Die Werte-Pyramide - BMELV
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Motivation und Mut machen für Veränderung<br />
Um Entwicklungen glaubwürdig begleiteten zu können, muss ein Coach an die Entwicklungsfähigkeit<br />
seiner Kunden glauben. <strong>Die</strong>s hat auch mit seinem Menschenbild zu tun. Er muss<br />
dort, wo es angebracht und Erfolg versprechend erscheint, Mut machen und motivieren, die<br />
„Komfortzone“ und alte Verhaltensmuster zu verlassen, um Neues auszuprobieren. <strong>Die</strong>s muss<br />
er allerdings erreichen, ohne dem Kunden die Verantwortung für seine Entscheidungen und<br />
sein Handeln abzunehmen.<br />
Eingehen auf die Gruppe und die Teilnehmer<br />
Der Coach muss eine Beziehung zur Gesamtgruppe wie auch zu den einzelnen Teilnehmern<br />
aufbauen, ihre Erwartungen und Bedürfnisse wahrnehmen und ihnen soweit wie möglich entsprechen.<br />
Methodische Kompetenz<br />
Der Coach muss über geeignete Methoden verfügen, um die Anliegen und Fragestellungen<br />
der Teilnehmer im Gruppencoaching zu bearbeiten. Er muss in der Lage sein, diese Methoden<br />
effizient einzusetzen bzw. die Teilnehmer dazu zu befähigen.<br />
Umgang mit schwierigen Situationen<br />
Entwicklung – auch in den Coachinggruppen – verläuft nicht ohne Reibung, ohne Konflikte,<br />
ohne frei werden von unter Umständen belastenden Emotionen. Wie geht der Coach mit diesen<br />
Situationen um? Inwieweit stellt er sich diesen Situationen, behält den Überblick und ist<br />
weiterhin fähig, den Prozess zu steuern? Inwieweit reflektiert er seine eigene Rolle in solchen<br />
Situationen und zieht gegebenenfalls Konsequenzen?<br />
Glaubwürdigkeit und Authentizität<br />
All diesen „Idealeigenschaften“ ist allerdings ein weiteres Merkmal hinzuzufügen: Glaubwürdigkeit<br />
und Authentizität sind Grundanforderungen an einen Coach. Bei aller Kompetenz<br />
sollte ein Coach auch „menschlich“ wirken. „Gespielte“ Kompetenzen und Haltungen werden<br />
im Regelfall von den Teilnehmern als solche wahrgenommen und gefährden die Wirkung des<br />
Coachings grundlegend.<br />
6.1.2 Mögliche Rollenkonflikte als Coach<br />
Branchenkenntnisse – also ein Verständnis für die Situation der Landwirtschaft und möglicherweise<br />
spezielle Fachkenntnisse – sind grundsätzlich förderlich, um als Coach in der<br />
Landwirtschaft akzeptiert zu werden. Und selbstverständlich ist der Kunde auch dankbar,<br />
wenn der Coach an der ein oder anderen Stelle einen fachlichen Ratschlag anbietet.<br />
Trotzdem bergen diese Fachkenntnisse auch Risiken:<br />
Je mehr von der Thematik verstanden wird, desto mehr entwickeln sich aus den eigenen Erfahrungen<br />
heraus Hypothesen und Lösungsideen. <strong>Die</strong>s kann dazu führen, dass der Coach den<br />
Prozess bewusst oder unbewusst in Richtung der eigenen Lösungsideen steuert und dass er<br />
dem Kunden die Verantwortung für die Lösungssuche teilweise oder sogar ganz abnimmt.<br />
Eine weitere „Verführung“, die Coachrolle zu verlassen, kann darin bestehen, wenn der<br />
Kunde in einer anderen Rolle beruflich oder privat bekannt ist. Gegenüber solch einem Kunden<br />
ist es deutlich schwerer, tatsächlich die Coachrolle einzunehmen und diese zu halten als<br />
bei anderen Kunden.<br />
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