O+P Fluidtechnik 5/2020
O+P Fluidtechnik 5/2020
O+P Fluidtechnik 5/2020
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5445<br />
05 Mai <strong>2020</strong><br />
ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />
FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
TITELSTORY<br />
TESTEN, WAS „GEHT“<br />
Prüfanlagen für heiß, kalt und schmutzig<br />
KÄLTE<br />
HITZE<br />
VERSCHMUTZUNG<br />
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WISSEN,<br />
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FLUIDTECHNIK<br />
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FLUIDTECHNIK<br />
Sonderausgabe<br />
DAS AKTUELLE<br />
PRODUKTANGEBOT<br />
DER FLUIDTECHNIK<br />
FLUIDTECHNIK<br />
5445<br />
ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />
FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />
TITELSTORY<br />
28 I AX-KOLBENPUMPEN<br />
UND -MOTOREN<br />
Nachteile von Kolben-pumpen? Ausgemerzt!<br />
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❏ Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>O+P</strong>“ abonnieren<br />
Das Jahresabonnement umfasst 9 Ausgaben und kostet € 159,- (Ausland € 179,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />
erhalte ich den Bluetooth-Lautsprecher. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />
4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />
Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />
vertraglichen und vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung und Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich und beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />
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Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />
„<strong>O+P</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
BLEIBEN SIE GESUND!<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
wie geht es Ihnen? Ich hoffe, es geht Ihnen gut. Sind Sie gesund?<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Interessieren sich Ihre Kontakte momentan auch sehr für Ihre<br />
Gesundheit? Sei es als Grußformel in einer E-Mail oder als erste<br />
Frage in einem Telefonat. Immer mit dem Wunsch verbunden,<br />
dass die gute Gesundheit Ihnen auch weiterhin hold bleibt?<br />
Selten zuvor stand das Wohlbefinden des Gegenüber so sehr im<br />
Mittelpunkt wie es aktuell der Fall ist. Eine wie ich finde sehr<br />
schöne Nebenwirkung der aktuellen Corona-Krise, die uns<br />
hoffentlich auch nach der Pandemie erhalten bleibt.<br />
Momentan (Mitte April) sieht es danach aus, dass sich in<br />
Deutschland alles zum Guten wendet. Die Zahl der<br />
Neuerkrankten sinkt stetig, die der Gesundeten steigt. Eine<br />
Rückkehr zur Normalität, soweit möglich, rückt in greifbare<br />
Nähe. Sollte es irgendwann wieder „business-as-usual“ geben,<br />
bin ich gespannt, was wir als Gesellschaft aus der Krise<br />
mitnehmen. Mehr hierzu und den Auswirkungen auf Lehr- und<br />
Forschungsbetrieb durch den Corona-Virus können Sie ab Seite<br />
10 im Kommentar unserer Herausgeberin, Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />
Katharina Schmitz, lesen.<br />
Zuletzt bleibt mir, Ihnen zu wünschen, dass Sie mit Optimismus<br />
in die kommenden Wochen gehen. Ihre Redaktion der <strong>O+P</strong><br />
<strong>Fluidtechnik</strong> wird Sie auch in dieser schwierigen Zeit auf dem<br />
Laufenden halten - rund um Innovationen und Branchennews<br />
aus der <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Ihr<br />
Peter Becker<br />
p.becker@vfmz.de<br />
DAS IST<br />
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INHALT<br />
10<br />
18<br />
40<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 <strong>Fluidtechnik</strong> kann Leben retten<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
08 Andreas Laubsch: „Es gibt noch<br />
viel Nachholbedarf im Umgang<br />
mit Verbindungstechnik“<br />
KOMMENTAR<br />
10 <strong>O+P</strong>-Herausgeberin Univ.-Prof.<br />
Dr.-Ing. Katharina Schmitz zu<br />
den Herausforderungen für den<br />
Lehr- und Forschungsbetrieb im<br />
Maschinenbau aufgrund von<br />
SARS-CoV-2<br />
TITEL ÖLKONDITIONIERUNG<br />
12 Prüfanlagen für heiß, kalt und<br />
schmutzig<br />
DROSSELRÜCKSCHLAGVENTIL<br />
17 Downsizing für Profis: Drosselrückschlagventil<br />
mit minimaler<br />
Bauhöhe<br />
HYDRAULIKVENTILE<br />
18 Effizienz von Landmaschinen<br />
steigern<br />
STEUERUNGSTECHNIK<br />
22 Moderne Hydraulik in digitalen<br />
Netzwerken<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
INDUSTRIE 4.0<br />
38 Eine große Produktvielfalt für<br />
kundenspezifische Lösungen<br />
WINDKRAFT<br />
40 Kombination aus Condition- und<br />
Torque-Monitoring<br />
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DICHTUNGSTECHNIK<br />
26 Firmenportrait Kastas Sealing<br />
Technologies<br />
SERVICE<br />
03 Editorial<br />
42 Impressum<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
FEDERUNGSSYSTEM<br />
30 Komfort und Ergonomie dank<br />
flexibler Federung<br />
HYDRAULIKAGGREGAT<br />
32 Intelligente Hydraulikversorgung<br />
für die<br />
Automobilindustrie<br />
PORTRAIT<br />
34 Klaus Keßler − Ein Meister<br />
seines Fachs<br />
MATERIALBEARBEITUNG<br />
36 Hochleistungs-Zerspanung von<br />
Stahl-Schmiedeteilen<br />
TITELBILD<br />
INTEGRAL HYDRAULIK<br />
GmbH & Co. KG, Willich<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
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<strong>O+P</strong> IM INTERNET: www.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER: digital.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong>-REDAKTION: RAINER WESSELOWSKI,<br />
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WORLD OF INDUSTRIES: digital.world-of-industries.com<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />
Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />
Dr, Steffen Haack, Lohr a. M.<br />
Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />
Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />
Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />
Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />
Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />
Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />
Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />
Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />
Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />
Memmingen<br />
Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />
Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />
Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />
Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />
Der Vorsitzende und stellvertretende<br />
Vorsitzende des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA:<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />
NEUER VERKAUFSLEITER BEI<br />
ROTH HYDRAULICS<br />
Roth Hydraulics hat die<br />
Position der Verkaufsleitung<br />
neu besetzt. Der Spezialist<br />
für Hydrospeicher hat dafür<br />
seinen langjährigen<br />
Mitarbeiter Pierre Weigel<br />
eingesetzt. Er war zuletzt<br />
für den Vertrieb in Südeuropa<br />
und Amerika<br />
verantwortlich.<br />
Weigel bringt damit<br />
Erfahrung, Fach- und<br />
Branchenwissen für die<br />
Aufgabe mit. Frank Fuchs,<br />
Geschäftsführer des<br />
Unternehmens, erklärte: „Mit seiner Kompetenz, ausgeprägter<br />
Kundenorientierung und Verlässlichkeit kann er den Aufgabenstellungen<br />
hervorragend begegnen.“<br />
Roth Hydraulics bietet energieeffiziente Hydrospeicherlösungen<br />
für Technologien an, bei denen hydraulische Energie gespeichert<br />
oder gewandelt werden muss. Zum Einsatz kommen die fluidtechnischen<br />
Bauteile etwa in Energie- und Kraftwerkstechnik,<br />
Mobilhydraulik, Werkzeugmaschinen oder Öl- und Gastechnik.<br />
Roth Hydraulics War früher bekannt unter der vorherigen<br />
Firmierung Bolenz + Schäfer (BSD).<br />
www.roth-hydraulics.de<br />
KLEINHOLZ AUS GROSSEN BÄUMEN, WIR<br />
LIEFERN DIE STEUERUNG DAFÜR<br />
Hydraulische Systeme in mobilen Maschinen umfassen heute nicht nur einzelne<br />
Ventile, sondern zunehmend auch intelligente Elektronik- und Softwarelösungen.<br />
Die Steuerung von Prozessen im Dauerbetrieb erfordert eine ständige<br />
Nachjustierung und Optimierung. Die dafür notwendige Kontinuität, Zuverlässigkeit<br />
und Prozesssicherheit sind nicht nur für unsere Produkte und Dienstleistungen,<br />
sondern auch für uns als Unternehmen von zentraler Bedeutung.<br />
SOLUTIONS SINCE 1946<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 5
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
FLUIDTECHNIK KANN LEBEN RETTEN<br />
Durch die rasche Ausbreitung des Coronavirus<br />
steigt der weltweite Bedarf an Beatmungsgeräten<br />
für Intensivstationen in Krankenhäusern rasant.<br />
Auf diese Situation reagiert IMI Precision<br />
Engineering, ein führender Anbieter der Antriebsund<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>, mit der Erweiterung seiner<br />
Produktionskapazitäten in der Schweiz: Am<br />
Standort Palézieux werden die für die<br />
Beatmungsgeräte so wichtigen Flatprop-<br />
Proportionalventile der Marke IMI FAS gefertigt.<br />
Flatprop-Ventile steuern sehr niedrige bis sehr<br />
hohe Durchflüsse exakt und ermöglichen auf diese<br />
Weise eine höchst präzise Dosierung von Gasen<br />
und Gasgemischen. Diese Eigenschaften machen<br />
sie zu unverzichtbaren Komponenten in<br />
Beatmungsgeräten. Um der steigenden Nachfrage<br />
gerecht zu werden, wird die Produktion der Ventile<br />
nun erweitert.<br />
„Wir sind uns bewusst, dass unsere Ventile dazu<br />
beitragen, Leben zu retten“, so Martin Maas,<br />
Geschäftsführer des Unternehmensbereichs Fluid<br />
Technologies EMEA. „Umso wichtiger ist es deshalb,<br />
dass wir dem Druck standhalten, der bei der<br />
Bereitstellung von Beatmungsgeräten derzeit auf<br />
sämtlichen Teilen der Lieferkette lastet. Dank einer<br />
engen Zusammenarbeit mit den Herstellern dieser<br />
Geräte und des unermüdlichen Einsatzes unseres<br />
Teams sind wir zuversichtlich, die vor uns liegenden<br />
Herausforderungen bestmöglich zu meistern.“<br />
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6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
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VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Andreas Laubsch ist seit<br />
über 30 Jahren im Vertrieb<br />
beim Verbindungstechnik-<br />
Spezialisten Rauh-Hydraulik<br />
tätig. In dieser Zeit hat er viel<br />
auf den Weg gebracht und<br />
viel Kurioses gesehen. Einige<br />
Highlights verrät er uns<br />
in der <strong>O+P</strong> Lounge.<br />
Andreas Laubsch<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Herr Laubsch, stellen Sie sich bitte vor. Wie sind Sie zu Ihrer Position gekommen?<br />
1988 habe ich eine Lehre zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
bei Rauh-Hydraulik in Gersthofen begonnen.<br />
Von Anfang an hat mich das Thema Verbindungstechnik<br />
fasziniert. Ich hatte dann die große Chance mit 19 Jahren<br />
in den Außendienst zu gehen, was mein weiteres (nicht<br />
nur Berufs-) Leben entscheidend prägte. 1997 wechselte<br />
ich in unsere Firmenzentrale nach Bamberg, durfte ab<br />
2007 parallel zu meiner damaligen Außendiensttätigkeit<br />
unser Seminarprogramm aufbauen und betreue seit 2011<br />
als Key Account Manager einige unserer Großkunden.<br />
Diese beiden Positionen stehen noch heute auf meiner<br />
Visitenkarte: Key Account Manager & Seminarleiter.<br />
8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
FLUIDTECHNIK<br />
NEWSLETTER<br />
Welches war Ihr spannendstes Projekt bei Rauh-Hydraulik?<br />
Eines hervorzuheben ist schwierig, ich würde gern drei nennen: zum<br />
Einen das bereits genannte Seminarprogramm. Wir haben 2007 mit den<br />
ersten Schulungen begonnen. Damals hatten wir das Ziel, mal 1000<br />
Personen zu schulen, was dann aber ziemlich schnell erreicht war. Nach<br />
und nach erweiterten wir das Seminarprogramm, auch mit Unterstützung<br />
externer Schulungsunternehmen aus unserem Netzwerk.<br />
Inzwischen können wir auf einen sehr umfangreichen Katalog zugreifen<br />
und für fluidtechnische Anforderungen immer die passende Schulung<br />
anbieten. Als zweites meine Mitarbeit im Fachausschuss der DGUV-<br />
Regel 113-020. Nachdem mein Ansprechpartner bei der BGHM, der<br />
leider viel zu früh verstorbene Reinfried Stollewerk, den Kontakt zum<br />
Fachausschuß herstellte, durfte ich meine Erfahrungen mit Hydraulik-<br />
Schlauchleitungen in diesem Expertengremium einbringen. Es waren<br />
sehr lehrreiche und spannende Treffen, zu einigen Teilnehmern pflege<br />
ich noch heute sehr gute Kontakte.<br />
Und last but not least: unser Hydraulikfrühstück. Ich hatte 2009 die Idee<br />
ein Netzwerktreffen zu organisieren. Im Januar 2010 war der Name<br />
geboren, der sich bis heute gehalten hat: Das Bamberger Hydraulikfrühstück.<br />
Im Januar <strong>2020</strong> durften wir nun das 10. Bamberger<br />
Hydraulik frühstück als großes Jubiläum durchführen. Damit haben wir<br />
wohl eines der traditionsreichsten und größten Netzwerktreffen der<br />
Branche geschaffen.<br />
DER E-MAIL-SERVICE<br />
für die<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>-Szene<br />
Aktuelle Nachrichten<br />
rund um Hydraulik<br />
und Pneumatik, Aktorik,<br />
Steuerelektronik<br />
und Sensorik<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie künftig in der Verbindungstechnik?<br />
Das Bewusstsein und Wissen beim Umgang mit Hydraulik-Verbindungstechnik<br />
zu verbessern und damit die Sicherheit der Anlagen und deren<br />
Bediener zu erhöhen. Hier gibt es aus meiner Sicht einigen Nachholbedarf,<br />
sowohl beim Maschinenhersteller als auch beim Anwender.<br />
Haben Sie eine kleine Anekdote zur DGUV-Regel 113-020 für uns parat?<br />
Ja, da fällt mir ein Erlebnis aus dem Juni 2019 ein. Ich besuchte einen<br />
Hydraulik-Händler in einer ländlichen Region. Im Gespräch mit dem<br />
Ansprechpartner und beim Firmenrundgang merkte ich, dass hier vieles<br />
nicht so ganz auf dem aktuellen Stand der Technik ist, zumindest optisch<br />
(u. A. Werbeplakate aus den 1990ern). Ich wollte das Thema DGUV-Regel<br />
113-020 ansprechen, habe mich aber nicht getraut, diesen Namen auszusprechen,<br />
die Regel war ja zu dem Zeitpunkt erst zwei Jahre auf dem Markt.<br />
Also dachte ich mir, sag einfach den „alten“ Namen, BGR 237, dieser ist ja<br />
bereits seit 2008 bekannt. Aber nicht bei diesem Ansprechpartner. Der<br />
Lohn für meinen Mut, dies anzusprechen waren staunende Blicke und<br />
Widerstand: „Alle sechs Jahre Schläuche wechseln, das macht doch keiner.“<br />
Als Beweis zeigte er mir dann noch ein gerade überholtes Aggregat, Baujahr<br />
1980, mit den Original Schlauchleitungen bestückt, versehen mit der<br />
Aussage: „Der Kunde wollte keinen Schlauchwechsel.“ Ich habe es dann<br />
vorgezogen, das Thema zu wechseln.<br />
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ERSCHEINT<br />
MONATLICH<br />
http://bit.ly/VFV_Newsletter
KOMMENTAR<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
HERAUSFORDERUNGEN<br />
FÜR DEN LEHR- UND FORSCHUNGSBETRIEB<br />
IM MASCHINEBAU AUFGRUND VON<br />
SARS-COV-2<br />
Die vergangenen und aktuellen Wochen stellen für uns alle eine große<br />
Herausforderung dar. Wir sind mitten in einer der größten Krisen unserer Zeit, und<br />
das alles wegen eines kleinen Virus mit dem etwas sperrigen Namen SARS-CoV-2.<br />
<strong>O+P</strong>-Herausgeberin Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz beleuchtet die Situation<br />
in Bezug auf den Lehr- und Forschungsbetrieb.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
KOMMENTAR<br />
Die Konsequenzen betreffen alle Bereiche unserer Gesellschaft,<br />
die Politik ist genauso gefragt wie die Wirtschaft<br />
und die Arbeitgeber. Die aktuelle Situation betrifft<br />
zudem jeden persönlich, durch Beschränkungen der<br />
eigenen Bewegungs- und Kontaktfreiheit, durch große<br />
wirtschaftliche Unsicherheiten für Unternehmer, Arbeitnehmer<br />
und Selbstständige, durch Sorgen vor gesundheitlicher<br />
Beeinträchtigung, durch Ängste vor einer ungewissen Zukunft<br />
für Schüler und Studierende.<br />
Insbesondere der letzte Aspekt betrifft den Lehr- und<br />
Forschungsbetrieb an einer technischen Universität und einem<br />
Forschungsinstitut wie dem ifas. Die Forschungslandschaft im<br />
technischen Bereich ist durch ihre mittelfristig laufenden<br />
Projekte von zwei bis drei Jahren aktuell weniger betroffen. Allerdings<br />
könnte sich die Krise später negativ bemerkbar machen,<br />
wenn Anschluss- oder Neuprojekte im Bereich der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
nicht oder nur unzureichend gefördert werden. Was uns als Lehrund<br />
Forschungseinrichtung aktuell deutlich mehr Sorgen<br />
bereitet sind die Probleme und Zukunftssorgen der Studierenden<br />
und jungen Mitarbeiter.<br />
UNSICHERE ZEITEN FÜR<br />
SCHÜLER UND STUDENTEN<br />
Hierzu muss man wissen, dass durch einen ministeriellen Erlass<br />
von Sonntag, den 15. März, alle schriftlichen Prüfungen mit<br />
