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NERD-STROM

Alle Fotos © James Fogarty

30

James, wie bist du zur Musik gekommen, vor allem zur

harten?

Als jüngstes von fünf Kindern habe ich eine Menge

Musik meiner Geschwister mitgehört. Als ich mein

eigenes Ding anfing, sollte es etwas sein, das ich noch

nicht kannte - also kein Punk, Ska, Reggae. So fand

ich meine Identität im Metal, und da hauptsächlich

im ganz harten Zeug. Wenn man in einer kreativen

Umgebung aufwächst, ist es nur eine Frage der Zeit,

bis man selber in irgendeiner Form kreativ wird. Bei

mir war es halt die Musik.

Was sind deine Einflüsse, nicht nur im Metal-Sektor?

Ich glaube, ich bin ein Produkt der frühen Neunziger,

der Zeit meiner Kindheit. Es gab diese Explosion des

Mainstream, der Elektronik- und Post-Rave-Szene, und

dann Death Metal, Black Metal.

Schau auf die Jahre 1990 bis 1994 und du erkennst

schnell, wo meine Einflüsse herkommen. Die elektronischen

Elemente kamen später, etwa bei „Conspiritus“

von EWIGKEIT. Die letzten fünf Jahre meines Schaffens

lassen sich mit zwei Einflüssen zusammenfassen:

KATATONIA und BOARDS OF CANADA.

JAMES FOGARTY

Die wunderbare Welt des Mr.Fog

Sein Schaffen spannt sich von rudimentärem Black Metal bis zum Industrial,

und auch vor “Monty Python Metal” schreckt der Brite nicht zurück. Spätestens seit

seinem Engagement bei den kultigen IN THE WOODS… sollte „Mr.Fog“ auch auf breiterer

Ebene ein Begriff sein. Unser Mike bat einen der umtriebigsten Freigeister der Szene zum gepflegten Wahnsinns-Talk:

Die meisten deiner Bands sind eher „Projekte“, BOMBS

OF ENDURING FREEDOM, EWIGKEIT oder CON.DEV.EX.

Gibt dir das mehr Freiheiten, wenn du alles selber unter

Kontrolle hast?

Nun, ich habe angefangen, Musik für mich selbst zu

schreiben, weil so wenige Leute auf diese extreme Musik

standen und in Bands spielen wollten, und weil ich mir

so die Zeit besser einteilen konnte. Das plus die Tatsache,

dass ich kein Geld hatte, resultierte in der Arbeit mit

einem Computer - Cubase auf einem Atari ST 1995!

Die vielen Projekte, an denen ich arbeite, seit ich 15

bin, also bereits nervenzehrende 25 Jahre, haben mir

stets Kreativität und Arbeit beschert und Langeweile

vermieden. Ich bin immer offen für Neues, sei es

musikalisch oder auf anderen Gebieten. Mich hat es

thematisch seit jeher zum Unkonventionellen gezogen.

Science Fiction, Philosophie, Spiritualität, Verschwörungstheorien,

Okkultismus.

Du bist Multi-Instrumentalist, welches Instrument liegt

dir am meisten, welches fürchtest du?

Mit 14 hatte ich kurz mal Gitarrenunterricht, den

Rest hab ich mir selbst beigebracht, bei anderen

abgeschaut. Ich komponiere hauptsächlich am Keyboard, die letzten

fünf Jahre waren eher gitarrenorientiert beim Songwriting. Ich spiele

immer noch keine Highspeed-Soli, das kann ich nicht und das hat mich

auch nie interessiert, ich habe meinen eigenen Stil entwickelt. Irgendwo

zwischen 80er IRON MAIDEN, KATATONIA und 90er Black Metal.

Nebenbei gehst du einem stinknormalen Job nach. Wie sieht ein Tag im Hause

James Fogarty aus?

Mein Bürojob, fünf Tage die Woche, bezahlt meine Rechnungen. Wenn ich

nach Hause komme, denke ich aber nur noch über Musik, Artwork oder

Texte nach. Ich bin immer mit irgendwas beschäftigt, ich sehe darin den

Sinn unseres Daseins: kreativ zu sein, zu lernen, das Wissen zu erweitern.

Ich bin nicht so der Arbeit-Essen-Fernsehen-Typ.

Du lebst in Brighton, einer Stadt, die schon öfters als Filmkulisse herhalten

musste, unter anderem auch für THE WHO’s „Quadrophenia“. Ist die Stadt

generell ein guter Ort für Musik? Wird man da inspiriert?

Hmm… Als Teenager war es toll, weil hier immer etwas los war. Parties,

Kunst, Musik, Clubs. Wir haben zwei große Universitäten hier und mehr

als 200.000 Einwohner, es herrscht demnach ein ständiger Nachschub an

jungen Leuten und somit auch an Ideen für die lokale Szene.

Es hat aber auch etwas Elitäres, Cliquenhaftes hier. Mein Vater, ein

Visual Artist, kam mit der lokalen Kunstszene nicht so ganz klar, und

so geht es mir auch mit der Musikszene. In jungen Jahren konnte ich die

„Ich sehe darin den Sinn unseres Daseins:

kreativ zu sein, zu lernen, das Wissen zu erweitern“

Black Metal-Musiker an einer Hand abzählen, heute gibt es hier an die

30 Black Metal-Bands.

Viele belanglose Rivalitäten, zu wenig Output. Ich arbeite lieber mit

Leuten, die nicht von hier sind.

Du hast mir mal erzählt, dass du dich sehr schnell langweilst. Setzt du dich

dann einfach hin und komponierst? Ist das auch ein Ventil, um etwas Dampf

abzulassen?

Absolut! Musik ist eine Therapie für mich, ich brauche diese Flucht vor

dem hektischen Alltag Die kreative Explosion der letzten fünf Jahre

ist zwei Dingen geschuldet: Das eine ist meine Freundin, die verständnisvollste

Person, die ich kenne und die mich in all meinem Treiben

konstant unterstützt. Das andere war der Tod meines Vaters, der mich

immer ermutigt und unterstützt hat und selbst mit seiner Kunst ein

JAMES‘ PROJEKTE

in drei Worten von ihm selbst beschrieben:

EWIGKEIT: ätherische, heavy Variationen

JALDABOATH: dumm, kindisch, Klischee

BOMBS OF ENDURING FREEDOM: Heavy Anarchic Industrial

CON.DEV.EX: retro, elektronisch, zufällig

OLD FOREST: Epic Black Doom

ORCRYPT: retrogressiv, schwarz, Wirklichkeitsflucht

THE FERAL UNDERCLASS: erloschener Death Metal

SOLLERTIA: Nicht meine Band!

SVARTELDER: Anfangs ziemlich gut

THE MEADS OF ASPHODEL: Verschwendung von Zeit

BLACKSMOKE: Cauty, Fogarty, Lärm

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