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MacArthur: Fremdes Feuer

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Stimmen aus der Kirchengeschichte<br />

341<br />

Dazu müssen sie entweder die Gaben umdefinieren, damit sie zur<br />

Geschichtsschreibung passen (ganz ähnlich, wie sie die Gaben umdefinieren,<br />

damit sie zu den modernen Erfahrungen passen), oder<br />

sie sind gezwungen, sich mit Randgruppen wie den Montanisten zu<br />

identifizieren, den extremen Radikalen der Reformationszeit, den<br />

Quäkern, Shakern, Jansenisten, Irvingianern oder gar Sekten wie<br />

den Mormonen. Nichts desto weniger beharren manche Kontinuisten<br />

darauf, dass die charismatische Position während der gesamten<br />

Kirchengeschichte normativ gewesen sei – und dass es vielmehr<br />

die Cessationisten seien, die ein neues Verständnis des Christsteins<br />

eingeführt hätten. Manche gehen sogar so weit zu behaupten, der<br />

Cessationismus an sich sei das Produkt des naturalistischen Rationalismus<br />

der Aufklärung.<br />

Deshalb soll dieser Anhang zur Richtigstellung dienen. Er beweist<br />

nicht nur, dass der Cessationismus kein Produkt der Aufklärung<br />

ist, sondern zeigt auch, wie bedeutende Koryphäen der gesamten<br />

Kirchengeschichte die biblische Lehre über dieses wichtige<br />

Thema verstanden haben. Zu welchem Schluss kamen sie über das<br />

Fortbestehen der Offenbarungs- und Wundergaben des apostolischen<br />

Zeitalters? Anhand dieser Zitate kann der Leser sich selbst<br />

ein Urteil bilden.<br />

Johannes Chrysostomus (ca. 344–407)<br />

[In seinem Kommentar über 1. Korinther 12:] »Diese ganze Stelle ist<br />

sehr dunkel; diese Dunkelheit rührt aber her von unserer Unkenntnis<br />

desjenigen, was damals stattfand, jetzt aber nicht mehr geschieht.« 2<br />

Augustinus (354–430)<br />

»In den frühesten Zeiten fiel der Heilige Geist auf die Gläubigen,<br />

und sie redeten in Sprachen, die sie nicht erlernt hatten, wie der<br />

2<br />

Johannes Chrysostomus, Homilien über den ersten Brief an die Korinther, Neunundzwanzigste<br />

Homilie, Kap. 7. Chrysostomus kommentiert hier als Einleitung<br />

zu 1. Korinther 12 die ersten beiden Verse. Zitiert aus: Ausgewählte Schriften des<br />

heiligen Chrysostomus, Erzbischofs von Konstantinopel, Kirchenlehrer, übersetzt<br />

von Alois Hartl, Bibliothek der Kirchenväter, 1. Serie, Band 72 (Kempten: Kösel,<br />

1881). Text nach der elektronischen BKV von Gregor Emmenegger und Uwe<br />

Holtmann.

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