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AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2020

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AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2020</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Unternehmensführung<br />

So reagiert das Autogewerbe<br />

auf die Corona-Krise<br />

Seiten 10 <strong>–</strong> 41<br />

Unternehmensführung<br />

Die Binelli Group hat aus<br />

Fehlern gelernt und ist heute<br />

besser denn je.<br />

Seiten 17 <strong>–</strong> 19<br />

Unternehmensführung<br />

Figas weiss, wie sich die<br />

Corona-Pandemie auf die<br />

Betriebe auswirkt.<br />

Seiten 21 <strong>–</strong> 23<br />

Fahrwerk / Lenkung / Bremsen<br />

Ein Werksbesuch zeigt:<br />

Bei KW Automotive ist<br />

Handarbeit noch Ehrensache.<br />

Seiten 49 <strong>–</strong> 51


cng-mobility.ch<br />

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CNG <strong>–</strong> klimafreundliche<br />

Mobilität<br />

Der Umweltgedanke wird beim Autokauf immer wichtiger. Autofahren mit CNG ist sauber, kostengünstig und klimaschonend.<br />

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Ihren Kunden das Reisen in ganz Europa.<br />

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Telefon 031 321 36 44, <strong>Mai</strong>l pascal.lenzin@ewb.ch<br />

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INHALT<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 5<br />

Ihr Partner für das<br />

kundenfreundliche<br />

Autohaus:<br />

AWS Architekten AG<br />

AWS Architekten AG<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

3 Editorial<br />

5 Good News<br />

8 Kurz notiert<br />

Unternehmensführung<br />

10 Kreative Ideen bei Hutter Dynamics<br />

14 Das SIU weiss, was es in der<br />

Krise braucht<br />

17 Binelli Group: Aus Fehlern lernen<br />

21 Figas: Die Auswirkungen der<br />

Corona-Pandemie auf die Branche<br />

24 Marc Kessler von Quality1 im Gespräch<br />

26 Einfluss auf die<br />

Schadensteuerung nehmen<br />

29 Investitionen vor dem Risiko schützen<br />

32 Garantieversicherung als Kundenbindung<br />

34 Weniger Verkehr <strong>–</strong> weniger Schäden<br />

35 Schlüsselübergabe-Systeme sind gefragt<br />

36 Social Selling als Chance<br />

38 Mehr Erfolg: Das rät der Carspotter und<br />

Social-Media-Profi<br />

40 Produktenews<br />

Handel & Aftersales<br />

42 Online-Handel:<br />

Kommt jetzt die digitale Revolution?<br />

Fahrwerk / Lenkung / Bremsen<br />

45 Aktuelle Federungs- und Dämpfungssysteme<br />

48 Bilstein kennt die Trends<br />

49 Werksbesuch bei KW Automotive<br />

Bildung<br />

52 Wie betrifft die Corona-Pandemie<br />

die Aus- und Weiterbildung?<br />

54 Business Academy<br />

56 Regionale Aus- und Weiterbildungen<br />

59 Verkaufsberater sind gesucht<br />

Fokus Technik<br />

60 Car-to-X-Kommunikation<br />

Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />

Erfahrung:<br />

<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />

Umbau von Autohäusern und Garagen<br />

<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />

sowie Analysen<br />

<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />

mit klarem Kostendach<br />

<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />

<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />

Nutzungsstudien<br />

Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />

Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />

AUTO<br />

AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2020</strong><br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Technik & Umwelt<br />

61 Alte Reifen richtig entsorgen<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

62 Swiss Automotive Show verschoben<br />

63 Claudio Binder geht in Pension<br />

64 Bezugsquellenregister<br />

Nutzfahrzeuge<br />

Unternehmensführung<br />

So reagiert das Autogewerbe<br />

auf die Corona-Krise<br />

Seiten 10 <strong>–</strong> 41<br />

68 Nutzfahrzeugmarkt spürt Krise noch nicht<br />

69 AGVS-DV findet schriftlich statt<br />

Unternehmensführung<br />

Die Binelli Group hat aus<br />

Fehlern gelernt und ist heute<br />

besser denn je.<br />

Seiten 17 <strong>–</strong> 19<br />

Unternehmensführung<br />

Figas weiss, wie sich die<br />

Corona-Pandemie auf die<br />

Betriebe auswirkt.<br />

Seiten 22 <strong>–</strong> 24<br />

Fahrwerk / Lenkung / Bremsen<br />

Ein Werksbesuch zeigt:<br />

Bei KW Automotive ist<br />

Handarbeit noch Ehrensache.<br />

Seiten 49 <strong>–</strong> 51<br />

70 BAZ <strong>–</strong> eine Erfolgsgeschichte<br />

72 Neue Kooperation mit Terminland<br />

Titelseite: Gerade in Krisenzeiten ist<br />

Führung unabdingbar.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong><br />

Garagenwelt<br />

Umfrage, Vorschau und Impressum<br />

AWS Architekten AG<br />

Muristrasse 51 | CH-3006 Bern<br />

T +41 31 351 33 55<br />

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BRING<br />

BACK<br />

THE<br />

WOW.<br />

Sie wissen, dass es bei der Fahrzeugwäsche<br />

um viel mehr geht als saubere Autos.<br />

Es geht um zufriedene Kunden, die immer wieder<br />

kommen. Um wirtschaftlichen Erfolg und<br />

Nachhaltigkeit. Mit einem Wort: Ihren Erfolg.<br />

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EDITORIAL<br />

Die Zuversicht kommt zurück<br />

Ein grossartiges Zeichen setzte der Bundesrat<br />

für die Lehrabgänger: Die Qualifikationsverfahren<br />

wurden zusammen<br />

mit den Berufsverbänden schweizweit<br />

angepasst. So können im Autogewerbe<br />

2700 Lernende ihre Ausbildung mit dem<br />

Fähigkeitsausweis erfolgreich abschliessen<br />

<strong>–</strong> ein starkes Signal für die<br />

gemeinsame Zukunft.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Seit nahezu zwei Monaten befindet sich<br />

die Schweiz aufgrund der Corona-Pandemie<br />

in einer ausserordentlichen Lage.<br />

Die negativen Auswirkungen der drastischen<br />

Massnahmen, die der Bund zum<br />

Schutz der Bevölkerung getroffen hat,<br />

sind für die Wirtschaft gravierend <strong>–</strong> trotz<br />

den massiven finanziellen Soforthilfen.<br />

Das Autogewerbe ist für die Landesversorgung<br />

und die Mobilität systemrelevant<br />

und darf daher mit Einschränkungen<br />

weiterarbeiten. Noch ist nicht<br />

abschätzbar, in welchem Ausmass unsere<br />

Garagisten betroffen sind. Der sehr<br />

substanzielle Rückgang des Neuwagenverkaufs,<br />

gepaart mit dem deutlich<br />

geschrumpften Occasionshandel, werden<br />

starke Ertragseinbussen nach sich<br />

ziehen. Die Rückkehr zum Normalbetrieb<br />

wird noch einige Zeit in Anspruch<br />

nehmen und alle geschäftlich wie privat<br />

einschränken. Die Sorgen um unser<br />

aller Gesundheit und die Ungewissheit<br />

über den Ausgang sind belastend. Ich<br />

spreche daher allen mein tiefes Mitgefühl<br />

aus, die durch diese Krise Leid und<br />

Trauer erfahren mussten, und wünsche<br />

Ihnen viel Kraft bei der Überwindung<br />

der schwierigen Situation.<br />

Zunehmend verbreitet sich wieder<br />

Zuversicht in der Bevölkerung. Die Disziplin<br />

und das Durchhalten zahlen sich<br />

aus. Auch aus den Garagenbetrieben<br />

sind die Rückmeldungen im Grundtenor<br />

positiv. Mit enormem Engagement nehmen<br />

die Garagisten die neuen Herausforderungen<br />

an und garantieren unter<br />

Wahrung des Gesundheitsschutzes<br />

einen einwandfreien Service.<br />

Der AGVS und seine Sektionen tun alles,<br />

um die Mitglieder mit Informationen zu<br />

versorgen und Hilfestellung bei vielfältigen<br />

Fragen zu leisten. Die Mitarbeitenden<br />

der Geschäftsstelle und das<br />

Kommunikationsteam von <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

und AGVS-Online leisten hier zusammen<br />

mit vielen Chargenträgern hervorragende<br />

Arbeit. So hat der AGVS als erster<br />

Verband seine Exit-Strategie aus dem<br />

Lockdown vorgestellt und aufgezeigt,<br />

mit welchen Sondermassnahmen die<br />

Verkaufsräume möglichst rasch wieder<br />

geöffnet werden können.<br />

Das Autogewerbe erlebt in dieser Krise,<br />

wie wichtig die individuelle Mobilität und<br />

wie unverzichtbar die Mobilität auf der<br />

Strasse ist. Auch die Politik und die Bevölkerung<br />

anerkennen wieder vermehrt<br />

den Nutzen des Strassenverkehrs. Es<br />

bleibt zu hoffen, dass auch die Medien<br />

dies als Erkenntnis aus der Krise mitnehmen<br />

und in Zukunft dem Auto, Bus,<br />

Liefer- oder Lastwagen den gleichen<br />

Stellenwert wie der Bahn einräumen.<br />

Wir haben in dieser schwierigen Zeit<br />

auch viele neue Erkenntnisse im<br />

Umgang mit neuen Arbeitsweisen oder<br />

elektronischen Hilfen gewonnen.<br />

Gemeinsam werden wir es schaffen,<br />

aus dieser schwierigen Lage gestärkt<br />

herauszukommen. Gemeinsam sind wir<br />

stark. Ich wünsche Ihnen gute Gesundheit<br />

und freue mich, Sie bald wieder<br />

begrüssen zu dürfen.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Urs Wernli<br />

Zentralpräsident<br />

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PRODUKTENEWS<br />

GOOD Ihr Branchenprofi<br />

+++ Figas präsentiert: Good News trotz «Corona» +++<br />

Mazda startet Solidaritätsaktion.<br />

Mazda hat landesweite<br />

Solidaritätsaktion lanciert<br />

Zahlreiche Mazda-Fahrzeuge sollen<br />

im Rahmen einer Aktion namens<br />

«Mazda Help» konkreten Hilfsprojekten<br />

in der ganzen Schweiz<br />

zur Verfügung gestellt werden. Die<br />

Aktion basiert auf drei miteinander<br />

verbundenen Elementen: einem<br />

Projektaufruf, der Einbeziehung<br />

des Mazda-Händlernetzes und der<br />

Teilnahme der Mazda-Fahrerinnen<br />

und -Fahrer. Immer mehr der 120<br />

Schweizer Mazda-Händler nehmen<br />

freiwillig an «Mazda Help» teil.<br />

Dazu stellen sie Fahrzeuge für die<br />

verschiedenen Hilfsprojekte bereit<br />

und/oder starten weitere solidarische<br />

Initiativen auf lokaler Ebene,<br />

wie das Reinigen und Desinfizieren<br />

des Innenraums, die Bereitstellung<br />

von Fahrzeugen für das Pflegepersonal<br />

oder auch die Lieferung von<br />

medizinischem Material.<br />

Schneller, als die Polizei<br />

erlaubt<br />

Autohändler in Wetzikon erhielten<br />

Ende März Besuch von der Polizei.<br />

Die Gesetzeshüter verboten ihnen,<br />

während der Corona-Krise Probefahrten<br />

für Kunden anzubieten. Wie<br />

die Zeitung «Zürcher Oberländer»<br />

berichtet, habe die Stadtpolizei<br />

Wetzikon am 31. März alle lokalen<br />

Fahrzeughändler aufgesucht und<br />

ihnen Probefahrten untersagt. Wer<br />

sich nicht daran halte, müsse mit<br />

rechtlichen Konsequenzen rechnen.<br />

Der Rückzieher kam schon einen Tag<br />

später mit einem <strong>Mai</strong>l des Polizeikommandanten.<br />

Kontaktlose Probefahrten<br />

seien unter Einhaltung der<br />

Hygienemassnahmen erlaubt. Die<br />

Dinge würden sich laufend ändern:<br />

«Es ist auch für die Polizei keine<br />

einfache Zeit.» Detail am Rande: Der<br />

AGVS hatte sich beim Staatssekretariat<br />

für Wirtschaft (Seco) für diese<br />

Regelung eingesetzt und bereits am<br />

28. März grünes Licht für kontaktlose<br />

Probefahrten erhalten. Der<br />

Verband der Schweizer Garagisten<br />

war also sprichwörtlich schneller,<br />

als die Polizei erlaubt.<br />

KMU bringen ihre Fahrzeuge<br />

in die Garage<br />

Die Bündner Regionalzeitung<br />

«Engadiner Post» beschreibt am<br />

28. März den Alltag der Airport<br />

Garage in Samedan während der<br />

Krise. Geschäftsführer Daniele<br />

Geronimi berichtet, dass die Werkstatt<br />

nach wie vor gut ausgelastet<br />

sei. «Vor allem Hoteliers und<br />

Taxiunternehmer bringen uns jetzt<br />

ihre Fahrzeuge. Die wollen alle<br />

bereit sein, wenn zur Normalität<br />

zurückgekehrt werden kann.» Und<br />

sie belegen mit ihren Aufträgen,<br />

dass sich die KMU in der Region<br />

gegenseitig unterstützen.<br />

Importeure unterstützen<br />

Lieferdienst für Senioren<br />

Um sich selbst zu schützen,<br />

wird Menschen über 65 Jahren<br />

empfohlen, aufs Einkaufen zu<br />

verzichten. Um diese Senioren mit<br />

Lebensmitteln und Hygieneprodukten<br />

zu versorgen, haben das<br />

Schweizerische Rote Kreuz (SRK)<br />

und Coop einen kostenlosen Lieferservice<br />

lanciert. Jaguar Land<br />

Rover und Volkswagen unterstützen<br />

diese Aktion, indem sie die<br />

Fahrzeuge für den Lieferservice<br />

VW hilft Lieferdienst.<br />

zur Verfügung stellen. Gestartet<br />

wurde in Bern, Zürich, Olten und<br />

Lausanne.<br />

Hilfsaktion für Mitarbeiter<br />

im Gesundheitswesen<br />

Audi Schweiz hat mit ihren Markenbotschaftern<br />

und in Zusammenarbeit<br />

mit Ricardo und Save the<br />

Children eine Hilfsaktion für Mitarbeitende<br />

im Gesundheitswesen<br />

gestartet. Seit 3. April laufen auf<br />

Ricardo unter dem Label «Audi4Heroes»<br />

einzigartige Auktionen von<br />

Audi und ihren Markenbotschaftern<br />

wie Didier Cuche, Nico Müller, Andreas<br />

Caminada und vielen mehr. Der<br />

Erlös dieser Versteigerungen, die<br />

alle ab einem Franken starten, geht<br />

an die Kinderrechtsorganisation<br />

Save the Children, die mit Solidaritätsprojekten<br />

Familien aus dem<br />

Gesundheitswesen unterstützt.<br />

Renault-Händler<br />

beweisen Solidarität<br />

Nicht nur Importeure, auch Garagisten<br />

zeigen sich in Zeiten von<br />

Corona solidarisch. Die Nordwestschweizer<br />

Garage Keigel stellt<br />

lokalen Hilfs-, Gesundheits- und<br />

Pflegeorganisationen mehrere Fahrzeuge<br />

kostenlos zur Verfügung. «Es<br />

ist unserer Gesellschaft mehr gedient,<br />

wenn Fahrzeuge, die bei uns<br />

im Moment nicht im Einsatz sind,<br />

so genutzt werden», sagt Inhaber<br />

Christoph Keigel. Seine Garage ist<br />

zudem Teil der nationalen Hilfskampagne<br />

der Schweizer Renault-Händler,<br />

die insgesamt über 100 Renault<br />

Zoe zur Verfügung stellen.<br />

Suva verzichtet auf Prämien<br />

Arbeitnehmende arbeiten während<br />

der Phase von Kurzarbeit nicht ihr<br />

volles Pensum. Dadurch geschehen<br />

weniger Berufsunfälle. Die Suva<br />

verzichtet daher im Rahmen einer<br />

Corona-Sonderregelung auf Prämien<br />

in der Berufsunfallversicherung auf<br />

den Löhnen, welche durch die Kurzarbeitsentschädigung<br />

gedeckt sind.<br />

Kostenlos Reifen wechseln<br />

mit Hankook<br />

Premium-Reifenhersteller Hankook<br />

bietet im Zuge der Corona-Pandemie<br />

seine Unterstützung für die<br />

schweizweite spitalexterne Hilfe<br />

Die Garage Keigel stellt mehrere Fahrzeuge für lokale Hilfs-, Gesundheits- und<br />

Pflegeorganisationen zur Verfügung.<br />

6<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTENEWS<br />

GOOD +++ Figas präsentiert: Good News trotz «Corona» +++ Ihr Branchenprofi<br />

Hankook, CarXpert und Garage plus wechseln gratis Reifen.<br />

und Pflege in Form einer kostenlosen<br />

Reifenmontage für die Einsatzfahrzeuge<br />

an. Das Unternehmen<br />

arbeitet dazu mit den Werkstattpartnern<br />

von CarXpert und Garage<br />

plus zusammen. Die jeweiligen<br />

Werkstattkonzeptpartner stellen<br />

nach der Montage in dem jeweiligen<br />

Betrieb nur die Reifenkosten in<br />

Rechnung, die Montage wird anteilig<br />

von Hankook und den Werkstattkonzepten<br />

getragen. Hankook und<br />

seine Partner möchten mit dieser<br />

Aktion die ambulante Pflege bei<br />

ihrer wichtigen Arbeit unterstützen.<br />

Bosch entwickelt Corona-<br />

Schnelltest<br />

Automobilzulieferer Bosch hat<br />

einen eigenen Coronavirus-<br />

Schnelltest entwickelt. Laut<br />

Bosch kann der neue, vollautomatisierte<br />

Covid-19-Schnelltest<br />

medizinische Einrichtungen wie<br />

Arztpraxen, Krankenhäuser, Labore<br />

und Gesundheitszentren bei einer<br />

raschen Diagnose unterstützen.<br />

Der Schnelltest wurde in nur sechs<br />

Wochen entwickelt und erlaubt es,<br />

bei Patienten eine Infektion mit<br />

dem Coronavirus in unter zweieinhalb<br />

Stunden festzustellen.<br />

Ernst Probst verzichtet auf Lohn.<br />

Liqui-Moly-Chef<br />

verzichtet auf Gehalt<br />

Ernst Probst, Geschäftsführer des<br />

Schmieröl- und Additivspezialisten<br />

Liqui Moly, will in der Corona-<br />

Krise kein Gehalt beziehen. Das<br />

teilte er seinen Mitarbeitern in<br />

einer E-<strong>Mai</strong>l an alle mit: «Ich<br />

verzichte (...) auf mein Gehalt, weil<br />

ich auch ohne monatliche Bezüge<br />

klarkomme. Mein eingespartes<br />

Gehalt und andere Einsparungen<br />

verwenden wir lieber dafür, alle<br />

unsere Arbeitsplätze zu erhalten <strong>–</strong><br />

selbstverständlich auch die unserer<br />

Leiharbeitskräfte.»<br />

MultiPart Garantie AG zahlt<br />

knapp 700 000 Franken aus<br />

«Solidarität mit unseren Kunden,<br />

den Garagisten, den freien und<br />

den Marken-Händlern»: Unter<br />

diesem Motto hat die MultiPart<br />

Garantie AG Sofortmassnahmen<br />

getroffen, um die Automobilhändler<br />

zu unterstützen. So gewährt der<br />

Garantieanbieter seinen Partnern<br />

bis zum 30. September <strong>2020</strong> für<br />

jeden Garantieabschluss einen<br />

Rabatt. Weiter wird er die Überschüsse<br />

der im vergangenen Jahr<br />

abgeschlossenen Garantien schon<br />

jetzt auszahlen. Die vorgezogene<br />

Ausschüttung wird laut MultiPart<br />

in jedem Fall in vereinbarter Höhe<br />

vollständig den Auto-Händlern<br />

zugutekommen.<br />

langsam an, wie verschiedene<br />

Medien berichten. So hat beispielsweise<br />

Volvo sein Karosseriewerk in<br />

Olofström in Schweden in begrenztem<br />

Umfang wieder in Betrieb genommen,<br />

genauso wie Hyundai sein<br />

Werk im tschechischen Nosovice.<br />

Die VW-Tochtermarke Audi hat die<br />

Autoproduktion im ungarischen<br />

Györ gestartet <strong>–</strong> das Stammwerk<br />

in Ingolstadt ist Ende April<br />

schrittweise wieder angelaufen.<br />

Andere Hersteller haben ebenfalls<br />

angekündigt, die heruntergefahrene<br />

Produktion in Deutschland<br />

langsam wieder anlaufen zu lassen,<br />

darunter Daimler und Volkswagen.<br />

Bei VW haben in der Woche vom<br />

20. April die Werke in Zwickau und<br />

Bratislava (Slowakei) die Fertigung<br />

aufgenommen. Am 27. April hat der<br />

Wiederanlauf der Produktion in den<br />

übrigen deutschen Produktionsstätten<br />

sowie in Portugal, Spanien,<br />

Russland und USA begonnen. BMW<br />

hat den Produktionsstopp in seinen<br />

Werken in Europa und Nordamerika<br />

bis zum 30. April verlängert, die<br />

Produktion läuft langsam wieder an.<br />

Volvo hat die Produktion wieder<br />

hochfahren.<br />

Bosch entwickelt einen eigenen Coronavirus-Schnelltest.<br />

Fahrzeugproduktion wird<br />

wieder hochgefahren<br />

Mehrere Wochen waren die Fabriken<br />

der Autohersteller wegen der<br />

Coronavirus-Pandemie lahmgelegt.<br />

Nun läuft die Produktion wieder<br />

figas.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>7


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Vito Cicchetti.<br />

Honda Suisse: Wechsel<br />

in der Geschäftsleitung<br />

Per 1. April <strong>2020</strong> hat Honda die<br />

Vertriebsstruktur der europäischen<br />

Unternehmensbereiche gewechselt,<br />

um die individuellen Entwicklungen<br />

der einzelnen Märkte zu stärken.<br />

Die Schweiz wird künftig als eigenständiger<br />

Markt mit den Divisionen<br />

Automobil, Motorrad und Power<br />

Equipment geführt. Gleichzeitig<br />

folgt der Wechsel in der Geschäftsleitung.<br />

Vito Cicchetti löst als neuer<br />

Branch President Honda Motor<br />

Europe Ltd., Swiss Branch den bisherigen<br />

Direktor Jean-Christophe<br />

Muller ab. Muller verlässt das<br />

Unternehmen aus persönlichen<br />

Gründen. Matthieu Naegelen<br />

wurde ebenfalls ab 1. April Branch<br />

Vice President Honda Motor Europe<br />

Ltd., Swiss Branch.<br />

Sandro Mesquita wird neuer GIMS-Direktor<br />

Sandro Mesquita übernimmt per 1. <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> die Leitung der<br />

Geneva International Motor Show (GIMS). Der Stiftungsrat hat<br />

Sandro Mesquita einstimmig zum neuen Generaldirektor der GIMS<br />

ernannt. Er folgt auf Olivier Rihs, der Ende März die GIMS verlassen<br />

hat. Maurice Turrettini, Präsident der Stiftung der GIMS, dankt Olivier<br />

Rihs für sein grosses Engagement in der Vorbereitung der GIMS und<br />

während der schwierigen Wochen im Frühjahr <strong>2020</strong> rund um die Absage<br />

der GIMS. Sandro Mesquita (1975) verfügt über einen grossen<br />

Erfahrungsschatz in den Bereichen Marketing und Kommunikation:<br />

Er war mehr als 15 Jahre in nationalen und internationalen Unternehmen<br />

der Telekommunikations- und Energiebranche im Bereich<br />

Marketing- und Business Development tätig. 2013 schloss er sich<br />

einem der grössten internationalen Kommunikationskonzerne an, wo<br />

er zunächst die Genfer Niederlassung einer Branding-Beratungsagentur<br />

leitete und dann Geschäftsführer der kreativen Kommunikationsabteilung<br />

des Konzerns in Lausanne wurde. Seine langjährige Erfahrung<br />

in der Entwicklung neuer Marketingstrategien für Sektoren,<br />

die sich in einem tiefgreifenden Wandel befinden, sowie sein<br />

Unternehmergeist und seine Führungsqualitäten machen ihn<br />

zum perfekten Kandidaten für die anspruchsvolle Position des<br />

Geschäftsführers der GIMS, heisst es in einer Mitteilung.<br />

Sandro Mesquita ist neuer GIMS-Direktor.<br />

Maurice Acker.<br />

Autoscout24 mit neuem<br />

Verkaufsleiter für Schweiz<br />

Der Online-Marktplatz Autoscout24<br />

stellt per sofort Maurice Acker<br />

als neuen nationalen Verkaufsleiter<br />

ein. Acker hat mehr als 15 Jahre<br />

Erfahrung im Automobilgeschäft,<br />

davon lange Zeit im Verkaufsaussendienst<br />

für verschiedene<br />

Automarken und später unter<br />

anderem als Verkaufsleiter für<br />

Citroën Schweiz, wie es in einer<br />

Mitteilung heisst. Gleichzeitig<br />

lanciert das Unternehmen einen<br />

neuen Dienst, mit dem Private ihre<br />

Autos einfacher an Händler verkaufen<br />

können. Der neue Service<br />

sieht vor, dass professionelle Autoverkäufer<br />

die ganze Arbeitskette<br />

des Verkaufs für private Anbieter<br />

übernehmen. Sie fotografieren,<br />

testen und bewerben die Autos<br />

mit dem Ziel, dass Händler diese<br />

kaufen.<br />

Das neue BMW-Logo.<br />

BMW hat ein neues Logo für die online und offline Kommunikation<br />

Nach mehr als 20 Jahren präsentiert sich das BMW Markendesign für die online und offline Kommunikation in neuem<br />

Look. Die Kommunikationslogos für BMW, BMW i und BMW M, die Schrift und die Gestaltungsprinzipien wurden überarbeitet.<br />

Damit wird die Marke BMW veränderten Erwartungshaltungen und Sehgewohnheiten sowie dem digitalen<br />

Zeitalter angepasst. Das neue BMW Markendesign ist der visuelle Ausdruck der neu entwickelten BMW Markenidentität,<br />

die den Kunden in den Mittelpunkt aller Aktivitäten stellt. Das neue Logo ist reduziert, zweidimensional und strahlt<br />

Offenheit und Klarheit aus. Die Marke BMW verändert sich damit von einer reinen Automobilmarke hin zur Technologieund<br />

Beziehungsmarke. Zudem wurde eine neue BMW Schrift entworfen, die Offenheit und Charakterstärke ausstrahlt.<br />

ESA-GENERALVERSAMMLUNG <strong>2020</strong> AUF SCHRIFTLICHEM WEG<br />

Der ESA-Verwaltungsrat hat wegen des Corona-Virus (Covid-19) entschieden: Die ESA-Generalversammlung<br />

findet dieses Jahr auf schriftlichem Weg statt.<br />

Die erforderlichen Unterlagen sind allen Mitinhaberinnen und Mitinhabern zugestellt worden.


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Irene Majer neu<br />

bei Hyundai Suisse<br />

Seit Anfang März unterstützt Irene<br />

Majer die Bereiche der Medien und<br />

Öffentlichkeitsarbeit wie auch das<br />

Management des Schweizer Importeurs<br />

von Hyundai. Sie löst damit<br />

Dominique Chatelain ab. Irene Majer<br />

verbindet ein Studium in der Textilwirtschaft<br />

mit Kenntnissen aus dem<br />

Automobil-PR-Bereich und einem<br />

ausgeprägten Flair für Mode und<br />

Design. Mit dem eigenen Mode-Blog<br />

bringt sie viel praktisches Wissen<br />

und eigene Erfahrungen aus dem<br />

Social-Media-Bereich mit.<br />

Irene Majer.<br />

Kein Pirelli-Kalender 2021<br />

Pirelli hat angesichts des derzeitigen<br />

Covid-19-Notstands beschlossen,<br />

die Produktion des Pirelli-Kalenders<br />

2021 einzustellen und dessen Veröffentlichung<br />

zu streichen. «Die<br />

Produktion des Pirelli Kalenders<br />

wurde bereits 1967 sowie von 1975<br />

bis 1983 eingestellt. Wir werden<br />

zu gegebener Zeit zu dem Projekt<br />

zurückkehren, gemeinsam mit<br />

den Menschen, die aktuell mit uns<br />

daran gearbeitet haben», sagte<br />

der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />

und CEO von Pirelli,<br />

Marco Tronchetti Provera.<br />

Neuer Director Fleet für Hertz Schweiz<br />

Der 55-jährige Daniel Stäubli tritt in seiner neuen Funktion die Nachfolge<br />

von Roberto Canova an, der als Leiter der Betriebsverwaltung interimsweise<br />

auch das Fleetmanagement übernommen hatte. Mit Daniel Stäubli<br />

konnte die offene Position nun mit einem ausgewiesenen Fachmann<br />

besetzt werden, der auf nicht weniger als 30 Jahre Erfahrung in der<br />

Autovermietbranche zurückblickt. Zuletzt war er während fünf Jahren als<br />

Head of Fleet für einen Mitbewerber in einer ähnlichen Funktion tätig. Für<br />

Daniel Stäubli war neben der Möglichkeit, als Geschäftsleitungsmitglied<br />

aktiv die Geschicke des Unternehmens mitbestimmen zu können, auch die<br />

Swissness seines neuen Arbeitgebers ausschlaggebend für den Wechsel:<br />

«Als Hertz Franchise ist die Herold Fahrzeugvermietung AG natürlich sehr<br />

international ausgerichtet, aber gleichzeitig auch ein Schweizer Unternehmen<br />

mit entsprechenden Hierarchien und damit kurzen Entscheidungswegen»,<br />

erklärt der studierte Betriebsökonom.<br />

Umbaubeginn bei der Amag Emmen<br />

Anfang März haben die Umbauarbeiten in der Amag Emmen begonnen.<br />

Sowohl der Skoda-Showroom als auch die Werkstatt und Büroräumlichkeiten,<br />

die sich auf drei Geschossen erstrecken, werden komplett erneuert<br />

und mit modernster Infrastruktur ausgestattet. Die Amag Emmen mietet<br />

sich für weitere 15 Jahre im Betrieb, der im Besitz der Mooshüsli AG steht,<br />

ein und investiert rund zwei Millionen Schweizer Franken in den Innenausbau.<br />

Die Inbetriebnahme ist für das 1. Quartal 2021 geplant.<br />

Umbaubeginn in der Amag Emmen (v.l.): Gemeinderat Patrick Schnellmann, Gemeinderat<br />

Brahim Aakti, René Glanzmann, Inhaber Mooshüsli AG, Lukas Zihlmann, Geschäftsführer<br />

Amag Emmen, und Mathias Gabler, Managing Director Amag Automobil und Motoren AG.<br />

Wayne Griffiths ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender von Cupra<br />

Wayne Griffiths wurde zum Aufsichtsratsvorsitzenden von Cupra ernannt.<br />

Griffiths übernimmt diese neue Position zusätzlich zu seinem Amt als<br />

Seat-Vorstand für Vertrieb und Marketing und als CEO der Performance-<br />

Marke Cupra. Der Cupra-Aufsichtsrat wird komplettiert durch Carsten<br />

Isensee, den amtierenden Seat-Vorstandsvorsitzenden und SEAT-Vorstand<br />

für Finanzen und IT, Axel Andorff, Seat-Vorstand für Forschung und Entwicklung,<br />

sowie mit Luis Comas, Seat-Vorstand für Recht und Governance.<br />

Daniel Stäubli.<br />

NTT Data stellt<br />

Geschäftsführung neu auf<br />

NTT Data hat seine Geschäftsführung<br />

neu formiert, um künftig als<br />

Partner für Business Innovation und<br />

Transformation von Unternehmen<br />

noch stärker zu wachsen. Ralf Malter,<br />

bislang in der Geschäftsführung<br />

verantwortlich für das Ressort Automotive<br />

& Manufacturing sowie Leiter<br />

Digital Business Solutions (DBS)<br />

in DACH, wird zum Chief Operating<br />

Officer (COO) berufen. In dieser<br />

Position leitet er künftig alle Service<br />

Lines von NTT Data und forciert<br />

die Positionierung als Business<br />

Innovation und Transformation<br />

Partner. Im Zuge der Neuordnung der<br />

Geschäftsführung hat Dieter Loewe<br />

das Unternehmen verlassen<br />

Ralf Malter.


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Garagistenzmorge<br />

Dynamisch <strong>–</strong> nicht nur<br />

im Namen<br />

Ob bei der Nachwuchsförderung, bei den Arbeitszeiten, bei Events oder jüngst in der Corona-Krise: Das<br />

Familienunternehmen Hutter Dynamics entwickelt sich mit kreativen Ideen stetig weiter. Geschäftsführer<br />

Markus Hutter sagt, wie man auch mit kleinen Sachen viel bewegen kann und welche Voraussetzungen es<br />

dafür braucht. So viel sei verraten: Die Betriebsgrösse ist nicht entscheidend. Carla Stampfli<br />

Die zweite und dritte Generation von Hutter Dynamics vereint: Geschäftsleiter Markus Hutter mit Tochter Sophie Hutter, Leiterin Marketing.<br />

«‹Dynamic›, zu Deutsch Dynamik, soll<br />

nicht nur Teil unseres Firmennamens sein,<br />

sondern auch eine Philosophie, die wir leben<br />

wollen», sagt Markus Hutter, Inhaber und<br />

Geschäftsführer von Hutter Dynamics. Dass<br />

die offizielle BMW-Vertretung mit Standorten<br />

in Winterthur und Schaffhausen im<br />

Betriebsalltag nach diesem Credo lebt und<br />

denkt, zeigt sich in verschiedensten Unternehmensbereichen.<br />

Auch in Zeiten von Corona setzt das<br />

Familienunternehmen, das von Markus<br />

Hutter in zweiter Generation geführt wird,<br />

auf Tatkraft. So hält Hutter Dynamics seine<br />

Kundinnen und Kunden zum einen via Web-<br />

10<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Auf interne Veranstaltungen und Schulungen wie zum Beispiel über die Elektromobilität (im Bild: Bernd Hiller, Leiter Elektromobilität bei Hutter Dynamics, und Werkstattmitarbeiter)<br />

legt der Familienbetrieb genauso Wert …<br />

site auf dem Laufenden. Zum anderen werden<br />

diese auf den eigenen Social-Media-Kanälen<br />

multimedial über Öffnungszeiten, Dienstleistungen<br />

oder Neuerungen informiert. Dabei<br />

darf ein Aufruf zum neu geschaffenen Angebot,<br />

bei dem die Mitarbeitenden auf Wunsch<br />

den Einkauf von Lebensmitteln oder Medikamenten<br />

erledigen, genauso wenig fehlen wie<br />

ein Video, auf dem ein Mitarbeiter erklärt,<br />

wie Kundenfahrzeuge geschützt und welche<br />

Hygienemassnahmen angewandt werden.<br />

Diese Dynamik erlaubt Hutter Dynamics,<br />

sich seit der Gründung 1962 auf dem Markt<br />

erfolgreich zu behaupten. «Wir pflegen einen<br />

intensiven Austausch. Die Mitarbeitenden<br />

wissen, dass wir offen für Neues sind und<br />

sie jederzeit Ideen einbringen können», so<br />

Markus Hutter. Ein Beispiel: Weil es aufgrund<br />

des Lockdowns ein Besuchsverbot<br />

zwischen den beiden Standorten Winterthur<br />

und Schaffhausen gibt, kam seitens eines Verkaufsberaters<br />

der Vorschlag, dass sich der Geschäftsführer<br />

doch jeweils zu Wochenbeginn<br />

mit einer Videobotschaft an die Belegschaft<br />

richten könnte. «Wir besprachen die Idee<br />

innerhalb der Geschäftsleitung und kamen<br />

zum Schluss, dass dies eine super Möglichkeit<br />

ist, den Kontakt aufrechtzuerhalten.»<br />

Am Wochenende nimmt nun Markus Hutter<br />

jeweils ein rund eineinhalb Minuten langes<br />

Video auf, das anschliessend an die Mitarbeitenden<br />

verschickt wird. Auch wenn es nur<br />

per Bildschirm ist: Die Botschaften kommen<br />

gut an. «Sehr oft kann man mit kleinen<br />

Dingen Grosses bewegen», sagt der frühere<br />

FDP-Nationalrat und aktuelle Verwaltungsratspräsident<br />

der ESA.<br />

Das zeigt sich auch im Bereich der Nachwuchsförderung.<br />

Alle drei Jahre lädt Hutter<br />

Dynamics Berufsberater aus der Region ein,<br />

um die verschiedenen Ausbildungen im Automobilgewerbe<br />

vorzustellen. «Dabei geben wir<br />

ihnen Informationen rund um die Grundbildungen<br />

und zeigen die verschiedenen<br />

Möglichkeiten der Weiterbildung auf», erklärt<br />

Markus Hutter. Die Nachfrage ist gross: Im vergangenen<br />

Jahr kamen rund 20 Berufsberater<br />

vorbei. Die Idee dazu stammt aus der Zeit,<br />

als er noch im Vorstand der AGVS Sektion<br />

Zürich war. «Damals merkten wir, dass viele<br />

Berufsberater kaum bis wenig Affinität zum<br />

Automobilgewerbe haben. Das wollten wir<br />

ändern, in dem wir Brücken schlagen. Denn<br />

nur, wenn das Gewerbe proaktiv ist und seine<br />

Türen öffnet, kann es die Attraktivität seiner<br />

Grund- und Weiterbildungen steigern.» Neben<br />

den Berufsberatern öffnet Hutter Dynamics<br />

auch Maturanden die Türen. «Jedes Jahr besuchen<br />

uns im Rahmen der Wirtschaftswoche<br />

Matura-Klassen für einen halben Tag. Die Begegnungen<br />

und die Fragen, die uns gestellt<br />

… wie auf Events für Kundinnen und Kunden. Hier berichtet Triathlet und Mini-Botschafter Jan van Berkel in den<br />

Räumlichkeiten von Hutter Dynamics über seine Erfahrungen im Spitzensport.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>11


