Bildungspraxis 03/2022
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3/<strong>2022</strong> | September / Oktober | 19201 | Deutschland 6,80 € | Österreich 7,50 € | Schweiz 11 CHF<br />
www.bildungspraxis.de<br />
AN EINEM<br />
STRANG<br />
WIE LERNORTE ERFOLGREICH<br />
ZUSAMMENARBEITEN<br />
AUSBILDUNG<br />
Was tun bei<br />
Ausbildungsabbruch<br />
IM FOKUS<br />
Schulen und Betriebe<br />
zusammenbringen<br />
WEITERBILDUNG<br />
Vom Aufenthaltsraum<br />
zum Exzellenzzentrum
Eine Initiative der:<br />
GemeinsamZukunftBilden
EDITORIAL<br />
MITEINANDER<br />
LERNPROZESSE GESTALTEN<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Abbildung: © Sascha Kreklau<br />
das Zusammenspiel der Lernorte<br />
Schule und Betrieb ist eine der<br />
Stärken des dualen Ausbildungssystems.<br />
Die Kombination von<br />
Kompetenzerwerb im konkreten<br />
Arbeitsumfeld und Lernen im<br />
schulischen Kontext stellt seit<br />
Jahrzehnten sicher, dass junge<br />
Fachkräfte mit einem hohen Kompetenzniveau<br />
in ihr Arbeitsleben starten. Um<br />
dies zu erreichen ist es unerlässlich, dass Schule<br />
und Betrieb – sowie gegebenenfalls überbetriebliche<br />
Lernorte – kontinuierlich in Kontakt<br />
stehen, sich abstimmen und sich in ihren jeweiligen<br />
Aufgaben unterstützen. Bereitschaft zum<br />
Austausch und zur Zusammenarbeit auf beiden<br />
Seiten ist eine Mindestvoraussetzung.<br />
Aus diesem Grund werden wir in der aktuellen<br />
Ausgabe von <strong>Bildungspraxis</strong> beleuchten, welche<br />
Rahmenbedingungen gute Lernortkooperation<br />
braucht und wie man ihr Gelingen unterstützen<br />
kann. Insbesondere die Digitalisierung kann<br />
dabei eine wichtige Rolle spielen, denn Informationen,<br />
Lerninhalte und Konzepte lassen sich<br />
zum Beispiel über gemeinsam genutzte Plattformen<br />
unkompliziert austauschen und zugänglich<br />
machen. Welche Möglichkeiten es dabei gibt,<br />
zeigen zum Beispiel die Projekte der hessischen<br />
Initiative „#HESSENbildung.digital“, die wir im<br />
Fokusthema dieser Ausgabe vorstellen.<br />
Außerdem beschäftigen wir uns im aktuellen<br />
Heft damit, wie ein drohender Ausbildungsabbruch<br />
sowohl für Azubis als auch für den Betrieb<br />
zur Chance werden kann und wie berufsschulische<br />
Lernumgebungen Kompetenzen der Industrie<br />
4.0 fachübergreifend vermitteln können.<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre, Ihr<br />
Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis<br />
Chefredakteur <strong>Bildungspraxis</strong><br />
Weiterbildung schafft<br />
Erfolgsgeschichten.<br />
Die Technische Akademie Wuppertal bietet Top-Seminare, Lehrgänge,<br />
Studiengänge und Inhouse-Schulungen in vielfältigen Themenfeldern an.<br />
Vom Grundlagenseminar für Einsteiger bis hin zum berufsbegleitenden<br />
Masterstudium. In Präsenz, Online oder Hybrid.<br />
Jetzt beim ausgezeichneten Top-Anbieter schlau machen<br />
und Erfolgsgeschichten schreiben.<br />
taw.de
INHALT<br />
Was tun, wenn Azubis abbrechen wollen?<br />
Ab Seite 14<br />
Vom Aufenthaltsraum zur cyberphysischen Fabrik<br />
ab Seite 24<br />
Im Fokus<br />
Lernortkooperationen<br />
6 Zusammenwirken statt informieren<br />
Aktuelle Forschung zur Kooperation<br />
der Lernorte<br />
8 Enger verbinden<br />
Unternehmen und Schulen erarbeiten<br />
gemeinsam Konzepte<br />
12 Kooperation stärken – aber wie?<br />
Die Sicht von Fachleuten<br />
Ausbildung<br />
14 Abbruch als Chance<br />
Azubis beim Ausbildungsabbruch<br />
begleiten<br />
18 Jeder wie er kann<br />
Individuelle Lernpfade verbessern<br />
die Ausbildung<br />
22 Ausbildung News<br />
Weiterbildung<br />
24 Mitten im Produktionsprozess<br />
Fachübergreifendes Lernen für<br />
die Industrie 4.0<br />
26 Weiterbildung News<br />
International<br />
28 Die Schule bestimmt<br />
Ausbildung in den<br />
Niederlanden<br />
30 International News<br />
32 Veranstaltungen <strong>2022</strong><br />
DIE NÄCHSTE BILDUNGSPRAXIS ERSCHEINT IM NOVEMBER <strong>2022</strong>.<br />
2 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
IMPRESSUM<br />
›› Herausgeber: Didacta Ausstellungs- und Verlagsgesellschaft mbH<br />
Rheinstraße 94 • 64295 Darmstadt<br />
AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH<br />
Arabellastraße 17 • 81925 München<br />
›› Chefredaktion: Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis (verantwortlich)<br />
wassilios@fthenakis.de<br />
›› Verlag und AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH<br />
Redaktionsanschrift: Arabellastraße 17 • 81925 München<br />
Telefon: +49 89 419694-43<br />
Fax: +49 89 4705364<br />
E-Mail:<br />
info@avr-werbeagentur.de<br />
bildungspraxis.magazin@avr-verlag.de<br />
Internet: www.avr-werbeagentur.de<br />
www.bildungspraxis.de<br />
›› Leser- und Aboservice: abo-bildungspraxis@easy-mail.de<br />
Tel: 089-4506621-0<br />
Aboverwaltung<br />
c/o Easy Mail GmbH<br />
Otto-Hahn-Str. 14<br />
85609 Aschheim<br />
›› Geschäftsführung: Thomas Klocke<br />
›› Gesamtleitung Tina Sprung<br />
Bildungsredaktion:<br />
›› Projekt- und Vincent Hochhausen<br />
Redaktionsleitung:<br />
›› Redaktion: Roman Eisner<br />
Silvia Gallus<br />
Thorsten Timmerarens<br />
›› Redaktionsassistenz: Petra Wrischer<br />
›› Autoren und Mitarbeiter Markus Kamann<br />
dieser Ausgabe: Claudia Köhl<br />
Tina Mersch<br />
Gabriele Weingärtner<br />
›› Gesamtleitung Kirstin Strecker • Telefon: +49 89 419694-57<br />
Bildungsverkauf: E-Mail: kstrecker@avr-verlag.de<br />
›› Mediaberatung: Anja Löscher • Telefon: +49 89 419694-33<br />
E-Mail: aloescher@avr-verlag.de<br />
›› Art Direction und Michaela Körner<br />
Bildredaktion:<br />
›› Grafik Design: Sabrina Gentner<br />
›› Composing: Udo Karohl<br />
›› Titelbild: © jamesteohart / Shutterstock.com<br />
›› Erscheinungsweise: 4 × jährlich<br />
›› Druck: Weiss-Druck GmbH & Co. KG,<br />
Hans-Georg-Weiss-Straße 7, 52156 Monschau<br />
›› Preis des Heftes: Deutschland 6,80 € inkl. MwSt., Österreich 7,50 €,<br />
Schweiz 11 CHF<br />
›› Abonnement: Jahresabonnement (4 Hefte) 24 €, zzgl. Versandkosten<br />
Bestellung auf: www.bildungspraxis.de<br />
Hinweis:<br />
Beiträge freier Autoren geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Verleger zugleich Anschrift aller Verantwortlichen<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München. Nachdruck oder<br />
sonstige Vervielfältigung – auch auszugsweise – sind nur mit<br />
Genehmigung des Verlages gestattet. Für unaufgefordert eingesandtes<br />
Redaktionsmaterial übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />
© AVR GmbH <strong>2022</strong><br />
BERUFS<br />
BILDUNG<br />
<strong>2022</strong><br />
Find’ heraus,<br />
was in dir<br />
steckt!<br />
Berufsbildungsmesse und<br />
15. Berufsbildungskongress<br />
12. bis 15. Dezember <strong>2022</strong>,<br />
Messezentrum Nürnberg<br />
www.boby.bayern.de/messe
IM FOKUS<br />
FESTE<br />
VERKNÜPFUNG<br />
Duale Ausbildung funktioniert,<br />
wenn Lernorte gut zusammenarbeiten.<br />
Warum Berufsschulen und Unternehmen<br />
in festem Kontakt stehen sollten –<br />
und wie digitale Tools sie dabei<br />
unterstützen können.<br />
Abbildung: © jamesteohart / Shutterstock.com<br />
4 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
Dokumentenkameras<br />
für den Unterricht<br />
Ultra-HD-Auflösung<br />
USB-Verbindung<br />
A3-Aufnahmen<br />
Robust und leicht<br />
Produktvideo<br />
JOURIST DC80<br />
EUR 129,-<br />
Zahlreiche zufriedene Lehrkräfte und<br />
unabhängige Tests bestätigen: Die<br />
JOURIST DC80 Dokumentenkamera<br />
ist ungemein praktisch. Mit 8MP Ultra-HD-Auflösung<br />
liefert sie ein detailreiches<br />
Bild. Der Kameraarm lässt sich<br />
ideal ausrichten. Die Lernvideos erstellen<br />
Sie in OBS mit 30 fps bei Full HD.<br />
Verbindung mit PC, Mac per USB.<br />
NEU<br />
Dokumentenkamera<br />
JOURIST DC960<br />
EUR 249,-<br />
Arbeit mit und ohne PC<br />
HDMI- / VGA-Ausgang<br />
zum Smartboard,<br />
Projektor, Display<br />
oder Monitor<br />
Produktvideo<br />
Angebot, umgehende Lieferung und<br />
kostenloser telefonischer Support:<br />
Jourist Verlags GmbH<br />
www.scanner.expert<br />
E-Mail: scanner@jourist.de<br />
Tel: 040-21098290
IM FOKUS<br />
ZUSAMMENWIRKEN<br />
STATT INFORMIEREN<br />
Wie gut arbeiten Betriebe und Schulen zusammen?<br />
<strong>Bildungspraxis</strong> hat sich den Forschungsstand angesehen.<br />
Text Vincent Hochhausen<br />
Forschungsfrage 1:<br />
Wie kooperieren Ausbilder/-<br />
innen und Lehrkräfte?<br />
Wie die Zusammenarbeit der Lernorte<br />
konkret gestaltet ist, hat das Netzwerk<br />
Q4.0 zwischen November 2020 und<br />
Januar 2021 untersucht. Dafür wurden<br />
über 400 Lehrkräfte und Ausbilder/-<br />
innen dazu befragt, wie sie mit dem<br />
jeweils anderen Lernort zusammenarbeiten:<br />
Informieren sie sich gegenseitig<br />
etwa zum Lernstand einzelner Azubis<br />
oder über Lerninhalte? Stimmen sie<br />
ihre Arbeit mit dem anderen Lernort<br />
ab, etwa was die zeitliche Abfolge der<br />
Lerninhalte oder den Softwareeinsatz<br />
angeht? Oder wirken sie in konkreten<br />
Aufgaben zusammen, beispielsweise<br />
beim Erstellen von Lerneinheiten oder<br />
bei konkreten Ausbildungsprojekten?<br />
Anhand der Antworten wurden die Kooperationen<br />
der Befragten einem dieser<br />
drei Typen zugeordnet: informieren,<br />
abstimmen, zusammenwirken. Das Ergebnis:<br />
Die Lernortkooperationen der<br />
Mehrzahl der Befragten – 60 Prozent<br />
bei den Ausbildern und 58 Prozent<br />
bei den Lehrkräften – gehört zum Typ<br />
„Informieren“. Lediglich 16 Prozent der<br />
