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#223-233 1997

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Das Älterwerden mit seinen<br />

Problemen und Chancen<br />

Am 10.3. <strong>1997</strong> referierte Dr. Johann Mollner<br />

im Pfarrsaal Güssing über das Älterwerden.<br />

Dr. Mollner, nun in Pension, schöpfte dabei aus<br />

eigener Erfahrung. Er reflektierte dabei kurz<br />

seine persönliche Geschichte, zitierte literarische<br />

Werke aus seiner Schulzeit und gab Einblick<br />

in die heutige Literatur der Psychologie<br />

des Menschen.<br />

Dr. Mollner gab einen geschichtlichen<br />

Rückblick über die Veränderung der Lebenserwartung<br />

des Menschen. Lag diese im Mittelalter<br />

um die 26-30 Jahre, so stieg diese im<br />

Laufe der Zeit bis auf 75 - 80 Jahre. Der heutige<br />

Mensch kann also sein Leben, dank des Gesundheitsstandards<br />

und des Sozialwesens in<br />

Europa vom „Ende" her planen. Dr. Mollner<br />

sprach dabei von „gewonnenen" Jahren. Diese<br />

Jahre. gilt es auch gut zu überstehen, und Dr.<br />

Mollner empfahl dem aufmerksamen Güssinger<br />

Publikum neue Lebensziele zu setzen und gliederte<br />

diese in sechs Punkte:<br />

1) Alte Menschen mögen die Spielräume des<br />

Alters wahrnehmen, es als neues Lernfeld sehen<br />

und sich auf keinen Fall treiben lassen.<br />

2) Eine Zwischenbilanz des Lebens, eine sogenannte<br />

„Inventur", könnte hilfreich sein, bisher<br />

Erreichtes zu bilanzieren, alte Rollen loszulassen<br />

und neue Rollen zu suchen.<br />

'9 3) Versöhnung des bisherigen Lebens:<br />

Der älter werdende Mensch steht in der Spannung<br />

mit all seinen Fehlern und Unglücksfällen.<br />

Diese Fehler anzunehmen bzw. zu bejahen,<br />

könnten zu einer Versöhnung mit der betroffenen<br />

Umgebung führen. Es ist jedoch ein<br />

schmerzlicher Prozeß, der allerdings befreiend<br />

wirken kann. Diese Versöhnung mit sich selbst<br />

und mit seinen Mitmenschen sieht Dr. Mollner<br />

als wesentlich in seinem Referat.<br />

4) Körperliche Einschränkungen mögen im<br />

Alter bewußt angenommen werden.<br />

5) Der älter werdende Mensch muß neue<br />

Betätigungsfelder für sein Leben suchen. Er ist<br />

durchwegs leistungsfähig, intelligent und kann<br />

auf viele Erfahrungsfelder seines Lebens zurückgreifen.<br />

Manches geht nur, aufgrund der<br />

körperlichen Einschränkungen, etwas langsamer.<br />

6) Das Ende des Menschen, den Tod, muß<br />

der alternde Mensch auch bewußt in seine Gedankenwelt<br />

aufnehmen. Gelingt dies, gewinnt<br />

der Mensch eine innere Freiheit und Lebensreife.<br />

Die Hoffnung auf das Jenseits, auf das Päradies,<br />

liegt vor dem Menschen.<br />

In einem zweiten Teil des eineinhalbstündigen<br />

Referates spricht Dr. Mollner die Sehnsucht<br />

nach „ewiger Jugend" an. Dieser Gedanken<br />

gehört zu den ewigen Träumen des Menschen.<br />

Schon in der griechischen Mythologie,<br />

die von der Insel der Seligen träumt, über<br />

Christoph Kolumbus, der glaubte, die Jungbrunnenquelle<br />

entdeckt zu haben, bis ins Mittelalter,<br />

wo Alchimisten das Lebenselexier<br />

suchten, und in die heutige Zeit, wo junges<br />

„Outfit" in ist, wird ständig der Gedanke nach<br />

„ewiger Jugend" gesponnen. In der heutigen<br />

Zeit entwickelte die kosmetische Medizin diesen<br />

„Jungbrunnen" weiter. Doch läßt sich dadurch<br />

der Alterungsprozeß nur nach außen hin<br />

verbergen.<br />

Letztendlich erwähnte Dr. Mollner die Problematik<br />

des Umgangs mit älter werdenden<br />

Menschen in unserer Gesellschaft. Noch leben<br />

90% der alten Menschen bei Verwandten bzw.<br />

Bekannten. (Zahlen aus dem Jahre 1987) Ein<br />

geringer Prozentsatz wohnte eigentlich in Altersheimen<br />

und Pflegeheimen. Ein Vergleich<br />

mit der USA bestätigt dieselbe Tendenz, allerdings<br />

mit dem Unterschied, daß die Älteren<br />

von den Jüngeren wohnlich getrennt leben, sich<br />

aber oft und regelmäßig kontaktieren.<br />

Paul Weber, Güssing<br />

Neue<br />

Ministrantengewänder<br />

Unsere Ministranten haben passend zu ihrer<br />

unterschiedlichen Größe neue Gewänder bekommen.<br />

Für deren Verwirklichung haben sich<br />

viele eingesetzt. Besonderen Dank sprechen wir<br />

aber für die konkrete Fertigstellung aus<br />

Wir schließen alle Beteiligten in unser Dankgebet<br />

ein.<br />

Im Namen der Pfarre<br />

P. Marcellu.s.<br />

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