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O+P Fluidtechnik 5/2020

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5445<br />

05 Mai <strong>2020</strong><br />

ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />

FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

TESTEN, WAS „GEHT“<br />

Prüfanlagen für heiß, kalt und schmutzig<br />

KÄLTE<br />

HITZE<br />

VERSCHMUTZUNG<br />

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WISSEN,<br />

WAS WIRKLICH<br />

WICHTIG IST<br />

FLUIDTECHNIK<br />

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(1x jährlich)<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Sonderausgabe<br />

DAS AKTUELLE<br />

PRODUKTANGEBOT<br />

DER FLUIDTECHNIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

5445<br />

ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />

FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />

TITELSTORY<br />

28 I AX-KOLBENPUMPEN<br />

UND -MOTOREN<br />

Nachteile von Kolben-pumpen? Ausgemerzt!<br />

+<br />

oup-fluidtechnik.de<br />

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6 Telefax: 06131/992-100 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: vereinigte-fachverlage.de ✆ Telefon: 06131/992-147<br />

❏ Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>O+P</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 9 Ausgaben und kostet € 159,- (Ausland € 179,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich den Bluetooth-Lautsprecher. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />

4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen und vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung und Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich und beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene und VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Grundlage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„<strong>O+P</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

BLEIBEN SIE GESUND!<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wie geht es Ihnen? Ich hoffe, es geht Ihnen gut. Sind Sie gesund?<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Interessieren sich Ihre Kontakte momentan auch sehr für Ihre<br />

Gesundheit? Sei es als Grußformel in einer E-Mail oder als erste<br />

Frage in einem Telefonat. Immer mit dem Wunsch verbunden,<br />

dass die gute Gesundheit Ihnen auch weiterhin hold bleibt?<br />

Selten zuvor stand das Wohlbefinden des Gegenüber so sehr im<br />

Mittelpunkt wie es aktuell der Fall ist. Eine wie ich finde sehr<br />

schöne Nebenwirkung der aktuellen Corona-Krise, die uns<br />

hoffentlich auch nach der Pandemie erhalten bleibt.<br />

Momentan (Mitte April) sieht es danach aus, dass sich in<br />

Deutschland alles zum Guten wendet. Die Zahl der<br />

Neuerkrankten sinkt stetig, die der Gesundeten steigt. Eine<br />

Rückkehr zur Normalität, soweit möglich, rückt in greifbare<br />

Nähe. Sollte es irgendwann wieder „business-as-usual“ geben,<br />

bin ich gespannt, was wir als Gesellschaft aus der Krise<br />

mitnehmen. Mehr hierzu und den Auswirkungen auf Lehr- und<br />

Forschungsbetrieb durch den Corona-Virus können Sie ab Seite<br />

10 im Kommentar unserer Herausgeberin, Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />

Katharina Schmitz, lesen.<br />

Zuletzt bleibt mir, Ihnen zu wünschen, dass Sie mit Optimismus<br />

in die kommenden Wochen gehen. Ihre Redaktion der <strong>O+P</strong><br />

<strong>Fluidtechnik</strong> wird Sie auch in dieser schwierigen Zeit auf dem<br />

Laufenden halten - rund um Innovationen und Branchennews<br />

aus der <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Ihr<br />

Peter Becker<br />

p.becker@vfmz.de<br />

DAS IST<br />

ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

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Senkt Montagekosten<br />

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licher Korrosionsbeständigkeit.<br />

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durch höhere Nenndrücke.<br />

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INHALT<br />

10<br />

18<br />

40<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 <strong>Fluidtechnik</strong> kann Leben retten<br />

<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />

08 Andreas Laubsch: „Es gibt noch<br />

viel Nachholbedarf im Umgang<br />

mit Verbindungstechnik“<br />

KOMMENTAR<br />

10 <strong>O+P</strong>-Herausgeberin Univ.-Prof.<br />

Dr.-Ing. Katharina Schmitz zu<br />

den Herausforderungen für den<br />

Lehr- und Forschungsbetrieb im<br />

Maschinenbau aufgrund von<br />

SARS-CoV-2<br />

TITEL ÖLKONDITIONIERUNG<br />

12 Prüfanlagen für heiß, kalt und<br />

schmutzig<br />

DROSSELRÜCKSCHLAGVENTIL<br />

17 Downsizing für Profis: Drosselrückschlagventil<br />

mit minimaler<br />

Bauhöhe<br />

HYDRAULIKVENTILE<br />

18 Effizienz von Landmaschinen<br />

steigern<br />

STEUERUNGSTECHNIK<br />

22 Moderne Hydraulik in digitalen<br />

Netzwerken<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

38 Eine große Produktvielfalt für<br />

kundenspezifische Lösungen<br />

WINDKRAFT<br />

40 Kombination aus Condition- und<br />

Torque-Monitoring<br />

ANZEIGE<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

26 Firmenportrait Kastas Sealing<br />

Technologies<br />

SERVICE<br />

03 Editorial<br />

42 Impressum<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

FEDERUNGSSYSTEM<br />

30 Komfort und Ergonomie dank<br />

flexibler Federung<br />

HYDRAULIKAGGREGAT<br />

32 Intelligente Hydraulikversorgung<br />

für die<br />

Automobilindustrie<br />

PORTRAIT<br />

34 Klaus Keßler − Ein Meister<br />

seines Fachs<br />

MATERIALBEARBEITUNG<br />

36 Hochleistungs-Zerspanung von<br />

Stahl-Schmiedeteilen<br />

TITELBILD<br />

INTEGRAL HYDRAULIK<br />

GmbH & Co. KG, Willich<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

DER DIREKTE WEG<br />

<strong>O+P</strong> IM INTERNET: www.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER: digital.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong>-REDAKTION: RAINER WESSELOWSKI,<br />

r.wesselowski@vfmz.de<br />

WERBUNG IN <strong>O+P</strong>: sales@vfmz.de<br />

WORLD OF INDUSTRIES: digital.world-of-industries.com<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />

Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />

Dr, Steffen Haack, Lohr a. M.<br />

Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />

Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />

Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />

Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />

Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />

Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />

Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />

Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />

Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />

Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />

Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />

Memmingen<br />

Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />

Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />

Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />

Der Vorsitzende und stellvertretende<br />

Vorsitzende des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA:<br />

Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />

Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />

NEUER VERKAUFSLEITER BEI<br />

ROTH HYDRAULICS<br />

Roth Hydraulics hat die<br />

Position der Verkaufsleitung<br />

neu besetzt. Der Spezialist<br />

für Hydrospeicher hat dafür<br />

seinen langjährigen<br />

Mitarbeiter Pierre Weigel<br />

eingesetzt. Er war zuletzt<br />

für den Vertrieb in Südeuropa<br />

und Amerika<br />

verantwortlich.<br />

Weigel bringt damit<br />

Erfahrung, Fach- und<br />

Branchenwissen für die<br />

Aufgabe mit. Frank Fuchs,<br />

Geschäftsführer des<br />

Unternehmens, erklärte: „Mit seiner Kompetenz, ausgeprägter<br />

Kundenorientierung und Verlässlichkeit kann er den Aufgabenstellungen<br />

hervorragend begegnen.“<br />

Roth Hydraulics bietet energieeffiziente Hydrospeicherlösungen<br />

für Technologien an, bei denen hydraulische Energie gespeichert<br />

oder gewandelt werden muss. Zum Einsatz kommen die fluidtechnischen<br />

Bauteile etwa in Energie- und Kraftwerkstechnik,<br />

Mobilhydraulik, Werkzeugmaschinen oder Öl- und Gastechnik.<br />

Roth Hydraulics War früher bekannt unter der vorherigen<br />

Firmierung Bolenz + Schäfer (BSD).<br />

www.roth-hydraulics.de<br />

KLEINHOLZ AUS GROSSEN BÄUMEN, WIR<br />

LIEFERN DIE STEUERUNG DAFÜR<br />

Hydraulische Systeme in mobilen Maschinen umfassen heute nicht nur einzelne<br />

Ventile, sondern zunehmend auch intelligente Elektronik- und Softwarelösungen.<br />

Die Steuerung von Prozessen im Dauerbetrieb erfordert eine ständige<br />

Nachjustierung und Optimierung. Die dafür notwendige Kontinuität, Zuverlässigkeit<br />

und Prozesssicherheit sind nicht nur für unsere Produkte und Dienstleistungen,<br />

sondern auch für uns als Unternehmen von zentraler Bedeutung.<br />

SOLUTIONS SINCE 1946<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 5


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FLUIDTECHNIK KANN LEBEN RETTEN<br />

Durch die rasche Ausbreitung des Coronavirus<br />

steigt der weltweite Bedarf an Beatmungsgeräten<br />

für Intensivstationen in Krankenhäusern rasant.<br />

Auf diese Situation reagiert IMI Precision<br />

Engineering, ein führender Anbieter der Antriebsund<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>, mit der Erweiterung seiner<br />

Produktionskapazitäten in der Schweiz: Am<br />

Standort Palézieux werden die für die<br />

Beatmungsgeräte so wichtigen Flatprop-<br />

Proportionalventile der Marke IMI FAS gefertigt.<br />

Flatprop-Ventile steuern sehr niedrige bis sehr<br />

hohe Durchflüsse exakt und ermöglichen auf diese<br />

Weise eine höchst präzise Dosierung von Gasen<br />

und Gasgemischen. Diese Eigenschaften machen<br />

sie zu unverzichtbaren Komponenten in<br />

Beatmungsgeräten. Um der steigenden Nachfrage<br />

gerecht zu werden, wird die Produktion der Ventile<br />

nun erweitert.<br />

„Wir sind uns bewusst, dass unsere Ventile dazu<br />

beitragen, Leben zu retten“, so Martin Maas,<br />

Geschäftsführer des Unternehmensbereichs Fluid<br />

Technologies EMEA. „Umso wichtiger ist es deshalb,<br />

dass wir dem Druck standhalten, der bei der<br />

Bereitstellung von Beatmungsgeräten derzeit auf<br />

sämtlichen Teilen der Lieferkette lastet. Dank einer<br />

engen Zusammenarbeit mit den Herstellern dieser<br />

Geräte und des unermüdlichen Einsatzes unseres<br />

Teams sind wir zuversichtlich, die vor uns liegenden<br />

Herausforderungen bestmöglich zu meistern.“<br />

www.imi-precision.com<br />

6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


Magnetventile<br />

&Spulen<br />

der SUN FLeX Serie<br />

•Schwimmende Bauweise<br />

•10Mio. Ein-/Ausschaltzyklen<br />

•Erfüllt neuen NFPA Teststandard<br />

•Höhere Durchflussmengen<br />

•Extrem niedrige Leckage<br />

•Auch mit Explosionsschutz<br />

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Tel.: +492431/80 91 0|Fax: +492431/80 91 19<br />

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ES GIBT NOCH VIEL NACHHOL-<br />

BEDARF IM UMGANG MIT<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Andreas Laubsch ist seit<br />

über 30 Jahren im Vertrieb<br />

beim Verbindungstechnik-<br />

Spezialisten Rauh-Hydraulik<br />

tätig. In dieser Zeit hat er viel<br />

auf den Weg gebracht und<br />

viel Kurioses gesehen. Einige<br />

Highlights verrät er uns<br />

in der <strong>O+P</strong> Lounge.<br />

Andreas Laubsch<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Herr Laubsch, stellen Sie sich bitte vor. Wie sind Sie zu Ihrer Position gekommen?<br />

1988 habe ich eine Lehre zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

bei Rauh-Hydraulik in Gersthofen begonnen.<br />

Von Anfang an hat mich das Thema Verbindungstechnik<br />

fasziniert. Ich hatte dann die große Chance mit 19 Jahren<br />

in den Außendienst zu gehen, was mein weiteres (nicht<br />

nur Berufs-) Leben entscheidend prägte. 1997 wechselte<br />

ich in unsere Firmenzentrale nach Bamberg, durfte ab<br />

2007 parallel zu meiner damaligen Außendiensttätigkeit<br />

unser Seminarprogramm aufbauen und betreue seit 2011<br />

als Key Account Manager einige unserer Großkunden.<br />

Diese beiden Positionen stehen noch heute auf meiner<br />

Visitenkarte: Key Account Manager & Seminarleiter.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


FLUIDTECHNIK<br />

NEWSLETTER<br />

Welches war Ihr spannendstes Projekt bei Rauh-Hydraulik?<br />

Eines hervorzuheben ist schwierig, ich würde gern drei nennen: zum<br />

Einen das bereits genannte Seminarprogramm. Wir haben 2007 mit den<br />

ersten Schulungen begonnen. Damals hatten wir das Ziel, mal 1000<br />

Personen zu schulen, was dann aber ziemlich schnell erreicht war. Nach<br />

und nach erweiterten wir das Seminarprogramm, auch mit Unterstützung<br />

externer Schulungsunternehmen aus unserem Netzwerk.<br />

Inzwischen können wir auf einen sehr umfangreichen Katalog zugreifen<br />

und für fluidtechnische Anforderungen immer die passende Schulung<br />

anbieten. Als zweites meine Mitarbeit im Fachausschuss der DGUV-<br />

Regel 113-020. Nachdem mein Ansprechpartner bei der BGHM, der<br />

leider viel zu früh verstorbene Reinfried Stollewerk, den Kontakt zum<br />

Fachausschuß herstellte, durfte ich meine Erfahrungen mit Hydraulik-<br />

Schlauchleitungen in diesem Expertengremium einbringen. Es waren<br />

sehr lehrreiche und spannende Treffen, zu einigen Teilnehmern pflege<br />

ich noch heute sehr gute Kontakte.<br />

Und last but not least: unser Hydraulikfrühstück. Ich hatte 2009 die Idee<br />

ein Netzwerktreffen zu organisieren. Im Januar 2010 war der Name<br />

geboren, der sich bis heute gehalten hat: Das Bamberger Hydraulikfrühstück.<br />

Im Januar <strong>2020</strong> durften wir nun das 10. Bamberger<br />

Hydraulik frühstück als großes Jubiläum durchführen. Damit haben wir<br />

wohl eines der traditionsreichsten und größten Netzwerktreffen der<br />

Branche geschaffen.<br />

DER E-MAIL-SERVICE<br />

für die<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>-Szene<br />

Aktuelle Nachrichten<br />

rund um Hydraulik<br />

und Pneumatik, Aktorik,<br />

Steuerelektronik<br />

und Sensorik<br />

Welche Herausforderungen sehen Sie künftig in der Verbindungstechnik?<br />

Das Bewusstsein und Wissen beim Umgang mit Hydraulik-Verbindungstechnik<br />

zu verbessern und damit die Sicherheit der Anlagen und deren<br />

Bediener zu erhöhen. Hier gibt es aus meiner Sicht einigen Nachholbedarf,<br />

sowohl beim Maschinenhersteller als auch beim Anwender.<br />

Haben Sie eine kleine Anekdote zur DGUV-Regel 113-020 für uns parat?<br />

Ja, da fällt mir ein Erlebnis aus dem Juni 2019 ein. Ich besuchte einen<br />

Hydraulik-Händler in einer ländlichen Region. Im Gespräch mit dem<br />

Ansprechpartner und beim Firmenrundgang merkte ich, dass hier vieles<br />

nicht so ganz auf dem aktuellen Stand der Technik ist, zumindest optisch<br />

(u. A. Werbeplakate aus den 1990ern). Ich wollte das Thema DGUV-Regel<br />

113-020 ansprechen, habe mich aber nicht getraut, diesen Namen auszusprechen,<br />

die Regel war ja zu dem Zeitpunkt erst zwei Jahre auf dem Markt.<br />

Also dachte ich mir, sag einfach den „alten“ Namen, BGR 237, dieser ist ja<br />

bereits seit 2008 bekannt. Aber nicht bei diesem Ansprechpartner. Der<br />

Lohn für meinen Mut, dies anzusprechen waren staunende Blicke und<br />

Widerstand: „Alle sechs Jahre Schläuche wechseln, das macht doch keiner.“<br />

Als Beweis zeigte er mir dann noch ein gerade überholtes Aggregat, Baujahr<br />

1980, mit den Original Schlauchleitungen bestückt, versehen mit der<br />

Aussage: „Der Kunde wollte keinen Schlauchwechsel.“ Ich habe es dann<br />

vorgezogen, das Thema zu wechseln.<br />

www.rauh-hydraulik.de<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

ERSCHEINT<br />

MONATLICH<br />

http://bit.ly/VFV_Newsletter


KOMMENTAR<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

FÜR DEN LEHR- UND FORSCHUNGSBETRIEB<br />

IM MASCHINEBAU AUFGRUND VON<br />

SARS-COV-2<br />

Die vergangenen und aktuellen Wochen stellen für uns alle eine große<br />

Herausforderung dar. Wir sind mitten in einer der größten Krisen unserer Zeit, und<br />

das alles wegen eines kleinen Virus mit dem etwas sperrigen Namen SARS-CoV-2.<br />

<strong>O+P</strong>-Herausgeberin Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz beleuchtet die Situation<br />

in Bezug auf den Lehr- und Forschungsbetrieb.<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


KOMMENTAR<br />

Die Konsequenzen betreffen alle Bereiche unserer Gesellschaft,<br />

die Politik ist genauso gefragt wie die Wirtschaft<br />

und die Arbeitgeber. Die aktuelle Situation betrifft<br />

zudem jeden persönlich, durch Beschränkungen der<br />

eigenen Bewegungs- und Kontaktfreiheit, durch große<br />

wirtschaftliche Unsicherheiten für Unternehmer, Arbeitnehmer<br />

und Selbstständige, durch Sorgen vor gesundheitlicher<br />

Beeinträchtigung, durch Ängste vor einer ungewissen Zukunft<br />

für Schüler und Studierende.<br />

Insbesondere der letzte Aspekt betrifft den Lehr- und<br />

Forschungsbetrieb an einer technischen Universität und einem<br />

Forschungsinstitut wie dem ifas. Die Forschungslandschaft im<br />

technischen Bereich ist durch ihre mittelfristig laufenden<br />

Projekte von zwei bis drei Jahren aktuell weniger betroffen. Allerdings<br />

könnte sich die Krise später negativ bemerkbar machen,<br />

wenn Anschluss- oder Neuprojekte im Bereich der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