Ausbilder/-innen und knapp 20 Prozent<br />
der Lehrkräfte wirken in konkreten<br />
Projekten mit den Partnerlernorten<br />
zusammen. Zudem zeigte sich, dass bei<br />
diesen Lernortkooperationen auch der<br />
Informationsaustausch besser klappte:<br />
So gaben zum Beispiel 90 Prozent der<br />
Ausbilder und Lehrer aus der Kategorie<br />
„Zusammenwirken“ an, dass sie regelmäßig<br />
den Lernstand einzelner Azubis<br />
mit ihren Lernortpartnern besprächen<br />
– bei den Befragten aus der Kategorie<br />
„Informieren“ taten dies nur 59 Prozent.<br />
Das deutet darauf hin, dass die Zusammenarbeit<br />
der Lernorte in konkreten<br />
Projekten sich positiv auf die alltägliche<br />
Kommunikation der Lernorte auswirkt.<br />
Forschungsfrage 2:<br />
Wie sehen Ausbildungsverantwortliche<br />
die Zusammenarbeit<br />
mit den Berufsschulen?<br />
In einer 2020 erschienenen Studie von<br />
Michael Roll und Dirk Ifenthaler führten<br />
die Forscher der Universität Mannheim<br />
Interviews mit elf Ausbildungsverantwortlichen<br />
aus in Deutschland ansässigen<br />
Industrieunternehmen durch. Dabei<br />
ging es unter anderem darum, wie sie<br />
die Kooperation mit den Berufsschulen<br />
einschätzten. Dabei zeigte sich ein breites<br />
Spektrum von Bewertungen. Während<br />
ein Teil der Befragten die Kompetenzvermittlung<br />
in den Schulen und das<br />
Engagement der Lehrkräfte positiv bewertete,<br />
kritisierten andere mangelnden<br />
Praxisbezug der Lehrkräfte. Durchge-<br />
Abbildung: © jamesteohart / Shutterstock.com<br />
6 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
hend wünschten sich die Befragten eine<br />
bessere und intensivere Kooperation<br />
von Betrieben und Schulen und mehr<br />
Flexibilität auf beiden Seiten. Die Studienautoren<br />
fassen zusammen: „Auf Basis<br />
der Aussagen der Ausbildenden basiert<br />
die Kooperation von Schule und Unternehmen<br />
meist nur auf dem Austausch<br />
von organisationalen Informationen, wie<br />
Zeugnissen, Fehlzeiten.“<br />
mit der Aussage, dass neue digitale Lerninhalte<br />
eine engere Abstimmung der<br />
Lernorte erforderten; auch hier stimmte<br />
aus allen Teilgruppen eine Mehrheit<br />
der Befragten zu. Uwe Faßhauer, der als<br />
Professor für Berufspädagogik an der<br />
Pädagogischen Hochschule Schwäbisch<br />
Gmünd zu Berufsbildung und Lernortkooperationen<br />
forscht, identifiziert<br />
als gängige Tools zur digitalen Unter-<br />
stützung der Lernortkooperation vor<br />
allem Videokonferenzen und Remote<br />
Unterricht, Lernmanagementsysteme<br />
und digitale Berichtshefte sowie virtuelle<br />
Arbeitsplattformen und Simulationen.<br />
Er fordert eine berufs- und lernortübergreifende<br />
Entwicklung von Konzepten<br />
zur Anwendung digitaler Technologien<br />
in der Lernortkooperation. Die gebe es<br />
nämlich immer noch nicht.<br />
Forschungsfrage 3:<br />
Wie wirkt sich die<br />
Digitalisierung auf die<br />
Lernortkooperation aus?<br />
In der Untersuchung des Netzwerks<br />
Q4.0 wurden die Ausbilder/-innen und<br />
Lehrkräfte auch dazu befragt, wie sie die<br />
Potenziale der Digitalisierung auf die<br />
Lernortkooperation einschätzten. In jeder<br />
der drei Kategorien von Lernortkooperationen<br />
– Informieren, Abstimmen,<br />
Zusammenwirken – stimmte die Mehrheit<br />
der Aussage zu, dass digitale Tools<br />
die Lernortkooperation vereinfachten.<br />
Sowohl bei den Lehrkräften als auch bei<br />
den Ausbildern war die Zustimmung bei<br />
denen am größten, die am intensivsten<br />
in Lernortkooperationen zusammenarbeiteten:<br />
88 beziehungsweise 90 Prozent<br />
aus dieser Gruppe stimmten zu. Intensive<br />
Zusammenarbeit und die positive<br />
Bewertung digitaler Tools gehen also<br />
Hand in Hand. Ähnlich verhielt es sich<br />
Quellen und weiterführende Informationen<br />
» Die Befragungen des Netzwerks Q4.0 zu Lernortkooperation<br />
und Digitalisierung gibt es auf:<br />
» netzwerkq4.0.de/de/mediathek<br />
(in der Rubrik Publikationen)<br />
» Im Sammelband „Konnektivität und lernortintegrierte<br />
Kompetenzentwicklung in der beruflichen Bildung“,<br />
erschienen 2020 im Steiner Verlag, findet sich die<br />
Studie von Michael Roll und Dirk Ifenthaler zu den<br />
Einstellungen der Ausbildungsverantwortlichen.<br />
» Ein Online-Selbstcheck, mit dem Unternehmen und<br />
Berufsschulen ihre eigenen Bemühungen zur Lernortkooperation<br />
bewerten können, sowie ein Leitfaden<br />
mit Handlungsempfehlungen ist hier abrufbar:<br />
» www.f-bb.de/lok-dibb-check<br />
√ Sichere und verlässliche Schul-IT Infrastruktur<br />
√ Einfaches Management für alle Geräte in der Schule<br />
√ Bereitstellung von Materialien, Schulsoftware und<br />
Fachanwendungen in der Schule und zu Hause<br />
√ Umfangreiche Benutzerverwaltung<br />
√ Virtueller Klassenraum zur Gestaltung des Unterrichts<br />
√ Einheitliche Arbeitsumgebung im Präsenz-, Hybridund<br />
Distanzunterricht<br />
√ Prüfungsmodus für digitale Klausuren (IHK-zertifiziert)<br />
√ Unterrichtsspezifische Lerndesktops auch für zu Hause<br />
√ Datenschutzkonformer Schulmessenger<br />
√ Aufgabenmodul mit Start- und Abgabetermin<br />
√ Private Cloud für das kollaborative Arbeiten und<br />
das Bereitstellen von Unterrichtsmaterialien<br />
√ Zugriff per Browser oder NetMan-App (Android/iOS)
IM FOKUS<br />
Bei einer Abschlussveranstaltung Anfang Juli <strong>2022</strong> trafen sich die Teilnehmer aus allen Projektgruppen der hessischen Initiative, die seit 2020 an der<br />
Verbesserung ihrer Lernortkooperationen gearbeitet hatten.<br />
ENG VERBUNDEN<br />
Eine hessische Initiative unterstützte Unternehmen und Berufsschulen dabei,<br />
neue Wege in ihrer Zusammenarbeit zu entwickeln. Die Ergebnisse zeigen das<br />
Potenzial von Digitalisierung für die Lernortkooperation.<br />
Gastbeitrag Claudia Köhl<br />
Die Digitalisierung als<br />
Chance für Unternehmen<br />
und Berufsschulen zu sehen,<br />
noch besser zusammenzuarbeiten<br />
und die duale Ausbildung attraktiver<br />
zu machen – mit dieser Überlegung<br />
war 2020 in Hessen die Initiative<br />
„#HESSENbildung.digital“ an den Start<br />
gegangen, die nach zwei Jahren nun<br />
abgeschlossen wurde. Angestoßen hatte<br />
das Projekt ein Netzwerk aus dem Arbeitgeberverband<br />
Hessenchemie, dem<br />
Verband der Chemischen Industrie<br />
Hessen sowie dem Bildungsunternehmen<br />
Provadis.<br />
Das Prinzip der Initiative: Zehn Tandems,<br />
also Teams von Vertretern aus je<br />
einem Unternehmen der Chemiebranche<br />
und deren Partnerberufsschulen,<br />
erarbeiteten und implementierten in regelmäßigen<br />
Treffen Ideen zur Stärkung der<br />
digitalen Lernortkooperation.<br />
In einer Konzeptionsphase identifizierten<br />
die Projektpartner zunächst Bedarfe und<br />
Themenbereiche, anschließend stimmten<br />
die einzelnen Teams ihre Zielsetzungen<br />
und Zusammenarbeit miteinander ab.<br />
Dann fanden in der sogenannten Nachhaltigkeitsphase<br />
sechs Netzwerktreffen statt,<br />
bei denen alle Beteiligten sich intensiv<br />
CLAUDIA KÖHL<br />
war in der Kommunikation in Chemie-<br />
und Pharmaunternehmen tätig<br />
und ist Inhaberin der auf Bildung<br />
spezialisierten Kommunikationsagentur<br />
Köhl et Feling.<br />
Abbildungen: © Christoph Mertens, HessenChemie<br />
8 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
austauschten. In Webinaren holten sich die<br />
Teilnehmenden je nach Bedarf fachliche<br />
Impulse, etwa zu Mixed-Reality-Technologie<br />
oder dem Einsatz von E-Portfolios,<br />
netzbasierten Sammelmappen in denen<br />
Lehrende und Lernende die Lernfortschritte<br />
dokumentieren. Auf einer Online-<br />
Plattform arbeiteten die Projektpartner<br />
zusammen. Im Zentrum der praktischen<br />
Arbeit der Tandems stand bei den meisten<br />
Gruppen das Etablieren von gemeinsamen<br />
Online-Lernkonzepten und die Verbesserung<br />
der digitalen Kompetenzen bei Lehrenden<br />
und Auszubildenden.<br />
Lernortübergreifende<br />
Konzepte<br />
Ein Beispiel: Der Hersteller von Medizintechnik-<br />
und Pharmaprodukten B. Braun in<br />
Melsungen plante gemeinsam mit dem Berufsschulpartner,<br />
der Radko-Stöckl-Schule,<br />
den Ausbildungsberuf Elektroniker/-in<br />
für Informations- und Systemtechnik neu<br />
einzuführen. Ziel war es, dafür eine digitale<br />
Plattform und gemeinsame Lerneinheiten<br />
aufzubauen. Während der zweijährigen<br />
Projektarbeit entwickelten die Partner ein<br />
lernortübergreifendes Curriculum und ein<br />
digitales Klassenbuch. Zudem besuchten die<br />
Ausbilderinnen und Ausbilder zusammen<br />
mit den Lehrkräften der Schule eine Qualifizierung,<br />
bei der sie ein Bildungsdienstleister<br />
zu den Lerninhalten auf den neuesten<br />
Stand brachte. Die Kosten teilten sich das<br />
Unternehmen und die Schule. Durch das<br />
Etablieren neuer und individueller Selbstlernkonzepte<br />
konnten sie zudem das eigenverantwortliche<br />
Lernen der Auszubildenden<br />
und die Rolle der Lehrkräfte und Ausbilder<br />
als Lernbegleitende stärken.<br />
Diese enge Kooperation der Partner hatte<br />
positive Nebeneffekte: „Wir konnten neue<br />
Schülerinnen und Schüler und Studienabbrecher<br />
für den neuen Ausbildungsberuf<br />
gewinnen“, berichtet Ausbilder Daniel<br />
Kuhnert in der Abschlusspublikation der<br />
Initiative. Zudem unterstützten die Fachleute<br />
von B. Braun die Schule parallel zum<br />
Projekt etwa bei der Programmierung der<br />
digitalen Lerninhalte. Diesen digitalen<br />
Transfer wollen die Partner jetzt auch auf<br />
andere Ausbildungsberufe übertragen.<br />
