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STROM-TIGER

TYGERS OF PAN TANG

Zu Hause brüllt er doch am schönsten

© Band

Nein, irgendwelche Vorgaben haben wir uns

noch nie gemacht. Ich glaube, so etwas würde

den kreativen Prozess eher blockieren. Bei uns

stehen die Emotion und die Leidenschaft für

die Musik im Vordergrund. Wir hatten nichts

anderes im Sinn, als Alben im typischen „Tygers-

Style“ aufzunehmen.

Wann habt ihr begonnen, an den Songs zu arbeiten?

Vor ca. zwei Jahren. Wir hatten es nicht eilig,

waren mit den Resonanzen zum Vorgänger zufrieden

und nahmen uns die Zeit, alles in Ruhe

zu recorden. Da ich mich schon vor längerer

Zeit mit dem nötigen technischen Equipment

eingedeckt habe, ist es mir möglich, immer und

überall aufzunehmen. Am liebsten zu Hause.

Da habe ich mir ein kleines Studio eingerichtet

und schaffe so etwa die Basis-Tracks einer neuen

Nummer zwischen Frühstück und Dusche.

Cool, oder?

Absolut. Hast du das ganze Album selbst produziert?

Das sind wir unseren Fans auch schuldig! Alles

andere, als Vollgas zu geben, ist bei uns schlicht

verboten und macht auch gar keinen Sinn.

Schließlich bezahlen die Leute dafür, uns zu

sehen. Man darf es daher durchaus als „Arbeitsauftrag“

verstehen, wenn man als Band auf die

Bühne geht. Wo hast du uns denn live gesehen,

wenn ich fragen darf?

Schon mehrmals, aber immer am selben Ort:

Dem „Bang Your Head!!!“-Festival!

Oh, das ist einer unserer Lieblings-Plätze!

Horst ist einer der nettesten Typen im Business.

Wir lieben es einfach, in Balingen aufzutreten!

Das Publikum ist immer bestens drauf, die Organisation

der Hammer und auch das Drumherum

spitze. Aber auch andere deutsche Veranstaltungen

wie das „Rock Hard Festival“ oder

das „Headbangers Open Air“ sind wunderbar,

Deutschland ist generell der wichtigste Markt

für uns, treuere Fans findest Du nirgendwo auf

dieser Welt!

Gegründet wurde die legendäre New Wave Of British Heavy

Metal-Truppe bereits in den 1970er Jahren von Gitarrist

Robert Mortimer „Robb“ Weir in Whitley Bay bei Newcastle.

Den Bandnamen borgte man sich beim englischen Fantasy-

Autor Michael Moorcock aus, in dessen Epos „Stormbringer“

(ah!) eine Dämonen-Insel namens Pan Tang vorkommt.

Erste Shows brachten einen Deal beim sagenumwobenen Label

Neat Records ein und als man 1980 mit „Wild Cat“ debütierte

und nur acht Monate später „Spellbound“ nachreichte, standen

die Zeichen für einen internationalen Durchbruch zwar sehr gut,

geglückt ist dieser trotz mehrerer von Fans wie Presse positiv

aufgenommenen Scheiben aber leider nie.

Bei uns läuft zu Zeit alles bestens und ich bin

sehr froh darüber, dass man das auch genauso

wahrnimmt. Wir haben die

letzten Jahre sehr hart für die

Band gearbeitet und aus den

vielen positiven Reaktionen

konnten wir immer wieder

Kraft und weitere Motivation

schöpfen.

„Schuld“ an eurem Höhenflug trägt vermutlich auch

das seit mehreren Jahren endlich wieder stabile

Line-Up.

Aufgeben war für Stehaufmännchen

Robb aber kein

Thema und in Sänger Jacopo

Meille, Drummer Craig Ellis,

Gavin Gray am Bass sowie

Micky Crystal an der zweiten

Gitarre hat sich in der letzten Dekade eine Besetzung etabliert,

die sich auf der Bühne wie auf Platte in glänzender Verfassung

zeigt. Sowohl auf dem selbstbetitelten Album aus 2016 als auch

auf dem brandneuen „Ritual“ (Mighty Music/SPV) präsentiert

sich die Band in Topform. Grund genug für ein Telefonat mit

dem „Ur-Tyger“, der sich als eloquenter Gesprächspartner

entpuppte.