sofortiger Wirkung gestoppt wurden - und das mitten in der<br />
Klausurphase des Wintersemester 2019/20, die eigentlich nur noch<br />
bis zum 31. März angesetzt war. Viele Studierenden können nun<br />
Studienleistungen nicht erbringen und nachweisen, die für Visa,<br />
Bafög, Abschluss des Studiums etc. dringend benötigt werden. Die<br />
Klausuren wurden direkt für die Monate Mai und Juni geplant, aber<br />
auch hier wissen wir bereits, dass die neuen Termine nicht in Gänze<br />
gehalten werden können. Dieser häufige Wechsel in den Entscheidungen<br />
führt zusätzlich zu einer Vergrößerung der Unsicherheit<br />
der jungen Menschen. Das gleiche gilt nicht nur für unsere<br />
Studierenden, sondern auch für die Schülerinnen und Schüler, die<br />
kurz vor ihrem Abschluss stehen.<br />
Wichtige Informationsmöglichkeiten wie Studieninformationstage,<br />
Vorstellung von Masterstudiengängen etc. mussten natürlich<br />
abgesagt werden und werden aufgrund der nicht absehbaren<br />
Situation für die aktuell anstehenden Zukunftsentscheidungen<br />
junger Menschen nicht in vollem Umfang zur Verfügung stehen.<br />
Für baldige Absolventen kommt auch noch die wirtschaftliche<br />
Unsicherheit der Jobsuche verstärkend hinzu. Wie sich diese Phase<br />
großer Unsicherheit langfristig auf eine ganze Generation junger<br />
Menschen auswirkt, können wir aktuell noch gar nicht fassen.<br />
DIGITALE LEHRE UND ERFINDERGEIST<br />
Wir Lehrenden versuchen diese Unsicherheiten bestmöglich<br />
abzufangen. Unser Beitrag zur Bewältigung der Krise ist es<br />
aufzuzeigen, wie digitale Angebote sinnvoll eingebracht und<br />
zielführend umgesetzt werden können. Die Lehre findet an der<br />
RWTH Aachen größtenteils seit dem offiziellen Beginn der<br />
Vorlesungszeit am 06. April digital statt, mündliche Prüfungen und<br />
Besprechungen werden durch Webkonferenzen abgehalten und<br />
auch Beratungsangebote sind vollständig in Webkonferenzen oder<br />
Telefonate verschoben worden. Dies ersetzt nicht das persönliche<br />
Gespräch, mildert aber die Konsequenzen bestmöglich ab.<br />
Die Krise zeigt zudem den Erfindergeist an Universitäten, ihren<br />
Mitarbeitenden, sowie den exzellent ausgebildeten Ingenieuren<br />
in unserem Land. Viele der weltweit eingesetzten Textilmaschinen,<br />
Maschinen zur Herstellung von Atemschutzmasken, Respiratoren,<br />
Herz-Lungen-Maschinen usw. werden von deutschen<br />
Ingenieur*innen entwickelt und nicht selten in Deutschland<br />
gebaut. Beeindruckend ist die Geschwindigkeit, mit der mittelständische<br />
Unternehmen aktuell ihre Produktion hochfahren und<br />
ganze Produktionslinien zur Herstellung von lebensnotwendiger<br />
Schutzausrüstung umstellen - eine besondere Fähigkeit, die den<br />
deutschen Maschinenbau seit jeher auszeichnet.<br />
HOME OFFICE KANN ECHTE ALTERNATIVE SEIN<br />
Fachlich spannend ist es auch an den technischen Universitäten.<br />
So wird unter anderem in einer neuen Forschungskooperation an<br />
der RWTH Aachen an der auch das ifas beteiligt ist, in einer kurzfristigen<br />
Allianz ein einfaches, selbstbaubares Beatmungsgerät für<br />
Dritte-Welt-Länder entwickelt. Die „Digital Natives“ im universitären<br />
Bereich haben es schnell verstanden, die kurzen Gespräche<br />
auf dem Flur und an der Kaffeemaschine in den digitalen Raum zu<br />
verschieben und wir merken, dass man einen ähnlich guten und<br />
intensiven Gedankenaustausch mit einem Kaffee aus dem Home-<br />
Office auch vor dem Bildschirm haben kann.<br />
Damit kann man der aktuellen Situation auch etwas Positives<br />
abgewinnen. Plötzlich erkennt die breite Öffentlichkeit die<br />
Vorteile der Digitalisierung. So ist es für Deutschland eine gute<br />
Gelegenheit die digitale Infrastruktur zügiger auszubauen und<br />
uns alle mit ihren Möglichkeiten und Angeboten schnell vertraut<br />
zu machen. Wir stellen fest, dass viele Besprechungen und<br />
Meetings auch im digitalen Raum als Webkonferenzen stattfinden<br />
können, machen große Fortschritte in der digitalen Lehre und<br />
stellen fest, dass Homeoffice eine durchaus mögliche Form des<br />
Arbeitens ist, wenn auch nicht immer die wünschenswerteste.<br />
Zusätzlich wissen wir nun auch in unseren Bereichen, wo es bei<br />
der Digitalisierung von Arbeitsprozessen und Abläufen noch hakt.<br />
Zum Beispiel aufgrund von fehlenden technischen Lösungen<br />
oder aufgrund von nicht abgesicherten rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />
Hier werden wir nach der Krise besser wissen, wo<br />
noch Handlungsbedarf besteht.<br />
WAS KÖNNEN WIR LERNEN<br />
Wir sollten die aktuelle Krise auch als Chance verstehen, um uns<br />
darüber klar zu werden, was uns als Individuum und Gesellschaft<br />
langfristig wirklich wichtig ist. Wir stellen fest, wie schwer uns<br />
Kontaktbeschränkungen zu anderen Menschen fallen und wie<br />
wichtig uns das persönliche Gespräch von Angesicht zu Angesicht<br />
ist. Gleichzeitig merken wir aber auch, dass viele Reisen,<br />
insbesondere Dienstreisen größtenteils durch digitale Kommunikations-<br />
und Präsentationstechnologien ersetzt werden können.<br />
Vielleicht schaffen wir es, die bereits gewonnenen und noch zu<br />
gewinnenden Erfahrungen in unser Handeln nach der Krise<br />
umzusetzen und damit als Gesellschaft einen großen Schritt<br />
vorwärts zu bringen – hin zu einer vernetzten und ressourcenschonenderen,<br />
solidarischen Welt.<br />
www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Kommentar von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 11
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
TESTEN, WAS „GEHT“ –<br />
PRÜFANLAGEN FÜR HEISS,<br />
KALT UND SCHMUTZIG
ÖLKONDITIONIERUNG<br />
Hydraulische Systeme kommen oftmals unter<br />
widrigsten Umgebungsbedingungen zum<br />
Einsatz. Dies können extreme thermische<br />
Belastungen sein, aber auch Staub und Schmutz.<br />
Um diese Bedingungen zu testen, braucht es<br />
Ölkonditionierer. INTEGRAL HYDRAULIK hat sich<br />
auf diesem Gebiet profiliert. Der folgende Artikel<br />
gibt einen Überblick über die vielfältigen<br />
Möglichkeiten der Ölkonditionierung.<br />
INTEGRAL HYDRAULIK GmbH & Co. KG ist ein weltweit tätiger<br />
Hersteller von fluidtechnischen Systemen für anspruchsvolle<br />
industrielle Anwendungen. Als „Ingenieurbüro mit angeschlossener<br />
Fertigung“ bietet INTEGRAL HYDRAULIK von der Planung<br />
bis hin zur Montage von Anlagen alles aus einer Hand, inklusive<br />
eigener Elektromontage und Steuerungstechnik.<br />
ANLAGEN FÜR EXTREME<br />
UMGEBUNGSBEDINGUNGEN<br />
In vielen industriellen Anwendungen kommen hydraulische<br />
Antriebe zum Einsatz. Die Anlagen der INTEGRAL HYDRAULIK<br />
sind zu einem großen Teil für die Rohstoffindustrie, den Energiesektor<br />
und den Schwermaschinenbau konzipiert. Diese Bereiche<br />
stellen aufgrund der Umgebungseinflüsse hohe Anforderungen an<br />
die Ausführung der Anlagen. Insbesondere sind folgende Randbedingungen<br />
zu beachten:<br />
1. Umgebungstemperaturen. Diese können je nach Einsatzregion<br />
und Jahreszeit sehr unterschiedlich sein.<br />
2. Strahlungswärme. Vielfach wirkt auf die hydraulischen<br />
Komponenten, lokal begrenzt, zusätzlich Strahlungswärme aus den<br />
jeweiligen Prozessen ein.<br />
3. Staub-/Partikelbelastung der umgebenden Atmosphäre. Der Prozess<br />
(z.B. Mahlen, Zerkleinern, Verbrennen, …) sorgt oft für eine<br />
Partikelkontamination der Umgebung (Bild 01).<br />
Diese drei Punkte haben Einfluss auf die Funktion und Verfügbarkeit<br />
von hydraulischen Anlagen, da zwischen der Flüssigkeitstemperatur<br />
und dem Fließverhalten des Druckmediums eine exponentielle<br />
Abhängigkeit besteht. Zudem wirkt eine hohe Medientemperatur<br />
negativ auf das Medium als solches (Flüssigkeits-Alterung) und auf<br />
die Dichtungsmaterialen der Komponenten ein. Auch sind viele Hydraulikkomponenten<br />
aufgrund der kleinen Strömungsquerschnitte<br />
und der tribologischen Kontakte stark verschmutzungsanfällig.<br />
INTEGRAL HYDRAULIK berücksichtigt solche projekt- und<br />
anlagenspezifischen Anforderungen an hydraulischen Anlagen<br />
konstruktiv, zum Beispiel bei hohen Medientemperaturen durch<br />
die Nutzung von Druckmedien mit hohen Viskositätsindizes, die<br />
den Temperatureinfluss minimieren, oder durch die Auswahl von<br />
Komponenten mit z.B. abgesetzter Elektronik. In Bezug auf<br />
Strahlungswärme kommen teilweise Hydraulikzylinder mit<br />
Wasser-Kühlmantel zum Einsatz. Der Herausforderung einer<br />
staubbelasteten Atmosphäre kann man bei Hydraulikzylindern<br />
mit der Auswahl von speziellen Abstreifer- und Dichtungsmaterialien<br />
und von besonderen Beschichtungen der Kolbenstangen<br />
begegnen. Die Hydraulik-Pumpeneinheit wird häufig in allseitig<br />
geschlosse Stahlblechschränke integriert, siehe Bild 02.<br />
Neben dem Anlagenbau ist die Prüfstandstechnik mit den<br />
Produktbereichen hydraulische Funktionsprüfstände, Ölkonditio-<br />
nierungen und Zentralhydrauliken zur Versorgung von Prüffeldern,<br />
ein weiterer Schwerpunkt der INTEGRAL HYDRAULIK.<br />
ÖLKONDITIONIERUNG IM EXTREMBEREICH<br />
Ölkonditionierungen dienen der Medienversorgung von Prüflingen<br />
mit definierter Betriebsmitteltemperatur und/oder Verschmutzung.<br />
Der häufig geforderte Temperaturbereich von -40°C bis 180°C<br />
bei typischen Automotive-Anwendungen liegt deutlich über dem<br />
gängigen Temperaturbereich in der Hydraulik. Nichtsdestotrotz<br />
gibt es auch in der Standard-Hydraulik Anwendungen mit sehr<br />
breitem Temperaturbereich, wie weiter oben bereits erwähnt.<br />
Das Betriebsmedium kann hierbei ein Druckmedium, ein<br />
Temperiermedium oder ein Schmieröl sein. Im Folgenden wird in<br />
Heißölkonditionierungen, Kaltölkonditionierungen und<br />
Verschmutzern unterteilt, wobei es auch Ausführungen gibt, die<br />
sowohl für Tieftemperatur als auch für Hochtemperatur mit und<br />
ohne Kontamination ausgelegt sind. Die große Temperaturspanne<br />
solcher Anlagen bedingt einen großen Viskositätsbereich, der sich<br />
in der Regel über mehrere Größenordnungen erstreckt und die<br />
Anzahl der zur Auswahl stehenden geeigneten Pumpen, Ventile<br />
und Dichtungen stark reduziert.<br />
HEISSÖLKONDITIONIERUNG<br />
Typische Anwendungsfelder sind Komponententests eines Getriebes,<br />
tribologische Modelluntersuchungen und Alterungsuntersuchungen<br />
zu den Betriebsmedien selbst. So werden mögliche<br />
01 Einsatz der Hydraulik in rauer Umgebung<br />
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ÖLKONDITIONIERUNG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
02 Hydraulik im geschlossenem Stahlblechschrank<br />
03 Seitenansicht der Heißölkonditionierung „CondiTherm“<br />
mit Zwischenkreis und zwei Öl-Primärkreisen<br />
Einsatzgrenzen abgeprüft und/oder – bei Langzeitversuchen – eine<br />
gewisse Zeitraffung gemäß der Arrhenius-Gleichung erreicht.<br />
Die durch die Temperaturerhöhung auf bis zu 180°C Medientemperatur<br />
erzielte Zeitraffung wirkt sich natürlich nicht nur auf<br />
die Prüflinge, sondern auch auf die Komponenten der Konditionierung<br />
und das Betriebsmedium aus. Ein häufig vorhandener<br />
hoher Anteil an ungelöster Luft, verursacht durch hohe Umwälzraten<br />
oder Verwirbelungen, beschleunigt die Alterung zusätzlich.<br />
Ein hoher Kontaminationsgrad durch Abrieb oder eine bewusst<br />
hinzugefügte Initialverschmutzung wirken sich ebenfalls auf die<br />
Alterung aus.<br />
Anspruchsvoll ist in diesem Zusammenhang die Anforderung an<br />
die Konditionierung, dass die Anlage möglichst wenig zur Alterung<br />
des Betriebsmediums beiträgt und die Alterung fast ausschließlich<br />
durch die Medienbelastung im angeschlossenen Prüfaufbau<br />
hervorgerufen wird.<br />
Je nach Kundenwunsch werden verschiedene Maßnahmen<br />
durchgeführt, um eine Ölalterung durch die Konditionieranlage<br />
zu reduzieren. Zunächst wird der Flächenleistungseintrag in<br />
elektrischen Durchlauferhitzern auf rund 1,0 bis 1,5 W/cm 2 für<br />
mineralölbasierte Medien begrenzt. Es wird die Durchströmung<br />
des Erhitzers derart realisiert, dass eine ausreichende Wärmeabfuhr<br />
und ein guter Wärmeübergang in der Grenzschicht zwischen<br />
Erhitzeroberfläche und Medium sichergestellt ist. In der Konsequenz<br />
steigt die Oberflächentemperatur des Erhitzers nur wenig<br />
höher an als die Grundtemperatur des Betriebsmediums. Wäre<br />
das nicht der Fall, würde das Entstehen von örtlich begrenzten<br />
Hitzefeldern im Medium die Ölalterung beschleunigen. Überstiege<br />
die Temperatur lokal die thermische Stabilitätsgrenze des<br />
Mediums, käme es zum Cracken der Kohlenstoffketten.<br />
Um diesen Effekt zu verhindern und die thermische Belastung<br />
des Öls bei der Erhitzung auf hohe Temperaturen zu begrenzen<br />
und zu kontrollieren, bietet sich die Verwendung eines Zwischenkreises<br />
an. In diesem wird ein thermisch stabiles Thermo-Öl durch<br />
einen Erhitzer gefördert und von diesem erhitzt. Anschließend<br />
durchströmt das Medium einen Wärmetauscher und überträgt die<br />
Energie in diesem auf das zu temperierende Prüf-Öl. Da die Temperatur<br />
des Mediums im Zwischenkreis eingestellt und begrenzt<br />
wird, kann der Leistungseintrag in das Betriebsmedium über<br />
einen großflächigen Wärmetauscher sehr schonend erfolgen.<br />
Lokale Hitzenester durch schlechten Wärmeübergang können<br />
hierbei maximal die Temperatur des Mediums im Zwischenkreis<br />
erreichen und sind so gut kontrollierbar. Nachteil dieser Lösung<br />
gegenüber einer direkten Erhitzung ist die höhere Anzahl an<br />
Komponenten. (siehe Bild 03).<br />
KALTÖLKONDITIONIERUNG<br />
Durch Kaltölkonditionierer wird das Betriebsmedium typischerweise<br />
auf bis zu -40°C abgekühlt. Diese Konditionierungen werden<br />
zur Überprüfung der Kaltstartfähigkeit von Komponenten und<br />
Systemen eingesetzt. Der Bedarf für diese Tests resultiert aus den<br />
niedrigen Umgebungstemperaturen an einigen Einsatzorten.<br />
Relevante Bereiche der Hydraulik sind hier die Luftfahrt, die<br />
Mobilhydraulik, die Rohstoffindustrie oder auch der Bereich der<br />
erneuerbaren Energien.<br />
Ein großer Kostenpunkt resultiert bei diesen Anlagen aus der<br />
Notwendigkeit, Wärmeenergie auf einem Temperaturniveau weit<br />
unter der Umgebungstemperatur aus dem System zu leiten. Neben<br />
der weniger verbreiteten Nutzung der Sublimationsenergie von<br />
Trockeneis (-78°C) oder alternativ der Verdampfungsenergie von<br />
Flüssigstickstoff (-196°C) ist hier die Verwendung von ein- oder<br />
zweikreisigen Kältekompressoren etabliert.<br />
Aufgrund der hohen Kosten für die Tieftemperaturkühlung lohnt<br />
sich eine genauere Betrachtung der Energieflüsse, die durch Energietransfer<br />
über die Systemgrenzen hervorgerufen werden oder<br />
durch Eigenverluste im System entstehen. Die daraus resultierende<br />
Temperaturverteilung muss ebenfalls betrachtet werden. Der mate-<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
ÖLKONDITIONIERUNG<br />
rielle Aufwand für die Kühlung hängt stark von dem Ort ab, an dem<br />
die Energie aus dem System geleitet wird. So ist es zum Beispiel<br />
effizienter, einen rückfließenden und durch einen Prüfling erwärmten<br />
Volumenstrom erst zu kühlen und ihn dann in den Tank<br />
einzuleiten. Würde der wärmere Volumenstrom zunächst im Tank<br />
mit dem dort befindlichen kälteren Medium gemischt und danach<br />
zum Beispiel in einem klassischen Nebenstrom gekühlt, müssten<br />
der Wärmetauscher und die Tieftemperaturkühlung zum Erzielen<br />
einer vergleichbaren Nettokühlleistung, bezogen auf das Gesamtsystem,<br />
größer ausgelegt werden.<br />
Weiter ist aufgrund der hohen Kosten für die Tieftemperaturkühlung<br />
das System thermisch gut von der Umgebung zu isolieren und<br />
hydraulisch möglichst effizient zu gestalten. Hier ist zu beachten,<br />
dass durch die in den Leitungen angestrebte laminare Strömung<br />
die Druckverluste proportional mit der Viskosität ansteigen. Die<br />
Richtwerte zur Auslegung der Hydraulikleitungen auf Basis der<br />
Strömungsgeschwindigkeiten gelten für diesen Viskositätsbereich<br />
nicht. Eine Druckleitung mit einer für hydraulische Standardanwendungen<br />
typischen Strömungsgeschwindigkeit von 5 m/s hätte<br />
bei -40°C und einer Viskosität von 10.000 cSt (VT-Verhalten<br />
entspricht Getriebeöl mit Pour-Point-Verbesserern) einen rechnerischen<br />
Druckabfall von 36 bar/m.<br />
Bei tiefen Temperaturen wird die Fließfähigkeitsgrenze eines<br />
flüssigen Mediums durch den Pour-Point definiert, welcher die<br />
Temperatur angibt, bei der das Öl unter bestimmten Bedingungen<br />
gerade noch fließt. Unterhalb des Punktes kristallisieren die<br />
enthaltenen Paraffine und vernetzen sich. Der Pour-Point kann<br />
durch eine Bearbeitung der Basisflüssigkeit (Entparaffinierung)<br />
und die Zugabe von Additiven zur Grundflüssigkeit abgesenkt<br />
werden. Während mineralölbasierte Hydrauliköle typischerweise<br />
einen Pour-Point zwischen 0 und -30°C haben, weisen Automotivegetriebe-<br />
