Bildungspraxis_04_2019
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4/<strong>2019</strong> | November / Dezember / Januar / Februar | 19201 | Deutschland 6,80 € | Österreich 7,50 € | Schweiz 11 CHF<br />
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Mitten im Wandel<br />
BETRIEBE AUF DEM WEG ZUR AUSBILDUNG 4.0<br />
AUSBILDUNG<br />
Azubis gewinnen<br />
und halten<br />
IM FOKUS<br />
Digitale Medien<br />
in der Ausbildung<br />
WEITERBILDUNG<br />
Lernen<br />
mit Apps
INDUSTRIE 4.0 |<br />
Ausbildung der Zukunft<br />
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EDITORIAL<br />
VON DIGITALEN<br />
VORREITERN<br />
LERNEN<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Foto: © Sascha Kreklau<br />
noch immer ist das<br />
Ausbildungspersonal<br />
an vielen Schulen und<br />
insbesondere in kleineren<br />
Betrieben oft<br />
unsicher, wie sie Digitalisierung<br />
im Ausbildungsalltag verankern<br />
können. Dabei gibt es bereits<br />
eine Fülle von Projekten, mit denen digitale<br />
Anwendungen Bildungsprozesse<br />
in der dualen Ausbildung bereichern.<br />
Einige besonders wegweisende Ideen<br />
stellten das Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung auch dieses<br />
Jahr wieder, im Rahmen einer Roadshow,<br />
einer breiteren Öffentlichkeit vor.<br />
In dieser Ausgabe von <strong>Bildungspraxis</strong><br />
werfen wir einen Blick auf diese<br />
Bemühungen, Ausbildung 4.0 fest<br />
in der dualen Ausbildungswelt zu<br />
etablieren.<br />
Außerdem geht es in dieser Ausgabe<br />
darum, wie Ausbilder junge Menschen<br />
an den Betrieb binden und welche<br />
Apps das Lernverhalten schulen. Ich<br />
wünsche Ihnen eine angenehme und<br />
informative Lektüre.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis<br />
Chefredakteur <strong>Bildungspraxis</strong><br />
Das Portal für Bildungsinformation<br />
bildungsklick informiert Sie aktuell und umfassend mit News, Hintergrund berichten,<br />
Dossiers, Interviews und Videos aus der Welt der Bildung.<br />
Wir machen Bildung zum Thema. | www.bildungsklick.de<br />
www.bildungsklick.de
INHALT<br />
Fokusthema<br />
Ausbildung 4.0,<br />
ab Seite 4<br />
Azubis erstellen<br />
Lernvideos,<br />
ab Seite 10<br />
Azubis für den<br />
Betrieb gewinnen,<br />
ab Seite 20<br />
Im Fokus<br />
Ausbildung 4.0 verankern<br />
6 „Die Systeme werden immer smarter“<br />
Digitale Medien im Ausbildungsalltag<br />
10 Film ab!<br />
Azubis erstellen Erklärvideos<br />
14 Vom Wissensvermittler zum Lernbegleiter<br />
E-Learning verändert Ausbildung<br />
Weiterbildung<br />
24 Weiterbildung – News<br />
26 Die didacta 2020 geht neue Wege<br />
Berufsbildung auf der didacta Messe<br />
28 Fokussiert lernen<br />
Apps für mehr Lernerfolg<br />
32 Veranstaltungen <strong>2019</strong>/2020<br />
Ausbildung<br />
16 Ausbildung – News<br />
18 Klebstoff aus Milch<br />
Eine Berufsschule wird nachhaltig<br />
20 Fünf Tipps für gutes Ausbildungsmarketing<br />
Den Betrieb zum Leuchtturm machen<br />
BILDUNGS -<br />
PRAXIS<br />
PROBEABO<br />
AUF SEITE 5<br />
DIE NÄCHSTE BILDUNGSPRAXIS ERSCHEINT AM 4. MÄRZ 2020.<br />
2 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
IMPRESSUM<br />
›› Herausgeber: Didacta Ausstellungs- und Verlagsgesellschaft mbH<br />
Rheinstraße 94 • 64295 Darmstadt<br />
AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH<br />
Arabellastraße 17 • 81925 München<br />
›› Chefredaktion: Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis (verantwortlich)<br />
wassilios@fthenakis.de<br />
›› Verlag und AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH<br />
Redaktionsanschrift: Arabellastraße 17 • 81925 München<br />
Telefon: +49 89 419694-43<br />
Fax: +49 89 4705364<br />
E-Mail:<br />
›› Geschäftsführung: Thomas Klocke<br />
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Internet: www.avr-werbeagentur.de<br />
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›› Gesamtleitung Silvia Schumacher<br />
Bildungsredaktion:<br />
›› Anzeigenleitung: Monika Krüger • Telefon: +49 89 419694-50<br />
E-Mail: mkrueger@avr-verlag.de<br />
›› Art Direction und Patricia Fuchs<br />
Bildredaktion:<br />
›› Grafik Design: Sabrina Gentner<br />
›› Composing: Udo Karohl<br />
›› Titelbild: © Ayoub kayor / Shutterstock.com<br />
›› Erscheinungsweise: 4 × jährlich<br />
›› Druck: GD Gotha Druck GmbH & Co. KG,<br />
Gutenbergstraße 3, 99869 Günthersleben-Wechmar<br />
›› Preis des Heftes: Deutschland 6,80 € inkl. MwSt., Österreich 7,50 €,<br />
Schweiz 11 CHF<br />
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›› Leser- und Aboservice: Mo – Do, 10 bis 12 Uhr<br />
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›› Projektleitung: Vincent Hochhausen<br />
›› Redaktion: Vincent Hochhausen<br />
Thorsten Timmerarens<br />
›› Redaktionsassistenz: Minh-Xuan Do<br />
›› Autoren und Mitarbeiter Sabine Bleumortier Prof. Dr. Julia Knopf<br />
dieser Ausgabe: Michael Nagel<br />
›› Schlusslektorat: Tina Sprung<br />
<br />
Hinweis:<br />
Beiträge freier Autoren geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Verleger zugleich Anschrift aller Verantwortlichen<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München. Nachdruck oder<br />
sonstige Vervielfältigung – auch auszugsweise – sind nur mit<br />
Genehmigung des Verlages gestattet. Für unaufgefordert eingesandtes<br />
Redaktionsmaterial übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />
© AVR GmbH <strong>2019</strong><br />
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Verantwortlich:
IM FOKUS<br />
DIGITALISIERUNG<br />
KOMMT AN<br />
Für kleine Betriebe und einzelne Ausbilder ist es<br />
schwer zu erkennen, wie sie in ihrem Arbeits- und<br />
Ausbildungsalltag digitale Lösungen nutzen können. Mit<br />
Förderangeboten und Informationsveranstaltungen versucht<br />
die Politik, Abhilfe zu schaffen. Im Fokusthema dieser Ausgabe<br />
gibt <strong>Bildungspraxis</strong> einen Überblick über die Bemühungen,<br />
Ausbildung 4.0 in der Breite zu verankern.<br />
Foto: © QtraxDzn / Shutterstock.com<br />
4 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
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IM FOKUS<br />
„DIE SYSTEME WERDEN<br />
IMMER SMARTER“<br />
Mit einer Roadshow reisen das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das<br />
Bundesinstitut für Berufsbildung durch die Republik, um Ausbildern und Berufsschullehrkräften<br />
besonders wegweisende Konzepte für digitale Anwendungen in der Ausbildung<br />
vorzustellen. <strong>Bildungspraxis</strong> sprach mit den Initiatoren darüber, wie<br />
Digitalisierung in der Breite ankommt.<br />
Interview Vincent Hochhausen<br />
Im Interview<br />
KATJA STAMM<br />
ist Referentin im Referat Infrastrukturförderung<br />
Schule des Bundesministeriums<br />
für Bildung und<br />
Forschung. Sie ist für das Förderprogramm<br />
„Digitale Medien in der<br />
Beruflichen Bildung“ zuständig.<br />
MICHAEL HÄRTEL<br />
ist Leiter des Arbeitsbereichs „Lehren<br />
und Lernen, Bildungspersonal“ am<br />
Bundesinstitut für Berufsbildung und<br />
zuständig für die Roadshow „Digitale<br />
Medien im Ausbildungsalltag“.<br />
<strong>Bildungspraxis</strong>: Das Bildungsministerium<br />
fördert ein breites Spektrum an Projekten<br />
zur Digitalisierung der Berufsbildung.<br />
Was ist der Zweck dieser Förderung?<br />
Katja Stamm: Wir haben zwei Ziele: Zum<br />
einen sollen die Projekte die Chancen<br />
durch die Digitalisierung zeigen und ein<br />
Bewusstsein für deren Möglichkeiten<br />
wecken. Dafür braucht es jemanden, der<br />
konkrete Anwendungen umsetzt. Zweitens<br />
stellen sich viele Ausbilder die Frage,<br />
welche digitalen Medien sie eigentlich in<br />
ihrem Betrieb benötigen. Deswegen stellen<br />
die gesammelten Projekte auch eine<br />
Möglichkeit dar, sich zu informieren, wie<br />
andere das Thema Digitalisierung angegangen<br />
sind.<br />
An wen richtet sich die<br />
finanzielle Förderung genau?<br />
Stamm: Die Förderung richtet sich an Verbünde<br />
von Kooperationspartnern. In dem<br />
