Gestaltung der Arbeit in der Zukunft
In dem kuratierten Dossier berichten Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen über besondere Schwerpunkte des digitalen Wandels der Arbeitswelt. Die hochwertig gestaltete Publikation der GfWM-Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse ist das Resultat eines erfolgreichen Förderprojektes zwischen GfWM e. V. und ZAAG e. V. (2019).
In dem kuratierten Dossier berichten Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen über besondere Schwerpunkte des digitalen Wandels der Arbeitswelt. Die hochwertig gestaltete Publikation der GfWM-Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse ist das Resultat eines erfolgreichen Förderprojektes zwischen GfWM e. V. und ZAAG e. V. (2019).
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D. Hayit: Gestaltungsorientierte Mediendidaktik
Unabhängig von diesem konkreten Fall, wird die besondere Rolle der Teilnehmenden
deutlich, die als gemeinsame Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis
agieren. Sie bringen konkrete Praxisanliegen in die Weiterbildung ein, reflektieren
und bearbeiten diese, idealerweise systematisch und fundiert und angeregt durch
das didaktische Konzept des Hochschulangebots und tragen ihr aktualisiertes, weiterentwickeltes
Wissen und neue Fertigkeiten in die Praxis, in der diese Anwendung
finden. Auf diese Weise können Wissenschaft und Praxis kontinuierliche Synergieeffekte
erzielen, aus welchen neues Wissen generiert wird, das in beide Bereiche
als Mehrwert einfließt.
V. Ausblick
Der vorliegende Beitrag hat verschiedene Aspekte angeschnitten, die einen ersten
Einblick in das komplexe Verhältnis zwischen Hochschuldidaktik und betrieblicher
Bildungsarbeit, mit Blick auf die besondere Bedeutung mediengestützter Lernformate,
gewähren. Das 3C-Rahmenmodell kann als Ansatzpunkt betrachtet werden,
um kooperationsförderliche Strukturen zwischen den Bereichen aufzubauen. Ein
besonderes Augenmerk ist dabei sowohl auf die Verständigung bezüglich des zu
lösenden Bildungsanliegens als auch auf die Rolle der Teilnehmenden zu legen, die
als informationsverarbeitende Schnittstelle zwischen Theorie- und Praxisinput eine
wichtige Aufgabe im Synergieprozess darstellen und in dieser komplexen Situation
von beiden Seiten unterstützt werden müssen. Beide Bereiche werden also durch
(mindestens) eine gemeinsame Größe vereint: die Zielgruppenmerkmale (wissenschaftlicher)
Weiterbildung. Auch wenn teilweise unterschiedliche Motivationen zugrunde
liegen, warum die (Weiter-)Qualifizierung Berufstätiger angestrebt wird, so
liegt das gemeinsame Ziel zugrunde, notwendiges Wissen und relevante Fertigkeiten
kontinuierlich an die sich verändernden gesellschaftlichen und unternehmerischen
Rahmenbedingungen anzupassen. Beide Systeme können von einer stärkeren
Kooperation und Vernetzung profitieren: die Praxis öffnet der Wissenschaft
eine Tür für die Entwicklung, Erprobung und Erforschung von Lernarrangements,
um fundierte Erkenntnisse darüber zu erlangen, welche Potenziale digitaler Medien
unter welchen Bedingungen entfaltet werden können. Die Praxis selbst profitiert
von diesem Ansatz im Sinne einer gestaltungsorientierten Mediendidaktik, da sie
die Erkenntnisse verwerten kann und gleichzeitig ressourcenschonend Lösungen
erhält, die in gemeinsamen Prozessen fundiert erarbeitet wurden. Eine ungeklärte
Herausforderung bleibt zum jetzigen Zeitpunkt jedoch insbesondere, wie und wann
(außerhalb geförderter Projektvorhaben) Anlässe geschaffen werden können, bei
denen Wissenschaft und Praxis in intensive Zusammenarbeitsprozesse eintreten.
Eine gemeinsame Haltung der gegenseitigen, aktiven Zuwendung scheint hierfür
notwendig, wenngleich nicht hinreichend.
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