nicht oder nur unzureichend gefördert werden. Was uns als Lehrund<br />

Forschungseinrichtung aktuell deutlich mehr Sorgen<br />

bereitet sind die Probleme und Zukunftssorgen der Studierenden<br />

und jungen Mitarbeiter.<br />

UNSICHERE ZEITEN FÜR<br />

SCHÜLER UND STUDENTEN<br />

Hierzu muss man wissen, dass durch einen ministeriellen Erlass<br />

von Sonntag, den 15. März, alle schriftlichen Prüfungen mit<br />

sofortiger Wirkung gestoppt wurden - und das mitten in der<br />

Klausurphase des Wintersemester 2019/20, die eigentlich nur noch<br />

bis zum 31. März angesetzt war. Viele Studierenden können nun<br />

Studienleistungen nicht erbringen und nachweisen, die für Visa,<br />

Bafög, Abschluss des Studiums etc. dringend benötigt werden. Die<br />

Klausuren wurden direkt für die Monate Mai und Juni geplant, aber<br />

auch hier wissen wir bereits, dass die neuen Termine nicht in Gänze<br />

gehalten werden können. Dieser häufige Wechsel in den Entscheidungen<br />

führt zusätzlich zu einer Vergrößerung der Unsicherheit<br />

der jungen Menschen. Das gleiche gilt nicht nur für unsere<br />

Studierenden, sondern auch für die Schülerinnen und Schüler, die<br />

kurz vor ihrem Abschluss stehen.<br />

Wichtige Informationsmöglichkeiten wie Studieninformationstage,<br />

Vorstellung von Masterstudiengängen etc. mussten natürlich<br />

abgesagt werden und werden aufgrund der nicht absehbaren<br />

Situation für die aktuell anstehenden Zukunftsentscheidungen<br />

junger Menschen nicht in vollem Umfang zur Verfügung stehen.<br />

Für baldige Absolventen kommt auch noch die wirtschaftliche<br />

Unsicherheit der Jobsuche verstärkend hinzu. Wie sich diese Phase<br />

großer Unsicherheit langfristig auf eine ganze Generation junger<br />

Menschen auswirkt, können wir aktuell noch gar nicht fassen.<br />

DIGITALE LEHRE UND ERFINDERGEIST<br />

Wir Lehrenden versuchen diese Unsicherheiten bestmöglich<br />

abzufangen. Unser Beitrag zur Bewältigung der Krise ist es<br />

aufzuzeigen, wie digitale Angebote sinnvoll eingebracht und<br />

zielführend umgesetzt werden können. Die Lehre findet an der<br />

RWTH Aachen größtenteils seit dem offiziellen Beginn der<br />

Vorlesungszeit am 06. April digital statt, mündliche Prüfungen und<br />

Besprechungen werden durch Webkonferenzen abgehalten und<br />

auch Beratungsangebote sind vollständig in Webkonferenzen oder<br />

Telefonate verschoben worden. Dies ersetzt nicht das persönliche<br />

Gespräch, mildert aber die Konsequenzen bestmöglich ab.<br />

Die Krise zeigt zudem den Erfindergeist an Universitäten, ihren<br />

Mitarbeitenden, sowie den exzellent ausgebildeten Ingenieuren<br />

in unserem Land. Viele der weltweit eingesetzten Textilmaschinen,<br />

Maschinen zur Herstellung von Atemschutzmasken, Respiratoren,<br />

Herz-Lungen-Maschinen usw. werden von deutschen<br />

Ingenieur*innen entwickelt und nicht selten in Deutschland<br />

gebaut. Beeindruckend ist die Geschwindigkeit, mit der mittelständische<br />

Unternehmen aktuell ihre Produktion hochfahren und<br />

ganze Produktionslinien zur Herstellung von lebensnotwendiger<br />

Schutzausrüstung umstellen - eine besondere Fähigkeit, die den<br />

deutschen Maschinenbau seit jeher auszeichnet.<br />

HOME OFFICE KANN ECHTE ALTERNATIVE SEIN<br />

Fachlich spannend ist es auch an den technischen Universitäten.<br />

So wird unter anderem in einer neuen Forschungskooperation an<br />

der RWTH Aachen an der auch das ifas beteiligt ist, in einer kurzfristigen<br />

Allianz ein einfaches, selbstbaubares Beatmungsgerät für<br />

Dritte-Welt-Länder entwickelt. Die „Digital Natives“ im universitären<br />

Bereich haben es schnell verstanden, die kurzen Gespräche<br />

auf dem Flur und an der Kaffeemaschine in den digitalen Raum zu<br />

verschieben und wir merken, dass man einen ähnlich guten und<br />

intensiven Gedankenaustausch mit einem Kaffee aus dem Home-<br />

Office auch vor dem Bildschirm haben kann.<br />

Damit kann man der aktuellen Situation auch etwas Positives<br />

abgewinnen. Plötzlich erkennt die breite Öffentlichkeit die<br />

Vorteile der Digitalisierung. So ist es für Deutschland eine gute<br />

Gelegenheit die digitale Infrastruktur zügiger auszubauen und<br />

uns alle mit ihren Möglichkeiten und Angeboten schnell vertraut<br />

zu machen. Wir stellen fest, dass viele Besprechungen und<br />

Meetings auch im digitalen Raum als Webkonferenzen stattfinden<br />

können, machen große Fortschritte in der digitalen Lehre und<br />

stellen fest, dass Homeoffice eine durchaus mögliche Form des<br />

Arbeitens ist, wenn auch nicht immer die wünschenswerteste.<br />

Zusätzlich wissen wir nun auch in unseren Bereichen, wo es bei<br />

der Digitalisierung von Arbeitsprozessen und Abläufen noch hakt.<br />

Zum Beispiel aufgrund von fehlenden technischen Lösungen<br />

oder aufgrund von nicht abgesicherten rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Hier werden wir nach der Krise besser wissen, wo<br />

noch Handlungsbedarf besteht.<br />

WAS KÖNNEN WIR LERNEN<br />

Wir sollten die aktuelle Krise auch als Chance verstehen, um uns<br />

darüber klar zu werden, was uns als Individuum und Gesellschaft<br />

langfristig wirklich wichtig ist. Wir stellen fest, wie schwer uns<br />

Kontaktbeschränkungen zu anderen Menschen fallen und wie<br />

wichtig uns das persönliche Gespräch von Angesicht zu Angesicht<br />

ist. Gleichzeitig merken wir aber auch, dass viele Reisen,<br />

insbesondere Dienstreisen größtenteils durch digitale Kommunikations-<br />

und Präsentationstechnologien ersetzt werden können.<br />

Vielleicht schaffen wir es, die bereits gewonnenen und noch zu<br />

gewinnenden Erfahrungen in unser Handeln nach der Krise<br />

umzusetzen und damit als Gesellschaft einen großen Schritt<br />

vorwärts zu bringen – hin zu einer vernetzten und ressourcenschonenderen,<br />

solidarischen Welt.<br />

www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Kommentar von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 11


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

TESTEN, WAS „GEHT“ –<br />

PRÜFANLAGEN FÜR HEISS,<br />

KALT UND SCHMUTZIG


ÖLKONDITIONIERUNG<br />

Hydraulische Systeme kommen oftmals unter<br />

widrigsten Umgebungsbedingungen zum<br />

Einsatz. Dies können extreme thermische<br />

Belastungen sein, aber auch Staub und Schmutz.<br />

Um diese Bedingungen zu testen, braucht es<br />

Ölkonditionierer. INTEGRAL HYDRAULIK hat sich<br />

auf diesem Gebiet profiliert. Der folgende Artikel<br />

gibt einen Überblick über die vielfältigen<br />

Möglichkeiten der Ölkonditionierung.<br />

INTEGRAL HYDRAULIK GmbH & Co. KG ist ein weltweit tätiger<br />

Hersteller von fluidtechnischen Systemen für anspruchsvolle<br />

industrielle Anwendungen. Als „Ingenieurbüro mit angeschlossener<br />

Fertigung“ bietet INTEGRAL HYDRAULIK von der Planung<br />

bis hin zur Montage von Anlagen alles aus einer Hand, inklusive<br />

eigener Elektromontage und Steuerungstechnik.<br />

ANLAGEN FÜR EXTREME<br />

UMGEBUNGSBEDINGUNGEN<br />

In vielen industriellen Anwendungen kommen hydraulische<br />

Antriebe zum Einsatz. Die Anlagen der INTEGRAL HYDRAULIK<br />

sind zu einem großen Teil für die Rohstoffindustrie, den Energiesektor<br />

und den Schwermaschinenbau konzipiert. Diese Bereiche<br />

stellen aufgrund der Umgebungseinflüsse hohe Anforderungen an<br />

die Ausführung der Anlagen. Insbesondere sind folgende Randbedingungen<br />

zu beachten:<br />

1. Umgebungstemperaturen. Diese können je nach Einsatzregion<br />

und Jahreszeit sehr unterschiedlich sein.<br />

2. Strahlungswärme. Vielfach wirkt auf die hydraulischen<br />

Komponenten, lokal begrenzt, zusätzlich Strahlungswärme aus den<br />

jeweiligen Prozessen ein.<br />

3. Staub-/Partikelbelastung der umgebenden Atmosphäre. Der Prozess<br />

(z.B. Mahlen, Zerkleinern, Verbrennen, …) sorgt oft für eine<br />

Partikelkontamination der Umgebung (Bild 01).<br />

Diese drei Punkte haben Einfluss auf die Funktion und Verfügbarkeit<br />

von hydraulischen Anlagen, da zwischen der Flüssigkeitstemperatur<br />

und dem Fließverhalten des Druckmediums eine exponentielle<br />

Abhängigkeit besteht. Zudem wirkt eine hohe Medientemperatur<br />

negativ auf das Medium als solches (Flüssigkeits-Alterung) und auf<br />

die Dichtungsmaterialen der Komponenten ein. Auch sind viele Hydraulikkomponenten<br />

aufgrund der kleinen Strömungsquerschnitte<br />

und der tribologischen Kontakte stark verschmutzungsanfällig.<br />

INTEGRAL HYDRAULIK berücksichtigt solche projekt- und<br />

anlagenspezifischen Anforderungen an hydraulischen Anlagen<br />

konstruktiv, zum Beispiel bei hohen Medientemperaturen durch<br />

die Nutzung von Druckmedien mit hohen Viskositätsindizes, die<br />

den Temperatureinfluss minimieren, oder durch die Auswahl von<br />

Komponenten mit z.B. abgesetzter Elektronik. In Bezug auf<br />

Strahlungswärme kommen teilweise Hydraulikzylinder mit<br />

Wasser-Kühlmantel zum Einsatz. Der Herausforderung einer<br />

staubbelasteten Atmosphäre kann man bei Hydraulikzylindern<br />

mit der Auswahl von speziellen Abstreifer- und Dichtungsmaterialien<br />

und von besonderen Beschichtungen der Kolbenstangen<br />

begegnen. Die Hydraulik-Pumpeneinheit wird häufig in allseitig<br />

geschlosse Stahlblechschränke integriert, siehe Bild 02.<br />

Neben dem Anlagenbau ist die Prüfstandstechnik mit den<br />

Produktbereichen hydraulische Funktionsprüfstände, Ölkonditio-<br />

nierungen und Zentralhydrauliken zur Versorgung von Prüffeldern,<br />

ein weiterer Schwerpunkt der INTEGRAL HYDRAULIK.<br />

ÖLKONDITIONIERUNG IM EXTREMBEREICH<br />

Ölkonditionierungen dienen der Medienversorgung von Prüflingen<br />

mit definierter Betriebsmitteltemperatur und/oder Verschmutzung.<br />

Der häufig geforderte Temperaturbereich von -40°C bis 180°C<br />

bei typischen Automotive-Anwendungen liegt deutlich über dem<br />

gängigen Temperaturbereich in der Hydraulik. Nichtsdestotrotz<br />

gibt es auch in der Standard-Hydraulik Anwendungen mit sehr<br />

breitem Temperaturbereich, wie weiter oben bereits erwähnt.<br />

Das Betriebsmedium kann hierbei ein Druckmedium, ein<br />

Temperiermedium oder ein Schmieröl sein. Im Folgenden wird in<br />

Heißölkonditionierungen, Kaltölkonditionierungen und<br />

Verschmutzern unterteilt, wobei es auch Ausführungen gibt, die<br />

sowohl für Tieftemperatur als auch für Hochtemperatur mit und<br />

ohne Kontamination ausgelegt sind. Die große Temperaturspanne<br />

solcher Anlagen bedingt einen großen Viskositätsbereich, der sich<br />

in der Regel über mehrere Größenordnungen erstreckt und die<br />

Anzahl der zur Auswahl stehenden geeigneten Pumpen, Ventile<br />

und Dichtungen stark reduziert.<br />

HEISSÖLKONDITIONIERUNG<br />

Typische Anwendungsfelder sind Komponententests eines Getriebes,<br />

tribologische Modelluntersuchungen und Alterungsuntersuchungen<br />

zu den Betriebsmedien selbst. So werden mögliche<br />

01 Einsatz der Hydraulik in rauer Umgebung<br />

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ÖLKONDITIONIERUNG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

02 Hydraulik im geschlossenem Stahlblechschrank<br />

03 Seitenansicht der Heißölkonditionierung „CondiTherm“<br />

mit Zwischenkreis und zwei Öl-Primärkreisen<br />

Einsatzgrenzen abgeprüft und/oder – bei Langzeitversuchen – eine<br />

gewisse Zeitraffung gemäß der Arrhenius-Gleichung erreicht.<br />

Die durch die Temperaturerhöhung auf bis zu 180°C Medientemperatur<br />

erzielte Zeitraffung wirkt sich natürlich nicht nur auf<br />

die Prüflinge, sondern auch auf die Komponenten der Konditionierung<br />

und das Betriebsmedium aus. Ein häufig vorhandener<br />

hoher Anteil an ungelöster Luft, verursacht durch hohe Umwälzraten<br />

oder Verwirbelungen, beschleunigt die Alterung zusätzlich.<br />

Ein hoher Kontaminationsgrad durch Abrieb oder eine bewusst<br />

hinzugefügte Initialverschmutzung wirken sich ebenfalls auf die<br />

Alterung aus.<br />

Anspruchsvoll ist in diesem Zusammenhang die Anforderung an<br />

die Konditionierung, dass die Anlage möglichst wenig zur Alterung<br />

des Betriebsmediums beiträgt und die Alterung fast ausschließlich<br />

durch die Medienbelastung im angeschlossenen Prüfaufbau<br />

hervorgerufen wird.<br />

Je nach Kundenwunsch werden verschiedene Maßnahmen<br />

durchgeführt, um eine Ölalterung durch die Konditionieranlage<br />

zu reduzieren. Zunächst wird der Flächenleistungseintrag in<br />

elektrischen Durchlauferhitzern auf rund 1,0 bis 1,5 W/cm 2 für<br />

mineralölbasierte Medien begrenzt. Es wird die Durchströmung<br />

des Erhitzers derart realisiert, dass eine ausreichende Wärmeabfuhr<br />

und ein guter Wärmeübergang in der Grenzschicht zwischen<br />

Erhitzeroberfläche und Medium sichergestellt ist. In der Konsequenz<br />

steigt die Oberflächentemperatur des Erhitzers nur wenig<br />

höher an als die Grundtemperatur des Betriebsmediums. Wäre<br />

das nicht der Fall, würde das Entstehen von örtlich begrenzten<br />

Hitzefeldern im Medium die Ölalterung beschleunigen. Überstiege<br />

die Temperatur lokal die thermische Stabilitätsgrenze des<br />

Mediums, käme es zum Cracken der Kohlenstoffketten.<br />

Um diesen Effekt zu verhindern und die thermische Belastung<br />

des Öls bei der Erhitzung auf hohe Temperaturen zu begrenzen<br />

und zu kontrollieren, bietet sich die Verwendung eines Zwischenkreises<br />

an. In diesem wird ein thermisch stabiles Thermo-Öl durch<br />

einen Erhitzer gefördert und von diesem erhitzt. Anschließend<br />

durchströmt das Medium einen Wärmetauscher und überträgt die<br />

Energie in diesem auf das zu temperierende Prüf-Öl. Da die Temperatur<br />

des Mediums im Zwischenkreis eingestellt und begrenzt<br />

wird, kann der Leistungseintrag in das Betriebsmedium über<br />

einen großflächigen Wärmetauscher sehr schonend erfolgen.<br />

Lokale Hitzenester durch schlechten Wärmeübergang können<br />

hierbei maximal die Temperatur des Mediums im Zwischenkreis<br />

erreichen und sind so gut kontrollierbar. Nachteil dieser Lösung<br />

gegenüber einer direkten Erhitzung ist die höhere Anzahl an<br />

Komponenten. (siehe Bild 03).<br />

KALTÖLKONDITIONIERUNG<br />

Durch Kaltölkonditionierer wird das Betriebsmedium typischerweise<br />

auf bis zu -40°C abgekühlt. Diese Konditionierungen werden<br />

zur Überprüfung der Kaltstartfähigkeit von Komponenten und<br />

Systemen eingesetzt. Der Bedarf für diese Tests resultiert aus den<br />

niedrigen Umgebungstemperaturen an einigen Einsatzorten.<br />

Relevante Bereiche der Hydraulik sind hier die Luftfahrt, die<br />

Mobilhydraulik, die Rohstoffindustrie oder auch der Bereich der<br />

erneuerbaren Energien.<br />

Ein großer Kostenpunkt resultiert bei diesen Anlagen aus der<br />

Notwendigkeit, Wärmeenergie auf einem Temperaturniveau weit<br />

unter der Umgebungstemperatur aus dem System zu leiten. Neben<br />

der weniger verbreiteten Nutzung der Sublimationsenergie von<br />

Trockeneis (-78°C) oder alternativ der Verdampfungsenergie von<br />

Flüssigstickstoff (-196°C) ist hier die Verwendung von ein- oder<br />

zweikreisigen Kältekompressoren etabliert.<br />

Aufgrund der hohen Kosten für die Tieftemperaturkühlung lohnt<br />

sich eine genauere Betrachtung der Energieflüsse, die durch Energietransfer<br />

über die Systemgrenzen hervorgerufen werden oder<br />

durch Eigenverluste im System entstehen. Die daraus resultierende<br />

Temperaturverteilung muss ebenfalls betrachtet werden. Der mate-<br />

14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


ÖLKONDITIONIERUNG<br />

rielle Aufwand für die Kühlung hängt stark von dem Ort ab, an dem<br />

die Energie aus dem System geleitet wird. So ist es zum Beispiel<br />

effizienter, einen rückfließenden und durch einen Prüfling erwärmten<br />

Volumenstrom erst zu kühlen und ihn dann in den Tank<br />

einzuleiten. Würde der wärmere Volumenstrom zunächst im Tank<br />

mit dem dort befindlichen kälteren Medium gemischt und danach<br />

zum Beispiel in einem klassischen Nebenstrom gekühlt, müssten<br />

der Wärmetauscher und die Tieftemperaturkühlung zum Erzielen<br />

einer vergleichbaren Nettokühlleistung, bezogen auf das Gesamtsystem,<br />

größer ausgelegt werden.<br />

Weiter ist aufgrund der hohen Kosten für die Tieftemperaturkühlung<br />

das System thermisch gut von der Umgebung zu isolieren und<br />

hydraulisch möglichst effizient zu gestalten. Hier ist zu beachten,<br />

dass durch die in den Leitungen angestrebte laminare Strömung<br />

die Druckverluste proportional mit der Viskosität ansteigen. Die<br />

Richtwerte zur Auslegung der Hydraulikleitungen auf Basis der<br />

Strömungsgeschwindigkeiten gelten für diesen Viskositätsbereich<br />

nicht. Eine Druckleitung mit einer für hydraulische Standardanwendungen<br />

typischen Strömungsgeschwindigkeit von 5 m/s hätte<br />

bei -40°C und einer Viskosität von 10.000 cSt (VT-Verhalten<br />

entspricht Getriebeöl mit Pour-Point-Verbesserern) einen rechnerischen<br />

Druckabfall von 36 bar/m.<br />

Bei tiefen Temperaturen wird die Fließfähigkeitsgrenze eines<br />

flüssigen Mediums durch den Pour-Point definiert, welcher die<br />

Temperatur angibt, bei der das Öl unter bestimmten Bedingungen<br />

gerade noch fließt. Unterhalb des Punktes kristallisieren die<br />

enthaltenen Paraffine und vernetzen sich. Der Pour-Point kann<br />

durch eine Bearbeitung der Basisflüssigkeit (Entparaffinierung)<br />

und die Zugabe von Additiven zur Grundflüssigkeit abgesenkt<br />

werden. Während mineralölbasierte Hydrauliköle typischerweise<br />

einen Pour-Point zwischen 0 und -30°C haben, weisen Automotivegetriebe-<br />

und Schmieröle oftmals einen Pour-Point von unter<br />

-40 bis -60°C auf.<br />

Mit der stark ansteigenden Viskosität ändert sich auch das<br />

Verlustverhalten der Komponenten. In Verdrängerpumpen geht<br />

beispielsweise die interne Leckage gegen null, während die Scherverluste<br />

in den Spalten durch die Relativbewegung stark ansteigen.<br />

Um hier den Verlustleistungseintrag der Pumpen, die von den<br />

Spaltmaßen her in der Regel auf geringere Viskositäten optimiert<br />

sind, ins Medium zu reduzieren, ist eine Anpassung des Betriebspunktes<br />

an die geänderte Viskosität sinnvoll. Konkret heißt das eine<br />

Absenkung der Drehzahl auf Werte unterhalb von 400 1/min.<br />

Die hohe Viskosität hat aber auch einen starken Einfluss auf den<br />

Wärmeübergang in Wärmetauschern, da sie die Fließeigenschaften<br />

in der für den Wärmeübergang wichtigen Grenzschicht beeinflusst.<br />

Da diese Grenzschicht zudem der Ort mit der niedrigsten Temperatur<br />

im gesamten Hydrauliksystem ist, ergibt sich das Problem, dass gerade<br />

an dem Punkt an welchem der Wärmeübergang stattfindet, dieser<br />

am ehesten durch das Erreichen des Pour-Points begrenzt wird.<br />

In Bild 04 ist der sinnvolle Betriebsbereich einer Nebenstromkühlung<br />

bei sehr tiefen Betriebstemperaturen für ein Getriebeöl<br />

exemplarisch dargestellt. In der Skizze sind die zwei Freiheitsgrade,<br />

die sich für die Feineinstellung einer Nebenstromkühlung<br />

über ein Tieftemperatur-Temperiergerät ergeben, gegenübergestellt.<br />

Diese sind:<br />

1. Einstellen des Volumenstroms auf der Warm-Ölseite über Drehzahlvariation<br />

der Nebenstrompumpe<br />

2. Verändern der Zulauftemperatur auf der kalten Thermo-Öl-Seite<br />

über den Temperaturregelkreis des Temperiergerätes.<br />

Zur Erhaltung der Ziel-Öl-Temperatur müssen mindestens die<br />

Eigenverluste und Wärmezuflüsse aus der Umgebung (verusacht<br />

durch unvollkommene Isolierung) abgeführt werden. Deshalb<br />

muss die Zulauftemperatur auf der kalten Seite des Wärmetauschers<br />

geringer sein als die Zieltemperatur des Öls (entspricht<br />

04 Betriebsbereich Tieftemperatur-Nebenstromkonditionierung<br />

Nettokühlleistung<br />

Zulauftemperatur kalte Seite<br />

-45,0°C<br />

Ölvolumenstrom warme Seite<br />

5 l/min 10 l/min 15 l/min<br />

Nicht ausreichende Zulauftemperatur auf kalter Seite:<br />

> -40°C konnten nicht erreicht werden<br />

-47,5°C 57% 100% 62%<br />

-50,0°C 67% Leistungsgrenze<br />

-52,5°C<br />

Kristallisationsgrenze:<br />

> Zulauftemperatur<br />

kalte Seite kann zwar<br />

gehalten werden,<br />

aber Wärmeübertragung<br />

verschlechtert<br />

sich und deshalb<br />

erwärmt sich das Öl<br />

auf über -40°C<br />

Kälteversorgung:<br />

> Zulauftemperatur kalte<br />

Seite konnte nicht aufrecht<br />

erhalten bleiben, da<br />

Kühlleistung nicht<br />

ausreicht<br />

05 Messergebnisse einer Nebenstrom-Tieftemperaturkonditionierung<br />

Mindesttemperaturgrenze). Häufig sollte auch eine Mindestvolumenstromgrenze,<br />