Junge Talente FINDEN<br />
FÖRDERN<br />
FÜHREN<br />
Was?<br />
• 2880 Minuten Inspiration in mehr als<br />
50 Keynotes, Vorträgen & Workshops<br />
• Wertvoller Austausch mit Top-Speakern,<br />
Fachgrößen & Gleichgesinnten<br />
• Innovative Methoden & praxiserprobte<br />
Tools auf einer spannenden Expo<br />
Wann?<br />
07.–09. November <strong>2022</strong><br />
Wo?<br />
Congress Center Düsseldorf<br />
Wie viel?<br />
799 € statt 999 € mit dem<br />
Gutscheincode BILDUNGSPRAXIS22<br />
www.hrocks.de<br />
Bis 2020 bekannt als Deutscher<br />
Ausbildungsleiterkongress (DALK)
IM FOKUS<br />
Neben solchen positiven Effekten stießen die<br />
Beteiligten aber auch immer wieder auf Hürden,<br />
von denen auch die anderen Tandems<br />
und Netzwerkteilnehmenden auf einer gemeinsamen<br />
Abschlussveranstaltung in Wiesbaden<br />
berichteten. Die bisherige Erfahrung<br />
zeige, dass Lernortkooperationen meist auf<br />
die organisatorische Ebene beschränkt seien,<br />
sagt auch Dirk Meyer, Hauptgeschäftführer<br />
von Hessenchemie, in der Abschlusspublikation<br />
der Initiative. „Gründe sind oftmals mangelnde<br />
personelle und zeitliche Ressourcen<br />
sowie unterschiedliche Interessen der beteiligten<br />
Akteure.“<br />
Roter Faden für Lerninhalte<br />
Dass das digitale Lernen in der Pandemie<br />
nicht nur eine Notlösung für die Fortführung<br />
der dualen Ausbildung war, sondern auch in<br />
Zukunft die Berufsausbildung stärken soll,<br />
stand im Fokus des Tandemprojekts von<br />
Provadis und der Paul-Ehrlich-Schule in<br />
Frankfurt. Beide Lernortkooperationspartner<br />
sind eng miteinander verbunden. Provadis<br />
übernimmt für Unternehmen im Industriepark<br />
Höchst und darüber hinaus die fachliche<br />
Ausbildung in mehr als 40 Berufen.<br />
Attraktivere Ausbildung<br />
durch engere Zusammenarbeit<br />
Nach Abschluss des Netzwerkprojektes<br />
zogen die Initiatoren eine positive Bilanz. Es<br />
habe gezeigt, in welche Richtung der gemeinsame<br />
Weg der Lernortkooperationspartner<br />
gehen sollte und wo es im bildungspolitischen<br />
System dringend notwendige Veränderungen<br />
geben muss, um die duale Ausbildung attraktiver<br />
zu machen, etwa was die Ausstattung<br />
der Schulen angehe. Die Erkenntnisse sollen<br />
nun dabei helfen, die Lernortkooperation<br />
auch flächendeckend zu verbessern. In einer<br />
Machbarkeitsstudie, die von der Goethe-<br />
Universität Frankfurt am Main – vertreten<br />
durch das Institut für Wirtschaft, Arbeit<br />
und Kultur (IWAK) – derzeit mit der hessischen<br />
Wirtschaft durchgeführt wird, soll<br />
dies untersucht werden.<br />
Im Überblick:<br />
Die Tandempartner wollten die bestehende<br />
Kooperation noch enger verzahnen und an<br />
einem roten Faden für die Ausbildung der<br />
Biologielaborantinnen und -laboranten stricken.<br />
Mit dem Ziel, eine gemeinsame browserbasierte<br />
Basisliteratur anzubieten, um alle<br />
Auszubildenden – Schulabgänger/-innen von<br />
Realschulen und Gymnasien sowie Studienabbrecher<br />
– mit ihrem unterschiedlichen<br />
Wissensstand abzuholen. Trotz Herausforderungen<br />
bei der Vertragsverhandlung mit dem<br />
Fachbuch-Verlag über die Online-Lizenzen<br />
konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen<br />
werden: Mit der Online-Basisliteratur können<br />
die Auszubildenden in Zukunft die Inhalte<br />
individuell von jedem Lernort abrufen und<br />
bearbeiten. So haben sie jetzt einen digitalen<br />
roten Faden, den die Kooperationspartner<br />
sowohl in den betrieblichen Phasen als auch in<br />
der Berufsschulphase einsetzen und mitgestalten.<br />
Auf Einschränkungen wie bei Corona sind<br />
die Ausbilder und Lehrkräfte jetzt besser vorbereitet.<br />
Bereits im Ausbildungsjahr <strong>2022</strong>/23<br />
soll die Online-Basisliteratur von Anfang an<br />
zur Verfügung stehen und das Angebot weiter<br />
ausgebaut werden.<br />
» Tandems aus zehn hessischen<br />
Chemieunternehmen und deren<br />
Berufsschulpartnern arbeiteten<br />
zwei Jahre lang daran, ihre Lernortkooperation<br />
zu verbessern.<br />
» Ein Fokus lag dabei auf digitalen<br />
Lösungen und der gemeinsamen<br />
Erstellung und Nutzung von<br />
Lerninhalten.<br />
» Als Herausforderung wurden die<br />
fehlenden Mittel der Schulen für<br />
digitale Infrastruktur und<br />
IT-Support identifiziert.<br />
Mehr Informationen<br />
Die Abschlusspublikation<br />
des Projektes<br />
mit Informationen<br />
und Interviews der<br />
Initiatoren und der<br />
Tandempartner gibt<br />
es zum Download:<br />
Abbildung: © jamesteohart / Shutterstock.com<br />
10 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
Wagen Sie den Perspektivenwechsel.<br />
Lesen Sie online unsere Ausgaben gratis!<br />
So geht’s:<br />
www.bildungspraxis.de/archiv aufrufen | Cover anklicken und E-Mag lesen!<br />
Für die Print-Ausgabe:<br />
www.bildungspraxis.de/abonnement aufrufen | „Probeabo“ wählen | Formular ausfüllen<br />
Gutscheincode 1808BPDD eingeben | abschicken<br />
www.bildungspraxis.de
IM FOKUS<br />
KOOPERATION<br />
STÄRKEN – ABER WIE?<br />
Fachleute aus der Berufsbildung erklären,<br />
welche Rahmenbedingungen gute Lernortkooperation<br />
aus ihrer Sicht braucht.<br />
ANNETTE GREILICH<br />
Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der<br />
Direktorinnen und Direktoren an den Beruflichen<br />
Schulen und den Studienseminaren für<br />
die beruflichen Schulen in Hessen<br />
„Wir brauchen moderne Schulen,<br />
IT-Experten und größere Klassenräume,<br />
die mit WLAN ausgestattet<br />
sind, damit wir mit digitalen Tools<br />
arbeiten können. Auch unsere Unterrichtsorganisation<br />
müssen wir<br />
überdenken: Wir können uns zwar<br />
vorstellen, bei den zwei Tagen<br />
Berufsschule in der Woche oder<br />
bei Blockunterricht zu bleiben,<br />
der auch – abhängig von den Gegebenheiten<br />
– online stattfinden<br />
kann. Unsere Schulen müssen<br />
interessanter werden und enger<br />
verzahnt sein mit der Wirtschaft.<br />
Wir brauchen mehr Freiheiten,<br />
den Unterricht in Kooperation mit<br />
den Betrieben zu gestalten. Als<br />
selbstständige Schule können wir<br />
unseren Unterricht und die Weiterbildung<br />
des Personals so<br />
gestalten, dass es den Anforderungen<br />
genügt.“<br />
UDO LEMKE<br />
Geschäftsführer des Bildungsunternehmens Provadis<br />
„Eine Befragung unter Auszubildenden, die vom Institut<br />
für Arbeit, Wirtschaft und Kultur an der Goethe-<br />
Universität in Frankfurt begleitet wurde, hat ergeben,<br />
dass sich der Lernort Berufsschule verändern muss.<br />
Dabei scheitert es nicht an den Lehrkräften, aber am<br />
Lernort, angefangen von in die Jahre gekommenen Berufsschulen<br />
bis hin zur Ausstattung. 90 Prozent der Befragten<br />
sprachen sich dafür aus, dass elektronische und<br />
traditionelle Lernmethoden kombiniert werden sollen.<br />
Die Lernortkooperationen sollten digital weiterentwickelt<br />
und weitere Investitionen in die Hardware und<br />
den IT-Support getätigt werden. Aber die Digitalisierung<br />
ist nicht alles. Leider ist die Bedeutung der Berufsschulen<br />
in den vergangenen Jahren zurückgegangen.<br />
Wir brauchen attraktive Berufsschulen als starken Partner,<br />
weil die Attraktivität von Lern- und Lebensformen<br />
ein wichtiger Erfolgsfaktor ist. Dies gelingt nur über<br />
veränderte Rahmenbedingungen. Da der Lehrermangel<br />
absehbar ist, sollten Kommunen und Städte eine<br />
Berufsschulstrategie erarbeiten. Eine mögliche Lösung<br />
wären Campusanordnungen mit Blockunterricht.“<br />
Abbildung: © jamesteohart / Shutterstock.com; Christian Ecker, Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH<br />
12 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
PANKRAZ MÄNNLEIN<br />
Schulleiter der Staatlichen Berufsschule III<br />
Bamberg Business School und Vorsitzender des<br />
Berufsschullehrerverbandes BvLB<br />
„Obwohl Lernortkooperation vom Berufsbildungsgesetz<br />
explizit gefordert ist, findet<br />
sie derzeit meist nur in informellem Rahmen<br />
ohne feste Strukturen und Abläufe statt und<br />
ist stark von Einzelpersonen abhängig. Die<br />
Kooperation sollte deswegen in einen festen,<br />
institutionalisierten Rahmen gebracht werden.<br />
Ein erster Schritt dazu sind verpflichtende<br />
Berufspraktika für Lehrkräfte, die es in<br />
Bayern bereits gibt. Im Idealfall sollten neben<br />
Unternehmen und Schulen auch die Jugendlichen<br />
selbst bei der Konzeption eingebunden<br />
werden. Das Repertoire an sinnvollen Maßnahmen<br />
zur Lernortkooperation ist groß: regelmäßige<br />
Treffen in größerem und kleinerem<br />
Rahmen, feste Stammtische von schulischen<br />
Lehrkräften und betrieblichen Ausbildern,<br />
die gemeinsame Teilnahme von Ausbildungsmessen<br />
oder Treffen der Fachabteilungen<br />
an den Schulen mit den jeweiligen<br />
Ausbildern. Zu bestimmten Unterrichtsthemen<br />
lassen sich Ausbilder auch als<br />
Experten einsetzen. Und für neue Lernsituationen,<br />
etwa zu Smart Factories, macht es<br />
Sinn, gemeinsame Entwicklungsteams aus<br />
Lehrkräften und Ausbildern zu schaffen.<br />
Leider wird es wohl kaum möglich sein, für<br />
alle Jugendlichen die ideale Kooperation<br />
zu schaffen, denn dazu ist die Anzahl der<br />
Betriebe, aus denen sich die Schülerinnen<br />
und Schüler einer Berufsschulklasse rekrutieren,<br />
zu hoch. Heute lassen sich durch<br />
digitale Möglichkeiten Maßnahmen einfacher<br />
umsetzen, etwa mit Videokon ferenzen<br />
oder Lernmanagementsyste men. Hier ist<br />
das Potenzial an Kooperationsmöglichkeiten<br />