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Reges Interesse beim Tag der offenen Tür bei Hutter Dynamics in Schaffhausen.<br />

werden, sind jeweils hochinteressant!» Genauso<br />

spannend seien die Begegnungen, die sich<br />

aus der Vorinformation der Berufsberatungsund<br />

Informationszentren (BIZ) ergeben. «Die<br />

Schülerinnen und Schüler schätzen, dass<br />

sie bei uns schnuppern können und einen<br />

Einblick ins Automobilgewerbe erhalten.»<br />

Dadurch, dass sich Hutter Dynamics seit<br />

je für die Nachwuchsförderung einsetzt,<br />

gab es noch nie Probleme, geeignete Auszubildende<br />

zu finden.<br />

Auch wenn jede neue Idee mit Aufwand<br />

verbunden ist und sich nicht voraussehen<br />

Volles Haus in Winterthur: Die Vortragsreihe «Mobilität im Gespräch» findet seit 2011 einmal pro Jahr statt …<br />

lässt, ob der gewünschte Erfolg eintrifft: Für<br />

Markus Hutter ist klar, dass sich innovatives<br />

Handeln langfristig auszahlt. «Wichtig<br />

ist, Präsenz zu zeigen. Auf diese Weise können<br />

wir uns stetig weiterentwickeln.» Dabei<br />

spiele die Betriebsgrösse keine Rolle, wie der<br />

Geschäftsführer sagt. «Egal ob ein Unternehmen<br />

wie Hutter Dynamics mit 135 Mitarbeitenden<br />

oder ein Kleingaragist: Ich bin überzeugt,<br />

dass es in jedem Team Mitarbeitende<br />

gibt, die kreative und kundennahe Ideen haben.»<br />

Die Umsetzung möge vielleicht nicht<br />

in gleicher Qualität erfolgen <strong>–</strong> jedoch seien<br />

die Voraussetzungen für alle gleich: Bedingung<br />

sei die Bereitschaft, offen für Neues zu<br />

sein, und der Wille, aktiv auf Kundinnen und<br />

Kunden zuzugehen. «Den Dialog mit Kunden<br />

pflegen und sie nach ihrem Befinden befragen,<br />

ist beste Marktforschung. Nichts liefert<br />

mehr wertvolle und inspirierende Learnings<br />

als die Rückmeldung der Kundschaft!», weiss<br />

Markus Hutter.<br />

Ein Beispiel dafür sind die durchgehenden<br />

Öffnungszeiten von Hutter Dynamics. Seit<br />

rund drei Jahren werden Kunden wochentags<br />

von 7.15 bis 18.30 Uhr sowie am Samstag bis<br />

16 Uhr bedient. Und das kam wie folgt: Statt<br />

vor der Tür stehende Kunden am Mittag abzuwimmeln,<br />

machte der Empfang immer mehr<br />

Ausnahmen und bediente sie auch während<br />

der Pause. «Es hat sich gezeigt, dass durchgehende<br />

Öffnungszeiten ein klares Kundenbedürfnis<br />

sind. Also haben wir uns für<br />

die Einführung entschieden», sagt Markus<br />

Hutter. Das Team ist nun so aufgestellt, dass<br />

aus jedem Bereich <strong>–</strong> von der Administration<br />

bis hin zur Werkstatt <strong>–</strong> mindestens eine<br />

Person am Mittag anwesend ist und bereits<br />

um 11.30 Uhr in den Mittag geht. Bei den<br />

Mitarbeitenden haben sich die gleitenden<br />

Arbeitszeiten gut eingependelt. «Es ist klar:<br />

Damit man Kunden flexibel bedienen kann,<br />

braucht es eine reibungslose Organisation<br />

und die Bereitschaft seitens des Teams»,<br />

sagt Markus Hutter. «Auf der anderen Seite<br />

12<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

… 2019 trat unter anderem Volkswirtschaftsprofessor Silvio Borner auf. Markus Hutter (r.) hörte aufmerksam zu.<br />

müssen wir uns bewusst sein, dass wir<br />

sehr viel Geld in die Infrastruktur investiert<br />

haben.» Das Ziel müsse deshalb sein, Geräte<br />

und Maschinen möglichst intensiv zu nutzen.<br />

«Mit den gleitenden Öffnungszeiten ist uns<br />

das erfolgreich gelungen.» Das zeigt sich zum<br />

einen daran, dass die Werkstattauslastung<br />

gesteigert werden konnte, zum anderen, dass<br />

Neukunden gewonnen wurden.<br />

Eine weitere Methode <strong>–</strong> «nicht die effizienteste,<br />

jedoch eine besonders sympathische» <strong>–</strong>,<br />

um Kunden zu gewinnen, ist die Vortragsreihe<br />

«Mobilität im Gespräch». Seit 2011<br />

lädt Hutter Dynamics jeweils einmal pro<br />

Jahr Kundinnen, Kunden sowie Persönlichkeiten<br />

aus der Autobranche, Politik und<br />

Wirtschaft in seine Betriebe nach Winterthur<br />

und Schaffhausen ein. Dabei traten<br />

in Vergangenheit verschiedene Redner auf,<br />

darunter Robotik-Professor Roland Siegwart<br />

von der ETH Zürich, Giorgio Behr von der ZF<br />

Friedrichshafen oder Christian Bach von der<br />

Empa. «Die Diskussionen im Anschluss sind<br />

sehr bereichernd und liefern wiederum Inspiration.»<br />

So werden für die kommende Veranstaltung<br />

drei Themen weiterverfolgt, die<br />

von Teilnehmenden stammen und die Hutter<br />

Dynamics selbst nie in Betracht gezogen hätte.<br />

«Sie sehen: Dynamisch Handeln lohnt sich<br />

immer», sagt Markus Hutter und lächelt.<br />

Hutter Dynamics wurde 1962 gegründet und betreibt heute zwei Standorte: Schaffhausen (im Bild) und Winterthur.<br />

Für Markus Hutter, der seit 40 Jahren im<br />

Automobilgewerbe tätig ist und von seinem<br />

Vater <strong>–</strong> Gründer des Unternehmens <strong>–</strong> in die<br />

Welt des Automobils eingeführt wurde, stellt<br />

das Team den grössten Treiber im Betriebsalltag<br />

dar: «Zusammen zu arbeiten und gemeinsam<br />

Ziele zu erreichen, ist wahnsinnig<br />

schön. Wir sind stolz, dass wir Mitarbeitende<br />

haben, die mit innovativen und kreativen<br />

Ideen zur Weiterentwicklung beitragen.» Der<br />

Geschäftsführer blickt zuversichtlich in die<br />

Zukunft: «Wie auch immer sich die Corona-<br />

Krise auf unser Unternehmen auswirkt, die<br />

Erfahrungen, die Hutter Dynamics in den<br />

vielen Jahren sammeln konnte, sind von unschätzbarem<br />

Wert. Diese wird uns niemand<br />

wegnehmen können.» Mit Tochter Sophie, die<br />

an der Hochschule St. Gallen studiert hat und<br />

seit sieben Jahren die Marketingabteilung von<br />

Hutter Dynamics leitet, ist bereits die dritte<br />

Generation im Familienbetrieb tätig. «Ich<br />

freue mich sehr, dass auch sie vom Automobilgewerbe<br />

begeistert ist und unsere Philosophie<br />

im Betriebsalltag lebt und weiterführt. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

hutterdynamics.ch<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>13


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Krise als Chance<br />

Das ist in der Krise wichtig<br />

Weniger Kunden, Einschränkungen und geschlossene Showrooms: Die Corona-Krise ist eine Herausforderung<br />

für das Schweizer Autogewerbe. Hans Peter Baumgartner ist Vorsitzender der Geschäftsleitung des Schweizerischen<br />

Instituts für Unternehmerschulung SIU. Im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> erklärt er, wie die Betriebe diese<br />

schwierige Zeit überstehen <strong>–</strong> und vielleicht zu ihrem Vorteil nutzen können. André Bissegger<br />

Herr Baumgartner, aktuell belastet die Corona-Krise die Schweizer<br />

Wirtschaft stark. Kann man sich als KMU auf ein solches Szenario<br />

vorbereiten? Und wenn ja, wie?<br />

Hans Peter Baumgartner: Ja und Nein. Die Vorbereitung auf ein konkretes<br />

Szenario, wie wir es mit COVID-19 erleben, hat kaum ein KMU<br />

vorgängig erledigt. Zu dramatisch sind die Auswirkungen und Einschränkungen.<br />

Wer allerdings in guten Zeiten sein Unternehmen auf<br />

Flexibilität und Innovation ausrichtet, dessen Voraussetzungen sind<br />

deutlich besser, um in Krisensituationen rasch, akkurat und wirkungsvoll<br />

handeln zu können. Damit kann man das Unternehmen den Umständen<br />

anpassen, um die negativen Auswirkungen zu minimieren<br />

oder sogar neu entstehende Chancen nutzen.<br />

Das SIU bietet Ausbildungen in den Bereichen Führung,<br />

Betriebswirtschaft und Management an. Inwiefern ist das Krisenmanagement<br />

Bestandteil der Bildungsangebote des SIU?<br />

Krisenmanagement ist kein konkreter Bestandteil unserer Angebote.<br />

Trotzdem sind die Inhalte der SIU-Lehrgänge in Unternehmensführung,<br />

auch in Hinblick auf die Bewältigung von Krisen, wirkungsvoll.<br />

Wer sein Unternehmen gut kennt und insbesondere die Zusammenhänge<br />

zwischen Auftragsbestand, Umsatz, Profitabilität, Kosten, Gewinn<br />

und Liquidität intuitiv versteht, die entsprechend wirkungsvollen<br />

Marketingmassnahmen ableiten kann und allenfalls sein Angebot flexibel<br />

zu gestalten weiss, der hat in der Krise einen bedeutenden Vorteil.<br />

Erhalten Sie momentan viele «Hilferufe» von Ihren Schülerinnen und<br />

Schülern bezüglich Umgang mit der Krise?<br />

Nein, nicht wirklich. Wir schliessen daraus, dass sich unsere ehemaligen<br />

und aktuellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer <strong>–</strong> vielleicht nicht<br />

zuletzt aufgrund der beim SIU erworbenen Fähigkeiten <strong>–</strong> sicher genug<br />

fühlen, der Krise proaktiv und professionell zu begegnen.<br />

Auf was sollten KMU während der Krise achten respektive was<br />

müssen sie im Griff haben?<br />

Es gibt zwei Dinge, die für jedes Unternehmen von grösster Bedeutung<br />

sind <strong>–</strong> Ertrag und Liquidität. Der Ertrag ist sozusagen der Treibstoff,<br />

der eine Unternehmung mit Geldmitteln versorgt. Diesen erreicht man<br />

mit einem Leistungsangebot, das den aktuellen Kundenbedürfnissen<br />

bestens entspricht und für das die Kunden auch in Krisenzeiten bereit<br />

sind, Geld auszugeben. Die Liquidität ist der Benzintank. Über ein<br />

gewisses Mass an Liquiditätsreserven zu verfügen, erlaubt der Unternehmung,<br />

temporäre Einbrüche im Geschäft so zu überstehen, dass<br />

die Firma nicht innert weniger Wochen in Schwierigkeiten kommt.<br />

Viele KMU schenken den Liquiditätsreserven zu wenig Bedeutung. In<br />

guten Zeiten werden sie oft als brachliegendes Geld betrachtet. In Krisenzeiten<br />

werden sie aber zum überlebenswichtigen Notvorrat. Zum<br />

Glück hat der Bundesrat in der aktuellen Krise Instrumente geschaffen,<br />

den KMU rasch und unbürokratisch zu zusätzlicher Liquidität zu<br />

verhelfen. Zurückbezahlt werden müssen diese Kredite jedoch trotzdem<br />

<strong>–</strong> irgendwann.<br />

Wie können KMU die Krise nutzen, um gestärkt<br />

daraus hervorzugehen?<br />

Firmen, die in der Lage sind, rasch und kundenbezogen ihre Angebote<br />

den neuen Verhältnissen anzupassen, werden gegenüber den langsameren<br />

Mitbewerbern einen Wettbewerbsvorteil erreichen. Bisherig<br />

bekannte und bewährte Verfahren und Prozesse sollten rasch überdacht<br />

werden und Alternativen müssen evaluiert werden. Die Kunden<br />

haben nicht weniger Geld als vor vier Wochen, aber sie haben<br />

drastisch eingeschränkte Möglichkeiten, dieses auszugeben. Wer hier<br />

neue Wege sucht und findet, der ist womöglich für eine gewisse Zeit<br />

alleine auf dem Markt.<br />

Wie unterscheidet sich ein Unternehmen, das untergeht, von einem,<br />

das die Krise übersteht? Gibt es hier bestimmte Faktoren?<br />

Ich habe vorgängig über Ertrag und Liquidität als die zwei Schlüsselfaktoren<br />

gesprochen. Genau hier scheidet sich die Spreu vom Weizen.<br />

Proaktives Management, Anpassen von Leistungsangeboten an Kundenbedürfnisse<br />

und sorgfältiges Umgehen mit der Liquidität <strong>–</strong> schon<br />

vor der Krise <strong>–</strong> werden den Unterschied machen.<br />

Was können KMU aus der aktuellen Situation für die Zukunft lernen?<br />

KMU werden aus dieser Situation zur Überzeugung kommen, dass geschickte<br />

Unternehmensführung auch damit zu tun hat, sich mögliche<br />

<strong>–</strong> auch unangenehme <strong>–</strong> Situationen konkret vorzustellen und bereits<br />

bei Sonnenschein Planungen anzugehen, die im Falle von schweren<br />

Gewittern hilfreich sein können. Die Beschäftigung mit dem Tagesgeschäft<br />

steht solchen Überlegungen oft im Weg. Wer sich immer wieder<br />

die notwenige Zeit nimmt <strong>–</strong> und da genügen viermal ein halber<br />

Tag pro Jahr <strong>–</strong>, über die Zukunft nachzudenken und sein Unternehmen<br />

flexibler und agiler zu gestalten, der ist nicht nur besser gewappnet,<br />

er fühlt sich insgesamt auch sicherer bei der Zukunftsgestaltung<br />

seines Unternehmens. Dazu gehört auch eine entsprechend solide Ausbildung.<br />

Die Unternehmensführungslehrgänge des SIU vermitteln den<br />

Teilnehmenden konkret und praktisch alle Fähigkeiten, die es zur erfolgreichen<br />

Führung eines KMU braucht.<br />

14<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Die Auslastung ging in vielen Betrieben zurück. Wie können die<br />

Garagisten diese Zeit sinnvoll nutzen? Mit einer Weiterbildung?<br />

Es ist immer gut, sich die notwendigen Fähigkeiten anzueignen, die es<br />

braucht, um seinen Job möglichst erfolgreich zu erfüllen. Gerade diese<br />

Krise zeigt, dass eine hohe Kompetenz in der Unternehmensführung<br />

viel bessere Voraussetzungen bietet, auch schwierige Zeiten erfolgreich<br />

zu überstehen. Vor allem in Sektoren, in denen die Arbeitsauslastung<br />

nicht mehr so hoch ist wie vor der Krise, ist die Zeit für eine Weiterbildung<br />

geradezu ideal. Das geht auch online: Das SIU hat beispielsweise<br />

bereits 2016 mit «High-Voltage-Learning» eine Unterrichtsmethode<br />

entwickelt, bei welcher der Unterricht neben wenig klassischem<br />

Präsenzunterricht mehrheitlich online in einer Videokonferenz unter<br />

der Führung eines Dozenten abläuft. Das SIU hat nun innert einem<br />

Wochenende aus dieser Methode den Online-Unterricht für sämtliche<br />

Klassen zur Anwendung gebracht. So haben unsere Teilnehmenden<br />

trotz Coronavirus-Krise nicht einen Tag verpasst. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

siu.ch/fuf<br />

Hans Peter Baumgartner ist Vorsitzender der Geschäftsleitung beim SIU.<br />

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Tipps zur Krisenbewältigung<br />

Die Corona-Krise ist für die meisten Unternehmen zu einer grossen Herausforderung geworden, ganz besonders<br />

auch für HR-Abteilungen. Diese Tipps sollen bei der Bewältigung der Corona-Krise helfen.<br />

1. Krisenstab einsetzen<br />

Berufen Sie einen kleinen, aber effizienten<br />

Krisenstab bestehend aus Mitgliedern verschiedener<br />

Abteilung ein. Hier sollte eine HR-<br />

Fachperson dabei sein.<br />

2. Mit einer Unternehmensstimme<br />

sprechen<br />

Vereinbaren Sie in Ihrem Unternehmen, wer<br />

die eine Stimme ist, die alle Informationen gesammelt<br />

weitergibt. Jede Information erfolgt<br />

nur über diese Person. Das sollte in einer KMU<br />

idealerweise die Geschäftsleiterin/der Geschäftsleiter<br />

sein. Das HR unterstützt, sammelt<br />

und klärt diese rechtlich ab.<br />

3. Ausgangssituation klären<br />

Als HR-Fachperson müssen Sie jetzt besonders<br />

intensiv mit den anderen Abteilungen<br />

und den Abteilungsleiterinnen und -leitern zusammenarbeiten.<br />

Sprechen Sie die Manager<br />

auf die tatsächliche Auslastungssituation an.<br />

Wer ist eine Schlüsselperson, die noch Umsatz<br />

generiert? Wer ist in der Risikogruppe?<br />

Und wer kann gut von Zuhause im Homeoffice<br />

arbeiten?<br />

4. Interne Kommunikation zuerst<br />

Die eiserne Regel in der Kommunikation ist<br />

immer noch: intern vor extern. Soll heissen:<br />

Zuerst werden die Mitarbeitenden informiert<br />

und dann die Kunden und alle anderen.<br />

5. Grosszügig und kulant sein<br />

Gibt es Mitarbeitende, die vor Ort präsent<br />

sein müssen? Versuchen, Sie in dieser Krisenzeit<br />

etwas mehr Verständnis aufzubringen,<br />

etwa wenn Mitarbeitende mit Kleinkindern<br />

im Home Office tätig sein müssen oder<br />

aufgrund der angespannten Situation an<br />

Konzentrationsschwierigkeiten leiden.<br />

6. Transparent mit den<br />

Mitarbeitenden kommunizieren<br />

Fakten schaffen Sicherheit. Kommunizieren<br />

Sie daher mit Ihren Mitarbeitenden transparent<br />

und verheimlichen sie nichts. Achten Sie dabei<br />

auf die adressatengerechte Formulierung.<br />

7. Stellvertretungsplan erarbeiten<br />

Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt,<br />

wer den CEO vertritt, wenn er kurzfristig<br />

selber erkrankt? Gerade in Krisenzeiten<br />

zeigen sich überlegte und klare Stellvertreterreglungen<br />

besonders wertvoll.<br />

8. Zeiterfassung<br />

Erfassen Ihre Mitarbeitende mit einem Zeiterfassungssystem<br />

ihre Arbeitsstunden? Das<br />

erleichtert nachher die Statistik und hilft bei<br />

klarer Begründung für staatliche/kantonale<br />

Unterstützungsgelder. Zudem haben Sie<br />

täglich die Übersicht über Ihre Mitarbeitersituation.<br />

9. An die Zeit nach der Krise denken<br />

Vergessen Sie trotz Sorgen und eventueller<br />

Kurzarbeit die Zeit danach nicht. Für den zu erwartenden<br />

Aufschwung nach Corona braucht<br />

Ihr Unternehmen die richtigen Mitarbeitenden<br />

und einen schlagkräftigen Aufbauplan. Daher<br />

soll jetzt auch die Rekrutierung nicht vollständig<br />

zum Ruhen kommen. Schreiben Sie<br />

gerade jetzt wichtige Funktionen aus und<br />

rekrutieren Sie per Video. Wenn das Ende<br />

der Krise da ist, können Sie mit guten Mitarbeitenden<br />

und hoher Fachkompetenz den<br />

Aufschwung sicherstellen.<br />

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16<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Aus Fehlern lernen<br />

Die Herausforderung als<br />

Chance zur Verbesserung sehen<br />

Die Binelli Group schnitt im vergangenen Jahr bei einem «Kassensturz»-Test nicht gut ab. Das Unternehmen hat<br />

sich daraufhin aktiv mit den internen Prozessen auseinandergesetzt und bietet heute eine bessere Servicequalität<br />

denn je. So hat die Binelli Group das geschafft. André Bissegger<br />

Als die SRF-Sendung «Kassensturz» im vergangenen<br />

November verschiedene Garagisten<br />

mit präparierten Autos heimlich auf ihre<br />

Servicequalität testete, war das Resultat für<br />

die Binelli Group mit Standorten in Zürich,<br />

Adliswil und Zug ernüchternd: Zwar wurde<br />

das Unternehmen für den guten Kundenservice<br />

gelobt, im Praxistest fanden die Werkstattmitarbeiter<br />

am Standort Zürich-City aber<br />

lediglich zwei der fünf eingebauten Fehler.<br />

Kurz: Der BMW- und Mini-Vertreter landete<br />

mit der tiefsten Gesamtnote der getesteten<br />

Garagenbetriebe auf dem letzten Platz und<br />

musste sich der Kritik stellen.<br />

«Das Resultat hat uns tatsächlich sehr überrascht»,<br />

sagt Marco C. Grava heute mit etwas<br />

Abstand. Grava ist CEO und Delegierter des<br />

Verwaltungsrates der Binelli Group. «Wir legen<br />

absolute Priorität auf einen erstklassigen und<br />

hochwertigen Service. Dazu gehört zweifellos<br />

auch die qualitativ hochstehende und vor<br />

allem fehlerfreie Arbeit in der Werkstatt.»<br />

Diese bilde die Basis für das angestrebte Fünf-<br />

Sterne-Service-Erlebnis der Binelli Group.<br />

Der «Kassensturz» legte mit seinem Test<br />

schonungslos offen, dass es Verbesserungspotenzial<br />

gibt und die Checklisten der Autohersteller<br />

nicht komplett abgearbeitet werden<br />

<strong>–</strong> und das vor den Augen der Öffentlichkeit.<br />

Entsprechend erhielt das Unternehmen Reaktionen<br />

von Kunden, aus dem näheren Umfeld<br />

und über Social Media. «Die meisten<br />

waren positiv und nutzbringend. Kritische<br />

Stimmen gab es nur wenige», erinnert sich<br />

Grava. Die Binelli Group ging auf sämtliche<br />

Rückmeldungen direkt und persönlich<br />

ein <strong>–</strong> «so wie wir das immer tun.» Einen<br />

finanziellen Schaden gab es für das Unternehmen<br />

hingegen nicht, so Grava.<br />

Anstatt sich über den Bericht zu ärgern und<br />

ihn als unfair zu bezeichnen <strong>–</strong> bei den eingebauten<br />

Fehlern ging es beispielsweise um<br />

ein defektes Lämpchen im Handschuhfach<br />

<strong>–</strong>, analysierte die Binelli Group die Ursache<br />

des schlechten Abschneidens. «Ich bin überzeugt,<br />

man sollte in einer unangenehmen<br />

medialen Aufmerksamkeit wie dieser auch<br />

Chancen sehen», sagt Grava. «Das haben wir<br />

getan und den Fall von A bis Z aufgerollt,<br />

dabei zahlreiche Gespräche mit den direkt involvierten<br />

Personen geführt und die Gründe<br />

gesucht.» Und man wurde fündig: mangelhaftes<br />

Zeitmanagement und Unklarheiten<br />

bezüglich standardisierter Arbeitsabläufe.<br />

«Das hat es uns glücklicherweise relativ<br />

leicht gemacht, zielführende Massnahmen<br />

zu ergreifen. Schliesslich handelt es sich um<br />

standardisierte Abläufe.»<br />

Fortsetzung Seite 18<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>17


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Die Binelli Group hat nach dem «Kassensturz-Bericht» alle Prozesse und Abläufe durchleuchtet und wo nötig optimiert.<br />

Die Binelli Group durchleuchtete nochmals<br />

alle Prozesse, die standardisierte Abläufe<br />

möglich machen oder gar erfordern, und<br />

konzentrierte sich explizit auf diejenigen,<br />

die immer und immer wieder vorkommen<br />

und nach Schema ablaufen müssen. «Unsere<br />

internen Fachleute schauten, ob die bisher<br />

definierten Workflows den aktuellen Anforderungen<br />

entsprachen und ob alle klar<br />

formuliert sind. Wo nötig optimierten wir»,<br />

sagt Grava. Die grösste Herausforderung war<br />

dabei stets die knappe Zeit, in der die Abläufe<br />

durchgespielt werden müssen. Grava: «Auch<br />

das haben wir analysiert, damit Zeitdruck<br />

kein Grund mehr darstellt, einzelne Arbeitsschritte<br />

zu vergessen.»<br />

Das Wichtigste sei jedoch die Schulung gewesen.<br />

«Kein definierter Ablauf bringt etwas,<br />

wenn ihn nicht sämtliche Mitarbeitenden<br />

genau kennen.» Das Unternehmen führte<br />

Briefings mit allen zuständigen Personen<br />

durch <strong>–</strong> von den Kaderleuten bis zu den<br />

Lernenden. Nun sollen interne Kontrollen<br />

sicherstellen, dass die Massnahmen greifen.<br />

Zugute kam dem Betrieb mit seinen rund<br />

300 Mitarbeitern auch, dass er schon vor<br />

dem «Kassensturz»-Bericht eine offene,<br />

konstruktive und gesunde Fehlerkultur lebte.<br />

«Bei uns arbeiten Menschen, also passieren<br />

leider auch Fehler <strong>–</strong> selbst wenn unsere Mitarbeitenden<br />

ihr Bestes geben.» Deshalb versuche<br />

man stets aus den gemachten Fehlern<br />

zu lernen und die Chancen zur Verbesserung<br />

zu nutzen. Das ist der Binelli Group nach dem<br />

schlechten Abschneiden im Test gelungen:<br />

Vorhandene Lücken in der Servicequalität<br />

konnten laut Grava geschlossen werden.<br />

Weitere Infos unter:<br />

binelli-group.ch<br />

Die Binelli Group bietet ihren Kunden an den Standorten Zürich, Adliswil und Zug ein Fünf-Sterne-Service-Erlebnis.<br />

18<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

3 Fragen an Marco C. Grava, CEO und Delegierter des Verwaltungsrats der Binelli Group<br />

«Eine kontinuierliche<br />

Prozessüberprüfung ist entscheidend»<br />

Marco C. Grava<br />

Herr Grava, die Binelli Group hat die Herausforderung<br />

als Chance genutzt und sich<br />

verbessert. Befassen sich Unternehmen<br />

generell zu selten mit den eigenen Abläufen<br />

und Prozessen?<br />

Marco C. Grava: Wie es andere Unternehmen<br />

machen, möchte ich nicht beurteilen. Für uns<br />

ist dies aber sehr wichtig, wir tun das laufend.<br />

Die Binelli Group hat rund 300 Mitarbeitende,<br />

da ist eine kontinuierliche Prozessüberprüfung<br />

entscheidend. Ansonsten ist die ganze<br />

jahrelange Aufbauarbeit mit einem Mal nichts<br />

mehr wert.<br />

Sie haben quasi unter Aufsicht einer<br />

breiten Öffentlichkeit erfahren, dass bei<br />

Ihnen im Betrieb etwas nicht gut ist. Was<br />

empfehlen Sie anderen Garagenbetrieben,<br />

damit sie nicht in die gleiche Situation<br />

geraten?<br />

Konsequent in die Schulung der Mitarbeitenden<br />

zu investieren und als gegeben betrachtete<br />

Prozesse immer wieder neu zu hinterfragen<br />

und zu prüfen. Interne Tests sind ebenfalls<br />

wichtig, auch wenn sie zuweilen unangenehm<br />

sein können. Wir schauen das aber immer als<br />

Chance zur Verbesserung an und leben diese<br />

Fehlerkultur.<br />

Jetzt mit etwas Abstand zur Sendung:<br />

War es im Nachhinein vielleicht sogar ein<br />

Glücksfall, dass Ihr Unternehmen im Test<br />

schlecht abgeschnitten hat?<br />

Von einem Glücksfall würde ich nicht sprechen,<br />

aber auch dieser unschöne Fall hatte seine<br />

positiven Seiten. Schlussendlich konnten<br />

wir im Sinne von «Chance zur Verbesserung»<br />

profitieren. Aus diesem Grund war uns wichtig,<br />

den Test nicht zu beschönigen, sondern<br />

uns ab der ersten Minute auf die Verbesserung<br />

unserer Servicequalität zu konzentrieren <strong>–</strong> und<br />

das mit Erfolg. Davon bin ich überzeugt! <<br />

Wir denken<br />

24/7 an Reifen.<br />

Damit Sie es<br />

nicht tun müssen.<br />

Neu<br />

Offizieller Vertriebspartner in der Schweiz


TUTTOBENE<br />

DIE MOTORFAHRZEUGVERSICHERUNG DES AGVS<br />

In Zusammenarbeit mit der Allianz Suisse<br />

ERFOLGSFAKTOR KUNDENSERVICE<br />

UND KUNDENNÄHE<br />

Nur wer die Kundenanliegen ernst nimmt, dem Kunden<br />

bedarfsgerechte Produkte offeriert und darüber hinaus<br />

erstklassigen Service anbietet, kann sich im Markt erfolgreich<br />

behaupten.<br />

Die Kooperation zwischen dem Auto Gewerbe Verband<br />

Schweiz (AGVS) und der Allianz Suisse wird intensiviert.<br />

Dadurch entsteht für Sie als regional gut verankerten<br />

Garagisten sowie für Ihre Kundinnen und Kunden echter<br />

Mehrwert, denn passende Versicherungsdienstleistungen<br />

werden kundennah am richtigen Ort angeboten. Bei<br />

Ihnen als tuttobene-Partner.<br />

WAS IST TUTTOBENE UND WELCHEN<br />

MEHRWERT HABEN SIE UND IHRE KUNDEN?<br />

tuttobene ist nicht einfach eine weitere Autoversicherung,<br />

sondern die eigene Versicherung der AGVS-Garagisten.<br />

Sie sind für Ihre Kundschaft der vertraute und persönliche<br />

Ansprechpartner rund ums Auto und pflegen einen regelmässigen<br />

Kontakt. Und im Sinne einer idealen Ergänzung<br />

der «üblichen» Arbeiten wie Radwechsel, Service und Inspektionen<br />

können Sie Ihren Kunden als tuttobene-Vermittler<br />

auch Offerten für die Autoversicherung unterbreiten.<br />

Dank einer derart erweiterten Beziehung bleiben Sie auch<br />

<strong>–</strong> und vor allem <strong>–</strong> im Schadenfall einziger Ansprechpartner<br />

Ihres Kunden: der tuttobene-Garagist, zuständig für die<br />

Erledigung der tuttobene-Schadenfälle.<br />

EINIGE VORTEILE IM EINZELNEN<br />

Ihre tuttobene-Kunden profitieren bei der Vollkasko von einem<br />

reduzierten Selbstbehalt von CHF 500.<strong>–</strong>, bei der Teilkasko<br />

sogar vom gänzlichen Wegfall eines Selbstbehaltes.<br />

Vor allem aber können sie sich auf die vertraute Betreuung<br />

und die hohe Reparaturqualität in Ihrer Garage verlassen.<br />

Sie als tuttobene-Partner werden für die Kundenvermittlung<br />

auf mehrfache Art belohnt. So steuern wir insbesondere<br />

die Kundenfahrzeuge bei einem Schadenereignis<br />

aktiv in Ihre Garage zurück. Das generiert nicht nur zusätzliche<br />

Werkstattaufträge, sondern stellt auch sicher, dass<br />

der Kundenkontakt nicht unterbrochen wird. Ausserdem<br />

erhalten Sie beim Abschluss eine attraktive Provision.<br />

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Tel. 058 358 30 79, alain.stebler@allianz.ch<br />

Urs Schmutz<br />

Zonenmanager Mitte<br />

AG, BE (d), BL, BS, FR (d), LU, SO, VS (d)<br />

Tel. 058 358 30 86, urs.schmutz@allianz.ch<br />

Mauro Perenzin<br />

Zonenmanager Nord<br />

GL, NW, OW, SH, SZ, UR, ZG, ZH<br />

Tel. 058 358 30 85, mauro.perenzin@allianz.ch<br />

Valentino Maccariello<br />

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UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Fachbeitrag Figas<br />

Covid-19 <strong>–</strong> Auswirkungen<br />

auf die Erfolgsrechnung<br />

Die Schliessung der Verkaufslokalitäten sowie der Umsatzrückgang in der Werkstatt wirken sich negativ auf die<br />

Erfolgsrechnung aus. Doch wie schlimm ist es wirklich? Die Figas hat anhand einer Simulation die möglichen<br />

Ertragseinbussen berechnet. Andreas Kohli, Leiter Treuhand Figas<br />

Im Verkauf sind die Umsatzeinbrüche überall<br />

etwa im gleichen Rahmen ausgefallen.<br />

Anders präsentiert sich die Lage im Aftersales.<br />

Einige Betriebe haben bereits innert kürzester<br />

Zeit nach Bekanntgabe der Massnahmen des<br />

Bundes auf Kurzarbeit umstellen müssen,<br />

andere Betriebe spüren hingegen nur einen<br />

geringfügigen Rückgang der Nachfrage in der<br />

Werkstatt. Daher hat sich die Coronakrise in<br />

der Praxis sehr unterschiedlich ausgewirkt.<br />

Unsere Berechnungen sollen einen Durchschnittsbetrieb<br />

darstellen.<br />

Unsere Berechnungen basieren auf durchschnittlichen<br />

Zahlen eines mittelgrossen Betriebes.<br />

Die Jahreszahlen haben wir linear auf<br />

einen Monat heruntergebrochen. Saisonale<br />

Schwankungen werden nicht berücksichtigt.<br />

Die Aufstellung soll die Differenz zwischen<br />

einem normalen Monat und einem Monat im<br />

Coronamodus zeigen.<br />

Der Fahrzeugumsatz ist fast zum Erliegen<br />

gekommen. Einzelne Geschäfte können<br />

zwar noch getätigt werden. Diese beziffern<br />

wir jedoch nur auf 10 Prozent der üblichen<br />

Grösse. Durch die Kurzarbeitsentschädigung<br />

haben wir auch den Lohnaufwand der Verkäufer<br />

nur noch mit 20 Prozent eingesetzt.<br />

Beim Verkaufsaufwand können ebenfalls Einsparungen<br />

erzielt werden.<br />

Den Aftersales-Umsatz haben wir mit 60 Prozent<br />

eingesetzt. Wir gehen davon aus, dass<br />

dies ein eher vorsichtiger Wert ist und ein<br />

Grossteil der Betriebe eher darüber liegt. Die<br />

Einsparungen beim Personal infolge Kurzarbeitsentschädigung<br />

sind ebenfalls eher vorsichtig<br />

mit 25 Prozent gerechnet. Daraus ergibt<br />

sich folgende Rechnung:<br />

Zahlen in CHF 1000<br />

ER normal ER Corona<br />

Jahr Monat Monat in %<br />

Neuwagen 7 945 662 66 10%<br />

Occasionen 2 758 230 23 10%<br />

Teile, Pneus 1 042 87 52 60%<br />

Fremdarbeiten 260 22 13 60%<br />

Werkstattarbeiten 886 74 44 60%<br />

Diverse Erlöse 280 23 12 50%<br />

Total Umsatz 13 171 1 098 210<br />

Neuwagen − 7 217 − 601 − 60 10%<br />

Occasionen − 2 579 − 215 − 21 10%<br />

Teile, Pneus − 783 − 65 − 39 60%<br />

Fremdarbeiten − 213 − 18 − 11 60%<br />

Diverses − 140 − 12 − 6 50%<br />

Total direkte Kosten − 10 932 − 911 − 137<br />

Bruttogewinn 2 239 187 73<br />

Personalaufwand Verkauf − 313 − 26 − 5 20%<br />

Personalaufwand Übrige − 929 − 77 − 58 75%<br />

Raumaufwand − 269 − 22 − 22 100%<br />

Verkaufsaufwand − 135 − 11 − 6 50%<br />

Übriger Betriebsaufwand − 322 − 27 − 24 90%<br />

Abschreibungen − 99 − 8 − 8 100%<br />

Kapitalaufwand − 24 − 2 − 2 100%<br />

Betriebserfolg 148 12 − 53<br />

Statt des üblichen Monatsgewinnes von 12<br />

resultiert ein Verlust von 53. Somit betragen<br />

die monatlichen Mindereinnahmen 65. Innerhalb<br />

von zwei bis drei Monaten wäre somit<br />

der gesamte übliche Jahresgewinn weggeschmolzen.<br />

Entscheidend für die Jahresrechnung <strong>2020</strong><br />

wird sein, wann wir wieder zum normalen<br />

Betrieb zurückkehren können. Eine ebenso<br />

wichtige Rolle wird das Kaufverhalten der<br />

Kunden spielen. Sind die Konsumenten verunsichert<br />

und verzichten vorerst auf einen<br />

Fahrzeugkauf? Oder hat sich während der<br />

Krisenzeit die Nachfrage aufgestaut und<br />

es ist mit höheren Verkaufsaktivitäten zu<br />

rechnen? In der Annahme, dass Herr und<br />

Frau Schweizer auch in Zukunft nicht auf das<br />

Auto verzichten wollen, gehen wir davon aus,<br />

dass ein Grossteil der während der Krise entgangenen<br />

Verkäufe in absehbarer Zeit wieder<br />

aufgeholt werden kann. Bei etlichen Firmenkunden<br />

dürfte hingegen die Erneuerung der<br />

Fahrzeugflotte nicht zuoberst auf der Prioritätsliste<br />

stehen. Ein weiteres Problem liegt in<br />

der Verfügbarkeit der Neuwagen, da etliche<br />

Werke ihren Betrieb heruntergefahren haben,<br />

was Lieferengpässe zur Folge haben dürfte.<br />

Deshalb wird der Umsatz- und Ertragseinbruch<br />

im Geschäftsjahr <strong>2020</strong> wohl recht<br />

markant ausfallen. Für 2021 sind wir aber<br />

optimistisch.<br />

Wir unterstellen, dass der Ergebnisrückgang<br />

von 65 pro Monat sich im gleichen Umfang<br />

auf die Liquidität auswirkt. Insbesondere die<br />

gewährten Zahlungsaufschübe der meisten<br />

Importgesellschaften können die Liquidität<br />

kurzfristig verbessern. Diese werden jedoch in<br />

unserer Berechnung ausgeklammert. Bei einer<br />

Dauer des Lockdowns von zwei Monaten ergibt<br />

sich in unserem Fall ein Liquiditätsausfall<br />

von 130. In Anbetracht, dass ein mittelgrosser<br />

Garagenbetrieb eine vom Bund garantierte<br />

Liquiditätshilfe von 500 erhalten hat, dürfte<br />

die Liquiditätslage nicht das Hauptproblem<br />

der Garagisten sein.<br />

Im Gegensatz zu anderen Branchen kommt<br />

das Fahrzeuggewerbe relativ glimpflich durch<br />

die Krise. Natürlich sind die Umsatz- und Ertragseinbussen<br />

während des Lockdowns beträchtlich.<br />

Aber ein wesentlicher Teil dieser<br />

Einbussen sollte mittelfristig wieder aufgeholt<br />

werden können. Deshalb gilt es nun, sich für<br />

die Zeit nach der Krise bereit zu machen. Mit<br />

einem motivierten Team sollte es gelingen,<br />

diese schwierige Zeit möglichst rasch hinter<br />

sich zu bringen und den Schaden in Grenzen<br />

zu halten. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

figas.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>21


UNTERNEHMENSFÜHRUNG FOKUS<br />

Der Neuwagenhandel ist während der Coronakrise stark eingebrochen: Farbmuster in einem Showroom.<br />

Interview mit Jvan Hutter, Leiter Business Management Figas<br />

«Garagisten und Händler sind bei<br />

Rücknahmen wählerischer geworden»<br />

Mitten in die Coronakrise publiziert die Figas Autogewerbe-Treuhand ihren Branchenspiegel. Im Interview spricht<br />

Jvan Hutter, Ökonom und Leiter Business Management Figas, über die Zahlen aus dem Jahr 2019 und über die<br />

