Bildungspraxis 02/2022
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2/2<strong>02</strong>2 | Juni / Juli / August | 19201 | Deutschland 6,80 € | Österreich 7,50 € | Schweiz 11 CHF<br />
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STARKE<br />
ANZIEHUNG<br />
WIE ERFOLGREICHES AZUBI-<br />
RECRUITING AUSSIEHT<br />
AUSBILDUNG<br />
Hochvolttechnik in<br />
Kfz-Berufen<br />
WEITERBILDUNG<br />
Die didacta<br />
Bildungsmesse 2<strong>02</strong>2<br />
INTERNATIONAL<br />
Anerkennung von<br />
Berufsabschlüssen
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Lehr- und Lernsituationen das passende Modell.<br />
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EDITORIAL<br />
INNOVATIVE<br />
BERUFSORIENTIERUNG<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Abbildung: © Sascha Kreklau<br />
die duale Ausbildung ist für<br />
junge Menschen einer der<br />
wichtigsten Wege in ein erfolgreiches<br />
Berufsleben. Umso beunruhigender,<br />
dass sich auf dem<br />
Ausbildungsmarkt seit Jahren<br />
Passungsprobleme zeigen: Zahlreiche<br />
Jugendliche finden keinen<br />
Ausbildungsplatz, gleichzeitig<br />
finden viele Ausbildungsbetriebe keinen passenden<br />
Nachwuchs. Das ist sowohl für die<br />
betroffenen jungen Menschen, die Betriebe<br />
und die Gesellschaft als Ganzes ein Problem.<br />
In dieser Ausgabe von <strong>Bildungspraxis</strong> haben<br />
wir deswegen die Nachwuchsgewinnung in<br />
der dualen Ausbildung in den Fokus gerückt:<br />
Dabei zeigen wir neue, innovative Ansätze<br />
für die Berufsorientierung, wie etwa Stadiontage,<br />
bei denen Jugendliche vor Ort Berufe im<br />
Fußballstadion kennenlernen. Außerdem geht<br />
es darum, wie wichtig es für Unternehmen<br />
mit Nachwuchsproblemen ist, mit Schulen<br />
zusammenzuarbeiten und jeden Schritt im<br />
Azubi-Recruiting transparent und professionell<br />
zu gestalten.<br />
Erfahren Sie in weiteren Beiträgen, wie<br />
moderne Trainingssysteme Hochvoltkompetenzen<br />
vermitteln und warum die didacta<br />
Bildungsmesse in Köln ein Muss für Berufsbildungsprofis<br />
ist.<br />
Ich wünsche Ihnen eine angenehme und<br />
anregende Lektüre, Ihr<br />
Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis<br />
Chefredakteur <strong>Bildungspraxis</strong>
INHALT<br />
Jugendliche für Bauberufe begeistern,<br />
ab Seite 4<br />
E-Autos verlangen neue Skills,<br />
ab Seite 16<br />
Im Fokus<br />
Neue Wege bei der Azubi-Gewinnung<br />
4 Leuchtende Augen beim<br />
Baggerfahren<br />
Unternehmen gehen in die Schule<br />
8 Stadionrunde<br />
Berufsorientierung im Fußballstadion<br />
12 „Dann geh ich eben woanders hin“<br />
Recruitingprozesse attraktiv gestalten<br />
Ausbildung<br />
16 Ausbildung mit 1000 Volt<br />
Neue Kompetenzen für Kfz-Fachkräfte<br />
Weiterbildung<br />
22 Bildungsreise in die Zukunft<br />
Berufliche Bildung auf der didacta Messe<br />
26 Weiterbildung News<br />
International<br />
28 Zeigen, was man kann<br />
Zehn Jahre Anerkennungsgesetz<br />
30 International News<br />
32 Veranstaltungen 2<strong>02</strong>2<br />
20 Ausbildung News<br />
DIE NÄCHSTE BILDUNGSPRAXIS ERSCHEINT IM SEPTEMBER 2<strong>02</strong>2.<br />
2 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
IMPRESSUM<br />
›› Herausgeber: Didacta Ausstellungs- und Verlagsgesellschaft mbH<br />
Rheinstraße 94 • 64295 Darmstadt<br />
AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH<br />
Arabellastraße 17 • 81925 München<br />
›› Chefredaktion: Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis (verantwortlich)<br />
wassilios@fthenakis.de<br />
›› Verlag und AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH<br />
Redaktionsanschrift: Arabellastraße 17 • 81925 München<br />
Telefon: +49 89 419694-43<br />
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Internet: www.avr-werbeagentur.de<br />
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Tel: 089-4506621-0<br />
Aboverwaltung<br />
c/o Easy Mail GmbH<br />
Otto-Hahn-Str. 14<br />
85609 Aschheim<br />
›› Geschäftsführung: Thomas Klocke<br />
›› Gesamtleitung Tina Sprung<br />
Bildungsredaktion:<br />
›› Projekt- und Vincent Hochhausen<br />
Redaktionsleitung:<br />
›› Redaktion: Roman Eisner<br />
Silvia Gallus<br />
Thorsten Timmerarens<br />
›› Autoren und Mitarbeiter Nicole Glawe-Miersch<br />
dieser Ausgabe: Markus Kamann<br />
Sibylle Petry<br />
Gabriele Weingärtner<br />
›› Gesamtleitung Kirstin Strecker • Telefon: +49 89 419694-57<br />
Bildungsverkauf: E-Mail: kstrecker@avr-verlag.de<br />
›› Mediaberatung: Anja Löscher • Telefon: +49 89 419694-33<br />
E-Mail: aloescher@avr-verlag.de<br />
›› Art Direction und Michaela Körner<br />
Bildredaktion:<br />
›› Grafik Design: Sabrina Gentner, Anna Spinnen-Riemath<br />
›› Composing: Udo Karohl<br />
›› Titelbild: © ADragan / Shutterstock.com<br />
›› Erscheinungsweise: 4 × jährlich<br />
›› Druck: Weiss-Druck GmbH & Co. KG,<br />
Hans-Georg-Weiss-Straße 7, 52156 Monschau<br />
›› Preis des Heftes: Deutschland 6,80 € inkl. MwSt., Österreich 7,50 €,<br />
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›› Abonnement: Jahresabonnement (4 Hefte) 24 €, zzgl. Versandkosten<br />
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Hinweis:<br />
Beiträge freier Autoren geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Verleger zugleich Anschrift aller Verantwortlichen<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München. Nachdruck oder<br />
sonstige Vervielfältigung – auch auszugsweise – sind nur mit<br />
Genehmigung des Verlages gestattet. Für unaufgefordert eingesandtes<br />
Redaktionsmaterial übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />
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IM FOKUS<br />
LEUCHTENDE AUGEN<br />
BEIM BAGGERFAHREN<br />
In vielen Berufen wird der Nachwuchs knapp. Eine Lösung für<br />
Ausbildungsbetriebe: den direkten Kontakt mit den Schulen suchen.<br />
Text Vincent Hochhausen<br />
Abbildung: © Petair / Shutterstock.com<br />
4 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
können wir<br />
unsere Ausbildungsplätze<br />
beset-<br />
„Noch<br />
zen. Aber es wird immer schwieriger“,<br />
sagt Ralph Walter, Leiter der Aus- und<br />
Weiterbildung bei der bayerischen<br />
Firmengruppe Max Bögl, wenn es um<br />
den Nachwuchsmangel auf dem Ausbildungsmarkt<br />
geht. Das international<br />
tätige Unternehmen bildet rund 350<br />
Auszubildende in 38 Berufen aus.<br />
Nachwuchs zu finden sei heute<br />
schwierig, vor allem in handwerklichen<br />
und gewerblich-technischen<br />
Berufen: „Beton- und Stahlbauer oder<br />
Straßenbauer beispielsweise haben<br />
nicht das beste Image – wenn die<br />
Jugendlichen sie überhaupt kennen.“<br />
Um das zu ändern, setzt Max Bögl auf<br />
ein breites Spektrum von Recruitinginstrumenten<br />
– von Online-Anzeigen<br />
und Inseraten über Berufsmessen und<br />
Informationstage bis hin zu Schulkooperationen.<br />
›› BILDUNGSPRAXIS 2/2<strong>02</strong>2 | 5
IM FOKUS<br />
Eine davon startete 2019 mit der Staatlichen<br />
Knabenrealschule Neumarkt in<br />
der Oberpfalz. Hier kann Max Bögl<br />
Schülerinnen und Schüler frühzeitig<br />
über Berufe informieren, auch über<br />
jene, bei denen der Nachwuchs fehlt.<br />
Für die Schule wiederum sind solche<br />
Kooperationen wichtig, um die Berufsorientierung<br />
für die Schülerinnen<br />
und Schüler zu gewährleisten. „Unser<br />
Ziel ist, unseren Schülern die Vielfalt<br />
der Berufswelt anhand praktischer<br />
Bildungsprojekte näherzubringen“,<br />
sagt Schulleiterin Sabine Söllner-Gsell.<br />
Zudem sind ihr bei der Berufsorientierung<br />
Praxisbezug sowie Maßnahmen<br />
bereits in einem jungen Alter wichtig.<br />
Löten mit Fünftklässlern<br />
Das geschieht unter anderem durch<br />
Besuche von Fünftklässlern im unternehmenseigenen<br />
Ausbildungszentrum<br />
im Rahmen des Forscherunterrichts.<br />
Zudem bietet die Firmengruppe für<br />
diese Altersgruppe handwerkliche<br />
Kurse an, bei denen die Kinder zum<br />
Berufe wie Straßen- oder Betonbauer haben nicht das attraktivste Image. Ausbildungsunternehmen<br />
können das ändern, indem sie in der schulischen Berufsorientierung präsent sind.<br />
