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<strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
Das Magazin des Automobil Club der Schweiz | Edition Deutschschweiz<br />
AU TO<br />
Neuheiten<br />
KOMPAKT-SUV<br />
KOMMT OBEN OHNE<br />
Die Familie des VW T-Roc bekommt Nachwuchs. Nach dem<br />
Basismodell und der R-Version lancieren die Wolfsburger<br />
das erste Crossover-Cabrio der Kompaktklasse<br />
<strong>ACS</strong><br />
REISE NACH<br />
SCHWEDEN EIN<br />
TOLLER ERFOLG<br />
Vierzig <strong>ACS</strong>-Mitglieder erlebten in<br />
Volvo-Modellen eine eindrückliche<br />
Reise quer durch Schweden<br />
Wahlen <strong>2019</strong><br />
<strong>ACS</strong> SETZT SICH<br />
FÜR SEINE<br />
MITGLIEDER EIN<br />
Der <strong>ACS</strong> und Politiker beziehen<br />
Stellung zu den wichtigsten<br />
verkehrspolitischen Fragen
Jetzt auf <strong>ACS</strong> Classic & Travel upgraden<br />
und entspannt in alle Welt reisen – sicher und sorgenfrei!<br />
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EDITORIAL<br />
DER GANG AN DIE URNE<br />
IST EIN MUSS<br />
Der Sonntag, 20. Oktober <strong>2019</strong>, ist Wahlsonntag. Kein herkömmlicher Sonntag<br />
also, denn mit den Wahlen in die eidgenössischen Räte werden die Karten<br />
in Bern auch in Sachen Verkehrspolitik für die kommenden vier Jahre<br />
neu gemischt. Davon sind wir alle betroffen, vor allem, wenn es um Themen<br />
rund um den motorisierten Individualverkehr geht.<br />
Deshalb ist der Gang an die Urne ein Muss.<br />
I<br />
n der nächsten Legislatur stehen in den eidgenössischen<br />
Räten wegweisende Geschäfte zur Debatte, die unsere<br />
Verkehrsinfrastruktur im Allgemeinen und den motorisierten<br />
Individualverkehr im Speziellen für die Zukunft<br />
massgeblich beeinflussen werden. Ich denke<br />
da beispielswiese an die Totalrevision<br />
des CO2-Gesetzes.<br />
Durch die in den letzten Monaten<br />
anhaltende Klimadebatte bläst uns Autofahrenden<br />
ein starker Gegenwind ins<br />
Gesicht. Vorhaben, welche die Gewährleistung<br />
des Verkehrsflusses auf der Strasse<br />
betreffen, werden es zunehmend schwer<br />
haben. Wir dürfen aber nicht vergessen,<br />
dass die Gewährleistung der Mobilität ein<br />
wesentlicher Faktor für den Erfolg unserer<br />
Wirtschaft und für unsere vernetzte Gesellschaft<br />
ist. Damit die bürgerlichen Parteien<br />
auch in der kommenden Legislatur<br />
zusammen mit dem <strong>ACS</strong> die Interessen der<br />
Automobilistinnen und Automobilisten in<br />
Bundesbern vertreten können, ist es unerlässlich,<br />
dass die bürgerlich Wählenden<br />
ihre demokratischen Rechte wahrnehmen<br />
und an die Urne gehen. Wer wählt, kann<br />
die Politik generell und damit auch die zukünftige Verkehrspolitik<br />
mitbeeinflussen. Darum möchte ich an dieser Stelle an Sie alle appellieren:<br />
Nutzen Sie Ihre Bürgerrechte und gehen Sie wählen! Wer<br />
am 20. Oktober <strong>2019</strong> nicht persönlich an die Urne gehen mag, kann<br />
ja ganz einfach brieflich wählen. Hauptsache Sie machen mit und<br />
wählen die Kandidatinnen und Kandidaten, die Ihre verkehrspolitischen<br />
Interessen in Bern am besten vertreten.<br />
In den Reihen des <strong>ACS</strong> gibt es schweizweit einige Mitglieder,<br />
die für einen Sitz in den eidgenössischen Räten kandidieren. Diesen<br />
Kandidatinnen und Kandidaten, die aus verschiedenen Kantonen<br />
und Regionen kommen, stellen wir in einem Sonderteil dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> des <strong>ACS</strong> Magazins eine Plattform zur Verfügung, damit<br />
sie sich zu den brennendsten Verkehrsthemen kurz äussern können.<br />
Wir haben jeder und jedem von ihnen<br />
drei Fragen zu aus unserer Sicht brennenden,<br />
verkehrspolitischen Themen gestellt,<br />
zu denen sie ihre Haltung kurz äussern<br />
konnten. Eine Übersicht über alle Kandidierenden<br />
und deren Antworten finden Sie<br />
auf den Seiten 35 bis 42. Damit möchten wir<br />
Ihnen, liebe <strong>ACS</strong> Mitglieder, die Möglichkeit<br />
bieten zu sehen, welche Clubmitglieder<br />
kandidieren und wie sich diese Kandidatinnen<br />
und Kandidaten für Ihre verkehrspolitischen<br />
Interessen in Bern einsetzen<br />
und diese entsprechend vertreten würden.<br />
Nutzen Sie diesen Service, und machen Sie<br />
sich selber ein Bild.<br />
Ganz unabhängig davon, ob Sie Ihre<br />
Wahlliste schon zusammengestellt haben<br />
oder nicht, tragen Sie bitte den 20. Oktober<br />
<strong>2019</strong> in Ihrer Agenda ein, und nutzen Sie<br />
Ihr Wahlrecht. Nur so können wir sicherstellen,<br />
dass die Weichen der Mobilität der<br />
Zukunft im Sinne von uns Nutzern des motorisierten Individualverkehrs<br />
gestellt werden.<br />
Ihr Thomas Hurter<br />
Zentralpräsident<br />
Panne?! Assistance-Nummer wählen<br />
+41 44 283 33 77<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
3
INHALT<br />
NEUHEITEN S.13<br />
HISTORISCHE VERÄNDERUNG<br />
Chevrolet hat in den USA die neue Corvette<br />
Stingray eingeführt. Die US-Ikone<br />
wird erstmals von einem 495 PS starken<br />
6,2-Liter-V8-Mittelmotor angetrieben.<br />
T-ROC-FAMILIE ERHÄLT ZUWACHS<br />
Auf der Internationalen Automobilausstellung<br />
in Frankfurt feiert die Cabriolet-<br />
Version des VW T-Roc seine Weltpremiere.<br />
Zu den Händlern rollt er aber erst 2020.<br />
5. GENERATION DER KLEINWAGEN-IKONE<br />
In etwas mehr als einem Monat lanciert<br />
Renault die nächste Generation der Kleinwagen-Ikone<br />
Clio. Neu gibt es ihn auch mit<br />
einem E-Tech-Vollhybrid-Antrieb.<br />
NEUE TOPVERSION DES ALPINE A110<br />
Bereits das vierte Derivat seines erfolgreichen<br />
Zweisitzers A110 bringt der französische<br />
Sportwagenhersteller Alpine auf den<br />
Markt. Die S-Version leistet satte 292 PS.<br />
SKODA STARTET ELEKTRO-OFFENSIVE<br />
Mit dem CitigoE iV und dem Plug-in-<br />
Hybrid Superb iV lanciert die VW-Tochter<br />
Skoda ihre Elektro-Offensive. Bis 2022<br />
sollen zehn E-Autos angeboten werden.<br />
UMFANGREICHE MODELLPFLEGE<br />
Nach vier Produktionsjahren wurden der<br />
A4 und S4 von Audi einer umfangreichen<br />
Modellpflege unterzogen. Das Ergebnis<br />
überzeugt – optisch wie technisch.<br />
TECHNIK S.08<br />
ELEKTROMARKT NIMMT FAHRT AUF<br />
Nicht zuletzt unter dem Druck der<br />
CO2-Gesetzgebung hat die E-Mobilität<br />
nun Fahrt aufgenommen. Wir gehen der<br />
Frage nach, ob Batterieautos tatsächlich<br />
den Königsweg darstellen.<br />
<strong>ACS</strong> S.06<br />
SPECIAL S.10<br />
BALD ELEKTRISCH UND AUCH AUTONOM?<br />
Die Wende in der Mobilität geht nicht so<br />
problemlos über die Bühne. Am ersten<br />
Innovationsforum Mobility in Zürich berichteten<br />
Unternehmer und Forscher über<br />
die neuen Herausforderungen.<br />
KOLUMNE S.12<br />
DIE KUNST DES AKTIVEN NICHTSTUNS<br />
<strong>ACS</strong>-Botschafter Tom Lüthi zeigt in seinem<br />
Beitrag auf, wie er am besten vom<br />
stressigen Rennalltag abschaltet kann.<br />
SCHWEDEN UND VOLVO FASZINIEREN DIE TEILNEHMER DER <strong>ACS</strong>-SPEZIALREISE<br />
Die ersten <strong>ACS</strong>-Spezialreisen nach Schweden sind auf grosses Interesse gestossen.<br />
So gross, dass gleich zwei Reisen organisiert werden mussten. Dabei erlebten die 40<br />
<strong>ACS</strong>-Mitglieder die herrlichen Landschaften, die Kultur und kulinarische Höhenflüge.<br />
Gleichzeitig durften sie in den neuesten Modellen von Volvo über 580 Kilometer von<br />
Küste zu Küste fahren.<br />
4<br />
AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
inhalt<br />
WAHLEN <strong>2019</strong> S.35 – 42<br />
Impressum<br />
DER GANG AN DIE URNE IST FÜR AUTOFAHRER AM 20. OKTOBER EIN MUSS<br />
Der <strong>ACS</strong> setzt sich auf Bundesebene genauso wie auf kantonaler und kommunaler Ebene dafür ein, dass<br />
der motorisierte Individualverkehr in der Mobilität der Zukunft seine Bedeutung behält. In einer Übersicht<br />
bezieht er Stellung zu den wichtigsten Themen. Zudem befragt der <strong>ACS</strong> 33 Nationalrats- und Ständeratskandidaten,<br />
die sich am 20. Oktober dem Stimmvolk zur Wahl in die eidgenössischen Räte stellen, zu<br />
ihrer Meinung bei den drei Kernthemen CO2, Tempo 30 und Mobilitäts-Preissystem.<br />
VERKEHRSSICHERHEIT S.26<br />
WIR KLÄREN SIE AUF !<br />
E-Trottinett, Elektro-Stehroller, Monowheels –<br />
sie alle sind gerade in den Städten voll im Trend.<br />
Aber nicht jedes Trendfahrzeug ist auf öffentlichem<br />
Grund auch zugelassen.<br />
<strong>ACS</strong> ON TOUR S.20<br />
Verlag <strong>ACS</strong>-AUTO<br />
© Automobil Club der<br />
Schweiz (<strong>ACS</strong>)<br />
Wasserwerkgasse 39<br />
CH-3000 Bern 13<br />
Tel. +41 31 328 31 11<br />
Fax +41 31 311 03 10<br />
www.acs.ch, info@acs.ch<br />
Chefredaktion/<br />
Anzeigenverkauf<br />
Markus Rutishauser<br />
Romanshornerstrasse 62B<br />
CH-8280 Kreuzlingen<br />
Mobile +41 79 406 90 23<br />
markus.rutishauser@acs.ch<br />
Produktion<br />
Bodan AG<br />
Druckerei und Verlag<br />
Zelgstrasse 1<br />
CH-8280 Kreuzlingen<br />
Tel. +41 71 686 52 52<br />
www.bodan-ag.ch,<br />
druck@bodan-ag.ch<br />
JUGENDFAHRLAGER S.32<br />
SCHON MIT 17 AUTOFAHREN LERNEN<br />
Schon seit rund 50 Jahren führt der <strong>ACS</strong> in den<br />
Sommerferien gut besuchte Jugendfahrlager durch.<br />
Auch in diesem Jahr waren die Events in den Flumserbergen<br />
und im Melchtal ausgebucht und in jeder<br />
Hinsicht ein Erfolg.<br />
CARAVAN S.23<br />
NEUES WOHNMOBIL VON VW<br />
Der Grand California ist das erste von Volkswagen<br />
von Grund auf konzipierte und gebaute Wohnmobil.<br />
RATGEBER S.31<br />
SO MEISTERN SIE DEN VERKAUF IHRER OCCASSION<br />
Nicht alle Verkäufe von Occassionen verlaufen reibungslos.<br />
Die CAP als Versicherungsdienstleisterin<br />
des <strong>ACS</strong> zeigt Ihnen auf, worauf Sie achten sollten.<br />
FRANKREICH ENTDECKEN<br />
Unsere zweiwöchige Tour quer durch Frankreich<br />
im Peugeot 508 Kombi hinterlässt<br />
faszinierende wie überraschende Eindrücke.<br />
REISEN S.28<br />
SPANNENDE FLUSSREISE<br />
Das Douro-Tal im Norden Portugals zählt<br />
zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir haben auf<br />
Einladung von Thurgau Travel auf der achttägigen<br />
Flussreise viele tolle Eindrücke von Fluss,<br />
Land, Wein, Essen und Kultur gesammelt.<br />
Berichte<br />
Titelbild und Testbericht<br />
können einem Advertorial<br />
entsprechen, wobei die Redaktion<br />
jeglicher Verpflichtung<br />
freibleibend und ohne Fremdeinsprache<br />
die Beurteilung<br />
des Objektes vornimmt.<br />
Erscheinungsweise<br />
8 <strong>Ausgabe</strong>n pro Jahr. Für<br />
die <strong>ACS</strong>-Mitglieder in den<br />
Clubleistungen enthalten.<br />
Auflage<br />
76 717 Exemplare<br />
(WEMF-beglaubigt 2018)<br />
Nachdruck nur unter Quellenangabe<br />
und mit Bewilligung<br />
des Verlages gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandtes<br />
Manuskript- und Bildmaterial<br />
übernehmen Verlag und Redaktion<br />
keine Haftung.<br />
Titelbild<br />
Werk<br />
produziert mit<br />
naturstrom<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
5
<strong>ACS</strong> SPEZIALREISE<br />
Die Juni Gruppe freut sich vor dem Volvo Museum auf den Start der Testfahrt.<br />
MIT DEM <strong>ACS</strong> UND DEN NEUESTEN VOLVO MODELLEN VON GÖTEBORG NACH STOCKHOLM<br />
FASZINATION SCHWEDEN<br />
Vierzig <strong>ACS</strong>-Mitglieder<br />
erlebten eine abwechslungsreiche<br />
und eindrückliche<br />
Reise quer<br />
durch Schweden von<br />
der West- zur Ostküste.<br />
Ein besonderer Genuss<br />
war dabei die 580 km<br />
lange Fahrt in den<br />
Top-Modellen von Volvo.<br />
G<br />
ross war die Nachfrage für<br />
die <strong>ACS</strong> Mitgliederreise<br />
durch Schweden Anfang<br />
Juli, was die Veranstalter<br />
freute und veranlasste, eine zusätzlich<br />
identische Reise Ende Juni durchzuführen.<br />
Zum Einstimmen und Kennenlernen<br />
trafen sich die Teilnehmer in der Swiss<br />
Lounge, bevor es in einem zweistündigen<br />
Direktflug von Zürich nach Göteborg<br />
ging. Nach einem kurzen Abstecher durch<br />
die Stadt wurde zum Welcome Apéro und<br />
Dinner in der Sky-Bar im 12. Stock des Hotels<br />
Riverton geladen: Was für eine einmalige<br />
Aussicht über Göteborg bei glühendem<br />
Sonnenuntergang – und passend dazu die<br />
Nach dem Schweden-Buffet wartet die Juli-Gruppe auf das Schiff von Vaxholm nach Stockholm.<br />
leckere Küche mit Rentierfilet und Wolfsbarsch!<br />
Ausblick von der Sky-Bar über Göteborg.<br />
SCHWEDISCHE AUTOMOBILKUNST<br />
Spannung herrschte am nächsten<br />
Morgen. Nach einer interessanten und<br />
charmanten Führung durch das Volvo<br />
Museum wurden die neuesten Volvo Modelle<br />
für die zweitägige Testfahrt zugeteilt<br />
– jeweils ein Volvo pro Paar. Zur Verfügung<br />
standen ein Split bestausgestatteter V60<br />
und XC 90 Modelle. Das moderne Infotainmentsystem<br />
und die Ziele waren bereits<br />
vorprogrammiert, und so ging’s schnell<br />
los in Richtung Trollhättan zum Saab Car<br />
Museum.<br />
6<br />
AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
<strong>ACS</strong> SpezialReise<br />
Für alle verlief die erste Etappe der<br />
Fahrt äusserst angenehm und entspannt.<br />
Ein feiner Lunch inmitten der berühmten<br />
Showmobile von Saab wie Aero X und 9 X<br />
sowie herausragende Modelle aus der Saab<br />
History zeigten die hohe Innovationskraft<br />
der einzigartigen Marke mit Flugzeuggenen.<br />
Bedingt durch den finanziellen Kollaps<br />
der Muttergesellschaft General Motors<br />
im Jahr 2009 wurde Saab vom Markt<br />
genommen und kam trotz Versuchen von<br />
Investoren nicht mehr auf die Beine. Heute<br />
werden im ehemaligen Saab Werk unter<br />
dem Namen NEVS Elektroautos für China<br />
gebaut.<br />
Mit diesem Saab 96 hat Erik Carlsson zweimal die Rallye Monte Carlo gewonnen.<br />
Stockholm, das Venedig des Nordens.<br />
Kaum angekommen in Segeltorp werden die<br />
Volvo für den Rücktransport geladen.<br />
QUER DURCH SCHWEDEN<br />
Weiter führte die Reise dem Vännernsee<br />
entlang durch typische schwedische<br />
Landschaften. Wer Lust hatte, legte einen<br />
Kaffeestopp im Bootshafen von Amål ein.<br />
Treffpunkt am Abend war in Karlstad, eine<br />
hübsche Stadt am Nordrand des Vännernsees,<br />
die sich rühmt, dass ihre Einwohner/<br />
innen besonders fröhlich sind – nach ein<br />
paar Ölen (schwedisch für Bier) waren wir<br />
es auch. Übrigens kennen dort einige Leute<br />
die Schweiz recht gut, da ihr Spitzen-Hockeyteam<br />
Färjestad BK schon mehrmals<br />
am Spengler-Cup in Davos gespielt hat.<br />
Am zweiten Tag ging die Fahrt weiter<br />
über Örebro und Eskilstuna nach Mariefred<br />
zum Lunch im ältesten Gasthof<br />
Schwedens, dem Gripsholms Värdhus. Ein<br />
malerischer historischer Ort, der gleich<br />
neben dem berühmten Schloss Gripsholm<br />
liegt und u.a. bekannt ist durch die TV Filme<br />
von Inga Lindström.<br />
Und schon stand die letzte Etappe<br />
über Södertalje nach Segeltorp vor den<br />
Toren von Stockholm auf dem Programm.<br />
Dort hiess es Abschied nehmen von den<br />
inzwischen sehr geschätzten Volvo Modellen.<br />
Mit einem Shuttle-Bus ging es weiter<br />
nach Stockholm, in das Venedig des<br />
Nordens, das auf 14 Inseln erbaut ist, die<br />
mit 56 Brücken verbunden sind. Eine facettenreiche<br />
Metropole, in der trotz ihrer<br />
Grösse von einer Million Einwohnern und<br />
jeder Menge Touristen nie Hektik oder<br />
Enge aufkommt. Man schätzt das glitzernde<br />
Wasser, die Schiffe und Boote zwischen<br />
den Stadtteilen, die grosszügigen Parks sowie<br />
den spannenden Mix aus historischem<br />
und modernem Ambiente.<br />
Nach einen fröhlichen Dinner in der<br />
Torpedverkstan (Torpedowerkstatt), einem<br />
Trendrestaurant in den alten Gemäuern<br />
der Marine auf der Insel Skeppsholmen,<br />
folgte am nächsten Abend eine<br />
Schifffahrt durch den Schärengarten vor<br />
Stockholm auf die Halbinsel Vaxholm, wo<br />
es ebenso gemütlich hin und her ging bei<br />
einem feinen Smörgåsbord (Schwedenbuffet).<br />
Ein perfekt passender Abschluss für<br />
eine faszinierende Schweden-Reise.<br />
Text und Bilder Christoph Bleile/zVg<br />
Historisches Bijou: Gripsholms Värdshus.<br />
Die Gäste finden Volvo und Schweden cool!<br />
Am Hafen von Mariefred<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
7
TECHNIK<br />
REIN ELEKTRISCH<br />
IN DIE NEUE AUTOWELT?<br />
VW lanciert mit zahlreichen ID.-Derivaten seine Elektrozukunft<br />
Nach schleppendem<br />
Anlauf kommt nun<br />
Schwung in den Elektroautomarkt.<br />
Unter<br />
dem Druck der CO2-Gesetzgebung<br />
werden<br />
viele neue Elektro- und<br />
Plug-in-Hybridmodelle<br />
lanciert. Aber stellen<br />
die Batterieautos den<br />
Königsweg dar?<br />
S<br />
chon bald bringt Volkswagen<br />
den ID.3 auf die Strasse. Zahlreiche<br />
Ableger anderer Konzernmarken<br />
werden folgen,<br />
und auch Ford will künftige Elektroautos<br />
auf der E-Plattform von VW aufbauen. Bis<br />
Ende 2022 soll weltweit die Produktion<br />
von 27 Modellen für Konzernmarken starten.<br />
Laut der Roadmap E von VW sind bis<br />
2025 mehr als 80 elektrifizierte Modelle<br />
geplant, darunter rund 50 reine Stromer.<br />
Weil auch der PSA-Konzern mit Citroën,<br />
DS, Peugeot und Opel sowie die Allianz<br />
von Renault, Nissan und Mitsubishi auf die<br />
Elektroschiene einbiegen, dürfte das batteriebetriebene<br />
Auto nun auch in der Mittel-<br />
und der Kompaktklasse Fuss fassen.<br />
Dipl.-Ing. Matthias Kratsch, IAV GmbH Berlin<br />
REGENERATIVE ENERGIEQUELLEN<br />
Das Elektroauto und seine Steckerhybrid-Verwandten<br />
helfen Herstellern und<br />
Importeuren als «CO2-Blender», Bussen<br />
für übermässige Emissionen zu vermeiden.<br />
Allerdings müssten in Zukunft neben<br />
der Tank-to-wheel-Bilanz, die heute als<br />
Grundlage der aktuellen CO2-Gesetzgebung<br />
für Fahrzeugflotten in Europa dient,<br />
auch die Well-to-wheel-Emissionen und<br />
die Life-Cycle-Bilanzen betrachtet werden.<br />
«CO2-freie Mobilität im Jahr 2<strong>05</strong>0 baut<br />
auf regenerative Primärenergien als Basis<br />
für die zu bereitstellenden Energieträger.<br />
Dies kann direkt in Form von Strom<br />
oder umgewandelt in Form von Power-to-X-Treibstoffen<br />
– somit auch Wasserstoff<br />
– im Falle der erneuerbaren Energien<br />
oder auf Basis von Biomasse erfolgen», erklärte<br />
Diplom-Ingenieur Matthias Kratsch<br />
von der Berliner IAV GmbH anlässlich des<br />
diesjährigen Wiener Motorensymposiums.<br />
Grundlage für eine noch zu definierende<br />
zukünftige Gesetzgebung müsste die gesamte<br />
Energiekette von der Quelle bis zum<br />
Rad (Well to wheel) bilden. Da laut Kratsch<br />
«eine Mobilitätswende nur gemeinsam<br />
mit einer Energiewende darstellbar ist»,<br />
erfordere der Weg in eine CO2-neutrale<br />
Mobilität eine ganzheitliche Betrachtung.<br />
Dabei müssten sämtliche Branchen über<br />
alle Sektorgrenzen hinweg gemeinsame<br />
Anstrengungen unternehmen. Eine wesentliche<br />
Voraussetzung für die nachhaltige<br />
Mobilität der Zukunft ist also vor allem<br />
die ausreichende Erzeugung regenerativer<br />
Energien.<br />
8<br />
AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
Technik<br />
Zuordnung der Antriebskonzepte zu unterschiedlichen Mobilitätsanforderungen.<br />