noch lange nicht ausgeschöpft. Warum<br />
sollte man sich mit der Klasse nicht live<br />
in den Betrieb zu einer Arbeitssituation<br />
dazuschalten können, die vom Ausbilder<br />
moderiert wird?“
AUSBILDUNG<br />
ABBRUCH ALS CHANCE<br />
Ein Viertel der Ausbildungsverträge wird vorzeitig gelöst. Ausbilderinnen und Ausbilder<br />
können dabei helfen, in solchen Situationen die bestmögliche Lösung zu finden.<br />
Gastbeitrag Gabriele Weingärtner<br />
Abbildungen: © Dean Drobot / Shutterstock.com; Ausbilder-Akademie GmbH<br />
14 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
Die<br />
Herausforderung<br />
Jeannette Ofterding ist Ausbilderin<br />
in einem Handelsunternehmen für<br />
Stahlprodukte.<br />
Gabriele Weingärtner ist<br />
Trainerin und Coach<br />
und leitet die Ausbilder-<br />
Akademie GmbH.<br />
„Unsere Auszubildende zur Groß- und Außenhandelskauffrau<br />
Marie ist mit ihrer dreijährigen<br />
Ausbildungszeit zur Hälfte fertig. Leider hat sie mir<br />
anvertraut, dass sie in der Ausbildung unglücklich ist<br />
und sich in dem Ausbildungsberuf nicht wiederfindet.<br />
Zitat: ‚Mittlerweile ist mein Interesse auf null gesunken.<br />
Ich würde am liebsten abbrechen und etwas ganz<br />
Anderes machen – was soll ich tun?‘<br />
Ich fühle mich von dieser Beratungsaufgabe überfordert.<br />
Marie hat durchweg befriedigende Beurteilungen in den<br />
Fachabteilungen erhalten, sie gilt als freundlich, höflich<br />
und fleißig und erfüllt alle an sie gestellten Aufgaben. Allerdings<br />
vermissen ihre Ausbildungsbeauftragten Motivation<br />
und Eigeninitiative. Und sie berichten, dass Marie<br />
oft von einem kreativen Studium als Berufswahl spricht.<br />
Wie soll ich eine eventuelle vorzeitige Beendigung der<br />
Ausbildung rechtlich und pädagogisch angehen?“<br />
„Liebe Frau Ofterding, Sie<br />
stehen mit dieser Ausbildungssituation<br />
nicht alleine<br />
da. Oft erleben Auszubildende<br />
nach den ersten<br />
euphorischen Ausbildungsmonaten<br />
eine Phase der<br />
Resignation und Enttäuschung und fangen<br />
an, ihre Ausbildungsentscheidung in Frage<br />
zu stellen. Betrachten wir zwei wichtige Aspekte<br />
einer möglichen Trennung, die rechtlichen<br />
Möglichkeiten einer Kündigung und<br />
das pädagogische Vorgehen als Ausbilderin.<br />
Was rechtlich zu beachten ist<br />
Eine Kündigung innerhalb der Probezeit<br />
ist für beide Seiten jederzeit möglich.<br />
Marie ist jedoch bereits im zweiten Aus-<br />
Megatrend Performance Recruiting:<br />
Hält es sein Versprechen?<br />
Anzeige<br />
Recruiting ohne Direktansprache und ohne die klassischen Online-Jobportale sorgt für schnellere und günstigere Bewerbungen.<br />
Aber wie?<br />
Immer mehr Unternehmen setzen auf Performance<br />
Recruiting. Funktioniert das auch für die Ausbildung?<br />
Michael Asshauer, einer der bekanntesten Köpfe im<br />
Bereich des Performance Recruitings, liefert konkrete<br />
Antworten. Im November wird er bei HRocks, dem<br />
führenden Fachkongress für Ausbildung, noch tiefer<br />
in das Thema einsteigen und Tipps für die praktische<br />
Umsetzung geben.<br />
Herr Asshauer, wie würden Sie „Performance<br />
Recruiting“ in eigenen Worten beschreiben?<br />
Performance Recruiting bedient sich praxiserprobter<br />
Methoden<br />
aus dem Online-Marketing,<br />
die zur Kundengewinnung<br />
genutzt werden,<br />
um Bewerbende<br />
für offene Stellen<br />
eines Unternehmens<br />
zu<br />
gewinnen. Zuerst wird das Interesse der richtigen<br />
Personen für eine ausgeschriebene Stelle über Social-Media-Werbung<br />
generiert. Im zweiten Schritt<br />
bewerben sich die Interessenten. Im dritten Schritt<br />
fi ndet das persönliche Gespräch statt. Teilweise hat<br />
man schon drei Tage nach Kampagnenstart viele<br />
gute Bewerbungen.<br />
Ist Performance Recruiting auch für Ausbildungsbetriebe<br />
einsetzbar? Auf was muss dabei geachtet<br />
werden?<br />
Auf jeden Fall! Performance Recruiting ist für alle<br />
Stellen einsetzbar – vom Azubi bis zum CEO. Wichtig<br />
ist: Machen Sie den Leuten Lust auf den Job in Ihrem<br />
Unternehmen! Aus Bewerbersicht zählt vor allem die<br />
Fragestellung „Was ist für mich drin?“. Zeigen Sie<br />
Kandidatinnen und Kandidaten auf, wie ihr Leben<br />
im berufl ichen und privaten Bereich auf lange Sicht<br />
aussehen kann. Viele Unternehmen nutzen Performance<br />
Recruiting bereits für ihre Azubi-Stellen.<br />
Gerade junge Leute sind über Performance-Recruiting-Kampagnen<br />
auf Social Media gut zu erreichen.<br />
Bei HRocks werden Sie über das Thema „Megatrend<br />
Performance Recruiting: Schneller, leichter &<br />
günstiger zu Top-Bewerbern?“ sprechen. Worauf<br />
können sich Teilnehmende bereits jetzt freuen?<br />
Ich werde in meinem Vortrag tiefer in die Marketing-psychologischen<br />
Faktoren von Performance<br />
Recruiting einsteigen und praxisnah anhand einer<br />
Case Study verdeutlichen. Wir betrachten alle<br />
Schritte des Performance Recruitings aus Arbeitgeber-<br />
als auch Arbeitnehmersicht. Ich liefere Vorlagen<br />
und Beispiele, sodass alle Teilnehmenden<br />
Performance Recruiting nach dem Vortrag für sich<br />
umsetzen können!<br />
Besuchen Sie HRocks vom 7. bis 9. November <strong>2022</strong><br />
in Düsseldorf! Mehr Infos fi nden Sie auf www.hrocks.<br />
de. Das komplette Interview mit Michael Asshauer<br />
ist in seinem Podcast Machen! Magazin zu hören.<br />
Kontakt: FLEET Education Events GmbH |<br />
Zirkusweg 1 | 2<strong>03</strong>59 Hamburg<br />
Tel.: +49 40 66906-700 | info@fleet-events.de
AUSBILDUNG<br />
bildungsjahr. Nach der Probezeit sieht das<br />
Berufsbildungsgesetz drei Möglichkeiten<br />
der vorzeitigen Beendigung der Ausbildung<br />
vor. Eine fristlose Kündigung können sowohl<br />
Ausbildungsunternehmen als auch<br />
Auszubildende nur aussprechen, wenn die<br />
Fortsetzung der Ausbildung keinem der<br />
Beteiligten zugemutet werden kann. Da in<br />
diesem Fall keine schweren Regelverstöße<br />
vorliegen, wie das Ausüben von körperlicher<br />
Gewalt, häufiges unentschuldigtes<br />
Fehlen oder ein Ausbleiben der Zahlung<br />
der Ausbildungsvergütung, kann in diesem<br />
Fall keine der beiden Parteien fristlos<br />
kündigen.<br />
Wenn ernsthafte Gründe auf Seiten der<br />
Auszubildenden vorliegen, kann sie mit einer<br />
Frist von vier Wochen eine ordentliche<br />
Kündigung rechtswirksam aussprechen.<br />
Falls Marie die Ausbildung zur Groß- und<br />
Außenhandelskauffrau abbrechen möchte,<br />
wäre das hier eine Möglichkeit. Eine Kündigung<br />
muss schriftlich erfolgen und sie<br />
muss Kündigungsgründe angeben.<br />
Eine dritte Möglichkeit, die Ausbildung<br />
zu beenden, ist die Vereinbarung eines<br />
Aufhebungsvertrags. Ausbildungsbetrieb<br />
und Auszubildende einigen sich darauf, die<br />
Ausbildung nicht länger fortzusetzen. Dies<br />
kann jederzeit ohne Einhaltung einer Frist<br />
und ohne Angabe von Gründen schriftlich<br />
erfolgen. Auch dies wäre rechtlich eine<br />
Möglichkeit für Marie und das Ausbildungsunternehmen.<br />
Gemeinsam Lösungen suchen<br />
Auch Ihre Rolle als Ausbilderin und Coach<br />
von Marie steht in diesem Fall im Mittelpunkt.<br />
Sie sollten das Gespräch mit Marie<br />
suchen und sie bei ihrer Entscheidungsfindung<br />
unterstützen.<br />
Aus der Perspektive als Ausbilderin stehen<br />
dabei zwei Fragen im Mittelpunkt: Passt<br />
der Beruf zu Marie? Und passt Marie zu<br />
dem Ausbildungsunternehmen? Gerade<br />
im derzeitigen Nachwuchskräftemangel<br />
sollten Sie beide Fragen sehr sensibel<br />
beantworten. Das Ausbildungsunternehmen<br />
braucht junge Nachwuchskräfte und<br />
investiert deswegen in die Ausbildung. Im<br />
Idealfall findet sich eine für beide Seiten<br />
zufriedenstellende Möglichkeit, Marie im<br />
Unternehmen zu halten.<br />
Idealerweise führen Sie Marie in dem<br />
Gespräch durch folgende Phasen:<br />
» Wahrnehmung des Problems:<br />
Woran macht Marie ihre Unzufriedenheit<br />
fest? Was sind die konkreten Situationen,<br />
in denen sie die Ausbildung abbrechen<br />
möchte? Welche Beobachtungen machen<br />
die Ausbildungsbeauftragten?<br />
» Ursachenanalyse:<br />
Wo liegen die Ursachen der Unzufriedenheit?<br />
Sind es die fachlichen Inhalte<br />
des Berufsbildes oder sind es die Rahmenbedingungen<br />
der Ausbildung?<br />
Liegen die Gründe in der Person von<br />
Marie oder liegen sie im Umfeld der<br />
Ausbildung, den Ausbildungsbeauftragten,<br />
der didaktischen Gestaltung<br />
der Ausbildung? Inwieweit sind diese<br />
Gründe veränderbar und inwieweit ist<br />
eine Veränderung gewollt?<br />
» Erarbeiten möglicher Lösungen:<br />
Welche Optionen kommen für Marie in<br />
Frage? Ist es die die Aufnahme einer anderen,<br />
fachfremden dualen Ausbildung,<br />
die Aufnahme eines Studiums? Eventuell<br />
bietet sich in Ihrem Unternehmen ein<br />
anderes Ausbildungsberufsbild oder ein<br />
duales Studium an. Ein Wechsel wäre hier<br />
einfach umzusetzen. Marie kann im Vorfeld<br />
in dem anderen Berufsbild oder dem<br />
dualen Studium hospitieren sowie Gespräche<br />
mit den anderen Auszubildenden<br />
und den Ausbildungsbeauftragten führen.<br />
Sollte Marie sich für ein vollakademisches<br />
Studium entscheiden, gibt es vielleicht<br />
ebenfalls Schnittmengen: Etwa, indem sie<br />
als Werksstudentin weiterhin im Unternehmen<br />
bleibt oder ihre Bachelor- und Masterarbeiten<br />
im Unternehmen schreibt.<br />
Die Trennung fair gestalten<br />
Wenn Marie sich für einen Ausbildungsabbruch<br />
entscheidet, sollten Sie Marie in<br />