Beispiel löten lernen. Für Achtklässler<br />
veranstaltete das Unternehmen im Juli<br />
2<strong>02</strong>1 zum ersten Mal ein einwöchiges<br />
Bautechnikcamp. Unter Anleitung von<br />
Ausbildern lernten die Teilnehmer dort<br />
Grundlagen der Metall- und Holzbearbeitung,<br />
Elektronik mit Lötunterricht<br />
und die Bedienung von Ladern und<br />
Baggern kennen. Das Bautechnikcamp<br />
soll in diesem Jahr erneut durchgeführt<br />
werden. Außerdem bietet die Firmengruppe<br />
Betriebsführungen für Lehrkräfte<br />
an. „Nicht nur Jugendliche, auch<br />
Lehrer kriegen oft leuchtende Augen,<br />
wenn sie sich in einen Bagger setzen<br />
dürfen“, sagt Walter lachend.<br />
Eltern sind schwer zu<br />
erreichen<br />
Um auch Eltern zu erreichen, veranstaltet<br />
Max Bögl Informationsabende<br />
für die Eltern der 8. Klassen, bei denen<br />
Walter Berufe und Ausbildungen<br />
vorstellt. Gerade bei dieser Gruppe sei<br />
die Ansprache besonders wichtig, sagt<br />
Walter, denn Eltern hätten einen großen<br />
Einfluss auf die Berufswahl<br />
der Kinder.<br />
„Wenn ein Jugendlicher<br />
sagt, er will Straßenbauer<br />
werden,<br />
dann raten ihm viele<br />
Eltern davon ab, weil<br />
das nicht als attraktiver<br />
Beruf gilt“, sagt<br />
Walter.<br />
„Eltern sind bei der<br />
Berufswahl Anstoß-<br />
und Ratgeber,<br />
deshalb muss man<br />
sie bei der Berufsorientierung<br />
ins Boot<br />
holen. Leider gestaltet<br />
sich das oft nicht<br />
einfach“, bestätigt<br />
Schulleiterin Söllner-<br />
Gsell. Das zeigte sich<br />
auch bei den Elternabenden;<br />
die Nachfrage<br />
war geringer,<br />
als Söllner-Gsell und<br />
Walter sich erhofft<br />
hatten.<br />
Abbildung: © Photographee.eu / Shutterstock.com<br />
6 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
Egal ob Schulkooperation oder<br />
Online-Werbung, für Walter ist es<br />
wichtig, die Wirksamkeit aller Maßnahmen<br />
zur Nachwuchsgewinnung<br />
zu evaluieren: „Wir fragen zum Beispiel<br />
bei allen Bewerbern ab, wie sie<br />
auf uns gekommen sind – als Freitext-Frage.“<br />
Dabei werde deutlich,<br />
dass die meisten Bewerbungen auf<br />
Mundpropaganda und persönliche<br />
Kontakte zurückgehen – zum Beispiel,<br />
weil man jemanden kennt, der<br />
im Unternehmen arbeitet, oder auf<br />
einer Infoveranstaltung Kontakt aufgenommen<br />
hat. Auch deswegen seien<br />
Schulkooperationen wie die mit der<br />
Knabenrealschule Neumarkt so wichtig.<br />
„Wenn Jugendliche unsere Berufe<br />
direkt kennenlernen, können sie so<br />
manches Vorurteil revidieren.“<br />
Im Überblick:<br />
» Das weltweit tätige<br />
Bauunternehmen Max<br />
Bögl kämpft mit<br />
Nachwuchsmangel,<br />
vor allem im Beton-<br />
und Straßenbau.<br />
» Ein erfolgreiches<br />
Instrument zur<br />
Azubi-Gewinnung sind<br />
Schulkooperationen.<br />
» Eltern sind eine wichtige<br />
Zielgruppe beim<br />
Azubi-Recruiting, aber<br />
schwer zu begeistern.<br />
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IM FOKUS<br />
STADIONRUNDE<br />
Um Jugendliche für Berufe zu begeistern, muss man<br />
ungewöhnliche Wege gehen – zum Beispiel ins Fußballstadion.<br />
Gastbeitrag Nicole Glawe-Miersch, Markus Kamann, Sibylle Petry<br />
Abbildungen: © gpdm (3); NLZ Holstein Kiel<br />
8 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
Eine Gruppe von Jugendlichen<br />
steht im VIP-Bereich des<br />
Holstein Fußballstadions in<br />
Kiel um einen Tisch herum. Sie versuchen,<br />
mit Hilfe einer Anleitung eine<br />
Stoffserviette professionell als Tischdeko<br />
zu falten. Die meisten schaffen es nicht<br />
beim ersten Mal, aber mit Unterstützung<br />
der Fachkräfte des Stadion-Caterers gelingt<br />
es manchen schließlich ganz gut.<br />
Stolz zeigt eine Schülerin der Gruppe<br />
ihre gefaltete Serviette. Die Schülerinnen<br />
und Schüler haben gerade Berufsorientierungsunterricht.<br />
Ihre Schule nimmt<br />
am Berufsorientierungskonzept Arena4You<br />
teil, das nicht im Klassenraum,<br />
sondern im Fußballstadion stattfindet.<br />
Bei den elf Stadiontagen in Kiel, die im<br />
November und Dezember 2<strong>02</strong>1 stattfanden,<br />
nahmen insgesamt 13 Schulen aus<br />
der Region teil.<br />
SIBYLLE PETRY UND<br />
MARKUS KAMANN<br />
sind die Geschäftsführer der Bildungsberatungsagentur<br />
GPDM<br />
– Gesellschaft für Projektierungsund<br />
Dienstleistungsmanagement<br />
und haben mit ihrem Team vor<br />
zehn Jahren die Arena4You Stadiontage<br />
entwickelt.<br />
NICOLE<br />
GLAWE-MIERSCH<br />
leitet für die GPDM zwei berufliche<br />
Ausbildungsnetzwerke im<br />
Gewerbebereich (BANG) und<br />
das Berufsorientierungszentrum<br />
BANG StarterCenter in<br />
Delbrück-Ostenland.<br />
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IM FOKUS<br />
Berufsorientierung<br />
mal anders<br />
Jugendliche für eine Ausbildung<br />
zu begeistern ist<br />
Aufgabe des Berufsorientierungsunterrichtes<br />
in den<br />
Schulen. Wenn das Thema<br />
ab Klasse 8 im Stundenplan<br />
steht, können sich<br />
viele Jugendliche zunächst<br />
nicht begeistern. Das Berufsorientierungsprojekt<br />
Arena4You will deshalb die<br />
Aufmerksamkeit und das<br />
Interesse der Jugendlichen für das Thema<br />
wecken, indem das Stadion als bekannter<br />
Ort aus der Lebenswelt vieler Jugendlicher<br />
genutzt wird.<br />
Arena4You wurde vor zehn Jahren von der<br />
Bildungsagentur GPDM ausgearbeitet. Es<br />
geht von der Prämisse aus, dass die Frage an<br />
Schülerinnen und Schüler „Kommst du mit<br />
ins Stadion?“ eine ungleich größere Chance<br />
haben wird, positiv beantwortet zu werden,<br />
als „Kommst du mit zum Berufsberater?“.<br />
Ziel ist es, eine außergewöhnliche Berufsmesse<br />
zu veranstalten, deren Konzept dafür<br />
sorgt, dass die Aufmerksamkeit der Jugendlichen<br />
von Beginn an hoch ist und während<br />
der Vorstellung der Berufe nicht nachlässt<br />
– was zu einer hohen Nachhaltigkeit der<br />
vermittelten Informationen führt.<br />
14 Berufsfelder sind<br />
Teil des Rundgangs<br />
Kern des Arena4You-Konzeptes ist, am<br />
Beispiel des Stadionbetriebes möglichst<br />
viele Berufsfelder und damit Ausbildungsberufe<br />
vorzustellen und erlebbar<br />
zu machen. Denn im Stadion finden sich<br />
jede Menge Berufe wieder: am Eingang die<br />
Fachkräfte Schutz und Sicherheit, bei der<br />
Bewirtung in den Logen und den Publikumsbereichen<br />
die Gastronomiefachkräfte,<br />
auf dem Rasenplatz Berufe wie Gartenund<br />
Landschaftsbau, neben der Umkleide<br />
Physiotherapeuten, auf dem Stadionbau die<br />
Dachdecker oder Stahlbauer, im Fanshop<br />
kaufmännische Berufe sowie IT- und Medienberufe<br />
in der Verwaltung.<br />
Beim Stadionrundgang bearbeiten die Jugendlichen Aufgaben<br />
zu den jeweiligen Berufen.<br />
Der Tag beginnt mit einer Stadionführung,<br />
bei der Schüler/-innen und Lehrkräfte gemeinsam<br />
erraten, welche Berufe an den jeweiligen<br />
Orten ausgeübt werden – oft stellt<br />
sich dabei heraus, dass die Jugendlichen<br />
nicht so viele Berufe kennen, wie sie glauben.<br />
Danach können die Schülerinnen und<br />
Schüler Stationen besuchen, an denen die<br />
im Stadion tätigen Unternehmen ihre Ausbildungsberufe<br />
vorstellen. Mit Hilfe von<br />
didaktisch aufbereitetem Begleitmaterial<br />
erkunden die Teilnehmenden diese Berufe,<br />
lösen Praxisaufgaben und stellen Fragen.<br />
Der Tag schließt mit einer Feedbackrunde<br />
in Form einer nachgestellten Pressekonferenz<br />
ab.<br />
Bei praktischen Aufgaben<br />
ins Gespräch kommen<br />
Wichtig bei Arena4You ist: Die einzelnen<br />
Stationen sind keine Infostände wie auf einer<br />
herkömmlichen Berufsmesse. Im Vordergrund<br />
stehen stattdessen Arbeitsproben<br />
und Praxisbeispiele mit Tätigkeiten, die<br />
für den Beruf typisch sind. So müssen die<br />
Teilnehmenden etwa die Vor- und Nachteile<br />
von Kunst- oder Naturrasen für Sportstätten<br />
richtig ankreuzen oder angeben,<br />
mit welchen Werkzeugen Tischler/-innen<br />
bestimmte Arbeitsschritte erledigen. Bei<br />
den praxisorientierten Aufgaben müssen<br />
