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Integrierte Produktpolitik (IPP) - Institut für ökologische ...

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Rubik & Scheer: <strong>IPP</strong> in Europa<br />

� Festlegung von Leistungszielen <strong>für</strong> die wichtigsten Produkte, Dienstleistungen und<br />

Prozesse,<br />

� Mobilisierung von Risikokapital <strong>für</strong> Investitionen in Umwelttechnologien,<br />

� Untersuchung der Möglichkeiten <strong>für</strong> ein leistungsorientiertes öffentliches Beschaffungswesen<br />

24 .<br />

2.3 Politikimplementierung<br />

In der Implementation einer <strong>IPP</strong> steht die Kommission immer wieder vor dem Problem einer<br />

Priorisierung von Bereichen bzw. Produktgruppen. Hierzu hat die Kommission mittlerweile bei<br />

IPTS 25 eine Studie in Auftrag gegeben, in der es um die Ermittlung der aus Umweltsicht prioritären<br />

produktbezogenen Problembereiche geht 26 ; dabei wird in einer ersten Stufe eine methodische<br />

Vorlage erstellt und danach in den <strong>IPP</strong>-Implementationsprozess eingebracht. Erst nach<br />

einer Diskussion dieser methodischen Grundlagen sollen in einem weiteren Schritt tatsächlich<br />

prioritäre Produktgruppen identifiziert werden.<br />

Unabhängig und bisweilen bereits zeitlich vor Veröffentlichung des <strong>IPP</strong>-Grünbuchs und der<br />

Mitteilung hat die Kommission eine Reihe von <strong>IPP</strong>-Maßnahmen implementiert, die – zumindest<br />

teilweise – auch wieder im Grünbuch bzw. der Mitteilung aufgeführt werden. Bedeutsamere<br />

Aktivitäten sind:<br />

� Elektrogeräte: Die Kommission hat hier nach mehrjährigen Vorarbeiten Ende 2002 einen<br />

europaweit gültigen Rahmen 27 festgelegt, der 2005/2006 geltendes Recht in den Mitgliedsstaaten<br />

wird.<br />

� Energiebesteuerung: Hier hat die Kommission mehrere Vorschläge erstellt, die im<br />

Ministerrat noch immer kontrovers verhandelt werden, bei denen aber ein Konsens – hier<br />

gilt das Einstimmigkeitsprinzip – nur in Form von Mindeststeuersätzen erzielbar war.<br />

� Öffentliches Beschaffungswesen: Die bestehenden Vorgaben der EU und die Möglichkeit<br />

des Einbezugs sozialer bzw. <strong>ökologische</strong>r Belange wurden durch zwei Mitteilungen klargestellt<br />

28 ; zudem hat die Kommission im Herbst 2004 ein Handbuch zu einem umweltorientierten<br />

öffentlichen Beschaffungswesen vorgelegt (European Commission 2004c).<br />

� Energieverbrauchskennzeichen: Dieses Kennzeichen verpflichtet Hersteller/Importeure<br />

von bestimmten Elektrogeräten (u.a. Waschmaschinen, Kühlgeräte) zu einer skalierten qualitativen<br />

Produktinformation v.a. hinsichtlich des Energieverbrauchs.<br />

24 Dieses sog. „Technology procurement“ wurde erfolgreich in Schweden eingesetzt, vgl. dazu Edquist et al. (2000) und Neij<br />

(1997).<br />

25 Das <strong>Institut</strong>e for Prospective Technological Studies (IPTS), Sevilla, ist eine Forschungseinrichtung der Kommission, die zum<br />

Netzwerk des Joint Research Centre (JRC) gehört.<br />

26 Vgl. dazu http://cleantech.jrc.es/pages/r4.htm (Besuch vom 3.11.2004).<br />

27 Richtlinien über Elektroaltgeräte (EU-Richtlinie 2002/96/EG) (WEEE) und über Stoffverbote (EU-Richtlinie 2002/95/EG)<br />

(ROHS).<br />

28 Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2001): Interpretierende Mitteilung der Kommission über das auf das<br />

Öffentliche Auftragswesen anwendbare Gemeinschaftsrecht und die Möglichkeiten zur Berücksichtigung von Umweltbelangen<br />

bei der Vergabe öffentlicher Aufträge (KOM [2001] 274 endgültig) sowie Kommission der Europäischen Gemeinschaften<br />

(2001): Mitteilung über die Auslegung des gemeinschaftlichen Vergaberechts und die Möglichkeiten zur Berücksichtigung<br />

sozialer Belange bei der Vergabe öffentlicher Aufträge (KOM [2001] 0566 endgültig).<br />

21

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