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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe Dezember 2014

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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aufwachte, herrschte zu seinem Erstaunen rege<br />

Betriebsamkeit im Tal. So ist es bis heute geblieben,<br />

und die weit verstreuten Häuser und Höfe prägen<br />

zusammen mit dem Alpstein und den Churfirsten<br />

die wunderbare Kulisse, die dem Schneeschuhwanderer<br />

auf Schritt und Tritt begegnet.<br />

Kleiner Gipfel, grosses Panorama, feines Fondue <strong>–</strong><br />

der Tanzboden.<br />

Zwei Dinge fallen auf, wenn man zum<br />

ersten Mal von Wattwil Richtung<br />

Wildhaus fährt, ins Herz des Toggenburgs.<br />

Es sind zum einen die felsigen<br />

Trutzburgen des Alpstein-Massivs mit dem 2500<br />

Meter hohen Säntis im Zentrum sowie die unverwechselbaren<br />

Zacken der sieben Churfirsten<br />

auf der gegenüberliegenden Talseite. Zum anderen<br />

scheint das Toggenburg aus einer Ansammlung<br />

wild verstreuter Häuser und Höfe zu bestehen.<br />

<strong>Das</strong> hat seinen Grund, wie ein Blick in die Toggenburger<br />

Sagenwelt verrät.<br />

Einst war das Tal nämlich menschenleer, nur<br />

ein Riese wohnte am Fusse des Säntis. Weil er sich<br />

einsam fühlte, beschloss er, eine Stadt zu bauen.<br />

Menschen sollten sich hier niederlassen und ein<br />

wenig Leben ins Tal bringen. Bei seinen Freunden,<br />

den Zwergen im nahe gelegenen Montafon, liess er<br />

deshalb all die Dinge bauen, die Menschen zum<br />

Leben brauchen, und packte sie in einen grossen<br />

Sack. Doch just als er bei Wildhaus um die Ecke bog,<br />

schlitzte eine Felskante seinen Sack auf. Häuser,<br />

Höfe, Speicher und Fuhrwerke wirbelten wie<br />

Schneeflocken herum und verstreuten sich über alle<br />

Hänge, in jedes Tobel und bis auf den Talgrund.<br />

Der Riese erschrak ob der grossen Unordnung und<br />

wollte aufräumen. Doch vom Schlaf übermannt,<br />

ruhte er sich erst einmal aus. Als er viele Jahre später<br />

TANZEN AUF DEM TANZBODEN<br />

Die erste Tour, die einem das Toggenburg näherbringt,<br />

führt auf den Tanzboden. Wie der Berg zu<br />

seinem Namen gekommen ist, ist zwar ein Rätsel,<br />

doch wer bei guter Fernsicht auf dem Gipfel steht,<br />

könnte tanzen vor Freude. Vom Zürichsee über<br />

die Glarner Alpen und dem höchsten <strong>Schweizer</strong><br />

Nagelfluhberg, dem Speer, bis zum Bodensee reicht<br />

das Panorama. Und gleich unter dem Gipfel wartet<br />

das Bergbeizli auf hungrige Besucher. Der hausgemachte<br />

Kartoffelsalat oder das Käsefondue (auf<br />

Vorbestellung) sind legendär, an Gemütlichkeit ist<br />

die urige Gaststube mit dem Kachelofen kaum<br />

zu übertreffen. <strong>Das</strong>s es sich auf dem Tanzboden gut<br />

leben lässt, hat sich herumgesprochen <strong>–</strong> alleine ist<br />

man hier oben selten, selbst bei Schneesturm.<br />

IN WILDREICHEM GEBIET<br />

Wer in Ebnat-Kappel startet, hat 800 Höhenmeter<br />

vor sich; die Route führt abwechslungs- und aussichtsreich<br />

über Alpweiden und durch Wälder bis<br />

auf den 1450 Meter hohen Gipfel. Eine Spur ist<br />

meist angelegt, doch wer sich gleich nach grösseren<br />

Schneefällen aufmacht, muss sich sein Fondue im<br />

Tiefschnee schwer verdienen. Dafür lassen sich an<br />

solchen Tagen viele Tierspuren beobachten; die<br />

Route führt durch Wildruhezonen, in denen man auf<br />

den Wegen bleiben muss. Der Rückweg folgt einer<br />

weiten Schleife und ist ein einziger Genuss. Bis zur<br />

Alp Oberbächen hat man das ganze Panorama im<br />

Blickfeld, dann geht es stetig bergab, vorbei an Höfen<br />

und durch Moorlandschaften in fast direkter Linie<br />

zurück zum Bahnhof Ebnat-Kappel.<br />

SÄNTISWÄNDE ZUM GREIFEN NAH<br />

Den mächtigen Felswänden des Alpsteins bedeutend<br />

näher kommt man auf der Tour über den Risipass;<br />

schon fast bedrohlich erheben sie sich über den Weiden<br />

der Säntisalp. Wer eine ausgedehnte Wanderung<br />

ins Auge fasst, startet auf der Schwägalp. Kürzer<br />

ist es von der Postautohaltestelle Bernerhalden aus.<br />

Diesen Weg schlägt man auch bei heikler Lawinensituation<br />

ein, wenn von den steilen Flanken Rutsche<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35

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