Herausforderungen des Jahres <strong>2020</strong>. Sandro Compagno<br />

Jvan Hutter.<br />

Jvan Hutter, wir sprechen über den Figas<br />

Branchenspiegel 2019. Jetzt schreiben wir<br />

<strong>2020</strong> und sind mitten in der Corona-Krise. Ist<br />

der Branchenspiegel nur noch Makulatur?<br />

Jvan Hutter, Leiter Business Management<br />

Figas: Ganz im Gegenteil. Insbesondere in Krisenzeiten<br />

sind verlässliche Zahlen ein wichtiges<br />

Führungsinstrument. Der Figas-Branchenspiegel<br />

bietet die relevanten Kennzahlen der<br />

Geschäftsentwicklung in einem mehrjährigen<br />

Vergleich. Wir sind überzeugt, dass diese Zahlen<br />

eine sehr gute Argumentationsbasis für<br />

die Garagisten in Verhandlungen mit Stakeholdern<br />

wie Banken sind.<br />

Gibt es schon Zahlenmaterial über das<br />

aktuelle Jahr?<br />

Was wir feststellen, sind die markanten Einbrüche<br />

im Neuwagenhandel im ersten Quartal<br />

<strong>2020</strong>. Die ersten Daten der Markenhändler<br />

erhalten wir jeweils in der zweiten Hälfte des<br />

Aprils. Somit können wir leider noch keine allgemeingültigen<br />

Aussagen machen.<br />

Spannend ist der Fakt, dass der Bruttogewinn<br />

bei Neuwagen 2019 leicht rückläufig<br />

war, während der Bruttogewinn im<br />

Occasionshandel erneut leicht anstieg.<br />

Bestätigt das die These, dass der Markenhändler<br />

im Bereich Occasionen mehr<br />

unternehmerische Freiheiten geniesst als<br />

im Neuwagenverkauf?<br />

Die Figas weist seit Jahren darauf hin, dass<br />

mit dem Occasionshandel noch Geld verdient<br />

werden kann. Bei den Neuwagen hat der Verkaufs-<br />

und Margendruck weiter zugenommen.<br />

Die Bonus-Reglemente der Importeure führen<br />

dazu, dass die Neuwagenmarge stark vom Erfüllungsgrad<br />

der Absatzziele abhängig ist. Aus<br />

dieser Perspektive hat der Garagist im Occa-<br />

22<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

sionshandel noch eine gewisse unternehmerische<br />

Freiheit und einige Hebel, seine Marge<br />

zu verbessern: So sollte er bei Leasing-Rückläufern<br />

die Restwerte nicht zu hoch ansetzen,<br />

das drückt auf die Marge. Auch ein aktives<br />

Occasionsmanagement mit Zukäufen von bestimmten<br />

Fahrzeugen kann lukrativ sein. Allerdings<br />

ist der Spielraum in Zeiten der Internet-Konkurrenz<br />

und der Vergleichbarkeit der<br />

Angebote nicht mehr so gross wie noch vor einigen<br />

Jahren.<br />

Die Dieselthematik scheint keine Auswirkungen<br />

auf die Rentabilität im Geschäft mit<br />

Neu- und Gebrauchtwagen zu haben. Wie<br />

erklären Sie sich das?<br />

Bei den Neuwagen ist eine eindeutige Tendenz<br />

zu sehen: Der Rückgang bei den Dieselfahrzeugen<br />

wird fast vollumfänglich durch Hybrid-Fahrzeuge<br />

kompensiert. Autofahrer, die<br />

ein sparsames Fahrzeug suchen, entscheiden<br />

sich heute eher für den Hybrid-Antrieb. Dieser<br />

Trend zeigt sich mit zeitlicher Verzögerung<br />

auch bei den neuwertigen Gebrauchtwagen.<br />

Dort hängt die Rentabilität stark von den<br />

angebotenen Fahrzeugen ab. Es gibt nach wie<br />

vor sehr gefragte Dieselmodelle. Auf der anderen<br />

Seite werden unattraktive und/oder unverkäufliche<br />

Autos entsprechend tief eingekauft<br />

oder gar nicht mehr eingetauscht. Die Garagisten<br />

und Händler sind wählerischer geworden.<br />

Ebenfalls interessant: Bei den Occasionen<br />

steigt der Umsatz pro Verkäufer. Der AGVS<br />

investiert einiges in die Weiterbildung<br />

im Bereich Occasionen. Sind die Verkäufer<br />

fitter als früher?<br />

Mit der steigenden Komplexität der Fahrzeuge<br />

und der immer höheren Anspruchshaltung<br />

seitens der Kunden steigen sicher auch<br />

die Ansprüche an die Automobil-Verkaufsberater.<br />

Viele Verkäufer von Occasionen haben<br />

in den letzten Jahren gelernt, dass das Occasionsgeschäft<br />

intensiv betreut werden muss,<br />

und bilden sich aktiv weiter. Der AGVS leistet<br />

hier einen wichtigen Beitrag. Auf der anderen<br />

Seite muss man aber auch sehen. dass<br />

oft neuere und entsprechend hochpreisige<br />

Fahrzeuge auf dem Occasionsmarkt angeboten<br />

werden. Dadurch lässt sich ein Grossteil<br />

des Umsatzwachstums pro Verkäufer sicher<br />

auch auf die höheren Preise der Gebrauchtwagen<br />

zurückführen.<br />

Auch die Umsätze in der Werkstatt<br />

steigen <strong>–</strong> sowohl absolut wie pro<br />

Mitarbeiter. Was sind die Gründe?<br />

Die Hauptgründe sind einerseits die jährlichen<br />

Erhöhungen der Verrechnungslöhne sowie der<br />

kontinuierliche Anstieg des Fahrzeugbestandes.<br />

Dieser ist seit 2015 um rund 3,8 Prozent<br />

gewachsen. Diese Umsätze wurden mit nahezu<br />

gleich viel Personal erwirtschaftet. In Zukunft<br />

und mit der zunehmenden Elektrifizierung<br />

des Schweizer Fahrzeugparks ist leider<br />

mittel- und langfristig mit sinkenden Umsätzen<br />

im technischen Bereich zu rechnen.<br />

Zu denken geben der Eigenfinanzierungsgrad<br />

und die Liquidität, die beide rückläufig<br />

sind. Machen Sie sich im Jahr der Corona-<br />

Krise Sorgen um unsere Garagisten und<br />

deren Mitarbeitende?<br />

Im Gegensatz zu anderen Branchen sind die<br />

Werkstätten auch während der Coronakrise<br />

offen <strong>–</strong> wenn auch mit reduzierter Auslastung.<br />

Voraussichtlich wird es nach der Krise<br />

einen gewissen Nachholbedarf für Reparaturen<br />

oder Garantiearbeiten geben. Was sich voraussichtlich<br />

negativ auswirken wird, sind die<br />

Einbrüche bei den Neuwagenverkäufen. Da<br />

viele Hersteller die Produktion eingeschränkt<br />

oder sogar ganz gestoppt haben, wird sich dies<br />

auch nicht kurzfristig ändern. Der Wunsch<br />

nach individueller Mobilität ist jedoch ungebrochen,<br />

die Menschen werden voraussichtlich<br />

auch in Zukunft nicht auf das Privatauto<br />

verzichten wollen. Zusammengefasst lässt sich<br />

feststellen: Für Unternehmen, die sich bereits<br />

vor der Krise schwertaten und nur über geringe<br />

Liquiditätsreserven verfügen, stellt Corona<br />

eine grosse Herausforderung dar. Garagen, die<br />

finanziell gut aufgestellt waren, werden auch<br />

diese Zeit gut überstehen.<br />

Was raten Sie Garagisten, wie sie sich<br />

jetzt finanziell verhalten sollen?<br />

An erster Stelle steht die Sicherung der Liquidität.<br />

Garagisten sollten also laufend fakturieren<br />

und das Mahnwesen aufrechterhalten.<br />

Hilfreich ist sicher die Erstellung eines Liquiditätsplans<br />

mit verschiedenen Szenarien. Überbrückungskredite<br />

des Bundes und Kurzarbeit<br />

können ebenfalls in Betracht gezogen werden.<br />

Möglich sind allenfalls auch Darlehen der Gesellschafter<br />

respektive Aktionäre, die Senkung<br />

der Betriebskosten durch Reduktion der Mietaufwände<br />

oder durch den Aufschub nicht dringender<br />

<strong>Ausgabe</strong>n für Unterhalt oder Sanierungen,<br />

um nur einige Massnahmen zu nennen.<br />

Was wir festgestellt haben: Die meisten Importeure<br />

haben rasch und proaktiv auf die Coronakrise<br />

reagiert und dazu beigetragen, die Unsicherheit<br />

bei den Händlern abzubauen. Auch<br />

die Figas informiert laufend und ausführlich<br />

über die neuesten Entwicklungen betreffend<br />

Kurzarbeit, Empfehlungen zur Liquidität sowie<br />

dem Massnahmenpaket des Bundes.<br />

Gibt es in der Corona-Krise auch Chancen<br />

für die Garagisten?<br />

Es ist schwierig, in dieser Zeit etwas Positives<br />

zu finden. Wie vorhin gesagt: Es ist anzunehmen,<br />

dass es bei Service- und Reparaturarbeiten<br />

nach der Aufhebung der behördlichen Restriktionen<br />

zu einem gewissen Nachholbedarf<br />

und entsprechend zu einer Mehrbelastung der<br />

Werkstatt kommen könnte. Was Garagisten<br />

jetzt tun können: Sie können die Zeit nutzen<br />

zur Vorbereitung auf die Zeit danach. Sie können<br />

ihre Situation analysieren und sich strategische<br />

Gedanken über die zukünftige Ausrichtung<br />

machen. Ganz konkret sollten sie<br />

nun Überzeiten und Ferienguthaben abbauen.<br />

Die Krise ist für viele Garagisten auch ein Anlass,<br />

ihre digitalen Fähigkeiten auszubauen.<br />

Ich denke an Online-Marketing und E-Commerce.<br />

Wie es so schön heisst <strong>–</strong> jede Krise hat<br />

auch ihre Chance. Wichtig ist, was wir daraus<br />

lernen. Denn wer vorbereitet aus der Krise<br />

kommt und daraus die richtigen Schlüsse<br />

zieht, der wird schneller wieder Fuss fassen<br />

und erfolgreich sein. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

figas.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>23


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Führen in der Krise<br />

«Die Schweiz als Gesellschaft<br />

ist digitaler geworden»<br />

Marc Kessler ist CEO von Quality1, dem grössten Garantieanbieter der Schweiz. Mit rund 40 Mitarbeitenden<br />

sieht sich die Quality1 AG noch als KMU. Im Interview verrät Marc Kessler, wie er sein Unternehmen durch die<br />

Corona-Krise steuert. Sandro Compagno<br />

Kann man ein Unternehmen überhaupt auf<br />

eine solche Krise vorbereiten?<br />

Quality1 ist zwar ein KMU, aber gleichzeitig<br />

eine Tochter von Allianz Suisse. Wir nutzen<br />

dieses Know-how und haben im Vorfeld verschiedene<br />

Krisen-Szenarien erarbeitet. Der<br />

Teufel liegt im Detail. Wirklich vorbereiten<br />

kann man sich nicht. Noch vor einem halben<br />

Jahr hatte niemand mit einer derartigen Pandemie<br />

und solch harten Massnahmen seitens<br />

der Regierungen Europas gerechnet. Daher<br />

ist jede Vorbereitung, jedes Szenario letztlich<br />

nur Theorie. Rückblickend kann ich sagen:<br />

Wir waren in der Lage, die nötigen organisatorischen<br />

Massnahmen zu treffen und diese<br />

schnell sowie effizient umzusetzen, damit wir<br />

unseren Kunden auch in dieser Krise beistehen<br />

konnten und weiterhin können.<br />

«In der Krise müssen wir partnerschaftlich und verständnisvoll miteinander umgehen»: Marc Kessler, CEO Quality1.<br />

Marc Kessler, die Corona-Pandemie hat<br />

massive Auswirkungen auf den Fahrzeughandel<br />

<strong>–</strong> und damit auch auf Ihr Geschäft.<br />

Wie gut oder schlecht haben Sie im März<br />

und April geschlafen?<br />

Marc Kessler, CEO Quality1 AG: Offen gestanden,<br />

sind die Nächte etwas kürzer geworden.<br />

Aber mein Schlaf ist immer noch gut. In<br />

diesen Zeiten ist es wichtig, Energie zu tanken,<br />

um die vielen Herausforderungen meistern<br />

zu können. Die Situation ist für alle von<br />

uns in der Schweizer Autobranche neu und<br />

aussergewöhnlich. Ich bin aber beeindruckt,<br />

wie verschiedene Teams in unterschiedlichen<br />

Unternehmen gerade jetzt Hervorragendes<br />

leisten. Das erlebe ich auch bei uns, und das<br />

erfüllt mich mit Freude.<br />

Lassen sich die Folgen der Krise auf das<br />

Geschäftsergebnis von Quality1 schon<br />

beziffern oder umschreiben?<br />

Die Showrooms der Händler wurden am<br />

16. März geschlossen, die Bedingungen für<br />

den Verkauf sehr eng ausgelegt. Die gesunkenen<br />

Absatzzahlen wirken sich unmittelbar<br />

auf unser Geschäft aus <strong>–</strong> wir schliessen entsprechend<br />

weniger Garantieversicherungen<br />

ab. Wir wissen, dass Garagisten und Händler<br />

von der aktuellen Situation stark betroffen<br />

sind, und hoffen mit ihnen mit, dass das Geschäft<br />

nach dem Lockdown rasch wieder anzieht<br />

und verlorener Umsatz zumindest teilweise<br />

kompensiert werden kann.<br />

Sie haben gesagt, dass mit dem Fahrzeughandel<br />

auch die Umsätze von Quality1 eingebrochen<br />

sind. Wird Ihr Kunde, der Garagist,<br />

davon betroffen sein?<br />

Nein. Wir werden unsere Dienstleistungen im<br />

genau gleichen Rahmen aufrechterhalten, wie<br />

es unsere Kunden in der ganzen Schweiz bislang<br />

gewohnt sind. An unseren Parametern<br />

<strong>–</strong> dreisprachiger Kundendienst, Schadenfreigabe<br />

innert 15 Minuten, Schadenzahlung innert<br />

zehn Tagen <strong>–</strong> wird sich nichts ändern. Die<br />

aktuelle Situation ist für uns alle herausfordernd.<br />

Auch deshalb ist es wichtig, dass wir<br />

verständnisvoll und partnerschaftlich miteinander<br />

umgehen.<br />

Eine solche Krise ist nicht nur für Sie als CEO<br />

eine Herausforderung. Auch viele Mitarbeiter<br />

sind verunsichert. Wie gehen Sie mit den<br />

Sorgen und Ängsten Ihrer Mitarbeiter um?<br />

Wichtig ist, dass man diese Unsicherheiten in<br />

jedem Fall sehr ernst nimmt. Gleichzeitig gilt<br />

es, einen kühlen Kopf zu bewahren und die<br />

24<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Situation so ruhig wie möglich anzugehen.<br />

Wir kommunizieren ehrlich und offen. Alle<br />

Beschlüsse und Schritte seitens Geschäftsleitung<br />

werden transparent gemacht, damit alle<br />

auf dem neusten Stand sind. Das schafft Sicherheit.<br />

Zudem wende ich mich auch regelmässig<br />

mit schriftlichen Updates sowie Videobotschaften<br />

ans Team.<br />

Das heisst, Sie arbeiten von Zuhause aus?<br />

Einmal pro Woche bin ich im Büro in Bubikon.<br />

Vieles, aber nicht alles, lässt sich vom Homeoffice<br />

aus machen. Unsere persönlichen Aussendienstbesuche<br />

wurden per 17. März <strong>2020</strong> eingestellt.<br />

Für dieses Team, das sonst jährlich<br />

rund 10 000 Garagenbesuche absolviert, haben<br />

wir Kurzarbeit eingeführt. Unser Verkaufsleiter<br />

Generoso Braem nutzt die Zeit nun für diverse<br />

Vorbereitungsarbeiten, damit wir nach<br />

der Krise mit einem starken Plan durchstarten<br />

können. Und wir haben sichergestellt, dass wir<br />

auch ohne Kundenbesuche sämtliche Anliegen<br />

und Bedürfnissen der Händler und Garagisten<br />

optimal und ohne Qualitätseinbussen bearbeiten<br />

können. Unser Kunden- und Schadendienst<br />

arbeitet, wie die allermeisten von uns, seit dem<br />

18. März komplett aus dem Homeoffice.<br />

Oft liest man beschönigend von «Krise als<br />

Chance». Sehen Sie das auch so oder ist<br />

eine Krise keine Chance, sondern schlicht<br />

und ergreifend eine … Krise?<br />

Unmittelbar bringt Corona negative Effekte<br />

auf den Geschäftsgang. Das lässt sich nicht<br />

wegdiskutieren. Und bevor man über allfällige<br />

Chancen sprechen kann, muss man sich in<br />

der neuen Situation zurechtfinden. Für mich<br />

als Geschäftsführer war schnell klar: Das Ziel<br />

muss sein, gestärkt aus der Krise zu kommen.<br />

Wir können uns jetzt auf Themen konzentrieren,<br />

die im Tagesgeschäft oft zu kurz<br />

kommen. Darin kann man sicher eine gewisse<br />

Chance sehen. Und was ich auch feststelle:<br />

Unsere Wirtschaft hat einen digitalen Schub<br />

erhalten, wir sind als Gesellschaft digitaler geworden.<br />

Wenn ich sehe, wie viel sich heute<br />

mittels Telefonkonferenzen besprechen und<br />

beschliessen lässt, stelle ich mir ernsthaft die<br />

Frage, ob wir uns auch nach der Krise nicht<br />

vermehrt digital treffen wollen, statt für jedes<br />

Meeting quer durch die Schweiz zu fahren …<br />

Trotzdem finde ich es angesichts des persönlichen<br />

Leids und der immensen wirtschaftlichen<br />

Verluste durch diese Pandemie unpassend,<br />

eine Krise in eine Chance umdeuten zu<br />

wollen. Es ist eine Krise für die Autobranche<br />

und für die ganze Wirtschaft. Punkt.<br />

Quality1 ist heute Schweizer Marktleader<br />

bei den Garantieanbietern, hat aber den<br />

«Groove» des Start-ups beibehalten. Hilft<br />

Ihnen diese ausgeprägte Unternehmenskultur<br />

in der jetzigen Zeit?<br />

Es gehört zu unserer Firmenkultur, transparent<br />

zu kommunizieren und unser ganzes<br />

Team zu involvieren. Das baut Berührungsängste<br />

ab, sodass jeder auf jeden zugehen<br />

kann <strong>–</strong> ohne hierarchisches Denken. Wir sind<br />

in den letzten Jahren konstant gewachsen,<br />

haben aber unsere schlanken Strukturen gewahrt.<br />

Gleichzeitig haben wir auch unseren<br />

Humor intern beibehalten und kultiviert. Von<br />

all diesen kulturellen Faktoren <strong>–</strong> von diesem<br />

«Groove», wie Sie es nennen <strong>–</strong> profitieren wir<br />

gerade in dieser schwierigen Zeit sehr. Aber:<br />

Die Interaktion via Video-Telefonie, E-<strong>Mai</strong>l<br />

und Video-Botschaften ersetzten den persönlichen<br />

Austausch nicht.<br />

2019 standen bei Quality1 nicht neue Produkte,<br />

sondern die Optimierung der Prozesse im<br />

Vordergrund. Was ist für <strong>2020</strong> geplant?<br />

Wir konnten im vergangenen Jahr viele Abläufe<br />

optimieren und vereinfachen. Das ist eine<br />

Aufgabe, die wohl nie abgeschlossen ist. Gerade<br />

kürzlich haben wir die Zuweisung von<br />

Rechnungen auf Schadenfälle grösstenteils<br />

automatisiert <strong>–</strong> dies dank Nutzung modernster<br />

Technologien und den smarten Fähigkeiten<br />

unserer Mitarbeitenden. Zudem konnten<br />

wir per Januar <strong>2020</strong> einen bedeutenden Neukunden<br />

gewinnen. Das betrachten wir als Beweis<br />

oder gewissermassen als Zertifizierung<br />

für unser Dienstleistungsniveau, das wir über<br />

die letzten Jahre stetig ausgebaut haben. Das<br />

weitere Jahr <strong>2020</strong> werden wir genau diesem<br />

Fokus verschreiben: Vereinfachungen und Optimierungen<br />

für unsere Kunden etablieren,<br />

Produkte konsequent auf die sich verändernden<br />

Bedürfnisse ausrichten und unsere strategische<br />

Ausrichtung mit Weitsicht verfolgen.<br />

Wichtig dabei ist, nie den Fokus des Endkunden,<br />

sprich Fahrzeughalter, zu verlieren.<br />

Lassen sich die geplanten Projekte<br />

überhaupt realisieren? Oder kommt es<br />

zu Verzögerungen?<br />

Jetzt erst recht und das mit voller Kraft! Wir<br />

fokussieren uns aktuell sehr stark auf die Realisierung<br />

dieser Themen. Nachdem wir in den<br />

ersten Wochen der Krise stark absorbiert waren,<br />

sind wir nun konsequent auf die Zukunft<br />

ausgerichtet. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

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UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

«Tuttobene» für die Garagisten<br />

Den Schaden<br />

selber steuern? Aber sicher!<br />

Die Schadensteuerung durch Versicherungsgesellschaften ist vielen Garagisten ein Dorn im Auge. Wie können<br />

sie dafür sorgen, dass Schäden an Fahrzeugen ihrer Kunden nicht zur Konkurrenz gesteuert werden? Kurt Giger,<br />

Vizepräsident der AGVS-Kommission Service, Technik und Umwelt (KSTU), nimmt Stellung. Sandro Compagno<br />

Herr Giger, immer wieder beklagen sich Garagisten, dass die<br />

grossen Versicherer einen zu starken Einfluss auf die Schadensteuerung<br />

haben. Können Sie diese Beobachtung bestätigen?<br />

Kurt Giger, Vizepräsident KSTU: Für den Garagisten ist jeder weggesteuerte<br />

Schaden sehr ärgerlich und zweifellos einer zu viel. Insgesamt<br />

liegt die Schadensteuerungsquote hierzulande jedoch lediglich<br />

bei rund 15 Prozent. Zum Vergleich: In England beispielsweise werden<br />

vier von fünf Schäden durch Versicherer gesteuert.<br />

Trotzdem: Auch 15 Prozent weggesteuerte Schäden können nicht im<br />

Interesse der Garagisten sein.<br />

Korrekt. Und auf die Carrossiers trifft diese Aussage ebenfalls zu. Wir<br />

wollen nicht, dass ausschliesslich der Versicherer bestimmt, was wir<br />

tun dürfen und was nicht. Der AGVS beobachtet die Entwicklung deshalb<br />

sehr genau. 2009 hatten wir zur Unterstützung der Garagisten<br />

die Broschüre «Wir sorgen dafür, dass aus dem Schaden kein Ärger<br />

wird» herausgebracht. 2012 starteten wir mit «Tuttobene», einem<br />

White-Label-Produkt der Allianz Suisse. Seither ist die Anzahl der<br />

Garagisten, die sich über die Schadensteuerung der Versicherer beklagen,<br />

massiv gesunken. Die, die sich beklagen, arbeiten in der Regel<br />

nicht mit «Tuttobene» zusammen ...<br />

Sie waren an der Entwicklung von «Tuttobene» massgeblich<br />

beteiligt. Die Ruckstuhl-Gruppe, in der Sie den Verkauf und den<br />

Kundendienst leiten, arbeitet selbst aber nicht mit «Tuttobene».<br />

Wir waren schon vorher ein «Help Point» der Zürich-Versicherungen,<br />

daher schliesst sich das aus. Die Zürich hält die Anzahl Partner-Betriebe<br />

tief und sorgt so für eine gute Auslastung. Sowohl für die<br />

Zürich wie auch für Partnerbetriebe wie die Ruckstuhl-Gruppe ist<br />

das eine Win-win-Lösung. Alle anderen Betriebe spüren aber, dass<br />

Zürich Schäden wegsteuert. Das lässt sich nicht von der Hand weisen.<br />

Wo ist die Einflussnahme der Versicherer am grössten?<br />

In einem Haftpflichtfall hat der Geschädigte als Auftraggeber kein<br />

direktes Vertragsverhältnis mit dem Versicherer des Unfallverursachers.<br />

Diese Schäden können nicht gesteuert werden. Die Versicherer<br />

sind in der Lage, Kasko- und Parkschäden zu steuern. Die<br />

grösste Einflussnahme findet bei Glasschäden statt.<br />

Weshalb ist die Einflussnahme bei Glasschäden so stark?<br />

Das liegt daran, dass die Garagisten bei der Frontscheibenreparatur<br />

eine Quote von zwei bis drei Prozent haben und bei 97 bis 98 Prozent<br />

die Frontscheibe ersetzen. Die Glaspartner hingegen erreichen eine<br />

Reparaturquote von gegen 30 Prozent.<br />

Warum ist das so?<br />

Zum Teil ist dies begründet in der Ungleichbehandlung der Garagisten<br />

und Glaspartner seitens Versicherer. Es existieren von verschiedenen<br />

Versicherern Policen, in denen der Versicherte vom Selbstbehalt befreit<br />

ist, wenn er die Reparatur beim Glaspartner durchführen lässt. Da<br />

der Selbstbehalt in der Regel beinahe der Reparatursumme entspricht,<br />

führt dies dazu, dass alles, was repariert werden kann, zwangsläufig<br />

vom Garagisten weggesteuert wird. Beim Garagisten bleibt das, was<br />

ersetzt werden muss, weil es bei einem Frontscheibenersatz möglich<br />

ist, den Selbstbehalt für den Kunden zu übernehmen. Da stellt sich<br />

natürlich die Frage, wie die Garagisten unter diesen Bedingungen die<br />

Reparaturquote steigern können, wenn ihnen nur der Scheibenersatz<br />

bleibt. Bekanntlich ist Geld eines der einfachsten Mittel zur Regulierung.<br />

Wenn die Versicherer wirklich wollten, würden sie für alle<br />

Partner die gleichen Bedingungen einführen. Eine Reparatur ohne<br />

Selbstbehalt und einen Ersatz mit einem empfindlichen Selbstbehalt.<br />

Was können die Garagisten und der AGVS hier tun?<br />

Wir vom AGVS sind überzeigt, dass die Garagisten die Reparaturquote<br />

massiv steigern können, wenn Garagisten und Glaspartner die<br />

gleichen Voraussetzungen haben. Auf diesen Punkt weisen wir bei<br />

unseren jährlichen Gesprächen mit den Versicherern immer wieder<br />

hin <strong>–</strong> und werden weiter darauf beharren. Der AGVS appelliert an<br />

alle Garagisten: Wenn die Reparaturquote nicht deutlich höher wird,<br />

werden wir dieses Geschäft noch ganz verlieren. Es gibt heute sehr<br />

moderne Scheibenreparaturgeräte, die vom Reparateur wirklich keine<br />

grossen künstlerischen Fähigkeiten mehr abverlangen.<br />

Sie haben vorhin die Carrossiers erwähnt. Wo finden sich eigentlich<br />

die Carrossiers in dieser Nahrungskette wieder?<br />

Unsere Kollegen aus der Carrosseriebranche sind in der gleichen Lage<br />

wie die Garagisten. Auch ihnen werden Schäden weggesteuert.<br />

Sie sind Vizepräsident der KSTU. Was raten Sie den Garagisten?<br />

Die Garagisten und Carrossiers erwarten von den Versicherern<br />

partnerschaftliches Verhalten. Das erwarten die Versicherer auch von<br />

uns. Wer auf eine kooperative Zusammenarbeit ausgerichtet ist, versichert<br />

viele seiner Kunden bei der Versicherungsgesellschaft, mit der<br />

er am besten zusammenarbeiten kann. Für viele AGVS-Garagisten<br />

26<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

dürfte dies «Tuttobene» der Allianz Suisse<br />

sein. Das Gleiche gilt auch für die Carrosseriebetriebe.<br />

Viele sind Mitglied bei Carrosserie<br />

Suisse und beim AGVS. Als AGVS-Mitglieder<br />

haben sie die Möglichkeit, das Produkt «Tuttobene»<br />

ebenfalls anzubieten.<br />

Was bietet «Tuttobene» dem Garagisten, was<br />

andere Versicherungen nicht können?<br />

«Tuttobene» ist die Versicherung des AGVS-<br />

Garagisten und somit die beste Massnahme<br />

gegen die Schadensteuerung durch andere Versicherer.<br />

Der Garagist kann seinem Kunden<br />

über ein einfaches Online-Tool selbstständig<br />

Offerten für die Autoversicherung unterbreiten<br />

und direkt auch den Policenabschluss<br />

veranlassen. Möchte der AGVS-Garagist die<br />

«Tuttobene»-Offerten und -Abschlüsse nicht<br />

selber durchführen, kann er dies durch eine<br />

Generalagentur der Allianz machen lassen. Im<br />

Schadenfall wird das Fahrzeug zum AGVS-Garagisten<br />

gesteuert, der den Abschluss getätigt<br />

hat. Für diesen hat er übrigens eine Provision<br />

erhalten. Die Reparaturkompetenz bleibt beim<br />

abschliessenden Garagisten oder <strong>–</strong> sofern dies<br />

aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist<br />

<strong>–</strong> im Partnernetz von «Tuttobene». Wir müssen<br />

uns im Klaren sein, zu welchem Zeitpunkt<br />

der Autobesitzer seine Versicherung wechseln<br />

kann: bei einem Schaden und bei einem Fahrzeugwechsel.<br />

Beide Male haben wir Garagisten<br />

den Kunden bei uns im Betrieb. Diese Gelegenheit<br />

müssen wir nutzen, ihn auf «Tuttobene»<br />

hinweisen und von den Vorteilen überzeugen.<br />

Wie attraktiv ist die Versicherung für den<br />

Endkunden?<br />

Für den Kunden ist «Tuttobene» die Versicherung<br />

des AGVS-Garagisten seines Vertrauens.<br />

Das heisst, dass «sein» Garagist sämtliche<br />

Instandstellungsarbeiten ausführt. Es wird<br />

nichts weggesteuert. Bei der Vollkasko hat<br />

der Kunde einen um CHF 500.<strong>–</strong> reduzierten<br />

Selbstbehalt. Bei der Teilkasko entfällt der<br />

Selbstbehalt vollständig. Das ist auch für den<br />

Autobesitzer ein sehr attraktives Angebot. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch /de/tuttobene<br />

Kurt Giger: «Die Garagisten und Carrossiers erwarten von<br />

den Versicherern ein partnerschaftliches Verhalten.»<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>27


SPONSORED CONTENT<br />

Groupe Mutuel<br />

So verhindern KMU den «GAU»<br />

Der plötzliche Tod des CEO ist tragisch genug. Für ein KMU ist ein solcher Ausfall oft schwierig zu kompensieren<br />

und kann gar das Ende des Unternehmens bedeuten. Das muss nicht sein, denn gegen den Super-GAU kann<br />

sich eine Firma versichern.<br />

Der plötzliche Tod eines Firmenchefs in<br />

einem KMU ist nicht nur für die Angehörigen<br />

tragisch und schmerzhaft. Oft hängt eine<br />

ganze Firma mit Arbeitsplätzen an einer<br />

einzigen Person. Tatsache ist: Gerade kleine<br />

und mittelständische Unternehmen sind<br />

häufig nicht auf einen solchen Extremfall<br />

vorbereitet. Sind Arbeitsvorgänge und Entscheide<br />

nicht protokolliert, fehlt es am Knowhow<br />

zur Weiterführung der Firma. Neben der<br />

emotionalen Belastung für die Mitarbeitenden<br />

kann der plötzliche Tod oder krankheitsbedingte<br />

Ausfall des Chefs für die gesamte<br />

Firma zur Tragödie werden.<br />

Ausfall: wie weiter?<br />

Ohne entsprechende Regelung für den<br />

Notfall fehlt es den Unternehmen oft an den<br />

einfachsten Dingen wie zum Beispiel Zugangsdaten,<br />

Passwörtern und notwendigen Vollmachten.<br />

Fehlt es zusätzlich an finanziellen<br />

Mitteln in der Übergangsphase, in welcher<br />

eine neue Führungsspitze gefunden werden<br />

muss, ist der Konkurs schon ganz nahe.<br />

Gleichzeitig muss das Tagesgeschäft des<br />

Unternehmens störungsfrei weiterlaufen. Ist<br />

die Firma im Stande, die Löhne weiterhin<br />

regelmässig auszuzahlen? Und: Sind die erforderlichen<br />

Mittel vorhanden, um offene und<br />

künftige Rechnung zu begleichen? Oder hat<br />

der Betrieb gar Schulden? Fragen, welche die<br />

Angestellten nicht beantworten können und<br />

die für Angst und Unsicherheit sorgen.<br />

Die Keyman-Police <strong>–</strong> Lebensversicherung<br />

für Unternehmen<br />

Gegen den Ausfall oder im schlimmsten Fall<br />

den Tod des Patrons eines Unternehmens<br />

kann man sich versichern. Es handelt sich um<br />

die so genannten Keyman-Versicherungen,<br />

die von zahlreichen Versicherern in der<br />

Schweiz angeboten werden. Als Keyman bezeichnet<br />

man beispielsweise Geschäftsführer,<br />

Führungskräfte oder auch Spezialisten, die<br />

Schlüsselpositionen in einem Unternehmen<br />

einnehmen. Die Keyman-Police ist eine auf die<br />

Bedürfnisse einer Firma massgeschneiderte<br />

Lebensversicherung, die ein Unternehmen<br />

auf das Leben einer oder mehrerer Personen<br />

abschliesst.<br />

Kosten: Ab 700 Franken im Jahr<br />

Ein KMU lässt sich mit relativ geringfügigen<br />

Kosten gegen Keyman-Risiken absichern.<br />

Empfehlenswert ist eine Absicherung der Kosten<br />

in der Höhe von zwei Jahreslöhnen, also<br />

100 000 bis 250 000 Franken. Das Unternehmen<br />

muss mit einer Jahresprämie von rund<br />

700 Franken pro 100 000 Franken rechnen.<br />

Das KMU ist Versicherungsnehmer und erhält<br />

im Falle des Todes oder des krankheitsbedingten<br />

Ausfalls der versicherten Person<br />

die Versicherungssumme. Auf diese Weise<br />

können Liquiditätsengpässe überbrückt werden.<br />

Dank der Keyman-Versicherung hat das<br />

Unternehmen die Möglichkeit, einen Manager<br />

temporär einzustellen, bis eine Nachfolge gefunden<br />

worden ist. Laufende Rechnungen und<br />

Löhne können weiter ausbezahlt werden. So<br />

läuft das Tagesgeschäft weiter und die Fortführung<br />

des Unternehmens ist gesichert. <<br />

Groupe Mutuel Unternehmen<br />

KMU und Unternehmer finden bei der<br />

Groupe Mutuel alle Personenversicherungen<br />

unter einem Dach: Krankentaggeld,<br />

UVG, UVG-Zusätze und die<br />

berufliche Vorsorge. Jahrzehntelange<br />

Erfahrung und Fachkompetenz im Unternehmensgeschäft<br />

bringen unseren über<br />

24 000 Unternehmenskunden massgeschneiderte<br />

Lösungen.<br />

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28<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Versicherungslösungen<br />

Wie sich Garagenbetriebe<br />

vor Risiken schützen können<br />

Es ist der Albtraum eines jeden Garagenbetriebs: Hagel beschädigt Autos, Einbrecher lassen Wertvolles mitgehen,<br />

beim Manövrieren wird ein Kotflügel eines Kundenfahrzeugs eingedrückt. Wie können sich Garagisten vor Schäden<br />

im Betriebsalltag schützen? <strong>AUTOINSIDE</strong> hat bei grossen Versicherungsgesellschaften nachgefragt. Carla Stampfli<br />