sie etwa mit einer Bohrmaschine umgehen<br />
oder einen Tisch richtig decken. Während<br />
der Erprobung bieten Ausbilderinnen<br />
und Ausbilder ebenso wie Azubis aus den<br />
Unternehmen den Jugendlichen Infos zur<br />
Ausbildung und beantworten ihre Fragen.<br />
Wie die Auswertungen der Stadiontage<br />
zeigen, wird diese Form der Gespräche<br />
sowohl von den Jugendlichen als auch von<br />
den Ausbilder/-innen als angenehm und<br />
sinnvoll beurteilt.<br />
Abbildung: © NLZ Holstein Kiel<br />
10 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
Praxisaufgaben und Aktionsideen gibt es<br />
derzeit für 14 Berufsfelder, jedes Jahr kommen<br />
neue hinzu und die Aufgaben werden<br />
regelmäßig aktualisiert.<br />
Viele Akteure<br />
arbeiten zusammen<br />
Seit 2012 gab es bislang rund 200 Stadiontage<br />
zur Berufsorientierung, an denen etwa 10 000<br />
Jugendliche teilgenommen haben. Für die<br />
Umsetzung eines solchen Tages arbeiten viele<br />
Institutionen zusammen: die Schulen, die jeweilige<br />
Stadiongesellschaft, die die Sportstätte<br />
betreibt, die einzelnen Unternehmen sowie<br />
die örtliche Arbeitsagentur, die die Maßnahme<br />
im Idealfall finanziell fördert.<br />
Der Bundesliga-Zweitligist Holstein Kiel ist<br />
einer der Praxispartner, der die Stadiontage<br />
ermöglicht. „Man hat gemerkt, dass die<br />
Unternehmen, Schüler/-innen und Lehrer/-<br />
innen jeweils mit der gleichen Begeisterung<br />
ins Stadion gekommen sind“, sagt Dominic<br />
Peitz, Direktor des Nachwuchsleistungszentrums<br />
Holstein Kiel. „Diese positive<br />
Stimmung überträgt sich auf die Berufsorientierung<br />
und auf das Kennenlernen von<br />
Unternehmen und Auszubildenden.“ Diese<br />
Einschätzung bestätigen die Fragebögen, die<br />
die Lehrkräfte und Jugendlichen ausgefüllt<br />
haben: Alle Lehrkräfte und 92 Prozent der<br />
Schülerinnen und Schüler schätzten den<br />
Berufsorientierungstag als gut oder sehr gut<br />
ein, 72 Prozent der Jugendlichen gaben an,<br />
dass der Tag ihr Interesse an einem der vorgestellten<br />
Berufe geweckt habe. Auch wegen<br />
solcher Ergebnisse ist die Nachfrage an den<br />
Schulen nach den Stadiontagen derzeit groß.<br />
Das Konzept soll daher in Zukunft auf andere<br />
Veranstaltungsstätten ausgeweitet werden,<br />
etwa Mehrzweckhallen oder Theater.<br />
Im Überblick:<br />
» Beim Berufsorientierungskonzept<br />
Arena4You besuchen Jugendliche<br />
Fußballstadien und lernen die<br />
Berufe kennen, die dort zum<br />
Einsatz kommen.<br />
» An Praxisstationen bewältigen sie<br />
berufstypische Aufgaben und kommen<br />
mit Ausbildungspersonal und Azubis<br />
ins Gespräch.<br />
» Neben den Schulen, den Stadiongesellschaften<br />
und den dortigen<br />
Unternehmen wirken Institutionen<br />
wie die örtliche Arbeitsagentur<br />
an den Aktionstagen mit.<br />
» www.arena4you.net<br />
NetMan for Schools
IM FOKUS<br />
„DANN<br />
GEH ICH EBEN<br />
WOANDERS HIN“<br />
Jugendliche neugierig zu machen reicht nicht aus. Jeder Schritt<br />
im Recruitingprozess birgt die Gefahr, dass Kandidatinnen<br />
und Kandidaten abspringen.<br />
Gastbeitrag Gabriele Weingärtner<br />
Die<br />
Herausforderung<br />
Simone Hochstädter ist Ausbildungsleiterin eines mittelständischen<br />
Unternehmens im Randgebiet einer Großstadt:<br />
„Mit einem kreativen und zielgruppengerechten Ausbildungsmarketing<br />
versuchen wir, potenzielle Bewerberinnen und Bewerber für unsere Ausbildungsplätze<br />
als Industriefkaufmann/-frau und als Mechatroniker/-in anzusprechen.<br />
Tatsächlich funktioniert der erste Schritt gut: Unsere Inserate auf den<br />
Bewerberportalen werden überdurchschnittlich gut geklickt und wir erhalten<br />
Rückmeldungen. Aber das ist auch schon das Ende des Erfolges. Im laufenden<br />
Recruitingprozess springen uns immer wieder gute Bewerber ab. Woran kann<br />
das liegen – was kann ich tun?“<br />
Gabriele Weingärtner ist<br />
Trainerin und Coach<br />
und leitet die Ausbilder-<br />
Akademie GmbH.<br />
„Liebe Frau Hochstädter,<br />
den ersten Schritt zum erfolgreichen<br />
Recruiting zukünftiger<br />
Auszubildender<br />
haben Sie schon gemacht<br />
über eine zielgruppengerechte<br />
Ansprache. Dass<br />
nach dem Erstkontakt Jugendliche den Kontakt<br />
abbrechen, ist ein verbreitetes Problem.<br />
Wichtig ist, sich klarzumachen, dass alle<br />
Prozessschritte im Kontakt mit Bewerberinnen<br />
und Bewerbern relevant sind.<br />
Werden sie professionell und zuverlässig<br />
umgesetzt, minimiert man die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass geeignete Kandidatinnen<br />
oder Kandidaten vorzeitig abspringen.<br />
Um das besser zu verstehen, hilft es, sich<br />
in die Erlebniswelt junger Bewerber zu<br />
versetzen. Im Folgenden einige Beispiele,<br />
wie Jugendliche den Bewerbungsprozess<br />
empfinden; die Statements sind fiktiv, aber<br />
sie basieren auf einer Vielzahl von realen<br />
Fällen:<br />
Abbildung: © Ausbilder-Akademie GmbH<br />
12 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
Dokumentenkameras<br />
für den Unterricht<br />
„Die Anzeige liest sich gut, der Videoclip<br />
zur Ausbildung spricht mich an und das<br />
Unternehmen wirkt jung, modern und dynamisch.<br />
Doch die Ansprechpartnerin ist<br />
nicht zu erreichen, sie antwortet jetzt schon<br />
zwei Tage nicht auf meine Mail mit den<br />
Fragen. Als ich dort anrufe, lässt man mich<br />
in der Warteschleife verhungern und dann<br />
lande ich bei einem Kollegen der Ansprechpartnerin<br />
– sie hat Urlaub und er kann mir<br />
leider keine Auskunft geben. Ein zweites Mal<br />
werde ich nicht anrufen. Schade, das wäre<br />
interessant gewesen – also zum nächsten<br />
Unternehmen.“<br />
„Ich hätte die Stelle gerne, also will ich<br />
meine Bewerbung hochladen. Leider geht<br />
das nicht so unkompliziert wie erwartet.<br />
Habe ich dann endlich meine Unterlagen<br />
hochgeladen, möchte ich nicht lange warten:<br />
Eine direkte Eingangsbestätigung mit<br />
Infos zum weiteren Verlauf sowie ein regelmäßiges<br />
Update über den Stand meiner<br />
Bewerbung finde ich selbstverständlich.<br />
Leider dauert es viel zu lange, bis ich eine<br />
Rückmeldung bekomme. Da werde ich<br />
mich wohl beim nächsten Unternehmen<br />
bewerben.“<br />
„Ich habe eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />
bekommen. Das Unternehmen bietet<br />
als Optionen ein telefonisches Interview<br />
an, ein Interview per Videochat oder ein<br />
Präsenzinterview vor Ort. Ich finde es gut,<br />
dass ich wählen kann, aber klare und eindeutige<br />
Angaben und Anleitungen darüber,<br />
wie und wo das Gespräch abläuft, gibt es in<br />
der Einladung nicht. Bevor ich den Informationen<br />
hinterherlaufe, nehme ich lieber die<br />
Einladung bei einem anderen Ausbildungsunternehmen<br />
an – zum Glück habe ich mehrere<br />
Optionen.“<br />
„Das virtuelle Bewerberinterview startet,<br />
und bei mir funktioniert alles: Die Software<br />
ist mit meinem Rechner kompatibel,<br />
Internetverbindung steht, Kamera, Licht<br />
und Headset sind eingeschaltet, das reduziert<br />
meine Aufregung. Aber nun hänge<br />
ich im Warteraum. Verspätet werde ich<br />
zugeschaltet, aber leider kann ich meine<br />
Gesprächspartner weder gut sehen noch<br />
hören, und auch das angekündigte Teilen<br />
des Bildschirms mit den Informationen zum<br />
Ultra-HD-Auflösung<br />
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JOURIST DC80<br />
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unabhängige Tests bestätigen: Die<br />
JOURIST DC80 Dokumentenkamera<br />
ist ungemein praktisch. Mit 8MP Ultra-HD-Auflösung<br />
liefert sie ein detailreiches<br />
Bild. Der Kameraarm lässt sich<br />
ideal ausrichten. Die Lernvideos erstellen<br />
Sie in OBS mit 30 fps bei Full HD.<br />
Verbindung mit PC, Mac per USB.<br />
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NEU<br />
Dokumentenkamera<br />
JOURIST DC960<br />
EUR 279,-<br />
inkl. Fernbedienung<br />
HDMI- / VGA-Ausgang<br />
zum Smartboard,<br />
Projektor, Display<br />
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Ausbildungsunternehmen<br />