resultierend aus der installierten Hardware auf<br />

der Ölseite, beachtet werden. Je kälter das Medium wird und je<br />

mehr Ölvolumenstrom auf der Ölseite gefördert wird, desto größer<br />

sind auch die Strömungsverluste über den Wärmetauscher und die<br />

Rohrleitungen im Nebenstrom. Hier ist eine Grenze gegeben, bei<br />

der die Bruttokühlleistung den Eigenverlusten entspricht und die<br />

Nettokühlleistung somit zu Null wird (entspricht Verlustleistungsgrenze).<br />

Auch kann der sich über die Viskosität einstellende Druckabfall<br />

den zulässigen Systemdruck erreichen oder Kavitation in der<br />

Saugleitung der Nebenstrompumpe auftreten. Weshalb dann ebenfalls<br />

keine weitere Steigerung des Ölvolumenstroms mehr realisiert<br />

werden kann, es werden lediglich die Eigenverluste gesteigert (entspricht<br />

Druck- und Kavitationsgrenze).<br />

Zuletzt ist noch die Kristallisationsgrenze zu beachten. Wie<br />

oben bereits erwähnt, ist die Öltemperatur in der Grenzschicht<br />

des Wärmetauschers am geringsten. Erreicht die Temperatur hier<br />

die Fließfähigkeitsgrenze, findet eine Kristallisation statt. Das<br />

Resultat ist eine dünne Sperrschicht, welche den Wärmeübergangswiderstand<br />

deutlich erhöht und somit die Bruttokühlleistung<br />

stark reduziert.<br />

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ÖLKONDITIONIERUNG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

06 Sättigungskurve Öl und exemplarische<br />

Darstellung von zwei Abkühlverläufen<br />

07 Beispiel für einen Verschmutzungsprüfstand<br />

Diese Grenzen konnten in Messungen nachgewiesen werden, die<br />

zugehörigen Ergebnisse mit Anmerkungen sind in Bild 05<br />

gezeigt.<br />

Es zeigt sich mit der Leistungsgrenze des Temperiergerätes eine<br />

weitere Grenze, die oben nicht aufgeführt wurde. Gängige Temperiergeräte<br />

haben eine abfallende Kälteleistung mit sinkender Temperatur.<br />

Mit erreichen dieser Grenze kann die Solltemperatur nicht<br />

mehr erzielt werden, die Zulauftemperatur auf der kalten Seite des<br />

Wärmetauschers steigt.<br />

Ein weiterer zu bedenkender Punkt bei Kaltölkonditionierern ist<br />

internes und externes Wasser. Als internes Wasser wird Wasser im<br />

Hydraulikkreis bezeichnet. Es liegt in gelöster oder ungelöster Form<br />

vor. Letzteres ist besonders kritisch, da es als eigene Phase auftreten<br />

kann und die Eigenschaften des Betriebsmediums stark beeinflusst.<br />

Zu beachten ist, dass die Löslichkeit eines Mineralöles gegenüber<br />

Wasser mit sinkender Temperatur ebenfalls sinkt und so gelöstes<br />

Wasser mehr und mehr zu ungelöstem Wasser wird. Dieser Effekt<br />

ist in Bild 06 dargestellt. Bei den beispielhaft skizierten Verläufen<br />

von Probe A und Probe B handelt es sich um dasselbe Betriebsmedium.<br />

Allerdings wurde durch vorherige Erhitzung auf 80 °C der<br />

absolute Wassergehalt bei Probe A durch Ausdampfen<br />

reduziert, sodass bei einer anschließenden Abkühlung auf -40 °C<br />

deutlich weniger Wasser in ungelöster Form vorliegt. Wie in den<br />

Bildern der Proben (-40 °C) zu erkennen, führt der hohe Anteil<br />

ungelösten Wassers bei Probe B zu einer durch Eiskristalle<br />

verursachten starken Weißprägung, während Probe A eine olivgrüne<br />

Farbe aufweist.<br />

SCHMUTZÖLKONDITONIERUNG<br />

Schmutzölkonditionierer werden zur Verschleißuntersuchung und<br />

zur Überprüfung der Funktionssicherheit von Komponenten und<br />

Systemen eingesetzt. Hierzu wird dem Öl eine definierte Initialverschmutzung<br />

beigefügt. Je nach Anwendung werden metallische<br />

oder mineralische Partikel zur Feststoffverschmutzung des Öls<br />

genutzt. Dies stellt besonders hohe Anforderungen an die im Prüfstand<br />

verbauten Komponenten, da diese genau wie die zu testenden<br />

Prüflinge einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt sind.<br />

Die größte Herausforderung ist die Schaffung eines Systems mit<br />

möglichst gleichbleibenden und reproduzierbaren Verschmutzungen,<br />

welche sich durch die folgenden Punkte verändern können:<br />

n Eintrag von zusätzlicher Betriebsverschmutzung durch Abrieb<br />

der Prüflinge oder der Komponenten des Konditionierers,<br />

n Zerkleinerung der Partikel durch „Zermahlen“ in den tribologischen<br />

Kontakten der Pumpe der Konditionierung,<br />

n Ablagerung der Partikel in Strömungstotzonen und an Oberflächen.<br />

Um eine möglichst geringe Änderung der Kontamination über die<br />

Zeit zu erzielen, müssen insbesondere großflächige Komponenten<br />

(Tanks, Wärmetauscher) und Komponenten mit hohem<br />

mechanischen Energieeintrag (Pumpe) gezielt gewählt und<br />

ausgelegt werden.<br />

Ein Beispiel für einen Tank mit besonders bearbeiteten Oberflächen<br />

(zur Vermeidung von Partikelanlagerung aufgrund von<br />

van-der-Waals-Kräften), gezielter Strömungsführung und der<br />

Vermeidung von geometrisch bedingten Ablagerungszonen durch<br />

eine Trichterform ist in Bild 07 zu sehen.<br />

Mittels einer kontinuierlichen Kontaminationsmessung kann der<br />

Zustand überwacht und bei Bedarf nachgestellt werden.<br />

AUSBLICK<br />

In der Vergangenheit war die Entwicklung der Konditionierer sehr<br />

durch den Verbrennungsmotor und den zugehörigen Antriebsstrang<br />

getrieben. Die Medien waren somit mineralölbasierte<br />

Getriebe- und Motoröle.<br />

Durch den aktuellen Schwerpunkt der Entwicklung auf E­<br />

Antriebe geht die Nachfrage zunehmend zu Anlagen für Temperiermedien<br />

wie Wasser/Glykol über. Die grundsätzlichen<br />

technische Systematik ist auf diese neuen Anlagen übertragbar,<br />

die Ausprägung unterscheidet sich allerdings im Detail stark von<br />

Ölanlagen. Ein Grund hierfür ist oftmals eine andere hydraulische<br />

Betriebsweise (geschlossener Kreis) und im Vergleich zum<br />

Öl andere thermische, tribologische und rheologische Eigenschaften<br />

des Fluids.<br />

www.rupf-industries.com/integral-hydraulik<br />

16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


VENTILE<br />

DOWNSIZING FÜR PROFIS:<br />

DROSSELRÜCKSCHLAGVENTIL<br />

MIT MINIMALER BAUHÖHE<br />

PRÄZISE EINSTELLEN UND<br />

DIE ÜBERSICHT BEHALTEN<br />

Das Durchflussvolumen lässt sich bei der Serie JAS entweder per<br />

Hand oder – wenn nötig – mithilfe eines Schlitzschraubendrehers<br />

am Einstellknopf regulieren. So ist der Anwender in der Lage, den<br />

Durchfluss auch bei Platzmangel problemlos einzustellen. Mithilfe<br />

eines Kontaktflächenanschlags lässt sich der Drehknopf zudem<br />

bequem vollständig öffnen oder schließen. So wird sichergestellt,<br />

dass der Volumenstrom und die Wiederholgenauigkeit stets<br />

konstant bleiben. Der Betriebsdruckbereich reicht von niedrigen<br />

0,05 bis max. 0,7 MPa. Zudem lässt sich durch einen Farbring am<br />

Drehknopf sofort feststellen, ob das Drosselrückschlagventil<br />

verriegelt oder entriegelt ist.<br />

In der Automatisierung lautet der Trend: immer<br />

kleiner und kompakter. Damit steigen zugleich<br />

auch die Anforderungen an Komponenten wie<br />

Drosselrückschlagventile. Mit der neuen Serie<br />

JAS bietet SMC hierfür jetzt die passende Lösung.<br />

Die innovative Bauweise mit Druckverriegelung<br />

zur Durchflussregelung gewährleistet zudem<br />

eine einfache Sicherung des Volumenstroms.<br />

Pick-and-Place und Roboteranwendungen gewinnen für die<br />

industrielle Produktion zunehmend an Bedeutung und<br />

erweitern kontinuierlich ihre Einsatzbereiche. Dabei geht<br />

der Trend zu immer kleineren Komponenten. In der Folge<br />

ist immer weniger Platz vorhanden, um etwa den Durchfluss der<br />

Druckluft präzise zu regeln. Mit der neuen Serie JAS stellt das Unternehmen<br />

SMC nun ein Drosselrückschlagventil vor, das durch<br />

seine flache Bauweise selbst in engste Räume passt. Mit gerade<br />

einmal 12,7 mm wurde die Bauhöhe im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Drosselrückschlagventilen um fast die Hälfte reduziert.<br />

Damit lassen sich pneumatische Antriebe nun auch mit der Seite<br />

der Druckluftanschlüsse sehr nah aneinander montieren, wodurch<br />

mehr Raum etwa für einen zusätzlichen Zylinder entsteht.<br />

Die Installation der Ventile, die in rechter oder linker Winkelausführung<br />

erhältlich sind, erfolgt mittels Innensechskantschlüssel.<br />

Damit sind sie selbst an schwer erreichbaren Stellen leicht einzubauen,<br />

was auch die Montagezeit und somit die Kosten reduziert. Auch<br />

die Schlauchmontage ist wegen der integrierten Steckverbindungen<br />

für Schläuche mit Ø 3,2 bis 6 mm schnell und kostengünstig erledigt.<br />

RUNDUM VERSORGT UND<br />

KLAR ZU UNTERSCHEIDEN<br />

Da die Drosselrückschlagventile der Serie JAS mit allen kompakten<br />

Druckluftzylindern von SMC – JCQ, CQ2, CM2, CG1, CA2, CS1 –<br />

kompatibel sind, können Kunden aus einer Hand ein komplettes<br />

Paket aus Antrieb und Drosselrückschlagventil beziehen. Technikern<br />

wird außerdem die Auswahl des geeigneten Modells erheblich<br />

erleichtert: Dank Farbcodierung des Einstellknopfes – grau (Abluftdrossel)<br />

oder blau (Zuluftdrossel) – und der Steckanschlüsse – hellgrau<br />

(metrisches Maß) oder orange (Zollmaß) – ist die Gefahr einer<br />

fehlerhaften Montage reduziert.<br />

Weil moderne Maschinen und Anlagen immer kleiner werden,<br />

haben die Ingenieure bei SMC die neuen Drosselrückschlagventile<br />

der Serie JAS entwickelt. Damit erhalten Kunden ein Produkt,<br />

welches sich problemlos bei beengten Platzverhältnissen installieren<br />

lässt und womit sie die Geschwindigkeit kompakter Pneumatikzylinder<br />

präzise und wiederholgenau einstellen können. Selbst bei starken<br />

Temperaturunterschieden zwischen -5 bis 60 °C verrichten die neuen<br />

Drosselrückschlagventile der Serie JAS ihre Funktion einwandfrei.<br />

www.smc.eu<br />

POINTIERT<br />

BAUHÖHE NUR 12,7 MM<br />

MONTAGEAUFWAND REDUZIERT<br />

EINFACHE SICHERUNG DES<br />

VOLUMENSTROMS<br />

BETRIEBSDRUCKBEREICH VON<br />

0,05 BIS 0,7 MPA<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 17


HYDRAULIKVENTILE<br />

INNOVATIVE HYDRAULIKVENTILE<br />

STEIGERN EFFIZIENZ VON<br />

LANDMASCHINEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Hydraulische Antriebe in Landmaschinen müssen<br />

unter widrigsten Bedingungen höchste Präzision,<br />

Zuverlässigkeit und Flexibilität aufweisen.<br />

Ausschlaggebend für diese hohe<br />

Leistungsfähigkeit des Systems sind Ventile, die<br />

optimal auf die konkreten Anforderungen<br />

abgestimmt werden können.<br />

Zehn Prozent Produktionsplus – diese positive Bilanz verzeichneten<br />

laut VDMA in Deutschland produzierende Hersteller<br />

von Landmaschinen und Traktoren im Jahr 2018. Das<br />

erneute Wachstum basiert auf wirkungsvollen Innovationen<br />

in der Landtechnik. Eine wichtige Basis dazu bildet die Hydraulik.<br />

Hier sind Ventile nicht selten das Maß aller Dinge und bestimmen<br />

Erfolgsfaktoren wie hohe Energieeffizienz und Maschinenverfügbarkeit,<br />

reduzierter Installationsaufwand, weniger Gewicht und<br />

Bauraum sowie das Minimieren von Verlustleistung bei gleichzeitiger<br />

Schonung der Ressourcen. Um diese Mehrwerte erzielen zu<br />

können, benötigen Hersteller von Landmaschinen ein breites Angebot<br />

an Ventilen und Funktionalitäten, sodass applikationsoptimierte<br />

Lösungen umgesetzt werden können.<br />

Mit umfangreichen Ventilfunktionalitäten, die Bucher Hydraulics<br />

für seine Ventilbaureihe LVS bietet, stehen allen Herstellern von<br />

Landmaschinen zukunftssichere Lösungen zur Verfügung. Die<br />

neuen Ausbaustufen zielen auf höhere Energieeffizienz, reduzierten<br />

Installationsaufwand sowie geringere Druckverluste bei gezogenen<br />

und selbstfahrenden Arbeitsmaschinen ab.<br />

EINSATZSPEKTRUM ERWEITERT<br />

Zur Erfüllung der bestehenden und zukünftigen Anforderungen<br />

haben die Ventilspezialisten von Bucher Hydraulics zahlreiche<br />

neue Funktionen für die Proportional-Wegeventile der Baureihe<br />

LVS entwickelt. In enger Kooperation mit Herstellern von gezogenen<br />

und selbstfahrenden Arbeitsmaschinen ergeben sich nunmehr<br />

weitere Einsatzmöglichkeiten für die kompakten, schnellschaltenden<br />

Ventile mit einem Nenndurchfluss von bis zu 180 l/min und<br />

Druckbereichen bis 350 bar.<br />

Die umfangreiche Systemerweiterung mit elektrohydraulisch<br />

vorgesteuerten und via Magnet direktgesteuerten Ventilen sowie<br />

Sitzventilkombinationen erlaubt applikationsorientierte Lösungen,<br />

die steigenden Ansprüchen und wachsender Segmentierung<br />

entsprechen. Anwendern stehen jetzt neue Systemlösungen in<br />

der Landtechnik zur Verfügung, die zur Konfiguration innerhalb<br />

eines Ventilblocks aufeinander abgestimmt sind und somit harmonisch<br />

zusammenarbeiten. Einzelne Funktionalitäten werden<br />

gemäß der jeweiligen Applikation ausgewählt und sind nachträg-<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


