Bildungspraxis 04/2022
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4/2022 | November / Dezember / Januar | 19201 | Deutschland 6,80 € | Österreich 7,50 € | Schweiz 11 CHF
www.bildungspraxis.de
ALLES DRIN?
WARUM DIE AEVO-PRÜFUNG EIN UPDATE BRAUCHT
AUSBILDUNG
Konzepte aus der
Möbelbranche
IM FOKUS
Reform der Ausbilderqualifizierung
WEITERBILDUNG
Tipps für den
Videochat
GemeinsamZukunftBilden
BERUFLICHE BILDUNG
LOHNT SICH
PACK’S AN!
MEINE
ZUKUNFT
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AUSBILDUNG WEITERBILDUNG HÖHERE BERUFSBILDUNG
Eine Initiative der:
der DIHK-Bildungs-gGmbH
EDITORIAL
AUSBILDUNGSPERSONAL
GUT VORBEREITEN
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Ausbilderinnen und Ausbilder
nehmen in der dualen
Ausbildung eine Schlüsselrolle
ein. Sie planen und
organisieren den Lernweg
ihrer Azubis, sie unterstützen
diese bei fachlichen
und organisatorischen Fragen und koordinieren
die Kooperation mit anderen
Lernorten. Aus diesem Grund ist es
richtig, dass die Ausbildereignungsverordnung
AEVO neben der fachlichen
und persönlichen auch die berufs- und
arbeitspädagogische Eignung zur Voraussetzung
für die Ausbildertätigkeit
macht – und dass sie definiert, welche
Kompetenzen diese Eignung ausmachen.
Die Inhalte der Ausbilderqualifizierung
auf Basis der AEVO müssen
jedoch auf der Höhe der Zeit sein.
Aktuelle Themen wie der digitale
Wandel, die Heterogenität der Auszubildenden
oder Nachhaltigkeit müssen
darin eine wichtige Rolle spielen. Daher
ist es gut, dass Politik, Arbeitnehmer
und Arbeitgeber nun zusammen
diskutieren, wie der Rahmenplan für
die AEVO-Qualifizierungen angepasst
werden muss, um Ausbilderinnen und
Ausbildern Rüstzeug für die aktuellen
Herausforderungen in der Ausbildungswelt
mitzugeben.
Eine bestandene AEVO-Prüfung
wird nicht ausreichen, um als Ausbildender
dauerhaft kompetent und
fundiert vorbereitet zu bleiben. Um
Kenntnisse aufzufrischen und neue
Phänomene fachlich sicher für die
Ausbildung nutzen zu können, ist
lebenslanges Lernen nötig. Gefragt
ist also sowohl die Bereitschaft zur
Weiterbildung bei den Ausbilderinnen
und Ausbildern – aber auch die
Bereitschaft der Unternehmen, die
dafür nötigen Freiräume und Mittel
bereitzustellen.
In der aktuellen Ausgabe von Bildungspraxis
werden wir daher die
Ausbilderqualifizierung in den Fokus
nehmen. Praktische Beispiele zeigen
dabei, wie divers der berufliche und
fachliche Hintergrund bei denen ist,
die sich heute an einer Ausbilderqualifizierung
beteiligen.
Ich wünsche Ihnen eine
anregende Lektüre, Ihr
Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis
Chefredakteur Bildungspraxis
Abbildung: © Sascha Kreklau
›› BILDUNGSPRAXIS 4/2022 | 1
INHALT
Ausbildungskooperationen in der Möbelindustrie,
ab Seite 16
Vernetzte Lernsysteme und ihre Stärken,
ab Seite 26
Im Fokus
Die Ausbildereignungsprüfung
6 „Gute Ausbilderinnen und
Ausbilder sind mit Geld nicht
zu bezahlen“
Neue Anforderungen an die AEVO
10 Von der Fachkraft zum Ausbilder
Drei Fachkräfte und ihr Weg zum
Ausbilderschein
Ausbildung
16 Eine Bildungskette für
Nischenbranchen
Ein innovatives Konzept aus
der Möbelindustrie
20 Ausbildung News
WEBCAM
FÜRS DISTANZ-
LERNEN
GEWINNEN
Seite 21
Weiterbildung
22 „Die Kamera muss an bleiben“
Bildungsarbeit im Videochat
26 Vernetzt lernen
Das Potenzial adaptiver
Lernmanagementsysteme
30 Weiterbildung News
32 Veranstaltungen 2022/23
DIE NÄCHSTE BILDUNGSPRAXIS ERSCHEINT IM FEBRUAR 2023.
2 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
IMPRESSUM
›› Herausgeber: Didacta Ausstellungs- und Verlagsgesellschaft mbH
Rheinstraße 94 • 64295 Darmstadt
AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH
Arabellastraße 17 • 81925 München
›› Chefredaktion: Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis (verantwortlich)
wassilios@fthenakis.de
›› Verlag und AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH
Redaktionsanschrift: Arabellastraße 17 • 81925 München
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›› Gesamtleitung Tina Sprung
Bildungsredaktion:
›› Projekt- und Vincent Hochhausen
Redaktionsleitung:
›› Redaktion: Roman Eisner
Silvia Gallus
Thorsten Timmerarens
›› Redaktionsassistenz: Petra Wrischer
›› Marketing: Christoph Gülden
›› Autorinnen und Autoren Michelle Jörgens
dieser Ausgabe: Markus Kamann
Julia Knopf
Joachim Martin
Marius Schönberger
›› Gesamtleitung Kirstin Strecker • Telefon: +49 89 419694-57
Anzeigenverkauf: E-Mail: kstrecker@avr-verlag.de
›› Mediaberatung: Anja Löscher • Telefon: +49 89 419694-33
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›› Art Direction und Michaela Körner
Bildredaktion:
›› Grafik Design: Sabrina Gentner
›› Composing: Udo Karohl
›› Titelbild: © Foxstudio / Shutterstock.com
›› Erscheinungsweise: 4 × jährlich
›› Druck: Weiss-Druck GmbH & Co. KG,
Hans-Georg-Weiss-Straße 7, 52156 Monschau
›› Preis des Heftes: Deutschland 6,80 € inkl. MwSt., Österreich 7,50 €,
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IM FOKUS
4 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
WAS MUSS
ALLES REIN?
Die Ausbildereignungsverordnung (AEVO)
legt fest, dass Ausbilderinnen und Ausbilder
eine Mindestqualifikation nachweisen müssen,
um ausbilden zu dürfen. Doch nicht alle der
vorgeschriebenen Inhalte sind noch zeitgemäß.
Im Bildungspraxis-Fokusthema geht es darum,
was sich daran ändern sollte.
›› BILDUNGSPRAXIS 4/2022 | 5
IM FOKUS
„GUTE AUSBILDERINNEN
UND AUSBILDER SIND MIT
GELD NICHT ZU BEZAHLEN“
Die Inhalte der Ausbildereignungsprüfungen werden sich ändern.
Welche Aktualisierungen es braucht und warum motivierte Ausbildende für
Betriebe so wichtig sind, erklärt Berufsbildungsfachmann Michael Härtel.
Interview Vincent Hochhausen
Abbildungen: © Ground Picture / Shutterstock.com; BIBB
6 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
Dokumentenkameras
für den Unterricht
Im Interview
MICHAEL HÄRTEL
ist Leiter des Arbeitsbereiches Lehren und Lernen,
Bildungspersonal beim Bundesinstitut für Berufsbildung
in Bonn. Er ist an den Diskussionen zu den
Änderungen am AEVO-Rahmenplan beteiligt.
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Robust und leicht
Bildungspraxis: Ist das, was angehende
Ausbilderinnen und Ausbilder
in den Ausbildereignungsprüfungen
nachweisen müssen, noch zeitgemäß?
Michael Härtel: An einigen Stellen gibt
es Überarbeitungsbedarf. Das haben wir
2021 in einer Kurzstudie festgestellt und
auf Weisung der Politik wird das BIBB
nun zusammen mit den Sozialpartnern
im Rahmen von Sachverständigengesprächen
über konkrete Änderungen am
AEVO-Rahmenplan diskutieren.
