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#223-233 1997

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September KONTAKT <strong>1997</strong><br />

Eindrücke aus Zytomir<br />

Zytomir, eine Stadt mit ca. 190.000 Einwohnern,<br />

ca. um 900 n. Chr. gegründet, liegt 136 km<br />

westlich von Kiew, der Hauptstadt der Ukraine.<br />

Der Fluß Telerif, etwa 50 m breit, bringt Trinkwasser<br />

und bietet mit seinen Nebenarmen herrliche<br />

Erholungsräume. Die Katholiken dieser<br />

Stadt, — 2,5 %, werden vom Bischofssitz und<br />

den Franziskanern betreut. Die franz. Pfarre besteht<br />

seit 4 Jahren, umfaßt die halbe Stadt und 6<br />

Dörfer der Umgebung. Ständig finden Katechese,<br />

Taufen und Erstkommunion (in jedem Alter!),<br />

Trauungen und Begräbnisse statt. Da es<br />

keinen Religionsunterricht an Schulen gibt,<br />

kommen die Menschen zum Glaubensunterricht<br />

zum Franziskanerkloster. Um die Passion Christi<br />

und das Leben des hl. Franziskus bekanntzumachen,<br />

wurden entsprechende Stücke am Theater<br />

in Zytomir aufgeführt.<br />

An der Stelle der heutigen Franziskanerkirche<br />

• stand. seit 1760 eine Holzkirche, die 1820 abbrannte.<br />

1837 wurde sie wiederaufgebaut. Nachdem<br />

die Franziskaner 1841 das Kloster verließen,<br />

diente es bis 1911 als Priesterseminar und<br />

wurde von Diözesanpriestern bis 1945 betreut.<br />

1992 wurde P. Eliseus nach Zytomir gesandt,<br />

um die inzwischen verfallene Kirche wieder aufzubauen.<br />

Das Volk betete 3 Monate auf Knien<br />

vor der Kirche!<br />

Der Grund ist bischöflicher Besitz, nach und<br />

nach erhielt die wachsende Ordensgemeinschaft<br />

einen Teil des angrenzenden Gebäudes. Am 17.<br />

Sept. 1992 wurde die Pfarre gegründet und im<br />

Seitenschiff der Kirche, einem Neuzubau, werden<br />

seither die hl. Messen gelesen. Nach 5-<br />

jähriger Bautätigkeit mit fast ausschließlich<br />

freiwilligen Helfern steht die Kirche wieder, das<br />

Dach ist fast fertig, der Kirchturm wurde 1996<br />

vollendet, <strong>1997</strong> wurde und wird verputzt.<br />

Neben der Kirche wurde eine Tischlerei eingerichtet,<br />

in der die vielen Fenster, Türen, Bänke,<br />

Kästen etc. hergestellt werden, es wurden<br />

zwei Garagen gebaut, das Kloster (2 Jahre ohne<br />

Fließwasser!) erhielt alle nötigen Sanitär- und<br />

Kücheneinrichtungen. Im 1. Stock befindet sich<br />

die Klausur der Minderbrüder, im zweiten wird<br />

gerade das Juniorat und ein Gästezimmer eingerichtet.<br />

Derzeit leben 6 Priester (davon 3 Polen)<br />

und 4 Brüder im Kloster.<br />

In zwei Dörfern werden Kirchen aufgebaut,<br />

die nun von Diözesanpriestern betreut werden.<br />

Besonders Glocken und Orgel fehlen noch in<br />

Zytomir. Ich würde mich sehr freuen, wenn die<br />

Güssinger Pfarre P. Eliseus bei seinem nächsten<br />

Besuch einen namhaften Betrag als Beitrag für<br />

seine finanziellen Sorgen und Nöte überreichen<br />

könnte, so wie von Güssingern immer wieder zB<br />

bei der Renovierung unseres eigenen Klosters<br />

oder dem Bau des<br />

Altenwohnheims St.<br />

Franziskus großzügige<br />

Hilfe in dankenswerter<br />

Weise geleistet<br />

wurde.<br />

Mit herzlichem Dank<br />

für Ihr großes Herz für<br />

Menschen, die zwar<br />

Essen und Trinken und<br />

bescheidene Wohnung<br />

und Bekleidung, aber<br />

kaum das Geld für ärztliche<br />

Behandlung oder<br />

gar Luxus haben.<br />

Ihre Sr. Blanka, ofs<br />

(Anneliese Steindl)<br />

P.S.: Ein Diavortrag<br />

über diese Reise findet<br />

am 9.9.<strong>1997</strong> nach der<br />

Antoniusandacht statt.<br />

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