der Rolle einer Outplacementberaterin<br />
unterstützen. Bei diesem erprobten Werkzeug<br />
aus der Mitarbeiterführung werden<br />
Auszubildende beim Trennungsprozess<br />
16 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
vom Ausbildungsunternehmen unterstützt<br />
und beraten.<br />
Phase 1: Vorbereitung<br />
Analyse der Stärken der Auszubildenden<br />
durch Gespräche zur Potenzialanalyse; Entwicklung<br />
eines individuellen Strategie‐ und<br />
Aktivitätenplans zur Neuorientierung der<br />
Ausbildung.<br />
Phase 2: Bewerbungsmarketing<br />
Erstellung beziehungsweise Neukonzeption<br />
der Bewerbungsunterlagen; Unterstützung<br />
bei der Auswahl der möglichen Studiengänge,<br />
Ausbildungsberufe und möglicher<br />
Ausbildungsunternehmen sowie Hilfe bei<br />
der Vor‐ und Nachbereitung von Bewerbungsgesprächen<br />
Phase 3: In Kontakt bleiben<br />
Den Kontakt zu ehemaligen Auszubildenden<br />
pflegen, auch wenn sie keine direkte<br />
Rolle mehr im Unternehmen haben.<br />
Eine solche Outplacementberatung bei<br />
Ausbildungsabbrüchen bedeutet für Sie<br />
als Ausbilderin einen Mehraufwand, aber<br />
sie bringt für beide Seiten Vorteile mit<br />
sich. Für Marie bedeutet das, dass sie<br />
Unterstützung bei der aktuellen Krisenbewältigung<br />
hat. Ihre Risiken durch den<br />
Ausbildungsabbruch werden durch die<br />
Beratung deutlich reduziert. Für Ihr Unternehmen<br />
gibt es ebenfalls Vorteile, die<br />
sich langfristig zeigen: Durch die professionelle<br />
Unterstützung beim Trennungsprozess<br />
wird das Image als glaubwürdiges<br />
und soziales Ausbildungsunternehmen<br />
in der Region gewahrt. Das Arbeits‐ und<br />
Betriebsklima unter den anderen Auszubildenden<br />
wird durch Abbrüche nicht<br />
belastet. Das Vertrauen der Auszubildenden<br />
in eine faire Behandlung durch das<br />
Ausbildungsunternehmen steigt, das Vertrauensverhältnis<br />
wird gestärkt. Aus einer<br />
fairen Trennung kann so ein gutes Ende<br />
für alle Beteiligten werden.“<br />
■<br />
Lehren,<br />
was zählt!<br />
Global<br />
Industry<br />
Partner<br />
Die digitale Transformation ist in vollem Gange. Hierzu stellt Siemens<br />
Automation Cooperates with Education (SCE) Lehrenden ein umfassendes<br />
Angebot zur Weitergabe des Industrie 4.0-/Automatisierungs-Wissens für<br />
Ausbildung und Studium bereit. siemens.de/sce
AUSBILDUNG<br />
JEDER,<br />
WIE ER KANN<br />
Alle Azubis starten mit persönlichen Stärken und<br />
Schwächen in die Ausbildung. E-Learning ermöglicht es,<br />
jedem durch individualisierte Lernpfade gerecht zu werden.<br />
Gastbeitrag Markus Kamann, Tina Mersch<br />
Schon vor der Coronapandemie<br />
war ersichtlich, dass<br />
E-Learning zum integralen<br />
Bestandteil der Aus- und Weiterbildung<br />
wird. Die Pandemie hat jedoch<br />
deutlich gemacht, dass dabei viel<br />
Potenzial ungenutzt bleibt. Moderne<br />
Ausbildung bedeutet mehr als nur<br />
digitales Schulungsmaterial und<br />
Remote-Präsentationen bereitzustellen.<br />
Das große Potenzial des digitalen<br />
Lernens erfordert eine radikale Überarbeitung<br />
bisheriger didaktischer<br />
Konzepte.<br />
Lineare Ausbildung<br />
nicht mehr zeitgemäß<br />
Die klassische Ausbildung orientiert<br />
sich meist an einem mittleren Leistungsniveau<br />
der Azubis. Dies wird<br />
der zunehmenden Heterogenität der<br />
Lernenden nicht mehr gerecht. Beim<br />
wachsenden Fachkräftemangel können<br />
es sich Unternehmen nicht leisten,<br />
Bewerber mit Schwächen kategorisch<br />
abzulehnen. Bei einem vereinheitlichten<br />
Ausbildungsplan besteht jedoch die<br />
Gefahr, dass solche Jugendliche den<br />
Anforderungen nicht gerecht werden<br />
können, ihre Ausbildung abbrechen<br />
oder an den Prüfungen scheitern. Auch<br />
den leistungsstarken Azubis wird die<br />
klassische, lineare Ausbildung nicht<br />
mehr gerecht. Bei ihnen droht Unzufriedenheit<br />
und Abbruch aufgrund<br />
von Unterforderung. Abbruch durch<br />
Über- oder Unterforderung der Azubis<br />
– beides führt dazu, dass der Ruf der<br />
Ausbildung beschädigt wird, und bringt<br />
sowohl für die Jugendlichen selbst als<br />
auch für die Betriebe vermeidbare Probleme<br />
mit sich. Laut Bundesinstitut für<br />
Berufsbildung wurden 2019 26,9 Prozent<br />
aller Ausbildungsverträge vorzeitig<br />
gelöst, ein historischer Höchststand.<br />
Digital<br />
Natives in der<br />
Ausbildung<br />
Auch das Lernen an<br />
sich hat sich geändert.<br />
Digital Natives sind es<br />
gewohnt, Informationen<br />
zu jeder Zeit und<br />
individuell in kleinen<br />
Häppchen zu verarbeiten.<br />
Zudem gehen sie<br />
bei ihren privaten Interessen<br />
ganz selbstverständlich<br />
ihren eigenen,<br />
individuellen Lernpfad,<br />
getrieben durch die<br />
intrinsische Motivation,<br />
mehr zu einem<br />
bestimmten Thema zu erfahren. Die<br />
Wissensgewinnung aus langen Lehrtexten<br />
und Frontalpräsentationen fällt<br />
den heutigen Azubis hingegen deutlich<br />
schwerer als bisherigen Generationen.<br />
Das heißt jedoch nicht, dass<br />
die Generation der Digital Natives<br />
weniger lernfähig oder gar dümmer<br />
als bisherige Generationen ist. Vielmehr<br />
ist ihre Art des Lernens an die<br />
neuen, modernen Möglichkeiten angepasst.<br />
Es lohnt sich daher, bisherige<br />
Lehrmethoden auf den Prüfstand zu<br />
stellen.<br />
TINA MERSCH<br />
hat im Bereich der Automatisierungstechnik<br />
promoviert. Sie leitet<br />
die Lehrfabriken im BANG Ausbildungsnetzwerk<br />
Gütersloh.<br />
MARKUS KAMANN<br />
ist Geschäftsführer der Bildungsberatungsagentur<br />
GPDM –<br />
Gesellschaft für Projektierungsund<br />
Dienstleistungsmanagement<br />
und Initiator der BANG<br />
Ausbildungsnetzwerke.<br />
Abbildungen: © gpdm; privat<br />
18 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
Drei Grundprinzipien<br />
Der Einsatz von E-Learning sollte drei<br />
Prinzipien folgen:<br />
1. Fördern und Fordern<br />
Die Ausbildung der Zukunft muss<br />
individuell auf die Bedürfnisse der<br />
Lernenden zugeschnitten werden. Jeder<br />
Azubi muss bei der Bewältigung<br />
der jeweiligen Defizite gefördert und<br />
durch vertiefende Lernangebote zum<br />
selbstständigen, intrinsischen Lernen<br />
motiviert werden.<br />
2. Individualisierung durch<br />
Zusatzqualifikation<br />
Werden die Lerninhalte in modularer,<br />
individuell konsumierbarer Form<br />
bereitgestellt, können diese auch zur<br />
Weiterentwicklung anderer Mitarbeitender<br />
eingesetzt werden. Ein Metall-<br />
Azubi kann zum Beispiel einzelne<br />
Module aus dem Bereich E-Technik<br />
Wichtige Begriffe<br />
» Learning-Content-Management-Systeme (LCMS):<br />
Plattform zur strukturierten Sammlung und Nutzung<br />
von digitalen Lerninhalten<br />
» Individualisierte Lernpfade: auf den Lernstand<br />
und den Informationsbedarf der Azubis abgestimmte<br />
Modul-Abfolge<br />
15 mm<br />
Abstand<br />
zu Bilder /<br />
» Blended KästenLearning: Verzahnung von Präsenzveranstaltungen<br />
mit digitalen Lerninhalten<br />
» Gamification: Einsatz von spieltypischen<br />
Elementen wie Punkte, unterschiedliche Level<br />
und virtuelle Belohnungen zur Steigerung der<br />
Lernmotivation<br />
» E-Learning: Gesamtheit aller digitalen Lernformen,<br />
angefangen von Videokonferenzen über LCMS bis<br />
hin zu Blended Learning<br />
Mobile Nutzung<br />
auf dem Tablet<br />
• Praxisunterricht &<br />
Lernsoftware vernetzt<br />
• Industriekomponenten<br />
für idealen Praxisbezug<br />
• Selbst experimentieren<br />
für echte Handlungskompetenz<br />
Ausbildung der Zukunft!<br />
Machen Sie Ihre Azubis fit für die Digitalisierung mit Lucas-Nülle Trainingssystemen.<br />
Mit digitalen Konzepten experimentieren, lernen und verstehen.<br />
Lucas-Nülle GmbH | Tel. 0800 857 3800 | vertrieb@lucas-nuelle.de | lucas-nuelle.de
AUSBILDUNG<br />
Möglichkeit, Lerninhalte<br />
für alle<br />
Lernenden einfach<br />
bereitzustellen.<br />
Für leistungsstarke<br />
Azubis ermöglichen<br />
solche<br />
digitalen Lernzielkontrollen<br />
den<br />
Freiraum, sich in<br />
weitere Themen zu<br />
vertiefen. Schwächere<br />
Azubis<br />
werden über ihre<br />
Problemfelder informiert<br />
und können<br />
diese gezielt<br />
angehen. Wird die<br />
LZK mit einem<br />
sichtbaren Erfolgsnachweis<br />
wie<br />
einem Zertifikat<br />
verknüpft, so erzeugt<br />
dies zusätzliche<br />
Motivation.<br />
Digitale Lernzielkontrollen in Quiz-Form können ein guter Einstieg in das Thema E-Learning sein.<br />
nutzen und so vielleicht sogar für die<br />
Weiterentwicklung zum Mechatroniker<br />
begeistert werden. Zudem können fertig<br />
ausgebildete Fachkräfte an Modulen<br />
teilnehmen, die über ihre Ausbildung<br />
hinausgehen, um so weitere Kompetenzen<br />
und Fachkenntnisse zu erlangen.<br />
3. Digital Natives<br />
Die Wissensvermittlung muss sich den<br />
neuen Lerngewohnheiten anpassen.<br />
Die Ausbildung muss so gestaltet sein,<br />
dass sie dem verstärkten Konsumverhalten<br />
auch beim Thema Lernen Rechnung<br />
trägt. Hier bietet sich der Einsatz<br />
von E-Learning an, um individuelle<br />
Lernpfade und Lernen als Event zu<br />
realisieren.<br />
E-Learning heißt nicht, konventionelle<br />
Schulungsunterlagen einfach digital bereitzustellen.<br />
Ausbilderinnen und Ausbilder<br />
müssen bei der Verzahnung von<br />
digitalen und klassischen Lernmethoden<br />
neue didaktische Wege gehen. Dazu<br />
fehlt es ihnen oft am nötigen Knowhow.<br />
Sowohl für die Ausbilden den als auch<br />
für die Qualität des E-Learnings ist<br />