startet<br />
nicht – nicht sehr<br />
professionell.<br />
Schade.“<br />
Gespräch<br />
Zwischenbescheid<br />
Auswahlverfahren<br />
„Das Vorstellungsgespräch<br />
ist super<br />
gelaufen. Ich hatte<br />
eine gute Ortsund<br />
Wegbeschreibung<br />
erhalten,<br />
bin freundlich<br />
aufgenommen<br />
worden, musste<br />
nicht lange warten<br />
und die Atmosphäre<br />
war entspannt. Ich hatte Möglichkeiten,<br />
selbst Fragen zu stellen und habe<br />
viele Informationen zur Ausbildung, zu<br />
meinen Weiterbildungsmöglichkeiten und<br />
den Ausbilder/-innen bekommen. Aber jetzt<br />
nach dem Vorstellungsgespräch heißt es<br />
wieder warten – warum bekomme ich keine<br />
schnelle Rückmeldung über den aktuellen<br />
Stand? Wenn ich zu lange warten muss, entscheide<br />
ich mich für etwas Anderes.“<br />
Empfang<br />
Zusage/<br />
Absage<br />
Umfeld<br />
» transparent,<br />
» schnell und zeitnah,<br />
» ansprechend,<br />
1.Tag<br />
» einfach für alle Beteiligten,<br />
Vertrag<br />
Zeit bis<br />
1.Tag<br />
Anreise<br />
» mit einem hohen Maß an Mensch -<br />
lichkeit und Empathie<br />
Erreichbarkeit<br />
Einladung<br />
Erstkontakt<br />
Telefonat/<br />
E-Mail<br />
Unternehmensimage<br />
Die einzelnen Phasen des Recruiting prozesses bilden<br />
eine Kette. An jeder Stelle davon kann es zu Fehlern<br />
kommen, bei denen geeignete Bewerberinnen<br />
und Bewerber verloren gehen.<br />
„Es hat geklappt, die Zusage ist da – aber<br />
wo bleibt der Ausbildungsvertrag? Für mich<br />
ist es wichtig, die Fakten vorliegen zu haben<br />
und sicher zu sein – sonst entscheide ich<br />
mich doch noch um.“<br />
„Jetzt habe ich den Vertrag in der Tasche<br />
und kann mich auf die restliche Schulzeit<br />
konzentrieren. Aber warum höre ich nichts<br />
mehr von meinem zukünftigen Ausbildungsunternehmen?<br />
Haben die mich vergessen?<br />
Wie geht es weiter? Es wäre doch so einfach,<br />
in diesen Wochen in Kontakt zu bleiben,<br />
immer wieder Informationen zur Verfügung<br />
zu stellen oder von mir anzufordern. Auch<br />
wäre es toll, meine zukünftigen Mitauszubildenden<br />
und das Ausbildungspersonal schon<br />
vorab kennenzulernen. Vielleicht ist das<br />
doch nicht die richtige Ausbildung für mich.“<br />
Die Beispiele zeigen: Jeder Schritt in der<br />
Kette birgt das Risoko, Bewerberinnen und<br />
Bewerber zu verlieren. Überprüfen Sie Ihre<br />
Prozesse anhand dieser Beispiele – wie<br />
sieht es denn bei Ihnen aus? Stellen Sie sicher,<br />
dass bei Ihnen jeder Schritt:<br />
stattfindet. Sorgen Sie dafür, dass alle Ansprechpartner<br />
erreichbar und informiert sind. Das<br />
ist nicht nur dafür wichtig, eine gute Kandidatenauswahl<br />
zu haben und keine potenziellen<br />
Nachwuchskräfte zu verlieren. Ein guter, professioneller<br />
Recruitingprozess ist auch bereits<br />
Teil des Onboarding der neuen Auszubildenden.<br />
In dieser Phase des sogenannten Preboardings<br />
vor Ausbildungsbeginn werden die ersten<br />
Weichen für den gemeinsamen Erfolg gelegt.<br />
Vervollständigt wird dieser Onboardingprozess<br />
durch die systematische Integration der jungen<br />
Kolleginnen und Kollegen in den ersten Monaten.<br />
Onboarding und Nachwuchskräftebindung<br />
fängt aber schon beim richtigen Recruiting an<br />
– jeder Schritt zählt hier.“ ■<br />
Haben Sie konkrete Problem stellungen<br />
oder Fragen, bei denen Sie sich Tipps<br />
wünschen? Schreiben Sie uns an:<br />
» redaktion@avr-verlag.de<br />
14 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
Perspektivwechsel<br />
Die Welt aus neuen Blickwinkeln zu betrachten, hilft andere Perspektiven zu verstehen. Dazu trägt Engagement Global –<br />
Service für Entwicklungsinitiativen seit 2012 bei: mit vielfältigen Angeboten für entwicklungspolitisches Engagement, auch<br />
für Jugendliche und Fachkräfte in Bildung und Erziehung. Auf der didacta kommen Sie mit uns vom 7. bis 11. Juni 2<strong>02</strong>2<br />
täglich ins Gespräch in Halle 07.1, Stand B-030.<br />
Anzeige<br />
Foto: © Thomas Range/Engagement Global<br />
BtE – Bildung trifft Entwicklung<br />
Ob Globalisierung, Klimawandel oder Migration:<br />
Komplexe Themen lassen sich im Unterricht<br />
am besten anhand von Beispielen erklären.<br />
BtE vermittelt qualifizierte Referentinnen und<br />
Referenten, die auch in Ländern des Globalen<br />
Südens gelebt und gearbeitet haben, an Kindergärten,<br />
Schulen, Hochschulen sowie Einrichtungen<br />
der außerschulischen Jugend- und<br />
Erwachsenenbildung. Der Chat der Welten von<br />
BtE kombiniert Globales Lernen mit digitalen<br />
Medien. Schulklassen in Deutschland tauschen<br />
sich dabei online mit Menschen in Asien, Afrika<br />
und Lateinamerika aus.<br />
https://www.bildung-trifft-entwicklung.de/de/<br />
ENSA<br />
Das entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm<br />
ENSA fördert internationale Partnerschaften<br />
zwischen Schulen aus Deutschland<br />
und Schulen aus Ländern in Afrika, Asien,<br />
Lateinamerika und Südosteuropa. Gefördert<br />
werden Anbahnungsreisen für Schulen, die<br />
eine neue Partnerschaft starten wollen, und<br />
Begegnungsreisen für Schulen, die eine bestehende<br />
Partnerschaft intensivieren und Projekte<br />
gemeinsam umsetzen wollen. Ergänzend<br />
bieten wir außerdem Weiterbildungen und<br />
Netzwerkveranstaltungen für Lehrkräfte und<br />
Mitarbeitende von Nichtregierungsorganisationen<br />
(NRO) an.<br />
https://ensa.engagement-global.de<br />
Schulwettbewerb<br />
„Alle für eine Welt für alle“<br />
Der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik<br />
„Alle für eine Welt für alle“ ruft Schülerinnen<br />
und Schüler dazu auf, sich mit Themen der<br />
globalen Entwicklung zu beschäftigen. Eine<br />
neue Runde startet zum Schuljahresbeginn<br />
2<strong>02</strong>3/2<strong>02</strong>4. Den Wettbewerb begleitet eine<br />
Wanderausstellung mit Good Practice-Beispielen<br />
der vergangenen Runden, die Schulen kostenfrei<br />
ausleihen können. Einblick an unserem Stand<br />
auf der didacta, Halle 07.1, Stand B-030.<br />
www.eineweltfueralle.de<br />
Song Contest „Dein Song für eine Welt!“<br />
Der Song Contest ruft Kinder und Jugendliche<br />
zwischen 10 und 25 Jahren dazu auf, sich musikalisch<br />
mit Themen globaler Entwicklung auseinanderzusetzen<br />
und ihren eigenen Song zu<br />
komponieren. Teilnehmen können junge Menschen<br />
aus Deutschland sowie aus Ländern des<br />
Globalen Südens als Solistin oder Solist, Band,<br />
Chor oder Schulklasse. Eine neue Runde startet<br />
Anfang 2<strong>02</strong>3.<br />
https://eineweltsong.de<br />
Orientierungsrahmen<br />
Globale Entwicklung (OR)<br />
Der OR für den Lernbereich Globale Entwicklung<br />
zeigt, wie Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />
mit globaler Perspektive fest im<br />
Unterricht verankert werden kann. Er ist von<br />
der Kultusministerkonferenz empfohlen und<br />
bietet Anregungen für die Fächer der Sekundarstufe<br />
I und die Grundschule sowie für den<br />
fächerverbindenden Unterricht. Engagement<br />
Global stellt kostenfrei Lern- und Lehrmaterialien<br />
zu unterschiedlichen Themen zur<br />
Verfügung.<br />
https://ges.engagement-global.de/<br />
mediathek.html<br />
weltwärts<br />
Mit dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst<br />
weltwärts engagieren sich Menschen<br />
zwischen 18 und 28 Jahren in einem Land in<br />
Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa oder<br />
Ozeanien für eine nachhaltige Entwicklung. Für<br />
6 bis 24 Monate arbeiten sie in lokalen Projekten<br />
mit, zum Beispiel in den Bereichen Bildung,<br />
Gesundheit, Umwelt oder Menschenrechte. Voraussetzungen<br />
sind ein Schulabschluss, Offenheit<br />
und Lernbereitschaft sowie Interesse an den<br />
Kulturen und Lebensverhältnissen in Ländern<br />
des Globalen Südens. Ziel von weltwärts ist es,<br />
Menschen in der Einen Welt zu verbinden, um<br />
mit- und voneinander zu lernen.<br />
https://weltwaerts.de<br />
Kontakt: Engagement Global gGmbH<br />
Friedrich-Ebert-Allee 40 | 53113 Bonn<br />
www.engagement-global.de<br />
info@engagement-global.de<br />
