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Integrierte Produktpolitik (IPP) - Institut für ökologische ...

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Rubik & Scheer: <strong>IPP</strong> in Europa<br />

bereits 1994 erste konzeptionelle produktpolitische Eckpunkte vorgelegt haben 5 , sowie die<br />

vielfältigen eher singulären Maßnahmen, wie etwa im Bereich der Umweltkennzeichnung.<br />

Daneben haben Veröffentlichungen aus der Wissenschaft dies unterstützt, wie etwa der von der<br />

DG Forschung unterstützte Bericht von Oosterhuis et al. (1996) oder verschiedene Ökodesign-<br />

Studien 6 .<br />

2.2 Politikformulierung<br />

2.2.1 Produktpolitische Akteure<br />

Die wesentlichen Akteure in der Formulierung einer <strong>IPP</strong> auf Ebene der EU sind bei der<br />

Kommission die Generaldirektion Umwelt (DG Umwelt) und die Generaldirektion Industrie (DG<br />

Industrie) 7 . Die Arbeit der Kommission wird wie auf jedem Arbeitsgebiet durch die Europäischen<br />

Verträge bestimmt; als weitere Akteure – mit unterschiedlichem Gewicht – sind der Europäische<br />

Rat sowie das Europäische Parlament zu nennen.<br />

In der DG Umwelt ist die Abteilung G 4 „Sustainable Production & Consumption“ <strong>für</strong> <strong>IPP</strong>-Fragen<br />

zuständig. Aufgaben sind die Gestaltung neuer Politiken (<strong>IPP</strong> und Strategien über Nutzung<br />

natürlicher Ressourcen, Abfallvermeidung und Recycling). Auch die Abteilungen G 2 „Umwelt<br />

und Industrie“ sowie G 1 „Forschung und Innovation“ sind eng in die Umsetzung der <strong>IPP</strong><br />

eingebunden.<br />

Die DG Industrie begleitet in der Abteilung E 1 „Environmental Aspects of Enterprise Policy“ u.a.<br />

auch den <strong>IPP</strong>-Prozess und nimmt neben der DG Umwelt an Netzwerktreffen teil. Weitere<br />

Aufgaben dieser Abteilung sind u.a. die Begleitung der europäischen Normung, freiwillige<br />

Vereinbarungen.<br />

Innerhalb der Kommission gibt es einen – fallweise ausgelegten – horizontalen Austausch<br />

zwischen den verschiedenen Generaldirektionen zum Fortgang einer <strong>IPP</strong>. Eine eigenständige<br />

Arbeitsgruppe wurde jedoch nicht institutionalisiert.<br />

Eine Vielzahl von Interessens- und Lobbygruppen sind in Brüssel aktiv Im Kontext einer <strong>IPP</strong><br />

können dabei die folgenden Akteure genannt werden: UNICE als Vertretung der nationalen<br />

Wirtschaftsverbände, das Europäische Umweltbüro (EEB) oder die Vertretung der Verbraucherorganisationen<br />

(BEUC). Der Einfluss dieser Gruppen ist sehr unterschiedlich, zudem<br />

bedienen sie sich unterschiedlichster Handlungs- und Aktionsformen.<br />

Ein formelles <strong>IPP</strong>-Gremium wurde Anfang 2004 gegründet. In diesem Gremium sind neben der<br />

Kommission die EU-Mitgliedsstaaten sowie interessierte Kreise (sieben Repräsentanten/innen<br />

von u.a. Umwelt- und Verbraucherverbänden, Wirtschaft, Handel, Gewerkschaften, Normung)<br />

5 Dazu gab es bereits 1992/1993 ersten Vorarbeiten sowie im Herbst 1993 einem internationalen Workshop zu einer<br />

produktorientierten Umweltpolitik, vgl. dazu ausführlicher Rubik (2002, 107ff.).<br />

6 Beispielhaft ist zu nennen Brezet et al. (1997).<br />

7 Die frühere DG Unternehmen wurde am 1.11.2004 mit Beginn der Amtszeit der neuen Kommission in DG Industrie<br />

umbenannt.<br />

9

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