und Schmieröle oftmals einen Pour-Point von unter<br />
-40 bis -60°C auf.<br />
Mit der stark ansteigenden Viskosität ändert sich auch das<br />
Verlustverhalten der Komponenten. In Verdrängerpumpen geht<br />
beispielsweise die interne Leckage gegen null, während die Scherverluste<br />
in den Spalten durch die Relativbewegung stark ansteigen.<br />
Um hier den Verlustleistungseintrag der Pumpen, die von den<br />
Spaltmaßen her in der Regel auf geringere Viskositäten optimiert<br />
sind, ins Medium zu reduzieren, ist eine Anpassung des Betriebspunktes<br />
an die geänderte Viskosität sinnvoll. Konkret heißt das eine<br />
Absenkung der Drehzahl auf Werte unterhalb von 400 1/min.<br />
Die hohe Viskosität hat aber auch einen starken Einfluss auf den<br />
Wärmeübergang in Wärmetauschern, da sie die Fließeigenschaften<br />
in der für den Wärmeübergang wichtigen Grenzschicht beeinflusst.<br />
Da diese Grenzschicht zudem der Ort mit der niedrigsten Temperatur<br />
im gesamten Hydrauliksystem ist, ergibt sich das Problem, dass gerade<br />
an dem Punkt an welchem der Wärmeübergang stattfindet, dieser<br />
am ehesten durch das Erreichen des Pour-Points begrenzt wird.<br />
In Bild 04 ist der sinnvolle Betriebsbereich einer Nebenstromkühlung<br />
bei sehr tiefen Betriebstemperaturen für ein Getriebeöl<br />
exemplarisch dargestellt. In der Skizze sind die zwei Freiheitsgrade,<br />
die sich für die Feineinstellung einer Nebenstromkühlung<br />
über ein Tieftemperatur-Temperiergerät ergeben, gegenübergestellt.<br />
Diese sind:<br />
1. Einstellen des Volumenstroms auf der Warm-Ölseite über Drehzahlvariation<br />
der Nebenstrompumpe<br />
2. Verändern der Zulauftemperatur auf der kalten Thermo-Öl-Seite<br />
über den Temperaturregelkreis des Temperiergerätes.<br />
Zur Erhaltung der Ziel-Öl-Temperatur müssen mindestens die<br />
Eigenverluste und Wärmezuflüsse aus der Umgebung (verusacht<br />
durch unvollkommene Isolierung) abgeführt werden. Deshalb<br />
muss die Zulauftemperatur auf der kalten Seite des Wärmetauschers<br />
geringer sein als die Zieltemperatur des Öls (entspricht<br />
04 Betriebsbereich Tieftemperatur-Nebenstromkonditionierung<br />
Nettokühlleistung<br />
Zulauftemperatur kalte Seite<br />
-45,0°C<br />
Ölvolumenstrom warme Seite<br />
5 l/min 10 l/min 15 l/min<br />
Nicht ausreichende Zulauftemperatur auf kalter Seite:<br />
> -40°C konnten nicht erreicht werden<br />
-47,5°C 57% 100% 62%<br />
-50,0°C 67% Leistungsgrenze<br />
-52,5°C<br />
Kristallisationsgrenze:<br />
> Zulauftemperatur<br />
kalte Seite kann zwar<br />
gehalten werden,<br />
aber Wärmeübertragung<br />
verschlechtert<br />
sich und deshalb<br />
erwärmt sich das Öl<br />
auf über -40°C<br />
Kälteversorgung:<br />
> Zulauftemperatur kalte<br />
Seite konnte nicht aufrecht<br />
erhalten bleiben, da<br />
Kühlleistung nicht<br />
ausreicht<br />
05 Messergebnisse einer Nebenstrom-Tieftemperaturkonditionierung<br />
Mindesttemperaturgrenze). Häufig sollte auch eine Mindestvolumenstromgrenze,<br />
resultierend aus der installierten Hardware auf<br />
der Ölseite, beachtet werden. Je kälter das Medium wird und je<br />
mehr Ölvolumenstrom auf der Ölseite gefördert wird, desto größer<br />
sind auch die Strömungsverluste über den Wärmetauscher und die<br />
Rohrleitungen im Nebenstrom. Hier ist eine Grenze gegeben, bei<br />
der die Bruttokühlleistung den Eigenverlusten entspricht und die<br />
Nettokühlleistung somit zu Null wird (entspricht Verlustleistungsgrenze).<br />
Auch kann der sich über die Viskosität einstellende Druckabfall<br />
den zulässigen Systemdruck erreichen oder Kavitation in der<br />
Saugleitung der Nebenstrompumpe auftreten. Weshalb dann ebenfalls<br />
keine weitere Steigerung des Ölvolumenstroms mehr realisiert<br />
werden kann, es werden lediglich die Eigenverluste gesteigert (entspricht<br />
Druck- und Kavitationsgrenze).<br />
Zuletzt ist noch die Kristallisationsgrenze zu beachten. Wie<br />
oben bereits erwähnt, ist die Öltemperatur in der Grenzschicht<br />
des Wärmetauschers am geringsten. Erreicht die Temperatur hier<br />
die Fließfähigkeitsgrenze, findet eine Kristallisation statt. Das<br />
Resultat ist eine dünne Sperrschicht, welche den Wärmeübergangswiderstand<br />
deutlich erhöht und somit die Bruttokühlleistung<br />
stark reduziert.<br />
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ÖLKONDITIONIERUNG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
06 Sättigungskurve Öl und exemplarische<br />
Darstellung von zwei Abkühlverläufen<br />
07 Beispiel für einen Verschmutzungsprüfstand<br />
Diese Grenzen konnten in Messungen nachgewiesen werden, die<br />
zugehörigen Ergebnisse mit Anmerkungen sind in Bild 05<br />
gezeigt.<br />
Es zeigt sich mit der Leistungsgrenze des Temperiergerätes eine<br />
weitere Grenze, die oben nicht aufgeführt wurde. Gängige Temperiergeräte<br />
haben eine abfallende Kälteleistung mit sinkender Temperatur.<br />
Mit erreichen dieser Grenze kann die Solltemperatur nicht<br />
mehr erzielt werden, die Zulauftemperatur auf der kalten Seite des<br />
Wärmetauschers steigt.<br />
Ein weiterer zu bedenkender Punkt bei Kaltölkonditionierern ist<br />
internes und externes Wasser. Als internes Wasser wird Wasser im<br />
Hydraulikkreis bezeichnet. Es liegt in gelöster oder ungelöster Form<br />
vor. Letzteres ist besonders kritisch, da es als eigene Phase auftreten<br />
kann und die Eigenschaften des Betriebsmediums stark beeinflusst.<br />
Zu beachten ist, dass die Löslichkeit eines Mineralöles gegenüber<br />
Wasser mit sinkender Temperatur ebenfalls sinkt und so gelöstes<br />
Wasser mehr und mehr zu ungelöstem Wasser wird. Dieser Effekt<br />
ist in Bild 06 dargestellt. Bei den beispielhaft skizierten Verläufen<br />
von Probe A und Probe B handelt es sich um dasselbe Betriebsmedium.<br />
Allerdings wurde durch vorherige Erhitzung auf 80 °C der<br />
absolute Wassergehalt bei Probe A durch Ausdampfen<br />
reduziert, sodass bei einer anschließenden Abkühlung auf -40 °C<br />
deutlich weniger Wasser in ungelöster Form vorliegt. Wie in den<br />
Bildern der Proben (-40 °C) zu erkennen, führt der hohe Anteil<br />
ungelösten Wassers bei Probe B zu einer durch Eiskristalle<br />
verursachten starken Weißprägung, während Probe A eine olivgrüne<br />
Farbe aufweist.<br />
SCHMUTZÖLKONDITONIERUNG<br />
Schmutzölkonditionierer werden zur Verschleißuntersuchung und<br />
zur Überprüfung der Funktionssicherheit von Komponenten und<br />
Systemen eingesetzt. Hierzu wird dem Öl eine definierte Initialverschmutzung<br />
beigefügt. Je nach Anwendung werden metallische<br />
oder mineralische Partikel zur Feststoffverschmutzung des Öls<br />
genutzt. Dies stellt besonders hohe Anforderungen an die im Prüfstand<br />
verbauten Komponenten, da diese genau wie die zu testenden<br />
Prüflinge einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt sind.<br />
Die größte Herausforderung ist die Schaffung eines Systems mit<br />
möglichst gleichbleibenden und reproduzierbaren Verschmutzungen,<br />
welche sich durch die folgenden Punkte verändern können:<br />
n Eintrag von zusätzlicher Betriebsverschmutzung durch Abrieb<br />
der Prüflinge oder der Komponenten des Konditionierers,<br />
n Zerkleinerung der Partikel durch „Zermahlen“ in den tribologischen<br />
Kontakten der Pumpe der Konditionierung,<br />
n Ablagerung der Partikel in Strömungstotzonen und an Oberflächen.<br />
Um eine möglichst geringe Änderung der Kontamination über die<br />
Zeit zu erzielen, müssen insbesondere großflächige Komponenten<br />
(Tanks, Wärmetauscher) und Komponenten mit hohem<br />
mechanischen Energieeintrag (Pumpe) gezielt gewählt und<br />
ausgelegt werden.<br />
Ein Beispiel für einen Tank mit besonders bearbeiteten Oberflächen<br />
(zur Vermeidung von Partikelanlagerung aufgrund von<br />
van-der-Waals-Kräften), gezielter Strömungsführung und der<br />
Vermeidung von geometrisch bedingten Ablagerungszonen durch<br />
eine Trichterform ist in Bild 07 zu sehen.<br />
Mittels einer kontinuierlichen Kontaminationsmessung kann der<br />
Zustand überwacht und bei Bedarf nachgestellt werden.<br />
AUSBLICK<br />
In der Vergangenheit war die Entwicklung der Konditionierer sehr<br />
durch den Verbrennungsmotor und den zugehörigen Antriebsstrang<br />
getrieben. Die Medien waren somit mineralölbasierte<br />
Getriebe- und Motoröle.<br />
Durch den aktuellen Schwerpunkt der Entwicklung auf E<br />
Antriebe geht die Nachfrage zunehmend zu Anlagen für Temperiermedien<br />
wie Wasser/Glykol über. Die grundsätzlichen<br />
technische Systematik ist auf diese neuen Anlagen übertragbar,<br />
die Ausprägung unterscheidet sich allerdings im Detail stark von<br />
Ölanlagen. Ein Grund hierfür ist oftmals eine andere hydraulische<br />
Betriebsweise (geschlossener Kreis) und im Vergleich zum<br />
Öl andere thermische, tribologische und rheologische Eigenschaften<br />
des Fluids.<br />
www.rupf-industries.com/integral-hydraulik<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
VENTILE<br />
DOWNSIZING FÜR PROFIS:<br />
DROSSELRÜCKSCHLAGVENTIL<br />
MIT MINIMALER BAUHÖHE<br />
PRÄZISE EINSTELLEN UND<br />
DIE ÜBERSICHT BEHALTEN<br />
Das Durchflussvolumen lässt sich bei der Serie JAS entweder per<br />
Hand oder – wenn nötig – mithilfe eines Schlitzschraubendrehers<br />
am Einstellknopf regulieren. So ist der Anwender in der Lage, den<br />
Durchfluss auch bei Platzmangel problemlos einzustellen. Mithilfe<br />
eines Kontaktflächenanschlags lässt sich der Drehknopf zudem<br />
bequem vollständig öffnen oder schließen. So wird sichergestellt,<br />
dass der Volumenstrom und die Wiederholgenauigkeit stets<br />
konstant bleiben. Der Betriebsdruckbereich reicht von niedrigen<br />
0,05 bis max. 0,7 MPa. Zudem lässt sich durch einen Farbring am<br />
Drehknopf sofort feststellen, ob das Drosselrückschlagventil<br />
verriegelt oder entriegelt ist.<br />
In der Automatisierung lautet der Trend: immer<br />
kleiner und kompakter. Damit steigen zugleich<br />
auch die Anforderungen an Komponenten wie<br />
Drosselrückschlagventile. Mit der neuen Serie<br />
JAS bietet SMC hierfür jetzt die passende Lösung.<br />
Die innovative Bauweise mit Druckverriegelung<br />
zur Durchflussregelung gewährleistet zudem<br />
eine einfache Sicherung des Volumenstroms.<br />
Pick-and-Place und Roboteranwendungen gewinnen für die<br />
industrielle Produktion zunehmend an Bedeutung und<br />
erweitern kontinuierlich ihre Einsatzbereiche. Dabei geht<br />
der Trend zu immer kleineren Komponenten. In der Folge<br />
ist immer weniger Platz vorhanden, um etwa den Durchfluss der<br />
Druckluft präzise zu regeln. Mit der neuen Serie JAS stellt das Unternehmen<br />
SMC nun ein Drosselrückschlagventil vor, das durch<br />
seine flache Bauweise selbst in engste Räume passt. Mit gerade<br />
einmal 12,7 mm wurde die Bauhöhe im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Drosselrückschlagventilen um fast die Hälfte reduziert.<br />
Damit lassen sich pneumatische Antriebe nun auch mit der Seite<br />
der Druckluftanschlüsse sehr nah aneinander montieren, wodurch<br />
mehr Raum etwa für einen zusätzlichen Zylinder entsteht.<br />
Die Installation der Ventile, die in rechter oder linker Winkelausführung<br />
erhältlich sind, erfolgt mittels Innensechskantschlüssel.<br />
Damit sind sie selbst an schwer erreichbaren Stellen leicht einzubauen,<br />
was auch die Montagezeit und somit die Kosten reduziert. Auch<br />
die Schlauchmontage ist wegen der integrierten Steckverbindungen<br />
für Schläuche mit Ø 3,2 bis 6 mm schnell und kostengünstig erledigt.<br />
RUNDUM VERSORGT UND<br />
KLAR ZU UNTERSCHEIDEN<br />
Da die Drosselrückschlagventile der Serie JAS mit allen kompakten<br />
Druckluftzylindern von SMC – JCQ, CQ2, CM2, CG1, CA2, CS1 –<br />
kompatibel sind, können Kunden aus einer Hand ein komplettes<br />
Paket aus Antrieb und Drosselrückschlagventil beziehen. Technikern<br />
wird außerdem die Auswahl des geeigneten Modells erheblich<br />
erleichtert: Dank Farbcodierung des Einstellknopfes – grau (Abluftdrossel)<br />
oder blau (Zuluftdrossel) – und der Steckanschlüsse – hellgrau<br />
(metrisches Maß) oder orange (Zollmaß) – ist die Gefahr einer<br />
fehlerhaften Montage reduziert.<br />
Weil moderne Maschinen und Anlagen immer kleiner werden,<br />
haben die Ingenieure bei SMC die neuen Drosselrückschlagventile<br />
der Serie JAS entwickelt. Damit erhalten Kunden ein Produkt,<br />
welches sich problemlos bei beengten Platzverhältnissen installieren<br />
lässt und womit sie die Geschwindigkeit kompakter Pneumatikzylinder<br />
präzise und wiederholgenau einstellen können. Selbst bei starken<br />
Temperaturunterschieden zwischen -5 bis 60 °C verrichten die neuen<br />
Drosselrückschlagventile der Serie JAS ihre Funktion einwandfrei.<br />
www.smc.eu<br />
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BAUHÖHE NUR 12,7 MM<br />
MONTAGEAUFWAND REDUZIERT<br />
EINFACHE SICHERUNG DES<br />
VOLUMENSTROMS<br />
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0,05 BIS 0,7 MPA<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 17
HYDRAULIKVENTILE<br />
INNOVATIVE HYDRAULIKVENTILE<br />
STEIGERN EFFIZIENZ VON<br />
LANDMASCHINEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Hydraulische Antriebe in Landmaschinen müssen<br />
unter widrigsten Bedingungen höchste Präzision,<br />
Zuverlässigkeit und Flexibilität aufweisen.<br />
Ausschlaggebend für diese hohe<br />
Leistungsfähigkeit des Systems sind Ventile, die<br />
optimal auf die konkreten Anforderungen<br />
abgestimmt werden können.<br />
Zehn Prozent Produktionsplus – diese positive Bilanz verzeichneten<br />
laut VDMA in Deutschland produzierende Hersteller<br />
von Landmaschinen und Traktoren im Jahr 2018. Das<br />
erneute Wachstum basiert auf wirkungsvollen Innovationen<br />
in der Landtechnik. Eine wichtige Basis dazu bildet die Hydraulik.<br />
Hier sind Ventile nicht selten das Maß aller Dinge und bestimmen<br />
Erfolgsfaktoren wie hohe Energieeffizienz und Maschinenverfügbarkeit,<br />
reduzierter Installationsaufwand, weniger Gewicht und<br />
Bauraum sowie das Minimieren von Verlustleistung bei gleichzeitiger<br />
Schonung der Ressourcen. Um diese Mehrwerte erzielen zu<br />
können, benötigen Hersteller von Landmaschinen ein breites Angebot<br />
an Ventilen und Funktionalitäten, sodass applikationsoptimierte<br />
Lösungen umgesetzt werden können.<br />
Mit umfangreichen Ventilfunktionalitäten, die Bucher Hydraulics<br />
für seine Ventilbaureihe LVS bietet, stehen allen Herstellern von<br />
Landmaschinen zukunftssichere Lösungen zur Verfügung. Die<br />
neuen Ausbaustufen zielen auf höhere Energieeffizienz, reduzierten<br />
Installationsaufwand sowie geringere Druckverluste bei gezogenen<br />
und selbstfahrenden Arbeitsmaschinen ab.<br />
EINSATZSPEKTRUM ERWEITERT<br />
Zur Erfüllung der bestehenden und zukünftigen Anforderungen<br />
haben die Ventilspezialisten von Bucher Hydraulics zahlreiche<br />
neue Funktionen für die Proportional-Wegeventile der Baureihe<br />
LVS entwickelt. In enger Kooperation mit Herstellern von gezogenen<br />
und selbstfahrenden Arbeitsmaschinen ergeben sich nunmehr<br />
weitere Einsatzmöglichkeiten für die kompakten, schnellschaltenden<br />
Ventile mit einem Nenndurchfluss von bis zu 180 l/min und<br />
Druckbereichen bis 350 bar.<br />
Die umfangreiche Systemerweiterung mit elektrohydraulisch<br />
vorgesteuerten und via Magnet direktgesteuerten Ventilen sowie<br />
Sitzventilkombinationen erlaubt applikationsorientierte Lösungen,<br />
die steigenden Ansprüchen und wachsender Segmentierung<br />
entsprechen. Anwendern stehen jetzt neue Systemlösungen in<br />
der Landtechnik zur Verfügung, die zur Konfiguration innerhalb<br />
eines Ventilblocks aufeinander abgestimmt sind und somit harmonisch<br />
zusammenarbeiten. Einzelne Funktionalitäten werden<br />
gemäß der jeweiligen Applikation ausgewählt und sind nachträg-<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
HYDRAULIKVENTILE<br />
lich erweiterbar, sodass Maschinenhersteller jederzeit die aktuell<br />
geforderte Konfiguration einbauen können.<br />
SPEZIELLE FUNKTIONEN FÜR<br />
GEZOGENE ARBEITSMASCHINEN<br />
Seit mehr als 40 Jahren liefert Bucher Hydraulics Ventilblöcke für<br />
unterschiedlichste Ausführungen von gezogenen Arbeitsmaschinen.<br />
Ein Beispiel für derart angewandte Applikationserfahrung sind<br />
Ladewaagen: Zur Regelung des Kratzbodens genügt ein Einfachblock<br />
mit nur einer Ventilscheibe. Um sehr schnell Entladen zu<br />
können, kann durch die integrierte Boost-Funktion bei Bedarf die<br />
gesamte Ölmenge an einem Verbraucherausgang zur Verfügung<br />
gestellt werden. Das Produktspektrum reicht bis zum Ventilblock,<br />
in dem bis zu 35 Funktionen zur Steuerung hochkomplexer<br />
Maschinen integriert werden können.<br />
Als weitere Variante zur einfachwirkenden Hubwerksregelung<br />
(erhältlich für gezogene und selbstfahrende Arbeitsmaschinen)<br />
steht für gezogene Arbeitsmaschinen wie Güllewaagen mit<br />
Schleppschuhverteilung auch eine doppeltwirkende Hubwerksregelung<br />
zur Verfügung. Anhand des doppeltwirkenden Hubwerkventils<br />
