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UNIon - Europa-Universität Viadrina Frankfurt

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Jubiläum 51<br />

[<strong>UNIon</strong>]<br />

„200 Jahre <strong>Universität</strong> Breslau“ – eine Ausstellung<br />

zum Jubiläumsjahr zeigte Geschichte und Gegenwart<br />

Prof. Dr. Adam Jezierski, Rektor der <strong>Universität</strong><br />

Wrocław, eröffnete im Mai 2012 persönlich die<br />

Ausstellung „200 Jahre <strong>Universität</strong> Breslau –<br />

Uniwersytet Wrocławski 1811-2011“ im Foyer<br />

des Gräfin-Dönhoff-Gebäudes der <strong>Viadrina</strong>.<br />

Die Ausstellung war Abschluss einer Reihe von<br />

Veranstaltungen, die im Jubiläumsjahr 2011 in<br />

Wrocław in Erinnerung an die Zusammenlegung<br />

beider <strong>Universität</strong>en im Jahr 1811 stattfanden.<br />

Prof. Jezierski und der Direktor des <strong>Universität</strong>smuseums<br />

und Organisator der Jubiläumsfeierlichkeiten,<br />

Prof. Dr. Jan Harasimowicz, nahmen<br />

die Ausstellungseröffnung zum Anlass, zahlreichen<br />

Unterstützern der Breslauer <strong>Universität</strong><br />

für ihr Engagement zu danken. Unter den Geehrten<br />

waren Professoren, Mitarbeiter und Studierende<br />

der <strong>Viadrina</strong> sowie weitere Gäste aus<br />

Deutschland, die zur Eröffnung der Ausstellung<br />

nach <strong>Frankfurt</strong> (Oder) angereist waren.<br />

Die im Jahr 1702 durch Leopold I., Kaiser des<br />

Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation,<br />

als Jesuitenkolleg gegründete Leopoldina in<br />

Breslau erhielt ihren Status als <strong>Universität</strong> im<br />

August 1811, als die <strong>Frankfurt</strong>er <strong>Viadrina</strong> aufgrund<br />

eines Edikts des Preußischen Königs<br />

Friedrich Wilhelm III. nach Breslau verlagert und<br />

mit der dortigen Leopoldina vereinigt wurde.<br />

Im Jahr 1945 wurde die <strong>Universität</strong> als „Uniwersytet<br />

Wrocławski“ neu gegründet. Heute sind in<br />

Wrocław mehr als 40.000 Studierende an zehn<br />

Fakultäten immatrikuliert.<br />

Die <strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Viadrina</strong> unterhält seit<br />

ihrer Gründung 1991 intensive Kontakte mit der<br />

Breslauer <strong>Universität</strong>: Sie kooperiert mit dem<br />

dortigen „Willy-Brandt-Zentrum für Deutsch-<br />

Der Weg der <strong>Viadrina</strong> nach Breslau<br />

Die von Prof. Dr. Jan Harasimowicz konzipierte<br />

Ausstellung umfasst 40 Bild- und Texttafeln, wobei<br />

sich die ersten der <strong>Viadrina</strong> widmen. Hier die<br />

die <strong>Viadrina</strong> betreffenden Texte von Prof. Harasimowicz:<br />

Die <strong>Universität</strong> <strong>Viadrina</strong> wurde auf Betreiben der<br />