Welche Versicherungslösungen bieten<br />

Sie Garagenbetrieben und welche Leistungen<br />

werden abgedeckt?<br />

Giuseppe Pizzol, Senior-Unternehmensberater,<br />

und Stefan Wenger, Fachverantwortlicher<br />

Haftpflicht Motorfahrzeug-<br />

Gewerbe bei Allianz Suisse: Die Risiken<br />

im Garagengewerbe sind vielseitig und je<br />

nach Ereignis sogar existenzbedrohend. Aus<br />

diesem Grund ist es besonders wichtig, die<br />

Versicherungslösung umfassend und massgeschneidert<br />

auf jeden einzelnen Betrieb<br />

anzupassen. Die Allianz Suisse als Kooperationspartner<br />

des AGVS bietet für das Garagengewerbe<br />

verschiedene Lösungen wie<br />

beispielsweise die Sachversicherung. Hierbei<br />

geht es um Waren, Einrichtungen, Maschinen<br />

und Werkzeuge, aber auch um die<br />

Gebäude und die Motorfahrzeuge. Die versicherten<br />

Risiken umfassen grundsätzlich Feuer-,<br />

Einbruch, Wasser- und Glasschäden. Besonderes<br />

Augenmerk ist dem Hagelschaden<br />

zu schenken, wobei unter anderem fremde<br />

Motorfahrzeuge und solche als Handelsware<br />

im Freien speziell gegen Elementarschäden<br />

zu versichern sind. Auch der Garage anvertrautes<br />

Dritteigentum, etwa Kundenräder<br />

im Reifenhotel, ist gesondert zu versichern.<br />

Die Betriebsunterbrechungsversicherung<br />

ist eine der wichtigsten: Sie deckt den Umsatzausfall,<br />

sollte es zu einem Brand in der<br />

Werkstatt kommen. Wird ein Kundenfahrzeug<br />

beispielsweise auf einer Probefahrt in<br />

einen Unfall verwickelt, haftet die Garage<br />

anstelle des Fahrzeughalters für den verursachten<br />

Schaden <strong>–</strong> die obligatorische und sogenannte<br />

‹SVG-71-Deckung›. Wird dabei eine<br />

Person verletzt, ein anderes Fahrzeug beschädigt<br />

oder droht Benzin in die nahe gelegene<br />

Garagenbetriebe sind im Berufsalltag verschiedenen Risiken ausgesetzt. Ein optimaler Versicherungsschutz<br />

ist unerlässlich.<br />

Fischzucht zu laufen, kommt die Betriebshaftpflichtversicherung<br />

für Arztrechnungen,<br />

Reparatur-, Schadenverhütungs- und weitere<br />

Kosten auf. Dazu kommen Betriebshaftpflichtversicherung,<br />

Technikversicherung,<br />

Cyberversicherung und so weiter.<br />

Wodurch zeichnet sich Ihre Versicherungslösung<br />

besonders aus?<br />

Der optimale Versicherungsschutz sieht für jeden<br />

Betrieb unterschiedlich aus. Auch weitere<br />

Risiken als oben umschrieben können dabei<br />

einen Einfluss haben und durch eine Erdbeben-,<br />

Transport- oder Rechtsschutzversicherung abgedeckt<br />

werden. Nicht minder wichtig sind die<br />

teilweise obligatorischen Versicherungen rund<br />

um die Mitarbeitenden. Die Gefahren sind also<br />

vielfältig und es empfiehlt sich, regelmässig mit<br />

seinem persönlichen Versicherungsberater die<br />

Risiken und deren Auswirkungen individuell<br />

zu beurteilen und die Leistungen, Versicherungssummen<br />

und -limiten aktuell zu halten.<br />

Nur so können Unterversicherungen und Leistungslücken<br />

vermieden und das Versicherungspaket<br />

optimal geschnürt werden <strong>–</strong> denn der<br />

nächste Schaden kommt bestimmt.<br />

Welche Versicherungslösungen bieten Sie<br />

speziell für Garagenbetriebe?<br />

Lauro Loisi, Versicherungsexperte der Axa:<br />

Wie für viele andere Branchen auch, hat die<br />

Axa für das Motorfahrzeuggewerbe ein spezielles<br />

Versicherungskonzept ausgearbeitet.<br />

Dieses ist nach dem Baustein-Prinzip aufgebaut,<br />

dank dem Garagenbetriebe bei der Axa<br />

sämtliche benötigten Deckungen individuell<br />

und auf den jeweiligen Betrieb angepasst<br />

auswählen können. So können Module bei<br />

Bedarf laufend ergänzt oder entfernt werden.<br />

Dadurch wird eine flexible Anpassung<br />

an veränderte Bedürfnisse sichergestellt und<br />

Lücken sowie ein doppelter Versicherungsschutz<br />

vermieden.<br />

Welche Leistungen werden abgedeckt?<br />

Grundsätzlich rät die Axa jedem Betrieb zu<br />

einer (Betriebs/Berufs-)Haftpflicht und einer<br />

Sach- und Technikversicherung. Einem Ga-<br />

Fortsetzung Seite 30<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>29


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

ragenbetrieb im Speziellen empfiehlt die<br />

Axa, nebst diesen beiden Produkten, eine<br />

Motorfahrzeug Flottenversicherung, welche<br />

die eigenen immatrikulierten Fahrzeuge des<br />

Garagenbetriebs in einer einzigen Police versichert.<br />

In der heutigen Zeit aktueller denn<br />

je sind Risiken im Bereich Cyberkriminalität,<br />

vor der unsere Cyberversicherung schützt. In<br />

der Rechtsschutzversicherung bieten wir ein<br />

Produkt an, welches die zentralen Themen<br />

aus Sicht vieler Kleinbetriebe abdeckt. Dabei<br />

sind die für Garagenbetriebe wichtigen Bereiche<br />

der Verträge mit Zulieferern und Verkäufern<br />

sowie auch mit Kunden genauso enthalten<br />

wie der Motorfahrzeug-Rechtsschutz.<br />

Ebenfalls aktuell ist unsere Debitorenausfallversicherung,<br />

die Forderungen aus dem<br />

Verkauf gegen Rechnung schützt. Zudem<br />

empfiehlt die Axa nebst den obligatorischen<br />

Versicherungen die Mitarbeitenden infolge<br />

Krankheit mittels Krankentaggeldversicherung<br />

zu schützen. Auch eine Unfall-Zusatzversicherung<br />

und BVG-Zusatzversicherung<br />

sind zu prüfen. Durch die oben genannten<br />

Produkte sind Garagenbetriebe vor allen<br />

betriebsrelevanten Risiken abgesichert, beispielsweise<br />

auch vor Hagelschaden.<br />

Wodurch zeichnet sich Ihre Versicherungslösung<br />

besonders aus?<br />

Generell durch das erwähnte Baustein-Prinzip.<br />

Dabei stellen wir eine persönliche Betreuung<br />

durch unsere erfahrenen Mitarbeitenden<br />

sicher. Selbstverständlich tragen wir<br />

der aktuellen Situation Rechnung und bieten<br />

unseren Kundinnen und Kunden derzeit eine<br />

Videoberatung an. In der Motorfahrzeugversicherung<br />

speziell zu erwähnen sind die Zusatzversicherungen<br />

Eigenschäden und Grobfahrlässigkeit.<br />

Weiter bieten wir unseren<br />

Kunden als Ergänzung zu unseren Motorfahrzeug<br />

Flottenversicherung mit «Smart Fleet»<br />

eine kostenlose Präventionsberatung an.<br />

Welche Versicherungslösungen bieten Sie<br />

speziell für Garagenbetriebe und welche<br />

Leistungen werden abgedeckt?<br />

Verena Beeck, Leiterin Unternehmenskunden<br />

Nichtleben bei Baloise: Die<br />

Baloise bietet für Betriebe des Motorfahrzeuggewerbes<br />

speziell auf die Branchenbedürfnisse<br />

abgestimmte Lösungen. Damit<br />

können Garagenbetriebe ihre vielfältigen<br />

Risiken passgenau und wirksam absichern.<br />

Garagen sind äusserst vielfältigen Gefahren<br />

ausgesetzt. Zu den häufigsten Schadenereignissen<br />

zählen Einbrüche, Fahrzeugdiebstähle<br />

und Hagelschäden. Die Risiken für Garagen<br />

gehen allerdings weit darüber hinaus: Schäden<br />

durch umweltgefährdende Stoffe drohen<br />

ebenso wie solche an elektronischen Geräten<br />

in Büro und Werkstatt. Auch Beschädigungen<br />

an Kundenfahrzeugen, zum Beispiel<br />

beim Bergen oder Abschleppen, sind an der<br />

Tagesordnung. Die Baloise KMU Geschäftsversicherung<br />

deckt alle wesentlichen Risiken<br />

der Garagenbetriebe in einer Police ab,<br />

von der Betriebshaftpflicht- bis hin zur All-<br />

Risks-Sachversicherung. Der Versicherungsschutz<br />

ist zudem bedarfsgerecht erweiterbar,<br />

beispielsweise um Einfachen Diebstahl oder<br />

Epidemie. Schäden an Kundenfahrzeugen<br />

können über den Baustein Betriebshaftpflichtversicherung<br />

ebenso abgesichert werden wie<br />

zum Beispiel Mieterschäden an gemieteten<br />

Räumlichkeiten. Natürlich bietet die Baloise<br />

auch Personenversicherungen für Unfall- und<br />

Krankenschäden und Lösungen für die Pensionskasse<br />

an.<br />

Wodurch zeichnet sich Ihre Versicherungslösung<br />

besonders aus?<br />

Wir haben das bereits aus der Haftpflicht bekannte<br />

Prinzip, das alles versichert ist, was<br />

nicht auf der Ausschlussliste ist, auch auf<br />

die Sachversicherung ausgedehnt (All Risks-<br />

Versicherung). Dieser Schutz ist für Kunden<br />

generell einfacher zu verstehen und bietet<br />

deutlich mehr Schutz als herkömmliche<br />

Lösungen, die speziell einzelne Risiken absichern.<br />

Im Gegensatz zum Wettbewerb leisten<br />

wir in der Haftpflicht auch dann, wenn<br />

Dinge zwar nicht in ihrer Substanz, sondern<br />

nur in ihrer Funktion beeinträchtigt sind. Ein<br />

Beispiel: Wenn heute bei einer Reparatur das<br />

Lederpolster eines Sitzes stark verschmutzt<br />

wird, wird normalerweise nur die Reinigung<br />

oder der Austausch des betroffenen Sitzes<br />

übernommen. Wir gehen weiter und übernehmen<br />

auch die Kosten für den Austausch<br />

aller Sitze <strong>–</strong> wenn es notwendig sein sollte,<br />

damit alle Sitze wieder eine einheitliche Farbe<br />

haben.<br />

Welche Versicherungslösungen bieten Sie<br />

speziell für Garagenbetriebe und welche<br />

Leistungen werden abgedeckt?<br />

Mario Kümin, Teamleiter Fachspezialisten<br />

Firmenkunden bei Helvetia Versicherungen:<br />

Helvetia verfügt über ganz verschiedene<br />

Versicherungslösungen, die für Garagenbetriebe<br />

sinnvoll sein können. Zum einen gibt<br />

es beispielsweise die Fahrhabeversicherung,<br />

die Waren, Einrichtungen und Fahrzeuge<br />

deckt. Neben den Waren und Einrichtungen<br />

sowie dem Ertragsausfall versichert Helvetia<br />

zusätzlich nach den Kundenbedürfnissen:<br />

Fahrzeuge als Handelsware in Gebäuden<br />

oder im Freien, eigene immatrikulierte Fahrzeuge<br />

und Anhänger, von Kunden anvertraute<br />

Fahrzeuge, sofern durch Eigentümer<br />

nicht oder nur ungenügend versichert, sowie<br />

vorübergehend anvertrautes Dritteigentum<br />

wie zum Beispiel eingelagerte Winter- beziehungsweise<br />

Sommerräder. Zum anderen bieten<br />

wir die Betriebshaftpflichtversicherung<br />

an, in der Helvetia zusätzlich vor folgenden<br />

Risiken schützt: Haftpflicht aus dem Gebrauch<br />

von Kundenfahrzeugen (gemäss SVG<br />

Art. 71), Schäden an zur Bearbeitung übernommenen<br />

Fahrzeugen, Haftpflicht aus der<br />

Hinterlegung von Fahrzeugen und der Vermietung<br />

von Einstellplätzen sowie Betrieb<br />

von Tankstellen und Servicestationen. Auch<br />

haben wir beispielsweise die Technische Versicherung<br />

im Angebot, die unter anderem<br />

einen Basis-Schutz gegen Cyberangriffe beinhaltet,<br />

eine Transportversicherung sowie<br />

eine Rechtsschutzversicherung und eine Assistance<br />

Versicherung.<br />

Wodurch zeichnet sich Ihre Versicherungslösung<br />

besonders aus?<br />

Die Geschäftsversicherung KMU von Helvetia<br />

bietet umfassenden Versicherungsschutz<br />

aus einer Hand <strong>–</strong> auch für Garagenbetriebe.<br />

Die einzelnen Bausteine lassen sich nach den<br />

Bedürfnissen der Geschäftskunden kombinieren<br />

und sorgen mit individueller Beratung<br />

für eine lückenlose Deckung des Betriebs.<br />

Damit profitieren die Kundinnen und Kunden<br />

auch von attraktiven Kombinationsrabatten.<br />

Mit dem KMU-Check auf www.helvetia.<br />

ch können interessierte Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer prüfen, wie gut sie auf eine<br />

drohende Risikosituation vorbereitet sind.<br />

Welche Versicherungslösungen bieten Sie<br />

speziell für Garagenbetriebe?<br />

Jürg Thalmann, Mediensprecher Schweizerische<br />

Mobiliar Versicherungsgesellschaft<br />

AG: Aus täglichen Arbeiten können<br />

Schäden an Kundenfahrzeugen entstehen.<br />

Deshalb bieten wir Garagisten mit der Haftpflichtversicherung<br />

spezielle Deckungen<br />

30<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

FOKUS<br />

an. Die Sachversicherung ist vorgesehen für<br />

eigene Fahrzeuge, Fahrzeuge zum Verkauf<br />

oder fremde Fahrzeuge inklusive Zubehör.<br />

Die Technische Versicherung deckt Maschinen<br />

und technische Geräte. Sie versichert<br />

gegen Risiken wie plötzliche und unvorhersehbare<br />

Zerstörung und Beschädigung. Das<br />

ist beispielsweise der Fall, wenn eine teure<br />

Diagnostikmaschine auf den Boden fällt und<br />

kaputt geht.<br />

Welche Leistungen werden abgedeckt?<br />

Die Haftpflichtversicherung deckt Sachschäden,<br />

Personenschäden und Vermögensschäden<br />

an Dritten. Dazu gehören Betriebs- und<br />

branchenübliche Nebenrisiken wie zum Beispiel<br />

Ansprüche aus Schäden aus Tankstellen<br />

und Shops. Die Versicherung sieht unter anderem<br />

auch die Haftpflicht für Schäden durch<br />

Motorfahrzeuge gemäss Art 71 SVG vor oder<br />

für Schäden an aufbewahrten und bearbeitenden<br />

Fahrzeugen. Diese kommt beispielsweise<br />

zum Tragen, wenn ein Mitarbeiter mit<br />

dem Kundenauto mit einem Garagenschild<br />

zum Strassenverkehrsamt fährt und es dabei<br />

zu einem Unfall kommt. Die Sachversicherung<br />

deckt die Kosten für Wiederherstellung,<br />

Reparaturkosten und Ersatz bei: Feuer,<br />

Elementarschaden Spezial <strong>–</strong> beispielsweise,<br />

wenn Fahrzeuge im Freien stehen und es zu<br />

einem Hagelschaden kommt <strong>–</strong> und Wasser<br />

respektive Leitungsbruch. Nicht zuletzt werden<br />

die Kosten gedeckt bei Diebstahl und<br />

einfachem Diebstahl <strong>–</strong> zum Beispiel, wenn<br />

ein Schlüssel auf der Theke gestohlen wird<br />

<strong>–</strong>, Glasbruch, Marderschäden sowie Kollision<br />

mit Tieren.<br />

Wodurch zeichnet sich Ihre Versicherungslösung<br />

besonders aus?<br />

Grundsätzlich ist jedes Unternehmen individuell<br />

auf seine Risiken hin zu analysieren.<br />

Die Mobiliar macht dies sehr gewissenhaft<br />

und will damit den Kunden eine möglichst<br />

hohe Beratungsqualität bieten <strong>–</strong> persönlich<br />

und vor Ort. Neben einer vollumfänglichen<br />

Versicherungslösung für Garagisten bieten<br />

wir zusätzliche Dienstleistungen über unsere<br />

Tochter Protekta Risiko-Beratungs-AG<br />

(PRAG) an: Eine Analyse der Brandgefahren<br />

und Erstellung eines Massnahmenkataloges,<br />

wie Gefahren verhindert oder minimiert werden<br />

können.<br />

Welche Versicherungslösungen bieten Sie<br />

speziell für Garagenbetriebe und welche<br />

Leistungen werden abgedeckt?<br />

Nathalie Bender, Kommunikationsbeauftragte<br />

bei Vaudoise Versicherungen: Vaudoise<br />

bietet Garagenbetriebe insbesondere<br />

Haftpflicht- und Inventarversicherungslösungen.<br />

Die Haftpflichtversicherung bietet Absicherung<br />

gegen Ansprüche Dritter, beispielsweise<br />

bei einem Schaden am Kotflügel beim<br />

Manövrieren des Kundenfahrzeuges. Auch<br />

besonders relevant für Garagenbetriebe ist<br />

die obligatorische Absicherung der gesetzlichen<br />

Haftpflicht gemäss Artikel 71 des Strassenverkehrgesetzes:<br />

Versichert sind dadurch<br />

im gesetzlich vorgegebenen Rahmen auch<br />

Drittschäden bei Verkehrsunfällen durch<br />

Benutzung von anvertrauten Kundenfahrzeugen<br />

mit den Schildern des jeweiligen Kunden<br />

sowohl auf öffentlicher Strasse wie auch auf<br />

dem öffentlich zugänglichen Betriebsareal.<br />

Und die Inventarversicherung bietet Deckung<br />

für Naturereignisse <strong>–</strong> Stichwort Hagel<br />

<strong>–</strong>, Diebstähle und Beschädigung von Maschinen,<br />

Stichwort Kaskoversicherung. Aber<br />

auch die Betriebsunterbruchsversicherung,<br />

die zum Beispiel nach einem Feuer- oder Elementarschaden<br />

zum Tragen kommt, hat die<br />

Vaudoise im Angebot. Sie ist quasi die (Über-)<br />

Lebensversicherung für jeden Betrieb. Versichert<br />

sind die fortlaufenden fixen Kosten,<br />

wie zum Beispiel Löhne.<br />

Wodurch zeichnet sich Ihre Versicherungslösung<br />

besonders aus?<br />

Bei der Vaudoise bietet die Haftpflichtversicherungsdeckung<br />

immer auch Absicherung<br />

gegen Schäden an anderen anvertrauten Sachen,<br />

und nicht nur Schäden an Fahrzeugen,<br />

wie beispielsweise Schäden an reparierten<br />

Geräten oder Schäden an anvertrauten Maschinen.<br />

Die Inventarversicherung wie auch<br />

die Betriebsunterbrechungsversicherung<br />

werden massgeschneidert auf die Bedürfnisse<br />

des Kunden ausgerichtet. Und sowohl in<br />

der Haftpflicht wie auch in der Inventarversicherung<br />

kommen unseren treuen Kunden<br />

in Genuss der genossenschaftlichen Beteiligung<br />

am Gewinn der Vaudoise. Die Garagenbetriebe<br />

erhalten somit alle zwei Jahre bis 20<br />

Prozent der bezahlten Prämie zurück, je nach<br />

Geschäftserfolg der Vaudoise im Vorjahr. <<br />

Eintauschfahrzeuge?<br />

Langsteher?<br />

Verkaufen Sie es schnell, transparent und<br />

zu marktgerechten Höchstpreisen.<br />

Wir unterstützen Sie für ein proaktives<br />

Occassionsmanagment.<br />

www.carauktion.ch<br />

+41 55 533 40 00<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>31


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

3 Fragen an Garantieversicherer<br />

Instrument zur Kundenbindung<br />

Quality1 und Real Garant Schweiz gehören zu den grössten Anbietern von Garantieversicherungen auf dem<br />

Schweizer Markt. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich bei ihnen erkundigt, wie die Garagisten von einer Zusammenarbeit<br />

profitieren können. André Bissegger<br />

Insbesondere dem wachsenden Markt an Fahrzeugen mit Elektroantrieb<br />

wollen wir Rechnung tragen. Natürlich soll nicht nur unser Partner<br />

mit dem Produkt oder der Dienstleistung von Real Garant zufrieden<br />

sein. Mitentscheidend ist, dass der Endkunde von den angebotenen Lösungen<br />

überzeugt ist. Das bedeutet für uns: kontinuierliche Innovation<br />

und Optimierung von der Produktentwicklung bis hin zur «sorglosen»<br />

Abwicklung im Schadenfall.<br />

Martin Maurer, Sales Director, Real Garant Schweiz.<br />

Herr Maurer, wie können Garagisten von einer Zusammenarbeit<br />

mit Ihnen profitieren?<br />

Martin Maurer: Partnerschaft ist für Real Garant Schweiz nicht nur<br />

ein Schlagwort, sondern wird im Dialog und im konstruktiven Miteinander<br />

gelebt. Zusammen mit dem Partner suchen wir die beste Lösung<br />

mit der von ihm vorgegebenen Ausrichtung. Viele Hersteller und<br />

Importeure haben für ihre Händlernetze Vermarktungskonzepte entwickelt.<br />

Diese beinhalten in der Regel auch Garantieprogramme, bei<br />

denen Real Garant Schweiz der ideale Partner ist. Unser Schwerpunkt<br />

liegt bei den Neuwagenanschluss- und Occasionsgarantien. Das reicht<br />

von der einfachen Baugruppen- bis hin zur Komplettgarantie. Wir bieten<br />

auch für Mehrmarkenbetriebe und den fabrikatsunabhängigen<br />

Handel optimale Lösungen. Wir möchten unsere Partner weitgehend<br />

von allem Administrativen entlasten, damit sie sich auf das Verkaufen<br />

von Fahrzeugen und den Service für ihre Kunden konzentrieren können.<br />

Ein Beispiel dafür ist die einfache, schnelle und sichere Garantieerfassung.<br />

Auch die Schadenbearbeitung im Garantiefall erfolgt schnell,<br />

direkt und unbürokratisch. Wir bieten unseren Partnern mit dem Garantieprogramm<br />

ein bewährtes Kundenbindungsinstrument an: In den<br />

ersten zwei beziehungsweise drei Jahren nach Erstzulassung sorgt die<br />

Werksgarantie für Kundenloyalität. Für die folgenden Jahre stellt ihnen<br />

Real Garant Schweiz weitere Garantielösungen als Kundenbindungselemente<br />

zur Verfügung, um lukrative Kontakte zu ihren Kunden aufrechtzuerhalten.<br />

Wir unterstützen den Partner dabei auch mit Verkaufsförderungsmassnahmen.<br />

Welche neuen Produkte bringen Sie <strong>2020</strong> auf den Markt?<br />

In der Automobilbranche ist eine rasante technische Entwicklung im<br />

Gange, welche auch neue Anforderungen an unsere Garantieprodukte<br />

stellt. Daher müssen wir unsere Produkte kontinuierlich anpassen und<br />

flexibel reagieren können. Deshalb ist es für uns wichtig, genau auf die<br />

Bedürfnisse des Markts zu hören und unsere Produkte dementsprechend<br />

zu gestalten, damit wir die Produkte im Angebot haben, welche<br />

dem Endkunden weiterhelfen. Generell passen wir unsere Produkte<br />

den neuen Mobilitätsbedürfnissen und -angeboten auf dem Markt an.<br />

Welche Entwicklungen stellen Sie bei den Fahrzeugschäden fest?<br />

Moderne Fahrzeuge sind mittlerweile mit sehr vielen elektronischen<br />

Komponenten wie Steuergeräten, Kameras und weiterer, hoch entwickelter<br />

Sensorik ausgestattet. Hinzu kommen <strong>–</strong> aufgrund der immer<br />

schärferen Emissionsgrenzwerte <strong>–</strong> mittlerweile hochkomplexe Abgasnachbehandlungssysteme.<br />

Mehr Ausstattung, mehr und komplexere<br />

Technik heisst mehr potenzielle Fehlerquellen und natürlich auch höhere<br />

Kosten im Fall eines Defekts. Es sind nicht nur die Ersatzteilkosten<br />

gestiegen, sondern auch die Arbeits- und Diagnosekosten. Verschiedene<br />

Funktionen oder Bauteile, die früher voneinander getrennt waren,<br />

werden heutzutage miteinander verbunden und in kompletten, kompakten<br />

Einheiten gebaut. Heute ist daher oft nur eine komplette Einheit<br />

aus mehreren Teilen zusammen zu ersetzen. Durch die komplexe<br />

Vernetzung ergibt sich zudem auch eine erhöhte Möglichkeit an Störungen<br />

oder sporadischen Fehlern, deren Ursachen nur mit hohem Zeitaufwand<br />

zu diagnostizieren sind. Damit all diese komplexen Funktionen<br />

reibungslos zusammenarbeiten können, ist auch eine aufwendigere<br />

und komplexere Software erforderlich. Daraus ergibt sich die Tendenz,<br />

dass Fehler in der Software zahlreiche Funktionsstörungen verursachen<br />

können, die dann allerdings oft durch Softwareupdates behoben<br />

werden. Besonders häufig bleiben die klassischen Motor- oder Getriebeschäden.<br />

Zum Beispiel mit den verschiedenen Massnahmen zur Reduzierung<br />

des Verbrauchs und der Emissionen entwickeln und implementieren<br />

die Hersteller ständig Neuerungen, um die Reibungsverluste<br />

zu reduzieren. Das kann nach unserer Erfahrung auch zu Kompromissen<br />

führen, die wiederum Zuverlässigkeit und Haltbarkeit beeinflussen.<br />

Klassische Schäden wie Kolbenbrüche, Motorölverbrauch oder Schäden<br />

an Getriebelagern haben deshalb in der Praxis nicht abgenommen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

realgarant.com<br />

32<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Marc Kessler, CEO Quality1 AG.<br />

Herr Kessler, wie können Garagisten von einer Zusammenarbeit<br />

mit Quality1 profitieren?<br />

Marc Kessler: Die Vorteile in einer Kooperation mit der Quality1 sind<br />

vielschichtig. Wir sind Schweizer Marktführer für Fahrzeuggarantien<br />

und gleichzeitig eine Tochtergesellschaft der Allianz; damit verfügen<br />

wir über ein grosses nationales und internationales Know-how. Als<br />

KMU sind wir in der Lage, individuelle Wünsche schnell und lösungsorientiert<br />

umzusetzen. Wir verstehen uns als Problemlöser und Partner<br />

der Schweizer Garagisten. Diese schätzen die dreisprachige Beratung<br />

und Betreuung durch unser kompetentes Team. Entscheidend ist,<br />

dass wir neben dem Garagisten den Fahrzeugkäufer nie aus dem Fokus<br />

verlieren. Denn die Garantie ist ein Baustein für Sicherheit und<br />

Vertrauen, was langfristig die Bindung des Endkunden an seinen Garagisten<br />

stärkt.<br />

Welche neuen Produkte bringen Sie <strong>2020</strong> auf den Markt?<br />

Mit unserem Aussendienst erreichen wir jedes Jahr rund 10 000 Händlerbesuche.<br />

Dank dieser Nähe zu unseren Kunden nehmen wir die<br />

Bedürfnisse des Marktes schnell wahr und lassen diese in die Überarbeitung<br />

unserer Produkte einfliessen. Derzeit befinden wir uns im<br />

Endspurt, unsere Prozesse und verschiedene Produkte zu optimieren.<br />

Daraus ergeben sich Vorteile für die Garagisten sowie die Endkunden.<br />

So haben wir zum Beispiel unser Servicepaket neugestaltet <strong>–</strong> es ist jetzt<br />

noch einfacher in der Handhabung. Diese Entwicklung fand in Zusammenarbeit<br />

mit einem langjährigen Partner statt, der die Sicht der Garagisten<br />

einbrachte. Wir sind nun in der Lage, einfache Flatrate-Lösungen<br />

ohne Stundensatzbeschränkungen anzubieten. Damit erhöhen wir die<br />

Zufriedenheit der Endkunden und die Rentabilität für den Garagisten.<br />

Welche Entwicklungen stellen Sie bei den Fahrzeugschäden fest?<br />

Die Schadenfrequenz ist seit Jahren stabil. Ein Trend, wonach sich das<br />

mit den neuen Antriebstechnologien mittelfristig ändern wird, ist aktuell<br />

nicht erkennbar. Alternative Antriebsvarianten werden das Schadensbild<br />

in den nächsten Jahren sicher verändern. Allerdings geschieht<br />

das zeitversetzt <strong>–</strong> Autos, die heute in Verkehr gesetzt werden, stehen<br />

erst nach Auslauf der Werksgarantie im Risiko des Garantieanbieters.<br />

Unsere aktuellen Erfahrungen zeigen, dass bei den neuen Technologien<br />

die Schadenfrequenz sogar etwas höher liegt als bei klassischen<br />

Verbrennungsmotoren. Bei den Verbrennern betreffen die häufigsten<br />

Reparaturen noch immer den Motor und das Getriebe, allerdings nehmen<br />

Schäden an der Fahrzeug-Elektronik stetig zu. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

quality1.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Auto-Versicherungen<br />

Weniger Schäden<br />

wegen Corona-Krise?<br />

Der grösste KFZ-Versicherer in Deutschland, HUK-Coburg, geht davon aus, dass die Covid-19-Pandemie<br />

deutliche Auswirkungen auf das Schadengeschehen hat. Schweizer Versicherungsgesellschaften sagen, wie<br />

sie die Lage beurteilen und ob Garagenpartner sowie Kunden allenfalls an einem finanziell guten Geschäftsjahr<br />

teilhaben werden. Carla Stampfli<br />

mit verzögerten Effekten zu rechnen ist», sagt<br />

Mediensprecher Jonas Grossklaus. Und: Sollte<br />

es im Sommer noch immer Beschränkungen<br />

im Flugverkehr geben, dürften mehr Personen<br />

das Auto für die Ferien nutzen, was entsprechend<br />

zu mehr Unfällen führen könnte.<br />

Der Lockdown führt zu weniger Verkehr auf Schweizer Strassen und damit auch zu weniger Unfällen. Für eine Beurteilung,<br />

ob das Jahr <strong>2020</strong> für die Autoversicherer ein finanziell gutes Geschäftsjahr wird, ist es aber noch zu früh.<br />

Ein ungewohntes Bild zeigt sich in Zeiten der<br />

Corona-Krise auf den Schweizer Strassen:<br />

Statt stockender Verkehr und Stau ist nun<br />

freie Fahrt angesagt. Die Beschränkungen<br />

im öffentlichen Leben führen dazu, dass<br />

nicht nur weniger Fahrzeuge unterwegs sind,<br />

sondern auch, dass es zu weniger Unfällen<br />

kommt. Klaus-Jürgen Heitmann, Vorstandssprecher<br />

der deutschen HUK-Coburg <strong>–</strong> dem<br />

grössten KFZ-Versicherer in Deutschland <strong>–</strong>,<br />

rechnet aufgrund des Lockdowns und der<br />

eingeschränkten Bewegungsfreiheit während<br />

der Corona-Krise mit einer «stark rückläufigen»<br />

Schadenhäufigkeit.<br />

Teilen Schweizer Versicherungsgesellschaften<br />

diese Meinung? Nathalie Bender<br />

von der Vaudoise Versicherung bestätigt,<br />

dass «wir tatsächlich derzeit einen Rückgang<br />

der Schadensmeldungen in den letzten<br />

Tagen» sehen. Jedoch seien die Massnahmen<br />

in der Schweiz im Gegensatz zu Deutschland<br />

weniger drastisch und würden zu einem<br />

geringeren Verkehrsrückgang führen. Auch<br />

die Baloise stellt fest, dass in einigen Branchen<br />

die Schadenmeldungen zurückgehen, etwa<br />

im Bereich Motorfahrzeuge. Doch: «Die Abnahme<br />

ist aber nicht zwingend darauf zurückzugehen,<br />

dass auch weniger Schäden passiert<br />

sind», wie Mediensprecher Roberto Brunazzi<br />

sagt. «Sie wurden gegenfällig einfach noch<br />

nicht entdeckt beziehungsweise gemeldet.»<br />

Ähnlich tönt es bei Helvetia: In der Versicherungsbranche<br />

seien Schwankungen bei<br />

Schadenereignissen gang und gäbe, zum Beispiel<br />

aufgrund von saisonalen Effekten oder<br />

Wetterereignissen. Die Versicherungsgesellschaft<br />

hat in der Motorfahrzeugversicherung<br />

im ersten Quartal <strong>2020</strong> gar einen grösseren<br />

Schadenaufwand verzeichnet als im Vorjahr.<br />

«Generell scheint uns hier eine längerfristige<br />

Perspektive sinnvoll, da bei den Reparaturen<br />

Auf die Frage, ob das Jahr <strong>2020</strong> <strong>–</strong> dank oder<br />

wegen Corona <strong>–</strong> für die Autoversicherer ein<br />

finanziell gutes Geschäftsjahr wird und ob<br />

deren Garagenpartner sowie Kunden an<br />

diesem Erfolg teilhaben werden, teilt Allianz<br />

Suisse mit, dass die Covid-19-Pandemie verschiedenste<br />

Auswirkungen auf die einzelnen<br />

Versicherungsbrachen hat. Die Unfallhäufigkeit<br />

habe im Strassenverkehr aufgrund des<br />

tieferen Aufkommens aktuell abgenommen,<br />

wie Mediensprecher Bernd de Wall sagt. «Wir<br />

können aber schwer abschätzen, wie sich der<br />

Verkehr nach Corona verändern wird, weil<br />

ausgebliebene Lieferungen zusätzlich erfolgen<br />

und verschobene Besuche und Ausflüge stärker<br />

als zuvor stattfinden.» Andererseits habe die<br />

Anzahl der Krankheiten und Berufskrankheiten<br />

im Besonderen stark zugenommen. «Es<br />

ist zu früh zu bewerten, welche Effekte die<br />

Covid-19-Pandemie nachhaltig haben wird.»<br />

Dieses Fazit teilen die anderen Versicherungsgesellschaften.<br />

Helvetia zum Beispiel analysiert<br />

die Lage laufend und wird «zu einem<br />

späteren Zeitpunkt» eine Beurteilung vornehmen.<br />

Vaudoise zieht ebenfalls noch keine<br />

Schlussfolgerungen über die finanziellen Auswirkungen<br />

auf die Schadenbelastung, merkt<br />

aber an, dass die Versicherung ihre Kunden<br />

im Einklang mit den genossenschaftlichen<br />

Werten seit 2011 in Form von Prämienrückerstattungen<br />

am Gewinn des Bereichs Nichtleben<br />

beteiligt. «Für das Jahr 2019 sind das 34<br />

Millionen Franken.» <<br />

34<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Bopp Solutions<br />

Schlüsselübergabe ohne<br />

Kontakt <strong>–</strong> aktueller denn je<br />

Abstand halten ist in Zeiten von Corona oberste Bürgerpflicht. Das gilt auch und gerade für den Kontakt mit<br />

Kunden. Die Folge: Schlüsselübergabe-Systeme sind gefragter denn je. Sandro Compagno<br />

Das Sortiment an Bopp-Schlüsselsystemen<br />

reicht von einfachen Boxen ab rund 100 Franken<br />

bis zum Hightech-Gerät für 15 000 Franken.<br />

Ziemlich genau in der Mitte liegt das<br />

neuste Produkt aus dem Hause Bopp: Die<br />

«Keybox Strong». Das Gehäuse aus 3 mm dickem<br />

Edelstahl garantiert höchste Sicherheit.<br />

Die 16 Fächer eignen sich auch für moderne<br />

grosse Schlüssel und Schlüsselkarten. Die<br />

Montage ist wettergeschützt an der Fassade<br />

oder im Eingangsbereich möglich. Bedient<br />

wird die «Keybox Strong» über einen modernen<br />

Touchscreen.<br />

Lieferprobleme habe er keine, sagt Jean-<br />

Claude Bopp: «Wir sind gut aufgestellt und die<br />

Lager sind voll.» Einer der Gründe dafür war<br />

der Engpass eines Lieferanten im vergangenen<br />

Herbst. Um auf der sicheren Seite zu stehen,<br />

füllte Bopp Solutions im Winter die Lager <strong>–</strong><br />

gerade zur rechten Zeit.<br />

Wer seine Kunden in Zeiten der Corona-<br />

Pandemie ohne direkten Kontakt bedienen<br />

möchte, der kommt um eine Schlüsselbox<br />

nicht herum. Zahlreiche Garagisten wiesen die<br />

Kunden in den letzten Wochen auf ihren Websites<br />

auf diese Möglichkeit hin.<br />

Nein, als Profiteur der Coronakrise will sich<br />

Jean-Claude Bopp nicht bezeichnen lassen. Es<br />

sei ruhig geworden in seiner Firma in Dietlikon<br />

ZH, sagt der Inhaber von Bopp Solutions, als<br />

ihn <strong>AUTOINSIDE</strong> telefonisch erreicht. Alles,<br />

was mit dem Fahrzeugverkauf zusammenhängt,<br />

sei faktisch zum Erliegen gekommen.<br />

Eine Nachfrage bestehe derzeit eigentlich nur<br />

In der Corona-Krise berät Jean-Claude Bopp seine Kunden gerne telefonisch.<br />

in zwei Produktkategorien: Einerseits Plastik-<br />

Schoner für Lenkrad und Schaltknüppel <strong>–</strong> um<br />

Kunden und die Mitarbeitenden in der Werkstatt<br />

vor einer allfälligen Infektion mit dem<br />

Virus zu schützen <strong>–</strong> und andererseits Systeme,<br />

die eine kontaktlose Schlüsselübergabe ermöglichen.<br />

Doch kontaktlos gelte nicht nur für Garagen,<br />

sagt Jean-Claude Bopp mit einem Lächeln, er<br />

habe in den letzten Wochen auch einige Neukunden<br />

gewinnen können: «Im April habe<br />

ich eine Box an ein Hasch-Lädeli verkauft.<br />

Der Inhaber musste sein Geschäft schliessen,<br />

konnte mit der Box jedoch weiterhin Waren<br />

ausliefern …» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

bopp-solutions.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>35


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Social Selling<br />

«Starke Marke verkauft sich<br />

leichter als No-Name-Produkt»<br />

Echte Nähe und Mehrwert für Kunden: Social Selling ist keine neue Verkaufsform, trotzdem wird sie von<br />

den Garagisten noch zu selten eingesetzt. Thierry Bürki von der Belwag AG Bern hat sich im Rahmen einer<br />

Weiterbildung damit auseinandergesetzt und erklärt das grosse Potenzial. André Bissegger<br />

Dank Social Selling mehr Erfolg im Verkauf.<br />

Was früher Tupperware-Partys in der heimeligen<br />

Stube waren, nennt sich heute Social Selling<br />

über Social-Media-Plattformen. Thierry<br />

Bürki hat sich im Rahmen einer Weiterbildung<br />

an der Hochschule Luzern <strong>–</strong> Wirtschaft<br />

intensiv mit dem Thema befasst. «Am meisten<br />

überraschte mich, dass Social Selling im<br />

Grundsatz schon seit Jahrzehnten betrieben<br />

wird», sagt er. «Wer kennt sie nicht, die Tupperware-<br />

und Kerzenpartys, die schon unsere<br />

Mütter und Grossmütter betrieben haben?»<br />

Ebenfalls verblüfft haben ihn die eigentliche<br />

Komplexität und das Zusammenspiel der verschiedenen<br />

Social-Media-Plattformen.<br />

Unter Social Selling versteht man den Prozess<br />

der Entwicklung von Beziehungen als Teil<br />

des Verkaufsprozesses. Die Social-Media-<br />

Netzwerke werden genutzt, um Interessenten<br />

zu finden, zu kontaktieren, zu verstehen<br />

und diese Kontakte zu pflegen. Das Ziel:<br />

Beziehungen zu potenziellen Kunden aufbauen,<br />

die sich an uns erinnern, wenn sie<br />

etwas kaufen möchten. «Social Selling soll<br />

helfen, weg vom Hardselling hin zur Kundenzentrierung<br />

zu kommen und dem Kunden<br />

echte Nähe und Mehrwert bieten», sagt Bürki,<br />

der seit 2004 bei der Belwag AG Bern tätig<br />

ist und dort verschiedene Stationen durchlief<br />

<strong>–</strong> vom Kundendienst über die Disposition,<br />

Marketing bis zum Verkauf. Seit Anfang<br />

2016 ist er Verkaufsleiter im Hauptbetrieb<br />

Bern-Wankdorf und seit April <strong>2020</strong> auch<br />

Marketingleiter. Damit der Beziehungsaufbau<br />

funktioniert, müsse man sich fragen,<br />

was die Community interessiere und welche<br />

Fragen sie sich stelle. «Auch Hintergrundinformationen<br />

oder simple Unterhaltung<br />

können ein Mehrwert sein», betont der Marketing-<br />

und Verkaufsleiter, der sich auch persönlich<br />

stark für dieses Gebiet interessiert und<br />

versucht, seine Verkaufsmannschaft dafür zu<br />

sensibilisieren.<br />

Die Beziehungsentwicklung geschieht über<br />

Mitteilungen, Posts und Videos auf den Social-<br />

Media-Kanälen wie Facebook, LinkedIn oder<br />

Instagram. So können nicht nur viele Personen<br />

erreicht werden, mit denen man im Alltag<br />

nicht im direkten Kontakt steht <strong>–</strong> «vor allem<br />

werden beim Social Selling die zukünftigen<br />

Kunden bereits in der Suchphase, also ganz zu<br />

Beginn der Customer Journey abgeholt.» Für<br />

Bürki ist klar: «Wenn ich mit Social Media<br />

36<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


immer wieder auf dem Bildschirm eines<br />

potenziellen Kunden präsent war, ist die<br />

Chance hoch, dass mein Name zuoberst auf<br />

seinem Einkaufszettel landet.» Berücksichtigt<br />

man, dass die Käufer in den meisten Fällen<br />

bereits einen Kaufentscheid gefällt haben, bevor<br />

sie den Ausstellungsraum betreten, ist das<br />

Gold wert.<br />

Dank der wiederkehrenden Präsenz kann diese<br />

Verkaufsform laut Bürki neben der Akquise<br />

auch zur Kundenbindung eingesetzt werden<br />

und der Garagist kann sich und seine Mitarbeiter<br />

als Experte und Ansprechpartner<br />

positionieren. Sogar eine Zeiteinsparung sei<br />

möglich, da beispielsweise weniger oft die unbeliebte<br />

Kalt-Akquise betrieben werden muss.<br />

«Produkte sind austauschbarer denn je und<br />

die Margen werden immer kleiner. Garagen<br />

können es sich nicht leisten, weiterhin über<br />

den Preis zu verkaufen», gibt Bürki zu bedenken.<br />

Vielmehr seien Beziehungen, Kundennähe<br />

und Mehrwert gefragt. «Das sollte bei<br />

der Verkaufsstrategie berücksichtigt und die<br />

Möglichkeiten und das Potenzial von Social<br />

Selling genutzt und stetig ausgebaut werden.»<br />

Ganz ersetzen kann Social Selling die traditionellen<br />

Marketingmassnahmen wie Ausstellungen<br />

jedoch nicht <strong>–</strong> und soll es auch nicht.<br />

«Gerade Ausstellungen und Events sind wichtige<br />

Anlässe zur Pflege des persönlichen Kundenkontakts<br />

und zur Kundenbindung.» Social<br />

Selling müsse als Ergänzung gesehen werden.<br />

Trotz des enormen Potenzials wird diese Verkaufsform<br />

aktuell noch eher stiefmütterlich<br />

behandelt. Bürki hat in seinen Untersuchungen<br />

festgestellt, dass gerade in kleineren Betrieben<br />

Marketing quasi nebenbei betrieben wird und<br />

Social Media im Marketing-Mix daher oft<br />

keinen Platz hat. «Social Media und Social<br />

Selling bedeuten aktives Netzwerken und Betreuen<br />

der Kanäle. Das ist zeitintensiv.» Auch<br />

kann es auf Beiträge negative Reaktionen<br />

geben, die bearbeitet werden müssen.<br />

«Wichtig ist vor allem, dass man es ausprobiert<br />

und seine Mitarbeitenden motiviert, in ihrem<br />

eigenen Namen mitzumachen und sich für<br />

den Betrieb und die Marke als Botschafter zu<br />

positionieren.» <<br />

3 Fragen an Thierry Bürki, Belwag AG Bern<br />

Beide Seiten profitieren<br />

Herr Bürki, Sie empfehlen, dass sich der<br />

Verkäufer selbst als Marke aufbaut. Wieso?<br />

Thierry Bürki: Eine starke Marke verkauft<br />

sich leichter als ein No-Name-Produkt. Das<br />

gilt für den Hersteller, den Betrieb und genauso<br />

für den Verkäufer. Sein Ziel muss sein,<br />

dass Kunden bei ihm wegen ihm kaufen und<br />

das vertriebene Produkt zweitrangig wird.<br />

Ist es im Sinne eines Garagenbetriebes, dass<br />

sein Verkäufer eine «eigene» Marke ist?<br />

Das kann in der Tat einen Interessenkonflikt<br />

auslösen, da ein austretender Verkäufer so seine<br />

Kunden mitnehmen wird. Wenn ein Garagenbetrieb<br />

aber seine Verkaufsmannschaft so<br />

fördern und positionieren kann, dass sie erfolgreich<br />

und zufrieden ist, dann haben die<br />

Verkäufer keinen Grund, den Betrieb zu verlassen.<br />

So profitieren beide Seiten davon.<br />

Wie kann der Garagist dafür sorgen, dass<br />

die Marke Verkäufer und die Marke Garage<br />

korrespondieren?<br />

Der Garagist kann die Verkäufer bei den Postings<br />

und Beiträgen aktiv unterstützen oder gar<br />

die Inhalte in Absprache vorgeben. So wird ein<br />

roter Faden erkennbar. Der AGVS bietet bezüglich<br />

Social Media mit seinen Schulungen gute<br />

Unterstützung an, beispielsweise mit dem<br />

Workshop «Social Media im Autohaus. Facebook,<br />

Instagram und YouTube. Keine Likes,<br />

sondern Leads».<br />

Elektro- und Hybridfahrzeug<br />

geeignet<br />

R134a und R1234yf in<br />

nur einem Gerät<br />

Freigaben durch viele<br />

namhafte Hersteller<br />

Kältemittelwechsel<br />

innerhalb weniger Minuten<br />

Thierry Bürki.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong><br />

www.texadeutschland.com


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Carspotter, Influencer und Automobil-Mechatroniker<br />