LVS können die Schleppschuhe unabhängig von hartem<br />
oder weichem Untergrund immer mit dem richtigen Anpressdruck<br />
auf dem Boden gehalten werden. Das optimiert sowohl die<br />
Bodendruckverteilung zur schonenden Bearbeitung als auch die<br />
Tiefenführung.<br />
EINFACHE ON/OFF-STELLFUNKTIONEN<br />
IM BLOCK INTEGRIERT<br />
Als Pendant zu den technisch anspruchsvollen Funktionen, die<br />
proportional über LVS-Ventile gesteuert werden, bietet Bucher Hydraulics<br />
nun weitere Komponenten zur Integration in das modulare<br />
Steuerblocksystem LVS an: Ventile für einfache ON/OFF-Stellfunktionen,<br />
die geringe Volumenströme erfordern, gibt es in schieberund<br />
sitzdichter Ausführung. Als bedarfsgerechte Erweiterung werden<br />
sie zusammen mit hochwertigen LVS-Ventilen in einen Steuerblock<br />
integriert. Ergänzend zu dem bekannten, doppelsitzdichten<br />
Wegesitzventil SVH04 entstanden neue Wegeschieberventile, die<br />
mit hydraulisch entsperrbaren oder elektrisch schaltbaren Sitzventilen<br />
erweiterbar sind. Somit können Maschinenhersteller einfache<br />
ON/OFF-Funktionen kostensparend realisieren.<br />
FUNKTIONSSEGMENTE VERBESSERN<br />
FAHRKOMFORT<br />
POINTIERT<br />
BIS ZU 35 STEUERUNGSFUNKTIONEN IN<br />
EINEM VENTILBLOCK<br />
Die ganze Bandbreite der flexiblen elektro-hydraulischen Systeme,<br />
die Bucher Hydraulics speziell für gezogene Maschinen anbietet,<br />
spiegelt sich in dem Programm EPOM (ExternallyPropelled Off-<br />
Highway Machines) wider. Sämtliche Hydraulik- und Elektronikkomponenten<br />
leisten optimale Dienste selbst bei stark schwankenden<br />
Temperaturen, hohen mechanischen Belastungen und elektromagnetischen<br />
Störungen.<br />
Anwender können bei Bucher Hydraulics zwischen zwei Bedieneinheiten<br />
wählen, mit denen bis zu acht bzw. elf Ventilsektionen<br />
analog über Kippschalter und Drehpotentiometer angesteuert<br />
werden können. Komplettiert wird die Paketlösung durch einen<br />
Kabelbaum.<br />
Die Komponenten sind bis 210 bar tankdruckfest, sodass selbst<br />
bei einer nicht korrekt angeschlossenen Schlauchleitung kein Schaden<br />
am Hydrauliksystem entsteht. Durch die geringen Umlauf- und<br />
Blockverluste sind bei nur neun bar Druckdifferenz bis zu 150 l/min<br />
an den Verbraucheranschlüssen möglich.<br />
Zu den Highlights des EPOM-Programms zählen außerdem<br />
speziell konstruierte Funktionssegmente, die in erster Linie auf<br />
besseren Fahrkomfort zielen: Mit den Segmenten Topzylinder,<br />
Fahrwerk und Deichselfederung sind verstärkte Traktion, konstantes<br />
Halten des Niveaus und das Dämpfen von Fahrstößen<br />
möglich. Durch den Einsatz des TÜV-abgenommenen Segments<br />
Liftachse minimieren sich Reifenverschleiß und Dieselverbrauch.<br />
Das Funktionssegment Achsfederung erlaubt die gewichtsabhängige<br />
Regelung.<br />
AUSGEREIFTE LENKSYSTEME UND<br />
UMSCHALTMÖGLICHKEIT<br />
KOMPONENTEN BIS 210 BAR<br />
TANKDRUCKFEST<br />
LENKVENTILE IN VENTILBLOCK<br />
INTEGRIERBAR<br />
VENTILTECHNIK AUF KONSTANT- ODER<br />
LOAD-SENSING-SYSTEM EINSTELLBAR<br />
Landmaschinen müssen neben der optimalen Feldarbeit auch ein<br />
hohes Maß an Fahrsicherheit aufweisen. Bei gezogenen Arbeitsmaschinen<br />
sind überwiegend Nachlauflenkungen im Einsatz, die<br />
nur im Vorwärtsgang funktionieren und ansonsten über Sitzventile<br />
gesperrt werden. Mit einer speziellen elektrischen Zusatzlenkung<br />
bietet Bucher Hydraulics eine Komponente zur Steigerung der<br />
Sicherheit an: Diese Zusatzlenkung ist auch bei Rückwärtsfahrten<br />
aktiv und dient zur geschwindigkeitsangepassten Lenkung von<br />
einer oder zwei Achsen.<br />
Darüber hinaus stehen elektro-hydraulische Lenksysteme aus<br />
dem EPOM-Programm zur Verfügung. Hierbei profitieren Anwen-<br />
01 Mit dem LVS-Wegeventilsystem<br />
lassen sich auch<br />
schwer beherrschbare Regelungen<br />
für mobile Arbeitsmaschinen realisieren<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 19
HYDRAULIKVENTILE<br />
02<br />
03<br />
04<br />
ne zur Verfügung. Für diese Anwendung steht selbst bei Hydraulikleitungen<br />
mit höheren Druckverlusten jederzeit ausreichend<br />
Druck für Regelfunktionen zur Verfügung, was in Summe Energiekosten<br />
einspart.<br />
SPEZIELLE FUNKTIONEN FÜR<br />
SELBSTFAHRENDE ARBEITSMASCHINEN<br />
02 Das LVS12-Zweistrom-Regelventil wird zur druckunabhängigen,<br />
parallelen Betätigung von zwei einfachwirkenden Verbrauchern<br />
eingesetzt<br />
03 Die Zu- und Rücklauffunktion des LVS12 entspricht einer<br />
einstellbaren Druckunterstützung, indem Zu- und Rücklaufschieber<br />
getrennt voneinander betätigt und positioniert werden können<br />
04 Hoch dynamisches Hub-/Senkmodul für lastkompensiertes Heben<br />
und Senken bis 150 L/min und 350 bar<br />
Insbesondere Einsparungen in Bezug auf Bauraum, Gewicht und<br />
Kosten waren ausschlaggebend für die Konstruktion einer innovativen<br />
Ausbaustufe mit geteiltem Steuerschieber. Das besondere<br />
Feature umfasst zwei Steuerschieber in einem Ventilgehäuse, bei<br />
einer Schieberbohrung. Somit können jetzt zwei Verbraucher unabhängig<br />
voneinander angesteuert werden – und das in Verbindung<br />
mit einer Volumenstromsteuerung, die 180 l/min bei 350 bar<br />
zulässt. Die großen Öldurchführungen verringern Druckverluste,<br />
sodass die Energieeffizienz dank reduziertem Dieselverbrauch<br />
gesteigert wird.<br />
Die Technologie mit dem geteilten Steuerschieber ermöglicht<br />
vielfältige Funktionen wie 2-Stromregelfunktionen, Hub-/Senkmodul<br />
Zu-/Rücklauf sowie Rück-/Rücklauf. Die Zweistromregelung<br />
spart Einbauraum und Gewicht und eignet sich beispielsweise zur<br />
druckunabhängigen, parallelen Betätigung von zwei einfachwirkenden<br />
motorischen Antrieben.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
der vor allem von der besonderen Konstruktion der Lenkventile<br />
mit nachgeschalteter Druckwaage. Diese Lenkventile lassen sich<br />
direkt in den Ventilblock integrieren, ohne dass eine sonst übliche,<br />
zusätzliche Prioritätsfunktion erforderlich ist, was Aufwand<br />
und Platz spart.<br />
Weitere, auf den Erntevorgang spezialisierte, hochdynamische<br />
Ventile sorgen für die Automatiklenkung, was sowohl permanente<br />
Korrekturen als auch das Abtasten der Reihen sichert. Bucher<br />
Hydraulics stattet seine Lenkventile mit selbstkompensierenden<br />
Schiebern aus, sodass die Rückstellkraft nach Auslenkung in die<br />
Ruhelage lastunabhängig erfolgt.<br />
Wie flexibel die Lösungen von Bucher Hydraulics für gezogene<br />
Arbeitsmaschinen sind, zeigt sich zudem in der Anbindung an die<br />
Schlepperversorgung. Die Ventiltechnik kann leicht auf Konstant-<br />
oder Load-Sensing-System eingestellt werden. Anhand einer<br />
verstellbaren Druckwaage im Eingangssegment, die sich von<br />
2-Wege-Funktionalität auf 3-Wege-Funktionalität umschalten<br />
lässt, können Anwender dieselben Ventile sowohl für Open- als<br />
auch Closed-Center-Systeme einsetzen und haben somit unabhängig<br />
vom Pumpensystem im Traktor immer konstante Volumenströme<br />
für den Ventilblock in der gezogenen Arbeitsmaschi-<br />
DETAILS GEWÄHRLEISTEN<br />
INDIVIDUELLE LÖSUNGEN<br />
Das Hub-/Senkmodul überzeugt durch lastkompensiertes Heben<br />
und Senken. Zur Stabilität eines solchen Systems kommen hochdynamische<br />
Ventile zum Einsatz, die Regelungen selbst bei einer<br />
hohen Befehlsfrequenz von zehn Millisekunden präzise umsetzen<br />
können. Die Zu- und Rücklauffunktion entspricht einer<br />
einstellbaren Druckunterstützung, indem Zu- und Rücklaufschieber<br />
getrennt voneinander betätigt und positioniert werden<br />
können. Durch das Verhältnis von Zu- und Rücklauföffnung<br />
kann nun jeder gewünschte Druck am Verbraucherausgang dargestellt<br />
werden.<br />
In Summe bietet Bucher Hydraulics mit dem breit angelegten<br />
Konzept alle geforderten Funktionalitäten für vielfältige Applikationen.<br />
Auf dieser Basis können Hersteller von gezogenen und<br />
selbstfahrenden Arbeitsmaschinen individuelle Lösungen konsequent<br />
dem Nutzen entsprechend erstellen und durch den Einsatz<br />
der innovativen Technologien die Kosten senken.<br />
www.bucherhydraulics.com<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
FLEXBILE SCHLAUCHPRESSEN<br />
Mit den HM Schlauchpressen hat Uniflex Branchen-Maßstäbe<br />
gesetzt. Bestes Beispiel für die hohe Produktivität,<br />
Ergonomie, Qualität, und Langlebigkeit dieser Hydraulikpressen<br />
ist die HM 480: Dank ihrer Bauweise verfügt sie<br />
über einen Öffnungsweg von über 150 mm und einen<br />
Öffnungsdurchmesser ohne Backen von 380 mm. So kann<br />
die Maschine Industrieschläuche bis 8“ mit ANSI-Flanschen<br />
und Rohr-Armaturen bis 12“ verpressen, auch ohne die<br />
Backen entfernen zu müssen. Zur industriellen Verpressung<br />
eigenen sich neben Hydraulikschläuchen auch Moniereisen,<br />
Stahlseile, Kabel und Isolatoren. Die Presskraft liegt<br />
bei 4500 kN. Eine feststehende 6-Uhr-Backe und die Grundbackenlänge<br />
von 150 mm erleichtern die Positionierung<br />
der Werkstücke. Mit der hauseigenen Gleitlagertechnik<br />
werden Reibungsverluste gemindert, wodurch sich der<br />
Wartungsaufwand reduziert. Als Steuerungsinstrument<br />
empfiehlt Uniflex die eigenentwickelte Control C.2.B<br />
www.uniflex.de<br />
Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />
ROSTFREIE HALBSCHALEN-METALL-<br />
BALGKUPPLUNG<br />
Enemac hat eine Metallbalgkupplung<br />
in der<br />
Halbschalen-Variante EWR<br />
aus Edelstahl entwickelt.<br />
Diese ist durch die<br />
Verwendung von A4- bzw.<br />
A2-Edelstählen geeignet<br />
für anspruchsvolle<br />
Umgebungen und sterile<br />
und sogar säurehaltige<br />
Anwendungen, sowie für<br />
den Lebensmittel- und Medizinbereich. Besonders geeignet ist sie<br />
für den Einsatz in schwer zugänglichen Anlagen, bei denen die<br />
Platzverhältnisse sehr gering und die An- und Abtriebsaggregate<br />
starr oder in axialer Richtung nicht verschiebbar sind. Bei dem<br />
Modell können die beiden unteren Nabenhälften zunächst<br />
demontiert und die Kupplung dann radial auf die Wellenenden<br />
aufgesetzt werden. Anschließend werden die losen Nabenhälften<br />
auf der gegenüberliegenden Seite der Welle angesetzt und mit<br />
Edelstahl-Klemmschrauben verbunden. Die Demontage ist<br />
ebenfalls mit geringem Aufwand möglich. Die Metallbalgkupplung<br />
im Hygienic Design ist für Nennmomente von 10 bis<br />
1 200 Nm und für Wellendurchmesser von 7 bis 85 mm erhältlich.<br />
www.enemac.de<br />
SENSOREN SICHERN UMWELTFREUNDLICHE<br />
VERARBEITUNG<br />
Gefran bietet quecksilberfreie<br />
Schmelzdrucksensoren<br />
für Extrusionsanlagen<br />
an. Die Sensoren der<br />
HIX-Baureihe eignen sich<br />
für hohe Temperaturen<br />
und explosionsgefährdete<br />
Bereiche.<br />
In Kunststoff-Extrusionsanlagen<br />
ist die Messung<br />
des Massedrucks geschmolzener Polymere wichtig, um konstante<br />
Materialeigenschaften und somit eine hohe Qualität des<br />
Endproduktes sicherzustellen. Die Sensoren eignen sich für die<br />
Echtzeitüberwachung dieser Parameter und sind besonders sicher,<br />
umweltfreundlich und bereit für Industrie 4.0-Anwendungen. Der<br />
Name HIX steht einerseits für das Hart-Kommunikationsprotokoll<br />
und andererseits für eine Atex-Zertifizierung. Die Impact-Sensoren<br />
zeichnen sich durch ein piezoresistives Funktionsprinzip aus,<br />
das Betriebstemperaturen bis 350 °C ermöglicht. Der Druck wird<br />
mit einer mikrobearbeiteten Struktur direkt auf das Sensorelement<br />
aus Silizium übertragen. Die Reihe eignet sich besonders für<br />
die Extrusion niedrigviskoser Kunststoffe.<br />
www.gefran.de<br />
www.gefran.com<br />
UPGRADE FÜR DAS<br />
DREHSCHRAUBEN-SORTIMENT<br />
Parker Hannifin stellt Heavy Duty 360° vor. Diese Verschraubungsserie<br />
kombiniert ein neuartiges Design- und Dichtungskonzept<br />
mit bereits etabliertem Kugellager. Folge ist eine weiter erhöhte<br />
Druck-, Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit. Dank reduzierter<br />
Neigung sind alle innenliegenden Komponenten geschützt<br />
und die Extrusion von Dichtungselementen wird verhindert. Die<br />
Drehverschraubungen arbeiten mit einem Druck von 420 bar in<br />
einem Temperaturbereich zwischen -40 °C bis +95 °C. Parker<br />
ersetzt mit Heavy Duty 360° das bisherige Angebot an Drehverschraubungen<br />
(DG101, DG102 etc.). Das Sortiment an Gleitlager-Drehverschraubungen<br />
(DVGE, DVWE) bleibt unverändert.<br />
www.parker.com<br />
Skarke Ventilsysteme<br />
Ihr starker Partner für Öl-Service und Entlüftung.<br />
Auf der Rut 4<br />
64668 Rimbach-Mitlechtern<br />
Tel. 06253 - 80 62-0<br />
Fax 06253 - 80 62-22<br />
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Web www.skarke.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 21<br />
Skarke.indd 1 07.03.2019 12:30:37
STEUERN UND REGELN<br />
MODERNE HYDRAULIK<br />
IN DIGITALEN NETZWERKEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Hydraulikfunktionen, wie beispielsweise die<br />
Lageregelung einer Hydraulikachse oder die<br />
Druckregelung einer Halte-, Klemm- oder<br />
Pressfunktion, werden oftmals von einer<br />
übergeordneten SPS durch Ansteuerung der<br />
entsprechenden Elektronikkarten kontrolliert.<br />
Die Anforderungen bei mobilen Maschinen sind<br />
meist etwas komplexer.<br />
Die einzelnen Elektronikboxen steuern bei mobilen Maschinen<br />
nicht nur die Ventile an, sondern übernehmen auch<br />
Koordinations-, Mess- und Regelaufgaben innerhalb des<br />
Gesamtsystems. So entstehen aus einem Großprojekt<br />
meist kleinere Teilprojekte, die sich durch klar definierte Kommunikations-<br />
und Sensor-Schnittstellen abgrenzen. Dies erfordert ein<br />
Umdenken bei der Konzeption einer mobilen Maschine und setzt<br />
eine enge Zusammenarbeit zwischen dem System-, Hydraulik- und<br />
Elektronik-Engineering voraus. Die neueste Generation der Steuergeräte<br />
von Wandfluh vereinfacht dieses Zusammenspiel, indem<br />
Autor: Adrian Feuz, Leiter Elektronik, Wandfluh AG, Frutigen, Schweiz<br />
modular frei programmierbare Elektronikmodule über eine<br />
CAN-Bus Schnittstelle untereinander kommunizieren können und<br />
ihre Aufgaben genau dort erfüllen, wo sie benötigt werden.<br />
MODULAR, FLEXIBEL, REMOTEFÄHIG<br />
Die PME-Elektronikmodule von Wandfluh sind durch ihre Vielfalt<br />
breit einsetzbar. Das Sortiment verfügt über Verstärker- und Reglermodule<br />
in unterschiedlichen Größen, über Bedienelemente sowie<br />
frei programmierbare grafische Anzeigen, auf denen ausgesuchte<br />
Maschinendaten in verschiedenen Ansichten angezeigt werden<br />
können. Nebst der flexiblen Programmierung zeigt sich ein großer<br />
Vorteil in der Erweiterbarkeit solch modularer Aufbauten. Darüber<br />
hinaus verfügen die Geräte über eine Telemetrie Schnittstelle, über<br />
die ein Fernzugriff via GSM oder Wifi möglich ist, um die Maschinen<br />
fernzusteuern, eine Remote-Diagnose durchzuführen oder ein<br />
weltweites GPS-Tracking des Fahrzeugs sicherzustellen.<br />
HÄRTETEST BESTANDEN<br />
Als ersten Prototyp hat Wandfluh eine PME-Steuerung auf einem<br />
Anhänger für den Forstbetrieb realisiert, um Konzept und Technik<br />
in einer unwegsamen Umgebung und unter Einfluss von Schnee,<br />
Regen und Vibrationen testen zu können. Der Anhänger wird dabei<br />
vom Zugfahrzeug aus über ein einziges Kabel gesteuert und verfügt<br />
über eine hydraulische Antriebsunterstützung sowie eine hydraulische<br />
Bremse. Dies erlaubt ein sicheres Manövrieren mit einem<br />
relativ kleinen Zugfahrzeug in engen und zum Teil steilen Waldgebieten,<br />
ohne dem Risiko, stecken zu bleiben. Darüber hinaus kön-<br />
22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
STEUERN UND REGELN<br />
nen mit der hydraulischen Bremse lange und steile Abfahrten bewältigt<br />
werden, ohne die Bremsen des Zugfahrzeugs zu überhitzen,<br />
da die Motorbremse das Gewicht eines vollbeladenen Anhängers<br />
nicht alleine zu bremsen vermag.<br />
PROTOTYP IM DETAIL<br />
Die dezentralen Ein-/Ausgabemodule für die Sensoren und Elektronikkarten<br />
der Hydraulikventile sind über einen CAN-Bus miteinander<br />
verbunden. Auf einem Display im Zugfahrzeug werden<br />
dabei die Proportional-Druckbegrenzungsventile eingestellt,<br />
welche die Zusatzkraft des Anhängers regeln. Dabei treibt die<br />
Kardanwelle des Zugfahrzeugs zwei voneinander unabhängige<br />
Hydraulikpumpen an, die bergauf den nötigen Öldruck für die<br />
Antriebsunterstützung bereitstellen. Bergab werden die Achsen<br />
des Anhängers hydraulisch gebremst, indem dieselben Ventile<br />
indirekt die Drehzahl der Achsen begrenzen. Ein großer Teil der<br />
Bremsenergie wird dabei in Wärme umgewandelt, die das Hydrauliköl<br />
erwärmt. Diese Energie wird mit einem herkömmlichen<br />
Ventilator an die Umgebungsluft abgegeben.<br />
Die getrennte Ansteuerung der rechten und linken Achse ermöglicht<br />
die Simulation einer Differentialsperre, die bei höheren Geschwindigkeiten<br />
auf festem Grund durch Öffnen der Ventile sehr<br />
