03.01.2020 Aufrufe

Petra Gabriel | Hanna himmelwärts

Die 14-jährige Hanna fühlt sich zu groß, zu ungeschickt, zu linkisch und zu ungeliebt von den Jungs. Doch dann macht sie während eines Schulausflugs die Entdeckung ihres Lebens: Auf einem Segelflugplatz in der Nähe von Bad Säckingen darf sie einen Probeflug machen. Danach weiß sie: Das will sie auch lernen. Um jeden Preis. Leider sind ihre Eltern strikt dagegen, und Hanna muss sich etwas einfallen lassen. Sie verstrickt sich in ein Netz aus Lügen, Flunkereien und Heimlichkeiten. Und verpasst dabei beinahe ihre erste große Liebe … O Hanna!

Die 14-jährige Hanna fühlt sich zu groß, zu ungeschickt, zu linkisch und zu ungeliebt von den Jungs. Doch dann macht sie während eines Schulausflugs die Entdeckung ihres Lebens: Auf einem Segelflugplatz in der Nähe von Bad Säckingen darf sie einen Probeflug machen. Danach weiß sie: Das will sie auch lernen. Um jeden Preis. Leider sind ihre Eltern strikt dagegen, und Hanna muss sich etwas einfallen lassen. Sie verstrickt sich in ein Netz aus Lügen, Flunkereien und Heimlichkeiten. Und verpasst dabei beinahe ihre erste große Liebe … O Hanna!

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Haarschopf und braune Augen. Felix wird bestimmt mal<br />

so groß wie ich. Viel fehlt nicht mehr, obwohl er drei Jahre<br />

jünger ist als ich. »Meine beiden Zigeuner«, nennt uns<br />

Papa manchmal liebevoll. Nur Miriam ist aus der Art geschlagen<br />

– ein nordischer Typ, sagt Papa.<br />

Felix deutet mit seinem dreckigen Zeigefinger auf die<br />

Rücken von Mama und Papa, die sich eilig mit den Gästen<br />

entfernen. »Au weia, das gibt Zoff.« Der Gedanke<br />

scheint ihm zu gefallen.<br />

»Warum gibt das Zoff?«, fauche ich missmutig. Ich hätte<br />

mich jetzt lieber mit Tim, meinem neuen Schwippschwager<br />

(so heißt das doch, oder?) beschäftigt. Aber<br />

es ist zu spät. Sein Rücken entschwindet mit denen der<br />

anderen. Miriam und Peter stehen noch immer unentschlossen<br />

unter dem Kirchenvordach. Wahrscheinlich<br />

will sich meine Schwester ihr Hochzeitskleid nicht nass<br />

machen, denke ich boshaft.<br />

Felix lässt sich nicht abschütteln. »Schau sie dir doch<br />

an.« Ich wende meinen Blick weg von Tims Rücken hin<br />

zu meinen Eltern. Mein Bruder hat recht. Papa zieht<br />

auf eine ganz bestimmte Art die Schultern hoch. Mama<br />

macht weit ausholende Gesten.<br />

»Wahrscheinlich hält sie ihm jetzt eine Strafpredigt,<br />

weil er sich geweigert hat, ein Zelt für den Garten zu besorgen,<br />

mit dem Argument, es sei Schönwetter angesagt«,<br />

stellt Felix trocken fest. Ich muss ihm recht geben. Sogar<br />

von hinten kann man sehen, dass Mama energisch das<br />

Kinn vorreckt. Das tut sie immer, wenn sie verärgert ist.<br />

Aber man soll kleinen Brüdern nicht allzu oft recht geben.<br />

Sonst werden sie aufmüpfig.<br />

»Sei nicht so frech«, sage ich deshalb spitz. Felix feixt<br />

wieder. »Tu nicht so scheinheilig«, verkündet er lakonisch.<br />

Der Bursche wird immer dreister. Das gibt mir die<br />

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