Die Werte-Pyramide - BMELV
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6.2.5 Coachingpraxis in Pilotgruppen<br />
„Pilotgruppen“, also Coachinggruppen mit „echten Kunden“, in denen der Coach bereits während<br />
der Ausbildung Coachingpraxis bekommt, sind das dritte wichtige Ausbildungselement.<br />
Schon bald nach dem ersten oder zweiten Ausbildungsmodul – je nach Vorkenntnissen (Moderationserfahrung)<br />
der Teilnehmer – sollte der erste praktische Einsatz erfolgen. <strong>Die</strong> Vorteile<br />
zeigen sich sehr deutlich in der Praxis: <strong>Die</strong> Lernmotivation ist in Anbetracht der bevorstehenden<br />
Praxisanwendung außerordentlich hoch. Das Gelernte wird sofort angewandt und dadurch<br />
verinnerlicht. Selbstverständlich tauchen manche Fragen und Hürden erst in der Praxis auf.<br />
<strong>Die</strong>se sind wiederum Thema im nächsten Ausbildungsseminar und Anlass, das Gelernte zu<br />
vertiefen.<br />
<strong>Die</strong> Kunden haben es in diesem Fall mit „Coaches in Ausbildung“ zu tun. <strong>Die</strong>s sollte klar<br />
kommuniziert werden und sich auch in günstigeren Konditionen für die Landwirte niederschlagen.<br />
Als Gegenleistung sollten die Landwirte dafür gewonnen werden, durch detaillierte<br />
Feedbacks zur Ausbildung und Weiterentwicklung der Coaches mehr beizutragen, als dies<br />
von „normalen“ Kunden erwartet wird.<br />
6.3 Teilnehmerakquise und Marketing von Coaching<br />
Sowohl der Begriff Coaching als auch die dahinter stehende Methode sind bisher in der<br />
Landwirtschaft wenig bekannt. Deshalb muss bei der Einführung von Coaching auf eine geeignete<br />
Marketingstrategie besonderer Wert gelegt werden.<br />
Aus den Erfahrungen des Modellvorhabens leiten sich einige Empfehlungen für das Marketing<br />
von Coaching in der Landwirtschaft ab:<br />
• Der Begriff Coaching ist nicht zur Werbung gegenüber den Landwirten geeignet. Er<br />
ist vielleicht dazu geeignet, um das Angebot von anderen Bildungs- und Beratungsangeboten<br />
abzuheben. Er erleichtert jedoch nicht das Veranschaulichen und Erklären des Angebotes<br />
für die Zielgruppe. In der Werbung gegenüber der Zielgruppe sollte er durch gute<br />
Synonyme, wie Entwicklungs- oder Umsetzungsbegleitung ersetzt oder ergänzt werden.<br />
• Werbung in Papierform (Flyer, Mailings, Artikel etc.) helfen, das Angebot grundsätzlich<br />
bekannt zu machen. Darüber hinaus gilt: Viel Papier hilft nicht viel. Mit breiten<br />
Infosendungen und Einladungen erreicht man kaum Reaktionen und Anmeldungen.<br />
• Coaching muss persönlich erklärt werden. In aller Regel führen die persönliche Ansprache<br />
durch Berater oder Kollegen dazu, dass eine Informationsveranstaltung besucht<br />
wird oder ein Landwirt sich konkret für Coaching interessiert.<br />
• Der Nutzen von Coaching muss am besten praktisch erlebt werden. Mit Vorträgen und<br />
Erzählen über Coaching bewegt man Interessenten nicht leicht zur „Kaufentscheidung“.<br />
Viel leichter wird es, wenn durch einen „Schnupperabend“ erlebbar gemacht wird, welches<br />
Potenzial und welcher Nutzen dahinter steckt.<br />
• Coaching verkauft sich leichter über erfolgreiche glaubwürdige Beispiele. Zufriedene und<br />
begeisterte Kunden sollten in das Marketing von Coaching mit eingebunden werden und<br />
vor Berufskollegen von ihren Erfahrungen berichten.<br />
• Gerade bei Coaching zählt vor allem die Person des Coach, und nicht so sehr das von der<br />
Person losgelöste Angebot. Coaching verkauft sich vor allem durch überzeugende und<br />
vertrauenswürdige Coachpersönlichkeiten. <strong>Die</strong> Coaches müssen in den Verkaufsprozess<br />
direkt einbezogen sein.<br />
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