größten sind 17 Partner vernetzt, normalerweise<br />
sind es drei oder vier. Üblicherweise<br />
gehören dazu eine Forschungseinrichtung,<br />
eine Bildungseinrichtung und ein oder zwei<br />
kleine und mittlere Unternehmen. Inhaltlich<br />
lag der Förderschwerpunkt anfangs auf<br />
der Medienkompetenz des Ausbildungspersonals,<br />
seitdem sind weitere hinzugekommen,<br />
etwa Netzwerke zum Wissenstransfer,<br />
Förderung der Inklusion, Virtual und<br />
Augmented Reality oder digitale Medien in<br />
Gesundheitsberufen.<br />
Wie ist es um die Kompetenz und die<br />
Bereitschaft des Ausbildungspersonals<br />
in Sachen Digitalisierung bestellt?<br />
Michael Härtel: Wir beobachten eine<br />
asymmetrische Entwicklung. Die digitalen<br />
Assistenzsysteme in der Ausbildung<br />
werden immer moderner, leistungsfähiger<br />
und smarter, aber die Nutzung ist in<br />
den letzten Jahren nur leicht gestiegen.<br />
Bei unserer Unternehmensbefragung<br />
2015 waren als beliebteste Medienformate<br />
analoge Medien genannt worden, etwa<br />
Fachbücher. Seitdem gibt es eine leichte<br />
Verschiebung, weil zum Beispiel Apps<br />
und Scanner mehr genutzt werden. Das<br />
zeigt unsere neueste Befragung. Gehypte<br />
Themen wie Wikis oder Podcasts sind im<br />
niedrigen einstelligen Bereich geblieben,<br />
ebenso wie Virtual oder Augmented<br />
Reality. Digitalisierung gewinnt also ganz<br />
langsam in der Breite mehr an Boden,<br />
aber längst nicht so schnell wie man<br />
denken könnte, wenn man sich auf den<br />
großen Bildungs- und Technologiemessen<br />
umsieht.<br />
Woran liegt das?<br />
Härtel: Die Mehrzahl der Betriebe in<br />
Deutschland ist handwerklich oder mit<br />
Fotos: © BMBF; BIBB<br />
6 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
telständisch geprägt. An denen, vor allem<br />
an den kleineren, geht die Digitalisierung<br />
teilweise noch vorbei.<br />
Bei wem liegt die Verantwortung,<br />
Digitalisierung anzustoßen?<br />
Stamm: Wir als Bildungsministerium<br />
konzentrieren uns auf die Unternehmensseite,<br />
denn was in den Lehrplänen<br />
steht und an den Schulen passiert, ist in<br />
der Verantwortung der einzelnen Bundesländer.<br />
Generell ist die Digitalisierung<br />
eine Herausforderung für alle Beteiligten.<br />
Selbst wenn in einem Unternehmen die<br />
Produktion schon weitgehend digitalisiert<br />
ist, heißt dass nicht, dass in Sachen<br />
Personalentwicklung oder Qualifizierung<br />
auch auf digitale Möglichkeiten zurückgegriffen<br />
wird.<br />
Härtel: Die gemeinsame Verantwortung<br />
der Lernorte ist ein Thema, welches<br />
das duale System begleitet, seitdem<br />
es existiert – nicht nur bei der Digitalisierung.<br />
Es gibt immer eine Spannung<br />
zwischen dem eher fachsystematischen<br />
Unterricht an den Berufsschulen und<br />
dem vom täglichen Arbeitsprozess geprägten<br />
Ablauf in den Betrieben. Das<br />
sind unterschiedliche Arbeitswelten.<br />
Digitalisierung kann eine Brücke zwischen<br />
diesen Lernwelten sein. Dafür<br />
gibt es auch Beispiele in den geförderten<br />
Projekten, etwa ein Online-Berichtsheft.<br />
Da ist die Förderung bereits<br />
2012 ausgelaufen, aber es hat sich am<br />
Markt etabliert.<br />
Warum ist überhaupt eine Förderung<br />
nötig? Die Unternehmen haben doch ein<br />
Eigeninteresse, sich weiterzuentwickeln.<br />
Härtel: Es fehlt in kleineren Betrieben,<br />
etwa im Handwerk, die Zeit für<br />
das Thema. Zudem ist die Veränderungsgeschwindigkeit<br />
hoch. Druck zur<br />
Veränderung kommt auch aus der Gesellschaft:<br />
Handwerks betriebe sagen uns<br />
oft, sie müssen digitale Anwendungen<br />
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IM FOKUS<br />
anbieten, weil es von einem attraktiven<br />
Ausbildungsbetrieb erwartet wird. Aber<br />
sie wissen nicht, wie.<br />
Stamm: Nicht zu vergessen: Die Förderlinien<br />
haben auch übergeordnete Ziele<br />
wie etwa die Förderung der Inklusion.<br />
Zudem ist bei einer Förderung durch<br />
den Bund die Idee vorhanden, dass man<br />
zur Bildung von Strukturen beitragen<br />
will, die sich sonst nicht entwickeln würden.<br />
Und es geht um Gleichwertigkeit<br />
mit akademischer Bildung. Der Weg in<br />
den Beruf über die duale Ausbildung<br />
muss auch den digitalen Kompetenzbereich<br />
umfassen.<br />
Ein Weg, Digitalisierung in die Breite zu<br />
tragen, sind OER – also freie Bildungsmaterialien.<br />
Fördern Sie dazu auch Projekte?<br />
Härtel: Bei der Roadshow hatten wir in Erfurt<br />
einen OER-Workshop, der überaus gut<br />
ankam. Die Ausbilder sind sehr an Fragestellungen<br />
interessiert, die mit Urheberrecht<br />
und der Weitergabe und Verwendung von<br />
Bildungsmaterial zu tun haben.<br />
Welche Aspekte der Digitalisierung<br />
werden in den nächsten Jahren noch<br />
größere Bedeutung erlangen?<br />
Härtel: Zum einen das Thema künstliche<br />
Intelligenz und Maschinenlernen. Das<br />
kann zum Beispiel in die Richtung gehen,<br />
dass ein Lernsystem merkt, was für ein<br />
Lerntyp ein Nutzer ist und dementsprechend<br />
das Lernmedium anpasst – ähnlich<br />
wie Streaming-Plattformen wie Netflix,<br />
die einem individuelle Angebote machen,<br />
die auf den eigenen Präferenzen basieren.<br />
Das andere Thema, das nicht an Aktualität<br />
einbüßen wird, ist Medienkompetenz,<br />
sowohl der Auszubildenden als auch der<br />
Ausbilder. Das sehen wir in allen unseren<br />
Befragungen. Man muss kompetent und<br />
reflektiert mit digitalen Medien umgehen<br />
können. Das schließt zum Beispiel ein,<br />
sich anwendungsorientierte Informationen<br />
in Fachcommunitys zu holen, statt<br />
Dinge einfach zu googeln. Dabei hapert<br />
es häufig an ganz banalen Grundkenntnissen,<br />
etwa zu üblichen Funktionen des<br />
Office-Paketes. So etwas gehört momentan<br />
leider weder zur Lehrerausbildung<br />
noch zur Ausbilderqualifizierung. Wich<br />
tig ist, dass Strukturen geschaffen werden.<br />
Wir haben mehr als genug Projekte, die<br />
als Insellösungen in der Republik verstreut<br />
sind. Da ist es ein wichtiger Schritt,<br />
die Erkenntnisse daraus zu sammeln und<br />
zu bündeln.<br />
Stamm: Ich glaube, dass der Begriff des<br />
lebenslangen Lernens einen größeren<br />
Stellenwert bekommen wird. Die Idee,<br />
dass Leben und Arbeiten dynamischer<br />
wird und man kontinuierlich dazulernen<br />
muss, spiegelt sich in unseren Bildungsinstitutionen<br />
noch nicht wider. Alle wissen,<br />
dass man mit der Ausbildung nicht ausgelernt<br />
hat, aber wie man das konkret im<br />
Arbeitsalltag umsetzt, ist noch unklar. ■<br />
„Digitale Medien in der<br />
Beruflichen Bildung“...<br />
... heißt das Förderprogramm des<br />
Bundesministeriums für Bildung und<br />
Forschung (BMBF), das seit 2012 Projekte<br />
fördert, die digitale Technik<br />
mit pädagogischer Zielrichtung in<br />
der Ausbildung einsetzen. Die jüngsten<br />
unterstützten Projekte werden<br />
voraussichtlich im Jahr 2023 auslaufen.<br />
Bis dahin fließen insgesamt rund<br />
150 Millionen Euro Fördermittel. Die<br />
Bandbreite reicht vom Einsatz von VR-<br />
Brillen bis hin zu berufsspezifischen<br />
Lernplattformen oder freien digitalen<br />
Bildungsmaterialien.<br />
„Digitale Medien im<br />
Ausbildungsalltag“...<br />
... heißt eine Roadshow, die vom<br />
BMBF zusammen mit dem Bundesinstitut<br />
für Beruflichsbildung (BIBB) durchgeführt<br />
wird. Jedes Jahr werden in<br />
sechs Veranstaltungen in verschiedenen<br />
Städten besonders gute oder wegweisende<br />
Projekte und Konzepte aus<br />
dem Förderprogramm vorgestellt (Beispiel<br />
auf S. 10).<br />
Weitere Informationen zu der Roadshow,<br />
eine Datenbank der geförderten<br />
Projekte sowie Praxisbeispiele und<br />
Interviews gibt es auf:<br />
www.qualifizierungdigital.de.<br />
8 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
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IM FOKUS<br />
FILM AB!<br />
In Menden im Sauerland erstellen und veröffentlichen Kfz-Azubis Erklärvideos.<br />