Mit Blick für Boliden<br />

Cédric Plattner (20) arbeitet im Porsche Zentrum Winterthur und schliesst bald seine Ausbildung als Auto mobil-<br />

Mechatroniker ab. Der unscheinbar wirkende Mann gehört aber auch zu den bekanntesten Carspottern und<br />

Influencern der Schweiz mit über 75 000 Followern auf Instagram. Jürg A. Stettler<br />

Es ist kurz vor Feierabend, Cédric Plattner<br />

checkt noch letzte Details, während der Biturbo-Sechszylinder-Boxer<br />

friedlich brabbelnd<br />

im Standgas läuft. Alles OK, der angehende<br />

Automobil-Mechatroniker klappt seinen Laptop<br />

zu, händigt den Schlüssel aus und räumt<br />

seinen Arbeitsplatz im Porsche Zentrum<br />

Winterthur auf. Der unauffällige, ruhig agierende<br />

20-Jährige gehört zu den erfolgreichsten<br />

Schweizer Influencern im Autobereich und hat<br />

allein auf Instagram über 75 000 Follower. Influencer<br />

müssen also weder schrill noch extrovertiert<br />

sein und mit irgendeinem Produkt in<br />

eine Kamera lächeln. Cédric Plattner steht eh<br />

lieber hinter der Kamera und macht mit seiner<br />

Nikon Jagd auf seine Lieblingssujets: aussergewöhnliche<br />

Fahrzeuge.<br />

Als junger Carspotter reiste er vor vier Jahren<br />

jeweils fast jeden Samstagnachmittag mit<br />

der S-Bahn nach Zürich. Dort hoffte der<br />

Winterthurer, rund um den Bürkliplatz einen<br />

speziellen Sportwagen oder eine seltene<br />

Luxuskarosse vor die Linse zu kriegen. Locker<br />

12 bis 15 Kilometer spulte Plattner dabei an<br />

einem Nachmittag auf seiner Pirsch durch<br />

die Stadt ab, um einen Mercedes SLR McLaren<br />

722, einen getunten Boliden mit verchromter<br />

Karosserie oder mit 24-Karat-Gold überzogenen<br />

Felgen zu fotografieren. Mindestens<br />

zwei Bilder postete er jeweils pro Tag, achtete<br />

dabei stets auf ein striktes Farbschema, aber<br />

auch auf unterschiedliche Perspektiven und<br />

die Markenvielfalt. Das zahlte sich aus. Sein<br />

Instagram-Account «@cars_in_zurich» hob<br />

sich von der Masse der Carspotter-Fotos<br />

ab und gewann fleissig Follower. Doch<br />

inzwischen lässt es Cédric Plattner etwas<br />

ruhiger angehen: «Die jungen Spotter, die<br />

zu Fuss in den Strassen Autos jagen, gibt es<br />

immer noch. Ich beschränke mich mehr auf<br />

planbare Events wie etwa das Treffen des<br />

Supercar Owners Circle in Andermatt.» In den<br />

letzten vier Jahren habe sich die Spotter-Szene<br />

verändert. «Dank der modernen Smartphones<br />

ist es einfach geworden, Fotos zu schiessen.<br />

Heute geht es oft mehr um Quantität statt<br />

Qualität der Bilder. Die Professionalität geht<br />

daher verloren», meint Plattner bedauernd.<br />

Er selbst legt weiterhin Wert auf die Details<br />

und wählt seine Autosujets nun auch wegen<br />

Hightech unter der Haube und weniger wegen<br />

knalligen Farben aus: «Ich fotografiere vor Ort<br />

viel weniger als früher, suche meine Sujets gezielter.<br />

Ich will immer ein für mich perfektes<br />

Bild und nicht einfach ein weiteres Bild eines<br />

Superboliden.»<br />

Daher kann die Nachbearbeitung der Bilder<br />

am Computer schon mal mehrere Stunden Zeit<br />

fressen. Zu schaffen macht dem erfolgreichen<br />

Influencer inzwischen der neue Instagram-Algorithmus:<br />

«Früher gab es Likes im Sekunden-<br />

Carspotter bei der Jagd ums beste Bild und den spannendsten Wagen in der Zürcher Innenstadt.<br />

38<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Absoluter Klassiker: der Porsche 962 C, Baujahr 1990. Ein mindestens 5,5 Mio. Franken teurer Porsche 911 GT1. Ein seltener, nur 25 Mal gebauter Koenigsegg Agera RS.<br />

takt, wenn man ein neues Bild hochgeschaltet<br />

hat. Nach 300 bis 400 Likes wird das Ganze<br />

inzwischen automatisch runtergeregelt», erläutert<br />

Plattner, der sich weiterhin voll auf<br />

Instagram konzentriert und keine TikTokoder<br />

Youtube-Experimente wagt. «Auch dort<br />

müsste man sich zuerst einmal einen Namen<br />

und eine Community schaffen. All das geht<br />

nicht von heute auf morgen!»<br />

Was würde er eigentlich einem Garagisten raten,<br />

der seine Kunden auch über Social Media<br />

erreichen und informieren möchte? «Authentizität<br />

ist das A und O. Man muss sich selbst bleiben,<br />

echt wirken und über die digitalen Kanäle<br />

das rüberbringen, was tatsächlich Sache ist.»<br />

Cédric Plattner betont zudem, dass es entscheidend<br />

sei, gegenüber dem Kunden immer offen<br />

und ehrlich zu kommunizieren. «Wenn sich<br />

ein kleiner Garagist dagegen sträubt, nun auch<br />

noch über Social Media zu kommunizieren,<br />

verstehe ich das auch. Schliesslich ist es mit<br />

Aufwand verbunden. Die Leute rennen einem<br />

nicht wegen einem Post die Bude ein. Aber es<br />

ist nun mal die Zukunft der Kommunikation.<br />

Manchmal hilft es bereits, einem Kunden<br />

ein Bild von einem Schaden am Unterboden<br />

zu schicken oder ein kurzes Video, damit er<br />

besser nachvollziehen kann, was der Garagist<br />

entdeckt und repariert hat.» Die digitale Kommunikation<br />

habe also durchaus Vorteile, aber<br />

es könne sich nicht jeder Betrieb einen Social-<br />

Media-Verantwortlichen leisten. «Die meisten<br />

müssen sich aufs Tagesgeschäft konzentrieren»,<br />

erklärt er beim Verabschieden.<br />

Eine letzte Frage bleibt, was fährt ein Carspotter<br />

denn selbst für ein Auto? Cédric Plattner lacht:<br />

«Einen Audi S4 B5. Ein typisches ‹Mechen-<br />

Auto›, das sehr viel Zeit und Liebe braucht. Es<br />

muss natürlich breiter und tiefer sein. Ich war<br />

inzwischen sechs Mal beim Strassenverkehrsamt,<br />

um die ganzen Anpassungen abnehmen<br />

und eintragen zu lassen, damit ich mit dem<br />

Wagen legal unterwegs sein kann.» <<br />

Weitere Bilder auf Instagram unter:<br />

cars_in_zurich<br />

TESTSIEGER 2019<br />

TESTSIEGER 2019<br />

HERSTELLER<br />

DES JAHRES<br />

2x sehr empfehlenswert,<br />

14x empfehlenswert<br />

2x vorbildlich, 3x gut,<br />

2x befriedigend,<br />

3x nicht empfehlenswert<br />

4x sehr gut, 1x gut,<br />

2x befriedigend<br />

4x sehr gut, 4x gut,<br />

3x befriedigend


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Bopp Solutions AG<br />

bopp-solutions.ch<br />

So werden Kundenfahrzeuge Virenfrei gehalten<br />

pd. Die Kundenfahrzeuge frei<br />

von Viren zu halten, ist in der<br />

aktuellen Situation wichtiger<br />

denn je. Alle, die den Schutz<br />

ihrer Kundenfahrzeuge gewährleisten<br />

wollen, können dies mit<br />

den entsprechenden Einweg-<br />

Schutzmaterialien, insbesondere<br />

für Schaltknüppel, Lenkrad<br />

und Sitz, tun.<br />

Lenkradschoner für PKW<br />

• mit Gummizug,<br />

aus LDPE in weiss<br />

• einfache Handhabung,<br />

mehrfach einsetzbar<br />

• 250 Stück pro Dispenserkarton<br />

• für PKW 40 cm<br />

Sitzpolsterschoner<br />

• Einweg-Sitzschoner<br />

• mit Kopfstütze<br />

• umweltverträgliches<br />

Polyethylen<br />

• Material nicht recycelt<br />

• 500 Stück auf der Rolle<br />

• Rolle ca. 610 mm breit<br />

• Grösse: ca. 1350 × 800 mm<br />

(L × B)<br />

• Materialstärke: 13 µ. <<br />

Schaltknüppelschoner<br />

• aus LDPE in weiss, 13 × 14 cm<br />

• Stärke: 17 µ<br />

• 500 Stück pro Dispenserkarton<br />

Wer die Fahrzeuge seiner Kunden frei von Viren halten möche, findet jetzt bei Bopp alles,<br />

was es dafür braucht.<br />

Autocomp AG<br />

autocomp.ch<br />

Zweckmässig, überschaubar und bezahlbar <strong>–</strong> das ist WSCAR<br />

pd. Die Autocomp AG vertreibt<br />

ihre bewährte Garagensoftware,<br />

die ursprünglich aus dem<br />

Garagenbetrieb entstanden ist<br />

und seit über 30 Jahren weiterentwickelt<br />

wird, unter dem<br />

Namen WSCAR. Aktuell ist die<br />

Software bei rund 550 Betrieben<br />

in der gesamten deutschsprachigen<br />

Schweiz im Einsatz.<br />

So präsentiert sich das Hauptmenü von WSCAR.<br />

Die Software eignet sich für<br />

kleine und grössere Betriebe<br />

und kann bereits für 940 Franken<br />

jährliche Lizenzkosten in<br />

einer Light-Variante genutzt<br />

werden.<br />

Ein hohes Mass an Benutzerfreundlichkeit<br />

macht den<br />

Ein- oder Umstieg besonders<br />

einfach. Sämtliche mehrwertsteuerspezifischen<br />

Besonderheiten<br />

im Fahrzeuggewerbe<br />

sind berücksichtigt. Vollautomatische<br />

Buchungen in die<br />

integrierte Finanzbuchhaltung<br />

erleichtern den Büroalltag<br />

wesentlich, sodass mehr Zeit für<br />

die betriebsnotwendigen Aufgaben<br />

verfügbar ist.<br />

Heute umfasst WSCAR alle<br />

Applikationen, welche in der<br />

Administration eines Garagenbetriebes<br />

benötigt werden. Dazu<br />

gehören beispielsweise:<br />

• Kundenverwaltung (mit<br />

Kundenfahrzeugen, Reparaturdaten,<br />

Dokumentenablage)<br />

• Materialwirtschaft (mit Bestellwesen,<br />

Einlesen von Lieferanten-Preislisten)<br />

• Arbeitspositionenkatalog (mit<br />

Festzeiten, Textbausteinen)<br />

• Fahrzeughandel (mit Fahrzeugankauf<br />

/ -verkauf, Wagenbuch)<br />

• Fakturierung (mit Auftrag,<br />

Offerte, Lieferschein, Bestätigung,<br />

AKonto-Rechnung,<br />

Gutschriften und Rechnungen<br />

mit QR-Zahlteil, Schnittstellen<br />

zu Webshops, Werkstattumsatzstatistik)<br />

• Finanzbuchhaltung (mit automatisierter<br />

Mehrwertsteuerabrechnung)<br />

Bei Autocomp finden regelmässig<br />

unverbindliche Programmvorführungen<br />

statt. Die Termine<br />

sind online publiziert. <<br />

40<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Motiondata Vector Gruppe<br />

motiondata-vector.ch<br />

Zeit für Online-Coachings nutzen!<br />

pd. Das Corona-Virus hält die<br />

Welt in Atem, doch Stillstand<br />

will keiner. Daher kann man jetzt<br />

die aktuelle Lage nutzen und bei<br />

der Motiondata Vector Schweiz<br />

GmbH ein individuell auf sich abgestimmtes<br />

Coaching buchen.<br />

So kann man sich fit für das<br />

Dealer-Management-System<br />

der Motiondata Vector Gruppe<br />

machen.<br />

Das speziell auf das jeweilige<br />

Unternehmen abgestimmte<br />

Individual-Coaching findet aufgrund<br />

der aktuellen Situation<br />

online statt, Datum und Uhrzeit<br />

bestimmen die Kunden.<br />

Folgende Trainingsthemen<br />

stehen zur Auswahl:<br />

• Basics<br />

• Teilehandel<br />

• Service<br />

• Fahrzeughandel<br />

• Datenselektion und<br />

Marketing<br />

Damit kann das komplette<br />

Potential der DMS-Softwarelösungen<br />

genutzt, die Prozesse<br />

im Garagenbetrieb effizienter<br />

gestaltet und zukünftig Zeit<br />

gespart werden. Deshalb gilt:<br />

Jetzt fit machen und nach der<br />

Krise mit den Produkten der<br />

Motiondata Vector Gruppe voll<br />

durchstarten.<br />

Der Motiondata Vector Gruppe<br />

ist es ein besonderes Anliegen,<br />

seinen Kunden in dieser<br />

ungewissen Zeit weiterhin tatkräftig<br />

als IT-Partner zur Seite<br />

zu stehen. Die Service- und<br />

Support-Leistungen der Produkte<br />

«Motiondata DMS» und<br />

«CDP» bleiben uneingeschränkt<br />

verfügbar. Und selbstverständlich<br />

kann auch der Vertrieb<br />

weiterhin kontaktiert werden. Er<br />

unterstützt die Kunden aktiv bei<br />

ihren Projekten!<br />

Motiondata erleichtert<br />

den Arbeitsalltag<br />

seiner Kunden.<br />

Beratung gibt es auch per<br />

E-<strong>Mai</strong>l an office@motiondatavector.ch.<br />

<<br />

Continental Suisse SA<br />

continental-reifen.ch<br />

Seit über vier Jahrzehnten kümmert sich Continental um die Anliegen der<br />

Schweizer Kunden.<br />

Service-Qualität mit Tradition<br />

pd. Vom firmeneigenen Logistikzentrum<br />

in Neuendorf SO aus<br />

kümmert sich Continental seit<br />

über 40 Jahren um die Schweizer<br />

Kunden und liefert Tag für<br />

Tag beste Service-Qualität <strong>–</strong> in<br />

alle Regionen der Schweiz.<br />

Der Verkaufsinnendienst von<br />

Continental ist von Montag bis<br />

Freitag telefonisch erreichbar<br />

<strong>–</strong> in allen drei Landessprachen.<br />

Kunden werden kompetent<br />

auf Deutsch, Französisch und<br />

Italienisch beraten <strong>–</strong> bei Fragen<br />

zu einem Produkt oder bei<br />

technischen Problemen. Falls<br />

Unterstützung benötigt wird,<br />

genügt ein Anruf. Zudem sind<br />

zahlreiche Aussendienstmitarbeitende<br />

für die Kunden in der<br />

ganzen Schweiz unterwegs.<br />

Die Service-Qualität von<br />

Continental hängt nicht zuletzt<br />

vom grossen Engagement der<br />

Mitarbeitenden ab. Continental<br />

bildet Lernende aus,<br />

um ihnen bereits am Anfang<br />

ihrer beruflichen Karriere die<br />

eigenen Werte mit auf den Weg<br />

zu geben. Erfahrene Praxisbildner<br />

fördern und fordern das<br />

individuelle Potenzial und unterstützen<br />

die Lernenden bis zum<br />

erfolgreichen Lehrabschluss.<br />

Damit leistet Continental einen<br />

wichtigen Beitrag zum Wirtschaftsstandort<br />

Schweiz. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>41


HANDEL & AFTERSALES<br />

Online-Handel<br />

Kommt jetzt<br />

die digitale Revolution?<br />

311 000 Neuwagen wurden in der Schweiz im Jahr 2019 verkauft <strong>–</strong> 98 Prozent durch die Garagisten, lediglich zwei<br />

Prozent machte der Online-Handel aus. Wird sich das mit der Corona-Krise ändern? Sandro Compagno und Jürg A. Stettler<br />

«Coronavirus befeuert Online-Autohandel»<br />

titelte der «Blick» Ende März. Als Beispiele<br />

nannte die Zeitung das neue Verkaufsportal<br />

der Amag, das im März online ging.<br />

Ein «innovatives, integriertes Online-Sales-<br />

Portal» versprach Amag-Sprecher Dino Graf.<br />

Die Amag will ihren Online-Kunden ein neues<br />

Einkaufserlebnis bieten <strong>–</strong> Online-Beratung,<br />

Autokauf, Versicherungen, Finanzierung bis<br />

zur Auslieferung direkt vor die Haustüre. Man<br />

wolle auch bei den «Digital Natives» punkten,<br />

erklärte Amag-Chef Morten Hannesbo, also<br />

bei jener (potenziellen) Käuferschicht, die mit<br />

dem Internet aufgewachsen ist.<br />

Diese «Zalando-Generation» kauft schon heute<br />

Schuhe, Kleider, Unterhaltungselektronik<br />

oder Möbel online. Nur: Kann und will sie<br />

auch über fünfstellige Beträge per Mausklick<br />

entscheiden? Das renommierte Link-Institut<br />

hat sich in einer repräsentativen Umfrage im<br />

Auftrag des AGVS im Herbst 2019 mit dieser<br />

Frage beschäftigt. Die Antwort: «Eine Verlagerung<br />

der Beratung beim Autokauf in Zukunft<br />

auf ausschliesslich Online-Kanäle ist<br />

unwahrscheinlich, nur gerade 8 Prozent der Befragten<br />

würden einen Neuwagen direkt online<br />

bestellen.» Bei der sogenannten «Generation<br />

Z» und den «Millennials», also den jungen<br />

Autokäuferinnen und -käufern, beträgt<br />

dieser Anteil immerhin 14 Prozent. Dennoch<br />

nutzen auch sie das Internet in erster Linie als<br />

Informationsquelle und nicht als Kaufkanal.<br />

Und im deutschen Fachmagazin «Autohaus»<br />

kommt Konrad Wessner, Geschäftsführer<br />

des Marktforschungsinstitut Puls,<br />

zu Wort. Er prophezeit eine Beschleunigung<br />

der Digitalisierung im Fahrzeughandel.<br />

Der Verkäufer und die persönliche Verkaufsberatung<br />

würden durch Corona unter Druck<br />

geraten. Allerdings gibt eine Mehrheit der<br />

Befragten <strong>–</strong> sowohl in Deutschland wie auch<br />

Werden in Zukunft die Autos nur noch online von zuhause aus gekauft?<br />

in der Schweizer Link-Studie <strong>–</strong> nach wie<br />

vor an, dass eine Probefahrt vor dem Erwerb<br />

unerlässlich ist. Für den Händler gehe<br />

es nun darum, die Kundenschnittstelle zu<br />

verteidigen, so Wessner: «Wenn es nicht gelingt,<br />

Kontaktpunkte wie die Probefahrt oder<br />

den Informationsbesuch beim Händler zu<br />

massgeschneiderten Erlebnissen zu machen<br />

und Wertschöpfung beim Kunden zu schaffen,<br />

werden Auto- und Mobilitätsportale ein<br />

leichtes Spiel haben und Hersteller und ihre<br />

Händler zu Lieferanten ohne direkten Kundenkontakt<br />

‘degradieren’.»<br />

Das Timing der Amag mit ihrer neuen Plattform<br />

hätte besser nicht sein können. Drei Wochen<br />

nach Go-Live verfügte der Bundesrat den<br />

Lockdown der Schweizer Wirtschaft inklusive<br />

Schliessung der Showrooms. Es sei noch zu<br />

früh, ein Fazit zu ziehen, sagt Amag-Sprecher<br />

Graf, kann aber gleichzeitig mit einer ersten Erfolgsmeldung<br />

auftrumpfen: «Innert 24 Stunden<br />

nach Go-Live war das erste Auto verkauft.»<br />

Dass die herrschende Corona-Pandemie dem<br />

Online-Handel einen Schub verleihen wird,<br />

bestätigt auch Pierre-Alain Regali, Managing<br />

Director von AutoScout24: «Corona beschleunigt<br />

die Digitalisierung der Automobilbranche.<br />

Wir arbeiten deshalb hart, um Suchende<br />

und Garagisten effizient zu verbinden.» Auch<br />

die von <strong>AUTOINSIDE</strong> befragten Experten<br />

sehen einen Schub. Jerome de Haan, Managing<br />

Director Mazda (Suisse), stellt seitens<br />

Kunden digitale Veränderungen fest: «Wenn<br />

wir sehen, was auf unserer offiziellen Website<br />

mazda.ch passiert, merken wir, dass die Leute<br />

dort länger verweilen. Auch die Fahrzeugkonfigurationen<br />

haben im Vergleich zu den Aktivitäten<br />

vor Corona prozentual zugenommen.»<br />

«Die Zukunft geht langsam, aber stetig in diese<br />

Richtung», sagt auch Peter Bucher, PR-Manager<br />

von Subaru. Die Betonung liegt auf «langsam»:<br />

«Im Allgemeinen gilt es zu bedenken, dass<br />

nach dem Hauskauf der Kauf eines Fahrzeugs<br />

je nach Kunde seine grösste oder zweitgrösste<br />

42<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Investition darstellt. Daher ist nach wie vor<br />

das Sicherheits- und Vertrauensbedürfnis sehr<br />

wichtig. Der Kunde will wissen, sehen und<br />

spüren, was er kauft. Diese wichtigen Punkte<br />

kann ihm die virtuelle Welt nicht bieten.»<br />

Bei Porsche sei ein Online-Vertriebsweg in<br />

Planung, so Michael Glinski, Geschäftsführer<br />

Porsche Schweiz. Der stationäre Handel sei<br />

jedoch unabdingbar für Porsche und werde<br />

es auch bleiben. «Unsere Kunden wünschen<br />

sich mehr denn je, die Marke Porsche mit<br />

allen Sinnen erleben zu können. Viele unserer<br />

Kunden sehen die persönliche Interaktion<br />

mit den Mitarbeitern im Handel als Kernkompetenz<br />

von Porsche. Unser Ziel ist es daher,<br />

dass sich Kunden in Zukunft nahtlos zwischen<br />

der digitalen Welt und dem stationären Handel<br />

bewegen können.»<br />

Markus Aegerter, in der AGVS-Geschäftsleitung<br />

für die Branchenvertretung zuständig,<br />

argumentiert ebenfalls mit der «Sinnlichkeit»<br />

des Autokaufs: «Natürlich kann man einen<br />

Neuwagen mittlerweile online konfigurieren.<br />

Aber Haptik, Sound und Geruch lassen sich<br />

nicht simulieren.» Dass der Elektro-Pionier<br />

Tesla seine Modelle online verkauft, sei kein<br />

Widerspruch, meint Aegerter: «Tesla hat<br />

mit seinen bislang drei Modellen eine sehr<br />

überschaubare Palette mit wenigen Modellvarianten.<br />

Das lässt sich mit den traditionellen<br />

Autoherstellern kaum vergleichen.» In ein paar<br />

Jahren möge das vielleicht anders sein: «Falls<br />

einmal alle Autos mehr oder weniger gleich<br />

aussehen und das Cockpit aus einem grossen<br />

Bildschirm und drei Knöpfen besteht, kann<br />

der Online-Handel den physischen Verkauf<br />

tatsächlich langsam ablösen.»<br />

Soweit sind wir heute noch lange nicht. Der<br />

Handel ist seit Ausbruch der Corona-Krise<br />

faktisch zum Erliegen gekommen. Im März<br />

brachen die Neuwagenverkäufe im Vergleich<br />

zum März 2019 um beinahe 40 Prozent ein,<br />

wie Auto-Schweiz bekannt gab. Neben der<br />

Schliessung der Verkaufsräume wirken sich<br />

auch Rückgänge bei der Nachfrage und der<br />

Lieferbarkeit der Fahrzeuge negativ aus. Viele<br />

Garagisten kritisieren auch die Schliessung<br />

der kantonalen Strassenverkehrsämter und<br />

die damit verbundene Stornierung der Motorfahrzeugkontrollen.<br />

Auch fehlen teilweise<br />

Ersatzteile, weil viele Werke der Zulieferindustrie<br />

stillstehen.<br />

Und die Garagisten? Die tun ihr Möglichstes,<br />

um auch in diesen Zeiten für ihre Kunden<br />

da zu sein. Sie informieren auf ihren Websites<br />

über Öffnungszeiten, Dienstleistungen<br />

und Hygienevorschriften, organisieren Holund<br />

Bringservices und nutzen digitale<br />

Kanäle, um mit ihren Kunden in Kontakt zu<br />

bleiben. David Schweizer, Geschäftsführer der<br />

P. Schweizer AG in Liestal, hat seine Website<br />

komplett umgestellt, wirbt für die Service-<br />

Cam, die es erlaubt, Werkstattkunden ein<br />

Video inklusive Offerte zu erstellen, für Online-Reifenwechseltermine<br />

und für digitalen<br />

Autoverkauf. «Da ist eigentlich nichts dabei,<br />

was wir nicht schon vor der Krise hatten»,<br />

so Schweizer. «Wir können den Kunden auf<br />

dem digitalen Weg komplett bedienen.» Die<br />

sogenannte «Customer Journey» beginnt auf<br />

Social Media oder auf den Online-Plattformen<br />

wie Autoscout24 und Leasingmarkt. Kundenkontakte<br />

werden via Telefon, E-<strong>Mai</strong>l oder auch<br />

WhatsApp geführt. Mit Live-Videos oder vorproduzierten<br />

Erklärvideos werden Fragen beantwortet.<br />

Auch die Website des Herstellers<br />

Seat funktioniere im Bereich Neuwagen sehr<br />

gut, sagt der Garagist aus Liestal.<br />

Wer in dieser digitalen Welt noch nicht mitspielt,<br />

ist der Mensch. «Kunden, die Interesse<br />

an einem Neuwagen haben, wollen immer<br />

noch zu uns in die Garage kommen», sagt<br />

David Schweizer. «Wir müssen sie förmlich abwehren.»<br />

Die Beobachtung des Seat-Händlers<br />

stützt wiederum die Resultate der besagten<br />

Link-Studie. Der Garagist ist und bleibt die<br />

wichtigste Informationsquelle sowohl beim<br />

Autokauf wie auch bei Fragen zu Wartung<br />

und Reparatur. Diese wichtige Rolle gilt es mit<br />

allen Mitteln zu verteidigen <strong>–</strong> Digitalisierung<br />

hin oder her. <<br />

Das sagen die Importeure<br />

Eine Welle an Online-Bestellungen durch Corona? Oder doch nur ein Sturm im Wasserglas? Die Importeure<br />

nehmen Stellung.<br />

Michael Glinski, Geschäftsführer<br />

Porsche Schweiz AG:<br />

«Die Umstände, in denen wir weltweit aufgrund<br />

des Coronavirus leben, werden sicherlich<br />

der Digitalisierung ganz grundsätzlich<br />

einen Schub verleihen. Nicht nur der Onlineverkauf,<br />

sondern auch die Durchsetzung<br />

digitaler Arbeitsweisen oder die Digitalisierung<br />

von Unternehmensprozessen werden<br />

davon nachhaltig beeinflusst. Für die<br />

Händler ist der digitale Vertriebskanal ein<br />

neuer Weg, Kunden und neue Zielgruppen<br />

anzusprechen. Erfahrungen im Pilotmarkt<br />

Deutschland zeigten, dass klar jüngere Zielgruppen<br />

erreicht werden. Zudem bringt der<br />

Online-Vertrieb auch eine Zeitersparnis in<br />

administrativen Tätigkeiten. Der stationäre<br />

Handel ist und bleibt weiterhin unabdingbar<br />

für Porsche <strong>–</strong> in Kombination mit den richtigen<br />

digitalen Angeboten.»<br />

Peter Bucher, PR-Manager Subaru<br />

Schweiz AG:<br />

«Das sich Vorinformieren und sich Vorbereiten<br />

auf den Kauf eines Neu- oder Occasionsfahrzeuges<br />

wird sicher einen digitalen Schub erhalten.<br />

Ein allfälliger Neuwagenkauf ist ebenfalls<br />

einfacher zu handhaben. Sobald aber<br />

ein Eintausch stattfindet <strong>–</strong> dies ist mehrheitlich<br />

der Fall <strong>–</strong> oder bei Occasionsfahrzeugen,<br />

werden die Hürden für die Abwicklung höher.<br />

Als Importeur können wir uns vorstellen, dass<br />

eine mengenmässig limitierte Sonderserie online<br />

reserviert und verkauft werden kann.»<br />

Fortsetzung Seite 44<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>43


HANDEL & AFTERSALES<br />

Roman Kälin, Corporate Communications<br />

Mercedes-Benz Schweiz AG:<br />

«Mercedes-Benz offeriert mit dem Fahrzeugkonfigurator,<br />

den Lager- und Occasionsplattformen<br />

und einem Online-Showroom bereits<br />

seit Längerem digitale Kaufmöglichkeiten.<br />

Diese digitalen Kanäle erhalten während<br />

des Lockdowns zusätzliche Wichtigkeit und<br />

werden dementsprechend auch mit erhöhtem<br />

Tempo weiterentwickelt. Das Interesse an<br />

unserem digitalen Angebot ist gross. Inwiefern<br />

dies einen direkten Einfluss auf das<br />

Kaufverhalten hat, können wir derzeit noch<br />

nicht sagen.»<br />

Jerome de Haan, Managing Director<br />

Mazda (Suisse) SA:<br />

«Wir haben Veränderungen beim Verhalten<br />

der Nutzung digitaler Medien festgestellt.<br />

Es zeigte sich, dass Kunden für bestimmte<br />

Fahrzeugtypen offener sind für einen rein<br />

virtuellen Kauf. Dies wird durch den Online-Kauf<br />

bestimmter Sonder- und limitierter<br />

Serien oder durch Fahrzeuge mit reinelektrischem<br />

Antrieb, bei denen die Anfragen<br />

nach Online-Bezahlung üblich geworden sind,<br />

bestätigt. ‹Digital Natives› sind die eigentlich<br />

treibende Kraft hinter diesen Veränderungen.»<br />

Kathrin Kaltenbrunner, PR Manager<br />

Audi Schweiz:<br />

«Die Corona-Krise wird uns generell einen<br />

digitalen Schub verleihen. Wie wir zum Teil<br />

miteinander arbeiten, wie wir kommunizieren<br />

und neu interagieren. Ob es die Corona-Krise<br />

ist, die auch dem Online-Verkauf einen Schub<br />

geben wird, ist schwierig abzuschätzen. Audi<br />

Schweiz unterstützt den Handel beispielsweise<br />

durch die neu gestartete Audi-Live-Beratung.<br />

Dadurch können sich Interessenten<br />

bequem von zuhause aus über einen Wunsch-<br />

Audi, ohne physischen Kontakt, beraten<br />

lassen. Nach einer Terminvereinbarung kann<br />

man per Videoübertragung alles sehen, was<br />

der Verkaufsberater im Showroom sieht.»<br />

Silvan Trifari, Head of PR/Sponsoring/<br />

Events/Training, Toyota AG:<br />

«Es ist durchaus davon auszugehen, dass<br />

die Ausnahmesituation dem digitalen Fahrzeughandel<br />

einen Schub verleihen wird.<br />

Wir spüren eine erhöhte Nachfrage vonseiten<br />

unserer Toyota-Partner für digitale<br />

Möglichkeiten. Die Nachfrage nach reinen<br />

Online-Möglichkeiten ist auch kundenseitig<br />

gewachsen, hält sich aber nach wie vor auf<br />

relativ kleinem Niveau. Beim Fahrzeugkauf<br />

selbst ist die individuelle und professionelle<br />

Beratung sowie eine Besichtigung und Probefahrt<br />

immer noch sehr wichtig.»<br />

Karin Huber, PR Manager Seat<br />

Schweiz:<br />

«Während der letzten Wochen sind wir alle<br />

«digitaler» geworden, sei es beim Arbeiten im<br />

Homeoffice oder auch bei der Kommunikation<br />

im privaten Bereich. Seit kurz vor der Corona-<br />

Krise bieten die Garagenbetriebe der Amag<br />

den Online-Verkauf von Fahrzeugen an. Doch<br />

innerhalb dieser kurzen Zeit können wir noch<br />

keine Rückschlüsse auf das Online-Kaufverhalten<br />

innerhalb des Autohandels machen.»<br />

Serenella Artioli De Feo,<br />

PR Manager FCA:<br />

«Um den Dialog mit unseren Endkunden<br />

auch während dieser schwierigen Zeit aufrechtzuerhalten,<br />

führt FCA das neue digitale<br />

Tool car@home ein, mit dem Endkunden<br />

via Videokonferenz mit ihrem Händler in<br />

Kontakt treten können. Alle gewünschten<br />

Informationen können damit bequem und<br />

sicher von zuhause aus abgefragt werden.<br />

Auf der FCA-Webseite einen Fragebogen ausfüllen<br />

und je nach Wunsch erhält man eine<br />

Einladung zu einer kontaktlosen Probefahrt<br />

oder einen Termin für eine Videokonferenz<br />

über GoogleMeet mit dem Kundenberater.<br />

Der Kunde kann dabei sogar Bilder seines<br />

aktuellen Fahrzeuges übermitteln, sofern er<br />

an einer Eintausch-Offerte interessiert ist.»<br />

Emanuel Steinbeck, PR Manager<br />

Skoda Schweiz:<br />

«Die Interessenten und Kunden haben die<br />

Möglichkeit, ihr Wunschfahrzeug online<br />

über den Konfigurator zu definieren und es<br />

beim Skoda-Partner zu bestellen oder auch<br />

über E-<strong>Mai</strong>l-Kommunikation ein Fahrzeug zu<br />

kaufen. Der Verkaufsorganisation von Amag<br />

Retail steht zudem seit Kurzem eine Online-<br />

Verkaufsplattform zur Verfügung. Die bisher<br />

gemachten Erfahrungen zeigen, dass ein<br />

Interesse dafür vorhanden ist und dass Autos<br />

online verkauft werden. Für verlässliche Aussagen<br />

ist es aber noch zu früh.»<br />

Claude Gregorini, Country Operations<br />

Manager Renault Suisse:<br />

«Renault und Dacia boten bereits vor der<br />

Krise die Möglichkeit an, das Fahrzeug online<br />

zu konfigurieren und diese Konfiguration an<br />

den ausgewählten Händler/Verkäufer weiter<br />

zu leiten, um eine Offerte anzufordern, ohne<br />

den Showroom zu betreten. Zudem lassen sich<br />

sofort verfügbare Neufahrzeuge schweizweit<br />

per Online-Plattform lokalisieren. Verkäufer<br />

kontaktieren Interessenten auch über Video-<br />

Tools oder Telefon, wenn dies gewünscht<br />

wird. Die digitale Kundenreise umfasst bereits<br />

heute viele Stufen des Kaufprozesses. Wir<br />

werden aber auch in Zukunft für Probefahrten<br />

und den Verkaufsabschluss auf das Renaultund<br />

Dacia-Händlernetz setzen.» <<br />

Weniger Sorgen<br />

für Selbstständige.<br />

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einzigartigen finanziellen Schutz bei Unfällen in Beruf<br />

und Freizeit sowie bei Berufskrankheiten. Übrigens: Auch<br />

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beziehen, können sich versichern lassen. Weitere Informationen<br />

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44<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Aktuelle Federungs- und Dämpfungssysteme<br />

