<br />
der Papa sagt, wir gehen auf einen<br />
Berg. Aber schauma mal.“ Bei Beni<br />
hat es ja auch ein wenig gedauert.<br />
Innerlicher Kampf<br />
Aber Böhm hat nicht nur Positives<br />
erlebt in den Bergen. 2014 hat er<br />
seinen Freund Basti am Shishapangma<br />
verloren. „Da hat es mir die<br />
Schuhe ausgezogen. Wir sind zusammen<br />
aufgewachsen. Basti konnte<br />
besser Ski fahren als gehen. Ich hab<br />
ihn raufgetrieben, er mich runter.<br />
Ohne ihn wäre ich heute nicht da,<br />
wo ich bin“, gesteht Böhm. „Es vergeht<br />
kein Tag, an dem ich nicht an<br />
ihn denke.“ Seitdem kämpft er innerlich<br />
auch mit sich: Soll ich noch<br />
einmal einen 8000er machen, soll<br />
ich es ruhiger angehen? Wie die<br />
Antwort lauten wird, weiß er nicht.<br />
Klar ist nur, wo er sie finden wird:<br />
draußen in den Bergen.<br />
DAS PFLANZLICHE<br />
EINREIBEMITTEL<br />
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91
INFOS & BUCHUNGEN<br />
REGION MURAU<br />
www.visitmurau.at<br />
AUF DIE SANFTE<br />
TOUR IN DIE NATUR<br />
EIN WINTER IN UNBERÜHRTER LANDSCHAFT<br />
UND ABSEITS DER MASSEN: IN DER<br />
STEIRISCHEN REGION MURAU FINDEN<br />
SKITOURENGEHER EINE NEUE DIMENSION<br />
VON FREIHEIT VOR.<br />
TOP-TIPPS<br />
Im Skigebiet Grebenzen sind jeden<br />
Freitag zw. 30. Nov. und 15. März<br />
Nachtskitouren möglich,<br />
Vollmondskitouren auf der<br />
Grebenzen: 12. Dez., 10. Jän.,<br />
9. Feb., 9. März, 8. Apr.<br />
Geführte Touren auf der Murauer<br />
Frauenalpe mit den Schneeschuh-<br />
Expertinnen Elisabeth Zienitzer<br />
und Silvia Scarletti:<br />
2. Jän.: Tageswanderung<br />
7. Feb.: Vollmondwanderung<br />
12. März: Tageswanderung<br />
5. Feb.: Schneeschuh-Workshop in<br />
St Peter/Kammersberg-Schöder.<br />
Greim, Kreischberg, Gstoder, Zirbitzkogel,<br />
die Grebenzen, die Frauenalpe<br />
oder der Preber, das sind nur einige der<br />
Tourenberge im Bezirk Murau: Wer die<br />
winterliche Bergwelt von ihrer natürlichsten<br />
Seite erleben will, wird im Bezirk<br />
Murau in der Steiermark glücklich.<br />
Tourengeher schätzen die Berge<br />
wegen ihrer Schneesicherheit und der<br />
weitläufigen Skihänge. Die Abfahrten,<br />
oft durch unberührten Schnee und mit<br />
mehreren Hundert Metern Höhenunterschied,<br />
zaubern jedem Bergfex ein<br />
Lächeln ins Gesicht.<br />
Die Krakau präsentiert sich als ein<br />
vielfältiges Tourengebiet, mit etwas Erfahrung<br />
kann man hier fast jeden Gipfel<br />
auch im Winter erklimmen. Zu den<br />
beliebtesten Skitourenbergen zählen der<br />
Preber (2741 m) und die Tockneralm<br />
(2357 m). Pure Natur im Winterschlaf<br />
findet man auch rund um Sölkpass und<br />
Greim. Wer ins Skitourengehen erst<br />
einsteigen will, der wendet sich an die<br />
regionalen Ski- und Snowboardschulen,<br />
die auch geführte Touren anbieten. Es<br />
bieten sich zahlreiche Möglichkeiten,<br />
wo auch über Pisten abgefahren werden<br />
kann. Die Experten geben auch gern<br />
Auskunft über die schönsten Touren.<br />
Ausgeschilderte Skitourenrouten gibt<br />
es etwa auf der Frauenalpe und auf<br />
der Grebenzen. Ein spezielles Erlebnis<br />
sind dort auch die Nacht- und Vollmondskitouren<br />
(siehe Top-Tipps). Und<br />
die gesamte Region eignet sich auch<br />
ideal zum Schneeschuhwandern: Mit<br />
Leihausrüstung und dank Guides können<br />
auch Unerfahrene die unberührte<br />
Natur entdecken.<br />
ANZEIGE / Fotos: Region Murau/Tom Lamm<br />
92 <strong>SPORTaktiv</strong>
www.marmot.eu<br />
Photos: Cam McLeod<br />
Unser<br />
Alleskönner<br />
Daune verliert unter Einfluss von Nässe<br />
zunehmend an Wärme und Leistung.<br />
Unsere Featherless Technologie bleibt<br />
davon hingegen unbeeindruckt und hält,<br />
selbst in nassem Zustand, zuverlässig<br />
mehr Kälte ab als eine 700er fillpower<br />
Daunenfüllung. Extrem leicht,<br />
komprimierbar, keinerlei Daune, dafür<br />
aber 75% nachhaltig recyceltes, bluesign®<br />
geprüftes, Material.<br />
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Scree Pant & Midweight<br />
Meghan Hoody<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
93
Der Nationalpark Hohe Tauern Tirol und <strong>SPORTaktiv</strong> laden ein:<br />
EINSTEIGER-SKITOURENCAMP<br />
IN DER NATIONALPARK-<br />
REGION OSTTIROL<br />
16.–19. Jänner 2020 (Do.–So.)<br />
PROGRAMM<br />
• Donnerstag: Anreise in die Nationalparkgemeinde St.<br />
Veit im Defereggental, Begrüßungsabend und Lawinen-Sicherheitsupdate<br />
vom ortsansässigen Guide im<br />
Nationalpark-Partnergasthof.<br />
• Freitag: Einsteigerskitour (einfache und mittelschwierige<br />
Variante) inkl. Infos zum Verhalten im Gelände<br />
mit Osttiroler Berg- und Skiführer.<br />
• Samstag: Einsteigerskitour (2 Varianten möglich) mit<br />
Osttiroler Berg- und Skiführer.<br />
• Sonntag: Sonnenaufgangsschneeschuhwanderung<br />
mit Nationalpark-Ranger am Staller Sattel inkl. Genussfrühstück<br />
im Alpengasthaus Obersee, Abreise<br />
LEISTUNGEN<br />
• drei Übernachtungen inkl. Halbpension<br />
• geführte Touren laut Programm<br />
• Testausrüstung von Dynafit, BCA, Swarovski Optik<br />
• „<strong>SPORTaktiv</strong>-Campschutz powered by<br />
NÜRNBERGER“-Versicherung für drei Tage (optional<br />
auf Anfrage)<br />
• Goodies: Peeroton-Energie-Paket, Buff-Stirnband,<br />
Ultra-Sun-Sonnenschutz, inklusive Nationalpark-<br />
Osttirol-Jausenbox, Ski Touring No Slide Socken von<br />
Salewa<br />
• Preis pro Person (zzgl. Ortstaxe):<br />
im Doppelzimmer: € 366,–<br />
im Einzelzimmer: € 378,–<br />
TEILNEHMER<br />
max. 25 Personen<br />
ZIELGRUPPE<br />
Sportler mit solider Grundfitness<br />
und Gelände-Skifahrtechnik<br />
ZUM TESTEN<br />
Testausrüstung von Dynafit, BCA-<br />
Sicherheitspaket mit elektronischer<br />
Sonde, Lawinenschaufel und LVS-<br />
Gerät sowie Ferngläser von<br />
Swarovski Optik<br />
DEINE GESCHENKE<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Stirnband<br />
von Buff; Peeroton-Paket,<br />
Ultra Sun und Ski Touring No Slide<br />
Socken von Salewa<br />
Fotos: Berg im Bild/Riepler & Alpengasthof Pichler<br />
94 <strong>SPORTaktiv</strong>
ZUM EINSTEIGER-SKITOURENCAMP<br />
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DAS ANGEBOT:|<br />
3 GEFÜHRTE TOUREN UND|<br />
3 ÜN INKL. HP IN DER|<br />
NATIONALPARK-|<br />
PARTNERUNTERKUNFT|<br />
AB € 366,– |<br />
SSchritt für Schritt offline gehen, zu sich selbst<br />
finden und Winterzauber pur im Defereggental<br />
erleben – Champagnerpowder inklusive: Nirgendwo<br />
sonst lassen sich die schneereichen Winter so<br />
ursprünglich und in einsamer Stille entdecken wie in<br />
der Nationalparkregion Osttirol:<br />
Das <strong>SPORTaktiv</strong>-Einsteiger-Skitourencamp in<br />
der Nationalparkregion Osttirol im Defereggental<br />
inmitten der 266 Dreitausender Osttirols bietet tolle<br />
Möglichkeiten für erste Skitourenerfahrungen inmitten<br />
der atemberaubenden Nationalparkkulisse der<br />
Hohen Tauern. Im Programm inkludiert sind ein Lawinen-Sicherheitsupdate<br />
vom ortsansässigen Guide als<br />
