Nr. 39 - Mai / Juni 2012
Var: Bormes-les-Mimosas, wo Blumen wie Königinnen verehrt werden Drôme: Jardin Zen d'Erik Borja Franche-Comté: Peugeot-Museum: mehr als ein Automobilmuseum 10 Ideen... für die Provence Bretagne: Abbaye de Daoulas Die 100 bekanntesten Franzosen Rezept: Crème brûlée à la fleur d'oranger Genuss: die AOC der Normandie
Var: Bormes-les-Mimosas, wo Blumen wie Königinnen verehrt werden
Drôme: Jardin Zen d'Erik Borja
Franche-Comté: Peugeot-Museum: mehr als ein Automobilmuseum
10 Ideen... für die Provence
Bretagne: Abbaye de Daoulas
Die 100 bekanntesten Franzosen
Rezept: Crème brûlée à la fleur d'oranger
Genuss: die AOC der Normandie
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
UNTERWEGS IN FRANKREICH Var<br />
Unten: Das Fort<br />
de Brégançon.<br />
Rechte Seite: Einer<br />
der Plätze im Dorf<br />
mit Fernsicht.<br />
Für diejenigen, die ein bisschen mehr Privatsphäre<br />
und Ruhe suchen, ist der Parc Estagnol<br />
ideal, der sich hinter einem Strand auf<br />
etwa 475 Metern Länge erstreckt. Beliebt ist<br />
er wegen seiner Schatten spendenden Kiefern.<br />
Der Strand selbst gilt als einer der schönsten<br />
weißen Sandstrände des Mittelmeers und seine<br />
Lagune erlaubt es, sehr weit ins Wasser zu<br />
gehen. Baden ist hier auch für kleine Kinder<br />
möglich. Allerdings muss erwähnt werden,<br />
dass der Parc Estagnol Eintritt kostet, im<br />
Sommer acht Euro pro Auto (also inklusive aller<br />
Insassen), sonntags neun Euro. Das ist ganz<br />
schön viel, um nur mal kurz ins Wasser zu<br />
springen. Allerdings ist die Landschaft herrlich<br />
und die Eigentümer haben eine Menge zu<br />
tun, damit alles sauber und gepflegt bleibt. Das<br />
hat seinen Preis.<br />
Zum « einfach mal Schwimmen » geht man<br />
stattdessen lieber an den Strand von Fort de<br />
Brégançon, den man zu Fuß über la Plage de<br />
Cabasson erreicht. Vor allem im Juli und August<br />
geht es hier hoch her. Der Abschnitt ist<br />
nur 225 Meter lang und hat neben Sand auch<br />
viele Kieselsteine. Er befindet sich unweit von<br />
Fort de Brégançon, der offiziellen Sommerresidenz<br />
des französischen Präsidenten.<br />
Wann der mal vorbeischaut, ist zwar nie<br />
sicher, die Anlage ist jedoch jederzeit auf seine<br />
Ankunft vorbereitet. Sicherheitshalber bleiben<br />
viele Paparazzi permanent in Lauerstellung.<br />
Sie müssen eigentlich auf kein spezielles Lebenszeichen<br />
warten, das deutlich machen würde,<br />
dass der erste Mann im Staate zu Hause ist.<br />
Sobald er im Fort de Brégançon einzieht, wird<br />
ähnlich wie auf Schloss Bellevue in Berlin eine<br />
Flagge gehisst.<br />
Seit den 1950er-Jahren kommen die jeweiligen<br />
französischen Präsidenten hierher.<br />
Einhellig gilt allerdings die Meinung, dass<br />
die Residenz nicht besonders komfortabel sei.<br />
Besonders François Mitterrand gefiel es hier<br />
nicht. Nicolas Sarkozy befand am ersten Wochenende<br />
nach seiner Wahl im Jahr 2007 das<br />
Etablissement als « in die Jahre gekommen »<br />
und echter Entspannung wenig förderlich.<br />
Wahrscheinlich war es Jacques Chirac, der<br />
die Zeit hier am meisten genossen hat, wenn<br />
er sonntags ein Bad in der Menge nahm, auf<br />
dem Weg zur Kirche, wo er seine Ehegattin<br />
abholen ging.<br />
Auch wenn das Fort derzeit nach wie vor<br />
als « Landhaus » in Bereitschaft weiter geführt<br />
wird, um den Präsidenten, seine Familie,<br />
Freunde oder Gäste zu beherbergen – diese<br />
traditionelle, republikanische Generosität<br />
könnte eines Tages schnell aus Budgetgründen<br />
in Frage gestellt werden.<br />
32 · Frankreich erleben · <strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>