einfach entsperrt werden kann. Die zusätzlichen Sensoren an der<br />
Kardanwelle und an den Getrieben ermöglichen eine softwaregestützte<br />
Überwachung des Systems und geben auch während der<br />
Fahrt wichtige Informationen an den Fahrer weiter.<br />
POINTIERT<br />
PME-ELEKTRONIKMODULE<br />
BREIT EINSETZBAR<br />
KOMMUNIKATION PER<br />
CAN-BUS SCHNITTSTELLE<br />
FERNZUGRIFF VIA GSM ODER WIFI MÖGLICH<br />
FLEXIBEL PROGRAMMIERBAR<br />
Ähnliche Lösungen finden sich in Baumaschinen, Spezialmaschinen<br />
oder beispielsweise in sogenannten Straddle Carrier (große<br />
Containerhubwagen im Hafenbereich) deren acht Achsen bei hohen<br />
Geschwindigkeiten synchron steuern und zum Manövrieren<br />
auf engstem Raum auf asynchrone Steuerung umgeschaltet werden<br />
können. Diese sind auf dem Hafengelände meist ohne Fahrer<br />
unterwegs und erhalten von einem Operator Aufträge, die sie dann<br />
selbstständig ausführen.<br />
Fotos: Adrian Feuz<br />
www.wandfluh.com<br />
03<br />
01<br />
02<br />
01 Online-Diagnose und Bedienung mittels Display der<br />
PME-Gerätefamilie<br />
02 Integrierte Magnetschieberventile WDMFA, Nenngrösse 10,<br />
für Getriebezuschaltung, vorwärts / rückwärts<br />
03 Telematik-Module eröffnen Möglichkeiten für<br />
Remote-Diagnose und Fahrzeugtracking<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 23
MARKTPLATZ<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
ZINK-NICKEL-BESCHICHTUNG GIBT<br />
KORROSION KEINE CHANCE<br />
Stauff ergänzt das<br />
Steckkupplungs-Programm<br />
für Hydraulikleitungen<br />
um die modifizierte<br />
Baureihe QRC-IB mit<br />
Kegelventil. Sie zeichnet<br />
sich durch hohe, auf<br />
Zink-Nickel basierende<br />
Korrosionsbeständigkeit<br />
aus, die die Anforderungen<br />
der Schutzklasse K5<br />
übertreffen soll. Gleichzeitig<br />
werden die Vorgaben der ISO 7241/ Serie B erfüllt. QRC-IB ist in<br />
acht Baugrößen von DN 6 bis DN 51 für Betriebsdrücke bis 500 bar<br />
bei Nenndurchflüssen bis 1 000 l/min lieferbar. Zum Programm<br />
gehören auch Ausführungen in Edelstahl und Messing. Eine<br />
schnelle Identifikation und Rückverfolgbarkeit ist über eine<br />
Codierung sichergestellt. Der Berstdruck der QRC-IB soll mindestens<br />
dem vierfachen Betriebsdruck entsprechen.<br />
www.stauff.com<br />
KORROSIONSRESISTENTE NORMELEMENTE<br />
AUF EDELSTAHL A4-BASIS<br />
Edelstahl ist nicht gleich<br />
Edelstahl. Über die<br />
A1- und A2-Varianten<br />
hinaus bietet der<br />
Normelemente-Spezialist<br />
Ganter ab sofort<br />
auch Produkte in<br />
höherwertiger A4-Qualität<br />
an. Korrosionsbeständigkeit<br />
schafft die<br />
Voraussetzungen, die<br />
Maschinenelemente des<br />
Herstellers auch unter<br />
aggressiv wirkenden<br />
Umgebungsbedingungen einsetzen zu können. Speziell die<br />
Chrom-, Nickel- und Molybdän-Bestandteile gewährleisten eine<br />
hohe Resistenz gegenüber Chloriden und Säuren. In A4-Werkstoffqualität<br />
erhältlich sind unter anderem Handräder, Griffe,<br />
Ringschrauben und -muttern, Scharniere, Rastbolzen und -riegel<br />
sowie geschlitzte oder geteilte Stellringe. Dieses Angebot soll<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
www.ganternorm.com<br />
FACHVORTRÄGE ZU PRÄZISIONSDICHTUNGEN<br />
Auf der 25. International<br />
Conference<br />
on Fluid Sealing<br />
<strong>2020</strong>, die am 4. und<br />
5. März in Manchester<br />
stattfindet,<br />
widmet sich<br />
Trelleborg den<br />
polymerbasierten<br />
Präzisionsdichtungen.<br />
Dr.-Ing. Mandy<br />
Wilke, Senior Management Global Technical Management bei<br />
Trelleborg, wird dort zu dem Thema zwei Fachvorträge halten. In<br />
ihrer ersten Präsentation stellt sie eine innovative Radialwellendichtring<br />
mit aktivem Flüssigkeitsaustausch als neues Konzept<br />
zur Verringerung des durch Abrieb verursachten Verschleißes vor.<br />
Der zweite Vortrag befasst sich mit Gegenlaufflächen für<br />
dynamische Anwendungen, die durch Rauheitswerte charakterisiert<br />
werden. Wilke führt aus, dass die zunehmende Anzahl von<br />
Beschichtungstechnologien jedoch Variationen ergeben, die nicht<br />
durch eine einzelne Beschreibung abgedeckt werden können. Sie<br />
stellt dazu Testergebnisse für verschiedene Beschichtungen und<br />
einen erweiterten Ansatz zur Spezifizierung von Gegenflächen für<br />
translatorische Dichtungen vor.<br />
www.trelleborg.com<br />
FIXIERUNG DER WINKELLAGE CLEVER GELÖST<br />
Mit DKHS1000<br />
präsentiert Zimmer<br />
eine neue Serie<br />
hydraulischer Rotationsklemmelemente<br />
zur<br />
Fixierung von Drehund<br />
Schwenkachsen in<br />
Werkzeugmaschinen.<br />
Die rotierende Flanschanbindung<br />
wird<br />
über die elastische<br />
Verformung des<br />
Gehäuses unter Hydraulikdruck freigegeben. Vorteil der dauerfest<br />
elastischen Auslegung sind Zykluszahlen, die die mittels pneumatischer<br />
Ansteuerung erzielbaren um ein Vielfaches übersteigen<br />
sollen. Spielfreie Bauteile verbessern die Genauigkeit im rotativen<br />
Bereich und die Gehäusevorspannung sorgt für kurze Schließzeiten.<br />
Bei Hydraulikdruckabfall wird die rotierende Wellenanbindung<br />
durch die Vorspannung des Gehäuses geklemmt und sicher<br />
in Position gehalten.<br />
www.zimmer-group.de<br />
AUF DIE EINBAUUMGEBUNG ANGEPASST<br />
Für Situationen, in denen Standard-Winkelgelenke nicht die gewünschten Anforderungen<br />
erfüllen, bietet mbo Oßwald Sonderwinkelgelenke an. Diese können individuell auf die<br />
Einbauumgebung angepasst werden, damit sie dauerhaft beweglich bleiben. Als Bindeglied<br />
zwischen zwei beweglichen Bauteilen dienen Winkelgelenke als sichere Eckverbindung zur<br />
Kraftübertragung. Passgenaue Elemente haben dabei einen höheren Wirkungsgrad und sind<br />
langlebiger. mbo Oßwald verfügt über eine hauseigene Winkelgelenkproduktion. Speziell<br />
entwickelte Fertigungskonzepte für das Standardsortiment erlauben es auch, Sonderteile<br />
kostengünstig und prozesssicher herzustellen. Erhältlich sind Winkelgelenke in Stahl oder<br />
Edelstahl und in den Varianten feststellbar, leichtgängig, schwergängig, spielarm und<br />
abgedichtet. Neben der Fertigung von Sonderteilen umfasst die Produktpalette des Herstellers auch Gabelköpfe, Gabelgelenke,<br />
Winkelgelenke, Gelenkköpfe, Bolzen, Wellensicherungen und Maschinenelemente.<br />
www.mbo-osswald.de<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
KOMPAKTER MONOBLOCK MIT ZWEI<br />
VENTILARTEN<br />
Platzsparend und robust ist<br />
der Monoblock Typ IBM von<br />
Wika konzipiert. Das<br />
kompakte Instrumentierungsventil<br />
ist wahlweise<br />
mit über 90° abgewinkelten<br />
Gewindeanschlüssen,<br />
Kugelhähnen oder Nadelventilen<br />
lieferbar. Er eignet<br />
sich vor allem für den Schutz<br />
von Messgeräten in Wellhead<br />
Control Panels und<br />
Probeentnahmesystemen für Prozessanalysen. Er kann für<br />
Betriebsdrücke bis 10 000 psi (690 bar) ausgelegt werden. Selbst<br />
bei dieser Belastung ist er leichtgängig im Handling mit geringem<br />
Drehmoment. Ausführungen mit Kugelhähnen verfügen zudem<br />
über ein redundantes Polymer-Metall-Dichtungssystem mit<br />
geprüfter Dichtheit. Je nach Applikation ist der Monoblock mit<br />
den Ventilanordnungen Double Block & Bleed oder Block & Bleed<br />
konfiguriert. Er erfüllt in erster Linie eine vorgelagerte Schutzfunktion,<br />
entweder separat in der Rohrleitung oder am Ende eines<br />
Hook-ups. Einen solchen Zusammenbau von Messgeräten und<br />
Schutzarmaturen bietet der Hersteller kundenspezifisch an.<br />
www.wika.de<br />
DURCHFLUSSMESSGERÄTE FÜR<br />
SCHWIERIGE MEDIEN<br />
Magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte<br />
bietet Eletta mit der<br />
Serie EMF an. Das volumetrische<br />
Messprinzip ohne bewegliche Teile<br />
im Produktstrom und das komplett<br />
verschweißte Messrohr machen<br />
die Sensoren robust und wartungsfrei.<br />
Der Prozessanschluss per<br />
Flansch ist jeweils im vollen<br />
Rohrdurchmesser ausgeführt. Dies<br />
vermeidet einen Druckabfall im<br />
Rohr. Die Durchflussmessgeräte<br />
eignen sich leitfähige Flüssigkeiten,<br />
aber auch für kontaminierte,<br />
feststoffhaltige oder pastöse<br />
Medien sowie für hohe Durchflussgeschwindigkeiten bis 10 m/s.<br />
Die Übertragung der Messdaten kann über Modbus RS485, HART,<br />
GPRS oder Profibus DP erfolgen. Als Netzversorgungsspannung<br />
sind 110-240 VAC spezifiziert – optional ist zudem eine 18-36<br />
VDC-Spannungsversorgung über Batterie. In beiden Ausführungen<br />
beträgt der Stromverbrauch weniger als 20 W. Eingesetzt<br />
werden die Messegeräte z. B. bei der Wasseraufbereitung, In der<br />
chemischen Prozesstechnik oder in der Papierherstellung.<br />
www.eletta.de<br />
SMARTER DREHGEBER FÜR HOHE SICHERHEITSSTANDARDS<br />
Mit der WDGR-Serie bringt Wachendorff eine Alternative für SIL-zertifizierte Geräte auf den<br />
Markt. Die redundanten Inkremental-Drehgeber basieren auf dem Prinzip diversitärer Sensorik<br />
(optisch und magnetisch) und sollen in Kombination mit Steuerungen oder Drehzahlwächtern<br />
hohe Performancewerte zu moderaten Kosten erreichen. Sie sind bis Schutzart IP67 erhältlich<br />
und decken Lagerlasten bis 220 N radial und 120 N axial ab. Die Standarddrehgeber stellen<br />
diversitäre Signale zur Verfügung, die unabhängig voneinander erzeugt werden, aber dennoch<br />
korrelieren. So ist gewährleistet, dass die Sensorikplattformen unterschiedlich sensibel auf<br />
Störungen reagieren und nicht zeitgleich ausfallen.<br />
www.wachendorff-automation.de
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
DIE ERSTE WAHL<br />
Werkstoff und Geometrie einer Dichtung können über Wohl<br />
und Wehe eines hydraulischen Systems entscheiden. Um an<br />
dieser Stelle keinen Schiffbruch zu erleiden, hilft es, einen<br />
starken Partner mit dem entsprechenden Expertenwissen an<br />
seiner Seite zu wissen. Kastas Sealing Technologies will dieser<br />
Technologie-Partner – diese erste Wahl – für seine Kunden<br />
sein: der Dichtungshersteller setzt auf ein klares Commitment<br />
zu Qualität, Innovation, Effizienz und Service, wovon ich mir<br />
im Stammwerk in Izmir selbst ein Bild machen konnte.<br />
Autor: Peter Becker, Redaktion <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong><br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
DICHTUNGSTECHNIK<br />
Kastas Sealing Technologies bietet eine breite Produktpalette<br />
an Kolben- und Stangendichtungen, Abstreifern, Führungsringen<br />
sowie gedrehten Dichtelementen. Gegründet 1981, hat<br />
sich der Dichtungshersteller in den letzten knapp 40 Jahren<br />
vom Einmannbetrieb zum global agierenden Supplier mit mehr als<br />
600 Arbeitnehmern entwickelt. Dies ist nicht zuletzt der Verdienst einer<br />
langfristig angelegten Investitions- und Wachstumsphilosophie,<br />
die von Firmengründer Haydar Atılgan frühzeitig implementiert wurde.<br />
Den vorläufigen Gipfel dieser Entwicklung stellt die Fertigstellung<br />
des neuen Werks in Menemen, nahe Izmir, dar. Denn das Ziel der<br />
Firmenentwicklung ist klar gesteckt – das verdeutlicht die Firmenmission,<br />
die da lautet: die erste Wahl als Technologiepartner in Sachen<br />
Dichtung zu sein.<br />
DER MITARBEITER ALS BASIS DES ERFOLGS<br />
Wieso hängt dies mit dem neuen Firmen-Headquarter zusammen?<br />
Weil das Konzept des 50 000 m² großen Gebäudes dieser Mission<br />
folgt – diesem Wunsch, den Kunden durch die eigene Exzellenz und<br />
Innovationskraft in einer Art zu überzeugen, so dass er beim Thema<br />
Dichtung zu allererst an Kastas denkt.<br />
Kastas hat sich aus diesem Grund gegen ein „Bauchladen“-Konzept<br />
entschlossen. Der Fokus liegt vollumfänglich auf fluidtechnischen<br />
Dichtungen. Zum Kundenkreis gehört das Who-is-who der Zylinderhersteller<br />
aus Hydraulik und Pneumatik. Maschinenherstellerseitig<br />
liegt der Fokus vor allem auf den OEM mobiler Arbeitsmaschinen<br />
– insbesondere den Herstellern von Gabelstaplern, Mobilkranen<br />
sowie Landmaschinen. Dies beschreibt allerdings nur den Ist-Zustand,<br />
die Kastas-Vision setzt sich innerhalb der fluidtechnischen<br />
Grenzen keine Limits. Doch kommen wir zurück zur Verbindung<br />
zwischen der Vision und dem neu errichteten Firmensitz.<br />
Das Firmengebäude ist topmodern, lichtdurchflutet und so gestaltet,<br />
dass dort einerseits jeder Mitarbeiter seine bestmögliche<br />
Leistung erbringen kann und sich andererseits dabei aber auch<br />
wohlfühlt. Denn der Mitarbeiter steht prinzipiell im Fokus bei<br />
Kastas, wie mir Bircan Atılgan beim gemeinsamen Firmenrundgang<br />
erläutert: „Ein Unternehmen kann nur so gut sein wie seine Mitarbeiter.<br />
Deswegen versuchen wir, unseren Kollegen das Arbeiten so<br />
angenehm wie möglich zu machen. Das betrifft sowohl die Administration<br />
wie auch den Werker in Produktion und Fertigung.“ Bircan<br />
Atılgan ist Vorstandsmitglied, Sohn des Firmengründers und hauptverantwortlich<br />
für Vertrieb und Marketing bei Kastas. Gemeinsam<br />
mit seinem Vater und seinem jüngeren Bruder treibt er die Vision<br />
des Familienbetriebs voran.<br />
Zur Mitarbeiterzufriedenheit tragen zum Beispiel eine Vielzahl<br />
sozialer Treffpunkte im Werk, Firmenevents und verschiedene Bonusleistungen<br />
bei, wie z. B. ein Fahrdienst oder ein firmeneigenes Fitnessstudio,<br />
das momentan errichtet wird. „Unser Ziel ist es, unsere Mitarbeiter<br />
so auszuwählen und weiterzuentwickeln, dass sie zu uns passen<br />
und bei uns bleiben wollen, bis sie in den Ruhestand treten. Wir als<br />
Arbeitgeber versuchen unsererseits, ein Umfeld zu schaffen, dass es<br />
dem Arbeitnehmer schwer macht, den Job zu wechseln“, verdeutlicht<br />
Atılgan den Recruiting-Ansatz des Unternehmens. Diese langjährigen<br />
Mitarbeiter bilden die Basis für die angestrebte Technologiepartnerschaft<br />
mit dem Kunden. Ihre Erfahrung und ihr Applikations-Knowhow<br />
bilden zwei der Grundpfeiler für die technologische Exzellenz.<br />
QUALITÄT IST DAS A UND O<br />
Die dritte Komponente derselben bildet ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein.<br />
Dieses Bewusstsein zieht sich durch den gesamten Entwicklungsprozess.<br />
Zunächst werden Materialeigenschaften und<br />
Produktionsgüte simuliert, bevor in einer FEA-Analyse die „fertig<br />
simulierte“ Dichtung überprüft wird. Die simulierte Qualität wird im<br />
firmeneigenen Dauertest-Labor am Prototyp überprüft und zertifi-<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 27
DICHTUNGSTECHNIK<br />
01 02<br />
03<br />
01 Mit mehr als 60 Formpressen und Spritzgießmaschinen<br />
in einer 28 000 qm großen Produktionshalle werden jährlich<br />
mehrere hundert Millionen Dichtungen hergestellt.<br />
02 Sowohl in Izmir als auch in der deutschen Niederlassung<br />
gewährleisten moderne Hochregallager zeitnahe Lieferungen<br />
03 Das hauseigene Dauertest-Labor überprüft und<br />
zertifiziert die Qualität der Prototypen<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
ziert – bei Bedarf auch unter extremen Umweltbedingungen in der<br />
Klimakammer. Und zuletzt legt Kastas auch in der Serienproduktion<br />
größten Wert auf Qualitätssicherung und -management (QM).<br />
Hierzu wurden mehrere vollautomatische Prüfmaschinen neu<br />
angeschafft, welche die Dichtungen per 3D-Bildverarbeitung unter<br />
anderem auf korrekte Dimensionen oder Fertigungsfehler überprüfen.<br />
Das QM-System ist durch internationale Dienststellen zertifiziert<br />
und wird in regelmäßigen Abständen überprüft. Des Weiteren werden<br />
kontinuierlich interne Audits durchgeführt, welche „Zero-Defect“ anstreben<br />
und die hohen Qualitätsstandards sicherstellen. Kastas ist<br />
nach DIN EN ISO 9001:2015 und ISO/TS 16949:2009 zertifiziert. Im<br />
QM wird auf Kaizen und Lean Production gesetzt, um eine durchgehende<br />
Qualität zu gewährleisten.<br />
ES WIRD GROSS GEDACHT<br />
Die vierte und letzte Komponente des Exzellenzbestrebens bildet<br />
ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, wie mir Atılgan verrät: „Alle<br />
Prozesse, die für eine Dichtungsherstellung vonnöten sind, haben<br />
wir hier in Izmir unter einem Dach. Vom Compounding, über den<br />
Werkzeugbau, die Produktion bis zur Veredelung. Unsere Wettbewerber<br />
geben häufig mindestens einen Prozessschritt in die Hand<br />
eines Dienstleisters. Im Gegensatz zu diesem Ansatz bleibt bei<br />
Kastas das gesamte Knowhow im eigenen Haus und kann immer<br />
weiter verfeinert werden.“ Zudem lassen sich Effizienzgewinne erzielen.<br />
Denn auch diese stehen für Atılgan im Fokus. „Wir wollen<br />
für unsere Kunden die bestmögliche Kundenerfahrung bieten.<br />
Hierzu gehört maximale Effizienz in allen Schritten. Egal, wie ein<br />
Auftrag aussieht, der Kunde soll sein Produkt schnellstmöglich in<br />
bestmöglicher Qualität erhalten.“ Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
wurde im neuen Werk geklotzt, nicht gekleckert.<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
DICHTUNGSTECHNIK<br />
Denn beim Bau des neuen Werks hat das Unternehmen gleich das<br />
angestrebte Firmenwachstum der nächsten fünf bis zehn Jahre miteinkalkuliert:<br />