Elektronischer Spagat zwischen<br />

Komfort und Sportlichkeit<br />

Adaptive Federungs- und Dämpfungssysteme modernster Fahrzeuge überbrücken die Diskrepanz, ob eine Fahrwerksauslegung<br />

ab Werk komfortabel oder sportlich sein soll. Diverse Technologien erlauben es den Fahrzeugentwicklern<br />

heute, die Federungs- und Dämpfungscharakteristik innert Millisekunden zu verändern. Andreas Senger<br />

Den aktiven Wankstabilisator ersetzt Audi durch einen aktiven Fahrwerkssteller. Was Mercedes-Benz mit dem Magic Body Control und ABC-Plunger-Fahrwerk vormachte, setzt<br />

der VW-Konzern nun noch aufwendiger um: Luftfederung und elektronisch gesteuerte Schwingungsdämpfung erhalten eine zusätzliche Beeinflussung, um Fahrbahnunebenheiten<br />

«wegzuglätten». (Bild: Audi)<br />

Fahrwerksentwickler vor über 20 Jahren<br />

waren nicht zu beneiden: Einzig mechanische<br />

Systeme konnten eingesetzt werden, um<br />

die Fahrwerkscharakteristik eines Fahrzeuges<br />

zu beeinflussen. Die Federrate einer<br />

Schraubenfeder war wählbar zwischen linear<br />

oder progressiv, die Zug- und Druckstufe der<br />

Schwingungsdämpfer und auch die Auslegung<br />

des Kurvenstabilisators mussten als<br />

Kompromiss gewählt werden.<br />

Citroën mit dem legendären hydropneumatischen<br />

Fahrwerk oder erste Luftfahrwerke<br />

in Luxuslimousinen waren die Ausnahme<br />

und erlaubten neue Fahrerlebnisse. Doch<br />

bei den Schwingungsdämpfern wurde bald<br />

mit der Bypassfunktion experimentiert, um<br />

die Druck- und Zugstufe bei kleinen Federbewegungen<br />

sanft agieren zu lassen und erst<br />

bei grossen Ein- und Ausfederungen höhere<br />

Dämpfungskräfte zu erzeugen.<br />

Heute schöpfen die Ingenieure aus dem Vollen:<br />

Vom adaptiven Schwingungsdämpfer über<br />

Luftfedersysteme mit Mehrkammervolumen<br />

bis zum aktiven Wankstabilisator reicht die<br />

Palette. Bei Audi wird mit einem innovativen<br />

Aktivfahrwerksteller mit kräftigem Elektromotor<br />

und Wellgetriebe die Möglichkeit erweitert.<br />

Um diese Systeme optimal arbeiten zu lassen,<br />

müssen die Fahrzeugbewegungen um alle drei<br />

Achsen zuerst präzise erfasst werden. Mittels<br />

Beschleunigungs- und Drehratensensoren in<br />

x-, y- und z-Achse, Lenkradwinkelsensor und<br />

Radstandhöhensensoren arbeiten die passiven<br />

Systeme. Sie reagieren auf bereits eingeleitete<br />

Kräfte und Bewegungen.<br />

Fortsetzung auf Seite 46<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>45


FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Auch im Aftersales besteht in der Entwicklung von<br />

modernsten Schwingungsdämpfertechnologien noch<br />

viel Potenzial, um Kunden sportlichere Fahrwerksabstimmungen<br />

als der OEM bieten zu können. Bei KW<br />

Automotive werden die Dämpfer nicht nur entwickelt,<br />

sondern auch gefertigt. (Bild: KW)<br />

Adaptive Schwingungsdämpfer mit variabler Zug- und<br />

Druckstufe gehören zum Fahrwerksrepertoire, um innert<br />

Millisekunden von komfortablem Fahren zur sportlichen<br />

Gangart wechseln zu können. (Bild: Porsche)<br />

Aktive Wankstabilisatoren erfreuen sich bei den<br />

Herstellern insbesondere dank 48-Volt-Bordnetz und<br />

bei SUV grosser Beliebtheit. Im Verbund mit regelbarer<br />

Luftfederung und adaptiven Schwingungsdämpfern<br />

wird das Kurvenwanken trotz hohem Schwerpunkt<br />

massiv reduziert. (Bild: Porsche)<br />

Einfachste Systeme, wie Ford im aktuellen<br />

Focus anbietet, erhalten eine Schlaglocherkennung.<br />

Dabei werden die Federbeinbewegungen<br />

ausgewertet. Beschleunigt das<br />

Rad rasch aus oder in den Radkasten (Schlagloch<br />

oder Erhöhung), verkleinern Magnetventile<br />

den Öldurchfluss und verhärten je<br />

nach Situation die Druck- oder Zugstufe. Dank<br />

blitzschneller Auswertung vermag das Rad<br />

nur wenig Bewegung durchzuführen, bis das<br />

System reagiert. Es kann kurzzeitig dem Fahrbahnverlauf<br />

(Schlagloch) nicht folgen, hängt<br />

kurzzeitig in der Luft und verhindert ein Aufschlagen<br />

des Reifens und im Extremfall der<br />

Felgenhörner auf die Schlaglochkante. Entsprechend<br />

entfallen ebenso zu grosse Kräfte<br />

auf die Karosserie und die Langlebigkeit der<br />

Fahrwerkskomponenten ist höher.<br />

Modernste Fahrwerksregelsysteme arbeiten<br />

aktiv. Mittels Stereokamera wird die Fahrbahn<br />

auf Unebenheiten gescannt. Wird eine<br />

Erhöhung oder ein Schlagloch erkannt,<br />

werden die Schwingungsdämpfer und die<br />

Federung sowie auch die aktiven Wankstabilisatoren<br />

so angesteuert, dass das Rad<br />

ohne grossen Widerstand in den Radkasten<br />

tauchen oder der Fahrbahnvertiefung folgen<br />

kann.<br />

Die Vernetzung mit der digitalen Strassenkarte<br />

des Navigationssystems erlaubt schon vor<br />

Kurvenbeginn, die Fahrwerkskomponenten<br />

so zu regeln, dass die Karosserie bei Kurveneinfahrt<br />

beinahe keine Wankbewegungen<br />

mehr zulässt. Auch Nickbewegungen beim<br />

Bremsen oder Beschleunigen werden dank<br />

elektronischer Helferlein weggebügelt. Was<br />

in Chauffeurslimousinen der Fahrer mit entsprechendem<br />

Feingefühl im rechten Fuss<br />

erledigte, übernimmt heute die Elektronik.<br />

Aktuelle Luftfahrwerke erlauben durch<br />

elektromagnetische Ventile das Zuschalten<br />

von zwei zusätzlichen Luftvolumina. Die<br />

Dreikammerluftfahrwerke weisen also drei<br />

verschiedene Federraten auf und können<br />

so von sportlich bis komfortabel eingesetzt<br />

werden. Durch die aktiven Fahrwerksregelsysteme<br />

kann also vor der Unebenheit bereits<br />

die Federkennlinie vorgewählt werden. Durch<br />

grosse Druckluftspeicher lässt sich zudem<br />

blitzschnell das Luftvolumen durch Zu- oder<br />

Abführen anpassen. Bei passiven Systemen<br />

wird die via Niveausensor festgestellte Beschleunigung<br />

der Fahrwerksteile bestimmt<br />

und innert Millisekunden die Federrate angepasst.<br />

Bei den Schwingungsdämpfern konnten<br />

in den vergangenen Jahren enorm viele Entwicklungsfortschritte<br />

realisiert werden.<br />

Adaptive Dämpfer arbeiten grundsätzlich<br />

nach zwei Hauptarten. Bei der magnetorheologischen<br />

Variante werden Eisenpartikel ins<br />

Dämpferöl gemischt. Durch Anlegen eines<br />

elektromagnetischen Feldes bei den Arbeitskolbenventilen<br />

wird das Öl in der Viskosität<br />

verändert. Liegt ein starkes Magnetfeld an,<br />

werden die Metallpartikel dreidimensional<br />

ausgerichtet und sorgen für ein dickflüssigeres<br />

Dämpferöl. Die Druck- und Zugstufe<br />

kann so verhärtet werden. Liegt kein<br />

Magnetfeld an, so passiert das Dämpferöl<br />

die Arbeitskolbenventile dünnflüssiger.<br />

Die Druck- und Zugstufe ist weicher, die<br />

Abstimmung komfortabel. Durch Beifügen<br />

von Additiven ist es heute möglich, die<br />

Eisenpartikel in Schwebe zu halten und<br />

im Dämpferöl gleichmässig zu verteilen,<br />

um den Effekt stets garantieren zu können.<br />

Eine oft genutzte Methode ist die Regulierung<br />

des Öldurchflusses beim Arbeitskolben<br />

und/oder bei den Bodenventilen (Zweirohrschwingungsdämpfer).<br />

Mittels pulsweitenmodulierter<br />

Magnetventile wird eine<br />

unabhängige Zusatzflussmenge über den<br />

Bypass sowohl für die Druck- wie auch die<br />

Zugstufe gesteuert. Dadurch wird das durch<br />

die Ölkanäle und -ventile des Arbeitskolbens<br />

geführte Ölvolumen durch Umgehung dieser<br />

Barriere direkt vergrössert. Wird der Bypass<br />

angesteuert, kann zusätzlich Öl vom oberen<br />

in den unteren Druckraum (Druckstufe)<br />

oder umgekehrt fliessen. Die Spreizung der<br />

Dämpferkennlinie erlaubt es, eine situationsangepasste<br />

Dämpferwirkung zu realisieren.<br />

Die Freiheitsgrade aller Federungs- und<br />

Dämpfersysteme inkl. Kurvenstabilisator<br />

ermöglichen den Entwicklern verschiedene<br />

SCHWEIZER QUALITÄT<br />

SEIT 1880. MIDLAND.CH


FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Kennlinien und Charaktere der Abstimmung<br />

für den Kunden. Von der Vorwahl im Menü<br />

(Track-Modus, sportlich, komfortabel usw.)<br />

bis zur adaptiven Regelung sind keine Grenzen<br />

gesetzt. Einzig das vorhandene Entwicklungsbudget,<br />

-zeit und die Anzahl der Entwickler<br />

setzen Grenzen.<br />

Für die Werkstatt bedeutet dies vielfältigere<br />

Diagnose- und Überprüfungsroutinen, um<br />

Fehler oder Funktionsstörungen detektieren<br />

zu können. Das Verständnis über die Vernetzung<br />

der Systeme muss hoch sein. So ist<br />

es auch für Sport- und Gewindefahrwerkhersteller<br />

eine grosse Herausforderung, durch<br />

Änderungen nicht andere Systeme zu beeinträchtigen.<br />

Wird ein Luftfahrwerkstuning angeboten,<br />

das bei Autobahngeschwindigkeit<br />

oder langsamerer Fahrt die Karosserie deutlich<br />

tiefer setzt als im Serienzustand, können<br />

beispielsweise Fahrerassistenzsysteme wie<br />

ACC oder Spurhalteassistent Fehlinterpretationen<br />

liefern. Diese Modifikationen<br />

würden die Sicherheit beeinträchtigen und<br />

sind nicht im Sinne des Kunden.<br />

Doch nicht nur in der Diagnose und Kalibrierung<br />

sind die Werkstattmitarbeiter gefordert.<br />

Auch bei einfachen Federungs- und<br />

Dämpfungssystemen sind vom Berufslernenden<br />

bis zum etablierten Werkstattmitarbeiter<br />

höchste Konzentration und Sorgfalt<br />

verlangt. Alle Fahrwerkskomponenten gehören<br />

zu den aktiven Sicherheitssystemen.<br />

Ohne eine präzise Radführung durch spielfreie<br />

Lenker und korrekt arbeitende Schraubenfedern<br />

sowie hydraulische Schwingungsdämpfer<br />

kann die Sicherheit auf der Strasse<br />

nicht garantiert werden. Fahrzeuge können<br />

sich durch Defekte dynamisch merkwürdig<br />

verhalten (plötzliches Übersteuern usw.) und<br />

den Fahrer überfordern.<br />

Entsprechend ist die Kontrolle von Arbeiten<br />

an Federungs- und Dämpfungsarbeiten durch<br />

die Vorgesetzten gerade bei Berufslernenden<br />

zwingend. Sei dies beim Schraubenfederausbau<br />

oder dem unsachgemässen Anheben<br />

eines Fahrzeuges mit Luftfederung auf dem<br />

Lift: Unfälle und Reparaturen wegen Nichtbeachten<br />

der Herstellervorgaben kommen<br />

teuer zu stehen. Nur schon das Lichteinstellen<br />

von modernen Aktiv-Matrixscheinwerfern<br />

bedingt, dass bei modernsten Fahrwerkssystemen<br />

der Diagnosetester eingesetzt wird,<br />

um eine Neutral- oder ein Einstellniveau der<br />

Luftfederung zu bewirken. Wird dies unterlassen,<br />

wird sowohl der Gegenverkehr als<br />

auch vorausfahrende Fahrer geblendet. <<br />

Werkstattarbeiten am Fahrwerk <strong>–</strong> 100 Prozent Qualität und Konzentration<br />

se. Vier handtellergrosse Flächen übertragen<br />

die dynamischen und statischen Kräfte von der<br />

Fahrbahn auf den Reifen und umgekehrt. Vom<br />

Rad gelangen die Kräfte via Radlager auf die<br />

Fahrwerksteile und via Gelenke auf die Karosserie.<br />

Um Komfort und Sicherheit zu gewährleisten,<br />

müssen vom Werkstattpersonal nicht<br />

nur die Lenker auf Spiel kontrolliert, sondern<br />

auch die Schwingungsdämpfer, die Schraubenfedern<br />

auf Bruch und die Luftfederelemente auf<br />

Dichtheit geprüft werden. Immer komplexere<br />

Federungs- und Dämpfungssysteme erfordern<br />

aber auch eine vertiefte Systemkenntnis,<br />

um bei Fehlfunktionen die Ursache zu finden.<br />

Im Fehlerspeicher hinterlegte Probleme lassen<br />

sich bei modernsten Fahrzeugen meist nur mit<br />

dem Markentester eruieren. Zu vielfältig und<br />

umfangreich sind die Möglichkeiten, dass auch<br />

unabhängige Prüfgeräteanbieter für jedes Fahrzeug<br />

immer aktuelle Diagnoseroutinen anbieten<br />

können. Grundsätzlich gilt bei Fahrwerkssystemen<br />

die Nullfehlertoleranz bei Arbeiten. Wird<br />

ein undichter Schwingungsdämpfer übersehen,<br />

kann dies für den Kunden fatale Folgen haben.<br />

Das Fahrwerk stellt die Verbindung zwischen Rad und Karosserie her. Bei Arbeiten rund ums Fahrwerk gilt die<br />

Nullfehlertoleranz. Auch das Gefahrenpotenzial von vorgespannten Schraubenfedern, die bei der Demontage mit<br />

einem Federspanner gesichert werden, wird vor allem von Hobbyschraubern unterschätzt. (Bild: ZF)<br />

Deshalb gilt in der Werkstatt bei Fahrwerksarbeiten<br />

höchste Konzentration und Sorgfalt.<br />

Kein Wunder werden auf den kantonalen<br />

Strassenverkehrsämtern die Fahrwerksteile<br />

inklusive Federung und Dämpfung (sowie<br />

Bremsen) genauestens kontrolliert. Nur einwandfrei<br />

arbeitende Systeme gewährleisten<br />

die Sicherheit im Strassenverkehr. Der Garagist<br />

mit ausgebildetem Werkstattpersonal garantiert<br />

diese Sicherheit und erntet dafür grosses Vertrauen<br />

des Kunden.<br />

Auch verschlissene Teile wie Federdomlager zu diagnostizieren und auszutauschen gehören bei der Fahrwerksüberprüfung<br />

zu den Hauptarbeiten. (Bild: ZF)<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>47


FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Bilstein-Experte<br />

«Fahrwerke werden weiter<br />

an Intelligenz gewinnen»<br />

Seit 1957 liefert Bilstein in die Erstausrüstung und für den Rennsport. Viele Produkte basieren noch heute auf dem<br />

damals eingeführten, innovativen Gasdruck-Stossdämpfer. Im Interview erläutert Michael Ohrmann, Key Account<br />

Sales Manager Deutschland Süd/Schweiz bei Bilstein, die neusten Trends bei Fahrwerken und Dämpfern. Er zeigt<br />

zudem auf, wie Bilstein Garagisten weiterhelfen kann. Jürg A. Stettler<br />

Was sind die neusten Trends und wichtigsten<br />

Entwicklungen im Fahrwerksbereich?<br />

Michael Ohrmann, Key Account Sales Manager<br />

Deutschland Süd/Schweiz, Components<br />

Technology <strong>–</strong> Damper: Noch heute bauen viele<br />

der neuesten Entwicklungen auf dem 1957<br />

von uns eingeführten Gasdruck-Stossdämpfer<br />

auf. Im Gegensatz zum Öldruckstossdämpfer<br />

ermöglicht er eine zuverlässige Kennungsstabilität.<br />

Er funktioniert auch bei hoher Belastung<br />

ohne nachzulassen. Heute wird er immer häufiger<br />

mit einer elektronisch gesteuerten aktiven<br />

Regelung kombiniert. Als parallele Entwicklung<br />

hierzu gewinnen für uns Luftfederfahrwerke<br />

an Bedeutung. In der Erstausrüstung finden<br />

sich beide Technologien längst nicht mehr nur<br />

in der Luxusklasse, sondern zunehmend auch<br />

deutlich darunter.<br />

In welche Richtung wird es weitergehen?<br />

Die Fahrwerke werden sicherlich weiter an Intelligenz<br />

gewinnen und noch aktiver am Fahrerlebnis<br />

mitwirken. Am unteren Ende der Modell-Skala<br />

werden sich bereits vorhandene<br />

Technologien stärker ausbreiten. Konventionelle<br />

Aktivfahrwerke könnten in vielen Klassen zum<br />

Standard werden, aber auch bei Luftfahrwerken<br />

gibt es noch Potenzial. Gerade sie sind ideal, um<br />

Zielkonflikte zwischen Komfort und Sportlichkeit<br />

weitgehend aufzulösen. In Ober- und Luxusklasse<br />

kündigen sich noch viel spannendere<br />

Entwicklungen an: Die Trends gehen hier dahin,<br />

dass das Fahrwerk nicht mehr nur auf die Beschaffenheit<br />

der Strasse reagiert, sondern vorausschauend<br />

und bedarfsgerecht agiert. So kann es<br />

sich quasi schon vorher auf die jeweilige Fahrsituation<br />

einstellen. Dazu ist es allerdings nötig,<br />

etwa über Sensoren, eine Vielzahl von Informationen<br />

zu erfassen. Erste Beispiele hierfür gibt es<br />

bereits im Serieneinsatz.<br />

Michael Ohrmann,<br />

Bilstein.<br />

Was gibt es Neues bei den Stossdämpfern?<br />

Im Bereich Tuning sind wir <strong>2020</strong> mit der Produktlinie<br />

Bilstein Evo Performance gestartet <strong>–</strong><br />

ein völlig neues Sortiment von Gewindefahrwerken.<br />

Wir bieten auch eine Version an, die<br />

mit adaptiven Dämpfern ab Werk kompatibel<br />

ist. Als Erstausrüster reagiert Bilstein zudem<br />

nicht nur auf neue Entwicklungen, sondern<br />

treibt diese mit den Herstellern aktiv voran.<br />

Neueste Entwicklung sind E-Active Body<br />

Control und Damp Tronic X. Ersteres kommt<br />

zum Beispiel im neuen Mercedes GLE, letzteres<br />

beim Porsche 911 zum Einsatz. Die Dämpfkraft-Spreizung<br />

beim Porsche konnte um bis<br />

zu 40 Prozent erhöht werden. Generell gilt:<br />

Elektronische respektive aktive Stossdämpfer<br />

sowie Luftfedern und aktive Luftfedermodule<br />

werden immer schneller <strong>–</strong> Millisekunden <strong>–</strong><br />

und reagieren feinfühliger. Beim Serienersatzgeschäft<br />

sind aktive Systeme und Luftfedern<br />

mittlerweile auch bei bereits älteren Fahrzeugen<br />

recht häufig anzutreffen, sodass insbesondere<br />

die Verschleissreparaturen in den Werkstätten<br />

klar zunehmen.<br />

Mit wem arbeitet Bilstein in der<br />

Schweiz zusammen?<br />

Unsere Partner beziehungsweise Importeure<br />

in der Schweiz sind für den Original-Ersatzteil-<br />

Bereich die Firma Hostettler (Zentrale in Buttisholz)<br />

und für den Tuning-Bereich die Firma<br />

Carex (Goldach). Als Bilstein-Fahrwerk-Experte<br />

fungiert die Firma Sportec (Höri).<br />

Wie hilft Bilstein Garagisten, die Fragen<br />

oder Probleme beim Einbau haben?<br />

Bilstein bietet hier unter anderem über die eigens<br />

hierfür geschaffene Bilstein-Academy<br />

einen technischen Support an. Erreichbar sind<br />

die Experten unter technik@Bilstein.de oder<br />

+49 2333 7914222. Zudem hat Bilstein im Bereich<br />

Vertrieb D-A-CH ein Team Verkaufsförderung,<br />

das vor Ort die Garagisten in allen Belangen<br />

unterstützen kann.<br />

Was muss ein Garagist erfüllen, um<br />

sich Bilstein-Fahrwerk-Experte nennen<br />

zu dürfen?<br />

Hierfür gibt es einen festen Katalog an Punkten,<br />

die zu erfüllen sind. So muss es sich zunächst<br />

schon einmal um eine «Meisterwerkstatt»<br />

handeln. Vorhanden sein müssen ferner<br />

ein Kundenbereich, ein Stossdämpferarbeitsplatz,<br />

verschiedene Hebebühnen (2-Säulenhebebühne,<br />

4-Säulenhebebühne), vernünftige,<br />

saubere Arbeitsplätze, ein Achsmessstand und<br />

das passende Spezialwerkzeug. Wir fordern die<br />

Garagisten mit unserem Programm nicht nur,<br />

sondern fördern sie auch ganz gezielt: Die Bilstein-Fahrwerk-Experten<br />

werden intensiv geschult<br />

und mit technischen Informationen<br />

unterstützt. Gemeinsame Treffen und Weiterbildungen<br />

runden die Partnerschaft ab. Garagisten,<br />

die Interesse am Programm haben,<br />

können sich sehr gerne bei uns melden. Wir<br />

prüfen jede einzelne Anfrage und schauen uns<br />

vor Ort den jeweiligen Betrieb an. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

bilstein.de<br />

48<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Werksbesuch bei KW Automotive<br />

Handarbeit ist<br />

hier noch Ehrensache<br />

Für 37 Millionen Franken hat der Fahrwerkhersteller KW Automotive sein Stammwerk im malerischen<br />

Fichtenberg (D) erweitert. Doch was steckt hinter den gelb-lilafarbenen Gewindefahrwerken und Rennsportdämpfern,<br />

die vor allem bei Motorsportfans und Sportfahrern so begehrt sind? Jürg A. Stettler<br />

Seit mehr als 20 Minuten cruise ich durch die<br />

idyllische Landschaft an Dörfern und Weilern<br />

vorbei. Langsam überkommen mich Zweifel,<br />

ob das Navigationsgerät funktioniert, aber<br />

gemäss Technik soll die Heimat des Fahrwerkherstellers<br />

KW Automotive wirklich bald<br />

vor mir auftauchen. Und tatsächlich, kurz<br />

danach sehe ich links vom Fluss das beschauliche<br />

Dorf Fichtenberg und rechts erkenne<br />

ich den grossen Neubau. Was sofort auffällt:<br />

Nicht nur die Fahrwerkkomponenten sind<br />

bei KW in gelb und lila gehalten, sondern bei<br />

den älteren Gebäuden des schwäbischen Fahrwerkerstellers<br />

für den Aftermarket, Motorsport<br />

und teilweise der Erstausrüstung auch<br />

die Fenster- und Türrahmen.<br />

Gegründet hatte das Unternehmen 1995<br />

Klaus Wohlfarth, weil er mit der Qualität<br />

der am Markt befindlichen Produkte unzufrieden<br />

war. Der Schwabe entwickelte zusammen<br />

mit seinem Bruder Jürgen und einem<br />

Freund eine Lösung eines höhenverstellbaren<br />

Fahrwerks. Von den Anfängen mit lediglich<br />

neun Produkten im Angebot ist KW<br />

Automotive mittlerweile zu einem weltweit<br />

operierenden Hersteller mit über 300 Mitarbeitenden<br />

allein in Fichtenberg, fünf weiteren<br />

Standorten und über 260 000 Produkten<br />

im Portfolio aufgestiegen. Von anfangs 20<br />

Fahrwerks- und Motorsport-Enthusiasten<br />

ist der Kundenstamm gleichzeitig auf über<br />

150 000 angewachsen.<br />

Dringt man tiefer ins Geflecht der Produktionshallen<br />

ein, stösst man auch auf die Hochregallager<br />

und die sind <strong>–</strong> natürlich <strong>–</strong> mit violetten<br />

Stahlträgern und Regalen sowie gelben Tablaren<br />

logischerweise auch in den KW-Farben<br />

gehalten. Diese kamen übrigens durch reinen<br />

Fortsetzung Seite 50<br />

37 Millionen Franken investierte KW Automotive nun in diverse Bau-,<br />

Erweiterungs- und Modernisierungsmassnahmen.<br />

Trotz modernster Technik ist bei KW Automotive in Fichtenberg (D) noch vieles Handarbeit.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>49


FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Mitten in der idyllischen Naturkulisse des Schwäbisch-Fränkischen Waldes liegt das Stammwerk von KW Automotive in Fichtenberg (D).<br />

Zufall zustande. Denn die gegen Rost behandelten<br />

Eloxalteile trafen statt des bestellten<br />

Blautons in Lila bei Klaus Wohlfarth ein. Dazu<br />

passten die roten Federn nicht. Sie wurden<br />

daher kurzerhand gelb lackiert und schon war<br />

die inzwischen weltweit eingetragene Farbmarke<br />

von KW geschaffen, die einen hohen<br />

Wiedererkennungseffekt und klare Differenzierung<br />

von anderen Herstellern erlaubt.<br />

Angeliefert werden die ganzen Teile in der<br />

schwäbischen Idylle übrigens als simple Alu-<br />

Profile oder Stahl- und Edelstahlrohr. Aus dem<br />

Alu werden dann Federteller für den Rennsport<br />

oder Stützlagerplatten hergestellt und aus den<br />

Rohren die passenden Stücke fürs Gehäuse<br />

gesägt, geschnitten und gefräst. «Anhand der<br />

Gewindelänge, der Bohrungen und des Rohmaterials<br />

lässt sich bei genauerem Hinsehen<br />

oft erkennen, um welches Fahrwerk es sich<br />

handelt», erläutert mir Pressereferent Christian<br />

Schmidt, während wir zu den grossen<br />

CNC-Maschinen schreiten. Hier erhalten die<br />

Rohre innen wie aussen ihre Gewinde. In<br />

einem nächsten Arbeitsschritt werden an die<br />

fertig gedrehten Rohre von Hand, nur mittels<br />

individueller Schweissvorrichtung, die einzelnen<br />

Anbauteile wie Bremsleitungs-, ABS- oder<br />

Stabilisatorenhalter angeschweisst. Und spätestens<br />

jetzt wird mir auch der Begriff Fahrwerk-<br />

Manufaktur endgültig klar, denn in Fichtenberg<br />

ist trotz modernsten Hightech-Maschinen<br />

Handarbeit noch Trumpf.<br />

«Wir fertigen bei uns nach der sogenannten<br />

‹Build-to-Order-Philosophie›, also erst nach<br />

Bestelleingang, rund 300 Fahrwerke am Tag.»<br />

Weiter geht es auf dem stetig wachsenden<br />

KW-Gelände in Fichtenberg zur nächsten<br />

Produktionsstation. Um der steigenden Nachfrage<br />

nach Gewindefahrwerken und Dämpfertechnologien<br />

gerecht zu werden, hat die<br />

Fahrwerkschulung mit und für Profis<br />

KW Automotive (Schweiz) AG ist darauf bedacht, dass seine Fahrwerksexperten<br />

stets am Puls der Zeit bleiben und Informationen zu neusten<br />

Entwicklungen bei Fahrwerkslösungen auch aus erster Hand bekommen.<br />

Daher bietet Geschäftsführer Peter Banz Weiterbildungskurse in Fichtenberg<br />

für interessierte Garagisten an. Neben einer Werksführung und intensiver<br />

Schulung in den Bereichen Fahrwerk, Fahrdynamik und Achsvermessung<br />

wird dabei auch das fahrdynamische Fachwissen der KW-Fachhandelspartner<br />

aufgefrischt. Der 54-jährige Rennprofi Wolfgang Weber vermittelt<br />

dabei mit seiner enormen Erfahrung aus dem Rennsport den Kursteilnehmenden<br />

ein besseres Gefühl und Verständnis für die unabhängig in der<br />

Druck- und Zugstufe abstimmbaren KW-Gewindefahrwerke. Er erklärt auch<br />

ohne Slalomübungen, Ausweich- und Bremsmanöver, was im Alltag von den<br />

KW-Fahrwerkslösungen alles abverlangt werden kann.<br />

Auch die Schweizer Teilnehmer durften so Details zu unterschiedlichen<br />

Dämpfercharakteristika besser kennenlernen und waren beeindruckt.<br />

Luca Brigante, Geschäftsführer der LB Cars GmbH aus Lyss, erklärte: «Ich<br />

arbeite schon lange mit KW-Produkten und ich kann diesen Kurs nur jedem<br />

weiterempfehlen. Ich war äusserst angetan von der Top-Organisation, aber<br />

auch von der ausgezeichneten Produkteschulung vor Ort. Es zeigte mir auch,<br />

wie intensiv die Leute von KW an ihren Produkten arbeiten und gewillt sind,<br />

weitere Entwicklungsschritte zu machen.»<br />

Dieses positive Fazit nach den zwei Tagen im schwäbischen Fichtenberg<br />

bestätigte Serkan Yildiz, CEO und Gründer der Sky Motorsport GmbH in<br />

Egerkingen: «Ich fahre und vertreibe seit Jahren KW-Fahrwerke. Daher<br />

kenne ich viele der Produkte. Im Kurs habe ich trotzdem viele weitere<br />

Informationen über Einstell- und Optimierungsmöglichkeiten erhalten.<br />

Wolfgang Weber konnte uns einen vertieften Einblick in die Produkte vermitteln,<br />

sodass ich auch bei kniffligeren Fragen von Kunden jetzt weitere<br />

Details erläutern kann. Für mich waren die beiden Tage eine klare Knowhow-Erweiterung.»<br />

50<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Bei den zweittägigen Schulungen erhalten die Garagisten einen tieferen Einblick in die Dämpfer- und Fahrwerkstechnik sowie deren Charakteristika.<br />

KW-Automotive-Gruppe satte 37 Millionen Franken in Bau- und Erweiterungsmassnahmen<br />

investiert. Moderne Fünf-Achs-Bearbeitungszentren,<br />

weitere CNC-Drehmaschinen und ein neuer Blechbearbeitungsbereich<br />

mit Laserschneid- und Laserschweissanlagen sowie<br />

Abkantmaschinen sind dazugekommen. Und die Büroarbeitsplätze und<br />

die Entwicklungswerkstatt sind in ein neuentstandenes Verwaltungsgebäude<br />

samt Kantine umgezogen <strong>–</strong> beeindruckend.<br />

Christian Schmidt bringt mich zum Wareneingangslager, wo beispielsweise<br />

die Federn, die nicht selbst gefertigt werden, oder auch KW-<br />

Teile, die extern noch weiterbearbeitet werden mussten, auf allfällige<br />

Mängel geprüft werden, ehe sie für die Weiterverarbeitung<br />

freigegeben werden. «Passt alles, kommen sie in den ‹Bahnhof› und<br />

werden von hier auf den zugewiesenen Lagerplatz verfrachtet. Erst<br />

wenn jemand ein Fahrwerk bestellt, fangen wir auch an, die Teile zu<br />

konfektionieren. Alle Teile mit Ausnahme der Stossdämpfer werden<br />

so für die Montage zusammengetragen», erläutert der Pressereferent.<br />

Bei jedem Gewinde- oder ST-Fahrwerk startet die Produktion danach in<br />

der Dämpfermontage mit den Stossdämpfern. Kolben- sowie Einstellstange,<br />

Aussen- und Innenrohr werden hier mit den unterschiedlichen<br />

Rebound-Hülsen, per Hand angefertigten und leistungseinstellbaren<br />

Dämpferventilen zu einem Schwingungsdämpfer zusammengeschraubt.<br />

Weiter geht es zur nächsten Station, wo die unterschiedlichen<br />

Bodenventile, die vor allem ab einem Gewindefahrwerk Variante<br />

2 immer komplexer werden, angebracht werden. Und dann in die Endmontage:<br />

Hier wird noch das nötige Öl in den Dämpfer sowie Gas abgefüllt,<br />

ehe dieser in vier verschiedenen Dämpfergeschwindigkeiten<br />

getestet wird. «Wir fertigen die Dämpfer je nach Anwendung nach dem<br />

Einrohr- oder Zweirohrdämpfer-Prinzip. Bei unseren neuen, vierfacheinstellbaren<br />

Variante 5 oder den vierfach- und fünffachleistungseinstellbaren<br />

Rennsportdämpfern sind die Schwingungsdämpfer mit<br />

Verdrängerkolben aufgebaut. Jeder einzelne Dämpfer wird getestet und<br />

erst nach bestandener Prüfung geht es zur Federbeinmontage», erläutert<br />

Schmidt. Dort werden dann die einzelnen Federteller, aber auch<br />

die typischen gelben Federn montiert.<br />

Die fertigen Fahrwerksteile müssen jetzt nur noch für den Versand<br />

in über 80 Länder dieser Welt abgepackt werden. Rund 400 Pakte<br />

mit einfachen Gewindefahrwerken bis hin zu komplexeren DDC-<br />

Gewindefahrwerken mit elektronischer Dämpferregelung verlassen<br />

täglich das Stammwerk im malerischen Fichtenberg. Ziel der KW Automotive<br />

GmbH ist es, in wenigen Arbeitstagen nach Bestelleingang das<br />

fertige Fahrwerk loszuschicken. Die Pakete landen dann unter anderem<br />

bei Geschäftsführer Peter Banz und seinem Team von der Werksniederlassung<br />

KW Automotive (Schweiz) AG in Rotkreuz ZG und von<br />

dort geht’s so rasch als möglich zu Kundinnen und Kunden im ganzen<br />

Land. <<br />

KEYBOX<br />

STRONG<br />

• Gehäuse aus 3 mm Edelstahl<br />

lackiert RAL 9006<br />

• Fassadenmontage mit Wetterschutz<br />

oder Montage im Entree<br />

Ihres Hauses möglich<br />

• <strong>Ausgabe</strong>: 16 Fächer, auch für grosse<br />

Schlüssel und Schlüsselkarten<br />

• Annahme: Schublade für C6<br />

Umschläge<br />

• Masse:<br />

ca. 690 x 884,5 x 300 mm (B x H x T)<br />

• Gewicht: ca. 78 kg<br />

• Sicherheitstür mit Doppelbart-<br />

Sicherheitsschloss<br />

• Bedienung über modernen<br />

Touchscreen<br />

• Code-Memory-Funktion bei<br />

Stromausfall<br />

• Nachweissbarkeit der Öffnungen<br />

• Sperrfunktion bei Fehlversuchen<br />

• Sprachauswahl: alle gängigen<br />

europäischen Sprachen<br />

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BIS 31.05.<strong>2020</strong><br />

Weitere Infos unter:<br />

kwsuspensions.ch<br />

WEITERE INFOS UNTER WWW.GARAGENBEDARF.CH<br />

BOPP Solutions AG | Industriestrasse 6 | 8305 Dietlikon | Schweiz<br />

T +41 44 883 33 88 | F +41 44 883 33 89 | info@bopp-solutions.ch | www.bopp-solutions.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>51