Diese Diskussionen sollen bis zum
nächsten Sommer abgeschlossen sein
und dem Hauptausschuss des BIBB
vorgelegt werden.
In welchen Bereichen werden
Änderungen erfolgen?
Das wird letztlich in den nun anstehenden
Sachverständigengesprächen
gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitet.
Zur Diskussion dürften dabei
unter anderem die Veränderungen
stehen, die durch die zunehmende
Digitalisierung, den sich beschleunigenden
Klimawandel oder auch
die Heterogenität, also die Verschiedenheit
der Auszubildenden in der
täglichen Ausbildungspraxis zu berücksichtigen
sind.
Waren Jugendliche in der Ausbildung
nicht schon immer verschieden?
Klar, es gab schon immer leistungsstärkere
und -schwächere Auszubildende.
Aber inzwischen gibt es auch
Die Ausbildereignungsverordnung
AEVO regelt,
welche Kenntnisse
Ausbilderinnen und
Ausbilder in der dualen
Ausbildung haben
müssen. Der AEVO
Rahmenplan regelt,
welche Inhalte in den
Ausbildereignungsprüfungen
abgefragt und in
den Vorbereitungskursen
vermittelt werden
müssen. Dieser Rahmenplan
wurde zuletzt
2009 aktualisiert.
Der Hauptausschuss
ist das wichtigste Organ
des Bundesinstituts für
Berufsbildung (BIBB)
und berät die Politik
in Fragen, die die Berufsbildung
betreffen.
Er setzt sich aus je acht
Vertretern des Bundes,
der Länder sowie der
Arbeitgeber- und der
Arbeitnehmerseite zusammen.
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IM FOKUS
Ausbilden darf in Deutschland
nur, wer dafür die
nötigen fachlichen und
berufs- und arbeitspädagogischen
Kenntnisse mitbringt.
Ausbilder/-innen
weisen diese pädagogischen
Kenntnisse über die
schriftliche und praktische
Ausbildereignungsprüfung
nach.
mehr Studienabbrecher/-innen, die
sich für eine Ausbildung entscheiden.
Diese haben oft andere Ansprüche als
Auszubildende mit zum Beispiel mittlerer
Reife oder Hauptschulabschluss.
Zudem absolvieren immer mehr
Jugendliche mit Migrations- oder
Fluchthintergrund Ausbildungen. Da
spielen neben der Sprachförderung
und der sozialen Integration auch
Fragen wie der Aufenthaltsstatus
oder die Anerkennung von eventuell
bereits bestehenden Bildungsabschlüssen
eine Rolle.
Viele Ausbilderinnen und Ausbilder
fühlen sich hier alleingelassen. Deswegen
ist es so wichtig, dass die Ausbildung
für Ausbilder/-innen all diese
Herausforderungen widerspiegelt.
Können diese Themen mit der
AEVO-Ausbilderqualifizierung
ausreichend abgedeckt werden?
Die Ausbildereignungsprüfungen müssen
sicherstellen, dass eine Basiskompetenz
da ist, mit der die Ausbilderinnen
und Ausbilder arbeiten und auf der sie
aufbauen können. Trotzdem muss es
auch darüber hinaus weitergehende Angebote
und Hilfestellungen geben, die sie
in Anspruch nehmen können, um ihre
Kompetenzen auszuweiten.
Welche zum Beispiel?
Vor Kurzem zum Beispiel ist unser
Weiterbildungskonzept MIKA gestartet,
das steht für Medien- und IT-
Kompetenz für Ausbildungspersonal.
In zwölfwöchigen Kursen werden dabei
von eigens dafür zertifizierten Trainerinnen
und Trainern Grundkenntnisse
der Medienbildung vermittelt. Uns ist
dieses Thema sehr wichtig, denn kompetenter
und reflektierter Einsatz von
modernen Medien ist heutzutage eine
der zentralen Voraussetzungen für gute
und zukunftsfähige Ausbildung.
Inwiefern?
Es geht darum, dass Ausbilderinnen
und Ausbilder all die Möglichkeiten
digitaler Medien kompetent nutzen
können. Nehmen wir zum Beispiel die
Erstellung eines kurzen Erklärvideos:
Als Ausbilderin oder Ausbilder muss
man sich vorher das angestrebte
Lernziel klarmachen und ein sinnvolles
Script oder Storyboard erstellen.
Wie lang soll es sein? Spricht eine
Person vor der Kamera oder aus
dem Off? Und wer eignet sich dafür?
Und natürlich muss gute Bild- und
Tonqualität sichergestellt sein – für
Ausbildungspersonal, das zum ersten
Mal Videos erstellen möchte, ist das
oft nicht selbstverständlich.
Warum braucht es überhaupt
eine einheitliche Ausbilderqualifizierung?
Unternehmen könnten
doch selbst dafür sorgen, dass ihre
Ausbilderinnen und Ausbilder
gut vorbereitet sind?
Dieses Experiment hat man 2003
gewagt, als die AEVO ausgesetzt
wurde. Mit dem Ergebnis, dass kleinere
und mittlere Unternehmen feststellten,
dass die Ausbildungsqualität
sank. Daher wurde die AEVO novelliert
und im Jahr 2009 wiedereingeführt,
und seitdem sind die Zahlen
der abgelegten Ausbilderprüfungen
deutlich gestiegen. Es braucht einfach
eine vergleichbare methodische
und didaktische Basis, an der sich
Ausbildende und Betriebe orientieren
können, damit Ausbildung
funktioniert.
Wie stellt man sicher, dass die
Fachkräfte bei den AEVO-Kursen
etwas für ihre Ausbildungspraxis
mitnehmen, statt nur für die
Prüfung zu pauken?
Das hängt von der Motivation ab.
Oft sind es gerade Mitarbeitende,
die sich fachlich sicher fühlen und
eine Affinität dazu verspüren, anderen
etwas beizubringen oder sie
zu unterstützen, die sich im Betrieb
melden, um die AEVO-Prüfung zu
machen. Hier ist jedem Betrieb nur
zu raten, solchen Mitarbeiterinnen
8 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
und Mitarbeitern diese Möglichkeit
auch einzuräumen. Wenn Mitarbeitende
zum Ausbilderschein gedrängt
werden, ist das eine denkbar schlechte
Ausgangssituation. Zudem kann ich
nur raten, zur Vorbereitung die Kurse
mit den vorgesehenen 115 Stunden zu
belegen, statt auf stundenmäßig kurze
Intensivkurse auszuweichen. Das ist
zwar aufwändiger, aber gute Ausbilderinnen
und Ausbilder, die kompetent
sind, sich professionalisieren und die
andere motivieren können, sind mit
Geld nicht zu bezahlen.
Was halten Sie von dem Vorschlag,
Zulassungsvoraussetzungen für die
AEVO-Prüfungen einzuführen oder
Auffrischungskurse vorzuschreiben?
In unserer Kurzstudie
wurden Zulassungsvoraussetzungen
mehrheitlich abgelehnt, Auffrischungskurse
waren dagegen
erwünscht. Allerdings nicht verpflichtend,
sondern auf freiwilliger Basis.
Das halte ich auch für sinnvoll, denn
es liegt in der Verantwortung der
Betriebe, darauf zu achten, dass ihr
Ausbildungs personal auf der Höhe der
Zeit ist.
Für die 2021 erschienene
„Kurzstudie zur
Prüfung des Evaluierungsbedarfs
der AEVO“
wurden 3855 Ausbilder/-
innen, Prüfende,
Ausbildungsleiter/-innen
und Personalverantwortliche
dazu befragt,
in welchen Bereichen
sie Änderungsbedarf bei
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IM FOKUS
VON DER FACHKRAFT
ZUM AUSBILDER
Jedes Jahr legen 80 000 Menschen die Ausbildereignungsprüfung ab.
Um zu erfahren, was diese Fachkräfte motiviert, wie sie sich vorbereiten und ob
sie sich durch die Prüfungsphase gut für die Ausbildertätigkeit gerüstet fühlen, hat
Bildungspraxis drei von ihnen auf ihrem Weg zum Ausbilderschein begleitet.