flüssigen Kohlenwasserstoffverbindungen<br />
können aus Elektrolyse-Wasserstoff und<br />
CO2 hergestellt werden, ohne dass dazu<br />
auf fossile Quellen zurückgegriffen werden<br />
muss.<br />
Als weitere Alternative kommen<br />
Brennstoffzellenfahrzeuge in Betracht. Sie<br />
werden von Elektromotoren angetrieben,<br />
kommen ohne allzu voluminöse und schwere<br />
Batterien aus und lassen sich zudem in<br />
kurzer Zeit mit Wasserstoff betanken.<br />
Spezifische Treibhausgasemissionen für unterschiedliche Antriebe in einem Kompaktklasseauto.<br />
EFFIZIENTE ENERGIENUTZER<br />
Zweifellos stellen batterieelektrische<br />
Fahrzeuge für die individuelle Mobilität<br />
eine wichtige Stütze dar, da sie die verfügbare<br />
Primärenergie am effizientesten<br />
in nutzbare mechanische Energie umwandeln.<br />
Allerdings gibt es je nach Einsatzzweck<br />
der Fahrzeuge eine ganze Reihe<br />
von Fällen, in denen Batterie-Elektroautos<br />
nicht das optimale Verkehrsmittel sind.<br />
In ländlichen Gebieten, wo in der Regel<br />
höhere Jahresfahrleistungen erforderlich<br />
sind und entsprechend mehr Bedarf<br />
an grossen Reichweiten besteht, erscheinen<br />
Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren<br />
nach wie vor als die sinnvollste Art der<br />
Mobilität. Wesentliche Kriterien für die<br />
Akzeptanz alternativer Antriebe sind in<br />
diesen Gebieten die sichere Verfügbarkeit<br />
und die Kosten.<br />
Aber auch im Güterfernverkehr ist die<br />
Verwendung von Batteriefahrzeugen kaum<br />
sinnvoll umzusetzen; es werden also weiterhin<br />
Konzepte für verbrennungsmotorische<br />
Antriebskonzepte notwendig sein. Deshalb<br />
wird noch immer viel Zeit und Geld in neue<br />
Techniklösungen zur Erhöhung der Wirkungsgrade<br />
solcher Antriebe investiert.<br />
Benzin- und Dieselmotoren lassen<br />
sich in Fahrzeugen aller Segmente mit neuen,<br />
synthetisch hergestellten Treibstoffen<br />
nachhaltig betreiben. Ziel ist es dabei, eine<br />
grosse Dichte der Energiespeicherung für<br />
den CO2-neutralen Betrieb dieser Fahrzeuge<br />
zu erreichen. Möglich ist dies sowohl<br />
mit Power-to-Gas- als auch Power-to-Liquid-Treibstoffen.<br />
Solche gasförmigen oder<br />
NACHHALTIGKEIT DER KONZEPTE<br />
Mit der Lebenszyklusbewertung LCA<br />
(Live Cycle Assessment) werden die umweltrelevanten<br />
Emissionen über den gesamten<br />
Lebenszyklus eines Fahrzeugs<br />
quantifiziert. Im Fall von Autos mit unterschiedlichen<br />
Antriebsvarianten wird<br />
aufgezeigt, in welcher Lebensphase – von<br />
der Rohstoffgewinnung über Herstellung<br />
und Nutzung bis zur Verwertung – die<br />
Antriebskonzepte ihre Vor- und Nachteile<br />
haben. Die Grafik links zeigt den Vergleich<br />
des Treibhausgaspotenzials unterschiedlich<br />
angetriebener Kompaktklasseautos<br />
auf. Die Bewertung erfolgt in Gramm<br />
CO2-äquivalent pro Kilometer für eine<br />
Laufleistung von 200 000 km. Neben CO2<br />
wurden in dieser Berechnung auch weitere<br />
klimaschädliche Komponenten wie<br />
CH4 (Methan, Erdgas) oder N2O (Lachgas)<br />
berücksichtigt. Deutlich zu erkennen ist<br />
dabei, dass mit Otto- und Dieselmotoren<br />
angetriebene Fahrzeuge bei CO2-neutraler<br />
Strom- und Stahlherstellung klare Vorteile<br />
gegenüber Elektrofahrzeugen haben.<br />
Text Stefan Hauri / Bilder zVg<br />
Voraussichtliche Verteilung der Antriebssysteme in Personenwagen bis 2060.<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
9
SPECIAL<br />
INNOVATIONSFORUM MOBILITY<br />
BALD ELEKTRISCH –<br />
UND AUCH AUTONOM?<br />
Beim ersten Innovationsforum Mobility in Zürich berichteten Unternehmer<br />
und Forscher über die neuen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Elektromobilität.<br />
So ganz problemlos geht die Wende offenbar nicht über die Bühne.<br />
Von links: Martin Erb, Volker Fröse, Marco Piffaretti und Christoph Wolnik.<br />
D<br />
ie bevorstehenden Abgasgrenzwerte<br />
zwingen<br />
die Autohersteller zur<br />
schnellen Einführung einer<br />
grossen Anzahl emissionsfreier Modelle.<br />
Nur mit vielen «Steckermodellen»<br />
– Batterie-Elektroautos und Plug-in-Hybriden<br />
– ist es möglich, die Limite von 95<br />
Gramm CO2 pro Kilometer einzuhalten.<br />
So beginnt daher nicht nur für die Autohersteller,<br />
Importeure und Privatkunden,<br />
sondern auch für Flottenbesitzer, Fuhrparkmanager<br />
und Transportlogistiker<br />
eine neue Ära.<br />
Zwar stehen alle der Elektromobilität<br />
positiv gegenüber, doch hielten die<br />
Fachreferenten bei der Tagung Innovationsforum<br />
Mobility in Zürich fest, dass die<br />
anlaufende Elektrifizierung der Autoantriebe<br />
neben vielen Vorteilen auch zahlreiche<br />
knifflige Herausforderungen mit sich<br />
bringe. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass<br />
die Antriebswende sehr komplex ist, die<br />
Einführung der elektrifizierten Fahrzeuge<br />
also gut überlegt sein will. Offenbar ist<br />
der batteriebasierte Elektroantrieb kein<br />
Königsweg, denn je nach Fahrzeugtyp und<br />
Einsatzzweck sind unterschiedliche Antriebsformen<br />
zu wählen.<br />
DIFFERENZIERTE BETRACHTUNG<br />
NÖTIG<br />
Für Christian Bach, Abteilungsleiter<br />
Fahrzeugantriebssysteme bei der Empa,<br />
Dübendorf, ist es unbedingt notwendig,<br />
dass für den Einsatz sämtlicher Fahrzeugantriebe<br />
regenerative Energie zum Einsatz<br />
kommt. Elektroautos, die ideal für den<br />
Agglomerationsverkehr, aber untauglich<br />
für Langstreckenfahrten sind, müssten<br />
also auch mit «sauberem» Strom betrieben<br />
werden können. Für den Schwerverkehr<br />
und lange Fahrten im Personenwagen eignen<br />
sich mit Gas oder synthetischen Flüssigtreibstoffen<br />
betriebene Verbrennungsmotoren<br />
besser. «Würde überschüssige<br />
Christian Bach fordert für sämtliche Fahrzeugantriebe<br />
regenerative Energie.<br />
erneuerbare Elektrizität im Sommerhalbjahr<br />
nur zur Hälfte zur Herstellung von<br />
synthetischem Treibstoff genutzt, könnten<br />
mehrere 100 000 Fahrzeuge CO2-neutral<br />
mit einheimischer Energie betrieben<br />
werden», hält Bach fest.<br />
Volker Fröse, Stabschef Verkehr beim<br />
Bundesamt für Strassen, und Christoph<br />
Wolnik von Auto Schweiz erörterten die<br />
Ziele von Bund und Importeurenvereinigung.<br />
Gemäss Roadmap Elektromobilität<br />
des Bundes sollen bis 2022 15 Prozent der<br />
Neuzulassungen Steckerfahrzeuge sein.<br />
Auto Schweiz forderte als Zwischenziel<br />
für 2020 bereits im vergangenen Jahr einen<br />
Anteil von zehn Prozent. Bereits 2025<br />
sollen die CO2-Grenzwerte von 95 g/km<br />
dann um weitere 15 Prozent gesenkt wer-<br />
10<br />
AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
Special<br />
den, und für 2030 wird eine nochmalige<br />
Verringerung von 37,5 Prozent in Aussicht<br />
gestellt. Damit sich derart rigorose Ziele<br />
erreichen lassen, werden auf dem Schweizer<br />
Autobahnnetz bei 62 Raststätten und<br />
100 Rastplätzen Schnellladestationen eingerichtet.<br />
Die ersten werden im Sommer<br />
2020 betriebsbereit sein.<br />
ELEKTROMOBILITÄT MUSS<br />
RENTABEL WERDEN<br />
«Erst kommt das Fressen, dann die Moral»,<br />
zitierte Martin Erb, Direktor Alphabet<br />
Fuhrparkmanagement, Bertolt Brecht.<br />
Flottenbesitzer würden sich erst dann für<br />
E-Autos entscheiden, wenn das Angebot<br />
reichhaltiger und die Kostensituation vorteilhafter<br />
geworden sei. Nach wie vor ist für<br />
Flottenmanager das TOC-Argument (Total<br />
Cost of Ownership) entscheidend.<br />
Für Jules Pikali von der Oekowatt AG,<br />
Luzern, muss sich auch das Bauwesen der<br />
neuen Weltordnung anpassen. Vermehrt<br />
sollen auch Architekten und Bauingenieure<br />
die Elektromobilität berücksichtigen.<br />
Es muss «von Anfang an richtig gebaut<br />
werden». Dazu wird derzeit das Merkblatt<br />
«SIA 2060» erarbeitet, das mit fachlichen<br />
Grundlagen und einheitlichen Begrifflichkeiten<br />
für mehr Planungssicherheit sorgen<br />
soll. Darin enthalten sind Themen von der<br />
Elektrizitätsbeschaffung über die Leistungsbewirtschaftung<br />
im Gebäude bis zur<br />
Beschriftung der Parkplätze. Wenn nicht<br />
Autonomes Fahren.<br />
Solarenergie.<br />
morgen, dann «übermorgen sollen alle<br />
Gebäude mit Ladestationen ausgestattet<br />
sein», fordert Picali.<br />
Noch immer hat die Elektromobilität<br />
das Kostenproblem Energiespeicher. Lithium-Ionen-Akkus<br />
sind nämlich nicht nur<br />
zu gross und zu schwer, sondern auch zu<br />
teuer. Deshalb werden heute noch mehrheitlich<br />
hochpreisige Modelle angeboten,<br />
bei denen sich diese Kosten eher vertreten<br />
lassen. Mit 100 000-Franken-Modellen<br />
ist aber eine grossräumige Verbreitung<br />
Urbane Mobilität.<br />
von Elektroautos nicht zu schaffen. Möglicherweise<br />
kommen aber schon bald<br />
neue Impulse aus China, etwa in Form des<br />
Kompakt-SUV Aiways U5. Laut Alexander<br />
Klose, Executive Vice President Overseas<br />
Operations beim jungen chinesischen Hersteller<br />
Aiways, wird das Modell U5 bereits<br />
im nächsten Jahr in Europa auf die Strasse<br />
kommen – zu einem Preis, der «auf dem Niveau<br />
eines VW Tiguan» liegt.<br />
AUTONOM IN FERNER ZUKUNFT<br />
Das Hype-Thema Autonomes Fahren<br />
kam in Zürich in der Schlussrunde zur<br />
Sprache. So richtig vorstellen kann sich<br />
dies heute kaum einer. Reservatähnliche<br />
Zonen wie Innenstädte oder Autobahnen<br />
sind denkbar als Einsatzgebiete autonom<br />
fahrender Autos, nicht aber Städte mit hohem<br />
Verkehrsaufkommen und noch während<br />
Jahrzehnten gemischtem Verkehr.<br />
Zwar freut sich Marco Piffaretti, Leiter<br />
Mobilität bei Energie 360°, auf die Zeit, in<br />
der ihn sein Auto selbstfahrend durch den<br />
Gotthardtunnel nach Zürich transportiert,<br />
doch bleibt beispielsweise bei Volker Fröse<br />
der Sinn des autonomen Fahrens weitgehend<br />
verborgen. Weshalb man das Fahren<br />
einer Maschine überlassen soll, erklärt er<br />
sich mit «vielleicht einfach, weil man es<br />
kann». So wirklich notwendig ist das nicht<br />
– zumal die Verkehrsdichte dadurch voraussichtlich<br />
noch zunehmen würde.<br />
Schnellladenetz.<br />
Text Stefan Hauri / Bilder Stefan Hauri/zVg<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
11
IN NEUHEITEN KÜRZE<br />
KUNST DES AKTIVEN<br />
NICHTSTUNS<br />
R<br />
ennweekends sind immer ziemlich<br />
hart – zumal die drei aktiven Tage<br />
auf der Rennstrecke ja nur die Spitze<br />
des Eisbergs sind, die man als<br />
Aussenstehender vom Trainings alltag eines<br />
Profisportlers sieht. Für mich sind es jeweils<br />
Tage, in denen ich nicht nur körperlich,<br />
sondern vor allem auch mental so gut wie in<br />
jedem Moment voll da sein muss. Vielleicht<br />
gehöre ich in dieser Beziehung zu den Sportlern,<br />
die weniger gut abschalten können und<br />
fast etwas zu sehr fokussiert sind.<br />
An dieser Charaktereigenschaft gibt es aber nicht viel zu ändern – umso<br />
mehr versuche ich dafür zu sorgen, dass ich nach den Rennwochenenden<br />
meinen Ausgleich finde. Wenn immer möglich fahre ich noch am Rennsonntag<br />
zu mir nach Hause, damit ich den Montag komplett der Erholung widmen<br />
kann. Erholung bedeutet aber keineswegs, dass ich den Tag auf dem<br />
Sofa verbringe – im Gegenteil. Am meisten Energie tanke ich draussen im<br />
Grünen. Nicht ohne Grund wohne ich noch immer in der Natur – meiner Meinung<br />
nach gibt es kaum etwas Erholsameres. Bei einer leichten Biketour,<br />
beim Laufen oder im Winter beim Skifahren fällt es mir am einfachsten, den<br />
Alltag für ein paar Stunden zu vergessen. So schaffe ich für mich persönlich<br />
die perfekte Balance zwischen mentaler und körperlicher Erholung.<br />
Natürlich brauche ich aber nicht nur diese einzelnen Tage – das würde im<br />
Vergleich zum durchgeplanten Alltag mit Rennen, Trainings und Sponsorenterminen<br />
niemals ausreichen. Meine Ferien, die ich genau wie alle Termine<br />
und Rennweekends fest miteinplane, sind mir extrem wichtig. Ich verbringe<br />
diese Zeiten mit Menschen aus meinem Umfeld, die mir helfen, den Alltag<br />
zu Hause zu lassen und abzuschalten. Im Sommer verbringe ich deshalb<br />
gerne einige Tage in Ägypten beim Kitesurfen, die freie Zeit im Winter dann<br />
eher auf den Skipisten in den Schweizer Bergen, die ich ja glücklicherweise<br />
praktisch vor der Haustür habe. Selbstverständlich mache ich das alles immer<br />
im Bewusstsein, dass ich nicht das volle Risiko eingehe, weil bei einer<br />
Verletzung einiges auf dem Spiel stehen würde. Beim letzten Kiteurlaub<br />
im Juli haben sich fast alle meine Begleiter in irgendeiner Weise verletzt<br />
– ich wurde glücklicherweise verschont. Und doch muss man sich ab und<br />
zu etwas gönnen, was einem hilft, den Kopf freizukriegen. Wenn dies eben<br />
Aktiverholung bei ein wenig Action ist, dann soll es so sein.<br />
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DUNKLE WOLKEN<br />
ÜBER DER IAA<br />
Die Internationale Automobil-Ausstellung<br />
(IAA), die vom 12. bis 22. September in<br />
Frankfurt ihre Tore öffnet und zu den grossen<br />
Inszenierungen der Branche zählt, steht<br />
unter keinem guten Stern. So wie Peugeot,<br />
Mazda, Volvo und Toyota kehren viele Aussteller<br />
der traditionsreichen Show rund ums<br />
Automobil den Rücken. Doch viel schwerer<br />
wiegt: Die Automobilbranche steckt in<br />
der Krise. Darüber können auch die vielen<br />
IAA-Premieren nicht hinwegtäuschen.<br />
Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer,<br />
Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine<br />
Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft<br />
an der Universität Duisburg-Essen<br />
und um markige Statements selten<br />
verlegen, prophezeit: «<strong>2019</strong> ist das Jahr<br />
der Gewinnwarnungen statt der grossen<br />
Erfolge. Uns stehen schwere Krisenjahre<br />
bevor.» Die Flut schlechter Nachrichten<br />
scheint ihm Recht zu geben.<br />
CHINA UND USA<br />
SETZEN DER BRANCHE ZU<br />
Daimler in rote Zahlen gerutscht. Ford<br />
erleidet Gewinneinbruch. Stellenabbau bei<br />
Bosch. Tesla-Aktie bricht ein. Konjunkturabkühlung<br />
in China. Schwächere Werkstattumsätze<br />
verhageln Start ins zweite<br />
Halbjahr. Diese und andere Negativ-Schlagzeilen<br />
der vergangenen Tage trüben die<br />
Vorfreude auf die IAA, die Branchentreffpunkt,<br />
Schaubühne sowie Diskussions- und<br />
Demonstrationsfläche werden soll. An Themen<br />
mangelt es nicht. Der Handels- und<br />
Währungsstreit zwischen den Supermächten<br />
USA und China setzt der Branche ebenso<br />
heftig zu wie die Sorge über einen ungeordneten<br />
Brexit, mit dessen Ankündigung<br />
Premier Boris Johnson selbst viele Briten in<br />
Angst und Schrecken versetzt.<br />
Eines ist aber sicher: Auf der IAA wird<br />
es an neuen Elektroautomobilen nicht<br />
mangeln. Und vielleicht gelingt es den Ausstellern<br />
sogar, ein paar der vielen offenen<br />
Fragen zu beantworten, die Autofahrer<br />
derzeit bewegen. Damit würden sie ihren<br />
Kunden, Beschäftigten und sich selbst einen<br />
guten Dienst erweisen. Denn verunsicherte<br />
Märkte haben fatale Folgen.<br />
Text rs<br />
12<br />
AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
NEUHEITEN<br />
AUDI A4 / S4<br />
WIEDER IN TOPFORM<br />
Nach vier Jahren im selben<br />
Kleid hat Audi den A4 einer<br />
umfangreichen Modellpflege<br />
unterzogen. Und die tut<br />
dem seit 1994 produzierten<br />
Erfolgsmodell richtig gut –<br />
optisch wie technisch.<br />
D<br />
as Ziel der optischen Korrekturen<br />
war es, das Mittelklassemodell<br />
noch präsenter und<br />
knackiger vorfahren zu lassen.<br />
Breiterer, flacherer und tiefer nach unten<br />
gezogener Singleframe-Grill plus neue<br />
Scheinwerfer (optional mit Matrix-Technik),<br />
mal mehr Chrom, mal mehr glänzendes<br />
Schwarz im Kühlergrill, eine tiefere<br />
Seitenpartie mit knackigen «quattro-Blistern»<br />
in Form einer Messerklinge, hinten<br />
TOPVERSION<br />
MIT V6-DIESEL<br />
eine die volle Breite nutzende Leuchteneinheit<br />
und ein markanterer Diffusor: Fertig<br />
ist der A4 2.0, der bereits im Stand viel<br />
Dynamik versprüht.<br />
Die wichtigen Themen Assistenzsystem<br />
und Vernetzung haben die Ingolstädter<br />
für die 6. Generation ebenfalls<br />
gründlich bearbeitet. Dazu zählt das neue<br />
Angebot «Functions on demand» für MMI<br />
Navigation plus, Digitalradio und das Audi<br />
Ein starkes Duo: Der praktischere S4 Avant wird in der Schweiz auch in Zukunft mehr Kunden<br />
haben als die optisch sportlichere S4 Limousine.<br />
Beim Interieur (hier der S4) setzt Audi unter<br />
anderem auf einen weit oben platzierten<br />
grösseren Touchscreen (MMI Touch-Display).<br />
Smartphone Interface, die auch nachträglich<br />
über die myAudi-App gebucht werden<br />
können. Beim Interieur setzt Audi<br />
auf einen grösseren Touchscreen (MMI<br />
Touch-Display) und ein neu aufgebautes,<br />
intuitives Bedienkonzept, das die Ablenkung<br />
weiter reduziert.<br />
Bei den Motoren ist die beinahe flächendeckende<br />
Mildhybrid-Ausstattung<br />
mit zwölf oder 48 Volt ein wichtiges Thema,<br />
mit der sich zum einen mehr Antriebskomfort<br />
und -power erreichen und zum<br />
anderen bis zu 0,4 Liter je 100 Kilometer<br />
Treibstoff sparen lassen. 6-Gang-Schalt-<br />
Der Allroad hat identische Abmessungen, aber 35 mm mehr Bodenfreiheit und unterscheidet<br />
sich vom normalen Avant durch Unterfahrschutz, Radlaufblenden, grössere Räder und eine<br />
breitere Spur. Der Kofferraum fasst maximal 1495 Liter.<br />
getriebe, 7-Gang-S tronic oder Achtstufen-tiptronic,<br />
Front- oder quattro-Antrieb:<br />
Audi bietet beim A4 und bei den S4-Modellen<br />
immer die passende Antriebslösung.<br />
Die Leistungspalette reicht von 163 PS bis<br />
347 PS und stammt aus Vierzylinder-Dieseln<br />
und TFSI-Benzinern sowie einem V6-<br />
TDI. Die g-tron genannte Erdgas-Version<br />
wird später nachgereicht, ein Plug-in-Hybrid<br />
ist derzeit nicht angedacht.<br />
Der 347 PS und 700 Nm starke Sechszylinder-Turbodiesel<br />
steckt in S4 Limousine<br />
und S4 Avant. Er sorgt für viel Mumm<br />
in jeder Lebenslage. Die 48-Volt-Technik<br />
samt elektrisch angetriebenem Verdichter<br />
macht dem Selbstzünder ordentlich Beine<br />
und eliminiert das Turboloch auf kaum<br />
spürbare Reste. Der Dreiliter-TDI bringt<br />
den knapp 1900 Kilogramm schweren S4<br />
Avant problemlos in Schwung. So sprintet<br />
der Sport-Kombi in nur 4,9 Sekunden aus<br />
dem Stand auf Tempo 100 und erreicht<br />
eine abgeregelte Spitze von 250 km/h.<br />
Die Fahrmodi lassen sich nach Wunsch<br />
und äusseren Umständen per Knopfdruck<br />
wählen, die Dynamik-Lenkung liefert eine<br />
wertvolle Rückmeldung. Serienmässig ist<br />
ein S-Sportfahrwerk montiert, das die Karosserie<br />
um 23 Millimeter tieferlegt. Optional<br />
gibt es ein S-spezifisches Sportfahrwerk<br />
mit elektronischer Dämpferregelung.<br />
Bestellbar sind bereits alle A4- und<br />
S4-Versionen. Sie stehen dann ab Herbst<br />
bei den Händlern, zu Preisen zwischen<br />
47 100 CHF (A4 Limousine 35 TFSI, 150<br />
PS, S tronic) und 82 100 CHF (S4 Avant TDI<br />
quattro, 347 PS, tipronic).<br />
Text Markus Rutishauser / Bilder Werk<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
13
NEUHEITEN<br />
