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MacArthur: Fremdes Feuer

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Kapitel 12 · … an meine kontinuistischen Freunde<br />

325<br />

sen Übung recht leicht lesen zu können. Entfernen wir nun die<br />

Leerzeichen und schreiben wir den Satz neu: Wir beginnen beim<br />

ersten Buchstaben und springen dann zu jedem dritten Zeichen.<br />

Dies wiederholen wir so lange, bis alle Buchstaben des Satzes an<br />

der Reihe waren. Das Ergebnis lautet:<br />

PTRRMNSVRHDHRDFRSLFSCRR.<br />

Fügen wir nun nach jedem Konsonant ein A ein und ergänzen<br />

dann willkürlich Leerzeichen:<br />

PATARA RAMA NA SAVARAHA DAHARA DAFARA-<br />

SALA FASA CARARA.<br />

Ich denke, dies ist von Transkripten gewisser heutiger Zungenreden<br />

nicht zu unterscheiden. Mit Sicherheit ähnelt es so<br />

manchem, was ich schon gehört habe. Wichtig hierbei aber ist,<br />

dass es Information enthält, vorausgesetzt, wir kennen den Code.<br />

Jeder, der die vorgenommen Schritte kennt, könnte diesen Prozess<br />

umkehren, um die Originalbotschaft wiederherzustellen …<br />

Es scheint somit, dass Zungenrede selbst dann kognitive<br />

Informationen enthalten kann, wenn sie nicht aus bekannten<br />

menschlichen Sprachen besteht – so wie ein Computerprogramm<br />

eine ›Sprache‹ ist, die einen großen Informationsgehalt hat, obwohl<br />

es keine ›Sprache‹ ist, die irgendjemand tatsächlich spricht. 4<br />

Eine solche Idee ist zwar innovativ, hat aber keine exegetische<br />

Grundlage und begräbt alles unter einer unnötigen Kompliziertheit,<br />

die nicht durch das Neue Testament und seine Lehre über die Sprachengabe<br />

gedeckt wird. Geniale Erklärungen wie diese sind zwar<br />

gut gemeint, versuchen aber das Unmögliche. Alle Bemühungen,<br />

das biblische Wunder des Redens in Fremdsprachen mit der modernen<br />

Praxis sinnlosen Geplappers auf einen Nenner zu bringen, sind<br />

zum Scheitern verurteilt.<br />

Käme diese Deutung nicht von einem der angesehensten Gelehrten<br />

der Gegenwart, hätte sie wahrscheinlich keinerlei Beachtung gefunden.<br />

Doch wegen des Rufs dieses Autors als namhafter evangelikaler<br />

Gelehrter klammern sich viele Charismatiker an seine Idee,<br />

als wäre sie eine glaubhafte Verteidigung ihrer Position. Sie ist es<br />

nicht. Sie ist ein durchsichtiger, verzweifelter Versuch, das zu verteidigen,<br />

was nicht zu verteidigen ist. Unglaubwürdige Theorien wie<br />

4<br />

D. A. Carson, Showing the Spirit (Grand Rapids: Baker Books, 1987), S. 85-86.

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