es daher wichtig, ein solches System<br />
schrittweise einzuführen.<br />
Erste Schritte gehen<br />
Bevor man sich an Blended Learning<br />
oder die Umstellung ganzer Lerninhalte<br />
wagt, sollten zunächst kleinere<br />
Projekte im Vordergrund stehen. So<br />
bieten digitalisierte Lernzielkontrollen,<br />
LZK, einen niedrigschwelligen<br />
Einstieg in das Thema E-Learning.<br />
LZK sind Abfragen zum Beispiel<br />
in Quiz-Form, bei denen Auszubildende<br />
Fragen zu bereits bearbeiteten<br />
Themenbereichen beantworten und<br />
so eine Rückmeldung über ihren aktuellen<br />
Lernstand erhalten. Für die<br />
Umsetzung bietet es sich an, Learning-<br />
Content-Management-Systems,<br />
LCMS, einzusetzen. Sie bieten die<br />
Auch themenbezogene<br />
Schulungsvideos<br />
stellen einen<br />
niedrigschwelligen<br />
Zugang zum Thema E-Learning dar.<br />
Videos und interaktive Elemente sind in<br />
der Ausbildung bereits durchaus verbreitet.<br />
Durch die Bereitstellung in einem<br />
LCMS können Azubis individuell und<br />
wiederholt auf die Inhalte zugreifen.<br />
Diese ersten Schritte können Ausbilderinnen<br />
und Ausbilder realisieren, ohne<br />
dass großes Vorwissen nötig ist und<br />
ohne dass sie das didaktische Konzept<br />
umstellen müssen. Weiterführende<br />
Themen wie Individuelle Lernpfade,<br />
Themenbezogene Lernpfade, Gamification<br />
und Blended Learning hingegen<br />
sind gerade für kleine und mittlere Unternehmen<br />
schwieriger zu realisieren.<br />
Hier bietet sich der Einsatz von E-Learning-Modulen<br />
externer Anbieter an.<br />
Schlüsselrolle der<br />
Ausbildenden<br />
E-Learning bringt einen großen Freiheitsgewinn<br />
für Azubis mit sich. The-<br />
Abbildungen: © smolaw / Shutterstock.com<br />
20 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
men nach eigenem Interesse vertiefen,<br />
lernen, wann und wo man will, und<br />
direktes Feedback über den aktuellen<br />
Wissensstand – nicht jeder kann mit<br />
dieser Freiheit umgehen. Viele Azubis<br />
brauchen weiterhin klare Lernstrukturen<br />
und -anreize. Der Einsatz von E-<br />
Learning bringt daher eine veränderte<br />
Rolle der Ausbildenden mit sich. Das<br />
E-Learning-System unterstützt diese<br />
dabei, die Interessen, Stärken und<br />
Schwächen der Azubis im Blick zu behalten<br />
und lenkt die Themenauswahl<br />
während der Ausbildung entsprechend.<br />
Als Mentor stehen sie den Azubis<br />
zur Seite, wenn es Klärungsbedarf zu<br />
Themen gibt oder Aufgaben Probleme<br />
bereiten. Auch die Vorbildrolle der<br />
Ausbilderinnen und Ausbilder rückt<br />
wieder mehr in den Fokus. Sie machen<br />
Azubis auf Themen aufmerksam und<br />
geben erste Hinweise für die selbstständige<br />
Erarbeitung.<br />
Schnittstelle zwischen<br />
Betrieb und Berufsschule<br />
Ein E-Learning-System kann<br />
die Verzahnung von Berufsschule,<br />
Ausbildungsbetrieb<br />
und – wenn vorhanden – überbetrieblichen<br />
Ausbildungsstätten<br />
unterstützen. Module<br />
können unabhängig von der<br />
Ausbildungsstätte in einem<br />
gemeinsamen LCMS bereitgestellt<br />
werden. Den aktuellen<br />
Lernstand aus der schulischen<br />
Ausbildung können Unternehmen<br />
aufgreifen und schulbegleitend<br />
vertiefen. Durch<br />
den transparenten Austausch<br />
des Lernstandes können die<br />
beteiligten Ausbildungsstätten<br />
Hand in Hand bei der individuellen<br />
Förderung der Azubis<br />
arbeiten.<br />
■<br />
Im Überblick<br />
» Der Fachkräftemangel und<br />
die zunehmende Heterogenität<br />
der Lernenden<br />
verlangen eine stärkere<br />
Individualisierung der<br />
Ausbildung.<br />
» Einer der großen Vorteile<br />
von E-Learning<br />
ist, dass es diese Individualisierung<br />
mit<br />
einfachen Mitteln ermöglicht.<br />
» Das verlangt von Ausbilderinnen<br />
und Ausbildern<br />
eine Umstellung, Flexibilität<br />
und das Einnehmen<br />
einer Vorbildrolle.
AUSBILDUNG<br />
News<br />
Mehr unbesetzte<br />
Ausbildungsplätze<br />
Zwischen Oktober 2021 und Juni <strong>2022</strong> ist die Zahl der unbesetzten<br />
Ausbildungsstellen auf fast 499 000 gestiegen, das sind 5,5 Prozent mehr<br />
als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig sank die Zahl der gemeldeten<br />
Bewerberinnen und Bewerber um 2,4 Prozent. Das geht aus dem Monatsbericht<br />
für Juni <strong>2022</strong> der Bundesagentur für Arbeit hervor.<br />
» statistik.arbeitsagentur.de<br />
HELFERJOBS<br />
KÖNNEN<br />
LUKRATIV SEIN<br />
15 Prozent der Fachkräfte mit<br />
abgeschlossener Ausbildung,<br />
die in eine andere Branche<br />
gewechselt sind und dort<br />
Helfertätigkeiten ausüben,<br />
verdienen dort mehr als in ihrem<br />
alten Job. Das ergab eine<br />
aktuelle Studie des Instituts<br />
für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.<br />
Helferberufe sind<br />
einfache Tätigkeiten, die meist<br />
keine duale Ausbildung erfordern.<br />
In Bereichen wie etwa<br />
der Baubranche sind diese<br />
Tätigkeiten teilweise besser<br />
bezahlt als Facharbeiterstellen<br />
in der Gastronomie oder der<br />
Körperpflege.<br />
» doku.iab.de/kurzber/<strong>2022</strong>/<br />
kb<strong>2022</strong>-14.pdf<br />
Eisenbahnberuf<br />
aufgeteilt<br />
Der Beruf „Eisenbahner/-in<br />
im Betriebsdienst“ wird<br />
ab August in zwei duale<br />
Ausbildungsberufe geteilt:<br />
Angehende „Eisenbahner/-<br />
innen im Betriebsdienst<br />
Lokführer/-innen und<br />
Transport“ werden zu<br />
Lokführenden ausgebildet,<br />
angehende „Eisenbahner/-<br />
innen in der Zugverkehrssteuerung“<br />
werden die<br />
Arbeit in Stellwerken und<br />
Betriebszentralen erlernen.<br />
Im ersten Ausbildungsjahr<br />
besuchen die Azubis von<br />
beiden Berufen den gleichen<br />
Unterricht.<br />
» www.bibb.de/neue-berufe<br />
Abbildungen: © Photographee.eu, Aleksandar Malivuk, PeopleImages.com - Yuri A / Shutterstock.com<br />
22 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
Stärkung der Berufsbildung<br />
gefordert<br />
Deutschland braucht eine Berufsbildungsoffensive<br />
und eine Wende zu mehr Gleichwertigkeit<br />
zwischen beruflicher und akademischer<br />
Bildung. Das fordern der Zentralverband des<br />
deutschen Handwerks, die Bundesvereinigung<br />
der deutschen Arbeitgeberverbände, der Bundesverband<br />
der deutschen Industrie und der<br />
deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />
in einer gemeinsamen Erklärung. Studienund<br />
Berufsorientierung solle bundesweit<br />
„gleichermaßen und ergebnisoffen über Ausund<br />
Fortbildungsmöglichkeiten“ informieren.<br />
Eine Stärkung der Berufsbildung sei wichtig,<br />
um Fachkräfte zu sichern<br />
und aktuelle Probleme<br />
wie Inflation und Energiekrise<br />
zu bewältigen.<br />
Zur gemeinsamen Erklärung:
WEITERBILDUNG<br />
MITTEN IM<br />
PRODUKTIONS-<br />
PROZESS<br />
SERIE:<br />
Best<br />
Practice<br />
Deutsche Unternehmen<br />
gestalten die Transformation<br />
der Aus- und Weiterbildung<br />
mit innovativen<br />
Ideen und Konzepten<br />
mit. Bildungs praxis stellt<br />
Beispiele dafür vor.<br />
Immer mehr berufliche Schulen schaffen moderne<br />
Lernumgebungen um auf Arbeitsprozesse in der<br />
Industrie 4.0 vorzubereiten. Auch die Staatliche<br />
Berufsschule Lauingen – mit positiven Folgen für<br />
die Lernmotivation.<br />
Text Vincent Hochhausen<br />
Vernetzte Produktionsanlagen,<br />
intelligente Sensoren,<br />
kollaborative Roboter:<br />
Diese und andere Technologien der<br />
Industrie 4.0 bewirken Veränderungen<br />
in zahlreichen Berufen und Unternehmensbereichen.<br />
Deswegen sollten in<br />
Berufsschulen Schülerinnen und Schüler<br />
aus verschiedenen Fachbereichen<br />
an entsprechenden Trainingssystemen<br />
arbeiten können. Auch die Staatliche<br />
Berufsschule Lauingen ermöglicht das.<br />
Sie hat ein Exzellenzzentrum für Industrie-4.0-Kompetenzen<br />
eingerichtet,<br />
finanziell gefördert vom Land Bayern.<br />
An der Schule lernen rund 2000<br />
Schülerinnen und Schüler in Bau-,<br />
Elektro-, Metall- und Informatikberufen.<br />
Die Ausbildungsbetriebe, von<br />
denen die Schüler kommen, sind<br />
unterschiedlich: Lauingen liegt etwa<br />
auf halbem Weg zwischen Ulm und<br />
Augsburg, in der Region finden sich<br />
sowohl Großunternehmen und weltweit<br />
tätige „Hidden Champions“ als<br />
auch viele mittlere und kleine Betriebe<br />
mit begrenzten Möglichkeiten bei der<br />
Schulung zu Industrie 4.0-Inhalten.<br />
Die Schule nimmt also eine wichtige<br />
Rolle ein.<br />
Rainer Müller, Lehrer im Fachbereich<br />
Elektrotechnik und an der Berufsschule<br />
zuständig für das Projekt Exzellenzzentrum,<br />
erklärt: „Herzstück der<br />
Lernumgebung ist eine cyberphysikalische<br />
Fabrik, mit der die Lernenden<br />
Kompetenzen im Umgang mit modernen<br />
vernetzten Produktionssystemen<br />
erlernen können.“ Cyberphysikalisch<br />
bedeutet dabei, dass in der Produktionsanlage<br />
software- und informationstechnische<br />
Komponenten mit<br />
mechanischen und elektrotechnischen<br />
verknüpft sind. Das Besondere daran:<br />
Schülerinnen und Schüler können<br />
jeden Handlungsschritt des Produktionsprozesses<br />
direkt und hautnah umsetzen.<br />
Das reicht von der Bestellung<br />
im Webshop über die Programmierung<br />
der einzelnen Fertigungsschritte<br />
bis hin zum fertigen Werkstück – in<br />
diesem Fall die Hülle einer Powerbank,<br />
die zum Aufladen von Handys<br />
genutzt wird. Die Jugendlichen können<br />
an der offenen Fertigungsstraße,<br />
eingerichtet vom Unternehmen<br />
