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ACS Automobilclub - Ausgabe 05/2019

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

Das Magazin des Automobil Club der Schweiz | Edition Deutschschweiz<br />

AU TO<br />

Neuheiten<br />

KOMPAKT-SUV<br />

KOMMT OBEN OHNE<br />

Die Familie des VW T-Roc bekommt Nachwuchs. Nach dem<br />

Basismodell und der R-Version lancieren die Wolfsburger<br />

das erste Crossover-Cabrio der Kompaktklasse<br />

<strong>ACS</strong><br />

REISE NACH<br />

SCHWEDEN EIN<br />

TOLLER ERFOLG<br />

Vierzig <strong>ACS</strong>-Mitglieder erlebten in<br />

Volvo-Modellen eine eindrückliche<br />

Reise quer durch Schweden<br />

Wahlen <strong>2019</strong><br />

<strong>ACS</strong> SETZT SICH<br />

FÜR SEINE<br />

MITGLIEDER EIN<br />

Der <strong>ACS</strong> und Politiker beziehen<br />

Stellung zu den wichtigsten<br />

verkehrspolitischen Fragen


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und entspannt in alle Welt reisen – sicher und sorgenfrei!<br />

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EDITORIAL<br />

DER GANG AN DIE URNE<br />

IST EIN MUSS<br />

Der Sonntag, 20. Oktober <strong>2019</strong>, ist Wahlsonntag. Kein herkömmlicher Sonntag<br />

also, denn mit den Wahlen in die eidgenössischen Räte werden die Karten<br />

in Bern auch in Sachen Verkehrspolitik für die kommenden vier Jahre<br />

neu gemischt. Davon sind wir alle betroffen, vor allem, wenn es um Themen<br />

rund um den motorisierten Individualverkehr geht.<br />

Deshalb ist der Gang an die Urne ein Muss.<br />

I<br />

n der nächsten Legislatur stehen in den eidgenössischen<br />

Räten wegweisende Geschäfte zur Debatte, die unsere<br />

Verkehrsinfrastruktur im Allgemeinen und den motorisierten<br />

Individualverkehr im Speziellen für die Zukunft<br />

massgeblich beeinflussen werden. Ich denke<br />

da beispielswiese an die Totalrevision<br />

des CO2-Gesetzes.<br />

Durch die in den letzten Monaten<br />

anhaltende Klimadebatte bläst uns Autofahrenden<br />

ein starker Gegenwind ins<br />

Gesicht. Vorhaben, welche die Gewährleistung<br />

des Verkehrsflusses auf der Strasse<br />

betreffen, werden es zunehmend schwer<br />

haben. Wir dürfen aber nicht vergessen,<br />

dass die Gewährleistung der Mobilität ein<br />

wesentlicher Faktor für den Erfolg unserer<br />

Wirtschaft und für unsere vernetzte Gesellschaft<br />

ist. Damit die bürgerlichen Parteien<br />

auch in der kommenden Legislatur<br />

zusammen mit dem <strong>ACS</strong> die Interessen der<br />

Automobilistinnen und Automobilisten in<br />

Bundesbern vertreten können, ist es unerlässlich,<br />

dass die bürgerlich Wählenden<br />

ihre demokratischen Rechte wahrnehmen<br />

und an die Urne gehen. Wer wählt, kann<br />

die Politik generell und damit auch die zukünftige Verkehrspolitik<br />

mitbeeinflussen. Darum möchte ich an dieser Stelle an Sie alle appellieren:<br />

Nutzen Sie Ihre Bürgerrechte und gehen Sie wählen! Wer<br />

am 20. Oktober <strong>2019</strong> nicht persönlich an die Urne gehen mag, kann<br />

ja ganz einfach brieflich wählen. Hauptsache Sie machen mit und<br />

wählen die Kandidatinnen und Kandidaten, die Ihre verkehrspolitischen<br />

Interessen in Bern am besten vertreten.<br />

In den Reihen des <strong>ACS</strong> gibt es schweizweit einige Mitglieder,<br />

die für einen Sitz in den eidgenössischen Räten kandidieren. Diesen<br />

Kandidatinnen und Kandidaten, die aus verschiedenen Kantonen<br />

und Regionen kommen, stellen wir in einem Sonderteil dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> des <strong>ACS</strong> Magazins eine Plattform zur Verfügung, damit<br />

sie sich zu den brennendsten Verkehrsthemen kurz äussern können.<br />

Wir haben jeder und jedem von ihnen<br />

drei Fragen zu aus unserer Sicht brennenden,<br />

verkehrspolitischen Themen gestellt,<br />

zu denen sie ihre Haltung kurz äussern<br />

konnten. Eine Übersicht über alle Kandidierenden<br />

und deren Antworten finden Sie<br />

auf den Seiten 35 bis 42. Damit möchten wir<br />

Ihnen, liebe <strong>ACS</strong> Mitglieder, die Möglichkeit<br />

bieten zu sehen, welche Clubmitglieder<br />

kandidieren und wie sich diese Kandidatinnen<br />

und Kandidaten für Ihre verkehrspolitischen<br />

Interessen in Bern einsetzen<br />

und diese entsprechend vertreten würden.<br />

Nutzen Sie diesen Service, und machen Sie<br />

sich selber ein Bild.<br />

Ganz unabhängig davon, ob Sie Ihre<br />

Wahlliste schon zusammengestellt haben<br />

oder nicht, tragen Sie bitte den 20. Oktober<br />

<strong>2019</strong> in Ihrer Agenda ein, und nutzen Sie<br />

Ihr Wahlrecht. Nur so können wir sicherstellen,<br />

dass die Weichen der Mobilität der<br />

Zukunft im Sinne von uns Nutzern des motorisierten Individualverkehrs<br />

gestellt werden.<br />

Ihr Thomas Hurter<br />

Zentralpräsident<br />

Panne?! Assistance-Nummer wählen<br />

+41 44 283 33 77<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

3


INHALT<br />

NEUHEITEN S.13<br />

HISTORISCHE VERÄNDERUNG<br />

Chevrolet hat in den USA die neue Corvette<br />

Stingray eingeführt. Die US-Ikone<br />

wird erstmals von einem 495 PS starken<br />

6,2-Liter-V8-Mittelmotor angetrieben.<br />

T-ROC-FAMILIE ERHÄLT ZUWACHS<br />

Auf der Internationalen Automobilausstellung<br />

in Frankfurt feiert die Cabriolet-<br />

Version des VW T-Roc seine Weltpremiere.<br />

Zu den Händlern rollt er aber erst 2020.<br />

5. GENERATION DER KLEINWAGEN-IKONE<br />

In etwas mehr als einem Monat lanciert<br />

Renault die nächste Generation der Kleinwagen-Ikone<br />

Clio. Neu gibt es ihn auch mit<br />

einem E-Tech-Vollhybrid-Antrieb.<br />

NEUE TOPVERSION DES ALPINE A110<br />

Bereits das vierte Derivat seines erfolgreichen<br />

Zweisitzers A110 bringt der französische<br />

Sportwagenhersteller Alpine auf den<br />

Markt. Die S-Version leistet satte 292 PS.<br />

SKODA STARTET ELEKTRO-OFFENSIVE<br />

Mit dem CitigoE iV und dem Plug-in-<br />

Hybrid Superb iV lanciert die VW-Tochter<br />

Skoda ihre Elektro-Offensive. Bis 2022<br />

sollen zehn E-Autos angeboten werden.<br />

UMFANGREICHE MODELLPFLEGE<br />

Nach vier Produktionsjahren wurden der<br />

A4 und S4 von Audi einer umfangreichen<br />

Modellpflege unterzogen. Das Ergebnis<br />

überzeugt – optisch wie technisch.<br />

TECHNIK S.08<br />

ELEKTROMARKT NIMMT FAHRT AUF<br />

Nicht zuletzt unter dem Druck der<br />

CO2-Gesetzgebung hat die E-Mobilität<br />

nun Fahrt aufgenommen. Wir gehen der<br />

Frage nach, ob Batterieautos tatsächlich<br />

den Königsweg darstellen.<br />

<strong>ACS</strong> S.06<br />

SPECIAL S.10<br />

BALD ELEKTRISCH UND AUCH AUTONOM?<br />

Die Wende in der Mobilität geht nicht so<br />

problemlos über die Bühne. Am ersten<br />

Innovationsforum Mobility in Zürich berichteten<br />

Unternehmer und Forscher über<br />

die neuen Herausforderungen.<br />

KOLUMNE S.12<br />

DIE KUNST DES AKTIVEN NICHTSTUNS<br />

<strong>ACS</strong>-Botschafter Tom Lüthi zeigt in seinem<br />

Beitrag auf, wie er am besten vom<br />

stressigen Rennalltag abschaltet kann.<br />

SCHWEDEN UND VOLVO FASZINIEREN DIE TEILNEHMER DER <strong>ACS</strong>-SPEZIALREISE<br />

Die ersten <strong>ACS</strong>-Spezialreisen nach Schweden sind auf grosses Interesse gestossen.<br />

So gross, dass gleich zwei Reisen organisiert werden mussten. Dabei erlebten die 40<br />

<strong>ACS</strong>-Mitglieder die herrlichen Landschaften, die Kultur und kulinarische Höhenflüge.<br />

Gleichzeitig durften sie in den neuesten Modellen von Volvo über 580 Kilometer von<br />

Küste zu Küste fahren.<br />

4<br />

AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


inhalt<br />

WAHLEN <strong>2019</strong> S.35 – 42<br />

Impressum<br />

DER GANG AN DIE URNE IST FÜR AUTOFAHRER AM 20. OKTOBER EIN MUSS<br />

Der <strong>ACS</strong> setzt sich auf Bundesebene genauso wie auf kantonaler und kommunaler Ebene dafür ein, dass<br />

der motorisierte Individualverkehr in der Mobilität der Zukunft seine Bedeutung behält. In einer Übersicht<br />

bezieht er Stellung zu den wichtigsten Themen. Zudem befragt der <strong>ACS</strong> 33 Nationalrats- und Ständeratskandidaten,<br />

die sich am 20. Oktober dem Stimmvolk zur Wahl in die eidgenössischen Räte stellen, zu<br />

ihrer Meinung bei den drei Kernthemen CO2, Tempo 30 und Mobilitäts-Preissystem.<br />

VERKEHRSSICHERHEIT S.26<br />

WIR KLÄREN SIE AUF !<br />

E-Trottinett, Elektro-Stehroller, Monowheels –<br />

sie alle sind gerade in den Städten voll im Trend.<br />

Aber nicht jedes Trendfahrzeug ist auf öffentlichem<br />

Grund auch zugelassen.<br />

<strong>ACS</strong> ON TOUR S.20<br />

Verlag <strong>ACS</strong>-AUTO<br />

© Automobil Club der<br />

Schweiz (<strong>ACS</strong>)<br />

Wasserwerkgasse 39<br />

CH-3000 Bern 13<br />

Tel. +41 31 328 31 11<br />

Fax +41 31 311 03 10<br />

www.acs.ch, info@acs.ch<br />

Chefredaktion/<br />

Anzeigenverkauf<br />

Markus Rutishauser<br />

Romanshornerstrasse 62B<br />

CH-8280 Kreuzlingen<br />

Mobile +41 79 406 90 23<br />

markus.rutishauser@acs.ch<br />

Produktion<br />

Bodan AG<br />

Druckerei und Verlag<br />

Zelgstrasse 1<br />

CH-8280 Kreuzlingen<br />

Tel. +41 71 686 52 52<br />

www.bodan-ag.ch,<br />

druck@bodan-ag.ch<br />

JUGENDFAHRLAGER S.32<br />

SCHON MIT 17 AUTOFAHREN LERNEN<br />

Schon seit rund 50 Jahren führt der <strong>ACS</strong> in den<br />

Sommerferien gut besuchte Jugendfahrlager durch.<br />

Auch in diesem Jahr waren die Events in den Flumserbergen<br />

und im Melchtal ausgebucht und in jeder<br />

Hinsicht ein Erfolg.<br />

CARAVAN S.23<br />

NEUES WOHNMOBIL VON VW<br />

Der Grand California ist das erste von Volkswagen<br />

von Grund auf konzipierte und gebaute Wohnmobil.<br />

RATGEBER S.31<br />

SO MEISTERN SIE DEN VERKAUF IHRER OCCASSION<br />

Nicht alle Verkäufe von Occassionen verlaufen reibungslos.<br />

Die CAP als Versicherungsdienstleisterin<br />

des <strong>ACS</strong> zeigt Ihnen auf, worauf Sie achten sollten.<br />

FRANKREICH ENTDECKEN<br />

Unsere zweiwöchige Tour quer durch Frankreich<br />

im Peugeot 508 Kombi hinterlässt<br />

faszinierende wie überraschende Eindrücke.<br />

REISEN S.28<br />

SPANNENDE FLUSSREISE<br />

Das Douro-Tal im Norden Portugals zählt<br />

zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir haben auf<br />

Einladung von Thurgau Travel auf der achttägigen<br />

Flussreise viele tolle Eindrücke von Fluss,<br />

Land, Wein, Essen und Kultur gesammelt.<br />

Berichte<br />

Titelbild und Testbericht<br />

können einem Advertorial<br />

entsprechen, wobei die Redaktion<br />

jeglicher Verpflichtung<br />

freibleibend und ohne Fremdeinsprache<br />

die Beurteilung<br />

des Objektes vornimmt.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 <strong>Ausgabe</strong>n pro Jahr. Für<br />

die <strong>ACS</strong>-Mitglieder in den<br />

Clubleistungen enthalten.<br />

Auflage<br />

76 717 Exemplare<br />

(WEMF-beglaubigt 2018)<br />

Nachdruck nur unter Quellenangabe<br />

und mit Bewilligung<br />

des Verlages gestattet.<br />

Für unverlangt eingesandtes<br />

Manuskript- und Bildmaterial<br />

übernehmen Verlag und Redaktion<br />

keine Haftung.<br />

Titelbild<br />

Werk<br />

produziert mit<br />

naturstrom<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

5


<strong>ACS</strong> SPEZIALREISE<br />

Die Juni Gruppe freut sich vor dem Volvo Museum auf den Start der Testfahrt.<br />

MIT DEM <strong>ACS</strong> UND DEN NEUESTEN VOLVO MODELLEN VON GÖTEBORG NACH STOCKHOLM<br />

FASZINATION SCHWEDEN<br />

Vierzig <strong>ACS</strong>-Mitglieder<br />

erlebten eine abwechslungsreiche<br />

und eindrückliche<br />

Reise quer<br />

durch Schweden von<br />

der West- zur Ostküste.<br />

Ein besonderer Genuss<br />

war dabei die 580 km<br />

lange Fahrt in den<br />

Top-Modellen von Volvo.<br />

G<br />

ross war die Nachfrage für<br />

die <strong>ACS</strong> Mitgliederreise<br />

durch Schweden Anfang<br />

Juli, was die Veranstalter<br />

freute und veranlasste, eine zusätzlich<br />

identische Reise Ende Juni durchzuführen.<br />

Zum Einstimmen und Kennenlernen<br />

trafen sich die Teilnehmer in der Swiss<br />

Lounge, bevor es in einem zweistündigen<br />

Direktflug von Zürich nach Göteborg<br />

ging. Nach einem kurzen Abstecher durch<br />

die Stadt wurde zum Welcome Apéro und<br />

Dinner in der Sky-Bar im 12. Stock des Hotels<br />

Riverton geladen: Was für eine einmalige<br />

Aussicht über Göteborg bei glühendem<br />

Sonnenuntergang – und passend dazu die<br />

Nach dem Schweden-Buffet wartet die Juli-Gruppe auf das Schiff von Vaxholm nach Stockholm.<br />

leckere Küche mit Rentierfilet und Wolfsbarsch!<br />

Ausblick von der Sky-Bar über Göteborg.<br />

SCHWEDISCHE AUTOMOBILKUNST<br />

Spannung herrschte am nächsten<br />

Morgen. Nach einer interessanten und<br />

charmanten Führung durch das Volvo<br />

Museum wurden die neuesten Volvo Modelle<br />

für die zweitägige Testfahrt zugeteilt<br />

– jeweils ein Volvo pro Paar. Zur Verfügung<br />

standen ein Split bestausgestatteter V60<br />

und XC 90 Modelle. Das moderne Infotainmentsystem<br />

und die Ziele waren bereits<br />

vorprogrammiert, und so ging’s schnell<br />

los in Richtung Trollhättan zum Saab Car<br />

Museum.<br />

6<br />

AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


<strong>ACS</strong> SpezialReise<br />

Für alle verlief die erste Etappe der<br />

Fahrt äusserst angenehm und entspannt.<br />

Ein feiner Lunch inmitten der berühmten<br />

Showmobile von Saab wie Aero X und 9 X<br />

sowie herausragende Modelle aus der Saab<br />

History zeigten die hohe Innovationskraft<br />

der einzigartigen Marke mit Flugzeuggenen.<br />

Bedingt durch den finanziellen Kollaps<br />

der Muttergesellschaft General Motors<br />

im Jahr 2009 wurde Saab vom Markt<br />

genommen und kam trotz Versuchen von<br />

Investoren nicht mehr auf die Beine. Heute<br />

werden im ehemaligen Saab Werk unter<br />

dem Namen NEVS Elektroautos für China<br />

gebaut.<br />

Mit diesem Saab 96 hat Erik Carlsson zweimal die Rallye Monte Carlo gewonnen.<br />

Stockholm, das Venedig des Nordens.<br />

Kaum angekommen in Segeltorp werden die<br />

Volvo für den Rücktransport geladen.<br />

QUER DURCH SCHWEDEN<br />

Weiter führte die Reise dem Vännernsee<br />

entlang durch typische schwedische<br />

Landschaften. Wer Lust hatte, legte einen<br />

Kaffeestopp im Bootshafen von Amål ein.<br />

Treffpunkt am Abend war in Karlstad, eine<br />

hübsche Stadt am Nordrand des Vännernsees,<br />

die sich rühmt, dass ihre Einwohner/<br />

innen besonders fröhlich sind – nach ein<br />

paar Ölen (schwedisch für Bier) waren wir<br />

es auch. Übrigens kennen dort einige Leute<br />

die Schweiz recht gut, da ihr Spitzen-Hockeyteam<br />

Färjestad BK schon mehrmals<br />

am Spengler-Cup in Davos gespielt hat.<br />

Am zweiten Tag ging die Fahrt weiter<br />

über Örebro und Eskilstuna nach Mariefred<br />

zum Lunch im ältesten Gasthof<br />

Schwedens, dem Gripsholms Värdhus. Ein<br />

malerischer historischer Ort, der gleich<br />

neben dem berühmten Schloss Gripsholm<br />

liegt und u.a. bekannt ist durch die TV Filme<br />

von Inga Lindström.<br />

Und schon stand die letzte Etappe<br />

über Södertalje nach Segeltorp vor den<br />

Toren von Stockholm auf dem Programm.<br />

Dort hiess es Abschied nehmen von den<br />

inzwischen sehr geschätzten Volvo Modellen.<br />

Mit einem Shuttle-Bus ging es weiter<br />

nach Stockholm, in das Venedig des<br />

Nordens, das auf 14 Inseln erbaut ist, die<br />

mit 56 Brücken verbunden sind. Eine facettenreiche<br />

Metropole, in der trotz ihrer<br />

Grösse von einer Million Einwohnern und<br />

jeder Menge Touristen nie Hektik oder<br />

Enge aufkommt. Man schätzt das glitzernde<br />

Wasser, die Schiffe und Boote zwischen<br />

den Stadtteilen, die grosszügigen Parks sowie<br />

den spannenden Mix aus historischem<br />

und modernem Ambiente.<br />

Nach einen fröhlichen Dinner in der<br />

Torpedverkstan (Torpedowerkstatt), einem<br />

Trendrestaurant in den alten Gemäuern<br />

der Marine auf der Insel Skeppsholmen,<br />

folgte am nächsten Abend eine<br />

Schifffahrt durch den Schärengarten vor<br />

Stockholm auf die Halbinsel Vaxholm, wo<br />

es ebenso gemütlich hin und her ging bei<br />

einem feinen Smörgåsbord (Schwedenbuffet).<br />

Ein perfekt passender Abschluss für<br />

eine faszinierende Schweden-Reise.<br />

Text und Bilder Christoph Bleile/zVg<br />

Historisches Bijou: Gripsholms Värdshus.<br />

Die Gäste finden Volvo und Schweden cool!<br />

Am Hafen von Mariefred<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

7


TECHNIK<br />

REIN ELEKTRISCH<br />

IN DIE NEUE AUTOWELT?<br />

VW lanciert mit zahlreichen ID.-Derivaten seine Elektrozukunft<br />

Nach schleppendem<br />

Anlauf kommt nun<br />

Schwung in den Elektroautomarkt.<br />

Unter<br />

dem Druck der CO2-Gesetzgebung<br />

werden<br />

viele neue Elektro- und<br />

Plug-in-Hybridmodelle<br />

lanciert. Aber stellen<br />

die Batterieautos den<br />

Königsweg dar?<br />

S<br />

chon bald bringt Volkswagen<br />

den ID.3 auf die Strasse. Zahlreiche<br />

Ableger anderer Konzernmarken<br />

werden folgen,<br />

und auch Ford will künftige Elektroautos<br />

auf der E-Plattform von VW aufbauen. Bis<br />

Ende 2022 soll weltweit die Produktion<br />

von 27 Modellen für Konzernmarken starten.<br />

Laut der Roadmap E von VW sind bis<br />

2025 mehr als 80 elektrifizierte Modelle<br />

geplant, darunter rund 50 reine Stromer.<br />

Weil auch der PSA-Konzern mit Citroën,<br />

DS, Peugeot und Opel sowie die Allianz<br />

von Renault, Nissan und Mitsubishi auf die<br />

Elektroschiene einbiegen, dürfte das batteriebetriebene<br />

Auto nun auch in der Mittel-<br />

und der Kompaktklasse Fuss fassen.<br />

Dipl.-Ing. Matthias Kratsch, IAV GmbH Berlin<br />

REGENERATIVE ENERGIEQUELLEN<br />

Das Elektroauto und seine Steckerhybrid-Verwandten<br />

helfen Herstellern und<br />

Importeuren als «CO2-Blender», Bussen<br />

für übermässige Emissionen zu vermeiden.<br />

Allerdings müssten in Zukunft neben<br />

der Tank-to-wheel-Bilanz, die heute als<br />

Grundlage der aktuellen CO2-Gesetzgebung<br />

für Fahrzeugflotten in Europa dient,<br />

auch die Well-to-wheel-Emissionen und<br />

die Life-Cycle-Bilanzen betrachtet werden.<br />

«CO2-freie Mobilität im Jahr 2<strong>05</strong>0 baut<br />

auf regenerative Primärenergien als Basis<br />

für die zu bereitstellenden Energieträger.<br />

Dies kann direkt in Form von Strom<br />

oder umgewandelt in Form von Power-to-X-Treibstoffen<br />

– somit auch Wasserstoff<br />

– im Falle der erneuerbaren Energien<br />

oder auf Basis von Biomasse erfolgen», erklärte<br />

Diplom-Ingenieur Matthias Kratsch<br />

von der Berliner IAV GmbH anlässlich des<br />

diesjährigen Wiener Motorensymposiums.<br />

Grundlage für eine noch zu definierende<br />

zukünftige Gesetzgebung müsste die gesamte<br />

Energiekette von der Quelle bis zum<br />

Rad (Well to wheel) bilden. Da laut Kratsch<br />

«eine Mobilitätswende nur gemeinsam<br />

mit einer Energiewende darstellbar ist»,<br />

erfordere der Weg in eine CO2-neutrale<br />

Mobilität eine ganzheitliche Betrachtung.<br />

Dabei müssten sämtliche Branchen über<br />

alle Sektorgrenzen hinweg gemeinsame<br />

Anstrengungen unternehmen. Eine wesentliche<br />

Voraussetzung für die nachhaltige<br />

Mobilität der Zukunft ist also vor allem<br />

die ausreichende Erzeugung regenerativer<br />

Energien.<br />

8<br />

AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


Technik<br />

Zuordnung der Antriebskonzepte zu unterschiedlichen Mobilitätsanforderungen.<br />

flüssigen Kohlenwasserstoffverbindungen<br />

können aus Elektrolyse-Wasserstoff und<br />

CO2 hergestellt werden, ohne dass dazu<br />

auf fossile Quellen zurückgegriffen werden<br />

muss.<br />

Als weitere Alternative kommen<br />

Brennstoffzellenfahrzeuge in Betracht. Sie<br />

werden von Elektromotoren angetrieben,<br />

kommen ohne allzu voluminöse und schwere<br />

Batterien aus und lassen sich zudem in<br />

kurzer Zeit mit Wasserstoff betanken.<br />

Spezifische Treibhausgasemissionen für unterschiedliche Antriebe in einem Kompaktklasseauto.<br />

