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Ausgabe wellhotel 1-2020

Das Fachmagazin für Hotellerie & Gastronomie, Tourismus & Freizeit, Wellness & Beauty

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Foto: armin-terzer.com<br />

[ fachbeitrag ]<br />

Armin Gögele<br />

ist Senior Consultant<br />

Digitales Marketing bei<br />

ADDITIVE. Das seit rund<br />

15 Jahren bestehende<br />

Unternehmen mit Hauptsitz<br />

in Lana sowie Niederlassung<br />

in Innsbruck<br />

beschäftigt mehr als 30<br />

Experten, ist auf innovative<br />

Web-Software &<br />

Vertriebsautomatisierung<br />

spezialisiert und begleitet<br />

erfolgreiche touristische<br />

Anbieter in allen digitalen<br />

Kommunikations- und<br />

Vertriebs-Disziplinen.<br />

www.additive.eu<br />

l<br />

Kampagnenoptimierung mittels Big Data<br />

Buchungs- und Gästedaten bieten großes<br />

Potenzial für die Optimierung von<br />

Online-Marketing-Kampagnen im Tourismus.<br />

Über zahlreiche Kanäle und Quellen<br />

kann Big Data erfasst und anschließend ausgewertet<br />

werden, um daraus wertvolle Erkenntnisse<br />

über das Verhalten von (potenziellen)<br />

Kunden zu gewinnen und die Marketing-Maßnahmen<br />

dementsprechend anzupassen. Im folgenden<br />

Fachbeitrag wird näher auf die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