1<br />
2<br />
1 Der neue Renault Clio (hier die sportliche R.S. Line) baut auf der CMF-B-Konzernplattform auf. Die Federung glättet die meisten Fahrbahnunebenheiten<br />
souverän aus. Dazu gibt es eine direkte, präzise Lenkung und LED-Licht. 2 Keine Kompromisse bei der Sicherheit: Im Stau hilft ein<br />
Assistent, der sogar das Stop-and-Go beherrscht.<br />
RENAULT CLIO<br />
SAGA GEHT WEITER<br />
Im Oktober rollt die bereits fünfte Generation des Renault Clio zu den Händlern.<br />
Die Kleinwagen-Ikone will mit einem umfangreichen Fahrerassistenzpaket und<br />
modernen Motoren punkten – inklusive E-Tech-Vollhybrid-Antrieb.<br />
S<br />
eit seiner Lancierung im Jahr<br />
1990 wurde der Clio schon über<br />
15 Millionen Mal verkauft. Seit<br />
gut sechs Jahren ist er der meistverkaufte<br />
Kleinwagen in Europa. Renault<br />
möchte auf der Erfolgsspur bleiben und<br />
versucht mit der Neuauflage, Evolution<br />
(Optik) und Revolution (Innenraum) maximal<br />
zu vereinen. «Der beste Clio aller<br />
Zeiten,» betont Renault. Zurückhaltung<br />
tönt anders!<br />
Optisch sind die Designer behutsam<br />
an die Weiterentwicklung herangegangen.<br />
Der neue Clio wirkt einfach noch einmal<br />
etwas moderner und eleganter als sein<br />
nicht zuletzt seines Aussehens wegen sehr<br />
erfolgreicher Vorgänger. Entgegen dem<br />
Trend ist er mit 4,<strong>05</strong> Meter sogar gut einen<br />
Zentimeter kürzer ausgefallen. Die Frontpartie<br />
wird geprägt von einer markant<br />
profilierten Motorhaube, dem weiter nach<br />
unten gezogenen Kühlergrill, neu gezeichneten<br />
LED-Scheinwerfern und Tagfahrlichtern<br />
in markentypischer C-Form. Die<br />
Heckpartie hat Muskeln zugelegt und verfügt<br />
erstmals über komplett in LED-Technik<br />
ausgeführte Rücklichter. Mit 391 Litern<br />
(+61 l gegenüber dem Clio IV) bietet<br />
der neue Clio das grösste Volumen in seinem<br />
Segment. Besonders sportlich ist die<br />
erstmals für den Clio erhältliche R.S. Line.<br />
Während die Optik pragmatische Veränderungen<br />
erfahren hat, haben sich die<br />
Ingenieure beim Interieur richtig ins Zeug<br />
gelegt. Die verwendeten Soft-Touch-Materialien<br />
und die Verarbeitung müssen<br />
den Vergleich mit Fahrzeugen in höheren<br />
Preissegmenten nicht scheuen. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
besitzt das neue vernetzte<br />
Touchscreen-Multimediasystem<br />
Renault EASY LINK. Mit einer Bildschirm-<br />
AB 2020 MIT<br />
VOLLHYBRID<br />
diagonale von 9,3 Zoll (23,6 cm) übertrifft<br />
das freistehende und hochformatig eingebaute<br />
Display sogar die Monitoren im<br />
Espace und Talisman. Eine weitere Neuheit<br />
im Clio-Cockpit ist das multifunktionale<br />
Kombi-Instrument (7 oder 10 Zoll) in<br />
TFT-Technik anstelle der bisherigen analogen<br />
Anzeigen. Das neue Multifunktionslenkrad<br />
und der gute Sitzkomfort runden<br />
den Gesamteindruck positiv ab.<br />
Die Motorenpalette umfasst zwei Dreizylinder-Benziner<br />
mit 72 PS/95 Nm oder<br />
100 PS/160 Nm (5-Gang-Schaltgetriebe;<br />
Mixverbrauch 4,7 l/100 km; CO2-Ausstoss<br />
107 g/km), einen Vierzylinder-Benziner<br />
mit 130 PS/240 Nm (7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe;<br />
5,5 l/100 km; 126 g/km)<br />
sowie einen 1,5-Liter-Diesel mit 85 PS/220<br />
Nm (6-Gang-Schaltgetriebe; 3,8 l/100 km,<br />
101 g/km). Alle drei Benziner sind Neuentwicklungen.<br />
Der 130-PS-Benziner ist klar<br />
der sportlichste und beschleunigt den gut<br />
1200 Kilogramm leichten New Clio in neun<br />
Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.<br />
Die Preise für den neuen Renault Clio<br />
beginnen bei 14 900 CHF für das erst ab<br />
Ende November erhältliche Basismodell<br />
1.0 Life. Die Topversionen sind (jeweils<br />
mit 130 PS) der Clio R.S. Line ab 26 500<br />
CHF und der Clio Initiale ab 29 700 CHF.<br />
Ab 2020 wird der Clio dann als Premiere<br />
für die Renault-Gruppe mit einer Vollhybrid-Motorisierung<br />
(E-Tech) mit einer rein<br />
elektrischen Reichweite von bis zu 60 km<br />
angeboten.<br />
Text Markus Rutishauser / Bilder Werk<br />
14 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
NEUHEITEN<br />
VW T-ROC CABRIOLET<br />
KOMPAKT-SUV OBEN OHNE<br />
Die T-Roc-Familie wächst.<br />
Nach dem Basismodell<br />
und der R-Version lanciert<br />
Volkswagen das erste<br />
Crossover-Cabrio in der<br />
Kompaktklasse. Es feiert<br />
seine Publikumspremiere<br />
auf der IAA in Frankfurt<br />
(12. bis 22. September) und<br />
rollt im ersten Halbjahr<br />
2020 zu den Händlern.<br />
T<br />
rotz der eher sachlichen Designsprache<br />
sieht das T-Roc Cabrio<br />
nach viel Fahrspass aus und weckt<br />
auf den ersten Blick Freizeitverlangen.<br />
Es wird die Lücke füllen, die<br />
nach dem Produktionsstopp der zweiten<br />
Beetle- Generation am 10. Juli <strong>2019</strong> entsteht.<br />
Ein Nachfolger des Oben-ohne-Käfers<br />
ist nicht geplant – auch kein neues<br />
Golf Cabrio. Angeblich wird bei VW aber<br />
über eine neue, rein elektrisch angetriebene<br />
Beetle-Version nachgedacht, die<br />
dann zur ID.-Familie gehören könnte.<br />
Das T-Roc Cabrio hat definitiv grössere<br />
Chancen, sich am Markt zu behaupten als<br />
das nicht besonders erfolgreiche, preislich<br />
deutlich höher positionierte Evoque-Cabrio<br />
von Range Rover. Auf die Frage, was<br />
ihn so sicher macht, dass sich der T-Roc<br />
besser behaupten wird als sein britischer<br />
Konkurrent, meinte VW-Vorstandsmitglied<br />
Jürgen Stackmann: «Weil es einfach<br />
schön geworden ist!» Zumindest für Singles<br />
und Paare eignet sich der wie der Tiguan<br />
auf dem Modularen Quer-Baukasten<br />
Fünf Wochen vor der Weltpremiere erklärt VW-Vorstandsmitglied Jürgen Stackmann (links)<br />
<strong>ACS</strong> AUTO-Chefredaktor Markus Rutishauser exklusiv das neue VW T-Roc Cabrio.<br />
ZWEI MOTOREN<br />
UND FRONTANTRIEB<br />
(MQB) basierende Fronttriebler durchaus<br />
als Hauptfahrzeug. Das Kofferraumvolumen<br />
beträgt alltagstaugliche 284 Liter. So<br />
lassen sich Gepäck für den Wochenendausflug<br />
oder Getränkeharassen für die Gartenparty<br />
transportieren. Für die Ferien bieten<br />
die Rücksitze zusätzlichen Platz – sofern<br />
man nur zu zweit unterwegs ist. Auch lassen<br />
sich die Rücksitze einzeln umklappen.<br />
Für kürzere Ausflüge reisen im Fond auch<br />
Erwachsene bis zu einer Körpergrösse von<br />
1,80 Meter bequem. Das Stoffverdeck öffnet<br />
sich elektrisch innerhalb von neun Sekunden;<br />
schliessen geht einen Tick länger.<br />
Ein Windschott gibt es ebenfalls.<br />
Beim Motorenangebot gibt sich das<br />
T-Roc Cabrio vorerst eher bescheiden:<br />
Zur Wahl stehen zwei Benziner mit 115<br />
PS/200 Nm (1,0-Liter-Dreizylinder) und<br />
150 PS/250 Nm (1,5-Liter-TSI-Vierzylinder).<br />
Für die aktuelle Topmotorisierung gibt<br />
es das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.<br />
Allrad ist hingegen nicht vorgesehen. Zwei<br />
Ausstattungsvarianten stehen zur Auswahl:<br />
Advance und R-Line. Serienmässig<br />
sind 17-Zoll-Räder montiert, optional gibt<br />
es bis zu 19 Zoll.<br />
Wem es gefällt, kann das Cockpit des<br />
T-Roc Cabrios komplett digitalisieren. Das<br />
«Active Info Display» mit 11,7 Zoll grossem<br />
Bildschirm ist allerdings aufpreispflichtig.<br />
Für ausreichend Konnektivität ist<br />
ebenso gesorgt. Mit dem optionalen Infotainment-System<br />
der jüngsten Generation<br />
(MIB3) ist das Frischluft-SUV permanent<br />
online und holt so neue Funktionen und<br />
Dienste an Bord. Ein 400-Watt-System von<br />
Beats sorgt für tollen Sound.<br />
Bestellbar ist das VW T-Roc Cabrio in<br />
der Schweiz ab Anfang 2020. Verfügbar<br />
ist es dann cirka im April. Als Basispreis<br />
nennt VW knapp 35 000 CHF. Das Topmodell<br />
wird rund 45 000 CHF kosten.<br />
Der Kofferraum schluckt ordentliche<br />
281 Liter – oder eben Getränkeharassen.<br />
Im T-Roc Cabrio fühlt man sich auf Anhieb<br />
wohl. Das Interieur ist übersichtlich-modern.<br />
Text Markus Rutishauser<br />
Bilder Ingo Barenschee<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
15
NEUHEITEN<br />
ALPINE A110 S<br />
NOCH EINEN TICK SCHÄRFER<br />
Als viertes Derivat seiner<br />
A110-Modellreihe<br />
präsentiert Alpine die<br />
scharfe S-Version. Satte<br />
50 PS stärker, einen<br />
Zehntel schneller (4,4<br />
sec) und mit zahlreichen<br />
Extras wie dem optionalen<br />
Karbondach ausgestattet.<br />
gearbeitet. Auch der Startknopf und die<br />
Fahrmodi-Taste sind jetzt orange. Dazu<br />
wird die S-Version in zwei Lackierungen<br />
angeboten: in einem optionalen matten<br />
Grau (Gris Tonnerre) und in Weiss. Weiter<br />
gibt es exklusiv für den «S» formschöne<br />
18-Zoll-Leichtmetallfelgen und orangefarbene<br />
Bremssättel.<br />
Der wichtigste Unterschied zu seinen<br />
drei Brüdern findet sich beim S-Modell<br />
hinter den Sportsitzen. Der 1,8-Liter-Vierzylinder<br />
leistet 292 statt 252 PS und stemmt<br />
In Le Mans gewann Alpine mit Partner<br />
Signatech zum dritten Mal innerhalb von vier<br />
Jahren.<br />
D<br />
er Mittelmotor-Sportwagen<br />
der Renault-Tochtermarke Alpine<br />
will ein weiteres Kapitel<br />
in seiner Erfolgsgeschichte<br />
schreiben. An der Alltagstauglichkeit<br />
des Hecktrieblers ändert sich allerdings<br />
nichts. Die Ingenieure haben am Fahrwerk<br />
nichts verändert und beim Interieur<br />
nur an Nuancen wie dem Farbwechsel von<br />
Blau auf Orange bei den Stepnähten oder<br />
der orangefarbigen «12 Uhr»-Markierung<br />
auf dem unten abgeflachten Lederlenkrad<br />
RÜCKKEHR IN<br />
RALLYE-SPORT<br />
ein maximales Drehmoment von 320 Nm.<br />
Er verfügt über ein flinkes 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
mit Schaltpaddels am<br />
Lenkrad. So beschleunigt der 1114 Kilogramm<br />
leichte Zweisitzer in nur 4,4 Sekunden<br />
aus dem Stand auf Tempo 100. Die bis<br />
zu 260 km/h schnelle Alpine A110 S lässt im<br />
Paradesprint dank ihres Gewichtsvorteils<br />
sogar einen mindestens doppelt so teuren<br />
Auf dem A110 Cup wird auch die Rallye-<br />
Version aufgebaut.<br />
Porsche 911 Carrera stehen. Für souveräne<br />
Verzögerung sorgt eine Hochleistungsbremsanlage<br />
und für satte Bodenhaftung<br />
ein Sportfahrwerk, bei dem im Alltag allerdings<br />
auch der Komfort nicht zu kurz<br />
kommt. Dank tiefem Schwerpunkt liegt die<br />
Alpine A110 S in engen Kurven souverän auf<br />
dem Asphalt. Der Preis für die S-Version<br />
liegt bei rund 79 000 CHF.<br />
Alpine sorgt in diesem Jahr auch im<br />
Motorsport weiter für Furore. Mitte Juni<br />
gewannen die Franzosen mit Partner Signatech<br />
in der zweithöchsten und spannendsten<br />
Klasse (LMP2) zum dritten Mal innerhalb<br />
von vier Jahren die prestigeträchtigen<br />
24 Stunden von Le Mans. Dazu entwickelt<br />
sich die Alpine A110 GT4 und A110 Cup auch<br />
auf den grossen Rennstrecken der Welt in<br />
Szene positiv. Fast noch wichtiger ist aber<br />
die Ankündigung von Alpine, im Herbst<br />
wieder in den Rallye-Sport zurückzukehren.<br />
Mit 300 PS, Mittelmotor und Heckantrieb<br />
empfiehlt sich die von der A110 Cup abgeleitete<br />
Rallye-Version primär für Rennfahrer,<br />
die auf Asphalt-Prüfungen unterwegs sind.<br />
Die S-Version wird in zwei Aussenfarben angeboten. Das Interieur wird von den exklusiven<br />
orangefarbenen Ziernähten geprägt.<br />
Text Markus Rutishauser / Bilder Werk<br />
16 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
NEUHEITEN<br />
In kürze<br />
1 2<br />
3<br />
1 Der Skoda Superb lässt sich als Plug-in-Hybrid bis zu 55 km rein elektrisch fahren, es gibt ihn in der Schweiz nur als Kombi. 2 Der elektrische<br />
CitigoE folgt dem bekannten VW eUp, bringt aber mehr Reichweite. 3 Neu ist der Superb auch als Offroad-Version Scout mit 15 mm grösserer<br />
Bodenfreiheit erhältlich. Mit dynamischem 2-Liter-Benziner (270 PS) oder Turbodiesel (190 PS). Beide ausschliesslich mit Allradantrieb und<br />
siebenstufigem DSG.<br />
SKODA CITIGOe IV UND SUBERB IV<br />
ELEKTRO-OFENSIVE BEGINNT<br />
Mit dem CitigoE iV sowie dem Plug-in-Hybrid Superb iV stehen die ersten beiden elektrifizierten<br />
Fahrzeuge von Skoda vor der Lancierung. Gleichzeitig führen die Tschechen<br />
die Submarke iV für alle künftigen Elektro-Autos sowie auch Mobilitätslösungen ein,<br />
wie etwa Wallboxen oder Online-Dienste zur Reservierung von Ladesäulen.<br />
I<br />
n den nächsten Jahren will Skoda<br />
zwei Milliarden Euro in die Elektrifizierung<br />
investieren. Bis 2022 sollen<br />
zehn E-Modelle im Angebot stehen.<br />
Drei Jahre später wird der Anteil der<br />
E-Fahrzeuge am Gesamtabsatz schon auf<br />
rund 25 % gestiegen sein, schätzt Skoda<br />
Chef Bernard Maier. Mit der Produktion<br />
der Stromer will Skoda zeitnah beginnen.<br />
Ab wann die CitigoE iV und Superb iV ausgeliefert<br />
werden, steht aber noch nicht fest.<br />
Den Antrieb des viersitzigen City-Flohs<br />
übernimmt ein 61 kW/83 PS starker Elektromotor.<br />
Der stellt seine 210 Nm (Citigo<br />
Benziner maximal 95 Nm) aus dem Stand<br />
bereit und beschleunigt den Kleinen in 12,5<br />
Sekunden auf Tempo 100; der Topspeed ist<br />
auf 130 km/h begrenzt. Die Power kommt<br />
aus einem 36,8-kWh-Akku mit 168 Zellen.<br />
Verbaut ist die 110 x 170 cm grosse, 30 cm<br />
hohe Batteriepackung im Fahrzeugboden.<br />
Die maximale Reichweite gibt das Werk mit<br />
265 km an. Geladen werden kann der Akku<br />
per CCS-Stecker an einem 40-kW-Gleichstromlader<br />
in einer Stunde (80 Prozent<br />
Ladung), an einer 7,2-kW-Wallbox dauert<br />
das Laden gut vier Stunden; an einer Standard-Steckdose<br />
sind rund zwölf Stunden<br />
für eine komplette Akkufüllung nötig.<br />
Gegenüber den bisherigen Citigo-Modellen<br />
unterscheidet sich der 3,56 m kurze<br />
Kleinwagen durch einen in Wagenfarbe<br />
lackierten Kühlergrill sowie einen neuen<br />
Stossfänger. Serienmässig steht der Stromer<br />
auf 14-Zoll-Stahlrädern. Elektrische<br />
Fensterheber, Klimaautomatik, Radio<br />
und Smartphone-Dockingstation sowie<br />
Spurhalteassistent sind serienmässig. Der<br />
BIS 2022 ZEHN<br />
E-MODELLE<br />
VW-Bruder eUp mit gleichstarkem Motor,<br />
aber nur halb so grosser Batterie ist ab<br />
26 300 CHF erhältlich.<br />
Ebenfalls noch nicht eingepreist ist<br />
der Superb iV, den Skoda zusammen mit<br />
dem Facelift seines Flaggschiffs als ersten<br />
Plug-in-Hybriden einführt. Die Technik<br />
stammt aus dem VW Passat GTE Im<br />
Fahrzeugboden des iV schlummert ein<br />
13-kWh-Akku, der das Kofferraumvolumen<br />
auf 535 Liter reduziert. Das gilt für den<br />
Kombi, die fünftürige Limousine wird als iV<br />
in der Schweiz nicht angeboten. Das macht<br />
durchaus Sinn; der Anteil an Limousinen<br />
lag bei den Superb-Modellen seit Beginn<br />
2001 schon immer kaum je über 10 %.<br />
Den Antrieb übernimmt eine Kombination<br />
aus 1,4-Liter-Benziner (115 kW/<br />
156 PS) und E-Motor (85 kW/116 PS) mit<br />
einem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.<br />
Die Systemleistung beträgt 160 kW/218<br />
PS. Daten zu den Fahrleistungen liefert<br />
Skoda noch nicht. Immerhin so viel: Der<br />
Plug-in-Hybrid soll eine Reichweite bis zu<br />
55 Kilometer rein elektrisch schaffen. Aufladen<br />
lässt sich der Akku über die Steckdose<br />
im Kühlergrill mit bis zu 3,6 kW in<br />
dreieinhalb Stunden. Optisch unterscheidet<br />
sich der Hybrid in Details an der Front<br />
vom Standard-Superb, ausserdem macht<br />
er beim Rollen mit dem Soundgenerator<br />
E-Noise auf sich aufmerksam.<br />
Text Jürg Wick / Bilder Werk<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
17
NEUHEITEN<br />
LEXUS<br />
DESIGN-IKONE LC AB 2020<br />
ALS LIMITED EDITION<br />
Seit seiner Einführung vor drei Jahren gilt der Lexus LC (ab<br />
117 400 CHF) als Design-Ikone. Mit der Lancierung der Limited<br />
Edition für 2020 kommt er nun in einer weiter veredelten Ausführung.<br />
Äusseres Merkmal ist die Speziallackierung in Khaki Grün.<br />
Den exklusiven Look komplettieren zweifarbige 21-Zoll-Felgen.<br />
Die Technik des LC bleibt unverändert. Auch die Limited Edition<br />
kommt als LC 500 mit dem 5.0-Liter-V8-Motor inklusive Direct<br />
Shift 10-Gang-Automatik oder als LC 500h mit dem Hybridsystem,<br />
das einen 3.5-Liter-Benzinmotor und einen modernen Hochleistungs-Elektromotor<br />
kombiniert. Alternativ zur exklusiven<br />
Farbe Khaki Grün ist die Limited Edition auch in Graphit Schwarz<br />
und Titanium Silber erhältlich.<br />
FORD<br />
SCHWEIZER PREISE<br />
FÜR SUV-TOPMODELL FIXIERT<br />
Ford hat die Preise für den neuen Ford Explorer PHEV bekannt<br />
gegeben. Das künftige Flaggschiff der SUV-Modellpalette, das in<br />
der Schweiz voraussichtlich im Winter auf den Markt kommt, kostet<br />
ab 86 900 CHF. In der Schweiz wird es ausschliesslich in der<br />
sportlichen Ausstattungsversion ST-Line angeboten. Die Systemleistung<br />
beträgt 450 PS/840 Nm und setzt sich aus einem 350 PS<br />
starken 3,0-Liter-EcoBoost-V6-Turbobenziner und einem 74 Kw<br />
(100 PS) starken Elektromotor zusammen. Die rein elektrische<br />
Reichweite des Siebensitzers soll bis zu 40 km betragen.<br />
AUDI<br />
NEUE ANTRIEBSVARIANTE<br />
FÜR ELEKTRO-SUV<br />
Audi bringt eine neue Leistungsstufe seines elektrisch angetriebenen<br />
SUV auf den Markt, den Audi e-tron 50 quattro. Seine beiden<br />
E Maschinen leisten 230 kW und geben 540 Nm Drehmoment ab.<br />
Mit 71 kWh Brutto-Energieinhalt sorgt die Batterie für mehr als<br />
300 Kilometer Reichweite im WLTP-Zyklus. Er beschleunigt in 7,0<br />
Sekunden von 0 auf 100 km/h. Erst bei 190 km/h endet der Vortrieb<br />
elektronisch abgeriegelt. In der Schweiz startet das Modell,<br />
das den Einstieg in die e-tron-Familie bildet, für 78 300 CHF in<br />
den Verkauf. Der Vorverkauf startet im 4. Quartal <strong>2019</strong>.<br />
KIA<br />
SPORTLICHER X-CEED<br />
MIT SUV-QUALITÄTEN<br />
Die Ceed-Familie wächst: Nach dem Grundmodell, dem Kombi<br />
Ceed Sportswagon und dem fünftürigen Shooting Brake Pro-<br />
Ceed lanciert Kia eine neue Crossover-Variante. Der X-Ceed verfügt<br />
im Interieur und im Gepäckraum über ein Platzangebot auf<br />
SUV-Niveau, bietet eine höhere Sitzposition und einen besseren<br />
Überblick als ein konventioneller Kompaktwagen. Technologisch<br />
fährt der Crossover ganz vorne mit. Das gilt sowohl für die<br />
Assistenz- und Infotainmentsysteme, als auch für den Antrieb:<br />
Zur Markteinführung Ende September <strong>2019</strong> wird eine Palette an<br />
turboaufgeladenen Benzin- und Dieseltriebwerken bereitstehen,<br />
die Anfang 2020 durch 48-Volt-Mildhybrid- und Plug-in-Hybridsysteme<br />
ergänzt wird.<br />
18 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
NEUHEITEN<br />
2<br />
1<br />
3<br />
1 Ein in die Transaxle-Konstruktion integriertes elektronisches Sperrdifferential moduliert das Drehmoment zwischen den Hinterrädern und<br />
sorgt damit für herausragende Fahrzeugstabilität. 2 Ein Front-Splitter und offener zweiteiliger Heckspoiler sorgen zusammen für bis zu zirka<br />
180 Kilogramm mehr Abtrieb und gleichzeitig verbesserten Grip in Kurven. 3 Durch ein Zweispeichenlenkrad schaut der Fahrer bei der neuen<br />
Generation auf ein 12 Zoll grosses Multifunktiondisplay.<br />
CHEVROLET CORVETTE<br />
HISTORISCHES NOVUM<br />
