Meine Kita 02/22
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Meine
02
22
Das didacta Magazin für die frühe Bildung
JUNI / JULI / AUGUST 2022
22034 D 2,90 € / AT 3,20 €
Wir sind
ein Team
Als Kita-Leitung motivieren
und Veränderung gestalten
MEIN BERUF
Extrempositionen in der
Pädagogik erkennen
RATGEBER
Baustellenlärm –
was tun?
BILDUNG
Vorschau auf die
didacta Messe
J A ALINUS
EDITORIAL
DAMIT LEITEN NICHT ZUR LAST WIRD
Abbildung: © Sascha Kreklau
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
geht es um Qualität in Kitas, so nimmt die
Leitung eine zentrale Rolle ein. Das belegte
schon im Jahr 2016 das Forschungsprojekt
Kita-Leitung als Schlüsselposition.
Obwohl die Aufgaben von Leitungskräften
so vielfältig und anspruchsvoll sind, dass sie kaum zu
bewältigen scheinen, üben die meisten Leitungskräfte
ihren Job sehr gerne aus. Allerdings fordern sie Unterstützung
und Veränderungen: Klare Vorgaben durch
das jeweilige Bundesland, zusätzliches Personal sowie
die Verbesserung der digitalen Ausstattung von Kitas
sind ihre dringendsten Anliegen, so die aktuelle Studie
des Deutschen Kita-Leitungskongresses. Um Veränderungsprozesse
in der Kita in Gang zu bringen, ist es
darüber hinaus erforderlich, dass sich alle Teammitglie-
der angesprochen, mitgenommen und vor allem ernst
genommen fühlen. Welche Strategien und Methoden
hierbei die Leitung entlasten und helfen, ihre enorme
Verantwortung für die Organisation Kita zu teilen, zeigen
unsere Beiträge im Titelthema dieser Ausgabe.
Gerade weil die Wertschätzung der Leitungskräfte
durch die Politik laut der Studie als gering wahrgenommen
wird, möchten wir unsere Anerkennung und Wertschätzung
für diesen Beruf und die Menschen, die ihn
ausüben, mit dieser Ausgabe zum Ausdruck bringen.
Herzlichst, Ihr
Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis
Chefredakteur
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2 | INHALT
Inhalt
Das didacta Magazin für die frühe Bildung
Titelthema
Kita-Leitung sein
4 Die Pädagogik und das Personal
Gleichzeitig Fachkraft und Manager sein
8 Operation am offenen Herzen
Das Team für Veränderungen begeistern
12 Wir sind ein Team!
Teamentwicklung durch Wertschätzung
16
Mit digitalen Medien
die Natur erkunden,
ab Seite
Für die Praxis
16 Es summt und brummt
Digital-analog den Frühling entdecken
20 „Zickzacklinie, keine Gerade“
Erzieher Florian Esser über
Verwaltungsapps
Bildung
22 „Teilhabe ist die beste Armutsprävention“
Kompetentes armutssensibles Handeln
24 Bildungsreise in die Zukunft
Die didacta Messe 2022
So kann armutssensibles
Handeln
im Alltag gelingen,
ab Seite
22
28 Ein Wegweiser
Buchrezension von Experte Gerhard Stranz
30 Rassismus im Taka-Tuka-Land
Kinderbuch-Klassiker auf dem Prüfstand
34 Schon gewusst?
Wissenswertes in Kürze
www.meine-kita.de | 3
Ratgeber
36 Achtung Baustelle!
Rechtsanwalt Torsten Bornemann erklärt
38 Verzeihung, Leon!
Strafen in der Kita vermeiden
42 Schon gewusst?
Neuigkeiten aus der Frühpädagogik
Mein Beruf
44 Tyrannenkinder?
Extreme Strömungen in der Pädagogik
46 Stellenmarkt
Job-Angebote und Gesuche
48 Impressum
Die nächste Ausgabe
erscheint im September 2022.
Warum Strafen sich
negativ auf das Kind
auswirken, ab Seite
38
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4 | TITELTHEMA
DIE PÄDAGOGIK
UND DAS PERSONAL
Kitaleitungen nehmen eine Schlüssel position ein.
Dabei stehen sie häufig zwischen Management und
Pädagogik. Organisationspsychologin Dr. Petra Strehmel
erklärt, wie Kita-Leitungen diesen Balanceakt
meistern können.
Interview Tina Sprung
Dr. Petra Strehmel
ist Professorin
für Psychologie
mit Schwerpunkt
Arbeits- und
Organisationspsychologie.
Sie
forscht über das
Management in
Sozialunternehmen.
Meine Kita: Was macht eine gute
Kita-Leitung aus?
Petra Strehmel: Eine gute Kita-Leitung
sorgt dafür, dass sich Kinder, Eltern und
Fachkräfte wohlfühlen und die Kinder bestmöglich
gefördert werden. Erfolgreiche
Leitungskräfte zeigen eine Haltung des ,Leading
Learning‘, also einer Führung mit dem
Fokus auf das Lernen aller Beteiligten:
Ihnen ist nicht nur das Lernen und
die Entwicklung der Kinder wichtig,
sondern auch das der pädagogischen
Fachkräfte und der
Eltern. Gute Kita-Leitungen
behalten den Überblick
über ihre Einrichtung, sie
sorgen – meist in Kooperation
mit dem Träger – für
gute Rahmenbedingungen bei
der pädagogischen Arbeit und begleiten
das pädagogische Personal fachlich
versiert, aufmerksam und fürsorglich.
Und wie machen sie das?
Erfolgreiche Kita-Leitungen nehmen die Situation
und die Bedürfnisse der Kinder und
Familien, aber auch jeder einzelnen Fachkraft
wahr und geben dem Team Impulse zur bestmöglichen
Unterstützung und Förderung von
Eltern und Kindern. Sie beobachten die Rahmenbedingungen
der Kindertagesbetreuung
sowie gesellschaftliche Trends aufmerksam
und ziehen Schlüsse für die eigene Einrichtung
daraus. So können sie sich rechtzeitig
auf gesetzliche Reformen einstellen und ihre
Angebote bei Veränderungen in ihrem Sozialraum
oder an neue fachliche Standards
entsprechend anpassen.
Wie können Fachkräfte Belastungen
im Team begegnen?
Indem sie sich mit dem Team austauschen
und regelmäßig schwierige Situationen besprechen.
Fachkräfte können Belastungen,
die durch Personalmangel, schlechte Arbeitsbedingungen
und zu wenig Unterstützung in
herausfordernden Situationen entstehen, nicht
allein begegnen. Dazu brauchen sie die Unterstützung
vom Träger und von der Leitung.
Welche denn zum Beispiel?
Leitung und Träger sollten die Arbeitssituation
der Fachkräfte so gestalten, dass diese sich
auf die pädagogische Arbeit konzentrieren
können. Sie sollten daher das Team von nichtpädagogischen
Aufgaben wie Verwaltung
Abbildungen: © KSIVA, sawitree promphithukkul / Shutterstock.com; privat
und Hauswirtschaftsaufgaben entlasten, Arbeitsabläufe
klar und transparent gestalten,
den fachlichen Austausch ermöglichen und
die Teammitglieder in Entscheidungen einbeziehen.
Zudem ist es wichtig, das Team
bei Personalausfällen durch Vertretungskräfte
zu unterstützen, die die Einrichtung bereits
kennen.
Wie können Träger den Leitungen helfen?
Indem sie mit ihnen eine klare Arbeitsteilung
vereinbaren, etwa hinsichtlich der betriebswirtschaftlichen
Aufgaben oder des
Personalmanagements. Ein guter Träger
muss Kita-Leitungen dort entlasten, wo sie
es brauchen, ohne sie in ihrer Autonomie
als Führungskräfte einzuschränken. Träger
können zum Beispiel Verwaltungskräfte und
andere Zusatzkräfte zur Entlastung des Alltags
in den Kitas zur Verfügung stellen, oder Kita-
Fachkräften Fachberatung, Teamtage oder
Supervision ermöglichen. Träger sollten sich
bewusst werden, was für ein Potential in den
Leitungskräften steckt und sie als Führungskräfte
in ihrer professionellen Weiterentwicklung
fördern.
Inwiefern?
Ein Beispiel: Manche größere Träger haben
erkannt, dass Leitungen als Expertinnen und
Experten vor Ort zur Weiterentwicklung des
Trägers beitragen können und beziehen sie
daher über Leitungskreise in entsprechende
Überlegungen mit ein. Aus diesen Leitungskreisen
können Netzwerke werden, in denen
sich Leitungen gegenseitig unterstützen und
beraten. Auch kleinere Träger können ihren
Leitungskräften Fortbildungen und fachlichen
Austausch ermöglichen, etwa über die Zugehörigkeit
zu einem Verband. Träger haben
zudem – oft ebenfalls über eine Verbandszugehörigkeit
– Einfluss auf die Fachpolitik auf
kommunaler, regionaler oder Landesebene,
um bessere Rahmenbedingungen für die Kitas
auszuhandeln.
TITELTHEMA | 5
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6 | TITELTHEMA
Lino aus Kempten,
6 Jahre, Vorschulkind,
darüber, was er sich von
der Kita-Leitung wünscht
„SIE SOLL DAFÜR
SORGEN, DASS
MAN MÄDELS
ÄRGERN DARF!“
Oftmals ist das Aufgabenprofil von
Kita-Leitungen nicht klar definiert.
Wie schätzen Sie das ein?
Die Ausgestaltung der Leitungsrolle unterscheidet
sich je nach Größe und dem
Standort der Einrichtung und der Arbeitsteilung
zwischen Träger und Leitungskraft.
Kindertageseinrichtungen und Träger sind
sehr heterogen. Die Spannbreite reicht von
Trägern mit einzelnen kleinen Einrichtungen
bis hin zu Konzernen mit mehreren Tausend
Beschäftigten, die regional, überregional oder
auch international agieren. Die Einrichtungen
selbst können weniger als 20 bis zu
mehr als 300 Kinder betreuen, entsprechend
unterschiedlich sind die Leitungsaufgaben.
Gerade deswegen müssen die Aufgaben der
Kita-Leitung mit dem Träger klar und deutlich
vereinbart sein.
Kita-Leitungen leiten nicht nur die Kita,
sondern arbeiten meist auch pädagogisch
in den Teams. Kann es hier zu
Spannungen kommen?
Vielen Leitungen gelingt es gut, die mit
dieser Doppelrolle verbundenen Spannungen
auszubalancieren. Zu Belastung
kommt es vor allem dann, wenn zu wenig
Zeit für die Leitungsaufgaben bleibt. Das
ist leider gar nicht so selten. Alle Analysen
und Statistiken zeigen, dass die Zeit
für die Leitungskräfte meistens zu knapp
bemessen ist – dies wurde zuletzt im Monitoring
zum Gute-Kita-Gesetz durch das
Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend deutlich. Die finanziellen
Zuschüsse der Länder und Kommunen
müssen dringend angepasst werden, damit
Leitungskräfte ihre vielfältigen Aufgaben gut
zu erfüllen können.
Scrum, agilstabile Organisation, Change
Management: Macht es Sinn, Methoden
aus der Wirtschaft für Kitas zu adaptieren?
Diese Ansätze greifen häufig Erkenntnisse aus
der Organisationsforschung auf, beschreiben
sie in neuen Begriffen und inspirieren dazu,
Organisationen neu zu durchdenken und neue
Konstellationen und Kontexte zu erproben. Sie
können durchaus Anregungen geben, wenn es
darum geht, Kindertageseinrichtungen weiter
zu entwickeln. Doch müssen bei Schulen und
Kitas die pädagogischen Aufgaben und die auf
Kinder und Familien ausgerichteten Organisationsstrukturen
und -kulturen berücksichtigt
werden. Denn hier stehen die pädagogischen
Interaktionen zwischen Fachkräften und Kindern
im Mittelpunkt. Deswegen passt der
Ansatz der Organisationsentwicklung (OE)
besser zu Kindertageseinrichtungen als der
betriebswirtschaftliche Ansatz des Changemanagementes.
Wie sieht dieser Ansatz aus?
In diesen Ansätzen der OE wird davon ausgegangen,
dass sich Träger und Kindertageseinrichtungen
– oft angestoßen durch neue
externe Anforderungen – von innen heraus
weiterentwickeln können. Dafür gibt es gute
Beispiele wie Bildung für nachhaltige Entwicklung
oder Qualitätsmanagementsysteme, die
mit Instrumenten der Organisationsentwicklung
arbeiten. Dabei werden beispielsweise
neue pädagogische Konzepte und fachliche
Standards im Team diskutiert, Möglichkeiten
der Umsetzung passend zur eigenen Einrichtung
geprüft, geeignete Lösungen realisiert
und anschließend evaluiert. Oft werden diese
Prozesse mit Methoden des Projektmanagements
strukturiert und begleitet. Allerdings ist
das Wissen über geeignete Methoden zur
Analyse und Veränderung von Kindertageseinrichtungen
noch nicht verbreitet. Hier gibt
es deutlichen Nachholbedarf.
Zum Weiterlesen:
Kitas leiten und entwickeln. Ein
Lehrbuch für das Kita-Management
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TITELTHEMA | 7
AUFGABEN EINER KITA-LEITUNG
• Pädagogische Leitung der Kita: Erarbeitung und Weiterentwicklung
der pädagogischen Konzeption der Einrichtung
in enger Kooperation mit dem Team, Organisation
des pädagogischen Alltags, Zusammenarbeit mit den
Eltern, Gestaltung der Räume
• Betriebswirtschaftliche Leitung in Arbeitsteilung mit dem
Träger: Auslastung der Einrichtung, Essenbestellung,
Budgetverwaltung, Instandhaltung, Einhaltung rechtlicher
Vorgaben
• Führung und Entwicklung des Personals: regelmäßige
Mitarbeitergespräche einschließlich der Beratung und
Begleitung der pädagogisch Tätigen in herausfordernden
pädagogischen Situationen, Jahresgespräche mit
gemeinsamem Nachdenken über Entwicklungsmöglichkeiten,
Überlegungen zur Fort- und Weiterbildung und die
Gestaltung einer guten Arbeitsatmosphäre
• Führung des Teams: Sicherstellung einer guten und vertrauensvollen
Zusammenarbeit im gesamten Kita-Team
durch eine konstruktive Gestaltung von Teamsitzungen
oder Teamtagen und der Bereitstellung von Gelegenheiten
zur gemeinsamen Reflexion der pädagogischen Arbeit
• Gestaltung der Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnerinnen:
Zusammenarbeit mit Institutionen
im Sozialraum wie Schulen, anderen Einrichtungen der
Kinder- und Jugendhilfe, dem Jugendamt, Gesundheitseinrichtungen,
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• Entwicklung der gesamten Organisation: Konzeption der
Organisationsstrukturen und -abläufe in der Einrichtung
• Beobachtung von Rahmenbedingungen und Trends: Das
sozialräumliche Umfeld wie auch die Fachpolitik werden
sorgfältig beobachtet und gegebenenfalls Schlussfolgerungen
über notwendige Veränderungen in der eigenen
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8 | TITELTHEMA
OPERATION AM
OFFENEN HERZEN
Mitarbeiter können sich für Veränderungsprozesse
begeistern, wenn sie emotional davon betroffen
sind. Meine Kita zeigt, was das genau bedeutet
und warum Kita-Leitungen sich mit Salutogenese
beschäftigen sollten.