Vorbereitung für die anstehenden Frühjahrsskitouren,<br />
zwei Einsteigerskitouren (einfache/mittlere Variante)<br />
und ein stimmungsvolles Schneeschuhwandererlebnis<br />
mit Nationalpark-Ranger im Licht der Morgensonne<br />
inkl. Osttirol-Genießerfrühstück am Staller Sattel.<br />
Mit etwas Glück können auch Steinböcke, Gämsen<br />
und Adler bei den Touren in freier Wildbahn mit den<br />
Swarovski-Ferngläsern entdeckt werden. Der Ranger<br />
erzählt, wie man sich im Winter in der freien Natur<br />
richtig verhält, um die Wildtiere in ihrem Lebensraum<br />
nicht zu stören. Eine solide Grundfitness sowie sichere<br />
Skitechnik im Gelände ist unbedingt notwendig für die<br />
Teilnahme am Camp. Für pures Wintervergnügen stellt<br />
Dynafit Tourenski, -stöcke, schuhe zur Verfügung,<br />
BCA Sonde, Lawinenschaufeln und Sicherheitspaket<br />
sowie Swarovski Optik Pocket-Ferngläser zum Testen.<br />
Wichtig: Gleich jetzt anmelden und einen Platz für<br />
das exklusive Wintercamp sichern!<br />
ANMELDUNG<br />
Kennwort: <strong>SPORTaktiv</strong>-Nationalparkcamp 2020<br />
3-Sterne-Superior-Alpengasthof Pichler,<br />
Gsaritzen 13, 9962 St. Veit i. Defereggental<br />
info@alpengasthof-pichler.at<br />
www.alpengasthof-pichler.at<br />
www.nationalpark.osttirol.com<br />
DIE UNTERKUNFT<br />
Der 3-Sterne-Superior-Alpengasthof Pichler befindet<br />
sich im idyllischen Bergbauerndorf St. Veit.<br />
Auszeit & Erholung nach dem Tourenprogramm im Spa<br />
des nachhaltigen Alpengasthofes inklusive<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
95
SKI.LAUF.STEG.<br />
EINE FRAGE DER MODE: WOMIT FÜHLE ICH MICH AUF TOUR AM<br />
WOHLSTEN? WAS UNTERSCHEIDET GUTE TOURENSKIMODE VON<br />
HERKÖMMLICHER WINTERSPORT- UND SKIAUSRÜSTUNG? UND WAS<br />
MUSS DER EINSTEIGER AUF DEN ERSTEN TOUREN BEHERZIGEN?<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Eine sehr materialintensive Sportart,<br />
dieses Skitourengehen, denkt sich<br />
der Einsteiger und blättert interessiert<br />
durch unseren <strong>Skitourenguide</strong>.<br />
Und nicht nur das technische Equipment,<br />
auch die passende Sportbekleidung<br />
kann einen schnell überfordern.<br />
Aber braucht es das überhaupt alles?<br />
Reicht nicht gute Alpinbekleidung?<br />
Jein, sagen die Experten einhellig. Die<br />
Anforderungen an die Bekleidung beim<br />
Skitourengehen sind extrem unterschiedlich.<br />
Funktionell und luftig beim<br />
schweißtreibenden Aufstieg, wärmend<br />
und robust beim Bergabfahren. Wahre<br />
Wunderwuzzis eben. Die gute Nachricht:<br />
Man muss nicht gleich bei seinen<br />
ersten Versuchen die Haushaltskassa<br />
plündern. „Wer gute Ganzjahres-Wanderkleidung<br />
im Kasten hat“, sagt Günter<br />
Messner, „schafft damit für den Anfang<br />
schon eine gute Basis.“ Der Filialleiter<br />
von Gigasport Villach weiß aus eigener<br />
Erfahrung, dass funktionelle Sportkleidung<br />
extrem vielseitig ist. „Mit hochwertigen,<br />
winterfähigen Textilien aus<br />
dem Langlauf, Laufen, Wandern oder<br />
Radfahren kann man sich auf Skitour<br />
schon ganz gut behelfen.“ Ein Stapel guter<br />
Outdoorkleidung in der Garderobe<br />
macht es leicht, den gewünschten Zwiebellook<br />
zu erreichen. Schicht für Schicht<br />
auftragen, dann bei Bedarf ausziehen.<br />
Für Messner ist es auch kein Problem,<br />
hier den einen oder anderen Euro einzusparen.<br />
„Was ich bei der Bekleidung einspare,<br />
investierte ich lieber in einen guten<br />
Schuh, gute Ski und die Bindung.“<br />
Ins selbe Horn stößt Marius Gschanes<br />
von XXL Sports in Graz. „Ein individueller<br />
Zwiebellook und ein kleiner Bikerucksack<br />
mit Trinkblase am Rücken –<br />
und schon kann man in die erste Tour<br />
starten.“ Wobei für den Verkaufsexperten<br />
eine gute Tourenhose („angenehm<br />
zu tragen, viel Stretch“) grundsätzlich<br />
empfehlenswert ist. „Eine gute Hose mit<br />
guter Unterwäsche schadet nie, dann ist<br />
man gut ausgestattet.“ Eine Softshelljacke<br />
oder dünne Skijacke ergänzen das sportliche<br />
Outfit des Einsteigers. Reine Alpinbekleidung<br />
wird auf Touren nicht empfohlen,<br />
weil man speziell in den wattierten<br />
Hosen zu viel schwitzen würde.<br />
Ab wann greift der Einsteiger dann zu<br />
Topprodukten, die mit Atmungsaktivität,<br />
super Passform, Zipps und allen erdenklichen<br />
Features punkten? „Das<br />
merkt der Kunde von selbst“, sagt Messner.<br />
„Wenn der Anfänger die ersten<br />
Fotos: Spyder Media Trade, Salewa/Claudia Ziegler<br />
96 <strong>SPORTaktiv</strong>
zwei, drei positiven Erfahrungen gemacht hat,<br />
adaptiert er Schritt für Schritt seine Ausrüstung.<br />
Oder auch, wenn es dann über mehr Höhenmeter<br />
und in extremere Temperaturen geht. Dann<br />
führt kein Weg mehr vorbei an der Tourenspezialkleidung.“<br />
XXL-Experte Gschanes sieht auch<br />
den emotionalen Aspekt: „Wenn du für die Sache<br />
Feuer gefangen hast, startest du durch und<br />
kauft das bessere Material. Wobei bei uns durchaus<br />
auch Anfänger gleich zur Hightech-Mode<br />
greifen. Es fühlt sich halt jeder gleich wohler,<br />
wenn er topausgestattet ist.“<br />
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• angeschnittene<br />
Helmkapuze zum Tragen<br />
über Skihelm<br />
• hohe(r) Atmungsaktivität<br />
und Feuchtigkeitstransport<br />
• wasserabweisendes Venturi-Softshell-Material<br />
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LA SPORTIVA ZAGROS GTX® JACKE<br />
• Gore-Tex®-Active-Shell<br />
• kann mit zugehöriger Hose verbunden<br />
werden, somit kein Eindringen<br />
von Schnee<br />
• in sich selbst packbar<br />
PREIS (UVP): € 349,–<br />
SCHÖFFEL SOFTSHELL HOSE<br />
ANNAPOLIS<br />
• technische Hose aus elastischem,<br />
winddichtem Venturi-<br />
Softshell-Material mit Verstärkung<br />
gegen Skikantenschläge<br />
• Ventilations-Reißverschlüsse<br />
am Oberschenkel<br />
PREIS (UVP): € 179,95<br />
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Fotos: Hersteller<br />
98 <strong>SPORTaktiv</strong>
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• winddichte und abriebfeste<br />
Skitourenjacke<br />
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und ausgedehnte Tourentage<br />
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weichem Material<br />
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DYNAFIT MERCURY PRO<br />
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wasserabweisend<br />
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Beinrückseite<br />
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• Motion-Fit-360°-Konstruktion für<br />
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Ripstop-Gore-Tex®-Material<br />
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erhöhte Langlebigkeit<br />
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und atmungsaktive<br />
Eigenschaften<br />
PREIS (UVP): € 259,–<br />
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COMP JACKE<br />
• wasserdichte und atmungsaktive<br />
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hält warm und trocken<br />