Infotelefon: 0800 188 7 188
AUSBILDUNG<br />
Berufsschullehrkräfte aus ganz Norwegen kamen im März 2<strong>02</strong>0 in das norwegische Larvik, um sich<br />
didaktische Anregungen zur Schulung von Hochvoltkompetenzen im Kfz-Bereich zu holen.<br />
AUSBILDUNG MIT<br />
1000 VOLT<br />
E-Autos erfordern von Kfz-Fachkräften neue Kompetenzen.<br />
In Norwegen, einem der Vorreiterländer der Elektromobilität,<br />
lernen Fachkräfte den Umgang mit Hochvolttechnik.<br />
Text Vincent Hochhausen<br />
Neue Serie<br />
Deutsche Bildungsunternehmen verfügen<br />
über Ideen und Konzepte, um die Transformation<br />
der Aus- und Weiterbildung innovativ<br />
mitzugestalten. <strong>Bildungspraxis</strong> stellt in einer<br />
neuen Serie Best Practice-Beispiele vor.<br />
Die Zahl der Elektroautos<br />
auf Deutschlands Straßen<br />
wird rapide steigen: Lag<br />
das Ziel vor der letzten Bundestagswahl<br />
noch bei sieben bis zehn Millionen zugelassenen<br />
Fahrzeugen bis 2030, hat die<br />
Abbildung: © Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG<br />
16 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
seit 2<strong>02</strong>1 amtierende Ampelkoalition<br />
dies auf 15 Millionen aufgestockt. Bis<br />
dahin ist es noch ein weiter Weg, denn<br />
momentan sind erst rund 1,3 Millionen<br />
Elektroautos in Deutschland zugelassen.<br />
Doch das Wachstum beschleunigt<br />
sich – 2<strong>02</strong>1 gab es mit über 350 000 so<br />
viele Neuzulassungen wie nie zuvor.<br />
1000 Volt Spannung<br />
Für die Fachkräfte in Kfz-Berufen bedeutet<br />
das eine massive Umstellung.<br />
Elektroautos funktionieren anders als<br />
Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor<br />
und verlangen bei der Wartung und<br />
Reparatur neue Kompetenzen. Dazu<br />
gehört der richtige Umgang mit Hochspannungstechnik,<br />
denn im Elektromotor<br />
herrschen Spannungen von 1000<br />
Volt – eine potenzielle Gefahrenquelle.<br />
„In den Kfz-Berufen muss daher jeder,<br />
der beruflich mit elektrischer Antriebstechnik<br />
in Kontakt kommt, eine<br />
Qualifizierung zum Fachkundigen für<br />
Hochvolttechnik in Kraftfahrzeugen<br />
nachweisen“, sagt Markus Milwa vom<br />
Lehrsystemanbieter Christiani. Das<br />
Unternehmen hat daher eigens den<br />
HV-Trainer – HV steht für Hochvolt<br />
– entwickelt, ein Schulungssystem,<br />
mit dem angehende und fertige Kfz-<br />
Mechatroniker/-innen unter realen<br />
Bedingungen den Umgang mit Hochvolttechnik<br />
erlernen und praxisnahe<br />
Aufgaben einüben können. Dazu<br />
gehört etwa das Lokalisieren und der<br />
Austausch von defekten Batteriezellen,<br />
die Messung von Spannung und von<br />
Isolationswiderständen oder die Behebung<br />
von Fehlern im Batterie- oder<br />
Antriebsmodul.<br />
Mittlerweile wird der HV-Trainer auch<br />
in anderen Ländern wie Norwegen ein-<br />
#excitingedu Kongress 2<strong>02</strong>2<br />
20. – 21. September Zeiss-Großplanetarium Berlin<br />
Let’s talk! Informieren, austauschen, gestalten.<br />
Wir suchen dich: Call for Papers<br />
Endlich sehen wir uns im echten Leben wieder! Der #excitingedu Kongress 2<strong>02</strong>2 steht unter<br />
dem Motto: Let’s talk! Informieren, austauschen, gestalten. Nach 2 Jahren Lehren und Lernen<br />
unter den Bedingungen der Pandemie haben wir alle viel erfahren und gelernt, deshalb bietet der<br />
Kongress neben praxisbezogenen Workshops und Vorträgen zu digitalem Unterricht auch viele<br />
Möglichkeiten sich auszutauschen und eigene Ideen vorzustellen. Ihr habt Lust den #excitingedu<br />
Kongress 2<strong>02</strong>2 aktiv mitzugestalten? Beteiligt euch an unserem Call-for-Papers!<br />
Tickets und mehr Infos zum Call-for-Papers über: https://excitingedu.de/excitingedu-kongress/<br />
Jetzt deinen<br />
Vorschlag<br />
einreichen!
AUSBILDUNG<br />
gesetzt. Dort sind E-Autos, anders als<br />
in Deutschland, bereits der Normalfall<br />
auf den Straßen: 65 Prozent der Autos,<br />
die dort 2<strong>02</strong>1 zugelassen wurden, fahren<br />
ausschließlich elektrisch, Tendenz<br />
steigend. In keinem Land der Welt ist<br />
der Anteil von elektrisch angetriebenen<br />
Autos so hoch. Dieser rapide Wandel<br />
in der Automobilbranche hat sich allerdings<br />
nicht genügend in der Qualifizierung<br />
der Fachkräfte niedergeschlagen.<br />
Das kritisieren zumindest die norwegischen<br />
Gewerkschaftler Christoffer<br />
Heggholmen und Arvid Ellingsen: „Wir<br />
hinken sowohl bei der Ausbildung als<br />
auch bei den Kompetenzanforderungen<br />
derjenigen hinterher, die ihre Ausbildung<br />
bereits abgeschlossen haben“,<br />
schreiben sie in einem aktuellen Beitrag<br />
für das norwegische Online-Fachmagazin<br />
Elbil24.<br />
Lehrkräfte als<br />
Multiplikatoren<br />
Der Bedarf an der Vermittlung von<br />
Kompetenzen beim Umgang mit Hochvolttechnik<br />
ist in Norwegen hoch. „Das<br />
meiste Interesse kommt von den Berufsschulen<br />
und Ausbildungszentren,<br />
denn dort findet in Norwegen der<br />
größte Teil der Ausbildung statt“, erklärt<br />
Sandra Strobl, die bei Christiani<br />
für die Kooperation mit den norwegischen<br />
Partnern zuständig ist. Um ihr<br />
Trainingskonzept für Kfz-Hochvolttechnik<br />
vorzustellen, führte Christiani<br />
an der Thor-Heyerdal-Schule in Larvik,<br />
die den HV-Trainer bereits einsetzt, im<br />
März 2<strong>02</strong>0 Schulungen für 30 Berufsschullehrkräfte<br />
durch. Die Teilnehmenden<br />
sollen ihr neu erworbenes Wissen<br />
als Multiplikatoren in ihre Schulen tragen.<br />
„Die Schulung kam gut an, leider<br />
machte uns gleich danach Covid einen<br />
Strich durch die Rechnung“, erzählt<br />
Strobel. 2<strong>02</strong>2 sollen wieder ähnliche<br />
Veranstaltungen stattfinden.<br />
■<br />
2<strong>02</strong>1 wurden in Deutschland so viele Elektroautos zugelassen wie nie zuvor.<br />
In Zukunft sollen die Fahrzeuge zum Normalfall auf deutschen Straßen werden.<br />
Abbildungen: © buffaloboy / Shutterstock.com<br />
18 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
Eine Initiative der:<br />
GemeinsamZukunftBilden
AUSBILDUNG<br />
News<br />
Gastronomieberufe<br />
modernisiert<br />
Das Hotel- und Gastgewerbe hat die Ausbildungsordnungen seiner sieben<br />
dualen Ausbildungsberufe modernisiert. Dabei ändern sich Berufsbezeichnungen:<br />
Aus den Restaurantfachleuten werden beispielsweise Fachleute für<br />
Restaurants und Veranstaltungsgastronomie. Als zweijähriger Ausbildungsberuf<br />
wurde die Fachkraft Küche neu geschaffen. In den modernisierten<br />
Ausbildungsordnungen soll ein Fokus auf Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz<br />
und Digitalisierung gelegt werden. Die neuen Ausbildungen starten<br />
im August dieses Jahres.<br />
» www.bibb.de/hogakue<br />
WENIGER<br />
BEWERBER<br />
DURCH CORONA<br />
48 Prozent der Unternehmen,<br />
die Ausbildungsplätze<br />
anbieten, geben an,<br />
dass die Zahl ihrer Bewerberinnen<br />
und Bewerber<br />
seit der Pandemie zurückgegangen<br />
ist. 41 Prozent<br />
meinen, dass auch die<br />
Qualität der Bewerbungen<br />
in dieser Zeit gesunken<br />
sei. Das geht aus einer<br />
Auswertung der Unternehmensbefragung<br />
Betriebe<br />
in der Covid-19-Krise<br />
hervor, die das Institut für<br />
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />
seit 2<strong>02</strong>0 regelmäßig<br />
unter 1500 bis 2000<br />
Betrieben deutschlandweit<br />
durchführt.<br />
» www.iab.de/de/<br />
befragungen/<br />
becovid.aspx<br />
Mehr Ausbildung,<br />
weniger Studium<br />
2<strong>02</strong>1 haben mehr junge<br />
Menschen eine Ausbildung<br />
begonnen als im Jahr davor.<br />
Die Zahl lag laut dem Statistischen<br />
Bundesamt mit<br />
rund 677 000 Personen um<br />
0,2 Prozent höher als 2<strong>02</strong>0.<br />
Gleichzeitig ging die Zahl<br />
der Studienanfänger um 3,8<br />
Prozent zurück. Auch im<br />
Übergangsbereich, also bei<br />
Bildungsmaßnahmen zwischen<br />
Schule und Ausbildung,<br />
sank die Zahl der Teilnehmenden.<br />
» www.destatis.de<br />
Abbildungen: © GaudiLab, Maksym Fesenko, Jacob Lund / Shutterstock.com<br />