Chevrolet hat Ende Juli die neue Corvette Stingray eingeführt. Erstmals kommt<br />
in der US-Ikone ein Mittelmotor zum Einsatz, der 495 PS aus einem<br />
6,2-Liter-V8-Benziner generiert.<br />
D<br />
ie Stingray soll eine bessere Gewichtsverteilung<br />
haben, besser<br />
kontrollierbar sein und nun<br />
zwei Kofferräume mit zusammen<br />
357 Litern Ladevolumen bieten. Die<br />
Sitzposition ist um 42 Zentimeter nach<br />
vorne gewandert, der Motor ist durch<br />
eine verglaste Heckklappe auch von aussen<br />
sichtbar. Unten am Heck kommen vier<br />
Auspuffendrohre zum Vorschein, die gemeinsam<br />
mit insgesamt sieben Lufthutzen<br />
die Supercar-Optik komplettieren.<br />
Sportsitze sind in den Stufen GT1,<br />
GT2 und Competition Sport wählbar. Der<br />
Tunnel dominiert den Innenraum und ist<br />
gleichzeitig ein wichtiges Konstruktionsdetail:<br />
Die Torsionssteifigkeit ist gestiegen,<br />
der Schwerpunkt gesunken, und die Insassen<br />
können leichter ein- und aussteigen.<br />
Die neue Corvette Stingray verfügt<br />
über Federbeine, die für eine komplett<br />
neue Komfort- und Handling-Charakteristik<br />
sorgen. Die Mittelmotor-Architektur<br />
ermöglicht eine kurze, direkte und steife<br />
Lenkung, gepaart mit einem weiterentwickelten<br />
elektronischen Lenksystem, das<br />
die Befehle des Fahrers an das Fahrwerk<br />
sofort umsetzt. Die neue Sitzposition platziert<br />
den Fahrzeugschwerpunkt nahe an<br />
die der Innenseite zugewandten Hüfte des<br />
Fahrers, so dass sich das Fahrzeug buchstäblich<br />
um den Fahrer herumdreht. Die<br />
V8-MOTOR UNTER<br />
GLAS SICHTBAR<br />
Vorderachsaufhängung kann um rund 40<br />
Millimeter angehoben werden, um Einfahrten<br />
sicher zu meistern. Mit an Bord<br />
ist auch eine Launch Control sowie ein<br />
optionales Z51 Performance-Paket, das<br />
ein manuell einstellbares Sportfahrwerk,<br />
grössere Bremsscheiben, eine verbesserte<br />
Kühlung, eine spezifische Achsübersetzung,<br />
eine Bremsenkühlung und eine Performance-Abgasanlage<br />
umfasst.<br />
Herzstück der neuen Corvette Stingray<br />
ist die nächste Generation von Chevys<br />
6,2-Liter-Small-Block-V8-LT2-Motor. Bei<br />
Ausstattung mit einer Performance-Auspuffanlage<br />
leistet er 495 PS und gibt ein<br />
Drehmoment von 637 Newtonmetern ab.<br />
Das LT2-Aggregat der nächsten Generation<br />
ist mit Chevrolets erstem Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
kombiniert. Dabei<br />
erlaubt die Doppelwippen-Auskupplungsfunktion<br />
dem Fahrer durch gleichzeitiges<br />
Festhalten beider Wippen sogar das Auskuppeln<br />
für erweiterte manuelle Kontrolle.<br />
Das DCT-Getriebe ist gepaart mit einem<br />
neuen «Electronic Transmission Range<br />
Selector». Bei dieser elektrischen Gangschaltung<br />
besteht keine mechanische<br />
Schnittstelle zwischen Wählhebel und Getriebe.<br />
Bei den Fahrmodi wurden die Auswahlmöglichkeiten<br />
nunmehr von vier auf<br />
sechs erweitert.<br />
Der Produktionsstart der US-Versionen<br />
der neuen Chevrolet Corvette Stingray<br />
ist für Ende des Jahres <strong>2019</strong> im GM-Montagewerk<br />
Werk Bowling Green geplant.<br />
Weitere Informationen zu Preisen und<br />
Ausstattungen sowie zu europäischen Versionen<br />
inklusive der rechtsgelenkten Varianten<br />
werden vor der jeweiligen Markteinführung<br />
bekanntgegeben.<br />
Text deg / Bilder Werk<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
19
<strong>ACS</strong> ON TOUR<br />
FRANKREICH ENTDECKEN MIT DEM NEUEN PEUGEOT 508 SW GT<br />
TOUR DE FRANCE<br />
Tradition und Innovation – der neue Peugeot 508 SW GT vor dem Château Carbonneau.<br />
Üppige Gärten, Schlösser in Hülle und Fülle, lange Sandstrände und feine<br />
Kulinarik – eine abwechslungsreiche, zweiwöchige Reise quer durch<br />
die Grande Nation, die faszinierende wie überraschende Eindrücke hinterliess.<br />
F<br />
rankreich an Paris zu messen<br />
wäre eine Sünde. Erst auf dem<br />
Lande, weg vom Mainstream,<br />
offenbaren sich französischer<br />
Charme und Savoir-vivre auf beste Art.<br />
Ähnliches gilt für unseren Testwagen –<br />
einen brandneuen Peugeot 508 SW GT. Ist<br />
die Bedienung anfangs gewöhnungsbedürftig,<br />
so wird sie mit jedem Kilometer<br />
mehr geschätzt.<br />
Unsere erste Etappe führte nach Auxerre,<br />
Hauptort des Weisswein-Gebietes<br />
Chablis. Eindrucksvolle Fachwerkhäuser<br />
prägen die malerische Altstadt, die von<br />
zwei grossen Kirchen, der Kathedrale<br />
Saint-Étienne und der Saint-Germain d’Auxerre<br />
dominiert wird. Ein lohnender Zwischenstopp<br />
auf dem Weg in die Normandie.<br />
Die üppigen Monet Gärten in Giverny.<br />
Vorbei an Paris und rund eine Stunde<br />
nördlich liegen bei Giverny die Gärten des<br />
Malers Claude Monet. Ein wunderbarer<br />
Ort, der seinerzeit von Monet ausgewählt<br />
und ausgebaut wurde, um in Ruhe die<br />
Schönheiten der Pflanzenwelt auf der Leinwand<br />
festzuhalten. Heute ist es vorbei mit<br />
der Abgeschiedenheit, denn die Gärten des<br />
berühmten Impressionisten sind zu einer<br />
äusserst beliebten Touristenattraktion geworden.<br />
LE MANS UND LOIRE<br />
Beinahe menschenleer war es beim<br />
nächsten Stopp auf dem Circuit Bugatti,<br />
auf dem jährlich das berühmte 24-Stunden-Rennen<br />
von Le Mans mit bis zu 250 000<br />
Zuschauern stattfindet. Da Rennpause war,<br />
20 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
<strong>ACS</strong> on TOUR<br />
Auch ein Rücken kann entzücken.<br />
Circuit Bugatti, wo die 24 h Le Mans stattfinden.<br />
Feiner Sandstrand auf der Ile d'Oléron.<br />
hatten wir Zeit, das sehenswerte Museum<br />
zu besuchen, welches die Geschichte dieses<br />
Klassikers mit all seinen Dramen, Mythen,<br />
Triumphen und Schicksalen zeigt, aber<br />
ebenso die technologischen Innovationen<br />
im Motorsport. Ganz speziell ist die 13,8<br />
km lange Streckenführung, die teilweise<br />
aus öffentlichen Landstrassen besteht. So<br />
sind wir mit erlaubten 80 km/h über die<br />
5 km lange Gerade Ligne Droite des Hunaudières<br />
gefahren, wo im Rennen Tempi bis<br />
340 km/h erreicht werden – trotz zweier<br />
Schikanen!<br />
FERIEN PUR UND FEINER WEIN<br />
Weiter gings südwärts ins Val de Loire,<br />
dem Eldorado der Schlösser. Als Kontrastpunkt<br />
zu den üppig angelegten Gärten<br />
Monets haben wir Schloss Villandry ausgewählt.<br />
Es brilliert mit einer strukturierten,<br />
siebenteiligen Gartenanlage auf drei Ebenen<br />
und bietet französische Gartenkunst<br />
der haute classe. Herrlich das Spazieren<br />
unter den grossen Alleen wie auch der Blick<br />
aus dem Burgfried auf den Liebesgarten.<br />
Ein vorzüglicher Ausgangspunkt, um die<br />
unzähligen Schlösser im Loiretal zu erkunden,<br />
ist das Maison d’hôtes et SPA Les<br />
Mazeraies in Savonnières. Ein schmuckes<br />
Der neue Peugeot 508 SW GT, ein souveräner Reisewagen.<br />
Anwesen inmitten einer riesigen Parkanlage<br />
mit aufmerksamer Bedienung.<br />
Weiter führte unsere Tour de France<br />
an die Atlantikküste. Ziel war die beliebte<br />
Ferieninsel Ile d’Oléron. Diese ist mit dem<br />
Festland über eine lange Brücke erreichbar,<br />
bietet kilometerlange Sandstrände und ist<br />
bekannt für das grosse Angebot an Meeresfrüchten;<br />
ein Must für Liebhaber von Austern,<br />
Muscheln, Crevetten und Langusten.<br />
Zu gutem Essen gehört feiner Wein. So<br />
ging unser Trip noch südlicher nach Bordeaux<br />
und anschliessend ins Château Carbonneau.<br />
Das Familienunternehmen liegt<br />
hinter dem Weinwallfahrtsort St. Emilion<br />
oberhalb der Dordogne und produziert<br />
Weine unter der Appellation Sainte-Foy,<br />
Côtes de Bordeaux. So spannend wie die<br />
Weindegustationen vor Ort ist die bewegte<br />
Geschichte des Schlosses, das in einem zwei<br />
Hektar grossen Park liegt und über fünf liebevoll<br />
ausgestattete Zimmer verfügt. Ein<br />
perfekter Ort, um die Seele baumeln zu lassen<br />
ganz nach dem Motto «leben wie Gott<br />
in Frankreich».<br />
Über 2500 km haben wir auf souveräne<br />
und komfortable Art mit dem schicken<br />
Peugeot 508 SW GT zurückgelegt. Mit seinen<br />
225 PS und dem adaptiven Fahrwerk<br />
verfügt der Löwe aus Sochaux über eine<br />
tolle Performance, ohne dabei zum Benzintiger<br />
zu werden. Der Durchschnittsverbrauch<br />
lag bei moderaten 7,4 l/100 km.<br />
Und trotz seinem sportiven, coupéartigen<br />
Design fasst der Kofferraum 530 Liter, bei<br />
umgelegten Hintersitzen sogar deren 1780.<br />
Mehr als genug fürs Feriengepäck und um<br />
ein paar Flaschen Bordeaux mit nach Hause<br />
zu nehmen.<br />
Château Villandry begeistert mit sieben grosszügigen Gartenanlagen.<br />
Text und Bilder Christoph Bleile<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
21
SPECIAL<br />
WHEEL OF CHEESE<br />
ENTDECKE DIE SCHWEIZ!<br />
Die Werke des jungen<br />
Design-Studios «Wheel<br />
of Cheese» bieten die<br />
Möglichkeit, die Schweiz<br />
mit ihren mythischen<br />
Stätten, Alpenpässen<br />
und prächtigen Landschaften<br />
auf eine neue<br />
Art zu entdecken.<br />
D<br />
er an der Genfer Hochschule<br />
für Kunst und Design<br />
ausgebildete Künstler<br />
und Designer Robert Topulos<br />
hat sich der Errichtung eines stilisierten<br />
Universums verschrieben, das<br />
die Schönheiten unseres Landes herausstreicht.<br />
Die verschiedenen Arbeiten des<br />
Künstlers werden vom Zürcher Museum<br />
für Gestaltung anerkannt und sind bereits<br />
mit mehreren Preisen ausgezeichnet<br />
worden. Sein neuestes Werk, dargestellt<br />
auf Kunstdruckpapier des Hauses Hahnemühle,<br />
entspricht den Anforderungen von<br />
internationalen Galerien und Museen. Jedes<br />
durch ein Zertifikat beglaubigtes Plakat<br />
wird vom Künstler signiert. So kann<br />
man den Furkapass entdecken, auf dessen<br />
Plakat an den James Bond-Film mit dem<br />
legendären Aston Martin erinnert wird,<br />
aber auch die berühmte Tremola-Strasse<br />
am Gotthard, wo der Formel-1-Bolide von<br />
Sébastien Buemi vor einer Kurve dargestellt<br />
wird. Vor dem distinguierten Hotel<br />
Palace in Gstaad steht ein sehr seltener<br />
Bentley Passey-Hassan Special. Die Werke<br />
von Topulos sind in verschiedenen Pla-<br />
PROFITIEREN SIE !<br />
<strong>ACS</strong>-Mitglieder erhalten 20 % Rabatt auf<br />
alle Bestellungen über die Internetseite<br />
www.wheelofcheese.ch<br />
Verwenden Sie bei der Bestellung den<br />
Promotionscode <strong>ACS</strong><br />
Der ausgebildete Genfer Künstler und<br />
Designer Robert Topulos.<br />
katformaten sowie auch in kleineren Formaten<br />
auf einer Metallplatte erhältlich.<br />
Was hat Sie dazu bewogen, dieses<br />
Universum von Vintage-Plakaten<br />
zu schaffen?<br />
Robert Topulos: Ich habe auf einer Reise<br />
von der Schweiz nach Italien die Idee<br />
gehabt. Nach Abschluss meines Studiums<br />
in Kunst und Design habe ich dann<br />
angefangen, einige Poster zu erschaffen.<br />
Bei meiner Reise zog ich Wege abseits der<br />
Hauptstrasse vor und entdeckte dabei das<br />
Simplon-Hospiz. Das Ambiente war dunkel,<br />
herrschaftlich und beunruhigend, das<br />
Gebäude erinnerte mich irgendwie an die<br />
Atmosphäre des Films «Shining» von Stanley<br />
Kubrick. Es gab hier so wenige Leute,<br />
dass ich sofort das Bedürfnis hatte, diesen<br />
Ort bekannter zu machen. Ich stellte mir<br />
vor, ihn auf einem Plakat im Stil der ersten<br />
Hälfte des 20. Jahrhunderts darzustellen.<br />
Ich machte Fotos, setzte mich vor ein Zeichenbrett<br />
und versuchte, den Vintage-Stil<br />
nachzubilden und das Original auf subtile<br />
Art mit zeitgenössischen Elementen<br />
zu verbinden. Es lag mir viel daran, keine<br />
alten Werke zu «kopieren», sondern etwas<br />
Neues und Zeitloses zu schaffen. Bis heute<br />
hat noch niemand das Thema der Alpenpässe<br />
in Angriff genommen und ich habe<br />
diesen Vorteil genutzt, um eine Plakat-Serie<br />
dieser grossen Klassiker der Schweizer<br />
Tourismus-Mythologie zu entwerfen.<br />
Wann haben Sie Ihre Firma «Wheel<br />
of Cheese» gegründet, und was<br />
bedeutet dieser Name?<br />
Robert Topulos: Im letzten Jahr, in einem<br />
ersten Atelier in Saint-Cergues, bevor ich<br />
diesen Sommer in neue Räumlichkeiten in<br />
Genf umgezogen bin. Mit meinem Firmennamen<br />
wollte ich einen Hinweis auf die<br />
Strasse, deshalb das «Wheel» (Rad), geben.<br />
Und «Cheese» steht für einen Käselaib, der<br />
ebenfalls rund ist und in der Schweiz Symbolcharakter<br />
hat.<br />
Warum arbeiten Sie konsequent<br />
im Vintage-Stil?<br />
Robert Topulos: Für mich stellen die alten<br />
Plakate den Höhepunkt des klassischen<br />
Grafikdesigns dar. Es ist hier einfach, besitzt<br />
aber eine sehr effektive Struktur.<br />
Ich nehme sehr gerne Aspekte der zeitgenössischen<br />
Moderne in meine Werke auf,<br />
um ihnen einen zeitlichen Fortbestand zu<br />
ermöglichen. Jedes Plakat erscheint in begrenzter<br />
Auflage. Auf sehr hochwertigem<br />
Kunstdruckpapier, genau wie jenes, das<br />
für Reproduktionen von grossen Museen<br />
benutzt wird, erhält das Werk eine Lebensdauer<br />
von bis zu zwei Jahrhunderten.<br />
Welche Technik verwenden Sie zur<br />
Erstellung Ihrer Werke?<br />
Robert Topulos: Ich zeichne alle Linien mit<br />
Bleistift auf ein Papier, dann scanne ich<br />
diese Basis, um die Zeichnung mit Farben<br />
auf meinem Computer zu bearbeiten. Mit<br />
dieser Technik kann ich bei der Farbgebung<br />
sehr weit gehen und damit den gewünschten<br />
Vintage-Look und die notwendige<br />
Atmosphäre bewirken.<br />
Sie sind sehr produktiv, haben Sie<br />
noch andere Projekte?<br />
Robert Topulos: Wir haben immer viele<br />
Ideen, doch es braucht jeweils viel Zeit, diese<br />
umzusetzen. Ich werde nun erst einmal<br />
diese erste Etappe hinter mich bringen, mit<br />
der ich meine Arbeit bekannt machen will.<br />
Text Gérard Vallat / Bilder zVg<br />
22 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
CARAVAN<br />
Der Grand California ist in zwei Längen erhältlich: 6,00 oder 6,80 Meter.<br />
VW GRAND CALIFORNIA<br />
GELUNGENE PREMIERE<br />
Mit viel Brimborium hat VW Nutzfahrzeuge den Grand California lanciert. Ein<br />
grösseres Elite-Van-Wohnmobil für all jene Campingfreunde, die etwas mehr<br />
Platz und Komfort möchten als im kompakten und erfolgreichen T6 California.<br />
D<br />
er Grand California basiert<br />
auf dem VW Crafter, ist länger,<br />
breiter und höher (bis zu<br />
3,<strong>05</strong> m) als der dafür tiefgaragentaugliche<br />
California T6. Das schafft<br />
Raum für ein Bad, einen grösseren Schlafbereich<br />
im Heck, eine voll ausgestattete<br />
Küche sowie einen hellen Wohnbereich<br />
mit Stehhöhe.<br />
Mit einem Grundpreis von 66 290 CHF<br />
für die Variante 600 mit sechs Metern<br />
Aussenlänge ist der Grand California kaum<br />
teurer als der fünf Meter lange T6 mit Aufstelldach<br />
in technisch identischer Konfiguration.<br />
Die zweite Variante nennt sich<br />
680 (ab 68 690 CHF), ist mit grösserem<br />
Radstand 6,80 Meter lang und bietet im<br />
Heck zwei längs installierte Einzelbetten.<br />
Der 600 verfügt über ein quer installiertes<br />
Doppelbett und deshalb beidseitig über<br />
Karosserieausbuchtungen, um zwei Meter<br />
Bettenlänge zu ermöglichen. Dank Portalen<br />
unter der Schlafstelle lassen sich auch<br />
überlange Gegenstände transportieren.<br />
Beide Versionen kommen ausschliesslich<br />
mit einem 177 PS starken 2-Liter-Turbodiesel<br />
und achtstufigem Automatikge triebe<br />
auf den Markt; Allradantrieb kommt<br />
später. Bei den Assistenzsystemen<br />
(u.a. Seitenwindassistent, Spurhalteassistent,<br />
Flankenschutz) spielt der VW Grand<br />
California in der Champions League.<br />
Die Basis stellt sich im Alltag nicht nur<br />
als souverän, sondern über das gesamte<br />
Wohnmobilspektrum in der Sparte Van als<br />
schier einzigartig heraus. Und tatsächlich<br />
kann man dem neuen Grand California<br />
unterwegs kaum etwas vorwerfen. Zum<br />
Schlangenfänger wird man nie, die Fahreigenschaften<br />
sind unproblematisch, und<br />
der Abrollkomfort ist vorbildlich. Mit einem<br />
Aufpreis von 2941 CHF wird der 600<br />
dank einem cleveren Konstrukt über dem<br />
Fahrerhaus zum Vierschläfer.<br />
Die beiden Grand-Versionen sind, im<br />
Gegensatz zum bekannten T6 California,<br />
welcher ursprünglich von Westfalia entwickelt<br />
wurde, die ersten von Volkswagen<br />
eigenständig konstruierten Wohnmobile.<br />
Im Ansatz deuten die Neuen viel Potenzial<br />
im wachsenden Segment der grossen<br />
Van-Wohnmobile an. Dabei handelt es sich<br />
jedoch um eine andere Kategorie als das<br />
Original; als Allein-Auto zum Einkaufen<br />
oder Pendeln eignen sich die Grand California<br />
aufgrund ihrer Masse eher nicht.<br />
Text Text Jürg Wick / Bilder Werk<br />
Die Sitze der Fahrerkabine werden zum Tisch gedreht, hinter der Dinette ist die Nasszelle installiert.<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
23
MOTORRAD<br />
TRIUMPH ROCKET 3<br />
ZEIT FÜR SUPERLATIVE<br />
Grösster Hubraum aller<br />
Serienmotorräder,<br />
stärkstes Drehmoment<br />
und potentester Dreizylinder<br />
auf dem freien<br />
Markt. Das kann sich<br />
hören und vor allem<br />
sehen lassen, wie das<br />
gesamte Bike. Triumph<br />
hat die Neuauflage<br />
seiner legendären<br />
Rocket 3 präsentiert.<br />
V<br />
or fünf Jahren (2014) hatte<br />
Triumph seine mehr als<br />
330 Kilogramm schwere<br />
Wuchtbrumme in die ewigen<br />
EU-4-Jagdgründe geschickt; die neuen<br />
Abgasvorschriften waren einfach nicht<br />
zu erfüllen mit dem Big-Block. Exakt zehn<br />
Jahre nach dem Serienstart verschwand<br />
der Giga-Dreizylinder – damals mit 2,3<br />
Litern Hubraum und 147 PS – wieder vom<br />
Markt. Und überliess das Feld der Power-Naked-Bikes<br />
weitgehend der Ducati<br />
Diavel (damals mit 162 PS und 127 Nm).<br />
Ab November <strong>2019</strong> bekommt das<br />
potente Italo-Bike wieder britische Gesellschaft.<br />
Und was für eine: mächtiger<br />
Radstand, monströses Hinterrad, riesiger<br />
Motorblock, jede Menge sichtbares Aluminium<br />
– die neue Rocket 3 wirkt Lichtjahre<br />
moderner als ihre Vorgängerin. Am<br />
charakteristischen Doppelscheinwerfer<br />
Mit dem aufpreispflichtigen «Highway»-Kit<br />
gibt es on top Gepäckträger, Seitentaschen<br />
samt Halter, Schaltassistent und das TFT<br />
Bluetooth Connectivity-System.<br />
Wie alle aktuellen Triumph-Modelle verfügt die Rocket 3 über ein elektronisches «Ride-by-<br />
Wire»-System für den Gasgriff und die Motorsteuerung. Die hydraulisch betätigte Kupplung ist<br />
drehmomentunterstützt.<br />
hat Triumph ebenso festgehalten wie an<br />
der Dampfhammerpower von 221 Nm. Bei<br />
der bildschönen, um 40 Kilogramm erleichterten<br />
Neuauflage liegt das maximale<br />
Drehmoment aber früher an und bewegt<br />
sich von 3000 bis 5000 U/min nahezu auf<br />
AUSSTATTUNG<br />
VOM FEINSTEN<br />
einem Plateau. Das verheisst geradezu dramatische<br />
Beschleunigungsorgien.<br />
Das Verhältnis von Drehmoment zu<br />
Gewicht sei um mehr als 25 Prozent besser<br />
als das der stärksten Wettbewerbsfahrzeuge,<br />
frohlockt Triumph. Die Ducati Diavel<br />
beispielsweise muss mit fast 100 Nm weniger<br />
auskommen. Dafür bringt sie trocken<br />
aber 80 Kilogramm weniger auf die Waage.<br />
167 PS (123 kW) bei 6000 U/min wuchtet<br />