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Innenschicht als Einzelstück<br />
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Atmungsaktivität und tollen<br />
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Frühjahrsskitouren<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
99
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Wege zu beschreiten. Genau das<br />
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Skitouren- Bekleidung. Das Konzept, zwei<br />
unterschiedliche Gore-Tex-Membranen in<br />
einem Teil zu kombinieren, bringt punktgenau<br />
jene Eigenschaften zum Tragen, die auf<br />
Skitouren gebraucht werden.<br />
Der obere Bereich der Jacke und die unteren<br />
Bereiche der Hose sind perfekt gegen<br />
Schnee und Regen dicht. Zugleich zeichnet<br />
sich die Bekleidung durch außergewöhnliche<br />
Atmungsaktivität aus, was durch<br />
Verwendung von Gore-Tex-Indinium mit<br />
Windstopper im Frontbereich der Jacke sowie<br />
oberen Bereich der Hose möglich wird.<br />
Mit der Jorasses-Plus-Hybridjacket und<br />
-hose ist man ideal für kalte und schwierige<br />
Bedingungen gerüstet, sie bestechen durch<br />
ein hohes Maß an Bewgeungsfreiheit und<br />
universelle Einsetzbarkeit bei unterschiedlichen<br />
Witterungsbedingungen. Auch beim<br />
Eisklettern oder Winterbergsteigen ist man<br />
damit ideal ausgerüstet. Jacket und Pants<br />
sind jeweils in der Damen- und Herrenvariante<br />
erhältlich.<br />
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Fotos: Bernhard Hörtnagl (www.fhb-photo.com)<br />
102 <strong>SPORTaktiv</strong>
MENSCH<br />
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MAYR IST EINE DER VIELSEITIGSTEN<br />
SPORTLERINNEN DER WELT UND SETZT<br />
AUCH IM SKIBERGSTEIGEN MASSSTÄBE.<br />
HIER ERKLÄRT SIE, WARUM IHR AUCH BEI<br />
WIDRIGSTEN BEDINGUNGEN NICHT DIE<br />
FELLE DAVONSCHWIMMEN UND SIE KEINE<br />
ZUKUNFTSPLÄNE MEHR MACHT.<br />
VON MARKUS GEISLER<br />
Eine gesunde Portion Pragmatismus<br />
ist im Leben meist hilfreich. Wenn<br />
Andrea Mayr früher aus dem Fenster<br />
ihrer Gmundener Wohnung schaute<br />
und es lag Schnee, war ihre Laune oft<br />
dahin: „Shit, heute wird es schwierig mit<br />
dem Lauftraining.“ Heute dagegen zaubert<br />
die weiße Pracht gleich mal ein Lächeln<br />
auf ihre Lippen. „Ich denke dann:<br />
Super, Schnee liegt, trainieren wir mit<br />
den Skiern.“ Sie sagt das natürlich nicht<br />
so, sondern in oberösterreichischem Dialekt,<br />
bei dem man den Schnee förmlich<br />
knirschen hören kann und bei dem es<br />
auch im dritten Fall „die Ski“ heißt. Der<br />
Sinneswandel liegt etwa vier Jahre zurück,<br />
als ein Freund sie erstmals auf eine<br />
Skitour mitgenommen hat. Dass aus einer<br />
gelungenen Abwechslung eine weitere<br />
Karriere mit WM-Titel werden würde,<br />
war damals nicht abzusehen.<br />
Um diese Episode richtig einordnen<br />
zu können, muss man sich die Vita von<br />
Andrea Mayr vor Augen führen. Zweifache<br />
Olympiateilnehmerin im Marathon.<br />
Vierfache Weltmeisterin im Berglauf.<br />
Dreifache österreichische Meisterin im<br />
Bergzeitfahren. Das ist zwar nur ein minimaler<br />
Bruchteil ihrer Erfolge, aber er<br />
zeigt: Die Frau gehört nicht nur zu den<br />
erfolgreichsten Sportlerinnen Österreichs,<br />
sondern auch zu den vielseitigsten<br />
der Welt. Vor allem die Berge haben<br />
es ihr angetan. „Wenn ich einen Berg<br />
sehe, dann will ich hinauf“, sagt sie.<br />
Meist mit Turnschuhen, oft mit dem<br />
Rad und seit geraumer Zeit eben auch<br />
mit Tourenski.<br />
Ausdauer statt Technik<br />
Dabei quälten sie am Anfang die gleichen<br />
Probleme, mit denen wohl jeder<br />
Rookie zu kämpfen hat. „Es kam extrem<br />
oft vor, dass ich die Felle verloren habe<br />
oder aus der Bindung gefallen bin. Immer,<br />
wenn es steil wurde, hatte ich<br />
Angst, dass ich durchrutsche.“ Lang<br />
kann es ihr allerdings nicht so ergangen<br />
sein, denn 2016 nahm sie an den österreichischen<br />
Meisterschaften teil – und<br />
gewann. „Meine Technik war damals um<br />
Längen schlechter im Vergleich zu dem,<br />
wie es wirklich geht“, sagt sie. Dass sie<br />
dennoch die Schnellste war, lag an den<br />
überragenden Ausdauerfähigkeiten, die<br />
sie als erfolgreiche Bergläuferin mitbrachte.<br />
„Und mir kam zugute, dass immer<br />
die gleichen Muskelgruppen beansprucht<br />
werden, egal, mit welchen Mitteln<br />
man den Berg hinauf will.“<br />
Als Staatsmeisterin ist es naheliegend,<br />
dass man zur Weltmeisterschaft entsendet<br />
wird, im konkreten Fall 2017 nach<br />
Piancavallo in Italien. Da stand Andrea<br />
Mayr also nun in einem Feld von Skibergsteigerinnen,<br />
die den Sport – im<br />
Gegensatz zu ihr als Ärztin – hauptberuflich<br />
ausüben. „Das klingt vielleicht<br />
überheblich. Aber ich dachte mir: Wenn<br />
wir jetzt alle miteinander die Ski abschnallen<br />
und mit Skischuhen den Berg<br />
hinauflaufen müssten, hätte ich die besten<br />
Karten.“ Nun, die Ski wurden angelassen,<br />
das Rennen ging los – und Mayr<br />
hatte trotzdem so etwas wie ein Royal<br />
Flush auf der Hand. Lebten ihre Konkurrentinnen<br />
anfangs noch von der<br />
Hoffnung, sie könnte ihr schnelles Tempo<br />
nicht bis zum Ziel durchhalten, war<br />
bald klar: Der WM-Titel im sogenannten<br />
„Vertical“ geht nach Österreich.<br />
Zur Erklärung: Beim „Vertical“ geht<br />
es darum, auf Skiern ein höher gelegenes<br />
Ziel zu erreichen. Beim „Individual“<br />
kommen Komponenten wie Spitzkehren,<br />
Steigeisenabschnitte und am Ende<br />
eine Abfahrt dazu, beim „Sprint“ lebt<br />
der Wettkampf davon, dass die Ski oft<br />
an- und abgeschnallt werden müssen<br />
und am Ende so etwas wie ein Riesentorlauf<br />
ansteht. „Das kann ich alles<br />
nicht, da wäre ich extrem unterlegen“,<br />
gibt Mayr zu, „ich war auch nie eine<br />
gute Skifahrerin. Meine Stärke liegt einzig<br />
darin, dass ich weiß, wie man einen<br />
Berg schnell hinaufkommt.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
103
Das kann man wohl sagen, denn auch<br />
bei der heurigen WM im schweizerischen<br />
Villars-sur-Ollon konnte ihr niemand<br />
das Wasser reichen. Und das, obwohl<br />
der Wettkampf überhaupt nicht<br />
auf sie zugeschnitten war. „Durch die<br />
unwirtlichen Bedingungen wurde die<br />
Strecke verkürzt. Damit sie nicht zu<br />
kurz wurde, kam ein extrem flaches<br />
Stück hinzu. Ich hab mich im Training<br />
aber auf einen steilen Aufstieg vorbereitet.“<br />
Das ist generell Mayrs Taktik: in<br />
steilen Passagen anzugreifen und sich<br />
dort einen Vorsprung herauszuarbeiten.<br />
Das heißt, wenn es ihre Nerven zulassen.<br />
„Ich lege mir vorher eine Strategie<br />
zurecht, die ich im Wettkampf über den<br />
Haufen werfe, weil ich zu nervös bin.<br />
Ich bin generell gefährdet, zu überpacen,<br />
da muss ich höllisch aufpassen.“ Selbstkritik<br />
auf höchstem Niveau.<br />
Da die Weltmeisterschaften nur alle<br />
zwei Jahre stattfinden, wird es in diesem<br />
Winter keine Titelkämpfe geben. Wie<br />
