17.02.2020 Aufrufe

NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe März 2020

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Wildromantischer<br />

Abschluss der Tour in der<br />

Twannbachschlucht.<br />

Rastplatz indes befindet sich auf dem Gipfel des<br />

Mont Sujet. Der Berg ist ein riesiges Plateau, die<br />

Aussicht fantastisch. Bieler­, Neuenburger­ und<br />

Murtensee, Berner und Waadtländer Alpen, Chasseral,<br />

das Mittelland <strong>–</strong> alles ist fein säuberlich angeordnet.<br />

Da bleiben wir.<br />

Tipps & Infos<br />

Wanderroute: Les Prés­d’Orvin, Bellevue <strong>–</strong> Noir Combe <strong>–</strong> Mont Sujet<br />

<strong>–</strong> Sentier des sculptures <strong>–</strong> Lamboing <strong>–</strong> Twannbachschlucht <strong>–</strong> Twann.<br />

Variante: In Twann noch ein Stück anhängen und durch die Rebberge<br />

mit Bielerseeblick nach Ligerz wandern. Eine halbe Stunde zusätzlich.<br />

Anforderungen: Die Wege sind einfach und gut zu begehen, auch für<br />

Familien. Nach Regen ist die Twannbachschlucht allerdings rutschig.<br />

Eine gute Kondition ist nötig. Die Tour zieht sich in die Länge und<br />

überwindet im Abstieg 1000 Höhenmeter. Wanderzeit ohne Pausen<br />

gut 4 Stunden.<br />

An­ und Rückreise: Mit Zug und Bus über Biel nach Les Prés­d’Orvin,<br />

Bellevue. Zurück ab Twann mit dem Schiff oder Zug nach Biel.<br />

Achtung: Wenige Busse nach Les Prés­d’Orvin.<br />

Einkehr: In den Orten Les Prés­d’Orvin, Lamboing und Twann sowie<br />

in den Bergwirtschaften am Fusse des Mont Sujet.<br />

Karten: Swisstopo­Wanderkarte 1:50 000, Blatt Vallon de St­Imier<br />

(232T); Swisstopo­Landeskarte 1:25 000, Blätter Chasseral (1125) und<br />

Bielersee (1145).<br />

Begleitete Wanderung: Der Tourenveranstalter Wildout Naturerlebnisse<br />

bietet in der Schweiz geführte Wanderungen und Schneeschuhtouren<br />

an. Die Touren eignen sich für jedermann, unterwegs sind wir in<br />

kleinen Gruppen. Die Daten sowie weitere Angebote für Wanderungen<br />

und Naturerlebnisse in der Schweiz sind ersichtlich unter<br />

www.wildout.ch. Infos gibt es auch unter Telefon 052 366 11 84.<br />

DIE SCHLUCHT ENTWICKELT SICH<br />

Der anschliessende Abstieg nach Lamboing ist<br />

so ganz anders als der Aufstieg. Der Wald hat sein<br />

Gesicht gewechselt, dicht an dicht stehen Buchen<br />

und Fichten. Schüler der Brienzer Schule für Holzbildhauerei<br />

haben dem Weg Skulpturen gespendet,<br />

also leisten uns Steinbock, Gämse, Wildschwein<br />

und Co. eine Weile Gesellschaft. Lamboing ist ein<br />

unscheinbares Dorf und hat doch Berühmtheit<br />

erlangt. Friedrich Dürrenmatts Roman «Der Richter<br />

und sein Henker» spielt in der Gegend. In Lamboing<br />

wohnen bei ihm dubiose Gestalten, die Twannbachschlucht<br />

ist Schauplatz eines Mords, den Kommissär<br />

Bärlach aus Bern aufklären soll. Also nichts wie<br />

hin an den Ort des Grauens, die Twannbachschlucht<br />

ist krönender Abschluss unserer Tour.<br />

Der Zugang auf der Asphaltstrasse ist mühsam,<br />

der Einstieg wenig spektakulär. Doch nach wenigen<br />

Schlucht­Metern geht’s los. Der Twannbach setzt<br />

sich beherzt in Szene, stürzt über Kaskaden, rauscht<br />

über Felsplatten und gräbt sich zwischen mächtigen<br />

Felsbrocken ein Bett. Die Felswände werden hoch<br />

und höher und rücken zusammen; obwohl die Sonne<br />

scheint, fällt Nieselregen. Auf dem letzten Teilstück<br />

wurde der Weg gar in den Fels gehauen, vor 125 Jahren.<br />

Ein Schild macht auf Steinschlag aufmerksam, Geländer<br />

sorgen für Sicherheit. Die zwei Franken Wegzoll<br />

pro Person für den Unterhalt des Wegs werfen wir<br />

gerne in die Kasse.<br />

Twann, Endstation. Der Bielersee glänzt im Abendlicht,<br />

das hübsche Winzerdorf schmiegt sich an die<br />

steilen Rebhänge, am Horizont grüssen abermals die<br />

Alpen. Will man die Postkartenidylle perfekt machen,<br />

lässt man sich nieder zu einem Glas Wein oder tuckert<br />

mit dem Abendschiff zurück nach Biel.<br />

Text, Fotos Daniel Fleuti<br />

44 <strong>NATURZYT</strong><br />

Was für ein Weitblick!<br />

Auf dem Mont Sujet<br />

angekommen, präsentiert<br />

sich das Seeland.

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