Integrierte Produktpolitik (IPP) - Institut für ökologische ...
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Rubik & Scheer: <strong>IPP</strong> in Europa<br />
dierungsvorhabens durch externe Politikberater (2000 – 2003); Integration von produktpolitischen<br />
Politikzielen in die nationale Nachhaltigkeitsstrategie (2003 –).<br />
4.2.2.1 Sondierung eines französischen <strong>IPP</strong>-Prozesses<br />
Auf politischer Ebene wurde durch die Europäische Kommission Ende der neunziger Jahre ein<br />
europäischer <strong>IPP</strong>-Prozess initiiert. Unter deutscher EU-Präsidentschaft wurde auf der informellen<br />
Umweltministerkonferenz 1999 in Weimar da<strong>für</strong> die Grundlage geschaffen. Der europäische<br />
Impuls veranlasste einige Mitgliedsländer – darunter auch Frankreich – die Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> die Initiierung und Ausgestaltung eines nationalen <strong>IPP</strong>-Prozesses zu sondieren. Vom<br />
französischen Umweltministerium wurde 2000 ein solches Sondierungsvorhaben in Auftrag gegeben.<br />
Das von der Unternehmensberatung Athur Andersen durchgeführte Sondierungsvorhaben<br />
beinhalte folgende Schwerpunkte (Andersen 2001, II 69 , 2):<br />
� Analyse der Kernelemente einer <strong>Integrierte</strong>n <strong>Produktpolitik</strong> sowie problemorientierte Situationsanalyse<br />
einer <strong>IPP</strong> in europäischen Vorreiterländern,<br />
� Diffusion der Ergebnisse in Form eines Syntheseberichts unter ca. 60. verschiedenen<br />
Interessengruppen,<br />
� Diskussion mit Stakeholdern im Rahmen eines eintägigen Workshops und Experteninterviews,<br />
� Erarbeiten von Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> einen französischen Weg einer <strong>IPP</strong>.<br />
Die Autoren der Studie lehnen sich in ihrem <strong>IPP</strong>-Verständnis an der auf der Weimarer Umweltministerkonferenz<br />
der Europäischen Union vereinbarten <strong>IPP</strong>-Definition an. Demnach ist <strong>Integrierte</strong><br />
<strong>Produktpolitik</strong> „public policy which aims at or is suitable for continious improvement in the<br />
environmental performance of products and services in a life-cycle context” (BMU 1999c, 3).<br />
Gemäß den Autoren der französischen <strong>IPP</strong>-Studie basiert <strong>IPP</strong> auf den Kernprinzipien Lebenswegorientierung,<br />
Marktorientierung sowie Koordination und Integration in bestimmte Sektorpolitiken<br />
(Produktion, Transport, Energie, Arbeitsbedingungen, Verbraucherschutz). <strong>IPP</strong> wird<br />
dabei als wesentliches Politikkonzept mit dem Fokus auf die Dimensionen Umwelt und Ökonomie<br />
der übergeordneten Strategie einer nachhaltigen Entwicklung untergeordnet.<br />
Die Bestandsaufnahme einer <strong>IPP</strong> in ausgewählten europäischen Ländern – namentlich Skandinavien,<br />
Deutschland, Großbritannien und Italien – identifiziert zunächst die allen Ländern gemeinsamen<br />
problemorientierten Begründungen <strong>für</strong> die (nationale) Notwendigkeit eines <strong>IPP</strong>-Ansatzes<br />
(Andersen 2001, I, 7):<br />
� Fehlende Berücksichtigung der Produktperspektive in derzeit existierenden sektororientierten<br />
Umweltpolitiken,<br />
� Stetig steigender Konsum und Abfall,<br />
� Schrittweise Ausschöpfung energetischer, biotischer und abiotischer Ressourcen,<br />
69 Die Studie ist in zwei Teile (Bestandsaufnahme, Handlungsempfehlungen) mit jeweils neuer Seitennummerierung unterteilt.<br />
Diesem Umstand wird in der Zitierweise durch Indikation I (erster Teil) und II (zweiter Teil) vor der Seitenzahl Rechnung<br />
getragen.<br />
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