Die Werte-Pyramide - BMELV
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7 Durchführung von Gruppencoaching in der Landwirtschaft<br />
7.1 Voraussetzungen seitens des Kunden<br />
Je mehr die Teilnehmer ein konkretes Anliegen, Problem oder Ziel mitbringen, an dem sie im<br />
Coachingprozess arbeiten wollen, desto zielgerichteter kann gearbeitet werden und desto<br />
messbarer wird der Erfolg.<br />
Beispiele für solche Anliegen könnten sein:<br />
Ich hab´ mich für die Umstellung<br />
auf ökologischen Landbau<br />
entschieden. Wie bekomme ich<br />
die vielen Veränderungen, die<br />
jetzt anstehen, auf die Reihe?<br />
Mit dem Betriebsergebnis<br />
bin ich eigentlich<br />
zufrieden. Aber<br />
die Arbeitsbelastung<br />
halte ich in dieser<br />
Form nicht mehr<br />
länger durch!<br />
<strong>Die</strong> Modernisierung<br />
bzw. der Neubau des<br />
Kuhstalls steht an.<br />
Ich bin aber noch<br />
unsicher, ob wir<br />
überhaupt in diese<br />
Richtung weitergehen<br />
sollen!<br />
In vielen Fällen wird das Thema zu Beginn des Coaching-Prozesses nicht klar sein. Oder dem<br />
Teilnehmer fehlt noch das Vertrauen und die Sicherheit, um das Thema in aller Offenheit in<br />
die Gruppe hineinzutragen. Oft ist es zunächst eher eine allgemeine Unzufriedenheit oder der<br />
Wunsch nach einer Neuorientierung, die der Teilnehmer mitbringt. Dann wird es Gegenstand<br />
der ersten Treffen sein, mehr Klarheit darüber zu bekommen, von welchem Zustand der Teilnehmer<br />
weg will und welches Ziel erreicht werden soll.<br />
Eine weitere wichtige Voraussetzung seitens der Teilnehmer ist die Bereitschaft, sich mit ihren<br />
Themen vor der Gruppe zu öffnen. Das dazu notwendige Vertrauen kann jedoch nicht erzwungen<br />
oder im Vorfeld eingefordert werden. Es entsteht mit einer vom Coach positiv geförderten<br />
Gruppendynamik. So entwickelt sich oft eine viel offenere Atmosphäre, als die<br />
Teilnehmer sich zu Beginn vorstellen konnten.<br />
Gruppencoaching ist kein „Allheilmittel“. So kann es sein, dass die Methode oder auch die<br />
Gruppenzusammensetzung für das Anliegen des Teilnehmers nicht zielführend ist. Es ist<br />
Aufgabe des Coach, rechtzeitig eine „Auftragsklärung“ mit dem Teilnehmer vorzunehmen<br />
und ihm die Möglichkeiten und Grenzen von Gruppencoaching aufzuzeigen, damit eine Entscheidung<br />
für oder gegen eine weitere Teilnahme getroffen wird.<br />
– 36 –<br />
Welches sind meine mittel-/<br />
langfristigen Ziele, in welche<br />
Richtung entwickle ich<br />
meinen Betrieb weiter?<br />
Ich weiß eigentlich, wohin es<br />
gehen soll. Aber ich bin<br />
überlastet und überarbeitet. Mir<br />
fehlt die Zeit, um wichtige<br />
Veränderungen voranzutreiben!<br />
Ich bin noch zu jung, um mich auf das<br />
Altenteil zurückzuziehen. Gleichzeitig<br />
möchte ich meinen 19-jährigen Sohn mit<br />
in die Verantwortung nehmen. Wie<br />
mache ich das?