der Triumph-Dreizylinder jetzt über die<br />
Kardanwelle an das mächtige Hinterrad in<br />
der Dimension 240/50 R16 V. Ein Plus von<br />
rund elf Prozent gegenüber dem alten Rocket-3-Motor.<br />
Die Ausstattung lässt kaum Wünsche<br />
offen: Hochleistungs-Bremssystem von<br />
Brembo, voll einstellbare Fahrwerkskomponenten<br />
von Showa, Doppel-LED-Scheinwerfer<br />
mit Tagfahrlicht, vernetztes TFT-<br />
Farbinstrument, schlüssellose Zündung,<br />
Tempomat, Berganfahrhilfe, USB-Ladebuchse<br />
– alles serienmässig an Bord bei den<br />
beiden Varianten Rocket 3 R und Rocket 3<br />
GT. Letztere ist auf höheren Reisekomfort<br />
ausgelegt; hier gehören zusätzlich Annehmlichkeiten<br />
wie beheizte Griffe, Soziuslehne<br />
und ein kleines Windschild zum<br />
Serienumfang.<br />
Über 50 exklusive Zubehörteile stehen<br />
Customfreunden zur Wahl – und drei<br />
Farben: Phantom Black gibt es für beide Bikes,<br />
Korosi Red nur für die R, Silver Ice und<br />
Storm Grey nur für die GT. Die Preise will<br />
Triumph am 19. November <strong>2019</strong> bekannt<br />
geben. Dann soll auch der Verkauf starten.<br />
Text Ralf Bielefeldt / Bilder Werk<br />
24<br />
AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
Motorrad<br />
Puristisch steht die Concept R18 da, und sie verrät: Auch bei der künftigen Serienmaschine wird es um die Kunst des Weglassens gehen.<br />
Lang, extrem flach, bärenstark: So sehen Big Cruiser aus, und so wird 2020<br />
auch die BMW R18 den weltweit relevanten Markt dieser Motorrad-Gattung<br />
bereichern. Die Studie zum Serienbike enthüllte BMW als «Concept R18».<br />
E<br />
s ist gar nicht so lange her,<br />
da galt BMW Motorrad als<br />
bieder und berechenbar. Das<br />
ist heute längst vorbei. Denn:<br />
Wie risikofreudig und innovativ die Bayern<br />
inzwischen sind, weiss man spätestens<br />
seit 2013, als der nostalgisch designte Roadster<br />
R nineT die Fachwelt überraschte.<br />
Sieben Jahre später wird 2020 der nächste<br />
Streich in Sachen Nostalgie folgen: Dann<br />
bringt BMW mit der neuen R18 seinen ersten<br />
sogenannten «Big Cruiser» – mit Design-Zitaten<br />
aus der eigenen Historie und<br />
einem bulligen 1,8-Liter-Boxermotor als<br />
standesgemässem Antrieb.<br />
Extrem flach und lang feierte die Studie<br />
im Rahmen des Concorso d'Eleganza<br />
<strong>2019</strong> am Comer See ihre Weltpremiere und<br />
erinnerte damit zunächst eher an ein amerikanisches<br />
Flacheisen als an ein Motorrad<br />
von BMW. Doch die Kombination aus<br />
US-Cruiser und Bayern-Boxer wirkt sehr<br />
vielversprechend und nutzt geschickt die<br />
BMW CONCEPT R18<br />
BIG BIKE KOMMT 2020<br />
DNA der bayerischen Marke. Erkennbar ist<br />
dies an so markanten technischen Merkmalen<br />
wie Boxermotor, Schleifenrahmen<br />
und freiliegender Kardanwelle. Zusätzlich<br />
ist die Concept R18 designerisch geprägt<br />
von traditionellen BMW-Elementen wie<br />
dem tropfenförmigen, schwarzen Tank mit<br />
weissen, handgezogenen Kontrastlinien.<br />
EXTREM FLACH<br />
UND LANG<br />
1,8 Liter Hubraum für entspanntes<br />
Dahingleiten auf zwei dicken Rädern: Bei<br />
derartigen Big Bikes denkt man zuerst an<br />
die USA, doch laut BMW-Motorrad-Chef<br />
Dr. Markus Schramm zielt die Marke mit<br />
der künftigen R18 auf enormen, zusätzlichen<br />
Absatz in aller Welt: Von den jährlich<br />
rund einer Million Motorrädern über 500<br />
ccm gehören sage und schreibe 400 000<br />
dem Segment der Big Cruiser an. Somit<br />
stösst BMW in ein für die Traditionsmarke<br />
neues, weltweit sehr relevantes Feld vor.<br />
Die Studie Concept R18 zeigt: BMW<br />
unternimmt diesen grossen Schritt auf<br />
markentypische Art und Weise. Dafür steht<br />
auch Design-Chef Edgar Heinrich, der<br />
bei der Präsentation des bayerischen Big<br />
Cruisers am Comer See betonte: «Die R18<br />
verkörpert die Liebe zur Technologie, der<br />
grosse Boxermotor ist eine mechanische<br />
Skulptur. Die Welt ist heute nach wie vor<br />
sehr analog, und immer mehr Motorradfans<br />
wollen sehen, wie etwas funktioniert.<br />
Das erfüllt die R18. Sie begeistert auf den<br />
ersten Blick und dann immer wieder. Du<br />
siehst es und willst es unbedingt fahren.»<br />
Text und Bilder Ralf Schütze/mid<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
25
VERKEHRSSICHERHEIT<br />
NEUE TRENDFAHRZEUGE<br />
WIR KLÄREN SIE AUF!<br />
Es gibt immer mehr davon, sie sind meistens mit einem E-Motor<br />
ausgerüstet und eine beliebte Alternative, zum zu Fuss zu gehen:<br />
Trendfahrzeuge mit E-Antrieb. Rasch kommt man von A nach B,<br />
ohne grosse Anstrengung.<br />
E<br />
s gibt aber Trendfahrzeuge,<br />
die auf öffentlichem Grund<br />
nicht zugelassen sind. Denn<br />
es braucht eine Typengenehmigung<br />
der Zulassungsbehörden, mit<br />
Trendfahrzeugen auf öffentlichen Strassen,<br />
Anlagen und in Parks zu fahren. Einige<br />
sind den Velos gleichgestellt und brauchen<br />
deshalb kein Kontrollschild. Andere<br />
hingegen sind der Kat. «Motorfahrräder»<br />
zugeteilt. Sie müssen mit einem gelben<br />
Nummernschild, analog dem Mofa, immatrikuliert<br />
sein. Eine Helmtragpflicht<br />
gibt es für Trendfahrzeuge keine. Der<br />
<strong>ACS</strong> empfiehlt jedoch in jedem Fall, einen<br />
Schutzhelm zu tragen. Er schützt im Notfall<br />
vor schlimmen Kopfverletzungen.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Thema?<br />
Dann melden Sie sich per Mail mit<br />
dem Vermerk «Trendfahrzeuge» an<br />
info@acs.ch.<br />
Text Anita Brechtbühl / Bilder zVg<br />
E-Trottinet/E-Scooter<br />
E-Trottinett<br />
Gemäss Verordnung über die technischen Anforderungen<br />
an Strassenfahrzeuge (VTS) gelten<br />
E-Trottinetts als «Leicht-Motorfahrräder». Sie<br />
haben einen Elektromotor von höchstens 0.50<br />
kW Motorleistung, dürfen die bauartbedingte<br />
Höchstgeschwindigkeit von bis 20 km/h resp.<br />
25 km/h mit Tretunterstützung nicht überschreiten.<br />
Sie sind Einplätzer und dazu bestimmt, eine<br />
Person zu transportieren.<br />
Leicht-Motorfahrräder müssen kein Nummernschild<br />
tragen.<br />
Das Mindestalter beträgt 14 Jahre und erfordert<br />
den Fahrausweis Kat. M. Ab 16 Jahren<br />
kann das E-Trottinett ohne Fahrausweis gelenkt<br />
werden.<br />
Sie unterliegen keiner Typengenehmigung.<br />
26<br />
AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
VERKEHRSSICHERHEIT<br />
Elektro-Stehroller<br />
(Gyropode)<br />
Elektro-Stehroller sind einplätzige,<br />
selbstbalancierende Fahrzeuge mit elektrischem<br />
Antrieb und einer Motorleistung<br />
von insgesamt höchstens 2,00 kW, die zu<br />
einem wesentlichen Teil für das Halten<br />
der Balance des Fahrzeugs eingesetzt<br />
wird. Die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit<br />
liegt bei 20km/h, mit einer<br />
allfälligen Tretunterstützung bei höchstens<br />
25 km/h.<br />
Elektro-Stehroller unterliegen der Immatrikulationspflicht<br />
und müssen mit einem<br />
gelben Mofa-Kontrollschild versehen sein<br />
und über eine Typengenehmigung sowie<br />
einen Fahrzeugausweis verfügen.<br />
Das Mindestalter beträgt 14 Jahre und<br />
erfordert den Fahrausweis Kat. M. Ab 16<br />
Jahren ist kein Fahrausweis mehr erforderlich.<br />
Elektro-Stehroller<br />
Monowheels,<br />
Smart Wheels,<br />
Hoverboard<br />
Bevor man ein solches Trendfahrzeug<br />
erwirbt, sollte man sich gut überlegen,<br />
wo man dieses benutzen möchte. Solange<br />
man sich auf Privatgrundstücken aufhält,<br />
sind nicht typengeprüfte Fahrzeuge<br />
möglich. Da sie jedoch den technischen<br />
Anforderungen nicht entsprechen, dürfen<br />
sie weder in Fussgängerzonen, noch<br />
auf Trottoirs, Radwegen oder Strassen<br />
fahren.<br />
Monowheels<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
27
PARTNER REISEN<br />
DOURO-TAL IN PORTUGAL<br />
GENUSS UND<br />
ENTSPANNUNG PUR<br />
Die atemberaubende Aussicht vom Sandeman-Weingut auf den Douro und die Weinberge.<br />
Das Douro-Tal im Norden Portugals wird auch als Tal der Verzauberung<br />
betitelt – so beeindruckend sind die Schönheit und der Zauber seiner Landschaft.<br />
Die schönste Art, das UNESCO-Weltkulturerbe zu erleben, ist eine<br />
Fahrt auf einem schwimmenden Hotel – wie der MS Douro Spirit.<br />
das klassizistische Prunkbauwerk Palácio<br />
de Bolsa aus dem 19. Jahrhundert oder der<br />
einzigartige Hauptbahnhof. Nebel ist in<br />
Porto übrigens keine Seltenheit, treffen<br />
hier doch kühlere Atlantikwinde auf warme<br />
kontinentale Luftmassen. Selbst im<br />
Hochsommer klettert das Thermometer<br />
nur selten gegen 30 Grad Celsius. Meist ist<br />
es angenehme 24 bis 25 Grad warm.<br />
Die Flussfahrt auf dem 4-Sterne-Superior-Schiff<br />
MS Douro Spirit führt uns an<br />
kargen Landschaften vorbei, die für den<br />
Weinanbau aber beste Bedingungen bieten,<br />
stromaufwärts bis zum malerischen<br />
Ort Pinhão. Reiseleiterin Rosi informiert<br />
die Passagiere jeden Morgen über das Tagesprogramm.<br />
Bei einem Ausflug auf die<br />
Quinta da Avessada kommt der Gast erstmals<br />
in Kontakt mit der lokalen Kochkunst<br />
und vorzüglichen Weinen. Die Verpflegung<br />
auf der MS Douro Spirit selbst ist hervorragend.<br />
Wir staunen, was die Küchencrew auf<br />
kleinem Raum auf die Tische zaubert. Bemerkenswert<br />
ist nicht nur das Frühstücksbuffet,<br />
sondern auch die auserwählten<br />
Douro-Weine zum Mittag- und Abendessen,<br />
die im Gesamtpaket bereits enthalten<br />
sind. Die Kabinen der MS Douro Spirit sind<br />
komfortabel eingerichtet und verfügen allesamt<br />
über eine Klimaanlage, was wir im<br />
Juli bei Aussentemperaturen von bis zu 39<br />
Grad Celsius sehr zu schätzen wissen.<br />
LUXURIÖSE<br />
FLUSSREISE<br />
D<br />
ie achttägige Reise führt<br />
uns in rund zwei Flugstunden<br />
von Zürich nach<br />
Porto. Die Küstenstadt im<br />
Nordwesten Portugals mit rund 210 000<br />
Einwohnern ist bekannt für ihre prächtigen<br />
Brücken und den hier produzierten<br />
Portwein. Sandeman, Graham, Cockburn,<br />
Ferreira oder Offley – allesamt weltbekannte<br />
Qualitätsprodukte, die in Porto<br />
bzw. am gegenüberliegenden Ufer in Vila<br />
Nova de Gaia (186 000 Einwohner) in riesigen<br />
Kellern und Holzfässern gelagert<br />
werden. Dazu gibt es in Porto viele mittelalterliche<br />
Viertel mit schmalen, kopfsteingepflasterten<br />
Strassen, gemütliche<br />
Cafés und besuchenswerte Geschäfte.<br />
Herausragende Sehenswürdigkeiten sind<br />
die berühmte Metallbrücke Ponte Dom<br />
Luis I, die Porto mit der Nachbarstadt Vila<br />
Nova de Gaia verbindet, die Igreja de São<br />
Francisco (Kirche mit barockem Inneren<br />
und üppig vergoldeten Schnitzereien),<br />
Die MS Douro Spirit wurde 2011 gebaut, ist 78,10 m lang, 11,40 m breit, 7,40 m über Wasser und<br />
hat einen Tiefgang von 1,70 m. Sie bietet in 65 Kabinen Platz für maximal 124 Passagiere. Rund<br />
32 Crewmitglieder sorgen sich um das Wohl der Gäste.<br />
28 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
REISEN<br />
Spektakuläre Rückkehr nach Porto in den frühen Abendstunden.<br />
Wallfahrtskirche in Lamego.<br />
Flamenco-Show in Salamanca.<br />
An jedem der sieben Flussreisetage<br />
haben die Passagiere die Möglichkeit, entweder<br />
erholsame und gemütliche Stunden<br />
auf dem Schiff bzw. dem Oberdeck mit<br />
Pool zu verbringen oder einen Ausflug<br />
hinzuzubuchen. Am dritten Tag erreicht<br />
die MS Douro Spirit bereits das Dorf Vega<br />
de Terrón an der spanischen Grenze. Von<br />
dort aus geht es für die Gäste in modernen<br />
Reisecars nach Castelo Rodrigo, das zu<br />
den zwölf historischen Dörfern Portugals<br />
zählt. Symbole des Dorfes sind – neben<br />
dem reichen Erbe aus dem Mittelalter –<br />
die Hundertschaften an Störchen, welche<br />
sich hier während neun Monaten im Jahr<br />
niederlassen. Die von den Römern erbaute<br />
Festung trohnt auf einem 670 Meter über<br />
dem Meeresspiegel liegenden Berg.<br />
Am vierten Tag führt die Reise wieder<br />
per klimatisiertem Reisecar nach Spanien.<br />
Nach einer rund zweistündigen Fahrt erreichen<br />
wir Salamanca, die geschichtsträchtige<br />
Provinzhauptstadt, deren Wurzeln bis<br />
in die keltische Zeit zurückreichen (zirka<br />
275 v. Chr.). In Salamanca wurde im 13.<br />
Jahrhundert auch die älteste Universität<br />
der Iberischen Halbinsel gegründet, welche<br />
neben Paris und Bologna zu den drei<br />
wichtigsten Universitäten der Welt gehörte.<br />
Salamanca ist auch heute noch eine<br />
faszinierende Stadt. Im Jahre 2002 war sie<br />
Kulturhauptstadt Europas und gehört seit<br />
31 Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
40 000 Studenten aus ganz Europa und<br />
160 000 Einwohner verleihen der Stadt ein<br />
multikulturelles, weltoffenes Ambiente.<br />
Nach einer Nacht in Barca d’Alva führt<br />
der Weg der MS Douro Spirit wieder flussabwärts<br />
in Richtung Porto. Dabei steht ein<br />
Besuch der Weinberge inklusive Weingut<br />
des weltbekannten Portwein-Herstellers<br />
Sandeman an, dessen Wurzeln bis ins Jahr<br />
1790 zurückreichen. Gegründet wurde die<br />
Marke vom Schotten George Sandeman,<br />
der Port und Sherry nach London importierte.<br />
Von der modernen Anlage aus bietet<br />
sich den Passagieren ein grandioser Blick<br />
auf den Douro. Wein ist selbstredend eines<br />
der Hauptthemen auf dieser Fluss reise.<br />
Deshalb darf auch ein Besuch im prunkvollen<br />
Mateus-Schloss bei Vila Real nicht fehlen.<br />
Der Mateus Rosé ist wohl der bekannteste<br />
Wein aus Portugal überhaupt.<br />
TOLLE WEINE<br />
UND KULTUR<br />
Der Ausflug in die alte Bischofsstadt<br />
Lamego steht im Mittelpunkt des sechsten<br />
Reisetages. Der Bus bringt die Reisegruppe<br />
hinauf zur Wallfahrtskirche. Die «Nossa<br />
Senhora dos Remédios» ist nach Fatima<br />
der zweitwichtigste Pilgerort Portugals.<br />
Auf den Wallfahrtshügel führt auch ein imposanter<br />
Treppenaufgang mit 686 Stufen,<br />
dessen Zwischenplateaus mit riesengrossen,<br />
landestypischen blau-weissen Fliesen<br />
verziert sind. Fast noch beeindruckender<br />
ist dann aber die abendliche Einfahrt in<br />
Schleusen (bis zu 35 Meter hoch) müssen<br />
passiert werden. Ein zusätzliches Spektakel!<br />
Porto, unter den weltberühmten Brückenkonstruktionen<br />
hindurch. Die MS Douro<br />
Spirit legt auf der gegenüberliegenden Seite<br />
bei Vila Nova de Gaia an. Vom Schiff aus<br />
bietet sich ein atemberaubender Blick auf<br />
das labyrinthartige Häusergewirr Portos<br />
und das pulsierende Leben am Flussufer.<br />
Den Abschluss dieser gleichermassen<br />
kurzweiligen wie erholsamen Douro-<br />
Fluss reise macht am siebten Tag ein Besuch<br />
der Kulturhauptstadt Europas 2012.<br />
Guimarãr es beeindruckt mit seinen von<br />
mittelalterlichen Häusern umrahmten<br />
Plätzen, dem Stadtkern und einer alten<br />
Burganlage. Auf der Stadtmauer prangt<br />
der Spruch: «Hier wurde Portugal geboren»,<br />
denn in Guimarães wurde im Jahre<br />
1139 das neue Königreich Portugal ausgerufen.<br />
Am letzten Tag geht es dann nach<br />
dem Frühstück mit dem Reisecar zurück<br />
auf den Flughafen. Wir haben rundherum<br />
erholte, glückliche und zufriedene Gesichter<br />
gesehen. Jetzt verstehen wir auch, weshalb<br />
es Leute, die einmal eine Flussreise<br />
gebucht haben, immer wieder zurück aufs<br />
Schiff zieht. www.thurgautravel.ch<br />
Text und Bilder Markus Rutishauser<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
29
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RATGEBER<br />
OCCASIONSKAUF<br />
TIPPS UND HAFTUNG<br />
FÜR SACHMÄNGEL<br />
Die Mehrzahl der in der Schweiz verkauften Fahrzeuge sind Occasionen.<br />
Nicht alle Käufe verlaufen reibungslos. Die CAP als Versicherungsdienstleisterin<br />
des <strong>ACS</strong> sieht sich bei Occasionskäufen öfters mit Vertragsstreitigkeiten von<br />
<strong>ACS</strong>-Premium-Mitgliedern konfrontiert.<br />
D<br />
iese betreffen meist die<br />
Frage von Sachmängeln<br />
und der Gewährleistung<br />
bzw. Garantie. Die folgenden<br />
Tipps sollen zur Orientierung dienen,<br />
was es beim Kauf zu berücksichtigen gilt<br />
und wie sich Streitigkeiten präventiv vermeiden<br />
lassen.<br />
VERTRAGSPARTNER PRÜFEN<br />
Es ist ratsam, den Verkäufer kurz mittels<br />
Internetrecherche sowohl generell und<br />
zu vorhandenen Bewertungen als Verkäufer<br />
zu prüfen. So weiss man, ob er grundsätzlich<br />
zuverlässig ist oder ob eine gesunde<br />
Skepsis angebracht ist.<br />
FAHRZEUG PRÜFEN:<br />
BESICHTIGUNG UND PROBEFAHRT<br />
Eine Besichtigung, am besten zu<br />
zweit, ist empfehlenswert. Es gilt möglichst<br />
viel über das Fahrzeug herauszufinden<br />
(Fahrzeugausweis, Serviceheft, etc.).<br />
Mit einer ausgedehnten Probefahrt lassen<br />
sich grundsätzliche Probleme im Betrieb<br />
des Fahrzeuges erkennen.<br />
SCHRIFTLICHER VERTRAG<br />
Ein schriftlicher Vertrag ist aus Beweisgründen<br />
empfehlenswert. Im Vertrag<br />
ist das Fahrzeug mit seinen wesentlichen<br />
Eigenschaften (Marke, Modell etc.) inklusive<br />
Zubehör möglichst klar zu bezeichnen.<br />
GEWÄHRLEISTUNG UND GARANTIE<br />
Die Begriffe Gewährleistung und<br />
Garantie werden oft verwechselt oder<br />
vermischt. Das Gesetz gibt Käufern bei<br />
Mängeln bestimmte Rechte, was Gewährleistung<br />
heisst. Es sind dies die Minderung<br />
oder die Wandelung. Die Minderung<br />
bedeutet eine im Verhältnis zum Mangel<br />
angemessene Reduktion des Kaufpreises.<br />
Eine Besichtigung ist empfehlenswert.<br />
Wandelung heisst, dass ein Käufer bei<br />
gravierenden Mängeln vom Kaufvertrag<br />
zurücktreten kann. Das Gesetz gibt dem<br />
Käufer hingegen keinen Nachbesserungsanspruch<br />
(Reparatur).<br />
Eine Garantie ist dagegen die freiwillige<br />
Zusage des Verkäufers, dass er für<br />
bestimmte Mängel vertraglich einstehen<br />
will.<br />
Oft wird zum Nachteil des Käufers<br />
die Gewährleistung eingeschränkt oder<br />
ausgeschlossen. Nicht ausgeschlossen<br />
werden kann die Haftung für ausdrücklich<br />
zugesicherte Eigenschaften und bei<br />
arglistiger Täuschung, welche allerdings<br />
kaum zu beweisen ist. Bei Formulierungen<br />
wie «ab Platz», «wie gesehen und gefahren»<br />
oder «tel quel» haftet der Verkäufer nicht<br />
für Mängel, die bei der Besichtigung oder<br />
Probefahrt erkennbar waren. «Ab MFK»<br />
heisst nur, dass die gesetzlichen Minimalanforderungen<br />
zur Betriebssicherheit<br />
erfüllt werden. Falls der Käufer solche<br />
Vertragsbestimmungen nicht will, so ist<br />
es ratsam, diese zu streichen, anzupassen<br />
oder zu ergänzen.<br />
MANGEL BEIM<br />
OCCASIONSFAHRZEUG<br />
Nicht jeder Mangel ist rechtlich relevant.<br />
Bei einem Occasionsfahrzeug sind<br />
die Laufleistung und das Alter zu berücksichtigen:<br />
Eine normale Abnutzung ist kein<br />
Mangel, auch nicht dem Käufer bekannte<br />
oder bei Besichtigung/Probefahrt erkennbare<br />
Mängel. Konkrete Zusicherungen des<br />
Verkäufers sind hingegen verbindlich.<br />
FESTSTELLEN UND MITTEILUNG<br />
(«MÄNGELRÜGE») VON MÄNGELN<br />
Besteht Gewährleistung oder wurden<br />
Zusicherungen gemacht, muss der Käufer<br />
zweierlei beachten. Einerseits muss er<br />
das Fahrzeug nach Übernahme rasch auf<br />
Mängel prüfen. Stellt er Mängel fest, so<br />
muss er diese andererseits dem Verkäufer<br />
