Nr. 39 - Mai / Juni 2012

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UNTERWEGS IN FRANKREICH Var 30 · Frankreich erleben · Mai / Juni 2012
2001 begannen die Arbeiten am Parc Gonzalez. Heute ist er ganzjährig eine Augenweide. Blumenfreunde werden sich stundenlang damit aufhalten, jedem Gewächs den richtigen Namen zuzuordnen, und als Laie erfreut man sich einfach ohne lateinische Fachsimpelei an der Blumenpracht und den Exoten von Down Under. Parc Gonzalez ist einfach eine abwechslungsreiche Anlage und das Panorama mit Meerblick begeistert alle. Wer sich selbst einige Akazien zulegen möchte, wird in der nahe gelegenen Baumschule Gérard Cavatore fündig, die sich zwischen der Feuerwehr und der Gendarmerie befindet. Diese Baumschule ist nicht nur irgendein kommerzieller Ort, sondern sehenswert und weltberühmt. 180 Mimosen- Arten finden sich hier, ein Rekord. Da wird es schwer, dem Angebot zu widerstehen und sich das Auto nicht bis unters Dach mit Pflanzen vollzuladen. Wer von der Blumenfülle erst einmal genug hat, der taucht in Bormes-les-Mimosas am besten im mittelalterlichen Gassengewirr ab oder steigt bis auf 104 Meter hoch, zum weithin sichtbaren Château des Seigneurs de Fos. Der Bau aus dem 18. Jahrhundert ist für Besucher nicht geöffnet, aber auf der Esplanade hat man einen herrlichen Blick über die Bucht von Le Lavandou und die Levant-Inseln. Die kleinen alten Gassen unterhalb des Schlosses bieten sich für einen Spaziergang ohne großes Ziel an. Man entdeckt charmante Details und poetische Straßennamen wie « Venelle des amoureux », das Gässchen der Verliebten. Heutzutage sind hier Handwerker und Künstler zuhause, sie produzieren Seife oder fertigen Skulpturen aus Stein und Holz an. Die « Straße der Bougainvillea » mit Blick auf die Kirche ist ein grünes Paradies, während ganz in der Nähe die « Place du Figuier » die ganze Atmosphäre des Südens mit seinen typischen Häusern in allen Farben widerspiegelt – ein Anblick, den man nicht verpassen sollte. Eine Besonderheit von Bormes sind Passagen unter den Häusern, so genannte cuberts. Statt um die Häuser herumzugehen, gelangen die Dorfbewohner schneller und einfacher durch diese Tunnel von A nach B. Ursprünglich dienten die Passagen als Versammlungsort oder für Feste. Heute werden sie auch von Restaurants genutzt, die hier im Sommer ein schattiges Plätzchen im Freien anbieten. Apropos Erfrischung: Das Meer liegt dem Dorf direkt zu Füßen. Zu Bormes-les-Mimosas gehören mehrere Buchten und Sandstrände auf rund 22 Kilometern Küstenlinie. Der bekannteste Strand ist auch der längste, Plage de la Favière mit 680 Metern. Er ist mit dem Auto erreichbar, familienfreundlich und verfügt auch noch über nahegelegene, kostenlose Parkplätze – eine große Ausnahme in der Gegend. Da schaut man gerne einmal für ein paar Stunden vorbei. Unten: Zu fast jeder Jahreszeit blüht etwas in den Gassen von Bormesles-Mimosas. Linke Seite: Die Passagen unter den Häusern werden gerne von Bistros und Restaurants genutzt. Frankreich erleben · Mai / Juni 2012 · 31
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