O+P Fluidtechnik 11-12/2023
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O+P Fluidtechnik 11-12/2023
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<strong>11</strong>-<strong>12</strong><br />
5445<br />
Nov./Dez. <strong>2023</strong><br />
€ 17,50<br />
Organ des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
TITEL<br />
IN ZUKUNFT OHNE<br />
LENKRAD<br />
Wie Lenkjoysticks Freiräume in der<br />
Konstruktion eröffnen<br />
ECHO-ORTUNG FÜR<br />
POSITIONSSENSOREN<br />
Überwachung von hydraulischen<br />
Spannelementen<br />
NACHWUCHS FÜR DIE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
VDMA intensiviert Förderung von<br />
Lehre und Forschung<br />
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EDITORIAL<br />
KOMPLETTUMBAU<br />
BIS 2050<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Agrartechnologie ist ein Wachstumsmarkt und er wird<br />
noch wesentlich stärker wachsen. Denn der Landwirtschaft<br />
stehen im Angesicht des Klimawandels unglaubliche<br />
Veränderungen bevor. Die Landwirtschaft emittiert<br />
laut IPCC Assesment Report zwischen 8,5 und 16,5<br />
Milliarden Tonnen CO 2<br />
-Äquivalent im Jahr. Das entspricht<br />
zwischen 17 und 32 Prozent der weltweiten Emissionen.<br />
Angesichts der Diskussion um die Elektrifizierung von<br />
Landmaschinen mag es überraschen, dass direkte<br />
CO 2<br />
-Emissionen nur 0,4 Milliarden Tonnen ausmachen. Der<br />
weitaus größte Anteil der Treibhausgase aus der Landwirtschaft<br />
sind Methan und Lachgas, oft aus Böden und Tieren<br />
stammend. Der Hauptteil der notwendigen CO 2<br />
-Einsparungen<br />
wird also auf Veränderungen von Anbaumethoden<br />
und veränderter Biomassegewinnung entfallen. Und das<br />
bei Umweltbedingungen, die sich massiv und kaum<br />
vorhersagbar durch den Klimawandel verändern. Zugleich<br />
sind 75 % der weltweiten Nahrungsmittelproduktion von<br />
nur zwölf Pflanzen- und fünf Tierspezies abhängig. Das<br />
riesige und doch so fragile System der Landwirtschaft<br />
muss in den 25 Jahren bis 2050 komplett umgekrempelt<br />
werden, wenn man die Folgen des Klimawandels im<br />
Rahmen halten will.<br />
Landwirtschaftliche Maschinen werden bei diesem Prozess<br />
sicher eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Messe Agritechnica<br />
wird einen Ausblick auf die Agrartechnologien der<br />
Zukunft geben können. Wir geben in dieser Ausgabe einen<br />
Ausblick auf die Agritechnica und berichten über einige<br />
wirklich spannende Technologien, die dort zu sehen sein<br />
werden. Viel Spaß beim Lesen,<br />
Ihr<br />
Miles Meier<br />
m.meier@vfmz.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 3
INHALT<br />
<strong>12</strong><br />
22<br />
46<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 Hydraulik im Flugzeug<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
10 Andreas Kling, Danfoss<br />
Wir müssen an der Effizienz<br />
der Komponenten arbeiten<br />
BILDUNGSFONDS<br />
<strong>12</strong> VDMA intensiviert Förderung<br />
von Lehre und Forschung<br />
ANZEIGE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
TITEL BEDIENELEMENTE<br />
16 In Zukunft ohne Lenkrad<br />
HYDRAULIKPUMPEN<br />
22 Mobilhydraulik weiter gedacht<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
24 Delfine als Vorbild für<br />
neuen Positionssensor<br />
AKQUISITION<br />
26 Fluke Reliability stellt<br />
sich mit KI breiter auf<br />
SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
34 Ventile ermöglichen<br />
Wandel in der Hydraulik<br />
DISPLAYINTEGRATION<br />
36 Langlebige Touchdisplays<br />
durch Optical Bonding<br />
MATERIALFORSCHUNG<br />
40 Strukturleichtbau halbiert<br />