grundsätzlich sofort mit «Mängelrüge»<br />
mitteilen, sicherheitshalber per Einschreiben<br />
und möglichst konkret beschrieben.<br />
Besteht nur eine freiwillige Garantie, so<br />
müssen die Mängel dem Verkäufer während<br />
der Garantiedauer gemeldet werden.<br />
Lässt sich mit dem Verkäufer dann keine<br />
gütliche Lösung erzielen (z. B. kostenlose<br />
Reparatur, Minderung, Wandelung), so<br />
ist es ratsam, sich rasch rechtliche Unterstützung<br />
durch die CAP zu sichern.<br />
Text cap Bild Markus Rutishauser<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
31
<strong>ACS</strong><br />
JUGENDFAHRLAGER<br />
SCHON MIT 17<br />
AUTOFAHREN LERNEN<br />
Erfahrene Instruktoren erklären den Jugendlichen, wie das Fahrzeug auf einer abfallenden Strasse korrekt gesichert wird.<br />
Die Jugendfahrlager<br />
des <strong>ACS</strong> stehen<br />
Jugendlichen im Alter<br />
ab 17 Jahren offen,<br />
die noch keinen Lernfahrausweis<br />
besitzen.<br />
Auch die beiden Events<br />
<strong>2019</strong> der Sektionen<br />
Zürich und beider Basel<br />
waren ein Erfolg.<br />
in der Vergangenheit laufend aktualisiert<br />
und erweitert. Heute steht den Jugendlichen<br />
zudem offen, am Ende des Lagers die<br />
Theorieprüfung abzulegen. Eine grosse<br />
Mehrheit der JuFaLa-Teilnehmer kehrt<br />
deshalb mit bestandener Theorieprüfung<br />
nach Hause zurück. Ebenso können praktische<br />
Erfahrungen mit einer Handschaltung<br />
und einem Automatikgetriebe sowie<br />
neuerdings auch erste Fahreindrücke mit<br />
Elektroautos gesammelt werden.<br />
Die einwöchigen Lager erfreuten sich<br />
auch in diesem Jahr grosser Beliebtheit.<br />
Beide Events, welche von den <strong>ACS</strong>-Sektionen<br />
beider Basel in Melchtal OW und<br />
von der Sektion Zürich in Flumserberg SG<br />
durchgeführt wurden, waren bis auf den<br />
letzten Platz ausgebucht. Insgesamt nahmen<br />
rund 60 Jugendliche teil.<br />
Unter der Leitung von diplomierten<br />
Fahrlehrern und Instruktoren konnten<br />
sich die Teilnehmer sowohl theoretisches<br />
M<br />
it seinen Jugendfahrlagern<br />
(JuFaLa) während<br />
den Sommerferien ermöglicht<br />
der <strong>ACS</strong> interessierten<br />
Jugendlichen schon seit rund 50<br />
Jahren, unter Anleitung von erfahrenen<br />
Fahrlehrern und Instruktoren, erste fundamentale<br />
Erfahrungen im Umgang mit<br />
vier- und zweirädrigen Verkehrsmitteln<br />
zu sammeln. Das Lagerprogramm wurde<br />
Pylonenslalom mit Instruktor auf einer abgesperrten Strecke.<br />
32<br />
AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
<strong>ACS</strong><br />
Die JuFaLa-Unterkünfte im Sportcamp<br />
Durrenbach im Melchtal mitten in der<br />
herrlichen Bergwelt.<br />
als auch praktisches Wissen aneignen. Insgesamt<br />
umfasste das umfangreiche JuFa-<br />
La-Wochenprogramm am Basler Beispiel<br />
14 praktische Fahrstunden mit dem Auto<br />
und sechs mit dem Motorrad (freiwillig).<br />
Dazu gab es sechs Theoriestunden und<br />
eine zehnstündige Nothelfer-Ausbildung.<br />
«Wir versuchen in unseren Lektionen, eine<br />
massgeschneiderte Lösung für jeden Kursteilnehmer<br />
anzubieten», betont Fahrlehrer<br />
Carlo Fiore, der das JuFaLa in Melchtal<br />
leitete. Am Ende der Woche nahmen die<br />
Kursteilnehmer nicht nur die Bestätigung<br />
der bestandenen Theorieprüfung, sondern<br />
Bei den ersten Fahrversuchen mit dem Motorrad werden die Teilnehmer individuell betreut.<br />
ERSTMALS MIT<br />
ELEKTROAUTO<br />
Nothelferkurs-Lehrerin Therese Fiore mit<br />
dem allseits beliebten JuFaLa-Maskottchen<br />
in Melchtal.<br />
Die Teilnehmer des JuFaLa’s der Sektion Zürich in Flumserberg.<br />
auch das Nothelfer-Diplom mit nach Hause.<br />
Mit diesen beiden Anerkennungen können<br />
die Jugendlichen den Lernfahrausweis<br />
beantragen und dürften aufgrund ihrer<br />
Erfahrung sicher auch die eine oder andere<br />
Fahrstunde einsparen.<br />
Unter professioneller Anleitung und<br />
auf abgesperrtem Gelände erhielten die<br />
JuFaLa-Teilnehmer bereits umfangreiche<br />
Grundkenntnisse des Autofahrens, wie die<br />
richtige Sitzposition und die Einstellung<br />
der Rück- und Aussenspiegel. Auch das<br />
Slalomfahren oder das korrekte Sichern<br />
des Fahrzeugs auf einer abfallenden Strasse<br />
gehörten zum Kursprogramm. Erstmals<br />
wurde in diesem Jahr auch ein Elektrofahrzeug<br />
eingesetzt. Dazu lernten die Teilnehmer<br />
aber auch das Ausführen kleinerer<br />
Reparaturen sowie mit diversen Vorträgen<br />
von Verkehrs- und Verkehrssicherheitsexperten<br />
auch Wichtiges zum Thema Drogen<br />
und Alkohol am Steuer.<br />
Bei den Teilnehmern sah man rundherum<br />
nur aufgestellte und zufriedene Gesichter.<br />
Auch entstand in den JuFaLa’s die<br />
eine oder andere neue Freundschaft. Die<br />
meisten Teilnehmer kannten sich vorher<br />
noch nicht. «Diese Woche hat mir enorm<br />
viel genützt», betont ein Lagerteilnehmer,<br />
und fügt hinzu, dass «es auch noch grossen<br />
Spass gemacht hat, mit Gleichaltrigen<br />
zu lernen und sich auszutauschen. Neben<br />
den Fahr- und Theoriekursen blieb immer<br />
auch noch genügend Zeit für Freizeit<br />
und Spass!» Und auch das Essen sei ausgezeichnet<br />
gewesen. «Insgesamt einfach eine<br />
tolle Woche, die mich meinem Traum vom<br />
Führerschein einen grossen Schritt näher<br />
gebracht hat!»<br />
Die JuFaLa’s werden auch im nächsten<br />
Jahr während den Sommerferien durchgeführt.<br />
Die entsprechenden Ausschreibungen<br />
finden Sie in einer der nächsten <strong>Ausgabe</strong>n<br />
dieses Magazines oder online auf<br />
www.acs.ch<br />
Text und Bilder Markus Rutishauser<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
33
HOTELTIPP<br />
HOTEL KLOSTERBRÄU & SPA/SEEFELD IN TIROL<br />
WIE ZUHAUSE FÜHLEN<br />
Auf dem Sonnenplateau<br />
in Seefeld<br />
in Tirol befindet sich<br />
das Fünfsterne-Hotel<br />
Klosterbräu & SPA, ein<br />
ehemaliges Kloster aus<br />
dem Jahre 1516 – heute<br />
eines der besten Wellnesshotels<br />
der Alpen.<br />
D<br />
ie Hotelgäste geniessen<br />
den mehrfach prämierten<br />
SPA mit vier Wasserflächen,<br />
sechs Ruheräumen<br />
mit nie versiegendem Bierbrunnen und<br />
acht Saunen inklusive der weltweit einzigen<br />
handgeschnitzten Sauna. Gemäss<br />
dem FEEL.YOUNIQUE ® -Konzept werden<br />
alle Behandlungen individuell angepasst.<br />
Gastgeberfamilie Seyrling.<br />
Acht hauseigene Restaurants mit TCM<br />
inspirierter Vital-Küche, mit Tiroler Wurzeln<br />
und Produkten aus dem Garten sorgen<br />
für das leibliche Wohl der Gäste. Highlights<br />
sind die hauseigene Brauerei, das<br />
Romantikdinner sowie Führungen in den<br />
500 Jahre jungen Klosterweinkeller.<br />
Die gewaltige Natur erleben die Gäste<br />
mit ihrem persönlichen Aktivitäten- &<br />
Wander-Guide. Yoga, Qi-Gong und Pilates<br />
werden täglich angeboten. Das Hotel<br />
Klosterbräu & SPA grenzt südseitig an<br />
ein weitläufiges und privates Naturerholungsgebiet<br />
und gleichzeitig an die Fussgängerzone<br />
von Seefeld mit zahlreichen<br />
Boutiquen, Restaurants und einem Casino.<br />
Seefeld präsentiert sich ganzjährig als<br />
sonniges Spazier-Eldorado mit gemütlichen,<br />
breiten, flachen und sicheren Wegen.<br />
Wer jedoch Almen und Gipfelkreuze erklimmen<br />
möchte, kann dies im Alpenpark<br />
Karwendel und dem Wettersteingebirge<br />
erleben – ebenfalls direkt vor den Toren<br />
Seefelds. Die Region erreichen Sie einfach<br />
und schnell mit dem eigenen Auto (rund<br />
3:15 Stunden ab Zürich) oder per Bahn via<br />
Innsbruck (4:34 Stunden ab Zürich HB).<br />
Herzliche Gastfreundschaft und exzellenten<br />
Service garantieren 100 charmante<br />
Mitarbeiter und sechs Familienmitglieder,<br />
die im Hotel tätig sind, gemäss<br />
dem Motto «Einer von uns ist immer für<br />
Sie da» – und das bereits seit sechs (!)<br />
Generationen. «Die Gäste, viele davon<br />
Stammgäste seit vielen Jahren, lieben das<br />
besondere Ambiente und den exzellenten<br />
Service in Kombination mit einer lockeren<br />
und herzlichen Gastfreundschaft», freut<br />
sich Familie Seyrling.<br />
<strong>ACS</strong>-Spezialangebot<br />
• Den <strong>ACS</strong>-Mitgliedern offeriert die Gastgeber-Familie<br />
Seyrling das nachfolgende<br />
exklusive Sonderangebot:<br />
• Vier oder sieben Übernachtungen im<br />
Wunschzimmer (nach Verfügbarkeit)<br />
• Eine Nacht kostenlos<br />
• Inklusive der ¾ Vital Gourmet Pension<br />
mit Frühstück, leichtem Lunch und<br />
Dinner<br />
• Nutzung des mehrfach prämierten<br />
Wellnessbereiches<br />
• Pro Person ein Feel-SPA-Voucher im<br />
Wert von 40 Euro<br />
• Aperitif im 500 Jahre jungen Weinkeller<br />
mit der Gastgeberfamilie<br />
• Klosterbräu YOUNIQUE ® Services<br />
Gültig in den Reisezeiträumen:<br />
01.09.<strong>2019</strong> – 17.11.<strong>2019</strong><br />
28.11.<strong>2019</strong> – 20.12.<strong>2019</strong><br />
15.03.2020 – 23.03.2020<br />
14.06.2020 – 23.07.2020<br />
Bei 4 Tagesaufenthalten:<br />
Anreise Sonntag oder Montag möglich.<br />
Hotel Klosterbräu & SPA*****<br />
Klosterstrasse 30, A-6100 Seefeld in Tirol<br />
Telefon: +43 (0)5212 2621,<br />
E-Mail: anfrage@klosterbraeu.com<br />
Die Preise belaufen sich pro Person<br />
und Nacht, inklusive Vital-Gourmet-<br />
Pension mit Frühstück, Lunch & Dinner, ab<br />
161 Euro. Top-Urlaubsangebote erhalten<br />
Interessenten mit individueller Beratung<br />
telefonisch, per E-Mail oder online auf<br />
www.klosterbraeu.com<br />
Text mru/pd / Bilder zVg<br />
34<br />
AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />
WAHL IN DIE<br />
EIDGENÖSSISCHEN RÄTE<br />
Der <strong>ACS</strong> vertritt die verkehrspolitischen Interessen seiner Mitglieder<br />
und der Autofahrenden allgemein. Er setzt sich auf Bundesebene genauso<br />
wie auf kantonaler und kommunaler Ebene an vorderster Front dafür ein,<br />
dass der motorisierte Individualverkehr in der Mobilität der Zukunft<br />
seine Bedeutung behält. Der <strong>ACS</strong> will sicherstellen, dass die freie Wahl des<br />
Verkehrsmittels und der Verkehrsfluss jederzeit gewährleistet werden.<br />
A<br />
uf den folgenden Seiten stellen<br />
wir <strong>ACS</strong>-Mitglieder aus<br />
verschiedenen Sektionen<br />
vor, die für die kommende<br />
Legislatur für einen Sitz in den eidgenössischen<br />
Räten kandidieren. Die insgesamt<br />
33 Kandidatinnen und Kandidaten nehmen<br />
dabei alle zu drei aktuellen verkehrspolitischen<br />
Fragen kurz Stellung.<br />
Im Vorfeld dieser Kurzporträts möchten<br />
wir Ihnen die Position des <strong>ACS</strong> Schweiz<br />
zu den brennendsten, verkehrspolitischen<br />
Fragen in kurzer und prägnanter Form näherbringen.<br />
FÜR EINE DECKELUNG DES BENZIN-<br />
PREISES BEI EINEM MAXIMUM VON FÜNF<br />
RAPPEN PRO LITER<br />
Der <strong>ACS</strong> ist sich der Verantwortung<br />
bewusst, dass alle einen Beitrag zur Reduktion<br />
der CO2-Emissionen leisten müssen.<br />
Die Massnahmen zum Erreichen der<br />
Ziele gemäss Energie-Strategie 2<strong>05</strong>0 dürfen<br />
aber nicht auf die Autofahrer allein abgewälzt<br />
werden. Der <strong>ACS</strong> fordert deshalb<br />
bei der Totalrevision des CO2-Gesetzes<br />
eine Deckelung des Benzinpreises bei einem<br />
Maximum von fünf Rappen pro Liter.<br />
GEGEN TEMPO 30 AUF HAUPTVERKEHRS-<br />
ACHSEN<br />
Der <strong>ACS</strong> fordert die Gewährleistung<br />
des Verkehrsflusses auf Hauptverkehrsachsen.<br />
Deshalb lehnt er Tempo 30 auf<br />
diesen übergeordneten Strassen kategorisch<br />
ab. Unter anderem, weil dadurch die<br />
umliegenden Quartiere durch den entstehenden<br />
Ausweichverkehr zusätzlich belastet<br />
werden, was es unbedingt zu vermeiden<br />
gilt. Einer Einführung von Tempo 30<br />
in Bereichen, in denen es aus Gründen der<br />
Verkehrssicherheit unerlässlich ist – z.B.<br />
in der Nähe von Kindergärten und Schulen<br />
– steht der <strong>ACS</strong> wohlwollend gegenüber.<br />
KEINE VOREILIGE EINFÜHRUNG VON<br />
MOBILITY PRICING<br />
Der <strong>ACS</strong> ist grundsätzlich offen gegenüber<br />
neuen Finanzierungsmodellen für<br />
unsere Mobilität. Aber erst wenn die Bereitschaft<br />
für Kostentransparenz vorhanden<br />
ist und wenn sowohl der öffentliche<br />
Verkehr als auch der mobilisierte Individualverkehr<br />
miteingeschlossen werden,<br />
kann über ein Mobility Pricing gesprochen<br />
werden. Ein einseitiges Preissystem wie<br />
das Roadpricing lehnt der <strong>ACS</strong> strikt ab.<br />
FÜR KOSTENTRANSPARENZ BEI DEN<br />
VERSCHIEDENEN VERKEHRSTRÄGERN<br />
Der <strong>ACS</strong> fordert eine möglichst hohe<br />
Kostentransparenz bei den Verkehrsträgern.<br />
In einer Studie hat das ARE errechnet,<br />
dass der öffentliche Verkehr bis 2040<br />
einen Zuwachs von 51 % gegenüber heute<br />
verzeichnen wird. Beim motorisierten Individualverkehr<br />
MIV sollen es nur 18 % sein.<br />
Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang,<br />
dass 75 % des Personenverkehrs<br />
auf der Strasse abgewickelt werden.<br />
Der <strong>ACS</strong> toleriert keine einseitige Bevorzugung<br />
eines Verkehrsträgers und fordert<br />
höchstmögliche Kostentransparenz.<br />
FÜR DAS AUSBAUPROGRAMM NATIONAL-<br />
STRASSEN UND DAS PROGRAMM AGGLO-<br />
MERATIONSVERKEHR DES BUNDESRATS<br />
In der Frühlingssession <strong>2019</strong> hat der<br />
Nationalrat die Vorlage für die Weiterentwicklung<br />
des Nationalstrassennetzes bis<br />
2030 und die entsprechenden Verpflichtungskredite<br />
im Umfang von CHF 14,8<br />
Milliarden gutgeheissen. Gleichzeitig hat<br />
er zusätzliche Verpflichtungskredite im<br />
Umfang von CHF 1.34 Milliarden freigegeben,<br />
um die Verkehrssituation in den<br />
Agglomerationen zu verbessern. Der <strong>ACS</strong><br />
begrüsst den geplanten Ausbau zur Beseitigung<br />
von Engpässen und fordert, dass<br />
der Infrastrukturausbau vom Bund möglichst<br />
schnell vorangetrieben wird, damit<br />
die jährlichen Staustunden in der Schweiz<br />
reduziert werden können.<br />
FÜR NEUE MOBILITÄTSFORMEN SOWIE<br />
DIE VERNETZUNG DES INDIVIDUALVER-<br />
KEHRS MIT DEM ÖFFENTLICHEN VERKEHR<br />
Unser Verkehrsnetz kann wegen der<br />
beschränkten Platzverhältnisse nicht beliebig<br />
ausgebaut werden. Deshalb muss<br />
eine verstärkte Vernetzung der verschiedenen<br />
Verkehrsträger angestrebt werden.<br />
Nicht jeder Verkehrsträger ist überall<br />
gleich geeignet. Daher müssen auch neue<br />
Formen der Zusammenarbeit gesucht<br />
werden. Der <strong>ACS</strong> fordert, dass nach alternativen<br />
Lösungen gesucht wird, um die<br />
zukünftig benötigte Verkehrsleistung zu<br />
gewährleisten. Und dies ohne einseitige<br />
Bevorzugung eines Verkehrsträgers oder<br />
einer Antriebsform.<br />
GEGEN DIE EINSEITIGE FÖRDERUNG EIN-<br />
ZELNER ANTRIEBSSYSTEME<br />
Der <strong>ACS</strong> unterstützt die Entwicklung<br />
und den Einsatz neuer Technologien.<br />
Gleichzeitig fordert er aber auch Transparenz<br />
bezüglich der einzelnen Antriebssysteme.<br />
Er ist gegen eine einseitige Förderung<br />
oder die Verunglimpfung spezifischer<br />
Antriebssysteme und lehnt deshalb sämtliche<br />
Massnahmen, die ein Antriebssystem<br />
gezielt bevorzugen, strikte ab. Auch hier<br />
gilt es klar festzuhalten, dass nicht alle Antriebssysteme<br />
für jeden Verkehrseinsatz<br />
gleich geeignet sind.<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
35
EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />
Unsere Fragen<br />
an die Kandidaten<br />
1 2 3<br />
Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />
mit der Totalrevision des<br />
CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />
Benzinpreiserhöhung?<br />
Machen aus Ihrer Sicht<br />
Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />
weshalb und wo?<br />
Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />
ein zukünftiges Preissystem für<br />
die Mobilität in der Schweiz<br />
aussehen?<br />
Basel-Land<br />
2<br />
neu<br />
Christoph Buser, FDP,<br />
Basel-Land<br />
1CO2-Kompensationsmassnah-<br />
men, die an eine Erhöhung der<br />
Treibstoffkosten gebunden sind,<br />
sind nicht zielführend. Neben<br />
den Privaten werden so vor allem<br />
KMU empfindlich getroffen, die<br />
ihre Mobilität kaum einschränken<br />
können. Die Förderung von F&E<br />
neuer Treibstoffe muss hingegen<br />
intensiviert werden.<br />
3<br />
Die allg. Geschwindigkeit ist gemäss<br />
Strassenverkehrsgesetz<br />
50 km/h. Ausnahmen sind möglich,<br />
zum Beispiel auf Quartierstrassen.<br />
Tempo-30 auf Hauptstrassen<br />
hingegen verschiebt den<br />
Verkehr nur auf Nebenstrassen.<br />
Zudem haben sich die Erwartungen<br />
an die Tempo-30-Zonen nicht<br />
erfüllt (u.a. Sicherheit).<br />
Mehr Kostenwahrheit und<br />
-transparenz bei allen Verkehrsträgern.<br />
Die Automobilisten sind<br />
die einzigen, die sich zu 100%<br />
selber finanzieren. Alle anderen<br />
Verkehrsträger erfahren eine<br />
grosszügige Subventionierung,<br />
die die Leute glauben lässt, dass<br />
der ÖV die finanziell günstigste<br />
Variante zum Auto ist.<br />
bisher<br />
Thomas de Courten, SVP<br />
Basel-Land<br />
Ich setze mich konsequent für<br />
tiefere Steuern, Abgaben und<br />
Gebühren ein. Deshalb wehre<br />
ich mich auch gegen höhere<br />
CO2-Abgaben auf Treibstoffen,<br />
neue Tunnelgebühren, Mobility-Pricing,<br />
E-Vignette, Erhöhung<br />
der Autobahnvignette und andere<br />
Versuche, Automobilisten einseitig<br />
weiter zu melken.<br />
Innerorts soll auf Haupt- und<br />
wichtigen Durchfahrtsstrassen<br />
wie bisher generell Tempo 50<br />
gelten. Der Verkehrsfluss muss<br />
verbessert werden. Auf Quartierstrassen<br />
kann Tempo 30 zur<br />
Wohnqualität und zur Sicherheit<br />
beitragen.<br />
Investitions-, Betriebs- und<br />
Unterhaltskosten sind je<br />
Verkehrsträger vollständig und<br />
transparent anzuweisen und separat<br />
zu finanzieren. Querfinanzierungen<br />
sind auszuschliessen.<br />
Steuern, Abgaben und Gebühren,<br />
die allein mit bevormundenden<br />
Lenkungszielen begründet werden,<br />
sind abzulehnen.<br />
neu<br />
Melvin Imhof, Jungfreisinnige<br />
FDP, Basel-Land<br />
Anstatt fossile Treibstoffe zu verteuern,<br />
sollte man darum bemüht<br />
sein, CO2-neutrale Antriebstechnologien,<br />
wie zum Beispiel<br />
die Brennstoffzelle in Wasserstoffautos,<br />
massentauglich zu<br />
machen, indem man deren Preise<br />
senkt und das Wasserstofftankstellen-Netz<br />
mit einer nationalen<br />
Strategie ausbaut.<br />
Zugegeben, zu meinen Lieblingsstrecken<br />
zählen auch keine<br />
Tempo-30-Zonen. Aber diese<br />
tragen zur Verkehrssicherheit<br />
bei. Insbesondere in Quartieren,<br />
wo viele Kinder auf den Strassen<br />
unterwegs sind, retten sie sogar<br />
Leben. Und das zu wissen macht<br />
mir die Fahrt im Schneckentempo<br />
dann doch erträglich.<br />
Grundsätzlich gilt es den Individualverkehr<br />
so günstig zu halten,<br />
wie er momentan ist. Beim<br />
öffentlichen Verkehr müssen<br />
dringend Anreize zur Effizienz<br />
und zur Konkurrenz unter den<br />
verschiedenen Anbietern geschaffen<br />
werden, um die Preise<br />
dort nachhaltig zu senken.<br />
neu<br />
Nicole Nüssli-Kaiser, FDP<br />
Basel-Land<br />
Ich bin gegen eine weitere<br />
Benzinpreiserhöhung. Es gilt zu<br />
verhindern, dass Autofahren zu<br />