Gastbeitrag Ursula Günster-Schöning
Nicht mit allen Veränderungen kommt man
gleich gut zurecht. Jeder Wandel bedeutet,
Gewohntes loszulassen und sich auf Neues,
Unbekanntes einzulassen. Wollen die Leitung
oder der Träger in der Kita Veränderungsprozesse
in Gang bringen ist es umso wichtiger,
dass sich alle Teammitglieder angesprochen,
mitgenommen und vor allem ernst genommen
fühlen. Denn: „Emotionale Betroffenheit führt
zur Übernahme von Verantwortung“,
sagt Alexander Groth,
Experte für Leadership. „Wenn
Mitarbeitende etwas verändern
sollen, müssen sie vom Wandel
emotional betroffen sein und
den Eindruck gewinnen, dass
ihre aktive Teilnahme notwendig
und sinnvoll ist“, erklärt er
in seinem Buch „Führungsstark
im Wandel“.
DIE AUTORIN
Ursula Günster
Schöning leitete früher
eine Kita und ist jetzt
Prozess- und Organisationsbegleiterin.
Ihre
Schwerpunkte liegen
unter anderem auf
Change-Management
und Teamentwicklung.
Seit 2006 ist sie
Inhaberin des Fortbildungsinstituts
Erfor –
Institut für frühkindliche
Bildung und coacht
pädagogische Teams
und Führungskräfte.
Das Kohärenzprinzip
nach Antonovsky
Ob bei digitalen Medien im
Kita-Alltag oder der Einführung
eines neuen Dokumentationssystems:
Leitungskräfte
brauchen Strategien, wie sie
bei ihrem Team diese emotionale
Betroffenheit bewirken,
sodass diese für die Veränderung
brennen. Dafür bietet sich
das Kohärenzprinzip an, das auf dem Begriff des
Kohärenzgefühls basiert, das der Soziologe Aron
Antonovsky im Kontext seiner Salutogenese-
Forschung entwickelt hat.
Im Laufe seiner Untersuchungen stellte Antonovsky
fest, dass gesunde Menschen über eine
bestimmte geistig-seelische Globalorientierung
verfügen, die er als Kohärenzgefühl bezeichnet.
Menschen mit viel oder gutem Kohärenzgefühl
kommen im Leben gut zurecht. Sie fühlen sich
Herausforderungen gewachsen, finden sich in
der privaten und beruflichen Welt gut zurecht
und sehen in ihrem Leben einen Sinn. Das Kohärenzgefühl
ist bei diesen Menschen somit als
ein positives Bewertungsmuster zu verstehen,
das sich aus drei Faktoren speist: Verstehbarkeit,
Sinnhaftigkeit und Machbarkeit.
Verstehbarkeit: Menschen mit ausgeprägtem
Kohärenzgefühl erleben die Welt als strukturiert,
vorhersehbar und erklärbar. Gleiches gilt für ihre
inneren Erfahrungszustände.
Bedeutsamkeit / Sinnhaftigkeit: Menschen
mit hochgradigem Kohärenzgefühl halten ihr
Leben, ihre Biografie und ihr Tun für sinnvoll.
Die Aufgaben sind es wert, dass man Energie
in ihre Lösung investiert – gleichgültig, wie die
Sache ausgeht. Menschen mit viel Kohärenzgefühl
werten ihr Leben als interessant, lebenswert
und schön.
Abbildungen: © sawitree promphithukkul / Shutterstock.com; privat
TITELTHEMA | 9
Handhabbarkeit / Machbarkeit: Hinter dem Gefühl
der Handhabbarkeit der Welt steht die Überzeugung,
generell geeignete Ressourcen an der Hand
zu haben, um Probleme und Herausforderungen zu
bewältigen. Schwierigkeiten, so die Überzeugung,
sind zu meistern – gleichgültig, ob die Betreffenden
sie selbst lösen oder ob sie sich auf andere verlassen
oder einer höheren Macht vertrauen.
Wer in meinem Team braucht was?
Wenn wir nun das Modell des Kohärenzgefühls
von Antonovsky auf die Veränderungen, die die
Teammitglieder in einem Change-Prozess zu stemmen
haben, übertragen, wird schnell deutlich,
warum einige Menschen auf neue Herausforderungen
offen und neugierig zugehen, während
andere eine eher ablehnende oder gar angsterfüllte
Haltung einnehmen. Es ist ihr Kohärenzgefühl,
das sie leitet. Dies ist für Leitungskräfte wichtig zu
verstehen, um alle Fachkräfte im Prozess gleich
gut mitnehmen zu können, nach dem Motto: Wer
in meinem Team braucht was?
„ALLE SOLLEN SICH WOHLFÜHLEN“
„Ich möchte, dass die Kita-Leitung
dafür sorgt, dass die Kinder
entsprechend ihrem Alter angemessen
betreut und gefördert
werden, es einen strukturierten,
verlässlichen Tagesablauf gibt und
wir uns auf Augenhöhe miteinander
austauschen können. Noch
viel wichtiger ist mir aber, dass
sich alle dort wohlfühlen – das
wünsche ich mir für die Kinder,
aber auch für die Fachkräfte, da
Silvia Gallus aus
München, Mutter einer
eineinhalb-jährigen
Tochter
sie sonst keine gute Arbeit leisten können. Sind sie
gestresst und stehen permanent unter Druck, färbt
das auf die Kinder ab. Zudem erwarte ich, dass die
Kita-Leitung gemeinsam mit ihrem Team auch mal
einen kritischen Blick auf die Einrichtung wirft, sie
reflektieren, was gut und weniger gut läuft und offen
für Veränderungen und zeitgemäße Bildung sind.“
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10 | TITELTHEMA
„KOMPETENTER ANSPRECHPARTNER“
Ramona Schmitz aus
Grillenfeld, Mutter eines
Kita-Kindes
„Ich erwarte von der Kita-
Leitung, dass sie das pädagogische
Konzept und
die Qualität der Einrichtung
sicherstellt, verbessert
und weiterentwickelt.
Das Wohl der Kinder im
Fokus sollte sie zwischen
allen Beteiligten – Träger,
Mitarbeiter, Eltern, Kinder
– vermitteln. Gleichzeitig
sollte die Kita-Leitung für mich ein persönlicher,
kompetenter Ansprechpartner sein."
Kita-Führungskräfte können sich der drei Begrifflichkeiten
des Kohärenzgefühls bedienen,
um daraus ein Kohärenzprinzip für ihr Veränderungsprojekt
zu entwickeln. Folgende
Leitfragen sollten daher vor Prozessbeginn
geklärt und dann mit dem Team gemeinsam
ko-konstruktiv erarbeitet und besprochen werden
um eine hohe emotionale Betroffenheit
zu erzeugen:
Verstehbarkeit: Warum das Ganze? Was ist
der Anlass? Warum brauchen oder wollen
wir die Veränderung? Warum müssen wir uns
damit auseinanderzusetzen? Wozu ist das gut?
Was haben wir als Team, was haben die Kinder
und die Eltern davon? Reflexion für die Leitung:
Haben alle verstanden, worum es geht?
Bedeutsamkeit / Sinnhaftigkeit: Wem nützt
das, was wir verändern wollen? Für wen hat
die Veränderung Bedeutung? Was ergibt für
uns als Team Sinn? Wer hat konkret etwas von
der Veränderung? Reflexion für die Leitung:
Haben alle den Sinn hinter der Veränderung
verstanden?
Handhabbarkeit / Machbarkeit: Wer im
Team braucht was? Welche Ressourcen sind
vorhanden? Wie gelingt es konkret einzelnen
Teammitgliedern, die Veränderung umzusetzen
und Begeisterung dafür zu entwickeln. Was
sind unsere ersten Schritte? Was sind Teilziele?
Wann, wo, wie reflektieren wir, wo wir stehen,
was gut läuft und was noch nicht? Reflexion für
die Leitung: Haben wir alles, was wir brauchen,
um erfolgreich zu sein? Ist allen der Weg klar?
Jeder Veränderungsprozess ist ein Teamentwicklungsprozess.
Daher sollte das Hauptaugenmerk
auf die langfristige Veränderung und somit auf
die Änderung von Verhaltensmustern und die
Weiterentwicklung von Fähigkeiten der Teammitglieder
gelegt werden.
„Es wird anstrengend,
aber es lohnt sich“
Damit ein Change-Prozess erfolgreich ist, ist eine
klare Positionierung des Trägers wichtig. Er sollte
in einer Veränderungsbotschaft für den Prozess
werben und motivieren. Dies bedarf zu Beginn
des Prozesses einer Stellungnahme, in der der
Träger die Erwartungen und Ziele aufzeigt, die
an den Prozess geknüpft sind. Der Nutzen für
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollte darin
begründet sein: Was soll erreicht werden, was wird
sich verbessern, warum lohnt sich der Prozess,
warum gerade jetzt und warum gerade in dieser
Kita? Die Veränderungsbotschaft ans Team sollte
wertschätzend formuliert sein. Der Träger und
die Leitung sollten darin die vergangene Arbeit,
die geleistet wurde, würdigen, unabhängig von
personellen Entwicklungen oder möglichen Unstimmigkeiten
innerhalb des Teams.
Besonders wichtig ist, dass die Botschaft die
Mitarbeitenden erreicht, also an sie und ihre
Bedürfnisse orientiert sein muss, um alle zum
Mittragen der Veränderung zu motivieren. Zudem
soll so ausgeschlossen werden, dass die Mitarbeitenden
glauben, das Interesse der Leitung oder
des Trägers stehe im Vordergrund. Daher können
beispielsweise Aussagen zu den Zukunftsplänen
der Kita mit Blick auf die Arbeitsumgebung der
Fachkräfte, deren Jobsicherheit oder Zufriedenheit
der Veränderungsbotschaft zu Grunde liegen.
Auch ist es wichtig, dass das zwischen Personen
und Problemen getrennt wird, es eine gute
Balance zwischen Veränderung und Stabilität
gibt – nicht alles wird sich ändern –
und Zuversicht vermittelt wird nach
dem Motto: Es wird anstrengend,
lohnt sich aber.
Abbildungen: © sawitree promphithukkul / Shutterstock.com; privat
TITELTHEMA | 11
Vor einem Veränderungsprozess sind in der Regel
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Aufmerksamkeit
übersensibilisiert. Daher sollte die Leitung
gut im Blick behalten was, wo, wie und von wem
gesagt wird, die eigenen Äußerungen eingeschlossen,
denn selbst kleinste Maßnahmen werden registriert
und ihnen eine Bedeutung gegeben. Wird dies
von Seiten der Leitung nicht bewusst beachtet und
gestaltet, kann die Glaubwürdigkeit des Veränderungsvorhabens
und der verantwortlichen Akteure
Schaden erleiden und zu Widerstand führen. Es hat
sich bewährt, dass Veränderungsprozesse durch eine
Expertin oder einen Experten begleitet werden, da
die externe, neutrale Prozessbegleitung die Prozesse
aus von außen beleuchten kann, um für eine gute
Beteiligung aller zu sorgen.
Kohärenzgefühl bereits
bei Kindern fördern
Die Akzeptanz, dass Veränderungen zum Leben dazu
gehören, der Alltag und die tägliche Arbeit nur bedingt
planbar sind, ist der erste Schritt in Richtung Zukunftsorientierung
und wichtig für erfolgreiche Change-Pro-
zesse. Die Kinder sollten bereits in unseren Kitas darauf
vorbereitet werden: Sie sollten Sicherheit erfahren
und erleben, dass sie Einfluss nehmen dürfen und
mitentscheiden können, denn nur so kann ein stabiles
Selbstbewusstsein und ein Wir-Gefühl wachsen. Diese
beiden Komponenten begünstigen dem Salutogenese-
Gedanken folgend ein gutes Kohärenzgefühl. Das brauchen
Kinder für ihr jetziges und auch späteres Leben.
Zudem operieren Kita-Teams „am offenen Herzen“,
da während der Gestaltung der Veränderungen das
bestehende System Kita weiterlaufen muss. Wenn alle
den Blick auf die Zukunft der Kinder richten, bringt das
die nötige Motivation – und stärkt das Bewusstsein
für die Sinnhaftigkeit der Veränderung.
* Aus Bengel J; Strittmatter R; Willmann R (2001) Was erhält Menschen gesund?
Antonovskys Modell der Salutogenese – Diskussionsstand und Stellenwert.
Erweiterte Neuauflage, BZgA
Zum Weiterlesen:
Ursula Günster-Schöning
Erfolgreiche Teamführung im
KinderGarten, Ein Reflexionsbuch
für Kitaleitungen, Belz Juventa, 2020
Sicher und gesund in der
pädagogischen Arbeit
Ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld ist für pädagogische Fachkräfte wichtige
Voraussetzung, um im Job voll einsatzfähig zu bleiben. Auf dem Kongress aus der Reihe
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12 | TITELTHEMA
WIR SIND EIN TEAM!
Pädagogische Qualität hängt auch davon ab, wie gut das
Team zusammenarbeitet. Erfolgreiche Teamentwicklung
bedeutet vor allem eins: Wertschätzung.
Gastbeitrag Franziska Scholz
Sich gut zu verstehen, heißt nicht, gut miteinander
arbeiten zu können. Gemeinsame
Werte und eine gemeinsame Haltung bei der
Zusammenarbeit zu finden, ist ebenso eine
Herausforderung, wie gut funktionierende Prozesse
einzurichten. Davon, wie gut ein Team zusammenarbeitet,
hängt einiges ab – nicht zuletzt die
pädagogische Qualität einer Kita. Teamentwicklung
ist daher Zentrum gelebter Organisationsentwicklung
in Kitas.