auf Basis von Big Data<br />

eingegangen sowie auf die nötigen Schritte,<br />

um Massendaten in Smart Data umzuwandeln.<br />

| Definitionen | Der Begriff Big Data umfasst allgemein<br />

die immer rasanter wachsenden Datenmengen,<br />

die im Zuge der Digitalisierung entstehen.<br />

Zusätzlich umschreiben Experten damit<br />

auch jene leistungsstarken IT-Lösungen und IT-<br />

Systeme, die Unternehmen dabei helfen, diese<br />

enorme Informationsmenge zu verarbeiten. Im<br />

Zusammenhang mit Big Data wird zudem häufig<br />

von Smart Data gesprochen. Bei Smart Data geht<br />

es darum, die gesammelten Daten auf intelligente<br />

Weise aufzubereiten, um daraus einen Mehrwert<br />

für das jeweilige Unternehmen zu ziehen.<br />

Die Potenziale von Massendaten lassen sich erst<br />

dann effizient entfalten, wenn Big Data in Smart<br />

Data umgewandelt wird und dadurch konkrete<br />

Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können.<br />

| Die Potenziale von Big Data | Gäste hinterlassen<br />

vor, während und nach einer Reise eine<br />

Vielzahl an Daten. Dazu gehören unter anderem<br />

Informationen zum Buchungsverhalten, zum<br />

Kommunikationsverhalten sowie zu Aktivitäten,<br />

die in einer Destination unternommen werden.<br />

Durch die Aufbereitung solcher Angaben lassen<br />

sich verschiedene Erkenntnisse herleiten, um<br />

eine effizientere Begleitung des Gastes während<br />

der gesamten Customer Journey zu gewährleisten.<br />

Ziel ist es schlussendlich, Informationen zu<br />

gewinnen, durch welche erfolgssteigernde Vorhersagen<br />

über das Nutzerverhalten getroffen sowie<br />

Muster und Trends erkannt werden können.<br />

Mit den erhaltenen Ergebnissen werden neue<br />

Maßnahmen generiert und bestehende Maßnahmen<br />

angepasst, um Prozesse zu verbessern,<br />

die Kundenzufriedenheit zu steigern und einen<br />

Mehrwert für das jeweilige touristische Unternehmen,<br />

in Form von Umsatzsteigerung, Conversion-Rate-Optimierung<br />

und der Erhöhung der<br />

Gästeanzahl, zu schaffen.<br />

Massendaten können somit helfen, (potenziellen)<br />

Kunden relevante Botschaften zum richtigen<br />

Zeitpunkt und auf dem passenden Kanal<br />

zuzuspielen. Durch die Datensammlung und<br />

-aufbereitung werden die Interessen eines Users<br />

erfasst, um diesem anschließend maßgeschneiderte<br />

Angebote auf der Internetseite, in Newslettern<br />

oder in Werbeanzeigen zu präsentieren.<br />

Wenn ein Nutzer beispielsweise über Google auf<br />

die Internetseite eines Hotels kommt und dann<br />

die Unterseite „Wein und Kulinarik“ besucht,<br />

legt dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit großen<br />

Wert auf das Thema. Dieses Interesse kann nun<br />

genutzt werden, um dem potenziellen Kunden<br />

über Facebook-Werbeanzeigen themenbezogene<br />

Angebote wie „Weinwochen“ oder „Gourmetwochen“<br />

anzubieten oder einen personalisierten<br />

Newsletter zu versenden, welcher Tipps zu<br />

Weinproduzenten und Verkostungen in der Region<br />

enthält.<br />

Dank Smart Data kann die Kommunikation mit<br />

den Kunden in jedem Abschnitt der Customer<br />

Journey so personalisiert werden, dass die Wahrscheinlichkeit,<br />

eine Conversion zu erzielen, deutlich<br />

erhöht wird. Neben der Motivation zum Kauf<br />

dienen Gästedaten gleichzeitig dazu, die Gästezufriedenheit<br />

und Kundenbindung zu steigern.<br />

In diesem Zusammenhang bieten die gesammelten<br />

Daten die Gelegenheit, möglichst schnell und<br />

effizient auf die individuellen Vorstellungen und<br />

Wünsche der Nutzer einzugehen, sodass diese individualisierte<br />

Inhalte rasch und einfach finden.<br />

| Von Big Data zu Smart Data | Der erste Schritt<br />

in Richtung Smart Data besteht darin, Informationen<br />

von allen verfügbaren Kanälen – sowohl<br />

online als auch offline – zu sammeln, um die vorhandenen<br />

Gästedaten bestmöglich zu nutzen.<br />

Direktes Feedback von Reisenden vor Ort, Online-Bewertungen<br />

sowie Beiträge von Nutzern<br />

auf Social-Media-Kanälen sind sehr wertvolle<br />

Datenquellen. Daten der Tourismusregion sind<br />

ebenfalls relevant, wie die Profile von Zielgruppen<br />

oder die Beliebtheit von bestimmten touristischen<br />

Angeboten wie Museen, Wandertouren<br />

oder Führungen. Zusätzliche Gästedaten können<br />

durch die Internetseite des Unternehmens,<br />

das Newsletter-Marketing, Werbeanzeigen, hotelinterne<br />

Buchungssysteme sowie externe Buchungsplattformen<br />

gesammelt werden. In Hotels<br />

selbst können darüber hinaus nützliche Angaben<br />

zusammengetragen werden, wie zum Beispiel<br />

die Anzahl von vegetarischen Gästen, die durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer oder die Anzahl an<br />

Frauen und Männern, die im Hotel verweilen.<br />

Bei der Nutzung von Massendaten für Online-<br />

Marketing-Kampagnen ist es zudem wichtig,<br />

stets die tatsächliche Auslastung miteinzubeziehen,<br />

um gezielt jene Zeiträume bewerben zu können,<br />

in denen noch Buchungsbedarf herrscht.<br />

Der nächste Schritt besteht darin, die Daten aus<br />

den verschiedenen Plattformen zu verbinden<br />

und die nützlichen Informationen aus der Datenmenge<br />

herauszufiltern. Es gilt dabei jene Daten<br />

zu finden, die tatsächlich wertvolle Einsichten in<br />

das Verhalten von (potenziellen) Gästen geben.<br />

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