Feldhäcksler-Gewicht<br />
ASSISTENZSYSTEME<br />
42 Modularer Detektions- und<br />
Anzeigebaukasten für Smart<br />
Farming Applikationen<br />
48 Holzernte mit künstlicher<br />
Intelligenz<br />
HYDRAULIKÖL<br />
44 Biologisch abbaubares<br />
Hochleistungshydraulikfluid<br />
auf PAO-Basis<br />
MESSTECHNIK<br />
46 Fieldbus Diagnostic der nächsten<br />
Generation<br />
SERVICE<br />
03 Editorial<br />
08 Impressum<br />
TITELBILD<br />
FSG Fernsteuergeräte<br />
Kurt Oelsch GmbH, Berlin<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
28<br />
INNENTITEL<br />
AGRITECHNICA <strong>2023</strong><br />
28 „Green Productivity“ ‒ am Puls der Zeit<br />
MEIN TIPP<br />
In kaum einer Anwendung ist der Wandel in der<br />
Hydraulik so greifbar wie in der Agrartechnik. Sei<br />
es die Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen,<br />
Energieeffizienz, Automatisierung oder Condition<br />
Monitoring – die moderne Ventiltechnik ist ein<br />
wichtiger Enabler für die digitale Transformation<br />
und ermöglicht neue Anwendungen wie das<br />
Precision Farming. Konsequenzen für die<br />
Weiterentwicklung der Ventiltechnik beleuchtet<br />
Hydac ab Seite 34.<br />
Felix Berthold, Redakteur, F.Berthold@vfmz.de<br />
Elektronik für Ihre Hydraulik<br />
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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
HYDRAULIK IM FLUGZEUG<br />
Bei vielen Flugzeugen werden die Fahrwerke, die Landeklappen, die Vorflügel bzw.<br />
Vorflügelklappen, das Quer-, Seiten- und Höhenruder über Hydraulik bewegt. Auch die<br />
Höhenflosse, die Bremsen, die Ladeluken, die Klappen der Fahrwerksschächte und das<br />
Fahrwerk werden häufig darüber angesteuert. Daher betrug das Gesamtgewicht der<br />
Hydraulikanlage beispielsweise in der ersten Airbus A300-Maschine 1600 Kilogramm.<br />
Dabei konnte eine Leistung von je 90 Liter pro Minute bei 190 bar hydraulischer Leistung<br />
übertragen werden. Von großer Bedeutung für die Sicherheit ist die Hydraulik im<br />
Fahrwerk. Das Aus- und Einfahren erfolgt mithilfe eines Hydraulikzylinders, wobei<br />
aktuelle Airliner mit Drücken bis 5000 psi arbeiten. Wie andere Flugzeugsysteme<br />
durchlaufen auch die Fahrwerke vor der Zulassung umfangreiche Tests, bei denen alle<br />
Teile bis zu 150 Prozent ihrer Maximalbelastung geprüft werden. Die Funktionsfähigkeit<br />
wird bei Temperaturen von 75 °C bis minus 55 °C getestet.<br />
Bild: Frank Peters – stock.adobe.com<br />
www.airbus.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 7
SZENE<br />
YANNICK<br />
WEBER<br />
JENS<br />
ENNEN<br />
DR. THOMAS<br />
SCHULZE<br />
DR. HELMUT<br />
ENDRES<br />
ist seit September als<br />
Chief Operating Officer<br />
(COO) in der Geschäftsführung<br />
der Weber-Hydraulik<br />
GmbH tätig.<br />
Der Diplom-Ingenieur<br />
übernimmt die<br />
Gesamtverantwortung<br />
und Koordination für<br />
die Produktionsstandorte<br />
der Unternehmensgruppe<br />
in<br />
Deutschland, Österreich<br />
und Polen.<br />
Zusammen mit CEO<br />
Christine Grotz ist<br />
damit die Doppelspitze<br />
in der Geschäftsführung<br />
wieder komplett.<br />
wurde zum Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung<br />
der Montanhydraulik<br />
GmbH, in die nun<br />
auf drei Personen<br />
erweiterte Geschäftsführung<br />
bestellt. Nach<br />
der bereits erfolgten<br />
Ernennung des<br />
langjährigen Vertriebsleiters<br />
und Prokuristen<br />
Thomas Mittag zum<br />
Geschäftsführer<br />
Vertrieb, ist die<br />
Bestellung von Ennen<br />
bereits die zweite<br />
personelle Änderung<br />
der Geschäftsführung<br />
in diesem Jahr.<br />
ist von der Hauptversammlung<br />