20 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
Podcast<br />
für<br />
Ausbildende<br />
Im Mai ist auf dem Portal<br />
für Ausbilderinnen<br />
und Ausbilder foraus.<br />
de die Podcastreihe<br />
foraus.gehört – Neues<br />
für die Ausbildungspraxis<br />
gestartet. Dort<br />
werden regelmäßig<br />
aktuelle Themen aus<br />
der Ausbildungspraxis<br />
besprochen und Ergebnisse<br />
aus Projekten<br />
zum Einsatz digitaler<br />
Medien in der beruflichen<br />
Bildung vorgestellt.<br />
» www.foraus.de<br />
11. – 12.10.2<strong>02</strong>2 Berufliche Bildung –<br />
Perspektiven entwickeln und Chancen nutzen<br />
Jahreskongress Berufliche Bildung<br />
ICS der Messe Stuttgart<br />
Sichern Sie sich<br />
jetzt Ihr Ticket über:<br />
www.jakobb.de<br />
› Zeitgemäße Lernräume und -formen<br />
› Rekrutierung und Motivation von Auszubildenden<br />
› Keynotes von Prof. Dr. Volker Busch und Dr. Carmen Köhler<br />
Aktionspreis für<br />
Frühbucher bis<br />
31.07.2<strong>02</strong>2<br />
Veranstalter<br />
Partner<br />
In enger Kooperation mit
WEITERBILDUNG<br />
BILDUNGSREISE IN<br />
DIE ZUKUNFT<br />
Vom 7. bis 11. Juni lädt die didacta Bildungsmesse nach Köln ein. Für Praktiker<br />
aus der beruflichen Bildung gibt es dort zahlreiche Veranstaltungen.<br />
Praxis, Politik, Forschung und<br />
Wirtschaft diskutieren auf der<br />
didacta Bildungsmesse in Köln<br />
über Ziele einer zeitgemäßen Bildung<br />
und über Wege, diese umzusetzen. Wofür<br />
stehen Bildungsorte und Einrichtungen<br />
heute? Was zeichnet einen guten Entwicklungs-<br />
und Lernort nach den Erfahrungen<br />
mit der Pandemie aus? Welche Rolle spielen<br />
sie als Orte des Zusammenlebens und<br />
der Nähe? Was folgt daraus für Fach- und<br />
Lehrkräfte, für die Kinder und Jugendlichen?<br />
Mit welchen Konzepten und Mitteln<br />
können sie unterstützt werden? Fragen, denen<br />
der Didacta Verband auf seinen Veranstaltungsforen<br />
nachgeht.<br />
Foren für Aus- und Weiterbildung<br />
Fachkräfte sichern die Innovations- und<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Sie<br />
sorgen für Wachstum, Beschäftigung und Lebensqualität.<br />
In vielen Branchen fehlt jedoch<br />
gut ausgebildetes Personal, insbesondere<br />
junge Menschen, die das duale Berufsausbildungssystem<br />
durchlaufen. Laut Bundeswirtschaftsministerium<br />
fehlen vor allem<br />
Fachkräfte im Handwerk, in der Metall- und<br />
Elektroindustrie sowie in sozialen Berufen,<br />
Abbildung: © Koelnmesse / didacta<br />
22 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
GPDM<br />
DIE BILDUNGS<br />
ARCHITEKTEN<br />
Auf der<br />
didacta<br />
Bildungsmesse<br />
gibt<br />
es Innovationen<br />
in der Berufsbildung<br />
hautnah zu<br />
erleben.<br />
ARENA4YOU<br />
Berufe im Fußballstadion erkunden:<br />
14 Stationen über 40 Berufe.<br />
Praxisnahe und spannende Berufsorientierung<br />
für Jugendliche, die hängen bleibt.<br />
Rufen Sie uns an und erfahren Sie mehr.<br />
beispielsweise in der Altenpflege oder der<br />
Gesundheits- und Krankenpflege.<br />
GPDM Die Bildungsarchitekten<br />
Technologiepark 8 | 33100 Paderborn<br />
+49 5251 7760-0 | info@gpdm.de<br />
Wie können wieder mehr junge Menschen<br />
für Ausbildungsberufe begeistert werden?<br />
Welche pädagogisch-didaktischen Konzepte<br />
erfüllen die Anforderungen der Unternehmen<br />
an eine zeitgemäße Aus- und<br />
Weiterbildung? Inwiefern tragen technische<br />
Innovationen wie die Künstliche Intelligenz<br />
zu einer Weiterentwicklung der Qualifizierungsangebote<br />
bei? Diesen und weiteren<br />
Fragen widmen sich der Didacta Verband<br />
und seine Partner auf den Foren Berufliche<br />
Bildung und myQ/Weiterbildung.<br />
Lerninhalte<br />
strukturiert - immer aktuell -<br />
jederzeit nutzbar<br />
Lernsituationen<br />
definieren<br />
vorhandene<br />
Lerninhalte nutzen<br />
Eigene Inhalte<br />
erstellen<br />
Moderne<br />
Lernmethoden<br />
Freier Eintritt<br />
zur didacta!<br />
&<br />
MITMACHEN<br />
GEWINNEN!<br />
<strong>Bildungspraxis</strong> verlost<br />
25 Tagestickets für die<br />
didacta – Bildungsmesse.<br />
Einfach bis zum 1. Juni<br />
www.bildungspraxis.de/gewinnspiele<br />
besuchen und teilnehmen!<br />
Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Gewinn<br />
wird nicht bar ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Mitarbeiter der AVR und Gewinnservices sind von der Teilnahme<br />
ausgeschlossen.<br />
Lernvideos Aufgabensammlungen eLearning Kurse<br />
Prüfungsvorbereitung Fachbücher Simulationen Lernkontrollen uvm.<br />
Alle verfügbaren Inhalte sortiert nach Technologien<br />
sind in der Contentplattform abrufbar!<br />
lx.festo.com
WEITERBILDUNG<br />
Auszüge aus dem Programm:<br />
Dienstag, 7. Juni 2<strong>02</strong>2<br />
11 Uhr<br />
Ausbildung 4.0 – Digitalisierung in<br />
beruflicher Aus- und Weiterbildung<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
11 Uhr<br />
Zielerreichung durch pädagogischdidaktische<br />
Konzeption Qualifizierungsangebote<br />
in der Wirtschaft –<br />
ein Vortrag von Thomas Sattelberger<br />
Forum myQ<br />
12.15 Uhr<br />
Neustart nach der Pandemie? Welche<br />
Chancen sich für den Übergang von der<br />
Schule in die Berufsbildung ergeben<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
14 Uhr<br />
Azufi.de – der innovative Azubi-Finder<br />
für Köln und Umgebung<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
15 Uhr<br />
Gute Lernortkooperation ist<br />
Wirtschaftsförderung in der Region.<br />
Durch den Fachkräftemangel wird die<br />
duale Ausbildung immer wertvoller.<br />
Was lockt junge Menschen in die<br />
Berufsausbildung?<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
Mittwoch, 8. Juni 2<strong>02</strong>2<br />
11 Uhr<br />
Digitale Schlüsselkompetenzen für<br />
Lehrkräfte am Berufskolleg<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
11 Uhr<br />
Zukunftsorientierte Aus- und<br />
Weiterbildung<br />
Forum myQ<br />
12.15 Uhr<br />
Pflege – ein Berufsfeld mit Zukunft?<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
12.30 Uhr<br />
Innovative digitale Lernkonzepte und<br />
der Aspekt der Teilhabe<br />
Forum myQ<br />
14 Uhr<br />
Wie schaffen wir zeitgemäßes Lehren und<br />
Lernen in der beruflichen Bildung?<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
14.30 Uhr<br />
NAWID: Adaptives E-Learning für das<br />
BFW Frankfurt am Main<br />
Forum myQ<br />
15 Uhr<br />
Ethik in der Digitalisierung<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
Donnerstag, 9. Juni 2<strong>02</strong>2<br />
11 Uhr<br />
How can I help? Der Einsatz von Feelgood-Manager/-innen<br />
in Unternehmen<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
11 Uhr<br />
Lehre im Wandel<br />
Forum myQ<br />
12.15 Uhr<br />
Digitalisierung als Booster für die<br />
Berufsbildung?<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
14 Uhr<br />
Wie das Handwerk mit der Zeit geht –<br />
Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
14.30 Uhr<br />
Vorstellung des Projektes GRETA<br />
Forum myQ<br />
15 Uhr<br />
Mit dem NETZWERK Q 4.0 in die<br />
Ausbildung 4.0 durchstarten<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
24 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
Freitag, 10. Juni 2<strong>02</strong>2<br />
11 Uhr<br />
Der Wettbewerb InnoVET: Innovationen<br />
für eine exzellente berufliche Bildung<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
12.15 Uhr<br />
Gute Schule – Auf die Lehrkräfte kommt<br />
es an. Veränderungen die es jetzt braucht<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
15 Uhr<br />
Generation Z –<br />
Eine Herausforderung<br />
für Unternehmen<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
Das gesamte<br />
Programm der didacta<br />
Messe mit weiteren<br />
Informationen:<br />
www.didactamesse.de<br />
14 Uhr<br />
Blended Learning in der Berufsschule –<br />
mehr Chancen als Risiken? Wie Lernen<br />
auf Distanz mit den Erkenntnissen der<br />
Pandemie weiterentwickelt werden kann<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
Samstag, 11. Juni 2<strong>02</strong>2<br />
11 Uhr<br />
Berufsbildung international<br />