viele Rennen Mayr bestreiten wird, steht<br />
noch in den Sternen, der Weltcupkalender<br />
im „Vertical“ meint es allerdings<br />
nicht besonders gut mit ihr. „Ein Rennen<br />
ist in Andorra, da ist die Anreise irrsinnig<br />
kompliziert. China kommt ohnehin<br />
nicht infrage. Das dritte Rennen ist<br />
schon die Europameisterschaft in Madonna<br />
di Campiglio. Die ist aber erst im<br />
April, da liegt rund um Gmunden<br />
längst kein Schnee mehr und ich kann<br />
nicht gescheit trainieren.“ Und um die<br />
Weltgeschichte zu reisen, um sich auf<br />
ein Rennen vorzubereiten, kommt für<br />
sie nicht infrage.<br />
Erst recht nicht, da sich die 39-Jährige<br />
auch auf ihren Brotberuf auf der Unfallchirurgie<br />
im Klinikum Salzkammer-<br />
gut konzentrieren muss. Wenn sie dort<br />
um sieben Uhr morgens ihren Dienst<br />
antritt, hat sie schon die erste Trainingseinheit<br />
in den Beinen. „Der Wecker<br />
klingelt um 5.39 Uhr, zehn Minuten<br />
später sitze ich auf dem Rad. Einmal<br />
auf den Gmundnerberg und wieder runter,<br />
geduscht wird auf der Station.“ Da<br />
am Nachmittag die Haupteinheit auf<br />
dem Programm steht und sie ganz nebenbei<br />
noch für ihre Facharztprüfung<br />
büffelt, lebt sie von einem extrem guten<br />
Zeitmanagement. „Ich lasse halt so lebenswichtige<br />
Dinge wie Schminken und<br />
Shoppen weg, dann geht das schon“,<br />
sagt sie mit einem Lachen, das eine gewisse<br />
Gelassenheit ausstrahlt.<br />
Die legt die Social-Media-Verweigerin<br />
(„Das bin einfach nicht ich“) auch an<br />
den Tag, wenn es um ihre sportlichen<br />
Ziele geht. „Ich werde bald 40 und wun-<br />
BACKLAND<br />
BOOT BACKLAND CARBON
Fotos: Bernhard Hörtnagl (www.fhb-photo.com), ÖLV Berglauf-Europameisterschaften<br />
dere mich jeden Tag, dass ich mein Pensum<br />
überhaupt noch schaffe“, sagt sie. Ob sie ihren<br />
WM-Titel im Skibergsteigen verteidigt,<br />
will sie spontan entscheiden. „Wenn ich im<br />
Jänner 2021 das Gefühl habe, dass es mir<br />
Spaß macht und meine Trainingszeiten sich<br />
sehen lassen können, dann fasse ich es ins<br />
Auge. Sonst nicht.“ Pragmatismus ist im Leben<br />
eben meist hilfreich.<br />
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106 <strong>SPORTaktiv</strong>
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D<br />
er erste sonnige Tag<br />
nach mehreren Tagen<br />
Schneefall, die Chance<br />
auf unberührten Powder, wie es sie<br />
nur selten gibt. Natürlich wissen das<br />
auch alle anderen, die in den Startlöchern<br />
scharren. Doch der Lawinenlagebericht<br />
mahnt zur Zurückhaltung.<br />
Es scheint besser, noch einen Tag zu<br />
warten, bis sich die Verhältnisse stabilisiert<br />
haben. Also: Wider besseres<br />
Wissen losziehen? Oder die Konkurrenz<br />
die Hänge zerpflügen lassen?<br />
Hand aufs Herz: Wer fühlt sich in so<br />
einer Situation nicht in Versuchung<br />
geführt, die Regeln der Vernunft über<br />
Bord zu werfen?<br />
Auch wenn das ein plakatives Beispiel<br />
ist: Entscheidungen im lawinengefährlichen<br />
Gelände fallen nie nur<br />
nach rationalen Kriterien. Wie der<br />
Sportwissenschafter und Bergführer<br />
Peter Gebetsberger von den Naturfreunden<br />
erklärt, spielt neben objektiven<br />
Faktoren – wie Hangneigung,<br />
Schneeart, Wetter, Exposition usw. –<br />
der „Faktor Mensch“ eine wesentliche<br />
Rolle.<br />
Subjektive und soziale Faktoren<br />
Gebetsberger spricht von „subjektiven“<br />
und „sozialen“ Faktoren. Zu den<br />
subjektiven gehört zum Beispiel die<br />
individuelle Wahrnehmung. Je nach<br />
Lichteinfall kann ein verschneiter<br />
Hang aus der Distanz schon für einund<br />
dieselbe Person unterschiedlich<br />
steil erscheinen, erst recht können<br />
zwei oder mehr Personen zu völlig<br />
unterschiedlichen Schätzungen gelangen<br />
– um nur ein Beispiel zu nennen.<br />
Kommunikation auf Tour, abweichende<br />
Meinungen von der eigenen<br />
anzunehmen und zum Anlass für eine<br />
nochmalige Überprüfung zu nehmen:<br />
Das wäre eine sinnvolle Konsequenz,<br />
die man aus dieser Erkenntnis ziehen<br />
kann.<br />
„Gängige Entscheidungsmodelle<br />
der Lawinenkunde gehen davon aus,<br />
dass Wahrnehmung objektiv ist –<br />
doch in Wirklichkeit ist alles, was wir<br />
Foto: Atomic<br />
108 <strong>SPORTaktiv</strong>
AM ENTSCHEIDEWEG<br />
WEITERGEHEN ODER UMKEHREN? DEN HANG FAHREN<br />
ODER BESSER UMFAHREN? IM WINTERGELÄNDE<br />
STEHT MAN REGELMÄSSIG VOR SOLCHEN FRAGEN.<br />
WER VERSTEHT, WIE ENTSCHEIDUNGSPROZESSE<br />
ABLAUFEN, UND WELCHE ROLLE KOPF UND BAUCH<br />
DABEI SPIELEN, HAT EINE GRÖSSERE CHANCE, GUTE<br />
ENTSCHEIDUNGEN ZU TREFFEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Kopf und Bauch<br />
Das klingt erst einmal nach einer<br />
schlechten Nachricht, weil es die ohnedies<br />
oft schwierige Entscheidungsfindung<br />
auf Skitouren noch zu erschweren<br />
scheint. Dem hält Peter Gebetsberger<br />
zweierlei entgegen – erstens: „Schon das<br />
Bewusststein für Faktoren, die uns beeinflussen,<br />
kann zu einem anderen<br />
Blickwinkel verhelfen.“ Wer in der einwahrnehmen,<br />
unbewusst vielfach gefiltert<br />
und beeinflusst, ehe ein Bild in unserem<br />
Gehirn entsteht“, erklärt Gebetsberger<br />
dazu. Und der erfahrene Bergführer<br />
sagt auch plakativ: „Fehlwahrnehmungen<br />
auf Skitouren sind die Regel,<br />
nicht die Ausnahme.“<br />
Anderes Beispiel: Jeder Mensch hat<br />
eine „anerzogene Risikointuition“, erklärt<br />
der Bergführer auch: Unser Umgang<br />
mit Risiko wird schon in der Kindheit<br />
geprägt. Ob wir etwa unvernünftig<br />
risikobereit oder übertrieben ängstlich in<br />
potenziell riskanten Situationen agieren,<br />
liegt daher auch an unserer Persönlichkeit.<br />
Unter die „sozialen Faktoren“ fällt<br />
alles, was mit der Gruppe zu tun hat.<br />
Etwa eine dominante Persönlichkeit, bei<br />
der wir ungern widersprechen, auch<br />
wenn wir anderer Meinung sind. Es<br />
gebe gerade auf Skitouren auch oft das<br />
Phänomen, in der Gruppe unausgesprochen<br />
Verantwortung abzugeben: Der<br />
Spurende erwartet, es werde schon Widerspruch<br />
von der Gruppe kommen,<br />
falls etwas nicht stimmen sollte – während<br />
sich die Nachgehenden denken,<br />
„der weiß schon, was er tut“.<br />
Unser Umgang mit Gefahrensituationen<br />
fällt aber auch je nach Gemütslage<br />
anders aus. Ein Streit mit dem Lebenspartner<br />
am Vortag kann uns auf gebotene<br />
Vorsicht vergessen lassen – umgekehrt<br />
kann die Euphorie des Neuschneehanges<br />
ebenfalls die Risikobereitschaft<br />
steigern. Der Hausberg, den man schon<br />
Hunderte Male gefahren ist, kann trügerische<br />
Sicherheit ausstrahlen. Oder auch<br />
die wichtige Notfalls- und Schutzausrüstung<br />
zu größerem Risiko verleiten …<br />
Man könnte noch unzählige Beispiele<br />
nennen. Wichtig ist jedoch diese Erkenntnis:<br />
Es laufen jede Menge unbewusster<br />
Prozesse in uns ab, die in die<br />
Entscheidung miteinfließen, bevor wir<br />