der ZF<br />
Friedrichshafen AG als<br />
Vertreter der Dr. Jürgen<br />
und Irmgard Ulderup-<br />
Stiftung in den<br />
Aufsichtsrat des<br />
Unternehmens gewählt<br />
worden. Er führt die<br />
Stiftung als Vorsitzender<br />
des Vorstands. Dr.<br />
Schulze übernimmt das<br />
Aufsichtsratsmandat<br />
als Vertreter der<br />
Kapitalseite und ist<br />
vorerst bis zum Ende<br />
der laufenden Amtsperiode<br />
im März 2028<br />
gewählt.<br />
ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Linde<br />
Hydraulics GmbH & Co. KG. Der promovierte<br />
Maschinenbauingenieur (rechts im Bild) wurde in<br />
der Aufsichtsratssitzung im Spetember <strong>2023</strong> zum<br />
Nachfolger von Helmut Wagener (links im Bild)<br />
gewählt. Dr. Endres startete seine Laufbahn bei<br />
FEV, Inc. in Deutschland. Er war dort Leiter der<br />
europäischen Geschäftseinheit und führte<br />
ebenfalls den Bereich für Verbrennungstechnologien.<br />
Nach über 10 Jahren bei der Volkswagen AG<br />
und einer Station bei der Navistar Engine Group<br />
war er von 20<strong>11</strong> bis 2020 Senior Vice President<br />
Engineering bei AGCO International. Der bisherige<br />
Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Wagener<br />
verabschiedet sich nach neun Jahren von dieser<br />
Position und hatte sich nicht mehr zur Wiederwahl<br />
aufstellen lassen. Dr. Endres: „Die Wahl zum<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrats und das damit<br />
verbundene Vertrauen ehren mich sehr.“<br />
IMPRESSUM<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2023</strong> im 67. Jahrgang<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />
Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteure:<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Felix Berthold, M.A. (be)<br />
Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />
E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />
ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />
52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
ISSN 0341-2660<br />
ISSN E-Paper: 2747-8009<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />
Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste 2024, gültig ab 01.10.<strong>2023</strong><br />
LESERSERVICE<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-266<br />
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Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
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Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
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8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
SZENE<br />
VOSS ERHÄLT DAF-QUALITÄTSZERTIFIKAT<br />
DAF zeichnete Voss Fluid jüngst mit dem ppm-Award aus. Und das bereits zum<br />
sechsten Mal in Folge. Die Wipperfürther Experten für hydraulische Verbindungstechnik<br />
konnten erneut die anspruchsvollen, von DAF gestellten Qualitätsanforderungen<br />
erfüllen. Um Fahrzeuge ausfallsicher zu machen, verbaut DAF in sämtlichen Baureihen<br />
verschiedener Lastklassen und Nutzfahrzeugen Produkte von Voss Fluid. Insbesondere<br />
hydraulische Verbindungskomponenten im Bereich der Motoren, der Druckluftbremse<br />
und der allgemeinen Hydraulik sorgen für einen reibungslosen Einsatz. DAF grenzt für<br />
die Auszeichnung die maximal zulässigen Mengen fehlerhafter Zulieferteile in ppm<br />
(parts per million) ein und misst seine Zulieferer anhand dieser Daten. 1 ppm bedeutet,<br />
dass von einer Million gelieferten Teilen maximal ein Stück fehlerhaft war. Die<br />
ausgezeichneten Lieferanten müssen zudem anspruchsvolle Kriterien in Bezug auf<br />