Damit vertiefen sie ihr Fachwissen, gewinnen an Medienkompetenz<br />
und schaffen Bildungsmaterialien für andere.<br />
Text Vincent Hochhausen<br />
Angehende Kfz-Mechatroniker<br />
am Hönne<br />
Berufskolleg im nordrhein-westfälischen<br />
Menden lernen nicht nur,<br />
wie man Autos in Schuss hält. Im Zuge<br />
ihrer Ausbildung erstellen sie auch Erklärvideos,<br />
die als freie Bildungsmaterialien<br />
auf Youtube veröffentlicht werden.<br />
Mittlerweile wurden die Videos mehr<br />
als eine Million mal angeklickt. Lehrer<br />
Markus Schäfer hat dieses Konzept unter<br />
dem Namen kfz4me selbst entwickelt<br />
und seit dem Start des Youtube-Kanals<br />
2011 überarbeitet.<br />
Mit dem Konzept wollte Schäfer einen<br />
Weg finden, den Schülerinnen und<br />
Schülern digitale Handlungskompetenzen<br />
zu vermitteln und dabei pädagogischen<br />
Mehrwert zu schaffen – einerseits<br />
durch die Vertiefung des Fachwissens<br />
im Arbeitsprozess am Video, andererseits<br />
durch das Endprodukt, das im<br />
Unterricht genutzt werden kann. „Das<br />
Format, in dem die Lernvideos entstehen<br />
deckt fast alle Kompetenzen ab,<br />
die der digitale Kompetenzrahmen der<br />
Kultusministerkonferenz vorgibt“, erklärt<br />
Schäfer, so etwa „Kommunizieren<br />
und Kooperieren“ oder „Produzieren<br />
und Präsentieren“.<br />
Schüler schreiben<br />
Manuskripte<br />
Für die Videos schreiben die Schülerinnen<br />
und Schüler Manuskripte, die<br />
fachlich und sprachlich sitzen müssen.<br />
Foto: © Myvisuals / Shutterstock.com<br />
10 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
„Nur so wird die Arbeit bildungswirksam,<br />
die Schüler müssen die Texte<br />
sorgfältig formulieren, auch wenn sie<br />
nur kurz sind“, sagt Schäfer. Neben der<br />
inhaltlichen Richtigkeit sei es wichtig,<br />
die Wiederholung zentraler Begriffe<br />
nicht zu vermeiden, so, wie es die<br />
Schüler oft in der Schule gelernt haben.<br />
Von der Idee, die Schülerinnen und<br />
Schüler selbst vor der Kamera sprechen<br />
zu lassen, kam Schäfer schnell ab. Zum<br />
einen aus rechtlichen Gründen, da das<br />
Recht am eigenen Bild die weiteren<br />
Nutzungsmöglichkeiten der Videos einschränken<br />
würde. Und weil es didaktisch<br />
nicht sinnvoll sei. „Es geht dann<br />
nicht mehr um den Inhalt, sondern um<br />
die Performanz. Außerdem schämen<br />
sich viele vor der Kamera“, sagt er.<br />
Jeder kann alles machen<br />
Die Themen für die einzelnen Videos<br />
entstehen bei kfz4me im regulären Unterricht.<br />
Kleinteilige Wissensschnipsel<br />
– etwa die Demontage einer Zylinderkopfhaube<br />
oder die Funktionsweise<br />
einer selbstnachstellenden Kupplung –<br />
verteilt der Lehrer an die Schülerinnen<br />
und Schüler. Sie schreiben ein kurzes<br />
Manuskript. Wenn dieses geprüft und<br />
überarbeitet ist, folgt einige Wochen<br />
später das Einsprechen der Texte und<br />
der Schnitt der Videos bei einer Projektwoche.<br />
„Durch die mehrmalige intensive<br />
Beschäftigung mit den Inhalten<br />
über einen langen Zeitraum hinweg<br />
entsteht ein starker Lerneffekt“, sagt<br />
Schäfer. Lehrkräfte können dabei die<br />
Aufgaben so verteilen, dass verschiedene<br />
Schüler die einzelnen Aufgabenschritte<br />
zu einem Video übernehmen.<br />
So kann man flexibel auf die Lernbedarfe<br />
der einzelnen Schüler eingehen<br />
und einen Azubi zum Beispiel ein<br />
Video zu dem Thema schneiden lassen,<br />
bei dem er noch Probleme hat.<br />
Die App,<br />
die Unternehmen<br />
und Jugendliche<br />
verbindet!<br />
azubi@talenthero.de<br />
www.talenthero.de
IM FOKUS<br />
Mittlerweile ist das Konzept am Hönne<br />
Berufskolleg so etabliert, dass es Teil<br />
der Ausbildung für Kfz-Mechatroniker<br />
bleibt – obwohl Schäfer seit diesem Jahr<br />
nicht mehr dort arbeitet, sondern als<br />
Fachberater bei der Bezirksregierung<br />
Arnsberg. Themen für die Erklärvideos<br />
werden ihnen laut Schäfer nicht ausgehen.<br />
„Die Clips sind so kleinteilig,<br />
dass man nie das gesamte Fachwissen<br />
abdecken kann“, sagt er.<br />
Erklärvideos in 7 Schritten<br />
1. Themenfindung<br />
Aus den im Unterricht bearbeiteten<br />
Inhalten wählen Schüler und Lehrer<br />
kleinteilige Wissenseinheiten aus, die<br />
sich für kurze Erklärvideos eignen.<br />
2. Manuskript erstellen<br />
Jede Schülerin und jeder Schüler erstellt<br />
ein Manuskript mit dem Text, der<br />
für das Video eingesprochen werden<br />
soll. Die Manuskripte für ein zwei- bis<br />
dreiminütiges Video müssen dabei<br />
rund 1000 bis 2000 Zeichen lang sein.<br />
3. Medien aussuchen<br />
Die Bilder oder Filmausschnitte, die im<br />
Video gezeigt werden sollen, werden<br />
ausgewählt. Bei kfz4me kommen meist<br />
statische, selbst erstellte Bilder oder<br />
Grafiken zum Einsatz.<br />
4. Qualitätskontrolle<br />
des Manuskriptes<br />
Das Manuskript wird von der Lehrkraft<br />
und/oder einem Mitschüler geprüft<br />
und überarbeitet. Neben der fachlichen<br />
Richtigkeit kommt es auf eine klare und<br />
einfache Sprache an.<br />
5. Aufzeichnung<br />
Schülerinnen und Schüler – es müssen<br />
nicht diejenigen sein, die das jeweilige<br />
Manuskript verfasst haben – sprechen<br />
die Texte ein. Tipp: Im Stehen zu<br />
sprechen verbessert das Ergebnis.<br />
In den Erklärvideos werden kleine Wissenshäppchen<br />
aus der Kfz-Technik meist anhand von Standbildern<br />
mit kleinen grafischen Details erklärt.<br />
6. Schnitt<br />
Das Video wird im Zuge einer Projektwoche<br />
mit Hilfe geeigneter Software<br />
geschnitten. Bei kfz4me wird dafür das<br />
Programm Camtasia genutzt.<br />
7. Nachnutzung<br />
Die Lernvideos eignen sich zur Wissensauffrischung<br />
im Arbeitsalltag oder zur<br />
Vor- und Nachbereitung eines Themas.<br />
Die kfz4me-Videos werden auf einem<br />
Youtube-Kanal der Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht.<br />
■<br />
Im Überblick:<br />
»»<br />
An einer Berufsschule im<br />
Sauerland erstellen Azubis kurze<br />
Erklärvideos zu Kfz-Technik.<br />
»»<br />
Die Videos sind kurz, benötigen<br />
aber eine sorgfältige Vorbereitung.<br />
»»<br />
Zu den Arbeitsschritten gehören<br />
Themenfindung, Manuskripterstellung,<br />
Einsprechen des<br />
Textes und Schnitt des Videos.<br />
Alle kfz4me-Videos gibt es auf:<br />
www.youtube.com/user/kfz4metube/<br />
Foto: © kfz4me<br />
12 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
Der Bildungsprofi für Technik<br />
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IM FOKUS<br />
VOM WISSENSVERMITTLER<br />
ZUM LERNBEGLEITER<br />
E-Learning in der Ausbildung ist nicht nur der Wechsel vom Papier zum Bildschirm.<br />
Es verändert das gesamte Lernsetting. Wie, erklärt Fachmann Carsten Rhinow.<br />
Interview Vincent Hochhausen<br />
Im Interview<br />
mehr für die Vermittlung der kognitiven Wissensinhalte<br />
hauptverantwortlich sind. Das erarbeiten sich die<br />
Auszubildenden eigenständig in E-Learning Modulen.<br />
Der Ausbilder hat daher mehr Zeit für Projekte oder für<br />
individuelles Mentoring und Coaching. Das sichert den<br />
Transfer des Gelernten in den Arbeitsalltag der Azubis.<br />
CARSTEN RHINOW<br />
ist Senior Manager Digitales Lernen beim<br />
Bildungsunternehmen Cornelsen eCademy.<br />
Er ist Experte für Blended Learning in der<br />
Aus- und Weiterbildung.<br />
Wie sieht das in der Praxis aus?<br />
E-Learning ermöglicht es grundsätzlich, zeit- und ortsunabhängig<br />
zu lernen. Diese Vorteile werden im Blended<br />
Learning mit Präsenzlernen in der Gruppe im Betrieb<br />
kombiniert. Dazu gibt es unterschiedliche Modelle je<br />
nach Lernkontext - vom „Flipped Classroom“ bis hin zu<br />
flexiblen Rotationsmodellen, wo das E-Learning als eine<br />
Lernstation in den Ausbildungsalltag integriert wird.<br />
<strong>Bildungspraxis</strong>: Was ist der Vorzug von E-Learning<br />
gegenüber herkömmlichen analogen Lernsettings?<br />
Carsten Rhinow: Die Individualisierung und Personalisierung<br />
der Lernwege. Das hat für beide Seiten<br />
Vorteile, für Ausbilder und Azubis. Die Jugendlichen<br />