Text und Interviews Vincent Hochhausen
Die Kandidatinnen und Kandidaten:
Florian Garbe, 31 Jahre alt,
ist Rechenzentrumstechniker
beim Cloudanbieter German
Edge Cloud im hessischen
Eschborn. Bevor er 2020 als
Quereinsteiger ohne Ausbildung
zu seinem jetzigen
Arbeitgeber kam, hatte er
zehn Jahre lang im Handwerk gearbeitet und bei
Kunden Anschlüsse und IT-Systeme eingerichtet.
Rene Lamoth, 31 Jahre alt, ist
Fachinformatiker beim hessischen
Softwareunternehmen
Docuvita in Liederbach. Mit
seiner eigenen Ausbildung
bei einem großen Konzern ist
er rückblickend nicht zufrieden:
„Ich habe in der Ausbildungszeit
keine produktive Zeile Code gesehen.“
Maren Selzer, 31 Jahre alt,
ist stellvertretende Leiterin
der Personalabteilung beim
hessischen Reiseveranstalter
Trendtours. Sie selbst hat
keine Ausbildung gemacht,
sondern studiert. Sie findet es
sinnvoll, wenn in Personalabteilungen
Menschen mit Ausbilderschein arbeiten,
selbst wenn sie nicht persönlich Azubis ausbilden.
Abbildungen: © Dusan Petkovic / Shutterstock.com; privat; Studioline Wiesbaden; docuvita
10 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
Vor Beginn: die Motivation
Jeder Betrieb, der in Deutschland dual ausbildet, muss
über mindestens einen Ausbilder oder eine Ausbilderin
verfügen. Laut der Ausbildereignungsverordnung (AEVO),
müssen diese Fachkräfte nachweisen, dass sie über die
nötigen berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen
für ihre Aufgabe verfügen. Dieser Nachweis erfolgt über
die sogenannte AEVO- oder Ausbildereignungsprüfung.
Vor der Coronapandemie bestanden jährlich rund 90 000
Fachkräfte diese Ausbildereignungsprüfung. Im darauffolgenden
Jahr, im ersten Coronajahr, ging diese Zahl auf 76
446 zurück. Die Durchfallquote lag 2020 bei acht Prozent.
Diese geringe Quote liegt daran, dass die meisten Prüflinge
Vorbereitungskurse für die AEVO-Prüfung belegen. So wie
Florian Garbe, Rene Lamoth und Maren Selzer, die im August
2022 an einem Online-Intensivkurs bei der Ausbilder-
Akademie im hessischen Friedrichsdorf teilnahmen.
Florian Garbe: „Als ich 2020 zu meinem jetzigen Arbeitgeber
kam, ist zusammen mit mir ein vielversprechender
Praktikant aus meinem bisherigen Betrieb gewechselt.
Ich habe dann das Thema Ausbildung bei uns intern
gepusht. Mein Chef fand die Idee gut, selbst Nachwuchs
auszubilden, und seit vergangenem Oktober absolviert der
damalige Praktikant bei uns eine Ausbildung zum Fachinformatiker
für Systemintegration. Zuerst habe ich mich
zusammen mit einem Kollegen, der bereits einen Ausbilderschein
hatte, um die Ausbildung gekümmert. Dieser ist
nun aus dem Unternehmen ausgeschieden, also brauchen
wir jemanden mit Ausbilderschein an unserem Standort.“
Maren Selzer: „Unser Unternehmen hat 170 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Wir bilden Tourismuskaufleute
mit Schwerpunkt Reiseveranstaltung aus, und mittlerweile
auch Kaufleute für Büromanagement. Außerdem bieten
wir duale Studiengänge im Bereich Marketing/Tourismus
an. Unser Anspruch ist, dass ich als für die Auszubildenden
verantwortliche Personalreferentin Kenntnisse
in den rechtlichen und fachlichen Anforderungen einer
Ausbildung vorweisen kann, um eine optimale Ausbildung
zu gewährleisten. Vor allem, weil wir mittlerweile zehn
Auszubildende haben und ich diese übergreifend betreue.
Außerdem ergeben sich für mich dadurch auch neue Perspektiven,
da für manche Weiterbildungen ein Ausbilderschein
Voraussetzung ist.“
Rene Lamoth: „Unser Hauptprodukt ist ein selbstentwickeltes
Dokumentmanagementsystem vor allem für
kleinere und mittlere Unternehmen. Wir haben ein
starkes Partnernetzwerk, das für uns den Vertrieb, sowie
technischen Direktsupport übernimmt. Durch die Komplexität
des Produktes dauert die Einarbeitungszeit für
neue Mitarbeiter bei uns bis zu einem Jahr. Das war ein
Grund, warum wir seit Beginn des neuen Ausbildungsjahres
einen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung
ausbilden. Viele wichtige Ausbildungsinhalte können
wir anhand unserer Software und unseres Netzwerkes
aufzeigen, das neue Mitarbeiter ja ohnehin kennenlernen
müssen. Mir hat es schon immer Spaß gemacht, anderen
etwas beizubringen, daher habe ich mich für die Prüfung
freiwillig gemeldet.“
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IM FOKUS
Die ersten Wochen: die Kurswahl
Der derzeit geltende Rahmenplan der AEVO
empfiehlt für die Lehrgänge, die auf die Ausbilderprüfung
vorbereiten, eine Dauer von 115 Unterrichtsstunden.
Auf dem Bildungsmarkt gibt es
jedoch viele Kurse, die teils weniger zeitintensiv
sind. Für einen solchen entscheiden sich auch Lamoth,
Selzer und Garbe: Ihr Online-Intensivkurs
findet an fünf Tagen ganztätig statt, dauert also rund
40 Stunden. Warum haben sie sich für dieses Format
entschieden?
Rene Lamoth: „Mir hat der Ansprechpartner bei
der IHK den Kurs empfohlen. Ich habe nicht den
Anspruch, nach dem Kurs alles perfekt zu beherrschen,
was es über die Ausbildertätigkeit zu wissen
gibt. Ich sehe es als stetige, langfristige Aufgabe, auf
dem neuesten Stand zu bleiben, was die rechtlichen
Vorgaben und zeitgemäße Ausbildungsmethoden
angeht. Von dem Kurs verspreche ich mir eine solide
Grundlage, auf der ich dann weiter aufbauen
kann.“
Maren Selzer: „Ich finde das Online-Format praktischer
als Präsenzkurse, weil ich dann den Rest des
Tages flexibler planen kann.“
Florian Garbe: „Ich habe bewusst einen Online-
Kurs gewählt. Als ITler arbeite ich ja ohnehin am
liebsten remote. Da kann ich mir eine schöne Wohlfühlatmosphäre
schaffen. Am ersten Tag war ich
aber schon etwas baff, dass es so viele Inhalte sind.“
Im Kurs: Rechtsfragen und Gesetze
Grob die Hälfte der Inhalte, die in der AEVO-Prüfung
abgefragt werden, sind gesetzliche Regelungen zur Ausbildung,
etwa was Arbeitszeiten, betriebliche Mitbestimmung
oder den Ausbildungsvertrag angeht. Diese Themen
stehen am dritten und vierten Tag des Kurses an, dies
übernimmt die Dozentin Brigitte Sauter.
Dozentin Brigitte Sauter: „Viele sind von der Arbeit mit
Gesetzbüchern erst einmal eingeschüchtert. Wichtig ist es,
im Kurs Schritt für Schritt vorzugehen, bestimmte Paragrafen
gemeinsam intensiv zu lesen und das Wissen dafür
zu entwickeln, welche Fragen wo geregelt sind.“
Rene Lamoth: „Wenn es nicht erklärt wird, weiß man
nicht mal, wo die rechtlichen Vorgaben überhaupt stehen.