einem Luxusgut wird und ein weiterer<br />
unendlich ausschöpfbarer<br />
Topf geschaffen wird. Denn eine<br />
wirkungsvolle Lenkungsabgabe<br />
würde voraussetzen, dass die<br />
Benzin- und Dieselpreise massiv<br />
erhöht werden.<br />
Tempo-30-Zonen machen lediglich<br />
in Quartierstrassen, Altstadtund<br />
Dorfkernbereichen Sinn.<br />
Auf Hauptverkehrsachsen und<br />
Durchgangsstrassen, die meist<br />
breit ausgestaltet sind, macht<br />
Tempo-30 überhaupt keinen Sinn.<br />
Diese Strassen müssen so angelegt<br />
werden, dass der Verkehr<br />
flüssig durchgeführt wird.<br />
Die Mobilität muss für alle bezahlbar<br />
sein, ansonsten belastet<br />
diese nur die unteren und mittleren<br />
Einkommen. Zudem müssen<br />
sämtliche Verkehrsträger von<br />
Auto über Velo bis zum öffentlichen<br />
Verkehr, berücksichtigt<br />
werden, um zu verhindern, dass<br />
ein Verkehrsträger gegen den<br />
anderen ausgespielt wird.<br />
bisher<br />
Daniela Schneeberger,<br />
FDP, Basel-Land<br />
Fakt ist, dass heute die Lastwagen<br />
durch die LSVA das einzige<br />
Verkehrsmittel sind, welches seine<br />
Kosten trägt. Ich finde es auch<br />
nicht richtig, dass z.B. Elektrofahrzeuge<br />
gar keinen Beitrag an<br />
die Infrastruktur zahlen. Solange<br />
das System so verzerrt ist, lehne<br />
ich jede Erhöhung des Benzinpreises<br />
ab.<br />
Ja, überall dort, wo sie für die<br />
Sicherheit nötig sind – zum Beispiel<br />
bei Kindergärten, Schulen<br />
und wo sinnvoll auch in Wohnquartieren.<br />
Es muss fair sein. Heute schon<br />
leistet jeder Automobilist beim<br />
Kauf von Benzin oder Diesel<br />
eine «distanzabhängige Abgabe»<br />
– wer viel fährt, zahlt viel.<br />
Das funktioniert sehr gut. Dieses<br />
Modell müsste z.B. auch bei<br />
der Elektromobilität eingeführt<br />
werden.<br />
36 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />
Unsere Fragen<br />
an die Kandidaten<br />
1 2 3<br />
Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />
mit der Totalrevision des<br />
CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />
Benzinpreiserhöhung?<br />
Machen aus Ihrer Sicht<br />
Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />
weshalb und wo?<br />
Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />
ein zukünftiges Preissystem für<br />
die Mobilität in der Schweiz<br />
aussehen?<br />
Sandra Sollberger, SVP<br />
Basel-Land<br />
Basel-Stadt<br />
bisher<br />
bisher<br />
Christoph Eymann, LDP<br />
Basel-Stadt<br />
1Ich finde, dass Autofahrerinnen<br />
und Autofahrer schon heute stark<br />
zur Kasse gebeten werden. Es<br />
wäre unverhältnismässig und<br />
unfair, den Mittelstand und das<br />
Gewerbe nochmals mit einer<br />
Benzinpreiserhöhung zu belasten.<br />
Einer moderaten Erhöhung<br />
stimme ich zu, wenn gleichzeitig<br />
andere Massnahmen zur Reduktion<br />
des CO2-Ausstosses erfolgen,<br />
das Auto darf nicht als Sündenbock<br />
erscheinen.<br />
2 3<br />
Solche Zonen können gezielt<br />
Sinn machen, zum Beispiel in<br />
Quartierstrassen. Den extremen<br />
Trend, heute überall 30er-Zonen<br />
einrichten zu wollen, lehne ich<br />
hingegen ab. Wo es Durchgangsoder<br />
Gewerbeverkehr gibt,<br />
verhindern diese Zonen einen<br />
flüssigen Verkehr. Ich empfinde<br />
es teilweise sogar als Schikane.<br />
Flächendeckend: Nein! An bestimmten<br />
Strassenabschnitten,<br />
z. B. vor Schulhäusern: Ja. Dabei<br />
sollen auch temporäre Reduktionen<br />
geprüft werden.<br />
Ein solches Preissystem soll<br />
möglichst auf Eigenverantwortung<br />
setzen und die Freiheit der<br />
Bürgerinnen und Bürger, ihr<br />
geeignetes Angebot zu wählen<br />
nicht beeinträchtigen. Strasse<br />
und Schiene sollen gemeinsam<br />
entwickelt werden. Der Individualverkehr<br />
darf jedoch nicht länger<br />
schlechter gestellt werden.<br />
Die zunehmende Elektromobilität<br />
erfordert die Prüfung des<br />
bisherigen Abgabensystems auf<br />
Treibstoffen. Ein Rückgang des<br />
Benzinkonsums darf nicht zur<br />
Erhöhung der Abgabe führen.<br />
neu<br />
Patrick Huber, CVP<br />
Basel-Stadt<br />
Die Autofahrer bezahlen bereits<br />
heute den grössten Anteil der<br />
Kosten ihrer Mobilität selbst.<br />
Eine Erhöhung darf deshalb nicht<br />
willkürlich sein, sondern sollte<br />
die externen Kosten (u.a. Umweltschäden<br />
und Unfallkosten) decken.<br />
Dies würde in Bezug auf den<br />
Benzinpreis eine eher geringere<br />
Erhöhung bedeuten.<br />
In städtischen Gebieten auf Quartierstrassen<br />
machen 30er-Zonen<br />
aus Gründen der Sicherheit und<br />
Lebensqualität oft Sinn. Damit<br />
der Verkehr fliessen kann, sind<br />
30er-Zonen auf den anderen<br />
Strassen (Haupt- und Sammelstrassen)<br />
abzulehnen.<br />
Jeder Verkehrsträger sollte die<br />
Kosten, die er verursacht, selbst<br />
decken. Auf der Strasse ist dies<br />
mit über 85% Beteiligung der<br />
Nutzenden bereits fast der Fall –<br />
bei anderen Verkehrsträgern sind<br />
wir aufgrund von Subventionen<br />
der öffentlichen Hand noch weit<br />
von der Kostenwahrheit entfernt.<br />
neu<br />
Dominique Martin, FDP<br />
Basel-Stadt<br />
Nur mit Strafsteuern belasten<br />
und sonst bleibt alles gleich, ist<br />
kein Ansatz. Wir brauchen keine<br />
neuen Steuern.<br />
Auf Quartierstrassen machen<br />
solche Tempolimits Sinn, denn sie<br />
erhöhen die Sicherheit. Wegen<br />
dem Lärm bringt’s nicht mehr<br />
viel, denn selbst Benzinmotoren<br />
werden immer leiser. Wichtig<br />
ist der Verkehrsfluss. Bauliche<br />
Massnahmen zur Verkehrsberuhigung<br />
behindern diesen und<br />
führen zu höheren Emissionen.<br />
Wir brauchen keine Preissysteme.<br />
Wir brauchen eine intelligente,<br />
emissionsarme Mobilität. Die<br />
Technologie, insbesondere auch<br />
digitale Technologien, bringen<br />
uns dabei weiter vorwärts.<br />
Mobilität über den Preis steuern<br />
zu wollen oder sogar zu unterbinden,<br />
bedeutet Stillstand und ist<br />
sozial ungerecht.<br />
neu<br />
Daniel Seiler, FDP<br />
Basel-Stadt<br />
Preiserhöhungen, die die<br />
Staatskasse füllen, lehne ich ab.<br />
Lenkungsmassnahmen, die neue<br />
Technologien ermöglichen, unterstütze<br />
ich auch als Liberaler,<br />
aber die Erhöhung muss sozialund<br />
wirtschaftsverträglich sein.<br />
Und Lenkungsabgaben müssen<br />
zwingend an die Bevölkerung<br />
rückverteilt werden.<br />
In Wohnquartieren können<br />
verkehrsberuhigte Zonen Sinn<br />
machen. Auf Hauptverkehrsachsen<br />
hat aber Tempo-30 nichts zu<br />
suchen. Die Hauptverkehrsachsen<br />
müssen den Verkehrsfluss<br />
sicherstellen.<br />
Transparenz und Kostenwahrheit<br />
bei der Mobilität sind zu<br />
unterstützen. Auch Konzepte<br />
für Mobility Pricing sollen näher<br />
geprüft werden, sie müssen aber<br />
für den Staat einnahmenneutral<br />
ausgestaltet werden und alle Verkehrsträger<br />
berücksichtigen.<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
37
EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />
Unsere Fragen<br />
an die Kandidaten<br />
1 2 3<br />
Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />
mit der Totalrevision des<br />
CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />
Benzinpreiserhöhung?<br />
Machen aus Ihrer Sicht<br />
Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />
weshalb und wo?<br />
Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />
ein zukünftiges Preissystem für<br />
die Mobilität in der Schweiz<br />
aussehen?<br />
neu<br />
Patricia von Falkenstein, LDP<br />
Basel-Stadt<br />
Fribourg<br />
1Einer moderaten Erhöhung kann<br />
ich zustimmen. Jedoch muss der<br />
Mehrertrag gezielt zur Verminderung<br />
des CO2-Ausstosses<br />
eingesetzt werden – und nicht in<br />
die Bundeskasse fliessen.<br />
2 3<br />
Solche Zonen machen Sinn, aber<br />
nur an wenigen ausgewählten<br />
Orten, wo es die Sicherheit<br />
erfordert, z.B. bei Schulen,<br />
Altersresidenzen, Spitälern oder<br />
kleine Quartierstrassen. Es muss<br />
geprüft werden, ob Tempo 30<br />
auch nur zu bestimmten Zeiten<br />
(tagsüber) vorgeschrieben werden<br />
soll.<br />
Das heutige System mit Abgaben<br />
auf Treibstoffe ist akzeptiert. Zusätzlich<br />
ein Road-Pricing einzuführen<br />
ist abzulehnen. Die Frage<br />
der Politik muss lauten: «Wie<br />
ermöglichen wir den Verkehr<br />
unter Schonung der Umwelt?»<br />
und nicht: «Wie können wir das<br />
Autofahren vermiesen?»<br />
bisher<br />
Jean-François Rime, SVP<br />
Fribourg<br />
Genf<br />
Eine Erhöhung ist unvermeidlich.<br />
Für mich sind maximal 5 bis 6 Rp.<br />
hinnehmbar. Die Grünen fordern<br />
20 Rp., was in Randgebieten<br />
jedoch nicht tragbar ist.<br />
Tempo-30-Zonen sind nur in<br />
Wohnquartieren akzeptabel.<br />
Allerdings gilt es, die allgemeine<br />
Einrichtung von Tempo 30<br />
in sämtlichen Wohngebieten zu<br />
verhindern.<br />
Der Strassenverkehr finanziert<br />
die durch ihn verursachten Kosten<br />
bereits selbst, im Gegensatz<br />
zu den öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
Der sinkende Verbrauch<br />
durch Hybrid- oder Elektrofahrzeuge<br />
wird die Treibstoffpreise<br />
wahrscheinlich ankurbeln.<br />
neu<br />
Daniel Sormanni, MCG<br />
Genf<br />
Graubünden<br />
Ich bin gegen eine Erhöhung der<br />
Treibstoffpreise. Dies ist nicht<br />
das richtige Mittel, um die Bürger<br />
zu mehr Umweltschutz im Sinne<br />
eines kleineren CO2-Fussabdrucks<br />
zu bewegen. Stattdessen<br />
sollte man durch eine angemessene<br />
positive Steuerpolitik den<br />
Kauf von Hybrid- oder Elektrofahrzeugen<br />
fördern.<br />
Tempo-30-Zonen sind nicht<br />
zielführend und dürfen nicht<br />
allgemein eingeführt werden.<br />
Sie können für manche Zufahrtsstrassen<br />
zu Wohngebieten<br />
sinnvoll sein, müssen jedoch<br />
eng begrenzt bleiben. Lärm und<br />
Umweltverschmutzung werden<br />
durch solche Zonen nicht wirkungsvoll<br />
bekämpft.<br />
Wir müssen an alle denken und<br />
dürfen den Bürgern nicht ihre<br />
Mobilität nehmen. Sie ist wichtig,<br />
beruflich und privat. Statt<br />
Zwangsmassnahmen müssen<br />
Steueranreize geschaffen werden,<br />
um den ökologischen Wandel<br />
voranzutreiben. International<br />
müssen wir dazu übergehen, den<br />
Flugzeugtreibstoff zu besteuern.<br />
bisher<br />
Heinz Brand, SVP<br />
Graubünden<br />
Ich lehne jede und vor allem<br />
markante Erhöhung des Benzinpreises<br />
ab. Sie benachteiligt<br />
Regionen (z. B. Berggebiete) oder<br />
Branchen (bspw. Tourismus),<br />
welche auf den Individualverkehr<br />
angewiesen sind.<br />
Tempo-30-Zonen machen in reinen<br />
Wohnzonen durchaus Sinn.<br />
In diesen Zonen senken sie die<br />
Unfallrisiken erheblich und führen<br />
nachweislich zu signifikanten<br />
Reduktionen der Lärmbelastung,<br />
was insgesamt positiv ist.<br />
Das gegenwärtige Preissystem<br />
sollte trotz hoher steuerlicher<br />
Belastung nicht verändert<br />
werden. Insbesondere soll und<br />
darf keine weitere Belastung<br />
des Individualverkehrs erfolgen.<br />
Weitere Umverteilungen sind zu<br />
unterlassen.<br />
bisher<br />
Magdalena Martullo-Blocher,<br />
SVP, Graubünden<br />
Ich bin gegen eine weitere Erhöhung<br />
des Benzinpreises. Bereits<br />
heute bezahlen die Schweizerinnen<br />
und Schweizer immer<br />
mehr fürs Autofahren mit immer<br />
weniger Gegenleistungen. Über<br />
jede Erhöhung von bestehenden<br />
Abgaben und jede Einführung von<br />
neuen Abgaben soll das Stimmvolk<br />
entscheiden können.<br />
Tempo-30-Zonen können in<br />
Wohnquartieren sinnvoll sein,<br />
auch zur Vermeidung von Unfällen.<br />
Auf den Hauptstrassen und<br />
wichtigen Durchfahrtsstrassen<br />
soll aber generell Tempo 50<br />
gelten.<br />
Mobilität ist der Motor von Wirtschaft<br />
und Handel. Die permanent<br />
überbelasteten Strecken<br />
müssen ausgebaut werden. Ausserhalb<br />
der urbanen Zentren ist<br />
man vielerorts auf den Privatverkehr<br />
angewiesen. Er soll deshalb<br />
erschwinglich bleiben. Das ist<br />
auch für den Tourismus wichtig.<br />
38 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />
Unsere Fragen<br />
an die Kandidaten<br />
1 2 3<br />
Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />
mit der Totalrevision des<br />
CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />
Benzinpreiserhöhung?<br />
Machen aus Ihrer Sicht<br />
Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />
weshalb und wo?<br />
Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />
ein zukünftiges Preissystem für<br />
die Mobilität in der Schweiz<br />
aussehen?<br />
Luzern<br />
1Höhere Benzinpreise schaden<br />
dem Wirtschaftsstandort<br />
Schweiz.<br />
2 3<br />
Nur in Wohnquartieren mit<br />
«engen Verhältnissen».<br />
Alle Verkehrsteilnehmer sollen<br />
gleichermassen beteiligt sein.<br />
bisher<br />
Yvette Estermann, SVP<br />
Luzern<br />
bisher<br />
Franz Grüter, SVP<br />
Luzern<br />
Eine weitere Erhöhung des<br />
Benzinpreises belastet die Autofahrenden<br />
und die Wirtschaft<br />
unnötig. Ich halte sie zudem nicht<br />
für ein geeignetes Mittel, um<br />
das Klima zu retten. Viel mehr<br />
braucht es Innovationen und<br />
Investitionen, statt neue Verbote<br />
und Abgaben.<br />
Die Tempo-30-Zonen sind in gewissen<br />
Wohnquartieren sinnvoll.<br />
Sie tragen dazu bei, dass die<br />
Lärmbelastung für die Anwohnerinnen<br />
und Anwohner sinkt und<br />
die Sicherheit erhöht wird.<br />
Ich bin der Meinung, dass das<br />
aktuelle System bereits gut funktioniert,<br />
sowohl für den privaten<br />
als auch für den öffentlichen Verkehr.<br />
Sogar die Elektromobilität<br />
ist ab 2020 geregelt, ein Bereich,<br />
der künftig noch stark wachsen<br />
wird.<br />
bisher<br />
Felix Müri, SVP<br />
Luzern<br />
Schaffhausen<br />
Die Benzinpreise dürfen nicht<br />
weiter erhöht werden. Die Autofahrer<br />
werden bereits übermässig<br />
belastet. Solche Massnahmen<br />
treffen nur einseitig den Mittelstand<br />
und das KMU-Gewerbe.<br />
In Quartierstrassen können<br />
30er-Zonen Sinn machen. Der<br />
Verkehr soll aber auch flüssig bleiben.<br />
Heute besteht die Tendenz,<br />
zu viele 30er-Zonen einzurichten.<br />
Es scheint so, als wolle man mancherorts<br />
mit solchen Massnahmen<br />
das Autofahren abspenstig<br />
machen. Solche Bevormundung<br />
will ich nicht zulassen.<br />
Es braucht Kostentransparenz<br />
und ein Miteinander von Schiene<br />
und Strasse. Heute werden die<br />
Schiene und der ÖV einseitig<br />
bevorzugt. Wir müssen innovativ<br />
und zukunftsgerichtet unsere<br />
Strasse und Mobilität weiterentwickeln.<br />
Dabei will ich möglichst<br />
viel Freiheit und Eigenverantwortung<br />
ermöglichen.<br />
bisher<br />
Hannes Germann, SVP<br />
Schaffhausen<br />
Eine weitere Erhöhung der Treibstoffpreise<br />
ist nicht angezeigt.<br />
Stattdessen ist alles daran zu<br />
setzen, die Engpassbeseitigung<br />
zügig voranzutreiben. Denn<br />
jährlich über 25 000 Staustunden<br />
verursachen enorme volkswirtschaftliche<br />
wie auch Umweltschäden.<br />
Darum: Verkehrsfluss<br />
verbessern statt abkassieren.<br />
In Wohnquartieren können<br />
Tempo-30-Zonen zur Erhöhung<br />
von Sicherheit und Wohnqualität<br />
beitragen. Allerdings müssen für<br />
den Durchgangsverkehr wichtige<br />
Strassen offen gehalten werden.<br />
Schikanöse Temporeduktionen,<br />
die primär Fiskalcharakter haben,<br />
sind inakzeptabel.<br />
Mobility-Pricing und generell die<br />
Finanzierung des öffentlichen<br />
Verkehrs durch den motorisierten<br />
Individualverkehr sind nicht<br />
geeignet, künftige Herausforderungen<br />
im Bereich der Mobilität<br />
zu bewältigen. Stattdessen: mehr<br />
Park-and-Ride-Angebote und<br />
volle Kostentransparenz bei allen<br />
Verkehrsträgern.<br />
bisher<br />
Thomas Hurter, SVP<br />
Schaffhausen<br />
Mit der Annahme des Strassenfinanzierungsfonds<br />
sind der Unterhalt<br />
und der Ausbau der Strassen<br />
finanziert. Wir benötigen daher<br />
in naher Zukunft keine weitere<br />
Erhöhung.<br />
Kommt dazu, dass die Strasse<br />
praktisch zu 100% eigenfinanziert<br />
ist.<br />
Sie machen dort Sinn, wo es<br />
Engpässe gibt oder gefährliche<br />
Situationen entschärft werden<br />
müssen. Auf Hauptverkehrsachsen<br />
sollten sie vermieden<br />
werden, da dadurch nur der<br />
Verkehrsfluss verlangsamt und<br />
Umwegverkehr generiert wird.<br />
Zuerst müsste einmal eine möglichst<br />
hohe Kostentransparenz<br />
hergestellt werden, damit die<br />
Benützer wissen, was ihr Verkehrsträger<br />
tatsächlich kosten<br />
sollte. Nicht jeder Verkehrsträger<br />
ist gleich geeignet. Keine<br />
einsei tigen Subventionen oder<br />
Anschubfinanzierungen.<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
39
EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />
Unsere Fragen<br />
an die Kandidaten<br />
1 2 3<br />
Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />
mit der Totalrevision des<br />
CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />
Benzinpreiserhöhung?<br />
Machen aus Ihrer Sicht<br />
Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />
weshalb und wo?<br />
Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />
ein zukünftiges Preissystem für<br />
die Mobilität in der Schweiz<br />
aussehen?<br />
neu<br />
Michael Mundt, SVP<br />
Schaffhausen<br />
Solothurn<br />
1Ich bin generell gegen eine Erhöhung<br />
bei den Benzinsteuern, so<br />
lange diese nicht vollumfänglich<br />
den Autofahrern zugutekommt.<br />
Zudem bezweifle ich stark, dass<br />
eine zusätzliche CO2-Abgabe<br />
ausreichend Autofahrer vom<br />
Fahren abhalten würde, womit es<br />
keine spürbare Reduktion beim<br />
CO2-Ausstoss geben würde.<br />
2 3<br />
In Wohnquartieren, in welchen<br />
kein Durchgangsverkehr<br />
herrscht, mögen Tempo-30-Zonen<br />
sinnvoll sein. Auf Hauptstrassen<br />
oder auf von Betrieben des<br />
öffentlichen Verkehrs genutzten<br />
Strassen allerdings nicht, da an<br />
diesen Stellen Tempo-30-Zonen<br />
nur der Erschwerung des Verkehrsflusses<br />
dienen.<br />
Verschiedene Arten von Mobilität<br />
verursachen verschiedene Aufwände.<br />
Grundsätzlich sollte sich<br />
jede Art von Verkehr mehrheitlich<br />
selbst finanzieren können. Quersubventionen<br />
sind zu vermeiden,<br />
erhobene Abgaben zweckgebunden<br />
einzusetzen. Eine verursachergerechtere<br />
Lösung als heute<br />
wäre begrüssenswert.<br />
bisher<br />
Christian Imark, SVP<br />
Solothurn<br />
St.Gallen<br />
In der Energieversorgung tun wir<br />
bereits zu viel vom Falschen. Eine<br />
weitere Erhöhung des Benzinpreises<br />
dient nur dem Abkassieren,<br />
ist aber wirkungslos. Der<br />
Gebäudebereich zeigt, dass eine<br />
Senkung des CO2-Ausstosses<br />
am besten mit Technologie und<br />
Eigenverantwortung zu erreichen<br />
ist.<br />
Ich stehe Tempo-30-Zonen prinzipiell<br />
sehr kritisch gegenüber,<br />
denn gute Erreichbarkeit ist für<br />
den Wirtschaftsstandort Schweiz<br />
von zentraler Bedeutung. Meistens<br />
geht es ohnehin nicht um<br />
die Sicherheit, sondern um neue<br />
Schikanen für den Individualverkehr.<br />
Der Individualverkehr bezahlt<br />
heute schon zu viel. Ich wehre<br />
mich gegen jede zusätzliche<br />
Verteuerung, ohne zusätzlichen<br />
Nutzen für den Bau der Infrastruktur.<br />
bisher<br />
Nicolo Paganini, CVP<br />
St. Gallen<br />
Tessin<br />
Wir werden die anvisierten Klimaziele<br />