können E-Learning-Module selbstbestimmt bearbeiten<br />
und erhalten individuelles Feedback über ihre<br />
Fortschritte und gegebenenfalls vorhandenen Wissenslücken.<br />
Gerade in der Prüfungsvorbereitung ist das<br />
hilfreich. Auch der Ausbilder erhält Informationen über<br />
den Lernstand seiner Gruppe und kann gegebenenfalls<br />
Themen wiederholen oder intensivieren. Für die Ausbilder<br />
ist außerdem spannend, dass digitale Lernangebote<br />
Freiräume schaffen und ihre Rolle verändern.<br />
Inwiefern?<br />
Ausbilder wollen jedem einzelnen Lerner gerecht werden.<br />
Durch Blended Learning, also die didaktisch sinnvolle<br />
Verbindung von E-Learning und Präsenzlernen,<br />
wird ihnen dazu die Gelegenheit gegeben, da sie nicht<br />
Welche Rolle spielt Datenschutz?<br />
Die Daten, die beim E-Learning anfallen, sind hilfreich,<br />
den eigenen Lernstand oder den der Lerngruppe einzuschätzen.<br />
Sie helfen auch Anbietern wie uns, unsere<br />
Inhalte zu verbessern. Wichtig dabei ist: Der Umgang<br />
mit den Daten muss verantwortlich sein. Das bedeutet,<br />
dass Datensicherheit gewährleistet sein muss und zugleich<br />
mit den Daten sparsam und verantwortungsvoll<br />
umgegangen wird.<br />
■<br />
Zum Weiterlesen:<br />
Ausführliche Informationen zur sich<br />
verändernden Rolle des Ausbilders<br />
zum Lernbegleiter gibt es auf dem<br />
Ausbilderportal foraus auf:<br />
www.foraus.de/html/foraus_6201.php<br />
Foto: © Carsten Rhinow<br />
14 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
eine Initiative der<br />
D IH K-- Bildungs -GmbH<br />
LIKE<br />
A B SS<br />
MEHR<br />
https://www.youtube.com/c/likeaboss-ausbildung
AUSBILDUNG<br />
News<br />
Zwei deutsche<br />
Weltmeister bei der<br />
Berufe-WM<br />
MEHR MÄNNER UND WENIGER<br />
FRAUEN IN DER AUSBILDUNG<br />
Frauen in der Ausbildung 2018 haben knapp 196 000<br />
Frauen und 335 000 Männer eine Ausbildung angefangen.<br />
Seit 2009 ist die Ausbildungsplatznachfrage von Frauen stetig<br />
gesunken, bei den Männern ist sie leicht gestiegen. Das<br />
geht aus dem Jahresbericht 2018 des Bundesinstituts für<br />
Berufsbildung hervor, der im September <strong>2019</strong> erschienen<br />
ist. Als Gründe für den steigenden Männeranteil nennt der<br />
Bericht unter anderem mehr männliche Studienabbrecher<br />
sowie den höheren Anteil von Männern unter den seit 2015<br />
nach Deutschland gekommenen Geflüchteten.<br />
»»<br />
www.bibb.de/jahresbericht<br />
Fliesenleger Janis Gentner, 21 Jahre (vierter von<br />
links, hintere Reihe) aus Dewangen in Baden-<br />
Württemberg sowie Zimmerer Alexander Bruns,<br />
21 Jahre, (zweiter von links, hintere Reihe) aus Bad<br />
Dürkheim in Rheinland-Pfalz haben bei der Berufe-<br />
WM Worldskills im russischen Kasan die Weltmeistertitel<br />
in ihren jeweiligen Disziplinen gewonnen.<br />
Zudem brachte das deutsche Team zwei Bronze-<br />
Medaillen sowie 19 Exzellenzauszeichnungen für<br />
besonders gute Leistungen mit nach Hause.<br />
Bei der Worldskills maßen sich Ende August 1350<br />
junge Fachkräfte aus 63 Ländern, darunter 39 aus<br />
Deutschland. Mehr Informationen auf:<br />
»»<br />
www.worldskillsgermany.com<br />
Infoseite zur Novelle<br />
des Berufsbildungsgesetzes<br />
Anfang 2020 soll das Berufsbildungsgesetz,<br />
das in diesem Jahr seinen 50.<br />
Geburtstag feiert, erneuert werden.<br />
Das Bildungsministerium gibt auf seiner<br />
Website einen Überblick über die<br />
geplanten Änderungen. Unter anderem<br />
werden eine Mindestausbildungsvergütung<br />
sowie transparente berufliche<br />
Fortbildungsstufen eingeführt.<br />
Mehr Informationen auf:<br />
»»<br />
www.bmbf.de/de/50-jahre-berufsbildungsgesetz-indeutschland-9740.html<br />
Handwerksexperten im Ruhestand gesucht<br />
Der Senior Experten Service, SES, sucht Ruheständler aus allen Handwerksberufen,<br />
die ihre Fachkompetenz und ihre Berufserfahrung ehrenamtlich<br />
weitergeben möchten. Besonders gefragt seien Fachleute mit<br />
Ausbilderschein oder Fremdsprachenkenntnissen. Der SES wird von<br />
Wirtschaftsverbänden getragen und von der Bundesregierung finanziell<br />
gefördert. Seine ehrenamtlichen Fachleute tragen ihre Expertise zum<br />
Beispiel in Entwicklungsländer oder geben sie an Auszubildende mit<br />
Unterstützungsbedarf in Deutschland weiter.<br />
»»<br />
www.ses-bonn.de<br />
Fotos: © WorldSkills / Anja Jungnickel; Kinga / Shutterstock.com<br />
16 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
Produktvorstellungen<br />
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E-Commerce:<br />
schnelles Wissen,sicher bestehen<br />
Westermann erweitert sein Angebot für den Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau<br />
im E-Commerce um die Prüfungsvorbereitung: „Prüfungswissen KOMPAKT“<br />
ermöglicht mit einer kompakten und anschaulichen Darstellung der prüfungsrelevanten<br />
Inhalte eine optimale Vorbereitung auf die gestreckte Abschlussprüfung.<br />
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www.westermann.de/e-commerce/kompakt<br />
Unterrichtssoftware<br />
von Promethean<br />
ActivInspire, die preisgekrönte Tafelbildsoftware,<br />
ist bei jedem ActivPanel von Promethean mit<br />
dabei. So können alle die gleiche Unterrichtssoftware<br />
benutzen, unabhängig von der User-<br />
Anzahl. Der Vorteil: Neben den pädagogischen<br />
Funktionen der Software, fördern einheitliche<br />
Werkzeuge aktiv deren Nutzung. Anwendungen<br />
lassen sich im Kollegium besprechen, Inhalte teilen,<br />
aufbereiten und wiederverwenden.<br />
»»<br />
www.prometheanworld.com<br />
Fachkunde Metall –<br />
Premium-Edition<br />
Die Premium-Edition des digitalen<br />
Buches Fachkunde Metall, 58. Auflage,<br />
enthält zusätzlich die Aufgaben und<br />
Lösungen der Wiederholungsseiten<br />
(entsprechend dem Prüfungsbuch<br />
Metall, ISBN 978-3-8085-1668-3) als<br />
E-Learning-Einheiten direkt im Buch<br />
verankert sowie mehr als 120 3D-<br />
Animationen zu verschiedenen Prozessen,<br />
die komplexe Inhalte und Abläufe<br />
leichter verständlich machen.<br />
Online und offline nutzbar.<br />
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zu vermitteln. Neuerdings gibt es Globus-Grafiken auch<br />
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›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong> | 17
AUSBILDUNG<br />
KLEBSTOFF AUS MILCH<br />
Wie lässt sich das Thema Nachhaltigkeit an der Schule verankern?<br />
Eine niedersächsische Berufsschule ist systematisch an die Sache<br />
herangegangen – und hat ihr Schulleitbild darauf ausgerichtet.<br />
Text Vincent Hochhausen<br />
An der Berufsbildenden Schule<br />
I in Uelzen im Nordosten<br />
Niedersachsens gehört Nachhaltigkeit<br />
seit 2015 zum Schulalltag. Damals<br />
trieb Schulleiter Stefan Nowatschin das Thema<br />
an der Schule voran. Eine Gruppe von Lehrkräften<br />
sollte zunächst den „Ist-Zustand“<br />
dokumentieren, also alle Projekte und Unterrichtseinheiten<br />
zusammentragen, die zum Anspruch<br />
der nachhaltigen Bildung passten. Teil<br />
dieses Teams war Alexander Deutsch, Lehrer<br />
für Wirtschaft und Politik: „Wir haben erst<br />
einmal alle aufklären müssen, was Nachhaltigkeit<br />
genau ist. Dabei haben viele Kollegen erst<br />
erfahren, dass da nicht nur Ökologie dazugehört.“<br />
Es stellte sich heraus, dass Nachhaltigkeit<br />
an vielen Stellen bereits als Thema präsent<br />
war, ohne dass es bewusst gefördert wurde. „Es<br />
gab beispielsweise bereits eine Schülerfirma,<br />
die Fair Trade-Kaffee verkaufte und sich mit<br />
der Herkunft des Produktes und der fairen Bezahlung<br />
der Arbeitskräfte auseinandersetzte“,<br />
erzählt er.<br />
Die ganze Schule macht mit<br />
Im Anschluss an diese Bestandsaufnahme<br />
entschieden Schulleiter und Kollegium, das<br />
Bekenntnis zur Nachhaltigkeit in das Schulleitbild<br />
aufzunehmen. Das Kollegium der<br />
Berufsschule Uelzen I ist in themenbezogenen<br />
Teams organisiert und so wurde ein eigenes<br />