Anfangs fand ich die Inhalte schwer greifbar, aber ich habe
im Kurs schnell einen Zugang dazu gefunden. Personaler,
die an unserem Kurs teilnehmen oder teilgenommen
haben, haben uns ein paar Tricks und Kniffe weitergeben
können. Die haben alles so schnell gefunden, da hatte ich
noch nicht mal das Inhaltsverzeichnis aufgeschlagen.“
Maren Selzer: „Das Arbeitsrecht fand ich nicht schwieriger
als die Pädagogik. Wenn man sich noch nie mit den
Gesetzestexten beschäftigen musste, kann das am Anfang
schwierig sein. Aber durch meine berufliche Tätigkeit
hatte ich da schon Vorwissen.“
Florian Garbe: „In die juristischen Themen muss man
sich erst reindenken. Aber Probleme hatte ich damit nicht,
es wurde auch alles verständlich erklärt.“
Der Kurs startet
Am Dienstag, den 9. August 2022, beginnt der erste
Kurstermin mit einer allgemeinen Vorstellungsrunde
und einem Überblick über den Kursablauf: Die Dozentin
der ersten beiden Tage, Lena Feldmann, behandelt vor
allem pädagogische und methodische Fragen. Wie motiviert
sie ihre Teilnehmer?
Dozentin Lena Feldmann: „Oft sind die Teilnehmenden
von sich aus sehr motiviert. Ihnen geht es vor allem darum,
die Prüfung zu bestehen. Das ist auch verständlich.
Dennoch versuche ich, auch Begeisterung für die Ausbildertätigkeit
zu wecken. Formalitäten handeln wir ganz
am Anfang ab, danach arbeite ich viel mit persönlichen
Erfahrungen und konkreten Beispielen, alle kommen zu
Wort. Hilfreich ist auch, dass man die didaktischen Methoden,
die man beibringt, selbst vorlebt. Wichtig sind
zum Beispiel Gruppenarbeiten, in denen die Teilnehmer
gemeinsam Aufgaben bearbeiten.“
Florian Garbe: „Die Arbeit in Kleingruppen gefiel mir
gut. Und dass viel interagiert wurde. Ich lerne am besten,
wenn ich mich mit anderen austausche und darüber diskutiere.
Dann bleibt der Inhalt hängen.“
Maren Selzer: „Ich hatte den Eindruck, dass die meisten
Teilnehmer schon daran gewöhnt waren, über Videochat
zu kommunizieren. Das hat die Arbeit vereinfacht.“
Abbildungen: © JARIRIYAWAT / Shutterstock.com
12 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
Nach dem Kurs: die schriftliche Prüfung
Die AEVO-Prüfung ist gegliedert in einen schriftlichen und einen praktischen Teil an zwei
unterschiedlichen Tagen. Der letzte Kurstermin für die hier vorgestellten Kandidaten ist am
24. August. Am 6. September findet an der IHK Frankfurt die schriftliche Prüfung statt.
Florian Garbe: „Am letzten Kurstermin hatten wir Übungsfragebögen bekommen. Die waren
hilfreich, aber es kamen natürlich nicht dieselben Fragen in der Prüfung vor. Wenn man
zur Prüfung geht, klären sie einen zunächst darüber auf, was man machen darf und was nicht,
und fragen, ob man gesundheitlich in der Lage ist, die Prüfung abzulegen. Dann bekamen wir
den DIN A4-Bogen mit den 80 Fragen. Normalerweise wird der schriftliche Teil am Computer
abgelegt, aber es gab einen Cyberangriff auf die IHK, sodass wir auf Papier schreiben
mussten. Es sind Multiple-Choice-Fragen zum Ankreuzen. Viele denken, solche Fragen seien
leicht, aber sie waren durchaus komplex gestellt, sodass man genau lesen und gut nachdenken
musste. Die Prüfung war auf 180 Minuten angesetzt, aber ich war nach der Hälfte der Zeit
schon fertig.“
Rene Lamoth: „Ich habe mich gut vorbereitet gefühlt. Ich wollte die volle Punktzahl schaffen,
auch wenn die Dozentinnen meinten, dass fast wie nie vorkommt. Ich glaube aber, dass man
das nach dem Intensivkurs durchaus schaffen kann.“
Maren Selzer: „Die Prüfung verlief gut, auch zeitlich, obwohl ich mir wesentlich mehr Zeit
genommen habe, als zu Hause mit den Übungsbögen. Zwei oder drei Fragen behandelten das
Thema Schadensersatz. Dieses Thema hatten wir im Kurs nicht bearbeitet. Ansonsten war ich
aber gut vorbereitet. Es war auch nett, einige andere Kursteilnehmer bei der Prüfung das erste
Mal in Echt zu sehen.“
›› BILDUNGSPRAXIS 4/2022 | 13
IM FOKUS
Der letzte Schritt:
Die praktische Prüfung
Nach der Prüfung erhalten die drei
Kandidaten ihre Ergebnisse: bestanden.
Nun steht die praktische Prüfung
an. Dabei präsentiert man vor
dem Prüfungsausschuss eine Ausbildungssituation,
die man zuvor vorbereitet
hat, anschließend befragen
die Prüfer/-innen die Prüflinge dazu
in einem Fachgespräch. Nach einer
kurzen Beratungspause erhalten sie
das Ergebnis.
Rene Lamoth: „Es ist gut gelaufen.
Die Prüfer haben ein paar Fehler angemerkt,
zum Beispiel dass ich dem
Azubi keinen klaren Bearbeitungszeitraum
für seine Aufgabe genannt
habe. Das hätte ich eigentlich nach
dem Kurs vermeiden können.“
Florian Garbe: „Für die Präsentation
hatte ich unseren Azubi
mitgebracht, manche nehmen auch
Verwandte mit. Wichtig ist, dass
man sich im Vorfeld gut überlegt,
warum man eine bestimmte Methode
gewählt hat und dass man die
pädagogischen Fachbegriffe für das
Gespräch gut beherrscht. Die Prüfer
waren zufrieden, ich habe bestanden.“
Maren Selzer: „Mein Termin steht
erst noch an. Ich bereite momentan
die Präsentation mit unserer Auszubildenden
vor. Ich habe eine Situation
gewählt, in der ich sie in einem
Lehrgespräch anhand eines Formulars
dazu unterweise, wie eine Betriebsratsanhörung
abläuft. Ich bin
optimistisch, dass alles gut läuft.“
Was bleibt nach der Prüfung?
Haben sie die AEVO-Prüfung einmal
bestanden, gibt es für die rund 627 000
Ausbilderinnen und Ausbilder in
Deutschland keine Verpflichtung, ihre
berufspädagogischen Kompetenzen noch
einmal nachzuweisen oder auszubauen.
Fühlen sich Lamoth, Garbe und Selzer gut
vorbereitet auf ihre Aufgabe?
Maren Selzer: „Ich habe Wissen aus den
Kursen mitnehmen können, das ich im
Berufsalltag sicher umsetzen kann. In Gesprächen
mit unseren Azubis überlege ich
nun doch nochmal, welche Methode sich
am besten eignet oder wie wir die Ausbildung
noch spannender gestalten können.“
Florian Garbe: „Ich fand den Prozess
bereichernd. Neben der formalen Qualifikation
weiß ich jetzt, was meine
Pflichten gegenüber dem Auszubildenden
sind und wie ich ihn am besten
beim Lernen unterstütze. Viele Dinge,
die wir besprochen haben, werde ich bei
unserem aktuellen Azubi nicht brauchen,
denn der ist sehr selbstständig
und fachlich fit. Aber man weiß ja nie
– und bei zukünftigen Azubis könnte
es auch anders sein. Ich fühle mich auf
jeden Fall gut vorbereitet.“
Rene Lamoth: „Der Kurs und die Prüfung
alleine reichen nicht aus, um ein
guter Ausbilder zu sein. Aber sie sind
eine gute Grundlage. Ich weiß, welche
Aspekte wichtig sind, wenn ich die
Ausbildung plane, und habe einen Eindruck
davon, welche pädagogischen
Möglichkeiten es gibt. In meinem Beruf
als Fachinformatiker muss man nicht
jede einzelne Programmiersprache können
– aber man muss verstehen, wie sie
funktionieren und sich mit ihnen auseinandersetzen
können, wenn es nötig ist.
