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Das Älterwerden mit seinen<br />
Problemen und Chancen<br />
Am 10.3. <strong>1997</strong> referierte Dr. Johann Mollner<br />
im Pfarrsaal Güssing über das Älterwerden.<br />
Dr. Mollner, nun in Pension, schöpfte dabei aus<br />
eigener Erfahrung. Er reflektierte dabei kurz<br />
seine persönliche Geschichte, zitierte literarische<br />
Werke aus seiner Schulzeit und gab Einblick<br />
in die heutige Literatur der Psychologie<br />
des Menschen.<br />
Dr. Mollner gab einen geschichtlichen<br />
Rückblick über die Veränderung der Lebenserwartung<br />
des Menschen. Lag diese im Mittelalter<br />
um die 26-30 Jahre, so stieg diese im<br />
Laufe der Zeit bis auf 75 - 80 Jahre. Der heutige<br />
Mensch kann also sein Leben, dank des Gesundheitsstandards<br />
und des Sozialwesens in<br />
Europa vom „Ende" her planen. Dr. Mollner<br />
sprach dabei von „gewonnenen" Jahren. Diese<br />
Jahre. gilt es auch gut zu überstehen, und Dr.<br />
Mollner empfahl dem aufmerksamen Güssinger<br />
Publikum neue Lebensziele zu setzen und gliederte<br />
diese in sechs Punkte:<br />
1) Alte Menschen mögen die Spielräume des<br />
Alters wahrnehmen, es als neues Lernfeld sehen<br />
und sich auf keinen Fall treiben lassen.<br />
2) Eine Zwischenbilanz des Lebens, eine sogenannte<br />
„Inventur", könnte hilfreich sein, bisher<br />
Erreichtes zu bilanzieren, alte Rollen loszulassen<br />
und neue Rollen zu suchen.<br />
'9 3) Versöhnung des bisherigen Lebens:<br />
Der älter werdende Mensch steht in der Spannung<br />
mit all seinen Fehlern und Unglücksfällen.<br />
Diese Fehler anzunehmen bzw. zu bejahen,<br />
könnten zu einer Versöhnung mit der betroffenen<br />
Umgebung führen. Es ist jedoch ein<br />
schmerzlicher Prozeß, der allerdings befreiend<br />
wirken kann. Diese Versöhnung mit sich selbst<br />
und mit seinen Mitmenschen sieht Dr. Mollner<br />
als wesentlich in seinem Referat.<br />
4) Körperliche Einschränkungen mögen im<br />
Alter bewußt angenommen werden.<br />
5) Der älter werdende Mensch muß neue<br />
Betätigungsfelder für sein Leben suchen. Er ist<br />
durchwegs leistungsfähig, intelligent und kann<br />
auf viele Erfahrungsfelder seines Lebens zurückgreifen.<br />
Manches geht nur, aufgrund der<br />
körperlichen Einschränkungen, etwas langsamer.<br />
6) Das Ende des Menschen, den Tod, muß<br />
der alternde Mensch auch bewußt in seine Gedankenwelt<br />
aufnehmen. Gelingt dies, gewinnt<br />
der Mensch eine innere Freiheit und Lebensreife.<br />
Die Hoffnung auf das Jenseits, auf das Päradies,<br />
liegt vor dem Menschen.<br />
In einem zweiten Teil des eineinhalbstündigen<br />
Referates spricht Dr. Mollner die Sehnsucht<br />
nach „ewiger Jugend" an. Dieser Gedanken<br />
gehört zu den ewigen Träumen des Menschen.<br />
Schon in der griechischen Mythologie,<br />
die von der Insel der Seligen träumt, über<br />
Christoph Kolumbus, der glaubte, die Jungbrunnenquelle<br />
entdeckt zu haben, bis ins Mittelalter,<br />
wo Alchimisten das Lebenselexier<br />
suchten, und in die heutige Zeit, wo junges<br />
„Outfit" in ist, wird ständig der Gedanke nach<br />
„ewiger Jugend" gesponnen. In der heutigen<br />
Zeit entwickelte die kosmetische Medizin diesen<br />
„Jungbrunnen" weiter. Doch läßt sich dadurch<br />
der Alterungsprozeß nur nach außen hin<br />
verbergen.<br />
Letztendlich erwähnte Dr. Mollner die Problematik<br />
des Umgangs mit älter werdenden<br />
Menschen in unserer Gesellschaft. Noch leben<br />
90% der alten Menschen bei Verwandten bzw.<br />
Bekannten. (Zahlen aus dem Jahre 1987) Ein<br />
geringer Prozentsatz wohnte eigentlich in Altersheimen<br />
und Pflegeheimen. Ein Vergleich<br />
mit der USA bestätigt dieselbe Tendenz, allerdings<br />
mit dem Unterschied, daß die Älteren<br />
von den Jüngeren wohnlich getrennt leben, sich<br />
aber oft und regelmäßig kontaktieren.<br />
Paul Weber, Güssing<br />
Neue<br />
Ministrantengewänder<br />
Unsere Ministranten haben passend zu ihrer<br />
unterschiedlichen Größe neue Gewänder bekommen.<br />
Für deren Verwirklichung haben sich<br />
viele eingesetzt. Besonderen Dank sprechen wir<br />
aber für die konkrete Fertigstellung aus<br />
Wir schließen alle Beteiligten in unser Dankgebet<br />
ein.<br />
Im Namen der Pfarre<br />
P. Marcellu.s.<br />
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