Team für „Berufliche Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung“, kurz BBNE, ins Leben gerufen<br />
sowie eine eigene Teamleiter-Stelle dafür ausgeschrieben.<br />
Aufgabe dieses Teams ist es seitdem,<br />
die Tätigkeiten zur Nachhaltigkeit an der<br />
Schule zu sammeln und zu koordinieren. „Wir<br />
Im Überblick:<br />
»»<br />
Eine Berufsschule in Niedersachsen<br />
hat Nachhaltigkeit in<br />
das Schulleitbild integriert.<br />
»»<br />
Ein Projektteam an der Schule<br />
bündelt die Bemühungen und<br />
Projekte zu diesem Thema.<br />
»»<br />
Die Maßnahmen reichen<br />
von Mülltrennung im Klassenraum<br />
bis zu konkreten<br />
Unterrichtsprojekte.<br />
Nachhaltigkeit:<br />
Die Vereinten Nationen definieren<br />
den Begriff der Nachhaltigkeit<br />
über drei Dimensionen. Diese sind:<br />
»»<br />
die soziale Nachhaltigkeit im<br />
Sinne der Menschenrechte, der<br />
globalen Verantwortung und der<br />
friedlichen Konfliktlösung,<br />
»»<br />
die ökologische Nachhaltigkeit<br />
im Sinne der Bewahrung der<br />
natürlichen Umwelt für<br />
kommende Generationen,<br />
»»<br />
die ökonomische Nachhaltigkeit<br />
im Sinne eines Ressourcen<br />
schonenden Wirtschaftens.<br />
Mehr Informationen auf<br />
www.bne-portal.de<br />
18 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
treffen uns drei oder viermal pro Schuljahr<br />
und planen unsere Schwerpunkte und Aktivitäten“,<br />
erklärt Michael Tribian, der die BBNE<br />
Teamleiter-Stelle übernommen hat. „Wir schreiben<br />
den anderen Teams nicht vor, was sie zu<br />
tun haben, das wird auf den Teamleitertreffen<br />
besprochen“. Die einzige Vorgabe, die es zum<br />
Thema Nachhaltigkeit für alle Teams gibt: Es<br />
muss etwas gemacht werden – was, das können<br />
die jeweiligen Teams selbst festlegen.<br />
Projekte zu nachhaltigem Klebstoff<br />
und Hydroponik<br />
Die Aktivitäten reichen dabei von kleinen Dingen<br />
– Mülltrennung und Müllvermeidung in<br />
den täglichen Abläufen – bis zu aufwendigen<br />
Unterrichtsprojekten. „In unserem BWL-<br />
Unterricht haben wir in einem Projekt eine<br />
Übungsfirma entwickelt, die nachhaltigen, aus<br />
Milch gewonnenen Klebstoff herstellt“, erzählt<br />
Schüler Christoph Riemer, der eine Ausbildung<br />
zum Großhandelskaufmann macht. Im<br />
Juni führte die ganze Schule einen Projekttag<br />
zum Thema Nachhaltigkeit durch, auf dem die<br />
Schüler die Projekte präsentierten.<br />
Die einzelnen Projekte werden von den<br />
Lehrkräften mit einem Fragebogen evaluiert,<br />
so dass das BBNE-Team fortlaufend Verbesserungen<br />
vornehmen kann: „Die große<br />
Mehrheit der Kollegen findet den Fokus auf<br />
Nachhaltigkeit gut, Kritik betraf vor allem<br />
Zeit- und Terminfragen“, erzählt BBNE-<br />
Teamleiter Tribian. Die Schulgemeinschaft<br />
hat mit ihrem selbstgesteckten Auftrag, den<br />
Leitgedanken nachhaltige Entwicklung und<br />
Bildung zu verbreiten und zu leben, Erfolg:<br />
Im Herbst dieses Jahres startete sie zusammen<br />
mit regionalen Partner aus Politik,<br />
Wissenschaft und Unternehmen ein EU-Berufsbildungsnetzwerk<br />
mit Fokus auf Nachhaltigkeitsbildung.<br />
Es wird von der EU finanziell<br />
gefördert und soll bis 2021 einen Leitfaden<br />
für die Gestaltung „digital unterstützter und<br />
nachhaltigkeitsorientierter Exzellenzzentren<br />
Beruflicher Bildung in Europa“ erarbeiten. ■<br />
Aus gutem Grund heißt es „Made in Germany“ und nicht „Made by<br />
Germans“. Denn täglich geben Mitarbeiter/Innen aus aller Welt bei<br />
uns ihr Bestes. Damit das so bleibt, stehen wir auch weiterhin für ein<br />
weltoffenes Deutschland.<br />
Eine Initiative deutscher Familienunternehmen.
AUSBILDUNG<br />
5 TIPPS FÜR GUTES<br />
AUSBILDUNGSMARKETING<br />
Kleinere Betriebe haben immer größere Schwierigkeiten, die richtigen Bewerber<br />
für ihre Ausbildungsplätze zu finden und sie an sich zu binden. Expertin Sabine<br />
Bleumortier gibt Tipps, wie Ausbilder Abhilfe schaffen können.<br />
SABINE BLEUMORTIER<br />
ist seit 20 Jahren im Ausbildungsbereich<br />
tätig. Die selbstständige<br />
Beraterin, Trainerin und<br />
Rednerin hat sich ganz auf die<br />
Zielgruppen Ausbilder und Auszubildende<br />
spezialisiert.<br />
Text Sabine Bleumortier<br />
Tipp 1: Auf die<br />
Zielgruppe einstellen<br />
Als Ausbildungsbetrieb ist es wichtig, dass<br />
Sie sich auf Ihre Zielgruppe einstellen und<br />
prüfen, was genau Sie ihr anbieten können,<br />
damit sie sich bei Ihnen wohlfühlt. Dazu<br />
müssen Sie Ihre Zielgruppe sehr gut kennen.<br />
Überlegen Sie: Was für Typen sind die Men-<br />
Fotos: © Elisabeth Pfahler-Scharf; g-stockstudio / Shutterstock.com<br />
20 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
schen, die Bäcker, Elektroniker oder Industriekaufmann<br />
werden möchten? Was gefällt<br />
ihnen? Wonach suchen sie? Was haben<br />
sie gemeinsam? Möchten Sie gezielt ältere<br />
Personen, Studienabbrecher, Auszubildende<br />
mit Migrationshintergrund ansprechen?<br />
Auf Ihre Wunschzielgruppe sollten Sie sich<br />
vorbereiten: Wenn Sie die Generation Z<br />
für Ihr Unternehmen gewinnen möchten,<br />
lesen Sie Studien, die sich mit den ab 1995<br />
Geborenen beschäftigen. Empfehlenswert<br />
sind zum Beispiel die Shell Studie oder die<br />
Jugendmilieustudien des Sinus Institutes.<br />
Das Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB<br />
veröffentlicht regelmäßig Umfrageergebnisse<br />
über die Erwartungen und Wünsche junger<br />
Menschen.<br />
Aufgabe: Nehmen Sie sich jetzt Zeit und<br />
beschäftigen Sie sich mit Ihrer Zielgruppe.<br />
Schreiben Sie konkret auf, wer Ihre Zielgruppe<br />
in der betrieblichen Ausbildung ist<br />
und welche Wünsche und Erwartungen<br />
diese an Ausbildungsbetriebe hat.<br />
Tipp 2: Leuchten Sie<br />
Ihr Ausbildungsbetrieb gleicht einem Hafen<br />
und damit Auszubildende diesen Hafen<br />
finden und sich dieser von anderen abhebt,<br />
müssen Sie ihn beleuchten. Das symbolisiert<br />
ein Leuchtturm, der den Weg zum<br />
Hafen weist. Nur wenn Sie Ihrer Zielgruppe<br />
attraktiv erscheinen, der Leuchtturm also<br />
entsprechend leuchtet, machen Sie diese auf<br />
sich aufmerksam. Hier gilt es, alle Kontaktpunkte<br />
positiv zu gestalten. Die entscheidende<br />
Frage, die Sie sich hier stellen und<br />
beantworten sollten, ist: „Womit können<br />
wir leuchten?“. Was zieht Auszubildende zu<br />
Ihrem Unternehmen? Was ist das Besondere<br />
an Ihnen? Bei den Besonderheiten geht es<br />
weniger um Finanzielles und Anreize wie<br />
Tablets, Dienstwagen oder sonstige Goodies.<br />
Diese werden in der BIBB-Befragung<br />
„Zur Situation von Ausbildungsstellenbewerbern<br />
und -bewerberinnen“ von den<br />
Befragten als unwichtig betrachtet. Es sind<br />
die Ausbildungsbedingungen und die Ausbildungskonzepte,<br />
die überzeugen müssen.<br />
Sie sollten damit werben, was der Bewerber<br />
oder Auszubildende davon hat, bei Ihnen<br />
die Ausbildung zu absolvieren und im Unternehmen<br />
zu bleiben. Diesen Nutzen gilt<br />
es in allen Phasen der Ausbildung immer<br />
wieder darzustellen. Werben Sie aktiv mit<br />
Ihren guten Ausbildungsbedingungen, mit<br />
Ihrer Unternehmens-Vision und dem Leitbild<br />
der Ausbildung. Dann werden sie nicht<br />
nur Bewerber anlocken, sondern diese auch<br />
langfristig an sich binden.<br />
Aufgabe: Er- oder überarbeiten Sie Ihr<br />
Ausbildungsleitbild, also die Punkte, die<br />
Sie von anderen unterscheiden oder mit<br />
denen Sie sich künftig abheben wollen.<br />
Formulieren Sie auch für sich die Gründe,<br />
warum gerade Sie der ideale Ausbildungsbetrieb<br />
sind.<br />
LEARNTEC 2020 | 28. Internationale Fachmesse und Kongress<br />
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AUSBILDUNG<br />
Tipp 3: Planen Sie ein Budget ein<br />
Allen – auch den Vorgesetzten und der<br />
Geschäftsführung – muss klar sein, dass<br />
gute Ausbildung ein entsprechendes<br />
Budget benötigt. Nur mit einem guten<br />
Bindungsprogramm für die Ausbildung<br />
können Sie langfristig eine gute Beziehung<br />