In Zeiten von wachsendem Fachkräftemangel hat
Teamentwicklung auch einen praktischen Nutzen:
Sie hilft, pädagogische Fachkräfte in Kitas zu
halten. Denn fühlen sich diese gesehen, wertgeschätzt
und in ihrer Entwicklung gefördert, steigert
das die Arbeitszufriedenheit.
Dreh- und Angelpunkt ist die Kita-Leitung. Wenn
es ihr gelingt, gemeinsam mit ihrem Team eine
Vision für ihre Einrichtung zu entwickeln, Lerngemeinschaften
zu initiieren und zu begleiten,
individuelle Kompetenzen zu fördern und ein gutes
Klima zu schaffen, motiviert sie ihre Mitarbeitenden,
sich im praktischen pädagogischen Alltag
fachlich weiterzuentwickeln. Dies wiederum erhöht
die Bindung an die Einrichtung.
Das Team kennen
Eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Teamentwicklung:
eine Leitung, die weiß, wie ihr Team
DIE AUTORIN
Franziska Scholz ist Kindheitspädagogin
und Bildungswissenschaftlerin. Sie
arbeitet in der Stiftung „Haus der kleinen
Forscher“. Ihre Schwerpunkte liegen im
Bereich Kita-Entwicklung sowie in der
MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung.
tickt. Eine Möglichkeit, sich mit dem eigenen Team
zu beschäftigen, ist, sich die Teamrollen nach
Meredith Belbin anzuschauen. Der britische Psychologe
entwickelte in den 1970er Jahren neun
Rollen, die sich mit ihren Persönlichkeitsprofilen,
mit ihren Stärken und Schwächen gegenseitig beeinflussen.
Es kann interessant sein, zu überlegen,
ob die Mitglieder eines Teams verschiedene Rollen
einnehmen oder ob ein Team beispielsweise mehrheitlich
aus Beobachtern, Machern oder Erfindern
besteht. Während letztere regelmäßig neue Ideen
einbringen, konzentrieren sich die strategisch
„EINE GUTE LEITUNG
STEHT HINTER IHREM TEAM“
„Eine gute Leitung sollte die Kollegen in die pädagogische
Arbeit miteinbeziehen, sie mitbestimmen
und teilhaben lassen. Sie sollte die Fähigkeit haben,
Prozesse, zum Beispiel in einer Teamsitzung, gut zu
moderieren. Sie hat ein offenes Ohr für die Probleme,
Anliegen und Sorgen ihres Teams und nimmt
sie ernst. Sie ist offen für Neues und schafft es, die
Kollegen zu motivieren. Wichtig ist mir außerdem,
dass die Kita-Leitung hinter ihrem Team steht,
wenn es um Probleme mit Eltern oder Kindern
geht. Sie sollte außerdem eine klare Position als
Leitung haben, den Kontakt zu den Kindern und
der Praxis nicht verlieren
und im Gruppendienst
einspringen, wenn Personalmangel
herrscht.“
Kornelia Einicke, Erzieherin
und Sprachfachkraft im
Haus-für-Kinder Rübezahl
in Gaimershaim
Abbildungen: © sawitree promphithukkul / Shutterstock.com; Melanie Wolk; privat
TITELTHEMA | 13
denkenden Beobachterinnen und Beobachter eher
darauf, ob etwas überhaupt zu machen ist. Macherinnen
und Macher gelten als die Teammitglieder,
die andere anspornen und Hindernisse überwinden.
Impulse aus Fortbildungen oder neue Ideen können
schnell im Alltagsstress untergehen, obwohl diese
oft die gesamte Kita bereichern können. Durch eine
offene Atmosphäre und Raum für Gespräche können
Leitungen bewusst den Fokus auf neue Impulse
legen. Zum Beispiel können diese regelmäßig in
Teamsitzungen thematisiert und von allen Teammitgliedern
eingebracht werden.
Effektive Teamsitzungen gestalten
Teamsitzungen müssen dabei nicht immer gleich
ablaufen – und sie liegen nicht nur in der Hand der
Kita-Leitung. Vorbereitung, Moderation, Protokoll, die
Zeit im Blick zu behalten oder alle beim Warm-up in
Bewegung zu bringen, all das können Teammitglieder
abwechselnd übernehmen. Bringen sich Kleinteams
gegenseitig auf den neuesten Stand, dann am besten
in jeweils maximal zwei bis drei Minuten. Anschließend
„ICH WÜNSCHE MIR HALTUNG
UND ZIELSTREBIGKEIT“
„Ich wünsche mir von
einer Kita-Leitung Offenheit,
Zielstrebigkeit
und eine lebensbejahende
Haltung sowie
eine konsequente
und klare Herangehensweise
an die
Weiterentwicklung.
Eine ressourcenorientierte
Delegation
von Aufgaben, die
den nötigen Freiraum
Tanja Fehrenbach,
Erzieherin in der Kita
Sternschnuppengruppe
in March, Baden-
Württemberg
ermöglicht, um sich mit dem Haus und mit der
Arbeit zu identifizieren, wäre wünschenswert.“
Gesundes und muskelkräftigendes Sitzen im Kita-Alltag
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Die ergonomischen Erzieher/-innen-Stühle der Firma Chairgo
Seit Jahren lässt sich wissenschaftlich belegen, dass
gerade Erzieher/-innen häufi g krankheitsbedingt ausfallen.
Bei einer validen Schätzung der Häufi gkeit
von Rückenschmerzen zwischen Oktober 2019 und
März 2020 gaben 61,3 Prozent der Befragten an,
in den letzten zwölf Monaten an Rückenschmerzen,
besonders im unteren Rücken, gelitten zu haben (RKI).
Besonders im Kita-Alltag sitzen die pädagogischen
Fachkräfte oft auf Augenhöhe mit ihren Schützlingen.
Langes Sitzen auf zu kleinen Stühlen, das Knien und
Hocken auf dem Boden – dies alles belastet den
Rücken und vor allem die Bandscheiben stark.
Wie kann man Abhilfe schaffen?
Die auf das gesunde „BewegtSitzen“ und Ergonomie
spezialisierte Firma Chairgo hat für jede Kita
den passenden Erzieher/-innen-Stuhl im Angebot.
Neben der GS-Zertifizierung bieten einige Stühle
eine besonders niedrige Sitzhöhe von 32 – 42 cm,
wie auch eine maximale Belastbarkeit von 150 kg.
Zusätzlich unterstützt eine spezielle Sitztechnologie
den Rücken sowie den gesamten Organismus.
3D-Sitzmechanik für bewegtes Sitzen
Durch die 3-D-Sitzmechanik wird die Sitzfläche der
Stühle für ErzieherInnen extra beweglich in allen
drei Dimensionen. Das Prinzip ist ähnlich wie das
Sitzen auf einem Gymnastikball. Durch die bewegliche
Sitzfläche sitzt man automatisch aufrecht
und ergonomisch richtig. Durch die permanente
Bewegung der Wirbelsäule werden die Bandscheiben
zusammengedrückt und entlastet. Dies führt
zu einer optimalen Versorgung der Bandscheiben
mit Nährstoffen.
Welches Modell ist nun das Richtige?
Grundsätzlich können alle Erzieher/-innen-Stühle der
Firma Chairgo sowohl im Gruppenraum als auch im
Leitungsbüro einsetzt werden. Sie sind in der Höhe
für die verschiedenen Einsatzbereiche verstellbar.
Empfehlenswert für den Gruppenraum sind die Stühle
Smoover und KiGa Two. Sie sind besonders kompakt
und ermöglichen verschiedene Sitzpositionen,
beispielsweise mit der Lehne vor dem Körper. Der
Erzieher/-innen-Stuhl KiGa One hingegen ist einem
Bürodrehstuhl sehr ähnlich und bietet bei längerer
Arbeit am Schreibtisch mehr Komfort und Unterstützung
für den Rücken.
Gibt es eine Möglichkeit die
Erzieher/-innen-Stühle zu testen?
Natürlich! Chairgo ist kein anonymer Online-Shop,
sondern ein echter Fachhändler. Ein Expertenteam
berät umfangreich und unterstützt bei der Auswahl
des idealen Stuhls. Durch das 30-tägige Rückgaberecht
kann der ErzieherInnen-Stuhl online bestellt
und am Arbeitsplatz getestet werden
Informationen zum ergonomischen
„Bewegt Sitzen“ finden Sie unter www.chairgo.de
Kontakt: Chairgo GmbH | Amberger Str. 72
91217 Hersbruck | Tel.: +49 9151 839028-0
info@chairgo.de
14 | TITELTHEMA
berichtet die Leitungskraft von Neuigkeiten, zum
Beispiel vom Träger. Geht es um Fachthemen,
dann sollten möglichst bald die folgenden zwei
Fragen beantwortet sein: Warum ist das Thema
relevant und welchen Nutzen hat es für uns?
In einem vollen Alltag Teamsitzungen und Teamtage
zu ermöglichen, trägt außerdem dazu bei,
Mitarbeitenden ein Gefühl der Wertschätzung zu
geben. Einen ähnlichen Effekt gibt es, wenn sie
nicht um jede Fortbildung ringen müssen, sondern
ihre Kita-Leitung ihnen solche Möglichkeiten zur
Weiterentwicklung aktiv anbietet. In einem oft von
Personalmangel geprägten Arbeitsalltag sind Fortbildungen
häufig das erste, was nicht mehr geht.
Sie zu ermöglichen signalisiert den Mitarbeitenden:
„Ich erkenne eure Kompetenzen und Leistungen
und möchte sie fördern und wertschätzen.“
Wege, um Wertschätzung vermitteln
Ebenfalls ein Zeichen der Wertschätzung ist, einzelnen
Teammitgliedern bestimmte Aufgaben und
Projekte zu übertragen, oder einer Fachkraft den
Raum zu geben, eigene Ideen oder ein Thema
aus einer Fortbildung praktisch umzusetzen. Die
Leitungskraft sagt damit: „Du bist hier die Expertin
oder der Experte. Du kannst das in der Kita etablieren.
Ich vertraue dir.“ Ein Projekt zu übertragen,
bedeutet allerdings nicht, die Fachkraft damit allein
zu lassen. Stattdessen ist die Leitungskraft eine
Art Reisebegleitung. Das beginnt schon bei der
Planung: Was wollen wir erreichen? Wie passt das
zum Kita-Alltag und zur Jahresplanung? Wer kann
was wann umsetzen? Was braucht die Fachkraft?
Fach- und Leitungskraft beantworten diese und
weitere Fragen gemeinsam und halten ihre Ergebnisse
im besten Fall schriftlich fest.
Herausforderungen in der Kita-Entwicklung lassen
sich leichter meistern, wenn Kita-Leitung
und Fachkraft im Gespräch bleiben und sich
gegenseitiges Feedback geben. Konstruktives
Feedback bezieht sich dabei idealerweise auf
konkrete Situationen, wird zeitnah gegeben und
beschreibt die eigene Wahrnehmung, ohne schon
etwas zu bewerten. Es kann die Dinge außerdem
leichter machen, wenn man zunächst eine positive
Rückmeldung gibt, bevor man sich schwierigeren
Themen zuwendet.
Die Methode der
wertschätzenden Erkundung
Sich auf Stärken und Erfolge konzentrieren, darum
geht es auch bei der wertschätzenden Erkundung.
Die Methode beinhaltet, auf der Basis von
positiven Erfahrungen in der Vergangenheit eine
Vision für die Zukunft zu entwickeln. Die wertschätzende
Erkundung kommt dann zum Einsatz,
wenn ein Team mit einem gemeinsamen Ziel an
einem komplexen Problem arbeitet und sich dabei
das Verhältnis der Teammitglieder untereinander
verbessern soll. Das kann beispielsweise der Fall
sein, wenn Gruppen neu strukturiert ist oder neue
Methoden zur Qualitätsentwicklung eingeführt
werden. Die wertschätzende Erkundung durchläuft
vier Phasen:
1. Entdecken, was Gutes da ist: Das Team entdeckt
Stärken, Kompetenzen und Erfolge im Alltag.
2. Erträumen, was sein könnte: Das Team fantasiert
über einen Idealzustand.
3. Entwickeln, was sein sollte: Das Team entwickelt
eine Vision und entscheidet, wie es sein soll.
„SIE GESTALTET EIN WERTSCHÄTZENDES MITEINANDER“
„Eine Leitung soll ein Team führen, leiten und zusammen mit uns Visionen und Ziele erarbeiten
– sie nimmt sich dafür Zeit in Teamsitzungen, in denen wir über unsere Erwartungshaltungen
sprechen. Sie zeigt uns vielseitige Methoden, wir können uns ausprobieren und lernen immer
wieder Neues. Gleichzeitig ist wichtig, dass wir partizipativ an Qualitätsprozessen beteiligt sind.
Zudem wünsche ich mir, dass sie uns fördert, motiviert und begeistert. Eine Leitung erkennt
Talente, die wir vielleicht noch gar nicht entdeckt haben. Und: Sie vereint unterschiedlichste
Akteur/-innen mit unterschiedlichen Ansprüchen – Kinder, Eltern, Kolleg/-innen, Kooperationspartner
– und gestaltet gemeinsam ein von Wertschätzung geprägtes Miteinander.“
Nicole S., Erzieherin im Familienzentrum Olgakrippe in Heilbronn
Abbildungen: © sawitree promphithukkul / Shutterstock.com
TITELTHEMA | 15
4. Erfüllen, was sein wird: Das Team bespricht,
wer was wie wann umsetzen kann.
Zentrales Element in allen Phasen sind gezielte
Fragen. Die Moderation kann die Kita-Leitung
übernehmen. Es kann aber auch hilfreich sein,
sich eine externe Moderation einzuladen. Sinnvoll
ist das beispielsweise bei Konflikten, wenn
einzelne Personen stärker betroffen sind als
andere oder wenn die Kita-Leitung gleichzeitig
anteilig im Team als Fachkraft arbeitet und somit
selbst beteiligt ist. Und noch eine kleine
positive Sache, die eine Leitungskraft
anstoßen kann: Einander zu sagen,
wofür man dankbar ist und was
man aneinander schätzt.