Die Produktionsfläche kann mindestens nochmals<br />
verdoppelt werden, ohne dass zusätzliche bauliche Maßnahmen<br />
nötig werden würden. Dabei ist der Bestandsmaschinenpark alles<br />
andere als klein. Rund 50 Maschinen pressen in der 22 000 m² großen<br />
Produktion momentan mehrere hundert Millionen Dichtungen<br />
jährlich, je nach Auftragslage. Was für die Produktion gilt, gilt<br />
auch für die Fertigung und Logistik. In der Kommissionierhalle<br />
steht momentan ein modernes Hochregallager eines deutschen<br />
Herstellers. Es würden getrost noch zwei weitere derselben Größe<br />
in die Halle passen. Und für den Fall, dass der Platz unter dem eigenen<br />
Dach nicht mehr ausreichen sollte, hat sich Kastas gleich auch<br />
noch das Nachbargrundstück im neuen Industriepark in Menemen<br />
gesichert – mit nochmals 15 000 m². Man plant im großen Stil bei<br />
Kastas in der Türkei.<br />
KUNDENNÄHE: INTERNATIONAL, LOKAL, DIGITAL<br />
Doch nicht nur in der Türkei hat Kastas viel vor. Gerade auch auf<br />
der internationalen Bühne will man DER Technologiepartner<br />
rund um die Dichtung sein. Mit dem kundennahen Ansatz möchte<br />
Kastas auch die Dichtung als beratungsbedürftiges Produkt etablieren.<br />
Denn wie eingangs erwähnt, ist Dichtung nicht gleich<br />
Dichtung. Mit Service und Kundennähe will man in die Phalanx<br />
der etablierten Großlieferanten einbrechen. Hierzu steht ein großes<br />
internationales Händlernetz mit Niederlassungen in mehr als<br />
80 Ländern bereit.<br />
In Deutschland steht die Kastas Europe GmbH mit Sitz in Quickborn<br />
bei Hamburg seit nunmehr über zehn Jahren vor allem dem<br />
D-A-CH-Raum als direkter Ansprechpartner zur Verfügung. Aber<br />
auch Kunden aus den BENELUX-Staaten oder Italien und Skandinavien<br />
werden von Deutschland aus betreut. Genau wie im Mutterkonzern<br />
wird auch hier Kundennähe und Service großgeschrieben.<br />
Ein Team von erfahren Vertriebsingenieuren mit langjähriger Branchenerfahrung<br />
sucht und findet für jeden Kunden die individuell<br />
beste Lösung.<br />
Doch nicht nur die Beratung erfolgt von Quickborn aus, nein,<br />
auch der Versand der gewählten Dichtungslösung. Denn in Quickborn<br />
verfügt Kastas Europe über ein Lager mit 20 000 Produkten.<br />
Somit steht die gesamte Produktpalette bereit, um eine schnelle Versorgung<br />
der Kunden westlich der Türkei zu gewährleisten. Guido<br />
Seehusen, Vertriebsleiter bei Kastas Europe, erklärt: „Wir wollen in<br />
den kommenden Monaten und Jahren die Kundenbetreuung nochmals<br />
intensivieren. Wir haben ein kleines, aber sehr feines Team aus<br />
Experten, die gemeinsam mit den Applikationsingenieuren der<br />
Kunden die richtige Lösung finden.“<br />
Weiß ein Kunde bereits, was er braucht, kann er aber auch auf den<br />
im Privatleben gewohnten Pfaden wandeln und seine Dichtungslösung<br />
einfach online bestellen. Um den Zugang zum Dichtungsportfolio<br />
nochmals zu erleichtern, hat Kastas einen Online-Shop entwickelt.<br />
Das B2B-Portal seal-Link soll den Kunden einen One-Stop-<br />
Shop bieten, um nach den gewünschten Produkten zu suchen, die<br />
Lagerverfügbarkeit zu überprüfen, Aufträge zu erstellen, die<br />
Bestellhistorie nahtlos digital zu verfolgen und Produktdokumentationen<br />
abzurufen.<br />
aber auch vor allem einen unbändigen Glauben an die eigene<br />
Stärke. Beim Bau des Gebäudes wurde offensichtlich nicht auf eine<br />
vollumfängliche Kostenoptimierung gesetzt. Alles wird dem<br />
Firmenwachstum und einem guten sozialen Unternehmensklima<br />
untergeordnet. Das finde ich sehr spannend und erfrischend.<br />
Bircan Atılgan ist stolz auf das, was sein Vater, sein Bruder und<br />
er, gemeinsam mit den Mitarbeitern in den vergangenen Jahren<br />
geleistet haben. Das habe ich im Interview gespürt, das merkt<br />
man, wenn man gemeinsam mit ihm das Unternehmen besichtigt.<br />
Kastas ist seine Familie und sein Zuhause, so mein Eindruck.<br />
Daher bin ich mir sicher, dass die langfristige Vision des Unternehmens<br />
erfolgreich umgesetzt wird. Denn um seine Familie,<br />
sein Zuhause und Dinge, auf die man stolz ist, kümmert man sich<br />
bestmöglich.<br />
www.kastas.com<br />
www.seal-link.com<br />
WIR WOLLEN FÜR<br />
UNSERE KUNDEN DIE<br />
BESTMÖGLICHE KUNDEN-<br />
ERFAHRUNG BIETEN<br />
Bircan Atılgan<br />
WEITBLICK UND MUT<br />
Die Erfahrungen, die ich in Izmir machen durfte, haben mich<br />
beeindruckt. Kastas Sealing Technologies agiert in mancherlei Hinsicht<br />
anders, als man es kennt oder gewohnt ist. Sich ein für den<br />
Ist-Zustand viel zu großes Werk zu bauen, ist mutig und braucht einerseits<br />
einen klaren Plan für das künftige Wachstum, andererseits<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 29
HYDROPNEUMATISCHE VORDERACHSFEDERUNG<br />
KOMFORT UND ERGONOMIE<br />
DANK FLEXIBLER FEDERUNG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Der Lintrac 110 ist ein Kompakttraktor, der<br />
besonders für lange Einsatzzeiten geeignet ist.<br />
Einen wesentlichen Beitrag zum Fahrkomfort<br />
leistet das hydropneumatische<br />
Vorderachsfederungssystem, das<br />
WEBER-HYDRAULIK entwickelt hat. Insbesondere<br />
bei langen Transportfahrten und bei höherer<br />
Geschwindigkeit auf unebenem Gelände macht<br />
es den Unterschied. Der Fahrer kann die<br />
Federung der Frontachse nach Bedarf steuern:<br />
sperren, anheben und absenken.<br />
Traktoren haben in den letzten Jahrzehnten eine große<br />
Entwicklung erlebt. Sie sind vielseitig ausgestattete<br />
Maschinen, die den gestiegenen Anforderungen der<br />
Agrarwirtschaft gerecht werden und dem Landwirt auch<br />
hinsichtlich Ergonomie einen sicheren und komfortablen Arbeitsplatz<br />
bieten. Entscheidend dafür ist die Federung, die Stöße auf die<br />
Kabine und in den Rücken des Fahrers verhindert. Im Lintrac 110<br />
mit einem zulässigen Gesamtgewicht von acht Tonnen und einer<br />
Nutzlast von rund 3,5 Tonnen ist daher für die Dämpfung der<br />
Erschütterungen eine hydropneumatische Vorderachsfederung von<br />
WEBER-HYDRAULIK verbaut. Sie wurde eigens für das neue<br />
Lindner Modell entwickelt. Das renommierte Tiroler Familienunternehmen<br />
entschied sich für eine hydraulische Lösung, die größere<br />
Kräfte aufnehmen kann als andere Federungssysteme.<br />
QUALITÄT MADE IN GÜGLINGEN<br />
Federungssysteme müssen für jeden Traktor individuell ausgelegt<br />
werden. Sie werden an die Bauart der Achse und ihre zulässige<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
HYDROPNEUMATISCHE VORDERACHSFEDERUNG<br />
Hydropneumatische Vorderachsfederung für Traktoren<br />
Achslast sowie an das Gewicht im beladenen oder unbeladenen<br />
Zustand angepasst. Darüber hinaus sind die Massenschwerpunkte<br />
der Kabine, die möglichen Anbaugeräte wie Frontlader und Zusatzgewichte<br />
wichtige Parameter, welche die Dimension des<br />
Federungszylinders bestimmen. Das Verhältnis von Kolbengröße<br />
und Stangenmaßen wird daraus berechnet.<br />
Der Hydraulikspezialist aus Güglingen erstellte bereits in einer<br />
frühen Entwicklungsphase des Lintrac 110 das Lasten- und<br />
Pflichtenheft. WEBER-HYDRAULIK gehört zu den wenigen<br />
Hydraulik-Anbietern, die von den einzelnen Komponenten bis zum<br />
kompletten System alle Applikationen in-house im Team mit Application<br />
Engineers und Konstrukteuren entwickeln, designen und<br />
fertigen. Basis der hydropneumatischen Vorderachsfederung des<br />
Lintrac 110 sind zwei dafür konstruierte Federungszylinder und<br />
zwei Druckspeicher. Winkelsensoren, Controller mit entsprechender<br />
Software und ein äußerst kompakter Ventilblock ermöglichen<br />
die Niveauregulierung und die adaptive Dämpfung.<br />
SENSOREN GEBEN AUSKUNFT ÜBER<br />
DIE POSITIONSDATEN<br />
Um eine optimale Federung zu erreichen, wurde statt eines einfach<br />
wirkenden Zylinders ein doppeltwirkender verbaut. Das System ist<br />
mit einer Ringraumdruckregelung ausgestattet, die den Druck im<br />
Ringraum den Belastungsbedingungen anpasst bzw. die Steifigkeit<br />
des Federungssystems optimal einstellt. Fahrzeugseitige Lagesensoren<br />
erfassen kontinuierlich Daten zur Lasten- und Geländesituation,<br />
die an die ECU-Einheit gesendet werden. Der Fahrer<br />
kann daher die Einstellungen der Federung entsprechend<br />
verändern, sodass das Niveau trotz unterschiedlicher Belastung<br />
der Federungszylinder nahezu beibehalten wird. Die Federung<br />
lässt sich zum Ankoppeln von Anbaugeräten ausschalten, bzw. ist<br />
in der Grundeinstellung zunächst deaktiviert (Lock-out). „Die<br />
besondere Herausforderung beim neuen Lindner-Modell bestand<br />
in der Verbindung der Vorderachsfederung mit dem permanent<br />
aktiven Allradantrieb“, sagt Markus Sperr, Key Account Manager<br />
bei WEBER-HYDRAULIK.<br />
Mit einem kundenspezifischen Schnittstellencontroller,<br />
der mit digitalen I/O, analogen Eingängen, PWM-Leistungsausgänge<br />
und CAN-Schnittstelle ausgestattet ist, werden die<br />
LINDNER SETZT AUF FEDERUNGSSYSTEM<br />
VON WEBER-HYDRAULIK<br />
Parameter des Traktors zunächst aufgrund der Herstellerinformationen<br />
voreingestellt.<br />
ENGE KOOPERATION ERMÖGLICHT<br />
SCHNELLE MARKTEINFÜHRUNG<br />
Die eingebaute Musterfederung wird dann im Traktorprototyp hinsichtlich<br />
der optimalen Dimensionierung und Funktion der einzelnen<br />
Komponenten geprüft, während die Software den Praxisgegebenheiten<br />
weiter angepasst wird. Mehrere intensive Testrunden<br />
sind im Durchschnitt nötig, bis die Federung die tatsächliche Erschütterung<br />
ideal dämpft. „Kurze Reaktionswege und eine permanente<br />
Abstimmung mit dem Hersteller sind das A und O“, sagt<br />
Markus Sperr. „Dabei sprechen wir mit allen beteiligten Abteilungen<br />
und sorgen für einen fließenden Austausch.“<br />
Die Vorderachsfederung für den Lintrac 110 konnte durch die<br />
enge Zusammenarbeit zwischen Lindner und WEBER-HYDRAULIK<br />
in nur einem Jahr vom ersten Gespräch bis hin zur Markteinführung<br />
Ende 2018 umgesetzt werden. Die optionale Vorderachsfederung<br />
wird mittlerweile zu 90% für den Lintrac 110 mitbestellt und durchweg<br />
positiv bewertet. Auch beim neuen Lintrac 130, der ab <strong>2020</strong> in<br />
die Produktion geht, wird vor allem durch die 50 km/h-Variante ein<br />
hoher Anteil an Vorderachsfederungen erwartet.<br />
www.weber-hydraulik.com<br />
POINTIERT<br />
DOPPELTWIRKENDER ZYLINDER FÜR<br />
OPTIMALEN KOMFORT<br />
ENGE KOOPERATION DER UNTERNEHMEN<br />
ERMÖGLICHT...<br />
...MARKTEINFÜHRUNG INNERHALB<br />
EINES JAHRES<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 31
HYDRAULIKAGGREGATE<br />
INTELLIGENTE HYDRAULIKVERSORGUNG<br />
FÜR DIE AUTOMOBILINDUSTRIE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Sondermaschinenbauer August Mössner geht<br />
mit der CytroBox seines Partners Bosch Rexroth<br />
neue Wege bei der Hydraulikversorgung. Im<br />
Auftaktprojekt speist das integrierte Hydraulik-<br />
Aggregat eine Anlage zur Rohbearbeitung von<br />
Motorblöcken. Für Auftraggeber BMW halbiert<br />
sich der Platzbedarf für die Hydraulikversorgung<br />
bei gleicher Leistung und höherer Energieeffizienz.<br />
Im Automobilbau ist Zeit ein knappes Gut. Das gilt auch für die<br />
Rohteilbearbeitung von Motorblöcken, die im BMW-Werk<br />
Landshut im 25 Sekundentakt die Gießerei verlassen und zur<br />
neuen Transferanlage von August Mössner transportiert werden.<br />
Die Transferanlage drückt mit ihren komplexen und hochautomatisierten<br />
Prozessen ordentlich aufs Tempo: Bauteil erkennen,<br />
DMC-Code aufbringen, entkernen und sägen. Dann teilt sich die<br />
Linie in zwei Stränge auf: Brennraum- und Ölwannenseiten werden<br />
plan gesägt, um das Bauteil für das Ausdrücken der Zentralspeiser<br />
ausrichten und spannen zu können. Zuletzt durchlaufen die nun<br />
rohbearbeiteten Motorblöcke nochmals den 3-in-1-Entkerner, ehe<br />
sie geprüft und automatisch palettiert werden.<br />
INNOVATIVE HYDRAULIKVERSORGUNG<br />
Die aus einer Hand gelieferte Anlage bietet neben ihrer hohen<br />
Geschwindigkeit und Präzision noch eine weitere Besonderheit:<br />
für das hydraulische Spannen, Ausrichten und Ausdrücken der<br />
Zentralspeiser setzt der süddeutsche Sondermaschinenbauer aus<br />
Eschach erstmalig eine neue, integrierte Hydraulikversorgung<br />
ein. Optisch erinnern die beiden Einheiten eher an einen Serverschrank,<br />
als an ein Hydraulikaggregat. Kein Zufall, wie Konstruktionsleiter<br />
Marco Schulz erklärt: „Wir wollten bewusst weg von<br />
der klassischen Versorgung mit Einhausung und entschieden uns<br />
für ein integriertes Konzept unseres Hydraulikpartners Bosch<br />
Rexroth. Durch die CytroBox wird unsere Gießereitechnik nicht<br />
nur kompakter, leiser und energieeffizienter, sondern auch IoTfähig.<br />
All diese Zukunftsanforderungen waren auf einen Schlag<br />
erfüllt.“<br />
GLEICHE LEISTUNG AUF HALBER FLÄCHE<br />
Seine Entscheidung traf der Maschinenbauer auch aufgrund der<br />
positiven Erfahrungen mit dem „kleinen Bruder“ der CytroBox: Das<br />
Kleinaggregat CytroPac bildet bei Mössner inzwischen den<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
HYDRAULIKAGGREGATE<br />
Standard zur Versorgung von Nebenfunktionen bis 4 kW. „Das<br />
Cytro-Prinzip auch auf den mittleren Leistungsbereich bis 30 kW<br />
anzuwenden, war für uns ein logischer Schritt“, so Schulz.<br />
Zu den Vorteilen gegenüber traditionellen Hydraulikaggregaten<br />
zählt zunächst der geringere Footprint. Für die beiden Einheiten,<br />
die jeweils hydraulischen Funktionen zum Spannen und Bewegen<br />
der Gussteile sowie zum Ausdrücken der Zentralspeiser versorgen,<br />
benötigt Mössner im Vergleich zu früher nur noch halb so viel Fläche.<br />
Dass die CytroBox bei mindestens gleichwertiger Leistung auf<br />
nur einem halben Quadratmeter Platz findet, ist auf das von Bosch<br />
Rexroth entwickelte integrierte Design zurückzuführen. Mithilfe<br />
von Simulationstechnik gelang es dem Experten für Industriehydraulik,<br />
die Größe des Öltanks ohne Standzeitverlust um 75 Prozent<br />
zu reduzieren. Weitere Raumersparnisse bringen der strömungsoptimierte<br />
Steuerblock und der kompakte Synchronservomotor im<br />
drehzahlvariablen Antrieb der CytroBox.<br />
SO LEISE WIE IM GROSSRAUMBÜRO<br />
Neben dem kleinen Footprint zeichnet sich die Lösung auch durch<br />
einen geräuschoptimierten Betrieb aus. Mit maximal 75 dB(A) für<br />
die Gesamtanlage kann Mössner die seitens BMW geforderten<br />
Grenzwerte nun auch ohne Einhausung unterbieten. Die Geräuschemissionen<br />
bewegen sich damit im Bereich zwischen einem<br />
Großraumbüro und einem lauten Gespräch. Benötigt die Anlage<br />
kein Öl, schaltet das Aggregat die Förderung ab und geht in den<br />
Stand-by-Modus. „Das Aggregat arbeitet auch im Betrieb so leise,<br />
POINTIERT<br />
EINHAUSUNG DES CYTROBOX-AGGREGATS<br />
IST NICHT NÖTIG<br />
BETRIEB LÄUFT GERÄUSCHOPTIMIERT<br />
dass unser SPS-Programmierer seinen Arbeitsplatz direkt neben<br />
der CytroBox wählte“, berichtet Schulz.<br />
ENERGIEEFFIZIENTES KRAFTPAKET<br />
CYTROBOX IST IOT-FÄHIG<br />
Warum die bedarfsgerechte Versorgung für Mössner auch energieeffizienter<br />
arbeitet, erklärt Rexroth Projektleiter Michael Hüneke:<br />
„In dieser Anwendung steht das Aggregat etwa 15 Prozent der Zeit<br />
still und vernichtet keine Energie. Unter Last beträgt die Stromaufnahme<br />
bei gleicher Leistung nur 80 Prozent des bisherigen Werts.<br />
So ergibt sich insgesamt eine Ersparnis von fast einem Drittel.“<br />
Ihren Effizienzvorsprung erzielt die CytroBox mit einer intelligenten<br />
Kombination aus Drehzahlvariabilität, Synchronmotor und<br />
Axialkolbenpumpe. „Vordefinierte Regler passen den Energiebedarf<br />
an die jeweilige Situation an“, erläutert Hüneke. „Bei Teil- oder<br />
Nulllast wird die Drehzahl abgesenkt, bei Volllast hochdynamisch<br />
gesteigert.“<br />
IOT-READY MIT PAY-PER-USE-SERVICES<br />
Eine wesentliche Kundenanforderung bildete zudem die IoT-Fähigkeit<br />
des Aggregats. Integrierte Sensorik, Condition-Monitoring-<br />
Kapazitäten und die Möglichkeit, kurzfristig IoT-Services wie Predictive<br />
Maintenance zu aktivieren, machen die CytroBox in den Augen<br />
von Schulz zu einer zukunftsfähigen Lösung. „Über den integrierten<br />
IoT-Dienst CytroConnect wollen wir unseren Kunden schon bald<br />
neue, ergänzende i4.0-Services bis hin zur vorausschauenden Wartung<br />
anbieten. Das Pay-per-Use-Angebot von Bosch Rexroth dient<br />
uns hierfür als flexible Basis.“<br />
WICHTIGER SCHRITT ZUR STANDARDISIERUNG<br />
Mit Einführung der Plug-and-play-fähigen Cytro-Lösungen verabschiedet<br />
sich Mössner von der Zeit des aufwendigen und langwierigen<br />
Aggregatebaus. Die Standardisierung vereinfacht viele Prozesse:<br />
angefangen beim Engineering mit einer einfachen Bestellung und<br />
sofort verfügbaren Schaltplänen, über die schnelle Lieferzeit und rasche<br />
Inbetriebnahme per Plug-and-play, bis hin zu bedarfsgerechten<br />
IoT-Diensten. „Bislang bildete die Hydraulikversorgung immer<br />
das letzte Glied der Kette“, resümiert Markus Fuchs, Einkaufsleiter<br />
der Firma August Mössner. „Heute hat sich die Situation geändert:<br />
Die Hydraulikversorgung beschleunigt unsere Time-to-Market,<br />
macht unsere Anlagen noch zukunftssicher und steigert den Nutzen<br />
für unsere Kunden.“<br />
www.boschrexroth.com<br />
Das Aggregat CytroBox benötigt zur Versorgung der Rohteilbearbeitung<br />
im Vergleich zu herkömmlichen Hydraulikaggregaten<br />
nur die halbe Fläche, bei gleicher Leistung<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 33
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
PORTRÄT<br />
KLAUS KESSLER −<br />
EIN MEISTER SEINES FACHS<br />
Das Hansa-Flex Zylinderreparaturzentrum führt<br />
herstellerunabhängige Reparaturen von<br />
Hydraulikzylindern aller Baugrößen durch und<br />
kümmert sich um die Instandsetzung von<br />
Hydraulikpumpen, Ventilen und Motoren.<br />
Zusammen mit dem ebenfalls in Königshofen<br />
beheimateten Fachbetrieb der Dichtungstechnik<br />
arbeiten hier 45 Hansa-Flex Mitarbeiter. Seit<br />
letztem Jahr ist Klaus Keßler als Bereichsleiter<br />
der Produktion für den Standort verantwortlich.<br />
Hydraulikzylinder leisten Schwerstarbeit: Durch das<br />
kontinuierliche Ein- und Ausfahren treten früher oder<br />
später Verschleißerscheinungen auf. Dann muss der<br />
betreffende Zylinder ausgetauscht oder überholt<br />
werden. Eine Reparatur lohnt sich mehrfach, denn sie ist viel<br />
günstiger als ein Neukauf und kann innerhalb kürzester Zeit reali-<br />
siert werden – bei minimalen Ausfallzeiten. Diese so gering wie<br />
möglich zu halten, ist die Aufgabe von Klaus Keßler, bei dem als<br />
Produktionsbereichsleiter der Zylinderreparatur und Dichtungstechnik<br />
alle Fäden zusammenlaufen.<br />
Der gelernte Instandhaltungsmechaniker ist seit November 2014<br />
bei Hansa-Flex. Zunächst als Werksleiter und seit letztem Jahr als<br />
Bereichsleiter trägt der 54-Jährige die Verantwortung für Personal<br />
und Maschinen. „In meinem Job ist vor allem Flexibilität gefragt“,<br />
erklärt er. „Denn im Servicegeschäft kann man nicht vorausplanen.“<br />
Dementsprechend agil ist auch das Team aufgestellt: Die Mitarbeiter<br />
sind umfassend geschult und können in mehreren Bereichen<br />
eingesetzt werden. „Beispielsweise kann ein Schweißer auch<br />
montieren und demontieren.“ Im Fokus steht dabei stets eine<br />
zeitnahe Instandhaltung. „Wenn der Kunde wartet, dann müssen<br />
wir schnell reagieren. Und das tun wir auch“, freut sich Keßler über<br />
das Engagement seiner Mitarbeiter.<br />
DIE DINGE TATKRÄFTIG ANGEHEN<br />
Um Aufträge schnell und effizient abzuwickeln, sind eingespielte<br />
Prozesse zwischen den Abteilungen unerlässlich – auch über die<br />
beiden Produktionsbereiche Zylinderreparatur und Dichtungstechnik<br />
hinweg. „Für die Reparatur benötigte Dichtungen sind so<br />
schnell zur Hand“, veranschaulicht Keßler einen Vorteil der engen
PORTRÄT<br />
01<br />
01 Kommunikation und Teamspirit sind für Keßler maßgeblich, um erfolgreich zu sein<br />
02 Das neu installierte Montageloch erlaubt die senkrechte Montage und Demontage<br />
von Zylindern, sodass die Dichtungen exakter zentriert aufgebracht werden können<br />
02<br />
Zusammenarbeit. Reibungslose Abläufe, das ist eines der<br />
Hauptanliegen des Bereichsleiters, der zusammen mit seinen<br />
Mitarbeitern regelmäßig Optimierungsmöglichkeiten identifiziert<br />
und Schritte zur Umsetzung beschließt. So konnten u.a. bereits die<br />
Durchlaufzeiten für Aufträge verkürzt und der Informationsfluss in<br />
der Auftragsannahme und im Wareneingang präzisiert werden.<br />
Das neueste Projekt des gebürtigen Thüringers: „Wir haben den<br />
Reklamationsprozess überarbeitet und Punkte identifiziert, an<br />
denen wir arbeiten können.“<br />
Das hat sich ausgezahlt: zufriedene Kunden und die niedrigste<br />
Reklamationsquote seit Jahren. „Das war ein großer Erfolg für das<br />
gesamte Team.“<br />
Klaus Keßler ist ein Mann der Tat: Er treibt nicht nur verschiedene<br />
Projekte zur Verbesserung der Prozesse voran, sondern ist auch<br />
jeden Tag in der Werkstatt vor Ort. Dort bespricht er mit dem Team<br />
die anstehenden Aufgaben und informiert sich über den Projektfortschritt.<br />
Dabei ist er stets der erste Ansprechpartner bei technischen<br />
Fragen rund um die Metallbearbeitung. „Ich bin gelernter<br />
Instandhaltungsmechaniker und geprüfter Industriemeister Metall<br />
IHK.“ Erworben hat er den Meisterbrief 2014 an der TA Hameln.<br />
„Ich wollte das eigentlich schon Jahre zuvor machen, habe aber nie<br />
die Zeit dafür gefunden.“<br />
Dinge zu hinterfragen und besser zu machen, so könnte man das<br />
Motto von Klaus Keßler zusammenfassen. Wohl auch einer der<br />
Gründe, weshalb seit Neuestem in der Werkstatt ein Montageloch<br />
eingebaut ist, das die senkrechte Montage und Demontage von<br />
Zylindern erlaubt. „Dank dieses Verfahrens können die Dichtungen<br />
exakter zentriert aufgebracht werden.“<br />
DEN TEAMGEDANKEN LEBEN<br />
Team, Zusammenarbeit, Kommunikation: Diese Themen sind<br />
Keßler wichtig, der als Produktionsbereichsleiter auch für das<br />
Personalmanagement zuständig ist. Dabei kommt ihm seine jahrzehntelange<br />
Erfahrung in verschiedenen Unternehmen zupass.<br />
„Als Produktionsleiter bei der Vitropack Pharma Jena GmbH hatte<br />
ich die Verantwortung für 120 Mitarbeiter. Zudem habe ich bei der<br />
Schott AG den Bereich AXL 33 Solar mitaufgebaut.“ Ruhig und<br />
bestimmt – so beschreibt Keßler seinen Führungsstil. „Mit dem<br />
Alter wird man weise“, lacht er. „Man lernt, die Dinge gegeneinander<br />
abzuwägen. Am wichtigsten aber ist, sich immer wieder bewusst zu<br />
machen, dass es trotz aller Deadlines und Zahlen immer noch um<br />
Menschen geht – sowohl auf Mitarbeiter- als auch auf Kundenseite.“<br />
Das Verständnis füreinander zu stärken und die innerbetriebliche<br />
Zusammenarbeit zu verbessern, ist auch das Ziel einer neuen<br />
Initiative, bei der die Regionalleiter und ihre Teams das Zylinderreparaturzentrum<br />
sowie die Dichtungstechnik besuchen. „Zweimal<br />
im Jahr laden wir hierzu ein, um zu zeigen, wie wir hier vor Ort<br />
arbeiten“, fasst Keßler zusammen. Diese Vermittlungsarbeit ist<br />
deswegen so wichtig, weil die Produktionsbereiche inzwischen<br />
einen großen Teil des Hansa-Flex Portfolios ausmachen. Von den<br />
Besuchen bei den Kollegen profitieren am Ende auch die Kunden:<br />
Durch das enge Netz der Hansa-Flex Niederlassungen haben diese<br />
immer einen Ansprechpartner vor Ort, der das gesamte Portfolio<br />
kennt und erste Beratung leisten kann.<br />
www.hansa-flex.com<br />
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MATERIALBEARBEITUNG<br />
Autor: Klaus Vollrath, b2dcomm.ch<br />
HOCHLEISTUNGS-ZERSPANUNG<br />
VON STAHL-SCHMIEDETEILEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Stahl-Schmiedeteile werden häufig dort<br />
eingesetzt, wo hohe Anforderungen bezüglich<br />
Robustheit und Zuverlässigkeit zu erfüllen sind,<br />
beispielsweise als Zugösen für Landmaschinen.<br />
Entsprechend hoch sind die Anforderungen an<br />
Werkzeugmaschinen, die für die Hochleistungs-<br />
Bearbeitung solcher Teile eingesetzt werden. Die<br />
Ferdinand Bernhofer GmbH zerspant ihre<br />
Werkstücke auf einem Doppelspindler der<br />
Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW).<br />
Ein Erfahrungsbericht.<br />
Unser mittelständisches, inhabergeführtes Unternehmen<br />
hat sich auf das Gesenkschmieden hochwertiger Stahlbauteile<br />
im Gewichtsbereich von 2,5 bis 20 kg spezialisiert“,<br />
erläutert Ing. Ferdinand Bernhofer, Inhaber und<br />
Geschäftsführer Technik der Ferdinand Bernhofer Ges. m.b.H. in<br />
Höhnhart (Österreich). Produziert werden hauptsächlich kleine<br />
bis mittlere Serien mit Losgrößen von 500 bis zu 50 000 Stück/ Jahr.<br />
Die Teile werden auf Kundenwunsch einsatzfertig bearbeitet ausgeliefert.<br />
Abnehmer sind Hersteller von Fahrzeugen wie Lkw und<br />
Landmaschinen oder von geländegängigen Fahrzeugen – von der<br />
Baumaschine bis zum Gelände-Motorrad –, der allgemeine Maschinenbau<br />
sowie Produzenten von Hydrauliksystemen.<br />
Das Schmieden ist ein außergewöhnlich rationelles Herstellverfahren,<br />
bei dem das Material besonders vollständig und somit nach-<br />
haltig genutzt wird. Bei der Zusammenarbeit mit ihren Kunden setzt<br />
die Firma Bernhofer auf ihre Kompetenz im Bereich der Schmiedetechnologie,<br />
um die Anwender auf Wunsch bei der verfahrensgerechten<br />
Optimierung des Bauteildesigns zu unterstützen.<br />
IM INTERESSE DER KUNDEN HANDELN<br />
„Im Bereich der Zulieferung erwarten die Abnehmer zunehmend<br />
komplette Leistungspakete aus einer Hand“, so Ferdinand Bernhofer.<br />
Um sich auf ihre eigenen Kernkompetenzen konzentrieren zu können,<br />
wollen die Unternehmen statt einer Vielzahl von Leistungserbringern<br />
lieber einen einzigen Partner, der die gesamte Fertigungskette bis zur<br />
Ablieferung einbaufertiger Teile bzw. Baugruppen aus einer Hand anbietet<br />
– und dafür auch die Gesamtverantwortung übernimmt. Dementsprechend<br />
hat die Firma Bernhofer schon vor Jahren mit dem zielstrebigen<br />
Ausbau ihrer Leistungspalette begonnen. Insbesondere will<br />
man die einbaufertige Bearbeitung zur Standard-Leistung ausbauen.<br />
Diese bisher teils extern zugekaufte Leistung soll künftig zunehmend<br />
im eigenen Haus umgesetzt werden. Hierfür machte sich Bernhofer<br />
auf die Suche nach einem Hersteller von geeigneten Werkzeugmaschinen.<br />
Diese sollten vor allem robust und leistungsfähig genug sein, um<br />
die dreischichtige Bearbeitung der oft hochfesten und daher schwer<br />
zerspanbaren Schmiedeteile bewältigen zu können.<br />
Die zu bearbeitenden Teile wurden in Gruppen zusammengefasst,<br />
sodass die Umstellung bzw. Umrüstung der Anlagen möglichst<br />
schnell und reibungslos durchgeführt werden kann. Ein zusätzliches<br />
Kriterium war hierbei eine möglichst weitgehende Automatisierbarkeit,<br />
um einen ressourcenschonenden 24/7-Betrieb zu erreichen.<br />
WERKSTÜCKBEARBEITUNG FÜR MOTORRADRAHMEN<br />
„Das erste Projekt war die Bearbeitung einer aus sechs Varianten bestehenden<br />
Teilefamilie aus Vergütungsstahl für Motorradrahmen“,<br />
36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
MATERIALBEARBEITUNG<br />
verrät Christian Stempfer, Regionaler Vertriebsleiter Österreich der<br />
Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW). Ziele waren eine<br />
vollautomatische Bearbeitung sowie ein rüstfreier Produktwechsel.<br />
Hierfür wurde das SW-Bearbeitungszentrum BA 322 mit zwei parallel<br />
arbeitenden Spindeln in horizontaler Anordnung gewählt. Der Kunde<br />
war mit der Anlage so zufrieden, dass der Werkzeugmaschinenbauer<br />
noch im Lieferjahr mit dem Supplier-Award 2016 der Ferdinand<br />
Bernhofer Gesellschaft ausgezeichnet wurde.<br />
ZUGÖSEN AUS STAHL –<br />
HERAUSFORDERUNG GEMEISTERT<br />
„Das auf dieser Grundlage gewachsene Vertrauensverhältnis führte<br />
dazu, dass wir uns auch beim nächsten Projekt wieder für die<br />
Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH entschieden haben“, so<br />
Inhaber Bernhofer. Dabei ging es um recht massive Zugösen aus<br />
dem Werkstoff 42CrMo4 in verschiedenen Varianten. Erschwert<br />
wurde die Aufgabe dadurch, dass vergleichsweise viele Bohrungen<br />
und Passungen einzubringen sind, wobei die Bohrungen den Einsatz<br />
von Kühlschmierstoff erfordern.<br />
Die hierfür beschaffte Fräsmaschine des Typs BA 722 ist vom<br />
Grundsatz her ähnlich aufgebaut wie die bereits vorhandene Fräse<br />
BA 322. Das größere, ebenfalls zweispindlige Bearbeitungszentrum<br />
war vor allem deshalb erforderlich, weil wesentlich größere Materialmengen<br />
zerspant werden müssen als bei den Teilen für die Motorräder.<br />
Bei den Zugösen, die je nach Variante bis zu 18 kg wiegen, müssen<br />
pro Stück bis zu 3 kg Material heruntergespant werden.<br />
Obwohl die Aufmaße zwischen 5 und 15 mm liegen, stelle dies<br />
für das „Arbeitspferd“ BA 722 kein Problem dar. Mit ihren zwei<br />
Spindeln kann sie selbst bei diesem schwer zerspanbaren Material<br />
pro Eingriffsstunde bis zu zwei Tonnen Späne „herunterschruppen“.<br />
Dennoch könne man die Anlage nicht nur brachial, sondern<br />
auch feinfühlig einsetzen, so z.B. beim Interpolationsdrehen von<br />
Halbkugeln für Kupplungen.<br />
TOP SERVICE- UND SUPPORTQUALITÄT<br />
„Der Support durch SW war mehr als nur einwandfrei“, erinnert<br />
sich Bernhofer. Gerade in der kritischen Anfangszeit des Projekts<br />
sei insbesondere Vertriebsleiter Stempfer bei der Beseitigung von<br />
Kinderkrankheiten und der Optimierung der Abläufe geradezu unermüdlich<br />
im Einsatz gewesen. Aber auch der technische Service<br />
durch die ortsnah in Österreich stationierten SW-Techniker sowie<br />
deren Versorgung mit Ersatzteilen habe nichts zu wünschen übriggelassen.<br />
Darüber hinaus gab es auch Unterstützung durch Telesupport<br />
und Online-Beratung.<br />
Generell seien Unterstützung und Service nicht nur gut, sondern<br />
auch erfreulich unkompliziert gewesen. Die erste gelieferte Anlage<br />
bewährte sich so gut, dass schon nach kurzer Zeit eine zweite geordert<br />
wurde, weil der Kunde seine Abrufe gesteigert hatte. Trotz der<br />
hohen Belastung sei ihre Verfügbarkeit sehr gut. „Auch mit der BA<br />
722 bin ich so zufrieden, dass wir für das kommende Jahr bereits<br />
Gespräche über eine weitergehende Automatisierung aufgenommen<br />
haben“, bilanziert Bernhofer.<br />
Die Fräsbearbeitungszentren der BA 7-Serie werden in Ausführungen<br />
mit einer, zwei, drei oder vier parallel arbeitenden Spindeln<br />
eingesetzt. Sie sind für die hohen Anforderungen bei der Hochleistungs-Bearbeitung<br />
von Werkstücken aus Gusseisen, Stahlguss oder<br />
Stahl ausgelegt und entsprechend robust und langlebig konzipiert.<br />
Dies gilt vor allem für die Spindeln und Rundtische, die aufgrund<br />
ihrer hohen Beschleunigungswerte und Eilgang-Geschwindigkeiten<br />
kurze Span-zu-Span-Zeiten und damit eine hohe Produktivität<br />
erreichen. Durch gleichzeitige Absenkung der bewegten Masse der<br />
Dreiachseinheit um 2 000 kg sind sie dennoch energieeffizienter als<br />
ihre Vorgängermodelle.<br />
Hervorzuheben ist aus Anwendersicht die leichte Be- und Entlademöglichkeit<br />
durch vertikales Aufsetzen auf die Dreh-Schwenk-<br />
Einheiten des Palettenwechslers sowie die optimale Späne-Abfuhr<br />
aufgrund der horizontal erfolgenden Bearbeitung.<br />
Zur Anpassung an unterschiedliche Anforderungen der Kunden<br />
stehen zwei Varianten zur Verfügung: Zum einen die Ausstattung mit<br />
Blockspindelkasten bei festem Spindelabstand von 700 mm oder die<br />
flexibler einsetzbare Ausführung mit variablem Spindelabstand.<br />
Hierbei lässt sich der Spindelabstand per CNC-Programm von 600<br />
bis 700 mm frei programmieren. Dadurch kann man z.B. auf einer<br />
Palettenseite Werkstücke im Abstand von 300 oder 600 mm platzieren<br />
und auf der anderen im Abstand von 350 oder 700 mm oder auch<br />
mit einem Wert dazwischen. Somit eignet sich die BA 7 hervorragend<br />
für die Mittel- und Großserienproduktion großformatiger, komplexer<br />
Bauteile aus Gusseisen, Stahlguss oder Stahl.<br />
Fotos: Klaus Vollrath<br />
www.bernhofer.at<br />
www.sw-machines.de<br />
POINTIERT<br />
BA 722 SPANT ZWEI TONNEN<br />
STAHL PRO STUNDE<br />
BIS ZU VIER PARALLEL ARBEITENDE<br />
SPINDELN MÖGLICH<br />
KURZE SPAN-ZU-SPAN-ZEITEN SORGEN FÜR<br />
HOHE PRODUKTIVITÄT<br />
SPINDELABSTAND VON 600 BIS 700 MM<br />
PROGRAMMIERBAR<br />
BEARBEITUNGSZENTREN DER SERIE BA 7<br />
Am Markt geht der Trend zum fertig bearbeiteten Schmiedeteil<br />
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KOMPONENTEN<br />
EINE GROSSE PRODUKTVIELFALT FÜR<br />
KUNDENSPEZIFISCHE LÖSUNGEN<br />
Eine Reihe von Innovationen präsentiert die<br />
ROEMHELD Gruppe in diesem Frühjahr. Dazu<br />
gehören Hydraulikaggregate und Spanntechnik<br />
für Industrie 4.0-Anwendungen sowie flexible<br />
Spannlösungen für filigrane und unterschiedlich<br />
große Werkstücke und die 5-Achs-Bearbeitung.<br />
ROEMHELD bildet zusammen mit HILMA und STARK eine<br />
Firmengruppe, die ein umfassendes Produktprogramm<br />
auf dem Gebiet der Spanntechnik für die Fertigungstechnik<br />
anbietet. Ergänzt wird das Produktprogramm durch<br />
zahlreiche hydraulische Elemente für den allgemeinen industriellen<br />
Einsatz sowie Komponenten und Systeme der Montageund<br />
Antriebstechnik.<br />
Durch die Vielfalt der Produkte und der langjährigen Anwendungserfahrung,<br />
ist es der ROEMHELD Gruppe möglich, firmenübergreifende<br />
kundenspezifische Lösungen zu entwickeln und<br />
anzubieten.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
HYDRAULIK 4.0<br />
Die Hydraulikaggregate für den Industrie 4.0-Einsatz basieren auf<br />
dem ROEMHELD-Modulsystem für einfach und doppelt wirkende<br />
hydraulische Spannvorrichtungen. Neu ist das eigens entwickelte<br />
Condition Monitoring, das anhand von kontinuierlich erhobenen<br />