BILDUNG<br />

Auch die höhere Berufsbildung kämpft mit den<br />

Einschränkungen durch die Corona-Krise:<br />

Die Kompetenzbereichsprüfungen für<br />

den Automobildiagnostiker und für den<br />

Automobil-Werkstattkoordinator<br />

mussten abgesagt werden.<br />

Qualifikationsverfahren <strong>2020</strong><br />

Alle 2700 Lehrabgänger<br />

erhalten ihre Chance<br />

2700 junge Berufsleute bereiten sich auf ihre Qualifikationsverfahren vor. Seit Mitte April ist klar: Die Prüfungen<br />

finden statt, wenn auch in leicht angepasster Form. Doch nicht nur die Aus-, sondern auch die Weiterbildung ist<br />

von der Corona-Pandemie betroffen. Olivier Maeder, in der AGVS-Geschäftsleitung für die Bildung verantwortlich,<br />

beantwortet die wichtigsten Fragen. Sandro Compagno<br />

Olivier Maeder.<br />

Herr Maeder, die Corona-Krise hat auch<br />

Auswirkungen auf den Bereich Bildung des<br />

AGVS. Werden die rund 2700 Lernenden,<br />

die ihre berufliche Grundbildung in diesem<br />

Sommer abschliessen wollen, ihre eidgenössischen<br />

Fähigkeitszeugnisse und Berufsatteste<br />

erhalten?<br />

Olivier Maeder, Geschäftsleitung AGVS:<br />

Ja, das werden sie. Die erzielte Einigung unter<br />

den Verbundpartnern der Berufsbildung ermöglicht<br />

es den Lernenden, trotz den Auswirkungen<br />

des Corona-Virus ein auf dem<br />

Arbeitsmarkt anerkanntes eidgenössisches<br />

Fähigkeitszeugnis bzw. ihr eidgenössisches<br />

Berufsattest zu erhalten. Immer unter der<br />

Voraussetzung natürlich, dass sie über die<br />

entsprechenden Kompetenzen verfügen.<br />

In welchem Rahmen sollen die Lehrabschlussprüfungen<br />

durchgeführt werden?<br />

Die Kommission für Berufsentwicklung und<br />

Qualität B&Q des AGVS hat sich am 3. April<br />

mit den Vorschlägen der nationalen Arbeitsgruppe<br />

QV <strong>2020</strong> befasst. Ihr Entscheid: ein<br />

verkürztes Qualifikationsverfahren mit einer<br />

reduzierten Anzahl der praktischen Posten<br />

bei allen Berufen der technischen Grundbildungen<br />

des AGVS.<br />

Was heisst das konkret?<br />

Die Automobil-Assistenten und Assistentinnen<br />

werden in diesem Jahr vier praktische<br />

Posten absolvieren, die Automobil-Fachleute<br />

sechs praktische Posten und die Automobil-<br />

Mechatroniker und Mechatronikerinnen<br />

deren sieben. Schriftliche und mündliche<br />

Prüfungen gibt es im QV <strong>2020</strong> keine. Die<br />

Note Berufskenntnisse wird aus dem Mittelwert<br />

der Semesternoten aus dem berufskundlichen<br />

Unterricht ermittelt. Die Note<br />

des letzten Semesters zählt nicht dazu.<br />

Gilt das für die ganze Schweiz?<br />

Das ist das Ziel. Das vom AGVS vorgeschlagene<br />

Vorgehen wird gesamtschweizerisch an<br />

allen AGVS-Prüfungsorten umgesetzt <strong>–</strong> unter<br />

Einhaltung der vom Bundesrat getroffenen<br />

Entscheide zur Eindämmung des Coronavirus.<br />

Damit wird unter anderem sichergestellt, dass<br />

die Wirtschaft die Abschlüsse akzeptiert und<br />

die Lehrabgänger keine Nachteile auf dem<br />

Arbeitsmarkt haben. Sollte ein Kanton aufgrund<br />

einer besonderen Coronavirus-Situation<br />

die Prüfungen nicht wie geplant umsetzen<br />

können, kann er eine Anpassung beantragen.<br />

52<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Bei den Kaufleuten und Detailhandelsfachleuten<br />

entfallen die praktischen Prüfungen.<br />

Auf welcher Basis erfolgen hier die Qualifikationsverfahren?<br />

In diesem Fall basiert das QV auf den Erfahrungsnoten.<br />

Der Vorstand der Schweizerischen<br />

Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs-<br />

und Prüfungsbranchen (SKKAB)<br />

hat entschieden, gemäss den genehmigten<br />

Richtlinien zu den «angepassten Qualifikationsverfahren»<br />

auf die Durchführung der<br />

mündlichen und schriftlichen Prüfungen<br />

im betrieblichen Teil der Abschlussprüfung<br />

zu verzichten und sich für die Erteilung des<br />

EFZ auf die betriebliche Erfahrungsnote abzustützen.<br />

Bildung Detailhandel Schweiz (BDS)<br />

hat für die beruflichen Grundbildungen im<br />

Detailhandel den Antrag gestellt, <strong>2020</strong> ausnahmsweise<br />

keine praktischen Prüfungen im<br />

Detailhandel durchzuführen und sich auf die<br />

Erfahrungsnoten abzustützen.<br />

Heisst das, dass die Lehrabgänger <strong>2020</strong><br />

einen minderwertigen Abschluss haben?<br />

Auf keinen Fall! Ich bin davon überzeugt, dass<br />

wir den Lernenden mit diesem Coronavirusgerechten<br />

Qualifikationsverfahren eine faire<br />

Abschlussmöglichkeit bieten, damit sie ihre<br />

Ausbildung unter den gegebenen Umständen<br />

abschliessen können. Dank den praktischen<br />

Arbeiten am QV <strong>2020</strong> der technischen Grundbildungen,<br />

die insbesondere für diese handwerklichen<br />

Berufe sehr wichtig sind, wird die<br />

Arbeitsmarktbefähigung nachgewiesen und<br />

den Lehrabgängern <strong>2020</strong> werden für die Zukunft<br />

alle Türen offenstehen.<br />

Wie ist die Lage bei der höheren Berufsbildung?<br />

Dort dürften Sie mehr Flexibilität haben.<br />

Leider mussten wir Mitte März die Kompetenzbereichsprüfungen<br />

für den Automobildiagnostiker<br />

und für den Automobil-Werkstattkoordinator<br />

absagen. Damals hatten wir noch<br />

die Hoffnung, dass die vernetzten Schlussprüfungen<br />

durchgeführt werden können. Anfang<br />

April waren wir aber nach Rücksprache<br />

mit dem SBFI und der QSK-AD/AWK gezwungen,<br />

diese abzusagen. Sobald wir wissen, wie<br />

es mit Durchführungen von Prüfungen der<br />

höheren Berufsbildung weitergeht, werden<br />

wir eine Neuplanung in Angriff nehmen und<br />

die Kandidaten umgehend informieren. Diese<br />

Neuplanung wird herausfordernd, da die<br />

Prüfungen für das zweite Semester bereits<br />

alle geplant sind.<br />

Wie sieht es bei der Weiterbildung aus?<br />

Wie viele Kurse der Business Academy<br />

mussten Sie in den Monaten März und<br />

April absagen?<br />

Beim Lehrgang Automobil-Verkaufsberater<br />

bei uns in der Mobilcity ist der Unterricht nur<br />

einmal ausgefallen. Eine Woche später konnte<br />

der Unterricht mittels eines virtuellen Klassenraumes<br />

bereits weitergeführt werden. Dies<br />

auch dank der Flexibilität und Unterstützung<br />

der Referenten, der Teilnehmenden sowie der<br />

AGVS-Lehrgangsverantwortlichen. Bei Weiterbildungslehrgängen<br />

mit vorwiegend praktischer<br />

Ausbildung, wie beispielsweise dem<br />

Fahrzeugrestaurator, musste der Unterricht<br />

unterbrochen werden und wird zu einem späteren<br />

Zeitpunkt nachgeholt werden. In der<br />

Business Academy mussten wir leider 19 Tageskurse,<br />

vorwiegend Didaktikmodule, absagen.<br />

Und das Google Basics Training für den<br />

Autohandel wurde zudem neu am 27. April<br />

erstmalig als Webinar durchgeführt.<br />

Das dürfte auch den AGVS als Organisator<br />

finanziell treffen.<br />

Die Kurskalkulation sieht jeweils die Deckung<br />

der Aufwände vor und nicht hohe<br />

Margen. So gesehen haltet sich unser finanzieller<br />

Schaden in Grenzen. Zusatzaufwände<br />

durch die Absagen und anschliessenden<br />

Neuplanungen haben vor allem die für die<br />

Kursorganisation zuständigen Mitarbeiter.<br />

Leid tut es uns natürlich für alle angemeldeten<br />

Teilnehmer, die nun die Kurse nicht besuchen<br />

konnten. Wir hoffen, dass sie diese zu<br />

gegebener Zeit nachholen werden.<br />

Der AGVS hat in den letzten Jahren in digitale<br />

Lehrmittel investiert. Zahlt sich das<br />

jetzt <strong>–</strong> etwas unerwartet <strong>–</strong> aus?<br />

Dank der digitalen Lehrmittel für den Berufsfachschulunterricht<br />

und mit dem Praxishandbuch<br />

für die überbetrieblichen Kurse sind die<br />

Lernenden bereits gewohnt im Umgang mit<br />

digitalen Lehrmitteln. Auch haben sich die Berufsfachschullehrer<br />

intensiv damit auseinandergesetzt,<br />

was für den «Distance-Learning-<br />

Unterricht» bestimmt von Vorteil war.<br />

Falls alles im <strong>Mai</strong> oder Juni wieder anrollt:<br />

Haben Sie die personellen Ressourcen,<br />

sämtliche für dieses Jahr geplanten Kurse<br />

und Lehrgänge noch durchzuführen?<br />

Von den personellen Ressourcen her sollte<br />

dies möglich sein. Da jedoch auch in den<br />

Garagen voraussichtlich ab <strong>Mai</strong> oder Juni die<br />

Arbeit wieder zunimmt, hoffen wir, dass die<br />

Bereitschaft für die Teilnahme an Kursen der<br />

Business Academy trotzdem vorhanden ist.<br />

Die grösste Herausforderung stellt sich unseren<br />

Ausbildungszentren für die überbetrieblichen<br />

Kurse der Grundbildung. Für viele wird<br />

es eine sehr schwierige Aufgabe, die ausgefallen<br />

üK’s zeitnah zu wiederholen, da das zweite<br />

Semester ja auch bereits verplant ist.<br />

Wer sich für einen Kurs angemeldet hat<br />

und aus welchen Gründen auch immer<br />

absagt: Erhalten solche Berufsleute ihr<br />

Kursgeld zurück?<br />

Wenn wir einen Kurs nicht durchführen<br />

können, wird das Kursgeld zurückerstattet.<br />

Bei Absagen durch die Teilnehmenden wird<br />

die Rückerstattung gemäss den AGB’s gehandhabt.<br />

Prüfungsgebühren werden auf<br />

besonderen Wunsch zurückerstattet. Ansonsten<br />

werden sie für die Kostendeckung<br />

der neu angesetzten Prüfungen verwendet.<br />

Wir wollen den administrativen Aufwand<br />

für beide Seiten nicht unnötig erhöhen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/berufsbildung<br />

seit<br />

1964<br />

CORTELLINI &<br />

MARCHAND AG<br />

Der umfassendste<br />

Auto-Steuergeräte-Reparatur-<br />

Service<br />

von Cortellini & Marchand AG.<br />

www.auto-steuergeraete.ch<br />

061312 40 40<br />

Rheinfelderstrass 6, 4127 Birsfelden<br />

Sie suchen, wir finden <strong>–</strong><br />

Ihr Suchservice für<br />

Auto-Occasionsteile<br />

www.gebrauchte-fahrzeugteile.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>53


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

SEPTEMBER<br />

Cours d’introduction « Orfo 2012<br />

employé-es de commerce »<br />

> > 8. septembre <strong>2020</strong>, Yverdon<br />

> > 18. septembre <strong>2020</strong>, Yverdon<br />

Occasionsmanagement<br />

Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Occasionsfahrzeuge<br />

richtig bewirtschaften. Dazu gehören<br />

unter anderem die Präsentation, der Eintauschprozess<br />

und die dynamische Preisstrategie.<br />

> > 9. September <strong>2020</strong>, Bern<br />

Séminaire de gestion des occasions<br />

Les participants apprennent comment bien gérer<br />

leurs véhicules d’occasion. La présentation, le<br />

processus de reprise et la stratégie dynamique<br />

de prix en font partie.<br />

> > 10 septembre <strong>2020</strong>, Paudex<br />

JUNI<br />

Grundlagen Flottenverkauf<br />

> > 12. Juni <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 16. Oktober <strong>2020</strong>, Winterthur<br />

Das Google Basics Training für den<br />

Autohandel<br />

Sie lernen, wie Sie Ihr Unternehmen dort optimal<br />

präsentieren und mögliche Marketingangebote<br />

wie Google Adwords selbst steuern können.<br />

> > 22. Juni <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 7. September, Winterthur<br />

JULI<br />

Facebook, Xing, Twitter et<br />

WhatsApp dans la vente automobile<br />

L’atelier montre de nouvelles possibilités<br />

pour utiliser ces différentes plateformes afin<br />

de vendre encore plus efficacement.<br />

> > 6 juillet <strong>2020</strong>, Yverdon<br />

AUGUST<br />

Lehrgang DAB+<br />

In Zusammenarbeit mit der Schweizer-Radiobranche,<br />

DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />

Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+ Lehrgang<br />

mit AGVS Kompetenzausweis entwickelt.<br />

> > 20. August <strong>2020</strong>, Lenzburg<br />

Basisseminar für<br />

Automobil-Verkaufsberater<br />

Automobil-Verkaufsberater/-innen sind umfassend<br />

informierte, flexible Ansprechpartner<br />

für eine immer anspruchsvoller werdende<br />

Kundschaft. Durch ihr freundliches, kompetentes<br />

Auftreten schafft diese Fachperson Vertrauen<br />

und zufriedene Kunden. Dauer: 10 Tage.<br />

> > Start Seminar: 17. August <strong>2020</strong>, Bern<br />

Automobil-Verkaufsberater/in mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Der Lehrgang umfasst acht Module, die einzeln<br />

abgeschlossen werden. Sind alle erfolgreich<br />

bestanden, steht der Weg zum eidgenössischen<br />

Fachausweis offen. Dauer: drei Semester,<br />

berufsbegleitend.<br />

> > Start Lehrgang: 18. August <strong>2020</strong> in<br />

Winterthur oder 26. August <strong>2020</strong> in Bern<br />

MwSt-Grundkurs<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />

mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />

beschäftigen müssen oder im Alltag einige<br />

Unsicherheiten mit der Anwendung der Mehrwertsteuer<br />

haben.<br />

> > 23. September <strong>2020</strong>, Horw<br />

Social Media im Autohaus. Facebook,<br />

Instagram und Youtube. Keine<br />

Likes, sondern Leads.<br />

Von den Grundregeln der Kommunikation über<br />

Ihre Rolle als Führungsperson. Aktuelle Führungssituationen<br />

werden im Seminar besprochen und<br />

Sie erhalten so die Gelegenheit, gemeinsam<br />

Lösungen zu erarbeiten.<br />

> > 28. September <strong>2020</strong>, Horw<br />

MwSt-Fortsetzungs- und<br />

Vertiefungskurs<br />

> > 29. September <strong>2020</strong>, Horw<br />

54<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

OKTOBER<br />

Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />

Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />

Einführung in die kaufmännische Grundbildung in<br />

der Branche Automobil-Gewerbe (BiVo 2012)<br />

> > 22. Oktober <strong>2020</strong>, Winterthur<br />

> > 27. Oktober <strong>2020</strong>, Bern<br />

Elektro-Instruktion für<br />

Hochvolt-Systeme in Elektro- und<br />

Hybridfahrzeugen<br />

> > 23./24. Oktober <strong>2020</strong>, TBZ Zürich<br />

> > 6./7. November <strong>2020</strong>, ibW Chur<br />

Weitere Ausbildungspartner online:<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />

hochvolt-zertifizierung<br />

AGVS DIDAKTIK-<br />

MODULE<br />

«Instrumente der neuen BiVo 2018<br />

einsetzen»<br />

> > 13. August <strong>2020</strong>, Lenzburg<br />

> > 8. Oktober <strong>2020</strong> Bern<br />

«Lernende selektieren»<br />

> > 10. Juni <strong>2020</strong>, Chur<br />

> > 19. August <strong>2020</strong>, Weinfelden<br />

> > 4. November <strong>2020</strong>, Sissach<br />

> > 8. Dezember <strong>2020</strong>, Mülenen<br />

«Junge Erwachsene führen und<br />

Krisen überwinden»<br />

> > 11. August <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 11. September <strong>2020</strong>, Lenzburg<br />

> > 2. Dezember <strong>2020</strong>, Sissach<br />

Weitere Daten und Orte werden laufend<br />

online ergänzt.<br />

UPSA MODULES<br />

DIDACTIQUES<br />

« Utiliser avec compétence les<br />

instruments des nouvelles<br />

ordonnances de formation »<br />

> > 25 juin <strong>2020</strong>, Yverdon<br />

Diese und weitere interessante Themen<br />

finden Sie online in der Business Academy.<br />

Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />

Andere Kurse werden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kursupdates<br />

finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />

Rubrik: AGVS Business Academy<br />

Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />

dans la Business Academy en ligne.<br />

Les cours sont proposés dans la langue<br />

correspondante. D’autres cours seront proposés<br />

ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />

Rubrique: UPSA Business Academy<br />

Für ein Team mit<br />

viel Praxis-Wissen!<br />

Besuchen Sie Weiterbildungen mit<br />

einem hohen Aha-Anteil.<br />

Kostenlose Infoveranstaltung<br />

11.06.<strong>2020</strong>, 19.00 - 20.30 Uhr<br />

stfw.ch/ft | Tel. 052 260 28 01<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>55


BILDUNG<br />

Wegen der<br />

Coronavirus-Krise<br />

kann es zu Terminverschiebungen<br />

kommen.<br />

Sämtliche Angebote<br />

werden daher laufend<br />

auf agvs-upsa.ch<br />

aktualisiert.<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabend:<br />

Dienstag, 16. Juni <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

(letzter Infoabend vor Lehrgangsstart)<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 9. September <strong>2020</strong><br />

Ort: Weiterbildungszentrum, Lenzburg<br />

> > wbzlenzburg.ch<br />

BERN<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Informationsabend:<br />

Mittwoch, 24. Juni <strong>2020</strong><br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 26. August <strong>2020</strong><br />

Ort: Mobilcity, Bern<br />

> > agvs-upsa.ch<br />

Automobildiagnostiker/-in BP<br />

Anmeldeschluss: 29. <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong><br />

Nächster Studienbeginn:<br />

Mittwoch, 12. August <strong>2020</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Betriebswirt/-in im Autogewerbe HFP<br />

Anmeldeschluss: 28. <strong>Mai</strong> 2021<br />

Nächster Studienbeginn: August 2021<br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Werkstattkoordinator/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Nächster Studienbeginn:<br />

Freitag, 14. August <strong>2020</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Kundendienstberater/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Nächster Studienbeginn:<br />

Mittwoch, 3. Februar 2021<br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Lehrgangsstart: August <strong>2020</strong><br />

Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

> > ibw.ch<br />

ST. GALLEN<br />

Automobildiagnostiker/-in BP<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

Informationsabend: Mittwoch, 20. <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>,<br />

19 Uhr im Ausbildungszentrum<br />

Lehrgangsstart: August <strong>2020</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />

> > agvs-abz.ch<br />

WINTERTHUR<br />

Kundendienstberater/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 11. Juni <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Dienstag, 27. Oktober <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Start Lehrgang: 8. Januar 2021<br />

Ort: STF Winterthur<br />

> > stfw.ch/akb<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 11. Juni <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Start Lehrgang: 18. August <strong>2020</strong><br />

Ort: STF Winterthur<br />

> > stfw.ch/aavb<br />

Betriebswirt/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Lehrgangsstart: 25. August 2021<br />

Ort: STF Winterthur<br />

> > stfw.ch/abwa<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 11. Juni <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Nächster Studienbeginn: 2./3. September <strong>2020</strong><br />

Ort: STF Winterthur<br />

> > stfw.ch/ad und stfw.ch/adwo<br />

56<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

ZÜRICH<br />

Betriebswirt/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

jeweils freitags<br />

Ort: TBZ Zürich<br />

> > tbz.ch<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

mit Zertifikat AGVS<br />

Donnerstagabend<br />

Ort: TBZ Zürich<br />

> > tbz.ch<br />

PAUDEX<br />

Diplôme fédéral de gestionnaire<br />

d’entreprise de la branche<br />

automobile<br />

Séance d’information<br />

Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />

> > romandieformation.ch<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />

> > romandieformation.ch<br />

YVERDON<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Prochaine session : janvier 2021<br />

Jour du cours, les mardi, jeudi et samedi matin<br />

Lieu : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />

Yverdon-les-Bains<br />

> > formation.upsa-vd.ch<br />

OLTEN<br />

Fahrzeugrestaurator<br />

Informationsabend:<br />

Mittwoch, 24. Juni <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

Mittwoch, 19. August <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

Ort: AGVS Ausbildungscenter<br />

Sektion Solothurn, GerolagCenter Olten,<br />

Industriestrasse 78, 4600 Olten<br />

> > fahrzeugrestaurator.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

melden Sie uns bitte jeweils Ihre Daten<br />

zu den aktuellen Infoveranstaltungen und<br />

Lehrgängen im Automobilgewerbe an<br />

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Inhalt Safety Bag kann von der Abbildung abweichen.<br />

Der Safety Bag beinhaltet die gesetzlich vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie Schutzbrille,<br />

Sicherheitsschuhe, Gehörschutzpfropfen, Schutzhandschuhe und eine Broschüre zur Arbeitssicherheit. Geliefert<br />

in einem praktischen Rucksack. Dieser Safety Bag kann auch ohne Sicherheitsschuhe bestellt werden.<br />

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BILDUNG<br />

Lehrgang zum Automobil-Verkaufsberater mit eidg. Fachausweis und Basisseminar<br />

Verkaufsberater sind gesucht<br />

Automobil-Verkaufsberater/-innen sind umfassend informierte und flexible Ansprechpartner für eine anspruchsvolle<br />

Kundschaft. Die deutschsprachigen Lehrgänge werden in Bern und Winterthur angeboten, das Basisseminar<br />

wird auf Französisch in Paudex unterrichtet. Arjeta Sulejmani (AGVS)<br />

Qualifizierte Automobil-Verkaufsberater braucht es heute und in Zukunft<br />

<strong>–</strong> sie sind gefragte Mitarbeiter. Auch wenn sich die Kunden immer<br />

häufiger im Internet informieren, wollen sie weiterhin kompetent<br />

beraten werden. Online-Anfragen müssen korrekt und innert kurzer<br />

Frist beantwortet werden. So können die immer anforderungsreicheren<br />

persönlichen Kundenkontakte und Beziehungen aufrechterhalten<br />

oder sogar ausgebaut werden.<br />

Verkaufsberater sind gefordert. Sie wirken als Mobilitäts- und Finanzberater<br />

in einer Person. Eine persönliche Weiterbildung ist deshalb unabdingbar.<br />

Der AGVS bietet seit über 15 Jahren eine bewährte, berufsbegleitende<br />

Ausbildung zum Automobil-Verkaufsberater an. Aufgrund<br />

der grossen Nachfrage und der besseren geografischen Abdeckung<br />

wird für die Deutschschweiz an der STFW in Winterthur seit letztem<br />

Jahr ein zweiter Lehrgang organisiert.<br />

Betriebswirtschaftliches Handwerk für den Verkaufsalltag<br />

Diese branchenspezifische Ausbildung unterstützt die Absolventen<br />

dabei, in der täglichen Arbeit verkaufs- und marktorientiert sowie betriebswirtschaftlich<br />

denken und handeln zu können.<br />

Die Ausbildung wird in acht Modulen angeboten, die einzeln abgeschlossen<br />

werden. Die Kompetenzbereiche umfassen Themen wie<br />

Verkaufspsychologie, Verkaufs kommuni kation, Recht und Versicherungen<br />

sowie Marketing. Sind alle Module erfolgreich bestanden,<br />

steht der Weg offen, sich mit der Berufsprüfung den Titel «Automobil-<br />

Verkaufs berater mit eidgenössischem Fachausweis» zu erwerben.<br />

Das Basisseminar für Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />

Das Basisseminar für Neueinsteiger im Automobilverkauf findet auf<br />

Deutsch vom 17. bis 28. August <strong>2020</strong> in der Mobilcity statt, auf Französisch<br />

vom 25. Januar bis 5. Februar 2021 in Paudex. <<br />

JETZT<br />

ANMELDEN!<br />

WEITERBILDUNG <strong>–</strong> Automobil-Verkaufsberater / Automobil-Verkaufsberaterin<br />

mit eidg. Fachausweis<br />

Voraussetzungen<br />

& Zulassungsbedingungen<br />

Zur Abschlussprüfung wird zugelassen, wer:<br />

a) das eidg. Fähigkeitszeugnis einer Grundbildung oder<br />

einen mindestens gleichwertigen anderen Ausweis besitzt;<br />

b) nach der Grundbildung mindestens zwei Jahre im Auto -<br />

mobilverkauf in der Schweiz tätig war oder ohne bestandenes<br />

Qualifikationsverfahren (Lehrabschlussprüfung)<br />

7 Jahre Praxis in der Schweiz, davon mindestens 4 Jahre<br />

im Automobilverkauf, nachweisen kann;<br />

c) den Nachweis über 8 Modulabschlüsse erbringen kann.<br />

Vorbehalten bleibt die fristgerechte Überweisung der<br />

Prüfungsgebühr.<br />

Dauer: drei Semester, berufsbegleitend<br />

Abschluss: «Automobil-Verkaufsberater/-in mit<br />

eidg. Fachausweis»<br />

Informationen und Kursort: Detaillierte Informationen zum<br />

Kompetenzbereiche<br />

im Überblick / Module<br />

Die Weiterbildung umfasst 8 Module. Jedes<br />

Modul wird durch eine Prüfung abgeschlossen<br />

und mit einem Attest bestätigt.<br />

1 Verkaufspsychologie und<br />

Persönlichkeitsschulung<br />

2 Verkaufsmethodik und<br />

Verkaufskommunikation<br />

3 Administration und Informatik<br />

4 Arbeits- und Betriebsorganisation /<br />

Occasionshandel<br />

5 Rechnungswesen<br />

6 Recht und Versicherungen<br />

7 Verkaufsbezogene Produktekenntnisse<br />

8 Marketingpraxis und Automobilmarkt<br />

Basisseminar für Automobil-<br />

Verkaufsberater/-innen<br />

Das Basisseminar vermittelt Neueinsteigern<br />

und Neueinsteigerinnen die<br />

notwendigen Grundkenntnisse für den<br />

Automobilverkauf.<br />

Kursdaten: 17. bis 28. August <strong>2020</strong><br />

Zeit: 10 Kurstage, jeweils 8.30 bis 17.00 Uhr<br />

Kursort: Mobilcity, Wölflistrasse 5, 3006<br />

Bern<br />

Lehrgang finden Sie auf der Internetseite des AGVS:<br />

www.agvs-upsa.ch, «Berufsbildung», «Höhere<br />

Berufsbildung»<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

Höhere Fachprüfung (HFP):<br />

Diplomierter Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Anmeldung und weitere Informationen<br />

agvs-upsa.ch Rubrik Berufsbildung/AGVS<br />

Business Academy<br />

Automobil-Verkaufsberater /<br />

Automobil-Verkaufsberaterin mit eidg. Fachausweis<br />

Kenner der Kundenbedürfnisse. Automobil-Verkaufsberater/-innen sind umfassend informierte,<br />

flexible Ansprechpartner für eine immer anspruchsvoller werdende Kundschaft.<br />

Durch ihr freundliches, kompetentes Auftreten schafft diese Fachperson Vertrauen und<br />

zufriedene Kunden. Dank einem ausgeprägten Team-Geist kommuniziert sie sicher und<br />

kompetent. Voraussetzung sind umfangreiche Produktekenntnisse der jeweiligen Marke.<br />

Auch in rechtlichen wie versicherungstechnischen Fragen kennen Verkaufsberater/-innen<br />

sich dank der Weiterbildung aus und bieten den Kunden optimale Lösungen an <strong>–</strong> als<br />

Mobilitäts- und Finanzberater in einer Person. Zu den Aufgaben kann es auch gehören,<br />

Ausstellungen und Events zu organisieren oder ein neues Produkt zu lancieren. Umfangreiche<br />

Marketingkenntnisse helfen dabei.<br />

Lehrgang zum Automobil-<br />

Verkaufsberater mit eidg. FA<br />

Infoveranstaltungen in Bern:<br />

Donnerstag, 25. Juni <strong>2020</strong><br />

Auskünfte zur Weiterbildung<br />

AGVS/UPSA<br />

Wölflistrasse 5, Postfach 64, 3000 Bern 22<br />

Telefon 031 307 15 15, Fax 031 307 15 16<br />

info@agvs-upsa.ch, www.agvs-upsa.ch<br />

Anmeldungen: autoberufe.ch/de/<br />

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Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />

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Start Lehrgänge (drei Semester):<br />

Mittwoch, 26. August <strong>2020</strong>,<br />

Mobilcity, Bern (d)<br />

Dienstag, 18. August <strong>2020</strong>,<br />

STFW, Winterthur (d)<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>59


FOKUS TECHNIK<br />

Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation<br />

Warnung vor noch nicht<br />

Sichtbarem<br />

In der Pandemiezeit reduzierte sich der Pendlerverkehr massiv. Ansonsten staut sich der Individualverkehr an<br />

neuralgischen Verkehrspunkten teils massiv. Mit der Car-to-X-Kommunikation wollen die Hersteller nicht nur Staus<br />

besser umfahren oder vermeiden helfen. Im Fokus sind auch blitzschnelle Informationen über Baustellen, nahende<br />

Rettungsfahrzeuge oder Stauenden, um die Sicherheit zu erhöhen und Unfälle zu vermeiden. Andreas Senger<br />

C2C- und C2X-Kommunikation wird künftig für noch mehr Sicherheit auf der Strasse sorgen. Während VW im Golf 8 den pWLAN-Standard serienmässig anbietet, sind andere<br />

OEM noch am Zögern. (Bild: Volkswagen)<br />

Seit Jahren wird in der Automobilbranche diskutiert,<br />

welche Kommunikationsplattform<br />

für die C2C- (Car-to-Car; Fahrzeug-zu-Fahrzeug-)<br />

oder C2X-Kommunikation (Car-to-X;<br />

Fahrzeug-zu-Infrastruktur) sinnvollerweise<br />

zum Zuge kommt. Während das Mobilfunknetz<br />

den Vorteil bietet, dass bei optimaler<br />

Netzabdeckung kontinuierlich eine Datenverbindung<br />

gewährleistet ist (von Funkzelle<br />

zu Funkzelle), ist beim WLAN (Wireless Local<br />

Area Network) durch Ein- und Ausloggen von<br />

einer zur nächsten Empfangsantenne mit<br />

Unterbrüchen zu rechnen.<br />

Der Funkstandard pWLAN, oder besser bekannt<br />

unter der Bezeichnung IEEE 802.11p,<br />

ist seit 2010 normiert. Er funkt auf einer<br />

Frequenz von 5,9 GHz und die Reichweite<br />

beträgt bis zu 800 Meter. Im Gegensatz zum<br />

WLAN zuhause funkt der Transceiver kontinuierlich<br />

Informationen und empfängt Daten<br />

von anderen Geräten. Die Fahrzeuge können<br />

so untereinander oder mit der Infrastruktur<br />

(Ampeln usw.) direkt kommunizieren ohne<br />

Internetanbindung.<br />

Die Mobilfunkverbindung erlaubt die zusätzliche<br />

Kommunikation mit dem Internet. Die<br />

Mobilfunkalternative heisst 3GPP Cellular<br />

Vehicle-to-Everything (V-V-to-X). Sie basiert<br />

grundsätzlich auf dem 3G-Mobilfunkstandart.<br />

Die aktuelle Version ist 5G und bietet entsprechend<br />

eine viel kürzere Latenzzeit (Dauer<br />

von Anfrage bis Antwort). Insbesondere amerikanische<br />

und asiatische Hersteller haben<br />

bisher auf die Mobilfunkverbindung gesetzt.<br />

In Europa herrscht Uneinigkeit.<br />

Während sich Volkswagen auf den pWLAN-<br />

Standard fokussiert und diesen im Golf 8<br />

serienmässig einsetzt, votieren die anderen<br />

deutschen Automobilhersteller tendenziell<br />

für die Mobilfunklösung. Da der Golf 8<br />

serienmässig vom Band läuft und auch der ID.3<br />

die pWLAN-Technologie an Bord haben wird,<br />

ist eine Grundvoraussetzung für den Entscheid,<br />

ob pWLAN oder 3GPP erfüllt: Je mehr<br />

Fahrzeuge auf der Strasse mit dem einen oder<br />

anderen Standard versehen sind, desto besser<br />

wird die Warnung und damit der Service des<br />

Dienstanbieters/Fahrzeugherstellers.<br />

Der ADAC hat die V2V-Technolgie in Praxis<br />

tests untersucht und stellt dem Golf 8 ein<br />

gutes Zeugnis aus. In acht verschiedenen Gefahrensituationen<br />

wurde der aktuelle VW<br />

Golf geprüft und in jeder Fahr- und Gefahrensituation<br />

hat die Technik einwandfrei<br />

funktioniert. Jetzt liegt es an den anderen<br />

Automobilherstellern, der Technologie zum<br />

Durchbruch zu verhelfen.<br />

Die C2C-Technologie wird in den kommenden<br />

Jahren rasch umgesetzt. Wünschenswert<br />

ist, dass Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr,<br />

Polizei und Rettungsdienst mit der Technik<br />

ausgestattet werden. Damit könnte auch<br />

die Fahrt zum Einsatzort sicherer gestaltet<br />

werden und die Verkehrsteilnehmer könnten<br />

frühzeitig Platz (Rettungsgasse) machen. Der<br />

Durchbruch für die C2X-Technologie wird<br />

noch einige Jahre dauern. Erst wenn die Infrastruktur<br />

wie Ampeln usw. mit der Hardware<br />

versehen und eine Leitsoftware vorhanden<br />

ist, wird der Dienst funktionieren. <<br />

60<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK & UMWELT<br />

Altreifenentsorgung<br />

So werden alte Reifen<br />

richtig entsorgt<br />

Wenn in den kommenden Wochen der Wechsel von Winter- auf Sommerpneus ansteht, haben viele Reifen das<br />

Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Der AGVS empfiehlt seinen Mitgliedern für die korrekte Entsorgung Firmen, die<br />

sich darauf spezialisiert haben. André Bissegger<br />

Rund um Ostern beginnt für viele Garagisten die<br />

hektische Zeit der Reifenwechsel. Viele Winterreifen<br />

haben mit dem Termin in der Garage ihr<br />

Lebensende erreicht. Bis dann hat jeder von<br />

ihnen eine Strecke von durchschnittlich rund<br />

40 000 Kilometern zurückgelegt. Für die Automobilistinnen<br />

und Automobilisten respektive<br />

die Garagisten kommt damit der Moment der<br />

korrekten Altreifenentsorgung. Mit der Zunahme<br />

der E-Fahrzeuge auf Schweizer Strassen,<br />

die einen grösseren Pneu-Verschleiss haben,<br />

dürfte sich das Rad der Altreifenentsorgung in<br />

Zukunft sogar noch etwas schneller drehen.<br />

Die Reifen gehören gemäss der Verordnung<br />

über den Verkehr mit Abfällen (VeVA) zur<br />

Kategorie der «anderen kontrollpflichtigen<br />

Abfälle». Der Grund: Sie bestehen aus<br />

synthetischem oder natürlichem Kautschuk<br />

mit Russ und Siliziumoxid sowie Stahl<br />

und Gewebe. Vor allem aber wegen Zusatzstoffen<br />

wie Zink, Blei und Schwefel entsteht<br />

bei einer unsachgemässen Lagerung oder Entsorgung<br />

der Altreifen ein grosses Umweltrisiko<br />

für Oberflächengewässer, Grundwasser<br />

und Böden.<br />

Zwar gibt es noch die Möglichkeit, die Altreifen<br />

als Occasionsware zu exportieren <strong>–</strong> allerdings<br />

nur, wenn sie die in der Schweiz vorgeschriebene<br />

Mindestprofiltiefe von mindestens 1,6 mm<br />

aufweisen. Sonst gelten sie als Abfall, der nur<br />

mit einer Bewilligung des Bundesamtes für Umwelt<br />

(Bafu) exportiert werden darf.<br />

Garagisten und Reifenfachhändler dürfen ihre<br />

Altreifen zudem nur an Entsorger abgeben, die<br />

über eine entsprechende Empfängerbewilligung<br />

verfügen. Dies lässt sich am einfachsten über<br />

die sogenannte VeVA-Nummer des Altreifenentsorgers<br />

verifizieren. Die Nummern sind in<br />

einem Online-Verzeichnis zusammen mit den<br />

für den jeweiligen Betrieb bewilligten Abfallarten<br />

aufgeführt. Der AGVS empfiehlt seinen<br />

Mitgliedern, die Altreifenentsorgungsfirmen in<br />

der Tabelle zu nutzen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

veva-online.admin.ch<br />

Änderungen bei Entsorgung<br />

von Batterien<br />

Das Eidgenössische Departement<br />

für Umwelt, Verkehr, Energie und<br />

Kommunikation (Uvek) hat per 1. Januar<br />

<strong>2020</strong> die Höhe der vorgezogenen Entsorgungsgebühr<br />

für Batterien angepasst.<br />

Die Gebühr beträgt für gebührenbelastete<br />

Lithium-Ionen-Fahrzeugbatterien neu 1.60<br />

Franken/kg. Für gebührenbelastete bleihaltige<br />

Fahrzeug- und Industriebatterien<br />

werden 0.50 Franken/kg fällig. Die übrigen<br />

gebührenbelasteten Fahrzeugbatterien<br />

kosten 3.20 Franken/kg.<br />

Firma Ortschaft Telefon Website<br />

AABA AG 5620 Bremgarten 079 207 86 61 aaba.ch<br />

Agir AG 8910 Affoltern a. Albis 044 762 44 88 agir.biz<br />

Eurogomma GmbH 3072 Ostermundigen 031 731 22 55 eurogomma.ch<br />

Esa 3401 Burgdorf 034 439 02 04 esa.ch<br />

G. Marelli AG 4127 Birsfelden 061 311 61 07 marelli.ch<br />

Häfeli-Brügger AG 5313 Klingnau 056 267 55 55 haefeli-bruegger.ch<br />

Jura-Cement-Fabriken AG 5103 Wildegg 062 887 76 66 juracement.ch<br />

PM Ecorecycling SA 6850 Mendrisio 091 630 27 40 pmecorecycling.ch<br />

Rizzi Giorgio Sagl 6593 Cadenazzo 027 458 38 52 rizzigiorgio.ch<br />

Rubbertec AG 5053 Staffelbach 062 739 20 15 rubbertec.ch<br />

Zimmermann Umweltlogistik AG 6374 Buochs 041 624 91 94 zimgroup.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>61


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Corona-Krise<br />

Swiss Automotive Show<br />

auf 2021 verschoben<br />

Das nächste Opfer der Corona-Pandemie: Die Swiss Automotive Show <strong>2020</strong> kann nicht stattfinden. Sébastien<br />

Moix, Marketingdirektor der SAG, muss die fünfte <strong>Ausgabe</strong> der SAS auf 2021 verschieben. Sandro Compagno<br />

Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr kann die SAS <strong>2020</strong><br />

wegen der Coronavirus-Pandemie nicht stattfinden.<br />

«Es gab keine Alternative», sagt der Organisator der mittlerweile<br />

grössten Schweizer Fachmesse der Zulieferbranche. 170 Aussteller<br />

mit 250 Marken hätten ihre Produkte und Dienstleistungen am<br />

28. und 29. August im Forum Fribourg präsentieren wollen. Die<br />

Organisatoren rechneten mit rund 8000 Besucherinnen und Besuchern<br />

<strong>–</strong> samt und sonders Fachleute aus dem Autogewerbe.<br />

Die SAS hat sich in den vier Jahren ihres Bestehens aus der<br />

kleinen Hausmesse der Swiss Automotive Group (SAG) zu einem<br />

wichtigen Branchentreffpunkt entwickelt. Sie ist eine Plattform<br />

für den Austausch von Informationen, zur Pflege der persönlichen<br />

Kontakte und dank des attraktiven Rahmenprogramms auch ein<br />

gesellschaftlicher Anlass für die ganze Branche. Denn gerade in<br />

digitalen Zeiten sind Offline-Kontakte wie an einer Fachmesse von<br />

unschätzbarem Wert.<br />

Oder waren es <strong>–</strong> bis zu Corona und den Folgen wie «Social<br />

Distancing». Die Absage sei ihm nicht leichtgefallen, sagt Sébastien<br />

Moix. Aber sie sei aus drei Gründen unausweichlich: «Erstens<br />

gehen wir nicht davon aus, dass Grossveranstaltungen Ende August<br />

schon wieder möglich sind. Zweitens sind unsere Lieferanten von<br />

der Krise sehr stark betroffen. 90 Prozent der Werke standen im<br />

März und April still. Gerade für unsere Lieferanten aus Italien<br />

ist die Teilnahme an einer Messe mit ihren Kosten aktuell kein<br />

Thema. Und drittens stellen wir uns die Frage, wie unsere Kunden<br />

reagieren.‹Social Distancing› ist in den Köpfen der Menschen und<br />

wird noch eine Weile darin bleiben: Sind die Menschen Ende<br />

August schon wieder bereit für eine Messe mit Ausstellern aus<br />

ganz Europa und Besuchern aus der ganzen Schweiz?»<br />

2021 will Sébastien Moix die Erfolgsgeschichte SAS um ein weiteres<br />

Kapitel ergänzen. Der Termin ist noch nicht fixiert, dürfte aber<br />

wieder Ende August oder Anfang September sein. Klar ist, dass<br />

dem Schweizer Auto-Jahr <strong>2020</strong> nach der Absage des Auto-Salons<br />

im März ein zweiter Eckpfeiler fehlen wird. <<br />

ESA-GV findet schriftlich statt<br />

Weitere Infos unter:<br />

sag-ag.ch<br />

Die traditionelle ESA-GV in Interlaken kann dieses Jahr nicht stattfinden.<br />

Aufgrund der Corona-Krise und des Verbots von öffentlichen und<br />

privaten Veranstaltungen findet die Generalversammlung am 14. <strong>Mai</strong><br />

auf schriftlichem Weg statt.<br />

Die ESA unterrichtete ihre Mitinhaberinnen und Mitinhaber Anfang<br />

April von der Absage der traditionell im Kursaal Interlaken stattfindenden<br />

Generalversammlung. «Ausserordentliche Situationen erfordern<br />

besondere Massnahmen», schreibt die ESA. Die Absage ist umso<br />

bedauerlicher, weil die ESA dieses Jahr ihr 90-jähriges Bestehen<br />

feiert und dieses Jubiläum auch an der GV begehen wollte. Rechtlich<br />

ändert sich durch die Absage des «physischen» Anlasses am 14. <strong>Mai</strong><br />

im Berner Oberland nichts. Die Genossenschafter erhielten sämtliche<br />

erforderlichen Unterlagen im Laufe des Aprils per Post und können ihre<br />

Meinung schriftlich äussern.<br />

Weitere Infos unter:<br />

esa.ch<br />

62<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Interview Claudio Binder<br />