Das ist motivierend,
schafft ein wertschätzendes
Teamklima und
kann auch in schwierigen
Situationen helfen,
einen positiven Blick zu
behalten.
TEIL EINES GANZEN
Teamentwicklung ist eine Säule der Kita-Entwicklung.
Hinter dem Begriff Kita-Entwicklung steckt
ein partizipativer, zielgerichteter und systematischer
Entwicklungsprozess der Organisation Kita.
Alle Akteure – insbesondere die in der Organisation
tätigen Personen – sind aktiv als Kita-Entwicklerinnen
und -Entwickler beteiligt. Sie hinterfragen
regelmäßig die Ziele, die Strukturen sowie die
Kultur ihrer Einrichtung und formulieren gemeinsam
im Team eine geteilte einrichtungsspezifische
Vision von „guter Kita“. Das Kooperationsprojekt
Forum Kita-Entwicklung der Stiftung „Haus der
kleinen Forscher“ und der Robert Bosch Stiftung
beschäftigt sich genau damit, also mit der Frage,
wie Organisationsprozesse die Qualität in Bildungseinrichtungen
fördern kann. Was im Projekt
bisher erarbeitet wurde, lässt sich im Blog vom
„Haus der kleinen Forscher“ nachlesen:
➔ hdkf.de/blog-fke
Zahnpflege in der Kita
Zahnbürstenboxen
Zahnputzbecherleisten
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mit Haken
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KA E SE BIE R
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16 | FÜR DIE PRAXIS
ES SUMMT UND BRUMMT
Vogelgezwitscher, blühende Bäume und Blumen:
Die Natur erwacht wieder. Meine Kita zeigt, wie Kinder
sie analog und digital entdecken können.
Gastbeitrag Julia Knopf, Jannick Eckle
Abbildungen: © Zemskaya / Shutterstock.com; Universität des Saarlandes
FÜR DIE PRAXIS | 17
Im Frühling sprießen Krokusse bunt aus dem
Beet, die Weidenkätzchen blühen, es summt
und brummt. Zeit nach draußen zu gehen und
den Frühling willkommen zu heißen. Mit Tablets
ausgestattet und mit der Anwendung Actionbound
können pädagogische Fachkräfte mit ihren Kindern
eine digital-analoge Erlebnistour starten.
Was ist Actionbound?
Actionbound ist eine digitale Anwendung, mit der
aufregende Bounds – das sind digitale Lern- und
Erlebnisreisen – gestaltet und gespielt werden
können. Um eine solche digitale Erlebnisreise zu
erstellen, sind keine Programmierkenntnisse erforderlich.
Die einfache Nutzeroberfläche ermöglicht es
Pädagoginnen und Pädagogen, motivierende und
ansprechende Anwendungen mit wenig Aufwand
selbst zu gestalten, wie beispielweise Quiz-Formate,
fotobasierte Aufgaben, videobasierte Aufgaben,
Umfragen und Stimmungsbilder oder QR-Codes.
DIE AUTORIN
Julia Knopf ist Professorin
und Inhaberin des
Lehrstuhls Fach didaktik
Deutsch Primarstufe
an der Universität des
Saarlandes, Gründungspartnerin
des
Forschungs instituts
Bildung und Digital
und der Didactic
Innovations.
DER AUTOR
Jannick Eckle ist Head
of Content and Didactic
Solutions in der Didactic
Innovations GmbH und
Lehrbeauftragter am
Lehrstuhl Fachdidaktik
Deutsch Primarstufe
der Universität des
Saarlandes.
Recycling in seiner
schönsten Form.
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sind Müll –
und das aus gutem Grund.
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18 | FÜR DIE PRAXIS
Fachkräfte können Actionbound für verschiedene
Lernszenarien einsetzen, beispielsweise zum Erkunden
von Naturräumen, zum Wiederholen von
Gelerntem und zum Erwerb neuer Informationen.
Das Erstellen eines Bounds ist unkompliziert. So
haben auch Kinder die Möglichkeit, gemeinsam
mit der Fachkraft eigene Erlebnistouren zu entwerfen.
Auf diese Weise lassen sich nicht nur
Fachkompetenzen, sondern auch Medienkompetenz,
Motivation und Selbstständigkeit fördern.
Erfahrungsgemäß haben Kinder viel Freude daran,
sich selbst Aufgaben auszudenken. Mit Kreativität
und Erfindergeist entwickeln sie eigene Aufgabenstellungen
oder bringen eigene Medien wie
Fotos, Videos oder Zeichnungen in die digitalen
Erlebnistouren mit ein.
OUTDOOR-BEISPIEL 1:
Frühjahrsblüher begrüßen
Vorbereitung: Die Fachkraft besucht mit einer
Gruppe von Kindern den nahegelegenen Stadtpark
und nimmt dort mit den Kindern Bilder von den
Frühjahrsblühern auf. Nach dem Ausflug setzt sie
sich mit den Kindern zusammen und recherchiert
mithilfe einer digitalen Pflanzen-App (zum Beispiel
Pl@ntNet) Hintergrundwissen zu den Blumen und
Sträuchern.
So geht’s digital weiter: Die Kinder nehmen
Audios und Videos zu den einzelnen Funden mit
den Tablets auf und verarbeiten darin die mit der
Fachkraft recherchierten Informationen. Diese
fügt alles zusammen und lädt die Video- und
Audioschnipsel in die Anwendung – zum Beispiel
in ein Quiz, das im Folgenden von den Kindern
gespielt wird. An einem Ort, der sich von dem
Vorbereitungsort unterscheidet, geht es dann an
das Testen der fertigen Anwendung. Wer schafft
es, möglichst viele Frühlingsboten an dem neuen
Ort zu finden und alle Quizfragen richtig zu beantworten?
Durch dieses Vorgehen setzen sich die
Kinder vertieft mit den Inhalten der Anwendung
auseinander – sowohl in der Vorbereitungs- als
auch in der eigentlichen Spielphase.
OUTDOOR-BEISPIEL 2:
Vom Waldboden bis in
die Baumkronen
Vorbereitung: Orte erzählen Geschichten – ganz
besonders Wälder. Mit einer digitalen Schnitzeljagd
lassen sich die Geheimnisse des Waldes interaktiv,
spannend und kindgerecht lüften. Welche Krabbeltiere
leben dort und was fressen sie am liebsten?
Die Fachkraft druckt im Vorfeld QR-Codes und
installiert sie an den entsprechenden Positionen
im Wald – an Bäumen, neben Ameisenhaufen
oder an Feldrändern.
So geht’s digital weiter: Die Kinder erkunden mit
ihrem digitalen Endgerät die Waldumgebung und
scannen die QR-Codes ab, die die Fachkraft im
Vorfeld installiert hat. Hinter den Codes versteckt
sich beispielsweise:
• ein Krabbel-Quiz: Welche Krabbeltiere leben
hier und was fressen sie?
• ein Tiergeräusch-Memory: Welche Tiere
machen welche Laute?
• ein „gekröntes“ Erklärvideo: Warum berühren
sich Baumkronen nicht?
• ein frühlingshaftes Gedicht: April, April,
der weiß nicht was er will.
Je nach Interessenslagen der Kinder, die im Vorfeld
im besten Fall die Fachkraft erhoben hat, lässt sich
diese digitale Schnitzeljagd individuell gestalten.
Alternative Frühlingsthemen wie das Wetter können
dann in die digitalen Einheiten einfließen. Mithilfe von
digitalen Medien können Themen aus dem Lernfeld
Frühling interaktiv erarbeitet werden. Wie im obigen
Beispiel deutlich wurde, eröffnen digital erstellte
Erlebnistouren mit Actionbound Potenziale wie die
Steigerung von Motivation durch Gamification und
Lernen mit mehreren Sinnen. Zusätzlich werden
soziale Interaktion, Kreativität und Selbstwirksamkeit
gefördert.
Abbildungen: © David Tadevosian / Shutterstock.com
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brauchen gute
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So entsteht ganzheitliche Bildungsarchitektur
Webinar 2 „Kleine Kinder sind anders?“
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20 | FÜR DIE PRAXIS
„ZICKZACKLINIE,
KEINE GERADE“
Für Kita-Fachkräfte können Verwaltungsapps eine Herausforderung
sein. Kitaleiter Florian Esser erzählt über Ängste und
Unsicherheiten – und über die Arbeitserleichterung.
Gastbeitrag Florian Esser
haben uns sehr gut überlegt,
welche Verwaltungsapp wir für
unsere Kita wählen: Je präziser
„Wir
die Zielbeschreibung, umso
passgenauer ist die digitale Lösung dafür.
Wir, Kita-Leitung und Träger, haben
im Vorfeld mit einem App-Betreiber einer
Verwaltungsapp besprochen, was wir
benötigen und wie wir mit Fachkräften
und Eltern die Einführung am besten
gestalten.
Plant der Träger, eine App für alle Einrichtungen
einzuführen, dann ist es hilfreich,
die Einführung zunächst in zwei
bis drei Kitas als Pilotprojekt zu starten.
In dieser Testphase hat der Träger das
Kernteam gegründet, bestehend aus je
einer technikaffinen Fachkraft aus jeder
Kita. Alle im weiteren Verlauf der Pilotphase
auftretenden Unwägbarkeiten
und Anwenderprobleme besprechen
die Verantwortlichen in diesem Kreis.
Die in der Pilotphase aufgetauchten
Fragen und die dafür gefundenen Hilfestellungen
haben wir zusammengestellt,
sodass beim trägerweiten Start der App
alle Fachkräfte auf die Erfahrungen des
Pilotteams zugreifen konnten.
Mit dem „Go Life“ erfolgt die Einführungsphase,
in der sich die App unter
realen Bedingungen bei den Nutzern als
hilfreich, sinnvoll, entlastend und effektiv
unter Beweis stellen muss. Die Einführung
einer neuen App verläuft nicht in
einer geordneten, linearen Weise, der
Prozess ähnelt eher einer Zickzacklinie
und weniger einer Geraden, es gibt Höhen
und Tiefen. Gerade zu Beginn gab
es in der Kita den meisten Widerstand.
Bei einem gemeinsamen Elternabend,
bei dem ein Referent des App-Betreibers
anwesend war und sich ausreichend
Zeit für die Fragen der Eltern genommen
hat, konnten einige Kritikpunkte geklärt
werden. Nach diesen ersten Hürden
wurde es in unserer Kita ruhiger um
die App und alles lief weitgehend harmonisch.
Nach etwa 60 Tagen haben
wir die Einführungsphase abgeschlossen.
Hieran anschließend findet dann
die Evaluierungsphase statt. Wir, das
Pilotteam, haben alle Prozessbeteiligten
– wie Eltern, Mitarbeitende und
Trägervertreter – befragt, wie es ihnen
mit der App geht.
DER AUTOR
Florian Esser ist Kita-Leitung bei der Kita
Villa Luna. Der studierte Kindheitspädagoge
steht digitalen Medien im Kita-Alltag
offen gegenüber.
Abbildung: @ Esser
FÜR DIE PRAXIS | 21
Insbesondere die Mitarbeitenden, die
digitalen Medien skeptisch gegenüberstehen
und selbst kein Smartphone oder
Tablet besitzen und das kitaeigene Tablet
nutzen müssen, waren anfangs für
die digitale App nicht zu begeistern.
Sind diese dann gefordert, mit der für
sie ungewohnten Technik umzugehen,
kann es zu Störgefühlen und Frustration
kommen. Um das zu vermeiden, haben
wir diese Fachkräfte kitaintern immer
wieder bei der Anwendung unterstützt.
Dabei half oft schon die Bestätigung,
dass sie in der App nichts kaputt machen
können.
Themenspielplatz Spielen im Dschungel
Durch die Einführung einer Verwaltungsapp
lassen sich Arbeitsabläufe
vereinfachen, Kommunikationswege
kurz halten. Zu Beginn der App-Nutzung
ist der Zeitaufwand für eine kurze Weile
noch sehr hoch. Nach einigen Wochen
routinierter Nutzung stellte sich die Zeitersparnis
dann immer sichtbarer ein. Die
große Chance in der Nutzung einer App
im Kita-Alltag liegt in der Optimierung
von Prozessen, der Zentralisierung von
Arbeitsabläufen sowie der Entschlackung
bürokratischer Arbeitsvorgänge.
Mit einer App, in der die Eltern das Mittagessen
ihrer Kinder buchen können,
entfällt im Leitungsbüro die lästige Führung
einer Essenskasse mit handschriftlichen
Listen. Erfolgt die Erstellung von
Dienst- und Urlaubsplänen online über
eine App, erhalten alle Fachkräfte in
Echtzeit jede Änderung. Bunte Krakeleien
im Urlaubsplaner gehören ebenso
der Vergangenheit an wie ständige Ausdrucke
des aktualisierten Dienstplans.
Wird die Anwesenheit der Kinder digital
in einer App erfasst, sieht die Leitung auf
einen Blick, wie viele Kinder anwesend
sind, ohne sich danach in jeder Gruppe
erkundigen zu müssen. Das ist für uns
eine große Arbeitserleichterung.
Zum Glück lässt sich die Betreuung
der Kinder nicht digitalisieren. Aber ich
glaube, digitale Medien und Apps werden
weiter Einzug in den Kitas halten. Träger
werden sich der Aufgabe stellen, Digitalisierung
in ihren Bildungsauftrag und ihre
Organisationsabläufe einzubeziehen.“
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die eine Leitungsposition mit pädagogischen und betriebswirtschaftlichen
Inhalten anstreben. Inklusive: Staatl. Anerkennung zur Sozialpädagogin
/ zum Sozialpädagogen
Pädagogik der Frühen Kindheit (B.A.)
Zielgruppe: Erzieherinnen und Erzieher, die ihr Wissen im Bereich Frühpädagogik
auf wissenschaftlichem Niveau vertiefen möchten. Inklusive:
Staatl. Anerkennung zur Sozialpädagogin / zum Sozialpädagogen
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22 | BILDUNG
„TEILHABE IST DIE BESTE
ARMUTSPRÄVENTION“
Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf.
Umso wichtiger, dass Fachkräfte über armutssensibles
Handeln Bescheid wissen.
Meine Kita: Wann gilt ein Kind als arm?
Sabine Urban: Wer weniger als 60 Prozent
des mittleren Einkommens hat, gilt
in Deutschland als arm. (Anmerkung d.