Forum Berufliche Bildung<br />
■<br />
Sie wollen MEHR?<br />
Bilden Sie sich flexibel weiter!<br />
Mit der mobile.schule Flatrate können Sie<br />
mehrmals pro Woche an praxis orientierten<br />
Online-Kursen zu den Themen Technik, Pädagogik,<br />
Didaktik und Methodik teilnehmen.<br />
www.mobileschule.net<br />
Ein Angebot der mobile.schule GmbH
WEITERBILDUNG<br />
News<br />
WÄHREND CORONA:<br />
MEHR LEHRKRÄFTE-<br />
FORTBILDUNG ZU<br />
DIGITALEM LERNEN<br />
Weiterbildungsmotivation<br />
unter Beschäftigten hoch<br />
Während der Coronapandemie<br />
haben mehr Lehrkräfte an Fortbildungen<br />
zum Einsatz digitaler<br />
Medien im Unterricht teilgenommen<br />
als vorher. Das geht aus der<br />
Studie „Kontinuität und Wandel<br />
der Schule in Krisenzeiten“ KWIK<br />
hervor, die Forscher des Leibniz<br />
Institutes für die Pädagogik der Naturwissenschaften<br />
und Mathematik<br />
zusammen mit weiteren Kooperationspartnern<br />
durchführten. 477 von<br />
1<strong>02</strong>6 befragten Lehrkräften gaben<br />
an, 2<strong>02</strong>0 oder 2<strong>02</strong>1 Fortbildungen<br />
zu digitalem Lernen genutzt zu haben,<br />
für die Vorjahre bejahten dies<br />
Zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland wollen sich<br />
nur 2<strong>02</strong> Befragte. Für die Studie<br />
weiterbilden, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu sichern.<br />
wurden 2<strong>02</strong>0 und 2<strong>02</strong>1 Lehrkräfte<br />
Das ist ein Ergebnis des Randstad Arbeitsmarktbarometers,<br />
und Schulleitungen aus sieben<br />
für das rund 800 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
Bundesländern befragt.<br />
befragt wurden. Gleichzeitig ergab die Befragung, dass<br />
» www.iea.nl/de/kwik 48 Prozent sich nicht sicher sind, welche Fähigkeiten sie<br />
am besten weiterbilden sollten<br />
Teilqualifikation<br />
erhöht Jobchancen<br />
Abstand<br />
News<br />
Teilqualifikationen, in denen Erwachsene<br />
ohne Berufsabschluss<br />
in zwei- bis sechsmonatigen<br />
Fortbildungen berufliche Kompetenzen<br />
erwerben, sind besonders<br />
erfolgreiche Weiterbildungsangebote.<br />
Das ist das Ergebnis der<br />
Untersuchung Berufsabschluss<br />
durch Weiterbildung – Zur<br />
Wirksamkeit beruflicher Nachqualifizierung<br />
der Bertelsmann<br />
Stiftung. Zwölf Monate nach Abschluss<br />
der Qualifizierung hatten<br />
72 Prozent der Teilnehmenden<br />
eine Beschäftigung.<br />
» www.bertelsmann-stiftung.de<br />
Abbildungen: © Master1305, SFIO CRACHO, nuntarat eksawetanant / Shutterstock.com<br />
26 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
Das Komplett-Paket für<br />
Ihre Ausbildung<br />
Ausbildungseinrichtungen für die<br />
Ausstattung professioneller, funktionaler<br />
Ausbildungsräume und für<br />
die Verwirklichung eines modernen,<br />
erfolgreichen Unterrichts.<br />
ELABO bietet Ihnen das<br />
Komplett-Paket für eine<br />
gelungene Ausbildung.<br />
Kritik an formaler Weiterbildung<br />
„Die formale berufliche Weiterbildung<br />
genügt derzeit ihrem gesetzlich<br />
zugewiesenen Anspruch einer<br />
höherqualifizierenden Berufsbildung<br />
in Deutschland nur unzureichend.“<br />
Das ist eine der neun Thesen einer<br />
Arbeitsgruppe von Berufsbildungsexperten<br />
unter der Leitung des Vorsitzenden<br />
des Bundesinstituts für<br />
berufliche Bildung Friedrich Hubert<br />
Esser. Die Arbeitsgruppe erarbeitet<br />
Vorschläge für eine zukunftsgerichtete<br />
Berufsbildung. Die Wissenschaftler<br />
fordern unter anderem eine<br />
Modularisierung der formalen Weiterbildung<br />
sowie berufsbegleitende,<br />
flexible non-formale Kompetenzentwicklung<br />
von Arbeitnehmern.<br />
Besuchen Sie<br />
uns auf der<br />
didacta 2<strong>02</strong>2<br />
vom 07.-11.06.<br />
in Köln!<br />
Halle 9.1<br />
Stand C<strong>02</strong>0<br />
» www.bibb.de/de/154751.php<br />
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Tel. +49 7951 307-0<br />
info@elabo.de
INTERNATIONAL<br />
ZEIGEN, WAS<br />
MAN KANN<br />
In diesem Jahr feiert das Gesetz zur<br />
Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse<br />
seinen zehnten Geburtstag.<br />
Die Anerkennung ist wichtig –<br />
für Fachkräfte, aber auch für<br />
Unternehmen.<br />
Text Vincent Hochhausen<br />
Als Eric Appiah aus Ghana<br />
2014 ins Saarland kam,<br />
fand er nicht so schnell<br />
eine Arbeit, wie er erwartet hatte. Trotz<br />
seiner langjährigen Erfahrung als Elektroinstallateur<br />
erhielt er erst nach über 60<br />
Bewerbungen eine Anstellung – als Elektrohilfe.<br />
Nach Beratungsgesprächen mit<br />
der Handwerkskammer Saarland fasste er<br />
den Schluss, seinen ghanaischen Berufsabschluss<br />
in Deutschland anerkennen zu lassen.<br />
Er suchte seine Dokumente zusammen<br />
und ließ sie übersetzen. Seit 2017 ist sein<br />
Berufsabschluss voll anerkannt. Für Appiah<br />
bedeutete das einen Aufstieg zur Fachkraft<br />
– und mehr Lohn.<br />
Eric Appiah ist einer von über 120 000<br />
Antragstellern, deren ausländische Berufsabschlüsse<br />
seit dem Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes<br />
2012 als gleichwertig mit<br />
einem deutschen Abschluss anerkannt wurden.<br />
„Im Anerkennungsverfahren prüft die<br />
zuständige Behörde die Gleichwertigkeit des<br />
vorliegenden Abschlusses mit einem deutschen<br />
Referenzberuf “, sagt Claudia Moravek,<br />
Leiterin des Arbeitsbereiches Anerkennung<br />
ausländische Berufsabschlüsse am Bundesinstitut<br />
für Berufsbildung. Für das Verfahren<br />
In Zahlen<br />
» Die meisten Antragsteller auf Anerkennung<br />
ihrer Abschlüsse kommen aus<br />
Rumänien: über 15 000 seit 2012.<br />
» Nur bei rund 4 Prozent aller Anträge<br />
wird keine Gleichwertigkeit<br />
der Abschlüsse festgestellt. Bei<br />
über 40 Prozent der Anträge 2<strong>02</strong>0<br />
lag eine teilweise Gleichwertigkeit<br />
der Berufsabschlüsse vor.<br />
» Die große Mehrheit der Anträge,<br />
rund 74 Prozent, betrifft die<br />
Gesundheitsberufe.<br />
Informationen für<br />
Arbeitgeber<br />
» Unternehmen, die ausländische Fachkräfte<br />
beschäftigen oder dies tun<br />
wollen, können sich hier über Ablauf<br />
und Vorteile der Anerkennung sowie<br />
über das Arbeitgebersiegel „Wir fördern<br />
Anerkennung“ informieren:<br />
www.anerkennung-in-deutschland.de/<br />
html/de/arbeitgeber.php<br />
Beratung und Förderung<br />
» Fachkräfte, die ihren Berufsabschluss<br />
anerkennen wollen, sollten<br />
sich dabei beraten lassen. Hilfestellungen<br />
geben zum Beispiel die<br />
örtlichen Handwerks- oder Industrie-<br />
und Handelskammern. Weitere<br />
Beratungsmöglichkeiten sowie Informationen<br />
über finanzielle Förderung<br />
für Antragsteller gibt es<br />
auf dem Portal zum Anerkennungsgesetz<br />
der Bundesregierung:<br />
www.anerkennung-in-deutschland.de<br />
sind Dokumente erforderlich, die die Inhalte<br />
und Dauer der Ausbildung belegen. Normalerweise<br />
dauert die Bearbeitung des Antrages<br />
rund drei bis vier Monate. Wenn dabei festgestellt<br />
wird, dass die ausländische Ausbildung<br />
die Inhalte des deutschen Berufsbildes nur<br />
28 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
unvollständig abbildet, wird der Abschluss<br />
teilweise anerkannt. Die fehlenden Inhalte<br />
können die Antragsteller in sogenannten Anpassungsqualifizierungen<br />
nachholen. Haben<br />
sie diese erfolgreich abgeschlossen, wird der<br />
Berufsabschluss vollständig anerkannt – er<br />
ist nun in allen Belangen gleichwertig mit<br />
einem in Deutschland gemachten Berufsabschluss<br />
im entsprechenden Beruf. So war es<br />
auch bei Eric Appiah. In Fällen, bei denen die<br />
vorliegenden Zeignisse nicht genug über die<br />
genauen Inhalte der Ausbildung aussagen,<br />
können Antragsteller ihre beruflichen Fähigkeiten<br />
auch in einer Qualifikationsanalyse<br />
nachweisen.<br />
Reglementierte und<br />
nicht-reglementierte Berufe<br />
Ein Antrag auf Anerkennung kommt für<br />
alle in Frage, die eine staatlich anerkannte<br />
Berufsqualifikation im Ausland nachweisen<br />
können und in Deutschland arbeiten wollen.<br />