«Das Zwischenmenschliche bleibt<br />

ein Schlüsselelement für den Erfolg»<br />

Benzin im Blut: Claudio Binder<br />

in seinem Plymouth Satellite<br />

Cabriolet aus dem Jahr 1965.<br />

(Bild: dream-cars.ch)<br />

Geplant war eine Abschiedsparty im grossen Stil. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde es ein stiller Abgang.<br />

Nach 40 Jahren im Autogewerbe verabschiedet sich Claudio Binder (bald 64), langjähriger Geschäftsführer von<br />

Technomag und später von Derendinger, in den (Un-)Ruhestand. Sandro Compagno<br />

Herr Binder, mit welchen Gedanken und Gefühlen verabschieden Sie<br />

sich nach mehr als 20 Jahren bei Bosal und fast 20 Jahren bei Métraux<br />

Services respektive der Swiss Automotive Group aus dem Autogewerbe?<br />

Claudio Binder: Es ist eigenartig. Ich hatte im März viel aus dem<br />

Homeoffice gearbeitet und ging am 30. und 31. März ins Büro. Ich<br />

musste diverse Unterlagen und die letzten Pendenzen übergeben, zudem<br />

musste auch das Büro abschliessend geräumt werden. Durch die<br />

Corona-Pandemie waren die Büros ziemlich verwaist. Alles lief auf<br />

Distanz ab. Auch die geplante Abschiedsparty fiel ins Wasser <strong>–</strong> ich<br />

hoffe sehr, dass ich diese bald nachholen und mich gebührend von<br />

lieb gewonnenen Kolleginnen und Kollegen verabschieden kann.<br />

Was werden Sie vermissen?<br />

Ich habe viele wunderbare Menschen kennengelernt und hatte das<br />

Glück, in einer Branche tätig zu sein, die mich begeistert. Zudem<br />

konnte ich sehr viele Kontakte pflegen, was ich als kommunikativer<br />

Mensch sehr geschätzt habe. Wahrscheinlich ist es das, was ich am<br />

meisten vermissen werde.<br />

Wird man Sie an Branchenanlässen noch sehen oder ist das<br />

Thema für Sie erledigt?<br />

Für mich wird das Thema Autobranche nie erledigt sein. Ich liebe<br />

diese Branche. Zudem wurde ich bereits von verschiedenen Unternehmen<br />

angefragt, ob ich ihnen meine Erfahrungen und mein Beziehungsnetz<br />

zur Verfügung stellen kann. Ich habe dafür eigens eine<br />

Einzelfirma gegründet und werde auf Mandatsbasis spannende Aufgaben<br />

übernehmen. Was aber auch sicher ist: Ich will nicht mehr zu<br />

100 Prozent tätig sein. Zudem wird man mich am einen oder anderen<br />

Oldtimer-Anlass antreffen. Ich besitze einen Plymouth Satellite Cabriolet<br />

aus dem Jahr 1965 und einen Jaguar XJ6, 4.2 Serie 2 von 1975,<br />

auch ein sehr schöner Klassiker.<br />

Wenn Sie Ihre Karriere Revue passieren lassen: Was hat sich in den<br />

letzten 40 Jahren am stärksten verändert?<br />

Auf einen einzigen Aspekt möchte ich mich nicht festlegen. Da sind<br />

einerseits die Anstrengungen der Fahrzeughersteller, die Fahrzeughalter<br />

auch nach dem Autokauf mit langjährigen Garantien und sogenannten<br />

Gratis-Services zu halten. Das erhöht den Druck auf die<br />

freien Werkstätten. Weiter wird der Zugang zu technischen Diagnose-,<br />

Service und Wartungsdaten sowie zu den OEM-Portalen schwieriger.<br />

Ein grosser Schritt war auch der Zusammenschluss der Métraux<br />

Services mit der Derendinger-Gruppe im Jahr 2009.<br />

Und was ist gleichgeblieben?<br />

Viele Geschäfte sind nach wie vor Beziehungsgeschäfte. Das Zwischenmenschliche<br />

ist auch in der Welt der Digitalisierung immer<br />

noch ein Schlüsselelement für den Erfolg.<br />

Würden Sie sich heute wieder für das Autogewerbe entscheiden?<br />

Ja, selbstverständlich. Die Mobilität ist ein Grundbedürfnis der heutigen<br />

Gesellschaft. Wenn man hört und sieht, was alles entwickelt<br />

wird, kann man sich gut vorstellen, dass sich einige neue Berufe in der<br />

Automobilbranche stark entwickeln werden. Auch die neuen Technologien<br />

müssen gewartet und die zukünftigen Mobilitätsmodelle<br />

entwickelt, organisiert und koordiniert werden.<br />

Gibt es einen Rat, den Sie den Schweizer Garagisten mit auf den<br />

Weg geben wollen?<br />

Bleiben Sie am Ball. Bilden Sie sich weiter, nehmen Sie die neuen Veränderungen<br />

an und passen Sie sich den neuen Marktgegebenheiten<br />

an. Die Mobilitätsbranche ist eine Branche mit Zukunft. Die Garagisten,<br />

die die Veränderungen aktiv angehen und sich den neuen Herausforderungen<br />

stellen, werden zu den Siegern gehören. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>63


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

AGVS-Bezugsquellenverzeichnis<br />

Im AGVS-Bezugsquellenverzeichnis präsentieren führende Zulieferbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden die 4000 AGVS-Mitglieder,<br />

Garagen und betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten, sowie weitere 8000 Autowerkstätten in der Schweiz hier<br />

vieles, was sie in ihrem betrieblichen Alltag benötigen. Die folgenden Firmen empfehlen sich Ihnen als Partner<br />

des Schweizer Autogewerbes.<br />

1. Werkstatteinrichtungen<br />

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3. Autozubehör & Tuning<br />

2. Werkzeuge & Geräte<br />

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66<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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Suva<br />

Eine gute Wahl: Die Unternehmerversicherung<br />

der Suva<br />

Ein Unfall kann Selbstständigerwerbende in ihrer Existenz bedrohen. Die Unternehmerversicherung der Suva<br />

bietet einen ausgezeichneten Schutz bei Unfällen und Berufskrankheiten. Dank ihr kann Markus Dittli wieder<br />

optimistisch in die Zukunft schauen.<br />

Es war ein Grümpelturnier wie so viele in der<br />

Schweiz. Garagier Markus Dittli aus Edlibach<br />

ZG half als Torhüter bei der Mannschaft von<br />

Freunden aus. «Die Teilnahme hat Tradition<br />

<strong>–</strong> und ich machte das ja immer gerne», erzählt<br />

Dittli rückblickend. Während des dritten<br />

Spiels war das «Grümpi» für ihn aber plötzlich<br />

vorbei. Beim Abwehren eines Balls knickte<br />

ihm die linke Hand nach hinten. Die Hand<br />

schwoll an, Sanitäter legten Eis auf, und Dittli<br />

meinte, dass er sich «die Hand halt einfach<br />

stark verstaucht» habe.<br />

Er irrte sich. Als die Schmerzen auch nach<br />

drei Wochen nicht zurückgingen, ging Markus<br />

Dittli zum Arzt. Die Diagnose: Bruch des<br />

Handgelenks. Immerhin musste er die Hand<br />

nicht operieren lassen, und dank einer Schiene<br />

verheilte die Sache mit etwas Geduld dann<br />

doch noch gut.<br />

«Wer ein eigenes Geschäft führt, ist natürlich<br />

froh, wenn in einem solchen Fall eine<br />

Versicherung unter die Arme greift», erzählt<br />

Dittli. «Denn meine beiden Angestellten<br />

konnten meinen Ausfall natürlich nicht vollends<br />

kompensieren.» Heute ist Markus Dittli<br />

wieder fit und voller Energie in seinem Betrieb<br />

tätig. Und er weiss, dass sich die Unternehmerversicherung<br />

der Suva absolut lohnt.<br />

Markus Dittli, warum haben Sie sich gerade<br />

für die Unternehmerversicherung der Suva<br />

entschieden?<br />

Ich wollte eigentlich schon vor Jahren zur<br />

Suva, landete dann aber bei einem anderen<br />

Versicherer. Dort lief es nach einem Unfall gar<br />

nicht gut. Ich hatte stets das Gefühl, möglichst<br />

weitergeleitet zu werden. Einfach so, dass sich<br />

niemand richtig zuständig fühlte für mich.<br />

Danach wechselte ich ganz bewusst zur Suva.<br />

sehr unkompliziert. Ich erhielt ohne Probleme<br />

mein Taggeld, die nötige Ergotherapie wurde<br />

übernommen und die Verantwortlichen der<br />

Suva unterstützten mich, wo sie konnten.<br />

Auch deshalb konnten Sie recht bald in den<br />

Betrieb zurückkehren?<br />

Ja, am Anfang war ich zu 100 % arbeitsunfähig,<br />

danach kehrte ich schrittweise zurück.<br />

Ich konnte mein Pensum im eigenen Betrieb<br />

also langsam wieder steigern. So wurde auch<br />

meine verletzte Hand nicht zu stark wieder<br />

belastet.<br />

Was hat Sie besonders gefreut?<br />

Ich bin ja sonst nicht der Schnellste, was Lob<br />

angeht <strong>–</strong> erst recht bei Versicherungen (lacht).<br />

Aber ich kann die Unternehmerversicherung<br />

wirklich nur weiterempfehlen! Es hat alles<br />

prima geklappt. <<br />

Dennoch fiel Markus Dittli während gut eineinhalb<br />

Monaten aus. Während dieser Zeit<br />

hat die Unternehmerversicherung der Suva<br />

ein Taggeld in der Höhe von 80 % seines versicherten<br />

Verdiensts an Dittli ausbezahlt.<br />

Wie wurden Sie nach Ihrem Unfall durch die<br />

Unternehmerversicherung betreut?<br />

Sehr gut, wirklich. Kurz nach dem Unfall<br />

fragte man per Telefon nach, wie es mir geht<br />

und was an Behandlungen ansteht. Alles lief<br />

Bessere Leistungen <strong>–</strong> mehr<br />

Sicherheit<br />

Die Unternehmerversicherung der Suva<br />

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geht als die Angebote der privaten Versicherer<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>67


NUTZFAHRZEUGE<br />

Nutzfahrzeugmarkt<br />

Corona-Krise trifft<br />

Nutzfahrzeugmarkt mit Verzögerung<br />

Der Nutzfahrzeugmarkt der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein ist im ersten Quartal grösstenteils<br />

noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie verschont geblieben. Das zeigen die neuesten Zahlen<br />

von Auto-Schweiz.<br />

pd. Mit 9462 liegt die Zahl der neuen<br />

Nutzfahrzeuge fast auf Vorjahresniveau,<br />

das Minus von 1012 Einlösungen oder<br />

9,7 Prozent fällt relativ glimpflich aus.<br />

Durch den faktischen Bestellstopp im März<br />

und Produktionsschliessungen bei den Herstellern<br />

wird die Krise hier erst mit Verzögerung ab<br />

dem zweiten Quartal zu spüren sein <strong>–</strong> könnte<br />

aber dafür umso härter ausfallen.<br />

Sowohl die Expertengruppe des Bundes für<br />

Konjunkturprognosen als auch die Konjunkturforschungsstelle<br />

der ETH prognostizieren für<br />

das Jahr <strong>2020</strong> eine Coronavirus-Rezession. Die<br />

Auswirkungen der Pandemie werden auch am<br />

Schweizer Nutzfahrzeugmarkt nicht spurlos<br />

vorübergehen. Zahlreiche Unternehmen haben<br />

Fahrzeug-Beschaffungen auf unbestimmte Zeit<br />

verschoben, da das Ende der wirtschaftlichen<br />

Einschränkungen derzeit nicht absehbar ist.<br />

Diesen Trend haben die Nutzfahrzeugmitglieder<br />

von Auto-Schweiz im März bereits zu<br />

spüren bekommen.<br />

Die Corona-Pandemie verschonte im ersten Quartal den Nutzfahrzeugmarkt. Die Krise wird erst mit Verzögerung<br />

zu spüren sein.<br />

Die Immatrikulationszahlen des ersten Quartals<br />

sind nur bedingt aussagekräftig, denn der<br />

Markt hat noch von den relativ guten Monaten<br />

Januar und Februar profitiert. So steht bei den<br />

Personentransportfahrzeugen sogar ein Plus<br />

von 19,3 Prozent oder 249 auf 1542 Zulassungen<br />

zu Buche, getrieben von einem wachsenden<br />

Markt für Wohnmobile. Bei den schweren Nutzfahrzeugen<br />

über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht<br />

wurden in den ersten drei Monaten des Jahres<br />

976 Inverkehrsetzungen registriert, ein Minus<br />

zum Vorjahreszeitraum von 117 Einheiten oder<br />

10,7 Prozent. Bereits deutlicher spürbar ist die<br />

Krise bei den leichten Nutzfahrzeugen: Hier<br />

ging die Zahl der Immatrikulationen um 1144<br />

oder 14,1 Prozent auf 6944 zurück. Vor allem<br />

KMU verzichten in dieser unwägbaren Zeit<br />

verständlicherweise auf den Kauf neuer Lieferwagen<br />

oder anderer Transportvehikel.<br />

«Wir hören aus dem Markt, dass die Bestelleingänge<br />

im März fast vollständig eingebrochen<br />

sind. Alle Neu- oder Ersatzbeschaffungen,<br />

die nicht dringend nötig sind, werden derzeit<br />

zurückgestellt», konstatiert Auto-Schweiz-<br />

Mediensprecher Christoph Wolnik. Hinzu<br />

kämen die gestoppten Produktionen zahlreicher<br />

Fahrzeug-Hersteller, welche die<br />

Lieferungen innerhalb der nächsten Wochen<br />

wohl versiegen lassen würden. «Das ganze<br />

Ausmass der Krise werden wir erst im<br />

weiteren Jahresverlauf zu Gesicht bekommen.<br />

Wir müssen uns auf sehr negative Szenarien<br />

einstellen», fasst Christoph Wolnik die<br />

aktuelle Lage zusammen. Im Zentrum stehe<br />

aber derzeit die Erhaltung der Gesundheit<br />

und der Arbeitsplätze der über 225 000 Mitarbeitenden,<br />

die in der und für die Schweizer<br />

Fahrzeugbranche tätig sind.<br />

Zusammen mit den 55 452 Personenwagen<br />

wurden in den ersten drei Monaten des<br />

laufenden Jahres in der Schweiz und im<br />

Fürstentum Liechtenstein insgesamt 64 914<br />

neue Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt. Im<br />

Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres<br />

stellt dies einen Rückgang um 17 625 Neuimmatrikulationen<br />

oder 21,4 Prozent dar. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

auto.swiss<br />

68<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

AGVS-Delegiertenversammlung<br />

AGVS-DV nur schriftlich<br />

Der Bundesrat hat am 16. März <strong>2020</strong> die Situation in der Schweiz als «ausserordentliche Lage» eingestuft<br />

und Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung angeordnet. Das hat Auswirkungen auf die Delegiertenversammlung<br />

des AGVS vom 10. Juni <strong>2020</strong>.<br />

sco. Gemäss der zur Durchsetzung dieser Massnahmen erlassenen Covid-<br />

19-Verordnung 2 ist es unter anderem verboten, öffentliche oder private<br />

Veranstaltungen durchzuführen. Für Versammlungen von Gesellschaften<br />

enthält die Covid-19-Verordnung 2 Sondervor schriften, sodass die Stimmberechtigten<br />

ihre Rechte unter Einhaltung der Vorgaben des BAG betreffend<br />

Hygiene und sozialer Distanz wahrnehmen können. Der Veranstalter<br />

kann anordnen, dass die Stimmberechtigten ihre Rechte ausschliesslich auf<br />

schriftlichem Weg oder in elektronischer Form oder durch einen vom Veranstalter<br />

bezeichneten unabhängigen Stimmrechtsvertreter ausüben können.<br />

Dieses Verbot war ursprünglich mal bis zum 26. April <strong>2020</strong> terminiert,<br />

konnte aber verlängert werden. Der AGVS-Zentralvorstand hat<br />

deshalb Mitte April entschieden, kein Risiko einzugehen, und von<br />

dieser Sonder regelung Gebrauch zu machen.<br />

Die auf den 10. Juni <strong>2020</strong> angesetzte Delegiertenversammlung wird also nach<br />

den Vorschriften der Covid-19-Verordnung 2 durchgeführt. Die Delegier ten<br />

werden Gelegenheit erhalten, ihr Stimmrecht schriftlich auszuüben.<br />

Die DV findet somit, wie bisher geplant, am Mittwoch, 10. Juni <strong>2020</strong>, statt,<br />

jedoch in Bern und nicht in Saignelégier und leider unter Ausschluss von<br />

Delegierten und Gästen. Es werden nur diejenigen Personen teilnehmen,<br />

die minimal nötig sind, um die Versammlung zu leiten, die vorgängig abgegebenen<br />

Stimmen auszuwerten und ein Protokoll zu erstellen. <<br />

Statt im malerischen Jura findet die AGVS-DV vom 10. Juni schriftlich statt.


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Praxisgerecht, kompakt, branchenbezogen<br />

«BAZ <strong>–</strong> ein Erfolgsmodell<br />

gerüstet für die Zukunft»<br />

Seit 20 Jahren können die Betriebe bei der Umsetzung der EKAS-Richtlinie 6508 (Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz)<br />

auf die Hilfe der Branchenlösung für das Auto- und Zweiradgewerbe BAZ zählen. Geschäftsleiter<br />

Karl Baumann erklärt, weshalb es sich für Garagisten lohnt, der BAZ beizutreten, warum die Prävention immer<br />

wichtiger wird und in welchem Zustand er die BAZ seiner Nachfolge übergeben wird. Carla Stampfli<br />

Zum Erfolg eines Garagenbetriebs tragen<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz viel<br />

bei. Dies hat die Coronavirus-Pandemie wieder<br />

deutlich vor Augen geführt. Aber auch<br />

ungeachtet dessen, ist dem Thema die nötige<br />

Beachtung zu schenken. Schnell einmal wird<br />

eine falsche Bewegung gemacht, die Sicherheitskleidung<br />

vergessen oder in eine Stolperfalle<br />

getreten. Seit nunmehr 20 Jahren unterstützt<br />

die BAZ Betriebe, die Arbeitssicherheit<br />

und den Gesundheitsschutz im Arbeitsalltag<br />

umzusetzen. Neben dem AGVS sind auch Carrosserie<br />

Suisse, 2rad Schweiz, der Reifen-Verband<br />

der Schweiz RVS und der Swiss Automotive<br />

Aftermarket SAA Teil der BAZ. Karl<br />

Baumann, Geschäftsleiter der BAZ und beim<br />

AGVS verantwortlich für die Bereiche Arbeitssicherheit<br />

& Umwelt, war massgeblich an der<br />

Weiterentwicklung dieser Lösung beteiligt.<br />

Die BAZ unterstützt Betriebe bei der Umsetzung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes im Alltag. Laut<br />

Statistik haben BAZ-Betriebe weniger Unfälle.<br />

Herr Baumann, die BAZ wurde im Jahr 2000<br />

ins Leben gerufen. Wie wichtig war es damals,<br />

dass eine Branchenlösung für das Autound<br />

Zweiradgewerbe eingeführt wurde?<br />

Karl Baumann, BAZ-Geschäftsleiter: Sehr<br />

wichtig! Denn es macht keinen Sinn, wenn<br />

sich nahe stehende Branchen einzeln um Lösungen<br />

bemühen, die sich wiederum in ihrer<br />

Ausführung ähneln. Die Gründung der Branchenlösung<br />

war zwar mit Kosten verbunden,<br />

weil in allen Sparten der Partnerverbände eine<br />

Risikobeurteilung gemacht werden musste.<br />

Doch schlussendlich hat sich der Aufwand<br />

mehr als gelohnt.<br />

Inwiefern trug die BAZ zur Verbesserung<br />

der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />

in den Betrieben bei?<br />

Das ist eine schwierige Frage, zumal es in jedem<br />

Betrieb auf die Eigenverantwortung ankommt.<br />

Wir können unseren Mitgliedern<br />

lediglich unterstützende Massnahmen zur<br />

Verfügung stellen. Die Statistik zeigt aber,<br />

dass BAZ-Betriebe weniger Unfälle haben.<br />

Das heisst, für Garagisten lohnt es sich, der<br />

BAZ beizutreten?<br />

Und ob! Als Betrieb habe ich in der Schweiz<br />

die gesetzliche Verpflichtung, die EKAS Richtlinie<br />

6508 umzusetzen. Wenn ich mir vorstelle,<br />

dass ich nur schon alle Checklisten selbstständig<br />

an meine Werkstatt anpassen muss<br />

<strong>–</strong> das wäre für mich undenkbar. Mit einem<br />

Beitritt in die Branchenlösung des Auto- und<br />

Zweiradgewerbes wird mir alles Nötige zur<br />

Verfügung gestellt inklusive fachlichem Support.<br />

Kommt hinzu, dass es sich um eine der<br />

günstigsten Branchenlösungen handelt. Im<br />

Mitgliederbeitrag sind Schulungen für Kontaktpersonen<br />

für Arbeitssicherheit, die sogenannten<br />

KOPAS, Unterlagen, branchenspezifische<br />

Checklisten und Onlinetool bereits<br />

inbegriffen. Als AGVS-Mitglied profitiere<br />

ich ausserdem von 25 Prozent Preisnachlass.<br />

Selbstverständlich steht die BAZ auch allen<br />

anderen Betrieben offen!<br />

Wie bleiben die Mitgliederbetriebe in<br />

Bezug auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

auf dem Laufenden?<br />

Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass<br />

BAZ-Mitglieder immer auf dem aktuellen<br />

Stand sind <strong>–</strong> sei es in Bezug auf Gesetzesänderungen<br />

oder auch neue Hilfsmittel. Zum<br />

einen machen wir unsere Mitglieder via<br />

Newsletter aufmerksam. Dieser wird direkt<br />

an jede KOPAS gesendet. Zum anderen nutzen<br />

wir unsere Website safetyweb.ch, um Änderungen<br />

mitzuteilen.<br />

70<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

bei der Suva und dem Seco erlaubte, in diversen Arbeitsgruppen mitzuwirken.<br />

Am meisten berührt uns, dass die Menschen auf Anhieb<br />

wissen, woran sie sind, wenn sie von der BAZ hören. Diese Erfolge<br />

waren nur möglich dank der tollen Zusammenarbeit der gesamten<br />

BAZ-Geschäftsstelle, Manuela Jost und Arjeta Sulejmani, und mir.<br />

Karl Baumann,<br />

Geschäftsleiter BAZ.<br />

Die Online-Lösung «Asa-Control» wurde im vergangenen Jahr zu<br />

«Asa-Control <strong>2020</strong>» weiterentwickelt. Welche Vorteile bietet sie und<br />

wie sind die Rückmeldungen dazu?<br />

Die weiterentwickelte Lösung «Asa-Control <strong>2020</strong>» bietet viele Neuerungen:<br />

Nebst allen nötigen Dokumenten finden die User neu auch<br />

interaktive Formulare, die einfach und schnell auf die eigenen Bedürfnisse<br />

angepasst werden können. Alle bisherigen Betriebs- und Nutzerdaten<br />

sowie Funktionen bleiben erhalten. So erlaubt sie Mitgliedern,<br />

ihre Schulungen einfach und klar zu dokumentieren. Weitere Vorteile<br />

sind die Unterteilung in zehn Kapitel nach EKAS. Dies verbessert die<br />

Übersicht erheblich und die Bedienerfreundlichkeit für mobile Geräte<br />

wie Smartphone und iPad, Videoanleitungen und vieles mehr wurde<br />

erhöht. Seit der Einführung von «Asa-Control <strong>2020</strong>» im Dezember<br />

2019 haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten.<br />

Werden Sie als Branchenlösung auch kontrolliert?<br />

Ja, wir werden regelmässig alle fünf Jahre von der EKAS rezertifiziert.<br />

Wie die Betriebe müssen auch wir die zehn Elemente des ASA-<br />

Konzepts für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und<br />

der betrieblichen Gesundheitsförderung präsentieren. Weiter sind wir<br />

verpflichtet, unsere Unterlagen und Checklisten den neuen Anforderungen<br />

anzupassen.<br />

Ihre Nachfolge ist noch nicht geregelt. Was muss Ihre<br />

Nachfolge mitbringen?<br />

Schön wäre es, wenn meine Nachfolge auch aus einer Dienstleistungsbranche<br />

kommen würde, von Vorteil aus dem Auto-, Zweiradoder<br />

dem Carrosseriegewerbe. Dadurch würde sie oder er das nötige<br />

Verständnis für unsere Mitglieder aufbringen. Die Prävention der Mitarbeitenden<br />

ist ein sehr wichtiges Thema. Hierbei braucht es Feingefühl<br />

und Verständnis auf beiden Seiten. Weiter gefragt sind: berufliche<br />

Erfahrung in der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz,<br />

Teamfähigkeit, unternehmerisches Handeln sowie Deutsch- und<br />

Französisch-Kenntnisse in Wort und Schrift. Ein Abschluss als<br />

Sicherheitsfachmann/frau oder Spezialist ASGS mit eidgenössischem<br />

Fachausweis ist zwingend nötig.<br />

In welchem Zustand übergeben Sie die BAZ?<br />

Die Nachfolge übernimmt eine funktionstüchtige, anerkannte Branchenlösung<br />

mit fast 3000 Mitgliedern. Eine BAZ, die sich durch grosse<br />

Eigenverantwortung auszeichnet und den Kontakt mit der Branche<br />

und dem Netzwerk pflegt. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

safetyweb.ch<br />

Was glauben Sie, in welche Richtung wird sich der Bereich Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz weiterentwickeln?<br />

Die Prävention wird ein immer wichtigeres Thema für die Betriebe<br />

sein. Unsere Aufgaben wird es sein, den Inhabern und Betriebsleitern<br />

die präventiven Massnahmen aufzuzeigen. Wir müssen Ihnen mit verschiedenen<br />

Projekten klar machen, wie nutzenoptimierter und kostenreduzierter<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz in Handwerksbetrieben<br />

umgesetzt werden kann.<br />

Sie sind seit 2010 für die BAZ zuständig und treten Ende Jahr in den<br />

Ruhestand. Was war Ihr persönliches Highlight?<br />

Hier darf ich im Namen der BAZ-Geschäfts stelle unseren Vorgesetzten<br />

und den Trägerschaftsverbänden ein grosses Kränzchen winden.<br />

Sie liessen uns viele Freiheiten. Dadurch konnten wir die BAZ in den<br />

letzten zehn Jahren vom einfachen Schulungsanbieter zu einem geschätzten<br />

Kompetenzzentrum für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

ausbauen. Wir nutzten diese Jahre, um unsere Branchenlösung<br />

schweizweit bekannt zu machen. Dazu halfen uns der neue Auftritt<br />

mit einem eigenständigen Erscheinungsbild und unsere Online-Lösung<br />

«Asa-Control». Auf unsere Branchenlösung wurden nicht nur<br />

die Mitglieder der Trägerverbände aufmerksam. Auch die kantonalen<br />

Arbeitsinspektoren, die Suva, die EKAS und das Staatssekretariat<br />

für Wirtschaft (Seco) erkannten die Bemühungen der BAZ, was uns<br />

Ihr Spezialist in Getriebetechnik.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>71<br />

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VERBAND & SEKTIONEN<br />

Online-Buchungstools<br />

AGVS-Mitglieder profitieren<br />

von Kooperation mit Terminland<br />

Der AGVS ist mit Terminland, einem der führenden Anbieter für Online-Terminbuchungslösungen, eine<br />

Kooperation eingegangen. Die AGVS-Mitglieder können die Lizenz auch monatlich lösen <strong>–</strong> beispielsweise für<br />

die Zeit des Reifenwechsels.<br />

is/abi. Am «Tag der Schweizer Garagisten»<br />

<strong>2020</strong> präsentierte das Link-Institut eine<br />

Studie über das Online-Verhalten der verschiedenen<br />

Generationen. Dabei zeigte sich,<br />

dass jeder zweite Vertreter der «Generation<br />

Z», das sind die 10- bis 39-Jährigen, eine<br />

Online-Terminvereinbarungsmöglichkeit<br />

bei seinem Garagisten wünscht. Die AGVS-<br />

Kommission Service, Technik und Umwelt<br />

(KSTU), die sich nachhaltig mit dem Thema<br />

Online-Dienstleistungen auseinandersetzt,<br />

nahm sich dem Thema an und ging nun für<br />

die AGVS-Mitglieder eine Kooperation mit<br />

Terminland ein.<br />

Terminland überzeugte die KSTU neben der<br />

kostengünstigen Lösung, die beispielsweise<br />

zum Start als Reifen-Terminkalender eingesetzt<br />

werden kann, mit der Ausbaubarkeit<br />

des Tools. So kann es nach einer Erweiterung<br />

unter anderem auch für die Vereinbarung<br />

von Serviceterminen inklusive Ersatzwagen<br />

oder Neuwagenberatungen mit Probefahrt<br />

genutzt werden. Der Kalender wird in der<br />

Website der Garage integriert und das Layout<br />

ist individuell konfigurierbar. Kundinnen<br />

und Kunden erhalten zudem automatisch<br />

Terminbestätigungen und -erinnerungen per<br />

E-<strong>Mai</strong>l und SMS. Die Terminsynchronisation<br />

funktioniert mit Microsoft Exchange, Outlook,<br />

Apple iCal, IPhone und Android.<br />

David Schweizer von der P. Schweizer AG<br />

in Liestal bietet seinen Kunden schon<br />

länger digitale Hilfsmittel an <strong>–</strong> darunter das<br />

Online-Terminbuchungstool von Terminland<br />

für den Reifenwechsel. «Bereits heute<br />

buchen circa 40 Prozent unserer Kunden<br />

ihren Radwechseltermin online», erklärt<br />

das KSTU-Mitglied. «Es ist nicht nur für den<br />

Kunden sehr praktisch, den Termin zuhause<br />

buchen zu können. Auch für uns Garagisten<br />

Einfach zum Online-Terminvereinbarungstool: AGVS-Mitglieder profitieren von einer Kooperation mit Terminland.<br />

bietet das Tool viele Vorteile.» So könne die<br />

Präsenzzeit am Telefon reduziert werden.<br />

Dadurch habe man mehr Zeit für die Kundenbetreuung<br />

vor Ort.<br />

Das Online-Terminbuchungstool eignet sich<br />

für alle AGVS-Garagisten, unabhängig ihrer<br />

Grösse. Es geht nur um die Zielgruppe. Und<br />

die «Generation Z» bringt eine Internetaffinität<br />

mit, die Online-Dienstleistungen<br />

wie die Terminplanung für sie zur Selbstverständlichkeit<br />

macht: Die U40-Generation<br />

informiert sich hauptsächlich online und<br />

lässt sich durch Ratings oder Kommentare<br />

beeinflussen. Der AGVS empfiehlt daher<br />

seinen Mitgliedern, sich auf die digitale<br />

Kundschaft einzustellen. Es muss auch nicht<br />

immer der Geschäftsführer sein, der sich<br />

diesen Themen annimmt <strong>–</strong> vielleicht zeigt<br />

sich einer der Mitarbeiter affiner für die<br />

digitalen Herausforderungen.<br />

Damit der Aufwand für die AGVS-Mitglieder<br />

bei der Erstellung des Online-Terminkalenders<br />

möglichst tief gehalten werden<br />

kann, erstellt Terminland für jedes AGVS-<br />

Mitglied einen auf die Garage abgestimmten<br />

Terminkalender. Der Garagist muss dazu<br />

lediglich einen Fragebogen ausfüllen. Für die<br />

Terminkalender-Basislizenz bezahlen AGVS-<br />

Mitglieder monatlich rund 27 Franken, für<br />

jede weitere Lizenz 12 Franken pro Monat.<br />

Die Lizenz kann monatlich gelöst und bei<br />

Bedarf wieder deaktiviert werden. So sind<br />

die Kosten übersichtlich und gut kalkulierbar.<br />

Dies bietet sich beispielsweise gerade<br />

für die Reifenwechsel-Zeit an. Allerdings<br />

werden versierte Garagisten auch ausserhalb<br />

der Reifensaison nicht auf diese Dienstleistung<br />

für ihre Kunden verzichten wollen. <<br />

Interessierte AGVS-Mitglieder erhalten hier<br />

weitere Informationen:<br />

agvs-upsa.ch/de/node/28496<br />

72<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Autef GmbH<br />

autef.ch<br />

So wird man zum Experten für Elektromobilität<br />

pd. Wie funktioniert ein Batteriemanagementsystem?<br />

Diese<br />

und viele weitere technische<br />

Fragen rund um die Elektromobilität<br />

erörtert die Autef GmbH<br />

aus Reiden LU. Das Kurszentrum<br />

für Autotechnik kennt die<br />

Antworten und vermittelt sie in<br />

neuen Bildungsangeboten.<br />

Den Stein ins Rollen brachte<br />

eine Studienreise nach Montreal.<br />

In Nordamerika konzentriert<br />

man sich in der Aus- und<br />

Weiterbildung auf das, was für<br />

die Werkstattpraxis wesentlich<br />

ist. Autef transferiert die<br />

gewonnenen Erkenntnisse in die<br />

hiesige Bildungslandschaft und<br />

den Schweizer Markt. Neben<br />

diesem technisch-praktischen<br />

Ansatz geht es in den Kursen<br />

auch darum, Absolvierende<br />

in ihrem Selbstbewusstsein zu<br />

stärken. Die Weiterbildung<br />

macht nicht beim Absperrmaterial<br />

und der PSA Halt. Vielmehr<br />

gewinnen Teilnehmende mit<br />

eigenem Handanlegen einen<br />

vertieften Einblick in Konstruktion<br />

und Funktion. Zentral ist dabei<br />

das Lernen durch Entdecken,<br />

was den Berufsstolz stärkt. Im<br />

Kurs erkennen Absolvierende,<br />

dass sie die zukunftsweisende<br />

Technik begreifen und verstehen<br />

können.<br />

Als erster Partner wird eGarage<br />

die neuen Trainings von Autef<br />

übernehmen. Mit weiteren Firmen<br />

und Organisationen stehen<br />

die Weiterbildungsprofis aus<br />

Reiden in Kontakt. Nähere Informationen<br />

und Antworten auf<br />

die Frage, warum sich eine Teilnahme<br />

an den neuen Angeboten<br />

lohnt, sind bei egarage.ch oder<br />

direkt bei Autef erhältlich. <<br />

Mit Autef kann man zum Elektromobilitätsexperten werden.<br />

Hostettler Autotechnik AG<br />

autotechnik.ch<br />

TCS-Reifentest: mit dem Nexen N’Fera Sport sicher durch den Sommer<br />

pd. Der Nexen N’Fera Sport<br />

belegt beim alljährlichen<br />

TCS-Sommerreifentest einen<br />

Spitzenplatz und wird mit der<br />

Note «empfehlenswert» ausgezeichnet.<br />

Der Reifen in der<br />

Dimension 225/40 R18 überzeugt<br />

mit starken Leistungen auf<br />

trockener Fahrbahn, geringem<br />

Treibstoffverbrauch und wurde<br />

in der Kategorie «Verschleiss»<br />

mit der Bestnote ausgezeichnet.<br />

Mit dem starken Testergebnis<br />

beweist Nexen einmal mehr,<br />

dass Spitzenqualität nicht immer<br />

teuer sein muss.<br />

Auch auf nasser Fahrbahn<br />

braucht sich der N’Fera Sport<br />

nicht vor den meist deutlich<br />

teureren Konkurrenzprodukten<br />

zu verstecken.<br />

Der südkoreanische Reifenhersteller<br />

Nexen beweist mit dem<br />

Testergebnis einmal mehr die<br />

Spitzenqualität seiner Produkte.<br />

«Neben dem hervorragenden<br />

Leistungsniveau bietet der<br />

N’Fera Sport einen fairen Preis,<br />

mit dem er seine Konkurrenzprodukte<br />

um Wagenlängen<br />

hinter sich lässt», erklärt Patrik<br />

Spirig, Leiter Pneu-Service der<br />

Hostettler Autotechnik AG. Mit<br />

gutem Grund vertrauen weltweit<br />

führende Automobilhersteller<br />

wie Skoda, Seat, Fiat und<br />

Volkswagen in der Erstausrüstung<br />

auf die Reifen von Nexen<br />

Tire. «Denn Spitzenqualität<br />

muss nicht immer teuer sein»,<br />

schmunzelt Patrik Spirig. <<br />

Der Nexen N’Fera Sport belegte beim TCS-Sommerreifentest einen Spitzenplatz.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>73


UMFRAGE DES MONATS<br />

NOTKREDIT UND LOCKDOWN: WIE SCHLÄGT<br />

SICH DER BUNDESRAT IN DER CORONA-KRISE?<br />

Der Bundesrat hat am 16. März in der Schweiz einen<br />

Lockdown verfügt. Um die gebeutelten Unternehmen zu<br />

unterstützen, versprach er finanzielle Soforthilfe. Wie schlägt<br />

sich der Bundesrat? 46 % der Befragten sind der Ansicht,<br />

der Bundesrat habe alles richtig gemacht. 12 % fordern<br />

gar strengere Massnahmen. Demgegenüber finden 15 %, der<br />

Bundesrat übertreibe es völlig und 26 % sind einfach froh,<br />

wenn es vorbei ist.<br />

(Stand: 16. April <strong>2020</strong>)<br />

46%<br />

Sehr gut, er macht alles richtig!<br />

Ich bin einfach froh, wenn es vorbei ist.<br />

15%<br />

26%<br />

Er übertreibt es völlig!<br />

12%<br />

Wir brauchen noch strengere Massnahmen!<br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 6 <strong>–</strong> JUNI <strong>2020</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 4. Juni <strong>2020</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Garagenkonzepte im Fokus<br />

So funktionieren Garagenkonzepte und so<br />

können Garagisten von ihnen profitieren:<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> schaut sich auf dem Markt um.<br />

Herausforderung autonomes Fahren<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt den aktuellen Stand der<br />

Technik bei Fahrerassistenzsystemen FAS und<br />

beschreibt die Herausforderungen, die autonomes<br />

Fahren mit sich bringen.<br />

Die Auswirkungen des Coronavirus<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> hört sich bei Experten um, welche<br />

finanziellen Auswirkungen die Coronavirus-<br />

Pandemie auf das Schweizer Autogewerbe hat.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

92. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2019: 12760 Exemplare, davon 9664 in Deutsch, 3096 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

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Sinzig (si, Spezialgebiet Bildung), Raoul<br />

Studer (rst, Spezialgebiet Politik).<br />

Weitere Beiträge: Arjeta Sulejmani,<br />

Andreas Kohli<br />

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<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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