Festo, immer sehen, wie sich ihre<br />
Entscheidungen zum Beispiel in der<br />
Programmierung der Anlage auf den<br />
Produktionsprozess auswirken.<br />
Aus diesem Grund ist die neue Lernumgebung<br />
für Lernende aus vielen<br />
Fachbereichen relevant. „Das Exzellenzzentrum<br />
nutzen bei uns Schüler aus<br />
den Bereichen Elektrotechnik, Metall,<br />
Fachinformatik und auch die angehenden<br />
Kaufleute für E-Commerce“,<br />
sagt Müller. Genau das entspricht der<br />
Grundidee des Zentrums: Bewusst<br />
hatten Müller und seine Kollegen als<br />
Ort keinen bestehenden Fachraum der<br />
Schule ausgewählt, sondern einen großen<br />
Aufenthaltsraum, der zuvor kaum<br />
genutzt worden war. So ist der Lernort<br />
für alle gleichermaßen zugänglich und<br />
nicht einem bestimmten Fachbereich<br />
zugeordnet.<br />
Fehler erkennen,<br />
bevor sie passieren<br />
Die cyberphysikalische Fabrik verbindet<br />
klassische Automatisierungstechnik<br />
wie Warenträger, auf denen<br />
Werkstücke verschiedene Produktionsschritte<br />
durchlaufen, mit neuen<br />
Technologien und Funktionen. „Neu<br />
daran ist, dass durch intelligente Sensoren<br />
der Produktionsprozess von zentraler<br />
Stelle überwacht und gesteuert<br />
werden kann“, sagt Müller. Durch die<br />
zentral abrufbaren Daten über jeden<br />
Produktionsschritt lernen die Auszubildenden,<br />
Fehler bereits im Vorfeld zu<br />
Abbildungen: © Festo (2)<br />
24 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
Aus einem kaum genutzten Aufenthaltsraum wurde eine Lernumgebung für Industrie-4.0-Kompetenzen.<br />
erkennen und zu beheben, etwa, wenn<br />
sich ein Teil dem Ende seiner Lebenszeit<br />
nähert oder wenn sich bestimmte<br />
Teilprozesse der Anlage verlangsamen.<br />
Typisch für Industrie 4.0 lassen sich<br />
auch kleine Stückzahlen leichter und<br />
unkomplizierter umsetzen, etwa wenn<br />
ein Kunde ein einzelnes Produkt in<br />
einer bestimmten Farbe bestellt. Die<br />
konkreten Lerninhalte variieren dabei<br />
je nach Beruf: Lernen die angehenden<br />
Mechatroniker an der Anlage zum<br />
Beispiel die Programmierung einer<br />
Bandsteuerung, erlernen die Schüler<br />
aus den Elektronikerberufen die<br />
Grundlagen der Netzwerktechnik industriell<br />
vernetzter Systeme.<br />
E-Learning-Kurse schaffen<br />
Grundlagen<br />
Der zweite große Kernbereich des<br />
Exzellenzzentrums ist die Arbeit mit<br />
kollaborativen Robotern, die man zur<br />
Unterstützung bei Tätigkeiten wie<br />
dem Anheben und Transportieren<br />
von Werkstücken programmiert.<br />
Für die Arbeit mit den Robotern und<br />
der cyberphysikalischen Fabrik gibt<br />
es E-Learning Kurse, bei denen die<br />
Schülerinnen und Schüler die jeweiligen<br />
Grundlagen an ihren Tablets<br />
erlernen können. Diese Kurse wurden<br />
jeweils von den jeweiligen Herstellern<br />
zur Verfügung gestellt, im Fall der<br />
Produktionsanlage von Festo, bei den<br />
Robotern von Universal.<br />
didacta Bildungsmesse:<br />
Der Ort für Bildungsideen<br />
Beide Kernbereiche des Exzellenzzentrums<br />
kommen bei den Jugendlichen<br />
sehr gut an, sagt Müller: „Es ist auffällig,<br />
wie motiviert die Schüler mit der<br />
Fertigungsstraße arbeiten. Dadurch<br />
dass sie die Auswirkungen jeder ihrer<br />
Handlungen auf den gesamten Produktionsprozess<br />
direkt erleben, entsteht<br />
eine sehr motivierende Lernsituation.“<br />
Für viele Jugendliche ist das Exzellenzzentrum<br />
eine Möglichkeit, direkt mit<br />
Anlagen und Technologien umzugehen,<br />
die sie aus ihren Ausbildungsbetrieben<br />
noch nicht kennen. „Der größte<br />
Unterschied liegt wirklich bei den<br />
Schülern“, fasst Müller zusammen.<br />
„Ich habe in meiner Arbeit vorher<br />
nie gehört: ‚Wann dürfen wir endlich<br />
in den Lernraum?‘ Jetzt kommt das<br />
häufig vor.“<br />
■<br />
Nach drei Jahren Pause fand im Juni <strong>2022</strong> in Köln<br />
die didacta Bildungsmesse statt. Ausgewählte<br />
Veranstaltungen und Interviews mit Referentinnen<br />
und Referenten der didacta <strong>2022</strong> gibt es auf:<br />
» bildungsklick.tv.<br />
Die nächste didacta, wieder mit einem vielfältigen<br />
Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm für die<br />
berufliche Bildung, wird vom 7. bis 11. März 2023<br />
in Stuttgart stattfinden. Mehr Infomationen unter:<br />
» www.didacta-messe.de<br />
›› BILDUNGSPRAXIS 3/<strong>2022</strong> | 25
WEITERBILDUNG<br />
News<br />
Pocketalk-Übersetzer<br />
zu gewinnen!<br />
MITMACHEN<br />
UND<br />
GEWINNEN!<br />
PROGRAMMIERSPRACHE JAVA<br />
IST AM GEFRAGTESTEN<br />
In deutschen Stellenausschreibungen für IT-Fachkräfte<br />
sind die Programmiersprachen Java, SQL<br />
und Python am meisten gefragt. Nach einer aktuellen<br />
Auswertung des Technologieunternehmens<br />
Workgenius kam Java mit fast 32 000 Nennungen<br />
in insgesamt 155 000 Stellenausschreibungen<br />
auf den<br />
Spitzenplatz. IT-Unternehmen<br />
brauchen derzeit laut Bundesagentur<br />
für Arbeit im Durchschnitt<br />
121 Tage, um offene<br />
Stellen zu besetzen.<br />
1,3 Milliarden Euro<br />
für Weiterbildung<br />
<strong>Bildungspraxis</strong> verlost zwei Pocketalk-Übersetzer. Diese<br />
Geräte übersetzen gesprochene Sätze aus und in 82 Sprachen<br />
und sind vor allem für Gespräche konzipiert. Einfach<br />
Sprachen und Übersetzungsrichtung einstellen, ins Mikrofon<br />
sprechen und der Pocketalk übersetzt Gesprochenes<br />
von bis zu 30 Sekunden Länge in die gewünschte Sprache.<br />
Bis zum 30. September <strong>2022</strong> auf bildungspraxis.de<br />
mit dem Stichwort „Sprache22“ teilnehmen und gewinnen!<br />
Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Gewinn wird nicht bar ausgezahlt.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der AVR und Gewinnservices<br />
sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />
1,3 Milliarden Euro will Mercedes<br />
Benz in Deutschland bis<br />
2<strong>03</strong>0 in die Qualifizierung<br />
der Beschäftigten investieren.<br />
Das gab das Unternehmen Anfang<br />
Juli bekannt. Dabei soll<br />
ein Fokus auf die Nutzung von<br />
E-Learning Plattformen und individuell<br />
zugeschnittene Lernangebote<br />
gelegt werden.<br />
Neues Tool zur Berufsorientierung<br />
für Eltern und Lehrkräfte<br />
Mit dem Multiple-Choice-Tool Infocheck können Erwachsene ihr<br />
Wissen über Frauen in Handwerksberufen erweitern. Das Tool<br />
wurde vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung entwickelt, um<br />
Eltern und Lehrkräften Vorurteile über Frauen in Handwerksberufen<br />
zu nehmen und ihnen realistische Informationen dazu zu vermitteln.<br />
Der Infocheck besteht aus acht Fragen, nach deren Beantwortung die<br />
Nutzer/-innen Informationen zum Beispiel über das Gehalt oder die<br />
Zufriedenheit von Frauen in Handwerksberufen erhält.<br />
» digikomp.bbw.de/onlinetest/register/anonymous/213<br />
Abbildung: © Halfpoint / Shutterstock.com<br />
26 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
BOCK AUF<br />
GRATIS AUSGABEN?<br />
Das Magazin für lebenslanges Lernen<br />
So geht’s:<br />
Für das E-Mag: www.didacta-magazin.de aufrufen | für den Newsletter anmelden und die<br />
nächste Ausgabe landet direkt in Ihrem Postfach<br />
Für die Print-Ausgabe: www.didacta-magazin.de/abonnement aufrufen<br />
„Kostenloses Probe-Abo“ wählen | Formular ausfüllen<br />
Gutscheincode 1805didactaDM eingeben | abschicken<br />
www.didacta-magazin.de
INTERNATIONAL<br />
DIE SCHULE BESTIMMT<br />
Eine Studie hat untersucht, wie Unternehmen und Berufsschulen bei der Ausbildung<br />
in den Niederlanden zusammenarbeiten. Das Ergebnis: Ähnlich wie in Deutschland<br />
muss sich die Lernortkooperation verbessern.<br />
Text Vincent Hochhausen<br />
In den Niederlanden gibt es keine duale<br />
Berufsausbildung wie in Deutschland.<br />
Berufliche Bildung erfolgt dort vor allem<br />
in Berufs- und Fachhochschulen. Das bedeutet<br />
aber nicht, dass es während der Ausbildung<br />
keinen Austausch mit der Praxis gäbe: Lernen<br />
am Arbeitsplatz durch Lernphasen in Betrieben<br />
ist ein Teil des Bildungsweges, auch wenn<br />
die Jugendlichen keinen Ausbildungsvertrag<br />
mit einem Unternehmen schließen.<br />
Drei Forscherinnen der University of<br />
Applied Sciences Utrecht wollten wissen, wie<br />
die Zusammenarbeit zwischen den Berufs- und<br />
Fachhochschulen sowie den Akteuren auf der<br />
Unternehmensseite bei der Planung dieser<br />
Lernsettings funktioniert. Dafür führten sie<br />
ausgiebige Interviews mit Unternehmen und<br />
Bildungsträgern durch, die Erfahrung mit der<br />
Ko-Konstruktion, also der gemeinsamen Gestaltung<br />
solcher Lernumgebungen für Jugendliche<br />
aus der schulischen Berufsbildung hatten.<br />
Diese untersuchten sie dann auf sogenannte<br />
Diskontinuitäten, also auf Vorkommnisse,<br />
die darauf hindeuten, dass das schulische und<br />
betriebliche Lernen nicht gut aufeinander<br />
abgestimmt sind. Die Ergebnisse waren ernüchternd:<br />
In jedem Themenbereich, den die<br />
Forscherinnen und Forscher auf solche Diskontinuitäten<br />
untersuchten, fanden sie diese auch.<br />
Einige Beispiele:<br />
Auf der Ebene der Erwartungen an Lernen<br />
am Arbeitsplatz erzählten Befragte unter anderem,<br />
» dass Schülerinnen und Schüler die<br />
Kompetenz der Lehrkräfte schlecht einschätzten,<br />
» dass zusätzliche Gelegenheiten für<br />
Lernen am Arbeitsplatz von der Schule<br />
nicht genutzt werden, oder<br />
» dass an der Schule Workshops zu<br />
denselben Inhalten wie im Betrieb<br />
vermittelt würden, allerdings in<br />