Rund ein Drittel der Anträge wird von Personen<br />
gestellt, die im Ausland wohnen, der<br />
Rest aus Deutschland. Für bestimmte Berufe,<br />
deren Ausübung rechtlich geschützt ist, ist<br />
eine Anerkennung des Abschlusses die Voraussetzung,<br />
um diesen Beruf in Deutschland<br />
ausüben zu dürfen. Dazu zählen Ärzte, Lehrkräfte,<br />
Ingenieure oder Gesundheitsberufe,<br />
sie werden als reglementierte Berufe bezeichnet.<br />
Daneben gibt es nicht-reglementierte<br />
Berufe. Hier ist eine Anerkennung nicht gesetzlich<br />
vorgeschrieben – aber für alle Beteiligten<br />
sinnvoll, erklärt Claudia Moravek: „Die<br />
Fachkräfte können so ihre Qualifikationen<br />
verlässlich nachweisen und schaffen damit<br />
eine Grundlage für angemessene Entlohnung.<br />
Und Unternehmen können sich so sicher<br />
sein, was ihre Mitarbeiter können, damit<br />
sie sie bestmöglich einsetzen können.“ Seit<br />
der Verabschiedung des Anerkennungsgesetzes<br />
vor zehn Jahren sind die Antragszahlen<br />
stark gestiegen, von rund 10 000<br />
auf über 30 000 jährlich. Bis Ende 2<strong>02</strong>2<br />
soll nun eine Antragstellung auch online<br />
ermöglicht werden – damit dieser positive<br />
Trend anhält.<br />
■<br />
eduApps: DAS NEUE MUST-HAVE<br />
FÜR LEHRKRÄFTE<br />
Hilfreiche<br />
Lehr- und<br />
Lern-Apps für<br />
Lehrkräfte<br />
Das neue Portal eduApps bietet eine Übersicht über<br />
digitale Angebote für Schule und Unterricht. Für alle<br />
Schulformen und Fächer. Kostenlos und immer aktuell!<br />
Das ist noch nicht alles: Mit eduApps PLUS können Sie<br />
digitale Angebote auch direkt nutzen. So oft und wann<br />
immer Sie wollen, zu Hause oder im Klassenzimmer.<br />
www.eduapps.de
INTERNATIONAL<br />
News<br />
UNESCO kritisiert<br />
profitorientierte Bildung<br />
Die UNESCO hat ihren Weltbildungsbericht 2<strong>02</strong>1/22 auf Deutsch vorgelegt.<br />
Darin fordert sie stärkere Bemühungen, allen Kindern weltweit<br />
mindestens zwölf Jahre kostenfreie, öffentlich finanzierte Schulbildung<br />
zu garantieren. In ärmeren Ländern mache der Anteil privater Ausgaben<br />
an den Bildungskosten 39 Prozent aus, in reicheren dagegen nur 16<br />
Prozent. Das führe zu Bildungsungerechtigkeit.<br />
» www.unesco.de/bildung/agenda-bildung-2030/<br />
unesco-weltbildungsbericht<br />
EUROPA-QUIZDUELL<br />
FÜR SCHULKLASSEN<br />
Bei dem Quiz „that’s eUrope“<br />
können Schulklassen international<br />
gegeneinander in einem Online-<br />
Quizduell mit zwanzig Fragen zu<br />
Europa und der EU antreten. Die<br />
richtigen Antworten werden jeweils<br />
mit einem kurzen Text oder<br />
Video erklärt. Vor dem Duell haben<br />
die Klassen fünf Minuten Zeit,<br />
sich einander vorzustellen, danach<br />
hat jedes Team 40 Sekunden Zeit,<br />
die einzelnen Fragen zu beantworten.<br />
Das Europa-Quiz gibt es<br />
sowohl in einer Version für die<br />
Klassen 7 bis 9 als auch für Klasse<br />
10 oder höher. Es wird von dem<br />
Verein Bürger Europas durchgeführt<br />
und durch das Auswärtige<br />
Amt unterstützt. Zur Terminanmeldung<br />
geht es auf:<br />
» europa.schleicher-farm.com/<br />
duell<br />
Bessere digitale<br />
Bildung in Europa<br />
Der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />
(DAAD) wird im<br />
Auftrag der europäischen Union<br />
ein europäisches Netzwerk zur<br />
Förderung digitaler Bildung<br />
aufbauen. Die DAAD setzte sich<br />
im Februar zusammen mit zehn<br />
europäischen Partnerorganisationen<br />
bei einer Ausschreibung<br />
der EU-Kommission durch. Die<br />
Angebote des Zusammenschlusses<br />
sollen dabei unter anderem<br />
Mentoring-Programme für Lehrkräfte,<br />
Digital-Sprechstunden<br />
zu Digitalisierungsfragen und<br />
Design-Thinking-Workshops<br />
umfassen.<br />
» education.ec.europa.eu<br />
Abbildungen: © Shyamalamuralinath, anttoniart / Shutterstock.com<br />
30 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
3D-Mechatroniksimulation<br />
für die Aus- und Weiterbildung<br />
Entwerfen, testen und simulieren<br />
✓ Konkrete Lernszenarien virtuell abbilden<br />
✓ Komplette Programmieraufgaben mit der<br />
Software darstellen<br />
✓ Verbindungen zur realen SPS herstellen<br />
und das virtuelle Modell steuern<br />
✓ Ausbilder können eigene Situationen erstellen en<br />
und mit ihren Auszubildenden teilen<br />
Mehr Informationen finden Sie unter:<br />
christiani.de/mmssim4edu<br />
Folgen Sie uns:
WEITERBILDUNG<br />
VERANSTALTUNGEN 2<strong>02</strong>2<br />
Messen, Kongresse und Seminare für die berufliche Aus- und Weiterbildung<br />
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Zertifikatslehrgang<br />
Train the Trainer (IHK)<br />
Für wen? Trainer- und<br />
Seminarleiter/-innen<br />
Wo? Frankfurt am Main<br />
6. & 7.<br />
SEPTEMBER 2<strong>02</strong>2<br />
Anfang September startet das erste von vier Modulen<br />
des Zertifikatslehrgangs Train the Trainer für den<br />
Einstieg in die Trainertätigkeit. Themen sind unter<br />
anderem Trainingsdesign, Präsentation, Visualisierung,<br />
Methodik und Moderation. Die Module des Lehrganges<br />
finden vor Ort sowie über Zoom oder MS Teams<br />
statt. Vermittelt werden Kompetenzen,<br />
um Live-Online-Seminare<br />
und Präsenz-Seminare erfolgreich<br />
durchführen zu können. Mehr Informationen<br />
auf:<br />
Excitingedu Kongress<br />
Für wen? Schulleitungen,<br />
Lehrkräfte, Bildungsforscher<br />
Wo? Berlin<br />
Vom 20. bis 21. September findet in Berlin der<br />
#excitingedu Kongress statt. Lehrkräfte finden<br />
dort Input zu zeitgemäßem Unterricht und Digitalisierung<br />
in Schulen mit vielfältigen Workshops, Keynotes,<br />
Vorträgen und weiteren abwechslungsreichen<br />
Formaten.<br />
» excitingedu.de/excitingedu-kongress<br />
20. & 21.<br />
SEPTEMBER 2<strong>02</strong>2<br />
» www.ausbilder-akademie.de<br />
Jahreskongress<br />
Berufliche Bildung<br />
Für wen? Alle Akteure der<br />
beruflichen Bildung<br />
Wo? Stuttgart<br />
11. & 12.<br />
OKTOBER 2<strong>02</strong>2<br />
Der diesjährige jakobb-Kongress im Internationalen<br />
Congresscenter Stuttgart wird unter dem<br />
Motto Berufliche Bildung – Perspektiven entwickeln<br />
und Chancen nutzen stehen und sich mit Themen wie<br />
Klassenzimmer der Zukunft, Künstliche Intelligenz<br />
in der Pflege, Virtual Reality in der Ausbildung, Motivation<br />
von Auszubildenden und Industrie 4.0. beschäftigen.<br />
Veranstalter sind der Didacta Verband, der<br />
Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg, das<br />
Bundesinstitut für Berufliche Bildung und<br />
Klett MINT.<br />
BIBB Kongress 2<strong>02</strong>2<br />
Für wen? Alle Akteure<br />
der Berufsbildung<br />
Wo? Bonn<br />
Am 27. und 28. Oktober wird nach mehrjähriger<br />
Pause wieder der BIBB-Kongress stattfinden mit<br />
Vorträgen und Veranstaltungen zu aktuellen Themen der<br />
beruflichen Bildung. Das Motto des Kongresses lautet<br />
Future Skills – Fortschritt denken. Ein Programm war<br />
zum Redaktionsschluss noch nicht veröffentlicht.<br />
Informationen gibt es auf:<br />
» www.bibb.de<br />
27. & 28.<br />
OKTOBER 2<strong>02</strong>2<br />
» www.jakobb.de<br />
32 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2
BILDUNG BRAUCHT EIN MITEINANDER.<br />
DER DIDACTA VERBAND – EIN STARKES NETZWERK.<br />
Für mehr Zusammenhalt und eine lebendige Demokratie:<br />
Damit sich diese nachhaltig entwickelt, knüpfen wir<br />
ein starkes Bildungsnetzwerk, das Perspektiven eröffnet.<br />
Informieren Sie sich über unser Angebot.<br />
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E-Learnings<br />
Mediathek<br />
Projektarbeiten<br />
Lehrgänge<br />
Lernen fängt mit C an<br />
– das neue Lernportal<br />
Digital aus- und weiterbilden<br />
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Aus- und Weiterbildung<br />
✓ Alle digitalen Inhalte sind über eine Adresse<br />
abrufbar und verwaltbar<br />
✓ Kurze Ladezeiten<br />
✓ Über Schnittstellen in Ihre Lernumgebung<br />
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Mehr Informationen finden Sie unter:<br />
christiani.de/digitales-lernen<br />
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