So sehe ich die Ausbildertätigkeit auch:
Man muss nicht immer alles im Vorfeld
wissen, aber man muss in der Lage sein,
in Ausbildungssituationen kompetent zu
handeln, und offen dafür sein, sich neue
Dinge anzueignen.“
■
14 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
Wagen Sie den Perspektivenwechsel.
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AUSBILDUNG
EINE BILDUNGSKETTE
FÜR NISCHENBRANCHEN
Nischenberufe tun sich schwer bei der Nachwuchsgewinnung.
Ein Beispiel aus der Holz- und Möbelindustrie zeigt, wie flexible Karrierewege
und eine moderne Ausbildungsumgebung dieses Problem lösen können.
Fachkräftemangel gibt es in vielen
Branchen. Doch die Möglichkeiten,
mit dem Problem umzugehen, sind
nicht für alle Unternehmen gleich. Branchen
wie die Metall- oder Elektroindustrie haben
Gastbeitrag Joachim Martin, Markus Kamann
sechs bis zehn Berufsbilder im Angebot,
für die sich jugendliche Nachwuchskräfte
entscheiden können. Sie können zwischen
dem betrieblichen Support der örtlichen IHK
oder der Handwerkskammer wählen und
haben fast in jedem Landkreis eine berufliche
Schule mit passendem Bildungsgang.
Abbildungen: gpdm; © Monkey Business Images / Shutterstock.com
16 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
Doch was ist mit den Branchen, die den
Schülerinnen und Schülern weniger
Berufsbilder bieten können? Wenn die
Berufskollegs nicht zeitnah und unkompliziert
mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar
sind? In diesen Branchen sieht die
Realität der Nachwuchsgewinnung anders
aus. Die Bewerberlage in der jeweiligen
Region ist eng. Dazu kommt, dass Bemühungen
zur Berufsorientierung von Schulen,
Kommunen und Landkreisen häufig
entweder ausbleiben oder unprofessionell
sind. Eine Besonderheit für spezialisierte
Unternehmen ist zudem, dass sie innerhalb
einer Wertschöpfungskette Tiefenqualität
haben. Das bedeutet, dass ihre Spezialisierung
ungewöhnliches Wissen und ungewöhnliche
Kompetenzen mit sich bringt
und erfordert. So muss zum Beispiel ein
Mitarbeiter in der Serienmöbelproduktion
komplexe Kantenleimanlagen oder schnell
verfahrende CNC-Fräszentren bedienen.
Unternehmen in solchen Branchen können
den Mitarbeitern besondere Karrierewege
bieten. Eine regionale Koordinierung kann
den talentierten jungen Menschen die regionalen
Bildungsketten, also die möglichen
Qualifizierungs- und Bildungsabfolgen,
aufzeigen.
JOACHIM MARTIN
leitet seit 13 Jahren die Berufsakademie
Melle mit ihren dualen
und praxisintegrierten Studiengängen.
Martin ist Initiator und
Mitentwickler des Modells 2+3=4
für die Holz- und Möbelbranche.
MARKUS KAMANN
ist Vorstand der Lehrfabrik
Möbelindustrie und Initiator
von Ausbildungs- und Berufsbildungsnetzwerken.
©istockphoto.com/ nd3000
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AUSBILDUNG
Das 2+3=4-Modell: Teilnehmer Lukas berichtet
„Nach meinem Abitur habe ich meinen Karriereweg
im Modell 2+3=4 der Berufsakademie
Melle begonnen. Meine auf zwei Jahre verkürzte
Ausbildung habe ich erfolgreich mit der Gesellenprüfung
zum Tischler abgeschlossen. Der Bau
des Gesellenstückes hat mich ermuntert, zwei
Gesellenjahre anzuschließen, um meine praktischen
Kenntnisse und Fertigkeiten zu vertiefen.
Danach kam ich zurück an die Berufsakademie
und habe mich mit Inhalten der Meistervorbereitungslehrgänge
und dem Studium zum
Bachelor of Engineering auseinandergesetzt.
Nach zwei Studienjahren im dualen und praxisintegrierten
Studium an der Berufsakademie in
Melle halte ich nun meine Bachelor-Urkunde in
den Händen. Heute arbeite ich im Bereich der
Konstruktion und Arbeitsvorbereitung in einem
Unternehmen der Zulieferindustrie.“
Die Uni ist nicht der einzige Weg
Eine Herausforderung ist zudem, dass
mittlerweile mehr als 60 Prozent der Schülerinnen
und Schüler die Schule mit einer
Hochschulzugangsberechtigung verlassen.
Schulabgängerinnen und Schulabgänger
mit Hochschulzugangsberechtigung wollen
die Perspektive, dass sie früher oder später
einen Hochschulabschluss erlangen werden.
Der Drang, nach der Schule in die rein akademische
Ausbildung zu wechseln, ist geprägt
durch das Elternhaus, die Schule und
das soziale Umfeld. Wenn Jugendliche sich
ausschließlich auf ihre Interessen, Neigungen,
Lerntypus, Leistungsbereitschaft und
Leistungsvermögen fokussieren könnten,
sähe das möglicherweise anders aus. Daher
brauchen Nischenbranchen aussichtsreiche
und flexible Karrierewege, die die Schulabgängerinnen
und Schulabgänger gehen können.
Gefragt sind durchgängige Aus- und
Weiterbildungsmodelle, die Jugendlichen
Perspektiven bieten, aber ihnen auch individuelle
Freiräume für die Gestaltung und
Entwicklung des privaten Umfeldes lassen.
Flexible Karrierewege in der
Holz- und Möbelbranche
In der Holz- und Möbelbranche hat sich
im „Möbelbecken“ Ostwestfalen-Lippe
und im südlichen Niedersachsen seit einem
Jahr ein solches Modell etabliert. Eine
Kooperation aus dem Wilhelm-Normann-
Berufskolleg Herford, der Lehrfabrik Möbelindustrie
in Löhne, die Teil des dortigen
BANG Ausbildungsnetzwerkes ist, und der
Berufsakademie Melle hat hier ein flexibles,
modular aufgebautes Bildungsmodell
erarbeitet, das in den kommenden Jahren
deutlich erweitert und ausgebaut werden
soll. Mittelfristig will das Netzwerk einen
überregionalen Bildungscampus schaffen,
der seinen Teilnehmenden Bildungsangebote
bietet, die berufliche und akademische
Bildung verbinden und somit eine
vollständige, funktionierende Verzahnung
von nicht-akademischer und akademischer
Bildungskette schaffen.
Zwei Routen zum Holzprofi
Für Schulabgänger/-innen gibt es zwei
Wege, in das Bildungsprogramm einzusteigen:
zum einen mit einer dualen
Erstausbildung als Tischler, Schreiner oder
Holzmechaniker bei einem der Unternehmen
des Ausbildungsnetzwerkes. Neben
dem betrieblichen und schulischen Teil
der Ausbildung lernen die Azubis technisch
anspruchsvolle Lerninhalte in der
Lehrfabrik Möbelindustrie in Löhne, die
von dem örtlichen Ausbildungsnetzwerk
betrieben und finanziert wird. Dort lernen
die Jugendlichen zum Beispiel die Konstruktion
von Möbeln hinsichtlich ihrer
Serientauglichkeit oder das Vermessen von
Teilprodukten mit optischen Sensortischen.
Mit Abschluss der dualen Erstausbildung
ist die Basis für die weitere Bildungskette
gelegt. Ein zweiter Weg besteht durch das
Modell „2+3=4“, das die Berufsakademie
Melle zusammen mit Partnerbetrieben
ins Leben gerufen hat. Es richtet sich an
Schulabgänger/-innen mit Abitur oder
Fachhochschulreife und verbindet eine
berufliche Erstausbildung zum Tischler
oder Holzmechaniker mit dem dualen,
praxisintegrierten Studium zum Bachelor
of Engineering. Das zweite Ausbildungsjahr
und das erste Studienjahr sind dabei
identisch. So erhalten die Teilnehmenden
durch dieses Modell innerhalb von vier
Jahren zwei Abschlüsse – daher der Name
2+3=4. Ob reguläre Auszubildende oder
Teilnehmende am 2+3=4-Programm: Im
18 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
Sinne des lebenslangen Lernens besuchen
alle Teilnehmenden Weiterbildungsmodule,
die sie je nach Umfang und Ausprägung
zum Bachelor Professional – vormalig
Industriemeister –, zum Ingenieur oder
auch zu beiden Abschlüssen führen können.