Lieferleistung und Kundensupport erfüllen. Voss reagierte darüber hinaus auf Schwankungen<br />
in der Nachfrage während und nach der Pandemie. Herausforderungen dabei waren vor allem die Materialverfügbarkeit<br />
und die Einhaltung der Liefertermine. „Die Qualitätsauszeichnung von DAF bestätigt die dauerhaft hohe Qualität der Voss Produkte<br />
und Prozesse, verbunden mit außerordentlichem Engagement“, resümiert Uwe Möller, Key-Account-Manager bei Voss.<br />
www.voss-fluid.de<br />
AUS FÜR PUMPEN-<br />
WERK IN NÜRNBERG<br />
Moog Inc. plant, die Produktion<br />
seiner Radialkolbenpumpen<br />
im Werk Nürnberg bis<br />
Ende 2026 einzustellen. Seit<br />
mehr als 20 Jahren steht der<br />
Name „RKP“ – Radialkolbenpumpen<br />
von Moog – für<br />
Zuverlässigkeit und Leistung.<br />
Die Technologie und die<br />
Märkte haben sich jedoch<br />
weiterentwickelt und alle<br />
Daten zeigen, dass die RKP in<br />
der letzten Phase ihres<br />
Produktlebenszyklus angelangt<br />
ist. Moog plant daher,<br />
die RKP-Produktion am<br />
Standort Nürnberg in den<br />
nächsten drei Jahren auslaufen<br />
zu lassen. Diese Maßnahme<br />
erfolgt im Einklang mit<br />
der am letzten Investorentag<br />
angekündigten Rationalisierung<br />
und Konsolidierung der<br />
weltweiten Unternehmensstandorte.<br />
Als Ersatz ist die<br />
Einführung einer neuen<br />
Axialkolbenpumpen-Baureihe<br />
geplant, deren Entwicklung<br />
und Produktion am deutschen<br />
Moog-Standort<br />
Böblingen erfolgt.<br />
www.moog.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 9
WIR MÜSSEN AN<br />
DER EFFIZIENZ DER<br />
KOMPONENTEN ARBEITEN<br />
Andreas Kling ist seit 2021 bei Danfoss, aktuell in der<br />
Positon eines Senior Director of Hydrostatic Division<br />
Sales, EMEA . Er ist schon seit über 30 Jahren Teil der<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>branche und hat viele Entwicklungen erlebt.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> sprach mit ihm über Trends in<br />
Hydraulik und Agartechnologie.<br />
Herr Kling, Sie sind bereits seit vielen Jahren in der Fluidbranche tätig. Wie kamen Sie in diesen Bereich<br />
und was fasziniert Sie am meisten daran?<br />
Ich arbeite nun seit mehr als 33 Jahren in der <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Hydraulische Maschinen faszinierten mich schon von<br />
Kindheit an. Während meiner Ausbildung begeisterte ich<br />
mich noch mehr für sie, vor allem als ich mehr über die<br />
Leistungsdichte fluidtechnischer Komponenten erfuhr.<br />
Heute ist es die Kombination aus traditioneller Hydraulik<br />
und Elektronik, die mein besonderes Interesse weckt. Die<br />
Elektrifizierung macht diese Branche noch interessanter,<br />
insbesondere mit Blick auf die Zukunft. Das Beste an der<br />
Kombination aus Elektronik und Hydraulik ist die Möglichkeit,<br />
damit anspruchsvollste Antriebsaggregate oder hydrostatische<br />
Antriebe schaffen zu können. Und im Vergleich zu<br />
einem reinen Elektroantrieb haben wir die Vorteile der<br />
Leistungsdichte und deutlich kompakterer Lösungen, wenn<br />
es um höhere Antriebsleistungen oder eine höhere Installationskapazität<br />
geht.<br />
Wie können sich Ihrer Meinung nach Hydrauliktechnologien in Zukunft in der Praxis bewähren und wo<br />
können sie möglicherweise noch an Bedeutung gewinnen?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
In Kürze beginnt die Landwirtschaftsleitmesse Agritechnica – können Sie mir die wichtigsten<br />
Anwendungsbereiche der <strong>Fluidtechnik</strong> in der Landwirtschaft nennen?<br />
Im Bereich der Agrarmaschinen ist die <strong>Fluidtechnik</strong> führend<br />
bei hydrostatischen Antriebssträngen, Lenkanwendungen<br />