eine rationale Entscheidung treffen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109
MAG. PETER<br />
GEBETSBERGER<br />
ist Sportwissenschafter, staatl. geprüfter<br />
Berg- und Skiführer und leitet u.a.<br />
das Referat für Schneesport bei den<br />
Naturfreunden Österreich.<br />
www.naturfreunde.at<br />
Eine vollständige<br />
Notfallausrüstung<br />
ist auf Skitour<br />
unverzichtbar.<br />
Zugleich sollte<br />
man sich bewusst<br />
sein, dass es<br />
unser Risikoverhalten<br />
beeinflusst,<br />
je besser wir<br />
uns ausgestattet<br />
fühlen.<br />
gangs beschriebenen Neuschneesituation<br />
die unbewussten Gefahren erkennt – die<br />
„Euphorie“ über die Schneelage oder<br />
auch das Denken: „Alle anderen gehen<br />
auch, warum dann gerade ich nicht?“ –<br />
der wird sich seine Entscheidung vielleicht<br />
noch einmal überlegen.<br />
Zweitens erklärt des Experte: „Eine<br />
deutlich bessere Entscheidungsfindung<br />
ist möglich, wenn man seine Skitourenkarriere<br />
auf zwei Säulen aufbaut: jene<br />
des analytischen Denkens, die auf Wissen<br />
basiert. Und jene der Intuition, die<br />
auf Erfahrung aufbaut.“<br />
Vom Einstieg ins Skitourengehen weg<br />
Kurse besuchen, sich informieren, mit<br />
der Materie Lawinengefahr auseinandersetzen<br />
und dann ein Leben lang dazulernen:<br />
Das ist die Wissenssäule. Sie hilft<br />
dem Kopf auf Tour, rationale Entscheidungen<br />
zu treffen.<br />
Doch als ebenso wichtig erachtet Gebetsberger<br />
die „Intuitionssäule“. Intuition<br />
speist sich aus unzähligen Eindrücken,<br />
die wir im Leben gemacht haben<br />
und die im Gehirn abgespeichert sind.<br />
Wir können diese Eindrücke nicht bewusst<br />
abrufen, das würde in der zur Verfügung<br />
stehenden Zeit nicht funktionieren<br />
– dennoch haben sie großen Wert.<br />
Intuition basiert also auf Erfahrung. Je<br />
reicher der Erfahrungsschatz, desto besser.<br />
Was keineswegs heißt, dass Intuition<br />
für Skitoureneinsteiger keine Rolle<br />
spielt. Wie schon erwähnt hat jeder<br />
Mensch etwa eine anerzogene Risikointuition,<br />
die auch auf der ersten Skitour<br />
schon unser Verhalten beeinflusst. „Niemand<br />
ist auf Skitour nur Skitourengeher<br />
– sondern in erster Linie Mensch“,<br />
erklärt Peter Gebetsberger.<br />
Eng verknüpft mit der Intuition ist<br />
das „Bauchgefühl“: Bauch- und Darmgegend<br />
sind mit zahlreichen Nervenbahnen<br />
durchzogen, die Impulse würden<br />
analog zu jenen im Gehirn funktionieren,<br />
erklärt Gebetsberger: „Ich bin<br />
auch überzeugt, dass bei vielen Lawinenunfällen<br />
der Bauch schon lange zuvor<br />
‚Stopp‘ gesagt hat.“<br />
Auf den Bauch hören, ist also ebenfalls<br />
wichtig. „Es heißt nicht: Kopf<br />
ODER Bauch – sondern Kopf UND<br />
Bauch in der Entscheidungsfindung.“<br />
Ständiges Hinterfragen<br />
Einsteigern empfiehlt Peter Gebetsberger<br />
konkret, sich erfahreneren Skitourengehern<br />
anzuschließen, etwa über alpine Vereine.<br />
Dabei solle man aber nicht nur auf<br />
das Urteil der anderen vertrauen, sondern<br />
sich von Beginn an auch seine eigenen<br />
Gedanken machen. Vor allem: ständig<br />
kommunizieren und sich mit anderen<br />
austauschen.<br />
Als besonders wichtig erachtet der Bergführer<br />
auch, sich genügend Zeit zu geben,<br />
um Wissenssäule und Intuition gleichermaßen<br />
aufzubauen – doch genau das entspreche<br />
nicht dem Zeitgeist. „Zielfokussierung“<br />
und dass Ziele möglichst schnell erreicht<br />
werden müssten, würden dem entgegenstehen,<br />
was gefragt sei, um auf<br />
Skitouren sicher unterwegs zu sein: „Ein<br />
weiter Fokus, ganzheitliche Betrachtung<br />
und möglichst umfassende Wahrnehmung“<br />
– dafür plädiert der Experte.<br />
Erfahrenen Skitourensportlern rät Gebetsberger,<br />
auch sich selbst immer wieder<br />
zu hinterfragen. Er selbst sei auch nach<br />
30 Jahren als Bergführer oft „mit einem<br />
ganz schön angespannten Gefühl“ im<br />
Gelände unterwegs, etwa als Freerideguide,<br />
wo Gäste entsprechend hohe Erwartungen<br />
haben. „Und das ist gut so“, sagt<br />
Gebetsberger.<br />
In schwierig zu entscheidenden Situationen<br />
habe er sich angewöhnt eine zusätzliche<br />
„Feedbackschleife“ einzuziehen.<br />
„Wenn ich eine Entscheidung grundsätzlich<br />
getroffen habe, hinterfrage ich<br />
mich noch einmal und lasse mich auch<br />
overrulen. Ich frage mich: Was sagt mein<br />
Bauch, was sagt das Wissen? Nur wenn<br />
beide sagen, ‚Ja, es geht in Ordnung‘,<br />
gehe ich weiter und setze die praktischen<br />
Schritte risikobewussten Verhaltens.<br />
Wenn nur einer von zwei, Bauch oder<br />
Kopf, Zweifel signalisiert, dann drehe<br />
ich um.“<br />
Fotos: Pieps,, Naturfreunde Österreich<br />
110 <strong>SPORTaktiv</strong>
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NOTFALL<br />
LAWINE<br />
NACH EINEM LAWINENUNGLÜCK GILT ES, EINERSEITS|<br />
RUHE ZU BEWAHREN UND ANDERERSEITS RASCH|<br />
ZU HANDELN. DAS SCHAFFT NUR, WER DIE|<br />
RETTUNGSABLÄUFE IMMER WIEDER ÜBT. AUCH|<br />
SKITOUREN-EINSTEIGER SOLLTEN DAS SCHON TUN.|<br />
VON CHRISTOF DOMENIG|<br />
112 <strong>SPORTaktiv</strong>
Foto: Pieps<br />
Das Lawinenkunde-Ausbildungskonzept<br />
„W3“ der Naturfreunde<br />
Österreich stellt die Kameradenrettung<br />
ganz oben auf die<br />
Prioritätenliste. Man muss<br />
(sich) zu helfen wissen, wenn man in<br />
die Situation eines Lawinenabgangs gerät,<br />
wenn Freunde oder sogar ein Familienmitglied<br />
verschüttet sind. Auch<br />
Skitoureneinsteiger können jederzeit in<br />
die Lage kommen, Leben retten zu<br />
müssen. Experten wie etwa Bernd Zenke,<br />
der langjährige Leiter des Lawinenwarndienstes<br />
Bayern, plädieren immer<br />
wieder dafür, Notfallabläufe und Kameradenrettung<br />
als Erstes zu trainieren,<br />
viel intensiver, als es meistens nur<br />
„nebenbei“ gemacht wird.<br />
15 Minuten sind das Zeitfenster, in<br />
dem gute Chancen bestehen, jemanden<br />
nach einem Lawinenabgang lebend zu<br />
befreien. 80 bis 90 Prozent der zur Gänze<br />
Verschütteten sind zu diesem Zeitpunkt<br />
noch am Leben – danach sinken<br />
die Überlebenschancen rapide. In dieser<br />
Zeit kann nur die sogenannte Kameradenrettung<br />
funktionieren. Professionelle<br />
Helfer schaffen es unmöglich in so kurzer<br />
Zeit zu einem Unfallort.<br />
„Mit dem LVS-Gerät sicher umzugehen,<br />
lernt man in LVS-Kursen, wie sie<br />
von alpinen Vereinen wie den Naturfreunden<br />
und Alpinschulen angeboten<br />
werden“, appelliert Martin Edlinger<br />
von den Naturfreunden. Mit einem<br />
einzelnen Kursbesuch ist es aber nicht<br />
getan. Man soll ständig trainieren,<br />
auch Szenarien mit unterschiedlich<br />
vielen Rettern (alleine, in der Gruppe<br />
...) durchspielen. Ebenso wichtig sind<br />
Erste-Hilfe-Kenntnisse. Jede Tourensaison<br />
sollte mit Suchübungen und<br />
Erste-Hilfe-Trainings starten.<br />
Im Folder „Notfall Lawine“ haben<br />
die W3-Experten den Ablauf nach einem<br />
Lawinenunglück kompakt zusammengefasst.<br />
Tipp: den Folder bestellen<br />
und auf Skitouren in die Hosentasche<br />