Die Fachkräfte gehen ihren individuellen
Weg, in der von ihnen gewünschten
Zeit. „Schnelle Wege – in fünf Jahren drei
Abschlüsse – sind genauso denkbar wie
Karrierewege, die durch Gesellen- und
Meisterjahre, Elternzeit und individuelle
Lernpausen der Lebensrealität der Generation
Y und Z gerecht werden“, sagt
Thorsten Gösling, Geschäftsführer des
Unternehmens pronorm Einbauküchen aus
Vlotho, das Teil des Netzwerkes ist.
Um junge Fachkräfte für diesen Weg zu
gewinnen, müssen die Ausbildungsverantwortlichen
in den Betrieben die Jugendlichen
frühzeitig ansprechen. Um ein System
zu schaffen, das achtsam und auf die Bedürfnisse
und die Mentalität der neuen Generation
zugeschnitten ist, müssen alle Beteiligten
zusammenarbeiten – das wird auch bei den
Jugendlichen ankommen.
■
Im Überblick:
» In spezialisierten Branchen wie
der Holz- und Möbelindustrie ist
es besonders wichtig, Jugendlichen
flexible Karrierewege zu bieten.
» Ein Netzwerk aus Ausbildungsunternehmen
und Bildungseinrichtungen
hat dafür ein
Bildungs konzept entwickelt.
» Kern sind flexible Weiterbildungsangebote
sowie die Möglichkeit,
mehrere Abschlüsse in kurzer Zeit
zu erwerben.
Das Portal für Bildungsinformation
bildungsklick informiert Sie aktuell und umfassend mit News, Hintergrund berichten,
Dossiers, Interviews und Videos aus der Welt der Bildung.
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AUSBILDUNG
News
AUSBILDUNGS
BERUFE MIT
STEIGENDER
NACHFRAGE
Medienkompetenz
für Ausbilder/-innen
Trotz sinkender Ausbildungszahlen
ist in einigen
Berufen die Nachfrage nach
Ausbildungsplätzen seit
2016 gestiegen. So stieg sie
im Beruf Führer/-innen von
Erdbewegungsmaschinen
um 67 Prozent, für Zweiradtechnik
um 43 Prozent
und für Tiefbauberufe um
42 Prozent. Das ist das Ergebnis
einer Untersuchung
des Instituts der Deutschen
Wirtschaft. Seit 2016 sei die
Nachfrage in 77 Berufen gestiegen
und in 169 Berufen
gesunken.
Ende September ist die berufsbegleitende Qualifizierungsmaßnahme
MIKA, Medien- und IT-Kompetenz für Ausbildungspersonal,
gestartet, die vom Bundesinstitut für berufliche Bildung BIBB
erarbeitet wurde. Die MIKA-Weiterbildung umfasst 60 Stunden,
die als zwölfwöchiges Blended-Learning-Format durchgeführt
werden. Mehr Informationen zu Ablauf und Inhalten auf:
» www.foraus.de/mika
Berufsschullehrerverband
fordert mehr
Freiheiten
Der Berufsschullehrerverband fordert größere
Handlungsspielräume für Berufsschulen, um
zum Beispiel Präsenz- und Fernunterricht je
nach Pandemielage flexibel umzusetzen. Das
betonen die beiden Vorsitzenden Pankraz
Männlein und Sven Mohr in einem Rundschreiben
zum Start des Ausbildungsjahres.
Beim Pandemiemanagement müsse der Gesundheitsschutz
oberste Priorität haben und
Maßnahmen müssten sich nach der Situation
im Einzugsgebiet der Schulen richten.
» www.bvlb.de
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20 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
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Beispiele dafür vor.
„DIE KAMERA MUSS AN BLEIBEN“
Niko Fostiropoulos ist Experte für Remote Teaching und den Einsatz
von Videokonferenztools. Im Interview erklärt er, wie Lernen und
Arbeiten per Videochat reibungslos funktioniert.
Interview Vincent Hochhausen
Abbildungen: © fizkes / Shutterstock.com; alfatraining Bildungszentrum GmbH
22 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
Im Interview
NIKO FOSTIROPOULOS
ist Geschäftsführer des 2005 gegründeten
Weiterbildungsanbieters „alfatraining“. Seit
2010 führt das Unternehmen alle Kurse und
Lehrgänge remote über das eigens entwickelte
Videokonferenztool „alfaview“ durch.
Bildungspraxis: Seit der Coronapandemie
sind Videokonferenzen in
Schulen und Betrieben Alltag. Was
sind typische Fehler, die Mitarbeitende
dabei machen?
Niko Fostiropoulos: Während der
Konferenz die Kamera auszuschalten.
Natürlich ist die Versuchung groß,
wenn man gerade kurz etwas anderes
erledigen will. Aber jeder schwarze
Bildschirm in einer Videokonferenz
oder einem Online-Seminar senkt die
Qualität. Unser Tool arbeitet deswegen
nach dem Prinzip „I see you, you see
me“, also „Wenn ich dich sehe, siehst
du auch mich“. Das motiviert dazu, die
Kamera anzulassen.
eduApps:
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Hilfreiche
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Lern-Apps für
Lehrkräfte
Warum ist das so wichtig?
Weil Bildung und Kommunikation vom
persönlichen Kontakt, von Mimik und
Gestik und der direkten Interaktion
leben. Lehrkräfte und Trainer können
fast alle Inhalte, die sie in Präsenzseminaren
vermitteln, mindestens ebenso
gut in einer Videokonferenz übermitteln.
Aber das funktioniert nur, wenn
man interagiert, aufeinander reagiert
und eine Atmosphäre der Nähe schafft.
Geht bei Videokonferenzen nicht
trotzdem etwas verloren?
Nein, im Gegenteil: Wir bekommen
oft die Rückmeldung, dass Teilnehmende
konzentrierter lernen oder arbeiten
als im Präsenzseminar oder im
WEITERBILDUNG
Büro. Weil sie sich in einem Umfeld
befinden, in dem sie sich wohlfühlen
und nicht abgelenkt werden, aber
gleichzeitig auch den direkten, anregenden
Kontakt zu anderen haben.
Ein Grund, warum manche Nutzer
die Kamera ausstellen, ist, dass ihre
Internetverbindung schlecht ist.
Wie löst man dieses Problem?
Man sollte Anwendungen nutzen, die
sich als App auf den Rechner installieren
lassen, statt browserbasierte
Anbieter. Denn ein Browser hat nicht
die Leistungsfähigkeit, die man für eine
zuverlässige Verbindung in guter Qualität
braucht. Ich hoffe außerdem, dass
der Gesetzgeber wie angekündigt flächendeckend
ordentliches Internet bereitstellen
wird. Die Stabilität war einer
der Gründe, warum wir überhaupt ein
eigenes Videokonferenztool entwickelt
haben. Abgesehen davon sollte man
aber auch darauf achten, dass das Tool,
welches man nutzt, alle Datenschutzregeln
erfüllt.
Wie kann Bildungspersonal online genauso
gute Lernerlebnisse schaffen wie
im direkten Kontakt?
Die Herangehensweise soll genauso wie
beim Präsenzunterricht sein. Das fängt
damit an, dass man sich zum Beispiel
nicht nachlässiger kleidet als man es im
Face-to Face-Kontext tun würde. Es ist
hilfreich, eine gute Kamera zu haben,
denn die Teilnehmer sollen einen gut
wahrnehmen. Nähe zu schaffen ist bei
Videokonferenzen sogar leichter, denn
niemand sitzt in der letzten Reihe.
Beim Blickkontakt muss man sich
allerdings umstellen und direkt in die
Kamera gucken. Von Fernsehmoderatoren
kann man sich solche und andere
kleinen Tricks abschauen.
Neben Fernlernen hat auch das
Arbeiten von zu Hause an Wichtigkeit
gewonnen. Wie gestaltet man Homeoffice
so, dass es funktioniert?
