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Saison<br />
Der Osterhase und sein süßes Geheimnis<br />
Verehrt von Groß und Klein und in alter<br />
Tradition an Ostern vernascht: der Schokoladenhase.<br />
Doch wie entsteht er eigentlich?<br />
tafelfreunde hat den Maîtres Chocolatiers<br />
von Lindt über die Schultern geschaut.<br />
Damit der Schokoladenhase auch pünktlich zu Ostern vernascht<br />
werden kann, startet die Produktion bereits im November:<br />
Dafür rühren die Maîtres Chocolatiers feinstens vermahlenen<br />
Kakao mit anderen guten Zutaten in der berühmten<br />
Conche zu zarter Schokolade. Welche Zutaten das sind,<br />
bleibt jedoch das süße Geheimnis der Maîtres Chocolatiers.<br />
Bekannt ist nur, dass die Schokolade durch das Conchieren<br />
ihren zarten Schmelz erhält.<br />
Nachdem die fl üssige Schokolade zart und cremig conchiert<br />
ist, gießen die Maîtres Chocolatiers sie in eine Hälfte der<br />
Links oben<br />
Eine Maschine gießt die fl üssige<br />
Schokolade in die Hasenform-<br />
Hälften.<br />
Rechts oben<br />
Nach 45 Minuten schlüpfen die<br />
Schokoladenhasen aus ihren<br />
Formen.<br />
Hasenform. Anschließend legen sie die andere Hälfte des<br />
Hasenkörpers darauf und verschließen die Form. Damit die<br />
Schokolade gleichmäßig verteilt ist – so dass sie nirgends zu<br />
dünn oder zu dick ist –, dreht und wendet man die Hasenform<br />
in einem ausgeklügelten Verfahren vorsichtig. Wenn die<br />
Schokolade richtig temperiert und kristallisiert ist, hört man<br />
das unnachahmliche Knacken beim Biss in die Ohren. Und je<br />
gleichmäßiger die Schokolade verteilt ist, desto bruchfester<br />
der Hase, der im Inneren hohl und damit sehr zerbrechlich<br />
ist. Schließlich soll er den Transport von der Schokoladenfabrik<br />
in die Regale des Supermarkts und von dort in die<br />
Nester der Kinder und Erwachsenen heil überstehen.<br />
Während sich die Hasenform weiterhin dreht, kühlt die<br />
Schokolade langsam ab, bis sie völlig erstarrt. Für diesen<br />
Herstellungsschritt brauchen die Experten rund 45 Minuten.<br />
Die enthaltene Kakaobutter bildet während des Abkühlens<br />
feinste Kristalle und zieht sich dabei ein wenig zusammen.<br />
Dadurch kann man den Hasen anschließend ganz leicht wieder<br />
entnehmen. Wer nun glaubt, das sei schon alles, liegt<br />
falsch. Denn nun folgt eines der raffi niertesten Verfahren,<br />
das viel Geschick erfordert: Der Schokoladenhase erhält sein<br />
goldglänzendes Kleid. Damit dieses perfekt sitzt, sind fl inke<br />
Hände und gekonnte Griffe gefragt, die die dünne Folie um<br />
jeden einzelnen Hasen legen. Abschließend wird die Folie liebevoll<br />
poliert, damit keine Fältchen zurückbleiben. Zu guter<br />
Letzt, wenn die Folie wie eine zweite Haut sitzt, bekommen<br />
die Goldhasen einzeln und von Hand ihr Erkennungszeichen<br />
umgehängt: das goldene Glöckchen am roten, braunen oder<br />
cremefarbenen Band. Dann ist es vollbracht: Der Schokoladenhase<br />
ist zum Vernaschen bereit. Zumindest beinahe –<br />
denn eine Prüfung hat er noch zu bestehen. Speziell geschulte<br />
Maîtres Chocolatiers begutachten zum einen die Verpackung,<br />
zum anderen die Schokolade. Neben dem Bruchtest,<br />
bei dem der Hase bei den Ohren genommen wird, können die<br />
Experten feststellen, ob die Schokolade perfekt temperiert<br />
und kristalliert ist. Das Finale bildet der Geschmackstest. Ein<br />
sogenannter Sensoriker lässt sich den Hasen sprichwörtlich<br />
auf der Zunge zergehen. Erst nach seinem zufriedenen<br />
Nicken ist der Schokoladenhase zum Genießen freigegeben.<br />
10 Frühjahr 2008 tafelfreunde tafelfreunde Frühjahr 2008<br />
Oben<br />
Geübte Hände verpacken die<br />
Schokoladenhasen in Goldfolie und<br />
polieren sie liebevoll glatt.<br />
Unten<br />
Zum Schluss bekommt jeder<br />
Schokoladenhase ein Glöckchen<br />
um den Hals gehängt – das unverwechselbare<br />
Erkennungszeichen<br />
des Goldhasens von Lindt.<br />
info<br />
Es gibt ihn seit<br />
über 50 Jahren –<br />
den Goldhasen von Lindt.<br />
Der erste erblickte 1950 das<br />
Licht der Welt und wurde<br />
aufgrund seiner weißen<br />
Verpackung auf den Namen<br />
„Schneehase“getauft.<br />
Schon damals trug er ein<br />
Metallglöckchen um seinen<br />
Hals, das über die Jahre<br />
zum unverwechselbaren<br />
Erkennungszeichen des<br />
Goldhasens wurde. Mittlerweile<br />
gibt es den süßen Klassiker<br />
nicht nur in Vollmilch<br />
sondern auch in Zartbitter<br />
und Weißer Schokolade.<br />
Saison<br />
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