Nr. 39 - Mai / Juni 2012
Var: Bormes-les-Mimosas, wo Blumen wie Königinnen verehrt werden Drôme: Jardin Zen d'Erik Borja Franche-Comté: Peugeot-Museum: mehr als ein Automobilmuseum 10 Ideen... für die Provence Bretagne: Abbaye de Daoulas Die 100 bekanntesten Franzosen Rezept: Crème brûlée à la fleur d'oranger Genuss: die AOC der Normandie
Var: Bormes-les-Mimosas, wo Blumen wie Königinnen verehrt werden
Drôme: Jardin Zen d'Erik Borja
Franche-Comté: Peugeot-Museum: mehr als ein Automobilmuseum
10 Ideen... für die Provence
Bretagne: Abbaye de Daoulas
Die 100 bekanntesten Franzosen
Rezept: Crème brûlée à la fleur d'oranger
Genuss: die AOC der Normandie
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UNTERWEGS IN FRANKREICH Franche-Comté<br />
Peugeot-Museum<br />
Mehr als ein Automuseum<br />
Im Peugeot-Museum in Sochaux<br />
bei Montbéliard südlich von Belfort<br />
werden nicht nur die wichtigsten<br />
und legendärsten Autos der<br />
Löwenmarke gezeigt, sondern es<br />
wird auch die Geschichte eines<br />
großen industriellen Abenteuers<br />
erzählt. Die Einrichtung ermöglicht<br />
einen Rückblick auf die Entwicklung<br />
eines der größten franzö sischen<br />
Konzerne, ohne dabei<br />
auf Showeffekte oder eine<br />
spektakuläre Architektur zu setzen.<br />
Ein Museum nicht nur für Autoliebhaber.<br />
Für die Gründung eines Museums hätte<br />
der französische Automobilkonzern<br />
PSA, zu dem die Marken Peugeot und<br />
Citroën gehören, einen riesigen Showroom<br />
mit allen seit der Gründung der Marke Peugeot<br />
entwickelten Modellen bauen können.<br />
Oder man hätte die größten Architekten der<br />
Welt rufen können, um einen spektakulären<br />
PS-Tempel errichten zu lassen, in dem es um<br />
Emotionen geht, wie die Marketingexperten<br />
so gerne sagen, und um großartige Showeffekte<br />
– so wie es die meisten deutschen Automobilhersteller<br />
getan haben. Schließlich ist<br />
auch Peugeot reich genug, um eine Einrichtung<br />
aus dem Boden zu stampfen, die den eigenen<br />
Ruhm preist und aufwendig in Szene<br />
setzt. Doch in Sochaux in der Region Franche-Comté,<br />
wo sich auch das Stammwerk von<br />
Peugeot befindet, wählte man einen anderen<br />
Weg.<br />
So ist man als Besucher durchaus überrascht,<br />
wie bescheiden das Peugeot-Museum<br />
daherkommt. Von außen wirkt der Bau eher<br />
wie einer dieser typischen Einkaufskomplexe<br />
in den Vororten. Von spektakulärer Architektur<br />
ist noch nicht einmal im Ansatz etwas<br />
zu sehen. Ein Eindruck, der sich im Inneren<br />
fortsetzt. Weder sticht die Raumgestaltung<br />
mit besonderer Originalität hervor, noch wird<br />
man von großen Videoleinwänden oder 3-D-<br />
Shows empfangen. Ein in den kommenden<br />
Monaten startendes System mit QR-Codes,<br />
das Informationen zu den einzelnen Exponaten<br />
aufs eigene Telefon schickt, ist bereits der<br />
letzte Schrei der Technik in diesem Haus,<br />
aber nichts, was im Zeitalter des iPads noch<br />
Erstaunen hervorruft. Am Eingang gibt es<br />
einen Aufsteller mit Prospekten für Ausflugstipps<br />
in die Umgebung, und eine Pflanze,<br />
die dringend Wasser gebrauchen könnte. Im<br />
ersten Augenblick fragt man sich, ob man<br />
sich wirklich im Museum eines der größten<br />
Automobilkonzerne Europas befindet.<br />
44 · Frankreich erleben · <strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>