zu potenziellen Bewerbern, Auszubildenden<br />
und Mitarbeitern aufbauen. Damit<br />
bilden Sie zudem Netzwerke, die Ihnen<br />
später wieder helfen. Sind Ihre Auszubildenden<br />
und Mitarbeiter begeistert, wird<br />
sich das herumsprechen. Das Image Ihres<br />
Unternehmens steigt. Langfristig können<br />
sich dadurch sogar die Kosten für Recruiting-<br />
oder Marketingmaßnahmen verringern.<br />
Mit solchen Argumenten können Sie<br />
Ihren Chef überzeugen.<br />
Aufgabe: Nehmen Sie sich ein Blatt<br />
Papier und schreiben Sie auf, warum<br />
Sie sich mit dem Thema Bindung von<br />
Auszubildenden beschäftigen möchten.<br />
Notieren Sie sich auch Zahlen. Wie viele<br />
Auszubildende haben Sie in den letzten<br />
drei Jahren schon vor Ausbildungsbeginn<br />
verloren, wie viele während der<br />
Ausbildungszeit und wie viele nach der<br />
Ausbildung? Was waren die Gründe dafür?<br />
Was haben Sie jetzt schon für Ideen,<br />
wie Sie solche Situationen in Zukunft verhindern<br />
können?<br />
Tipp 4: Bleiben Sie ehrlich<br />
Stellen Sie sich vor, Sie sehen im Internet<br />
einen tollen Blazer. Er ist einfach perfekt.<br />
Sie kaufen ihn. Dann öffnen Sie das Paket<br />
und stellen fest: Der Blazer ist in Wirklichkeit<br />
von schlechter Qualität und die<br />
Farbe wirkt anders als im Onlineportal.<br />
Sie sind enttäuscht, schicken den Blazer<br />
zurück und werden Ihren Freunden und<br />
Bekannten schlechtes über diesen Shop<br />
berichten. So ist das auch mit den Erwartungen,<br />
die Sie im Ausbildungsmarketing<br />
bei Ihren Interessenten schüren. Wenn<br />
Sie ehrlich sind und zum Beispiel nur<br />
von Ausbildungsinhalten oder -events<br />
erzählen, die wirklich stattfinden, erweisen<br />
Sie sich als glaubwürdig und festigen<br />
so die Bindung an Ihre Auszubildenden.<br />
Sollten diese dagegen in der Ausbildung<br />
feststellen, dass ihnen Unwahres genannt<br />
und versprochen wurde, ist die Gefahr<br />
groß, dass diese Ihr Unternehmen wieder<br />
verlassen – wenn nicht schon während der<br />
Ausbildung, dann danach. Vermeiden Sie<br />
also geschönte und falsche Darstellungen<br />
des Unternehmens.<br />
Aufgabe: Reflektieren Sie: An welchen<br />
Stellen können Sie im Ausbildungs<br />
marketing ehrlicher sein?<br />
Tipp 5: Nutzen Sie Ihre Auszubildenden<br />
als Botschafter<br />
Ein Kontaktpunkt zu interessierten Schülerinnen<br />
und Schülern sind Ihre Auszubildenden.<br />
Fördern Sie, dass diese mit<br />
Ihren Bewerbern in Verbindung treten.<br />
Eine bessere Werbung als einen begeisterten<br />
Auszubildenden gibt es nicht.<br />
Auszubildende steigern die Glaubwürdigkeit<br />
auf jeder Bewerbermesse, dem Tag<br />
der offenen Tür oder auch während des<br />
Schnupperpraktikums. Messestände ohne<br />
Auszubildende am Stand sollten nicht<br />
mehr vorkommen. Auch in Stellenanzeigen<br />
können Sie Ihre Auszubildenden zu<br />
Wort kommen und Auszubildende selbst<br />
ihre eigenen Nachfolger suchen lassen.<br />
Sowohl für die Azubibotschafter als auch<br />
für Messeauftritte ist gute Vorbereitung<br />
wichtig: Botschafterprojekte werden<br />
zum Beispiel oft durch die Kammern<br />
unterstützt. Vor dem Messebesuch sollten<br />
Azubis auf typische Bewerberfragen<br />
vorbereitet werden und eine Einführung<br />
bekommen, wie sie sich am Messestand<br />
verhalten sollten.<br />
Aufgabe: Auf welchen Veranstaltungen<br />
werden Sie verstärkt Auszubildende als<br />
Botschafter einsetzen? Wie bereiten Sie<br />
diese auf ihre Tätigkeit vor?<br />
■<br />
Zum Weiterlesen:<br />
Sabine Bleumortier<br />
Auszubildende erfolgreich ausbilden<br />
und an das Unternehmen binden.<br />
44 Tipps zur Azubibindung<br />
Jünger Medien, <strong>2019</strong><br />
22 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
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WEITERBILDUNG<br />
News<br />
Beratungsangebot für<br />
kleine und mittlere<br />
Unternehmen verlängert<br />
NRW FÖRDERT<br />
LEHRER WEITERBILDUNG FÜR<br />
DEUTSCH ALS ZWEITSPRACHE<br />
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die<br />
Weiterbildungsstudiengänge „Deutsch als Zweitsprache“<br />
für angehende Lehrkräfte bis 2022 mit sechs Millionen<br />
Euro. Die Verlängerung des seit 2016 bestehenden Förderprogrammes<br />
wurde Anfang Oktober beschlossen.<br />
Die Studiengänge werden von den Universitäten in Aachen,<br />
Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Duisburg-<br />
Essen, Köln, Münster, Paderborn, Siegen und Wuppertal<br />
angeboten. Der Weiterbildungsstudiengang dauert zwei<br />
Semester. Informationen dazu gibt es auf den Websites<br />
der jeweiligen Hochschulen.<br />
Das Beratungsprogramm<br />
„unternehmensWert:Mensch“, gefördert vom Europäischen<br />
Sozialfonds, wird bis 2022 verlängert. Seit<br />
dem Start 2015 unterstützt das Programm kleine<br />
und mittlere Unternehmen dabei, auf den demografischen<br />
und technologischen Wandel zu reagieren.<br />
Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern<br />
können bei einer kostenlosen Eingangsberatung<br />
ihren Bedarf feststellen, der weitere Beratungsablauf<br />
kann finanziell gefördert werden.<br />
Alle Informationen auf:<br />
»»<br />
www.unternehmens-wert-mensch.de<br />
Weiterbildungsbeteiligung<br />
in Deutschland steigt<br />
54 Prozent aller Erwachsenen in<br />
Deutschland haben 2018 an einer<br />
Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen.<br />
Das sind vier Prozentpunkte mehr als<br />
2016. Diese Zahlen basieren auf einer<br />
Umfrage unter 5600 Erwachsenen, die im<br />
Auftrag des Bundes ministeriums für Bildung<br />
und Forschung durchgeführt wurde.<br />
»»<br />
www.bmbf.de/de/weiterbildung- 71.html<br />
Beschäftigte mit Migrationshintergrund<br />
bilden<br />
sich weniger weiter<br />
Beschäftigte mit Migrationshintergrund nehmen<br />
seltener an Weiterbildungen teil als Beschäftigte<br />
ohne Migrationshintergrund. Das geht aus einer<br />
aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und<br />
Berufsforschung hervor. Laut den Studien autoren<br />
liegt dies vor allem daran, dass Zugewanderte häufig<br />
in un- oder angelernten Tätigkeiten arbeiten, bei<br />
denen Weiterbildungsangebote selten sind.<br />
»»<br />
doku.iab.de/kurzber/<strong>2019</strong>/kb1919.pdf<br />
Fotos: © GaudiLab, nd3000 / Shutterstock.com<br />
24 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
Wagen Sie den Perspektivenwechsel<br />
Vier Ausgaben pro Jahr für 24 Euro!*<br />
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zum Gärtner mit „Blackbox Gardening“. Das Handbuch<br />
wurde mit dem 1. Platz beim Deutschen Gartenbuchpreis<br />
2015 in der Kategorie „Bester Ratgeber“ ausgezeichnet.**<br />
*zzgl. 3,60 Euro Versandkosten<br />
** Solange der Vorrat reicht. Andernfalls erhalten Sie eine Ersatzprämie.<br />
www.bildungspraxis.de
WEITERBILDUNG<br />
DIE DIDACTA 2020<br />
GEHT NEUE WEGE<br />
Vom 24. bis 28. März 2020 findet in Stuttgart die didacta Bildungsmesse statt.<br />
Sie stärkt ihr Angebot im Bereich der beruflichen Weiterbildung.<br />
Text Thorsten Timmerarens<br />
Erstmals auf der didacta 2020, die<br />
vom 24. bis 28. März in Stuttgart<br />
stattfindet, ergänzt der neue Ausstellungsbereich<br />
myQ das Angebotsspektrum.<br />
myQ bündelt die Aktivitäten der Aussteller<br />
zum Thema Weiterbildung. Reinhard Koslitz,<br />
Hauptgeschäftsführer des Didacta Verbandes:<br />
„Unser Ziel ist es, der wachsenden Nachfrage<br />
nach Weiterbildungsangeboten auf der Besucherseite<br />
mit einer besseren Orientierung<br />
im Angebot zu begegnen. Zudem setzen wir<br />
bewusst neue Impulse in der Ausstellung, beispielsweise<br />
mit einer digitalen Aktionsfläche<br />
mit kuratierten Serious Games, die das Internationale<br />
Trickfilmfestival Stuttgart gestaltet."<br />
Neben dem traditionell vielfältigen Angebot<br />
an Trainingsmaßnahmen und -methoden<br />
setzt myQ Schwerpunkte im B2B-Bereich.<br />
Preiswerte Gruppenreisen<br />
zur didacta<br />
Besuchergruppen, die die didacta gemeinsam<br />
besuchen, erhalten mit dem Bus-Bonus einen<br />
Zuschuss in Höhe von 100 Euro je Bus sowie<br />
ermäßigte Gruppentickets. Auch die Gruppenreise<br />
mit dem Zug ist möglich. Mit dem<br />
Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn<br />
erhalten sie auf den Fahrpreis (Messeeintritt<br />
nicht im Fahrpreis enthalten) bis zu<br />
70 Prozent Ermäßigung gegenüber dem Normalpreis.<br />
Informationen zu den Gruppenreisen<br />
auf:<br />
»»<br />
www.messe-stuttgart.de/didacta/besucher/<br />
anreise-und-unterkunft/bus-bonus/<br />
Foto: © koelnmesse<br />
26 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
FREIER EINTRITT<br />
ZUR DIDACTA!<br />
<strong>Bildungspraxis</strong> verlost<br />
50 Tagestickets für die didacta –<br />
die Bildungsmesse 2020 in Stuttgart.<br />
Einfach www.bildungspraxis.de<br />
besuchen und mitmachen.<br />
Teilnahmeschluss ist der 23. Februar 2020.<br />
Die Gewinner werden von uns benachrichtigt.<br />
Der Gewinn wird nicht bar ausgezahlt.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der AVR und Gewinnservices sind<br />
von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />
Die Veranstalter bieten dafür erstmals auch<br />
Tagesausstellern eine Plattform. Die Ausstellung<br />
wird begleitet von einem vielfältigen<br />
Vortragsprogramm. Ein Gremium aus<br />
Expertinnen und Experten der beruflichen<br />
Qualifizierung hat ein attraktives Programm<br />
für das neue Forum myQ organisiert, das<br />
sich in vier Thementage aufteilt:<br />
»»<br />
Das Personal der Zukunft entwickeln<br />
Mittwoch, 25. März<br />
»»<br />
Digitale Ethik<br />
Donnerstag, 26. März<br />
»»<br />
Zukunft Mittelstand<br />
Freitag, 27. März<br />
»»<br />
Quo vadis Trainer/Coaches?<br />
Samstag, 28. März<br />
Der Ausstellungsbereich myQ bildet<br />
gemeinsam mit der beruflichen Erstausbildung<br />
die Halle „Berufliche Bildung/myQ“.<br />
Sie wird die erste Anlaufstation und Informationsquelle<br />
für Lehrkräfte an beruflichen<br />
Schulen, Ausbilderinnen und Ausbilder,<br />
Personalverantwortliche sowie Trainerinnen<br />
und Trainer sein.<br />
Die zweite zentrale Bühne in dieser Halle<br />
ist das Forum Berufliche Bildung, das<br />
drängende Fragen rund um die duale Ausbildung<br />
in den Blick nimmt. Aspekte des<br />
digitalen Wandels in den Schulen und Unternehmen<br />
stehen an den Messetagen auf<br />
dem Programm. Weitere Veranstaltungen<br />
informieren über Lernortkooperationen,<br />
Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt,<br />
neue Wege für die Pflegeausbildung<br />
und Berufsorientierung.<br />
Alle Informationen rund um den<br />
Besuch der didacta 2020 gibt es auf:<br />
»»<br />
www.didacta-messe.de ■<br />
Im Überblick:<br />
»»<br />
Vom 24. bis 28. März 2020<br />
findet in Stuttgart die<br />
didacta Bildungsmesse statt.<br />
»»<br />
Es werden 90 000 Besucher und<br />
über 800 Aussteller erwartet.<br />
»»<br />
In der Halle „Berufliche Bildung/<br />
myQ“ werden Angebote zur Aus- und<br />
Weiter bildung gebündelt.<br />
›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong> | 27
WEITERBILDUNG<br />
FOKUSSIERT LERNEN<br />
Apps können helfen, dass das Smartphone nicht vom Lernen abhält, sondern<br />
den Lernprozess unterstützt. <strong>Bildungspraxis</strong> stellt eine Auswahl vor.<br />
Text Julia Knopf, Michael Nagel<br />
Chaotisch und unstrukturiert<br />
oder entspannt und organisiert:<br />
Beim Lernen gibt es<br />
unterschiedliche Typen. Negative Erfahrungen<br />
oder Schwierigkeiten beim Lernen<br />
können zu Unzufriedenheit oder Prüfungsängsten<br />
führen. In der Schule oder in<br />
Weiterbildungszentren organisieren meist<br />
Lehrkräfte das Lernen. Doch was geschieht<br />
zu Hause? Mittlerweile gibt es eine Vielzahl<br />
digitaler Hilfen und Apps, um den Lernprozess<br />
selbstständig zu optimieren und<br />
Lernstress abzubauen.<br />
Die Lernzeit strukturieren:<br />
„Offtime“ und „Be Focused“<br />
Häufig entstehen Schwierigkeiten beim<br />
Lernen durch Ablenkungen. Insbesondere<br />
PROF. DR. JULIA KNOPF<br />
leitet den Lehrstuhl Fachdidaktik<br />
Deutsch Primarstufe und das<br />
Forschungsinstitut Bildung Digital an<br />
der Universität des Saarlandes. Sie ist<br />
Gründungspartnerin der Beratungsunternehmen<br />
für digitale Medien KLEE<br />
– kreativ lernen und Erfolg erleben und<br />
der Didactic Innovations GmbH.<br />
MICHAEL NAGEL<br />
ist Lehrbeauftragter an der<br />
Universität des Saarlandes und<br />
Consultant bei der Didactic<br />
Innovations GmbH.<br />
Smartphones nehmen durch Benachrichtigungen<br />
und Chat-Nachrichten einen großen<br />
Teil der Aufmerksamkeit in Anspruch.<br />
Das Smartphone stumm zu schalten, hilft<br />
nur kurzfristig. Abhilfe können Apps<br />
schaffen, die die Lernzeit strukturieren.<br />
Apps wie „Offtime“ oder „Be Focused“<br />
blockieren für einen bestimmten Zeitraum<br />
einzelne Funktionen des Smartphones.<br />
Nachrichten oder Anrufe werden zum<br />
Beispiel nicht mehr zugestellt. Die Dauer<br />
der Sperre bestimmen die Nutzenden individuell.<br />
Die genannten Apps können auch<br />
bestimmte Funktionen auf einer sogenannten<br />
White-List von der Sperre<br />
ausschließen. Auf diese Weise werden<br />
beispielsweise eingehende Anrufe noch<br />
zugestellt.<br />
Lernmotivation: „Forest“<br />
Zum Lernen motivieren kann beispielsweise<br />
die App „Forest“ (iOS: 2,29 Euro,<br />
Android: gratis mit Werbeeinblendungen).<br />
Während des vorher festgelegten Lernzeitraumes<br />
wächst auf dem Display des<br />
Smartphones ein Baum. Nach Ablauf der<br />
Zeit kann dieser in einen individuellen<br />
Wald eingepflanzt werden. Je öfter der<br />
Countdown abläuft, desto dichter wird der<br />
virtuelle Wald. Wird die App beendet oder<br />
der Countdown vorzeitig abgebrochen,<br />
geht der Fortschritt verloren.<br />
Statt das Smartphone einfach stummzuschalten,<br />
wird hier die Strukturierung der<br />
Lernphasen mit Gamification-Elementen<br />
kombiniert. Die Belohnung und das Erfolgserlebnis<br />
können dazu motivieren,<br />
Fotos: © Universität des Saarlandes<br />
28 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
Tipps für ein besseres<br />
Lernmanagement<br />
»»<br />
Alles nach Plan: Ein<br />
Arbeits- oder Lernplan ist<br />
eine ideale Möglichkeit,<br />
Lerninhalte zu strukturieren<br />
und den Überblick über<br />
Erfolge zu behalten. Nichts<br />
ist motivierender, als das<br />
erfolgreich Gelernte von der<br />
Liste streichen zu können.<br />
»»<br />
Keine Ablenkungen: Ablenkung<br />
beginnt schon am Arbeitsplatz.<br />
Lernen fällt an ruhigen<br />
Orten leichter als an<br />
lauten und belebten Orten.<br />
Auf dem Tisch sollten nur<br />
die Lernsachen und -hilfen<br />
liegen. So können Ablenkungen<br />
durch Smartphones oder<br />
andere Objekte reduziert<br />
werden.<br />
»»<br />
Einen Ausgleich finden: Lernen<br />
ist Arbeit – und braucht<br />
Pausen. Sport, Erholung oder<br />
eine Belohnung führen in den<br />
Lernphasen zu mehr Lebensqualität<br />
und sichern die<br />
Konzentrationsfähigkeit.<br />
»»<br />
Sich selbst einschätzen: In<br />
vielen Fällen ist es nicht<br />
das erste Mal, dass etwas<br />
gelernt werden muss. Erwartungen<br />
an die eigene Person,<br />
häufig verbunden mit negativen<br />
Erfahrungen, können<br />
Stress und Leistungsdruck<br />
verursachen. Realistische<br />
Ziele helfen, diese Stressfaktoren<br />
abzubauen.<br />
»»<br />
Gleichgesinnte suchen:<br />
Über das Gelernte, Zweifel,<br />
Sorgen oder Ängste zu<br />
sprechen, hilft, den eigenen<br />
Lernprozess zu reflektieren<br />
und fokussiert in eine neue<br />
Lernphase zu starten.<br />
ECDL<br />
Europäischer Computerführerschein:<br />
grenzenlos gut<br />
ECDL Base Module:<br />
Computer Grundlagen<br />
Online Grundlagen<br />
Textverarbeitung<br />
Tabellenkalkulation<br />
LEHRER<br />
SELBST<br />
VERLAG<br />
www.LehrerSelbstVerlag.de
WEITERBILDUNG<br />
öfter in festgesetzten Zeiträumen zu<br />
lernen. Die Ergebnisse können in sozialen<br />
Medien wie Twitter oder Facebook geteilt<br />
werden.<br />
Individuelle Ziele setzen:<br />
„Goalify“<br />
Ebenso wichtig wie die zeitliche Planung<br />
ist die Planung von Lernzielen. Stress,<br />
Schwierigkeiten oder Panik können<br />
reduziert werden, wenn stets bewusst<br />
ist, auf welche Ziele hingearbeitet wird.<br />
Die kostenfreie App „Goalify“ verbindet<br />
die klassische To-Do-Liste mit sozialen<br />
Elementen. Die Nutzenden bestimmen<br />
in der kostenfreien Version drei Ziele –<br />
beispielsweise eine bestimmte Anzahl<br />
von Vokabeln, die an einem Tag gelernt<br />
werden soll. Innerhalb der Ziele können<br />
sich Personen mit gleichen Interessen<br />
oder Problemen miteinander vernetzen.<br />
So können sie beispielweise um Unterstützung<br />
bitten oder Fragen direkt im<br />
Chat stellen. Das Konzept hat einen entscheidenden<br />
Vorteil: Es wird nicht nur<br />
gelernt, sondern auch über das Gelernte<br />
diskutiert. Im Austausch werden Lerninhalte<br />
reflektiert, geprüft und mit anderen<br />
Inhalten in Verbindung gesetzt.<br />
Ein weiterer Ansporn sind Challenges –<br />
also Wettbewerbe: Wer lernt die meisten<br />
Vokabeln an einem Nachmittag? Wer nutzt<br />
das Smartphone während des Lernens am<br />
wenigsten?<br />
Offene Fragen klären: „TheSimpleClub“<br />
und „GoStudent“<br />
Einen Lerninhalt nicht zu verstehen, ist<br />
frustrierend. Einzelne Fragen lassen sich<br />
jedoch auch bequem im Internet beantworten.<br />
Äußerst beliebt sind Nachhilfe-Videos<br />
auf der Videoplattform Youtube. Kanäle<br />
wie „TheSimpleClub“ fassen die Lerninhalte<br />
in knappen und optisch ansprechenden<br />
Kurzfilmen zusammen. Neben Videos zu<br />
fachspezifischen Inhalten werden auf dem<br />
Kanal auch Tipps zu Lernmanagement<br />
oder Nervosität vor Tests oder Klausuren<br />
veröffentlicht.<br />
Einen anderen Weg verfolgt die kostenlose<br />
App „GoStudent“. Aufgebaut wie eine<br />
Messenger-App können die Nutzer eine<br />
beliebige Frage zu einem Fach oder Inhalt<br />
stellen. Die Fragen werden anschließend<br />
von Experten beantwortet. Je nach Frage<br />
reichen die Antworten von Nachrichten<br />
über veranschaulichende Fotos bis hin zu<br />
Video konferenzen.<br />
Die digitale Unterstützung beim Lernen<br />
durch Apps hat viele Vorteile. Allerdings<br />
müssen diese genau analysiert werden:<br />
Kann mit einer App in einer konkreten<br />
Lernsituation etwas erreicht werden, das<br />
traditionelle oder analoge Methoden<br />
nicht erreichen? Erleichtert die Nutzung<br />
der App das Lernen, sodass ein größerer<br />
oder schnellerer Lernerfolg entsteht?<br />
Können diese oder ähnliche Fragen<br />
mit „Ja“ beantwortet werden, steht dem<br />
Einsatz der App nichts im Wege – ganz<br />
gleich, ob der Lernprozess optimiert oder<br />
bestimmte Kompetenzen gefördert<br />
werden sollen.<br />
■<br />
Im Überblick:<br />
»»<br />
Apps können helfen, die Lernzeit<br />
zu strukturieren und sich nicht<br />
ablenken zu lassen.<br />
»»<br />
Richtig eingesetzt motivieren<br />
sie die Lernenden zudem mit<br />
Gamification-Elementen.<br />
»»<br />
Lernerfolge können über soziale<br />
Medien geteilt werden.<br />
Die passende App finden<br />
»»<br />
App-Empfehlungen für Lehrkräfte:<br />
www.gew.de/bildung-digital/<br />
apps-und-tools-fuer-lehrkraefte/<br />
»»<br />
Fächer- und altersübergreifende<br />
App-Empfehlungen:<br />
www.medieninschule.de<br />
»»<br />
App-Advisor der Pädagogischen<br />
Hochschule Nordwestschweiz:<br />
www.imedias.ch/appadvisor<br />
30 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
Bildung eröffnet neue PersPektiven.<br />
Wir machen uns für eine vielfältige Bildung stark.<br />
Wir leben Bildung. Wir stellen uns aktuellen Fragen, knüpfen ein starkes Netzwerk<br />
für die Bildung und eröffnen ihr Perspektiven. Mit der Bildungs messe<br />
didacta fördern wir den Dialog. Mit unseren Online und Printmedien bieten<br />
wir Nutzern großen Mehrwert. Informieren Sie sich über unser Angebot.<br />
www.didacta.de
WEITERBILDUNG<br />
VERANSTALTUNGEN <strong>2019</strong>/2020<br />
Messen, Tagungen und Kongresse für die berufliche Aus- und Weiterbildung<br />
Jahreskongress<br />
Berufliche Bildung <strong>2019</strong><br />
Für wen? Ausbilder und<br />
Berufsschullehrkräfte<br />
Wo? Stuttgart<br />
In der IHK Region Stuttgart treffen am 5. und<br />
6. Dezember Ausbilderinnen und Ausbilder sowie<br />
Führungskräfte der beruflichen Schulen auf Gäste<br />
aus Praxis und Forschung. Neben Vorträgen und<br />
Workshops zur Umgestaltung der dualen Ausbildung<br />
in Deutschland gibt es am 6. Dezember verschiedene<br />
Exkursionen, unter anderem zum Ausbildungszentrum<br />
von Porsche und zur Lernfabrik 4.0 in<br />
Bietigheim.<br />
»»<br />
www.jakobb.de<br />
05. & 06.<br />
DEZEMBER<br />
Anzeige<br />
Bildungsmesse Chance 2020<br />
Für wen? Schüler, Umschüler,<br />
JANUAR<br />
Studierende, Absolventen sowie<br />
Auszubildende und Weiterbildungsinteressierte<br />
Wo? Gießen<br />
Auf der Messe für Beruf und Karriere Chance 2020<br />
in Gießen haben Unternehmen, Verbände, Hochschulen<br />
und Bildungseinrichtungen die Gelegenheit, sich<br />
jungen Berufsanfängern und Lernenden zu präsentieren.<br />
Die Hauptfelder der Messe sind Weiterbildung und<br />
Studium, lebenslanges Lernen, Ausbildung und Berufsorientierung<br />
sowie Berufe und Jobs. Der Eintritt kostet<br />
3 Euro, registrierte Schulklassen zahlen einen<br />
Euro pro Person.<br />
»»<br />
www.chance-giessen.de<br />
19. & 20.<br />
Anzeige<br />
Anzeige<br />
didacta – die Bildungsmesse<br />
Für wen? Ausbilder, Lehrkräfte,<br />
Personalentwickler<br />
Wo? Stuttgart<br />
Europas größte Bildungsfachmesse bietet mit rund<br />
900 Ausstellern ein breites Angebot. Auf dem<br />
Forum Berufliche Bildung diskutieren Experten und<br />
Praktiker aktuelle Themen der beruflichen Bildung in<br />
zahlreichen Veranstaltungen. Das Forum myQ, das sich<br />
an Trainer, Berater und Coaches richtet, bietet Thementage<br />
zum Beispiel zu Personalentwicklung der Zukunft<br />
oder digitaler Ethik an. Das Tagesticket kostet 16 Euro.<br />
»»<br />
www.messe-stuttgart.de/<br />
didacta<br />
24. – 28.<br />
MÄRZ<br />
GEWINNEN<br />
SIE EINE<br />
TAGESKARTE!<br />
Mehr auf<br />
Seite 27<br />
Praxisforum:<br />
Digitale Ausbildung<br />
live (erleben)<br />
Für wen? Ausbilder, Ausbildungsverantwortliche<br />
Wo? Stuttgart<br />
Die Digitalisierung ist in vollem Gange und Ausbilder<br />
sind mittendrin. Im Praxisforum lernen Sie<br />
die aktuellsten Trends und Technologien für die Ausbildungspraxis<br />
kennen – mit Moderator und Sprecher<br />
Josef Buschbacher. Profitieren Sie dreifach: Vorträge<br />
und Workshops im Veranstaltungszentrum Waldaupark<br />
sowie eine Guided-Tour auf der didacta Bildungsmesse<br />
machen Sie in zwei Tagen fit für die digitale Gegenwart<br />
und die Zukunft der Ausbildung. Tickets ab 599 Euro<br />
zzgl. USt.<br />
»»<br />
www.wirausbilder.de/<br />
digiAusbildung<br />
24. & 25.<br />
MÄRZ<br />
32 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>
Finden Sie Ihren Weg zur Digitalisierung!<br />
Schritt für Schritt ihre Ausbildung fit für die Zukunft machen.<br />
Mit den modularen Lernbausteinen von Festo Didactic definieren<br />
Sie ihre ganz individuelle Lösung.<br />
Cyber Physical Systeme<br />
Datensicherheit<br />
Vernetzung<br />
Fabrikplanung<br />
und Simulation<br />
Smart Maintenance<br />
Big Data und Analytik<br />
Zukunftsorientierte<br />
Roboterkonzepte<br />
Digitalisierung<br />
Automatisierungstechnik<br />
MES/Dashboard/Excel/<br />
SAP Webshop<br />
Augmented- und<br />
Virtual Reality<br />
www.festo-didactic.de
Der Bildungsprofi für Technik<br />
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Ihre Vorteile:<br />
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✓ Lerninhalte werden kontinuierlich ergänzt<br />
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Das Gesamtpaket besteht aus folgenden Themen:<br />
- Spanen 1-7<br />
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Tel.: 07531 5801-150