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März KONTAKT <strong>1997</strong><br />
Das Glaubensbekenntnis<br />
Fortsetzung<br />
XVII. Er ist auferstanden'<br />
Unser Glaube ist ohne Fundament, wenn Christus<br />
gestorben aber nicht auferstanden .ist. Ist<br />
Christus im Tode geblieben, dann ist sein Kreuz .<br />
ein sinnlos grausamer Tod gewesen, der uns von<br />
nichts erlöst hat. Unsere Liebe würde einem Toten<br />
gelten, unser Glaube wäre Erinnerung an einen<br />
Menschen der Vergangenheit, nicht an den, der<br />
gesagt hat: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum<br />
Ende der Welt" (Mt. 28,20). Unsere Hoffnung<br />
könnten wir nur auf dieses Leben setzen und wir<br />
müßten sagen: „Laßt uns essen und.trinken, denn<br />
morgen sind wir tot" (1 Kor 15,32).<br />
Nun aber ist Christus auferweckt worden als<br />
der „Erste der Entschlafenen" (1 Kor 15,20). Das<br />
eine „Pascha-Mysterium", Tod und Auferstehung<br />
Jesu,. ist das „Herzstück" unseres<br />
Glaubens. Wie Jesu Tod<br />
wirklich geschehen ist, so auch<br />
seine Auferstehung.<br />
Das erste Zeichen ist das<br />
leere Grab. Freilich beweist<br />
das noch nicht, daß Jesus auferstanderi<br />
ist. Sein Leichnam<br />
hätte weggetragen worden sein<br />
können. Erst die Erscheinungen<br />
Jesu vor den Jüngern machen<br />
klar, warum sein Leichnam<br />
nicht mehr im Grab ist.<br />
Die Zeugen seiner Erscheinungen<br />
beStätigen, daß Jesus<br />
ihnen leibhaftig sichtbar, ja<br />
greifbar erschienen ist. Gleichzeitig bezeugen sie,<br />
daß der Leib Christi nicht der wiederbelebte, irdische<br />
Leib war. An seinen Erscheinungen ahnen<br />
wir, wie einmal bei der Auferstehung der Toten<br />
unser verherrlichter Leib sein wird.<br />
Christus ist wahrhaft auferstanden! Diese Gewißheit<br />
des Glaubens ist der Gnind unserer Hoffnung.<br />
Da Christus auferstanden ist, bleibt Er auch<br />
gegenwärtig in seinem Wort, in der Gemeinschaft<br />
der Kirche, in den Annen und Notleidenden, in<br />
seinen Sakramenten, im Priester und „vor allem<br />
unter den eucharistischen Gestalten": „Christus ist<br />
unter euch, Er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit"<br />
(Kol 27).<br />
•<br />
XVIII. Er wird wiederkommen....<br />
4<br />
Christus wird wiederkommen.. Das hat Er selber<br />
verheißen, das ist die Hoffnung der Christen von<br />
Anfang an: „Dieser Jesus, der von euch weg hinaufgenommen<br />
worden ist, .wird ebenso kommen, •<br />
wie ihr ihn habt zum Himmel auffahren sehen"<br />
(Apg 1,11), künden die Engel bei der Himmelfahrt.<br />
„Komm, Herr Jesus": mit diesem Sehnsuchtsruf<br />
schließt die Offenbarung des Johannes. Er antwortet<br />
auf die Verheißung Jesu: „Ja, ich konime bald" •<br />
(Offb 22,20). Auch im Vater Unser beten wir um<br />
dieses Kommen, wenn:wir bitten: "Dein Reich<br />
Komme", denn Christi Kommen ist das Kommen<br />
seines Reiches.<br />
Wann aber wird der Herr wiederkommen? Es<br />
stimint, daß die.ersten Christen diesen „Jüngsten".<br />
oder „Letzten" Tag als bald bevorstehend erwartet<br />
haben (vgl. 1 Thes 4,15), Sie haben aber nie Daten<br />
und Termine angegeben. Jesus selber hat die Neugierde<br />
zurückgewiesen: „Euch steht es nicht zu, .<br />
Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in<br />
seiner Macht festgesetzt hat" .(Apg 1,7). „Jenen<br />
Tag und jene Stunde kenntniemand, auch nicht die<br />
Engel im Himmel, nichteinmal<br />
der Sohn, nur der Vater"<br />
(Mk 13,32). Alle Spekulationen<br />
oder angeblichen Prophetien<br />
über das Weltende sind<br />
daher im Glauben abzulehnen.<br />
Christus kann jederzeit wiederkornmen,uns<br />
aber hat Er<br />
aufgetragen, wachsam zu sein.<br />
(Mt 25,13).<br />
Gibt es aber nicht Zeichen;<br />
daß wir bereits in den letzten<br />
Tagen leben? - „Vor dem<br />
Kommen Christi muß die Kirche<br />
eine letzte Prüfung durchmachen,<br />
die den Glauben vieler<br />
erschüttern wird. Die Verfolgung, die ihrc Pilgerschaft<br />
auf Erden begleitet, wird das 'Mysterium<br />
der Bosheit' enthüllen" (Neuer KatechismuS 675).<br />
Die Heilige Schrift spricht vom „Antichrist" und<br />
seiner Verführung, die viele blendet: Die Macht<br />
des Bösen scheint daher oft überwältigend und<br />
erdrückend. Unser Jahrhundert hinterläßt diesen<br />
Eindruck. Und doch bekennen wir im Blick auf den<br />
österlichen Sieg- Christi: „Das Ende der Zeiten ist<br />
bereits zu uns gekommen, und die Erneuerung der<br />
Welt ist unwiderruflich schon begründet (Neuer<br />
Katechismus 670), denn Christus ist vom Tod<br />
erstanden, Er ist „der Herr des Weltalls und der<br />
Geschichte" (Neuer Katechismus 668). Sein Reich<br />
ist auf Erden schon angebrochen, denn seine Kir- .<br />
ehe ist „Keim und Anfang dieses Reiches auf Erden"<br />
(Neuer Katechismus 669). Schrin jetzt kommt<br />
der Herr. Er ist mitten unter uns. .<br />
Dieter Kirchner