Messdaten den Zustand des Aggregates laufend visualisiert und<br />
analysiert. Wiederkehrende Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />
lassen sich dadurch einfach planen. So können überraschende<br />
Reparaturausfälle weitestgehend vermieden und Stillstandszeiten<br />
von Maschinen reduziert werden.<br />
Sensoren messen den aktuellen Betriebsdruck, die Temperatur,<br />
den Füllstand und den Verschmutzungsgrad des Öls. Sie stellen<br />
diese Daten für eine SPS bereit, die sie in Echtzeit auswertet.<br />
Alle Informationen können darüber hinaus an die Steuerung der<br />
Werkzeugmaschine übermittelt und dort weiterverarbeitet<br />
werden.<br />
SPANNTECHNIK 4.0<br />
Für eine Reihe von ROEMHELD-Spannelementen verfügbar ist eine<br />
kompakte elektrische Wegmessung, die in das jeweilige Produkt<br />
integriert ist. Sensoren überwachen den gesamten Hubbereich der<br />
Komponente in Schritten von Zehntelmillimetern. Hierdurch wird<br />
das Spannelement in die Lage versetzt, unterschiedliche Werkstückhöhen<br />
zu erkennen. Die erhobenen Werte werden an die<br />
übergeordnete Maschinensteuerung weitergeleitet.<br />
Eine gute Zugänglichkeit des Bauteils und besonders platzsparendes<br />
axiales Spannen und Positionieren versprechen exzentrische<br />
Bohrungsspanner von ROEMHELD. Dank leicht austauschbarer<br />
Spannbuchsen ist die Bohrungsgröße einfach anpassbar, das<br />
Spannelement kann hierbei in der Vorrichtung bleiben. Für unterschiedliche<br />
Auflagehöhen, beispielsweise wenn Bohrungsränder tiefer<br />
liegen als die restliche Auflagefläche, kann zwischen unterschiedlichen<br />
Baugrößen gewählt werden.<br />
Für eine hohe Prozesssicherheit und den Einsatz in automatisierten<br />
Anwendungen lassen sich verschiedene Abfragemöglichkeiten<br />
nutzen. Ermittelt wird, ob ein Werkstück gespannt oder gelöst ist,<br />
ob es richtig aufliegt und ob der Spannbolzen intakt ist.<br />
Bei den beiden Nullpunktspannsystemen STARK.connect und<br />
STARK.airtec ermittelt eine vollintegrierte Sensorik zuverlässig und<br />
störungssicher den jeweiligen Spannzustand. Sie zeigt diese Informationen<br />
mittels LEDs direkt am Spannelement an und stellt diese<br />
über digitale Schnittstellen einer SPS zur Verfügung. Angezeigt werden<br />
die unterschiedlichen Spannzustände „ohne Einzugsnippel gespannt“,<br />
„Einzugsnippel gespannt“ und „gelöst“.<br />
Die Schnellspannsysteme werden eingesetzt, um Werkstücke,<br />
Vorrichtungen, Paletten und Maschinenelemente mit Werkzeug-<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
KOMPONENTEN<br />
01 Hydraulische Abstützelemente<br />
verhindern ein<br />
Vibrieren oder Durchbiegen<br />
von Werkstücken während<br />
der Bearbeitung<br />
POINTIERT<br />
HYDRAULIKAGGREGATE FÜR<br />
INDUSTRIE 4.0 AUSGELEGT<br />
SPANNSYSTEME INTEGRIEREN<br />
SENSORIK<br />
HYDRAULISCHE ABSTÜTZELEMENTE<br />
VERHINDERN BAUTEILVIBRATIONEN<br />
maschinen, Robotern und Manipulatoren zu verbinden. Sie spannen<br />
automatisiert, sicher, rasch und exakt reproduzierbar.<br />
ABSTÜTZELEMENTE FÜR SCHWER<br />
ZUGÄNGLICHE BEREICHE<br />
Neigen Werkstücke während der Bearbeitung zum Vibrieren oder<br />
Durchbiegen, schaffen hydraulische Abstützelemente Abhilfe.<br />
ROEMHELD hat eine Baureihe schlanker Einschraub-Modelle mit<br />
Schaftlängen zwischen 20 und 100 mm im Portfolio. Dank eines<br />
Verlängerungsschafts, dessen Durchmesser lediglich 16 mm beträgt,<br />
können selbst schwer zugängliche Flächen in Nischen und<br />
Hohlräumen eines Bauteils gut erreicht werden. Die Komponenten<br />
lassen sich für alle Einbaulagen und auch an Niederdruckmaschinen<br />
nutzen. Serienmäßige Metallabstreifkanten und FKM-<br />
Abstreifer schützen die Abstützelemente vor Verschmutzung.<br />
Eine ebenfalls erhältliche doppelt wirkende Variante, die hydraulisch<br />
spannt und löst, eignet sich besonders für die automatisierte<br />
Fertigung.<br />
Variante ermöglicht die Ausführung „MC-P balance“ das positionsflexible<br />
und verzugsfreie Spannen komplexer Gehäuse und langer,<br />
filigraner Werkstücke.<br />
Standardmäßig geboten werden Spannkräfte zwischen 8 und<br />
35 kN sowie Spannweiten von 6 bis 400 mm. Neben einer Vielzahl<br />
an Stufen-, Pendel- und Prismenbacken sind auch unterschiedliche<br />
Wechseleinsätze mit Verzahnung oder Beschichtung<br />
verfügbar.<br />
Auch die Maschinenschraubstöcke der Baureihe HILMA VarioLine<br />
lassen sich in ganz unterschiedlichen Varianten konfigurieren.<br />
Konzipiert wurden sie vor allem für das schnelle und einfache<br />
Spannen und Positionieren unterschiedlich großer Werkstücke.<br />
Einsetzbar sind die Systeme sowohl horizontal als auch vertikal.<br />
Über eine Vielzahl an Parametern können sie an die jeweiligen Verfahrwege,<br />
Arbeitsräume, Aufspannflächen und Bearbeitungsaufgaben<br />
angepasst werden. Grund- und Wechselbacken werden mittels<br />
Dauermagneten gehalten und lassen sich in wenigen Sekunden<br />
austauschen. Eine Spannkraftanzeige zur stufenlosen und exakten<br />
Spannkrafteinleitung und Kontrolle vereinfacht die Bedienung und<br />
erhöht die Prozesssicherheit.<br />
www.roemheld-gruppe.de<br />
02 HILMA MC-P Spannsysteme sind<br />
kompakt gebaut und eignen sich gut<br />
für die 5-Achs-Bearbeitung<br />
VIELFÄLTIG EINSETZBARE SPANNSYSTEME<br />
HILMA MC-P Spannsysteme sind sehr kompakt gebaut, sie ermöglichen<br />
kollisionsfreie Werkzeugwege und den Einsatz kurzer Standardwerkzeuge.<br />
Daher eignen sie sich gut für die 5-Achs-Bearbeitung.<br />
Konstruktionsbedingt sind die Systeme vor Spänen und<br />
Verunreinigungen geschützt und lassen sich deshalb langfristig<br />
störungsfrei in Palettenbahnhöfen einsetzen.<br />
Bauteile können sowohl zentrisch als auch gegen Festbacken und<br />
für Spannung 1 und 2 in nur einem System gespannt werden. Rohund<br />
Fertigteile lassen sich so ohne Umrüsten bearbeiten. Als dritte<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 39
PREDICTIVE MONITORING<br />
SCHAEFFLER KOMBINIERT<br />
CONDITION- UND TORQUE-MONITORING IN EINEM SYSTEM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Entwicklungspartner Schaeffler und<br />
Bonfiglioli, Marktführer bei Getrieben für die<br />
Windnachführung und Blattverstellung von<br />
Windkraftanlagen, haben ein Industrie<br />
4.0-Lösungspaket entwickelt. Bei dieser<br />
Anwendung werden die über den Schaeffler<br />
SmartCheck verdichteten Lastdaten mit<br />
vordefinierten Grenzwerten verglichen und die<br />
Ergebnisse über ein Gateway drahtlos an<br />
Bonfiglioli übertragen.<br />
Schaeffler kombiniert seine zwei bewährten Messsysteme<br />
SmartCheck und TorqueSense zu einem neuen Zustandsund<br />
Drehmoment-Überwachungssystem. Während die<br />
Schwingungsdiagnose des Schaeffler SmartCheck beginnende<br />
Schäden sehr frühzeitig detektiert, können mit dem präzisen<br />
Drehmomentsignal u.a. Lastspitzen und deren Häufigkeit detektiert<br />
und begrenzt werden. Bonfiglioli hat mit seiner Expertise anwendungsbasierte<br />
Algorithmen entwickelt, die über die gesamte<br />
Betriebszeit einer Windkraftanlage die Verarbeitung dieser und<br />
weiterer Daten zu Informationen ermöglicht.<br />
Die Informationen werden als Reports zu relevanten Leistungskennzahlen<br />
online zur Verfügung gestellt, z.B. zum allgemeinen<br />
„Gesundheitszustand“ der Getriebemotoren, potentiell kritischen<br />
Betriebszuständen oder ungewöhnlichem Verhalten des Windnachführungssystems.<br />
In Summe profitieren Kunden von weniger<br />
ungeplanten Stillständen durch Überlast und belastungsabhängigen,<br />
d.h. in der Regel längeren Wartungsintervallen durch vorausschauendes<br />
Monitoring.<br />
DIE KOMBINATION MACHT‘S<br />
Der Schaeffler SmartCheck überwacht auf Basis von Körperschallschwingungen<br />
frequenzselektiv den Zustand von Lagern, Getrieben<br />
sowie Elektromotoren, Pumpen, Lüftern und Aggregaten. Mit<br />
nur einem Schaeffler SmartCheck lassen sich auffällige Frequenzen<br />
den geschädigten Komponenten automatisiert zuordnen. Darüber<br />
hinaus ist in das Gerät ein Temperatursensor integriert. Das Drehmoment-<br />
und das Drehzahlsignal des Schaeffler TorqueSense werden<br />
über den SmartCheck geführt, vorverarbeitet und mit den<br />
ebenfalls analysierten Schwingungssignalen für die Maschinensteuerung<br />
und/oder die Instandhaltung bereitgestellt.<br />
Die Ergänzung des Condition-Monitoring-Systems SmartCheck<br />
mit den Betriebsdaten Drehmoment und Drehzahl eröffnet mehrere<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
PREDICTIVE MONITORING<br />
Das neue System aus Schaeffler TorqueSense und Schaeffler<br />
SmartCheck bietet eine automatisierte, frequenzselektive<br />
Schwingungsanalyse sowie Temperatur-, Drehzahl- und<br />
Drehmomentwerte für die Zustands- und Anlagenüberwachung<br />
Schaeffler TorqueSense<br />
n Drehmoment<br />
n Drehzahl<br />
Schaeffler SmartCheck<br />
n Schwingung<br />
n Temperatur<br />
n Datenvorverarbeitung<br />
Gateway<br />
n Datenübertragung<br />
Szenarien: Im einfachsten Fall lassen sich Drehmomentspitzen und<br />
deren Häufigkeit überwachen und damit der Nutzungsgrad bewerten<br />
sowie belastungsgerechte Wartungsmaßnahmen ableiten. Die Signale<br />
können aber auch in die Betriebsstrategie von Antrieben integriert<br />
werden und so Drehmomentbegrenzungen oder Abschaltungen<br />
einleiten. Das neue System ist vor allem für Verstell- und Drehantriebe<br />
in der Wind- und Schiffsindustrie, in großen Kranen, Bau- und<br />
Miningmaschinen mit Drehtürmen und für Winden geeignet. In genannten<br />
Anwendungsfällen kann das Drehmomentsignal nicht nur<br />
zur Überwachung, sondern auch zur sanften und exakten Drehmomentsteuerung<br />
bzw. Zugbandregelung benutzt werden.<br />
PILOTPROJEKT FÜR DIE WINDINDUSTRIE<br />
Ein erstes Pilotprojekt entwickelt Schaeffler aktuell für Windkraft-<br />
Azimut-Getriebemotoren des italienischen Herstellers Bonfiglioli.<br />
Bei dieser Anwendung werden die über den SmartCheck verdichteten<br />
Lastdaten mit vordefinierten Grenzwerten verglichen und die<br />
Ergebnisse über ein Gateway drahtlos an Bonfiglioli übertragen.<br />
Das Überwachungssystem für Bonfiglioli-Getriebemotoren ist<br />
autark und nicht mit der Anlagensteuerung verbunden, somit bei<br />
einem Austausch der Getriebemotoren sehr leicht nachrüstbar.<br />
Ziel von Bonfiglioli ist es, mit dem neuen System Überlasten an<br />
den Azimut-Antrieben zu überwachen, Vorlaufzeiten für Wartungseinsätze<br />
zu vergrößern und Wartungseinsätze nicht zeitabhängig,<br />
sondern belastungsgerecht definieren zu können. Für die Integration<br />
des TorqueSense-Moduls in den Kraftfluss des Getriebemotors<br />
wird dieses zwischen Motor und Getriebe platziert. Das Messsystem<br />
ist jedoch auch in Schmieröl funktionsfähig und bietet für die<br />
Integration in den Antriebsstrang entscheidende Vorteile, wie<br />
beispielsweise:<br />
n hohe Messgenauigkeit (zirka 1 % des Messbereichs) zu einem<br />
attraktiven Preis,<br />
n berührungsloses Messprinzip,<br />
n keine Änderung der Belastungsfähigkeit und Torsionssteifigkeit<br />
durch die Sensorwelle,<br />
n geringer Einfluss der Temperatur auf Lebensdauer und Messgenauigkeit,<br />
und<br />
n eine integrierte Drehzahlmessung.<br />
DREHMOMENTSENSORIK LEICHT INTEGRIERBAR<br />
Schaeffler TorqueSense besteht aus einem magnetisch konditionierten<br />
Wellenstück und einem Sensorgehäuse. Dieses muss die<br />
Welle nicht vollständig umschließen. Abhängig von der gewünschten<br />
Genauigkeit und Störfestigkeit sind auch einseitig montierte<br />
oder U-förmige Ausführungen möglich. Da das Messprinzip berührungslos<br />
ist, kann das Drehmoment auch von außen durch ein<br />
nicht magnetisches Gehäuse gemessen werden. Das Sensormodul<br />
lässt sich dann von außen montieren. Mit Schaeffler TorqueSense<br />
sind kunden- und anwendungsspezifische Wellendurchmesser bis<br />
zirka 100 mm möglich; es existieren bereits Sensoreinheiten in verschiedenen<br />
Standarddurchmessern. Der Messbereich erstreckt<br />
sich von 100 Nm bis zu 20 kNm. Prinzip bedingt verfügen die Sensoren<br />
über eine hohe Linearität und eine kleine Hysterese.<br />
www.schaeffler.com<br />
POINTIERT<br />
MESSDATEN DER GETRIEBEMOTOREN<br />
ONLINE VERFÜGBAR<br />
VORAUSSCHAUENDES MONITORING<br />
REDUZIERT UNGEPLANTE STILLSTÄNDE<br />
MOTOREN-ÜBERWACHUNGSSYSTEM<br />
ARBEITET AUTARK<br />
ÜBERWACHUNGSSYSTEM IST IN<br />
SCHMIERÖL FUNKTIONSFÄHIG<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 41
MARKTPLATZ<br />
APP-BASIERTE QUALITÄTSKONTROLLE BEIM<br />
KUNSTSTOFFSPRITZGUSS<br />
Um die mobile Überprüfung von Spritzgussmaschinen weiter zu<br />
vereinfachen, bietet Gefran ergänzend zum Holmdehnungsmesssystem<br />
QE1008-W die Sensormate-App für Android an. Sie<br />
visualisiert die Messwerte der Sensoren, die biegekompensierte<br />
Dehnung der Holme und den Durchschnittswert. Die Schließkraft<br />
der Maschine wird in Kilonewton oder Tonnen dargestellt und<br />
etwaige Abweichungen sind ad hoc ersichtlich. Neben weiteren<br />
Funktionen, wie etwa einem Diagramm für dynamische Messungen,<br />
wird die Archivierung der Messdaten unterstützt. Sie können<br />
als E-Mail mit Dateianhang im CSV-Format exportiert werden. Die<br />
App ist mehrsprachig angelegt und kann ab sofort im Google Play<br />
Store heruntergeladen werden.<br />
www.gefran.com<br />
FIT FÜR DIE REGELMÄSSIGE<br />
HOCHDRUCK-DUSCHE<br />
Posital hat sein<br />
Portfolio an<br />
Ixarc-Drehgebern<br />
und Tiltix-Neigungsmessern<br />
mit<br />
Schutzart IP69K<br />
aufgerüstet. Dabei<br />
wurde das IP69K-<br />
Programm, das für<br />
die Hochdruckstrahlreinigung<br />
bei<br />
hohen Temperaturen<br />
ausgelegt ist,<br />
mit einer noch größeren Auswahl von mechanischen Optionen<br />
und Kommunikationsschnittstellen bestückt. Konkret geht es<br />
dabei um noch mehr Wellendurchmesser und Flanschtypen bei<br />
den Ixarc-Gebern. Das Schnittstellenangebot für Drehgeber und<br />
Neigungssensoren reicht von Analog, CANopen und J1939 über<br />
SSI und Modbus bis zu IO-Link. Inkremental-Geber in IP69K<br />
Ausführung sind auch mit seriellen HTL/TTL-Schnittstellen<br />
erhältlich. Das Angebot zielt auf Maschinen ab, die regelmäßig<br />
mit Heißwasser gereinigt werden müssen, von Heavy-Duty<br />
Geräten und mobilen Maschinen in der Bau- und Landwirtschaft<br />
bis hin zu hygienesensiblen Anlagen in der Pharma- und<br />
Lebensmittelindustrie. Die Komponenten lassen sich sowohl im<br />
OEM-Bereich als auch im Retrofit integrieren.<br />
www.posital.de<br />
IMPRESSUM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2020</strong> im 64. Jahrgang, ISSN 0341-2660<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />
Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Stv. Chefredakteur: Holger Seybold,<br />
Tel.: 06131/992-254, E-Mail: h.seybold@vfmz.de<br />
Redakteure: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Ivo Greuloch (Vol.), Tel.: 06131/992-353,<br />
E-Mail: i.greuloch@vfmz.de<br />
Vanessa Weingärtner (Vol.), Tel.: 06131/992-352,<br />
E-Mail: v.weingaertner@vfmz.de<br />
Mitarbeit: Peter Becker<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />
Doris Buchenau, Angelina Haas, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin,<br />
Tel: 0241/80-47701, Fax: 0241/80-647712,<br />
E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />
Tel.: 0241/80-47710, Fax: 0241/80-647712,<br />
E-Mail: mh@ifas.rwth-aachen.de<br />
ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />
52074 Aachen, Internet: www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
Gestaltung<br />
Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />
Anna Schätzlein,<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Sales<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Isabell Faß, Auftragsdisposition<br />
Tel.: 06131/992-416, E-Mail: i.fass@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 60: gültig ab 1. Oktober 2019<br />
Leserservice<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />
Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise und Lieferbedingungen:<br />
Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten),<br />
Jahresabonnement: Inland: € 159,- (inkl. Versandkosten),<br />
Ausland: € 179,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
Verlag<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2,<br />
55129 Mainz, Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />
E-Mail: info@vfmz.de,<br />
www.vereinigte-fachverlage.de<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Head of Sales: Beatrice Thomas-Meyer<br />
Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />
Druck und Verarbeitung<br />
Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />
Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
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jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />
(vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />
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42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de
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