und bei der Ventiltechnik in Mähdreschern und<br />
Feldhäckslern. Steuerblöcke mit Cartridge-Ventilen für<br />
Aufgrund der Elektrifizierung wird die Hydraulik in kleineren<br />
Anlagen an Bedeutung verlieren. Sogar mittelgroße und<br />
einige größere Anlagen werden in Zukunft auf Elektroantriebe<br />
umgestellt. Der Bedarf an solchen Maschinen lässt<br />
sich bereits heute verzeichnen. Dennoch glaube ich, dass<br />
die Hydraulik immer eine Rolle in hydrostatischen Antrieben<br />
für größere Maschinen spielen wird. Wenn Sie zum<br />
Beispiel einen großen Mähdrescher mit einer Grundleistung<br />
von 800 PS betrachten, wird es aufgrund der Leistungsdichte<br />
der Komponenten und des geringeren Platzbedarfs<br />
auch künftig noch vollhydraulische Lösungen geben.<br />
Andererseits werden Kombinationen aus elektrischen Antriebssträngen<br />
und hydraulischen Arbeitsfunktionen künftig<br />
zunehmen. Damit sich die Hydraulik auch weiterhin<br />
bewährt, müssen wir an der Effizienz der Komponenten<br />
arbeiten. Durch die Kombination unseres neuen hydrostatischen<br />
Antriebsstrangs mit einer entsprechenden Software<br />
haben wir gute Verbesserungen bei Teleskopladern verzeichnen<br />
können. Dieser Antrieb bietet eine sehr gute Steuerbarkeit<br />
und erhöhten Bedienerkomfort. Manövrierbarkeit<br />
und Fahrverhalten in Kombination mit unseren Lenkeinheiten<br />
ist dabei hervorragend. Dank einer neuen Hydrostattechnologie<br />
konnten wir zusätzlich noch den Wirkungsgrad<br />
im Vergleich zu früheren Lösungen entscheidend verbessern.<br />
Bei Schrägachsen-Verstellmotoren konnten wir<br />
einen Wirkungsgrad von bis zu 98 % nachweisen.<br />
Unterstützungsfunktionen, Elektroproportionalventile für<br />
Hubwerkfunktionen und offene Kreislaufpumpen für die<br />
Hydraulik-Hauptversorgung sind ebenfalls wichtige Anwendungsbereiche.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
Andreas Kling<br />
Wie ist Danfoss im Bereich der Agrartechnik positioniert? An welchen Innovationen<br />
arbeiten Sie?<br />
Die Agrartechnik ist ein Frühanwender solcher Technologien<br />
wie IoT, autonomer Fahrzeugbetrieb und Präzisionssysteme.<br />
In all diesen Bereichen erbringt Danfoss Spitzenleistungen,<br />
insbesondere bei Steer-by-Wire-Technologien, Autonomie<br />
und automatischen Steuerungen. Unsere PVG-<br />
Technologie für Elektroproportionalventile zur Hubwerksregelung<br />
bietet uns ebenfalls eine gute Marktposition. Wir<br />
bieten Lösungen für die Hydraulik, Fluidübertragung und<br />
Elektrik sowie elektronische Steuerungen. Wir können also<br />
alle Komponenten zur Schaffung eines kompletten Teilsystems<br />
liefern. Unser Ziel besteht darin, innovative Lösungen<br />
für die Zukunft der Landwirtschaft zu entwickeln. Derzeit<br />
konzentrieren wir uns auf erhöhte Energieeffizienz und<br />
intelligente, vernetzte Produkte, unter anderem auf Telematik,<br />
intelligente Pumpen und eine Zustandsüberwachung<br />
unserer Hydrauliksysteme. Die Dekarbonisierung<br />
wird eine große Rolle bei der Konzeption von Maschinen<br />
für die Zukunft spielen. Gemeinsam mit unseren Kunden<br />
wollen wir effiziente und umweltfreundliche Maschinen<br />
wie möglich bauen.<br />
Lassen Sie uns ein wenig in die Zukunft blicken: Was werden die Produkte von Danfoss im Jahre 2033,<br />
einhundert Jahre nach Gründung des Unternehmens, leisten können?<br />
Im Einklang mit den allgemeinen ESG-Zielen von Danfoss<br />
streben wir an, dass unsere Produkte so globale Megatrends<br />
wie Lebensmittel- und Wasserversorgung, Bevölkerungswachstum,<br />
Urbanisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung<br />
adressieren. Wir wollen auch unseren Kunden<br />
dabei helfen, diese Herausforderungen zu meistern. Die<br />
Danfoss-Produkte werden auch künftig die Effizienz von<br />
Maschinen steigern und dabei gleichzeitig eine ausgezeichnete<br />
Langlebigkeit bieten. Wir glauben, dass unsere Produktlinien<br />
unsere Kunden in zehn Jahren dabei unterstützen<br />
werden, Maschinen mit erhöhter Sicherheit und Nachhaltigkeit<br />
zu bauen, und so letztlich zum Wohl unseres<br />
Planeten beitragen werden.<br />
www.danfoss.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> <strong>11</strong>
VDMA: BILDUNGSFONDS<br />
NACHWUCHSENTWICKLUNG<br />
VDMA INTENSIVIERT FÖRDERUNG<br />
VON LEHRE UND FORSCHUNG<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Der Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA ruft<br />
einen Bildungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> ins Leben. Ziel<br />
ist vor allem die Unterstützung und Förderung<br />
der fluidtechnischen Lehre und Forschung. Der<br />
Fokus soll dabei vor allem auf Verbesserung der<br />
Lehre und Kooperationen liegen. Vor dem<br />
Hintergrund des Fachkräftemangels sieht der<br />
Fachverband darin auch ein wichtiges<br />
Unterfangen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />
der <strong>Fluidtechnik</strong> in Deutschland.<br />
Die Diskussion um den Fachkräftemangel wird immer<br />
lauter und es bleibt immer öfter nicht nur bei der Diskussion,<br />
sondern Unternehmen fehlen tatsächlich wertvolle<br />
Mitarbeiter. Das betrifft nicht nur Unternehmen,<br />
sondern ganze Branchen.<br />
Die Gründe dafür sind bekannt: Die Bevölkerungspyramide verliert<br />
ihr Fundament und wird zur Säule. Die Zahl der Schulabgänger,<br />
Auszubildenden und der Absolventen sinkt um bis zu 10 Prozent,<br />
gleichzeitig gehen die geburtenstarken Jahrgänge aus den<br />
60er Jahren nach und nach in den Ruhestand. Im MINT-Bereich<br />
fehlen im Jahr <strong>2023</strong> über 300.000 Fachkräfte, davon im Bereich<br />
Maschinen- und Fahrzeugtechnik 56.600, wie eine Studie des Instituts<br />
der deutschen Wirtschaft (IW Köln) in diesem Jahr zeigt.<br />
Die <strong>Fluidtechnik</strong> ist hier besonders betroffen, da die Branche<br />
mit anderen Antriebstechnologien konkurriert und sie eine<br />
hochspezialisierte Technologie ist, der oft zu Unrecht der Ruf anhaftet,<br />
kompliziert zu sein. Folglich wird sie allzuoft nicht als<br />
bestgeeignete technologische Lösung im Lösungsraum erkannt.<br />
Der Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA hat daher beschlossen,<br />
einen sog. Bildungsfonds ins Leben zu rufen.<br />
Der Vorsitzende des VDMA-Fachverbands <strong>Fluidtechnik</strong>, Dr.<br />
Steffen Haack (Bosch Rexroth) führt dazu aus: „Wenn wir unsere<br />
führende Position erhalten und unsere Kunden der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
auch in Zukunft begeistern wollen, benötigen wir bestens ausgebildeten<br />
Nachwuchs und Exzellenz in Forschung und Lehre.“<br />
<strong>12</strong> <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
VDMA: BILDUNGSFONDS<br />
Der VDMA-Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> und seine Mitglieder wollen<br />
die Hochschulen und Universitäten (im Folgenden nur Hochschulen<br />
genannt) mit Wissen, Erfahrungen aber auch Investitionsmitteln<br />
für eine bestmögliche Lehre unterstützen. Ziel des<br />
Bildungsfonds ist es, Kooperationen zwischen Industrie und<br />
Hochschulen zu fördern, die Lehre zu unterstützen und dafür<br />
auch Material, z. B. in Form von Unterlagen oder (Labor-)Geräten,<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
BESSERE BEDINGUNGEN FÜR DIE LEHRE<br />
Dem Konzept des Bildungsfonds ging eine Analyse der aktuellen<br />
Situation an deutschen Hochschulen und Universitäten durch<br />
den VDMA voraus. Es stellte sich heraus, dass nur noch an ca. 80<br />
Hochschulen fluidtechnische Inhalte gelehrt werden. Diese<br />
Lehrinhalte sowie die Laborausstattung und die Exponate sind<br />
DER BILDUNGSFONDS IST EIN<br />
WICHTIGER BAUSTEIN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT DER FLUIDTECHNIK<br />
allerdings zum Teil veraltet. Darüber hinaus ist zu beobachten,<br />
dass die <strong>Fluidtechnik</strong> zugunsten anderer Inhalte aus den Lehrplänen<br />
verdrängt wird. Im Wettbewerb mit trendigen Studienfächern<br />
und Technologien wie Drohnen, Augmented Reality oder<br />
Künstliche Intelligenz zieht die <strong>Fluidtechnik</strong> oft den Kürzeren.<br />
„Hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Im Wettbewerb der<br />
Fächer wählen weniger Studierende hydraulische und pneumatische<br />
Themen, wodurch es weniger Anreize und folglich weniger<br />
Angebote seitens der Professoren gibt. So schwindet das fluidtechnische<br />
Wissen an den Hochschulen und auch in unseren<br />
Kundenbranchen.“, sagte Dr. Christian Geis, stellvertretender Geschäftsführer<br />
VDMA <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Dieser Schwund ist allerdings einseitig: auf der Ausbildungsseite,<br />
in den Unternehmen und Betrieben verlieren Hydraulik<br />
und Pneumatik nicht an Bedeutung. Aus dieser Analyse ergab<br />
sich für den Fachverband daher ein Handlungsbedarf explizit für<br />
die Hochschulen und Universitäten.<br />
DREI SCHWERPUNKTE IDENTIFIZIERT<br />
Die Aktivitäten des Bildungsfonds sollen sich zu Beginn auf drei<br />
Schwerpunkte fokussieren: Kooperation, Inhalte und Material/<br />
Ausstattung.<br />
So wird Bedarf für Forschungsnetzwerke und hochschulübergreifende<br />
Kooperationen gesehen aber auch Bedarf für die Kooperation<br />
von Hochschulen mit der Industrie. Nicht alle Hochschulen<br />
sind bekannt und viele Potenziale und Synergien werden<br />
nicht gehoben und thematisch passende Projekte nicht realisiert.<br />
Zudem werden durch eine bessere Kooperation von Wissenschaft<br />
und Industrie mehr und zielgerichtetere Exkursionen, studentische<br />
Arbeiten, Praktika, etc. ermöglicht. Geeignete Experten, die<br />
sich grundsätzlich vorstellen können, als Experten oder Mentoren<br />
aktiv zu werden, werden mit den Hochschulen vernetzt.<br />
„Wir wollen darauf hinarbeiten, dass mehr Gastdozenten in die<br />
Vorlesungen eingebunden werden und die Studierenden attraktive<br />
Exkursionen, externe studentische Arbeiten und Praktika angeboten<br />
bekommen“, erläutert Christian Geis.<br />
Wichtig sind aber auch konsolidierte und praxisnahe Lehrinhalte<br />
und eine aktuelle Ausstattung der Labore. Für die Lehre sollen<br />
industriegetriebene Lastenhefte erstellt sowie modulares und<br />
Kooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen sollen stärker<br />
gefördert werden; hier im Bild die Übergabe eines Prüfstands durch<br />
Hawe Hydraulik an die Universität München<br />
praxisnahes Lehrmaterial bereitgestellt werden, das von Instituten<br />
und Lehrbeauftragen genutzt werden kann. Die Aufmerksamkeit<br />
für die <strong>Fluidtechnik</strong> soll zudem durch Werbung, Aktionen<br />
und ggf. auch die Verleihung von Awards für studentische oder<br />
wissenschaftliche Arbeiten erhöht werden.<br />
In der Anforderungsanalyse wurde auch festgestellt, dass<br />
Hochschulen teils mit veraltetem Material arbeiten müssen. Die<br />
Industrie wird die Hochschulen mit Exponaten und Sachspenden<br />