„Alles andere, als live Vollgas zu geben,

ist bei uns schlicht verboten“

DIE FANS ZAHLEN, DIE FANS KRIEGEN

Dieses Gemeinschaftsgefühl hat sich offenbar auch

auf das Songwriting ausgewirkt.

Klar. Auch wenn wahlweise

Gavin, Micky oder ich Ideen

für Riffs oder Songfragmente

zunächst im Alleingang

austüfteln, wäre es ohne die

anderen Jungs nicht möglich,

ein derart kompaktes Album wie „Ritual“

abzuliefern. Craig ist unser König der Melodien

und Hooks und auch Jacopo weiß elegant mit

Melodien zu hantieren, zudem ist er ein fantastischer

Texter. In der Natur mag es anders

laufen, aber wir Tygers bevorzugen es, in einem

Rudel zu sein.

Ja, allerdings haben wir danach noch unseren

ehemaligen Gitarristen Fred Purser ins Boot

geholt, der seit jeher ein begnadeter Studiotechniker

ist und uns als Engineer zur Seite stand. Er

hat die Songs nicht nur sprichwörtlich größer

gemacht, sondern auch den Instrumenten einen

voluminöseren Klang verabreicht.

Durch Fred, der wie wir bei

Mighty Music unter Vertrag

steht, kam auch der Kontakt

zu Soren Anderson zustande,

der ebenfalls bei diesem Label

beheimatet ist und uns

für den Mix vorgeschlagen

wurde. Wir verstanden uns

prima und sind mit seiner

Arbeit genauso zufrieden,

wie mit dem abschließenden

Mastering von Harry Hess in

Kanada. Das war zwar zeitintensiv,

hat sich aber gelohnt.

Indeed. Wobei die Hitdichte im Vergleich zum letzten

Dreher sogar noch ein wenig höher liegt.

Danke. Es läuft einfach, wenn alle Bandmitglieder

den „Tyger Sound“ verinnerlicht haben. Man

kann sogar sagen, alle in der Band haben den

sprichwörtlichen „Tyger“ im Blut! Eine andere

Erklärung dafür habe ich auch nicht, es geht

um das Gespür…. Wir haben wohl die Tygers-DNA

einfach in uns!

„Bei uns stehen die Emotion

und die Leidenschaſt im Vordergrund“

GUT GEBRÜLLT, TYGER!

Den eigentlichen Startschuss in euren aktuellen

„Band-Frühling“ gab aber ein anderes, noch nicht

erwähntes Festival. Korrekt?

Yes! Es war 1999, als unser ehemaliger Sänger

Jess Cox von den Organisatoren des „Wacken

Open Air“ kontaktiert wurde, ob er sich denn

eine Reunion-Show vorstellen

könnte. Tja, er konnte

das sofort und musste auch

mich nicht lange überreden,

haha. Dann wurde es zwar

kurzzeitig ein wenig eng mit

Personal, doch zum Glück

sind wir mit den BLITZKRIEG-

Jungs gut befreundet. Im

Endeffekt mussten Jess

und ich nämlich auf deren

Angebot zurückkommen,

uns bei diesem, inzwischen

von vielen Fans als legendär

bezeichneten, Auftritt auszuhelfen.

Was zudem eine für die Zukunft überaus wichtige

Entscheidung war, schließlich lernte ich

dabei ihren früheren Bassisten kennen, einen

gewissen Gavin Gray. Ein furchtbar netter

Typ, sag‘ ich Euch. Das musste er aber auch

sein, sonst hätte ich ihn mehr als zehn Jahre

später vermutlich nicht zu einem Tyger

gemacht…

Definitiv! Wir sind im Laufe der Zeit regelrecht

zusammengewachsen, zu einer verschworenen

www.tygersofpantang.com

Einheit geworden. Bei uns kann sich jeder auf

Ein Gespür habt ihr auch für gelungene Live-Shows, www.facebook.com/tygersofpantangofficial

den anderen verlassen, das war früher nicht Gab es eine bestimmte Intention, wie das Album

ein schwaches T.O.P.T.-Konzert hab‘ zumindest ich

immer so.

klingen soll, als ihr das Songwriting gestartet habt?

noch nie erlebt.

Walter

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© Walter scheurer

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