Red.: 2020 lag diese Armutsgrenze für
eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern
Interview Silvia Gallus
unter 14 Jahren bei monatlich 2364 Euro
netto.) Das ist aber nur die materielle
Seite. Armut zeigt sich an mehreren
Aspekten und Kinder einkommensarmer
Familien können durchaus im Wohlergehen
aufwachsen.
Abbildungen: © veryulissa / Shutterstock.com; Phillip Meise / DRK e.V.
Zur Diskussion der digitalen Bildung aus
nationaler und internationaler Sicht
BILDUNG | 23
Sabine Urban, Sozialpädagogin,
ist seit
2011 beim Deutschen
Roten Kreuz Referentin
im Bereich Kinderhilfe/
Kindertagesbetreuung.
Interessensvertretung und
Qualitätsentwicklung in
Kitas gehören zu ihren
Hauptaufgaben.
Was meinen Sie mit Wohlergehen?
Wenn die Familie eine sichere Bindung
ermöglichen kann, Bedürfnisse des Kindes
erkennt und erfüllt, lebt das Kind
trotzdem im Wohlergehen. Wenn aber
keine soziokulturelle Teilhabe ermöglicht
wird, wie Freunde treffen, Kindergeburtstage
feiern, und das Kind nicht
die Möglichkeit hat, an gesundheitsfördernden
Angeboten teilzunehmen, wird
es schwierig.
Mit welchen Folgen ist zu rechnen?
Die eingeschränkte Teilhabe führt dazu,
dass das Kind weniger Neues ausprobieren
kann, um seine Talente zu entdecken.
Ein Beispiel: Wenn ich nie ins
Museum gehe, merke ich nicht, dass ich
Kunst toll finde, habe ich keinen Zugang
zum Sportverein, finde ich nicht heraus,
dass mir Bewegung Spaß macht. Daher
ist die Institution Kita gerade für Kinder,
die in Armut aufwachsen, eine wichtige
Komponente. Wenn die Qualität dort
gut ist, haben sie gute Chancen, aus
dem Kreislauf der Armut auszusteigen.
BILDUNG BRAUCHT
DIGITALE KOMPETENZ
1Der Einsatz neuer
Technologien in der
frühen Bildung
Herausforderungen und Perspektiven
BILDUNG BRAUCHT
DIGITALE KOMPETENZ
2
Die digitale Transformation
der Gesellschaft
BILDUNG BRAUCHT
DIGITALE KOMPETENZ
3
Digitale Technik und
interaktive Medien
als Ressourcen
in frühkindlichen
Bildungseinrichtungen
BILDUNG BRAUCHT
DIGITALE KOMPETENZ
Orientierungshilfen
für Kinder zum sicheren
4 Umgang mit dem Internet
PUBLIKATION
BILDUNG BRAUCHT
DIGITALE KOMPETENZ
Frei verfügbar auf:
www.bildungsklick.de
Mi, 13. Juli – Fr, 15. Juli 2022
FASZINATION SPIEL
Große Universitätsaula, Max-Reinhardt-Platz, Salzburg
VORTRÄGE
• Thomas BREZINA
• Dr. habil. rer. nat. Gabriele HAUG-SCHNABEL
• Prof. Dr. med. Oskar JENNI
• Univ.-Prof. DI Dr. Fares KAYALI
• Dr. Christian KLAGER
• Dipl. Sozialpäd. (FH) Helga LINDNER
ARBEITSKREISE | RAHMENPROGRAMM
www.bildungskirche.at/werktagung
INFORMATION | ANMELDUNG
Internationale Pädagogische Werktagung
F. W.-Raiffeisenstraße 2
5061 Elsbethen | Österreich
Tel. +43 662 8047-7518, Fax -7569 DW
pwt@bildungskirche.at
24 | BILDUNG
Was macht gute Qualität in Kitas
bei diesem Thema aus?
Zunächst braucht es Fachkräfte, die
nicht nur betreuen, sondern sich mit
jedem Kind auseinandersetzen. Sie
müssen das Kind im Blick haben und
seine Lebenslage, unabhängig seines
Verhaltens. Das beginnt bereits bei der
Aufnahme des Kindes. Kitas handeln
armutssensibel, indem sie im Aufnahmegespräch
entsprechende Kriterien
berücksichtigen, um Defizitlagen herauszufinden.
Zum Beispiel?
Nicht nur das Einkommen der Eltern
erfragen, sondern auch, ob die Eltern
Möglichkeiten genutzt haben, an Spielgruppen
teilzunehmen, oder welche besonderen
Belastungen die Familie hat.
Über das Kind und seine Lebenswelt
außerhalb der Kita ins Gespräch zu
kommen, ist wichtig.
Sie sprechen von armutssensiblem
Handeln. Wie lässt sich das im
Kita-Alltag noch umsetzen?
Armutssensibles Handeln beginnt mit
der Reflexion bei sich selbst: zu hinterfragen,
was habe ich für eine Haltung,
welche Vorurteile habe ich, und sich
von Zuschreibungen zu lösen. Armutssensibles
Handeln heißt auch, sich mit
Hemmschwellen in der Einrichtung
auseinanderzusetzen: beispielsweise
Aktivitäten, die Familien zusätzlich
bezahlen müssen, zu vermeiden.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
gehört ebenso dazu, also Kindern zu
zeigen, das Konsum nicht alles ist, und
auch mit ihnen über Ressourcen zu
sprechen.
Nehmen wir an, einer Fachkraft fällt
auf, dass einem Kind Kleidung fehlt
wie beispielweise die Matschhose
oder die Gummistiefel. Wie handle
ich richtig?
Das Team sollte sich fragen: Wie wichtig
ist es uns, gibt es auch andere
Möglichkeiten als eine Matschhose für
das Kind? Es geht immer darum, die
eigenen Vorgaben und Handlungen zu
hinterfragen.
Wann sollten Fachkräfte das
Gespräch mit den Eltern suchen?
Wenn das Kind ein Verhalten zeigt,
das als nicht angepasst gilt. Wir hatten
den Fall, dass ein Kind das Essen aus
dem Fach nahm und einsteckte. Bei
genauem Blick kam heraus, dass es
Essen mitnahm, damit seine Mutter zu
Hause etwas zu essen hat. Zu hinterfragen,
warum das Kind etwas macht,
und das Verhalten nicht zu verurteilen,
ist armutssensibles Handeln.
Und wie spreche ich das Thema
bei den Eltern an?
Man sollte klar benennen, was man beobachtet
hat, dabei aber sensibel sein.
Nicht zu werten, ist wichtig. Gerade im
Stress passiert es schnell, dass man
urteilt. Reflektiert ins Gespräch gehen
und der Familie Möglichkeiten aufzeigen,
wo sie sich im Sozialraum Unterstützung
suchen kann, ist mein Rat. Netzwerkarbeit
ist das A und O.
Wie sieht ein gutes Netzwerk aus?
Aus dem Blickwinkel des Kinderschutzes
ist immer eine Vernetzung mit den
Behörden wichtig, aber auch mit kulturellen
Angeboten, von der Bibliothek
bis zum Sportverein. Im Idealfall finden
Netzwerktreffen statt, bei denen man
Bedarfe des Stadtteiles in den Blick
nimmt. So können tolle Projekte entstehen,
in Bielefeld rief eine Kita beispielsweise
den Kinderkulturpass ins Leben.
Er ermöglicht Kindern und Eltern der
Kita, gratis ins Museum zu gehen, ein
Sportstadion zu besuchen und Kultur zu
erleben. Die beste Armutsprävention ist
Partizipation und Teilhabe. Dann machen
Kinder Erfahrungen, die Selbstwirksamkeit
ermöglichen.
BILDUNG | 25
TIPPS VON SABINE URBAN:
Gesprächssituationen mit
Eltern gut meistern:
• eine einfache Sprache verwenden
• ungewöhnliches Verhalten von Kindern
oder auch Eltern wertschätzend hinterfragen
– Respekt und Wertschätzung
sind Türöffner. Fragen Sie im Gespräch
mit echtem Interesse nach dem Grund.
• sich offen für unterschiedliche Lebensentwürfe
zeigen: kein Be- und
Verurteilen von elterlichem Verhalten
• sich die eigenen Klischees und Vorurteile
bewusst machen
Jetzt im Fachwirt Erziehungswesen durchstarten und
im Anschluss durch ein berufsbegleitendes Bachelor-
Studium das Wissen vertiefen.
Deutschlandweit. Das ist Kolping.
Bildung
ohne
Grenzen
www.fachwirt-erziehungswesen.de
• Vertrauen aufbauen und sich
genügend Zeit nehmen
• das Tempo der betroffenen Familien
respektieren
AKADEMIE
• den Familien Perspektiven aufzeigen
und auf Ratschläge verzichten
• wenn das in Ihrem Team möglich ist:
Bieten Sie an, die Familie in die unbekannte
Institution zu begleiten
HINTERGRUNDINFOS ZUM THEMA:
Zahlen und Fakten
zur Kinderarmut in
Deutschland bieten
das Factsheet der
Bertelsmann Stiftung
und der Armuts- und
Reichtumsbericht des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
➔ www.armuts-und-reichtumsbericht.de
DIE FRÜHE
BILDUNG
FÄNGT DEN
WURM.
#Bildungfasziniert
Erfahren Sie mehr über
frühkindliche Bildung und unser
kostenfreies Bildungsprogramm:
aim-akademie.org
26 | BILDUNG
BILDUNGSREISE IN DIE ZUKUNFT
Vom 7. bis 11. Juni lädt die Bildungsmesse didacta Bildungsverantwortliche
nach Köln ein. Dort können Fachkräfte die
Bildung von morgen schon heute erleben.
Das Ringen um gute Qualität in der frühkindlichen Bildung,
Betreuung und Erziehung ist allgegenwärtig: Die
UNESCO fordert den Zugang zu guter Kinderbetreuung
für alle Kinder weltweit bis 2030, das Familienministerium
plant Standards für gute Qualität und die Fachkräfte
sind auch unter steigenden Belastungen unermüdlich
bestrebt, für Kinder und ihre Familien eine gute Bildung
und Betreuung zu gewährleisten. In Vorträgen, Foren,
Workshops und Diskussionen lädt die didacta 2022 zum
Austausch über gute Bildung jetzt und in Zukunft ein und
bietet darüber hinaus Impulse, Beispiele, Konzepte und
Materialien, um diese auch umsetzen zu können.
DIENSTAG, 7. JUNI 2022
12 bis 13.30 Uhr
Wissenschaftstag: Perspektiven für Orte für Kinder
Positionen und Ausblick
Referent/-innen: Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis,
Didacta Verband e. V. und Gäste aus Politik,
Wissenschaft und Praxis
MITTWOCH, 8. JUNI 2022
Kita-Seminare zur Interaktion: die Kita als Ort der Nähe,
der Beziehung und des Ausprobierens
10 bis 11 Uhr
Auftaktvortrag: Interaktion als Schlüsselrolle
Referentin: Ursula Günster-Schöning, Psychologische
Beraterin und Coach
DONNERSTAG, 9. JUNI 2022
Kita-Seminare zur Kommunikation: die Kita als Ort des
Austausches und des Verstehens
10 bis 11 Uhr
Auftaktvortrag: Die Bedeutung
von Sprache mit Blick auf veränderte Kommunikationsbedingungen
und -techniken
Referentin: Prof. Dr. Renate Zimmer, Erziehungswissenschaftlerin
mit dem Schwerpunkt Frühe Kindheit sowie Professorin
für Sport- und Bewegungswissenschaft
12 bis 13 Uhr
Auftaktvortrag zur Prävention:
die Kita als Ort des Schutzes und der Fürsorge
Hinweis: Dieser Vortrag ist der Auftakt zum Thementag am
10. Juni 2022. Er musste auf diesen Tag vorverlegt werden.
Referent: Prof. Jörg Maywald, Experte für Kinderrechte
13 bis 14.30 Uhr
Forum 1: Mit digitalen Medien Interaktionen ermöglichen
Referentin: Theresa Lill, Qualität in Kitas (Qik)
Forum 2: Alles was Kinder stärkt – Interaktionsqualität
innerhalb der Offenen Arbeit
Referentinnen: Nicole Dreesen und Silke Lebisch, Netzwerk
Offene Arbeit Deutschland
Workshop 1: Entdecken und forschen – Interaktionen
mit Kindern gestalten
Referentinnen: Annette Kiehl und Dr. Sara Wagner,
Haus der kleinen Forscher
Workshop 2: Besser eingewöhnen –
der sanfte Übergang mit dem Münchener Modell
Referentin: Sabrina Wöhlert, Leiterin einer Kindertagesstätte
und Elternbegleiterin
13.30 bis 15 Uhr
Forum 1: Sprache mit Hilfe von alten und neuen Medien
fördern – lustvoll und alltagsintegriert
Referentin: Ursula Günster-Schöning, Psychologische
Beraterin und Coach
Forum 2: Sich austauschen und verständigen – wichtige
Schritte auf dem Weg zur Digitale-Medien-Kita
Referent/-innen: Theresa Lienau und Matthias Röck,
Stiftung Digitale Chancen
Workshop 1: Gute Kommunikation in Kita-Teams –
Spaß und Herausforderung zugleich
Referentin: Annette Stüllenberg, educcare Bildungskindertagesstätten
Workshop 2: Projektarbeit im Kindergarten – wie aus
Kommunikationsanlässen Weltwissen entsteht
Referentin: Antje Bostelmann, Klax
BILDUNG | 27
TÜREN
ZARGEN
PROFILE
FREITAG, 10. JUNI 2022
Kita-Seminare zur Prävention: die Kita als Ort des
Schutzes und der Fürsorge
10 bis 11 Uhr
Vortrag: Kinderängste erkennen –
und wie damit umgehen?
Referent: Dr. Udo Baer, Pädagoge und Therapeut
FINGERSCHUTZ
TÜREN
13 bis 14.30 Uhr
Forum 1: Selbstbewusst und professionell den
Erwartungen der Eltern gegenübertreten
Referentin: Christina Becker, Selfcare-Leadership Akademie –
Coaching und Beratung
Forum 2: Gefühle und Gedanken von Kindern begleiten
Referentin: Dr. Kathrin Mikan, Superheldenkids
Workshop 1: Das Kinderschutz konzept als Basis für
einen respektvollen Umgang
Referentin: educcare Bildungs kindertagesstätten
Workshop 2: Klassismus – ein kinder rechtebasierter Blick
auf Mitbestimmung und Teilhabe in der Kita
Referent/-innen: Sarah Matzke und Till Mischko, Deutsches
Kinderhilfswerk
FACHFOREN: SAMSTAG, 10. JUNI 2022
13 bis 16 Uhr
Fachforum Landschaftsverband Rheinland
15 bis 17 Uhr
9. Fachtag Mehrsprachigkeit: Mehrsprachigkeit tut gut
NEU
Renovierungszargen
für die Umnutzung
von Altbauten
verfügbar
Weitere Informationen zum Programm und
Anmeldung auf: www.didacta-koeln.de
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und teilnehmen! Teilnahmeschluss ist der 3. Juni 2022.
Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Gewinn wird nicht bar
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Gewinnservices sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
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28 | BILDUNG
EIN WEGWEISER
Fachkräfte möchten Kinder bestmöglich unterstützen.
Warum sie dabei die Entwicklung des Gehirns beachten
müssen, schildert Neuropsychologe Álvaro Bilbao in
seinem Buch Kluge Köpfchen.
Gastbeitrag Gerhard Stranz
Es ist eines der Bücher, die eine besondere
Beachtung verdienen: Kluge
Köpfchen von Autor Álvaro Bilbao
hilft Eltern und pädagogischen Fachkräften,
ein besseres Verständnis für die
Entwicklung des Gehirns von Kindern zu
entwickeln und sie besser verstehen und
unterstützen zu können. Das ist für den
Neuropsychologen Bilbao besonders
wichtig, da sich Erwachsene heutzutage
besser über Erziehung informieren und
versuchen, Fehler früherer Generationen –
beispielsweise Vernachlässigungen – zu
vermeiden.
Bilbao beschreibt verständlich, wie
sich das Gehirn des Kindes entwickelt:
Kleinkinder beispielsweise wollen essen,
wenn sie Hunger haben. Diskussionen
über Essenszeiten erreichen sie deshalb
nicht und irritieren sie nur. Álvaro
Bilbao erläutert, wie Zuneigung und Verständnis
zur Entwicklung beitragen, wie
Bindung und Vertrauen die emotionale
Intelligenz fördern und wie bedeutend
Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle
für die Entfaltung des intellektuellen
Potenzials sind.
DER AUTOR
Gerhard Stranz befasst sich seit über 35
Jahren mit der Förderung von Kindern in
Kitas. Er arbeitete als Fachberater und
Referatsleiter in einem Wohlfahrtsverband
und war Geschäftsführer eines Trägerzusammenschlusses.
Zum Weiterlesen:
Álvaro Bilbao
Kluge Köpfchen. Die erstaunliche
Entwicklung des kindlichen Gehirns
Verlag Herder, 304 Seiten
2022
Neben den eher theoretischen Kapiteln
zeigt er in praktischen Teilen, wie dem
Artikel „Die besten Apps für Kinder unter
sechs Jahren“, wie mit Kindern in der Praxis
Themen wie Digitalisierung behandelt
werden können.
Bilbao betont, dass sich die Entwicklung
des Gehirns nicht beschleunigen lässt,
sondern von Kind zu Kind unterschiedlich
verläuft, sodass sich die Erwachsenen
auf die Ebene des Kindes begeben
müssen, um sie begleiten zu können.
Ein Gehirn, das unter Druck steht, kann
sich nicht frei entfalten. Insofern sollten
sich Erwachsene in die Welt der Kinder
hineinversetzen, ihnen auf Augenhöhe
begegnen und mit ihnen spielen und
gemeinsam die Begegnungen genießen.
Bei dieser Empfehlung verwundert
es nicht, dass das 8. Kapitel mit
der Rezension zu den Apps für Kinder
unter sechs Jahren leer ist. Angesichts
der erforderlichen Aufmerksamkeit für
die Entwicklung des Kindes könne, so
Bilbaos Auffassung, der Einsatz von Apps
für diese Altersgruppe dazu führen, dass
das Kind „das Interesse an allen anderen
Arten von Aktivitäten verliert, die seiner
Entwicklung viel zuträglicher sind.“
Abbildung: © Stranz
30.000 Euro Kita-Förderung: Bewerbung ab sofort möglich!
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Die Dr. Hans Riegel-Stiftung sucht im Rahmen ihres Projektes Forscher Füchse bundesweit fünf Kitas kleiner Träger, die
mit jeweils bis zu 30.000 Euro über drei Jahre gefördert werden. Durch materielle Aufwertung, Weiterbildung und externe
Fachkräfte sowie Netzwerkarbeit soll der MINT-Bereich der Kitas gestärkt werden.
Kitas sind im Wandel und aktuell wird an vielen
Stellschrauben zur Verbesserung des Kinderbetreuungssystems
gedreht. Wir bei der Dr. Hans
Riegel-Stiftung glauben, dass sehr gute Rahmenbedingungen
notwendig sind, um Kinder
im MINT-Bereich zu unterstützten. Aus diesem
Grund haben wir das Projekt Forscher Füchse
ins Leben gerufen, bei dem wir bundesweit drei
Jahre lang Kindertageseinrichtungen kleiner
Träger mit je bis zu 30.000 Euro fördern. Im
Rahmen des bestehenden Profils soll dabei der
eigene MINT-Bereich der Kitas gestärkt werden.
Dieser Prozess gelingt nicht allein mit einer einmaligen
Spende. Aus diesem Grund stimmen wir
über den gesamten Förderzeitraum die Bedarfe
mit allen Beteiligten der Einrichtung ab und finden
individuelle Lösungen. Dafür bieten wir ein
Förderprogramm an, welches die Einrichtung
innerhalb von drei Jahren zu einem Leuchtturm
der frühkindlichen MINT-Bildung in der Region
machen soll. Bereits sechs Kitas wurden beziehungsweise
werden seit 2019 auf diese Weise
durch die Dr. Hans Riegel-Stiftung gefördert.
Neue Förderrunde gestartet
Ab Sommer 2023, mit Beginn des Kitajahres,
fördern wir fünf weitere Kindertageseinrichtungen,
ihren MINT-Bereich auszubauen und in
diesem Bereich ein Netzwerk aus unterschiedlichen
Partnern aufzubauen. Dies können andere
Bildungseinrichtungen der Region sein, die sich
gegenseitig zu Best-Practice Beispielen austauschen,
externe Fachkräfte, die die tägliche
Arbeit in den Einrichtungen unterstützen oder
andere Institutionen, die mit Kindertageseinrichtungen
zusammenarbeiten. Wenn Sie selbst
Ideen oder Impulse für eine Zusammenarbeit im
Netzwerk haben, sind diese natürlich ebenfalls
immer willkommen!
Drei Säulen der Förderung
Als erste Fördersäule unterstützen wir die Einrichtungen
mit 10.000 Euro bei der Anschaffung von
neuen Geräten beziehungsweise Spielmaterialen
oder der Umgestaltung bestehender Bereiche.
Vom Hochbeet über die Matschanlage bis hin
zum Forscherlabor ist der Bedarf jeweils unterschiedlich
und wird von uns individuell gefördert.
Unsere Bedingung ist, dass diese Investition in ein
Konzept der MINT-Förderung eingebunden wird
und somit auch als Unterstützung der Kinder im
mathematischen, naturwissenschaftlichen oder
technischen Bereich verstanden werden kann.
Im Rahmen der zweiten Säule organisieren wir
für jede geförderte Kita zwei Fortbildungstage
pro Jahr. Darüber hinaus beauftragen wir in Absprache
mit der Einrichtung externe Pädagog/-
innen der Region zur Unterstützung der Teams.
Dies kann der Waldpädagoge sein, der mit den
Vorschulkindern einmal wöchentlich Ausflüge
macht. Aber auch die Physikerin, welche mit
den Kindern experimentiert und forscht, kann
mit dem Budget engagiert werden. Dabei werden
der individuelle Bedarf und die Ressourcen
vor Ort selbstverständlich berücksichtigt.
Die Maßnahmen der dritten Fördersäule sollen
die Einrichtung auch langfristig aufwerten und
ihr Profil schärfen. Insofern sind eine Weiterentwicklung
des bestehenden pädagogischen
Konzepts, eine wissenschaftliche Begleitung
des Programms und ein Netzwerkaufbau vor
Ort für uns wesentliche Merkmale erfolgreicher
Förderung. Auch hier unterstützt und berät die
Stiftung umfassend. Wichtig ist uns zudem ein
jährlicher Austausch der geförderten Einrichtungen
sowie weiterer Expert/-innen, der anhand eines
Kita-Kongresses stattfindet. Die geförderten
Kitas werden kontinuierlich von einer zentralen
Projektleiterin begleitet.
Die Bewerbung ist ab sofort bis zum
30. September 2022 möglich.
• Bewerben können sich alle Kitas kleiner Träger
(nicht mehr als fünf Kitas).
• Die Bewerbungsunterlagen und weitere Infos
zum Bewerbungsprozess finden Sie auf der Forscher-Füchse
Homepage unter dem folgenden
Link www.forscher-fuechse.com
Kontakt: Dr. Hans Riegel-Stiftung
Am Neutor 3 | 53113 Bonn
Tel.: +49 228 227447-19
forscher-fuechse@hans-riegel-stiftung.com
30 | BILDUNG
RASSISMUS IM
TAKA-TUKA-LAND
Rassistische Stereotype sind Teil des Alltags – auch in Kinderbüchern.
Wie man als Fachkraft damit umgeht und worauf man bei
der Buchauswahl achten sollte.
Text Vincent Hochhausen
In Astrid Lindgrens
Pippi Langstrumpf-
Geschichten wurden in
Abstimmung mit ihren
Erben einige rassistische
Begriffe verändert.
Insbesondere die
Geschichte von Pippis
Reise ins Taka-Tuka-
Land ist zusätzlich mit
kritischen Kommentaren
zu kolonialen Klischees
und Denkweisen versehen
– etwa, wenn sich
die Eingeborenen zu
Füßen werfen.
Als 2013 der Thienemann Verlag in den „Die
kleine Hexe“-Büchern des Kinderbuchautors
Otfried Preußler das „N-Wort“ strich, zog das
zustimmende und erboste Reaktionen nach
sich. Der ARD-Literaturkritiker Denis Scheck ereiferte
sich in seiner Fernsehsendung „Druckfrisch“
mit schwarz geschminktem Gesicht über den
„feigen, vorauseilenden Gehorsam vor den Tollheiten
einer auf die Kunst übergreifenden politischen
Korrektheit“. Dass die Textänderungen mit dem
damals hochbetagten Autor und seiner Familie
abgestimmt waren, konnte Kritiker wie Scheck
nicht beruhigen – ein ähnlicher Vorfall wie vier
Jahre zuvor, als der Oetinger Verlag in den Pippi
Langstrumpf Geschichten von Astrid Lindgren
aus dem Wort „Negerkönig“ einen „Südseekönig“
gemacht hatte.
Nicht alle Textänderungen sind
Aufreger
Autorin Olaolu Fajembola, die einen Online-Shop
für diversitätssensible Spielwaren betreibt und
zusammen mit Tebogo Nimindé-Dundadengar
ein Buch über antirassistische Erziehung verfasst
hat, kann sich über solche Reaktionen nur
den Kopf schütteln. „Gerade bei Preußler gab
es zuvor schon viele andere Änderungen am
Originaltext. Darüber regte sich niemand auf,“
sagt sie. Auch andere Verlage ändern Texte in
Abstimmung mit den Autoren oder deren Erben.
Bei veralteten oder diskriminierenden Begriffen
zum Beispiel habe der Oetinger Verlag bereits
Änderungen umgesetzt, bestätigt Judith Kaiser
von der Verlagsgruppe und erklärt: „Kindern fehlt
das Wissen und der Kontext, um Begriffe, die
KINDERGESCHICHTEN AUS ALLER WELT
Zwei Verlage, die sich auf die Übersetzung von Kinder-
und Jugendbüchern aus dem Globalen Süden
spezialisiert haben, sind der Peter Hammer Verlag
und der Baobab Verlag.
➔ www.baobabbooks.ch
➔ www.peter-hammer-verlag.de/kinderbuecher
Abbildungen: © Thienemann-Esslinger Verlag; Oetinger Verlag
BILDUNG | 31
heute als eindeutig abwertend wahrgenommen
werden, einzuordnen.“ Dennoch sei es nötig,
den Einzelfall zu betrachten und abzuwägen, wie
sinnvoll eine Änderung sei. Der Thiemann Verlag,
der bei Preußler das Wort „Negerlein“ gestrichen
hatte, brachte 2015 eine Jubiläumsausgabe
von Michael Endes „Jim Knopf“ heraus, bei der
an einer Stelle das „N-Wort“ vorkommt. „Der
Vorwurf, das Buch sei rassistisch, entzündet sich
zumeist an der wörtlichen Rede von Herrn Ärmel
zu Beginn des Buches: ‚Das dürfte vermutlich
ein kleiner Neger sein‘“, sagt Verlegerin Bärbel
Dorweiler. „Mit diesem Satz charakterisiert Michael
Ende die Figur von Herrn Ärmel; der Satz
gehört zu seiner Figurenzeichnung als Prototyp
des (Spieß-)Bürgers, des Untertans in dieser
Geschichte, der alles richtigmachen will – und
es doch so falsch macht.“
Überlesen oder erklären?
Autorin Fajembola kann es gut verstehen, wenn
Eltern oder Kita-Fachkräfte ihren Kindern gerne
Kinderbuch-Klassiker vorlesen möchten, auch
wenn diese – etwa durch abwertende Formulierungen,
durch rassifizierende bildliche Darstellungen
oder, wie bei Pippi Langstrumpf, durch
kolonialistische Denkmuster und Vorurteile –
problematische Aspekte haben. „Solche Bücher
haben für viele ja auch einen Nostalgie-Faktor“,
sagt sie. „Aber man sollte sich bewusst machen,
was man da liest.“ Gerade bei Klassikern sei
es wichtig, diese kritisch anzusehen und zu
überlegen, wie man mit diskriminierenden Formulierungen
oder Themen umgeht. „Wenn man
sich diese Fragen stellt, kommt man vielleicht zu
dem Ergebnis, dass andere Geschichten doch
schöner ist“, sagt sie. Bei diskriminierenden
oder abwertenden Begriffen wie dem „N-Wort“
empfiehlt sie, je nach Kontext ein neutrales,
passendes Wort beim Lesen zu verwenden. Ein
Kontextualisieren und Erklären solcher Begriffe
sei eher bei älteren Kindern sinnvoll, weniger im
Kindergartenalter.