nur mit Massnahmen in<br />
ALLEN Bereichen, in denen CO2<br />
freigesetzt wird, erreichen. Dazu<br />
gehört auch der Strassenverkehr.<br />
Ich habe mich beim CO2-Gesetz<br />
für Treibstoffzuschläge von max.<br />
8 Rp. ausgesprochen und lehne<br />
weitergehende Forderungen ab.<br />
Tempo-30-Zonen machen Sinn<br />
in reinen Wohnquartieren und<br />
allenfalls im Umfeld von Schulhäusern,<br />
Wohnheimen etc. Dort<br />
erhöhen sie die Sicherheit aller<br />
Verkehrsteilnehmer. Ich bin<br />
aber gegen Tempo-30-Zonen auf<br />
Kantons- und Durchgangsstrassen,<br />
wo der Verkehr rasch und<br />
ungestört fliessen muss.<br />
Ich finde, wir haben heute ein<br />
gutes System. Ich bin gegen Road<br />
Pricing in Städten. Auch lehne ich<br />
eine weitergehende Verbilligung<br />
des öV (Gratis-GA für u16-jährige<br />
etc.) ab. Eine z.B. auf Fr. 80.–<br />
verteuerte Vignette ist denkbar,<br />
wenn damit der Strassenausbau<br />
bei Engpässen beschleunigt wird.<br />
bisher<br />
Marco Chiesa, SVP<br />
Tessin<br />
Eine Erhöhung würde Bürger, die<br />
das Auto zur Ausübung ihres Berufs<br />
benötigen, Menschen in den<br />
Vororten, die Mittelschicht und<br />
Kantone wie das Tessin erheblich<br />
benachteiligen. Ich bin deshalb<br />
gegen eine Politik, die unsere<br />
Autofahrerinnen und Autofahrer<br />
melkt und dämonisiert.<br />
Ich sehe die Tempo-30-Zonen<br />
dort, wo potenzielle und konkrete<br />
Risiken für die Sicherheit<br />
von Menschen bestehen. Im<br />
präventiven Sinn denke ich dabei<br />
insbesondere an Strassen, an<br />
denen Schulen, Kindertagesstätten,<br />
Spiel- und Sportplätze<br />
liegen oder wo soziale Aktivitäten<br />
stattfinden.<br />
Für Ausländer, die auf der<br />
Durchreise sind, ist unsere<br />
Infrastruktur mit Ausnahme der<br />
Autobahnvignette kostenlos. Die<br />
Schweiz benötigt grosse Investitionen,<br />
um ihre Mobilität zu modernisieren<br />
und auszubauen. Ich<br />
denke an den Gotthard, für den es<br />
gerecht wäre, eine Transitgebühr<br />
zu verlangen.<br />
bisher<br />
Fabio Regazzi, CVP<br />
Tessin<br />
Tendenziell lehne ich eine weitere<br />
Erhöhung des Benzinpreises ab,<br />
die vor allem Autofahrer in den<br />
Randgebieten benachteiligen<br />
würde. Dies wäre zum Beispiel im<br />
Tessin der Fall, wo die Verfügbarkeit<br />
öffentlicher Verkehrsmittel<br />
begrenzt ist, weshalb Autofahren<br />
eine Notwendigkeit ist.<br />
Tempo 30 kann sinnvoll sein,<br />
aber nur in Wohngebieten; auf<br />
wichtigen Transitachsen sollte es<br />
vermieden werden, nimmt jedoch<br />
immer mehr zu. Wir beobachten<br />
derzeit eine ungerechtfertigte<br />
Ausbreitung der Tempo-30-Zonen,<br />
die besser reguliert werden<br />
müssen.<br />
Der politische Druck auf die Einführung<br />
des sogenannten Mobility<br />
Pricing nimmt zu, viele möchten<br />
es aber auf die Strasse beschränken.<br />
Ich persönlich glaube, dass<br />
die derzeitige Lösung (Vignette)<br />
zu guten Ergebnissen geführt<br />
hat und sehe vorläufig keine<br />
Notwendigkeit für Korrekturmassnahmen.<br />
40 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />
Unsere Fragen<br />
an die Kandidaten<br />
1 2 3<br />
Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />
mit der Totalrevision des<br />
CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />
Benzinpreiserhöhung?<br />
Machen aus Ihrer Sicht<br />
Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />
weshalb und wo?<br />
Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />
ein zukünftiges Preissystem für<br />
die Mobilität in der Schweiz<br />
aussehen?<br />
Thurgau<br />
2<br />
neu<br />
Josef Gemperle, CVP<br />
Thurgau<br />
1Eine moderate Erhöhung macht<br />
Sinn, der Verkehr verursacht mit<br />
rund einem Drittel den grössten<br />
Teil der Treibhausgasemissionen<br />
der Schweiz. Im Thurgau wird<br />
mit einem Anreizprogramm der<br />
Umstieg auf emissionsarme<br />
Fahrzeuge gefördert, so können<br />
wir gemeinsam die internationalen<br />
Klimaziele erreichen.<br />
3<br />
Tempo-30-Zonen machen vor<br />
allem in Wohnquartieren Sinn.<br />
Dort können solche Zonen signifikante<br />
Verbesserungen bringen<br />
für die Lebensqualität der<br />
Wohnbevölkerung und zudem das<br />
Unfallrisiko deutlich reduzieren.<br />
Generelle oder flächendeckende<br />
Tempo-30-Zonen gemeindeweit<br />
machen keinen Sinn.<br />
Im Stau stehende Fahrzeuge<br />
verursachen hohe Kosten, überfüllte<br />
Züge werden zum Ärgernis,<br />
emissionsarme Fahrzeuge führen<br />
zu Ausfällen bei der Motorfahrzeugsteuer.<br />
Unter Einbezug der<br />
Verbände sind neue, intelligente<br />
und abgestimmte Systeme zu erarbeiten,<br />
Fehlanreize sind dabei<br />
konsequent auszumerzen!<br />
neu<br />
Jakob Stark, SVP<br />
Thurgau<br />
Waadtland<br />
Eine Benzinpreiserhöhung von<br />
bis zu 20 Rappen, wie das der<br />
Nationalrat diskutiert hat, kommt<br />
für mich nicht in Frage. Wer nicht<br />
in der Stadt wohnt, ist oft auf das<br />
Auto angewiesen. Eine solche<br />
Erhöhung belastet viele Haushalte<br />
im ländlichen Raum. Ich würde<br />
den Deckel bei 5 Rappen setzen.<br />
In Wohnquartieren macht Tempo-30<br />
für mich Sinn. Hier wird<br />
gelebt, draussen spielen Kinder.<br />
Die Temporeduktion fördert hier<br />
die Lebensqualität. Anders auf<br />
Hauptstrassen: Ihre Funktion<br />
ist es, den Verkehr durchzuleiten.<br />
Der Verkehrsfluss steht im<br />
Vordergrund: Tempo-50 hat sich<br />
bewährt.<br />
Mittel- bis langfristig müssen<br />
wir eine fahrleistungsabhängige<br />
Mobilitätsfinanzierung diskutieren,<br />
um das Strassen- und<br />
Schienennetz noch finanzieren zu<br />
können. Dabei ist den Grundsätzen<br />
der Wirtschaftlichkeit, der<br />
Effizienz und der Vernetzung der<br />
Verkehrs träger Rechnung zu<br />
tragen.<br />
neu<br />
Florence Bettschart-Narbel,<br />
FDP, Waadtland<br />
Eine entsprechende Erhöhung<br />
dürfte nur moderat sein und<br />
müsste zudem auf eine wirkliche<br />
Kompensation der CO2-Emissionen<br />
abzielen. Bei der Festlegung<br />
der Steuer müsste auch das<br />
Preisniveau in den Nachbarländern<br />
berücksichtigt werden<br />
(Tanktourismus).<br />
Tempo-30-Zonen sind mancherorts<br />
aus Ruhe- und Sicherheitsgründen<br />
gerechtfertigt. Sie sollten<br />
jedoch Teil des Gesamtmobilitätskonzepts<br />
der Gemeinden sein und<br />
nicht auf Hauptverkehrsachsen<br />
eingerichtet werden. Und sie sollten<br />
nicht dazu führen, dass es in<br />
Wohnquartieren zu Verkehrsverlagerungen<br />
kommt.<br />
Jeder Verkehrsträger sollte<br />
die verursachten Kosten selbst<br />
tragen. Durch das Ja zum Projekt<br />
FORTA (2017) ist die künftige<br />
Finanzierung der Verkehrsinfrastrukturen<br />
gesichert. Doch wir<br />
brauchen eine Diskussion über<br />
das «mobility pricing» im ÖV,<br />
sprich: eine nach Zonen gestaffelte<br />
Anpassung der Tarife.<br />
bisher<br />
Olivier Français, FDP<br />
Waadtland<br />
Für mich sind neue Steuern<br />
grundsätzlich nur dann akzeptabel,<br />
wenn wir einerseits die<br />
Garantie haben, dass die betreffenden<br />
Mittel für konkrete Investitionen<br />
in Gemeinschaftsprojekte<br />
verwendet werden, und andererseits,<br />
dass sie moderat ausfallen<br />
(max. 4 Rp.).<br />
Ich befürworte Tempo-30-Zonen<br />
sehr, da sie den Ausbau des<br />
Strassennetzes ermöglichen<br />
und die Autofahrer sich besser in<br />
einer Stadt zurechtfinden können.<br />
Tempo-30-Zonen auf Hauptstrecken<br />
würden jedoch direkt zu<br />
einer Überlastung der Nebenstrecken<br />
führen.<br />
Ich bin mit der derzeitigen<br />
Finanzstruktur im Bereich der<br />
Infrastrukturen zufrieden. Angesichts<br />
der Zunahme alternativer<br />
Fahrzeuge müsste jedoch eine<br />
kilometerabhängige finanzielle<br />
Beteiligung eingeführt werden.<br />
bisher<br />
Isabelle Moret, FDP<br />
Waadtland<br />
Ich habe für eine Steuer von<br />
maximal 8 Rappen pro Liter<br />
Treibstoff gestimmt, das ist weit<br />
weniger als die von manchen geforderten<br />
20 Rappen. Dies sind<br />
3 Rappen mehr als heute und<br />
damit eine tragbare Belastung,<br />
wenn es darum geht, den Planeten<br />
zu bewahren, den wir einmal<br />
unseren Kindern hinterlassen.<br />
Tempo-30-Zonen sind aus Sicherheitsgründen<br />
in Wohnquartieren<br />
und in der Nähe von Schulen<br />
gerechtfertigt. Es muss jedoch<br />
darauf geachtet werden, keine<br />
solchen Zonen an wichtigen Verkehrsachsen<br />
in Ballungsräumen<br />
einzurichten, um keine neuen<br />
Verkehrsengpässe zu erzeugen.<br />
Ich befürworte eine multimodale<br />
Verkehrspolitik. Es ist absurd,<br />
die Strasse und die Schiene aus<br />
ideologischen Gründen gegeneinander<br />
auszuspielen. Vielmehr ist<br />
erforderlich, dass jeder Verkehrsträger<br />
nach dem Verursacherprinzip<br />
herangezogen wird,<br />
insbesondere zur Finanzierung<br />
seiner Infrastruktur.<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
41
EIDGENÖSSISCHE WAHLEN <strong>2019</strong><br />
Unsere Fragen<br />
an die Kandidaten<br />
1 2 3<br />
Wie stehen Sie im Zusammenhang<br />
mit der Totalrevision des<br />
CO2-Gesetzes zu einer weiteren<br />
Benzinpreiserhöhung?<br />
Machen aus Ihrer Sicht<br />
Tempo-30-Zonen Sinn? Wenn ja,<br />
weshalb und wo?<br />
Wie müsste Ihrer Meinung nach<br />
ein zukünftiges Preissystem für<br />
die Mobilität in der Schweiz<br />
aussehen?<br />
Zürich<br />
2<br />
neu<br />
Markus Hungerbühler, CVP<br />
Zürich<br />
1Einer weiteren Benzinpreiserhöhung<br />
stehe ich überaus kritisch<br />
gegenüber. Allenfalls ist eine<br />
solche in einem geringen Umfang<br />
pro Liter – unter 5 Rappen –<br />
denkbar. Autofahrer sollen nicht<br />
weiter belastet werden.<br />
3<br />
Tempo-30-Zonen machen aus<br />
meiner Sicht Sinn, aber nur auf<br />
Quartierstrassen. Haupteinfalls-<br />
und Hauptausfallsachsen<br />
sind dafür ungeeignet, da der<br />
Verkehr fliessen muss. Tempo<br />
30 auf Hauptstrassen würde nur<br />
zu mehr Schleichverkehr in den<br />
Quartieren führen; ausserdem<br />
würde er den ÖV stark behindern.<br />
Ich setze mich ein für ein Mobility<br />
Pricing, welches auf alle<br />
Verkehrs träger (ÖV und MIV)<br />
angewandt werden soll. Dabei<br />
soll es nicht um die Verknappung<br />
gehen, sondern um eine<br />
geschickte Verkehrslenkung und<br />
Finanzierung der Infrastruktur.<br />
neu<br />
Christian Müller, FDP<br />
Zürich<br />
Einer zusätzlichen CO2 Abgabe<br />
stehe ich sehr kritisch gegenüber.<br />
Einer massvollen Benzinpreiserhöhung<br />
in der Höhe von max. 5<br />
Rappen könnte ich zustimmen,<br />
wenn diese Abgaben auch zweckgebunden,<br />
direkt für Projekte<br />
zur Reduktion von CO2 Ausstoss<br />
verwendet werden. Eine Rückverteilung<br />
ist abzulehnen.<br />
Tempo-30-Zonen können dort<br />
Sinn machen, wo die Sicherheit<br />
eine höhere Geschwindigkeit nicht<br />
zulässt. Dies kann Schulzonen betreffen,<br />
aber auch Quartierstrassen<br />
in Wohnquartieren. Damit die<br />
Hauptverkehrsachsen das Verkehrsaufkommen<br />
auch aufnehmen<br />
können, ist hier von Tempo-30-Zonen<br />
generell abzusehen.<br />
Ein neues Preissystem für<br />
die Mobilität müsste für alle<br />
Verkehrsträger die Kosten nach<br />
dem Verursacherprinzip decken.<br />
Dabei muss es sozialverträglich<br />
ausgestaltet sein, die Randregionen<br />
nicht benachteiligen, den<br />
Bedürfnissen des Gewerbes<br />
Rechnung tragen und alle übrigen<br />
Abgaben und Steuern ersetzen.<br />
neu<br />
Severin Pflüger, FDP<br />
Zürich<br />
Um das Pariser Klimaziel zu erreichen,<br />
werden wir nicht darum<br />
herumkommen. Aber nicht nur<br />
der Private soll besteuert werden.<br />
Auch der öffentliche Verkehr<br />
und die öffentliche Hand müssen<br />
der Erhöhung unterliegen. Die<br />
Einnahmen sollen zurück an die<br />
Bevölkerung und nicht in den<br />
allgemeinen Haushalt fliessen.<br />
Tempo 30 ist sinnvoll auf<br />
Quartierstrassen. Keinen Sinn<br />
macht es auf Hauptachsen und<br />
Sammelstrassen. Besonders<br />
stossend sind sie auf Strecken<br />
mit öffentlichem Verkehr, der<br />
dann auch verlangsamt wird.<br />
Für den Lärmschutz sind andere<br />
besser geeignete Massnahmen<br />
zu treffen.<br />
Jeder Verkehrsträger hat seine<br />
eigenen Kosten selbst zu tragen.<br />
Es braucht hier Kostenwahrheit<br />
und weniger Quersubventionierungen.<br />
Gegenüber einer<br />
Verkehrssteuerung über örtlich<br />
und zeitlich variable Tarife zur<br />
Stauvermeidung und besseren<br />
Auslastung der Infrastruktur bin<br />
ich aufgeschlossen.<br />
Off Road Drive (4×4)<br />
Besitzen Sie ein Off-Road-Fahrzeug<br />
und können auf Schweizer Strassen<br />
seine Möglichkeiten nicht austesten?<br />
Dann lernen Sie die Grenzen Ihres<br />
Fahrzeugs auf der abgesperrten Piste<br />
in Ederswiler JU unter fachmännischen<br />
Anweisungen kennen.<br />
Theorie<br />
Bodenfreiheit, Böschungs- und Rampenwinkel,<br />
Schwerpunkt, Fahrwerk,<br />
Achsverschränkung, Kippgrenze, Motordrehmoment<br />
und Leistung, Geländereduktion,<br />
Antriebssysteme, Differenzialsperren<br />
und andere Traktionshilfen,<br />
Bereifung und Luftdruck je nach Einsatz<br />
und Witterung.<br />
Praxis<br />
Fahrzeughandling, Sperren, Reduktionsgetriebe,<br />
Fahren in leichtem und<br />
schwierigem Gelände, Gangwahl, Bremsen<br />
mit oder ohne ABS, Befahren von Steigungen<br />
und Gefällen an der Traktionsgrenze,<br />
Fahren quer zum Hang, Spur verhalten<br />
über Brücken, Einschätzen des Schwierigkeitsgrades<br />
je nach Witterungsbedingung.<br />
Kursort<br />
Trainingsgelände in Ederswiler JU<br />
Kursdaten<br />
Samstag, 28. September <strong>2019</strong><br />
Kurskosten<br />
(eine Person pro Fahrzeug)<br />
CHF 375.– für <strong>ACS</strong>-Mitglieder<br />
CHF 4<strong>05</strong>.– für Nichtmitglieder<br />
Pro Fahrzeug kann ein Beifahrer (nicht<br />
fahr berechtigt) angemeldet werden:<br />
CHF 60.– .<br />
Verpflegung im Restaurant auf eigene<br />
Kosten (nur Barzahlung möglich).<br />
Aus Sicherheitsgründen sind Kinder<br />
unter 16 Jahren als Begleitperson nicht<br />
zuge lassen.<br />
Fahrzeug<br />
Fahrzeuge ohne Reduktionsgetriebe (Gelände-Untersetzung)<br />
sind nur bei genügender<br />
Bodenfreiheit zugelassen. Absprache<br />
empfehlenswert.<br />
Besitzen Sie kein 4×4 Fahrzeug? Der <strong>ACS</strong><br />
organisiert für Sie ein Mietfahrzeug. Für<br />
mehr Infos kontaktieren Sie uns.<br />
Instruktor<br />
Gérard Bodenheimer<br />
Weitere Infos finden Sie unter:<br />
www.acs.ch/offroad | Tel. 031 328 31 11<br />
Erfahrene Offroader fahren stets nach dem Motto:<br />
So gleichmässig wie möglich und nur so schnell<br />
wie nötig!<br />
42 AUTO NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong>
RATGEBER<br />
Ratgeber<br />
DEN GEBRAUCHTEN VERKAUFEN –<br />
ABER RICHTIG!<br />
Aussen hui und innen auch – wer einen rundum gut erhaltenen Gebrauchten<br />
verkaufen will, hat sicher gute Chancen. Dabei ist es aber wichtig, den rollenden<br />
Begleiter auf Autobörsen im Internet auch entsprechend positiv in Szene zu setzen –<br />
das kann die Zeit bis zum Vertragsabschluss erheblich verkürzen.<br />
S<br />
ehr wichtig sind zwei Themenbereiche:<br />
die Aufbereitung des<br />
Verkaufskandidaten, also die<br />
Tatsache, dass er innen wie<br />
aussen picobello in Schuss ist. Und die ausführliche<br />
fotografische Darstellung des<br />
Autos in der Annonce. Im Zweifel gilt: Lieber<br />
ein Foto mehr verwenden.<br />
«Aufgrund des ersten Eindrucks entscheidet<br />
der potenzielle Käufer sich oft<br />
unbewusst und innerhalb von Sekunden<br />
für oder gegen das Fahrzeug», wissen die<br />
Experten der Autohandelsplattformen.<br />
«Auch wenn es banal klingt, sollten Gebrauchtwagen<br />
also vor dem Fototermin<br />
durch die Waschanlage gefahren und innen<br />
gründlich gereinigt werden.» Erst danach<br />
kommen weitere positive Eigenschaften<br />
wie ein gepflegtes Scheckheft, Ausstattungslisten<br />
und Daten aus Entscheidungskriterien<br />
ins Spiel.<br />
Am besten das Auto von aussen einmal<br />
rundherum fotografieren. Besondere<br />
Aufmerksamkeit gilt dabei der Front- und<br />
Seitenansicht für die ersten Startfotos.<br />
Dazu kämen mindestens je ein Bild von<br />
Cockpit und Kofferraum. Alles Weitere sei<br />
optional, förderte aber einen positiven<br />
Eindruck. Pluspunkte bringt auch eine individuelle<br />
Sonderausstattung, die gehört<br />
auf jeden Fall in Szene gesetzt.<br />
Natürlich ist eine realistische Preisvorstellung<br />
nötig, um ernsthafte Interessenten<br />
bei der Stange zu halten. Von Interesse<br />
ist auch, ob das Fahrzeug bisher privat<br />
oder geschäftlich genutzt wurde, die bisherige<br />
Anzahl der Halter, der Termin für<br />
die nächste Motorfahrzeugkontrolle und<br />
Unfallschäden und ihre Reparaturen.<br />
Text und Bild mid<br />
<strong>ACS</strong>-QUIZ 5/<strong>2019</strong><br />
1. Jemand, der selten mit dem Auto unterwegs ist, ist ein …<br />
V Sonntagsfahrer W Montagsstresser M Freitagsdriver<br />
2. Was findet man in einem Auto ?<br />
O Stossseufzer E Stossdämpfer I Stossgebet<br />
3. Wie nennt man in Deutschland ein Trottinett?<br />
L Kleinrad R Roller S Treter<br />
4. Was baumelte einst typischerweise an der Antenne eines Opel Manta?<br />
E Pferdeschweif I Hundepfote G Fuchsschwanz<br />
5. Wie heisst die Website des <strong>ACS</strong> für Motorsportfans?<br />
A www.go4race.ch L www.gogoacs.ch U www.motoacs.ch<br />
6. Wann wurden die Radfahrertruppen der Schweizer Armee abgeschafft?<br />
N nie M 1989 S 2003<br />
7. Welche Form hat ein Verkehrskreisel in Lyss?<br />
A Spiegelei E Plattenspieler T Tannenbaum<br />
8. Wie nennt man Randsteine einer Rennstrecke ?<br />
S Corb N Carb R Curb<br />
LÖSUNGSWORT<br />
Teilnahmebedingungen:<br />
Mit der Teilnahme akzeptiert<br />
der Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen.<br />
Teilnahmeberechtigt<br />
sind ausschliesslich<br />
Mitglieder des Automobil Clubs<br />
der Schweiz.<br />
Der Gewinner wird persönlich<br />
vom Automobil Club der<br />
Schweiz benachrichtigt. Barauszahlung<br />
und Rechtsweg<br />
sind ausgeschlossen.<br />
Teilnahmeschluss ist der<br />
20. September <strong>2019</strong><br />
(Poststempel).<br />
Preis:<br />
Zwei Übernachtungen inkl.<br />
Frühstück im 5-Sterne-Hotel<br />
Klosterbräu & Spa in Seefeld<br />
in Tirol. Sie übernachten in<br />
der besten zur Verfügung<br />
stehenden Zimmerkategorie<br />
inklusive ¾ Vital Gourmet<br />
Pension sowie Benützung der<br />
gesamten Wellnessanlagen.<br />
Im Wert von rund 1300.– CHF.<br />
Senden Sie uns eine Postkarte<br />
mit dem Vermerk «<strong>ACS</strong>-Rätsel»<br />
und dem Lösungswort,<br />
Ihrer Mitgliedsnummer und<br />
Adresse an unten stehende<br />
Adresse, oder senden Sie uns<br />
das Lösungswort online unter<br />
www.acs.ch/auto-raetsel zu.<br />
Automobil Club der Schweiz<br />
Wasserwerkgasse 39<br />
CH-3000 Bern 13<br />
Lösungswort <strong>Ausgabe</strong> 04/19<br />
GETRIEBE<br />
NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
43
ES GIBT<br />
TÄGLICH NEUES<br />
ZU ENTDECKEN.<br />
FAHREN SIE<br />
DOCH MAL HIN.<br />
LASSEN SIE SICH VON NICHTS AUSBREMSEN.<br />
Wir kümmern uns um alles – auch wenn es mal Gegenwind gibt.<br />
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Tel. +41 58 358 50 50, verguenstigungen@allianz.ch<br />
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