brandenburgischen Markgrafen Albrecht IV. und<br />

Joachim I. bei der Zustimmung des Papstes Alexander<br />

VI. und des Kaisers Maximilian I. gegründet.<br />

Die offizielle Eröffnung fand 1506 statt; erster<br />

Rektor wurde Konrad Koch, Wimpina genannt.<br />

Nach 1537 wandelte man die <strong>Viadrina</strong> in<br />

eine lutherische Hochschule um, die der <strong>Universität</strong><br />

Wittenberg den Rang streitig machte. Im<br />

17. Jahrhundert verstärkten sich dort reformierte<br />

Einflüsse, nach 1701 versuchten sich jedoch<br />

die beiden protestantischen Konfessionen zu<br />

versöhnen. Bis zur Verlegung nach Breslau im<br />

Jahr 1811 wurde die <strong>Viadrina</strong> von mehr als<br />

55.000 Studenten besucht, darunter vielen Bürgern<br />

der polnisch-litauischen Adelsrepublik.<br />

An der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert standen<br />

europäische <strong>Universität</strong>en immer öfter vor<br />

Herausforderungen, die sich aus der Entwicklung<br />

der Naturwissenschaften sowie aus dem<br />

gesteigerten Bedürfnis nach modernem Justizwesen,<br />

Ökonomie und Krankenversorgung ergaben.<br />

Auf der Welle der neuen Ideen, auf Anregung<br />

des hervorragenden Philosophen und Naturwissenschaftlers<br />

Wilhelm von Humboldt,<br />

wurde die Königliche <strong>Universität</strong> zu Berlin ins Le-<br />

FOTO: HEIDE FEST<br />

Prof. Karl Schlögel, Prof. Gangolf Hübinger und Dr. Dagmara Jajesniak-Quast (v.r.n.l.) gehörten zu den<br />

ersten Besuchern der Ausstellung im Foyer des Gräfin-Dönhoff-Gebäudes.<br />

ben gerufen. Als der wichtigste Grundsatz der<br />

neuen Hochschule galt die Vereinigung von Forschung<br />

und Lehre. Die Studenten sollten nicht<br />

nur neue Wissensgebiete erschließen, sondern<br />

auch an Forschungsvorhaben teilnehmen. Die<br />

Gründung der <strong>Universität</strong> zu Berlin stellte die<br />

weitere Existenz der von der preußischen Hauptstadt<br />

nicht sehr weit entfernten <strong>Frankfurt</strong>er <strong>Viadrina</strong><br />

in Frage.<br />

Am 24. April 1811 ordnete der preußische König<br />

Friedrich Wilhelm III. mit seinem Kabinettsbefehl<br />

an, die <strong>Viadrina</strong> von <strong>Frankfurt</strong> an der Oder<br />

nach Breslau zu verlegen. Die Form der neuen<br />

Hochschule bestimmte der Plan zur Vereinigung<br />

der <strong>Universität</strong> zu Franckfurth mit der <strong>Universität</strong><br />

zu Breslau, kraft dessen materielle Bestände<br />

und Büchersammlungen beider Hochschulen<br />

vereinigt und Lehrstühle für alle Professoren gesichert<br />

wurden. Die vereinigte <strong>Universität</strong> hatte<br />

fünf Fakultäten: Katholische Theologie, Evangelische<br />

Theologie, Rechtswissenschaften, Medizin<br />

und Philosophie. Zum ersten Rektor wurde <strong>Viadrina</strong>s<br />

letzter Rektor C. A. W. Berends ernannt.<br />

Die <strong>Universität</strong> Breslau wurde damit zur staatlichen<br />

Hochschule – der Staat sorgte für ihre Finanzierung,<br />

übte allgemeine Aufsicht aus und<br />

entschied über die Ernennung von Professoren.<br />

Nach den einige Jahre andauernden Vorbereitungen<br />

wurde 1816 die Satzung der <strong>Universität</strong><br />

genehmigt.<br />

Wegen des großen Reichtums an Fachbereichen<br />

hatte die Philosophische Fakultät die meisten<br />

land- und <strong>Europa</strong>studien“ und die <strong>Universität</strong>sbibliotheken<br />

betreiben eine gemeinsame digitale<br />

Bibliothek, in der die Bestände der alten<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Bibliothek zugänglich gemacht werden.<br />

MICHAELA GRÜN / INGO SCHUSTER<br />

Professoren und Studenten. Erst im Studienjahr<br />

1938/1939 wurde die Naturwissenschaftliche<br />

Fakultät ausgegliedert.<br />

1811 nahm man in Breslau ohne zusätzliche Bedingungen<br />

94 Studenten der alten Leopoldina<br />

und 57 Studenten der alten <strong>Viadrina</strong> (viele hatten<br />

sich für das näher gelegene Berlin entschieden)<br />

auf.

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