In den Geschichten
von der kleinen Hexe
des Kinderbuchautors
Otfried Preußler
kamen ursprünglich
einige nicht mehr gebräuchliche
Begriffe
vor – etwa das „N-
Wort“. Diese wurden
vom Thienemann
Verlag 2013 durch
neutrale Bezeichungen
ersetzt.
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32 | BILDUNG
Der Kinderbuchklassiker
von
Michael Ende wird
wegen seiner Nutzung
des „N-Wortes“
kritisiert – und weil
der Text die Hautfarbe
des kleinen
Jim Knopf an einigen
Stellen als nicht
normal oder sogar
negativ behandelt.
WORAUF FACHKRÄFTE BEI
DER BÜCHERAUSWAHL
ACHTEN KÖNNEN:
• Wer hat das Buch verfasst? Was
möchte es vermitteln?
• Kommen Persons of Colour (PoC)
in dem Buch vor? Ist ihre Darstellung
realistisch oder klischeehaft?
Wird die Geschichte aus ihrer Perspektive
erzählt?
• Welche Sprache verwendet das
Buch? Was wird als normal und
was als abweichend dargestellt?
Generell empfiehlt Fajembola, bei Kinderbüchern
– wie auch sonst in der Kita – darauf zu achten,
dass sie diversitätssensibel sind. „Dafür reicht
es nicht, dass ein Buch nicht explizit rassistisch
ist“, betont sie. Stattdessen gehe es darum,
dass Bücher die Diversität von Klassen, Kulturen,
Geschlechtern und Lebensweisen abbilden und
nicht von einer bestimmten Lebensrealität als normal
und erstrebenswert ausgehen. Das betreffe
nicht nur Aspekte wie Hautfarbe und Herkunft:
„Immer noch gehen so viele Kinderbücher zum
Beispiel davon aus, dass man in einer Familie
mit Mama und Papa in einem freistehenden
Einfamilienhaus mit Garten lebt, obwohl das für
einen Großteil der Kinder nicht der Lebensrealität
entspricht“, erklärt sie.
Sich diese Unterschiede bewusst zu machen
und sie zum Beispiel in der Auswahl der Kinderbücher
widerzuspiegeln, sei im Interesse
der Entwicklung aller Kinder und gerade in der
Institution Kita, in der so viele Menschen mit
unterschiedlichem Hintergrund zusammenkommen,
extrem wichtig. „Kinder of Colour oder anderweitig
marginalisierte Kinder sollen erfahren,
dass sie und ihre Perspektiven genauso relevant
sind wie andere. Und weiße Kinder aus dem
Einfamilienhaus profitieren auch davon, wenn
sie erfahren, dass ihre Lebensrealität nicht der
selbstverständliche Normalfall ist.“
• Muss eine Figur etwas Außergewöhnliches
leisten, um Anerkennung
zu erlangen? Müssen
PoCs sich in Sprache, Kleidung,
Verhalten, Beziehungen anpassen,
um als vollwertiges Mitglied
der Gesellschaft angesehen zu
werden?
• Wenn der Inhalt sich entlang
historischer und geografischer
Gegebenheiten orientiert: Werden
diese korrekt benannt und wiedergegeben?
Werden nichtwestliche
Kulturen herabgewürdigt oder die
westliche Lebensweise überhöht?
Diese Reflexionsfragen helfen dabei,
sich darüber klar zu werden,
welche Perspektive eine Geschichte
einnimmt und welche Werte sie vermittelt.
Zum Weiterlesen:
Olaolu Fajembola, Tebogo
Nimindé-Dundadengar
Gib mir mal die Hautfarbe
Mit Kindern über Rassismus
sprechen, Beltz, 2021
Abbildung: © Thienemann-Esslinger Verlag
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Nachhaltigkeitskurse
Die neue Lernplattform der WWF-
Akademie bietet Online-Kurse zu
Nachhaltigkeitsthemen an, etwa
zu Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft
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finden online statt und dauern
jeweils 20 bis 90 Minuten. Nach
abgeschlossener Teilnahme
erhalten Kursteilnehmer ein WWF-
Zertifikat.
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Personalmangel in
den Kitas nimmt zu
Die personelle Situation in Kitas hat sich verschärft. Das ist
das Ergebnis der repräsentativen DKLK-Studie unter 5000
Kitaleitungen. Die Mehrzahl gibt an, teilweise in so großer
personeller Unterdeckung arbeiten zu müssen, dass sie die
gesetzlichen Vorgaben zur Aufsichtspflicht nicht mehr einhalten
können. 93 Prozent berichten, dass die hohe Arbeitsbelastung
der pädagogischen Fachkräfte zu Krankschreibungen und
höheren Fehlzeiten führe. Die DKLK-Studie wird von Fleet
Education Events, unter anderem in Kooperation mit dem
Verband Bildung und Erziehung, durchgeführt.
➔ www.deutscher-kitaleitungskongress.de
Durchschnittsverdienst
liegt bei 3402 Euro
Durchschnittlich 3402 Euro brutto im Monat
verdiente 2021 eine ausgebildete Fachkraft in
Vollzeit. Für Fachkräfte in Teilzeit lag der Verdienst
bei 2480 brutto monatlich. Das teilte das
Statistische Bundesamt im April mit. 93 Prozent
des Kindergarten- und Vorschulpersonals waren
Frauen.
➔ www.destatis.com
Kita-Preis 2022 verliehen
Das Familienzentrum Olgakrippe aus Heilbronn
wurde am 16. Mai zum ersten Preisträger
des Deutschen Kita-Preises 2022 in
der Kategorie Kita des Jahres gekürt. Die vier
Zweitplatzierten sind die Kitas Wukaninchen
in Biesenthal, die AWO Kita Rödgen in Gießen,
die Kita 7 Raben in Greifswald und die
Familienkita Emmaus in Gillenfeld. Den ersten
Platz in der Kategorie Lokales Bündnis für
frühe Bildung des Jahres belegt das Bündnis
Familienzentren im Arnsberger Modell. Der
Preis ist mit insgesamt 130.000 Euro dotiert.
Anmeldungen für den Kita-Preis 2023 sind
bereits möglich auf:
www.deutscher-kita-preis.de
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36 | RATGEBER
ACHTUNG,
BAUSTELLE!
Wird die Kita zur Baustelle, kann das für Kinder spannend sein,
aber für die Einrichtung ist es eine enorme Belastung.
Meine Kita zeigt, auf was Träger und Kita-Leitungen
achten sollten.
Gastbeitrag Torsten Bornemann
Kran, Betonmischer, Bagger – eine Baustelle
ist für Kinder eindrucksvoll. Ist die Kita jedoch
selbst von Baumaßnahmen betroffen,
stellt das für die Einrichtung eine Herausforderung
dar. Die Belastung durch Lärm und
Schmutz steigt. Zudem besteht bei einer Baustelle
ein erhöhtes Gefährdungspotenzial für Kinder.
Neben umfangreicher Kommunikation und Koordination
zwischen dem Bauherrn, etwa dem
Träger der Einrichtung, der Kita-Leitung und den
Baufirmen gilt es, die Vorgaben zum Schutz von
Kindern, Gästen und Beschäftigten umzusetzen.
Letztere resultieren aus arbeitsschutzrechtlichen
und unfallverhütenden Vorschriften aus dem Arbeitsschutzgesetz,
der Baustellenverordnung und
den Unfallverhütungsvorschriften.
Schutz vor Lärm, Staub und
Gerüchen
Der Träger muss prüfen, ob bei umfangreichen
Baumaßnahmen die Kita umziehen sollte, beispielsweise
in einen Container, oder ob die
Baufirmen die Baumaßnahmen in Schließzeiten
durchführen. Insbesondere, wenn diese mit
hohem Gefährdungs- und Belästigungspotenzial
wie Lärm, Staub, Schadstoffen und Geruch verbunden
sind. Um einen gefahrfreien Kita-Betrieb
aufrechtzuerhalten, sollten der Träger und die
Baufirma dies bei Auftragsvergabe vertraglich
vereinbaren.
Der Träger muss vor Baubeginn eine Gefährdungsbeurteilung
erstellen, in der die notwendigen
Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und
sonstigen Gesundheitsschädigungen festgehalten
sind. Das bedeutet:
• eine klare räumliche Trennung von Kita- und
Baubetrieb. Flure, Treppenhäuser, Gruppen-
DER AUTOR
Rechtsanwalt Torsten Bornemann
gibt in jeder Aus gabe von Meine
Kita Ant worten auf rechtliche
Fragen aus dem Kita-Alltag.
Abbildungen: © Bukhavets Mikhail / Shutterstock.com
RATGEBER | 37
räume dürfen nicht während des Kita-Betriebs
durch Baumaterialien versperrt werden
• Flucht- und Rettungswege sind frei und
Veränderungen und Anpassungen werden
vom Träger an das Kitapersonal und alle
sonstigen Nutzer der Kita kommuniziert
• Staub, Lärm und sonstige Beeinträchtigungen
während des Kita-Betriebes werden,
beispielsweise durch wirksame Abschottungsmaßnahmen,
vermieden
• Vermeidung von Baustellenverkehr in
Aufenthaltsbereichen
• Sicherung der Baugerüste gegen Beklettern
• Kranbetrieb mit ausreichendem Abstand
zu sich in der Kita aufhaltenden Personen,
nicht zeitgleich zum Kita-Betrieb
Zudem muss der Träger sämtliche Personen,
die sich im Baustellenbereich aufhalten, einweisen
und dies dokumentieren.
Pflichten der Kita-Leitung
Wenn die Umbaumaßnahmen beginnen,
ist vom Bauherren ein/e Sicherheits- und
Gesundheitsschutzkoordinator/-in zu bestimmen.
Zudem muss der Bauherr der
Kita-Leitung vor der Baumaßnahme eine
Ansprechperson nennen, die gegenüber
den Firmen weisungsberechtigt ist. Die Kita-
Leitung muss die notwendigen Informationen
zu den geplanten Baumaßnahmen aktiv
einfordern und den Kontakt zum Bauherren
beziehungsweise zum Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator
pflegen sowie an
relevanten Baubesprechungen teilnehmen. Die
Umsetzung beschlossener Maßnahmen muss
sie stichprobenartig prüfen und Mängel dem
Kita-Träger beziehungsweise der Bauleitung
melden.
Hally-Gally Trampoline –
bewährt, langlebig und kunterbunt
Das Trampolin 2012 in 2x2,50 Meter mit aushängbarer Kunststoffmatte
zum Einbauen oder Aufstellen gibt es nicht nur in
grün, sondern auch in den Farben blau, rot und gelb.
Der integrierte Eingrabrahmen ermöglicht einen Einbau ohne Betonarbeiten.
Die Sprungfl äche ist rutschsicher und vandalismusgeschützt und bietet mit
einer mittleren Sprunghöhe viel Spielspaß. Zum Reinigen kann die Sprungmatte
auch in eingebautem Zustand von oben ausgehängt werden. Somit ist es
ein pfl egeleichtes und wartungsarmes Spielgerät mit langer Lebensdauer.
Kontakt: SPOGG Sport-Güter GmbH | Tel.: +49 6443 811262
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Umgang mit Ressourcen. Bringen Sie das Thema NawaRo-Spielzeug in
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Alle Infos zur Teilnahme:
nawaro-spielzeug.de/kita
Zudem kann es nötig sein, dass
sie den Kita-Betrieb den besonderen
Bedingungen anpassen
muss, um die Belastungen
für alle Personen – insbesondere
für die
Kinder – so gering
wie möglich zu
halten.
Mitmachen
& gewinnen!
10 × 500 EUR
38 | RATGEBER
VERZEIHUNG, LEON
Unter Stress kann es passieren, dass Fachkräfte anders handeln,
als sie es sich vornehmen – und Strafen anwenden. Meine Kita zeigt,
wie sich solche Situationen vermeiden lassen.
Gastbeitrag Kathrin Hohmann
Leon sitzt allein in der Garderobe und blickt
schüchtern auf den Boden. Als Fachkraft
Manuela hereinkommt, fragt sie ihn, was los
sei. Leon antwortet mit gebrochener Stimme,
dass sein Erzieher Nils ihn aus dem Raum
geschickt habe und er erst wiederkommen
solle, wenn er sich beruhigt habe. Manuela
ist empört über den Raumverweis und tröstet
den Jungen.*
Seit dem Jahr 2000 gibt es in der Erziehung ein
gesetzliches Gewaltverbot. Körperliche Bestrafungen,
seelische Verletzungen und andere entwürdigende
Maßnahmen sind demnach unzulässig.
Auch wenn Gewalt an Kindern strafbar ist, so wird
sie nach wie vor eingesetzt. In den Konzeptionen
von pädagogischen Einrichtungen werden Strafen
als pädagogische Maßnahme nicht zu finden sein
– Bestrafungen sind in Kitas aber gang und gäbe,
Abbildungen: © Prostock-studio / Shutterstock.com; Stephan Richter
RATGEBER | 39
wie die Studie „Verletzendes Verhalten in Kitas“
der Wissenschaftlerinnen Astrid Boll und Regina
Remsperger-Kehm zeigt. Wie kommt es dazu?
Auslöser für Strafen
Fachkräfte haben eine große Herausforderung
zu meistern, indem sie Kindergruppen über viele
Stunden am Tag begleiten. Sie müssen sich auf
die individuellen Bedürfnisse der Kinder einstellen,
egal, wie es ihnen selbst in diesem Moment geht.
Unter Stress, Hektik, Überforderung und Druck
entsteht Ärger oder auch Wut leichter. Es droht
die Gefahr, dass Fachkräfte unüberlegt und im
Affekt handeln. Gängige Strafen im Kindergarten
sind etwa der Ausschluss aus der Gruppe, die
Streichung einer Aktivität oder eines Ausfluges
oder der Entzug einer Belohnung. Diese Strafen
werden meistens aus Überforderung oder als
Druckmittel in Konfliktsituationen eingesetzt.
Manche Fachkräfte halten diese Erziehungsmaßnahmen
nach wie vor für angemessen. Andere
haben keine anderen Alternativen in diesem
Moment und greifen auf Altbekanntes zurück,
da sie in ihrer Kindheit selbst unter dieser Form
von Gewalt gelitten haben. Aus welchem Grund
auch immer: Es gilt Strafen zu stoppen und ihren
genauen Hergang zu reflektieren.