schlechterer Qualität.<br />
Auf der zeitlichen Ebene beschwerten<br />
sich die Befragten über<br />
» mangelnde Flexibilität der schulischen<br />
Zeitpläne oder<br />
» einseitige Entscheidungen der Schule,<br />
zum Beispiel Schüler kürzer als geplant<br />
zum Arbeitsplatz zu schicken.<br />
Auf der sozialen Ebene berichteten die<br />
Befragten davon,<br />
» dass die Ansprechpartner in den Schulen<br />
sich in ihrer Motivation und Hilfsbereitschaft<br />
stark unterscheiden,<br />
» dass sie sich in Stressphasen nicht genug<br />
um die Schüler/-innen am Arbeitsplatz<br />
kümmern könnten, oder<br />
» dass die Lernenden die Zeit in<br />
der Arbeit als Schultag wahrnahmen anstatt<br />
als Lernen am Arbeitsplatz.<br />
28 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
GPDM<br />
ProTec FONDS II<br />
GmbH & Co. KG<br />
BILDUNG TRAININGSZENTREN UMSCHULUNG<br />
In ihrer Studie gaben die Autoren auch<br />
Hinweise, wie sich solche Probleme bei<br />
der Konzeption und Ko-Konstruktion der<br />
Lernphasen verringern oder vermeiden<br />
ließen: Auf institutioneller Ebene sollten<br />
die Unterschiede zwischen den Lernumgebungen<br />
Schule und Arbeit stärker<br />
berücksichtigt werden; auf der zwischenmenschlichen<br />
Ebene sei regelmäßiger<br />
Austausch zwischen den Institutionen,<br />
die am Lernprozess beteiligt sind, besonders<br />
wichtig. In den letzten Jahren gab es<br />
hinsichtlich der mittleren Berufsbildung<br />
in den Niederlanden einige Reformbestrebungen.<br />
Diese Studie deutet darauf<br />
hin, dass sich diese verstärkt um eine bessere<br />
Vernetzung der Lernorte bemühen<br />
sollten.<br />
■<br />
Im Überblick:<br />
» In den Niederlanden ist die<br />
Ausbildung schulisch geprägt,<br />
mit Lernphasen in Unternehmen.<br />
» Eine aktuelle Studie befragte<br />
Akteure aus den nicht-schulischen<br />
Lernorten über die Gestaltung<br />
dieser Lernsettings.<br />
» Die Interviews zeigen,<br />
dass Schulen und Betriebe<br />
in den Niederlanden bei der<br />
Gestaltung des Lernens am<br />
Arbeitsplatz nicht ideal<br />
zusammenarbeiten.<br />
DAS MAGAZIN FÜR EINEN NACHHALTIGEN LEBENSSTIL<br />
JETZT ZWEI AUSGABEN<br />
KOSTENLOS* TESTEN!<br />
Zur Studie:<br />
Erica Bouw, Ilya Zitter,<br />
Elly de Bruijn<br />
Exploring Co-Construction<br />
of Learning Environments at the<br />
Boundary of School and Work<br />
Through the Lens<br />
of Vocational<br />
Practice<br />
Vocations and<br />
Learning<br />
SO EINFACH GEHT’S:<br />
green-lifestyle-magazin.de/abonnement/probeabo aufrufen<br />
Formular ausfüllen<br />
Aktionscode „Bildung22“ eingeben<br />
Auch am Kiosk<br />
oder als E-Magazin<br />
auf united-kiosk.de,<br />
ikiosk.de &<br />
readly.com<br />
erhältlich<br />
* inkl. Versand<br />
GREEN-LIFESTYLE-MAGAZIN.DE
INTERNATIONAL<br />
News<br />
UNESCO-Studie zu<br />
Digitalkompetenzen<br />
In einer aktuellen Studie des internationalen<br />
Zentrums der Unesco für Berufsbildung,<br />
Unesco-Unevoc, identifizieren die Autorinnen<br />
und Autoren Konzepte und Praktiken, die<br />
weltweit die Qualifizierung des Ausbildungspersonals<br />
verbessern sollen. Unter anderem<br />
werden in der Studie „Digital Skills Development<br />
in TVET Teacher Training“ offene<br />
Bildungsmaterialien, mobiles Lernen und eine<br />
gute Infrastruktur als zentral benannt.<br />
» unevoc.unesco.org/home/<br />
fwd2UNEVOC+Publications<br />
Deutsche Berufsbildung<br />
auf Ukrainisch erklärt<br />
Die Zentralstelle der Bundesregierung für internationale<br />
Berufsbildungskooperation Govet stellt Infomaterial über das deutsche<br />
Berufsbildungssystem auf Ukrainisch bereit. Unter anderem gibt es auf<br />
der Website Info-Filme über die deutsche Ausbildung sowie eine<br />
Präsentation mit wichtigen Informationen.<br />
» www.govet.international/de/158836.php<br />
BIBB-CHEF WIRBT<br />
FÜR AUSLANDSAUF-<br />
ENTHALTE<br />
Der Präsident des Bundesinstituts für<br />
Berufsbildung Friedrich Hubert Esser hat<br />
Betriebe dazu ermuntert, die Fördermöglichkeiten<br />
für Auslandsaufenthalte in der<br />
beruflichen Bildung zu nutzen. „Wer als<br />
Ausbildungsbetrieb, Kammer oder Berufsschule<br />
eine Förderung erhalten will, hat bei<br />
einem solide ausgearbeiteten Förderantrag<br />
sehr gute Chancen“, so Esser. Auslandsaufenthalte<br />
seien ein wichtiger Faktor<br />
für die Attraktivität der Ausbildung. Die<br />
aktuelle Antragsfrist für das Erasmus plus<br />
Programm, mit dem die EU Auslandsaufenthalte<br />
in Europa fördert, endet am 4.<br />
Oktober. Beim Programm „Ausbildung-<br />
Weltweit“, mit dem die Bundesregierung<br />
Aufenthalte außerhalb Europas unterstützt,<br />
endet die Frist am 13. Oktober. Bis dahin<br />
können Betriebe und Schulen Anträge für<br />
Auslandsaufenthalte einreichen, die in der<br />
ersten Jahreshälfte 2023 beginnen.<br />
» www.na-bibb.de/erasmus-ausbildung<br />
» www.ausbildung-weltweit.de/<br />
unternehmen<br />
Abbildungen: © fizkes, New Africa / Shutterstock.com<br />
30 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
Ausbilder/-innen fit machen<br />
Fachkräfte für morgen sichern<br />
Das neue Komplettprogramm für die Ausbildung der Ausbilder/-innen:<br />
✓ Onlinekurs und betreuter Lehrgang zur AEVO<br />
✓ Lehrgang Lernprozessbegleiter/-in für alle, die top ausbilden wollen<br />
✓ Aufstiegsfortbildung zum Berufsabschluss „Aus- und<br />
Weiterbildungspädagoge/-in“ bzw. „Berufspädagoge/-in“<br />
Holen Sie sich das Know-how für die Aus- und Weiterbildung.<br />
Nächster Start: 21.10.<strong>2022</strong><br />
Wir beraten Sie<br />
Attraktive<br />
Firmenangebote<br />
Telefon:<br />
+49 7531 5801-140<br />
Mehr Informationen finden Sie unter:<br />
christiani.de/akademie<br />
Folgen Sie uns:
WEITERBILDUNG<br />
VERANSTALTUNGEN <strong>2022</strong><br />
Kongresse und Tagungen für die berufliche Aus- und Weiterbildung<br />
Excitingedu Kongress<br />
Für wen? Schulleitungen,<br />
Lehrkräfte, Bildungsforscher<br />
Wo? Berlin<br />
20. 6. & 21. 7.<br />
SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
Vom 20. bis 21. September findet in Berlin der<br />
#excitingedu Kongress statt. Lehrkräfte finden<br />
dort Input zu zeitgemäßem Unterricht und Digitalisierung<br />
in Schulen mit vielfältigen Workshops, Keynotes,<br />
Vorträgen und weiteren abwechslungsreichen<br />
Formaten.<br />
» excitingedu.de/excitingedu-kongress<br />
mobile.schule Tagung<br />
Für wen? Lehrerinnen und<br />
Lehrer, Referendare und Studierende<br />
Wo? Hannover<br />
26. & 27.<br />
SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
Auf der mobile.schule Tagung, auch bekannt unter<br />
dem Kürzel #molol, treffen sich in Hannover<br />
Lehrkräfte aus Deutschland, um sich auszutauschen,<br />
Anregungen zu modernem und zeitgemäßem Unterricht<br />
zu erhalten und an den zahlreichen Workshops<br />
zu konkreten Fragen des digitalen Unterrichts teilzunehmen.<br />
Außerdem werden Speaker wie der als „Mr-<br />
Wissen2Go“ bekannte Youtuber Mirko Drotschmann<br />
Vorträge halten.<br />
» mobileschule-tagung.de<br />
Jahreskongress<br />
Berufliche Bildung<br />
Für wen? Alle Akteure der<br />
beruflichen Bildung<br />
Wo? Stuttgart<br />
11. & 12.<br />
OKTOBER <strong>2022</strong><br />
Der diesjährige jakobb-Kongress im Internationalen<br />
Congresscenter Stuttgart wird unter dem<br />
Motto „Berufliche Bildung – Perspektiven entwickeln<br />
und Chancen nutzen“ stehen und sich mit Themen<br />
wie Klassenzimmer der Zukunft, Künstliche Intelligenz<br />
in der Pflege, Virtual Reality in der Ausbildung,<br />
Motivation von Auszubildenden und Industrie 4.0. beschäftigen.<br />
Veranstalter sind der Didacta Verband, der<br />
Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg, das<br />
Bundesinstitut für Berufliche Bildung und<br />
Klett MINT.<br />
BIBB Kongress <strong>2022</strong><br />
Für wen? Alle Akteur/-innen<br />
aus der beruflichen Bildung<br />
Wo? Bonn<br />
Unter dem Motto „Future Skills – Fortschritt denken“<br />
führt das Bundesinstitut für Berufsbildung den<br />
BIBB-Kongress durch, der bei den aktuellen Herausforderungen<br />
– vom Rückgang der Ausbildungszahlen bis zu<br />
digitaler Transformation – als Standortbestimmung für<br />
die duale Ausbildung dienen soll. Bis zum 19. September<br />
können Frühbucher/-innen sich zum Preis von 390 Euro<br />
anmelden, danach kostet die Anmeldung 450 Euro.<br />
» www.bibb.de/de/152995.php<br />
27. & 28.<br />
OKTOBER <strong>2022</strong><br />
» www.jakobb.de<br />
32 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 3/<strong>2022</strong>
BILDUNG BRAUCHT EIN MITEINANDER.<br />
DER DIDACTA VERBAND – EIN STARKES NETZWERK.<br />
Für mehr Zusammenhalt und eine lebendige Demokratie:<br />
Damit sich diese nachhaltig entwickelt, knüpfen wir<br />
ein starkes Bildungsnetzwerk, das Perspektiven eröffnet.<br />
Informieren Sie sich über unser Angebot.<br />
www.didacta.de
Einfach und pauschal<br />
Zugriff auf alle digitalen Lerninhalte zu einem festen Preis<br />
plus<br />
Digital aus- und weiterbilden<br />
Tabellen- und<br />
Fachbücher<br />
E-Learnings<br />
Betriebliche<br />
Lehrgänge<br />
Projektarbeiten<br />
Versuchsanleitungen<br />
✓ Per Webzugriff Zugang von überall<br />
und zu jeder Zeit<br />
✓ Planbare jährliche Kosten<br />
✓ Alles enthalten, was Sie und Ihre<br />
Lernenden benötigen<br />
✓ Immer die neusten Auflagen und<br />
Versionen<br />
✓ Schnittstelle zu bereits vorhandenem<br />
Lernmanagementsystem möglich<br />
Mehr Informationen finden Sie unter:<br />
christiani.de/c-learning-plus.de<br />
Folgen Sie uns: