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O+P Fluidtechnik 11-12/2023

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<strong>11</strong>-<strong>12</strong><br />

5445<br />

Nov./Dez. <strong>2023</strong><br />

€ 17,50<br />

Organ des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

TITEL<br />

IN ZUKUNFT OHNE<br />

LENKRAD<br />

Wie Lenkjoysticks Freiräume in der<br />

Konstruktion eröffnen<br />

ECHO-ORTUNG FÜR<br />

POSITIONSSENSOREN<br />

Überwachung von hydraulischen<br />

Spannelementen<br />

NACHWUCHS FÜR DIE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

VDMA intensiviert Förderung von<br />

Lehre und Forschung<br />

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EDITORIAL<br />

KOMPLETTUMBAU<br />

BIS 2050<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Agrartechnologie ist ein Wachstumsmarkt und er wird<br />

noch wesentlich stärker wachsen. Denn der Landwirtschaft<br />

stehen im Angesicht des Klimawandels unglaubliche<br />

Veränderungen bevor. Die Landwirtschaft emittiert<br />

laut IPCC Assesment Report zwischen 8,5 und 16,5<br />

Milliarden Tonnen CO 2<br />

-Äquivalent im Jahr. Das entspricht<br />

zwischen 17 und 32 Prozent der weltweiten Emissionen.<br />

Angesichts der Diskussion um die Elektrifizierung von<br />

Landmaschinen mag es überraschen, dass direkte<br />

CO 2<br />

-Emissionen nur 0,4 Milliarden Tonnen ausmachen. Der<br />

weitaus größte Anteil der Treibhausgase aus der Landwirtschaft<br />

sind Methan und Lachgas, oft aus Böden und Tieren<br />

stammend. Der Hauptteil der notwendigen CO 2<br />

-Einsparungen<br />

wird also auf Veränderungen von Anbaumethoden<br />

und veränderter Biomassegewinnung entfallen. Und das<br />

bei Umweltbedingungen, die sich massiv und kaum<br />

vorhersagbar durch den Klimawandel verändern. Zugleich<br />

sind 75 % der weltweiten Nahrungsmittelproduktion von<br />

nur zwölf Pflanzen- und fünf Tierspezies abhängig. Das<br />

riesige und doch so fragile System der Landwirtschaft<br />

muss in den 25 Jahren bis 2050 komplett umgekrempelt<br />

werden, wenn man die Folgen des Klimawandels im<br />

Rahmen halten will.<br />

Landwirtschaftliche Maschinen werden bei diesem Prozess<br />

sicher eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Messe Agritechnica<br />

wird einen Ausblick auf die Agrartechnologien der<br />

Zukunft geben können. Wir geben in dieser Ausgabe einen<br />

Ausblick auf die Agritechnica und berichten über einige<br />

wirklich spannende Technologien, die dort zu sehen sein<br />

werden. Viel Spaß beim Lesen,<br />

Ihr<br />

Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 3


INHALT<br />

<strong>12</strong><br />

22<br />

46<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 Hydraulik im Flugzeug<br />

<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />

10 Andreas Kling, Danfoss<br />

Wir müssen an der Effizienz<br />

der Komponenten arbeiten<br />

BILDUNGSFONDS<br />

<strong>12</strong> VDMA intensiviert Förderung<br />

von Lehre und Forschung<br />

ANZEIGE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

TITEL BEDIENELEMENTE<br />

16 In Zukunft ohne Lenkrad<br />

HYDRAULIKPUMPEN<br />

22 Mobilhydraulik weiter gedacht<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

24 Delfine als Vorbild für<br />

neuen Positionssensor<br />

AKQUISITION<br />

26 Fluke Reliability stellt<br />

sich mit KI breiter auf<br />

SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

34 Ventile ermöglichen<br />

Wandel in der Hydraulik<br />

DISPLAYINTEGRATION<br />

36 Langlebige Touchdisplays<br />

durch Optical Bonding<br />

MATERIALFORSCHUNG<br />

40 Strukturleichtbau halbiert<br />

Feldhäcksler-Gewicht<br />

ASSISTENZSYSTEME<br />

42 Modularer Detektions- und<br />

Anzeigebaukasten für Smart<br />

Farming Applikationen<br />

48 Holzernte mit künstlicher<br />

Intelligenz<br />

HYDRAULIKÖL<br />

44 Biologisch abbaubares<br />

Hochleistungshydraulikfluid<br />

auf PAO-Basis<br />

MESSTECHNIK<br />

46 Fieldbus Diagnostic der nächsten<br />

Generation<br />

SERVICE<br />

03 Editorial<br />

08 Impressum<br />

TITELBILD<br />

FSG Fernsteuergeräte<br />

Kurt Oelsch GmbH, Berlin<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


28<br />

INNENTITEL<br />

AGRITECHNICA <strong>2023</strong><br />

28 „Green Productivity“ ‒ am Puls der Zeit<br />

MEIN TIPP<br />

In kaum einer Anwendung ist der Wandel in der<br />

Hydraulik so greifbar wie in der Agrartechnik. Sei<br />

es die Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen,<br />

Energieeffizienz, Automatisierung oder Condition<br />

Monitoring – die moderne Ventiltechnik ist ein<br />

wichtiger Enabler für die digitale Transformation<br />

und ermöglicht neue Anwendungen wie das<br />

Precision Farming. Konsequenzen für die<br />

Weiterentwicklung der Ventiltechnik beleuchtet<br />

Hydac ab Seite 34.<br />

Felix Berthold, Redakteur, F.Berthold@vfmz.de<br />

Elektronik für Ihre Hydraulik<br />

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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


HYDRAULIK IM FLUGZEUG<br />

Bei vielen Flugzeugen werden die Fahrwerke, die Landeklappen, die Vorflügel bzw.<br />

Vorflügelklappen, das Quer-, Seiten- und Höhenruder über Hydraulik bewegt. Auch die<br />

Höhenflosse, die Bremsen, die Ladeluken, die Klappen der Fahrwerksschächte und das<br />

Fahrwerk werden häufig darüber angesteuert. Daher betrug das Gesamtgewicht der<br />

Hydraulikanlage beispielsweise in der ersten Airbus A300-Maschine 1600 Kilogramm.<br />

Dabei konnte eine Leistung von je 90 Liter pro Minute bei 190 bar hydraulischer Leistung<br />

übertragen werden. Von großer Bedeutung für die Sicherheit ist die Hydraulik im<br />

Fahrwerk. Das Aus- und Einfahren erfolgt mithilfe eines Hydraulikzylinders, wobei<br />

aktuelle Airliner mit Drücken bis 5000 psi arbeiten. Wie andere Flugzeugsysteme<br />

durchlaufen auch die Fahrwerke vor der Zulassung umfangreiche Tests, bei denen alle<br />

Teile bis zu 150 Prozent ihrer Maximalbelastung geprüft werden. Die Funktionsfähigkeit<br />

wird bei Temperaturen von 75 °C bis minus 55 °C getestet.<br />

Bild: Frank Peters – stock.adobe.com<br />

www.airbus.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 7


SZENE<br />

YANNICK<br />

WEBER<br />

JENS<br />

ENNEN<br />

DR. THOMAS<br />

SCHULZE<br />

DR. HELMUT<br />

ENDRES<br />

ist seit September als<br />

Chief Operating Officer<br />

(COO) in der Geschäftsführung<br />

der Weber-Hydraulik<br />

GmbH tätig.<br />

Der Diplom-Ingenieur<br />

übernimmt die<br />

Gesamtverantwortung<br />

und Koordination für<br />

die Produktionsstandorte<br />

der Unternehmensgruppe<br />

in<br />

Deutschland, Österreich<br />

und Polen.<br />

Zusammen mit CEO<br />

Christine Grotz ist<br />

damit die Doppelspitze<br />

in der Geschäftsführung<br />

wieder komplett.<br />

wurde zum Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung<br />

der Montanhydraulik<br />

GmbH, in die nun<br />

auf drei Personen<br />

erweiterte Geschäftsführung<br />

bestellt. Nach<br />

der bereits erfolgten<br />

Ernennung des<br />

langjährigen Vertriebsleiters<br />

und Prokuristen<br />

Thomas Mittag zum<br />

Geschäftsführer<br />

Vertrieb, ist die<br />

Bestellung von Ennen<br />

bereits die zweite<br />

personelle Änderung<br />

der Geschäftsführung<br />

in diesem Jahr.<br />

ist von der Hauptversammlung<br />

der ZF<br />

Friedrichshafen AG als<br />

Vertreter der Dr. Jürgen<br />

und Irmgard Ulderup-<br />

Stiftung in den<br />

Aufsichtsrat des<br />

Unternehmens gewählt<br />

worden. Er führt die<br />

Stiftung als Vorsitzender<br />

des Vorstands. Dr.<br />

Schulze übernimmt das<br />

Aufsichtsratsmandat<br />

als Vertreter der<br />

Kapitalseite und ist<br />

vorerst bis zum Ende<br />

der laufenden Amtsperiode<br />

im März 2028<br />

gewählt.<br />

ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Linde<br />

Hydraulics GmbH & Co. KG. Der promovierte<br />

Maschinenbauingenieur (rechts im Bild) wurde in<br />

der Aufsichtsratssitzung im Spetember <strong>2023</strong> zum<br />

Nachfolger von Helmut Wagener (links im Bild)<br />

gewählt. Dr. Endres startete seine Laufbahn bei<br />

FEV, Inc. in Deutschland. Er war dort Leiter der<br />

europäischen Geschäftseinheit und führte<br />

ebenfalls den Bereich für Verbrennungstechnologien.<br />

Nach über 10 Jahren bei der Volkswagen AG<br />

und einer Station bei der Navistar Engine Group<br />

war er von 20<strong>11</strong> bis 2020 Senior Vice President<br />

Engineering bei AGCO International. Der bisherige<br />

Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Wagener<br />

verabschiedet sich nach neun Jahren von dieser<br />

Position und hatte sich nicht mehr zur Wiederwahl<br />

aufstellen lassen. Dr. Endres: „Die Wahl zum<br />

Vorsitzenden des Aufsichtsrats und das damit<br />

verbundene Vertrauen ehren mich sehr.“<br />

IMPRESSUM<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 67. Jahrgang<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteure:<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Felix Berthold, M.A. (be)<br />

Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

ISSN 0341-2660<br />

ISSN E-Paper: 2747-8009<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste 2024, gültig ab 01.10.<strong>2023</strong><br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 17,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 165,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 186,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de, www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD<br />

und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die<br />

vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />

d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />

Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht<br />

der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden, über<br />

deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und die<br />

nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

VOSS ERHÄLT DAF-QUALITÄTSZERTIFIKAT<br />

DAF zeichnete Voss Fluid jüngst mit dem ppm-Award aus. Und das bereits zum<br />

sechsten Mal in Folge. Die Wipperfürther Experten für hydraulische Verbindungstechnik<br />

konnten erneut die anspruchsvollen, von DAF gestellten Qualitätsanforderungen<br />

erfüllen. Um Fahrzeuge ausfallsicher zu machen, verbaut DAF in sämtlichen Baureihen<br />

verschiedener Lastklassen und Nutzfahrzeugen Produkte von Voss Fluid. Insbesondere<br />

hydraulische Verbindungskomponenten im Bereich der Motoren, der Druckluftbremse<br />

und der allgemeinen Hydraulik sorgen für einen reibungslosen Einsatz. DAF grenzt für<br />

die Auszeichnung die maximal zulässigen Mengen fehlerhafter Zulieferteile in ppm<br />

(parts per million) ein und misst seine Zulieferer anhand dieser Daten. 1 ppm bedeutet,<br />

dass von einer Million gelieferten Teilen maximal ein Stück fehlerhaft war. Die<br />

ausgezeichneten Lieferanten müssen zudem anspruchsvolle Kriterien in Bezug auf<br />

Lieferleistung und Kundensupport erfüllen. Voss reagierte darüber hinaus auf Schwankungen<br />

in der Nachfrage während und nach der Pandemie. Herausforderungen dabei waren vor allem die Materialverfügbarkeit<br />

und die Einhaltung der Liefertermine. „Die Qualitätsauszeichnung von DAF bestätigt die dauerhaft hohe Qualität der Voss Produkte<br />

und Prozesse, verbunden mit außerordentlichem Engagement“, resümiert Uwe Möller, Key-Account-Manager bei Voss.<br />

www.voss-fluid.de<br />

AUS FÜR PUMPEN-<br />

WERK IN NÜRNBERG<br />

Moog Inc. plant, die Produktion<br />

seiner Radialkolbenpumpen<br />

im Werk Nürnberg bis<br />

Ende 2026 einzustellen. Seit<br />

mehr als 20 Jahren steht der<br />

Name „RKP“ – Radialkolbenpumpen<br />

von Moog – für<br />

Zuverlässigkeit und Leistung.<br />

Die Technologie und die<br />

Märkte haben sich jedoch<br />

weiterentwickelt und alle<br />

Daten zeigen, dass die RKP in<br />

der letzten Phase ihres<br />

Produktlebenszyklus angelangt<br />

ist. Moog plant daher,<br />

die RKP-Produktion am<br />

Standort Nürnberg in den<br />

nächsten drei Jahren auslaufen<br />

zu lassen. Diese Maßnahme<br />

erfolgt im Einklang mit<br />

der am letzten Investorentag<br />

angekündigten Rationalisierung<br />

und Konsolidierung der<br />

weltweiten Unternehmensstandorte.<br />

Als Ersatz ist die<br />

Einführung einer neuen<br />

Axialkolbenpumpen-Baureihe<br />

geplant, deren Entwicklung<br />

und Produktion am deutschen<br />

Moog-Standort<br />

Böblingen erfolgt.<br />

www.moog.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 9


WIR MÜSSEN AN<br />

DER EFFIZIENZ DER<br />

KOMPONENTEN ARBEITEN<br />

Andreas Kling ist seit 2021 bei Danfoss, aktuell in der<br />

Positon eines Senior Director of Hydrostatic Division<br />

Sales, EMEA . Er ist schon seit über 30 Jahren Teil der<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>branche und hat viele Entwicklungen erlebt.<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> sprach mit ihm über Trends in<br />

Hydraulik und Agartechnologie.<br />

Herr Kling, Sie sind bereits seit vielen Jahren in der Fluidbranche tätig. Wie kamen Sie in diesen Bereich<br />

und was fasziniert Sie am meisten daran?<br />

Ich arbeite nun seit mehr als 33 Jahren in der <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Hydraulische Maschinen faszinierten mich schon von<br />

Kindheit an. Während meiner Ausbildung begeisterte ich<br />

mich noch mehr für sie, vor allem als ich mehr über die<br />

Leistungsdichte fluidtechnischer Komponenten erfuhr.<br />

Heute ist es die Kombination aus traditioneller Hydraulik<br />

und Elektronik, die mein besonderes Interesse weckt. Die<br />

Elektrifizierung macht diese Branche noch interessanter,<br />

insbesondere mit Blick auf die Zukunft. Das Beste an der<br />

Kombination aus Elektronik und Hydraulik ist die Möglichkeit,<br />

damit anspruchsvollste Antriebsaggregate oder hydrostatische<br />

Antriebe schaffen zu können. Und im Vergleich zu<br />

einem reinen Elektroantrieb haben wir die Vorteile der<br />

Leistungsdichte und deutlich kompakterer Lösungen, wenn<br />

es um höhere Antriebsleistungen oder eine höhere Installationskapazität<br />

geht.<br />

Wie können sich Ihrer Meinung nach Hydrauliktechnologien in Zukunft in der Praxis bewähren und wo<br />

können sie möglicherweise noch an Bedeutung gewinnen?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

In Kürze beginnt die Landwirtschaftsleitmesse Agritechnica – können Sie mir die wichtigsten<br />

Anwendungsbereiche der <strong>Fluidtechnik</strong> in der Landwirtschaft nennen?<br />

Im Bereich der Agrarmaschinen ist die <strong>Fluidtechnik</strong> führend<br />

bei hydrostatischen Antriebssträngen, Lenkanwendungen<br />

und bei der Ventiltechnik in Mähdreschern und<br />

Feldhäckslern. Steuerblöcke mit Cartridge-Ventilen für<br />

Aufgrund der Elektrifizierung wird die Hydraulik in kleineren<br />

Anlagen an Bedeutung verlieren. Sogar mittelgroße und<br />

einige größere Anlagen werden in Zukunft auf Elektroantriebe<br />

umgestellt. Der Bedarf an solchen Maschinen lässt<br />

sich bereits heute verzeichnen. Dennoch glaube ich, dass<br />

die Hydraulik immer eine Rolle in hydrostatischen Antrieben<br />

für größere Maschinen spielen wird. Wenn Sie zum<br />

Beispiel einen großen Mähdrescher mit einer Grundleistung<br />

von 800 PS betrachten, wird es aufgrund der Leistungsdichte<br />

der Komponenten und des geringeren Platzbedarfs<br />

auch künftig noch vollhydraulische Lösungen geben.<br />

Andererseits werden Kombinationen aus elektrischen Antriebssträngen<br />

und hydraulischen Arbeitsfunktionen künftig<br />

zunehmen. Damit sich die Hydraulik auch weiterhin<br />

bewährt, müssen wir an der Effizienz der Komponenten<br />

arbeiten. Durch die Kombination unseres neuen hydrostatischen<br />

Antriebsstrangs mit einer entsprechenden Software<br />

haben wir gute Verbesserungen bei Teleskopladern verzeichnen<br />

können. Dieser Antrieb bietet eine sehr gute Steuerbarkeit<br />

und erhöhten Bedienerkomfort. Manövrierbarkeit<br />

und Fahrverhalten in Kombination mit unseren Lenkeinheiten<br />

ist dabei hervorragend. Dank einer neuen Hydrostattechnologie<br />

konnten wir zusätzlich noch den Wirkungsgrad<br />

im Vergleich zu früheren Lösungen entscheidend verbessern.<br />

Bei Schrägachsen-Verstellmotoren konnten wir<br />

einen Wirkungsgrad von bis zu 98 % nachweisen.<br />

Unterstützungsfunktionen, Elektroproportionalventile für<br />

Hubwerkfunktionen und offene Kreislaufpumpen für die<br />

Hydraulik-Hauptversorgung sind ebenfalls wichtige Anwendungsbereiche.<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


Andreas Kling<br />

Wie ist Danfoss im Bereich der Agrartechnik positioniert? An welchen Innovationen<br />

arbeiten Sie?<br />

Die Agrartechnik ist ein Frühanwender solcher Technologien<br />

wie IoT, autonomer Fahrzeugbetrieb und Präzisionssysteme.<br />

In all diesen Bereichen erbringt Danfoss Spitzenleistungen,<br />

insbesondere bei Steer-by-Wire-Technologien, Autonomie<br />

und automatischen Steuerungen. Unsere PVG-<br />

Technologie für Elektroproportionalventile zur Hubwerksregelung<br />

bietet uns ebenfalls eine gute Marktposition. Wir<br />

bieten Lösungen für die Hydraulik, Fluidübertragung und<br />

Elektrik sowie elektronische Steuerungen. Wir können also<br />

alle Komponenten zur Schaffung eines kompletten Teilsystems<br />

liefern. Unser Ziel besteht darin, innovative Lösungen<br />

für die Zukunft der Landwirtschaft zu entwickeln. Derzeit<br />

konzentrieren wir uns auf erhöhte Energieeffizienz und<br />

intelligente, vernetzte Produkte, unter anderem auf Telematik,<br />

intelligente Pumpen und eine Zustandsüberwachung<br />

unserer Hydrauliksysteme. Die Dekarbonisierung<br />

wird eine große Rolle bei der Konzeption von Maschinen<br />

für die Zukunft spielen. Gemeinsam mit unseren Kunden<br />

wollen wir effiziente und umweltfreundliche Maschinen<br />

wie möglich bauen.<br />

Lassen Sie uns ein wenig in die Zukunft blicken: Was werden die Produkte von Danfoss im Jahre 2033,<br />

einhundert Jahre nach Gründung des Unternehmens, leisten können?<br />

Im Einklang mit den allgemeinen ESG-Zielen von Danfoss<br />

streben wir an, dass unsere Produkte so globale Megatrends<br />

wie Lebensmittel- und Wasserversorgung, Bevölkerungswachstum,<br />

Urbanisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung<br />

adressieren. Wir wollen auch unseren Kunden<br />

dabei helfen, diese Herausforderungen zu meistern. Die<br />

Danfoss-Produkte werden auch künftig die Effizienz von<br />

Maschinen steigern und dabei gleichzeitig eine ausgezeichnete<br />

Langlebigkeit bieten. Wir glauben, dass unsere Produktlinien<br />

unsere Kunden in zehn Jahren dabei unterstützen<br />

werden, Maschinen mit erhöhter Sicherheit und Nachhaltigkeit<br />

zu bauen, und so letztlich zum Wohl unseres<br />

Planeten beitragen werden.<br />

www.danfoss.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> <strong>11</strong>


VDMA: BILDUNGSFONDS<br />

NACHWUCHSENTWICKLUNG<br />

VDMA INTENSIVIERT FÖRDERUNG<br />

VON LEHRE UND FORSCHUNG<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Der Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA ruft<br />

einen Bildungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> ins Leben. Ziel<br />

ist vor allem die Unterstützung und Förderung<br />

der fluidtechnischen Lehre und Forschung. Der<br />

Fokus soll dabei vor allem auf Verbesserung der<br />

Lehre und Kooperationen liegen. Vor dem<br />

Hintergrund des Fachkräftemangels sieht der<br />

Fachverband darin auch ein wichtiges<br />

Unterfangen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />

der <strong>Fluidtechnik</strong> in Deutschland.<br />

Die Diskussion um den Fachkräftemangel wird immer<br />

lauter und es bleibt immer öfter nicht nur bei der Diskussion,<br />

sondern Unternehmen fehlen tatsächlich wertvolle<br />

Mitarbeiter. Das betrifft nicht nur Unternehmen,<br />

sondern ganze Branchen.<br />

Die Gründe dafür sind bekannt: Die Bevölkerungspyramide verliert<br />

ihr Fundament und wird zur Säule. Die Zahl der Schulabgänger,<br />

Auszubildenden und der Absolventen sinkt um bis zu 10 Prozent,<br />

gleichzeitig gehen die geburtenstarken Jahrgänge aus den<br />

60er Jahren nach und nach in den Ruhestand. Im MINT-Bereich<br />

fehlen im Jahr <strong>2023</strong> über 300.000 Fachkräfte, davon im Bereich<br />

Maschinen- und Fahrzeugtechnik 56.600, wie eine Studie des Instituts<br />

der deutschen Wirtschaft (IW Köln) in diesem Jahr zeigt.<br />

Die <strong>Fluidtechnik</strong> ist hier besonders betroffen, da die Branche<br />

mit anderen Antriebstechnologien konkurriert und sie eine<br />

hochspezialisierte Technologie ist, der oft zu Unrecht der Ruf anhaftet,<br />

kompliziert zu sein. Folglich wird sie allzuoft nicht als<br />

bestgeeignete technologische Lösung im Lösungsraum erkannt.<br />

Der Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA hat daher beschlossen,<br />

einen sog. Bildungsfonds ins Leben zu rufen.<br />

Der Vorsitzende des VDMA-Fachverbands <strong>Fluidtechnik</strong>, Dr.<br />

Steffen Haack (Bosch Rexroth) führt dazu aus: „Wenn wir unsere<br />

führende Position erhalten und unsere Kunden der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

auch in Zukunft begeistern wollen, benötigen wir bestens ausgebildeten<br />

Nachwuchs und Exzellenz in Forschung und Lehre.“<br />

<strong>12</strong> <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


VDMA: BILDUNGSFONDS<br />

Der VDMA-Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> und seine Mitglieder wollen<br />

die Hochschulen und Universitäten (im Folgenden nur Hochschulen<br />

genannt) mit Wissen, Erfahrungen aber auch Investitionsmitteln<br />

für eine bestmögliche Lehre unterstützen. Ziel des<br />

Bildungsfonds ist es, Kooperationen zwischen Industrie und<br />

Hochschulen zu fördern, die Lehre zu unterstützen und dafür<br />

auch Material, z. B. in Form von Unterlagen oder (Labor-)Geräten,<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

BESSERE BEDINGUNGEN FÜR DIE LEHRE<br />

Dem Konzept des Bildungsfonds ging eine Analyse der aktuellen<br />

Situation an deutschen Hochschulen und Universitäten durch<br />

den VDMA voraus. Es stellte sich heraus, dass nur noch an ca. 80<br />

Hochschulen fluidtechnische Inhalte gelehrt werden. Diese<br />

Lehrinhalte sowie die Laborausstattung und die Exponate sind<br />

DER BILDUNGSFONDS IST EIN<br />

WICHTIGER BAUSTEIN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT DER FLUIDTECHNIK<br />

allerdings zum Teil veraltet. Darüber hinaus ist zu beobachten,<br />

dass die <strong>Fluidtechnik</strong> zugunsten anderer Inhalte aus den Lehrplänen<br />

verdrängt wird. Im Wettbewerb mit trendigen Studienfächern<br />

und Technologien wie Drohnen, Augmented Reality oder<br />

Künstliche Intelligenz zieht die <strong>Fluidtechnik</strong> oft den Kürzeren.<br />

„Hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Im Wettbewerb der<br />

Fächer wählen weniger Studierende hydraulische und pneumatische<br />

Themen, wodurch es weniger Anreize und folglich weniger<br />

Angebote seitens der Professoren gibt. So schwindet das fluidtechnische<br />

Wissen an den Hochschulen und auch in unseren<br />

Kundenbranchen.“, sagte Dr. Christian Geis, stellvertretender Geschäftsführer<br />

VDMA <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Dieser Schwund ist allerdings einseitig: auf der Ausbildungsseite,<br />

in den Unternehmen und Betrieben verlieren Hydraulik<br />

und Pneumatik nicht an Bedeutung. Aus dieser Analyse ergab<br />

sich für den Fachverband daher ein Handlungsbedarf explizit für<br />

die Hochschulen und Universitäten.<br />

DREI SCHWERPUNKTE IDENTIFIZIERT<br />

Die Aktivitäten des Bildungsfonds sollen sich zu Beginn auf drei<br />

Schwerpunkte fokussieren: Kooperation, Inhalte und Material/<br />

Ausstattung.<br />

So wird Bedarf für Forschungsnetzwerke und hochschulübergreifende<br />

Kooperationen gesehen aber auch Bedarf für die Kooperation<br />

von Hochschulen mit der Industrie. Nicht alle Hochschulen<br />

sind bekannt und viele Potenziale und Synergien werden<br />

nicht gehoben und thematisch passende Projekte nicht realisiert.<br />

Zudem werden durch eine bessere Kooperation von Wissenschaft<br />

und Industrie mehr und zielgerichtetere Exkursionen, studentische<br />

Arbeiten, Praktika, etc. ermöglicht. Geeignete Experten, die<br />

sich grundsätzlich vorstellen können, als Experten oder Mentoren<br />

aktiv zu werden, werden mit den Hochschulen vernetzt.<br />

„Wir wollen darauf hinarbeiten, dass mehr Gastdozenten in die<br />

Vorlesungen eingebunden werden und die Studierenden attraktive<br />

Exkursionen, externe studentische Arbeiten und Praktika angeboten<br />

bekommen“, erläutert Christian Geis.<br />

Wichtig sind aber auch konsolidierte und praxisnahe Lehrinhalte<br />

und eine aktuelle Ausstattung der Labore. Für die Lehre sollen<br />

industriegetriebene Lastenhefte erstellt sowie modulares und<br />

Kooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen sollen stärker<br />

gefördert werden; hier im Bild die Übergabe eines Prüfstands durch<br />

Hawe Hydraulik an die Universität München<br />

praxisnahes Lehrmaterial bereitgestellt werden, das von Instituten<br />

und Lehrbeauftragen genutzt werden kann. Die Aufmerksamkeit<br />

für die <strong>Fluidtechnik</strong> soll zudem durch Werbung, Aktionen<br />

und ggf. auch die Verleihung von Awards für studentische oder<br />

wissenschaftliche Arbeiten erhöht werden.<br />

In der Anforderungsanalyse wurde auch festgestellt, dass<br />

Hochschulen teils mit veraltetem Material arbeiten müssen. Die<br />

Industrie wird die Hochschulen mit Exponaten und Sachspenden<br />

unterstützen. Die Akquise von Labortechnik oder Demonstratoren<br />

sowie die Anschaffung von Hydraulik- und Pneumatiktrainern<br />

sind ebenfalls denkbar.<br />

BETEILIGUNG DER VDMA-MITGLIEDER<br />

Die Gelder dafür wird der Bildungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> über freiwillige<br />

jährliche Zusatzbeiträge und Spenden erwirtschaften.<br />

Formal wird er als Förderkreis innerhalb des Fachverbands <strong>Fluidtechnik</strong><br />

laufen. Es ist ein jährliches Netzwerktreffen mit Vorträgen,<br />

Rechenschaftsbericht und dem direkten Austausch zwischen<br />

Industrie und Hochschulen vorgesehen, um inhaltlich die<br />

Leitplanken zu setzen und die Situation der fluidtechnischen<br />

Lehre und Forschung sukzessive verbessern zu können.<br />

Hartmut Rauen, Geschäftsführer VDMA <strong>Fluidtechnik</strong> hebt die<br />

Bedeutung des Bildungsfonds für die Branche hervor: „Der Bildungsfonds<br />

ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

in Deutschland. Ein Baustein zudem, der unsere Aktivitäten<br />

in Deutschland und Europa ergänzt. So werden wir auch die<br />

europäische Science Community in einen engeren nachhaltigen<br />

Industrial-Science-Dialogue führen. Kickoff wird das nächste IFK<br />

in Dresden.“<br />

Die Mitgliedsfirmen sehen das Thema ebenso wichtig: Schon in<br />

der ersten Phase haben fast 40 Unternehmen – darunter alle Mitglieder<br />

des Vorstands und weitere namhafte Unternehmen der<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> – ihre inhaltliche und finanzielle Unterstützung zugesagt<br />

und bringen dafür ca. 260.000 € pro Jahr auf.<br />

Bilder: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com, Hawe<br />

www.vdma.org<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 13


SZENE<br />

14. IFK: FLUID POWER – SUSTAINABLE PRODUCTIVITY<br />

Das 14. Internationales<br />

Fluidtechnisches Kolloquium<br />

(14. IFK 2024) findet vom 19.<br />

bis 21. März 2024 in Dresden<br />

statt und ist eine der weltweit<br />

bedeutendsten Tagungen im<br />

Bereich der fluid-mechatronischen<br />

Antriebs-, Steuerungs- und Regelungstechnik. Das 14. IFK<br />

wird vom Institut für Mechatronischen Maschinenbau, Professur<br />

für Fluid-Mechatronische Systemtechnik der TU Dresden,<br />

unter Leitung von Herrn Prof. Jürgen Weber, veranstaltet.<br />

Das IFK bietet Herstellern, Anwendern und Wissenschaftlern<br />

der Branche eine gemeinsame Plattform zur Präsentation und<br />

Diskussion von Trends und Innovationen. Das Motto des 14. IFK<br />

lautet „Fluid Power: Sustainable Productivity“, womit sich die<br />

Tagung einer der zentralen Herausforderungen der heutigen<br />

Gesellschaft stellt: Nachhaltige und umweltfreundliche<br />

Technologie ohne Performanceverlust. Aufgegriffen werden die<br />

Themen fluidtechnische Komponenten und Systeme, Design<br />

und Control, Mobile Anwendungen, Stationäre Anwendungen,<br />

Pneumatik & Robotik, Fluide und Tribologie, Energiemanagement<br />

und neue und spezielle Anwendungen. Selbstverständlich<br />

nehmen auch die Themen Digitalisierung, Konnektivität und<br />

Kommunikation einen großen<br />

Raum ein – sind sie doch<br />

gewissermaßen die Enabler der<br />

Produktivität und auch der<br />

Transformation, der sich die<br />

Branche stellen muss.<br />

Am ersten Tag der Veranstaltung<br />

widmet sich das Symposium vor allem grundlagenfokussierten<br />

Beiträgen. Außerdem ist geplant, an diesem Symposiumstag<br />

erstmals in Zusammenarbeit mit dem europäischen<br />

Branchenkomitee CETOP, den “European Science-Industry-Dialogue“<br />

zu veranstalten. Dazu sollen alle europäischen Hochschulen<br />

und Universitäten eingeladen werden. Ziel ist es, die<br />

Netzwerke auszubauen und Aktivitäten zu diskutieren und zu<br />

starten, um die Hydraulik- und Pneumatiklehre sowie grenzüberschreitenden<br />

Austausch und Kooperation zu stärken.<br />

Die beiden folgenden Konferenztage bieten einen umfassenden<br />

anwendungs- und technologieorientierten Überblick über den<br />

neuesten Stand der <strong>Fluidtechnik</strong>. Eine begleitende Fachausstellung<br />

bietet die Möglichkeit, sich direkt über Produkte zu<br />

informieren und mit Herstellern, Forschern und Anwendern von<br />

morgen zu vernetzen.<br />

www.ifk-dresden.de<br />

CALL FOR PAPERS: 13. KOLLOQUIUM<br />

MOBILHYDRAULIK<br />

PREISTRÄGER DER SYSTEMS & COMPONENTS<br />

TROPHY<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Das 13. Kolloquium<br />

Mobilhydraulik findet<br />

vom 8. bis 9. Oktober<br />

2024 in Karlsruhe<br />

statt und wird vom<br />

Teilinstitut Mobile<br />

Arbeitsmaschinen am<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie, KIT,<br />

unter Leitung von<br />

Herrn Prof. Marcus<br />

Geimer, veranstaltet.<br />

Auf dem Kolloquium werden die neuesten Konzepte, Lösungen<br />

und Entwicklungen rund um den Bereich Mobilhydraulik<br />

präsentiert, diskutiert und vorgeführt. Die Veranstaltung<br />

genießt in Fachkreisen seit 1996 einen besonderen Stellenwert,<br />

da in Vorträgen über vor Ort ausgestellte Demonstratoren<br />

umgesetzte Lösungen präsentiert werden. Die theoretischen<br />

Inhalte der Vorträge sind so am Praxisobjekt greifbar.<br />

Als Themenschwerpunkte sind unter anderem vorgesehen:<br />

Arbeitshydraulik, Hydraulische Fahrantriebskonzepte, Konzepte<br />

der Steuerungs- und Regelungstechnik, Elektrifizierung und<br />

Energieeffizienz in mobilhydraulischen Systemen, Simulation,<br />

Condition Monitoring, Predictive Maintenance und Digitalisierung,<br />

Vernetzung und Kommunikation in der Mobilhydraulik.<br />

Das Kolloquium dient dem Erfahrungsaustausch zwischen<br />

Industrie und Forschung. Unkonventionelle und kreative<br />

Beiträge sind daher ausdrücklich erwünscht.<br />

Interessierte, die einen Beitrag zum 13. Kolloquium Mobilhydraulik<br />

stellen möchten, sind dazu eingeladen, eine aussagekräftige<br />

Kurzfassung einzureichen. Die Redezeit beträgt 25 Minuten<br />

zzgl. 10 Minuten Diskussion und separate Ausstellung/<br />

Vorführung des Demonstrationsobjekts. Die Tagungssprache ist<br />

Deutsch, englische Beiträge sind ausdrücklich willkommen. Die<br />

Kurzfassungen können bis zum 31.01.2024 als PDF an folgende<br />

E-Mail-Adresse gesendet werden: mhk@fast.kit.edu<br />

www.kit.edu<br />

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat die<br />

Gewinner der „Systems & Components Trophy – Engineers’<br />

Choice“ für Komponenten und Systeme bekannt gegeben, die in<br />

diesem Jahr zum dritten Mal verliehen wird. Die Gewinner der<br />

Trophy wurden von den Entwicklungsingenieurinnen und<br />

-ingenieuren der auf der Agritechnica ausstellenden Landmaschinenhersteller<br />

gewählt. Zuvor hatte eine Expertenjury unter<br />

Leitung von Prof. Dr.-Ing. Till Meinel, Professor für Bau- und<br />

Landmaschinentechnik<br />

an der TH Köln,<br />

DLG-Vizepräsident und<br />

Vorsitzender des<br />

DLG-Testzentrums Technik<br />

und Betriebsmittel,<br />

eine Shortlist von 21<br />

nominierten Innovationen erstellt. Die Preisverleihung der<br />

Gewinner findet am <strong>12</strong>. November <strong>2023</strong> statt.<br />

Die Gewinner sind:<br />

Die AGCbox von Agreenculture ist das erste GNSS-basierte<br />

System, das die Maschine genau lokalisiert und erkennt, wenn<br />

sie ihren Arbeitsbereich verlässt. Mit dieser Safencing-Funktion<br />

macht die AGCbox die Roboter wirklich autonom und überwindet<br />

damit die bisherigen Überwachungsmethoden.<br />

Mit dem E.D.I. (Electronic Data Interchange) Driveshaft von<br />

Bondioli & Pavesi erhalten Landwirte auf dem Armaturenbrett<br />

des Traktors Echtzeitinformationen über den Zustand der<br />

Zapfwelle, die vom Gerät aufgenommene Leistung und die<br />

vorausschauende Wartung.<br />

Die pneumatischen Flusto-Ventile der Zunhammer GmbH mit<br />

ihrem völlig neuartigen Aufbau sind für eine schnellere und<br />

unkompliziertere Unterbrechung des Gülleflusses zu den<br />

Ausläufen in einem vollautomatischen Prozess konzipiert, ohne<br />

den Güllefluss im geöffneten Zustand zu stören. Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Ventilen befinden sich keine störenden<br />

Bauteile im Inneren. Stattdessen kann ein separater elastischer<br />

schwarzer Gülleschlauch pneumatisch komprimiert werden.<br />

www.dlg.org<br />

14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


DREI VIERTEL ALLER BAGGER SIND GELB<br />

Die meisten<br />

Hersteller färben<br />

ihre Baumaschinen<br />

Gelb. Die<br />

Gründe reichen<br />

von Sicherheitsbedenken<br />

über<br />

historische<br />

Entwicklungen<br />

bis hin zu<br />

kulturellen und psychologischen Assoziationen. Das Industrieauktionshaus<br />

Suplex hat den Yellow Table der KHL Group<br />

analysiert und auf Farben geschaut. Im Yellow Table sind die<br />

Verkäufe der 50 größten Baumaschinenhersteller gelistet. Und<br />

es stellt sich heraus: 2022 waren 76,2 % der verkauften Bagger<br />

gelb, gefolgt von Orange/Rot mit <strong>11</strong>,9 % und Weiß oder Grau<br />

mit 6,2 %. Auch auf dem Gebrauchtwarenmarkt spiegelt sich<br />

das wider: Bei Surplex waren im Jahr 2022 71 % der verkauften,<br />

gebrauchten Bagger renommierter Hersteller gelb.<br />

www.suplex.com<br />

DOPPELTE HYDRAULIK-FACHEXPERTISE<br />

Seit April <strong>2023</strong> ist<br />

Simon Herber, Gesellschafter<br />

der Herber<br />

GmbH mit Sitz in<br />

Reiskirchen, der neue<br />

Geschäftsführer der TSD<br />

Industrie-Hydraulik<br />

GmbH. Ein Zusammenschluss<br />

mit gebündelter<br />

Fachexpertise, wobei<br />

beide Firmen ihre Namen und Standorte behalten. Besonders<br />

vorteilhaft für die jeweiligen Kundenstämme der Unternehmen<br />

ist das sich ergänzende Produkt-Portfolio. Die Herber GmbH ist<br />

als Hydraulikunternehmen besonders für die Konfektionierung<br />

von Hydraulikschlauchleitungen bekannt. TSD Industrie-Hydraulik<br />

ist spezialisiert auf die Herstellung von Metallwellschläuchen<br />

und die Konfektionierung von Teflonschlauchleitungen.<br />

www.herber-gmbh.de<br />

3-MILLIONSTE INNENZAHNRADPUMPE<br />

Bei der Eckerle Technologies<br />

GmbH in Malsch,<br />

führender Anbieter von<br />

spaltkompensierten<br />

Innenzahnradpumpen,<br />

gab es einen Grund zu<br />

feiern. Seit Wiederbeginn<br />

der Serienfertigung im<br />

Jahr 2000 sind mittlerweile<br />

drei Millionen<br />

Pumpen produziert worden. Eine Stückzahl auf die die gesamte<br />

Belegschaft stolz ist. Eckerle Innenzahnradpumpen werden in<br />

vielfältigen Anwendungen der Industrie- und Mobilhydraulik<br />

eingesetzt. Sie zeichnen sich durch sehr gute Wirkungsgrade,<br />

lange Lebensdauer und angenehmes Geräuschverhalten aus.<br />

Bei Verwendung in drehzahlgeregelten Systemen leisten sie<br />

einen hohen Beitrag zur Energieeinsparung in der Hydraulik.<br />

Neue 4-Quadranten-Lösungen setzen diesen Weg zu mehr<br />

Nachhaltigkeit konsequent fort.<br />

www.eckerle.com<br />

An der Fakultät Maschinenwesen ist zum 1. April 2025 am Institut für Mechatronischen Maschinenbau die<br />

Professur (W3)<br />

für Fluid-Mechatronische Systemtechnik (Fluidtronik)<br />

zu besetzen.<br />

Wir suchen eine wissenschaftlich ausgewiesene Persönlichkeit (m/w/d), die in der Lage ist, das Fachgebiet<br />

der fluid-mechatronischen Systemtechnik und angrenzende Themen in Forschung und Lehre mit Engagement zu<br />

vertreten und die international etablierte Professur mit mehr als 30 Mitarbeiter:innen sowie einer umfangreichen<br />

Laborausstattung erfolgreich weiterzuführen.<br />

Ihre Lehrverpflichtungen beinhalten Lehrveranstaltungen zu:<br />

Grundlagen der Hydraulik und Pneumatik<br />

mit Bauelementen und Grundstrukturen der Hydraulik und Pneumatik, hydraulischer und pneumatischer Schaltungstechnik<br />

sowie den Druckflüssigkeiten und Dichtelementen für hydraulische Systeme<br />

Fluid-mechatronischen Antrieben und Steuerungen<br />

für mobile Arbeitsmaschinen mit Ausrüstungs- und Fahrantriebssystemen, einschließlich teil- und vollautomatischer<br />

Systeme sowie Fahrerassistenz-Systeme; für Be- und Verarbeitungsmaschinen aus den Gebieten<br />

umformender und spanender Werkzeugmaschinen sowie der Verarbeitungs- und Verpackungstechnik; für<br />

Luft- und Raumfahrtsysteme.<br />

Diese sind im Rahmen zeitgemäßer Lehrformate und -konzepte (auch in digitaler Form) für internationale Studiengänge<br />

in deutscher und englischer Sprache anzubieten. Ihre Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen<br />

Selbstverwaltung sowie nationalen und internationalen Forschungsnetzwerken, einschließlich der Initiierung von<br />

Forschungsprojekten, setzen wir voraus.<br />

Den Schwerpunkt Ihrer sowohl grundlagen- als auch anwendungsorientierten Forschungstätigkeit erwarten wir<br />

in mindestens einem oder zwei der folgenden Gebiete:<br />

Ganzheitliche Entwicklung fluid-mechatronischer Antriebs- und Steuerungssysteme<br />

insbesondere in den Applikationsbereichen mobile Arbeitsmaschinen, Be- und Verarbeitungsmaschinen sowie<br />

Luft- und Raumfahrt; funktionelle Strukturierung und Gestaltung; mit ihren konstruktiven Komponenten nach<br />

unternehmenswirtschaftlichen Kriterien und Wirkungen; Berücksichtigung alternativer Druckübertragungsmedien;<br />

Einbeziehung aller Produkt-Lebensphasen und in den Entwicklungsprozess<br />

Technologieintegration und Digitalisierung<br />

von <strong>Fluidtechnik</strong> (Hydraulik/Pneumatik) und elektrischen Antriebskomponenten, Steuer- und Leistungselektronik,<br />

Mechanik, Stellaktorik und innovativer Sensorik; Hybridisierung von Antriebssystemen; Monitoring/<br />

Diagnose und Error-Management; intelligente Vernetzung in Kommunikationsnetzwerken und Clouddiensten<br />

Methoden, Software-Tools sowie experimentelle Analyseverfahren<br />

für die Entwicklungs- und Nutzungsprozesse virtueller fluid-mechatronischer Systeme; Abbildung, Bewertung<br />

und Optimierung der funktions- und sicherheitsrelevanten Eigenschaften; wissenschaftliche Validierung.<br />

Wir erwarten national und international nachweisbare Forschungsarbeiten sowie einschlägige, herausragende<br />

Publikationen zu den aufgeführten Themenschwerpunkten. Eine enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen<br />

Partnern aus Wissenschaft und Industrie sowie eine gute Vernetzung in Industrie und Gremien sind<br />

sehr erwünscht. Darüber hinaus sollten Sie langjährige Praxiserfahrung in technisch geprägten, leitenden Unternehmensfunktionen<br />

sowie einschlägige Lehrerfahrungen in den oben genannten Fachgebieten mitbringen. Die<br />

Berufungsvoraussetzungen richten sich nach § 59 SächsHSG. Den vollständigen Ausschreibungstext finden Sie<br />

unter: https://tu-dresden.de/stellenausschreibung/10804.<br />

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BEDIENELEMENTE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

LENKJOYSTICK<br />

IN ZUKUNFT<br />

OHNE LENKRAD<br />

Neuinterpretation<br />

des Klassikers:<br />

Steuergeräte ST2020<br />

mit Funktionstasten,<br />

integriertem<br />

Mini-Stick oben und<br />

Daumenrad


BEDIENELEMENTE<br />

Zum umfangreichen FSG-Produktportfolio<br />

gehören neben präziser Sensorik auch<br />

Bedienelemente für Maschinen und Fahrzeuge.<br />

Hier reicht die Bandbreite von Fußpedalen über<br />

Fahrhebel bis hin zu Joysticks. Sie kommen in<br />

praktisch allen Industriebranchen zum Einsatz,<br />

in Schienenfahrzeugen wie auch in Schiffen, in<br />

Baumaschinen und -fahrzeugen. Auch im Bereich<br />

Agrartechnik bieten sich vielfältige<br />

Möglichkeiten: etwa mit dem Lenkjoystick<br />

LPR-2515, der Herstellern von Agrarfahrzeugen<br />

neue Freiräume eröffnet.<br />

01 Der Lenkjoystick<br />

LPR-2515 kann das<br />

klassische Lenkrad<br />

ersetzen und eröffnet<br />

damit Fahrzeugkonstrukteuren<br />

neue<br />

Möglichkeiten<br />

DER LENKJOYSTICK ERWEITERT<br />

DIE MÖGLICHKEITEN DER<br />

FAHRZEUG-KONSTRUKTEURE<br />

Entwicklungen von FSG finden weltweit in zahlreichen verschiedenen<br />

Industriebranchen Anwendung. Einzelne Produkte<br />

haben dabei immer wieder Maßstäbe gesetzt – so<br />

wie die Seilzugsensoren der Serie SL3000 Premium oder<br />

das robuste Potentiometer PW70, das millionenfach und seit<br />

Jahrzehnten praktisch unverändert im Fahrschalter von Schienenfahrzeugen<br />

im Einsatz ist. Auch im Bereich der Handsteueroder<br />

Vorsteuergeber, umgangssprachlich Joysticks genannt,<br />

setzen Entwicklungen von FSG immer wieder Impulse, sowohl<br />

mit Blick auf Funktionalität als auch auf Ergonomie.<br />

Bediengeräte wie Joysticks sind z. B. in modernen Baumaschinen<br />

kaum mehr wegzudenken, sie übernehmen eine Vielzahl<br />

verschiedener Funktionen. Ihr größter Vorteil: Mit nur einem<br />

Eingabegerät kann eine theoretisch beliebige Anzahl von Aktionen<br />

ausgeführt werden. Neben den eigentlichen Steuerbewegungen<br />

des Hebels kann der Joystick mit weiteren Funktionstasten<br />

bestückt werden. „Wie viele das sind und welche Aktionen sie<br />

auslösen – das entscheidet in der Regel der Anwender, der das für<br />

seine Zwecke passende Gerät bei FSG ordert und sehr oft auch<br />

gemeinsam mit den Experten dort entwickelt“, so Thomas Neumann,<br />

Konstrukteur.<br />

Von großem Vorteil ist die für FSG typische hohe Fertigungstiefe:<br />

Nahezu alles, was in der Entwicklung entsteht, kann in der eigenen<br />

Produktion auch hergestellt werden. Auf diese Weise ist FSG weitgehend<br />

unabhängig von Lieferketten, die in der Industrie in den<br />

letzten Jahren immer wieder für Verzögerungen gesorgt haben.<br />

JOYSTICKS ALS ERSATZ FÜR DAS LENKRAD<br />

Interessant ist der Trend zum Lenkjoystick, der das gewohnte,<br />

klassische Lenkrad ersetzt. Beim Prinzip Steer-by-wire werden<br />

Steuerbefehle elektrisch vom Bediengerät an sogenannte Aktoren<br />

oder auch Aktuatoren weitergeleitet – elektromechanische Antriebe,<br />

die die Lenkbewegungen ausführen. Eine durchgehende<br />

mechanische Verbindung vom Eingabegerät zur gelenkten Achse<br />

besteht nicht.<br />

„Schon seit einigen Jahren kommt der von FSG entwickelte und<br />

patentierte Lenkjoystick LPR-2515 bereits bei Baumaschinen<br />

zum Einsatz. Hier erhalten wir ausschließlich positive Rückmeldungen“,<br />

berichtet Christian Schulz, Geschäftsleitung FSG. „Im<br />

Vergleich zu der raumgreifenden Variante des Lenkrads und der<br />

damit verbundenen Lenksäule besitzt ein kompakter Lenkjoystick<br />

bestechende Vorteile, von denen auch Fahrzeughersteller<br />

anderer Branchen profitieren, beispielsweise in der Agrartechnik<br />

oder in der Forstwirtschaft.“<br />

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BEDIENELEMENTE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

Der Verzicht auf eine Lenksäule verbessert die Sicht in Fahrtrichtung<br />

– ein wichtiger Punkt bei Erntemaschinen, wo Fahrzeugführer<br />

den sogenannten Erntevorsatz so gut wie möglich im Blick behalten<br />

müssen. Ohne Lenkrad gewinnt man wertvollen Platz in der<br />

Fahrerkabine für andere Komponenten oder Instrumente bzw.<br />

Displays. Auch kann der Fahrersitz drehbar ausgelegt werden, etwa<br />

für Arbeiten, die einen Wechsel der Blickachse erfordern:<br />

Selbst dann bleibt das Fahrzeug weiterhin lenkbar, denn der in<br />

die Armlehne des Sitzes integrierte Lenkjoystick schwingt mit –<br />

anders als eine starre, fest montierte Lenksäule.<br />

Nicht zuletzt verbessert ein Lenkjoystick die Ergonomie signifikant,<br />

und die Arbeitsbelastung sinkt: Häufige Lenkbewegungen,<br />

wie sie z. B. bei Umschlagarbeiten im Y-Zyklus der Fall sind, lassen<br />

sich per Joystick mit sehr wenigen Bewegungen einer Hand spielend<br />

leicht steuern. Die Sitzhaltung bleibt entspannt, das Steuern<br />

des Fahrzeugs ist spürbar einfacher und ermüdungsfreier.<br />

STRASSENZULASSUNG – AUFWÄNDIG,<br />

ABER MACHBAR<br />

02 Der in den<br />

Fahrzeugsitz integrierte<br />

Lenkjoystick ist proportional<br />

zur Lenkachsstellung des<br />

Fahrzeugs positioniert; die<br />

ergonomisch günstige<br />

Gestaltung ermöglicht<br />

volle Lenkausschläge ohne<br />

großen Kraftaufwand<br />

Völlig auf ein Lenkrad zu verzichten – das ist schon heute vor allem<br />

bei Sonderfahrzeugen der Fall, die nicht am öffentlichen<br />

Straßenverkehr teilnehmen. Sie werden ausschließlich auf eingezäunten<br />

Firmengeländen und Baustellen, auf Arealen wie einer<br />

Kiesgrube oder auf land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

betrieben. Allerdings ist die Straßenzulassung für ein allein per<br />

Joystick gelenktes Fahrzeug durchaus realisierbar, wenn auch an<br />

hohe Bedingungen geknüpft. Hier will der Gesetzgeber vor allem<br />

sicherstellen, dass ein Fahrzeug auch bei einem technischen<br />

Defekt des Lenksystems weiterhin steuerbar bleibt. Redundante<br />

Systeme sind hier eine Lösung, um die geforderte Ausfallsicherheit<br />

zu erreichen. Ein Hersteller für Baumaschinen plant bereits,<br />

für den Lenkjoystick LPR-2515 mittelfristig die Straßenzulassung<br />

umzusetzen.<br />

RÜCKMELDUNG DYNAMISCH ABGESTIMMT<br />

Da ein Lenkjoystick nicht mechanisch mit der gelenkten Achse<br />

verbunden ist, koppelt ihn das auch ab von haptischen Rückmeldungen.<br />

Diese sind aber wichtig, etwa um zu spüren, wie weit der<br />

EIN FEEDBACKSYSTEM<br />

SORGT FÜR DIE HAPTISCHEN<br />

RÜCKMELDUNGEN<br />

aktuelle Lenkausschlag ist. Beim LPR-2515 löst ein ausgeklügeltes<br />

Feedbacksystem diese Problematik: Motorische Verstelleinheiten<br />

erzeugen deutlich spürbare Impulse und übertragen sie<br />

an den Griff. Auf diese Weise erhält der Fahrer auch die exakte<br />

Rückmeldung der Lenkposition.<br />

Doch die Möglichkeiten des von FSG entwickelten und patentierten<br />

Feedback-Systems reichen darüber hinaus: Ebenso innovativ<br />

wie zukunftsweisend ist, dass sich für den FSG-Joystick ver-<br />

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BEDIENELEMENTE<br />

03 Ohne Lenkrad und<br />

Lenksäule ist der Fahrersitz<br />

frei drehbar, der in die<br />

Sitzlehne integrierte<br />

Lenkjoystick dreht sich mit<br />

– die Blickachse des Fahrers<br />

ist auf den Arbeitsbereich<br />

ausgerichtet, das Fahrzeug<br />

bleibt steuerbar<br />

04 Durch den Verzicht<br />

auf die klassische Lenksäule<br />

mit Lenkrad verbessern sich<br />

die Sichtverhältnisse und<br />

auch die Ergonomie erheblich,<br />

der in die Sitzlehne<br />

integrierte Lenkjoystick<br />

gewährleistet eine<br />

sichere Navigation<br />

schiedene Steuerprofile einrichten lassen, voreingestellt von FSG<br />

oder individuell angepasst durch den Fahrzeughersteller selbst.<br />

In kleinen, leichten Fahrzeugen übermittelt das Gerät entsprechend<br />

weniger starke Rückmeldungen als in schweren Fahrzeugen<br />

oder Landmaschinen. Möglich sind auch dynamische Profile,<br />

die für dasselbe Fahrzeug je nach Zuladung und Achsbelastung<br />

reagieren und ein unterschiedlich starkes Feedback an den<br />

Joystickgriff leiten. So wertvoll das System ist, bleibt eine eventuelle<br />

Fehlfunktion dennoch unkritisch: Sollte die Feedback-Einheit<br />

des LPR-2515 ausfallen, bleibt die Lenkfähigkeit des Fahrzeugs<br />

auch ohne sie komplett erhalten.<br />

BEWÄHRT IM HARTEN ARBEITSEINSATZ –<br />

VIELLEICHT AUCH PREISWÜRDIG?<br />

In der Praxis hat sich der Lenkjoystick LPR-2515 bestens unter<br />

den herausfordernden Bedingungen im Baustelleneinsatz bewährt,<br />

hier vor allem als Bediengerät bei knickgelenkten Radladern.<br />

Schon beim Testbetrieb hat sich gezeigt, dass die Umgewöhnungszeit<br />

von Lenkrad zu Lenkjoystick sehr kurz ist: Die<br />

Bedienung per Joystick ist intuitiv und sehr schnell erlernbar.<br />

Die bisherigen Erfahrungen sind so positiv, dass sich FSG mit<br />

dem Lenkjoystick an der Systems & Components Trophy <strong>2023</strong> beworben<br />

hat. In diesem von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

(DLG) initiierten Wettbewerb zeichnet eine internationale<br />

Jury aus Entwicklungsingenieuren herausragende Innovationen<br />

aus, die auf der Fachmesse Agritechnica ausgestellt werden.<br />

Mit dem LPR-2515 hat FSG ein ebensolches Produkt entwickelt:<br />

Es hat das Potenzial, in seiner Klasse neue Standards zu setzen,<br />

und FSG ist zuversichtlich, bei dem renommierten Wettbewerb<br />

mit seinem Lenkjoystick eine Top-Platzierung zu erreichen.<br />

Ob das klassische Lenkrad bald wirklich ausgedient hat, ist<br />

noch nicht sicher. In speziellen Anwendungsfällen kann ein<br />

Lenkjoystick wie der LPR-2515 eine ausgezeichnete Alternative<br />

sein, ganz sicher aber eine leistungsstarke Ergänzung. In jedem<br />

Fall erweitert der Lenkjoystick von FSG die Möglichkeiten, die<br />

Konstrukteuren von Fahrzeugen zur Verfügung stehen, um das<br />

Thema Ergonomie am Fahrerarbeitsplatz neu zu denken.<br />

Bilder: FSG Fernsteuergeräte<br />

www.fsg-sensors.de<br />

POINTIERT<br />

JOYSTICK KANN MIT EINER FAST BELIEBIGEN<br />

ZAHL VON FUNKTIONEN BELEGT WERDEN<br />

STRASSENZULASSUNG MÖGLICH UND<br />

BEREITS IN PLANUNG<br />

FEEDBACKSYSTEM MIT INDIVIDUELLEM<br />

PROFIL GIBT HAPTISCHE RÜCKMELDUNG<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 19


MARKTPLATZ<br />

SICHERHEIT IST DAS A UND O<br />

SCREENS, DISPLAYS UND STEUERGERÄTE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Aggregate von Aerzen stellen<br />

absolut öl- und absorptionsmaterialfreie<br />

Luft zur Verfügung<br />

(Ölfreiheit nach ISO<br />

8573-1, Klasse 0), erfüllen die<br />

Norm ISO 22000 sowie die<br />

aktuelle ATEX-Produktrichtlinie<br />

2014/34/EU und können<br />

problemlos in hochkritischen,<br />

explosiven Arbeitsumgebungen<br />

(z.B. Mehlstaub) eingesetzt werden. Die robuste Bauweise<br />

und das wartungsfreundliche Design sorgen für eine hohe<br />

Maschinenverfügbarkeit. Der Einsatz von Schalldämpfern ohne<br />

Absorptionsmaterial erhöht die Prozesssicherheit, gewährleistet<br />

höchste Druckluftqualität und steigert die Energieeffizienz<br />

durch reduzierte Druckverluste. Eine in den Schalldämpfer<br />

integrierte Funkensperre erhöht die Sicherheit weiter: Sie<br />

verhindert, dass Funken, die im Störfall von Gebläsen und<br />

Verdichtern ausgehen können, in die Förderleitung oder in das<br />

Silo gelangen. Die Prozessluft ist garantiert frei von Kontaminationen<br />

wie Öl oder Abrieb.<br />

www.aerzen.com<br />

DURCHFLUSSMESSUNG MIT ULTRASCHALL<br />

Das Ultraschall Durchflussmessgerät<br />

PCE-TDS 200+ von<br />

PCE Instruments bietet eine<br />

genaue Messung des<br />

Durchflusses von Flüssigkeiten.<br />

Beispielsweise kann das<br />

Gerät bei der Überwachung<br />

des Kühlwasserdurchflusses<br />

in Solarthermie Anlagen<br />

oder bei der Messung des<br />

Durchflusses in Heizanlagen eingesetzt werden. Das Ultraschall<br />

Durchflussmessgerät bietet den Anschluss zweier Thermoelement-Fühler<br />

und ermöglicht somit auch die Wärmeenergie in<br />

einem Heiz- oder Kühlkreislauf zu messen. Dabei ermittelt das<br />

PCE-TDS 200+ die Strömungsgeschwindigkeit des Mediums im<br />

Heizkreislauf und berechnet unter Berücksichtigung des<br />

Rohrdurchmessers den Volumenstrom. Volumenstrom und<br />

Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf, welche<br />

ebenfalls durch Ultraschall gemessen werden, ermöglichen die<br />

Bestimmung der Wärmemenge.<br />

www.pce-instruments.com<br />

RKP-SERVICEZENTRUM<br />

ROBERT SCHÖNING<br />

Servicepartner<br />

für alle<br />

MOOG/Bosch<br />

Radialkolbenpumpen<br />

24-Stunden-<br />

Notdienst<br />

Prüfung ∙ Reparatur ∙ Ersatz<br />

alle RKP-Typen ∙ Vor-Ort-Service<br />

37170 Uslar · Tel.: +49 5571 9197510<br />

www.radialkolbenpumpe.com<br />

VARIABEL EINSTELLBAR<br />

TTControl, ein Joint-Venture-Unternehmen von Hydac International<br />

und TTTech, wird auf der Agritechnica <strong>2023</strong> in Hannover<br />

drei Produktinnovationen zur Steigerung der landwirtschaftlichen<br />

Produktivität ankündigen. Eine neue Multi-Interface- und<br />

Multi-Screen-Computing-Plattform, ein neues Familienmitglied<br />

der Vision 3 Display-Serie sowie ein neues motorisiertes<br />

Steuergerät zur Steuerung von elektrischen Bürstenmotoren<br />

und Linearantrieben. TTControl unterstützt Landmaschinenhersteller<br />

bei der Umstellung ihrer Maschinen auf software-zentrierte<br />

Geräte mit ihrem neuen Produkt Fusion. Diese neue<br />

Recheneinheit ist mit einem KI-Beschleuniger ausgestattet, der<br />

Edge-KI-Anwendungen ermöglicht. Zu diesen Anwendungen<br />

gehört auch das präzise Sprühen von Dünger oder Herbiziden<br />

auf einzelne Nutzpflanzen oder Unkraut. Zu diesem Zweck<br />

werden Kameras direkt auf dem Sprühgerät montiert, über<br />

welche die Fusion dann Daten sammelt, während die Maschine<br />

sich über das Feld bewegt. Die mobile Kommunikationsschnittstelle<br />

unterstützt in Verbindung mit einer Cloud-Lösung,<br />

beispielsweise dem Cloud-<br />

Service von TTControl, die<br />

Realisierung weiterer<br />

gängiger Telematik-Anwendungen,<br />

wie Flottenund<br />

Farmmanagement.<br />

Dies ermöglicht nicht nur<br />

Over-the-Air-Updates für<br />

die Recheneinheit,<br />

sondern bei Bedarf auch<br />

für die elektronischen Steuergeräte. Volution 144 ist ein<br />

robustes und vielseitiges elektronisches Steuergerät, das als<br />

unabhängiges Leistungsmodul mit H-Brücken-Funktion zur<br />

Steuerung von kleinen elektrischen Bürstenmotoren sowie von<br />

Linearantriebssystemen bis zu 750 W eingesetzt werden kann.<br />

Es ist mit Infineons TriCoreAurixTC377-CPU ausgestattet, die<br />

für die anspruchsvollen Leistungsanforderungen von Off-Highway-<br />

und Automotive-Sicherheitsanwendungen ausgelegt ist.<br />

Geschützt durch ein kompaktes, automobiles Gehäuse ist das<br />

Produkt für mobile und stationäre Anwendungen in rauen<br />

Umgebungen geeignet. Mit Vision 307 bringt TTControl eine<br />

neue Familie der bestehenden Vision 3 Serie auf den Markt.<br />

Diese Reihe von Displays wurde speziell für den Einsatz in<br />

komplexen Fahrzeugarchitekturen entwickelt und unterstützt<br />

den Bediener mit einer verbesserten Benutzererfahrung und<br />

Datenvisualisierung bei der Handhabung komplexer Maschinen.<br />

Sie umfasst auch das größere Vision 3<strong>12</strong>, ein <strong>12</strong>,1-Zoll-Display,<br />

und Vision 305, ein noch kleineres 5-Zoll-Display.<br />

www.TTcontrol.com<br />

Bei den pneumatischen Schwenkantrieben der „bar-agturn“-Serie der Bar GmbH lässt sich der<br />

Schwenkwinkel zwischen 90 ° und 180 ° passgenau auf einzelne Armaturen einstellen. Eine<br />

Justierung der Armatur erfolgt mithilfe einer neu entwickelten, patentgeschützten Einstellnocke<br />

sowie je einer Einstellschraube für die Endlageneinstellung. Mit dieser Nocke wurde der Einstellbereich<br />

erheblich erweitert. Der Stellwinkel des Antriebs kann nun bis<br />

zu 20 ° vor der jeweiligen nominellen Endlage begrenzt werden.<br />

Zudem ist durch die besondere Form der Einstellnocke sichergestellt,<br />

dass bei jedem eingestellten Winkel der optimale Druckpunkt auf die<br />

Einstellschraube ausgeübt wird. Die „bar-agturn“-Antriebsserie mit<br />

Winkelerweiterung bis 180 ° ist für Armaturen einsetzbar, die einen<br />

Arbeitsbereich jenseits der Öffnungswinkel von 90 ° haben, wie 3-Wege-Armaturen,<br />

Rohrweichen oder Klappkästen. Ein typischer Prozess<br />

ist der Einsatz einer Absperrklappe zum Drosseln, die nie komplett<br />

schließen darf.<br />

www.bar-gmbh.de<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de<br />

RKP.indd 1 28.04.2014 13:41:58


ÖL-LUFTKÜHLER-SERIE ERWEITERT<br />

HBE erweitert sein Angebot um einen Nebenstromkühler und einen mobilen Öl-Luftkühler.<br />

Der ACIP ist ein Nebenstromkühler für den industriellen Einsatz, der sich durch die Integration<br />

einer Motor-Pumpeneinheit auszeichnet. Das Hydrauliköl wird im Nebenstrom effizient und<br />

kontinuierlich gekühlt – unabhängig davon, ob das Haupt-Hydraulikaggregat in Betrieb ist. Der<br />

Kühler kann an bestehenden Anlagen nachgerüstet werden. Durch die permanente Kühlung<br />

verlängert sich die Lebensdauer des Hydrauliköls, was<br />

wiederum zu einer längeren Standzeit von Dichtungen<br />

und anderen Hydraulikkomponenten führt. Hinzu<br />

kommt eine hohe Flexibilität bei der Auswahl der<br />

Pumpen. Außerdem neu im Sortiment: ACM, ein mobiler mobiler Öl-Luftkühler. Dank<br />

Ekomat.indd 1<br />

eines <strong>12</strong>/24V-Gleichstromantriebs eignet sich das Gerät besonders für mobile hydraulische<br />

Aggregate. Es stehen verschiedene Größen und Kühlkapazitäten zur Verfügung. Ein<br />

internes Bypass-Ventil sorgt für zusätzliche Effizienz. Von Interesse ist der mobile Öl-Luftkühler<br />

etwa für Anwendungen in Land- und Forstwirtschaft, Bau- und Bergbau oder im<br />

Transportwesen.<br />

www.hbe-hydraulics.com<br />

Ekomat.indd 1 07.<strong>11</strong>.20<strong>12</strong> 07:49:19<br />

PTFE-ALTERNATIVE<br />

Mit „98 AU 30500“ haben die Materialentwicklungsexperten<br />

von Freudenberg Sealing Technologies ein hydrolysebeständiges<br />

Hochleistungspolyurethan entwickelt, das nach eigenen<br />

Aussagen für mobilhydraulische Dichtsysteme deutlich bessere<br />

Eigenschaften bietet als die herkömmlichen PTFE-Varianten.<br />

Das Material 98 AU 30500 ist extrem verschleißfest und<br />

hoch-medienbeständig. Durch die optimierte Abstimmung von<br />

Material und Geometrie besitzen Dichtungen aus 98 AU 30500<br />

eine geringe Reibung, sehr<br />

niedrige Spaltextrusion<br />

und damit verbunden eine<br />

lange Lebensdauer. Durch<br />

ein exzellentes Reib- und<br />

Dichtverhalten ersetzen<br />

solche Dichtungen<br />

herkömmliche PTFE-Dichtungen<br />

für Standard<br />

Hydaulik-Einsatzbedingungen.<br />

Außerdem kann es von -25 Grad bis +<strong>12</strong>0 Grad eingesetzt<br />

werden. Zudem bietet der Werkstoff einen weiteren wichtigen<br />

Vorteil, denn er macht bisher nicht machbar gewesene reibungsarme<br />

und hydrodynamisch optimierte Dichtungsgeometrien<br />

künftig möglich.<br />

www.fst.com<br />

EFFIZIENTE VAKUUM-ERZEUGUNG<br />

Die elektrische Compact-Pump<br />

GCPi von<br />

Schmalz brilliert überall<br />

dort, wo keine Druckluft<br />

zur Verfügung steht.<br />

Nur drei Kilogramm<br />

leicht, lässt sie sich<br />

flexibel in vielen<br />

Bereichen der Vakuum-<br />

Automation und der<br />

mobilen Robotik einsetzen, um saugdichte, aber auch poröse<br />

Werkstücke zu heben. Die hohe Saugleistung und Schnellbelüftungsfunktion<br />

machen zügige Handhabungsprozesse möglich,<br />

die 24-Volt-Technik arbeitet energieeffizient und wurde speziell<br />

für mobile Einsätze entwickelt. Kombiniert mit dem Belüftungsventil<br />

LQE lassen sich so vollelektrische Systeme aufbauen,<br />

die durch schnelle Ansaug- und Ablegezeiten überzeugen.<br />

www.schmalz.com<br />

MOTOR FÜR ELEKTROHYDRAULISCHE PUMPEN<br />

Parker Hannifin präsentiert die<br />

neueste Erweiterung seiner<br />

leistungsstarken Familie mobiler<br />

Motoren: die Niederspannungsreihe<br />

NX8xHM. Der neue Permanentmagnet-Wechselstrommotor<br />

(PMAC) bietet eine kostengünstige<br />

Lösung für Straßen- und<br />

Geländefahrzeuge und ist damit<br />

die ideale Wahl für elektrohydraulische Pumpen, die in 48-VDC-<br />

Baufahrzeugen wie Minibaggern zum Einsatz kommen. Einer<br />

der Hauptvorteile der NX8xHM-Motorreihe, die für Batteriespannungen<br />

von 24 bis 96 VDC erhältlich ist, ist ihre einfache<br />

Implementierung. Die Verfügbarkeit von vier Gewindebohrungen<br />

auf allen Seiten bietet eine einfache mechanische Montageschnittstelle.<br />

Darüber hinaus ist der Motor dank der direkten<br />

SAE-A-Schnittstelle für die Pumpenmontage (ISO 3019/2 als<br />

Option) direkt einbaufertig, während Kabelschuhe gleichzeitig<br />

den einfachen Anschluss von Stromkabeln ermöglichen. Das<br />

Ergebnis ist eine problemlose Installation. Trotz der Konzeption<br />

für natürliche Konvektionskühlung bei Umgebungsbetriebstemperaturen<br />

von -40 °C bis +85 °C ist es möglich, Drehmoment<br />

und Leistung des Motors zu erhöhen, indem einfach Kühlplatten<br />

an den Seiten angebracht werden. Ein PT1000-Wärmesensor<br />

sorgt für eine äußerst zuverlässige Regelung der Innentemperatur,<br />

während ein Membranentlüfter zur Minimierung der<br />

internen Kondensation dient.<br />

www.parker.com<br />

DREHGEBER<br />

Hochauflösende Drehgeber<br />

Game Changer<br />

HTx36 Drehgeber-Familie<br />

• CANBus, analog, inkremental<br />

• Single-/Multiturn (bis zu 16/43 Bit)<br />

• „True-Power-on“ (energy harvesting)<br />

• Freie Wahl der Inkremente<br />

(von 1 bis 16384)<br />

• Bis zu IP67 wellenseitig<br />

• Doppelt kugelgelagerte Welle<br />

• Made in Germany<br />

www.megatron.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 21


INNOVATION<br />

LEISER, EFFIZIENTER, VIELSEITIGER<br />

MOBILHYDRAULIK<br />

WEITERGEDACHT<br />

01<br />

02<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Innerhalb der Hydraulik gilt die Mobilhydraulik<br />

als zentrales Innovationsfeld. Führende<br />

Hersteller stellen sich den wachsenden<br />

Anforderungen in puncto Effizienz, Sicherheit<br />

und auch der wachsenden Komplexität in der<br />

Entwicklung hydraulischer Lösungen. So<br />

präsentiert Bosch Rexroth anlässlich der<br />

Agritechnica gleich mehrere zukunftsweisende<br />

Entwicklungen für Landmaschinen und<br />

Traktoren. In der Hydraulik zählen dazu neue<br />

Axialkolbenpumpen für die Hydraulik-<br />

Architektur electronic Open Circuit (eOC), die<br />

Komplettlösung AgDrive für den Fahrantrieb<br />

selbstfahrender Landmaschinen sowie<br />

Scheibenventile mit erweiterter Funktionalität.<br />

Die elektronische Regelung von Hydraulikpumpen im offenen<br />

Kreislauf mit Rexroth eOC – electronic Open Circuit<br />

– eröffnet neue Möglichkeiten für die Arbeitshydraulik<br />

mobiler Arbeitsmaschinen. Mit der neuen Axialkolbenpumpe<br />

A10VO/60 erweitert Bosch Rexroth sein Angebot<br />

an eOC-fähigen Pumpen auf den Mitteldruckbereich bis 280 bar<br />

Nenndruck und einem Höchstdruck von 320 bar. Die eOC-Architektur<br />

verlagert die Komplexität einer hydromechanischen Pumpenregelung<br />

in die Bodas eOC Pump Control Software. Die Axialkolbenpumpe<br />

ist für dieses Zusammenspiel mit Sensoren für<br />

Schwenkwinkel und Druck ausgestattet. Je nach Arbeitssituation<br />

kann die Regelungsstrategie zur optimalen Regelungsgröße<br />

wechseln.<br />

Die A10VO/60 ist die erste Axialkolben-Verstellpumpe von<br />

Bosch Rexroth, die serienmäßig mit einem integrierten Vorkompressionsvolumen<br />

ausgestattet werden kann. Diese Option reduziert<br />

die Druckpulsation um bis zu 50 % und damit den Schallpegel<br />

in der Bedienkabine. Die Leistungsdichte der neuen Einheit<br />

wurde um bis zu 49 % erhöht. Bei gleichzeitiger Druckanhebung<br />

auf 280 bar führt dies in Verbindung mit einem optimierten Pumpendesign<br />

zu einer um bis zu 10 % kürzeren Einbaulänge. Die<br />

A10 Triebwerke wurden komplett überarbeitet und ihre Effizienz<br />

erhöht, was einen hohen Wirkungsgrad im Teil- und Volllastbereich<br />

ermöglicht.<br />

NEUE HYDROSTATISCHE ANTRIEBSLÖSUNG<br />

Die Anforderungen an selbstfahrende Landmaschinen mit hydrostatischen<br />

Mehrmotorenantrieben wachsen stetig. Um die erforderliche<br />

Flächenleistung und Produktivität sicherzustellen,<br />

22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


01 Mitteldruck-Axialkolbenpumpe A10VO/60<br />

02 Scheibenventile SB24/SB34: Mit dem neuen<br />

5-Positions-Stellkolben können pro Ventilscheibe<br />

mehr Funktionen integriert werden<br />

03 Fahrantriebslösung AgDrive für selbstfahrende<br />

Landmaschinen mit bis zu sechs Hydraulikmotoren<br />

03<br />

fordert der Markt ein immer breiteres Funktionsspektrum. Bei<br />

Maschinen mit mehreren Hydromotoren wird das Design<br />

zwangsläufig komplex. Das gilt besonders für die Softwareentwicklung,<br />

die gleichzeitig höchste Sicherheitsvorgaben erfüllen<br />

muss.<br />

Mit der hydrostatischen Fahrantriebslösung AgDrive für selbstfahrende<br />

Landmaschinen präsentiert Bosch Rexroth ein neues<br />

Komplettpaket aus Software und Antriebskomponenten. Damit<br />

können Hersteller von Off-Highway-Fahrzeugen zukünftig Fahrantriebe<br />

nach ISO 25<strong>11</strong>9 Norm besonders wirtschaftlich realisieren.<br />

Ob als einfach parametrierbare Software oder individuell anpassbar<br />

und erweiterbar: Der Bodas-Baukasten stellt Herstellern<br />

ZUKUNFTSFÄHIG: KOMPLEXE<br />

FUNKTIONEN EINFACH UND<br />

FLEXIBEL IMPLEMENTIEREN<br />

mit ASrun und ASopen zwei Software-Varianten zur Verfügung.<br />

Die im „Try it first“-Programm verfügbare Software kann kostenfrei<br />

heruntergeladen und getestet werden.<br />

Zu den wichtigsten neuen Features zählen das sogenannte<br />

Fulldrive Control – ein Tempomat mit Bremsfunktion – sowie eine<br />

dynamische Zugkraftverteilung Dynamic Traction Force Distribution.<br />

Zudem bietet AgDrive weiterentwickelte Funktionen<br />

wie beispielsweise Hochleistungsbremsen (HLB), Antriebs-<br />

Schlupfregelung (ASC) sowie ein Elektrohydraulisches Antiblockiersystem<br />

(ABS).<br />

FÜNFTE POSITION<br />

Hydraulikventile sind für Traktoren unerlässlich: Sie steuern den<br />

Ölfluss hin zum Anbaugerät und ermöglichen so die zielgerichtete<br />

Bewegung verschiedenster Funktionen mittels Zylinder und<br />

Motoren. Der Markt fordert kompakte Lösungen mit möglichst<br />

hoher Funktionsdichte. Je weniger einzelne Ventile für die geplanten<br />

Funktionen benötigt werden, desto geringer der Platzbedarf<br />

und die Kosten zur Umsetzung.<br />

Die Marktanforderung nach einem erweiterten Funktionsumfang<br />

realisiert Bosch Rexroth mit dem neuen 5-Positions-Stellkolben<br />

für Scheibenventile der Reihen SB24 und SB34. Neben den<br />

bekannten Positionen Heben, Senken, Neutral und Schwimmerstellung<br />

können Hersteller von Traktoren mit der fünften Zwischenstellung<br />

platzsparend und kostengünstig Zusatzfunktionen<br />

wie einfaches und schnelles Absenken von Anbaugeräten realisieren<br />

(Hitch Lowering Support, HLS). Auch mit dem neuen<br />

Stellkolben bleiben die äußeren Abmessungen und Anschlüsse<br />

der SB24/SB34-Ventile gleich, was deren Integration in die Maschine<br />

vereinfacht. Eine sensorgestützte Positionsüberwachung<br />

stellt zudem sicher, dass der Stellkolben sich jederzeit exakt auf<br />

der gewünschten Position befindet und so optimale Ergebnisse<br />

erzielt werden. Die Hydraulik-Ventilplattformen SB<strong>11</strong>, SB24 und<br />

SB34 bilden aktuelle und zukünftige Anforderungen an die Mobilhydraulik<br />

in Traktoren ab – über die gesamte Leistungsbreite<br />

von 40 kW bis zu 400 kW.<br />

Bilder: Bosch Rexroth<br />

www.boschrexroth.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 23


AUTOMATISIERUNG<br />

HYDRAULISCHE SPANNELEMENTE<br />

DELFINE ALS VORBILD FÜR<br />

NEUEN POSITIONSSENSOR<br />

Ultraschall-Sensorüberwachung<br />

eines Schwenkspanners<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Das Echo-Ortungssystem von Delfinen hat sich<br />

Balluff bei seinem neuen Ultraschall-<br />

Positionssensor zum Vorbild genommen. Mit der<br />

neuartigen Lösung lassen sich hydraulische<br />

Spannelemente genau überwachen.<br />

Spannvorgang und Spannzustand werden von<br />

nur einem Sensor erfasst. Der Sensor gibt dazu<br />

Ultraschallwellen in die Hydraulikflüssigkeit von<br />

Kurzhub-Spannelementen wie<br />

Schwenkspannern oder Blockzylindern.<br />

Mit seinem neuen Ultraschall-Positionssensor hat der<br />

Sensor- und Automatisierungsspezialist Balluff eine<br />

Lösung zur Kontrolle hydraulischer Spannelemente<br />

entwickelt. Vorbild für die Technologie ist das Echo-<br />

Ortungssystem von Delfinen.<br />

„Unser BFD-Sensor ergänzt unser umfangreiches Portfolio der<br />

Positionsmessung und schließt mit Blick auf Kurzhubzylinder zugleich<br />

eine wichtige Lücke“, sagt Christian Seyfried, Produktmanager<br />

bei Balluff. „Vor allem Hersteller der entsprechenden Kom-<br />

ponenten profitieren davon – aber ebenso Maschinenhersteller<br />

und Fertigungsunternehmen, die eine Komplettlösung zur Positionskontrolle<br />

benötigen.“<br />

DELFINE MACHEN ES VOR<br />

Ultraschall-Sensoren ermitteln Abstände, indem sie die Zeit einer<br />

Ultraschallwelle zwischen Senden und Empfangen messen.<br />

Der Sensor gibt Ultraschallwellen in die Hydraulikflüssigkeit von<br />

Kurzhub-Spannelementen wie Schwenkspannern oder Blockzylindern.<br />

Das Vorbild für die Technologie findet sich direkt in der<br />

Natur – und zwar bei Delfinen. Diese senden ebenfalls Ultraschallwellen<br />

ins Wasser und können sich damit ein räumliches<br />

Bild ihrer Umgebung machen, Beute finden und Feinde rechtzeitig<br />

erkennen.<br />

Der Sensor von Balluff nutzt Ultraschallwellen, um direkt, kontinuierlich<br />

und schnell den jeweiligen Spannvorgang und auch<br />

den Spannzustand zu erfassen. Durch die Erfassung beider Werte<br />

in einem Sensor erfüllt die Lösung die steigenden Anforderungen<br />

an die Maschinensicherheit.<br />

Mögliche Abweichungen in der Ölversorgung, Gussfehler, Konturdifferenzen<br />

oder verformte Werkstücke können somit frühzeitig<br />

erkannt werden. Wartungsmaßnahmen erfolgen schnell. Weil<br />

der gesamte Spannvorgang überwacht wird, kann der Kunde zudem<br />

Druckschwankungen der Hydraulikeinheit, Defekte im<br />

Schwenkmechanismus oder beschädigte Dichtungen rechtzeitig<br />

erkennen und beheben.<br />

24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


BEREIT FÜR PLUG-AND-PLAY<br />

HOCHPRÄZISES MESSSYSTEM<br />

ERKENNT SELBST KLEINSTE<br />

TOLERANZABWEICHUNGEN<br />

Balluffs Ultraschall-Positionssensor überzeugt mit einer leistungsstarken<br />

Messung über den gesamten Messbereich<br />

(0…80 mm), einer hohen Wiederholgenauigkeit von ± 50 µm<br />

und einer Linearitätsabweichung von ± 250 µm. Dank einer<br />

kompakten Bauform kann er unkompliziert in den Bearbeitungstisch<br />

integriert werden. Eine hohe Druckbeständigkeit bis<br />

350 bar, die Schutzart IP67 und eine Betriebstemperatur von<br />

0…85 °C ermöglichen die Nutzung in den meisten hydraulischen<br />

Spannelementen. Zudem bietet der Sensor die Positionskontrolle<br />

und Steuerung von Hydraulikventilen und kommt<br />

auch bei der Überwachung von Werkstückspannungen in der<br />

Metallbearbeitung und in Fertigungslinien mit hohem Automatisierungsgrad<br />

zum Einsatz.<br />

Das Messsystem passt sich kontinuierlich dem jeweiligen Hydrauliköl<br />

sowie Druck- und Temperaturschwankungen an. Zusätzlich<br />

zu einem kleinen Formfaktor und standardisierten,<br />

Schnittstellen, die beliebig konfiguriert werden können, erlaubt<br />

dies Plug-and-play-Anwendungen in unterschiedlichen Medien.<br />

Das ermöglichte einen zuverlässigen Betrieb, ganz ohne Kalibrierung.<br />

CONDITION MONITORING<br />

Im IO-Link-Betrieb liefert der Sensor weitere wichtige Zustandsdaten<br />

zur Signalqualität oder Gerätetemperatur und erfasst<br />

kritische Veränderungen wie Luft oder Partikel im Hydrauliksystem.<br />

„Das Messsystem arbeitet hochpräzise und erkennt<br />

selbst kleinste Toleranzabweichungen der gespannten Rohteile“,<br />

sagt Seyfried. „Die Positionsdaten der Spanner werden den<br />

einzelnen Werkstücken automatisiert zugeordnet. Das ermöglicht<br />

eine effektive Qualitätssicherung.“ Mit induktiven Kopplern<br />

(BIC), Analog-Digital-Hubs oder IO-Link-Wireless-Komponenten<br />

stehen zudem Lösungen für eine drahtlose Einbindung<br />

zur Verfügung.<br />

DIE AM SCHWERSTEN<br />

ARBEITENDEN<br />

MASCHINEN<br />

VERTRAUEN AUF<br />

HYDRAFORCE.<br />

Stehen Sie vor Herausforderungen beim Design Ihrer<br />

Maschine? Die Antworten finden Sie bei HydraForce –<br />

dem führenden Hersteller von hydraulischen Präzisions-<br />

Bewegungssteuerungen für mobile und industrielle<br />

Anwendungen. Durch die Zusammenarbeit mit HydraForce<br />

haben Sie Zugang zu unübertroffenem Engineering-Knowhow,<br />

dem breitesten Portfolio von Einschraubventilen,<br />

kundenspezifischen Multifunktionsventilblöcken<br />

und branchenführenden Fernverwaltungslösungen.<br />

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Bilder: Balluff<br />

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ERHÖHT DIE MASCHINENSICHERHEIT DURCH<br />

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Lincolnshire, IL, USA +1 847-793-2300<br />

Birmingham, UK +44 <strong>12</strong>1 333 1800<br />

Changzhou, China +86 519 6988 <strong>12</strong>00<br />

São Paulo, Brasilien +55 <strong>11</strong> 4786 4555<br />

Eussenheim, DE +49 9353 9855 86<br />

Karlsruhe, DE +49 721 2048 3493<br />

Zweibrücken, DE +49 6332 79 2350<br />

© <strong>2023</strong> HydraForce, Inc.


PORTFOLIO ERWEITERT<br />

FLUKE RELIABILITY STELLT<br />

SICH MIT KI BREITER AUF<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Aaron<br />

Merkin<br />

Ankush<br />

Malhotra<br />

Fluke Reliability, Geschäftsbereich der Fluke Corporation,<br />

Hersteller elektronischer Prüf- und Messgeräte, hat das<br />

US-Unternehmen Azima DLI, Marktführer im Bereich<br />

Fernüberwachung und KI-gestützter Schwingungsanalyse-<br />

Software, übernommen. Welche Ziele der Anbieter von<br />

Lösungen für die vorausschauende und zustandsorientierte<br />

Instandhaltung mit der Akquisition verfolgt, darüber geben<br />

Ankush Malhotra, Vorsitzender von Fluke Reliability, und<br />

Aaron Merkin, CTO of Fluke Reliability im Interview Auskunft.<br />

Herr Malhotra, welche Geschäftsstrategie stand hinter der<br />

Übernahme von Azima DLI, und bleibt Azima DLI als eigenständige<br />

Marke bestehen?<br />

Ankush Malhotra: Azima erweitert unser bestehendes Fluke<br />

Reliability-Portfolio (Ausrichtung, Schwingung, eMaint, Expertenservices)<br />

um Remote Condition Monitoring-Dienste und<br />

KI-gestützte Analysen, die es uns ermöglichen, unsere Kunden<br />

auf differenzierte Weise zu bedienen und zu unterstützen. All<br />

diese Dienstleistungen tragen dazu bei, das Konzept der vernetzten<br />

Zuverlässigkeit zu vereinfachen, Ausfallzeiten zu verringern<br />

und vieles mehr. Unser Schwerpunkt liegt darauf, Kunden<br />

mit Fachwissen dabei zu helfen, ihre Zuverlässigkeit durch das<br />

Hinzufügen weiterer Anlagen unter Berücksichtigung der „Balance-of-Plant<br />

(BoP)“ zu erhöhen. Kunden, die nur über be-<br />

26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


UNTERNEHMENSAKQUISITION<br />

grenztes Fachwissen verfügen, sollen unterstützt werden, das<br />

Angebot an Expertendienstleistungen zu nutzen.<br />

Wir setzen weiterhin auf die Marke Azima DLI, da sie seit über<br />

30 Jahren besteht und von unseren Kunden mit kompetenten<br />

RCM-Dienstleistungen assoziiert wird. Wir werden sie unter der<br />

Marke Fluke Reliability zusammenfassen – wie Pruftechnik und<br />

eMaint.<br />

Herr Merkin, Fluke Reliability ist ein führender Anbieter von<br />

Lösungen für die vorausschauende und zustandsorientierte<br />

Instandhaltung. Wie und mit welchen Fähigkeiten ergänzt Azima<br />

DLI die Lösungskompetenz von Fluke Reliability?<br />

Aaron Merkin: Azima DLI bringt drei wichtige Fähigkeiten in<br />

unser Portfolio ein:<br />

Einen branchenführenden Algorithmus der künstlichen Intelligenz,<br />

der eine hochpräzise und granulare Fehlerdiagnose von<br />

Maschinen ermöglicht.<br />

Ein großes Team von Schwingungsanalysten mit umfassender<br />

Erfahrung in einem breiten Spektrum von Anlagen und Branchen.<br />

Bewährte Prozesse und Tools für die Bereitstellung skalierbarer<br />

Fernüberwachungsdienste in einer Vielzahl von Industriebereichen.<br />

Diese Fähigkeiten ergänzen unsere bestehenden Stärken in der<br />

Zustandsüberwachung durch Lösungen zur Erfassung und Analyse<br />

von Schwingungsdaten, die in erster Linie von Schwingungsexperten<br />

bei unseren Endkunden genutzt werden. Durch<br />

DIE ÜBERNAHME VON AZIMA<br />

DLI ERWEITERT UNSERE<br />

LÖSUNGSKOMPETENZEN<br />

die Erweiterung unseres Portfolios um diese Fähigkeiten können<br />

wir unsere Kunden mit begrenztem Fachwissen besser bedienen,<br />

wenn diese ein Condition Monitoring-Programm einführen<br />

respektive ausbauen möchten, aber nicht über die dafür erforderlichen<br />

Fähigkeiten verfügen.<br />

Herr Malhotra, auch Ihre Kunden leiden unter einem<br />

zunehmenden Fachkräftemangel. Inwieweit können Sie Ihre<br />

Kunden durch die Übernahme von Azima DLI in dieser Problematik<br />

unterstützen?<br />

Ankush Malhotra: Remote Condition Monitoring-Dienste ermöglichen<br />

es den Kunden, sich auf unser Fachwissen zu verlassen<br />

und sich dennoch um kritische Anlagen zu kümmern. Wir<br />

füllen also diese Lücke. Darüber hinaus schulen und unterstützen<br />

wir unsere Kunden weiterhin durch Bootcamps, Webinare und<br />

mehr, damit sie ihren Wissensstand intern ausbauen können.<br />

Herr Merkin, wird ein KI-gestütztes vorausschauendes Condition<br />

Monitoring für Maschinen den Menschen irgendwann komplett<br />

ersetzen?<br />

Aaron Merkin: Die Vorhersage-/Diagnosefähigkeiten der KI<br />

lassen sich am besten in Form von Wahrscheinlichkeits- oder<br />

Vertrauenswerten beschreiben. Mit zunehmender Reife der<br />

Technologie wird die Bandbreite der Maschinenbedingungen,<br />

für die der Algorithmus eine zuverlässige Vorhersage treffen<br />

kann, weiter zunehmen. Es besteht ein Zusammenhang: Je höher<br />

die Kosten der korrigierenden/vorbeugenden Instandhaltung<br />

sind, desto höher ist der Vertrauenswert, den der Algorithmus<br />

erreichen muss, bevor er ohne menschliche Validierung<br />

tätig wird.<br />

Je präziser die Diagnose ist, desto schwieriger ist es, sie mit hoher<br />

Zuverlässigkeit zu identifizieren. Auch wenn dem Algorithmus<br />

mit zunehmender Verbesserung immer mehr Vertrauen<br />

entgegengebracht wird, gehen wir davon aus, dass es in absehbarer<br />

Zukunft eine lange Reihe von Anwendungen und Fehlern<br />

geben wird, bei denen eine menschliche Analyse erforderlich<br />

ist, um die gewünschte Zuverlässigkeit der Diagnose zu erreichen.<br />

Dies zeigt, dass die KI die Effizienz maximieren kann,<br />

indem sie es den wenigen gut ausgebildeten Menschen ermöglicht,<br />

sich auf die problematischsten Szenarien zu konzentrieren,<br />

anstatt auf die banale Datenanalyse.<br />

Bilder: Fluke, Schmuckbild: Sikov – stock.adobe.com<br />

www.fluke.com<br />

HYDRAULIK FÜR WELTMARKTFÜHRER<br />

UND ALLE AUF DEM WEG ZUR SPITZE.<br />

TRIES auf der AGRITECHNICA<br />

<strong>12</strong>.-18.<strong>11</strong>.23 · Halle 16, Stand D<strong>11</strong>


SONDERTEIL<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

AGRITECHNICA <strong>2023</strong><br />

„GREEN PRODUCTIVITY“ ‒<br />

AM PULS DER ZEIT<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Die Agritechnica, die Weltleitmesse der Landtechnik, öffnet vom<br />

<strong>12</strong>. bis 18. November <strong>2023</strong> (Exklusivtage am <strong>12</strong>. und 13. November)<br />

ihre Tore. Mehr als 2.600 Aussteller aus 53 Ländern präsentieren in<br />

24 Hallen ihre Innovationen auf dem ausgebuchten Messegelände<br />

in Hannover. Das globale Schaufenster der internationalen<br />

Landtechnikindustrie hat der Veranstalter DLG unter das Leitthema<br />

„Green Productivity“ gestellt und positioniert die Agritechnica damit<br />

auch als fachliches Forum für die Zukunftsfragen der Landwirtschaft.<br />

28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


MESSE<br />

Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland<br />

dürfen auf der Agritechnica unter dem Leitthema „Green<br />

Productivity“ eine Reihe spannender Diskussionen, attraktive<br />

Services und Premieren von Innovationen erwarten.<br />

Dazu zählen ein neuer Ausstellungsbereich „Inhouse Farming“<br />

als eine neue Plattform für die Landwirtschaft- und die Lebensmittel-Systeme<br />

der Zukunft, ein weiterentwickelter Treffpunkt<br />

„agrifood start-ups“ für Unternehmensgründer im Agrar- und<br />

Food-Bereich und ein neuer Testparcour „Drive Experience“ für<br />

alternative Antriebssysteme.<br />

Die Agritechnica ist weiterhin der führende internationale<br />

Marktplatz der landtechnischen Lösungen und Innovationen<br />

und bündelt ein Angebot aus 53 Ländern: Über 1.700 Aussteller<br />

kommen aus dem Ausland (65 Prozent), über 900 aus Deutschland<br />

(35 Prozent). Die TOP-5-Länder nach Deutschland sind<br />

Italien (361), China (192), die Türkei (172) und die Niederlande<br />

(141). Mehr als 23 Länder aus drei Kontinenten haben<br />

Gemeinschaftsstände angemeldet. Die DLG erwartet rund<br />

400.000 Besucher aus aller Welt.<br />

TREFFPUNKT DER GRÜNDERSZENE<br />

FOOD & FARM<br />

Als Treffpunkt der Entscheider und führender Business-Marktplatz<br />

ist die Agritechnica die Keimzelle für Innovationen: Mit<br />

dem Treffpunkt „agrifood start-ups“ (Pavillon P<strong>11</strong>, nördlich der<br />

Halle <strong>11</strong>) bietet die Messe in diesem Jahr jungen Unternehmen<br />

und Start-ups attraktive Möglichkeiten, um ihre Visionen und<br />

Produkte der internationalen Agrar- und Ernährungsbranche zu<br />

präsentieren und mit ihren Ideen Antworten auf die Zukunftsfragen<br />

der Landwirtschaft zu geben. Auch im Wettbewerb „DLG.<br />

Prototype.Club“ zeigen junge Softwareentwickler, dass sie digitale<br />

Problemstellungen für die Landwirtschaft lösen können.<br />

AZ_210 x 75 Schalter.qxp_Layout 1 28.02.23 09:09 Seite 2<br />

INTERNATIONALES FACHPROGRAMM<br />

Dank ihres Fachprogramms mit einer Vielzahl internationaler<br />

Kongresse, Workshops und Foren gilt die Agritechnica als das<br />

wichtigste Zukunftsforum der Agrarbranche. Auf der Agritechnica<br />

<strong>2023</strong> findet wieder der International Farmers‘ Day statt. Dieses<br />

Mal stehen die Länder Frankreich und Polen im Mittelpunkt.<br />

Die internationale Tagung „LAND.TECHNIK AgEng <strong>2023</strong>“ des<br />

VDI-Wissensforums gibt bereits vor Eröffnung der Messe am<br />

10. und <strong>11</strong>. November im Convention Center (Messegelände<br />

Hannover) einen Überblick der aktuellen Entwicklungen in der<br />

Landtechnik und informiert über neueste Ergebnisse aus der<br />

Forschung.<br />

DRUCKSCHALTER VAKUUMSCHALTER<br />

DIFFERENZ-DRUCKSCHALTER DRUCKSENSOREN<br />

ELEKTRONISCHE DRUCKSCHALTER<br />

MEHR ERFAHREN<br />

www.layher-ag.de<br />

Flexible Technologie


MESSE<br />

Beratungsprogramm rund um die berufliche Karriere. Im Bereich<br />

„Career“ können Besucher Kontakte zu Unternehmen knüpfen,<br />

sich bei Personalberatungen informieren sowie mehr über Ausbildungs-<br />

und Weiterbildungsmöglichkeiten erfahren. Im Bereich<br />

„Campus“ präsentieren Fach- und Hochschulen sowie<br />

Forschungsinstitute aktuelle Forschungsprojekte.<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

SPOTLIGHTS ZUR NACHHALTIGKEIT<br />

Eine nachhaltige Landwirtschaft soll Produktivität mit Ressourcen-<br />

und Umweltschutz in Einklang bringen. In einer zunehmend<br />

digitalisierten Agrarbranche stehen dafür viele innovative<br />

Technologien zur Verfügung. Die Agritechnica präsentiert unter<br />

dem Leitthema „Green Productivity“ die aktuellen Technologien<br />

und Trends, die eine nachhaltige Produktivitätssteigerung in der<br />

Landwirtschaft ermöglichen und gibt Antworten, wie sowohl der<br />

Ertrag gesichert als auch die Umwelt geschont werden kann.<br />

Im DLG-Spotlight „Inhouse Farming“ präsentieren <strong>12</strong> Aussteller<br />

in Halle 24, Stand D25, neueste Technologien und Systeme<br />

aus dem Bereich „Controlled Environment Agriculture“. Im DLG-<br />

Spotlight „Smart Farming“ (Halle 9, Stand B06) geht es rund um<br />

die Automatisierung und Konnektivität in der landwirtschaftlichen<br />

Produktion. Aussteller präsentieren ihre Smart-Farming-<br />

Lösungen für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit.<br />

SYSTEMS & COMPONENTS IN DREI HALLEN<br />

Die Systems & Components findet in diesem Jahr wieder im Rahmen<br />

der Agritechnica statt. Sie ergänzt als technisches Spotlight,<br />

Branchentreff und B2B-Plattform der Zuliefererindustrie die<br />

Weltleitmesse der Landtechnik auf perfekte Weise. Die Systems &<br />

Components informiert über die neuesten Entwicklungen und Innovationen<br />

auf dem Gebiet der Komponenten für Landmaschinen<br />

und verwandte Sektoren. Das Angebot der rund 800 Aussteller in<br />

den Hallen 15, 16 und 17 bietet einen umfassenden Überblick der<br />

aktuellen Trends und wirft einen Blick in die Zukunft der Landtechnik.<br />

Branchenführer, mittelständische Unternehmen und<br />

Start-ups aus über 40 Ländern präsentieren ihre Kompetenz in<br />

den Bereichen Motoren, Elektronik, Antriebstechnik, Hydraulik,<br />

Kabinen und Kraftheber sowie Ersatz- und Verschleißteile.<br />

Zum dritten Mal wird die DLG auf der Agritechnica die „Systems<br />

& Components Trophy – Engineers‘ Choice“ für Komponenten und<br />

Systeme verleihen. Sie würdigt damit den hohen Stellenwert und<br />

die Innovationskraft der Zuliefererindustrie für die Landtechnik.<br />

ANGEBOTE FÜR JÜNGERE MESSEBESUCHER<br />

Die Agritechnica bietet für die jüngeren Besucherjahrgänge mit<br />

verschiedenen Events und Veranstaltungen „Reasons to visit“:<br />

Am Donnerstag, dem 16. November setzt der „Young Farmers‘<br />

Day“ zusammen mit der abendlichen „Young Farmers‘ Party“ eine<br />

wichtige Benchmark für das fachliche Angebot an junge Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer und Nachwuchskräfte der<br />

Branche – kombiniert mit einem hohen Fun-Faktor. Im Ausstellungsbereich<br />

„Campus & Career“ in Halle 24 präsentiert die DLG<br />

zusammen mit Partnern ein umfangreiches Informations- und<br />

INTERNATIONALES HÄNDLER- UND<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM<br />

Die DLG, der LandBauTechnik-Bundesverband und der europäische<br />

Landmaschinenhändlerverband CLIMMAR richten in Halle<br />

2, Stand E40, wieder ein internationales Händler- und Dienstleistungszentrum<br />

ein. Für alle Landtechnikhändler weltweit ist<br />

dies eine zentral gelegene Anlauf- und Servicestelle zum Informieren<br />

und Netzwerken. Im integrierten Dienstleistungszentrum<br />

präsentieren sich zudem Dienstleistungsunternehmen aus den<br />

Segmenten Finanzierung, Versicherungen, Logistik, Gebrauchtmaschinenbörsen,<br />

Speditionen, Zollabwicklung und Personaldienstleistungen.<br />

DLG PRÄSENTIERT SICH IN HALLE 24<br />

Die DLG gibt in Halle 24, Stand A 06, Einblicke in ihre umfangreiche<br />

Fach- und Testarbeit. So präsentiert das DLG-Testzentrum<br />

Technik und Betriebsmittel sein Prüfangebot für Landtechnik sowie<br />

Ergebnisse aus dem DLG-PowerMix, dem Effizienz-Test für<br />

Traktoren. Neue digitale Dienstleistungen und attraktive Produkte<br />

zeichnen das DLG-Zertifizierungsprogramm „Nachhaltige<br />

Landwirtschaft“ aus. Forschungsergebnisse für den Pflanzenbau<br />

liefern die Experten aus dem Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrum.<br />

Auf der DLG-Bühne diskutieren Branchenkenner aktuelle<br />

Herausforderungen in der Landtechnik.<br />

Bilder: DLG, S. Pförtner<br />

www.agritechnica.com<br />

www.dlg.org<br />

LANDTECHNIKINDUSTRIE AUF<br />

SPITZENNIVEAU<br />

Die Landtechnikindustrie am Standort Europa zeigt sich<br />

in bester Verfassung und kommt mit einem Rekordergebnis<br />

nach Hannover, so der Branchenverband VDMA<br />

Landtechnik. Kontinuierlich hohe Zuwachsraten im<br />

Auftragseingang haben dafür gesorgt, die Landtechnikindustrie<br />

über mehr als drei Jahre in der Spitzengruppe der<br />

Wachstumsbranchen des Maschinen- und Anlagenbaus<br />

zu positionieren. Für das Gesamtjahr <strong>2023</strong> erwartet der<br />

Branchenverband ein Umsatzvolumen aus deutscher<br />

Produktion von erneut mehr als <strong>12</strong> Milliarden Euro.<br />

Das erste Halbjahr <strong>2023</strong> bescherte der Branche ein sehr<br />

gutes Ergebnis. Segmentübergreifend gelang es den Landmaschinen-<br />

und Traktorenherstellern, ihren Umsatz im<br />

hohen zweistelligen Prozentbereich auf knapp 6 Milliarden<br />

Euro zu steigern. Die Hersteller freuten sich über<br />

volle Auftragsbücher. Mit einer Ausfuhrquote von<br />

durchschnittlich 75 Prozent sind die heimischen Hersteller<br />

erneut Exportweltmeister im internationalen Landtechnikgeschäft.<br />

30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


MOBILE MASCHINEN<br />

MARKTPLATZ<br />

SENSORLÖSUNGEN FÜR LANDMASCHINEN<br />

Unter dem Motto „Automation, Digitalization,<br />

Efficiency“ zeigt die Siko GmbH<br />

auf der Agritechnica in Halle 15, Stand<br />

H42, wie moderne Sensorik Landmaschinen<br />

in Punkto Sicherheit und<br />

Effizienz optimiert. Im Fokus stehen<br />

dabei speziell entwickelte Positionssensoren<br />

für Landmaschinen und die damit<br />

verbundenen Dienstleistungen. Siko<br />

bietet eine breite Palette von Sensoren<br />

an, darunter Drehgeber, Positionssensoren<br />

für Hydraulikzylinder, Neigungssensoren und lagerlose<br />

Drehgeber. Diese Sensoren ermöglichen eine präzise Erfassung<br />

von Positionen, Neigungen, Geschwindigkeiten und Bewegungen,<br />

die in der Agrartechnik von zentraler Bedeutung sind. Die<br />

Produkte entsprechen internationalen Standards und Normen,<br />

darunter UN ECE R10 (E1), EMV-Normen für Bau-, Land- und<br />

Forstmaschinen sowie Normen für funktionale Sicherheit wie<br />

DIN EN ISO 13849-1 und DIN EN 61508<br />

bis zu einem Performancel Level PLd<br />

und SIL2. Zusätzlich werden spezifische<br />

Versionen der Sensoren für besondere<br />

Umgebungsbedingungen entwickelt,<br />

wie in Umgebungen mit hohem<br />

Ammoniakgehalt.<br />

Besucher der Agritechnica können auf<br />

dem Stand von Siko die neuesten<br />

Innovationen erleben, darunter die<br />

weltweit kleinsten sicheren Multiturndrehgeber<br />

WV3600MR und WH3600MR für mobile Maschinen,<br />

die sich perfekt für den Einsatz in engen Einbaubedingungen<br />

eignen. Ebenso wird der hochintegrierbare lagerlose Drehgeber<br />

SIKO flexCoder MSAC200 präsentiert, der Positions- und<br />

Geschwindigkeitserfassung in elektrischen Antrieben und<br />

Leistungsgetrieben ermöglicht.<br />

www.siko-global.com<br />

ZUKUNFTSWEISENDE AGRARTECHNOLOGIEN<br />

Unter dem Motto „Set your vision in motion. From idea to reality“ präsentiert Danfoss auf<br />

der Agritechnica in Hannover (Stand C17 in Halle 16) die wichtigsten Produkte des Unternehmens<br />

für die Agrarindustrie. Zu sehen sind eine Reihe von hydraulischen, elektrischen<br />

und Fluidübertragungskomponenten sowie elektronische Steuerungen. Zudem werden auf<br />

der Messe verschiedene neue Produkte und Lösungen ihre Premiere erleben. Dazu gehören<br />

Software für autonome Maschinen, Leistungselektronik, eine Fernsteuerung, Schläuche für<br />

die Kühlung elektrischer Komponenten und vieles mehr.<br />

www.danfoss.com<br />

32 Unbenannt-4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 1 <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de<br />

16.10.<strong>2023</strong> <strong>12</strong>:04:50


MARKTPLATZ<br />

AGRARWIRTSCHAFT WIRD ELEKTROMECHANISCH<br />

Auch die Ametek-Marken Dunkermotoren und MAE präsentieren ihre vielfältigen<br />

Agrarlösungen auf der Agritechnica in Halle 15, am Stand H26. Unter dem Motto „Agri<br />

goes electromechanical“ möchten die beiden Unternehmen auf den Wechsel von<br />

pneumatischen zu elektrischen Antriebs- und Gebläse Lösungen aufmerksam machen.<br />

Diese überzeugen mit einer hohen Energieeffizienz, robustem Design (bis Schutzklasse<br />

IP69K) und Wartungsfreiheit. Wer Dunkermotoren kennt, weiß um die Intelligenz der<br />

smarten BLDC-Motoren, sowie die Möglichkeit zur Umsetzung innovativer „smart<br />

Farming“ Konzepte. Kommunikationsschnittstellen wie CANopen oder Ethernet<br />

ermöglichen eine einfache Integration unterschiedlicher Geräte, Predictive Maintenance<br />

und Condition Monitoring.<br />

www.dunkermotoren.de<br />

STEUERUNGSLÖSUNGEN – POWERED BY<br />

INTELLIGENCE<br />

Die InMach Intelligente Maschinen GmbH freut sich, seine<br />

innovativen Lösungen dem interessierten Fachpublikum auf der<br />

weltweit führenden Messe für Landtechnik präsentieren zu<br />

dürfen. Besucher finden das Unternehmen auf der Agritechnica<br />

in Halle 15/J36 im Bereich Systems & Components, dem<br />

B2B-Marktplatz der<br />

internationalen<br />

Zulieferindustrie<br />

der Landtechnik<br />

und des Off-Highway-Sektors.<br />

Die<br />

20-jährige Erfahrung<br />

des Technologieunternehmens<br />

aus Ulm in der Landtechnik, ließen InMach zu einer festen Größe<br />

in der Branche heranwachsen. Von der Entwicklung intelligenter<br />

Steuerungslösungen bis hin zur Serienproduktion für führende<br />

Hersteller, wie beispielsweise HORSCH, GEA oder AGCO/FENDT<br />

ist InMach ein leistungsstarker und kompetenter Partner.<br />

Untermauert wird die Expertise durch die intensive und kontinuierliche<br />

Teilnahme an hochkarätigen Forschungsprojekten.<br />

www.inmach.de<br />

NSK AUF DER AGRITECHNICA<br />

Nachhaltige Bodenbearbeitung,<br />

chemiefreie Unkrautbekämpfung<br />

und der Einsatz von<br />

Robotik: Das sind drei aktuelle<br />

Trends, die NSK auf der<br />

Agritechnica adressieren wird.<br />

Als Partner der Landmaschinentechnik<br />

entwickelt und<br />

fertig NSK Wälzlager, die auch<br />

unter den widrigen Bedingungen<br />

der Bodenbearbeitung<br />

eine lange Lebensdauer erreichen und sich auch beim Einsatz in<br />

innovativen Maschinentypen bewähren. Beispiele wird NSK in<br />

Hannover zeigen – in Halle 15, Stand C <strong>12</strong>.<br />

www.nskeurope.de<br />

SCHWENKTRIEBE UND KUGELDREHVERBIN-<br />

DUNGEN IM FOKUS<br />

Die Rodriguez GmbH<br />

präsentiert auf der Agritchnica<br />

seine Kugeldrehverbindungen<br />

und<br />

Schwenktriebe, die auch in<br />

der Agrartechnik Anwendung<br />

finden. Ebenso<br />

werden Elektrohubzylinder<br />

vorgestellt. Die robusten<br />

Kugeldrehverbindungen<br />

eignen sich ideal zur gleichzeitigen Übertragung von Axial- und<br />

Radialkräften sowie von Kippmomenten. Diese einfach zu<br />

montierenden und robusten Einheiten können die Gestaltung<br />

der Anschlusskonstruktion und den Einbau der Lager erheblich<br />

vereinfachen. Auch die kompakten Schwenktriebe von Rodriguez<br />

eignen sich für performance-kritische Einsatzbereiche<br />

und Heavy-Duty-Anwendungen. Selbst unter extremen<br />

Bedingungen übertragen sie Kräfte und hohe Drehmomente<br />

optimal. Rodriguez bietet seine Schwenktriebe als einbaufertige<br />

Systembaugruppe mit Gehäuse und Abdichtung an.<br />

www.rodriguez.de<br />

Rugged Keypads mit 8 Drucktasten.<br />

EAO Baureihe 09.<br />

Ideal für den Einsatz in Aussenanwendungen, auch unter<br />

extremen Bedingungen.<br />

. Robustes, ergonomisches und innovatives Design mit<br />

Schutzart bis zu IP6K9K<br />

. Geeignet für funktional sichere Anwendungen nach ISO 26262<br />

. Intelligente HMIs mit CAN Bus-Anbindung<br />

. Programmierbare 4-Segment RGB Halo Ring Ausleuchtung<br />

. Austauschbare ISO 7000 oder kundenspezifi sche Symbole<br />

www.eao.com/09<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 33<br />

EAO_AD_09_Products_Keypads_6-8er_90x130mm_01-06-<strong>2023</strong>.indd 1 01.06.<strong>2023</strong> <strong>12</strong>:02:09


LAND- UND FORSTMASCHINEN<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

VENTILE ERMÖGLICHEN WANDEL<br />

IN DER HYDRAULIK<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Automatisierung, Elektrifizierung mobiler<br />

Arbeitsmaschinen, mehr Präzision: Bedingt<br />

durch verschiedene Trends und vor allem durch<br />

die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit<br />

vollzieht sich derzeit ein enormer Wandel in<br />

der Hydraulik. Sichtbar wird das zum Beispiel<br />

in der Agrartechnik, die mit der digitalen<br />

Transformation und Anwendungen wie dem<br />

„Precision Farming“ auch neue Anforderungen<br />

an die Hydraulik stellt. Welche Konsequenzen<br />

dies für die Weiterentwicklung in der<br />

Ventiltechnik hat, ordnet Hydac in diesem<br />

Beitrag anlässlich der Agritechnica ein.<br />

Peter Bruck, Leiter Anwendungsentwicklung Cartridge Ventile<br />

Philipp Hilzendegen, Vertriebsleiter Ventile<br />

Dr. Nora Nägele, Leitung strategisches Produktbereichsmarketing<br />

und Innovationsmanagement<br />

Dr. Michael Reik, Leiter Industrieventile<br />

HYDAC <strong>Fluidtechnik</strong> GmbH, Dudweiler / Saar<br />

Der omnipräsente Trend der Nachhaltigkeit zeigt sich in<br />

der Landtechnik. Hier besteht der Anspruch die Effizienz<br />

zu verbessern und somit Ressourcen (Kraftstoff,<br />

Düngemittel, Spritzmittel, Arbeitszeit etc.) einzusparen.<br />

Hydac hat in diesem Zusammenhang spezielle Ventile entwickelt,<br />

die den Maschinenherstellern eine besonders präzise und<br />

zielgerichtete Ausbringung von Düngemitteln oder Spritzmitteln<br />

ermöglichen.<br />

Beispielsweise wird durch Hydac Proportional-Stromregel-<br />

Ventile die Wurfweite von Düngemittel-Steuern genauer geregelt.<br />

Bei Feldspitzen sorgen Proportional-Druckregelventile von Hydac<br />

für optimalere Abstände der Spritzmitteldüsen zu den Pflanzen.<br />

Dadurch können gleichzeitig Ressourcen eingespart und<br />

weniger umweltbelastende Medien ausgebracht werden.<br />

ENERGIE WANDELN UND EINSPAREN<br />

Mit der Erhöhung der Anforderungen in Bezug auf die Präzision<br />

steigt die Anzahl der Proportional-Ventile an. Bei gezogenen Arbeitsmaschinen<br />

ist dies durchaus herausfordernd, da die Zugmaschine<br />

unter Umständen nicht genügend elektrische Leistung zur<br />

Verfügung stellt. Hier hat Hydac zwei Lösungsansätze: Zum einen<br />

den hydraulischen Generator, der elektrische Leistung durch die<br />

Umwandlung hydraulischer Energie zur Verfügung stellt. Zum<br />

anderen hat Hydac Proportionalventile mit bis zu 60 % reduzierter<br />

Leistungsaufnahme (im Vergleich zu herkömmlichen Ventilen)<br />

im Programm.<br />

Mit dem Ziel Emissionen nachhaltig zu verringern, ist die<br />

Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen kein Zukunftsthema<br />

mehr. Im Zuge dieses Trends rückt die Batterie und vor allem deren<br />

Größe als entscheidender Kostentreiber in den Fokus der Maschinenhersteller.<br />

Das geht auch mit neuen Ansprüchen an die<br />

hydraulische Steuerungs- und Ventiltechnik einher. Ventile müssen<br />

energieeffizienter sein und gleichzeitig präzise regeln.<br />

Proportionales<br />

Druckregelventil<br />

von Hydac mit<br />

Drucksensor und<br />

Onboard-<br />

Elektronik<br />

34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


LAND- UND FORSTMASCHINEN<br />

Hydac hat hier verschiedene sitzdichte Einschraubventile in<br />

Nenngröße 20 entwickelt, die durch geringe Durchflusswiderstände<br />

Energie einsparen, gleichzeitig höhere Drücke (420 bar)<br />

ermöglichen und dennoch präzise regeln.<br />

MEHRWERT AUS DATEN SCHAFFEN<br />

Die fortschreitende Automatisierung ist ein weiterer Trend mit<br />

Konsequenzen für die Hydraulik. Mit der Zunahme an Sensorik<br />

und präziserer Steuerungstechnik können automatisierte Maschinenfunktionen<br />

realisiert werden. Durch die Integration von Sensoren<br />

und Kommunikationsschnittstellen wird dieser Trend auch in<br />

der Ventiltechnik unterstützt. Dabei lässt sich unterscheiden, ob<br />

die Ventile lediglich unverarbeitete Daten weiterleiten, die in einer<br />

übergeordneten Steuerung ausgewertet werden, oder ob die Informationen<br />

bereits im Ventil auf spezifische Fragestellungen hin verarbeitet<br />

werden. Ventile von Hydac unterstützen beide Optionen.<br />

Neben der Möglichkeit die Daten selbst auszuwerten bietet das<br />

Unternehmen seinen Kunden diverse vorentwickelte intelligente<br />

Zusatzfunktionen. Das Pumpen-Condition-Monitoring oder die<br />

sensorlose Positionsschätzung des Ventilhubs sind Beispiele dafür.<br />

Darüber hinaus können durch die Integration applikationsspezifischer<br />

Sensorik in die Elektronik von Hydac kundenspezifische<br />

Funktionen realisiert werden. Die Auswertungen der Informationen<br />

über das Ventil und die Applikation ermöglicht „Condition<br />

Monitoring“ und „Predictive Maintenance“.<br />

Bilder: Hydac<br />

www.hydac.com<br />

DA KOMMT<br />

WAS GROSSES!<br />

Bist du bereit für die ganz große Flexibilität auf dem Feld? Dann verpasse nicht<br />

die Geburt der neuesten Innovation aus dem Hause Vogelsang. Erstmalig zu sehen<br />

auf der Agritechnica <strong>2023</strong> in Hannover, <strong>12</strong>.–18. November, Halle 23, Stand B46.<br />

Komm vorbei – das wird ganz groß! www.vogelsang.info/de/agritechnica<br />

VOGELSANG – LEADING IN TECHNOLOGY<br />

vogelsang.info


DISPLAYINTEGRATION<br />

LANGLEBIGE TOUCHDISPLAYS<br />

DURCH OPTICAL BONDING<br />

Sie verleihen Maschinen erst ihr Gesicht und<br />

vereinfachen damit Abläufe: HMI-Systeme sind fester<br />

Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Um sie zu<br />

optimieren, spielt Optical Bonding eine wichtige Rolle.<br />

Das Klebeverfahren erhöht die Funktionalität von<br />

HMI-Systemen um ein Vielfaches. Da immer mehr<br />

Branchen auf HMI-Systeme setzen, erlangt Optical<br />

Bonding eine zunehmende Relevanz.<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Der Bordcomputer in Mähdreschern, die Steuerung großer<br />

Industrieanlagen oder elektromedizinische Geräte<br />

wie Computer-Tomographen – HMI-Systeme kommen<br />

in den unterschiedlichsten Branchen zum Einsatz. Die<br />

Mensch-Maschine-Schnittstellen sind aus dem Arbeitsalltag<br />

nicht mehr wegzudenken. Und der Trend geht dahin, diese Systeme<br />

in immer mehr Bereichen einzusetzen – heutzutage vor allem<br />

mit intuitiv zu bedienenden Touchdisplays ähnlich einem Tablet.<br />

Doch die Systeme müssen je nach Einsatzort herausfordernden<br />

äußeren Bedingungen standhalten. Dies können beispielsweise<br />

Umwelteinflüsse oder Hygiene-Anforderungen sein. Hier<br />

kommt Optical Bonding ins Spiel: Diese Methode findet Anwendung<br />

bei der Touch-/Display-Integration, also dem Einbau einer<br />

HMI-Benutzerschnittstelle in Gerätegehäuse. Optical Bonding<br />

umfasst unterschiedliche Klebetechniken, um Displays luftdicht<br />

mit Touch-Sensoren und Covergläsern zu einer Einheit zu verbinden.<br />

Das Ziel: eine erhebliche Verbesserung der Geräte-Funktionalität.<br />

Kalte Temperaturen nachts, warme Temperaturen tagsüber –<br />

ob innen oder außen genutzt, HMI-Systeme müssen Temperaturschwankungen<br />

standhalten. Diese können in Form von Kondensationsfeuchtigkeit<br />

die Funktionalität und Langlebigkeit der<br />

Geräte erheblich beeinflussen, wenn sich ein Luftspalt zwischen<br />

Display und Frontglas mit Touchsensor befindet. Die Feuchtigkeit<br />

beeinträchtigt nicht nur die Bildschirmanzeige, sie wirkt sich<br />

auch negativ auf die Lebensdauer der sensiblen Elektronik in<br />

Alisa Altrock, Sputnik GmbH, Münster<br />

Displays aus. Ist der Luftspalt allerdings mit Optical-Bonding-<br />

Material gefüllt, also einem Klebstoff, wird die Innentemperatur<br />

der Applikation konstant gehalten, und es entsteht keine Kondensationsfeuchtigkeit<br />

im Gerät.<br />

AUF DEM FELD: STAUB, SCHMUTZ, SONNE<br />

Gleichzeitig verhindert das Bonding-Material auch das Eindringen<br />

von Staub- und Schmutzpartikeln. Ein Schutz vor Staub und<br />

Schmutz ist besonders wichtig, wenn das HMI-System außen zum<br />

Einsatz kommen soll, zum Beispiel in landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen.<br />

Eine weitere Herausforderung für HMI-Systeme im<br />

Außenbereich ist Sonneneinstrahlung. Ist das Gerät täglich der<br />

Sonne ausgesetzt, kann es überhitzen und im schlimmsten Fall<br />

funktionsunfähig werden. Auch für dieses Problem bietet Optical<br />

Bonding eine Lösung: Durch die Verwendung von UV-qualifiziertem<br />

Bonding-Material findet eine Wärmeableitung statt. Die Wärme<br />

der LED-Hinterleuchtung und der Displayoberfläche wird<br />

durch das Bonding-Material an das Deckglas abgegeben. Die LEDs<br />

überhitzen also nicht, wodurch ihre Lebensdauer erhöht wird.<br />

Auch in Sachen guter Ablesbarkeit verspricht das Optical Bonding<br />

Vorteile. Das Bonding-Material weist nämlich einen ähnlichen<br />

Brechungsindex auf wie Glas, hat also ähnliche optische<br />

Materialeigenschaften. Damit sorgt es für eine blendfreie Optik.<br />

Optical Bonding macht Displayanwendungen und Touchpanels<br />

robuster. Das Bonding-Verfahren dient als mechanische Verstärkung<br />

des Geräts. Das Deckglas ist mittels Optical Bonding fest<br />

mit dem Display verbunden. Bei Glasbruch dient es als Splitterschutz;<br />

das Gerät ist widerstandsfähiger gegen Vibrationen,<br />

Schock und Krafteinwirkungen.<br />

36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


MOBILE MASCHINEN<br />

VERSCHIEDENE KLEBETECHNIKEN<br />

Beim Optical Bonding existieren mehrere Klebetechniken für unterschiedliche<br />

Anforderungen. Die Bonding-Methode richtet<br />

sich nach der Auswahl der Komponenten, der Systemintegration<br />

und den Applikationsanforderungen. Kundenwünsche sind hierbei<br />

ausschlaggebend, weiß Thorsten Penassa, Leiter Systemintegration<br />

bei der Bopla Gehäuse Systeme GmbH. „Gewünschte<br />

Displayformate, Bauformen, bestimmte Stückzahlen und Budgetvorgaben<br />

– das alles ist bei der Wahl der Bonding-Methode zu<br />

berücksichtigen“, so Penassa.<br />

Beim Optical Bonding unterscheidet Bopla zwischen zwei Verfahren<br />

– einmal das Dry Bonding, also das trockene Bonding, und<br />

das Wet Bonding, das flüssige Verkleben. Das Trockenbonding<br />

wird auch als Laminieren bezeichnet. Dabei wird das Bonding-<br />

Material auf die Größe der sichtbaren Displayoberfläche zugeschnitten<br />

und der Luftspalt zwischen Frontglas und Touchsensorrückseite<br />

damit homogen gefüllt. Hierbei muss der Touchsensor<br />

flexibel oder semiflexibel sein. Eine hochtransparente Klebeschicht<br />

wird unter hohen optischen Anforderungen hinter das<br />

Coverglas laminiert. Es darf sich kein Staub zwischen den Einheiten<br />

befinden, und es darf auch nicht zur Bläschenbildung kommen.<br />

„Das ist die Herausforderung bei diesem Verfahren. Man<br />

kann sich das Ganze am Ende ungefähr wie ein hochtransparentes<br />

doppelseitiges Klebeband vorstellen“, erklärt Penassa. Mithilfe<br />

von Druck und Wärme werden Sensor und Coverglas zusammengefügt.<br />

Dieses Verfahren ist vergleichsweise kostengünstig und<br />

zeiteffizient. Wünscht der Kunde große Gerätestückzahlen in kurzer<br />

Zeit, ist Dry Bonding die bevorzugte Methode.<br />

Das Wet Bonding hingegen eignet sich bei Hard-to-Hard-Verbindungen,<br />

also wenn ein starrer Sensor mit dem Deckglas verklebt<br />

werden soll. Dabei verteilt sich ein flüssiger Klebstoff auf<br />

dem Touchsensor. UV-Licht härtet den Klebstoff anschießend<br />

aus. Das geschieht laut Penassa auch wieder unter hohen optischen<br />

Anforderungen. Dieses Verfahren ist am gängigsten, weil<br />

es flexibel einsetzbar ist. Da man hierbei UV-Licht zur Aushärtung<br />

einsetzt, ist es besonders materialschonend. Bei dieser Methode<br />

füllt der Flüssigkleber den Luftspalt zwischen Displayoberfläche<br />

und Sensorrückseite. Wünscht der Kunde ein<br />

rahmenloses oder ein Zero-Bezel-Display ist das Wet-Bonding-<br />

Verfahren nur bedingt geeignet.<br />

Optical Bonding: Die Glasfront wird mit dem Touchscreen bzw. Display<br />

mithilfe des Optical Bonding Verfahrens zusammengeführt<br />

EIGENS ENTWICKELTE TECHNOLOGIE<br />

Heute hat das Unternehmen Touch-/Displayintegration in vielfältigen<br />

Varianten ausgerichtet auf Kundenwünsche im Angebot:<br />

Lösungen mit durchgehender Frontfolie (resistive Touchscreens)<br />

oder durchgehendem Coverglas (kapazitive Touchscreens), bei<br />

denen keine Schmutzkanten verbleiben dürfen, aber auch die<br />

Kombination eines Touchscreens mit einer konventionellen Folientastatur<br />

ist möglich.<br />

Bopla verfügt über eine für die Touch-/Displayintegration eigens<br />

entwickelte Vergusstechnologie. Dabei wird das Display<br />

oder die ganze HMI-Einheit mit einer weiteren Ebene und einer<br />

Vergussmasse von hinten fixiert. Damit hängt das gesamte Gewicht<br />

des Displays und der Elektronik nicht nur am Coverglas.<br />

„So machen wir das Gerät noch stabiler. Und das ist so effektiv,<br />

dass wir das unseren Kunden immer bei einer Displayintegration<br />

empfehlen“, so Penassa. Durch dieses Verfahren ist die HMI-Einheit<br />

spannungsfrei von hinten fixiert und hält auch größeren<br />

Temperaturschwankungen Stand.<br />

Bilder: Bopla<br />

www.bopla.de<br />

MOBILSTEUERUNGEN<br />

MADE IN GERMANY<br />

Individuelle Entwicklungen<br />

auf Basis modularer Hard- und Software<br />

Hardware-Entwicklung<br />

Software-Entwicklung<br />

Serien-Produktion<br />

Kundenspezifische Produkte<br />

Ingenieur-Support<br />

Völkel Mikroelektronik GmbH · Otto-Hahn-Straße 30 · 48161 Münster · +49 2534 9731-0 ·<br />

info@voelkel.de<br />

www.voelkel.de


MOBILE MASCHINEN<br />

MARKTPLATZ<br />

INDUSTRIERUSS IN DER REIFENPRODUKTION<br />

Continental baut ihre Aktivitäten<br />

im Bereich des zirkulären Wirtschaftens<br />

konsequent weiter aus.<br />

Seit kurzem erhalten im Continental-Reifenwerk<br />

in Korbach, Hessen,<br />

neu produzierte Super Elastic<br />

Vollreifen rückgewonnenen<br />

Industrieruß (rCB). Das spart den<br />

Einsatz fossiler Rohstoffe und<br />

reduziert CO2-Emissionen.<br />

Vollreifen wie der SC20+ von<br />

Continental enthalten dank ihres hohen Naturkautschukanteils<br />

bereits heute einen Anteil nachwachsender und recycelter<br />

Materialien von rund 60 Prozent. Bis spätestens 2050 will<br />

Continental 100 Prozent nachhaltige Materialien in ihren<br />

Reifenprodukten einsetzen. Der rückgewonnene Industrieruß<br />

stammt von Pyrum Innovations, einem Partnerunternehmen<br />

des Reifenherstellers. Pyrum zersetzt Altreifen in Industrieöfen<br />

durch ein spezielles Pyrolyseverfahren in ihre einzelnen<br />

Bestandteile. Auf diesem Weg können wertvolle Rohstoffe, die<br />

in Altreifen enthalten sind, extrahiert und recycelt werden.<br />

www.continental-tires.com<br />

BAGGER MIT LITHIUM-IONEN-BATTERIE<br />

Komatsu plant die Markteinführung der Modelle PC200LCE-<strong>11</strong><br />

und 210LCE-<strong>11</strong> – zwei 20-t-Elektrobagger mit Lithium-Ionen-<br />

Batterie. Diese sollen <strong>2023</strong> als Mietmaschinen auf den japanischen<br />

und europäischen Markt kommen. Des Weiteren ist eine<br />

schrittweise Einführung dieser Elektromodelle in Asien,<br />

Nordamerika und<br />

Australien geplant. In<br />

seinem Bestreben, bis<br />

2050 kohlenstoffneutral<br />

zu werden, sieht<br />

Komatsu diese Markteinführung<br />

als Chance,<br />

so schnell wie möglich<br />

einen Markt für<br />

elektrische Baumaschinen<br />

aufzubauen.<br />

Komatsu entwickelt<br />

diese Elektromodelle seit Januar 2021 gemeinsam mit Proterra,<br />

einem amerikanischen Hersteller mit Sitz in Kalifornien, der<br />

sich in den Bereichen Schwertransport und Nutzfahrzeuge<br />

weltweit einen Namen gemacht hat.<br />

www.komatsu.eu<br />

ANSTEUERUNG VON ANBAUGERÄTEN MIT CAN-BUS<br />

Moderne Traktoren sind zunehmend mit Telemetriesystemen und drahtloser Kommunikation<br />

ausgestattet, die es ermöglichen, sowohl Traktor als auch Anbaugeräte remote zu steuern und<br />

zu überwachen. HAWE Hydraulik unterstützt die Hersteller mit modernsten Steuerungen mit<br />

CAN-Bus aus dem Baukasten.<br />

Durch das Paaren der Hydrauliksteuerung mit der elektronischen Intelligenz, z.B. im Wegeventilblock<br />

vom Typ PSL-CAN von HAWE Hydraulik, wird der gesamte Ventilblock mit nur einem<br />

Stecker an das Bordnetz angeschlossen. Systemrückmeldungen und Parameteranpassungen<br />

werden direkt im CAN-Kopf des Ventilblockes durchgeführt und entlasten so die Hauptsteuerung<br />

und das Bussystem. Verschiedene Baugrößen und Betätigungen können in einem Block<br />

kombiniert werden. Aber auch die Kombination von s/w-schaltenden Steuerblöcken mit den<br />

Proportional-Wegeschieber PSL in einem Ventilverband werden aus dem Baukasten einfach umgesetzt. Das reduziert die Kosten<br />

und bringt genau die Ansteuerungen zusammen, die pro Funktion benötigt werden. Mit der Schutzart IP 67 des elektrischen<br />

Anschlusses ist der Ventilverband für den Einsatz in rauen Umgebungsbedingungen konzipiert.<br />

www.hawe.com<br />

38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

WICHTIGES IMMER IM BLICK<br />

Graf-Syteco stellt Bediengeräte<br />

für anspruchsvolle<br />

und raue Umgebungen vor.<br />

Die Displays der GSt-A07C-<br />

Serie wurden speziell für<br />

den Einsatz in mobilen<br />

Arbeitsmaschinen entwickelt,<br />

wie z. B. Baumaschinen.<br />

Die Bediengeräte<br />

zeichnen sich durch ihr robustes Aluminium-Druckgussgehäuse<br />

aus, das trotzdem nur 960 g wiegt. Das Gerät verfügt über ein<br />

hochauflösendes 7-Zoll Touch-Display und verzichtet auf der<br />

Vorderseite auf Knöpfe. Dadurch wird die vom Bediengerät<br />

verdeckte Sichtfläche minimiert. Die Tasten auf der Rückseite<br />

lassen sich intuitiv bedienen. Drei taktile Kurzhubtasten und<br />

einen Dreh-Drückencoder gibt es als optionale Ausstattung.<br />

Das hochauflösende Touchdisplay erlaubt eine gute Ablesbarkeit<br />

und Bedienbarkeit. Nutzer erhalten so einen besseren Blick<br />

auf die wichtigsten Informationen. Dabei ist es egal, wie das<br />

Display installiert ist. Ob Hochkant oder Querformat, im Einbau<br />

oder Aufbau: Das GSt-A07C wird zu einer flexiblen und sicheren<br />

Mensch-Maschine-Schnittstelle. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung<br />

bleibt das Display ablesbar, da der Ablesewinkel in<br />

alle Richtungen gleich groß ist. Von CAN über Ethernet bis USB<br />

und Video: Mit einem breiten Portfolio an Schnittstellen sorgt<br />

Graf-Syteco für die nötige Konnektivität.<br />

www.graf-syteco.de<br />

SICHERHEIT AUF DER SCHIENE<br />

Sensoren von Micro-Epsilon messen und überwachen zuverlässig<br />

wesentliche Messgrößen im Schienen- und Bahnverkehr. So<br />

tragen sie zur Sicherheit und Stabilität von Triebwagen,<br />

Wagons, Radreifen, Bremsen, Gleis und Schienen bei. Vielfältig<br />

eingesetzt erfassen sie dort unter anderem Radreifenprofile,<br />

Neigungswinkeln, Schwingungen, Schienenprofile, Lagerspalte<br />

in Achslagern, Hubhöhen sowie den Schienenverschleiß an<br />

Hochgeschwindigkeitstrassen.<br />

Gemessen<br />

wird mit unterschiedlichen<br />

Messprinzipien<br />

wie<br />

induktiven Sensoren,<br />

Wirbelstromsensoren,<br />

Laserscannern<br />

und Neigungs- sowie<br />

Beschleunigungssensoren.<br />

Die Sensoren<br />

finden sich sowohl im Zug als auch im Messwagen, in Prüfanlagen<br />

und in Messmaschinen. Mit den Eddy NCDT-Wirbelstromsensoren<br />

kann beispielsweise der Ölspalt in Achslagern von<br />

Hochgeschwindigkeitszügen permanent geprüft werden.<br />

Induktive Wegsensoren der Serie Indusensor EDS messen die<br />

Neigung des Wagenkastens in Hochgeschwindigkeitszügen.<br />

Dadurch lässt sich die Wirkung der seitlichen Beschleunigungskräfte<br />

auf die Reisenden reduzieren.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

LEISTUNGSSTARKE TELEMATIK<br />

Bosch Rexroth stellt die High-Performance-Version der „Rexroth Connectivity Unit“ (RCU) vor.<br />

CAN-FD und Automotive Ethernet (T1) erweitern die Konnektivität. Die neue Baureihe 20 bietet<br />

mehr Rechenleistung, Speicher und Konnektivität für anspruchsvolle Telematikanwendungen<br />

mit starker Cybersecurity. In puncto Performance überzeugt die neue RCU-Baureihe 20 mit einem<br />

1600-MHz-Quadcore-Prozessor und 2 GB DDR RAM sowie 1 GB NAND und 8 GB EMMC Flash-<br />

Speicher. Damit können neben der Datenerfassung auch Steuerfunktionen abgebildet werden.<br />

Mit bis zu vier schnellen CAN-FD-Bussen und einer Automotive-Ethernet-Schnittstelle T1 kann<br />

die neue RCU in kürzester Zeit sehr große Datenmengen sammeln und vorverarbeiten.<br />

www.boschrexroth.com<br />

leicht<br />

kompakt<br />

dicht<br />

Verschlussschraube zur Vermeidung von unwirtschaftlichem Druckluft-Verlust. Für Anschlussmaß<br />

ISO 16030. Mit montiertem O-Ring, erhältlich schon ab M 3. Entwickelt<br />

speziell für die Anforderungen in der Pneumatik.<br />

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Unsere Lösung für<br />

dichte Systeme<br />

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MATERIALFORSCHUNG<br />

NACHHALTIGKEIT IN DER LANDWIRTSCHAFT<br />

STRUKTURLEICHTBAU HALBIERT<br />

FELDHÄCKSLER-GEWICHT<br />

Das Institut für Fertigungstechnik und<br />

Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz<br />

Universität Hannover hat im Projekt AgriLight<br />

zusammen mit seinen Projektpartnern ein<br />

Carbon Chassis für den Krone Big X entwickelt.<br />

Mit der innovativen Konstruktion kann das<br />

Chassisgewicht des Feldhäckslers bei gleichzeitig<br />

höherer Verwindungssteifigkeit um 50 Prozent<br />

gesenkt werden.<br />

de vom IFW zusammen mit den Projektpartnern Krone GmbH &<br />

Co. KG, M&D Composites Technology GmbH und dem Institut<br />

für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik (PuK) der TU<br />

Clausthal im Forschungsprojekt AgriLight adressiert. Indem das<br />

Chassis des Krone Big X grundlegend neu gedacht in eine innovative<br />

Faserverbund-Konstruktion überführt wurde, konnte sein<br />

Gewicht signifikant reduziert werden.<br />

NEUES DESIGN SCHAFFT NEUE MÖGLICHKEITEN<br />

Besondere Herausforderungen ergaben sich aus den unterschiedlichen<br />

Materialeigenschaften von Faserverbunden und<br />

metallischen Werkstoffen, der damit einhergehenden Komplexität<br />

bei der Auslegung dickwandiger Faserverbundstrukturen und<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Um größere Felder effizienter bearbeiten zu können, ist<br />

die Leistungsfähigkeit landwirtschaftlicher Erntemaschinen<br />

in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen.<br />

Durch die höheren Leistungen der Maschinen hat auch<br />

deren Gewicht zugenommen, was Herstellende an die Grenzen<br />

der straßenverkehrsrechtlichen Zulässigkeit bringt und Anwenderinnen<br />

und Anwender mit stärkeren Bodenverdichtungen und<br />

höheren Spritverbräuchen konfrontiert. Diese Problematik wur-<br />

M.Sc. David Garthe, Wissenschaflicher Mitarbeiter, Forschergruppe<br />

„Hochleistungsproduktion von CFK-Strukturen“, Inst. für Fertigungstechnik<br />

und Werkzeugmaschinen, Leibniz Universität Hannover, Garbsen<br />

PER CARBON-LEICHTBAU LIESS<br />

SICH DAS CHASSISGEWICHT<br />

DES KRONE BIG X HALBIEREN<br />

der Integration des neuen, fasergerechten Designs in die vorhandene<br />

Fahrzeugstruktur. Die neuen Gestaltungsmöglichkeiten der<br />

CFK Monocoque-Bauweise wurden genutzt, um zusätzliche Vorteile<br />

für den Kunden zu schaffen. Darunter beispielsweise größere,<br />

integrierte Tanks und eine vereinfachte Reinigung der Maschine<br />

durch geschlossene Oberflächen. Für die Auslegung haben das<br />

IFW und das PuK gemeinsam eine Reihe verschiedener Harzsys-<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


Der NEUE<br />

teme untersucht, um die optimale Matrix für die Anwendung<br />

und das Herstellungsverfahren mittels Vakuuminfusion ohne<br />

Autoklaven zu finden. Zur Durchführung der Finite-Elemente-<br />

Simulation kam Ansys Composite PrePost zum Einsatz. Es<br />

wurden sowohl Schalenmodelle der gesamten CFK-Struktur<br />

als auch detaillierte Analysen mittels Volumenmodellen erstellt.<br />

Basierend auf einem von Krone neu entwickelten<br />

Lastkollektiv wurden Konstruktionsanpassungen sowie Optimierungen<br />

im Laminataufbau vorgenommen.<br />

GERINGERES GEWICHT – HÖHERE STEIFIGKEIT<br />

Neben der Gestaltung und Dimensionierung der Rahmenstruktur<br />

hat das IFW auch neue Ansätze für die faserverbundgerechte<br />

Einleitung von hohen Belastungen in die Rahmenstruktur<br />

von Nutzfahrzeugen erforscht. Mithilfe des innovativen<br />

hybriden Insertkonzepts, das optimal für das angedachte Vakuuminfusionsverfahren<br />

geeignet ist, können – zusammen mit<br />

klassischen Verbindungselementen wie Schrauben und Bolzen<br />

– erheblich höhere Lasten in die Faserverbundstrukturen<br />

eingeleitet werden, ohne dass die Vorspannkräfte vom Laminat<br />

getragen werden müssen. Das Ergebnis des Entwicklungsprozesses<br />

ist ein innovatives Carbon-Chassis, dass eine Gewichtsreduktion<br />

von 50 Prozent im Vergleich zum Stahlrahmen<br />

aufweist und dabei eine höhere Rahmensteifigkeit bietet.<br />

Im nächsten Schritt wird ein Prototyp des Chassis bei M&D<br />

Composites Technology hergestellt. Dafür wird zunächst der<br />

Werkzeugbau durchgeführt, gefolgt von der Produktion der<br />

einzelnen Schalenbauteile des Monocoques. Anschließend<br />

wird dieser Prototyp bei Krone einer dynamischen Strukturprüfung<br />

unterzogen, bei der auf dem X-Poster das entwickelte<br />

Lastkollektiv abgefahren wird. Dabei werden die Ergebnisse<br />

der Auslegung sowie die zugrunde liegenden Finite-Elemente-<br />

Modelle validiert. Das Hauptziel dieser Untersuchung besteht<br />

darin, sicherzustellen, dass sowohl das Chassis auf Basis von<br />

Kohlenstofffasern als auch die in stark beanspruchten<br />

Bereichen eingesetzten hybriden Inserts über die gesamte Lebensdauer<br />

eines Fahrzeugs keine Schädigung aufweisen. Zur<br />

Erfassung der Belastungen und Verformungen des Chassis<br />

setzt das IFW ein Messkonzept um, dass sowohl Rayleigh- und<br />

DMS-Sensoren als auch optische 3D-Messungen einschließt.<br />

Das Projekt wird im Rahmen des Technologietransfer-Programms<br />

Leichtbau (TTP LB) vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz (BMWK) gefördert.<br />

Bild: IFW<br />

Orange<br />

Deckkraft: 100%<br />

Die ERSTE POWER-IMU<br />

Weiß<br />

Deckkraft: 50%<br />

www.ifw.uni-hannover.de<br />

POINTIERT<br />

AGRILIGHT-PROJEKT ADRESSIERT GEWICHTS-<br />

THEMATIK VON AGRARMASCHINEN<br />

FASERVERBUND-KONSTRUKTION BILDET DAS<br />

NEUE KRONE-CHASSIS<br />

HERSTELLUNGSVERFAHREN MITTELS<br />

VAKUUMINFUSION OHNE AUTOKLAVEN<br />

CARBONCHASSIS WEIST GERINGERES<br />

GEWICHT BEI HÖHERER STEIFIGKEIT AUF


OPTISCHE ASSISTENZSYSTEME<br />

MODULARER DETEKTIONS- UND ANZEIGEBAUKASTEN<br />

SKALIERBARE ASSISTENZSYSTEME FÜR<br />

SMART FARMING APPLIKATIONEN<br />

Der modulare Baukasten bietet Kameras mit optional integrierter<br />

Intelligenz, digitale Displays sowie leistungsstarke Video-Controller<br />

und Software-Bausteine<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Smart Farming Applikationen basieren in den<br />

meisten Fällen auf der Erfassung und<br />

Verarbeitung optischer Signale, doch die<br />

Komplexität der Applikation kann dabei stark<br />

variieren. Die Experten für optische Detektion<br />

von Motec stellen aus diesem Grund ein<br />

modulares System von digitalen Kameras,<br />

Displays, Video-Controllern und passendem<br />

Software- und Integrationssupport vor, das sich<br />

den Bedürfnissen der Maschinenhersteller und<br />

ihrer Smart Farming Applikation anpasst.<br />

Die Anforderungen an videobasierte Assistenz- und Detektionssysteme<br />

in mobilen Arbeitsmaschinen steigen<br />

stetig. Die Verfügbarkeit von hochspezialisiertem Personal<br />

sinkt, smarte hochautomatisierte Unterstützungssysteme<br />

sollen es ermöglichen, dass auch ungeübte Personen<br />

komplexe Maschinen sicher und effizient führen können.<br />

Nichtsdestotrotz gibt es gerade bei kompakten Maschinen, die in<br />

Applikationen eingesetzt werden, in denen es nur ein geringes<br />

Kollisionsrisiko gibt, Anwendungsfälle, in denen ein simples Anzeigesystem<br />

aus kombinierter Digitalkamera und Display ausreichend<br />

sein kann. Zu dieser Divergenz in den Anforderungen der<br />

Applikation kommen die unterschiedlichen Bedürfnisse und<br />

Ressourcen der Maschinenhersteller. Je nach Fokussierung und<br />

Spezialisierung verfügen OEM über eigene große Software- und<br />

Programmierungs-Departments – oder lassen sich von Partnern<br />

und Dienstleistern unterstützen, um die Expertise extern zu akquirieren.<br />

Angesichts der großen Unterschiede hinsichtlich der grundlegenden<br />

Ausgangslage in der Realisierung von Anzeige- und Detektionssystemen<br />

hat die Motec GmbH mit Sitz in Hadamar ihr<br />

Portfolio an digitalen Kameras, Displays, Video-Controllern sowie<br />

Softwarebausteinen modular konzipiert. Maschinenhersteller<br />

können sich ihr System je nach Bedarf passgenau zusammenstellen.<br />

Marco Diel, Director Sales bei Motec, erläutert die Vorteile:<br />

„Unsere Komponenten sind frei kombinierbar. So lassen sich<br />

schlanke und bedarfsgerechte Steuerungsarchitekturen realisieren.<br />

Der Maschinenhersteller muss sein System nicht oversizen,<br />

sollte die Applikation einmal ein eher simples Kamera-Monitor-<br />

System erfordern. Gleichermaßen stehen unseren Kunden in Sachen<br />

High-Performance alle Türen offen.“<br />

SKALIERBARER SOFTWARE-SUPPORT<br />

Insbesondere die Skalierbarkeit des Software-Supports ist hervorzuheben.<br />

Motec hat in den vergangenen Jahren viel in die Intelligenz<br />

der eigenen Komponenten und Systeme investiert. Maschinenhersteller<br />

profitieren nun von dieser Expertise – falls sie<br />

es wünschen. Dr. Stefan Wirtz, Director Engineering bei der Motec<br />

GmbH, erläutert: „Motec hat 2015 das Entwicklungszentrum<br />

für Nutzfahrzeugassistenzsysteme in Koblenz gegründet. Seit-<br />

Peter Becker, Becker Storytelling<br />

42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


OPTISCHE ASSISTENZSYSTEME<br />

dem entwickelt ein dediziertes Programmierer-Team Algorithmen<br />

und arbeitet an neuronalen Netzen zur Objekt- und Personenerkennung.<br />

Die Erkenntnisse aus dieser Entwicklungsarbeit<br />

sind in unsere jüngsten Innovationen eingeflossen. Wir haben<br />

smarte Kameras mit eigener Intelligenz im Portfolio sowie Displays<br />

mit integrierten Videocontrollern, auf denen unsere Motec-<br />

Softwareapplikationen laufen können. Ob Maschinenhersteller<br />

diese nutzen möchten, steht ihnen jedoch frei. Dank Standardschnittstellen<br />

lassen sich kompatible Software-Applikationen<br />

flexibel integrieren. Der OEM kann selbst entscheiden, wie viel<br />

Support er benötigt und auf welche Software er setzen möchte.“<br />

KOMPLEXITÄT REDUZIEREN<br />

DAS MODULARE SYSTEM<br />

ERMÖGLICHT PASSGENAU<br />

SMART FARMING LÖSUNGEN<br />

Im Zentrum der neuentwickelten Komponenten des Motec-Baukastens<br />

steht das neuentwickelte Smart Display. Es lässt sich als<br />

Stand-Alone-Steuerung nutzen, oder mit einem integrieren Display<br />

kombinieren und bildet somit eine kompakte Einheit aus<br />

Anzeige und Controller. Auf diese Weise reduzieren sich Verkabelungsaufwand<br />

und somit Systemkomplexität. Ob der Maschinenhersteller<br />

die integrierte Einheit nutzen möchte oder nur auf den<br />

Video-Controller setzt und ein Display eines Drittherstellers einsetzt,<br />

ist ihm selbst überlassen. Dasselbe gilt für die Frage, auf<br />

welcher Steuerung der Automatisierungsarchitektur welche Applikation<br />

läuft. Das Smart Display ist leistungsstark genug, dass<br />

selbst komplexeste Detektions- und sicherheitsrelevante Umfelderfassungssysteme<br />

auf dem Gerät realisiert werden können.<br />

Hierdurch wird der Main Controller der Maschine entlastet, Datenströme<br />

bedarfsgerecht verteilt. Auf diese Weise lassen sich dezentrale<br />

Strukturen aufbauen, die ebenfalls zur Reduktion der<br />

Komplexität des Kabelbaums beitragen, wovon Konstruktion,<br />

Montage und Servicepersonal im Wartungsfall gleichzeitig profitieren.<br />

Ebenso ist eine Verbindung zwischen dem smarten opti-<br />

schen Sensor MCDE3000 und einem Display denkbar. Diese Full-<br />

HD-Kamera übernimmt mithilfe der integrierten Recheneinheit<br />

einfache Überwachungsapplikationen, die auf einem digitalen<br />

Display angezeigt werden, beispielsweise die Objektverfolgung<br />

oder die Vermessung von Objekten. Auch Overlays zur Realisierung<br />

von Augmented-Reality-Applikationen sind möglich. Eine<br />

zusätzliche eigenständige Video-Control-Unit ist für die Verarbeitung<br />

dieser Signale nicht notwendig. In diesem Anwendungsszenario<br />

kann somit eine kostspielige Komponente eingespart<br />

werden. Über die bereits für das Smart Display genannten Vorteile<br />

hinaus profitieren Maschinenhersteller bei einem solchen System<br />

von größerer Wirtschaftlichkeit ihres Systems, aber auch von<br />

einem vereinfachten Ersatzteilmanagement. Natürlich lassen<br />

sich das Smart Display und die intelligente Kamera MCDE3000<br />

auch kombinieren, um zwei Applikationen gleichzeitig realisieren<br />

zu können.<br />

FÜR DEN EINSATZ IN DER LANDTECHNIK<br />

OPTIMIERT<br />

Zur Erweiterung der zu überwachenden Fläche stehen die Full-<br />

HD-Digitalkameras MCDE7000 und MCDB7000 bereit, die das<br />

modulare System abrunden. Wie die intelligente Kamera<br />

MCDE3000 verfügen sie über einen HDR-Sensor mit hoher Dynamik<br />

und übertragen die Bild- bzw. Videosignale mit bis zu 30 fps.<br />

Alle Kamerakomponenten sind mit einem Aluminiumgehäuse<br />

robust ausgeführt und entsprechen den anspruchsvollen Anforderungen<br />

in der Landtechnik. Hierzu tragen etwa Schutzarten bis<br />

IP69K oder Schockfestigkeit bis 50 g bei.<br />

Dr. Stefan Wirtz schließt: „Mit diesem modularen Baukasten<br />

bieten wir Landmaschinenherstellern einen flexiblen Lösungsansatz<br />

bei der Realisierung ihrer Smart Farming Applikationen.<br />

So leistungsfähig, wie nötig, aber so einfach, wie möglich. Wir unterstützen<br />

den OEM passgenau – hardware- wie softwareseitig.“<br />

Motec präsentiert den modularen Systembaukasten auf der Agritechnica<br />

in Hannover vom <strong>12</strong>.-18. November in Halle 15 am<br />

Stand H56.<br />

Bilder: Motec<br />

www.motec-cameras.com<br />

SENSOREN FÜR MOBILE AUTOMATION<br />

AUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG,<br />

EFFIZIENZ<br />

AGRITECHNICA, Halle 15, Stand H42<br />

sps, Halle 4A, Stand 301<br />

SIKO GmbH, www.siko-global.com


HYDRAULIKÖL<br />

BIOLOGISCH ABBAUBAR<br />

HOCHLEISTUNGSHYDRAULIKÖL<br />

AUF PAO-BASIS<br />

Die Wartungsintervalle von Ölkreisläufen im<br />

Blick zu haben ist beim Betrieb von mobilen<br />

Maschinen besonders wichtig. Verlängerte<br />

Wechselfristen bedeuten weniger Stillstand und<br />

mehr Freiraum für die Wartungsplanung. Avia<br />

Bantleon hat ein Hochleistungshydrauliköl auf<br />

dem Markt, welches auch in umweltsensiblen<br />

Bereichen eingesetzt werden kann.<br />

zeug- und Spritzgussmaschinen, über den Einsatz in Schneefräsen<br />

bis hin zur Anwendung in Forstmaschinen und Erdbewegung-<br />

/Tiefbaugeräten.<br />

Laut Hersteller verfügt das Öl über ein sehr gutes Kaltstartverhalten<br />

bei Temperaturen bis zu -40 °C. Es seien auch dann keine<br />

langen Warmlaufphasen erforderlich. Das Produkt ist mit Mineralölen<br />

gut mischbar, hat keine Agressivität gegenüber Dichtungen<br />

oder Schläuchen. Da auch keine Hydrolyseinstabilität<br />

vorhanden ist, sind keine zusätzlichen Wasserfilter im Ölkreislauf<br />

notwendig. Darüber hinaus sind die Viskositätseigenschaften<br />

sehr gut. Das geht mit Kraftstoffeinsparpotenzial bei Bauteilschonung<br />

einher.<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Avia Syntofluid PE-B ist ein Hochleistungshydrauliköl für<br />

verlängerte Ölwechselfristen. Neben der sehr guten Performance<br />

ist das Öl zudem biologisch abbaubar (gem.<br />

CEC-L-33-A-93 / CEC-L-103-<strong>12</strong>) für schwer wasserlösliche<br />

Öle >80 % (21 Tage) und kann in Bereichen eingesetzt<br />

werden, in denen biologisch abbaubare Schmierstoffe gefordert<br />

werden. Diese CEC-Prüfmethode wurde explizit zur Prüfung der<br />

biologischen Abbaubarkeit von Hydraulikölen in natürlicher Umgebung<br />

entwickelt. Die Felderprobung des Mediums ist längst erfolgt<br />

und das Produkt hat sich in unterschiedlichsten Einsätzen<br />

bewährt. Von stationären Anlagen im Stahl- /Wasserbau, Werk-<br />

Bilder: Bantleon<br />

www.bantleon.de<br />

POINTIERT<br />

BIOLOGISCH ABBAUBAR<br />

GUTES KALTSTARTVERHALTEN<br />

BIS -40°C<br />

44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


HYDRAULIKÖL<br />

KONKRET GEFRAGT<br />

Florian Schwarz,<br />

Schwenk Zement<br />

Rainer Janz,<br />

Bantleon<br />

Zuverlässigkeit und sofortige Verfügbarkeit bei voller<br />

Leistung, so formuliert der Zementhersteller Schwenk Xxxx<br />

die hydraulischen Anforderungen an seinen<br />

Maschinenpark im Steinbruch. Entsprechend<br />

zielgerichtet werden Maschinen und Hydrauliköle<br />

eingesetzt. Mit Avia Syntofluid PE-B 50 verwendet<br />

Schwenk ein Hochleistungshydrauliköl auf PAO-Basis.<br />

Florian Schwarz, Werkstattleiter bei Schwenk Zement<br />

und Rainer Janz, Bereichsleiter Produkt- und<br />

Qualitätsmanagement, sprechen im Interview über<br />

ihre Erfahrungen mit dem Hydrauliköl im Einsatz.<br />

Herr Schwarz, welche Einsatzcharakteristik<br />

schreiben Sie<br />

dem Hydrauliköl auf Grund<br />

Ihrer Erfahrungen zu?<br />

Die Maschine und das Hydrauliköl SyntofluidPE-B 50 bilden ein<br />

verlässliches System. Die Maschine ist sofort einsatzbereit, Sommer<br />

oder Winter spielen dabei keine Rolle. Die Temperatur<br />

spielt dabei keine Rolle. Alle Steuersysteme reagieren ohne Verzögerung.<br />

Das ermöglicht uns effizient und genau zu arbeiten.<br />

Das Hydrauliköl ist extrem alterungsstabil. Wir spüren dies<br />

durch lange Wechselintervalle und wenig Pflegaufwand.<br />

Gibt es noch weitere Besonderheiten<br />

oder Merkmale, warum<br />

Schwenk dieses Hydrauliköl<br />

einsetzt?<br />

Artenvielfalt und Renaturierung spielen bei Schwenk eine große<br />

Rolle. Das Hydrauliköl ist geeignet für umweltsensible Bereiche<br />

und die Verträglichkeit mit allen Komponenten reduziert zudem<br />

das Leckage-Risiko.<br />

Herr Janz, wie sehen Sie die<br />

Bedeutung solcher<br />

Eigenschaften wie Umweltverträglichkeit<br />

für die Auswahl des<br />

Hydrauliköls?<br />

Hydrauliköle auf PAO-Basis, entsprechend dem Avia Syntofluid-<br />

PE-B erhalten zunehmend Marktzugang. Dieses Produkt erfüllt<br />

zudem die produktspezifischen Kriterien nach Dekra PSR in der<br />

Kategorie Hochleistungshydrauliköle. Dieser Dekra-Standard<br />

beinhaltet auch nachhaltigkeits- und ressourcenrelevante Produktanforderungen<br />

wie Kraftstoffeinsparpotential, Bauteilverträglichkeit,<br />

Alterungsverhalten, Ökobilanz, Ökotoxizität oder<br />

die biologische Abbaubarkeit. Ich glaube dass genau diese Produktmerkmale<br />

im Hinblick auf eine ganzheitliche, nachhaltige<br />

Performance-Bewertung an Wichtigkeit gewinnen werden.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 45


MESSTECHNIK<br />

CAN-BUS TESTER GT3<br />

FIELDBUS DIAGNOSTIC DER<br />

NÄCHSTEN GENERATION<br />

Thomas Kießling,<br />

Head of Sales,<br />

Gemac Chemnitz GmbH<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Die Feldbus-Diagnose ist seit langem eine<br />

bewährte Methode, um die Leistung und<br />

Integrität eines Feldbusses zu überwachen. Das<br />

Konzept wird in industriellen Netzwerken und<br />

Automatisierungssystemen angewendet, um<br />

mögliche Störungen oder Fehler zu identifizieren.<br />

Seit knapp 30 Jahren forscht das Unternehmen<br />

Gemac an den technologischen Grundlagen.<br />

Schon vor rund 20 Jahren hat der Spezialist im<br />

Bereich physikalischer Feldbus-Diagnostik die<br />

ersten Diagnoselösungen für CAN-basierte<br />

Netzwerke auf dem Markt präsentiert.<br />

Ein Feldbus ist ein digitales Kommunikationssystem, das die<br />

Kommunikation verschiedener Geräte und Komponenten<br />

in einem industriellen Umfeld ermöglicht. CAN-basierte<br />

Netzwerke sind typischerweise das zentrale Kommunikationssystem<br />

in mobilen Arbeitsmaschinen. Hauptziele der Feldbus-Diagnose<br />

sind die Verbesserung der Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit<br />

und Effizienz der Maschinen und Systeme sowie die Reduzierung<br />

von Stillstands- und Ausfallzeiten.<br />

Die derzeitigen Diagnose-Lösungen von Gemac finden vorwiegend<br />

Anwendung im Umfeld mobiler Arbeitsmaschinen, aber<br />

auch in der stationären Automation z. B. von Eisenbahn-Systemen<br />

und Logistiksystemen sowie im Entwicklungsbereich CANbasierter<br />

Systeme. In der Weiterführung dieser Technologie prä-<br />

sentiert Gemac Ende <strong>2023</strong> eine völlig neue und deutlich leistungsstärkere<br />

Generation der Intensive Fieldbus Diagnostic<br />

(IFD), die zukünftig neben der physikalischen Diagnose auch die<br />

digitale und funktionelle Diagnose beinhalten wird.<br />

Das neue Handheld-Diagnosegerät CAN-Bus Tester GT3 wird<br />

über ein noch robusteres Outdoor-Gehäuse mit standardisiertem<br />

VESA-Halterungssystem verfügen und bietet mit seinem<br />

10”-Rugged-Touch-Display eine optimale Basis für den Einsatz in<br />

mobilen und industriellen Arbeitsumgebungen. Der abgesetzte<br />

Messkopf für den direkten Anschluss der Messschaltung am CAN<br />

und CAN-FD-Bus (ohne signalverfälschende Stichleitungen) ermöglicht<br />

es, Messungen an schwer zugänglichen Stellen oder in<br />

Umgebungen mit besonderen Anforderungen durchzuführen.<br />

STANDARDISIERTE STECKVERBINDUNGEN<br />

FÜR INTEROPERABILITÄT<br />

Die Software des mobilen CAN-Bus Testers GT3 lässt sich je nach<br />

verwendetem Feldbus (CAN, CAN FD, CANopen, DeviceNet oder<br />

SAE J1939) der Anwendung anpassen und nach Bedarf per Lizenzschlüssel<br />

freischalten. Die Nutzung der in der bisherigen Diagnoselösung<br />

CANtouch von Gemac verwendeten Kabel und Adapter<br />

ist weiterhin möglich, da auch in der neuen Generation explizit<br />

auf standardisierte Steckverbindungen (M<strong>12</strong> und DSub9)<br />

geachtet wurde, um die Interoperabilität zu gewährleisten und<br />

den Nutzungskomfort für den Anwender zu erhöhen.<br />

Es wird ebenso eine umfassende Projektverwaltung inklusive<br />

Segment-, Teilnehmer- und Messungsverwaltung integriert. Geplant<br />

ist zudem die Erweiterung um eine Datenbank-Lösung für<br />

eine Vielzahl von Maschinenunterlagen (bspw. Schaltpläne,<br />

Handbücher, Maschinentagebuch).<br />

Auf physikalischer Ebene sind noch umfassendere Messungen<br />

im CAN-Bus möglich. Die Kombination aus Zweikanal-Oszilloskop<br />

mit Dekodierung und automatischer Ermittlung der Signalqualität<br />

macht den CAN-Bus Tester GT3 zu einem leistungsstar-<br />

46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


MESSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

ken Werkzeug für die Fehlerbehebung, Signalanalyse, Protokollüberwachung<br />

und die Entwicklung CAN-basierter Schaltungen<br />

und Systeme. Dies ist besonders nützlich in Bereichen, in denen<br />

komplexe Signale und digitale Kommunikationsprotokolle verwendet<br />

werden, um die Kommunikation zwischen Mikrocontrollern,<br />

Sensoren, Aktoren oder anderen digitalen Geräten zu überwachen<br />

und zu analysieren.<br />

Auf digitaler Ebene ist auch weiterhin die Funktion Protokollmonitor<br />

gegeben. Gleichzeitig kann er auch CAN-Nachrichten<br />

empfangen und analysieren, um die Kommunikation zwischen<br />

verschiedenen Teilnehmern zu überwachen.<br />

Das Senden und Empfangen von CAN- und CAN-FD-Nachrichten<br />

und Sequenzen sowie die symbolische Dekodierung von<br />

CAN, CAN FD, CAN open und SAE J1939 sind ebenfalls möglich.<br />

ERLEICHTERTE REPARATUR<br />

Als Erweiterung des Leistungsumfangs des CAN-Bus Testers GT3<br />

ist die Integration einer OBD-II-Analyse für die funktionelle Ebene<br />

geplant. OBD-II (On-Board-Diagnose) ist ein standardisiertes<br />

Diagnosesystem, welches die Fahrzeugdiagnose vereinheitlicht<br />

und damit die Reparatur von Fahrzeugen erleichtert. Obwohl<br />

OBD-II einen gemeinsamen Satz von Fehlercodes verwendet,<br />

können Fahrzeughersteller auch herstellerspezifische Codes implementieren.<br />

So können zusätzliche Diagnoseinformationen<br />

bereitgestellt werden, die über die allgemeinen Codes hinausgehen.<br />

Hierbei wird Gemac mit Herstellern mobiler Arbeitsmaschinen<br />

intensiv zusammenarbeiten, um den Anwendern alle für sie<br />

relevanten Informationen individuell und kompakt zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Perspektivisch will das Unternehmen eine komplexe Gesamtlösung<br />

für die Feldbus-Diagnostik für mobile Power-Maschinen<br />

anbieten, die die physikalische, die digitale sowie die funktionelle<br />

Ebene in einer Diagnoselösung vereint. Insgesamt bietet Gemac<br />

mit Intensive Fieldbus Diagnostic (IFD) für mobile Arbeitsmaschinen<br />

eine leistungsstarke Lösung zur Überwachung und<br />

Steuerung von Maschinen, um deren Sicherheit, Effizienz und<br />

nicht zuletzte die Zuverlässigkeit zu erhöhen. Die Technologie<br />

spielt eine wichtige Rolle in modernen Baumaschinen, landwirtschaftlichen<br />

Maschinen und anderen mobilen und stationären<br />

Anwendungen. Durch eine proaktive Diagnose können kostspielige<br />

Ausfälle vermieden und die Gesamteffizienz des Betriebs gesteigert<br />

werden. In der Gemac Academy, dem eigenen Online-<br />

Schulungsportal, werden zu diesem Thema verschiedene Kurse<br />

vom Einsteiger bis zum Profi angeboten.<br />

01 Das hochauflösende Oszilloskop dekodiert die CANoder<br />

CAN-FD-Nachricht<br />

02 Die Gemac Motus Sensorfamilie steht für präzise<br />

Neigungs messung in mobilen Arbeitsbereichen<br />

Präsentiert wird der neue CAN-Bus Tester GT3 erstmals auf der<br />

Agritechnica vom <strong>12</strong>. - 18. November <strong>2023</strong> in Hannover, auf einer<br />

der weltweit größten Fachmessen für Landtechnik, Agrartechnik<br />

und landwirtschaftliche Maschinen, wo Gemac in Halle 15 Stand<br />

H36 präsent sein wird.<br />

Dort wird Gemac die neue Sensorfamilie Gemac Motus vorstellen.<br />

Mit dem Gemac Motus, der ersten Power-IMU für mobile Power-Maschinen,<br />

wurde eine für unterschiedlichste Einsatzgebiete<br />

konfigurierbare Sensor-Messeinheit entwickelt, welche eine<br />

6-Achs-Bewegungserfassung an mobilen Maschinen ermöglicht.<br />

GEMAC MOTUS-SENSORFAMILIE<br />

Drei Produktlinien mit drei verschiedenen Performance Klassen<br />

bieten für jede Anwendung die passende Lösung:<br />

Der Gemac Motus als Premiumprodukt zeichnet sich vor allem<br />

durch seine hohe dynamische Genauigkeit (+/- 0,25 °) und sein<br />

robustes Zink-Druckgussgehäuse aus.<br />

Gemac Motus Blackline verfügt über vergleichbare technische<br />

Eigenschaften, bietet jedoch im Kunststoffgehäuse und der zusätzlichen<br />

Verfügbarkeit als rein statischer Neigungssensor auch<br />

kostengünstige Varianten.<br />

Der Gemac Motus Greenline setzt mit seinem schlanken Design<br />

den Fokus auf Flexibilität und Preis. Mit den zwei zur Verfügung<br />

stehenden Standard-Gehäusevarianten für eine 2- oder 4-<br />

Punktmontage gewinnt der Anwender mehr Unabhängigkeit von<br />

den bestehenden Montagemöglichkeiten an der mobilen Maschine.<br />

Erhältlich ist Gemac Motus als statischer oder dynamischer<br />

Neigungssensor sowie als Inertiale Messeinheit IMU und verfügt<br />

über eine automatische Konfiguration der Anbaulage sowie über<br />

eine flexible Nullpunkt-Einstellung. Alle Produktlinien sind für<br />

fünf verschiedene Schnittstellen verfügbar: Für die analogen Interfaces<br />

Strom und Spannung sowie für die digitalen Schnittstellen<br />

CAN, CANopen und SAE J1939.<br />

Bilder: Gemac Chemnitz, Countrypixel – stock.adobe.com<br />

www.gemac-chemnitz.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 47


FORWARDER-ASSISTENZSYSTEM<br />

HOLZERNTE MIT<br />

KÜNSTLICHER<br />

INTELLIGENZ<br />

Die Nutzung von Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) wird derzeit<br />

in vielen Anwendungen erforscht, so auch am Institutsteil Mobile<br />

Arbeitsmaschinen (Mobima) des Karlsruher Instituts für Technologie KIT.<br />

Entwickelt wurde hier ein System zur automatischen Erkennung und<br />

zum Greifen von Baumstämmen. Die zukunftsweisende Forwarder-<br />

Anwendung war ein Forschungsprojekt im Bereich der Forsttechnik.<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Ein Fachkräftemangel ist heute in allen Bereichen der Industrie<br />

zu beobachten, so auch in der Forstwirtschaft. Zudem<br />

hat sich gezeigt: Ein Fahrer eines Forwarders (Tragschlepper)<br />

muss neun Monate angelernt werden, bevor er<br />

produktiv mit der Maschine arbeiten kann [1]. Auch wenn das<br />

Laden von Baumstämmen einfach aussieht, so stellt es doch hohe<br />

Anforderungen an den Maschinenbediener. Es darf beispielsweise<br />

nicht in den Boden gegriffen werden oder der Schwerpunkt<br />

der Stämme muss getroffen werden.<br />

Es ist daher naheliegend, den Fahrer bei dieser Aufgabe zu unterstützen.<br />

Möglich wird dies durch den Einsatz von Methoden<br />

der KI, konkret mit Verfahren aus der Bilderkennung.<br />

KI LERNT AN REALEN EINSCHLAGSSZENARIEN<br />

In einem ersten Schritt war es notwendig, liegende Baumstämme<br />

erkennen zu können und deren exakte Schwerpunktlage zu bestimmen.<br />

Um Objekte sicher erkennen zu können, muss die KI<br />

Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer, Institutsleiter am Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT), Institutsteil Mobile Arbeitsmaschinen (Mobima)<br />

Dr.-Ing. Chris Geiger hat 2022 am KIT zu dem Thema promoviert<br />

mit einer Vielzahl von Bildern trainiert werden, das gilt insbesondere<br />

für KI-Methoden zur Bilderkennung. Eine solche Anzahl von<br />

Bildern aufzunehmen und zu annotieren, würde sehr viel Zeit<br />

kosten; Bildannotation heißt Zuordnen von Informationen zu einem<br />

Bild. Deshalb wurde im Forschungsprojekt ein auf dem öffentlichen<br />

COCO-Datensatz (330.000 Bilder) vortrainiertes Netz<br />

genutzt, und zwar das YOLACT++ mit einem ResNet-101 als Backbone.<br />

Dieses erkennt heute zuverlässig Gegenstände des Alltags.<br />

Wie aber kann das Netz nun zur Erkennung von Baumstämmen<br />

genutzt werden? Hier wurde sich der Methode des Transfer-Learning<br />

bedient: Die letzten Layer des Netzes wurden mit dem am<br />

KIT erzeugten, forstspezifischen Datensatz MobimaLogs neu trainiert,<br />

der 2.200 Bilder aus realen Einschlagsszenarien im Forst<br />

umfasst. Dies war möglich, da die ersten Layer aus den Bildern<br />

Merkmale, wie z. B. Linien, Kreise oder ähnliches extrahieren. Erst<br />

in den letzten Layern wird dann die Wahrscheinlichkeit für das<br />

Vorhandensein eines speziellen Objektes ermittelt, etwa eines am<br />

Boden liegenden Stamms oder eines stehenden Baumes.<br />

Wie erfolgreich ein solches Training ist, zeigt Bild 01. Die von<br />

dem KI-System erkannten Objekte sind darin markiert. Durch<br />

das neuronale Netzwerk findet eine Instanzsegmentierung statt.<br />

Es ist ersichtlich, dass nicht nur die Baumstämme selbst erkannt<br />

und klassifiziert werden, sondern auch eine Identifikation jedes<br />

48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


MOBILE WISSENSCHAFT<br />

zu einem spezifischen Objekt (bspw. Baum oder Stamm) gehörenden<br />

Bildpixels stattfindet. So ist es möglich, aus einem 2D-<br />

Kamerabild für jedes Pixel die Zugehörigkeit zu einem bestimmten<br />

Objekt zu ermitteln.<br />

KI BESTIMMT SCHWERPUNKT FÜR<br />

AUTOMATISCHEN GREIFER<br />

Neben der 2D-RGB-Kamera wurde im Projekt eine weitere 3D-<br />

Messung durchgeführt. Durch ein Matchen der 2D-Punkte mit<br />

den 3D-Messungen konnte die 3D-Punktwolke für einen spezifischen<br />

Baumstamm ermittelt werden. Diese Punkte wurden, wie<br />

in Bild 02 gezeigt, extrahiert, sodass die 3D-Informationen eines<br />

Baumstammes vorlagen. Mithilfe von mathematischen Ausgleichsfunktionen<br />

konnten daraufhin die Stammachse, der<br />

Stammdurchmesser und die Stammlänge bestimmt werden. Auf<br />

diese Weise war es möglich, die Position des Schwerpunktes eines<br />

Baumstammes zu bestimmen, der dann Grundlage für die<br />

Entwicklung einer automatisierten Greifsteuerung war.<br />

Der gegriffene Baumstamm wurde anschließend automatisiert<br />

gewogen. Hieraus lassen sich Schlüsse über den Zustand des<br />

Stammes sowie dessen Eigenschaften bestimmen: Ist der Stamm<br />

gesund oder ist er hohl, um was für eine Baumart handelt es sich?<br />

Die Ermittlung des Stammgewichts erfolgte dabei auch mittels<br />

Methoden aus der Bilderkennung, wie im Folgenden näher erklärt.<br />

MASCHINENDATEN INS BILD GESETZT<br />

In einem ersten Schritt war es notwendig, Messdaten nach dem<br />

Anheben des Stamms in Bilddaten umzuwandeln. Hierbei bedient<br />

man sich eines Tricks, bei dem eine gewisse Anzahl von<br />

Messwerten, in diesem Fall waren es 200 Stück, aufgenommen<br />

werden und die erste Dimension eines Bildes bilden. Die Messgrößen<br />

selbst bilden dann die zweite Dimension des Bildes. Hier<br />

wurden 18 unterschiedliche Messdaten aufgenommen. Dies war<br />

vor allem der Druck im Hauptarmzylinder des Krans sowie dessen<br />

Kinematik. Die Höhe der Messwerte selbst bildete einen<br />

Grauwert des dazugehörigen Pixels im so aufgebauten Bild. Ein<br />

solches Bild ist beispielhaft unten in Bild 03 dargestellt.<br />

Auch hier hat sich die Stärke von Bilderkennungsverfahren gezeigt:<br />

Mithilfe von wenigen hundert Trainingsdaten war es möglich,<br />

das Gewicht des Stammes mit einer Toleranz von ±10 % vorherzusagen.<br />

Die Vorhersage war dabei statistisch um das tatsächliche<br />

Gewicht verteilt, sodass eine Toleranz von ± 1 % für die gesamte<br />

Beladung eines Forwarders erreicht werden konnte. Dieses<br />

System ist daher geeignet, eine Überladung des Fahrzeugs sicher<br />

zu erkennen.<br />

AUTOMATISIEREN MIT KI UND<br />

MACHINE VISION<br />

Zusammenfassend lässt sich schlussfolgern: Mithilfe von KI-Methoden<br />

können Informationen für eine Automatisierung von Maschinen<br />

gewonnen werden, die sonst nur sehr schwer zu beschaffen<br />

sind. Insbesondere Methoden der Bildverarbeitung halten<br />

die Autoren für interessant. Daten müssen dazu teilweise gewandelt<br />

werden, wie das Beispiel der Messdatenwandlung in Bilddaten<br />

gezeigt hat.<br />

Literaturhinweise:<br />

[1] Pagnussat, M.; Silva Lopes, E. und Seidler, R.: Behavioural profile effect of<br />

forestry machine operators in the learning process. In: Journal of Forest Science<br />

65.No. 4 (2019), S. 144–149.<br />

[2] Geiger, C.; Weißenböck, M. und Geimer, M.: Assistance System for an<br />

Automatic Loading Process, in: Proceedings of The Joint Annual 43rd Annual<br />

01 Beispiel für die Stammerkennung: Die Ergebnisse basieren auf<br />

YOLACT++, einem mit 300.000 Bildern vortrainierten Netz, und auf<br />

MobimaLogs mit 2.200 Bildern, einem forstspezifischen Datensatz<br />

2D – RGB<br />

Image<br />

Object<br />

Detection<br />

and<br />

Instance<br />

Segmentation<br />

Estimation<br />

of log<br />

position<br />

02 Methode zur Stammerkennung<br />

03 Erzeugung von Bilddaten zur Gewichtsbestimmung, wobei das<br />

Graustufenbild Ergebnis einer Messdatenwandlung u. a. des Drucks im<br />

Hauptarmzylinder des Krans in Bilddaten darstellt<br />

Meeting of Council on Forest Engineering (COFE) & the 53rd International<br />

Symposium on Forestry Mechanization (FORMEC), Online, 2021, pp. 5–7.<br />

[3] Geiger, C.: Assistenzsystem für einen teilautomatisierten Ladeprozess bei<br />

Forwardern, Dissertation, Karlsruher Institut für Technologie, <strong>2023</strong>, doi: 10.5445/<br />

IR/1000157328.<br />

Bilder: KIT, Chris Geiger, Image‘in – stock.adobe.com<br />

www.kit.edu<br />

X<br />

Y<br />

Z<br />

3D – Point<br />

Cloud Data<br />

Point Cloud of<br />

detected log<br />

Estimation of<br />

log<br />

diameter and<br />

length<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 49


LOUNCH<br />

VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 01-02/2024<br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 01. 02. 2024 • ANZEIGENSCHLUSS: 17. 01. 2024<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

DER DIREKTE WEG<br />

<strong>O+P</strong> IM INTERNET<br />

www.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER<br />

digital.oup-fluidtechnik.de<br />

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WERBUNG IN <strong>O+P</strong><br />

sales@vfmz.de<br />

WORLD OF INDUSTRIES<br />

digital.world-of-industries.com<br />

01 Ein Start-up baut E-Nutzfahrzeuge mit robusten und HPC-fähigen<br />

Ladedosen.<br />

Foto: Phoenix Contact<br />

02 Im städtischen Alltag säubern Schwemmfahrzeuge die Straßen mit<br />

Wasserdüsen. Damit die verbaute Technik nicht korrodiert, setzt ein<br />

Hersteller auf schmierfreie Lineartechnik.<br />

Foto: Igus<br />

03 Wirtschaftlichkeit und nachhaltige Betriebsführung von Hydraulikund<br />

Schmieranlagen hängen entscheidend von der Fluidpflege und<br />

-überwachung ab.<br />

Foto: Hydac<br />

04 Energieführungssysteme schützen die notwendigen Versorgungsund<br />

Kommunikations-Leitungen in vielen Einsatzbereichen der modernen<br />

Agrarwirtschaft.<br />

Foto: Tsubaki Kabelschlepp<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de


WHEN<br />

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industrial hydraulic cylinders in the last decade<br />

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Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

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