stecken – auch wenn er kein Ersatz für<br />
Kurs und Training ist, so kann er im<br />
Notfall doch als wertvolle Erinnerungshilfe<br />
dienen. Als grober Überblick,<br />
wie der Rettungsablauf ausschauen<br />
sollte:<br />
Ruhe bewahren, Überblick verschaffen:<br />
Beim Lawinenabgang sich selbst in Sicherheit<br />
bringen, dann den Abgang mitverfolgen und sich<br />
Verschwindepunkte, an denen Gruppenmitglieder<br />
verschüttet werden, wenn geht merken. Nach dem<br />
Stillstand Lage checken, die Anzahl der Retter und<br />
Verschütteten feststellen. Bei mehreren Rettern<br />
übernimmt der Erfahrenste die Koordination.<br />
Notruf: Gibt es mehrere Retter, setzt einer gleich<br />
den Notruf ab (Alpinnotruf 140 oder Euronotruf 112),<br />
während die anderen schon mit der Verschüttetensuche<br />
beginnen. Ist man allein, hat die Suche<br />
Priorität!<br />
Oberflächen- und Signalsuche mit LVS-Gerät:<br />
Die Oberflächensuche passiert mit Auge und Ohr.<br />
Ragt ein Ausrüstungs- oder Körperteil aus dem<br />
Schnee? Danach geht man den festgelegten Suchbereich<br />
ab und sucht einen Erstempfang.<br />
Grobsuche: Ab dem Erstempfang bewegt man sich<br />
in die Richtung, die der Pfeil am Display zeigt. Der<br />
Wert der Entfernungsanzeige muss kleiner werden<br />
– sonst um 180 Grad umdrehen und in Gegenrichtung<br />
suchen.<br />
Feinsuche: Ab 5 m die Suchgeschwindigkeit verringern<br />
und möglichst nahe an der Schneeoberfläche<br />
bleiben.<br />
Punktsuche mit Sonde: Ab dem kleinsten angezeigten<br />
Wert systematisch zu sondieren beginnen bis<br />
zum Treffer. Die Sonde stecken lassen.<br />
Systematisches Ausschaufeln: Von der Sonde<br />
hangabwärts zu graben beginnen. Sind es mehrere<br />
Helfer, ein „Förderband“ bilden.<br />
Erste Hilfe: Ist der Gerettete bei Bewusstsein, gilt:<br />
lagern mit Fokus auf Kälteschutz. Bei Bewusstlosigkeit<br />
Atemwege freimachen, Atmung prüfen, wenn<br />
nötig, beatmen, reanimieren. Ist die Atmung normal,<br />
in stabile Seitenlage bringen. Falls nicht bereits erfolgt,<br />
den Notruf absetzen.<br />
TIPP<br />
3. Int. Lawinensymposium der<br />
Naturfreunde Österreich und<br />
ZAMG Steiermark,<br />
12. Oktober <strong>2019</strong>, Graz<br />
W3-Folder „Notfall Lawine“ kostenlos<br />
bestellen: w3.naturfreunde.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
113
NIMM<br />
ZWEI<br />
SNOWBOARDER STEHEN NUR AUF EIN BRETT?<br />
VON WEGEN. SPLITBOARDS SIND WIEDER DICK DA.<br />
DURCH DEN SKITOURENTREND BEKOMMT DIE BEI<br />
BOARDERN BELIEBTE VARIANTE RICHTIG AUFTRIEB.<br />
FÜR UNSEREN LESER ROLAND SOGAR DIE EINZIG<br />
WAHRE FORM DES FREERIDENS ABSEITS DER PISTE.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Ja, wozu brauch ich denn das?“ Roland<br />
Schieß muss lachen, wenn er<br />
an seine ersten Splitboard-Versuche<br />
denkt und an die für ihn völlig grotesken<br />
Skistöcke links und rechts in den<br />
Händen. Skistöcke? Igitt! Ich bin doch<br />
Hardcore-Snowboarder! „Steckn“ sind<br />
doch nur für diese komische Alpinfraktion<br />
da drüben auf den Schneeautobahnen.<br />
Oder doch nicht?<br />
Um in die Welt des Splitboardens einzutauchen,<br />
treffen wir uns mit unserem<br />
Leser Roland. Kein Profi, sondern ein<br />
Typ wie du und ich. Gut, als Mürzzuschlager<br />
wohl mit mehr Natur in der<br />
DNA als viele andere, aber der 45-Jährige<br />
ist eines ganz sicher: Snowboarder<br />
mit Leib und Seele. Als Kind stand er<br />
noch auf herkömmlichen Alpinbrettern,<br />
aber dann hat es eingeschlagen beim<br />
kleinen Roli. Windsurfen kam in den<br />
80er-Jahren auf, das hat den Teilzeit-Podersdorfer<br />
gepackt, dazu diese knalligen<br />
Surf-Magazine – und darin erstmals ein<br />
Snowboarder, der irgendwo in den USA<br />
durch den Tiefschnee pflügte. „Ich war<br />
sofort geflasht. So ein Snowboard will<br />
ich auch.“ Um Roli war es geschehen.<br />
Mit etwas historischer Entfernung erklärt<br />
er es mit der dem Windsurfen und<br />
Boarden gleichermaßen innewohnenden<br />
Schwebe-Faszination.<br />
Bestens in Erinnerung bleibt ihm vom<br />
vorigen Jahrhundert auch das Gefühl<br />
des komplett Außerirdischen in seiner<br />
obersteirischen Heimat. „Wir waren da,<br />
bevor der Boom da war. Wir waren da,<br />
bevor das Liftpersonal überhaupt wusste,<br />
was Snowboards sind. Klar haben sie<br />
Fotos: K2/Colton Jacobs Photography<br />
114 <strong>SPORTaktiv</strong>
WAS IST EIN SPLITBOARD?<br />
Ein Splitboard ist ein in der Länge<br />
teilbares Snowboard und damit ein Mix<br />
aus Snowboard und Tourenski. Durch die<br />
Teilung („split“) entstehen zwei skiähnliche<br />
Bretter, mit denen die Tourengehtechnik<br />
möglich wird. Mit Fellen am Belag und<br />
herkömmlichen Tourenstöcken kann man<br />
so auch Geländepassagen bergauf bewältigen.<br />
Eine spezielle Bindung und weitere<br />
vier Verbindungspunkte sorgen bergab im<br />
Snowboardmodus für ein stabiles Fahrverhalten.<br />
Grundsätzlich gab es zwei-, dreiund<br />
vierteilige Splitboards, durchgesetzt<br />
hat sich die zweiteilige Variante.<br />
uns nicht rauffahren lassen.“ Schnell<br />
entwickelt sich eine kleine, lokale Szene<br />
an Outlaws. „Es hat sich herumgesprochen,<br />
bei welchen Liften in der Gegend<br />
Snowboards geduldet werden.“<br />
In den 90ern wurde Snowboarden<br />
zum Mega-Boom und schwappte bis in<br />
die Modewelt über. „Plötzlich wollten<br />
alle Boarder sein, es war mehr Lifestyle<br />
als Sport. Ehrlich gesagt hatte ich damit<br />
gar keine Freude.“ Nach ein paar Jahren<br />
ebbte die Welle wieder ab, die Lifestyler<br />
suchten sich andere Trendsportarten, der<br />
Carvingski zog viele wieder in den Bann<br />
der zwei Bretter. Nicht so unseren Roland,<br />
der blieb seinem Board treu.<br />
Viele seiner Bergfreunde begannen<br />
aber bald mit dem Tourenskigehen. Das<br />
sah er sich interessiert an und stapfte<br />
selbst mit Schneeschuhen die Berge hinauf,<br />
um mit dem Snowboard im Pulver<br />
hinunterzugleiten. Bei einem Testtag am<br />
Stuhleck probierte er vor einigen Jahren<br />
erstmals neuartige Splitboardbindungen<br />
und stellt sofort fest: „Das ist es.“<br />
Splitboarden wurde zur großen Leidenschaft.<br />
„Es ist meine absolute Sucht<br />
nach Pulverschnee“, gesteht der Steirer.<br />
„Wenn ich im Winter zwei Tage lang<br />
keinen Powder habe, muss ich losziehen.<br />
Und wenn es um 4 Uhr früh mit der<br />
Stirnlampe vor der Arbeit ist.“ Sein Job<br />
in der Baubranche, saisonbedingte Arbeitsspitzen<br />
und flexible Zeiteinteilung<br />
erlauben ihm hin und wieder spontane<br />
Abstecher ins Gelände. Im Sommer sitzt<br />
der fitte Mürztaler viel am Rad, die<br />
10.000 Jahreskilometer hat er schon im<br />
September geknackt.<br />
Auch seine Familie ist längst mit dem<br />
Snowboard- und Splitboardvirus infiziert,<br />
so kommt Roland auf eine gute<br />
Abwechslung aus gemütlichen Touren<br />
und knackigen Varianten, er kombiniert<br />
Splitboard-Vormittage im Gelände mit<br />
Familiennachmittagen im Pistenumfeld.<br />