HYDRAULIKVENTILE<br />

lich erweiterbar, sodass Maschinenhersteller jederzeit die aktuell<br />

geforderte Konfiguration einbauen können.<br />

SPEZIELLE FUNKTIONEN FÜR<br />

GEZOGENE ARBEITSMASCHINEN<br />

Seit mehr als 40 Jahren liefert Bucher Hydraulics Ventilblöcke für<br />

unterschiedlichste Ausführungen von gezogenen Arbeitsmaschinen.<br />

Ein Beispiel für derart angewandte Applikationserfahrung sind<br />

Ladewaagen: Zur Regelung des Kratzbodens genügt ein Einfachblock<br />

mit nur einer Ventilscheibe. Um sehr schnell Entladen zu<br />

können, kann durch die integrierte Boost-Funktion bei Bedarf die<br />

gesamte Ölmenge an einem Verbraucherausgang zur Verfügung<br />

gestellt werden. Das Produktspektrum reicht bis zum Ventilblock,<br />

in dem bis zu 35 Funktionen zur Steuerung hochkomplexer<br />

Maschinen integriert werden können.<br />

Als weitere Variante zur einfachwirkenden Hubwerksregelung<br />

(erhältlich für gezogene und selbstfahrende Arbeitsmaschinen)<br />

steht für gezogene Arbeitsmaschinen wie Güllewaagen mit<br />

Schleppschuhverteilung auch eine doppeltwirkende Hubwerksregelung<br />

zur Verfügung. Anhand des doppeltwirkenden Hubwerkventils<br />

LVS können die Schleppschuhe unabhängig von hartem<br />

oder weichem Untergrund immer mit dem richtigen Anpressdruck<br />

auf dem Boden gehalten werden. Das optimiert sowohl die<br />

Bodendruckverteilung zur schonenden Bearbeitung als auch die<br />

Tiefenführung.<br />

EINFACHE ON/OFF-STELLFUNKTIONEN<br />

IM BLOCK INTEGRIERT<br />

Als Pendant zu den technisch anspruchsvollen Funktionen, die<br />

proportional über LVS-Ventile gesteuert werden, bietet Bucher Hydraulics<br />

nun weitere Komponenten zur Integration in das modulare<br />

Steuerblocksystem LVS an: Ventile für einfache ON/OFF-Stellfunktionen,<br />

die geringe Volumenströme erfordern, gibt es in schieberund<br />

sitzdichter Ausführung. Als bedarfsgerechte Erweiterung werden<br />

sie zusammen mit hochwertigen LVS-Ventilen in einen Steuerblock<br />

integriert. Ergänzend zu dem bekannten, doppelsitzdichten<br />

Wegesitzventil SVH04 entstanden neue Wegeschieberventile, die<br />

mit hydraulisch entsperrbaren oder elektrisch schaltbaren Sitzventilen<br />

erweiterbar sind. Somit können Maschinenhersteller einfache<br />

ON/OFF-Funktionen kostensparend realisieren.<br />

FUNKTIONSSEGMENTE VERBESSERN<br />

FAHRKOMFORT<br />

POINTIERT<br />

BIS ZU 35 STEUERUNGSFUNKTIONEN IN<br />

EINEM VENTILBLOCK<br />

Die ganze Bandbreite der flexiblen elektro-hydraulischen Systeme,<br />

die Bucher Hydraulics speziell für gezogene Maschinen anbietet,<br />

spiegelt sich in dem Programm EPOM (ExternallyPropelled Off-<br />

Highway Machines) wider. Sämtliche Hydraulik- und Elektronikkomponenten<br />

leisten optimale Dienste selbst bei stark schwankenden<br />

Temperaturen, hohen mechanischen Belastungen und elektromagnetischen<br />

Störungen.<br />

Anwender können bei Bucher Hydraulics zwischen zwei Bedieneinheiten<br />

wählen, mit denen bis zu acht bzw. elf Ventilsektionen<br />

analog über Kippschalter und Drehpotentiometer angesteuert<br />

werden können. Komplettiert wird die Paketlösung durch einen<br />

Kabelbaum.<br />

Die Komponenten sind bis 210 bar tankdruckfest, sodass selbst<br />

bei einer nicht korrekt angeschlossenen Schlauchleitung kein Schaden<br />

am Hydrauliksystem entsteht. Durch die geringen Umlauf- und<br />

Blockverluste sind bei nur neun bar Druckdifferenz bis zu 150 l/min<br />

an den Verbraucheranschlüssen möglich.<br />

Zu den Highlights des EPOM-Programms zählen außerdem<br />

speziell konstruierte Funktionssegmente, die in erster Linie auf<br />

besseren Fahrkomfort zielen: Mit den Segmenten Topzylinder,<br />

Fahrwerk und Deichselfederung sind verstärkte Traktion, konstantes<br />

Halten des Niveaus und das Dämpfen von Fahrstößen<br />

möglich. Durch den Einsatz des TÜV-abgenommenen Segments<br />

Liftachse minimieren sich Reifenverschleiß und Dieselverbrauch.<br />

Das Funktionssegment Achsfederung erlaubt die gewichtsabhängige<br />

Regelung.<br />

AUSGEREIFTE LENKSYSTEME UND<br />

UMSCHALTMÖGLICHKEIT<br />

KOMPONENTEN BIS 210 BAR<br />

TANKDRUCKFEST<br />

LENKVENTILE IN VENTILBLOCK<br />

INTEGRIERBAR<br />

VENTILTECHNIK AUF KONSTANT- ODER<br />

LOAD-SENSING-SYSTEM EINSTELLBAR<br />

Landmaschinen müssen neben der optimalen Feldarbeit auch ein<br />

hohes Maß an Fahrsicherheit aufweisen. Bei gezogenen Arbeitsmaschinen<br />

sind überwiegend Nachlauflenkungen im Einsatz, die<br />

nur im Vorwärtsgang funktionieren und ansonsten über Sitzventile<br />

gesperrt werden. Mit einer speziellen elektrischen Zusatzlenkung<br />

bietet Bucher Hydraulics eine Komponente zur Steigerung der<br />

Sicherheit an: Diese Zusatzlenkung ist auch bei Rückwärtsfahrten<br />

aktiv und dient zur geschwindigkeitsangepassten Lenkung von<br />

einer oder zwei Achsen.<br />

Darüber hinaus stehen elektro-hydraulische Lenksysteme aus<br />

dem EPOM-Programm zur Verfügung. Hierbei profitieren Anwen-<br />

01 Mit dem LVS-Wegeventilsystem<br />

lassen sich auch<br />

schwer beherrschbare Regelungen<br />

für mobile Arbeitsmaschinen realisieren<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 19


HYDRAULIKVENTILE<br />

02<br />

03<br />

04<br />

ne zur Verfügung. Für diese Anwendung steht selbst bei Hydraulikleitungen<br />

mit höheren Druckverlusten jederzeit ausreichend<br />

Druck für Regelfunktionen zur Verfügung, was in Summe Energiekosten<br />

einspart.<br />

SPEZIELLE FUNKTIONEN FÜR<br />

SELBSTFAHRENDE ARBEITSMASCHINEN<br />

02 Das LVS12-Zweistrom-Regelventil wird zur druckunabhängigen,<br />

parallelen Betätigung von zwei einfachwirkenden Verbrauchern<br />

eingesetzt<br />

03 Die Zu- und Rücklauffunktion des LVS12 entspricht einer<br />

einstellbaren Druckunterstützung, indem Zu- und Rücklaufschieber<br />

getrennt voneinander betätigt und positioniert werden können<br />

04 Hoch dynamisches Hub-/Senkmodul für lastkompensiertes Heben<br />

und Senken bis 150 L/min und 350 bar<br />

Insbesondere Einsparungen in Bezug auf Bauraum, Gewicht und<br />

Kosten waren ausschlaggebend für die Konstruktion einer innovativen<br />

Ausbaustufe mit geteiltem Steuerschieber. Das besondere<br />

Feature umfasst zwei Steuerschieber in einem Ventilgehäuse, bei<br />

einer Schieberbohrung. Somit können jetzt zwei Verbraucher unabhängig<br />

voneinander angesteuert werden – und das in Verbindung<br />

mit einer Volumenstromsteuerung, die 180 l/min bei 350 bar<br />

zulässt. Die großen Öldurchführungen verringern Druckverluste,<br />

sodass die Energieeffizienz dank reduziertem Dieselverbrauch<br />

gesteigert wird.<br />

Die Technologie mit dem geteilten Steuerschieber ermöglicht<br />

vielfältige Funktionen wie 2-Stromregelfunktionen, Hub-/Senkmodul<br />

Zu-/Rücklauf sowie Rück-/Rücklauf. Die Zweistromregelung<br />

spart Einbauraum und Gewicht und eignet sich beispielsweise zur<br />

druckunabhängigen, parallelen Betätigung von zwei einfachwirkenden<br />

motorischen Antrieben.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

der vor allem von der besonderen Konstruktion der Lenkventile<br />

mit nachgeschalteter Druckwaage. Diese Lenkventile lassen sich<br />

direkt in den Ventilblock integrieren, ohne dass eine sonst übliche,<br />

zusätzliche Prioritätsfunktion erforderlich ist, was Aufwand<br />

und Platz spart.<br />

Weitere, auf den Erntevorgang spezialisierte, hochdynamische<br />

Ventile sorgen für die Automatiklenkung, was sowohl permanente<br />

Korrekturen als auch das Abtasten der Reihen sichert. Bucher<br />

Hydraulics stattet seine Lenkventile mit selbstkompensierenden<br />

Schiebern aus, sodass die Rückstellkraft nach Auslenkung in die<br />

Ruhelage lastunabhängig erfolgt.<br />

Wie flexibel die Lösungen von Bucher Hydraulics für gezogene<br />

Arbeitsmaschinen sind, zeigt sich zudem in der Anbindung an die<br />

Schlepperversorgung. Die Ventiltechnik kann leicht auf Konstant-<br />

oder Load-Sensing-System eingestellt werden. Anhand einer<br />

verstellbaren Druckwaage im Eingangssegment, die sich von<br />

2-Wege-Funktionalität auf 3-Wege-Funktionalität umschalten<br />

lässt, können Anwender dieselben Ventile sowohl für Open- als<br />

auch Closed-Center-Systeme einsetzen und haben somit unabhängig<br />

vom Pumpensystem im Traktor immer konstante Volumenströme<br />

für den Ventilblock in der gezogenen Arbeitsmaschi-<br />

DETAILS GEWÄHRLEISTEN<br />

INDIVIDUELLE LÖSUNGEN<br />

Das Hub-/Senkmodul überzeugt durch lastkompensiertes Heben<br />

und Senken. Zur Stabilität eines solchen Systems kommen hochdynamische<br />

Ventile zum Einsatz, die Regelungen selbst bei einer<br />

hohen Befehlsfrequenz von zehn Millisekunden präzise umsetzen<br />

können. Die Zu- und Rücklauffunktion entspricht einer<br />

einstellbaren Druckunterstützung, indem Zu- und Rücklaufschieber<br />

getrennt voneinander betätigt und positioniert werden<br />

können. Durch das Verhältnis von Zu- und Rücklauföffnung<br />

kann nun jeder gewünschte Druck am Verbraucherausgang dargestellt<br />

werden.<br />

In Summe bietet Bucher Hydraulics mit dem breit angelegten<br />

Konzept alle geforderten Funktionalitäten für vielfältige Applikationen.<br />

Auf dieser Basis können Hersteller von gezogenen und<br />

selbstfahrenden Arbeitsmaschinen individuelle Lösungen konsequent<br />

dem Nutzen entsprechend erstellen und durch den Einsatz<br />

der innovativen Technologien die Kosten senken.<br />

www.bucherhydraulics.com<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


FLEXBILE SCHLAUCHPRESSEN<br />

Mit den HM Schlauchpressen hat Uniflex Branchen-Maßstäbe<br />

gesetzt. Bestes Beispiel für die hohe Produktivität,<br />

Ergonomie, Qualität, und Langlebigkeit dieser Hydraulikpressen<br />

ist die HM 480: Dank ihrer Bauweise verfügt sie<br />

über einen Öffnungsweg von über 150 mm und einen<br />

Öffnungsdurchmesser ohne Backen von 380 mm. So kann<br />

die Maschine Industrieschläuche bis 8“ mit ANSI-Flanschen<br />

und Rohr-Armaturen bis 12“ verpressen, auch ohne die<br />

Backen entfernen zu müssen. Zur industriellen Verpressung<br />

eigenen sich neben Hydraulikschläuchen auch Moniereisen,<br />

Stahlseile, Kabel und Isolatoren. Die Presskraft liegt<br />

bei 4500 kN. Eine feststehende 6-Uhr-Backe und die Grundbackenlänge<br />

von 150 mm erleichtern die Positionierung<br />

der Werkstücke. Mit der hauseigenen Gleitlagertechnik<br />

werden Reibungsverluste gemindert, wodurch sich der<br />

Wartungsaufwand reduziert. Als Steuerungsinstrument<br />

empfiehlt Uniflex die eigenentwickelte Control C.2.B<br />

www.uniflex.de<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

ROSTFREIE HALBSCHALEN-METALL-<br />

BALGKUPPLUNG<br />

Enemac hat eine Metallbalgkupplung<br />

in der<br />

Halbschalen-Variante EWR<br />

aus Edelstahl entwickelt.<br />

Diese ist durch die<br />

Verwendung von A4- bzw.<br />

A2-Edelstählen geeignet<br />

für anspruchsvolle<br />

Umgebungen und sterile<br />

und sogar säurehaltige<br />

Anwendungen, sowie für<br />

den Lebensmittel- und Medizinbereich. Besonders geeignet ist sie<br />

für den Einsatz in schwer zugänglichen Anlagen, bei denen die<br />

Platzverhältnisse sehr gering und die An- und Abtriebsaggregate<br />

starr oder in axialer Richtung nicht verschiebbar sind. Bei dem<br />

Modell können die beiden unteren Nabenhälften zunächst<br />

demontiert und die Kupplung dann radial auf die Wellenenden<br />

aufgesetzt werden. Anschließend werden die losen Nabenhälften<br />

auf der gegenüberliegenden Seite der Welle angesetzt und mit<br />

Edelstahl-Klemmschrauben verbunden. Die Demontage ist<br />

ebenfalls mit geringem Aufwand möglich. Die Metallbalgkupplung<br />

im Hygienic Design ist für Nennmomente von 10 bis<br />

1 200 Nm und für Wellendurchmesser von 7 bis 85 mm erhältlich.<br />

www.enemac.de<br />

SENSOREN SICHERN UMWELTFREUNDLICHE<br />

VERARBEITUNG<br />

Gefran bietet quecksilberfreie<br />

Schmelzdrucksensoren<br />

für Extrusionsanlagen<br />

an. Die Sensoren der<br />

HIX-Baureihe eignen sich<br />

für hohe Temperaturen<br />

und explosionsgefährdete<br />

Bereiche.<br />

In Kunststoff-Extrusionsanlagen<br />

ist die Messung<br />

des Massedrucks geschmolzener Polymere wichtig, um konstante<br />

Materialeigenschaften und somit eine hohe Qualität des<br />

Endproduktes sicherzustellen. Die Sensoren eignen sich für die<br />

Echtzeitüberwachung dieser Parameter und sind besonders sicher,<br />

umweltfreundlich und bereit für Industrie 4.0-Anwendungen. Der<br />

Name HIX steht einerseits für das Hart-Kommunikationsprotokoll<br />

und andererseits für eine Atex-Zertifizierung. Die Impact-Sensoren<br />

zeichnen sich durch ein piezoresistives Funktionsprinzip aus,<br />

das Betriebstemperaturen bis 350 °C ermöglicht. Der Druck wird<br />

mit einer mikrobearbeiteten Struktur direkt auf das Sensorelement<br />

aus Silizium übertragen. Die Reihe eignet sich besonders für<br />

die Extrusion niedrigviskoser Kunststoffe.<br />

www.gefran.de<br />

www.gefran.com<br />

UPGRADE FÜR DAS<br />

DREHSCHRAUBEN-SORTIMENT<br />

Parker Hannifin stellt Heavy Duty 360° vor. Diese Verschraubungsserie<br />

kombiniert ein neuartiges Design- und Dichtungskonzept<br />

mit bereits etabliertem Kugellager. Folge ist eine weiter erhöhte<br />

Druck-, Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit. Dank reduzierter<br />

Neigung sind alle innenliegenden Komponenten geschützt<br />

und die Extrusion von Dichtungselementen wird verhindert. Die<br />

Drehverschraubungen arbeiten mit einem Druck von 420 bar in<br />

einem Temperaturbereich zwischen -40 °C bis +95 °C. Parker<br />

ersetzt mit Heavy Duty 360° das bisherige Angebot an Drehverschraubungen<br />

(DG101, DG102 etc.). Das Sortiment an Gleitlager-Drehverschraubungen<br />

(DVGE, DVWE) bleibt unverändert.<br />

www.parker.com<br />

Skarke Ventilsysteme<br />

Ihr starker Partner für Öl-Service und Entlüftung.<br />

Auf der Rut 4<br />

64668 Rimbach-Mitlechtern<br />

Tel. 06253 - 80 62-0<br />

Fax 06253 - 80 62-22<br />

E-Mail info@skarke.de<br />

Web www.skarke.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 21<br />

Skarke.indd 1 07.03.2019 12:30:37


STEUERN UND REGELN<br />

MODERNE HYDRAULIK<br />

IN DIGITALEN NETZWERKEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Hydraulikfunktionen, wie beispielsweise die<br />

Lageregelung einer Hydraulikachse oder die<br />

Druckregelung einer Halte-, Klemm- oder<br />

Pressfunktion, werden oftmals von einer<br />

übergeordneten SPS durch Ansteuerung der<br />

entsprechenden Elektronikkarten kontrolliert.<br />

Die Anforderungen bei mobilen Maschinen sind<br />

meist etwas komplexer.<br />

Die einzelnen Elektronikboxen steuern bei mobilen Maschinen<br />

nicht nur die Ventile an, sondern übernehmen auch<br />

Koordinations-, Mess- und Regelaufgaben innerhalb des<br />

Gesamtsystems. So entstehen aus einem Großprojekt<br />

meist kleinere Teilprojekte, die sich durch klar definierte Kommunikations-<br />

und Sensor-Schnittstellen abgrenzen. Dies erfordert ein<br />

Umdenken bei der Konzeption einer mobilen Maschine und setzt<br />

eine enge Zusammenarbeit zwischen dem System-, Hydraulik- und<br />

Elektronik-Engineering voraus. Die neueste Generation der Steuergeräte<br />

von Wandfluh vereinfacht dieses Zusammenspiel, indem<br />

Autor: Adrian Feuz, Leiter Elektronik, Wandfluh AG, Frutigen, Schweiz<br />

modular frei programmierbare Elektronikmodule über eine<br />

CAN-Bus Schnittstelle untereinander kommunizieren können und<br />

ihre Aufgaben genau dort erfüllen, wo sie benötigt werden.<br />

MODULAR, FLEXIBEL, REMOTEFÄHIG<br />

Die PME-Elektronikmodule von Wandfluh sind durch ihre Vielfalt<br />

breit einsetzbar. Das Sortiment verfügt über Verstärker- und Reglermodule<br />

in unterschiedlichen Größen, über Bedienelemente sowie<br />

frei programmierbare grafische Anzeigen, auf denen ausgesuchte<br />

Maschinendaten in verschiedenen Ansichten angezeigt werden<br />

können. Nebst der flexiblen Programmierung zeigt sich ein großer<br />

Vorteil in der Erweiterbarkeit solch modularer Aufbauten. Darüber<br />

hinaus verfügen die Geräte über eine Telemetrie Schnittstelle, über<br />

die ein Fernzugriff via GSM oder Wifi möglich ist, um die Maschinen<br />

fernzusteuern, eine Remote-Diagnose durchzuführen oder ein<br />

weltweites GPS-Tracking des Fahrzeugs sicherzustellen.<br />

HÄRTETEST BESTANDEN<br />

Als ersten Prototyp hat Wandfluh eine PME-Steuerung auf einem<br />

Anhänger für den Forstbetrieb realisiert, um Konzept und Technik<br />

in einer unwegsamen Umgebung und unter Einfluss von Schnee,<br />

Regen und Vibrationen testen zu können. Der Anhänger wird dabei<br />

vom Zugfahrzeug aus über ein einziges Kabel gesteuert und verfügt<br />

über eine hydraulische Antriebsunterstützung sowie eine hydraulische<br />

Bremse. Dies erlaubt ein sicheres Manövrieren mit einem<br />

relativ kleinen Zugfahrzeug in engen und zum Teil steilen Waldgebieten,<br />

ohne dem Risiko, stecken zu bleiben. Darüber hinaus kön-<br />

22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


STEUERN UND REGELN<br />

nen mit der hydraulischen Bremse lange und steile Abfahrten bewältigt<br />

werden, ohne die Bremsen des Zugfahrzeugs zu überhitzen,<br />

da die Motorbremse das Gewicht eines vollbeladenen Anhängers<br />

nicht alleine zu bremsen vermag.<br />

PROTOTYP IM DETAIL<br />

Die dezentralen Ein-/Ausgabemodule für die Sensoren und Elektronikkarten<br />

der Hydraulikventile sind über einen CAN-Bus miteinander<br />

verbunden. Auf einem Display im Zugfahrzeug werden<br />

dabei die Proportional-Druckbegrenzungsventile eingestellt,<br />

welche die Zusatzkraft des Anhängers regeln. Dabei treibt die<br />

Kardanwelle des Zugfahrzeugs zwei voneinander unabhängige<br />

Hydraulikpumpen an, die bergauf den nötigen Öldruck für die<br />

Antriebsunterstützung bereitstellen. Bergab werden die Achsen<br />

des Anhängers hydraulisch gebremst, indem dieselben Ventile<br />

indirekt die Drehzahl der Achsen begrenzen. Ein großer Teil der<br />

Bremsenergie wird dabei in Wärme umgewandelt, die das Hydrauliköl<br />

erwärmt. Diese Energie wird mit einem herkömmlichen<br />

Ventilator an die Umgebungsluft abgegeben.<br />

Die getrennte Ansteuerung der rechten und linken Achse ermöglicht<br />

die Simulation einer Differentialsperre, die bei höheren Geschwindigkeiten<br />

auf festem Grund durch Öffnen der Ventile sehr<br />

einfach entsperrt werden kann. Die zusätzlichen Sensoren an der<br />

Kardanwelle und an den Getrieben ermöglichen eine softwaregestützte<br />

Überwachung des Systems und geben auch während der<br />

Fahrt wichtige Informationen an den Fahrer weiter.<br />

POINTIERT<br />

PME-ELEKTRONIKMODULE<br />

BREIT EINSETZBAR<br />

KOMMUNIKATION PER<br />

CAN-BUS SCHNITTSTELLE<br />

FERNZUGRIFF VIA GSM ODER WIFI MÖGLICH<br />

FLEXIBEL PROGRAMMIERBAR<br />

Ähnliche Lösungen finden sich in Baumaschinen, Spezialmaschinen<br />

oder beispielsweise in sogenannten Straddle Carrier (große<br />

Containerhubwagen im Hafenbereich) deren acht Achsen bei hohen<br />

Geschwindigkeiten synchron steuern und zum Manövrieren<br />

auf engstem Raum auf asynchrone Steuerung umgeschaltet werden<br />

können. Diese sind auf dem Hafengelände meist ohne Fahrer<br />

unterwegs und erhalten von einem Operator Aufträge, die sie dann<br />

selbstständig ausführen.<br />

Fotos: Adrian Feuz<br />

www.wandfluh.com<br />

03<br />

01<br />

02<br />

01 Online-Diagnose und Bedienung mittels Display der<br />

PME-Gerätefamilie<br />

02 Integrierte Magnetschieberventile WDMFA, Nenngrösse 10,<br />

für Getriebezuschaltung, vorwärts / rückwärts<br />

03 Telematik-Module eröffnen Möglichkeiten für<br />

Remote-Diagnose und Fahrzeugtracking<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 23


MARKTPLATZ<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ZINK-NICKEL-BESCHICHTUNG GIBT<br />

KORROSION KEINE CHANCE<br />

Stauff ergänzt das<br />

Steckkupplungs-Programm<br />

für Hydraulikleitungen<br />

um die modifizierte<br />

Baureihe QRC-IB mit<br />

Kegelventil. Sie zeichnet<br />

sich durch hohe, auf<br />

Zink-Nickel basierende<br />

Korrosionsbeständigkeit<br />

aus, die die Anforderungen<br />

der Schutzklasse K5<br />

übertreffen soll. Gleichzeitig<br />

werden die Vorgaben der ISO 7241/ Serie B erfüllt. QRC-IB ist in<br />

acht Baugrößen von DN 6 bis DN 51 für Betriebsdrücke bis 500 bar<br />

bei Nenndurchflüssen bis 1 000 l/min lieferbar. Zum Programm<br />

gehören auch Ausführungen in Edelstahl und Messing. Eine<br />

schnelle Identifikation und Rückverfolgbarkeit ist über eine<br />

Codierung sichergestellt. Der Berstdruck der QRC-IB soll mindestens<br />

dem vierfachen Betriebsdruck entsprechen.<br />

www.stauff.com<br />

KORROSIONSRESISTENTE NORMELEMENTE<br />

AUF EDELSTAHL A4-BASIS<br />

Edelstahl ist nicht gleich<br />

Edelstahl. Über die<br />

A1- und A2-Varianten<br />

hinaus bietet der<br />

Normelemente-Spezialist<br />

Ganter ab sofort<br />

auch Produkte in<br />

höherwertiger A4-Qualität<br />

an. Korrosionsbeständigkeit<br />

schafft die<br />

Voraussetzungen, die<br />

Maschinenelemente des<br />

Herstellers auch unter<br />

aggressiv wirkenden<br />

Umgebungsbedingungen einsetzen zu können. Speziell die<br />

Chrom-, Nickel- und Molybdän-Bestandteile gewährleisten eine<br />

hohe Resistenz gegenüber Chloriden und Säuren. In A4-Werkstoffqualität<br />

erhältlich sind unter anderem Handräder, Griffe,<br />

Ringschrauben und -muttern, Scharniere, Rastbolzen und -riegel<br />

sowie geschlitzte oder geteilte Stellringe. Dieses Angebot soll<br />

weiter ausgebaut werden.<br />

www.ganternorm.com<br />

FACHVORTRÄGE ZU PRÄZISIONSDICHTUNGEN<br />

Auf der 25. International<br />

Conference<br />

on Fluid Sealing<br />

<strong>2020</strong>, die am 4. und<br />

5. März in Manchester<br />

stattfindet,<br />

widmet sich<br />

Trelleborg den<br />

polymerbasierten<br />

Präzisionsdichtungen.<br />

Dr.-Ing. Mandy<br />

Wilke, Senior Management Global Technical Management bei<br />

Trelleborg, wird dort zu dem Thema zwei Fachvorträge halten. In<br />

ihrer ersten Präsentation stellt sie eine innovative Radialwellendichtring<br />

mit aktivem Flüssigkeitsaustausch als neues Konzept<br />

zur Verringerung des durch Abrieb verursachten Verschleißes vor.<br />

Der zweite Vortrag befasst sich mit Gegenlaufflächen für<br />

dynamische Anwendungen, die durch Rauheitswerte charakterisiert<br />

werden. Wilke führt aus, dass die zunehmende Anzahl von<br />

Beschichtungstechnologien jedoch Variationen ergeben, die nicht<br />

durch eine einzelne Beschreibung abgedeckt werden können. Sie<br />

stellt dazu Testergebnisse für verschiedene Beschichtungen und<br />

einen erweiterten Ansatz zur Spezifizierung von Gegenflächen für<br />

translatorische Dichtungen vor.<br />

www.trelleborg.com<br />

FIXIERUNG DER WINKELLAGE CLEVER GELÖST<br />

Mit DKHS1000<br />

präsentiert Zimmer<br />

eine neue Serie<br />

hydraulischer Rotationsklemmelemente<br />

zur<br />

Fixierung von Drehund<br />

Schwenkachsen in<br />

Werkzeugmaschinen.<br />

Die rotierende Flanschanbindung<br />

wird<br />

über die elastische<br />

Verformung des<br />

Gehäuses unter Hydraulikdruck freigegeben. Vorteil der dauerfest<br />

elastischen Auslegung sind Zykluszahlen, die die mittels pneumatischer<br />

Ansteuerung erzielbaren um ein Vielfaches übersteigen<br />

sollen. Spielfreie Bauteile verbessern die Genauigkeit im rotativen<br />

Bereich und die Gehäusevorspannung sorgt für kurze Schließzeiten.<br />

Bei Hydraulikdruckabfall wird die rotierende Wellenanbindung<br />

durch die Vorspannung des Gehäuses geklemmt und sicher<br />

in Position gehalten.<br />

www.zimmer-group.de<br />

AUF DIE EINBAUUMGEBUNG ANGEPASST<br />

Für Situationen, in denen Standard-Winkelgelenke nicht die gewünschten Anforderungen<br />

erfüllen, bietet mbo Oßwald Sonderwinkelgelenke an. Diese können individuell auf die<br />

Einbauumgebung angepasst werden, damit sie dauerhaft beweglich bleiben. Als Bindeglied<br />

zwischen zwei beweglichen Bauteilen dienen Winkelgelenke als sichere Eckverbindung zur<br />

Kraftübertragung. Passgenaue Elemente haben dabei einen höheren Wirkungsgrad und sind<br />

langlebiger. mbo Oßwald verfügt über eine hauseigene Winkelgelenkproduktion. Speziell<br />

entwickelte Fertigungskonzepte für das Standardsortiment erlauben es auch, Sonderteile<br />

kostengünstig und prozesssicher herzustellen. Erhältlich sind Winkelgelenke in Stahl oder<br />

Edelstahl und in den Varianten feststellbar, leichtgängig, schwergängig, spielarm und<br />

abgedichtet. Neben der Fertigung von Sonderteilen umfasst die Produktpalette des Herstellers auch Gabelköpfe, Gabelgelenke,<br />

Winkelgelenke, Gelenkköpfe, Bolzen, Wellensicherungen und Maschinenelemente.<br />

www.mbo-osswald.de<br />

24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

KOMPAKTER MONOBLOCK MIT ZWEI<br />

VENTILARTEN<br />

Platzsparend und robust ist<br />

der Monoblock Typ IBM von<br />

Wika konzipiert. Das<br />

kompakte Instrumentierungsventil<br />

ist wahlweise<br />

mit über 90° abgewinkelten<br />

Gewindeanschlüssen,<br />

Kugelhähnen oder Nadelventilen<br />

lieferbar. Er eignet<br />

sich vor allem für den Schutz<br />

von Messgeräten in Wellhead<br />

Control Panels und<br />

Probeentnahmesystemen für Prozessanalysen. Er kann für<br />

Betriebsdrücke bis 10 000 psi (690 bar) ausgelegt werden. Selbst<br />

bei dieser Belastung ist er leichtgängig im Handling mit geringem<br />

Drehmoment. Ausführungen mit Kugelhähnen verfügen zudem<br />

über ein redundantes Polymer-Metall-Dichtungssystem mit<br />

geprüfter Dichtheit. Je nach Applikation ist der Monoblock mit<br />

den Ventilanordnungen Double Block & Bleed oder Block & Bleed<br />

konfiguriert. Er erfüllt in erster Linie eine vorgelagerte Schutzfunktion,<br />

entweder separat in der Rohrleitung oder am Ende eines<br />

Hook-ups. Einen solchen Zusammenbau von Messgeräten und<br />

Schutzarmaturen bietet der Hersteller kundenspezifisch an.<br />

www.wika.de<br />

DURCHFLUSSMESSGERÄTE FÜR<br />

SCHWIERIGE MEDIEN<br />

Magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte<br />

bietet Eletta mit der<br />

Serie EMF an. Das volumetrische<br />

Messprinzip ohne bewegliche Teile<br />

im Produktstrom und das komplett<br />

verschweißte Messrohr machen<br />

die Sensoren robust und wartungsfrei.<br />

Der Prozessanschluss per<br />

Flansch ist jeweils im vollen<br />

Rohrdurchmesser ausgeführt. Dies<br />

vermeidet einen Druckabfall im<br />

Rohr. Die Durchflussmessgeräte<br />

eignen sich leitfähige Flüssigkeiten,<br />

aber auch für kontaminierte,<br />

feststoffhaltige oder pastöse<br />

Medien sowie für hohe Durchflussgeschwindigkeiten bis 10 m/s.<br />

Die Übertragung der Messdaten kann über Modbus RS485, HART,<br />

GPRS oder Profibus DP erfolgen. Als Netzversorgungsspannung<br />

sind 110-240 VAC spezifiziert – optional ist zudem eine 18-36<br />

VDC-Spannungsversorgung über Batterie. In beiden Ausführungen<br />

beträgt der Stromverbrauch weniger als 20 W. Eingesetzt<br />

werden die Messegeräte z. B. bei der Wasseraufbereitung, In der<br />

chemischen Prozesstechnik oder in der Papierherstellung.<br />

www.eletta.de<br />

SMARTER DREHGEBER FÜR HOHE SICHERHEITSSTANDARDS<br />

Mit der WDGR-Serie bringt Wachendorff eine Alternative für SIL-zertifizierte Geräte auf den<br />

Markt. Die redundanten Inkremental-Drehgeber basieren auf dem Prinzip diversitärer Sensorik<br />

(optisch und magnetisch) und sollen in Kombination mit Steuerungen oder Drehzahlwächtern<br />

hohe Performancewerte zu moderaten Kosten erreichen. Sie sind bis Schutzart IP67 erhältlich<br />

und decken Lagerlasten bis 220 N radial und 120 N axial ab. Die Standarddrehgeber stellen<br />

diversitäre Signale zur Verfügung, die unabhängig voneinander erzeugt werden, aber dennoch<br />

korrelieren. So ist gewährleistet, dass die Sensorikplattformen unterschiedlich sensibel auf<br />

Störungen reagieren und nicht zeitgleich ausfallen.<br />

www.wachendorff-automation.de


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

DIE ERSTE WAHL<br />

Werkstoff und Geometrie einer Dichtung können über Wohl<br />

und Wehe eines hydraulischen Systems entscheiden. Um an<br />

dieser Stelle keinen Schiffbruch zu erleiden, hilft es, einen<br />

starken Partner mit dem entsprechenden Expertenwissen an<br />

seiner Seite zu wissen. Kastas Sealing Technologies will dieser<br />

Technologie-Partner – diese erste Wahl – für seine Kunden<br />

sein: der Dichtungshersteller setzt auf ein klares Commitment<br />

zu Qualität, Innovation, Effizienz und Service, wovon ich mir<br />

im Stammwerk in Izmir selbst ein Bild machen konnte.<br />

Autor: Peter Becker, Redaktion <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong><br />

26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


DICHTUNGSTECHNIK<br />

Kastas Sealing Technologies bietet eine breite Produktpalette<br />

an Kolben- und Stangendichtungen, Abstreifern, Führungsringen<br />

sowie gedrehten Dichtelementen. Gegründet 1981, hat<br />

sich der Dichtungshersteller in den letzten knapp 40 Jahren<br />

vom Einmannbetrieb zum global agierenden Supplier mit mehr als<br />

600 Arbeitnehmern entwickelt. Dies ist nicht zuletzt der Verdienst einer<br />

langfristig angelegten Investitions- und Wachstumsphilosophie,<br />

die von Firmengründer Haydar Atılgan frühzeitig implementiert wurde.<br />

Den vorläufigen Gipfel dieser Entwicklung stellt die Fertigstellung<br />

des neuen Werks in Menemen, nahe Izmir, dar. Denn das Ziel der<br />

Firmenentwicklung ist klar gesteckt – das verdeutlicht die Firmenmission,<br />

die da lautet: die erste Wahl als Technologiepartner in Sachen<br />

Dichtung zu sein.<br />

DER MITARBEITER ALS BASIS DES ERFOLGS<br />

Wieso hängt dies mit dem neuen Firmen-Headquarter zusammen?<br />

Weil das Konzept des 50 000 m² großen Gebäudes dieser Mission<br />

folgt – diesem Wunsch, den Kunden durch die eigene Exzellenz und<br />

Innovationskraft in einer Art zu überzeugen, so dass er beim Thema<br />

Dichtung zu allererst an Kastas denkt.<br />

Kastas hat sich aus diesem Grund gegen ein „Bauchladen“-Konzept<br />

entschlossen. Der Fokus liegt vollumfänglich auf fluidtechnischen<br />

Dichtungen. Zum Kundenkreis gehört das Who-is-who der Zylinderhersteller<br />

aus Hydraulik und Pneumatik. Maschinenherstellerseitig<br />

liegt der Fokus vor allem auf den OEM mobiler Arbeitsmaschinen<br />

– insbesondere den Herstellern von Gabelstaplern, Mobilkranen<br />

sowie Landmaschinen. Dies beschreibt allerdings nur den Ist-Zustand,<br />

die Kastas-Vision setzt sich innerhalb der fluidtechnischen<br />

Grenzen keine Limits. Doch kommen wir zurück zur Verbindung<br />

zwischen der Vision und dem neu errichteten Firmensitz.<br />

Das Firmengebäude ist topmodern, lichtdurchflutet und so gestaltet,<br />

dass dort einerseits jeder Mitarbeiter seine bestmögliche<br />

Leistung erbringen kann und sich andererseits dabei aber auch<br />

wohlfühlt. Denn der Mitarbeiter steht prinzipiell im Fokus bei<br />

Kastas, wie mir Bircan Atılgan beim gemeinsamen Firmenrundgang<br />

erläutert: „Ein Unternehmen kann nur so gut sein wie seine Mitarbeiter.<br />

Deswegen versuchen wir, unseren Kollegen das Arbeiten so<br />

angenehm wie möglich zu machen. Das betrifft sowohl die Administration<br />

wie auch den Werker in Produktion und Fertigung.“ Bircan<br />

Atılgan ist Vorstandsmitglied, Sohn des Firmengründers und hauptverantwortlich<br />

für Vertrieb und Marketing bei Kastas. Gemeinsam<br />

mit seinem Vater und seinem jüngeren Bruder treibt er die Vision<br />

des Familienbetriebs voran.<br />

Zur Mitarbeiterzufriedenheit tragen zum Beispiel eine Vielzahl<br />

sozialer Treffpunkte im Werk, Firmenevents und verschiedene Bonusleistungen<br />

bei, wie z. B. ein Fahrdienst oder ein firmeneigenes Fitnessstudio,<br />

das momentan errichtet wird. „Unser Ziel ist es, unsere Mitarbeiter<br />

so auszuwählen und weiterzuentwickeln, dass sie zu uns passen<br />

und bei uns bleiben wollen, bis sie in den Ruhestand treten. Wir als<br />

Arbeitgeber versuchen unsererseits, ein Umfeld zu schaffen, dass es<br />

dem Arbeitnehmer schwer macht, den Job zu wechseln“, verdeutlicht<br />

Atılgan den Recruiting-Ansatz des Unternehmens. Diese langjährigen<br />

Mitarbeiter bilden die Basis für die angestrebte Technologiepartnerschaft<br />

mit dem Kunden. Ihre Erfahrung und ihr Applikations-Knowhow<br />

bilden zwei der Grundpfeiler für die technologische Exzellenz.<br />

QUALITÄT IST DAS A UND O<br />

Die dritte Komponente derselben bildet ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein.<br />

Dieses Bewusstsein zieht sich durch den gesamten Entwicklungsprozess.<br />

Zunächst werden Materialeigenschaften und<br />

Produktionsgüte simuliert, bevor in einer FEA-Analyse die „fertig<br />

simulierte“ Dichtung überprüft wird. Die simulierte Qualität wird im<br />

firmeneigenen Dauertest-Labor am Prototyp überprüft und zertifi-<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 27


DICHTUNGSTECHNIK<br />

01 02<br />

03<br />

01 Mit mehr als 60 Formpressen und Spritzgießmaschinen<br />

in einer 28 000 qm großen Produktionshalle werden jährlich<br />

mehrere hundert Millionen Dichtungen hergestellt.<br />

02 Sowohl in Izmir als auch in der deutschen Niederlassung<br />

gewährleisten moderne Hochregallager zeitnahe Lieferungen<br />

03 Das hauseigene Dauertest-Labor überprüft und<br />

zertifiziert die Qualität der Prototypen<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ziert – bei Bedarf auch unter extremen Umweltbedingungen in der<br />

Klimakammer. Und zuletzt legt Kastas auch in der Serienproduktion<br />

größten Wert auf Qualitätssicherung und -management (QM).<br />

Hierzu wurden mehrere vollautomatische Prüfmaschinen neu<br />

angeschafft, welche die Dichtungen per 3D-Bildverarbeitung unter<br />

anderem auf korrekte Dimensionen oder Fertigungsfehler überprüfen.<br />

Das QM-System ist durch internationale Dienststellen zertifiziert<br />

und wird in regelmäßigen Abständen überprüft. Des Weiteren werden<br />

kontinuierlich interne Audits durchgeführt, welche „Zero-Defect“ anstreben<br />

und die hohen Qualitätsstandards sicherstellen. Kastas ist<br />

nach DIN EN ISO 9001:2015 und ISO/TS 16949:2009 zertifiziert. Im<br />

QM wird auf Kaizen und Lean Production gesetzt, um eine durchgehende<br />

Qualität zu gewährleisten.<br />

ES WIRD GROSS GEDACHT<br />

Die vierte und letzte Komponente des Exzellenzbestrebens bildet<br />

ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, wie mir Atılgan verrät: „Alle<br />

Prozesse, die für eine Dichtungsherstellung vonnöten sind, haben<br />

wir hier in Izmir unter einem Dach. Vom Compounding, über den<br />

Werkzeugbau, die Produktion bis zur Veredelung. Unsere Wettbewerber<br />

geben häufig mindestens einen Prozessschritt in die Hand<br />

eines Dienstleisters. Im Gegensatz zu diesem Ansatz bleibt bei<br />

Kastas das gesamte Knowhow im eigenen Haus und kann immer<br />

weiter verfeinert werden.“ Zudem lassen sich Effizienzgewinne erzielen.<br />

Denn auch diese stehen für Atılgan im Fokus. „Wir wollen<br />

für unsere Kunden die bestmögliche Kundenerfahrung bieten.<br />

Hierzu gehört maximale Effizienz in allen Schritten. Egal, wie ein<br />

Auftrag aussieht, der Kunde soll sein Produkt schnellstmöglich in<br />

bestmöglicher Qualität erhalten.“ Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

wurde im neuen Werk geklotzt, nicht gekleckert.<br />

28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


DICHTUNGSTECHNIK<br />

Denn beim Bau des neuen Werks hat das Unternehmen gleich das<br />

angestrebte Firmenwachstum der nächsten fünf bis zehn Jahre miteinkalkuliert:<br />

Die Produktionsfläche kann mindestens nochmals<br />

verdoppelt werden, ohne dass zusätzliche bauliche Maßnahmen<br />

nötig werden würden. Dabei ist der Bestandsmaschinenpark alles<br />

andere als klein. Rund 50 Maschinen pressen in der 22 000 m² großen<br />

Produktion momentan mehrere hundert Millionen Dichtungen<br />

jährlich, je nach Auftragslage. Was für die Produktion gilt, gilt<br />

auch für die Fertigung und Logistik. In der Kommissionierhalle<br />

steht momentan ein modernes Hochregallager eines deutschen<br />

Herstellers. Es würden getrost noch zwei weitere derselben Größe<br />

in die Halle passen. Und für den Fall, dass der Platz unter dem eigenen<br />

Dach nicht mehr ausreichen sollte, hat sich Kastas gleich auch<br />

noch das Nachbargrundstück im neuen Industriepark in Menemen<br />

gesichert – mit nochmals 15 000 m². Man plant im großen Stil bei<br />

Kastas in der Türkei.<br />

KUNDENNÄHE: INTERNATIONAL, LOKAL, DIGITAL<br />

Doch nicht nur in der Türkei hat Kastas viel vor. Gerade auch auf<br />

der internationalen Bühne will man DER Technologiepartner<br />

rund um die Dichtung sein. Mit dem kundennahen Ansatz möchte<br />

Kastas auch die Dichtung als beratungsbedürftiges Produkt etablieren.<br />

Denn wie eingangs erwähnt, ist Dichtung nicht gleich<br />

Dichtung. Mit Service und Kundennähe will man in die Phalanx<br />

der etablierten Großlieferanten einbrechen. Hierzu steht ein großes<br />

internationales Händlernetz mit Niederlassungen in mehr als<br />

80 Ländern bereit.<br />

In Deutschland steht die Kastas Europe GmbH mit Sitz in Quickborn<br />

bei Hamburg seit nunmehr über zehn Jahren vor allem dem<br />

D-A-CH-Raum als direkter Ansprechpartner zur Verfügung. Aber<br />

auch Kunden aus den BENELUX-Staaten oder Italien und Skandinavien<br />

werden von Deutschland aus betreut. Genau wie im Mutterkonzern<br />

wird auch hier Kundennähe und Service großgeschrieben.<br />

Ein Team von erfahren Vertriebsingenieuren mit langjähriger Branchenerfahrung<br />

sucht und findet für jeden Kunden die individuell<br />

beste Lösung.<br />

Doch nicht nur die Beratung erfolgt von Quickborn aus, nein,<br />

auch der Versand der gewählten Dichtungslösung. Denn in Quickborn<br />

verfügt Kastas Europe über ein Lager mit 20 000 Produkten.<br />

Somit steht die gesamte Produktpalette bereit, um eine schnelle Versorgung<br />

der Kunden westlich der Türkei zu gewährleisten. Guido<br />

Seehusen, Vertriebsleiter bei Kastas Europe, erklärt: „Wir wollen in<br />

den kommenden Monaten und Jahren die Kundenbetreuung nochmals<br />

intensivieren. Wir haben ein kleines, aber sehr feines Team aus<br />

Experten, die gemeinsam mit den Applikationsingenieuren der<br />

Kunden die richtige Lösung finden.“<br />

Weiß ein Kunde bereits, was er braucht, kann er aber auch auf den<br />

im Privatleben gewohnten Pfaden wandeln und seine Dichtungslösung<br />

einfach online bestellen. Um den Zugang zum Dichtungsportfolio<br />

nochmals zu erleichtern, hat Kastas einen Online-Shop entwickelt.<br />

Das B2B-Portal seal-Link soll den Kunden einen One-Stop-<br />

Shop bieten, um nach den gewünschten Produkten zu suchen, die<br />

Lagerverfügbarkeit zu überprüfen, Aufträge zu erstellen, die<br />

Bestellhistorie nahtlos digital zu verfolgen und Produktdokumentationen<br />

abzurufen.<br />

aber auch vor allem einen unbändigen Glauben an die eigene<br />

Stärke. Beim Bau des Gebäudes wurde offensichtlich nicht auf eine<br />

vollumfängliche Kostenoptimierung gesetzt. Alles wird dem<br />

Firmenwachstum und einem guten sozialen Unternehmensklima<br />

untergeordnet. Das finde ich sehr spannend und erfrischend.<br />

Bircan Atılgan ist stolz auf das, was sein Vater, sein Bruder und<br />

er, gemeinsam mit den Mitarbeitern in den vergangenen Jahren<br />

geleistet haben. Das habe ich im Interview gespürt, das merkt<br />

man, wenn man gemeinsam mit ihm das Unternehmen besichtigt.<br />

Kastas ist seine Familie und sein Zuhause, so mein Eindruck.<br />

Daher bin ich mir sicher, dass die langfristige Vision des Unternehmens<br />

erfolgreich umgesetzt wird. Denn um seine Familie,<br />

sein Zuhause und Dinge, auf die man stolz ist, kümmert man sich<br />

bestmöglich.<br />

www.kastas.com<br />

www.seal-link.com<br />

WIR WOLLEN FÜR<br />

UNSERE KUNDEN DIE<br />

BESTMÖGLICHE KUNDEN-<br />

ERFAHRUNG BIETEN<br />

Bircan Atılgan<br />

WEITBLICK UND MUT<br />

Die Erfahrungen, die ich in Izmir machen durfte, haben mich<br />

beeindruckt. Kastas Sealing Technologies agiert in mancherlei Hinsicht<br />

anders, als man es kennt oder gewohnt ist. Sich ein für den<br />

Ist-Zustand viel zu großes Werk zu bauen, ist mutig und braucht einerseits<br />

einen klaren Plan für das künftige Wachstum, andererseits<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 29


HYDROPNEUMATISCHE VORDERACHSFEDERUNG<br />

KOMFORT UND ERGONOMIE<br />

DANK FLEXIBLER FEDERUNG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Der Lintrac 110 ist ein Kompakttraktor, der<br />

besonders für lange Einsatzzeiten geeignet ist.<br />

Einen wesentlichen Beitrag zum Fahrkomfort<br />

leistet das hydropneumatische<br />

Vorderachsfederungssystem, das<br />

WEBER-HYDRAULIK entwickelt hat. Insbesondere<br />

bei langen Transportfahrten und bei höherer<br />

Geschwindigkeit auf unebenem Gelände macht<br />

es den Unterschied. Der Fahrer kann die<br />

Federung der Frontachse nach Bedarf steuern:<br />

sperren, anheben und absenken.<br />

Traktoren haben in den letzten Jahrzehnten eine große<br />

Entwicklung erlebt. Sie sind vielseitig ausgestattete<br />

Maschinen, die den gestiegenen Anforderungen der<br />

Agrarwirtschaft gerecht werden und dem Landwirt auch<br />

hinsichtlich Ergonomie einen sicheren und komfortablen Arbeitsplatz<br />

bieten. Entscheidend dafür ist die Federung, die Stöße auf die<br />

Kabine und in den Rücken des Fahrers verhindert. Im Lintrac 110<br />

mit einem zulässigen Gesamtgewicht von acht Tonnen und einer<br />

Nutzlast von rund 3,5 Tonnen ist daher für die Dämpfung der<br />

Erschütterungen eine hydropneumatische Vorderachsfederung von<br />

WEBER-HYDRAULIK verbaut. Sie wurde eigens für das neue<br />

Lindner Modell entwickelt. Das renommierte Tiroler Familienunternehmen<br />

entschied sich für eine hydraulische Lösung, die größere<br />

Kräfte aufnehmen kann als andere Federungssysteme.<br />

QUALITÄT MADE IN GÜGLINGEN<br />

Federungssysteme müssen für jeden Traktor individuell ausgelegt<br />

werden. Sie werden an die Bauart der Achse und ihre zulässige<br />

30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


HYDROPNEUMATISCHE VORDERACHSFEDERUNG<br />

Hydropneumatische Vorderachsfederung für Traktoren<br />

Achslast sowie an das Gewicht im beladenen oder unbeladenen<br />

Zustand angepasst. Darüber hinaus sind die Massenschwerpunkte<br />

der Kabine, die möglichen Anbaugeräte wie Frontlader und Zusatzgewichte<br />

wichtige Parameter, welche die Dimension des<br />

Federungszylinders bestimmen. Das Verhältnis von Kolbengröße<br />

und Stangenmaßen wird daraus berechnet.<br />

Der Hydraulikspezialist aus Güglingen erstellte bereits in einer<br />

frühen Entwicklungsphase des Lintrac 110 das Lasten- und<br />

Pflichtenheft. WEBER-HYDRAULIK gehört zu den wenigen<br />

Hydraulik-Anbietern, die von den einzelnen Komponenten bis zum<br />

kompletten System alle Applikationen in-house im Team mit Application<br />

Engineers und Konstrukteuren entwickeln, designen und<br />

fertigen. Basis der hydropneumatischen Vorderachsfederung des<br />

Lintrac 110 sind zwei dafür konstruierte Federungszylinder und<br />

zwei Druckspeicher. Winkelsensoren, Controller mit entsprechender<br />

Software und ein äußerst kompakter Ventilblock ermöglichen<br />

die Niveauregulierung und die adaptive Dämpfung.<br />

SENSOREN GEBEN AUSKUNFT ÜBER<br />

DIE POSITIONSDATEN<br />

Um eine optimale Federung zu erreichen, wurde statt eines einfach<br />

wirkenden Zylinders ein doppeltwirkender verbaut. Das System ist<br />

mit einer Ringraumdruckregelung ausgestattet, die den Druck im<br />

Ringraum den Belastungsbedingungen anpasst bzw. die Steifigkeit<br />

des Federungssystems optimal einstellt. Fahrzeugseitige Lagesensoren<br />

erfassen kontinuierlich Daten zur Lasten- und Geländesituation,<br />

die an die ECU-Einheit gesendet werden. Der Fahrer<br />

kann daher die Einstellungen der Federung entsprechend<br />

verändern, sodass das Niveau trotz unterschiedlicher Belastung<br />

der Federungszylinder nahezu beibehalten wird. Die Federung<br />

lässt sich zum Ankoppeln von Anbaugeräten ausschalten, bzw. ist<br />

in der Grundeinstellung zunächst deaktiviert (Lock-out). „Die<br />

besondere Herausforderung beim neuen Lindner-Modell bestand<br />

in der Verbindung der Vorderachsfederung mit dem permanent<br />

aktiven Allradantrieb“, sagt Markus Sperr, Key Account Manager<br />

bei WEBER-HYDRAULIK.<br />

Mit einem kundenspezifischen Schnittstellencontroller,<br />

der mit digitalen I/O, analogen Eingängen, PWM-Leistungsausgänge<br />

und CAN-Schnittstelle ausgestattet ist, werden die<br />

LINDNER SETZT AUF FEDERUNGSSYSTEM<br />

VON WEBER-HYDRAULIK<br />

Parameter des Traktors zunächst aufgrund der Herstellerinformationen<br />

voreingestellt.<br />

ENGE KOOPERATION ERMÖGLICHT<br />

SCHNELLE MARKTEINFÜHRUNG<br />

Die eingebaute Musterfederung wird dann im Traktorprototyp hinsichtlich<br />

der optimalen Dimensionierung und Funktion der einzelnen<br />

Komponenten geprüft, während die Software den Praxisgegebenheiten<br />

weiter angepasst wird. Mehrere intensive Testrunden<br />

sind im Durchschnitt nötig, bis die Federung die tatsächliche Erschütterung<br />

ideal dämpft. „Kurze Reaktionswege und eine permanente<br />

Abstimmung mit dem Hersteller sind das A und O“, sagt<br />

Markus Sperr. „Dabei sprechen wir mit allen beteiligten Abteilungen<br />

und sorgen für einen fließenden Austausch.“<br />

Die Vorderachsfederung für den Lintrac 110 konnte durch die<br />

enge Zusammenarbeit zwischen Lindner und WEBER-HYDRAULIK<br />

in nur einem Jahr vom ersten Gespräch bis hin zur Markteinführung<br />

Ende 2018 umgesetzt werden. Die optionale Vorderachsfederung<br />

wird mittlerweile zu 90% für den Lintrac 110 mitbestellt und durchweg<br />

positiv bewertet. Auch beim neuen Lintrac 130, der ab <strong>2020</strong> in<br />

die Produktion geht, wird vor allem durch die 50 km/h-Variante ein<br />

hoher Anteil an Vorderachsfederungen erwartet.<br />

www.weber-hydraulik.com<br />

POINTIERT<br />

DOPPELTWIRKENDER ZYLINDER FÜR<br />

OPTIMALEN KOMFORT<br />

ENGE KOOPERATION DER UNTERNEHMEN<br />

ERMÖGLICHT...<br />

...MARKTEINFÜHRUNG INNERHALB<br />

EINES JAHRES<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 31


HYDRAULIKAGGREGATE<br />

INTELLIGENTE HYDRAULIKVERSORGUNG<br />

FÜR DIE AUTOMOBILINDUSTRIE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Sondermaschinenbauer August Mössner geht<br />

mit der CytroBox seines Partners Bosch Rexroth<br />

neue Wege bei der Hydraulikversorgung. Im<br />

Auftaktprojekt speist das integrierte Hydraulik-<br />

Aggregat eine Anlage zur Rohbearbeitung von<br />

Motorblöcken. Für Auftraggeber BMW halbiert<br />

sich der Platzbedarf für die Hydraulikversorgung<br />

bei gleicher Leistung und höherer Energieeffizienz.<br />

Im Automobilbau ist Zeit ein knappes Gut. Das gilt auch für die<br />

Rohteilbearbeitung von Motorblöcken, die im BMW-Werk<br />

Landshut im 25 Sekundentakt die Gießerei verlassen und zur<br />

neuen Transferanlage von August Mössner transportiert werden.<br />

Die Transferanlage drückt mit ihren komplexen und hochautomatisierten<br />

Prozessen ordentlich aufs Tempo: Bauteil erkennen,<br />

DMC-Code aufbringen, entkernen und sägen. Dann teilt sich die<br />

Linie in zwei Stränge auf: Brennraum- und Ölwannenseiten werden<br />

plan gesägt, um das Bauteil für das Ausdrücken der Zentralspeiser<br />

ausrichten und spannen zu können. Zuletzt durchlaufen die nun<br />

rohbearbeiteten Motorblöcke nochmals den 3-in-1-Entkerner, ehe<br />

sie geprüft und automatisch palettiert werden.<br />

INNOVATIVE HYDRAULIKVERSORGUNG<br />

Die aus einer Hand gelieferte Anlage bietet neben ihrer hohen<br />

Geschwindigkeit und Präzision noch eine weitere Besonderheit:<br />

für das hydraulische Spannen, Ausrichten und Ausdrücken der<br />

Zentralspeiser setzt der süddeutsche Sondermaschinenbauer aus<br />

Eschach erstmalig eine neue, integrierte Hydraulikversorgung<br />

ein. Optisch erinnern die beiden Einheiten eher an einen Serverschrank,<br />

als an ein Hydraulikaggregat. Kein Zufall, wie Konstruktionsleiter<br />

Marco Schulz erklärt: „Wir wollten bewusst weg von<br />

der klassischen Versorgung mit Einhausung und entschieden uns<br />

für ein integriertes Konzept unseres Hydraulikpartners Bosch<br />

Rexroth. Durch die CytroBox wird unsere Gießereitechnik nicht<br />

nur kompakter, leiser und energieeffizienter, sondern auch IoTfähig.<br />

All diese Zukunftsanforderungen waren auf einen Schlag<br />

erfüllt.“<br />

GLEICHE LEISTUNG AUF HALBER FLÄCHE<br />

Seine Entscheidung traf der Maschinenbauer auch aufgrund der<br />

positiven Erfahrungen mit dem „kleinen Bruder“ der CytroBox: Das<br />

Kleinaggregat CytroPac bildet bei Mössner inzwischen den<br />

32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


HYDRAULIKAGGREGATE<br />

Standard zur Versorgung von Nebenfunktionen bis 4 kW. „Das<br />

Cytro-Prinzip auch auf den mittleren Leistungsbereich bis 30 kW<br />

anzuwenden, war für uns ein logischer Schritt“, so Schulz.<br />

Zu den Vorteilen gegenüber traditionellen Hydraulikaggregaten<br />

zählt zunächst der geringere Footprint. Für die beiden Einheiten,<br />

die jeweils hydraulischen Funktionen zum Spannen und Bewegen<br />

der Gussteile sowie zum Ausdrücken der Zentralspeiser versorgen,<br />

benötigt Mössner im Vergleich zu früher nur noch halb so viel Fläche.<br />

Dass die CytroBox bei mindestens gleichwertiger Leistung auf<br />

nur einem halben Quadratmeter Platz findet, ist auf das von Bosch<br />

Rexroth entwickelte integrierte Design zurückzuführen. Mithilfe<br />

von Simulationstechnik gelang es dem Experten für Industriehydraulik,<br />

die Größe des Öltanks ohne Standzeitverlust um 75 Prozent<br />

zu reduzieren. Weitere Raumersparnisse bringen der strömungsoptimierte<br />

Steuerblock und der kompakte Synchronservomotor im<br />

drehzahlvariablen Antrieb der CytroBox.<br />

SO LEISE WIE IM GROSSRAUMBÜRO<br />

Neben dem kleinen Footprint zeichnet sich die Lösung auch durch<br />

einen geräuschoptimierten Betrieb aus. Mit maximal 75 dB(A) für<br />

die Gesamtanlage kann Mössner die seitens BMW geforderten<br />

Grenzwerte nun auch ohne Einhausung unterbieten. Die Geräuschemissionen<br />

bewegen sich damit im Bereich zwischen einem<br />

Großraumbüro und einem lauten Gespräch. Benötigt die Anlage<br />

kein Öl, schaltet das Aggregat die Förderung ab und geht in den<br />

Stand-by-Modus. „Das Aggregat arbeitet auch im Betrieb so leise,<br />

POINTIERT<br />

EINHAUSUNG DES CYTROBOX-AGGREGATS<br />

IST NICHT NÖTIG<br />

BETRIEB LÄUFT GERÄUSCHOPTIMIERT<br />

dass unser SPS-Programmierer seinen Arbeitsplatz direkt neben<br />

der CytroBox wählte“, berichtet Schulz.<br />

ENERGIEEFFIZIENTES KRAFTPAKET<br />

CYTROBOX IST IOT-FÄHIG<br />

Warum die bedarfsgerechte Versorgung für Mössner auch energieeffizienter<br />

arbeitet, erklärt Rexroth Projektleiter Michael Hüneke:<br />

„In dieser Anwendung steht das Aggregat etwa 15 Prozent der Zeit<br />

still und vernichtet keine Energie. Unter Last beträgt die Stromaufnahme<br />

bei gleicher Leistung nur 80 Prozent des bisherigen Werts.<br />

So ergibt sich insgesamt eine Ersparnis von fast einem Drittel.“<br />

Ihren Effizienzvorsprung erzielt die CytroBox mit einer intelligenten<br />

Kombination aus Drehzahlvariabilität, Synchronmotor und<br />

Axialkolbenpumpe. „Vordefinierte Regler passen den Energiebedarf<br />

an die jeweilige Situation an“, erläutert Hüneke. „Bei Teil- oder<br />

Nulllast wird die Drehzahl abgesenkt, bei Volllast hochdynamisch<br />

gesteigert.“<br />

IOT-READY MIT PAY-PER-USE-SERVICES<br />

Eine wesentliche Kundenanforderung bildete zudem die IoT-Fähigkeit<br />

des Aggregats. Integrierte Sensorik, Condition-Monitoring-<br />

Kapazitäten und die Möglichkeit, kurzfristig IoT-Services wie Predictive<br />

Maintenance zu aktivieren, machen die CytroBox in den Augen<br />

von Schulz zu einer zukunftsfähigen Lösung. „Über den integrierten<br />

IoT-Dienst CytroConnect wollen wir unseren Kunden schon bald<br />

neue, ergänzende i4.0-Services bis hin zur vorausschauenden Wartung<br />

anbieten. Das Pay-per-Use-Angebot von Bosch Rexroth dient<br />

uns hierfür als flexible Basis.“<br />

WICHTIGER SCHRITT ZUR STANDARDISIERUNG<br />

Mit Einführung der Plug-and-play-fähigen Cytro-Lösungen verabschiedet<br />

sich Mössner von der Zeit des aufwendigen und langwierigen<br />

Aggregatebaus. Die Standardisierung vereinfacht viele Prozesse:<br />

angefangen beim Engineering mit einer einfachen Bestellung und<br />

sofort verfügbaren Schaltplänen, über die schnelle Lieferzeit und rasche<br />

Inbetriebnahme per Plug-and-play, bis hin zu bedarfsgerechten<br />

IoT-Diensten. „Bislang bildete die Hydraulikversorgung immer<br />

das letzte Glied der Kette“, resümiert Markus Fuchs, Einkaufsleiter<br />

der Firma August Mössner. „Heute hat sich die Situation geändert:<br />

Die Hydraulikversorgung beschleunigt unsere Time-to-Market,<br />

macht unsere Anlagen noch zukunftssicher und steigert den Nutzen<br />

für unsere Kunden.“<br />

www.boschrexroth.com<br />

Das Aggregat CytroBox benötigt zur Versorgung der Rohteilbearbeitung<br />

im Vergleich zu herkömmlichen Hydraulikaggregaten<br />

nur die halbe Fläche, bei gleicher Leistung<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 33


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

PORTRÄT<br />

KLAUS KESSLER −<br />

EIN MEISTER SEINES FACHS<br />

Das Hansa-Flex Zylinderreparaturzentrum führt<br />

herstellerunabhängige Reparaturen von<br />

Hydraulikzylindern aller Baugrößen durch und<br />

kümmert sich um die Instandsetzung von<br />

Hydraulikpumpen, Ventilen und Motoren.<br />

Zusammen mit dem ebenfalls in Königshofen<br />

beheimateten Fachbetrieb der Dichtungstechnik<br />

arbeiten hier 45 Hansa-Flex Mitarbeiter. Seit<br />

letztem Jahr ist Klaus Keßler als Bereichsleiter<br />

der Produktion für den Standort verantwortlich.<br />

Hydraulikzylinder leisten Schwerstarbeit: Durch das<br />

kontinuierliche Ein- und Ausfahren treten früher oder<br />

später Verschleißerscheinungen auf. Dann muss der<br />

betreffende Zylinder ausgetauscht oder überholt<br />

werden. Eine Reparatur lohnt sich mehrfach, denn sie ist viel<br />

günstiger als ein Neukauf und kann innerhalb kürzester Zeit reali-<br />

siert werden – bei minimalen Ausfallzeiten. Diese so gering wie<br />

möglich zu halten, ist die Aufgabe von Klaus Keßler, bei dem als<br />

Produktionsbereichsleiter der Zylinderreparatur und Dichtungstechnik<br />

alle Fäden zusammenlaufen.<br />

Der gelernte Instandhaltungsmechaniker ist seit November 2014<br />

bei Hansa-Flex. Zunächst als Werksleiter und seit letztem Jahr als<br />

Bereichsleiter trägt der 54-Jährige die Verantwortung für Personal<br />

und Maschinen. „In meinem Job ist vor allem Flexibilität gefragt“,<br />

erklärt er. „Denn im Servicegeschäft kann man nicht vorausplanen.“<br />

Dementsprechend agil ist auch das Team aufgestellt: Die Mitarbeiter<br />

sind umfassend geschult und können in mehreren Bereichen<br />

eingesetzt werden. „Beispielsweise kann ein Schweißer auch<br />

montieren und demontieren.“ Im Fokus steht dabei stets eine<br />

zeitnahe Instandhaltung. „Wenn der Kunde wartet, dann müssen<br />

wir schnell reagieren. Und das tun wir auch“, freut sich Keßler über<br />

das Engagement seiner Mitarbeiter.<br />

DIE DINGE TATKRÄFTIG ANGEHEN<br />

Um Aufträge schnell und effizient abzuwickeln, sind eingespielte<br />

Prozesse zwischen den Abteilungen unerlässlich – auch über die<br />

beiden Produktionsbereiche Zylinderreparatur und Dichtungstechnik<br />

hinweg. „Für die Reparatur benötigte Dichtungen sind so<br />

schnell zur Hand“, veranschaulicht Keßler einen Vorteil der engen


PORTRÄT<br />

01<br />

01 Kommunikation und Teamspirit sind für Keßler maßgeblich, um erfolgreich zu sein<br />

02 Das neu installierte Montageloch erlaubt die senkrechte Montage und Demontage<br />

von Zylindern, sodass die Dichtungen exakter zentriert aufgebracht werden können<br />

02<br />

Zusammenarbeit. Reibungslose Abläufe, das ist eines der<br />

Hauptanliegen des Bereichsleiters, der zusammen mit seinen<br />

Mitarbeitern regelmäßig Optimierungsmöglichkeiten identifiziert<br />

und Schritte zur Umsetzung beschließt. So konnten u.a. bereits die<br />

Durchlaufzeiten für Aufträge verkürzt und der Informationsfluss in<br />

der Auftragsannahme und im Wareneingang präzisiert werden.<br />

Das neueste Projekt des gebürtigen Thüringers: „Wir haben den<br />

Reklamationsprozess überarbeitet und Punkte identifiziert, an<br />

denen wir arbeiten können.“<br />

Das hat sich ausgezahlt: zufriedene Kunden und die niedrigste<br />

Reklamationsquote seit Jahren. „Das war ein großer Erfolg für das<br />

gesamte Team.“<br />

Klaus Keßler ist ein Mann der Tat: Er treibt nicht nur verschiedene<br />

Projekte zur Verbesserung der Prozesse voran, sondern ist auch<br />

jeden Tag in der Werkstatt vor Ort. Dort bespricht er mit dem Team<br />

die anstehenden Aufgaben und informiert sich über den Projektfortschritt.<br />

Dabei ist er stets der erste Ansprechpartner bei technischen<br />

Fragen rund um die Metallbearbeitung. „Ich bin gelernter<br />

Instandhaltungsmechaniker und geprüfter Industriemeister Metall<br />

IHK.“ Erworben hat er den Meisterbrief 2014 an der TA Hameln.<br />

„Ich wollte das eigentlich schon Jahre zuvor machen, habe aber nie<br />

die Zeit dafür gefunden.“<br />

Dinge zu hinterfragen und besser zu machen, so könnte man das<br />

Motto von Klaus Keßler zusammenfassen. Wohl auch einer der<br />

Gründe, weshalb seit Neuestem in der Werkstatt ein Montageloch<br />

eingebaut ist, das die senkrechte Montage und Demontage von<br />

Zylindern erlaubt. „Dank dieses Verfahrens können die Dichtungen<br />

exakter zentriert aufgebracht werden.“<br />

DEN TEAMGEDANKEN LEBEN<br />

Team, Zusammenarbeit, Kommunikation: Diese Themen sind<br />

Keßler wichtig, der als Produktionsbereichsleiter auch für das<br />

Personalmanagement zuständig ist. Dabei kommt ihm seine jahrzehntelange<br />

Erfahrung in verschiedenen Unternehmen zupass.<br />

„Als Produktionsleiter bei der Vitropack Pharma Jena GmbH hatte<br />

ich die Verantwortung für 120 Mitarbeiter. Zudem habe ich bei der<br />

Schott AG den Bereich AXL 33 Solar mitaufgebaut.“ Ruhig und<br />

bestimmt – so beschreibt Keßler seinen Führungsstil. „Mit dem<br />

Alter wird man weise“, lacht er. „Man lernt, die Dinge gegeneinander<br />

abzuwägen. Am wichtigsten aber ist, sich immer wieder bewusst zu<br />

machen, dass es trotz aller Deadlines und Zahlen immer noch um<br />

Menschen geht – sowohl auf Mitarbeiter- als auch auf Kundenseite.“<br />

Das Verständnis füreinander zu stärken und die innerbetriebliche<br />

Zusammenarbeit zu verbessern, ist auch das Ziel einer neuen<br />

Initiative, bei der die Regionalleiter und ihre Teams das Zylinderreparaturzentrum<br />

sowie die Dichtungstechnik besuchen. „Zweimal<br />

im Jahr laden wir hierzu ein, um zu zeigen, wie wir hier vor Ort<br />

arbeiten“, fasst Keßler zusammen. Diese Vermittlungsarbeit ist<br />

deswegen so wichtig, weil die Produktionsbereiche inzwischen<br />

einen großen Teil des Hansa-Flex Portfolios ausmachen. Von den<br />

Besuchen bei den Kollegen profitieren am Ende auch die Kunden:<br />

Durch das enge Netz der Hansa-Flex Niederlassungen haben diese<br />

immer einen Ansprechpartner vor Ort, der das gesamte Portfolio<br />

kennt und erste Beratung leisten kann.<br />

www.hansa-flex.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 35


MATERIALBEARBEITUNG<br />

Autor: Klaus Vollrath, b2dcomm.ch<br />

HOCHLEISTUNGS-ZERSPANUNG<br />

VON STAHL-SCHMIEDETEILEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Stahl-Schmiedeteile werden häufig dort<br />

eingesetzt, wo hohe Anforderungen bezüglich<br />

Robustheit und Zuverlässigkeit zu erfüllen sind,<br />

beispielsweise als Zugösen für Landmaschinen.<br />

Entsprechend hoch sind die Anforderungen an<br />

Werkzeugmaschinen, die für die Hochleistungs-<br />

Bearbeitung solcher Teile eingesetzt werden. Die<br />

Ferdinand Bernhofer GmbH zerspant ihre<br />

Werkstücke auf einem Doppelspindler der<br />

Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW).<br />

Ein Erfahrungsbericht.<br />

Unser mittelständisches, inhabergeführtes Unternehmen<br />

hat sich auf das Gesenkschmieden hochwertiger Stahlbauteile<br />

im Gewichtsbereich von 2,5 bis 20 kg spezialisiert“,<br />

erläutert Ing. Ferdinand Bernhofer, Inhaber und<br />

Geschäftsführer Technik der Ferdinand Bernhofer Ges. m.b.H. in<br />

Höhnhart (Österreich). Produziert werden hauptsächlich kleine<br />

bis mittlere Serien mit Losgrößen von 500 bis zu 50 000 Stück/ Jahr.<br />

Die Teile werden auf Kundenwunsch einsatzfertig bearbeitet ausgeliefert.<br />

Abnehmer sind Hersteller von Fahrzeugen wie Lkw und<br />

Landmaschinen oder von geländegängigen Fahrzeugen – von der<br />

Baumaschine bis zum Gelände-Motorrad –, der allgemeine Maschinenbau<br />

sowie Produzenten von Hydrauliksystemen.<br />

Das Schmieden ist ein außergewöhnlich rationelles Herstellverfahren,<br />

bei dem das Material besonders vollständig und somit nach-<br />

haltig genutzt wird. Bei der Zusammenarbeit mit ihren Kunden setzt<br />

die Firma Bernhofer auf ihre Kompetenz im Bereich der Schmiedetechnologie,<br />

um die Anwender auf Wunsch bei der verfahrensgerechten<br />

Optimierung des Bauteildesigns zu unterstützen.<br />

IM INTERESSE DER KUNDEN HANDELN<br />

„Im Bereich der Zulieferung erwarten die Abnehmer zunehmend<br />

komplette Leistungspakete aus einer Hand“, so Ferdinand Bernhofer.<br />

Um sich auf ihre eigenen Kernkompetenzen konzentrieren zu können,<br />

wollen die Unternehmen statt einer Vielzahl von Leistungserbringern<br />

lieber einen einzigen Partner, der die gesamte Fertigungskette bis zur<br />

Ablieferung einbaufertiger Teile bzw. Baugruppen aus einer Hand anbietet<br />

– und dafür auch die Gesamtverantwortung übernimmt. Dementsprechend<br />

hat die Firma Bernhofer schon vor Jahren mit dem zielstrebigen<br />

Ausbau ihrer Leistungspalette begonnen. Insbesondere will<br />

man die einbaufertige Bearbeitung zur Standard-Leistung ausbauen.<br />

Diese bisher teils extern zugekaufte Leistung soll künftig zunehmend<br />

im eigenen Haus umgesetzt werden. Hierfür machte sich Bernhofer<br />

auf die Suche nach einem Hersteller von geeigneten Werkzeugmaschinen.<br />

Diese sollten vor allem robust und leistungsfähig genug sein, um<br />

die dreischichtige Bearbeitung der oft hochfesten und daher schwer<br />

zerspanbaren Schmiedeteile bewältigen zu können.<br />

Die zu bearbeitenden Teile wurden in Gruppen zusammengefasst,<br />

sodass die Umstellung bzw. Umrüstung der Anlagen möglichst<br />

schnell und reibungslos durchgeführt werden kann. Ein zusätzliches<br />

Kriterium war hierbei eine möglichst weitgehende Automatisierbarkeit,<br />

um einen ressourcenschonenden 24/7-Betrieb zu erreichen.<br />

WERKSTÜCKBEARBEITUNG FÜR MOTORRADRAHMEN<br />

„Das erste Projekt war die Bearbeitung einer aus sechs Varianten bestehenden<br />

Teilefamilie aus Vergütungsstahl für Motorradrahmen“,<br />

36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


MATERIALBEARBEITUNG<br />

verrät Christian Stempfer, Regionaler Vertriebsleiter Österreich der<br />

Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW). Ziele waren eine<br />

vollautomatische Bearbeitung sowie ein rüstfreier Produktwechsel.<br />

Hierfür wurde das SW-Bearbeitungszentrum BA 322 mit zwei parallel<br />

arbeitenden Spindeln in horizontaler Anordnung gewählt. Der Kunde<br />

war mit der Anlage so zufrieden, dass der Werkzeugmaschinenbauer<br />

noch im Lieferjahr mit dem Supplier-Award 2016 der Ferdinand<br />

Bernhofer Gesellschaft ausgezeichnet wurde.<br />

ZUGÖSEN AUS STAHL –<br />

HERAUSFORDERUNG GEMEISTERT<br />

„Das auf dieser Grundlage gewachsene Vertrauensverhältnis führte<br />

dazu, dass wir uns auch beim nächsten Projekt wieder für die<br />

Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH entschieden haben“, so<br />

Inhaber Bernhofer. Dabei ging es um recht massive Zugösen aus<br />

dem Werkstoff 42CrMo4 in verschiedenen Varianten. Erschwert<br />

wurde die Aufgabe dadurch, dass vergleichsweise viele Bohrungen<br />

und Passungen einzubringen sind, wobei die Bohrungen den Einsatz<br />

von Kühlschmierstoff erfordern.<br />

Die hierfür beschaffte Fräsmaschine des Typs BA 722 ist vom<br />

Grundsatz her ähnlich aufgebaut wie die bereits vorhandene Fräse<br />

BA 322. Das größere, ebenfalls zweispindlige Bearbeitungszentrum<br />

war vor allem deshalb erforderlich, weil wesentlich größere Materialmengen<br />

zerspant werden müssen als bei den Teilen für die Motorräder.<br />

Bei den Zugösen, die je nach Variante bis zu 18 kg wiegen, müssen<br />

pro Stück bis zu 3 kg Material heruntergespant werden.<br />

Obwohl die Aufmaße zwischen 5 und 15 mm liegen, stelle dies<br />

für das „Arbeitspferd“ BA 722 kein Problem dar. Mit ihren zwei<br />

Spindeln kann sie selbst bei diesem schwer zerspanbaren Material<br />

pro Eingriffsstunde bis zu zwei Tonnen Späne „herunterschruppen“.<br />

Dennoch könne man die Anlage nicht nur brachial, sondern<br />

auch feinfühlig einsetzen, so z.B. beim Interpolationsdrehen von<br />

Halbkugeln für Kupplungen.<br />

TOP SERVICE- UND SUPPORTQUALITÄT<br />

„Der Support durch SW war mehr als nur einwandfrei“, erinnert<br />

sich Bernhofer. Gerade in der kritischen Anfangszeit des Projekts<br />

sei insbesondere Vertriebsleiter Stempfer bei der Beseitigung von<br />

Kinderkrankheiten und der Optimierung der Abläufe geradezu unermüdlich<br />

im Einsatz gewesen. Aber auch der technische Service<br />

durch die ortsnah in Österreich stationierten SW-Techniker sowie<br />

deren Versorgung mit Ersatzteilen habe nichts zu wünschen übriggelassen.<br />

Darüber hinaus gab es auch Unterstützung durch Telesupport<br />

und Online-Beratung.<br />

Generell seien Unterstützung und Service nicht nur gut, sondern<br />

auch erfreulich unkompliziert gewesen. Die erste gelieferte Anlage<br />

bewährte sich so gut, dass schon nach kurzer Zeit eine zweite geordert<br />

wurde, weil der Kunde seine Abrufe gesteigert hatte. Trotz der<br />

hohen Belastung sei ihre Verfügbarkeit sehr gut. „Auch mit der BA<br />

722 bin ich so zufrieden, dass wir für das kommende Jahr bereits<br />

Gespräche über eine weitergehende Automatisierung aufgenommen<br />

haben“, bilanziert Bernhofer.<br />

Die Fräsbearbeitungszentren der BA 7-Serie werden in Ausführungen<br />

mit einer, zwei, drei oder vier parallel arbeitenden Spindeln<br />

eingesetzt. Sie sind für die hohen Anforderungen bei der Hochleistungs-Bearbeitung<br />

von Werkstücken aus Gusseisen, Stahlguss oder<br />

Stahl ausgelegt und entsprechend robust und langlebig konzipiert.<br />

Dies gilt vor allem für die Spindeln und Rundtische, die aufgrund<br />

ihrer hohen Beschleunigungswerte und Eilgang-Geschwindigkeiten<br />

kurze Span-zu-Span-Zeiten und damit eine hohe Produktivität<br />

erreichen. Durch gleichzeitige Absenkung der bewegten Masse der<br />

Dreiachseinheit um 2 000 kg sind sie dennoch energieeffizienter als<br />

ihre Vorgängermodelle.<br />

Hervorzuheben ist aus Anwendersicht die leichte Be- und Entlademöglichkeit<br />

durch vertikales Aufsetzen auf die Dreh-Schwenk-<br />

Einheiten des Palettenwechslers sowie die optimale Späne-Abfuhr<br />

aufgrund der horizontal erfolgenden Bearbeitung.<br />

Zur Anpassung an unterschiedliche Anforderungen der Kunden<br />

stehen zwei Varianten zur Verfügung: Zum einen die Ausstattung mit<br />

Blockspindelkasten bei festem Spindelabstand von 700 mm oder die<br />

flexibler einsetzbare Ausführung mit variablem Spindelabstand.<br />

Hierbei lässt sich der Spindelabstand per CNC-Programm von 600<br />

bis 700 mm frei programmieren. Dadurch kann man z.B. auf einer<br />

Palettenseite Werkstücke im Abstand von 300 oder 600 mm platzieren<br />

und auf der anderen im Abstand von 350 oder 700 mm oder auch<br />

mit einem Wert dazwischen. Somit eignet sich die BA 7 hervorragend<br />

für die Mittel- und Großserienproduktion großformatiger, komplexer<br />

Bauteile aus Gusseisen, Stahlguss oder Stahl.<br />

Fotos: Klaus Vollrath<br />

www.bernhofer.at<br />

www.sw-machines.de<br />

POINTIERT<br />

BA 722 SPANT ZWEI TONNEN<br />

STAHL PRO STUNDE<br />

BIS ZU VIER PARALLEL ARBEITENDE<br />

SPINDELN MÖGLICH<br />

KURZE SPAN-ZU-SPAN-ZEITEN SORGEN FÜR<br />

HOHE PRODUKTIVITÄT<br />

SPINDELABSTAND VON 600 BIS 700 MM<br />

PROGRAMMIERBAR<br />

BEARBEITUNGSZENTREN DER SERIE BA 7<br />

Am Markt geht der Trend zum fertig bearbeiteten Schmiedeteil<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 37


KOMPONENTEN<br />

EINE GROSSE PRODUKTVIELFALT FÜR<br />

KUNDENSPEZIFISCHE LÖSUNGEN<br />

Eine Reihe von Innovationen präsentiert die<br />

ROEMHELD Gruppe in diesem Frühjahr. Dazu<br />

gehören Hydraulikaggregate und Spanntechnik<br />

für Industrie 4.0-Anwendungen sowie flexible<br />

Spannlösungen für filigrane und unterschiedlich<br />

große Werkstücke und die 5-Achs-Bearbeitung.<br />

ROEMHELD bildet zusammen mit HILMA und STARK eine<br />

Firmengruppe, die ein umfassendes Produktprogramm<br />

auf dem Gebiet der Spanntechnik für die Fertigungstechnik<br />

anbietet. Ergänzt wird das Produktprogramm durch<br />

zahlreiche hydraulische Elemente für den allgemeinen industriellen<br />

Einsatz sowie Komponenten und Systeme der Montageund<br />

Antriebstechnik.<br />

Durch die Vielfalt der Produkte und der langjährigen Anwendungserfahrung,<br />

ist es der ROEMHELD Gruppe möglich, firmenübergreifende<br />

kundenspezifische Lösungen zu entwickeln und<br />

anzubieten.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

HYDRAULIK 4.0<br />

Die Hydraulikaggregate für den Industrie 4.0-Einsatz basieren auf<br />

dem ROEMHELD-Modulsystem für einfach und doppelt wirkende<br />

hydraulische Spannvorrichtungen. Neu ist das eigens entwickelte<br />

Condition Monitoring, das anhand von kontinuierlich erhobenen<br />

Messdaten den Zustand des Aggregates laufend visualisiert und<br />

analysiert. Wiederkehrende Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

lassen sich dadurch einfach planen. So können überraschende<br />

Reparaturausfälle weitestgehend vermieden und Stillstandszeiten<br />

von Maschinen reduziert werden.<br />

Sensoren messen den aktuellen Betriebsdruck, die Temperatur,<br />

den Füllstand und den Verschmutzungsgrad des Öls. Sie stellen<br />

diese Daten für eine SPS bereit, die sie in Echtzeit auswertet.<br />

Alle Informationen können darüber hinaus an die Steuerung der<br />

Werkzeugmaschine übermittelt und dort weiterverarbeitet<br />

werden.<br />

SPANNTECHNIK 4.0<br />

Für eine Reihe von ROEMHELD-Spannelementen verfügbar ist eine<br />

kompakte elektrische Wegmessung, die in das jeweilige Produkt<br />

integriert ist. Sensoren überwachen den gesamten Hubbereich der<br />

Komponente in Schritten von Zehntelmillimetern. Hierdurch wird<br />

das Spannelement in die Lage versetzt, unterschiedliche Werkstückhöhen<br />

zu erkennen. Die erhobenen Werte werden an die<br />

übergeordnete Maschinensteuerung weitergeleitet.<br />

Eine gute Zugänglichkeit des Bauteils und besonders platzsparendes<br />

axiales Spannen und Positionieren versprechen exzentrische<br />

Bohrungsspanner von ROEMHELD. Dank leicht austauschbarer<br />

Spannbuchsen ist die Bohrungsgröße einfach anpassbar, das<br />

Spannelement kann hierbei in der Vorrichtung bleiben. Für unterschiedliche<br />

Auflagehöhen, beispielsweise wenn Bohrungsränder tiefer<br />

liegen als die restliche Auflagefläche, kann zwischen unterschiedlichen<br />

Baugrößen gewählt werden.<br />

Für eine hohe Prozesssicherheit und den Einsatz in automatisierten<br />

Anwendungen lassen sich verschiedene Abfragemöglichkeiten<br />

nutzen. Ermittelt wird, ob ein Werkstück gespannt oder gelöst ist,<br />

ob es richtig aufliegt und ob der Spannbolzen intakt ist.<br />

Bei den beiden Nullpunktspannsystemen STARK.connect und<br />

STARK.airtec ermittelt eine vollintegrierte Sensorik zuverlässig und<br />

störungssicher den jeweiligen Spannzustand. Sie zeigt diese Informationen<br />

mittels LEDs direkt am Spannelement an und stellt diese<br />

über digitale Schnittstellen einer SPS zur Verfügung. Angezeigt werden<br />

die unterschiedlichen Spannzustände „ohne Einzugsnippel gespannt“,<br />

„Einzugsnippel gespannt“ und „gelöst“.<br />

Die Schnellspannsysteme werden eingesetzt, um Werkstücke,<br />

Vorrichtungen, Paletten und Maschinenelemente mit Werkzeug-<br />

38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


KOMPONENTEN<br />

01 Hydraulische Abstützelemente<br />

verhindern ein<br />

Vibrieren oder Durchbiegen<br />

von Werkstücken während<br />

der Bearbeitung<br />

POINTIERT<br />

HYDRAULIKAGGREGATE FÜR<br />

INDUSTRIE 4.0 AUSGELEGT<br />

SPANNSYSTEME INTEGRIEREN<br />

SENSORIK<br />

HYDRAULISCHE ABSTÜTZELEMENTE<br />

VERHINDERN BAUTEILVIBRATIONEN<br />

maschinen, Robotern und Manipulatoren zu verbinden. Sie spannen<br />

automatisiert, sicher, rasch und exakt reproduzierbar.<br />

ABSTÜTZELEMENTE FÜR SCHWER<br />

ZUGÄNGLICHE BEREICHE<br />

Neigen Werkstücke während der Bearbeitung zum Vibrieren oder<br />

Durchbiegen, schaffen hydraulische Abstützelemente Abhilfe.<br />

ROEMHELD hat eine Baureihe schlanker Einschraub-Modelle mit<br />

Schaftlängen zwischen 20 und 100 mm im Portfolio. Dank eines<br />

Verlängerungsschafts, dessen Durchmesser lediglich 16 mm beträgt,<br />

können selbst schwer zugängliche Flächen in Nischen und<br />

Hohlräumen eines Bauteils gut erreicht werden. Die Komponenten<br />

lassen sich für alle Einbaulagen und auch an Niederdruckmaschinen<br />

nutzen. Serienmäßige Metallabstreifkanten und FKM-<br />

Abstreifer schützen die Abstützelemente vor Verschmutzung.<br />

Eine ebenfalls erhältliche doppelt wirkende Variante, die hydraulisch<br />

spannt und löst, eignet sich besonders für die automatisierte<br />

Fertigung.<br />

Variante ermöglicht die Ausführung „MC-P balance“ das positionsflexible<br />

und verzugsfreie Spannen komplexer Gehäuse und langer,<br />

filigraner Werkstücke.<br />

Standardmäßig geboten werden Spannkräfte zwischen 8 und<br />

35 kN sowie Spannweiten von 6 bis 400 mm. Neben einer Vielzahl<br />

an Stufen-, Pendel- und Prismenbacken sind auch unterschiedliche<br />

Wechseleinsätze mit Verzahnung oder Beschichtung<br />

verfügbar.<br />

Auch die Maschinenschraubstöcke der Baureihe HILMA VarioLine<br />

lassen sich in ganz unterschiedlichen Varianten konfigurieren.<br />

Konzipiert wurden sie vor allem für das schnelle und einfache<br />

Spannen und Positionieren unterschiedlich großer Werkstücke.<br />

Einsetzbar sind die Systeme sowohl horizontal als auch vertikal.<br />

Über eine Vielzahl an Parametern können sie an die jeweiligen Verfahrwege,<br />

Arbeitsräume, Aufspannflächen und Bearbeitungsaufgaben<br />

angepasst werden. Grund- und Wechselbacken werden mittels<br />

Dauermagneten gehalten und lassen sich in wenigen Sekunden<br />

austauschen. Eine Spannkraftanzeige zur stufenlosen und exakten<br />

Spannkrafteinleitung und Kontrolle vereinfacht die Bedienung und<br />

erhöht die Prozesssicherheit.<br />

www.roemheld-gruppe.de<br />

02 HILMA MC-P Spannsysteme sind<br />

kompakt gebaut und eignen sich gut<br />

für die 5-Achs-Bearbeitung<br />

VIELFÄLTIG EINSETZBARE SPANNSYSTEME<br />

HILMA MC-P Spannsysteme sind sehr kompakt gebaut, sie ermöglichen<br />

kollisionsfreie Werkzeugwege und den Einsatz kurzer Standardwerkzeuge.<br />

Daher eignen sie sich gut für die 5-Achs-Bearbeitung.<br />

Konstruktionsbedingt sind die Systeme vor Spänen und<br />

Verunreinigungen geschützt und lassen sich deshalb langfristig<br />

störungsfrei in Palettenbahnhöfen einsetzen.<br />

Bauteile können sowohl zentrisch als auch gegen Festbacken und<br />

für Spannung 1 und 2 in nur einem System gespannt werden. Rohund<br />

Fertigteile lassen sich so ohne Umrüsten bearbeiten. Als dritte<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 39


PREDICTIVE MONITORING<br />

SCHAEFFLER KOMBINIERT<br />

CONDITION- UND TORQUE-MONITORING IN EINEM SYSTEM<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Entwicklungspartner Schaeffler und<br />

Bonfiglioli, Marktführer bei Getrieben für die<br />

Windnachführung und Blattverstellung von<br />

Windkraftanlagen, haben ein Industrie<br />

4.0-Lösungspaket entwickelt. Bei dieser<br />

Anwendung werden die über den Schaeffler<br />

SmartCheck verdichteten Lastdaten mit<br />

vordefinierten Grenzwerten verglichen und die<br />

Ergebnisse über ein Gateway drahtlos an<br />

Bonfiglioli übertragen.<br />

Schaeffler kombiniert seine zwei bewährten Messsysteme<br />

SmartCheck und TorqueSense zu einem neuen Zustandsund<br />

Drehmoment-Überwachungssystem. Während die<br />

Schwingungsdiagnose des Schaeffler SmartCheck beginnende<br />

Schäden sehr frühzeitig detektiert, können mit dem präzisen<br />

Drehmomentsignal u.a. Lastspitzen und deren Häufigkeit detektiert<br />

und begrenzt werden. Bonfiglioli hat mit seiner Expertise anwendungsbasierte<br />

Algorithmen entwickelt, die über die gesamte<br />

Betriebszeit einer Windkraftanlage die Verarbeitung dieser und<br />

weiterer Daten zu Informationen ermöglicht.<br />

Die Informationen werden als Reports zu relevanten Leistungskennzahlen<br />

online zur Verfügung gestellt, z.B. zum allgemeinen<br />

„Gesundheitszustand“ der Getriebemotoren, potentiell kritischen<br />

Betriebszuständen oder ungewöhnlichem Verhalten des Windnachführungssystems.<br />

In Summe profitieren Kunden von weniger<br />

ungeplanten Stillständen durch Überlast und belastungsabhängigen,<br />

d.h. in der Regel längeren Wartungsintervallen durch vorausschauendes<br />

Monitoring.<br />

DIE KOMBINATION MACHT‘S<br />

Der Schaeffler SmartCheck überwacht auf Basis von Körperschallschwingungen<br />

frequenzselektiv den Zustand von Lagern, Getrieben<br />

sowie Elektromotoren, Pumpen, Lüftern und Aggregaten. Mit<br />

nur einem Schaeffler SmartCheck lassen sich auffällige Frequenzen<br />

den geschädigten Komponenten automatisiert zuordnen. Darüber<br />

hinaus ist in das Gerät ein Temperatursensor integriert. Das Drehmoment-<br />

und das Drehzahlsignal des Schaeffler TorqueSense werden<br />

über den SmartCheck geführt, vorverarbeitet und mit den<br />

ebenfalls analysierten Schwingungssignalen für die Maschinensteuerung<br />

und/oder die Instandhaltung bereitgestellt.<br />

Die Ergänzung des Condition-Monitoring-Systems SmartCheck<br />

mit den Betriebsdaten Drehmoment und Drehzahl eröffnet mehrere<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


PREDICTIVE MONITORING<br />

Das neue System aus Schaeffler TorqueSense und Schaeffler<br />

SmartCheck bietet eine automatisierte, frequenzselektive<br />

Schwingungsanalyse sowie Temperatur-, Drehzahl- und<br />

Drehmomentwerte für die Zustands- und Anlagenüberwachung<br />

Schaeffler TorqueSense<br />

n Drehmoment<br />

n Drehzahl<br />

Schaeffler SmartCheck<br />

n Schwingung<br />

n Temperatur<br />

n Datenvorverarbeitung<br />

Gateway<br />

n Datenübertragung<br />

Szenarien: Im einfachsten Fall lassen sich Drehmomentspitzen und<br />

deren Häufigkeit überwachen und damit der Nutzungsgrad bewerten<br />

sowie belastungsgerechte Wartungsmaßnahmen ableiten. Die Signale<br />

können aber auch in die Betriebsstrategie von Antrieben integriert<br />

werden und so Drehmomentbegrenzungen oder Abschaltungen<br />

einleiten. Das neue System ist vor allem für Verstell- und Drehantriebe<br />

in der Wind- und Schiffsindustrie, in großen Kranen, Bau- und<br />

Miningmaschinen mit Drehtürmen und für Winden geeignet. In genannten<br />

Anwendungsfällen kann das Drehmomentsignal nicht nur<br />

zur Überwachung, sondern auch zur sanften und exakten Drehmomentsteuerung<br />

bzw. Zugbandregelung benutzt werden.<br />

PILOTPROJEKT FÜR DIE WINDINDUSTRIE<br />

Ein erstes Pilotprojekt entwickelt Schaeffler aktuell für Windkraft-<br />

Azimut-Getriebemotoren des italienischen Herstellers Bonfiglioli.<br />

Bei dieser Anwendung werden die über den SmartCheck verdichteten<br />

Lastdaten mit vordefinierten Grenzwerten verglichen und die<br />

Ergebnisse über ein Gateway drahtlos an Bonfiglioli übertragen.<br />

Das Überwachungssystem für Bonfiglioli-Getriebemotoren ist<br />

autark und nicht mit der Anlagensteuerung verbunden, somit bei<br />

einem Austausch der Getriebemotoren sehr leicht nachrüstbar.<br />

Ziel von Bonfiglioli ist es, mit dem neuen System Überlasten an<br />

den Azimut-Antrieben zu überwachen, Vorlaufzeiten für Wartungseinsätze<br />

zu vergrößern und Wartungseinsätze nicht zeitabhängig,<br />

sondern belastungsgerecht definieren zu können. Für die Integration<br />

des TorqueSense-Moduls in den Kraftfluss des Getriebemotors<br />

wird dieses zwischen Motor und Getriebe platziert. Das Messsystem<br />

ist jedoch auch in Schmieröl funktionsfähig und bietet für die<br />

Integration in den Antriebsstrang entscheidende Vorteile, wie<br />

beispielsweise:<br />

n hohe Messgenauigkeit (zirka 1 % des Messbereichs) zu einem<br />

attraktiven Preis,<br />

n berührungsloses Messprinzip,<br />

n keine Änderung der Belastungsfähigkeit und Torsionssteifigkeit<br />

durch die Sensorwelle,<br />

n geringer Einfluss der Temperatur auf Lebensdauer und Messgenauigkeit,<br />

und<br />

n eine integrierte Drehzahlmessung.<br />

DREHMOMENTSENSORIK LEICHT INTEGRIERBAR<br />

Schaeffler TorqueSense besteht aus einem magnetisch konditionierten<br />

Wellenstück und einem Sensorgehäuse. Dieses muss die<br />

Welle nicht vollständig umschließen. Abhängig von der gewünschten<br />

Genauigkeit und Störfestigkeit sind auch einseitig montierte<br />

oder U-förmige Ausführungen möglich. Da das Messprinzip berührungslos<br />

ist, kann das Drehmoment auch von außen durch ein<br />

nicht magnetisches Gehäuse gemessen werden. Das Sensormodul<br />

lässt sich dann von außen montieren. Mit Schaeffler TorqueSense<br />

sind kunden- und anwendungsspezifische Wellendurchmesser bis<br />

zirka 100 mm möglich; es existieren bereits Sensoreinheiten in verschiedenen<br />

Standarddurchmessern. Der Messbereich erstreckt<br />

sich von 100 Nm bis zu 20 kNm. Prinzip bedingt verfügen die Sensoren<br />

über eine hohe Linearität und eine kleine Hysterese.<br />

www.schaeffler.com<br />

POINTIERT<br />

MESSDATEN DER GETRIEBEMOTOREN<br />

ONLINE VERFÜGBAR<br />

VORAUSSCHAUENDES MONITORING<br />

REDUZIERT UNGEPLANTE STILLSTÄNDE<br />

MOTOREN-ÜBERWACHUNGSSYSTEM<br />

ARBEITET AUTARK<br />

ÜBERWACHUNGSSYSTEM IST IN<br />

SCHMIERÖL FUNKTIONSFÄHIG<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 41


MARKTPLATZ<br />

APP-BASIERTE QUALITÄTSKONTROLLE BEIM<br />

KUNSTSTOFFSPRITZGUSS<br />

Um die mobile Überprüfung von Spritzgussmaschinen weiter zu<br />

vereinfachen, bietet Gefran ergänzend zum Holmdehnungsmesssystem<br />

QE1008-W die Sensormate-App für Android an. Sie<br />

visualisiert die Messwerte der Sensoren, die biegekompensierte<br />

Dehnung der Holme und den Durchschnittswert. Die Schließkraft<br />

der Maschine wird in Kilonewton oder Tonnen dargestellt und<br />

etwaige Abweichungen sind ad hoc ersichtlich. Neben weiteren<br />

Funktionen, wie etwa einem Diagramm für dynamische Messungen,<br />

wird die Archivierung der Messdaten unterstützt. Sie können<br />

als E-Mail mit Dateianhang im CSV-Format exportiert werden. Die<br />

App ist mehrsprachig angelegt und kann ab sofort im Google Play<br />

Store heruntergeladen werden.<br />

www.gefran.com<br />

FIT FÜR DIE REGELMÄSSIGE<br />

HOCHDRUCK-DUSCHE<br />

Posital hat sein<br />

Portfolio an<br />

Ixarc-Drehgebern<br />

und Tiltix-Neigungsmessern<br />

mit<br />

Schutzart IP69K<br />

aufgerüstet. Dabei<br />

wurde das IP69K-<br />

Programm, das für<br />

die Hochdruckstrahlreinigung<br />

bei<br />

hohen Temperaturen<br />

ausgelegt ist,<br />

mit einer noch größeren Auswahl von mechanischen Optionen<br />

und Kommunikationsschnittstellen bestückt. Konkret geht es<br />

dabei um noch mehr Wellendurchmesser und Flanschtypen bei<br />

den Ixarc-Gebern. Das Schnittstellenangebot für Drehgeber und<br />

Neigungssensoren reicht von Analog, CANopen und J1939 über<br />

SSI und Modbus bis zu IO-Link. Inkremental-Geber in IP69K­<br />

Ausführung sind auch mit seriellen HTL/TTL-Schnittstellen<br />

erhältlich. Das Angebot zielt auf Maschinen ab, die regelmäßig<br />

mit Heißwasser gereinigt werden müssen, von Heavy-Duty­<br />

Geräten und mobilen Maschinen in der Bau- und Landwirtschaft<br />

bis hin zu hygienesensiblen Anlagen in der Pharma- und<br />

Lebensmittelindustrie. Die Komponenten lassen sich sowohl im<br />

OEM-Bereich als auch im Retrofit integrieren.<br />

www.posital.de<br />

IMPRESSUM<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 64. Jahrgang, ISSN 0341-2660<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />

Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteur: Holger Seybold,<br />

Tel.: 06131/992-254, E-Mail: h.seybold@vfmz.de<br />

Redakteure: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Ivo Greuloch (Vol.), Tel.: 06131/992-353,<br />

E-Mail: i.greuloch@vfmz.de<br />

Vanessa Weingärtner (Vol.), Tel.: 06131/992-352,<br />

E-Mail: v.weingaertner@vfmz.de<br />

Mitarbeit: Peter Becker<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />

Doris Buchenau, Angelina Haas, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin,<br />

Tel: 0241/80-47701, Fax: 0241/80-647712,<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />

Tel.: 0241/80-47710, Fax: 0241/80-647712,<br />

E-Mail: mh@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, Internet: www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />

Anna Schätzlein,<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Sales<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Isabell Faß, Auftragsdisposition<br />

Tel.: 06131/992-416, E-Mail: i.fass@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 60: gültig ab 1. Oktober 2019<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahresabonnement: Inland: € 159,- (inkl. Versandkosten),<br />

Ausland: € 179,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2,<br />

55129 Mainz, Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de,<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Head of Sales: Beatrice Thomas-Meyer<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

Datenspeicherung<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise<br />

von ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie<br />

über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu<br />

informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann<br />

jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />

(vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

der Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche,<br />

räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere<br />

das Recht zur Veröffentlichung in Printmedien<br />

aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung und<br />

Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene<br />

Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen<br />

Verwertung, z. B. Einspeicherung und Bearbeitung<br />

in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung<br />

in Datennetzen sowie Datenträger jedweder Art, wie<br />

z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />

CD-ROM, CD und DVD und der<br />

Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte<br />

einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die<br />

Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />

über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt,<br />

und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur<br />

Veröffentlichung eingereicht oder bereits veröffentlicht<br />

wurden.<br />

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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2020</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


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