MacArthur: Fremdes Feuer
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Stimmen aus der Kirchengeschichte<br />
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des Propheten nicht mehr nötig war; stattdessen bestand Bedarf an<br />
Lehrern, Hirten und anderen, um die Schrift zu erklären und die<br />
Erkenntnis der Wahrheit zu vermitteln.<br />
Wir müssen nochmals feststellen, dass in der Kirchengeschichte<br />
oft Unruhe aufkam, weil Menschen meinten, sie seien Propheten<br />
im neutestamentlichen Sinn und hätten besondere Offenbarungen<br />
empfangen. Dem ist zu entgegnen, dass im Licht der neutestamentlichen<br />
Schriften kein Bedarf an weiteren Offenbarungen besteht.<br />
Dieser Satz gilt uneingeschränkt. Wir haben alle Wahrheit im Neuen<br />
Testament, und wir brauchen keinerlei weitere Offenbarungen.<br />
Alles wurde gegeben; alles, was wir brauchen, ist vorhanden. Wenn<br />
darum jemand behauptet, eine Offenbarung neuer Wahrheit empfangen<br />
zu haben, müssen wir ihm sofort misstrauen …<br />
Auf all dies ist zu entgegnen, dass keine Propheten mehr nötig<br />
sind, sobald uns der Kanon des Neuen Testaments vorliegt. Wir<br />
brauchen keine direkten Offenbarungen der Wahrheit mehr; die<br />
Wahrheit steht in der Bibel. Wir dürfen nie den Geist und das Wort<br />
trennen. Der Geist spricht zu uns durch das Wort; darum müssen<br />
wir stets jede angebliche Offenbarung, die nicht vollständig mit dem<br />
Wort übereinstimmt, anzweifeln und infrage stellen. In der Tat wäre<br />
es höchst weise, in dieser Hinsicht den Begriff ›Offenbarung‹ ganz<br />
zu meiden und nur von ›Erleuchtung‹ zu sprechen. Die Offenbarung<br />
wurde ein für allemal gegeben; was wir brauchen und durch die<br />
Gnade Gottes auch haben können, ja, durchaus auch haben, ist die<br />
Erleuchtung durch den Geist, um das Wort zu verstehen.« 30<br />
30<br />
D. Martyn Lloyd-Jones, Christian Unity (Grand Rapids: Baker, 1987), S. 189-191.