„Ich bin aber keiner, der extreme Sachen<br />
macht, Sicherheit geht vor.“ Veitsch,<br />
Rax, Stuhleck sind seine Hausberge,<br />
LVS und Sonde immer dabei, die Anschaffung<br />
eines Airbag-Rucksackes ist in<br />
Planung. Bei der Frage nach der Bekleidung<br />
ist Roland durch und durch Snowboarder.<br />
„Der Style muss stimmen“,<br />
grinst er. Soll heißen, legere, weitere Sachen,<br />
keine engen Schnitte.<br />
Nachteile beim Splitboarden?<br />
Wenn man das Splitboard in seine zwei<br />
Einzelteile zerlegt, entstehen zwei Bretter,<br />
die wesentlich breiter sind als zwei<br />
herkömmliche Tourenski. „In engen,<br />
harten Aufstiegsspuren hat man damit<br />
seine liebe Not. Man muss auch etwas<br />
breitbeiniger gehen, sonst stoßen die Ski<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
115
ständig aneinander.“ Als Freestyler geht und<br />
fährt Roland klarerweise mit Snowboard-Softboots,<br />
die Schnürung macht er<br />
bergauf etwas auf. „Das funktioniert einwandfrei.“<br />
Die Bindungen ähneln im Prinzip<br />
normalen Tourenbindungen, heben sich<br />
beim Gehen mit, haben eine ausklappbare<br />
Steighilfe und lassen sich mit Harscheisen<br />
auch für eisige Passagen bewaffnen. Einen<br />
kleinen Nachteil hat das Splitboard auch<br />
bergab. „Ich muss mir gleichmäßige Hänge<br />
und Abfahrten suchen, die ohne Flachstücke<br />
oder Senken auskommen. Der Skifahrer<br />
kann ein paar Meter stapfen und Flachstücke<br />
überbrücken, aber mit dem Brett<br />
bist du trotz Stöcken einfach limitiert. Außer<br />
du willst es wieder komplett zerlegen.“<br />
Doch selbst dafür braucht es mit Übung<br />
nur ein paar Augenblicke. Und Stress sollte<br />
man auf Tour ohnehin nicht haben. Weg<br />
vom Mainstream, Einsamkeit, Unabhängigkeit,<br />
keine Menschen, keine Pisten, keine<br />
Lifte. Das macht für Roland die Faszination<br />
Splitboarden aus. Anders als drüben auf<br />
den Schneeautobahnen.<br />
Roland Schieß ist<br />
Splitboarder aus<br />
Leidenschaft. Dafür<br />
freundet er sich sogar mit<br />
Skistöcken an.<br />
Fotos: Heigl, Schieß, Schmitz
SPLITBOARDS? WAS SAGT DIE INDUSTRIE?<br />
Sebastian Schmitz,<br />
Marketing Coordinator, K2 Snowboarding<br />
•BOOM. „Der Hype ums Splitboarding<br />
boomt seit etwa fünf Jahren, bleibt aktuell<br />
aber mit unter fünf Prozent Anteil am<br />
Snowboardmarkt in Europa eine recht<br />
kleine Sparte. Neben dem High-Performance-Trend<br />
entwickelt sich Splitboarden<br />
auch in Richtung verspielte Varianten mit<br />
kreativen, breiteren und kürzeren Shapes.<br />
Tourengehen ist auch ein Fitnesstrend<br />
und wir reagieren mit Unisex- und etwas<br />
kürzeren Modellen darauf, dass immer<br />
mehr Frauen zum Splitboarden kommen.<br />
Ideal für den Tiefschnee.“<br />
•MOTIVE. „Den Boom sehe ich neben<br />
dem Fitnessfaktor darin begründet, dass<br />
man in der Freizeit die Entschleunigung<br />
sucht. Wo findet man dieses Gefühl stärker<br />
als allein draußen in der Natur?“<br />
•HOTSPOTS. „Wie immer beim Thema<br />
Freeriden ist Frankreich ein starker Markt,<br />
aber überall in den Alpen poppt das auf.<br />
Auch bei mir daheim in Garmisch borgen<br />
sich gute Skifahrer Splitboards aus, weil<br />
das Abfahren eines Tiefschneehangs auf<br />
dem Snowboard einfach unschlagbar ist.“<br />
Size<br />
matters<br />
SMALL BEACON BIG PERFORMANCE *<br />
Das kompakte EVO 5 LVS-Gerät ist mit<br />
der richtigen Technologie ausgestattet,<br />
um den Gebrauch bei der Suche einfach zu halten. Es<br />
überzeugt nicht nur den täglichen Nutzer, sondern ist<br />
auch für den gelegentlichen<br />
Einsatz sehr gut geeignet.<br />
* Kleines LVS Gerät – große Performance<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
117
HERZ AUS TITAN<br />
Die SKI TRAB Titan Vario.2<br />
ist eine leichte, funktionelle<br />
Skitourenbindung. Der Vorderbacken<br />
mit Titanfeder und unabhängigen<br />
Pins sowie der Hinterbacken<br />
auf einer Flexplatte mit 8-mm-<br />
Längenausgleich sorgen in jeder<br />
Situation für Auslösezuverlässigkeit.<br />
www.skitrab.com<br />
AUSSERIRDISCH<br />
Der Alien ist für alle, die einen<br />
leichten Schuh in SCARPA-<br />
Qualität wollen und nach<br />
einer guten Balance zwischen<br />
Performance und Preis (UVP<br />
€ 600,–) suchen. Die perfekte<br />
„Crossover“-Wahl zwischen<br />
der Rennwelt und leichtem<br />
Skitourengehen.<br />
www.scarpa.net<br />
BRINGT KINDER<br />
AUF TOUREN<br />
Der CONTOUR-startUP-<br />
Tourenadapter lässt sich in wenigen<br />
Handgriffen auf die richtige Größe<br />
einstellen und in die Alpinbindung<br />
einsetzen. Kinder von circa 6 bis<br />
12 Jahren können dadurch mit der<br />
normalen Alpinausrüstung mit auf die<br />
Skitour gehen.<br />
www.contourskins.com<br />
SKITOUREN<br />
NEWS<br />
TREUE BEGLEITER<br />
Die CHIBA-Competition-Plus-<br />
Handschuhe sind atmungsaktiv,<br />
haben eine robuste Innenhand,<br />
einen verstärkten Daumenbereich<br />
und Touchfinger für die<br />
Smartphone-Bedienung. Kurz: ein<br />
treuer Begleiter auf Skitour.<br />
www.chiba.de<br />
245 GRAMM ZUM<br />
DRAUF-ABFAHREN<br />
Ob klassische Tourengeher oder<br />
anspruchsvolle Alpinisten: Wer beim<br />
Aufstieg auf jedes überflüssige Gramm<br />
verzichten aber trotzdem keine Abstriche<br />
bei Ausstattung und Performance<br />
machen möchte, kommt an der 245<br />
Gramm leichten MARKER Alpinist<br />
9-Bindung kaum jemand vorbei.<br />
www.marker.de<br />
Fotos: Hersteller<br />
118 <strong>SPORTaktiv</strong>
Aus der<br />
Region heißt<br />
nicht aus<br />
der Welt.<br />
Bilden Sie sich eine eigene Meinung und holen<br />
Sie sich zum 115. Geburtstag der Kleinen Zeitung<br />
unser Digitalabo für nur 14,90 Euro pro Monat.<br />
kleinezeitung.at/aktionsabo
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
OUTDOOR<br />
SKITOUREN- UND MEHR-HELM<br />
Ein für den Skitoureneinsatz zertifizierter Helm, der auch fürs<br />
Klettern und Bergsteigen perfekt ist – so lautet das Versprechen.<br />
Grund genug, den Petzl Meteor € 79,95 auf Herz und Nieren<br />
zu prüfen. Am Kopf wirkt er sehr angenehm, auch dann,<br />
wenn man im Winter darunter eine dünne Haube aufgesetzt<br />
hat. Mit 240 Gramm ist er überaus leicht – ein wichtiges Kriterium,<br />
um sich bergauf und bei Kletterpassagen wohlzufühlen<br />
und, wenn nötig, den Helm vom Beginn bis zum Ende der Skitour<br />
durchgehend zu tragen. Das zweiteilige Petzl-Fixiersystem<br />
am Hinterkopf ist, hat man seine Funktionsweise einmal kapiert,<br />
sehr gut, flexibel und sorgt für einen verlässlichen Sitz.<br />
Dass die Innenpolsterung leicht herausnehmbar und waschbar<br />
ist, ist eine erfreuliche Selbstverständlichkeit. Der Meteor harmoniert<br />
mit Berg- bzw. Skisonnenbrillen ebenso gut wie mit<br />
Stirnlampen (etwa der neuen Petzl Swift RL) – dank Stirnlampenclips<br />
vorne und Gummiband hinten. Natürlich ist er auch<br />
für die Verwendung klassischer Skibrillen gemacht. Und doch<br />
ist, wie bei jedem Helm, Probieren angesagt, weil eben nicht<br />
jede Brille zu jedem Helm passen kann.<br />
EIN HELM FÜR ALLE FÄLLE,<br />
EIN INNOVATIV LEICHTER<br />
PIEPSER UND EIN REFILL-AIR-<br />
BAG STEHEN DIESMAL AUF<br />
UNSERER TESTLISTE.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Foto: Oliver Pichler, Pieps<br />
120<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
IMMER WIEDER AUSLÖSBAR<br />
LEICHT, LEICHTER, PIEPS<br />
Das PIEPS MICRO BT gilt als das kleinste und leichteste<br />
Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS-Gerät) am Markt.<br />
Das bewährte Modell (Micro BT Sensor) hat eine Automatik,<br />
die von Sende- in Suchmodus umstellt. Heuer neu gibt<br />
es das Micro BT als Modellvariante „Button“. Auf vielfachen<br />
Kundenwunsch hat Pieps, weil das manuelle Umschalten<br />
„gelernt“ ist, bei diesem Modell die Umschaltung<br />
vom Sende- in den Suchmodus (wieder) manuell mittels<br />
„Send-Search-Button“ möglich gemacht. Ob „Sensor“<br />
oder „Button“ ist Geschmacksache. Bezüglich ihrer herausragenden<br />
Leistungsfähigkeit und ihres Preises sind<br />
Pieps Micro BT Button bzw. Sensor identisch.<br />
Sie kosten je € 350,–.<br />
Leistungsmäßig spielen beide in der Oberliga der LVS-<br />
Geräte vorne mit. Die Reichweite ist sehr gut, die Batterielaufzeit<br />
auch. Handlichkeit, geringes Gewicht (nur 150<br />
Gramm mit Batterie) und einfache Bedienung sind top.<br />
Obwohl das Gerät so klein ist – das sehr gut lesbare Display<br />
ist erfreulich groß. Im Suchmodus wird das Erstsignal<br />
eines Verschütteten auch durch Vibration „gemeldet“ –<br />
das ermöglicht volle Konzentration auf optisch-visuelle<br />
Suche. Praktisch ist das Zusammenspiel mit der<br />
Pieps-Smartphone-App via Bluetooth. So lassen sich<br />
Einstellungsänderungen ebenso wie Updates bequem und<br />
einfach bewerkstelligen.<br />
Auch wenn es das Ziel eines Lawinen-Airbags ist, diesen möglichst<br />
nie zu brauchen, haben unbegrenzt auslösbare, also wiederaufladbare<br />
Airbag-Systeme viele Vorteile: man kann abseits<br />
einer Lawine „üben“, um zu spüren und zu sehen, wie es ist,<br />
wenn der Airbag ausgelöst wird. Ein besonders durchdachtes,<br />
flexibles und wiederaufladbares Airbag-System haben wir uns<br />
genauer angesehen: die neue JetForce-Pro-Serie von BLACK<br />
DIAMOND. Zum Preis von ab € 1100,– stehen vier Modelle zur<br />
Wahl: 10, 25 bzw. 35 Liter Fassungsvermögen und eine 25 Liter<br />
Splitboard-Booster-Ausführung (spezielle Riemen, zur Befestigung<br />
eines Splitboards).<br />
Der spürbarste Vorteil des neuen JetForce Pro ist, dass er<br />
gegenüber dem Vorgängermodell über ein halbes Kilo leichter<br />
wurde. Zentrale Stärken des neuen Black-Diamond-Airbag-Systems:<br />
die automatische „Luft-Nachfüllfunktion“um sein<br />
Volumen aufrechtzuerhalten, sollte der Airbag während des<br />
Lawinenabgangs beschädigt werden. Und die Entleerfunktion<br />
des Airbags, um im Fall einer Verschüttung eine Atemhöhle zu<br />
schaffen. Weiters: Die Auslösung kann auch erfolgen, wenn<br />
Ski am Rucksack angebracht sind. Der Auslösemechanismus<br />
ist flexibel am rechten oder linken Trageriemen fixierbar. Und<br />
per Bluetooth-Schnittstelle können via App Einstellungen und<br />
Updates vorgenommen werden.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
121
LEICHT WIE NIE<br />
Rundum erneuert geht der<br />
DEUTER Rise Lite 28 an<br />
den Start. Der bewährte<br />
Skitourenrucksack wiegt<br />
nun weniger als 1200<br />
Gramm, was eine völlig<br />
neue Gewichtsklasse<br />
bedeutet. Im Frontfach ist<br />
die Sicherheitsausrüstung<br />
schnell erreichbar.<br />
www.deuter.com<br />
LICHTPOWER<br />
FÜR DIE TOUR<br />
Mit der LEDLENSER NEO10R hat jeder<br />
Skitourengeher rund um die Uhr das perfekte<br />
Licht für seine Touren. Mit bis zu 600 Lumen,<br />
150 Metern Leuchtweite und 120 Stunden<br />
Leuchtdauer bist du für die Nacht gerüstet.<br />
Die vertikale Akkubox am Hinterkopf sorgt für<br />
sicheren Halt und einen hohen Tragekomfort.<br />
Dank eines Verlängerungskabels lässt<br />
sie sich aber auch einfach im<br />
Rucksack verstauen.<br />
www.ledlenser.com<br />
SKITOUREN<br />
NEWS<br />
FEEL FREE!<br />
Für Freeride- und Freetouring-<br />
Fans ist der LANGE XT<br />
Free 130 maßgeschneidert.<br />
Mit seiner „Dual Core“-<br />
Technologie, ultraleichter<br />
Konstruktion und patentiertem<br />
„Lange Power V-Lock“<br />
setzt er Maßstäbe in Sachen<br />
Gewicht und Performance.<br />
www.lange-boots.com<br />
DIE PINKE<br />
REVOLUTION<br />
Das pinke POMOCA-Free-Pro-2.0-<br />
Fell erlaubt Freeridern einen<br />
kraftsparenden Aufstieg. Mit der<br />
neuen ultrafeinen und leichten<br />
Membran kannst du es auch einfach<br />
einstecken. Der hohe Gleitwert ist<br />
durch Forschungen bestätigt.<br />
www.pomoca.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
EIGENTÜMER/VERLEGER<br />
TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />
Tel.: 0 316/80 63-25 80<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Titel der Styria Media Group.<br />
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Elisabeth Rechling (-25 86)<br />
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Claudia Riedl (-25 94), Nicole Thüringer (-25 90)<br />
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HERSTELLER<br />
Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />
Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />
Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />
ABO-HOTLINE<br />
Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />
Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />
Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com<br />
Das Jahresabonnement (6 Ausgaben) kostet € 19,90.<br />
122 <strong>SPORTaktiv</strong>
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Carbon-Reinforced-Schale für ein sicheres und reaktionsfreudiges Fahrverhalten.<br />
EASY 2 WEAR- System für schnelles Anziehen, patentierter Ski/Walk-Mechanismus<br />
SWING-LOCK Closure System für schnelles Verschließen.<br />
Maximale individuelle Einstellung der Passform dank dem Spider Buckle Evo-Hebel.<br />
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Walk light, Go Fast.<br />
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TITAN VARIO.2<br />
EMOTION<br />
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Die Skispitze und das Skiende wurden verlängert,<br />
wodurch die Schwungauslösung erleichtert und das<br />
Fahrvergnügen deutlich erhöht wird.<br />
Neue Radien, ein nach vorne versetzter Schwerpunkt und<br />
ein spezieller Flex verleihen dem Ski eine Struktur, welche<br />
die Kontrolle und Steuerung des Skis verbessert.<br />
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Vorderbacken mit Titanfeder und unabhängigen Pins<br />
sowie Hinterbacken auf einer Flexplatte mit 8 mm<br />
Längenausgleich für höchste Auslösezuverlässigkeit der<br />
Bindung in jeder Situation.<br />
MAGICO.2 | 171 cm | SIDECUT: 118-85-104 | RADIUS 21.1 M | GEWICHT: 1055 g | OBERFLÄCHE: 1617 cm2<br />
TITAN VARIO.2 & SKISTOPPER | GEWICHT: 299 g | AUSLÖSEWERT: 5/7 - 7/9 - 9/11 | VERSTELLMÖGLICHKEIT HINTERBACKEN: 24 mm