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Juli /Au : ust KONTAKT <strong>1997</strong><br />
20 Jahre<br />
Fußwallfahrt nach Mariazell<br />
Segnung eines Zeichens<br />
Ein Fest der besonderen Art durften wir am<br />
22. Juni fern von unserer Pfarre, aber unter<br />
großer Beteiligung unserer Bevölkerung, begehen.<br />
Auf der über dem Niederalpl, nahe Mariazell<br />
gelegenen Wetterinalm, wurde unser Zeichen<br />
aus Anlaß der 20. Fußwallfahrt nach Mariazell<br />
gesegnet.<br />
Früh am Morgen fuhren ein Autobus und<br />
zahlreiche Privatautos in Richtung Niederalpl<br />
ab. Bei wolkenverhangenem Himmel stiegen<br />
wir auf die in etwa 1500m Höhe gelegene Alm<br />
auf, wo unser Zeichen, der Stein, in den letzten<br />
Wochen plaziert worden war und nun fertiggestellt<br />
wurde. An seinen Schmalseiten wurden<br />
in Anwesenheit der Künstler sowie der zur<br />
Feier gekommenen Fußwallfahrer und Freunde<br />
zwei Medaillen - die eine mit der Silhouette<br />
von Güssing und der Aufschrift<br />
„<strong>1997</strong> - 20. FUSS-<br />
WALLFAHRT DER<br />
PFARRE GÜSSING",<br />
die zweite mit der Basilika<br />
von Mariazell und<br />
dem Schriftsatz<br />
„HEILIGE MARIA,<br />
SCHUTZPATRONIN<br />
ÖSTERREICHS,<br />
BITTE FÜR UNS" -<br />
angebracht. Diese Medaillen<br />
sowie das in die<br />
Oberseite eingearbeitete<br />
Franziskuskreuz zeugen<br />
von seiner Herkunft und<br />
geben gleichzeitg Auskunft über den Grund<br />
seiner Existenz.<br />
Der Stein, geschaffen für die Ewigkeit, liegt<br />
nun da in luftiger Höhe und ist umgeben von<br />
wucherndem Almgewächs - Blumen und<br />
Blaupflanzen vielerlei Art. In der Umgebung<br />
einige tote Baumriesen als Relikte einer relativ<br />
unberührten Natur. Ein Stein ist bereit, Zeugnis<br />
abzulegen für ungezählte Stunden, die zahlreiche<br />
Pilger unterwegs waren zu ihrem nationalen<br />
Heiligtum, unterwegs waren bei jeder Witterung,<br />
bei Sonne und Regen, in froher Gesellschaft<br />
und Mühsal. Ein Stein, der uns Pilger<br />
überdauern soll und wird. Sein Platz befindet<br />
8<br />
sich nur wenige Schritte neben dem alljährlich<br />
beschrittenen Weg nach Mariazell, eine Stelle<br />
unserer Wallfahrt, an der wir bisher in all den<br />
Jahren vorbeigekommen sind.<br />
Nun feierten wir mit unserem seinerzeitigen<br />
Pfarrer, Mitbegründer und ständigen Mitpilger<br />
der Güssinger Fußwallfahrt, P. Anton, eine Hl.<br />
Messe zur Segnung dieses Steines. Mit Gesänge;<br />
aus 20 Jahren Fußwallfahrt priesen wir<br />
Gott und baten die Mutter unseres Herrn weiter<br />
um ihren Schutz. In seiner Ansprache versuchte<br />
P. Anton, uns die Besonderheiten des<br />
Steines und seinen Bezug zu unserer Fußwallfahrt<br />
nahezubringen. Er hatte auch die Texte<br />
der Messe darauf abgestimmt und spannte dabei<br />
den Bogen vom Stein, auf den Abraham<br />
sein Haupt gelegt hatte, bis zum Stein, mit dem<br />
das Grab Christi verschlossen wurde. So erweckte<br />
er in vielen von uns ein Verständnis für<br />
diesen unseren Stein, das nicht jedem von Haus<br />
aus beschert war.<br />
Im Anschluß an die Segnung und Feier der<br />
1-I1 Messe hielt Helene Koch Rückblick auf 20<br />
Jahre Fußwallfahrt der<br />
Pfarre Güssing und führte<br />
uns mit ihrem gekonnten<br />
Vortrag durch all die Jahre<br />
herauf bis zu diesem<br />
Tag. Schlußendlich wurde<br />
der Dank allen ausgesprochen,<br />
die den Stein<br />
gestaltet oder dazu einen<br />
Beitrag geleistet hatten.<br />
Arch. Werner Krakora,<br />
der sich unermüdlich für<br />
den Stein, seine Fertigstellung<br />
und Verbringung an<br />
seinen Standplatz einsetzte, Peter Paszkiewicz,<br />
der den Stein bearbeitete, Prof. Ferdinand<br />
Welz, der die beiden Medaillen schuf, und<br />
letztlich allen, die durch ihren finanziellen Beitrag<br />
oder ihre sonstige Mithilfe die Schaffung<br />
dieses Zeichens erst ermöglichten.<br />
Eine Agape bei Brot und Wein gab uns die<br />
Möglichkeit, uns rund um den Stein an vergangene<br />
Zeiten zu erinnern, aber auch ein wenig in<br />
die Zukunft zu sehen. In fröhlicher Runde<br />
standen wir zusammen, scherzten und lachten,<br />
bis wir schließlich aufbrachen, den Tag weiter<br />
zu gestalten. Krammer Gerhard ,