03.01.2020 Aufrufe

Petra Gabriel | Hanna himmelwärts

Die 14-jährige Hanna fühlt sich zu groß, zu ungeschickt, zu linkisch und zu ungeliebt von den Jungs. Doch dann macht sie während eines Schulausflugs die Entdeckung ihres Lebens: Auf einem Segelflugplatz in der Nähe von Bad Säckingen darf sie einen Probeflug machen. Danach weiß sie: Das will sie auch lernen. Um jeden Preis. Leider sind ihre Eltern strikt dagegen, und Hanna muss sich etwas einfallen lassen. Sie verstrickt sich in ein Netz aus Lügen, Flunkereien und Heimlichkeiten. Und verpasst dabei beinahe ihre erste große Liebe … O Hanna!

Die 14-jährige Hanna fühlt sich zu groß, zu ungeschickt, zu linkisch und zu ungeliebt von den Jungs. Doch dann macht sie während eines Schulausflugs die Entdeckung ihres Lebens: Auf einem Segelflugplatz in der Nähe von Bad Säckingen darf sie einen Probeflug machen. Danach weiß sie: Das will sie auch lernen. Um jeden Preis. Leider sind ihre Eltern strikt dagegen, und Hanna muss sich etwas einfallen lassen. Sie verstrickt sich in ein Netz aus Lügen, Flunkereien und Heimlichkeiten. Und verpasst dabei beinahe ihre erste große Liebe … O Hanna!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

zieht den Dreck an. Mama kennt viele solcher Weisheiten.<br />

»An dir ist alles übertrieben« – das sagt mein Bruder.<br />

Dabei stimmt das nicht. Okay, ich habe Schuhgröße<br />

41 und bin bereits einsachtundsiebzig groß. Aber gleich<br />

von Übertreibung zu sprechen, das finde ich nun wieder<br />

ziemlich übertrieben.<br />

Miriams Augen sind meinem Blick gefolgt. Genau auf<br />

meine schmutzigen Schuhe. Das ist wieder typisch für<br />

sie. Natürlich, sie sieht einfach alles. »O <strong>Hanna</strong>«, murmelt<br />

sie vorwurfsvoll. Wie gut ich diese Worte kenne.<br />

Aber es gehört sich wohl nicht, die Braut zu ermorden.<br />

Ein dicker Regentropfen zielt haarscharf am Überdach<br />

unserer Oberhofer Dorfkirche vorbei und treibt ein Blatt<br />

der weißen Rosenblüte in Miriams Strauß nach unten.<br />

Das lenkt sie glücklicherweise ab. Dieses Mal schaut Miriam<br />

nach oben. Denn schließlich sind in unserem Garten<br />

viele Tische aufgebaut, liebevoll dekoriert mit Blumengebinden.<br />

Sehr liebevoll. Ich weiß das genau. Ich<br />

war nämlich die Dekorateurin. An diese Tische sollen<br />

sich gleich die Gäste setzen – wenn das Gratulationsdefilee<br />

beendet ist. Es sind viele Gäste, es wird eine Weile<br />

dauern. Na, das wird ein schöner Schlamassel, wenn es<br />

jetzt noch anfängt, zu regnen. Mir tut es leid um meine<br />

Blumengebinde. Anschließend bekämpfe ich heldenhaft<br />

einen Anflug von Schadenfreude darüber, dass selbst bei<br />

Miriam nicht immer alles läuft wie geschmiert.<br />

Bei der Blaskapelle vor der Kirche schmiert dafür die<br />

Trompete. Daraufhin spielt die Tuba merklich schneller.<br />

Ich weiß nicht, warum sich der Dirigent gerade für das<br />

Stück »Alte Kameraden« entschieden hat. Vielleicht ist<br />

das ja Papa gewidmet. Der ist nämlich nicht nur Ortsvorsteher<br />

des Murger Ortsteils Oberhof, sondern auch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!