Die Last der eigenen Erfahrungen
Erwachsene strafen eher, wenn sie selbst Bindungspersonen
erlebten, die strafend vorgegangen
sind. Wird das eigene Erleben nicht reflektiert
und hinterfragt, wiederholt sich das bekannte
Muster meist automatisch. Experten sprechen
von der transgenerationalen Weitergabe.
Durch die Reflexion des eigenen Handelns ist
es jedoch möglich, neue Handlungswege zu
entwickeln, auch wenn dies Übung und Geduld
erfordert. Eigene Erfahrungen sind tief verwurzelt
und so geschieht es, dass Fachkräfte unter
Stress auf Erlebtes zurückgreifen statt auf neue
Strategien. Stress, Überforderung oder auch
eigene Verletzungen beeinflussen das Handeln.
Um die Weitergabe von Gewalterfahrungen zu
durchbrechen, ist es wichtig, dass Fachkräfte sich
ihre eigenen unerfüllten emotionalen Bedürfnisse
ansehen. Die Biografie-Arbeit, in der beispielsweise
der eigenen Kindheit nachgespürt wird,
oder eine Form der Therapie kann unterstützend
nötig sein.
Strafen erzeugen Gegengewalt
Fachkräfte sind bestrebt, Kinder im Sinne des
Bildungsauftrages und der Ansprüche der Eltern,
Kolleginnen und Kollegen, zu bilden und
DIE AUTORIN
Kathrin Hohmann hat Erziehung und Bildung
im Kindesalter und Soziale Arbeit studiert. Sie
arbeitet als Kindheitspädagogin und Fortbildnerin
im In- und Ausland, leitet Workshops für Eltern
und Fachkräfte und betreibt ihren eigenen
Blog auf www.kindheiterleben.de.
Motivierende
Gesprächsführung
mit Eltern
mehr Sicherheit in
Elterngesprächen
40 | RATGEBER
zu erziehen. Sie verfolgen mit dem Einsatz von
Strafen vermutlich vordergründig das Ziel, Fehlverhalten
zu minimieren und zu verändern. Das
Trügerische ist, dass Strafen für einen gewissen
Zeitraum Wirkung zeigen und Kinder ihr Verhalten
anpassen. Nicht aber, weil sie verstehen,
sondern vielmehr aus Angst und Stress. Kinder
erfahren dadurch nicht, wie sie sich sozial
verhalten, vielmehr erleben sie, wie mit Macht
der Wille eines Menschen durchgesetzt werden
kann. Ein Vorgehen, das Fachkräfte sich bei
Konflikten unter Kindern anders wünschen.
Strafen sind eine Form der Gewalt und Gewalt
erzeugt immer Gegengewalt. Und damit sind körperliche,
seelische Strafen ebenso gemeint wie
die Bindungsstrafe, wie es die Sozialpädagogin
Corinna Scherwath in ihrem Buch „Liebe lässt
Gehirne wachsen“ nennt, also Ausschluss aus
Gruppen oder Ignorieren. Der Schmerz brenne
sich im Aggressionsgedächtnis ein, beschreibt
der deutsche Arzt und Psychiater Joachim Bauer
in seinem Buch „Schmerzgrenze“, und hinterlasse
eine emotionale Erinnerungsspur, die den
Aggressionsimpuls für einen eventuellen späteren
Gebrauch wie eine Konserve aufbewahrt. Zudem
wird durch den Einsatz von Strafen automatisch
die Schwäche der Kinder in den Vordergrund gerückt
und die Fachkraft tritt in die mächtige, autoritäre
Position. Wenn die Fachkraft Demütigungen
des einzelnen Kindes oder der Kindergruppe
in Kauf nimmt, wird sie ihrem Bildungs- und
Erziehungsauftrag nicht gerecht.
Überforderung ansprechen,
Verantwortung übernehmen
Kita-Fachkräfte stehen täglich im Rampenlicht
und werden unabhängig von der eigenen Verfassung
und Befindlichkeit stark gefordert. Es
ist ratsam mit Ängsten, Gefühlen der Überforderung
und Zweifeln offen umzugehen und
diese selbst zu benennen. Fallen Fachkräften
Übergriffe untereinander auf, so gilt es auch
diese anzusprechen.
Für die Psyche des Kindes ist es von großer Bedeutung,
dass Erwachsene die Verantwortung für
ihr Handeln tragen. Das Kind trägt keine Schuld
oder Verantwortung für die Reaktion und die
Fachkraft muss in der Lage sein, Stressfaktoren
zu erkennen und sich selbst zu regulieren, bevor
sie überreagiert. Bei Überreaktionen kann die
Fachkraft das eigene Verhalten bedauern, um
Verzeihung bitten und über die Situation, über
die eigenen Gefühle und Bedürfnisse sprechen.
Im Nachhinein sollte sie die Auslöser notieren,
die Situation reflektieren und bestenfalls besprechen.
Externe Unterstützung, beispielsweise
Supervision, kann hilfreich sein oder im vertrauten
Team gemeinsam nach Veränderungen und
Lösungen zu suchen, um Handlungsalternativen
einzuspielen.
Wichtig ist auch, sich bewusst zu machen, dass
die Fachkraft immer die Verantwortung für ihr
Verhalten und ihre Reaktionen trägt. Sie darf diese
nicht an das Kind übertragen. Statt zu sagen
„Leon ist selbst schuld, dass er in der Garderobe
sitzt, wenn er sich so benimmt“, sollte es heißen:
„Ich bin gerade erschöpft und brauche Ruhe.
Leon, stoppe bitte das Geschrei im Raum.“ Dadurch
erlebt der Junge eine Grenzsetzung und
erfährt von der Bezugsperson, wie sie fühlt und
was sie braucht.
Vorbild sein
Kinder achten viel stärker auf das, was ihnen
vorgelebt wird, als auf das, was ihnen gesagt wird.
Wird von ihnen erwartet, sich in gefühlsstarken
konfliktreichen Situationen gewaltlos und empathisch
zu verhalten, ist es am wichtigsten, ihnen
dieses Verhalten vorzuleben. Auch wenn für Fachkräfte
ein kindliches Verhalten nicht nachvollziehbar
ist, darf kein Kind herabgewürdigt oder gedemütigt
werden. Die Fachkraft sollte ihren Standpunkt für
das Kind verständlich und klar formulieren. Werden
seine Grenzen und Bedürfnisse gewahrt, achten
sie auch auf die der anderen.
* Namen geändert
Zum Weiterlesen:
Kathrin Hohmann
Augenhöhe statt Strafe
Herder Verlag 2022
Kathrin Hohmann
Gemeinsam durch die Wut.
Wie ein achtsamer Umgang
mit kindlichen Aggressionen
die Beziehung stärkt.
Edition claus Verlag. 2021
Wir
Frankfurt
42 | RATGEBER
Tag der kleinen Forscher
Am 23. Juni findet der Tag der kleinen Forscher
statt. Kitas sind dazu aufgerufen, an diesem Tag ihr
eigenes Forscherfest zu veranstalten und gemeinsam
mit den Kindern zu experimentieren. Auf der Website
www.tag-der-kleinen-forscher.de finden Kitas
Materialien und Ideen dazu. Mit dem bundesweiten
Mitmachtag will das Haus der kleinen Forscher seit
2009 Mädchen und Jungen für MINT – Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und Technik – begeistern
und gute frühe Bildung fördern.
➔ www.tag-der-kleinen-forscher.de
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spiel
Kinder aus der
Ukraine unterstützen
Die ständige wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz
hat in der Stellungnahme „Unterstützung
geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der
Ukraine durch rasche Integration in Kitas und Schulen“
Empfehlungen herausgegeben, wie Politik und Schulen
Kindern aus der Ukraine bei der Eingliederung helfen
können. Dabei geht es zum Beispiel um therapeutische
Angebote oder Hilfe bei der Sprachförderung.
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44 | MEIN BERUF
TYRANNENKINDER?
Bücher wie „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ oder
„Deutschland verdummt“ stehen auf den Bestsellerlisten.
Die polarisierenden Thesen dahinter sind fragwürdig.
Text Tina Sprung und Silvia Gallus
Er war ein gern gesehener Gast in Talkshows,
bei Markus Lanz, Maybrit Illner, Frank Plasberg.
Michael Winterhoff, Kinderpsychiater und mehrfacher
Bestsellerautor, warnt zur besten Sendezeit
vor frühkindlichem Narzissmus oder vor einer Eltern-
Kind-Symbiose. Regelmäßig gibt er dramatische
Zukunftsprognosen ab: „Kinder sind Tyrannen, 70
Prozent sind gestört“. Fast alle seine Bücher werden
zu Bestsellern. Ob zum Thema Bildung oder
Erziehung – seine Meinung wird gern gehört. „Meine
Aufgabe ist es, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten“,
sagt er in seinen Vorträgen. Damit ist er
Abbildung: © riggleton / Shutterstock.com
MEIN BERUF | 45
nicht allein. Es erscheinen regelmäßig
Bücher, die vehement vor
den Unzulänglichkeiten aktueller
Kinder und Eltern warnen. Sieben
Jahre nach Veröffentlichung von
Winterhoffs Buch „Warum unsere
Kinder Tyrannen werden“ legte
die Wiener Psychotherapeutin
Martina Leibovici-Mühlberger
nach und klagt in ihrem Buch
„Wenn die Tyrannenkinder erwachsen
werden: Warum wir
nicht auf die nächste Generation
zählen können“ über gesellschaftliche
Gefahren, die durch
lebensuntüchtige Narzissten
entstünden.
Polarisierende
Meinungen in der
Pädagogik
Doch wie ernst sind solche Thesen
zu nehmen? „In den Sozialwissenschaften
und auch in der
Pädagogik gibt es immer wieder
mal Personen, die mit provokanten,
extremen Aussagen oder
auch mit absonderlichen Theorien
und Ratschlägen auffallen“,
fasst Professor Bernhard Kalicki,
Leiter der Abteilung Kinder und
Kinderbetreuung des Deutschen
Jugendinstituts, zusammen. So
zum Beispiel der frühere Leiter
des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen,
Christian Pfeiffer. Seine These: Das
Spielen von Gewaltspielen steigere die Gewaltbereitschaft
von Jugendlichen. „Der Ulmer Neurowissenschaftler
und Psychiater Manfred Spitzer wurde
mit der Botschaft bekannt, die häufige Nutzung
digitaler Medien in der Kindheit beeinträchtige die
gesunde Hirnentwicklung“, sagt Kalicki. Spitzers
Buch „Digitale Demenz“ ist ein Bestseller. All diese
Positionen sind medienwirksam und sie lösen wissenschaftliche
Kontroversen aus – jedoch werden
diese in der breiten Öffentlichkeit kaum verfolgt.
Auch für Fachkräfte kann es schwierig sein, die
Thesen zu untersuchen und zu widerlegen. „In
meiner dreißigjährigen Lehrtätigkeit sind mir von
Studierenden immer wieder sehr sonderbare Konzepte
angetragen worden. Gut erinnern kann ich
mich an einen Studenten, der in seiner Diplomarbeit
die Vorteile der Babygebärdensprache auf die
kindliche Sprachentwicklung nachweisen wollte“,
erinnert sich Kalicki. Die Forschungslage zu diesem
Ansatz sei allerdings schwach – dies zu erkennen
erfordere aber, das Handwerk wissenschaftlichen
Arbeitens zu beherrschen.
Sachlich, nüchtern, nicht
polemisierend
Die Fakten zu prüfen, kann sich für Fachkräfte als
schwierig gestalten. Hier können Buchbesprechungen
helfen oder ein Blick in das Buch, das
nüchtern und wenig polemisierend geschrieben
sein sollte. „Zu den Qualitätsfiltern in den empirischen
Wissenschaften zählt, dass die berichteten
Forschungsdaten im Kollegenkreis eingesehen und
reanalysiert werden können. Alle, die selbst nicht
wissenschaftlich arbeiten können, sollten – gerade
bei Themen, die große öffentliche Aufmerksamkeit
erzielen – die tagesaktuellen Debatten verfolgen“,
so Kalicki.
Wenn Eltern polemisierende
Bücher lesen
Eltern zu begegnen, die fragwürdige Erziehungsansätze
vertreten oder auf Medienhypes aufspringen
und dadurch die Arbeit der Kita in Frage stellen,
kann für Fachkräfte ebenfalls herausfordernd sein.
„Wenn Eltern beispielsweise digitale Medien verteufeln,
ist es zunächst hilfreich herauszufinden,
warum sie das tun, und genau hinzuhören, worum
es ihnen geht“, sagt Maren Drewes. Sie ist
Prozessbegleiterin und hält Seminare zum Thema
Kritisches Denken. Darin lernen die Teilnehmenden,
Denkprozesse zu verstehen, und sie erfahren,
wie Meinungsbildung funktioniert. Drewes rät, mit
gezielten Fragen zu versuchen, den Blick des
Gegenübers zu öffnen: Wo hast du das gehört?
Wer vertritt diese Meinung? Was findest du daran
gut oder nicht gut? So lasse sich auch herausfinden,
wie festgefahren die Position sei – lehnen
die Eltern etwa Medien ab, da es in der Familie
schon immer so war oder weil sie von Manfred
Spitzers Buch „Digitale Demenz“ gehört haben?
Das A und O sei es, alle Bedürfnisse ernst zu
nehmen und den Dialog als wertvoll zu betrachten,
auch bei extremen Positionen, ist Drewes
überzeugt: „Im Gespräch miteinander findet man
vielleicht auch Punkte, bei denen man als Kita
mitgehen kann“, sagt sie. Und wenn nicht? Dann
kann die Fachkraft oder Kita-Leitung sich klar
auf das Bildungskonzept der Einrichtung berufen
– und emotional vermitteln, dass es um das
Wohlergehen des Kindes geht.
46 | STELLENMARKT
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Was befähigt dazu, die Kinderrechte diversitätsbewusst und diskriminierungskritisch zu nutzen?
Wie lassen sich neue Handlungsfelder und Themen mit den Kinderrechten erschließen? Was
bedeuten einzelne Kinderrechte in konkreten Situationen in Kitas und Schulen? Die 11. Baustelle
Inklusion versucht, diese Fragen zu beantworten. Die Tagung findet online statt.
➔ https://situationsansatz.de
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