EFFIZIENTE ENERGIENUTZER<br />

Zweifellos stellen batterieelektrische<br />

Fahrzeuge für die individuelle Mobilität<br />

eine wichtige Stütze dar, da sie die verfügbare<br />

Primärenergie am effizientesten<br />

in nutzbare mechanische Energie umwandeln.<br />

Allerdings gibt es je nach Einsatzzweck<br />

der Fahrzeuge eine ganze Reihe<br />

von Fällen, in denen Batterie-Elektroautos<br />

nicht das optimale Verkehrsmittel sind.<br />

In ländlichen Gebieten, wo in der Regel<br />

höhere Jahresfahrleistungen erforderlich<br />

sind und entsprechend mehr Bedarf<br />

an grossen Reichweiten besteht, erscheinen<br />

Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren<br />

nach wie vor als die sinnvollste Art der<br />

Mobilität. Wesentliche Kriterien für die<br />

Akzeptanz alternativer Antriebe sind in<br />

diesen Gebieten die sichere Verfügbarkeit<br />

und die Kosten.<br />

Aber auch im Güterfernverkehr ist die<br />

Verwendung von Batteriefahrzeugen kaum<br />

sinnvoll umzusetzen; es werden also weiterhin<br />

Konzepte für verbrennungsmotorische<br />

Antriebskonzepte notwendig sein. Deshalb<br />

wird noch immer viel Zeit und Geld in neue<br />

Techniklösungen zur Erhöhung der Wirkungsgrade<br />

solcher Antriebe investiert.<br />

Benzin- und Dieselmotoren lassen<br />

sich in Fahrzeugen aller Segmente mit neuen,<br />

synthetisch hergestellten Treibstoffen<br />

nachhaltig betreiben. Ziel ist es dabei, eine<br />

grosse Dichte der Energiespeicherung für<br />

den CO2-neutralen Betrieb dieser Fahrzeuge<br />

zu erreichen. Möglich ist dies sowohl<br />

mit Power-to-Gas- als auch Power-to-Liquid-Treibstoffen.<br />

Solche gasförmigen oder<br />

NACHHALTIGKEIT DER KONZEPTE<br />

Mit der Lebenszyklusbewertung LCA<br />

(Live Cycle Assessment) werden die umweltrelevanten<br />

Emissionen über den gesamten<br />

Lebenszyklus eines Fahrzeugs<br />

quantifiziert. Im Fall von Autos mit unterschiedlichen<br />

Antriebsvarianten wird<br />

aufgezeigt, in welcher Lebensphase – von<br />

der Rohstoffgewinnung über Herstellung<br />

und Nutzung bis zur Verwertung – die<br />

Antriebskonzepte ihre Vor- und Nachteile<br />

haben. Die Grafik links zeigt den Vergleich<br />

des Treibhausgaspotenzials unterschiedlich<br />

angetriebener Kompaktklasseautos<br />

auf. Die Bewertung erfolgt in Gramm<br />

CO2-äquivalent pro Kilometer für eine<br />

Laufleistung von 200 000 km. Neben CO2<br />

wurden in dieser Berechnung auch weitere<br />

klimaschädliche Komponenten wie<br />

CH4 (Methan, Erdgas) oder N2O (Lachgas)<br />

berücksichtigt. Deutlich zu erkennen ist<br />

dabei, dass mit Otto- und Dieselmotoren<br />

angetriebene Fahrzeuge bei CO2-neutraler<br />

Strom- und Stahlherstellung klare Vorteile<br />

gegenüber Elektrofahrzeugen haben.<br />

Text Stefan Hauri / Bilder zVg<br />

Voraussichtliche Verteilung der Antriebssysteme in Personenwagen bis 2060.<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

9


SPECIAL<br />

INNOVATIONSFORUM MOBILITY<br />

BALD ELEKTRISCH –<br />

UND AUCH AUTONOM?<br />

Beim ersten Innovationsforum Mobility in Zürich berichteten Unternehmer<br />

und Forscher über die neuen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Elektromobilität.<br />

So ganz problemlos geht die Wende offenbar nicht über die Bühne.<br />

Von links: Martin Erb, Volker Fröse, Marco Piffaretti und Christoph Wolnik.<br />

D<br />

ie bevorstehenden Abgasgrenzwerte<br />

zwingen<br />

die Autohersteller zur<br />

schnellen Einführung einer<br />

grossen Anzahl emissionsfreier Modelle.<br />

Nur mit vielen «Steckermodellen»<br />

– Batterie-Elektroautos und Plug-in-Hybriden<br />

– ist es möglich, die Limite von 95<br />

Gramm CO2 pro Kilometer einzuhalten.<br />

So beginnt daher nicht nur für die Autohersteller,<br />

Importeure und Privatkunden,<br />

sondern auch für Flottenbesitzer, Fuhrparkmanager<br />

und Transportlogistiker<br />

eine neue Ära.<br />

Zwar stehen alle der Elektromobilität<br />

positiv gegenüber, doch hielten die<br />

Fachreferenten bei der Tagung Innovationsforum<br />

Mobility in Zürich fest, dass die<br />

anlaufende Elektrifizierung der Autoantriebe<br />

neben vielen Vorteilen auch zahlreiche<br />

knifflige Herausforderungen mit sich<br />

bringe. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass<br />

die Antriebswende sehr komplex ist, die<br />

Einführung der elektrifizierten Fahrzeuge<br />

also gut überlegt sein will. Offenbar ist<br />

der batteriebasierte Elektroantrieb kein<br />

Königsweg, denn je nach Fahrzeugtyp und<br />

Einsatzzweck sind unterschiedliche Antriebsformen<br />

zu wählen.<br />

DIFFERENZIERTE BETRACHTUNG<br />

NÖTIG<br />

Für Christian Bach, Abteilungsleiter<br />

Fahrzeugantriebssysteme bei der Empa,<br />

Dübendorf, ist es unbedingt notwendig,<br />

dass für den Einsatz sämtlicher Fahrzeugantriebe<br />

regenerative Energie zum Einsatz<br />

kommt. Elektroautos, die ideal für den<br />

Agglomerationsverkehr, aber untauglich<br />

für Langstreckenfahrten sind, müssten<br />

also auch mit «sauberem» Strom betrieben<br />

werden können. Für den Schwerverkehr<br />

und lange Fahrten im Personenwagen eignen<br />

sich mit Gas oder synthetischen Flüssigtreibstoffen<br />

betriebene Verbrennungsmotoren<br />

besser. «Würde überschüssige<br />

Christian Bach fordert für sämtliche Fahrzeugantriebe<br />

regenerative Energie.<br />

erneuerbare Elektrizität im Sommerhalbjahr<br />

nur zur Hälfte zur Herstellung von<br />

synthetischem Treibstoff genutzt, könnten<br />

mehrere 100 000 Fahrzeuge CO2-neutral<br />

mit einheimischer Energie betrieben<br />

werden», hält Bach fest.<br />

Volker Fröse, Stabschef Verkehr beim<br />

Bundesamt für Strassen, und Christoph<br />

Wolnik von Auto Schweiz erörterten die<br />

Ziele von Bund und Importeurenvereinigung.<br />

Gemäss Roadmap Elektromobilität<br />

des Bundes sollen bis 2022 15 Prozent der<br />

Neuzulassungen Steckerfahrzeuge sein.<br />

Auto Schweiz forderte als Zwischenziel<br />

für 2020 bereits im vergangenen Jahr einen<br />

Anteil von zehn Prozent. Bereits 2025<br />

sollen die CO2-Grenzwerte von 95 g/km<br />

dann um weitere 15 Prozent gesenkt wer-<br />

10<br />

AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


Special<br />

den, und für 2030 wird eine nochmalige<br />

Verringerung von 37,5 Prozent in Aussicht<br />

gestellt. Damit sich derart rigorose Ziele<br />

erreichen lassen, werden auf dem Schweizer<br />

Autobahnnetz bei 62 Raststätten und<br />

100 Rastplätzen Schnellladestationen eingerichtet.<br />

Die ersten werden im Sommer<br />

2020 betriebsbereit sein.<br />

ELEKTROMOBILITÄT MUSS<br />

RENTABEL WERDEN<br />

«Erst kommt das Fressen, dann die Moral»,<br />

zitierte Martin Erb, Direktor Alphabet<br />

Fuhrparkmanagement, Bertolt Brecht.<br />

Flottenbesitzer würden sich erst dann für<br />

E-Autos entscheiden, wenn das Angebot<br />

reichhaltiger und die Kostensituation vorteilhafter<br />

geworden sei. Nach wie vor ist für<br />

Flottenmanager das TOC-Argument (Total<br />

Cost of Ownership) entscheidend.<br />

Für Jules Pikali von der Oekowatt AG,<br />

Luzern, muss sich auch das Bauwesen der<br />

neuen Weltordnung anpassen. Vermehrt<br />

sollen auch Architekten und Bauingenieure<br />

die Elektromobilität berücksichtigen.<br />

Es muss «von Anfang an richtig gebaut<br />

werden». Dazu wird derzeit das Merkblatt<br />

«SIA 2060» erarbeitet, das mit fachlichen<br />

Grundlagen und einheitlichen Begrifflichkeiten<br />

für mehr Planungssicherheit sorgen<br />

soll. Darin enthalten sind Themen von der<br />

Elektrizitätsbeschaffung über die Leistungsbewirtschaftung<br />

im Gebäude bis zur<br />

Beschriftung der Parkplätze. Wenn nicht<br />

Autonomes Fahren.<br />

Solarenergie.<br />

morgen, dann «übermorgen sollen alle<br />

Gebäude mit Ladestationen ausgestattet<br />

sein», fordert Picali.<br />

Noch immer hat die Elektromobilität<br />

das Kostenproblem Energiespeicher. Lithium-Ionen-Akkus<br />

sind nämlich nicht nur<br />

zu gross und zu schwer, sondern auch zu<br />

teuer. Deshalb werden heute noch mehrheitlich<br />

hochpreisige Modelle angeboten,<br />

bei denen sich diese Kosten eher vertreten<br />

lassen. Mit 100 000-Franken-Modellen<br />

ist aber eine grossräumige Verbreitung<br />

Urbane Mobilität.<br />

von Elektroautos nicht zu schaffen. Möglicherweise<br />

kommen aber schon bald<br />

neue Impulse aus China, etwa in Form des<br />

Kompakt-SUV Aiways U5. Laut Alexander<br />

Klose, Executive Vice President Overseas<br />

Operations beim jungen chinesischen Hersteller<br />

Aiways, wird das Modell U5 bereits<br />

im nächsten Jahr in Europa auf die Strasse<br />

kommen – zu einem Preis, der «auf dem Niveau<br />

eines VW Tiguan» liegt.<br />

AUTONOM IN FERNER ZUKUNFT<br />

Das Hype-Thema Autonomes Fahren<br />

kam in Zürich in der Schlussrunde zur<br />

Sprache. So richtig vorstellen kann sich<br />

dies heute kaum einer. Reservatähnliche<br />

Zonen wie Innenstädte oder Autobahnen<br />

sind denkbar als Einsatzgebiete autonom<br />

fahrender Autos, nicht aber Städte mit hohem<br />

Verkehrsaufkommen und noch während<br />

Jahrzehnten gemischtem Verkehr.<br />

Zwar freut sich Marco Piffaretti, Leiter<br />

Mobilität bei Energie 360°, auf die Zeit, in<br />

der ihn sein Auto selbstfahrend durch den<br />

Gotthardtunnel nach Zürich transportiert,<br />

doch bleibt beispielsweise bei Volker Fröse<br />

der Sinn des autonomen Fahrens weitgehend<br />

verborgen. Weshalb man das Fahren<br />

einer Maschine überlassen soll, erklärt er<br />

sich mit «vielleicht einfach, weil man es<br />

kann». So wirklich notwendig ist das nicht<br />

– zumal die Verkehrsdichte dadurch voraussichtlich<br />

noch zunehmen würde.<br />

Schnellladenetz.<br />

Text Stefan Hauri / Bilder Stefan Hauri/zVg<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

11


IN NEUHEITEN KÜRZE<br />

KUNST DES AKTIVEN<br />

NICHTSTUNS<br />

R<br />

ennweekends sind immer ziemlich<br />

hart – zumal die drei aktiven Tage<br />

auf der Rennstrecke ja nur die Spitze<br />

des Eisbergs sind, die man als<br />

Aussenstehender vom Trainings alltag eines<br />

Profisportlers sieht. Für mich sind es jeweils<br />

Tage, in denen ich nicht nur körperlich,<br />

sondern vor allem auch mental so gut wie in<br />

jedem Moment voll da sein muss. Vielleicht<br />

gehöre ich in dieser Beziehung zu den Sportlern,<br />

die weniger gut abschalten können und<br />

fast etwas zu sehr fokussiert sind.<br />

An dieser Charaktereigenschaft gibt es aber nicht viel zu ändern – umso<br />

mehr versuche ich dafür zu sorgen, dass ich nach den Rennwochenenden<br />

meinen Ausgleich finde. Wenn immer möglich fahre ich noch am Rennsonntag<br />

zu mir nach Hause, damit ich den Montag komplett der Erholung widmen<br />

kann. Erholung bedeutet aber keineswegs, dass ich den Tag auf dem<br />

Sofa verbringe – im Gegenteil. Am meisten Energie tanke ich draussen im<br />

Grünen. Nicht ohne Grund wohne ich noch immer in der Natur – meiner Meinung<br />

nach gibt es kaum etwas Erholsameres. Bei einer leichten Biketour,<br />

beim Laufen oder im Winter beim Skifahren fällt es mir am einfachsten, den<br />

Alltag für ein paar Stunden zu vergessen. So schaffe ich für mich persönlich<br />

die perfekte Balance zwischen mentaler und körperlicher Erholung.<br />

Natürlich brauche ich aber nicht nur diese einzelnen Tage – das würde im<br />

Vergleich zum durchgeplanten Alltag mit Rennen, Trainings und Sponsorenterminen<br />

niemals ausreichen. Meine Ferien, die ich genau wie alle Termine<br />

und Rennweekends fest miteinplane, sind mir extrem wichtig. Ich verbringe<br />

diese Zeiten mit Menschen aus meinem Umfeld, die mir helfen, den Alltag<br />

zu Hause zu lassen und abzuschalten. Im Sommer verbringe ich deshalb<br />

gerne einige Tage in Ägypten beim Kitesurfen, die freie Zeit im Winter dann<br />

eher auf den Skipisten in den Schweizer Bergen, die ich ja glücklicherweise<br />

praktisch vor der Haustür habe. Selbstverständlich mache ich das alles immer<br />

im Bewusstsein, dass ich nicht das volle Risiko eingehe, weil bei einer<br />

Verletzung einiges auf dem Spiel stehen würde. Beim letzten Kiteurlaub<br />

im Juli haben sich fast alle meine Begleiter in irgendeiner Weise verletzt<br />

– ich wurde glücklicherweise verschont. Und doch muss man sich ab und<br />

zu etwas gönnen, was einem hilft, den Kopf freizukriegen. Wenn dies eben<br />

Aktiverholung bei ein wenig Action ist, dann soll es so sein.<br />

Ihr Tom Lüthi<br />

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DUNKLE WOLKEN<br />

ÜBER DER IAA<br />

Die Internationale Automobil-Ausstellung<br />

(IAA), die vom 12. bis 22. September in<br />

Frankfurt ihre Tore öffnet und zu den grossen<br />

Inszenierungen der Branche zählt, steht<br />

unter keinem guten Stern. So wie Peugeot,<br />

Mazda, Volvo und Toyota kehren viele Aussteller<br />

der traditionsreichen Show rund ums<br />

Automobil den Rücken. Doch viel schwerer<br />

wiegt: Die Automobilbranche steckt in<br />

der Krise. Darüber können auch die vielen<br />

IAA-Premieren nicht hinwegtäuschen.<br />

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer,<br />

Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine<br />

Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft<br />

an der Universität Duisburg-Essen<br />

und um markige Statements selten<br />

verlegen, prophezeit: «<strong>2019</strong> ist das Jahr<br />

der Gewinnwarnungen statt der grossen<br />

Erfolge. Uns stehen schwere Krisenjahre<br />

bevor.» Die Flut schlechter Nachrichten<br />

scheint ihm Recht zu geben.<br />

CHINA UND USA<br />

SETZEN DER BRANCHE ZU<br />

Daimler in rote Zahlen gerutscht. Ford<br />

erleidet Gewinneinbruch. Stellenabbau bei<br />

Bosch. Tesla-Aktie bricht ein. Konjunkturabkühlung<br />

in China. Schwächere Werkstattumsätze<br />

verhageln Start ins zweite<br />

Halbjahr. Diese und andere Negativ-Schlagzeilen<br />

der vergangenen Tage trüben die<br />

Vorfreude auf die IAA, die Branchentreffpunkt,<br />

Schaubühne sowie Diskussions- und<br />

Demonstrationsfläche werden soll. An Themen<br />

mangelt es nicht. Der Handels- und<br />

Währungsstreit zwischen den Supermächten<br />

USA und China setzt der Branche ebenso<br />

heftig zu wie die Sorge über einen ungeordneten<br />

Brexit, mit dessen Ankündigung<br />

Premier Boris Johnson selbst viele Briten in<br />

Angst und Schrecken versetzt.<br />

Eines ist aber sicher: Auf der IAA wird<br />

es an neuen Elektroautomobilen nicht<br />

mangeln. Und vielleicht gelingt es den Ausstellern<br />

sogar, ein paar der vielen offenen<br />

Fragen zu beantworten, die Autofahrer<br />

derzeit bewegen. Damit würden sie ihren<br />

Kunden, Beschäftigten und sich selbst einen<br />

guten Dienst erweisen. Denn verunsicherte<br />

Märkte haben fatale Folgen.<br />

Text rs<br />

12<br />

AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


NEUHEITEN<br />

AUDI A4 / S4<br />

WIEDER IN TOPFORM<br />

Nach vier Jahren im selben<br />

Kleid hat Audi den A4 einer<br />

umfangreichen Modellpflege<br />

unterzogen. Und die tut<br />

dem seit 1994 produzierten<br />

Erfolgsmodell richtig gut –<br />

optisch wie technisch.<br />

D<br />

as Ziel der optischen Korrekturen<br />

war es, das Mittelklassemodell<br />

noch präsenter und<br />

knackiger vorfahren zu lassen.<br />

Breiterer, flacherer und tiefer nach unten<br />

gezogener Singleframe-Grill plus neue<br />

Scheinwerfer (optional mit Matrix-Technik),<br />

mal mehr Chrom, mal mehr glänzendes<br />

Schwarz im Kühlergrill, eine tiefere<br />

Seitenpartie mit knackigen «quattro-Blistern»<br />

in Form einer Messerklinge, hinten<br />

TOPVERSION<br />

MIT V6-DIESEL<br />

eine die volle Breite nutzende Leuchteneinheit<br />

und ein markanterer Diffusor: Fertig<br />

ist der A4 2.0, der bereits im Stand viel<br />

Dynamik versprüht.<br />

Die wichtigen Themen Assistenzsystem<br />

und Vernetzung haben die Ingolstädter<br />

für die 6. Generation ebenfalls<br />

gründlich bearbeitet. Dazu zählt das neue<br />

Angebot «Functions on demand» für MMI<br />

Navigation plus, Digitalradio und das Audi<br />

Ein starkes Duo: Der praktischere S4 Avant wird in der Schweiz auch in Zukunft mehr Kunden<br />

haben als die optisch sportlichere S4 Limousine.<br />

Beim Interieur (hier der S4) setzt Audi unter<br />

anderem auf einen weit oben platzierten<br />

grösseren Touchscreen (MMI Touch-Display).<br />

Smartphone Interface, die auch nachträglich<br />

über die myAudi-App gebucht werden<br />

können. Beim Interieur setzt Audi<br />

auf einen grösseren Touchscreen (MMI<br />

Touch-Display) und ein neu aufgebautes,<br />

intuitives Bedienkonzept, das die Ablenkung<br />

weiter reduziert.<br />

Bei den Motoren ist die beinahe flächendeckende<br />

Mildhybrid-Ausstattung<br />

mit zwölf oder 48 Volt ein wichtiges Thema,<br />

mit der sich zum einen mehr Antriebskomfort<br />

und -power erreichen und zum<br />

anderen bis zu 0,4 Liter je 100 Kilometer<br />

Treibstoff sparen lassen. 6-Gang-Schalt-<br />

Der Allroad hat identische Abmessungen, aber 35 mm mehr Bodenfreiheit und unterscheidet<br />

sich vom normalen Avant durch Unterfahrschutz, Radlaufblenden, grössere Räder und eine<br />

breitere Spur. Der Kofferraum fasst maximal 1495 Liter.<br />

getriebe, 7-Gang-S tronic oder Achtstufen-tiptronic,<br />

Front- oder quattro-Antrieb:<br />

Audi bietet beim A4 und bei den S4-Modellen<br />

immer die passende Antriebslösung.<br />

Die Leistungspalette reicht von 163 PS bis<br />

347 PS und stammt aus Vierzylinder-Dieseln<br />

und TFSI-Benzinern sowie einem V6-<br />

TDI. Die g-tron genannte Erdgas-Version<br />

wird später nachgereicht, ein Plug-in-Hybrid<br />

ist derzeit nicht angedacht.<br />

Der 347 PS und 700 Nm starke Sechszylinder-Turbodiesel<br />

steckt in S4 Limousine<br />

und S4 Avant. Er sorgt für viel Mumm<br />

in jeder Lebenslage. Die 48-Volt-Technik<br />

samt elektrisch angetriebenem Verdichter<br />

macht dem Selbstzünder ordentlich Beine<br />

und eliminiert das Turboloch auf kaum<br />

spürbare Reste. Der Dreiliter-TDI bringt<br />

den knapp 1900 Kilogramm schweren S4<br />

Avant problemlos in Schwung. So sprintet<br />

der Sport-Kombi in nur 4,9 Sekunden aus<br />

dem Stand auf Tempo 100 und erreicht<br />

eine abgeregelte Spitze von 250 km/h.<br />

Die Fahrmodi lassen sich nach Wunsch<br />

und äusseren Umständen per Knopfdruck<br />

wählen, die Dynamik-Lenkung liefert eine<br />

wertvolle Rückmeldung. Serienmässig ist<br />

ein S-Sportfahrwerk montiert, das die Karosserie<br />

um 23 Millimeter tieferlegt. Optional<br />

gibt es ein S-spezifisches Sportfahrwerk<br />

mit elektronischer Dämpferregelung.<br />

Bestellbar sind bereits alle A4- und<br />

S4-Versionen. Sie stehen dann ab Herbst<br />

bei den Händlern, zu Preisen zwischen<br />

47 100 CHF (A4 Limousine 35 TFSI, 150<br />

PS, S tronic) und 82 100 CHF (S4 Avant TDI<br />

quattro, 347 PS, tipronic).<br />

Text Markus Rutishauser / Bilder Werk<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

13


NEUHEITEN<br />

1<br />

2<br />

1 Der neue Renault Clio (hier die sportliche R.S. Line) baut auf der CMF-B-Konzernplattform auf. Die Federung glättet die meisten Fahrbahnunebenheiten<br />

souverän aus. Dazu gibt es eine direkte, präzise Lenkung und LED-Licht. 2 Keine Kompromisse bei der Sicherheit: Im Stau hilft ein<br />

Assistent, der sogar das Stop-and-Go beherrscht.<br />

RENAULT CLIO<br />

SAGA GEHT WEITER<br />

Im Oktober rollt die bereits fünfte Generation des Renault Clio zu den Händlern.<br />

Die Kleinwagen-Ikone will mit einem umfangreichen Fahrerassistenzpaket und<br />

modernen Motoren punkten – inklusive E-Tech-Vollhybrid-Antrieb.<br />

S<br />

eit seiner Lancierung im Jahr<br />

1990 wurde der Clio schon über<br />

15 Millionen Mal verkauft. Seit<br />

gut sechs Jahren ist er der meistverkaufte<br />

Kleinwagen in Europa. Renault<br />

möchte auf der Erfolgsspur bleiben und<br />

versucht mit der Neuauflage, Evolution<br />

(Optik) und Revolution (Innenraum) maximal<br />

zu vereinen. «Der beste Clio aller<br />

Zeiten,» betont Renault. Zurückhaltung<br />

tönt anders!<br />

Optisch sind die Designer behutsam<br />

an die Weiterentwicklung herangegangen.<br />

Der neue Clio wirkt einfach noch einmal<br />

etwas moderner und eleganter als sein<br />

nicht zuletzt seines Aussehens wegen sehr<br />

erfolgreicher Vorgänger. Entgegen dem<br />

Trend ist er mit 4,<strong>05</strong> Meter sogar gut einen<br />

Zentimeter kürzer ausgefallen. Die Frontpartie<br />

wird geprägt von einer markant<br />

profilierten Motorhaube, dem weiter nach<br />

unten gezogenen Kühlergrill, neu gezeichneten<br />

LED-Scheinwerfern und Tagfahrlichtern<br />

in markentypischer C-Form. Die<br />

Heckpartie hat Muskeln zugelegt und verfügt<br />

erstmals über komplett in LED-Technik<br />

ausgeführte Rücklichter. Mit 391 Litern<br />

(+61 l gegenüber dem Clio IV) bietet<br />

der neue Clio das grösste Volumen in seinem<br />

Segment. Besonders sportlich ist die<br />

erstmals für den Clio erhältliche R.S. Line.<br />

Während die Optik pragmatische Veränderungen<br />

erfahren hat, haben sich die<br />

Ingenieure beim Interieur richtig ins Zeug<br />

gelegt. Die verwendeten Soft-Touch-Materialien<br />

und die Verarbeitung müssen<br />

den Vergleich mit Fahrzeugen in höheren<br />

Preissegmenten nicht scheuen. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

besitzt das neue vernetzte<br />

Touchscreen-Multimediasystem<br />

Renault EASY LINK. Mit einer Bildschirm-<br />

AB 2020 MIT<br />

VOLLHYBRID<br />

diagonale von 9,3 Zoll (23,6 cm) übertrifft<br />

das freistehende und hochformatig eingebaute<br />

Display sogar die Monitoren im<br />

Espace und Talisman. Eine weitere Neuheit<br />

im Clio-Cockpit ist das multifunktionale<br />

Kombi-Instrument (7 oder 10 Zoll) in<br />

TFT-Technik anstelle der bisherigen analogen<br />

Anzeigen. Das neue Multifunktionslenkrad<br />

und der gute Sitzkomfort runden<br />

den Gesamteindruck positiv ab.<br />

Die Motorenpalette umfasst zwei Dreizylinder-Benziner<br />

mit 72 PS/95 Nm oder<br />

100 PS/160 Nm (5-Gang-Schaltgetriebe;<br />

Mixverbrauch 4,7 l/100 km; CO2-Ausstoss<br />

107 g/km), einen Vierzylinder-Benziner<br />

mit 130 PS/240 Nm (7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe;<br />

5,5 l/100 km; 126 g/km)<br />

sowie einen 1,5-Liter-Diesel mit 85 PS/220<br />

Nm (6-Gang-Schaltgetriebe; 3,8 l/100 km,<br />

101 g/km). Alle drei Benziner sind Neuentwicklungen.<br />

Der 130-PS-Benziner ist klar<br />

der sportlichste und beschleunigt den gut<br />

1200 Kilogramm leichten New Clio in neun<br />

Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.<br />

Die Preise für den neuen Renault Clio<br />

beginnen bei 14 900 CHF für das erst ab<br />

Ende November erhältliche Basismodell<br />

1.0 Life. Die Topversionen sind (jeweils<br />

mit 130 PS) der Clio R.S. Line ab 26 500<br />

CHF und der Clio Initiale ab 29 700 CHF.<br />

Ab 2020 wird der Clio dann als Premiere<br />

für die Renault-Gruppe mit einer Vollhybrid-Motorisierung<br />

(E-Tech) mit einer rein<br />

elektrischen Reichweite von bis zu 60 km<br />

angeboten.<br />

Text Markus Rutishauser / Bilder Werk<br />

14 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


NEUHEITEN<br />

VW T-ROC CABRIOLET<br />

KOMPAKT-SUV OBEN OHNE<br />

Die T-Roc-Familie wächst.<br />

Nach dem Basismodell<br />

und der R-Version lanciert<br />

Volkswagen das erste<br />

Crossover-Cabrio in der<br />

Kompaktklasse. Es feiert<br />

seine Publikumspremiere<br />

auf der IAA in Frankfurt<br />

(12. bis 22. September) und<br />

rollt im ersten Halbjahr<br />

2020 zu den Händlern.<br />

T<br />

rotz der eher sachlichen Designsprache<br />

sieht das T-Roc Cabrio<br />

nach viel Fahrspass aus und weckt<br />

auf den ersten Blick Freizeitverlangen.<br />

Es wird die Lücke füllen, die<br />

nach dem Produktionsstopp der zweiten<br />

Beetle- Generation am 10. Juli <strong>2019</strong> entsteht.<br />

Ein Nachfolger des Oben-ohne-Käfers<br />

ist nicht geplant – auch kein neues<br />

Golf Cabrio. Angeblich wird bei VW aber<br />

über eine neue, rein elektrisch angetriebene<br />

Beetle-Version nachgedacht, die<br />

dann zur ID.-Familie gehören könnte.<br />

Das T-Roc Cabrio hat definitiv grössere<br />

Chancen, sich am Markt zu behaupten als<br />

das nicht besonders erfolgreiche, preislich<br />

deutlich höher positionierte Evoque-Cabrio<br />

von Range Rover. Auf die Frage, was<br />

ihn so sicher macht, dass sich der T-Roc<br />

besser behaupten wird als sein britischer<br />

Konkurrent, meinte VW-Vorstandsmitglied<br />

Jürgen Stackmann: «Weil es einfach<br />

schön geworden ist!» Zumindest für Singles<br />

und Paare eignet sich der wie der Tiguan<br />

auf dem Modularen Quer-Baukasten<br />

Fünf Wochen vor der Weltpremiere erklärt VW-Vorstandsmitglied Jürgen Stackmann (links)<br />

<strong>ACS</strong> AUTO-Chefredaktor Markus Rutishauser exklusiv das neue VW T-Roc Cabrio.<br />

ZWEI MOTOREN<br />

UND FRONTANTRIEB<br />

(MQB) basierende Fronttriebler durchaus<br />

als Hauptfahrzeug. Das Kofferraumvolumen<br />

beträgt alltagstaugliche 284 Liter. So<br />

lassen sich Gepäck für den Wochenendausflug<br />

oder Getränkeharassen für die Gartenparty<br />

transportieren. Für die Ferien bieten<br />

die Rücksitze zusätzlichen Platz – sofern<br />

man nur zu zweit unterwegs ist. Auch lassen<br />

sich die Rücksitze einzeln umklappen.<br />

Für kürzere Ausflüge reisen im Fond auch<br />

Erwachsene bis zu einer Körpergrösse von<br />

1,80 Meter bequem. Das Stoffverdeck öffnet<br />

sich elektrisch innerhalb von neun Sekunden;<br />

schliessen geht einen Tick länger.<br />

Ein Windschott gibt es ebenfalls.<br />

Beim Motorenangebot gibt sich das<br />

T-Roc Cabrio vorerst eher bescheiden:<br />

Zur Wahl stehen zwei Benziner mit 115<br />

PS/200 Nm (1,0-Liter-Dreizylinder) und<br />

150 PS/250 Nm (1,5-Liter-TSI-Vierzylinder).<br />

Für die aktuelle Topmotorisierung gibt<br />

es das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.<br />

Allrad ist hingegen nicht vorgesehen. Zwei<br />

Ausstattungsvarianten stehen zur Auswahl:<br />

Advance und R-Line. Serienmässig<br />

sind 17-Zoll-Räder montiert, optional gibt<br />

es bis zu 19 Zoll.<br />

Wem es gefällt, kann das Cockpit des<br />

T-Roc Cabrios komplett digitalisieren. Das<br />

«Active Info Display» mit 11,7 Zoll grossem<br />

Bildschirm ist allerdings aufpreispflichtig.<br />

Für ausreichend Konnektivität ist<br />

ebenso gesorgt. Mit dem optionalen Infotainment-System<br />

der jüngsten Generation<br />

(MIB3) ist das Frischluft-SUV permanent<br />

online und holt so neue Funktionen und<br />

Dienste an Bord. Ein 400-Watt-System von<br />

Beats sorgt für tollen Sound.<br />

Bestellbar ist das VW T-Roc Cabrio in<br />

der Schweiz ab Anfang 2020. Verfügbar<br />

ist es dann cirka im April. Als Basispreis<br />

nennt VW knapp 35 000 CHF. Das Topmodell<br />

wird rund 45 000 CHF kosten.<br />

Der Kofferraum schluckt ordentliche<br />

281 Liter – oder eben Getränkeharassen.<br />

Im T-Roc Cabrio fühlt man sich auf Anhieb<br />

wohl. Das Interieur ist übersichtlich-modern.<br />

Text Markus Rutishauser<br />

Bilder Ingo Barenschee<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

15


NEUHEITEN<br />

ALPINE A110 S<br />

NOCH EINEN TICK SCHÄRFER<br />

Als viertes Derivat seiner<br />

A110-Modellreihe<br />

präsentiert Alpine die<br />

scharfe S-Version. Satte<br />

50 PS stärker, einen<br />

Zehntel schneller (4,4<br />

sec) und mit zahlreichen<br />

Extras wie dem optionalen<br />

Karbondach ausgestattet.<br />

gearbeitet. Auch der Startknopf und die<br />

Fahrmodi-Taste sind jetzt orange. Dazu<br />

wird die S-Version in zwei Lackierungen<br />

angeboten: in einem optionalen matten<br />

Grau (Gris Tonnerre) und in Weiss. Weiter<br />

gibt es exklusiv für den «S» formschöne<br />

18-Zoll-Leichtmetallfelgen und orangefarbene<br />

Bremssättel.<br />

Der wichtigste Unterschied zu seinen<br />

drei Brüdern findet sich beim S-Modell<br />

hinter den Sportsitzen. Der 1,8-Liter-Vierzylinder<br />

leistet 292 statt 252 PS und stemmt<br />

In Le Mans gewann Alpine mit Partner<br />

Signatech zum dritten Mal innerhalb von vier<br />

Jahren.<br />

D<br />

er Mittelmotor-Sportwagen<br />

der Renault-Tochtermarke Alpine<br />

will ein weiteres Kapitel<br />

in seiner Erfolgsgeschichte<br />

schreiben. An der Alltagstauglichkeit<br />

des Hecktrieblers ändert sich allerdings<br />

nichts. Die Ingenieure haben am Fahrwerk<br />

nichts verändert und beim Interieur<br />

nur an Nuancen wie dem Farbwechsel von<br />

Blau auf Orange bei den Stepnähten oder<br />

der orangefarbigen «12 Uhr»-Markierung<br />

auf dem unten abgeflachten Lederlenkrad<br />

RÜCKKEHR IN<br />

RALLYE-SPORT<br />

ein maximales Drehmoment von 320 Nm.<br />

Er verfügt über ein flinkes 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

mit Schaltpaddels am<br />

Lenkrad. So beschleunigt der 1114 Kilogramm<br />

leichte Zweisitzer in nur 4,4 Sekunden<br />

aus dem Stand auf Tempo 100. Die bis<br />

zu 260 km/h schnelle Alpine A110 S lässt im<br />

Paradesprint dank ihres Gewichtsvorteils<br />

sogar einen mindestens doppelt so teuren<br />

Auf dem A110 Cup wird auch die Rallye-<br />

Version aufgebaut.<br />

Porsche 911 Carrera stehen. Für souveräne<br />

Verzögerung sorgt eine Hochleistungsbremsanlage<br />

und für satte Bodenhaftung<br />

ein Sportfahrwerk, bei dem im Alltag allerdings<br />

auch der Komfort nicht zu kurz<br />

kommt. Dank tiefem Schwerpunkt liegt die<br />

Alpine A110 S in engen Kurven souverän auf<br />

dem Asphalt. Der Preis für die S-Version<br />

liegt bei rund 79 000 CHF.<br />

Alpine sorgt in diesem Jahr auch im<br />

Motorsport weiter für Furore. Mitte Juni<br />

gewannen die Franzosen mit Partner Signatech<br />

in der zweithöchsten und spannendsten<br />

Klasse (LMP2) zum dritten Mal innerhalb<br />

von vier Jahren die prestigeträchtigen<br />

24 Stunden von Le Mans. Dazu entwickelt<br />

sich die Alpine A110 GT4 und A110 Cup auch<br />

auf den grossen Rennstrecken der Welt in<br />

Szene positiv. Fast noch wichtiger ist aber<br />

die Ankündigung von Alpine, im Herbst<br />

wieder in den Rallye-Sport zurückzukehren.<br />

Mit 300 PS, Mittelmotor und Heckantrieb<br />

empfiehlt sich die von der A110 Cup abgeleitete<br />

Rallye-Version primär für Rennfahrer,<br />

die auf Asphalt-Prüfungen unterwegs sind.<br />

Die S-Version wird in zwei Aussenfarben angeboten. Das Interieur wird von den exklusiven<br />

orangefarbenen Ziernähten geprägt.<br />

Text Markus Rutishauser / Bilder Werk<br />

16 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


NEUHEITEN<br />

In kürze<br />

1 2<br />

3<br />

1 Der Skoda Superb lässt sich als Plug-in-Hybrid bis zu 55 km rein elektrisch fahren, es gibt ihn in der Schweiz nur als Kombi. 2 Der elektrische<br />

CitigoE folgt dem bekannten VW eUp, bringt aber mehr Reichweite. 3 Neu ist der Superb auch als Offroad-Version Scout mit 15 mm grösserer<br />

Bodenfreiheit erhältlich. Mit dynamischem 2-Liter-Benziner (270 PS) oder Turbodiesel (190 PS). Beide ausschliesslich mit Allradantrieb und<br />

siebenstufigem DSG.<br />

SKODA CITIGOe IV UND SUBERB IV<br />

ELEKTRO-OFENSIVE BEGINNT<br />

Mit dem CitigoE iV sowie dem Plug-in-Hybrid Superb iV stehen die ersten beiden elektrifizierten<br />

Fahrzeuge von Skoda vor der Lancierung. Gleichzeitig führen die Tschechen<br />

die Submarke iV für alle künftigen Elektro-Autos sowie auch Mobilitätslösungen ein,<br />

wie etwa Wallboxen oder Online-Dienste zur Reservierung von Ladesäulen.<br />

I<br />

n den nächsten Jahren will Skoda<br />

zwei Milliarden Euro in die Elektrifizierung<br />

investieren. Bis 2022 sollen<br />

zehn E-Modelle im Angebot stehen.<br />

Drei Jahre später wird der Anteil der<br />

E-Fahrzeuge am Gesamtabsatz schon auf<br />

rund 25 % gestiegen sein, schätzt Skoda<br />

Chef Bernard Maier. Mit der Produktion<br />

der Stromer will Skoda zeitnah beginnen.<br />

Ab wann die CitigoE iV und Superb iV ausgeliefert<br />

werden, steht aber noch nicht fest.<br />

Den Antrieb des viersitzigen City-Flohs<br />

übernimmt ein 61 kW/83 PS starker Elektromotor.<br />

Der stellt seine 210 Nm (Citigo<br />

Benziner maximal 95 Nm) aus dem Stand<br />

bereit und beschleunigt den Kleinen in 12,5<br />

Sekunden auf Tempo 100; der Topspeed ist<br />

auf 130 km/h begrenzt. Die Power kommt<br />

aus einem 36,8-kWh-Akku mit 168 Zellen.<br />

Verbaut ist die 110 x 170 cm grosse, 30 cm<br />

hohe Batteriepackung im Fahrzeugboden.<br />

Die maximale Reichweite gibt das Werk mit<br />

265 km an. Geladen werden kann der Akku<br />

per CCS-Stecker an einem 40-kW-Gleichstromlader<br />

in einer Stunde (80 Prozent<br />

Ladung), an einer 7,2-kW-Wallbox dauert<br />

das Laden gut vier Stunden; an einer Standard-Steckdose<br />

sind rund zwölf Stunden<br />

für eine komplette Akkufüllung nötig.<br />

Gegenüber den bisherigen Citigo-Modellen<br />

unterscheidet sich der 3,56 m kurze<br />

Kleinwagen durch einen in Wagenfarbe<br />

lackierten Kühlergrill sowie einen neuen<br />

Stossfänger. Serienmässig steht der Stromer<br />

auf 14-Zoll-Stahlrädern. Elektrische<br />

Fensterheber, Klimaautomatik, Radio<br />

und Smartphone-Dockingstation sowie<br />

Spurhalteassistent sind serienmässig. Der<br />

BIS 2022 ZEHN<br />

E-MODELLE<br />

VW-Bruder eUp mit gleichstarkem Motor,<br />

aber nur halb so grosser Batterie ist ab<br />

26 300 CHF erhältlich.<br />

Ebenfalls noch nicht eingepreist ist<br />

der Superb iV, den Skoda zusammen mit<br />

dem Facelift seines Flaggschiffs als ersten<br />

Plug-in-Hybriden einführt. Die Technik<br />

stammt aus dem VW Passat GTE Im<br />

Fahrzeugboden des iV schlummert ein<br />

13-kWh-Akku, der das Kofferraumvolumen<br />

auf 535 Liter reduziert. Das gilt für den<br />

Kombi, die fünftürige Limousine wird als iV<br />

in der Schweiz nicht angeboten. Das macht<br />

durchaus Sinn; der Anteil an Limousinen<br />

lag bei den Superb-Modellen seit Beginn<br />

2001 schon immer kaum je über 10 %.<br />

Den Antrieb übernimmt eine Kombination<br />

aus 1,4-Liter-Benziner (115 kW/<br />

156 PS) und E-Motor (85 kW/116 PS) mit<br />

einem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.<br />

Die Systemleistung beträgt 160 kW/218<br />

PS. Daten zu den Fahrleistungen liefert<br />

Skoda noch nicht. Immerhin so viel: Der<br />

Plug-in-Hybrid soll eine Reichweite bis zu<br />

55 Kilometer rein elektrisch schaffen. Aufladen<br />

lässt sich der Akku über die Steckdose<br />

im Kühlergrill mit bis zu 3,6 kW in<br />

dreieinhalb Stunden. Optisch unterscheidet<br />

sich der Hybrid in Details an der Front<br />

vom Standard-Superb, ausserdem macht<br />

er beim Rollen mit dem Soundgenerator<br />

E-Noise auf sich aufmerksam.<br />

Text Jürg Wick / Bilder Werk<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

17


NEUHEITEN<br />

LEXUS<br />

DESIGN-IKONE LC AB 2020<br />

ALS LIMITED EDITION<br />

Seit seiner Einführung vor drei Jahren gilt der Lexus LC (ab<br />

117 400 CHF) als Design-Ikone. Mit der Lancierung der Limited<br />

Edition für 2020 kommt er nun in einer weiter veredelten Ausführung.<br />

Äusseres Merkmal ist die Speziallackierung in Khaki Grün.<br />

Den exklusiven Look komplettieren zweifarbige 21-Zoll-Felgen.<br />

Die Technik des LC bleibt unverändert. Auch die Limited Edition<br />

kommt als LC 500 mit dem 5.0-Liter-V8-Motor inklusive Direct<br />

Shift 10-Gang-Automatik oder als LC 500h mit dem Hybridsystem,<br />

das einen 3.5-Liter-Benzinmotor und einen modernen Hochleistungs-Elektromotor<br />

kombiniert. Alternativ zur exklusiven<br />

Farbe Khaki Grün ist die Limited Edition auch in Graphit Schwarz<br />

und Titanium Silber erhältlich.<br />

FORD<br />

SCHWEIZER PREISE<br />

FÜR SUV-TOPMODELL FIXIERT<br />

Ford hat die Preise für den neuen Ford Explorer PHEV bekannt<br />

gegeben. Das künftige Flaggschiff der SUV-Modellpalette, das in<br />

der Schweiz voraussichtlich im Winter auf den Markt kommt, kostet<br />

ab 86 900 CHF. In der Schweiz wird es ausschliesslich in der<br />

sportlichen Ausstattungsversion ST-Line angeboten. Die Systemleistung<br />

beträgt 450 PS/840 Nm und setzt sich aus einem 350 PS<br />

starken 3,0-Liter-EcoBoost-V6-Turbobenziner und einem 74 Kw<br />

(100 PS) starken Elektromotor zusammen. Die rein elektrische<br />

Reichweite des Siebensitzers soll bis zu 40 km betragen.<br />

AUDI<br />

NEUE ANTRIEBSVARIANTE<br />

FÜR ELEKTRO-SUV<br />

Audi bringt eine neue Leistungsstufe seines elektrisch angetriebenen<br />

SUV auf den Markt, den Audi e-tron 50 quattro. Seine beiden<br />

E Maschinen leisten 230 kW und geben 540 Nm Drehmoment ab.<br />

Mit 71 kWh Brutto-Energieinhalt sorgt die Batterie für mehr als<br />

300 Kilometer Reichweite im WLTP-Zyklus. Er beschleunigt in 7,0<br />

Sekunden von 0 auf 100 km/h. Erst bei 190 km/h endet der Vortrieb<br />

elektronisch abgeriegelt. In der Schweiz startet das Modell,<br />

das den Einstieg in die e-tron-Familie bildet, für 78 300 CHF in<br />

den Verkauf. Der Vorverkauf startet im 4. Quartal <strong>2019</strong>.<br />

KIA<br />

SPORTLICHER X-CEED<br />

MIT SUV-QUALITÄTEN<br />

Die Ceed-Familie wächst: Nach dem Grundmodell, dem Kombi<br />

Ceed Sportswagon und dem fünftürigen Shooting Brake Pro-<br />

Ceed lanciert Kia eine neue Crossover-Variante. Der X-Ceed verfügt<br />

im Interieur und im Gepäckraum über ein Platzangebot auf<br />

SUV-Niveau, bietet eine höhere Sitzposition und einen besseren<br />

Überblick als ein konventioneller Kompaktwagen. Technologisch<br />

fährt der Crossover ganz vorne mit. Das gilt sowohl für die<br />

Assistenz- und Infotainmentsysteme, als auch für den Antrieb:<br />

Zur Markteinführung Ende September <strong>2019</strong> wird eine Palette an<br />

turboaufgeladenen Benzin- und Dieseltriebwerken bereitstehen,<br />

die Anfang 2020 durch 48-Volt-Mildhybrid- und Plug-in-Hybridsysteme<br />

ergänzt wird.<br />

18 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


NEUHEITEN<br />

2<br />

1<br />

3<br />

1 Ein in die Transaxle-Konstruktion integriertes elektronisches Sperrdifferential moduliert das Drehmoment zwischen den Hinterrädern und<br />

sorgt damit für herausragende Fahrzeugstabilität. 2 Ein Front-Splitter und offener zweiteiliger Heckspoiler sorgen zusammen für bis zu zirka<br />

180 Kilogramm mehr Abtrieb und gleichzeitig verbesserten Grip in Kurven. 3 Durch ein Zweispeichenlenkrad schaut der Fahrer bei der neuen<br />

Generation auf ein 12 Zoll grosses Multifunktiondisplay.<br />

CHEVROLET CORVETTE<br />

HISTORISCHES NOVUM<br />

Chevrolet hat Ende Juli die neue Corvette Stingray eingeführt. Erstmals kommt<br />

in der US-Ikone ein Mittelmotor zum Einsatz, der 495 PS aus einem<br />

6,2-Liter-V8-Benziner generiert.<br />

D<br />

ie Stingray soll eine bessere Gewichtsverteilung<br />

haben, besser<br />

kontrollierbar sein und nun<br />

zwei Kofferräume mit zusammen<br />

357 Litern Ladevolumen bieten. Die<br />

Sitzposition ist um 42 Zentimeter nach<br />

vorne gewandert, der Motor ist durch<br />

eine verglaste Heckklappe auch von aussen<br />

sichtbar. Unten am Heck kommen vier<br />

Auspuffendrohre zum Vorschein, die gemeinsam<br />

mit insgesamt sieben Lufthutzen<br />

die Supercar-Optik komplettieren.<br />

Sportsitze sind in den Stufen GT1,<br />

GT2 und Competition Sport wählbar. Der<br />

Tunnel dominiert den Innenraum und ist<br />

gleichzeitig ein wichtiges Konstruktionsdetail:<br />

Die Torsionssteifigkeit ist gestiegen,<br />

der Schwerpunkt gesunken, und die Insassen<br />

können leichter ein- und aussteigen.<br />

Die neue Corvette Stingray verfügt<br />

über Federbeine, die für eine komplett<br />

neue Komfort- und Handling-Charakteristik<br />

sorgen. Die Mittelmotor-Architektur<br />

ermöglicht eine kurze, direkte und steife<br />

Lenkung, gepaart mit einem weiterentwickelten<br />

elektronischen Lenksystem, das<br />

die Befehle des Fahrers an das Fahrwerk<br />

sofort umsetzt. Die neue Sitzposition platziert<br />

den Fahrzeugschwerpunkt nahe an<br />

die der Innenseite zugewandten Hüfte des<br />

Fahrers, so dass sich das Fahrzeug buchstäblich<br />

um den Fahrer herumdreht. Die<br />

V8-MOTOR UNTER<br />

GLAS SICHTBAR<br />

Vorderachsaufhängung kann um rund 40<br />

Millimeter angehoben werden, um Einfahrten<br />

sicher zu meistern. Mit an Bord<br />

ist auch eine Launch Control sowie ein<br />

optionales Z51 Performance-Paket, das<br />

ein manuell einstellbares Sportfahrwerk,<br />

grössere Bremsscheiben, eine verbesserte<br />

Kühlung, eine spezifische Achsübersetzung,<br />

eine Bremsenkühlung und eine Performance-Abgasanlage<br />

umfasst.<br />

Herzstück der neuen Corvette Stingray<br />

ist die nächste Generation von Chevys<br />

6,2-Liter-Small-Block-V8-LT2-Motor. Bei<br />

Ausstattung mit einer Performance-Auspuffanlage<br />

leistet er 495 PS und gibt ein<br />

Drehmoment von 637 Newtonmetern ab.<br />

Das LT2-Aggregat der nächsten Generation<br />

ist mit Chevrolets erstem Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

kombiniert. Dabei<br />

erlaubt die Doppelwippen-Auskupplungsfunktion<br />

dem Fahrer durch gleichzeitiges<br />

Festhalten beider Wippen sogar das Auskuppeln<br />

für erweiterte manuelle Kontrolle.<br />

Das DCT-Getriebe ist gepaart mit einem<br />

neuen «Electronic Transmission Range<br />

Selector». Bei dieser elektrischen Gangschaltung<br />

besteht keine mechanische<br />

Schnittstelle zwischen Wählhebel und Getriebe.<br />

Bei den Fahrmodi wurden die Auswahlmöglichkeiten<br />

nunmehr von vier auf<br />

sechs erweitert.<br />

Der Produktionsstart der US-Versionen<br />

der neuen Chevrolet Corvette Stingray<br />

ist für Ende des Jahres <strong>2019</strong> im GM-Montagewerk<br />

Werk Bowling Green geplant.<br />

Weitere Informationen zu Preisen und<br />

Ausstattungen sowie zu europäischen Versionen<br />

inklusive der rechtsgelenkten Varianten<br />

werden vor der jeweiligen Markteinführung<br />

bekanntgegeben.<br />

Text deg / Bilder Werk<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

19


<strong>ACS</strong> ON TOUR<br />

FRANKREICH ENTDECKEN MIT DEM NEUEN PEUGEOT 508 SW GT<br />

TOUR DE FRANCE<br />

Tradition und Innovation – der neue Peugeot 508 SW GT vor dem Château Carbonneau.<br />

Üppige Gärten, Schlösser in Hülle und Fülle, lange Sandstrände und feine<br />

Kulinarik – eine abwechslungsreiche, zweiwöchige Reise quer durch<br />

die Grande Nation, die faszinierende wie überraschende Eindrücke hinterliess.<br />

F<br />

rankreich an Paris zu messen<br />

wäre eine Sünde. Erst auf dem<br />

Lande, weg vom Mainstream,<br />

offenbaren sich französischer<br />

Charme und Savoir-vivre auf beste Art.<br />

Ähnliches gilt für unseren Testwagen –<br />

einen brandneuen Peugeot 508 SW GT. Ist<br />

die Bedienung anfangs gewöhnungsbedürftig,<br />

so wird sie mit jedem Kilometer<br />

mehr geschätzt.<br />

Unsere erste Etappe führte nach Auxerre,<br />

Hauptort des Weisswein-Gebietes<br />

Chablis. Eindrucksvolle Fachwerkhäuser<br />

prägen die malerische Altstadt, die von<br />

zwei grossen Kirchen, der Kathedrale<br />

Saint-Étienne und der Saint-Germain d’Auxerre<br />

dominiert wird. Ein lohnender Zwischenstopp<br />

auf dem Weg in die Normandie.<br />

Die üppigen Monet Gärten in Giverny.<br />

Vorbei an Paris und rund eine Stunde<br />

nördlich liegen bei Giverny die Gärten des<br />

Malers Claude Monet. Ein wunderbarer<br />

Ort, der seinerzeit von Monet ausgewählt<br />

und ausgebaut wurde, um in Ruhe die<br />

Schönheiten der Pflanzenwelt auf der Leinwand<br />

festzuhalten. Heute ist es vorbei mit<br />

der Abgeschiedenheit, denn die Gärten des<br />

berühmten Impressionisten sind zu einer<br />

äusserst beliebten Touristenattraktion geworden.<br />

LE MANS UND LOIRE<br />

Beinahe menschenleer war es beim<br />

nächsten Stopp auf dem Circuit Bugatti,<br />

auf dem jährlich das berühmte 24-Stunden-Rennen<br />

von Le Mans mit bis zu 250 000<br />

Zuschauern stattfindet. Da Rennpause war,<br />

20 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


<strong>ACS</strong> on TOUR<br />

Auch ein Rücken kann entzücken.<br />

Circuit Bugatti, wo die 24 h Le Mans stattfinden.<br />

Feiner Sandstrand auf der Ile d'Oléron.<br />

hatten wir Zeit, das sehenswerte Museum<br />

zu besuchen, welches die Geschichte dieses<br />

Klassikers mit all seinen Dramen, Mythen,<br />

Triumphen und Schicksalen zeigt, aber<br />

ebenso die technologischen Innovationen<br />

im Motorsport. Ganz speziell ist die 13,8<br />

km lange Streckenführung, die teilweise<br />

aus öffentlichen Landstrassen besteht. So<br />

sind wir mit erlaubten 80 km/h über die<br />

5 km lange Gerade Ligne Droite des Hunaudières<br />

gefahren, wo im Rennen Tempi bis<br />

340 km/h erreicht werden – trotz zweier<br />

Schikanen!<br />

FERIEN PUR UND FEINER WEIN<br />

Weiter gings südwärts ins Val de Loire,<br />

dem Eldorado der Schlösser. Als Kontrastpunkt<br />

zu den üppig angelegten Gärten<br />

Monets haben wir Schloss Villandry ausgewählt.<br />

Es brilliert mit einer strukturierten,<br />

siebenteiligen Gartenanlage auf drei Ebenen<br />

und bietet französische Gartenkunst<br />

der haute classe. Herrlich das Spazieren<br />

unter den grossen Alleen wie auch der Blick<br />

aus dem Burgfried auf den Liebesgarten.<br />

Ein vorzüglicher Ausgangspunkt, um die<br />

unzähligen Schlösser im Loiretal zu erkunden,<br />

ist das Maison d’hôtes et SPA Les<br />

Mazeraies in Savonnières. Ein schmuckes<br />

Der neue Peugeot 508 SW GT, ein souveräner Reisewagen.<br />

Anwesen inmitten einer riesigen Parkanlage<br />

mit aufmerksamer Bedienung.<br />

Weiter führte unsere Tour de France<br />

an die Atlantikküste. Ziel war die beliebte<br />

Ferieninsel Ile d’Oléron. Diese ist mit dem<br />

Festland über eine lange Brücke erreichbar,<br />

bietet kilometerlange Sandstrände und ist<br />

bekannt für das grosse Angebot an Meeresfrüchten;<br />

ein Must für Liebhaber von Austern,<br />

Muscheln, Crevetten und Langusten.<br />

Zu gutem Essen gehört feiner Wein. So<br />

ging unser Trip noch südlicher nach Bordeaux<br />

und anschliessend ins Château Carbonneau.<br />

Das Familienunternehmen liegt<br />

hinter dem Weinwallfahrtsort St. Emilion<br />

oberhalb der Dordogne und produziert<br />

Weine unter der Appellation Sainte-Foy,<br />

Côtes de Bordeaux. So spannend wie die<br />

Weindegustationen vor Ort ist die bewegte<br />

Geschichte des Schlosses, das in einem zwei<br />

Hektar grossen Park liegt und über fünf liebevoll<br />

ausgestattete Zimmer verfügt. Ein<br />

perfekter Ort, um die Seele baumeln zu lassen<br />

ganz nach dem Motto «leben wie Gott<br />

in Frankreich».<br />

Über 2500 km haben wir auf souveräne<br />

und komfortable Art mit dem schicken<br />

Peugeot 508 SW GT zurückgelegt. Mit seinen<br />

225 PS und dem adaptiven Fahrwerk<br />

verfügt der Löwe aus Sochaux über eine<br />

tolle Performance, ohne dabei zum Benzintiger<br />

zu werden. Der Durchschnittsverbrauch<br />

lag bei moderaten 7,4 l/100 km.<br />

Und trotz seinem sportiven, coupéartigen<br />

Design fasst der Kofferraum 530 Liter, bei<br />

umgelegten Hintersitzen sogar deren 1780.<br />

Mehr als genug fürs Feriengepäck und um<br />

ein paar Flaschen Bordeaux mit nach Hause<br />

zu nehmen.<br />

Château Villandry begeistert mit sieben grosszügigen Gartenanlagen.<br />

Text und Bilder Christoph Bleile<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

21


SPECIAL<br />

WHEEL OF CHEESE<br />

ENTDECKE DIE SCHWEIZ!<br />

Die Werke des jungen<br />

Design-Studios «Wheel<br />

of Cheese» bieten die<br />

Möglichkeit, die Schweiz<br />

mit ihren mythischen<br />

Stätten, Alpenpässen<br />

und prächtigen Landschaften<br />

auf eine neue<br />

Art zu entdecken.<br />

D<br />

er an der Genfer Hochschule<br />

für Kunst und Design<br />

ausgebildete Künstler<br />

und Designer Robert Topulos<br />

hat sich der Errichtung eines stilisierten<br />

Universums verschrieben, das<br />

die Schönheiten unseres Landes herausstreicht.<br />

Die verschiedenen Arbeiten des<br />

Künstlers werden vom Zürcher Museum<br />

für Gestaltung anerkannt und sind bereits<br />

mit mehreren Preisen ausgezeichnet<br />

worden. Sein neuestes Werk, dargestellt<br />

auf Kunstdruckpapier des Hauses Hahnemühle,<br />

entspricht den Anforderungen von<br />

internationalen Galerien und Museen. Jedes<br />

durch ein Zertifikat beglaubigtes Plakat<br />

wird vom Künstler signiert. So kann<br />

man den Furkapass entdecken, auf dessen<br />

Plakat an den James Bond-Film mit dem<br />

legendären Aston Martin erinnert wird,<br />

aber auch die berühmte Tremola-Strasse<br />

am Gotthard, wo der Formel-1-Bolide von<br />

Sébastien Buemi vor einer Kurve dargestellt<br />

wird. Vor dem distinguierten Hotel<br />

Palace in Gstaad steht ein sehr seltener<br />

Bentley Passey-Hassan Special. Die Werke<br />

von Topulos sind in verschiedenen Pla-<br />

PROFITIEREN SIE !<br />

<strong>ACS</strong>-Mitglieder erhalten 20 % Rabatt auf<br />

alle Bestellungen über die Internetseite<br />

www.wheelofcheese.ch<br />

Verwenden Sie bei der Bestellung den<br />

Promotionscode <strong>ACS</strong><br />

Der ausgebildete Genfer Künstler und<br />

Designer Robert Topulos.<br />

katformaten sowie auch in kleineren Formaten<br />

auf einer Metallplatte erhältlich.<br />

Was hat Sie dazu bewogen, dieses<br />

Universum von Vintage-Plakaten<br />

zu schaffen?<br />

Robert Topulos: Ich habe auf einer Reise<br />

von der Schweiz nach Italien die Idee<br />

gehabt. Nach Abschluss meines Studiums<br />

in Kunst und Design habe ich dann<br />

angefangen, einige Poster zu erschaffen.<br />

Bei meiner Reise zog ich Wege abseits der<br />

Hauptstrasse vor und entdeckte dabei das<br />

Simplon-Hospiz. Das Ambiente war dunkel,<br />

herrschaftlich und beunruhigend, das<br />

Gebäude erinnerte mich irgendwie an die<br />

Atmosphäre des Films «Shining» von Stanley<br />

Kubrick. Es gab hier so wenige Leute,<br />

dass ich sofort das Bedürfnis hatte, diesen<br />

Ort bekannter zu machen. Ich stellte mir<br />

vor, ihn auf einem Plakat im Stil der ersten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts darzustellen.<br />

Ich machte Fotos, setzte mich vor ein Zeichenbrett<br />

und versuchte, den Vintage-Stil<br />

nachzubilden und das Original auf subtile<br />

Art mit zeitgenössischen Elementen<br />

zu verbinden. Es lag mir viel daran, keine<br />

alten Werke zu «kopieren», sondern etwas<br />

Neues und Zeitloses zu schaffen. Bis heute<br />

hat noch niemand das Thema der Alpenpässe<br />

in Angriff genommen und ich habe<br />

diesen Vorteil genutzt, um eine Plakat-Serie<br />

dieser grossen Klassiker der Schweizer<br />

Tourismus-Mythologie zu entwerfen.<br />

Wann haben Sie Ihre Firma «Wheel<br />

of Cheese» gegründet, und was<br />

bedeutet dieser Name?<br />

Robert Topulos: Im letzten Jahr, in einem<br />

ersten Atelier in Saint-Cergues, bevor ich<br />

diesen Sommer in neue Räumlichkeiten in<br />

Genf umgezogen bin. Mit meinem Firmennamen<br />

wollte ich einen Hinweis auf die<br />

Strasse, deshalb das «Wheel» (Rad), geben.<br />

Und «Cheese» steht für einen Käselaib, der<br />

ebenfalls rund ist und in der Schweiz Symbolcharakter<br />

hat.<br />

Warum arbeiten Sie konsequent<br />

im Vintage-Stil?<br />

Robert Topulos: Für mich stellen die alten<br />

Plakate den Höhepunkt des klassischen<br />

Grafikdesigns dar. Es ist hier einfach, besitzt<br />

aber eine sehr effektive Struktur.<br />

Ich nehme sehr gerne Aspekte der zeitgenössischen<br />

Moderne in meine Werke auf,<br />

um ihnen einen zeitlichen Fortbestand zu<br />

ermöglichen. Jedes Plakat erscheint in begrenzter<br />

Auflage. Auf sehr hochwertigem<br />

Kunstdruckpapier, genau wie jenes, das<br />

für Reproduktionen von grossen Museen<br />

benutzt wird, erhält das Werk eine Lebensdauer<br />

von bis zu zwei Jahrhunderten.<br />

Welche Technik verwenden Sie zur<br />

Erstellung Ihrer Werke?<br />

Robert Topulos: Ich zeichne alle Linien mit<br />

Bleistift auf ein Papier, dann scanne ich<br />

diese Basis, um die Zeichnung mit Farben<br />

auf meinem Computer zu bearbeiten. Mit<br />

dieser Technik kann ich bei der Farbgebung<br />

sehr weit gehen und damit den gewünschten<br />

Vintage-Look und die notwendige<br />

Atmosphäre bewirken.<br />

Sie sind sehr produktiv, haben Sie<br />

noch andere Projekte?<br />

Robert Topulos: Wir haben immer viele<br />

Ideen, doch es braucht jeweils viel Zeit, diese<br />

umzusetzen. Ich werde nun erst einmal<br />

diese erste Etappe hinter mich bringen, mit<br />

der ich meine Arbeit bekannt machen will.<br />

Text Gérard Vallat / Bilder zVg<br />

22 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


CARAVAN<br />

Der Grand California ist in zwei Längen erhältlich: 6,00 oder 6,80 Meter.<br />

VW GRAND CALIFORNIA<br />

GELUNGENE PREMIERE<br />

Mit viel Brimborium hat VW Nutzfahrzeuge den Grand California lanciert. Ein<br />

grösseres Elite-Van-Wohnmobil für all jene Campingfreunde, die etwas mehr<br />

Platz und Komfort möchten als im kompakten und erfolgreichen T6 California.<br />

D<br />

er Grand California basiert<br />

auf dem VW Crafter, ist länger,<br />

breiter und höher (bis zu<br />

3,<strong>05</strong> m) als der dafür tiefgaragentaugliche<br />

California T6. Das schafft<br />

Raum für ein Bad, einen grösseren Schlafbereich<br />

im Heck, eine voll ausgestattete<br />

Küche sowie einen hellen Wohnbereich<br />

mit Stehhöhe.<br />

Mit einem Grundpreis von 66 290 CHF<br />

für die Variante 600 mit sechs Metern<br />

Aussenlänge ist der Grand California kaum<br />

teurer als der fünf Meter lange T6 mit Aufstelldach<br />

in technisch identischer Konfiguration.<br />

Die zweite Variante nennt sich<br />

680 (ab 68 690 CHF), ist mit grösserem<br />

Radstand 6,80 Meter lang und bietet im<br />

Heck zwei längs installierte Einzelbetten.<br />

Der 600 verfügt über ein quer installiertes<br />

Doppelbett und deshalb beidseitig über<br />

Karosserieausbuchtungen, um zwei Meter<br />

Bettenlänge zu ermöglichen. Dank Portalen<br />

unter der Schlafstelle lassen sich auch<br />

überlange Gegenstände transportieren.<br />

Beide Versionen kommen ausschliesslich<br />

mit einem 177 PS starken 2-Liter-Turbodiesel<br />

und achtstufigem Automatikge triebe<br />

auf den Markt; Allradantrieb kommt<br />

später. Bei den Assistenzsystemen<br />

(u.a. Seitenwindassistent, Spurhalteassistent,<br />

Flankenschutz) spielt der VW Grand<br />

California in der Champions League.<br />

Die Basis stellt sich im Alltag nicht nur<br />

als souverän, sondern über das gesamte<br />

Wohnmobilspektrum in der Sparte Van als<br />

schier einzigartig heraus. Und tatsächlich<br />

kann man dem neuen Grand California<br />

unterwegs kaum etwas vorwerfen. Zum<br />

Schlangenfänger wird man nie, die Fahreigenschaften<br />

sind unproblematisch, und<br />

der Abrollkomfort ist vorbildlich. Mit einem<br />

Aufpreis von 2941 CHF wird der 600<br />

dank einem cleveren Konstrukt über dem<br />

Fahrerhaus zum Vierschläfer.<br />

Die beiden Grand-Versionen sind, im<br />

Gegensatz zum bekannten T6 California,<br />

welcher ursprünglich von Westfalia entwickelt<br />

wurde, die ersten von Volkswagen<br />

eigenständig konstruierten Wohnmobile.<br />

Im Ansatz deuten die Neuen viel Potenzial<br />

im wachsenden Segment der grossen<br />

Van-Wohnmobile an. Dabei handelt es sich<br />

jedoch um eine andere Kategorie als das<br />

Original; als Allein-Auto zum Einkaufen<br />

oder Pendeln eignen sich die Grand California<br />

aufgrund ihrer Masse eher nicht.<br />

Text Text Jürg Wick / Bilder Werk<br />

Die Sitze der Fahrerkabine werden zum Tisch gedreht, hinter der Dinette ist die Nasszelle installiert.<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

23


MOTORRAD<br />

TRIUMPH ROCKET 3<br />

ZEIT FÜR SUPERLATIVE<br />

Grösster Hubraum aller<br />

Serienmotorräder,<br />

stärkstes Drehmoment<br />

und potentester Dreizylinder<br />

auf dem freien<br />

Markt. Das kann sich<br />

hören und vor allem<br />

sehen lassen, wie das<br />

gesamte Bike. Triumph<br />

hat die Neuauflage<br />

seiner legendären<br />

Rocket 3 präsentiert.<br />

V<br />

or fünf Jahren (2014) hatte<br />

Triumph seine mehr als<br />

330 Kilogramm schwere<br />

Wuchtbrumme in die ewigen<br />

EU-4-Jagdgründe geschickt; die neuen<br />

Abgasvorschriften waren einfach nicht<br />

zu erfüllen mit dem Big-Block. Exakt zehn<br />

Jahre nach dem Serienstart verschwand<br />

der Giga-Dreizylinder – damals mit 2,3<br />

Litern Hubraum und 147 PS – wieder vom<br />

Markt. Und überliess das Feld der Power-Naked-Bikes<br />

weitgehend der Ducati<br />

Diavel (damals mit 162 PS und 127 Nm).<br />

Ab November <strong>2019</strong> bekommt das<br />

potente Italo-Bike wieder britische Gesellschaft.<br />

Und was für eine: mächtiger<br />

Radstand, monströses Hinterrad, riesiger<br />

Motorblock, jede Menge sichtbares Aluminium<br />

– die neue Rocket 3 wirkt Lichtjahre<br />

moderner als ihre Vorgängerin. Am<br />

charakteristischen Doppelscheinwerfer<br />

Mit dem aufpreispflichtigen «Highway»-Kit<br />

gibt es on top Gepäckträger, Seitentaschen<br />

samt Halter, Schaltassistent und das TFT<br />

Bluetooth Connectivity-System.<br />

Wie alle aktuellen Triumph-Modelle verfügt die Rocket 3 über ein elektronisches «Ride-by-<br />

Wire»-System für den Gasgriff und die Motorsteuerung. Die hydraulisch betätigte Kupplung ist<br />

drehmomentunterstützt.<br />

hat Triumph ebenso festgehalten wie an<br />

der Dampfhammerpower von 221 Nm. Bei<br />

der bildschönen, um 40 Kilogramm erleichterten<br />

Neuauflage liegt das maximale<br />

Drehmoment aber früher an und bewegt<br />

sich von 3000 bis 5000 U/min nahezu auf<br />

AUSSTATTUNG<br />

VOM FEINSTEN<br />

einem Plateau. Das verheisst geradezu dramatische<br />

Beschleunigungsorgien.<br />

Das Verhältnis von Drehmoment zu<br />

Gewicht sei um mehr als 25 Prozent besser<br />

als das der stärksten Wettbewerbsfahrzeuge,<br />

frohlockt Triumph. Die Ducati Diavel<br />

beispielsweise muss mit fast 100 Nm weniger<br />

auskommen. Dafür bringt sie trocken<br />

aber 80 Kilogramm weniger auf die Waage.<br />

167 PS (123 kW) bei 6000 U/min wuchtet<br />

der Triumph-Dreizylinder jetzt über die<br />

Kardanwelle an das mächtige Hinterrad in<br />

der Dimension 240/50 R16 V. Ein Plus von<br />

rund elf Prozent gegenüber dem alten Rocket-3-Motor.<br />

Die Ausstattung lässt kaum Wünsche<br />

offen: Hochleistungs-Bremssystem von<br />

Brembo, voll einstellbare Fahrwerkskomponenten<br />

von Showa, Doppel-LED-Scheinwerfer<br />

mit Tagfahrlicht, vernetztes TFT-<br />

Farbinstrument, schlüssellose Zündung,<br />

Tempomat, Berganfahrhilfe, USB-Ladebuchse<br />

– alles serienmässig an Bord bei den<br />

beiden Varianten Rocket 3 R und Rocket 3<br />

GT. Letztere ist auf höheren Reisekomfort<br />

ausgelegt; hier gehören zusätzlich Annehmlichkeiten<br />

wie beheizte Griffe, Soziuslehne<br />

und ein kleines Windschild zum<br />

Serienumfang.<br />

Über 50 exklusive Zubehörteile stehen<br />

Customfreunden zur Wahl – und drei<br />

Farben: Phantom Black gibt es für beide Bikes,<br />

Korosi Red nur für die R, Silver Ice und<br />

Storm Grey nur für die GT. Die Preise will<br />

Triumph am 19. November <strong>2019</strong> bekannt<br />

geben. Dann soll auch der Verkauf starten.<br />

Text Ralf Bielefeldt / Bilder Werk<br />

24<br />

AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


Motorrad<br />

Puristisch steht die Concept R18 da, und sie verrät: Auch bei der künftigen Serienmaschine wird es um die Kunst des Weglassens gehen.<br />

Lang, extrem flach, bärenstark: So sehen Big Cruiser aus, und so wird 2020<br />

auch die BMW R18 den weltweit relevanten Markt dieser Motorrad-Gattung<br />

bereichern. Die Studie zum Serienbike enthüllte BMW als «Concept R18».<br />

E<br />

s ist gar nicht so lange her,<br />

da galt BMW Motorrad als<br />

bieder und berechenbar. Das<br />

ist heute längst vorbei. Denn:<br />

Wie risikofreudig und innovativ die Bayern<br />

inzwischen sind, weiss man spätestens<br />

seit 2013, als der nostalgisch designte Roadster<br />

R nineT die Fachwelt überraschte.<br />

Sieben Jahre später wird 2020 der nächste<br />

Streich in Sachen Nostalgie folgen: Dann<br />

bringt BMW mit der neuen R18 seinen ersten<br />

sogenannten «Big Cruiser» – mit Design-Zitaten<br />

aus der eigenen Historie und<br />

einem bulligen 1,8-Liter-Boxermotor als<br />

standesgemässem Antrieb.<br />

Extrem flach und lang feierte die Studie<br />

im Rahmen des Concorso d'Eleganza<br />

<strong>2019</strong> am Comer See ihre Weltpremiere und<br />

erinnerte damit zunächst eher an ein amerikanisches<br />

Flacheisen als an ein Motorrad<br />

von BMW. Doch die Kombination aus<br />

US-Cruiser und Bayern-Boxer wirkt sehr<br />

vielversprechend und nutzt geschickt die<br />

BMW CONCEPT R18<br />

BIG BIKE KOMMT 2020<br />

DNA der bayerischen Marke. Erkennbar ist<br />

dies an so markanten technischen Merkmalen<br />

wie Boxermotor, Schleifenrahmen<br />

und freiliegender Kardanwelle. Zusätzlich<br />

ist die Concept R18 designerisch geprägt<br />

von traditionellen BMW-Elementen wie<br />

dem tropfenförmigen, schwarzen Tank mit<br />

weissen, handgezogenen Kontrastlinien.<br />

EXTREM FLACH<br />

UND LANG<br />

1,8 Liter Hubraum für entspanntes<br />

Dahingleiten auf zwei dicken Rädern: Bei<br />

derartigen Big Bikes denkt man zuerst an<br />

die USA, doch laut BMW-Motorrad-Chef<br />

Dr. Markus Schramm zielt die Marke mit<br />

der künftigen R18 auf enormen, zusätzlichen<br />

Absatz in aller Welt: Von den jährlich<br />

rund einer Million Motorrädern über 500<br />

ccm gehören sage und schreibe 400 000<br />

dem Segment der Big Cruiser an. Somit<br />

stösst BMW in ein für die Traditionsmarke<br />

neues, weltweit sehr relevantes Feld vor.<br />

Die Studie Concept R18 zeigt: BMW<br />

unternimmt diesen grossen Schritt auf<br />

markentypische Art und Weise. Dafür steht<br />

auch Design-Chef Edgar Heinrich, der<br />

bei der Präsentation des bayerischen Big<br />

Cruisers am Comer See betonte: «Die R18<br />

verkörpert die Liebe zur Technologie, der<br />

grosse Boxermotor ist eine mechanische<br />

Skulptur. Die Welt ist heute nach wie vor<br />

sehr analog, und immer mehr Motorradfans<br />

wollen sehen, wie etwas funktioniert.<br />

Das erfüllt die R18. Sie begeistert auf den<br />

ersten Blick und dann immer wieder. Du<br />

siehst es und willst es unbedingt fahren.»<br />

Text und Bilder Ralf Schütze/mid<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

25


VERKEHRSSICHERHEIT<br />

NEUE TRENDFAHRZEUGE<br />

WIR KLÄREN SIE AUF!<br />

Es gibt immer mehr davon, sie sind meistens mit einem E-Motor<br />

ausgerüstet und eine beliebte Alternative, zum zu Fuss zu gehen:<br />

Trendfahrzeuge mit E-Antrieb. Rasch kommt man von A nach B,<br />

ohne grosse Anstrengung.<br />

E<br />

s gibt aber Trendfahrzeuge,<br />

die auf öffentlichem Grund<br />

nicht zugelassen sind. Denn<br />

es braucht eine Typengenehmigung<br />

der Zulassungsbehörden, mit<br />

Trendfahrzeugen auf öffentlichen Strassen,<br />

Anlagen und in Parks zu fahren. Einige<br />

sind den Velos gleichgestellt und brauchen<br />

deshalb kein Kontrollschild. Andere<br />

hingegen sind der Kat. «Motorfahrräder»<br />

zugeteilt. Sie müssen mit einem gelben<br />

Nummernschild, analog dem Mofa, immatrikuliert<br />

sein. Eine Helmtragpflicht<br />

gibt es für Trendfahrzeuge keine. Der<br />

<strong>ACS</strong> empfiehlt jedoch in jedem Fall, einen<br />

Schutzhelm zu tragen. Er schützt im Notfall<br />

vor schlimmen Kopfverletzungen.<br />

Haben Sie Fragen zu diesem Thema?<br />

Dann melden Sie sich per Mail mit<br />

dem Vermerk «Trendfahrzeuge» an<br />

info@acs.ch.<br />

Text Anita Brechtbühl / Bilder zVg<br />

E-Trottinet/E-Scooter<br />

E-Trottinett<br />

Gemäss Verordnung über die technischen Anforderungen<br />

an Strassenfahrzeuge (VTS) gelten<br />

E-Trottinetts als «Leicht-Motorfahrräder». Sie<br />

haben einen Elektromotor von höchstens 0.50<br />

kW Motorleistung, dürfen die bauartbedingte<br />

Höchstgeschwindigkeit von bis 20 km/h resp.<br />

25 km/h mit Tretunterstützung nicht überschreiten.<br />

Sie sind Einplätzer und dazu bestimmt, eine<br />

Person zu transportieren.<br />

Leicht-Motorfahrräder müssen kein Nummernschild<br />

tragen.<br />

Das Mindestalter beträgt 14 Jahre und erfordert<br />

den Fahrausweis Kat. M. Ab 16 Jahren<br />

kann das E-Trottinett ohne Fahrausweis gelenkt<br />

werden.<br />

Sie unterliegen keiner Typengenehmigung.<br />

26<br />

AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


VERKEHRSSICHERHEIT<br />

Elektro-Stehroller<br />

(Gyropode)<br />

Elektro-Stehroller sind einplätzige,<br />

selbstbalancierende Fahrzeuge mit elektrischem<br />

Antrieb und einer Motorleistung<br />

von insgesamt höchstens 2,00 kW, die zu<br />

einem wesentlichen Teil für das Halten<br />

der Balance des Fahrzeugs eingesetzt<br />

wird. Die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit<br />

liegt bei 20km/h, mit einer<br />

allfälligen Tretunterstützung bei höchstens<br />

25 km/h.<br />

Elektro-Stehroller unterliegen der Immatrikulationspflicht<br />

und müssen mit einem<br />

gelben Mofa-Kontrollschild versehen sein<br />

und über eine Typengenehmigung sowie<br />

einen Fahrzeugausweis verfügen.<br />

Das Mindestalter beträgt 14 Jahre und<br />

erfordert den Fahrausweis Kat. M. Ab 16<br />

Jahren ist kein Fahrausweis mehr erforderlich.<br />

Elektro-Stehroller<br />

Monowheels,<br />

Smart Wheels,<br />

Hoverboard<br />

Bevor man ein solches Trendfahrzeug<br />

erwirbt, sollte man sich gut überlegen,<br />

wo man dieses benutzen möchte. Solange<br />

man sich auf Privatgrundstücken aufhält,<br />

sind nicht typengeprüfte Fahrzeuge<br />

möglich. Da sie jedoch den technischen<br />

Anforderungen nicht entsprechen, dürfen<br />

sie weder in Fussgängerzonen, noch<br />

auf Trottoirs, Radwegen oder Strassen<br />

fahren.<br />

Monowheels<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

27


PARTNER REISEN<br />

DOURO-TAL IN PORTUGAL<br />

GENUSS UND<br />

ENTSPANNUNG PUR<br />

Die atemberaubende Aussicht vom Sandeman-Weingut auf den Douro und die Weinberge.<br />

Das Douro-Tal im Norden Portugals wird auch als Tal der Verzauberung<br />

betitelt – so beeindruckend sind die Schönheit und der Zauber seiner Landschaft.<br />

Die schönste Art, das UNESCO-Weltkulturerbe zu erleben, ist eine<br />

Fahrt auf einem schwimmenden Hotel – wie der MS Douro Spirit.<br />

das klassizistische Prunkbauwerk Palácio<br />

de Bolsa aus dem 19. Jahrhundert oder der<br />

einzigartige Hauptbahnhof. Nebel ist in<br />

Porto übrigens keine Seltenheit, treffen<br />

hier doch kühlere Atlantikwinde auf warme<br />

kontinentale Luftmassen. Selbst im<br />

Hochsommer klettert das Thermometer<br />

nur selten gegen 30 Grad Celsius. Meist ist<br />

es angenehme 24 bis 25 Grad warm.<br />

Die Flussfahrt auf dem 4-Sterne-Superior-Schiff<br />

MS Douro Spirit führt uns an<br />

kargen Landschaften vorbei, die für den<br />

Weinanbau aber beste Bedingungen bieten,<br />

stromaufwärts bis zum malerischen<br />

Ort Pinhão. Reiseleiterin Rosi informiert<br />

die Passagiere jeden Morgen über das Tagesprogramm.<br />

Bei einem Ausflug auf die<br />

Quinta da Avessada kommt der Gast erstmals<br />

in Kontakt mit der lokalen Kochkunst<br />

und vorzüglichen Weinen. Die Verpflegung<br />

auf der MS Douro Spirit selbst ist hervorragend.<br />

Wir staunen, was die Küchencrew auf<br />

kleinem Raum auf die Tische zaubert. Bemerkenswert<br />

ist nicht nur das Frühstücksbuffet,<br />

sondern auch die auserwählten<br />

Douro-Weine zum Mittag- und Abendessen,<br />

die im Gesamtpaket bereits enthalten<br />

sind. Die Kabinen der MS Douro Spirit sind<br />

komfortabel eingerichtet und verfügen allesamt<br />

über eine Klimaanlage, was wir im<br />

Juli bei Aussentemperaturen von bis zu 39<br />

Grad Celsius sehr zu schätzen wissen.<br />

LUXURIÖSE<br />

FLUSSREISE<br />

D<br />

ie achttägige Reise führt<br />

uns in rund zwei Flugstunden<br />

von Zürich nach<br />

Porto. Die Küstenstadt im<br />

Nordwesten Portugals mit rund 210 000<br />

Einwohnern ist bekannt für ihre prächtigen<br />

Brücken und den hier produzierten<br />

Portwein. Sandeman, Graham, Cockburn,<br />

Ferreira oder Offley – allesamt weltbekannte<br />

Qualitätsprodukte, die in Porto<br />

bzw. am gegenüberliegenden Ufer in Vila<br />

Nova de Gaia (186 000 Einwohner) in riesigen<br />

Kellern und Holzfässern gelagert<br />

werden. Dazu gibt es in Porto viele mittelalterliche<br />

Viertel mit schmalen, kopfsteingepflasterten<br />

Strassen, gemütliche<br />

Cafés und besuchenswerte Geschäfte.<br />

Herausragende Sehenswürdigkeiten sind<br />

die berühmte Metallbrücke Ponte Dom<br />

Luis I, die Porto mit der Nachbarstadt Vila<br />

Nova de Gaia verbindet, die Igreja de São<br />

Francisco (Kirche mit barockem Inneren<br />

und üppig vergoldeten Schnitzereien),<br />

Die MS Douro Spirit wurde 2011 gebaut, ist 78,10 m lang, 11,40 m breit, 7,40 m über Wasser und<br />

hat einen Tiefgang von 1,70 m. Sie bietet in 65 Kabinen Platz für maximal 124 Passagiere. Rund<br />

32 Crewmitglieder sorgen sich um das Wohl der Gäste.<br />

28 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


REISEN<br />

Spektakuläre Rückkehr nach Porto in den frühen Abendstunden.<br />

Wallfahrtskirche in Lamego.<br />

Flamenco-Show in Salamanca.<br />

An jedem der sieben Flussreisetage<br />

haben die Passagiere die Möglichkeit, entweder<br />

erholsame und gemütliche Stunden<br />

auf dem Schiff bzw. dem Oberdeck mit<br />

Pool zu verbringen oder einen Ausflug<br />

hinzuzubuchen. Am dritten Tag erreicht<br />

die MS Douro Spirit bereits das Dorf Vega<br />

de Terrón an der spanischen Grenze. Von<br />

dort aus geht es für die Gäste in modernen<br />

Reisecars nach Castelo Rodrigo, das zu<br />

den zwölf historischen Dörfern Portugals<br />

zählt. Symbole des Dorfes sind – neben<br />

dem reichen Erbe aus dem Mittelalter –<br />

die Hundertschaften an Störchen, welche<br />

sich hier während neun Monaten im Jahr<br />

niederlassen. Die von den Römern erbaute<br />

Festung trohnt auf einem 670 Meter über<br />

dem Meeresspiegel liegenden Berg.<br />

Am vierten Tag führt die Reise wieder<br />

per klimatisiertem Reisecar nach Spanien.<br />

Nach einer rund zweistündigen Fahrt erreichen<br />

wir Salamanca, die geschichtsträchtige<br />

Provinzhauptstadt, deren Wurzeln bis<br />

in die keltische Zeit zurückreichen (zirka<br />

275 v. Chr.). In Salamanca wurde im 13.<br />

Jahrhundert auch die älteste Universität<br />

der Iberischen Halbinsel gegründet, welche<br />

neben Paris und Bologna zu den drei<br />

wichtigsten Universitäten der Welt gehörte.<br />

Salamanca ist auch heute noch eine<br />

faszinierende Stadt. Im Jahre 2002 war sie<br />

Kulturhauptstadt Europas und gehört seit<br />

31 Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

40 000 Studenten aus ganz Europa und<br />

160 000 Einwohner verleihen der Stadt ein<br />

multikulturelles, weltoffenes Ambiente.<br />

Nach einer Nacht in Barca d’Alva führt<br />

der Weg der MS Douro Spirit wieder flussabwärts<br />

in Richtung Porto. Dabei steht ein<br />

Besuch der Weinberge inklusive Weingut<br />

des weltbekannten Portwein-Herstellers<br />

Sandeman an, dessen Wurzeln bis ins Jahr<br />

1790 zurückreichen. Gegründet wurde die<br />

Marke vom Schotten George Sandeman,<br />

der Port und Sherry nach London importierte.<br />

Von der modernen Anlage aus bietet<br />

sich den Passagieren ein grandioser Blick<br />

auf den Douro. Wein ist selbstredend eines<br />

der Hauptthemen auf dieser Fluss reise.<br />

Deshalb darf auch ein Besuch im prunkvollen<br />

Mateus-Schloss bei Vila Real nicht fehlen.<br />

Der Mateus Rosé ist wohl der bekannteste<br />

Wein aus Portugal überhaupt.<br />

TOLLE WEINE<br />

UND KULTUR<br />

Der Ausflug in die alte Bischofsstadt<br />

Lamego steht im Mittelpunkt des sechsten<br />

Reisetages. Der Bus bringt die Reisegruppe<br />

hinauf zur Wallfahrtskirche. Die «Nossa<br />

Senhora dos Remédios» ist nach Fatima<br />

der zweitwichtigste Pilgerort Portugals.<br />

Auf den Wallfahrtshügel führt auch ein imposanter<br />

Treppenaufgang mit 686 Stufen,<br />

dessen Zwischenplateaus mit riesengrossen,<br />

landestypischen blau-weissen Fliesen<br />

verziert sind. Fast noch beeindruckender<br />

ist dann aber die abendliche Einfahrt in<br />

Schleusen (bis zu 35 Meter hoch) müssen<br />

passiert werden. Ein zusätzliches Spektakel!<br />

Porto, unter den weltberühmten Brückenkonstruktionen<br />

hindurch. Die MS Douro<br />

Spirit legt auf der gegenüberliegenden Seite<br />

bei Vila Nova de Gaia an. Vom Schiff aus<br />

bietet sich ein atemberaubender Blick auf<br />

das labyrinthartige Häusergewirr Portos<br />

und das pulsierende Leben am Flussufer.<br />

Den Abschluss dieser gleichermassen<br />

kurzweiligen wie erholsamen Douro-<br />

Fluss reise macht am siebten Tag ein Besuch<br />

der Kulturhauptstadt Europas 2012.<br />

Guimarãr es beeindruckt mit seinen von<br />

mittelalterlichen Häusern umrahmten<br />

Plätzen, dem Stadtkern und einer alten<br />

Burganlage. Auf der Stadtmauer prangt<br />

der Spruch: «Hier wurde Portugal geboren»,<br />

denn in Guimarães wurde im Jahre<br />

1139 das neue Königreich Portugal ausgerufen.<br />

Am letzten Tag geht es dann nach<br />

dem Frühstück mit dem Reisecar zurück<br />

auf den Flughafen. Wir haben rundherum<br />

erholte, glückliche und zufriedene Gesichter<br />

gesehen. Jetzt verstehen wir auch, weshalb<br />

es Leute, die einmal eine Flussreise<br />

gebucht haben, immer wieder zurück aufs<br />

Schiff zieht. www.thurgautravel.ch<br />

Text und Bilder Markus Rutishauser<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

29


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RATGEBER<br />

OCCASIONSKAUF<br />

TIPPS UND HAFTUNG<br />

FÜR SACHMÄNGEL<br />

Die Mehrzahl der in der Schweiz verkauften Fahrzeuge sind Occasionen.<br />

Nicht alle Käufe verlaufen reibungslos. Die CAP als Versicherungsdienstleisterin<br />

des <strong>ACS</strong> sieht sich bei Occasionskäufen öfters mit Vertragsstreitigkeiten von<br />

<strong>ACS</strong>-Premium-Mitgliedern konfrontiert.<br />

D<br />

iese betreffen meist die<br />

Frage von Sachmängeln<br />

und der Gewährleistung<br />

bzw. Garantie. Die folgenden<br />

Tipps sollen zur Orientierung dienen,<br />

was es beim Kauf zu berücksichtigen gilt<br />

und wie sich Streitigkeiten präventiv vermeiden<br />

lassen.<br />

VERTRAGSPARTNER PRÜFEN<br />

Es ist ratsam, den Verkäufer kurz mittels<br />

Internetrecherche sowohl generell und<br />

zu vorhandenen Bewertungen als Verkäufer<br />

zu prüfen. So weiss man, ob er grundsätzlich<br />

zuverlässig ist oder ob eine gesunde<br />

Skepsis angebracht ist.<br />

FAHRZEUG PRÜFEN:<br />

BESICHTIGUNG UND PROBEFAHRT<br />

Eine Besichtigung, am besten zu<br />

zweit, ist empfehlenswert. Es gilt möglichst<br />

viel über das Fahrzeug herauszufinden<br />

(Fahrzeugausweis, Serviceheft, etc.).<br />

Mit einer ausgedehnten Probefahrt lassen<br />

sich grundsätzliche Probleme im Betrieb<br />

des Fahrzeuges erkennen.<br />

SCHRIFTLICHER VERTRAG<br />

Ein schriftlicher Vertrag ist aus Beweisgründen<br />

empfehlenswert. Im Vertrag<br />

ist das Fahrzeug mit seinen wesentlichen<br />

Eigenschaften (Marke, Modell etc.) inklusive<br />

Zubehör möglichst klar zu bezeichnen.<br />

GEWÄHRLEISTUNG UND GARANTIE<br />

Die Begriffe Gewährleistung und<br />

Garantie werden oft verwechselt oder<br />

vermischt. Das Gesetz gibt Käufern bei<br />

Mängeln bestimmte Rechte, was Gewährleistung<br />

heisst. Es sind dies die Minderung<br />

oder die Wandelung. Die Minderung<br />

bedeutet eine im Verhältnis zum Mangel<br />

angemessene Reduktion des Kaufpreises.<br />

Eine Besichtigung ist empfehlenswert.<br />

Wandelung heisst, dass ein Käufer bei<br />

gravierenden Mängeln vom Kaufvertrag<br />

zurücktreten kann. Das Gesetz gibt dem<br />

Käufer hingegen keinen Nachbesserungsanspruch<br />

(Reparatur).<br />

Eine Garantie ist dagegen die freiwillige<br />

Zusage des Verkäufers, dass er für<br />

bestimmte Mängel vertraglich einstehen<br />

will.<br />

Oft wird zum Nachteil des Käufers<br />

die Gewährleistung eingeschränkt oder<br />

ausgeschlossen. Nicht ausgeschlossen<br />

werden kann die Haftung für ausdrücklich<br />

zugesicherte Eigenschaften und bei<br />

arglistiger Täuschung, welche allerdings<br />

kaum zu beweisen ist. Bei Formulierungen<br />

wie «ab Platz», «wie gesehen und gefahren»<br />

oder «tel quel» haftet der Verkäufer nicht<br />

für Mängel, die bei der Besichtigung oder<br />

Probefahrt erkennbar waren. «Ab MFK»<br />

heisst nur, dass die gesetzlichen Minimalanforderungen<br />

zur Betriebssicherheit<br />

erfüllt werden. Falls der Käufer solche<br />

Vertragsbestimmungen nicht will, so ist<br />

es ratsam, diese zu streichen, anzupassen<br />

oder zu ergänzen.<br />

MANGEL BEIM<br />

OCCASIONSFAHRZEUG<br />

Nicht jeder Mangel ist rechtlich relevant.<br />

Bei einem Occasionsfahrzeug sind<br />

die Laufleistung und das Alter zu berücksichtigen:<br />

Eine normale Abnutzung ist kein<br />

Mangel, auch nicht dem Käufer bekannte<br />

oder bei Besichtigung/Probefahrt erkennbare<br />

Mängel. Konkrete Zusicherungen des<br />

Verkäufers sind hingegen verbindlich.<br />

FESTSTELLEN UND MITTEILUNG<br />

(«MÄNGELRÜGE») VON MÄNGELN<br />

Besteht Gewährleistung oder wurden<br />

Zusicherungen gemacht, muss der Käufer<br />

zweierlei beachten. Einerseits muss er<br />

das Fahrzeug nach Übernahme rasch auf<br />

Mängel prüfen. Stellt er Mängel fest, so<br />

muss er diese andererseits dem Verkäufer<br />

grundsätzlich sofort mit «Mängelrüge»<br />

mitteilen, sicherheitshalber per Einschreiben<br />

und möglichst konkret beschrieben.<br />

Besteht nur eine freiwillige Garantie, so<br />

müssen die Mängel dem Verkäufer während<br />

der Garantiedauer gemeldet werden.<br />

Lässt sich mit dem Verkäufer dann keine<br />

gütliche Lösung erzielen (z. B. kostenlose<br />

Reparatur, Minderung, Wandelung), so<br />

ist es ratsam, sich rasch rechtliche Unterstützung<br />

durch die CAP zu sichern.<br />

Text cap Bild Markus Rutishauser<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

31


<strong>ACS</strong><br />

JUGENDFAHRLAGER<br />

SCHON MIT 17<br />

AUTOFAHREN LERNEN<br />

Erfahrene Instruktoren erklären den Jugendlichen, wie das Fahrzeug auf einer abfallenden Strasse korrekt gesichert wird.<br />

Die Jugendfahrlager<br />

des <strong>ACS</strong> stehen<br />

Jugendlichen im Alter<br />

ab 17 Jahren offen,<br />

die noch keinen Lernfahrausweis<br />

besitzen.<br />

Auch die beiden Events<br />

<strong>2019</strong> der Sektionen<br />

Zürich und beider Basel<br />

waren ein Erfolg.<br />

in der Vergangenheit laufend aktualisiert<br />

und erweitert. Heute steht den Jugendlichen<br />

zudem offen, am Ende des Lagers die<br />

Theorieprüfung abzulegen. Eine grosse<br />

Mehrheit der JuFaLa-Teilnehmer kehrt<br />

deshalb mit bestandener Theorieprüfung<br />

nach Hause zurück. Ebenso können praktische<br />

Erfahrungen mit einer Handschaltung<br />

und einem Automatikgetriebe sowie<br />

neuerdings auch erste Fahreindrücke mit<br />

Elektroautos gesammelt werden.<br />

Die einwöchigen Lager erfreuten sich<br />

auch in diesem Jahr grosser Beliebtheit.<br />

Beide Events, welche von den <strong>ACS</strong>-Sektionen<br />

beider Basel in Melchtal OW und<br />

von der Sektion Zürich in Flumserberg SG<br />

durchgeführt wurden, waren bis auf den<br />

letzten Platz ausgebucht. Insgesamt nahmen<br />

rund 60 Jugendliche teil.<br />

Unter der Leitung von diplomierten<br />

Fahrlehrern und Instruktoren konnten<br />

sich die Teilnehmer sowohl theoretisches<br />

M<br />

it seinen Jugendfahrlagern<br />

(JuFaLa) während<br />

den Sommerferien ermöglicht<br />

der <strong>ACS</strong> interessierten<br />

Jugendlichen schon seit rund 50<br />

Jahren, unter Anleitung von erfahrenen<br />

Fahrlehrern und Instruktoren, erste fundamentale<br />

Erfahrungen im Umgang mit<br />

vier- und zweirädrigen Verkehrsmitteln<br />

zu sammeln. Das Lagerprogramm wurde<br />

Pylonenslalom mit Instruktor auf einer abgesperrten Strecke.<br />

32<br />

AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


<strong>ACS</strong><br />

Die JuFaLa-Unterkünfte im Sportcamp<br />

Durrenbach im Melchtal mitten in der<br />

herrlichen Bergwelt.<br />

als auch praktisches Wissen aneignen. Insgesamt<br />

umfasste das umfangreiche JuFa-<br />

La-Wochenprogramm am Basler Beispiel<br />

14 praktische Fahrstunden mit dem Auto<br />

und sechs mit dem Motorrad (freiwillig).<br />

Dazu gab es sechs Theoriestunden und<br />

eine zehnstündige Nothelfer-Ausbildung.<br />

«Wir versuchen in unseren Lektionen, eine<br />

massgeschneiderte Lösung für jeden Kursteilnehmer<br />

anzubieten», betont Fahrlehrer<br />

Carlo Fiore, der das JuFaLa in Melchtal<br />

leitete. Am Ende der Woche nahmen die<br />

Kursteilnehmer nicht nur die Bestätigung<br />

der bestandenen Theorieprüfung, sondern<br />

Bei den ersten Fahrversuchen mit dem Motorrad werden die Teilnehmer individuell betreut.<br />

ERSTMALS MIT<br />

ELEKTROAUTO<br />

Nothelferkurs-Lehrerin Therese Fiore mit<br />

dem allseits beliebten JuFaLa-Maskottchen<br />

in Melchtal.<br />

Die Teilnehmer des JuFaLa’s der Sektion Zürich in Flumserberg.<br />

auch das Nothelfer-Diplom mit nach Hause.<br />

Mit diesen beiden Anerkennungen können<br />

die Jugendlichen den Lernfahrausweis<br />

beantragen und dürften aufgrund ihrer<br />

Erfahrung sicher auch die eine oder andere<br />

Fahrstunde einsparen.<br />

Unter professioneller Anleitung und<br />

auf abgesperrtem Gelände erhielten die<br />

JuFaLa-Teilnehmer bereits umfangreiche<br />

Grundkenntnisse des Autofahrens, wie die<br />

richtige Sitzposition und die Einstellung<br />

der Rück- und Aussenspiegel. Auch das<br />

Slalomfahren oder das korrekte Sichern<br />

des Fahrzeugs auf einer abfallenden Strasse<br />

gehörten zum Kursprogramm. Erstmals<br />

wurde in diesem Jahr auch ein Elektrofahrzeug<br />

eingesetzt. Dazu lernten die Teilnehmer<br />

aber auch das Ausführen kleinerer<br />

Reparaturen sowie mit diversen Vorträgen<br />

von Verkehrs- und Verkehrssicherheitsexperten<br />

auch Wichtiges zum Thema Drogen<br />

und Alkohol am Steuer.<br />

Bei den Teilnehmern sah man rundherum<br />

nur aufgestellte und zufriedene Gesichter.<br />

Auch entstand in den JuFaLa’s die<br />

eine oder andere neue Freundschaft. Die<br />

meisten Teilnehmer kannten sich vorher<br />

noch nicht. «Diese Woche hat mir enorm<br />

viel genützt», betont ein Lagerteilnehmer,<br />

und fügt hinzu, dass «es auch noch grossen<br />

Spass gemacht hat, mit Gleichaltrigen<br />

zu lernen und sich auszutauschen. Neben<br />

den Fahr- und Theoriekursen blieb immer<br />

auch noch genügend Zeit für Freizeit<br />

und Spass!» Und auch das Essen sei ausgezeichnet<br />

gewesen. «Insgesamt einfach eine<br />

tolle Woche, die mich meinem Traum vom<br />

Führerschein einen grossen Schritt näher<br />

gebracht hat!»<br />

Die JuFaLa’s werden auch im nächsten<br />

Jahr während den Sommerferien durchgeführt.<br />

Die entsprechenden Ausschreibungen<br />

finden Sie in einer der nächsten <strong>Ausgabe</strong>n<br />

dieses Magazines oder online auf<br />

www.acs.ch<br />

Text und Bilder Markus Rutishauser<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

33


HOTELTIPP<br />

HOTEL KLOSTERBRÄU & SPA/SEEFELD IN TIROL<br />

WIE ZUHAUSE FÜHLEN<br />

Auf dem Sonnenplateau<br />

in Seefeld<br />

in Tirol befindet sich<br />

das Fünfsterne-Hotel<br />

Klosterbräu & SPA, ein<br />

ehemaliges Kloster aus<br />

dem Jahre 1516 – heute<br />

eines der besten Wellnesshotels<br />

der Alpen.<br />

D<br />

ie Hotelgäste geniessen<br />

den mehrfach prämierten<br />

SPA mit vier Wasserflächen,<br />

sechs Ruheräumen<br />

mit nie versiegendem Bierbrunnen und<br />

acht Saunen inklusive der weltweit einzigen<br />

handgeschnitzten Sauna. Gemäss<br />

dem FEEL.YOUNIQUE ® -Konzept werden<br />

alle Behandlungen individuell angepasst.<br />

Gastgeberfamilie Seyrling.<br />

Acht hauseigene Restaurants mit TCM<br />

inspirierter Vital-Küche, mit Tiroler Wurzeln<br />

und Produkten aus dem Garten sorgen<br />

für das leibliche Wohl der Gäste. Highlights<br />

sind die hauseigene Brauerei, das<br />

Romantikdinner sowie Führungen in den<br />

500 Jahre jungen Klosterweinkeller.<br />

Die gewaltige Natur erleben die Gäste<br />

mit ihrem persönlichen Aktivitäten- &<br />

Wander-Guide. Yoga, Qi-Gong und Pilates<br />

werden täglich angeboten. Das Hotel<br />

Klosterbräu & SPA grenzt südseitig an<br />

ein weitläufiges und privates Naturerholungsgebiet<br />

und gleichzeitig an die Fussgängerzone<br />

von Seefeld mit zahlreichen<br />

Boutiquen, Restaurants und einem Casino.<br />

Seefeld präsentiert sich ganzjährig als<br />

sonniges Spazier-Eldorado mit gemütlichen,<br />

breiten, flachen und sicheren Wegen.<br />

Wer jedoch Almen und Gipfelkreuze erklimmen<br />

möchte, kann dies im Alpenpark<br />

Karwendel und dem Wettersteingebirge<br />

erleben – ebenfalls direkt vor den Toren<br />

Seefelds. Die Region erreichen Sie einfach<br />

und schnell mit dem eigenen Auto (rund<br />

3:15 Stunden ab Zürich) oder per Bahn via<br />

Innsbruck (4:34 Stunden ab Zürich HB).<br />

Herzliche Gastfreundschaft und exzellenten<br />

Service garantieren 100 charmante<br />

Mitarbeiter und sechs Familienmitglieder,<br />

die im Hotel tätig sind, gemäss<br />

dem Motto «Einer von uns ist immer für<br />

Sie da» – und das bereits seit sechs (!)<br />

Generationen. «Die Gäste, viele davon<br />

Stammgäste seit vielen Jahren, lieben das<br />

besondere Ambiente und den exzellenten<br />

Service in Kombination mit einer lockeren<br />

und herzlichen Gastfreundschaft», freut<br />

sich Familie Seyrling.<br />

<strong>ACS</strong>-Spezialangebot<br />

• Den <strong>ACS</strong>-Mitgliedern offeriert die Gastgeber-Familie<br />

Seyrling das nachfolgende<br />

exklusive Sonderangebot:<br />

• Vier oder sieben Übernachtungen im<br />

Wunschzimmer (nach Verfügbarkeit)<br />

• Eine Nacht kostenlos<br />

• Inklusive der ¾ Vital Gourmet Pension<br />

mit Frühstück, leichtem Lunch und<br />

Dinner<br />

• Nutzung des mehrfach prämierten<br />

Wellnessbereiches<br />

• Pro Person ein Feel-SPA-Voucher im<br />

Wert von 40 Euro<br />

• Aperitif im 500 Jahre jungen Weinkeller<br />

mit der Gastgeberfamilie<br />

• Klosterbräu YOUNIQUE ® Services<br />

Gültig in den Reisezeiträumen:<br />

01.09.<strong>2019</strong> – 17.11.<strong>2019</strong><br />

28.11.<strong>2019</strong> – 20.12.<strong>2019</strong><br />

15.03.2020 – 23.03.2020<br />

14.06.2020 – 23.07.2020<br />

Bei 4 Tagesaufenthalten:<br />

Anreise Sonntag oder Montag möglich.<br />

Hotel Klosterbräu & SPA*****<br />

Klosterstrasse 30, A-6100 Seefeld in Tirol<br />

Telefon: +43 (0)5212 2621,<br />

E-Mail: anfrage@klosterbraeu.com<br />

Die Preise belaufen sich pro Person<br />

und Nacht, inklusive Vital-Gourmet-<br />

Pension mit Frühstück, Lunch & Dinner, ab<br />

161 Euro. Top-Urlaubsangebote erhalten<br />

Interessenten mit individueller Beratung<br />

telefonisch, per E-Mail oder online auf<br />

www.klosterbraeu.com<br />

Text mru/pd / Bilder zVg<br />

34<br />

AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />

WAHL IN DIE<br />

EIDGENÖSSISCHEN RÄTE<br />

Der <strong>ACS</strong> vertritt die verkehrspolitischen Interessen seiner Mitglieder<br />

und der Autofahrenden allgemein. Er setzt sich auf Bundesebene genauso<br />

wie auf kantonaler und kommunaler Ebene an vorderster Front dafür ein,<br />

dass der motorisierte Individualverkehr in der Mobilität der Zukunft<br />

seine Bedeutung behält. Der <strong>ACS</strong> will sicherstellen, dass die freie Wahl des<br />

Verkehrsmittels und der Verkehrsfluss jederzeit gewährleistet werden.<br />

A<br />

uf den folgenden Seiten stellen<br />

wir <strong>ACS</strong>-Mitglieder aus<br />

verschiedenen Sektionen<br />

vor, die für die kommende<br />

Legislatur für einen Sitz in den eidgenössischen<br />

Räten kandidieren. Die insgesamt<br />

33 Kandidatinnen und Kandidaten nehmen<br />

dabei alle zu drei aktuellen verkehrspolitischen<br />

Fragen kurz Stellung.<br />

Im Vorfeld dieser Kurzporträts möchten<br />

wir Ihnen die Position des <strong>ACS</strong> Schweiz<br />

zu den brennendsten, verkehrspolitischen<br />

Fragen in kurzer und prägnanter Form näherbringen.<br />

FÜR EINE DECKELUNG DES BENZIN-<br />

PREISES BEI EINEM MAXIMUM VON FÜNF<br />

RAPPEN PRO LITER<br />

Der <strong>ACS</strong> ist sich der Verantwortung<br />

bewusst, dass alle einen Beitrag zur Reduktion<br />

der CO2-Emissionen leisten müssen.<br />

Die Massnahmen zum Erreichen der<br />

Ziele gemäss Energie-Strategie 2<strong>05</strong>0 dürfen<br />

aber nicht auf die Autofahrer allein abgewälzt<br />

werden. Der <strong>ACS</strong> fordert deshalb<br />

bei der Totalrevision des CO2-Gesetzes<br />

eine Deckelung des Benzinpreises bei einem<br />

Maximum von fünf Rappen pro Liter.<br />

GEGEN TEMPO 30 AUF HAUPTVERKEHRS-<br />

ACHSEN<br />

Der <strong>ACS</strong> fordert die Gewährleistung<br />

des Verkehrsflusses auf Hauptverkehrsachsen.<br />

Deshalb lehnt er Tempo 30 auf<br />

diesen übergeordneten Strassen kategorisch<br />

ab. Unter anderem, weil dadurch die<br />

umliegenden Quartiere durch den entstehenden<br />

Ausweichverkehr zusätzlich belastet<br />

werden, was es unbedingt zu vermeiden<br />

gilt. Einer Einführung von Tempo 30<br />

in Bereichen, in denen es aus Gründen der<br />

Verkehrssicherheit unerlässlich ist – z.B.<br />

in der Nähe von Kindergärten und Schulen<br />

– steht der <strong>ACS</strong> wohlwollend gegenüber.<br />

KEINE VOREILIGE EINFÜHRUNG VON<br />

MOBILITY PRICING<br />

Der <strong>ACS</strong> ist grundsätzlich offen gegenüber<br />

neuen Finanzierungsmodellen für<br />

unsere Mobilität. Aber erst wenn die Bereitschaft<br />

für Kostentransparenz vorhanden<br />

ist und wenn sowohl der öffentliche<br />

Verkehr als auch der mobilisierte Individualverkehr<br />

miteingeschlossen werden,<br />

kann über ein Mobility Pricing gesprochen<br />

werden. Ein einseitiges Preissystem wie<br />

das Roadpricing lehnt der <strong>ACS</strong> strikt ab.<br />

FÜR KOSTENTRANSPARENZ BEI DEN<br />

VERSCHIEDENEN VERKEHRSTRÄGERN<br />

Der <strong>ACS</strong> fordert eine möglichst hohe<br />

Kostentransparenz bei den Verkehrsträgern.<br />

In einer Studie hat das ARE errechnet,<br />

dass der öffentliche Verkehr bis 2040<br />

einen Zuwachs von 51 % gegenüber heute<br />

verzeichnen wird. Beim motorisierten Individualverkehr<br />

MIV sollen es nur 18 % sein.<br />

Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang,<br />

dass 75 % des Personenverkehrs<br />

auf der Strasse abgewickelt werden.<br />

Der <strong>ACS</strong> toleriert keine einseitige Bevorzugung<br />

eines Verkehrsträgers und fordert<br />

höchstmögliche Kostentransparenz.<br />

FÜR DAS AUSBAUPROGRAMM NATIONAL-<br />

STRASSEN UND DAS PROGRAMM AGGLO-<br />

MERATIONSVERKEHR DES BUNDESRATS<br />

In der Frühlingssession <strong>2019</strong> hat der<br />

Nationalrat die Vorlage für die Weiterentwicklung<br />

des Nationalstrassennetzes bis<br />

2030 und die entsprechenden Verpflichtungskredite<br />

im Umfang von CHF 14,8<br />

Milliarden gutgeheissen. Gleichzeitig hat<br />

er zusätzliche Verpflichtungskredite im<br />

Umfang von CHF 1.34 Milliarden freigegeben,<br />

um die Verkehrssituation in den<br />

Agglomerationen zu verbessern. Der <strong>ACS</strong><br />

begrüsst den geplanten Ausbau zur Beseitigung<br />

von Engpässen und fordert, dass<br />

der Infrastrukturausbau vom Bund möglichst<br />

schnell vorangetrieben wird, damit<br />

die jährlichen Staustunden in der Schweiz<br />

reduziert werden können.<br />

FÜR NEUE MOBILITÄTSFORMEN SOWIE<br />

DIE VERNETZUNG DES INDIVIDUALVER-<br />

KEHRS MIT DEM ÖFFENTLICHEN VERKEHR<br />

Unser Verkehrsnetz kann wegen der<br />

beschränkten Platzverhältnisse nicht beliebig<br />

ausgebaut werden. Deshalb muss<br />

eine verstärkte Vernetzung der verschiedenen<br />

Verkehrsträger angestrebt werden.<br />

Nicht jeder Verkehrsträger ist überall<br />

gleich geeignet. Daher müssen auch neue<br />

Formen der Zusammenarbeit gesucht<br />

werden. Der <strong>ACS</strong> fordert, dass nach alternativen<br />

Lösungen gesucht wird, um die<br />

zukünftig benötigte Verkehrsleistung zu<br />

gewährleisten. Und dies ohne einseitige<br />

Bevorzugung eines Verkehrsträgers oder<br />

einer Antriebsform.<br />

GEGEN DIE EINSEITIGE FÖRDERUNG EIN-<br />

ZELNER ANTRIEBSSYSTEME<br />

Der <strong>ACS</strong> unterstützt die Entwicklung<br />

und den Einsatz neuer Technologien.<br />

Gleichzeitig fordert er aber auch Transparenz<br />

bezüglich der einzelnen Antriebssysteme.<br />

Er ist gegen eine einseitige Förderung<br />

oder die Verunglimpfung spezifischer<br />

Antriebssysteme und lehnt deshalb sämtliche<br />

Massnahmen, die ein Antriebssystem<br />

gezielt bevorzugen, strikte ab. Auch hier<br />

gilt es klar festzuhalten, dass nicht alle Antriebssysteme<br />

für jeden Verkehrseinsatz<br />

gleich geeignet sind.<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

35


EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />

Unsere Fragen<br />

an die Kandidaten<br />

1 2 3<br />

Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />

mit der Totalrevision des<br />

CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />

Benzinpreiserhöhung?<br />

Machen aus Ihrer Sicht<br />

Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />

weshalb und wo?<br />

Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />

ein zukünftiges Preissystem für<br />

die Mobilität in der Schweiz<br />

aussehen?<br />

Basel-Land<br />

2<br />

neu<br />

Christoph Buser, FDP,<br />

Basel-Land<br />

1CO2-Kompensationsmassnah-<br />

men, die an eine Erhöhung der<br />

Treibstoffkosten gebunden sind,<br />

sind nicht zielführend. Neben<br />

den Privaten werden so vor allem<br />

KMU empfindlich getroffen, die<br />

ihre Mobilität kaum einschränken<br />

können. Die Förderung von F&E<br />

neuer Treibstoffe muss hingegen<br />

intensiviert werden.<br />

3<br />

Die allg. Geschwindigkeit ist gemäss<br />

Strassenverkehrsgesetz<br />

50 km/h. Ausnahmen sind möglich,<br />

zum Beispiel auf Quartierstrassen.<br />

Tempo-30 auf Hauptstrassen<br />

hingegen verschiebt den<br />

Verkehr nur auf Nebenstrassen.<br />

Zudem haben sich die Erwartungen<br />

an die Tempo-30-Zonen nicht<br />

erfüllt (u.a. Sicherheit).<br />

Mehr Kostenwahrheit und<br />

-transparenz bei allen Verkehrsträgern.<br />

Die Automobilisten sind<br />

die einzigen, die sich zu 100%<br />

selber finanzieren. Alle anderen<br />

Verkehrsträger erfahren eine<br />

grosszügige Subventionierung,<br />

die die Leute glauben lässt, dass<br />

der ÖV die finanziell günstigste<br />

Variante zum Auto ist.<br />

bisher<br />

Thomas de Courten, SVP<br />

Basel-Land<br />

Ich setze mich konsequent für<br />

tiefere Steuern, Abgaben und<br />

Gebühren ein. Deshalb wehre<br />

ich mich auch gegen höhere<br />

CO2-Abgaben auf Treibstoffen,<br />

neue Tunnelgebühren, Mobility-Pricing,<br />

E-Vignette, Erhöhung<br />

der Autobahnvignette und andere<br />

Versuche, Automobilisten einseitig<br />

weiter zu melken.<br />

Innerorts soll auf Haupt- und<br />

wichtigen Durchfahrtsstrassen<br />

wie bisher generell Tempo 50<br />

gelten. Der Verkehrsfluss muss<br />

verbessert werden. Auf Quartierstrassen<br />

kann Tempo 30 zur<br />

Wohnqualität und zur Sicherheit<br />

beitragen.<br />

Investitions-, Betriebs- und<br />

Unterhaltskosten sind je<br />

Verkehrsträger vollständig und<br />

transparent anzuweisen und separat<br />

zu finanzieren. Querfinanzierungen<br />

sind auszuschliessen.<br />

Steuern, Abgaben und Gebühren,<br />

die allein mit bevormundenden<br />

Lenkungszielen begründet werden,<br />

sind abzulehnen.<br />

neu<br />

Melvin Imhof, Jungfreisinnige<br />

FDP, Basel-Land<br />

Anstatt fossile Treibstoffe zu verteuern,<br />

sollte man darum bemüht<br />

sein, CO2-neutrale Antriebstechnologien,<br />

wie zum Beispiel<br />

die Brennstoffzelle in Wasserstoffautos,<br />

massentauglich zu<br />

machen, indem man deren Preise<br />

senkt und das Wasserstofftankstellen-Netz<br />

mit einer nationalen<br />

Strategie ausbaut.<br />

Zugegeben, zu meinen Lieblingsstrecken<br />

zählen auch keine<br />

Tempo-30-Zonen. Aber diese<br />

tragen zur Verkehrssicherheit<br />

bei. Insbesondere in Quartieren,<br />

wo viele Kinder auf den Strassen<br />

unterwegs sind, retten sie sogar<br />

Leben. Und das zu wissen macht<br />

mir die Fahrt im Schneckentempo<br />

dann doch erträglich.<br />

Grundsätzlich gilt es den Individualverkehr<br />

so günstig zu halten,<br />

wie er momentan ist. Beim<br />

öffentlichen Verkehr müssen<br />

dringend Anreize zur Effizienz<br />

und zur Konkurrenz unter den<br />

verschiedenen Anbietern geschaffen<br />

werden, um die Preise<br />

dort nachhaltig zu senken.<br />

neu<br />

Nicole Nüssli-Kaiser, FDP<br />

Basel-Land<br />

Ich bin gegen eine weitere<br />

Benzinpreiserhöhung. Es gilt zu<br />

verhindern, dass Autofahren zu<br />

einem Luxusgut wird und ein weiterer<br />

unendlich ausschöpfbarer<br />

Topf geschaffen wird. Denn eine<br />

wirkungsvolle Lenkungsabgabe<br />

würde voraussetzen, dass die<br />

Benzin- und Dieselpreise massiv<br />

erhöht werden.<br />

Tempo-30-Zonen machen lediglich<br />

in Quartierstrassen, Altstadtund<br />

Dorfkernbereichen Sinn.<br />

Auf Hauptverkehrsachsen und<br />

Durchgangsstrassen, die meist<br />

breit ausgestaltet sind, macht<br />

Tempo-30 überhaupt keinen Sinn.<br />

Diese Strassen müssen so angelegt<br />

werden, dass der Verkehr<br />

flüssig durchgeführt wird.<br />

Die Mobilität muss für alle bezahlbar<br />

sein, ansonsten belastet<br />

diese nur die unteren und mittleren<br />

Einkommen. Zudem müssen<br />

sämtliche Verkehrsträger von<br />

Auto über Velo bis zum öffentlichen<br />

Verkehr, berücksichtigt<br />

werden, um zu verhindern, dass<br />

ein Verkehrsträger gegen den<br />

anderen ausgespielt wird.<br />

bisher<br />

Daniela Schneeberger,<br />

FDP, Basel-Land<br />

Fakt ist, dass heute die Lastwagen<br />

durch die LSVA das einzige<br />

Verkehrsmittel sind, welches seine<br />

Kosten trägt. Ich finde es auch<br />

nicht richtig, dass z.B. Elektrofahrzeuge<br />

gar keinen Beitrag an<br />

die Infrastruktur zahlen. Solange<br />

das System so verzerrt ist, lehne<br />

ich jede Erhöhung des Benzinpreises<br />

ab.<br />

Ja, überall dort, wo sie für die<br />

Sicherheit nötig sind – zum Beispiel<br />

bei Kindergärten, Schulen<br />

und wo sinnvoll auch in Wohnquartieren.<br />

Es muss fair sein. Heute schon<br />

leistet jeder Automobilist beim<br />

Kauf von Benzin oder Diesel<br />

eine «distanzabhängige Abgabe»<br />

– wer viel fährt, zahlt viel.<br />

Das funktioniert sehr gut. Dieses<br />

Modell müsste z.B. auch bei<br />

der Elektromobilität eingeführt<br />

werden.<br />

36 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />

Unsere Fragen<br />

an die Kandidaten<br />

1 2 3<br />

Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />

mit der Totalrevision des<br />

CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />

Benzinpreiserhöhung?<br />

Machen aus Ihrer Sicht<br />

Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />

weshalb und wo?<br />

Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />

ein zukünftiges Preissystem für<br />

die Mobilität in der Schweiz<br />

aussehen?<br />

Sandra Sollberger, SVP<br />

Basel-Land<br />

Basel-Stadt<br />

bisher<br />

bisher<br />

Christoph Eymann, LDP<br />

Basel-Stadt<br />

1Ich finde, dass Autofahrerinnen<br />

und Autofahrer schon heute stark<br />

zur Kasse gebeten werden. Es<br />

wäre unverhältnismässig und<br />

unfair, den Mittelstand und das<br />

Gewerbe nochmals mit einer<br />

Benzinpreiserhöhung zu belasten.<br />

Einer moderaten Erhöhung<br />

stimme ich zu, wenn gleichzeitig<br />

andere Massnahmen zur Reduktion<br />

des CO2-Ausstosses erfolgen,<br />

das Auto darf nicht als Sündenbock<br />

erscheinen.<br />

2 3<br />

Solche Zonen können gezielt<br />

Sinn machen, zum Beispiel in<br />

Quartierstrassen. Den extremen<br />

Trend, heute überall 30er-Zonen<br />

einrichten zu wollen, lehne ich<br />

hingegen ab. Wo es Durchgangsoder<br />

Gewerbeverkehr gibt,<br />

verhindern diese Zonen einen<br />

flüssigen Verkehr. Ich empfinde<br />

es teilweise sogar als Schikane.<br />

Flächendeckend: Nein! An bestimmten<br />

Strassenabschnitten,<br />

z. B. vor Schulhäusern: Ja. Dabei<br />

sollen auch temporäre Reduktionen<br />

geprüft werden.<br />

Ein solches Preissystem soll<br />

möglichst auf Eigenverantwortung<br />

setzen und die Freiheit der<br />

Bürgerinnen und Bürger, ihr<br />

geeignetes Angebot zu wählen<br />

nicht beeinträchtigen. Strasse<br />

und Schiene sollen gemeinsam<br />

entwickelt werden. Der Individualverkehr<br />

darf jedoch nicht länger<br />

schlechter gestellt werden.<br />

Die zunehmende Elektromobilität<br />

erfordert die Prüfung des<br />

bisherigen Abgabensystems auf<br />

Treibstoffen. Ein Rückgang des<br />

Benzinkonsums darf nicht zur<br />

Erhöhung der Abgabe führen.<br />

neu<br />

Patrick Huber, CVP<br />

Basel-Stadt<br />

Die Autofahrer bezahlen bereits<br />

heute den grössten Anteil der<br />

Kosten ihrer Mobilität selbst.<br />

Eine Erhöhung darf deshalb nicht<br />

willkürlich sein, sondern sollte<br />

die externen Kosten (u.a. Umweltschäden<br />

und Unfallkosten) decken.<br />

Dies würde in Bezug auf den<br />

Benzinpreis eine eher geringere<br />

Erhöhung bedeuten.<br />

In städtischen Gebieten auf Quartierstrassen<br />

machen 30er-Zonen<br />

aus Gründen der Sicherheit und<br />

Lebensqualität oft Sinn. Damit<br />

der Verkehr fliessen kann, sind<br />

30er-Zonen auf den anderen<br />

Strassen (Haupt- und Sammelstrassen)<br />

abzulehnen.<br />

Jeder Verkehrsträger sollte die<br />

Kosten, die er verursacht, selbst<br />

decken. Auf der Strasse ist dies<br />

mit über 85% Beteiligung der<br />

Nutzenden bereits fast der Fall –<br />

bei anderen Verkehrsträgern sind<br />

wir aufgrund von Subventionen<br />

der öffentlichen Hand noch weit<br />

von der Kostenwahrheit entfernt.<br />

neu<br />

Dominique Martin, FDP<br />

Basel-Stadt<br />

Nur mit Strafsteuern belasten<br />

und sonst bleibt alles gleich, ist<br />

kein Ansatz. Wir brauchen keine<br />

neuen Steuern.<br />

Auf Quartierstrassen machen<br />

solche Tempolimits Sinn, denn sie<br />

erhöhen die Sicherheit. Wegen<br />

dem Lärm bringt’s nicht mehr<br />

viel, denn selbst Benzinmotoren<br />

werden immer leiser. Wichtig<br />

ist der Verkehrsfluss. Bauliche<br />

Massnahmen zur Verkehrsberuhigung<br />

behindern diesen und<br />

führen zu höheren Emissionen.<br />

Wir brauchen keine Preissysteme.<br />

Wir brauchen eine intelligente,<br />

emissionsarme Mobilität. Die<br />

Technologie, insbesondere auch<br />

digitale Technologien, bringen<br />

uns dabei weiter vorwärts.<br />

Mobilität über den Preis steuern<br />

zu wollen oder sogar zu unterbinden,<br />

bedeutet Stillstand und ist<br />

sozial ungerecht.<br />

neu<br />

Daniel Seiler, FDP<br />

Basel-Stadt<br />

Preiserhöhungen, die die<br />

Staatskasse füllen, lehne ich ab.<br />

Lenkungsmassnahmen, die neue<br />

Technologien ermöglichen, unterstütze<br />

ich auch als Liberaler,<br />

aber die Erhöhung muss sozialund<br />

wirtschaftsverträglich sein.<br />

Und Lenkungsabgaben müssen<br />

zwingend an die Bevölkerung<br />

rückverteilt werden.<br />

In Wohnquartieren können<br />

verkehrsberuhigte Zonen Sinn<br />

machen. Auf Hauptverkehrsachsen<br />

hat aber Tempo-30 nichts zu<br />

suchen. Die Hauptverkehrsachsen<br />

müssen den Verkehrsfluss<br />

sicherstellen.<br />

Transparenz und Kostenwahrheit<br />

bei der Mobilität sind zu<br />

unterstützen. Auch Konzepte<br />

für Mobility Pricing sollen näher<br />

geprüft werden, sie müssen aber<br />

für den Staat einnahmenneutral<br />

ausgestaltet werden und alle Verkehrsträger<br />

berücksichtigen.<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

37


EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />

Unsere Fragen<br />

an die Kandidaten<br />

1 2 3<br />

Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />

mit der Totalrevision des<br />

CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />

Benzinpreiserhöhung?<br />

Machen aus Ihrer Sicht<br />

Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />

weshalb und wo?<br />

Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />

ein zukünftiges Preissystem für<br />

die Mobilität in der Schweiz<br />

aussehen?<br />

neu<br />

Patricia von Falkenstein, LDP<br />

Basel-Stadt<br />

Fribourg<br />

1Einer moderaten Erhöhung kann<br />

ich zustimmen. Jedoch muss der<br />

Mehrertrag gezielt zur Verminderung<br />

des CO2-Ausstosses<br />

eingesetzt werden – und nicht in<br />

die Bundeskasse fliessen.<br />

2 3<br />

Solche Zonen machen Sinn, aber<br />

nur an wenigen ausgewählten<br />

Orten, wo es die Sicherheit<br />

erfordert, z.B. bei Schulen,<br />

Altersresidenzen, Spitälern oder<br />

kleine Quartierstrassen. Es muss<br />

geprüft werden, ob Tempo 30<br />

auch nur zu bestimmten Zeiten<br />

(tagsüber) vorgeschrieben werden<br />

soll.<br />

Das heutige System mit Abgaben<br />

auf Treibstoffe ist akzeptiert. Zusätzlich<br />

ein Road-Pricing einzuführen<br />

ist abzulehnen. Die Frage<br />

der Politik muss lauten: «Wie<br />

ermöglichen wir den Verkehr<br />

unter Schonung der Umwelt?»<br />

und nicht: «Wie können wir das<br />

Autofahren vermiesen?»<br />

bisher<br />

Jean-François Rime, SVP<br />

Fribourg<br />

Genf<br />

Eine Erhöhung ist unvermeidlich.<br />

Für mich sind maximal 5 bis 6 Rp.<br />

hinnehmbar. Die Grünen fordern<br />

20 Rp., was in Randgebieten<br />

jedoch nicht tragbar ist.<br />

Tempo-30-Zonen sind nur in<br />

Wohnquartieren akzeptabel.<br />

Allerdings gilt es, die allgemeine<br />

Einrichtung von Tempo 30<br />

in sämtlichen Wohngebieten zu<br />

verhindern.<br />

Der Strassenverkehr finanziert<br />

die durch ihn verursachten Kosten<br />

bereits selbst, im Gegensatz<br />

zu den öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Der sinkende Verbrauch<br />

durch Hybrid- oder Elektrofahrzeuge<br />

wird die Treibstoffpreise<br />

wahrscheinlich ankurbeln.<br />

neu<br />

Daniel Sormanni, MCG<br />

Genf<br />

Graubünden<br />

Ich bin gegen eine Erhöhung der<br />

Treibstoffpreise. Dies ist nicht<br />

das richtige Mittel, um die Bürger<br />

zu mehr Umweltschutz im Sinne<br />

eines kleineren CO2-Fussabdrucks<br />

zu bewegen. Stattdessen<br />

sollte man durch eine angemessene<br />

positive Steuerpolitik den<br />

Kauf von Hybrid- oder Elektrofahrzeugen<br />

fördern.<br />

Tempo-30-Zonen sind nicht<br />

zielführend und dürfen nicht<br />

allgemein eingeführt werden.<br />

Sie können für manche Zufahrtsstrassen<br />

zu Wohngebieten<br />

sinnvoll sein, müssen jedoch<br />

eng begrenzt bleiben. Lärm und<br />

Umweltverschmutzung werden<br />

durch solche Zonen nicht wirkungsvoll<br />

bekämpft.<br />

Wir müssen an alle denken und<br />

dürfen den Bürgern nicht ihre<br />

Mobilität nehmen. Sie ist wichtig,<br />

beruflich und privat. Statt<br />

Zwangsmassnahmen müssen<br />

Steueranreize geschaffen werden,<br />

um den ökologischen Wandel<br />

voranzutreiben. International<br />

müssen wir dazu übergehen, den<br />

Flugzeugtreibstoff zu besteuern.<br />

bisher<br />

Heinz Brand, SVP<br />

Graubünden<br />

Ich lehne jede und vor allem<br />

markante Erhöhung des Benzinpreises<br />

ab. Sie benachteiligt<br />

Regionen (z. B. Berggebiete) oder<br />

Branchen (bspw. Tourismus),<br />

welche auf den Individualverkehr<br />

angewiesen sind.<br />

Tempo-30-Zonen machen in reinen<br />

Wohnzonen durchaus Sinn.<br />

In diesen Zonen senken sie die<br />

Unfallrisiken erheblich und führen<br />

nachweislich zu signifikanten<br />

Reduktionen der Lärmbelastung,<br />

was insgesamt positiv ist.<br />

Das gegenwärtige Preissystem<br />

sollte trotz hoher steuerlicher<br />

Belastung nicht verändert<br />

werden. Insbesondere soll und<br />

darf keine weitere Belastung<br />

des Individualverkehrs erfolgen.<br />

Weitere Umverteilungen sind zu<br />

unterlassen.<br />

bisher<br />

Magdalena Martullo-Blocher,<br />

SVP, Graubünden<br />

Ich bin gegen eine weitere Erhöhung<br />

des Benzinpreises. Bereits<br />

heute bezahlen die Schweizerinnen<br />

und Schweizer immer<br />

mehr fürs Autofahren mit immer<br />

weniger Gegenleistungen. Über<br />

jede Erhöhung von bestehenden<br />

Abgaben und jede Einführung von<br />

neuen Abgaben soll das Stimmvolk<br />

entscheiden können.<br />

Tempo-30-Zonen können in<br />

Wohnquartieren sinnvoll sein,<br />

auch zur Vermeidung von Unfällen.<br />

Auf den Hauptstrassen und<br />

wichtigen Durchfahrtsstrassen<br />

soll aber generell Tempo 50<br />

gelten.<br />

Mobilität ist der Motor von Wirtschaft<br />

und Handel. Die permanent<br />

überbelasteten Strecken<br />

müssen ausgebaut werden. Ausserhalb<br />

der urbanen Zentren ist<br />

man vielerorts auf den Privatverkehr<br />

angewiesen. Er soll deshalb<br />

erschwinglich bleiben. Das ist<br />

auch für den Tourismus wichtig.<br />

38 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />

Unsere Fragen<br />

an die Kandidaten<br />

1 2 3<br />

Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />

mit der Totalrevision des<br />

CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />

Benzinpreiserhöhung?<br />

Machen aus Ihrer Sicht<br />

Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />

weshalb und wo?<br />

Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />

ein zukünftiges Preissystem für<br />

die Mobilität in der Schweiz<br />

aussehen?<br />

Luzern<br />

1Höhere Benzinpreise schaden<br />

dem Wirtschaftsstandort<br />

Schweiz.<br />

2 3<br />

Nur in Wohnquartieren mit<br />

«engen Verhältnissen».<br />

Alle Verkehrsteilnehmer sollen<br />

gleichermassen beteiligt sein.<br />

bisher<br />

Yvette Estermann, SVP<br />

Luzern<br />

bisher<br />

Franz Grüter, SVP<br />

Luzern<br />

Eine weitere Erhöhung des<br />

Benzinpreises belastet die Autofahrenden<br />

und die Wirtschaft<br />

unnötig. Ich halte sie zudem nicht<br />

für ein geeignetes Mittel, um<br />

das Klima zu retten. Viel mehr<br />

braucht es Innovationen und<br />

Investitionen, statt neue Verbote<br />

und Abgaben.<br />

Die Tempo-30-Zonen sind in gewissen<br />

Wohnquartieren sinnvoll.<br />

Sie tragen dazu bei, dass die<br />

Lärmbelastung für die Anwohnerinnen<br />

und Anwohner sinkt und<br />

die Sicherheit erhöht wird.<br />

Ich bin der Meinung, dass das<br />

aktuelle System bereits gut funktioniert,<br />

sowohl für den privaten<br />

als auch für den öffentlichen Verkehr.<br />

Sogar die Elektromobilität<br />

ist ab 2020 geregelt, ein Bereich,<br />

der künftig noch stark wachsen<br />

wird.<br />

bisher<br />

Felix Müri, SVP<br />

Luzern<br />

Schaffhausen<br />

Die Benzinpreise dürfen nicht<br />

weiter erhöht werden. Die Autofahrer<br />

werden bereits übermässig<br />

belastet. Solche Massnahmen<br />

treffen nur einseitig den Mittelstand<br />

und das KMU-Gewerbe.<br />

In Quartierstrassen können<br />

30er-Zonen Sinn machen. Der<br />

Verkehr soll aber auch flüssig bleiben.<br />

Heute besteht die Tendenz,<br />

zu viele 30er-Zonen einzurichten.<br />

Es scheint so, als wolle man mancherorts<br />

mit solchen Massnahmen<br />

das Autofahren abspenstig<br />

machen. Solche Bevormundung<br />

will ich nicht zulassen.<br />

Es braucht Kostentransparenz<br />

und ein Miteinander von Schiene<br />

und Strasse. Heute werden die<br />

Schiene und der ÖV einseitig<br />

bevorzugt. Wir müssen innovativ<br />

und zukunftsgerichtet unsere<br />

Strasse und Mobilität weiterentwickeln.<br />

Dabei will ich möglichst<br />

viel Freiheit und Eigenverantwortung<br />

ermöglichen.<br />

bisher<br />

Hannes Germann, SVP<br />

Schaffhausen<br />

Eine weitere Erhöhung der Treibstoffpreise<br />

ist nicht angezeigt.<br />

Stattdessen ist alles daran zu<br />

setzen, die Engpassbeseitigung<br />

zügig voranzutreiben. Denn<br />

jährlich über 25 000 Staustunden<br />

verursachen enorme volkswirtschaftliche<br />

wie auch Umweltschäden.<br />

Darum: Verkehrsfluss<br />

verbessern statt abkassieren.<br />

In Wohnquartieren können<br />

Tempo-30-Zonen zur Erhöhung<br />

von Sicherheit und Wohnqualität<br />

beitragen. Allerdings müssen für<br />

den Durchgangsverkehr wichtige<br />

Strassen offen gehalten werden.<br />

Schikanöse Temporeduktionen,<br />

die primär Fiskalcharakter haben,<br />

sind inakzeptabel.<br />

Mobility-Pricing und generell die<br />

Finanzierung des öffentlichen<br />

Verkehrs durch den motorisierten<br />

Individualverkehr sind nicht<br />

geeignet, künftige Herausforderungen<br />

im Bereich der Mobilität<br />

zu bewältigen. Stattdessen: mehr<br />

Park-and-Ride-Angebote und<br />

volle Kostentransparenz bei allen<br />

Verkehrsträgern.<br />

bisher<br />

Thomas Hurter, SVP<br />

Schaffhausen<br />

Mit der Annahme des Strassenfinanzierungsfonds<br />

sind der Unterhalt<br />

und der Ausbau der Strassen<br />

finanziert. Wir benötigen daher<br />

in naher Zukunft keine weitere<br />

Erhöhung.<br />

Kommt dazu, dass die Strasse<br />

praktisch zu 100% eigenfinanziert<br />

ist.<br />

Sie machen dort Sinn, wo es<br />

Engpässe gibt oder gefährliche<br />

Situationen entschärft werden<br />

müssen. Auf Hauptverkehrsachsen<br />

sollten sie vermieden<br />

werden, da dadurch nur der<br />

Verkehrsfluss verlangsamt und<br />

Umwegverkehr generiert wird.<br />

Zuerst müsste einmal eine möglichst<br />

hohe Kostentransparenz<br />

hergestellt werden, damit die<br />

Benützer wissen, was ihr Verkehrsträger<br />

tatsächlich kosten<br />

sollte. Nicht jeder Verkehrsträger<br />

ist gleich geeignet. Keine<br />

einsei tigen Subventionen oder<br />

Anschubfinanzierungen.<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

39


EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />

Unsere Fragen<br />

an die Kandidaten<br />

1 2 3<br />

Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />

mit der Totalrevision des<br />

CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />

Benzinpreiserhöhung?<br />

Machen aus Ihrer Sicht<br />

Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />

weshalb und wo?<br />

Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />

ein zukünftiges Preissystem für<br />

die Mobilität in der Schweiz<br />

aussehen?<br />

neu<br />

Michael Mundt, SVP<br />

Schaffhausen<br />

Solothurn<br />

1Ich bin generell gegen eine Erhöhung<br />

bei den Benzinsteuern, so<br />

lange diese nicht vollumfänglich<br />

den Autofahrern zugutekommt.<br />

Zudem bezweifle ich stark, dass<br />

eine zusätzliche CO2-Abgabe<br />

ausreichend Autofahrer vom<br />

Fahren abhalten würde, womit es<br />

keine spürbare Reduktion beim<br />

CO2-Ausstoss geben würde.<br />

2 3<br />

In Wohnquartieren, in welchen<br />

kein Durchgangsverkehr<br />

herrscht, mögen Tempo-30-Zonen<br />

sinnvoll sein. Auf Hauptstrassen<br />

oder auf von Betrieben des<br />

öffentlichen Verkehrs genutzten<br />

Strassen allerdings nicht, da an<br />

diesen Stellen Tempo-30-Zonen<br />

nur der Erschwerung des Verkehrsflusses<br />

dienen.<br />

Verschiedene Arten von Mobilität<br />

verursachen verschiedene Aufwände.<br />

Grundsätzlich sollte sich<br />

jede Art von Verkehr mehrheitlich<br />

selbst finanzieren können. Quersubventionen<br />

sind zu vermeiden,<br />

erhobene Abgaben zweckgebunden<br />

einzusetzen. Eine verursachergerechtere<br />

Lösung als heute<br />

wäre begrüssenswert.<br />

bisher<br />

Christian Imark, SVP<br />

Solothurn<br />

St.Gallen<br />

In der Energieversorgung tun wir<br />

bereits zu viel vom Falschen. Eine<br />

weitere Erhöhung des Benzinpreises<br />

dient nur dem Abkassieren,<br />

ist aber wirkungslos. Der<br />

Gebäudebereich zeigt, dass eine<br />

Senkung des CO2-Ausstosses<br />

am besten mit Technologie und<br />

Eigenverantwortung zu erreichen<br />

ist.<br />

Ich stehe Tempo-30-Zonen prinzipiell<br />

sehr kritisch gegenüber,<br />

denn gute Erreichbarkeit ist für<br />

den Wirtschaftsstandort Schweiz<br />

von zentraler Bedeutung. Meistens<br />

geht es ohnehin nicht um<br />

die Sicherheit, sondern um neue<br />

Schikanen für den Individualverkehr.<br />

Der Individualverkehr bezahlt<br />

heute schon zu viel. Ich wehre<br />

mich gegen jede zusätzliche<br />

Verteuerung, ohne zusätzlichen<br />

Nutzen für den Bau der Infrastruktur.<br />

bisher<br />

Nicolo Paganini, CVP<br />

St. Gallen<br />

Tessin<br />

Wir werden die anvisierten Klimaziele<br />

nur mit Massnahmen in<br />

ALLEN Bereichen, in denen CO2<br />

freigesetzt wird, erreichen. Dazu<br />

gehört auch der Strassenverkehr.<br />

Ich habe mich beim CO2-Gesetz<br />

für Treibstoffzuschläge von max.<br />

8 Rp. ausgesprochen und lehne<br />

weitergehende Forderungen ab.<br />

Tempo-30-Zonen machen Sinn<br />

in reinen Wohnquartieren und<br />

allenfalls im Umfeld von Schulhäusern,<br />

Wohnheimen etc. Dort<br />

erhöhen sie die Sicherheit aller<br />

Verkehrsteilnehmer. Ich bin<br />

aber gegen Tempo-30-Zonen auf<br />

Kantons- und Durchgangsstrassen,<br />

wo der Verkehr rasch und<br />

ungestört fliessen muss.<br />

Ich finde, wir haben heute ein<br />

gutes System. Ich bin gegen Road<br />

Pricing in Städten. Auch lehne ich<br />

eine weitergehende Verbilligung<br />

des öV (Gratis-GA für u16-jährige<br />

etc.) ab. Eine z.B. auf Fr. 80.–<br />

verteuerte Vignette ist denkbar,<br />

wenn damit der Strassenausbau<br />

bei Engpässen beschleunigt wird.<br />

bisher<br />

Marco Chiesa, SVP<br />

Tessin<br />

Eine Erhöhung würde Bürger, die<br />

das Auto zur Ausübung ihres Berufs<br />

benötigen, Menschen in den<br />

Vororten, die Mittelschicht und<br />

Kantone wie das Tessin erheblich<br />

benachteiligen. Ich bin deshalb<br />

gegen eine Politik, die unsere<br />

Autofahrerinnen und Autofahrer<br />

melkt und dämonisiert.<br />

Ich sehe die Tempo-30-Zonen<br />

dort, wo potenzielle und konkrete<br />

Risiken für die Sicherheit<br />

von Menschen bestehen. Im<br />

präventiven Sinn denke ich dabei<br />

insbesondere an Strassen, an<br />

denen Schulen, Kindertagesstätten,<br />

Spiel- und Sportplätze<br />

liegen oder wo soziale Aktivitäten<br />

stattfinden.<br />

Für Ausländer, die auf der<br />

Durchreise sind, ist unsere<br />

Infrastruktur mit Ausnahme der<br />

Autobahnvignette kostenlos. Die<br />

Schweiz benötigt grosse Investitionen,<br />

um ihre Mobilität zu modernisieren<br />

und auszubauen. Ich<br />

denke an den Gotthard, für den es<br />

gerecht wäre, eine Transitgebühr<br />

zu verlangen.<br />

bisher<br />

Fabio Regazzi, CVP<br />

Tessin<br />

Tendenziell lehne ich eine weitere<br />

Erhöhung des Benzinpreises ab,<br />

die vor allem Autofahrer in den<br />

Randgebieten benachteiligen<br />

würde. Dies wäre zum Beispiel im<br />

Tessin der Fall, wo die Verfügbarkeit<br />

öffentlicher Verkehrsmittel<br />

begrenzt ist, weshalb Autofahren<br />

eine Notwendigkeit ist.<br />

Tempo 30 kann sinnvoll sein,<br />

aber nur in Wohngebieten; auf<br />

wichtigen Transitachsen sollte es<br />

vermieden werden, nimmt jedoch<br />

immer mehr zu. Wir beobachten<br />

derzeit eine ungerechtfertigte<br />

Ausbreitung der Tempo-30-Zonen,<br />

die besser reguliert werden<br />

müssen.<br />

Der politische Druck auf die Einführung<br />

des sogenannten Mobility<br />

Pricing nimmt zu, viele möchten<br />

es aber auf die Strasse beschränken.<br />

Ich persönlich glaube, dass<br />

die derzeitige Lösung (Vignette)<br />

zu guten Ergebnissen geführt<br />

hat und sehe vorläufig keine<br />

Notwendigkeit für Korrekturmassnahmen.<br />

40 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />

Unsere Fragen<br />

an die Kandidaten<br />

1 2 3<br />

Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />

mit der Totalrevision des<br />

CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />

Benzinpreiserhöhung?<br />

Machen aus Ihrer Sicht<br />

Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />

weshalb und wo?<br />

Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />

ein zukünftiges Preissystem für<br />

die Mobilität in der Schweiz<br />

aussehen?<br />

Thurgau<br />

2<br />

neu<br />

Josef Gemperle, CVP<br />

Thurgau<br />

1Eine moderate Erhöhung macht<br />

Sinn, der Verkehr verursacht mit<br />

rund einem Drittel den grössten<br />

Teil der Treibhausgasemissionen<br />

der Schweiz. Im Thurgau wird<br />

mit einem Anreizprogramm der<br />

Umstieg auf emissionsarme<br />

Fahrzeuge gefördert, so können<br />

wir gemeinsam die internationalen<br />

Klimaziele erreichen.<br />

3<br />

Tempo-30-Zonen machen vor<br />

allem in Wohnquartieren Sinn.<br />

Dort können solche Zonen signifikante<br />

Verbesserungen bringen<br />

für die Lebensqualität der<br />

Wohnbevölkerung und zudem das<br />

Unfallrisiko deutlich reduzieren.<br />

Generelle oder flächendeckende<br />

Tempo-30-Zonen gemeindeweit<br />

machen keinen Sinn.<br />

Im Stau stehende Fahrzeuge<br />

verursachen hohe Kosten, überfüllte<br />

Züge werden zum Ärgernis,<br />

emissionsarme Fahrzeuge führen<br />

zu Ausfällen bei der Motorfahrzeugsteuer.<br />

Unter Einbezug der<br />

Verbände sind neue, intelligente<br />

und abgestimmte Systeme zu erarbeiten,<br />

Fehlanreize sind dabei<br />

konsequent auszumerzen!<br />

neu<br />

Jakob Stark, SVP<br />

Thurgau<br />

Waadtland<br />

Eine Benzinpreiserhöhung von<br />

bis zu 20 Rappen, wie das der<br />

Nationalrat diskutiert hat, kommt<br />

für mich nicht in Frage. Wer nicht<br />

in der Stadt wohnt, ist oft auf das<br />

Auto angewiesen. Eine solche<br />

Erhöhung belastet viele Haushalte<br />

im ländlichen Raum. Ich würde<br />

den Deckel bei 5 Rappen setzen.<br />

In Wohnquartieren macht Tempo-30<br />

für mich Sinn. Hier wird<br />

gelebt, draussen spielen Kinder.<br />

Die Temporeduktion fördert hier<br />

die Lebensqualität. Anders auf<br />

Hauptstrassen: Ihre Funktion<br />

ist es, den Verkehr durchzuleiten.<br />

Der Verkehrsfluss steht im<br />

Vordergrund: Tempo-50 hat sich<br />

bewährt.<br />

Mittel- bis langfristig müssen<br />

wir eine fahrleistungsabhängige<br />

Mobilitätsfinanzierung diskutieren,<br />

um das Strassen- und<br />

Schienennetz noch finanzieren zu<br />

können. Dabei ist den Grundsätzen<br />

der Wirtschaftlichkeit, der<br />

Effizienz und der Vernetzung der<br />

Verkehrs träger Rechnung zu<br />

tragen.<br />

neu<br />

Florence Bettschart-Narbel,<br />

FDP, Waadtland<br />

Eine entsprechende Erhöhung<br />

dürfte nur moderat sein und<br />

müsste zudem auf eine wirkliche<br />

Kompensation der CO2-Emissionen<br />

abzielen. Bei der Festlegung<br />

der Steuer müsste auch das<br />

Preisniveau in den Nachbarländern<br />

berücksichtigt werden<br />

(Tanktourismus).<br />

Tempo-30-Zonen sind mancherorts<br />

aus Ruhe- und Sicherheitsgründen<br />

gerechtfertigt. Sie sollten<br />

jedoch Teil des Gesamtmobilitätskonzepts<br />

der Gemeinden sein und<br />

nicht auf Hauptverkehrsachsen<br />

eingerichtet werden. Und sie sollten<br />

nicht dazu führen, dass es in<br />

Wohnquartieren zu Verkehrsverlagerungen<br />

kommt.<br />

Jeder Verkehrsträger sollte<br />

die verursachten Kosten selbst<br />

tragen. Durch das Ja zum Projekt<br />

FORTA (2017) ist die künftige<br />

Finanzierung der Verkehrsinfrastrukturen<br />

gesichert. Doch wir<br />

brauchen eine Diskussion über<br />

das «mobility pricing» im ÖV,<br />

sprich: eine nach Zonen gestaffelte<br />

Anpassung der Tarife.<br />

bisher<br />

Olivier Français, FDP<br />

Waadtland<br />

Für mich sind neue Steuern<br />

grundsätzlich nur dann akzeptabel,<br />

wenn wir einerseits die<br />

Garantie haben, dass die betreffenden<br />

Mittel für konkrete Investitionen<br />

in Gemeinschaftsprojekte<br />

verwendet werden, und andererseits,<br />

dass sie moderat ausfallen<br />

(max. 4 Rp.).<br />

Ich befürworte Tempo-30-Zonen<br />

sehr, da sie den Ausbau des<br />

Strassennetzes ermöglichen<br />

und die Autofahrer sich besser in<br />

einer Stadt zurechtfinden können.<br />

Tempo-30-Zonen auf Hauptstrecken<br />

würden jedoch direkt zu<br />

einer Überlastung der Nebenstrecken<br />

führen.<br />

Ich bin mit der derzeitigen<br />

Finanzstruktur im Bereich der<br />

Infrastrukturen zufrieden. Angesichts<br />

der Zunahme alternativer<br />

Fahrzeuge müsste jedoch eine<br />

kilometerabhängige finanzielle<br />

Beteiligung eingeführt werden.<br />

bisher<br />

Isabelle Moret, FDP<br />

Waadtland<br />

Ich habe für eine Steuer von<br />

maximal 8 Rappen pro Liter<br />

Treibstoff gestimmt, das ist weit<br />

weniger als die von manchen geforderten<br />

20 Rappen. Dies sind<br />

3 Rappen mehr als heute und<br />

damit eine tragbare Belastung,<br />

wenn es darum geht, den Planeten<br />

zu bewahren, den wir einmal<br />

unseren Kindern hinterlassen.<br />

Tempo-30-Zonen sind aus Sicherheitsgründen<br />

in Wohnquartieren<br />

und in der Nähe von Schulen<br />

gerechtfertigt. Es muss jedoch<br />

darauf geachtet werden, keine<br />

solchen Zonen an wichtigen Verkehrsachsen<br />

in Ballungsräumen<br />

einzurichten, um keine neuen<br />

Verkehrsengpässe zu erzeugen.<br />

Ich befürworte eine multimodale<br />

Verkehrspolitik. Es ist absurd,<br />

die Strasse und die Schiene aus<br />

ideologischen Gründen gegeneinander<br />

auszuspielen. Vielmehr ist<br />

erforderlich, dass jeder Verkehrsträger<br />

nach dem Verursacherprinzip<br />

herangezogen wird,<br />

insbesondere zur Finanzierung<br />

seiner Infrastruktur.<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

41


EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />

Unsere Fragen<br />

an die Kandidaten<br />

1 2 3<br />

Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />

mit der Totalrevision des<br />

CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />

Benzinpreiserhöhung?<br />

Machen aus Ihrer Sicht<br />

Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />

weshalb und wo?<br />

Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />

ein zukünftiges Preissystem für<br />

die Mobilität in der Schweiz<br />

aussehen?<br />

Zürich<br />

2<br />

neu<br />

Markus Hungerbühler, CVP<br />

Zürich<br />

1Einer weiteren Benzinpreiserhöhung<br />

stehe ich überaus kritisch<br />

gegenüber. Allenfalls ist eine<br />

solche in einem geringen Umfang<br />

pro Liter – unter 5 Rappen –<br />

denkbar. Autofahrer sollen nicht<br />

weiter belastet werden.<br />

3<br />

Tempo-30-Zonen machen aus<br />

meiner Sicht Sinn, aber nur auf<br />

Quartierstrassen. Haupteinfalls-<br />

und Hauptausfallsachsen<br />

sind dafür ungeeignet, da der<br />

Verkehr fliessen muss. Tempo<br />

30 auf Hauptstrassen würde nur<br />

zu mehr Schleichverkehr in den<br />

Quartieren führen; ausserdem<br />

würde er den ÖV stark behindern.<br />

Ich setze mich ein für ein Mobility<br />

Pricing, welches auf alle<br />

Verkehrs träger (ÖV und MIV)<br />

angewandt werden soll. Dabei<br />

soll es nicht um die Verknappung<br />

gehen, sondern um eine<br />

geschickte Verkehrslenkung und<br />

Finanzierung der Infrastruktur.<br />

neu<br />

Christian Müller, FDP<br />

Zürich<br />

Einer zusätzlichen CO2 Abgabe<br />

stehe ich sehr kritisch gegenüber.<br />

Einer massvollen Benzinpreiserhöhung<br />

in der Höhe von max. 5<br />

Rappen könnte ich zustimmen,<br />

wenn diese Abgaben auch zweckgebunden,<br />

direkt für Projekte<br />

zur Reduktion von CO2 Ausstoss<br />

verwendet werden. Eine Rückverteilung<br />

ist abzulehnen.<br />

Tempo-30-Zonen können dort<br />

Sinn machen, wo die Sicherheit<br />

eine höhere Geschwindigkeit nicht<br />

zulässt. Dies kann Schulzonen betreffen,<br />

aber auch Quartierstrassen<br />

in Wohnquartieren. Damit die<br />

Hauptverkehrsachsen das Verkehrsaufkommen<br />

auch aufnehmen<br />

können, ist hier von Tempo-30-Zonen<br />

generell abzusehen.<br />

Ein neues Preissystem für<br />

die Mobilität müsste für alle<br />

Verkehrsträger die Kosten nach<br />

dem Verursacherprinzip decken.<br />

Dabei muss es sozialverträglich<br />

ausgestaltet sein, die Randregionen<br />

nicht benachteiligen, den<br />

Bedürfnissen des Gewerbes<br />

Rechnung tragen und alle übrigen<br />

Abgaben und Steuern ersetzen.<br />

neu<br />

Severin Pflüger, FDP<br />

Zürich<br />

Um das Pariser Klimaziel zu erreichen,<br />

werden wir nicht darum<br />

herumkommen. Aber nicht nur<br />

der Private soll besteuert werden.<br />

Auch der öffentliche Verkehr<br />

und die öffentliche Hand müssen<br />

der Erhöhung unterliegen. Die<br />

Einnahmen sollen zurück an die<br />

Bevölkerung und nicht in den<br />

allgemeinen Haushalt fliessen.<br />

Tempo 30 ist sinnvoll auf<br />

Quartierstrassen. Keinen Sinn<br />

macht es auf Hauptachsen und<br />

Sammelstrassen. Besonders<br />

stossend sind sie auf Strecken<br />

mit öffentlichem Verkehr, der<br />

dann auch verlangsamt wird.<br />

Für den Lärmschutz sind andere<br />

besser geeignete Massnahmen<br />

zu treffen.<br />

Jeder Verkehrsträger hat seine<br />

eigenen Kosten selbst zu tragen.<br />

Es braucht hier Kostenwahrheit<br />

und weniger Quersubventionierungen.<br />

Gegenüber einer<br />

Verkehrssteuerung über örtlich<br />

und zeitlich variable Tarife zur<br />

Stauvermeidung und besseren<br />

Auslastung der Infrastruktur bin<br />

ich aufgeschlossen.<br />

Off Road Drive (4×4)<br />

Besitzen Sie ein Off-Road-Fahrzeug<br />

und können auf Schweizer Strassen<br />

seine Möglichkeiten nicht austesten?<br />

Dann lernen Sie die Grenzen Ihres<br />

Fahrzeugs auf der abgesperrten Piste<br />

in Ederswiler JU unter fachmännischen<br />

Anweisungen kennen.<br />

Theorie<br />

Bodenfreiheit, Böschungs- und Rampenwinkel,<br />

Schwerpunkt, Fahrwerk,<br />

Achsverschränkung, Kippgrenze, Motordrehmoment<br />

und Leistung, Geländereduktion,<br />

Antriebssysteme, Differenzialsperren<br />

und andere Traktionshilfen,<br />

Bereifung und Luftdruck je nach Einsatz<br />

und Witterung.<br />

Praxis<br />

Fahrzeughandling, Sperren, Reduktionsgetriebe,<br />

Fahren in leichtem und<br />

schwierigem Gelände, Gangwahl, Bremsen<br />

mit oder ohne ABS, Befahren von Steigungen<br />

und Gefällen an der Traktionsgrenze,<br />

Fahren quer zum Hang, Spur verhalten<br />

über Brücken, Einschätzen des Schwierigkeitsgrades<br />

je nach Witterungsbedingung.<br />

Kursort<br />

Trainingsgelände in Ederswiler JU<br />

Kursdaten<br />

Samstag, 28. September <strong>2019</strong><br />

Kurskosten<br />

(eine Person pro Fahrzeug)<br />

CHF 375.– für <strong>ACS</strong>-Mitglieder<br />

CHF 4<strong>05</strong>.– für Nichtmitglieder<br />

Pro Fahrzeug kann ein Beifahrer (nicht<br />

fahr berechtigt) angemeldet werden:<br />

CHF 60.– .<br />

Verpflegung im Restaurant auf eigene<br />

Kosten (nur Barzahlung möglich).<br />

Aus Sicherheitsgründen sind Kinder<br />

unter 16 Jahren als Begleitperson nicht<br />

zuge lassen.<br />

Fahrzeug<br />

Fahrzeuge ohne Reduktionsgetriebe (Gelände-Untersetzung)<br />

sind nur bei genügender<br />

Bodenfreiheit zugelassen. Absprache<br />

empfehlenswert.<br />

Besitzen Sie kein 4×4 Fahrzeug? Der <strong>ACS</strong><br />

organisiert für Sie ein Mietfahrzeug. Für<br />

mehr Infos kontaktieren Sie uns.<br />

Instruktor<br />

Gérard Bodenheimer<br />

Weitere Infos finden Sie unter:<br />

www.acs.ch/offroad | Tel. 031 328 31 11<br />

Erfahrene Offroader fahren stets nach dem Motto:<br />

So gleichmässig wie möglich und nur so schnell<br />

wie nötig!<br />

42 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>


RATGEBER<br />

Ratgeber<br />

DEN GEBRAUCHTEN VERKAUFEN –<br />

ABER RICHTIG!<br />

Aussen hui und innen auch – wer einen rundum gut erhaltenen Gebrauchten<br />

verkaufen will, hat sicher gute Chancen. Dabei ist es aber wichtig, den rollenden<br />

Begleiter auf Autobörsen im Internet auch entsprechend positiv in Szene zu setzen –<br />

das kann die Zeit bis zum Vertragsabschluss erheblich verkürzen.<br />

S<br />

ehr wichtig sind zwei Themenbereiche:<br />

die Aufbereitung des<br />

Verkaufskandidaten, also die<br />

Tatsache, dass er innen wie<br />

aussen picobello in Schuss ist. Und die ausführliche<br />

fotografische Darstellung des<br />

Autos in der Annonce. Im Zweifel gilt: Lieber<br />

ein Foto mehr verwenden.<br />

«Aufgrund des ersten Eindrucks entscheidet<br />

der potenzielle Käufer sich oft<br />

unbewusst und innerhalb von Sekunden<br />

für oder gegen das Fahrzeug», wissen die<br />

Experten der Autohandelsplattformen.<br />

«Auch wenn es banal klingt, sollten Gebrauchtwagen<br />

also vor dem Fototermin<br />

durch die Waschanlage gefahren und innen<br />

gründlich gereinigt werden.» Erst danach<br />

kommen weitere positive Eigenschaften<br />

wie ein gepflegtes Scheckheft, Ausstattungslisten<br />

und Daten aus Entscheidungskriterien<br />

ins Spiel.<br />

Am besten das Auto von aussen einmal<br />

rundherum fotografieren. Besondere<br />

Aufmerksamkeit gilt dabei der Front- und<br />

Seitenansicht für die ersten Startfotos.<br />

Dazu kämen mindestens je ein Bild von<br />

Cockpit und Kofferraum. Alles Weitere sei<br />

optional, förderte aber einen positiven<br />

Eindruck. Pluspunkte bringt auch eine individuelle<br />

Sonderausstattung, die gehört<br />

auf jeden Fall in Szene gesetzt.<br />

Natürlich ist eine realistische Preisvorstellung<br />

nötig, um ernsthafte Interessenten<br />

bei der Stange zu halten. Von Interesse<br />

ist auch, ob das Fahrzeug bisher privat<br />

oder geschäftlich genutzt wurde, die bisherige<br />

Anzahl der Halter, der Termin für<br />

die nächste Motorfahrzeugkontrolle und<br />

Unfallschäden und ihre Reparaturen.<br />

Text und Bild mid<br />

<strong>ACS</strong>-QUIZ 5/<strong>2019</strong><br />

1. Jemand, der selten mit dem Auto unterwegs ist, ist ein …<br />

V Sonntagsfahrer W Montagsstresser M Freitagsdriver<br />

2. Was findet man in einem Auto ?<br />

O Stossseufzer E Stossdämpfer I Stossgebet<br />

3. Wie nennt man in Deutschland ein Trottinett?<br />

L Kleinrad R Roller S Treter<br />

4. Was baumelte einst typischerweise an der Antenne eines Opel Manta?<br />

E Pferdeschweif I Hundepfote G Fuchsschwanz<br />

5. Wie heisst die Website des <strong>ACS</strong> für Motorsportfans?<br />

A www.go4race.ch L www.gogoacs.ch U www.motoacs.ch<br />

6. Wann wurden die Radfahrertruppen der Schweizer Armee abgeschafft?<br />

N nie M 1989 S 2003<br />

7. Welche Form hat ein Verkehrskreisel in Lyss?<br />

A Spiegelei E Plattenspieler T Tannenbaum<br />

8. Wie nennt man Randsteine einer Rennstrecke ?<br />

S Corb N Carb R Curb<br />

LÖSUNGSWORT<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

Mit der Teilnahme akzeptiert<br />

der Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen.<br />

Teilnahmeberechtigt<br />

sind ausschliesslich<br />

Mitglieder des Automobil Clubs<br />

der Schweiz.<br />

Der Gewinner wird persönlich<br />

vom Automobil Club der<br />

Schweiz benachrichtigt. Barauszahlung<br />

und Rechtsweg<br />

sind ausgeschlossen.<br />

Teilnahmeschluss ist der<br />

20. September <strong>2019</strong><br />

(Poststempel).<br />

Preis:<br />

Zwei Übernachtungen inkl.<br />

Frühstück im 5-Sterne-Hotel<br />

Klosterbräu & Spa in Seefeld<br />

in Tirol. Sie übernachten in<br />

der besten zur Verfügung<br />

stehenden Zimmerkategorie<br />

inklusive ¾ Vital Gourmet<br />

Pension sowie Benützung der<br />

gesamten Wellnessanlagen.<br />

Im Wert von rund 1300.– CHF.<br />

Senden Sie uns eine Postkarte<br />

mit dem Vermerk «<strong>ACS</strong>-Rätsel»<br />

und dem Lösungswort,<br />

Ihrer Mitgliedsnummer und<br />

Adresse an unten stehende<br />

Adresse, oder senden Sie uns<br />

das Lösungswort online unter<br />

www.acs.ch/auto-raetsel zu.<br />

Automobil Club der Schweiz<br />

Wasserwerkgasse 39<br />

CH-3000 Bern 13<br />

Lösungswort <strong>Ausgabe</strong> 04/19<br />

GETRIEBE<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

43


ES GIBT<br />

TÄGLICH NEUES<br />

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Tel. +41 58 358 50 50, verguenstigungen@allianz.ch<br />

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