Nr. 39 - Mai / Juni 2012

ON EN PARLE
SHOPPING
Renaissance
eines legendären
Einkaufszentrums
Das Pariser Shoppingcenter
Beaugrenelle inzwischen
einiger Betonwohnsilos an
der Seine unweit des Eiffelturms im 15. Pariser Arrondissement galt bei seiner Eröffnung in den 1970er-
Jahren als revolutionär. Es sollte damals nach Vorbild US-amerikanischer Shopping-Malls den Parisern ein
ganz neues Einkaufsvergnügen ermöglichen. Doch bereits in den 1980er-Jahren begann der Niedergang.
Die Kunden kauften lieber in den zahlreichen neuen Einkaufszentren in den Vororten ein oder bummelten
über die attraktiveren Geschäftsstraßen der Hauptstadt. Nun soll das einst legendäre Shoppingcenter unerwartet
eine zweite Chance erhalten. Bis zum Frühjahr 2013 wird der Komplex
runderneuert, um anschließend mit 120 Geschäften auf vier Etagen,
zehn Restaurants und einem Multiplexkino mit zehn Sälen neu zu eröffnen.
Das Ziel der Investoren ist dabei ambitioniert: Beaugrenelle soll eines der
attraktivsten Shoppingcenter Europas werden! Um dies zu erreichen, wird
der Komplex zur Seine hin geöffnet. Die neue Architektur zeichnet sich im
Gegensatz zur Betonliebe der 1970er-Jahre durch viel Glas und Transparenz
aus. Das Unternehmen FNAC, eines der großen Kulturkaufhäuser
Frankreichs, hat bereits angekündigt, mit einer 3.700 Quadratmeter großen
Filiale in dem neuen Shoppingkomplex vertreten zu sein.
UMWELTSCHUTZ
Nach dem Krötentunnel die Fledermausbrücke
An spezielle Tunnel für Kröten unter den Autobahnen und
Eisenbahnstrecken des Landes haben sich die Franzosen
inzwischen gewöhnt. Nun kommt eine neue « Errungenschaft » des
Umweltschutzes hinzu: die Fledermausbrücken. Die nachtaktiven
Säuger haben bisher Schwierigkeiten,
Autobahnen zu
überfliegen. Um
Abhilfe zu leisten,
sollen nun
geschlossene
Brücken das
Überfliegen
erleichtern.
Die erste Brücke
dieser Art wird entlang der A65 bei Roquefort
errichtet. Ein weiteres Dutzend entlang der Autobahn soll in Kürze
folgen. Bleibt zu hoffen, dass die Fledermäuse derart viel Fürsorge zu
würdigen wissen.
PARIS
Institut du Monde
Arabe wiedereröffnet
Zu seinem 25. Geburtstag und nach
dreijähriger Umbauzeit wird das
Institut du Monde Arabe wiedereröffnet.
Neu ist ein mobiler Pavillon auf
dem Platz vor der Kultureinrichtung, in
der zeitgenössische arabische Kunst gezeigt
wird. Außerdem sollen zukünftig
Zweigstellen in Roubaix und Marseille eröffnet
werden. Die Umbauarbeiten kosteten
knapp fünf Millionen Euro, von denen
rund drei Millionen von Kuweit, eine
Million von der Lagardère-Stiftung und
eine halbe Million von Saudi-Arabien finanziert
wurden.
10 · Frankreich erleben · Mai / Juni 2012