Wir müssen für das Arbeiten von zu
Hause eine Methodik schaffen, die
Menschen zusammenführt, und nicht
vereinsamen lässt. Der Kontakt untereinander
darf nicht verloren gehen.
Wie setzen Sie das in Ihrer Firma um?
Bei uns im Unternehmen sind wir immer
in unserem Videokonferenztool und
haben unsere Kameras an. Wenn ich mit
anderen in einem Team arbeite, kann
ich sie sehen oder den virtuellen Raum
wechseln, um mich mit jemand anderem
zu besprechen – wie in einem echten
Bürogebäude auch. Das hat nichts mit
Überwachung zu tun, sondern mit Interaktion
und Gemeinschaft. Man sitzt nicht
als Einzelkämpfer zu Hause, sondern
kollaboriert aktiv mit anderen.
■
Die wichtigsten Tipps für Besprechungen
und Lernen per
Video
» Stabilität des Internets gewährleisten:
Tools nutzen, die man als App
auf dem Rechner installieren kann.
» Kamera anlassen: Mimik und Gestik aller
Teilnehmenden sind wichtige Signale,
auf die man nicht verzichten
kann.
» Direkte Interaktion: in die Kamera
schauen statt auf den Bildschirm,
direkt auf andere reagieren, statt
mit Emojis oder dem Handhebe-Icon.
Nutzung von Videokonferenztools
und Arbeiten im Homeoffice
Laut dem Statistischen Bundesamt führten
94 Prozent der großen Unternehmen in
Deutschland 2020 mehr Videokonferenzen
durch als 2019. Für die Studie „New Work
Reloaded“ befragte das Trendence Institut
im September 2021 außerdem 5400
Arbeitnehmer in Deutschland zu ihren Arbeitsbedingungen.
Ein Ergebnis: 48 Prozent
wünschen sich die Möglichkeit, öfter
im Homeoffice zu arbeiten. Gleichzeitig
gaben aber auch 43 Prozent an, beim Arbeiten
zu Hause den Austausch mit den
Kolleginnen und Kollegen zu vermissen.
24 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
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VERNETZT LERNEN
Viele Unternehmen setzen vernetzte Lernsysteme zur Aus- und Weiterbildung ein.
Ein Vorteil dieser Systeme: Sie passen sich an den Lernenden an.
Gastbeitrag Julia Knopf, Michelle Jörgens, Marius Schönberger
Die Arbeit wird digital, Tätigkeiten,
Arbeitsvorgänge und
Anforderungen verändern
sich dadurch. Deswegen ist die Vermittlung
von Wissen und Kompetenzen wichtig. In
Unternehmen können computergestützte
Lernsysteme Mitarbeitende zeitgleich und
ortsunabhängig mit Wissen und Informationen
versorgen.
Charakteristiken vernetzter
Lernsysteme
Vernetzte Lernsysteme sind serverbasierte
Systeme zur Wissensvermittlung. Sie beinhalten
organisierte interaktive Lernangebote,
wie beispielsweise interaktive Quizze
oder Memoryspiele, und kommunikative
Komponenten, etwa Video- und Chatfunktionen.
In vernetzten Lernsystemen
nutzen die Lernenden individualisierte
Lernangebote. Dies ermöglicht eine passgenaue
Differenzierung der Lernpfade. Diese
JULIA KNOPF
ist Professorin für Fachdidaktik Deutsch
Primarstufe und leitet das Forschungsinstitut
Bildung Digital an der Universität
des Saarlandes. Sie ist Gründungspartnerin
der Didactic Innovations und Mitglied im
Vorstand des Didacta Verbands.
MICHELLE JÖRGENS
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Forschungsinstitut Bildung Digital
an der Universität des Saarlandes.
MARIUS SCHÖNBERGER
ist Geschäftsführer am Forschungsinstitut
Bildung Digital an der
Universität des Saarlandes.
Abbildungen: © Anton Watman / Shutterstock.com; Uni Saarland
26 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
Lerninhalte sind entweder vom Lehrenden
zuvor speziell ausgewählt worden oder
das System passt die Lerninhalte automatisch
auf den Lernstand der Nutzenden
an. Vernetzte Lernsysteme sind zeit- und
ortsunabhängig, die Lernenden können sie
also während oder außerhalb des Unterrichts
nutzen. Die Vernetzung innerhalb
von Lernsystemen schafft eine Alltagsnähe,
die sich positiv auf die Lernmotivation
auswirkt. Zudem kann unter Beisein einer
geschulten anleitenden Person die Medienkompetenz
der Lernenden ausgebaut
werden, was positiven Einfluss auf das
generelle Nutzungsverhalten der digitalen
Medien haben kann.
Vernetzte Lernsysteme
in der Praxis
Wie kann das in der Praxis aussehen? Ein
fiktives Beispiel: Auf Wunsch ihres Arbeitgebers
absolvieren die Auszubildenden
Alexandra und Christian einen Kurs in
einem Lernsystem, der sich mit Social-
Media-Marketing beschäftigt. Vor dem
Kursstart geben beide an, wie sie am besten
lernen können. Nachdem sie ein Video zu
ersten Lerninhalten auf der Lernplattform
angesehen haben, absolvieren sie verschiedene
interaktive Übungsaufgaben, um
das Gelernte anzuwenden. Auf Basis der
Ergebnisse präsentiert ihnen das System
neue Lerninhalte und Übungen, die nicht
unbedingt für beide gleich sind:
Das Lernsystem hat Alexandras und Christians
Angaben zu ihren Lernvorlieben
ausgewertet und geschlussfolgert, dass
Alexandra eher eine visuelle Lernerin ist,
die am besten mit Grafiken, Bildern oder
Videos zurechtkommt. Dementsprechend
werden die Lerninhalte für sie eher visuell
aufbereitet. Christian ist aus Sicht des
Lernsystems ein kommunikativer Lerner,
der am besten lernt, wenn er regelmäßig
mit anderen Lernenden interagieren und
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WEITERBILDUNG
kommunizieren kann.
Die Lerninhalte werden
für ihn somit häufiger in
Form von interaktiven
Frage-Antwort-Spielen
aufbereitet und das System
wendet sich öfter mit Vorschlägen
an ihn. Zudem
erfasst das Lernsystem
über den gesamten Kursverlauf
die Lerndaten von
Alexandra und Christian
und vergleicht diese mit
den Ergebnissen anderer
Lernenden. So erkennt das
System, dass Alexandra bei
der Lerneinheit deutlich
besser abgeschnitten hat
als Christian. Außerdem
bringt das Lernsystem
beide in Kontakt mit
weiteren Lernenden, die
ähnliche Lernfortschritte
bei dem Kurs haben, damit sie sich untereinander
austauschen können.
Intuitiv, zugänglich, fehlerfrei
Gegenwärtig befinden sich am Markt verschiedene
Lernsysteme, die sich in ihrer
Qualität unterscheiden. Deswegen ist es
sinnvoll, bei der Entwicklung neuer und
der Weiterentwicklung bereits bestehender
Lernsysteme Erfolgskriterien zu berücksichtigen.
Anforderungen für erfolgreiche vernetzte
Lernsysteme können in zwei Gruppen unterteilt
werden. Einerseits müssen vernetzte
Lernsysteme Kriterien der Usability, also
der Nutzerfreundlichkeit, erfüllen, anderseits
die der Didaktik. Bei der Usability
wird zwischen Zugänglichkeit und Bedienbarkeit
unterschieden. Die Zugänglichkeit
zielt auf die Verfügbarkeit der technischen
Komponenten und Inhalte ab. Die Bedienbarkeit
umfasst beispielsweise die intuitive
Navigation. Zudem muss das Lernsystem
einem logischen Aufbau folgen und zuverlässig
und fehlerfrei funktionieren. Auch
bedeutsam sind fehlerfreie Rechtschreibung
und Grammatik, da sich Fehler in
diesen Bereichen negativ auf die Nutzerfreundlichkeit
und den Gesamteindruck
auswirken können.
Ein Vorteil von vernetzten Lernsystemen: Sie sind orts- und zeitunabhängig nutzbar.
Wichtige Rolle der Lehrenden
Erfolgreiche vernetzte Lernsysteme zeichnen
sich durch ihre didaktische Konzeption
aus. Hierzu zählt die Kompetenz- oder
auch die Lernzielorientierung. Dabei
müssen Lernansatz und die angestrebten
Kompetenzen und Lernziele zusammenpassen.
Verantwortlich dafür ist die
Lehrkraft beziehungsweise die Person,
die den Lernprozess betreut. Ebenfalls
bedeutsam ist der progressive Aufbau der
Lerninhalte und -einheiten: Deren Abfolge
sollte sich vom Einfachen zum Schweren
oder auch vom Allgemeinen zum Spezifischen
entwickeln. Ein solcher progressiver
Aufbau kann durch eine Strukturierung
der Lerneinheiten begünstigt werden. Sie
beginnt zum Beispiel mit einem Einstieg
in das Thema, etwa mit einem passenden
Zitat. Daran anknüpfen kann eine Erarbeitungsphase,
in der die lernende Person
sich beispielsweise anhand eines Videos die
Lerninhalte eigenständig erarbeitet. Eine
Lerneinheit kann mit einer Vertiefung abgeschlossen
werden. Zur Vertiefung kann
eine Reflexion der Lerninhalte etwa durch
eine schriftliche Stellungnahme erfolgen.
Im Sinne des progressiven Aufbaus sollte
die jeweils nächste Lerneinheit entweder
schwerer sein als die Vorherige, oder spezifischer
werden und tiefer in das Thema
Abbildungen: © Prostock-studio / Shutterstock.com
28 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
eintauchen. Abwechselnde Sozialformen
wie Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeiten
können die Motivation der Lernenden steigern.
Zudem sind die Individualisierung
und die Differenzierung wichtig. Vernetzte
Lernsysteme bieten daher die Möglichkeit
der Skalierbarkeit, also die Möglichkeit der
individualisierten manuellen Auswahl von
Angeboten durch die dozierende Person.
Ziele und Nutzen
Unternehmen verfolgen mit dem Einsatz
vernetzter Lernsysteme das Ziel, die Effizienz
und die Qualität der beruflichen
Weiterbildungsmaßnahmen sowohl für
die Lernenden als auch das Unternehmen
zu steigern. Zudem sind arbeitsplatznahe
Lernformen, beispielsweise die Nutzung
von Lernsystemen, gegenüber traditionellen
Weiterbildungsmaßnahmen wie Seminaren
oder Lehrgängen praxisnaher, zeitsparender,
motivierender und kostengünstiger. ■
Im Überblick:
» Vernetzte Lernsysteme sind
Systeme zur Wissensvermittlung,
die interaktive
Lernangebote sowie Kommunikationsfunktionen
beinhalten.
» Ein wichtiges Plus solcher
Systeme ist, dass sie Art und
Schwierigkeiten autonom an
Lerntyp, Lernfortschritt und
Vorwissen der Lernenden
anpassen können.
» So sind individualisierte
Lernpfade für jeden Nutzer
möglich, während dem Ausbildungspersonal
Raum für Organisation
und individuelle
Beratung gegeben wird.
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WEITERBILDUNG
News
Corona bremst
Fortbildung
BERUFSANERKENNUNG
MEIST FRISTGERECHT
59 Prozent der Anträge auf Anerkennung eines
ausländischen Berufsabschlusses in nichtreglementierten
Ausbildungsberufen werden
innerhalb von drei Monaten bearbeitet. Das sind
17 Prozentpunkte mehr als 2017. Zu diesem Ergebnis
kommt eine Untersuchung des Bundesinstituts
für Berufsbildung
BIBB. Wichtigster Grund
für ein Überschreiten
dieser Frist sei laut der
Studie, dass Antragsteller
zusätzliche Unterlagen
einreichen müssten. Die
Studie ist verfügbar auf:
Bei 29 Prozent der Erwerbstätigen, die 2021
an keiner Weiterbildung teilgenommen haben,
war die Coronapandemie der Grund dafür.
Das ergab eine repräsentative Befragung der
Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW. Zudem
gaben 41 Prozent der Befragten, die eine Weiterbildung
in Anspruch genommen haben, an,
den Umfang ihrer Fortbildungstätigkeit wegen
Corona reduziert zu haben.
» www.kfw.de/Über-die-KfW/KfW-Research
Mehr als 77 Prozent der
deutschen Unternehmen haben
ihren Beschäftigten im Jahr
2020 Maßnahmen zur Weiterbildung
und Qualifizierung angeboten.
Das teilt das Statistische
Bundesamt im August mit.
Politik verlängert
Weiterbildungsinitiative
Die Bundesregierung wird die
Nationale Weiterbildungsstrategie
NWS fortsetzen. Das Arbeitsund
das Bildungsministerium,
die gemeinsam für die Strategie
verantwortlich sind, haben dazu
neue Initiativen und Maßnahmen
vorgestellt. Unter anderem soll
2024 eine Nationale Online-
Weiterbildungsplattform ans
Netz gehen.
» www.bmas.de
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30 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
Ausbilder/-innen fit machen
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Mehr Informationen finden Sie unter:
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VERANSTALTUNGEN 2022/23
Kongresse und Tagungen für die berufliche Aus- und Weiterbildung
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Tagung zum
Berufsorientierungs -
programm
Für wen? Alle, die mit Berufsorientierung
zu tun haben
Wo? Berlin und online
5. 6. & 6. 7.
SEPTEMBER DEZEMBER 2022
In Diskussionsrunden und Fachvorträgen mit Persönlichkeiten
aus Politik, Bildung und Wissenschaft
können Besucherinnen und Besucher der Tagung
Impulse für die Digitalisierung der Berufsorientierung
erhalten und sich miteinander austauschen. Die
Tagung ist kostenlos und findet hybrid statt – Teilnehmer
können die Veranstaltungen also auch von zu
Hause aus mitverfolgen.
» www.berufsorientierungsprogramm.de/bop/
shareddocs/meldungen/BOP-Tagung-2022.html
Chance 2023
Für wen? Schüler, Umschüler,
Studenten, Absolventen,
Weiterbildungsinteressierte,
Auszubildende und Jobsuchende
Wo? Gießen
Unter dem Motto „Zukunft selbst gestalten“ findet
Ende Januar die Chance statt, die größte Messe für
Beruf und Karriere in Mittelhessen. Unternehmen und
Institutionen informieren dort über Aus- und Weiterbildung,
Studium, Berufsorientierung und Jobs.
Der Eintritt kostet vier Euro, registrierte Schulklassen
zahlen 1 Euro pro Schüler. Geöffnet ist
die Messe am Freitag von 9 bis 16 Uhr
und am Samstag von 10 bis 17 Uhr.
» www.chance-giessen.de
27. & 28.
JANUAR 2023
didacta Bildungsmesse
2023
Für wen? Alle Akteurinnen und
Akteure aus der beruflichen Bildung
und allen anderen Bildungsbereichen
Wo? Stuttgart
2023 findet Europas größte Bildungsmesse in Stuttgart
statt. Hunderte Aussteller werden ihre Produkte
und Dienstleistungen präsentieren. Zudem wird es auf
den didacta-Themenforen ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm
geben. Berufsbildungsprofis können
sich dabei vor allem auf das Forum Berufliche Bildung
und das Forum myQ konzentrieren.
» www.messe-stuttgart.de/didacta
7. bis 11.
MÄRZ 2023
Hochschultage
Berufliche Bildung 2023
Für wen? Forschende der
Berufsbildung und Akteure aus der
Berufsbildungspraxis
Wo? Bamberg
Bei den Hochschultagen Berufliche Bildung der
Universität Bamberg wird es um Fachkräftesicherung
und zukunftsweisende Qualifizierung gehen.
Dabei wird es Fachtagungen und Workshops
geben. Schirmherr der Veranstaltung ist der bayerische
Kultusminister Michael Piazolo.
» www.uni-bamberg.de/wipaed-htbb2023
20. bis 22.
MÄRZ 2023
32 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 4/2022
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