unterstützen. Die Akquise von Labortechnik oder Demonstratoren<br />
sowie die Anschaffung von Hydraulik- und Pneumatiktrainern<br />
sind ebenfalls denkbar.<br />
BETEILIGUNG DER VDMA-MITGLIEDER<br />
Die Gelder dafür wird der Bildungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> über freiwillige<br />
jährliche Zusatzbeiträge und Spenden erwirtschaften.<br />
Formal wird er als Förderkreis innerhalb des Fachverbands <strong>Fluidtechnik</strong><br />
laufen. Es ist ein jährliches Netzwerktreffen mit Vorträgen,<br />
Rechenschaftsbericht und dem direkten Austausch zwischen<br />
Industrie und Hochschulen vorgesehen, um inhaltlich die<br />
Leitplanken zu setzen und die Situation der fluidtechnischen<br />
Lehre und Forschung sukzessive verbessern zu können.<br />
Hartmut Rauen, Geschäftsführer VDMA <strong>Fluidtechnik</strong> hebt die<br />
Bedeutung des Bildungsfonds für die Branche hervor: „Der Bildungsfonds<br />
ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
in Deutschland. Ein Baustein zudem, der unsere Aktivitäten<br />
in Deutschland und Europa ergänzt. So werden wir auch die<br />
europäische Science Community in einen engeren nachhaltigen<br />
Industrial-Science-Dialogue führen. Kickoff wird das nächste IFK<br />
in Dresden.“<br />
Die Mitgliedsfirmen sehen das Thema ebenso wichtig: Schon in<br />
der ersten Phase haben fast 40 Unternehmen – darunter alle Mitglieder<br />
des Vorstands und weitere namhafte Unternehmen der<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> – ihre inhaltliche und finanzielle Unterstützung zugesagt<br />
und bringen dafür ca. 260.000 € pro Jahr auf.<br />
Bilder: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com, Hawe<br />
www.vdma.org<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 13
SZENE<br />
14. IFK: FLUID POWER – SUSTAINABLE PRODUCTIVITY<br />
Das 14. Internationales<br />
Fluidtechnisches Kolloquium<br />
(14. IFK 2024) findet vom 19.<br />
bis 21. März 2024 in Dresden<br />
statt und ist eine der weltweit<br />
bedeutendsten Tagungen im<br />
Bereich der fluid-mechatronischen<br />
Antriebs-, Steuerungs- und Regelungstechnik. Das 14. IFK<br />
wird vom Institut für Mechatronischen Maschinenbau, Professur<br />
für Fluid-Mechatronische Systemtechnik der TU Dresden,<br />
unter Leitung von Herrn Prof. Jürgen Weber, veranstaltet.<br />
Das IFK bietet Herstellern, Anwendern und Wissenschaftlern<br />
der Branche eine gemeinsame Plattform zur Präsentation und<br />
Diskussion von Trends und Innovationen. Das Motto des 14. IFK<br />
lautet „Fluid Power: Sustainable Productivity“, womit sich die<br />
Tagung einer der zentralen Herausforderungen der heutigen<br />
Gesellschaft stellt: Nachhaltige und umweltfreundliche<br />
Technologie ohne Performanceverlust. Aufgegriffen werden die<br />
Themen fluidtechnische Komponenten und Systeme, Design<br />
und Control, Mobile Anwendungen, Stationäre Anwendungen,<br />
Pneumatik & Robotik, Fluide und Tribologie, Energiemanagement<br />
und neue und spezielle Anwendungen. Selbstverständlich<br />
nehmen auch die Themen Digitalisierung, Konnektivität und<br />
Kommunikation einen großen<br />
Raum ein – sind sie doch<br />
gewissermaßen die Enabler der<br />
Produktivität und auch der<br />
Transformation, der sich die<br />
Branche stellen muss.<br />
Am ersten Tag der Veranstaltung<br />
widmet sich das Symposium vor allem grundlagenfokussierten<br />
Beiträgen. Außerdem ist geplant, an diesem Symposiumstag<br />
erstmals in Zusammenarbeit mit dem europäischen<br />
Branchenkomitee CETOP, den “European Science-Industry-Dialogue“<br />
zu veranstalten. Dazu sollen alle europäischen Hochschulen<br />
und Universitäten eingeladen werden. Ziel ist es, die<br />
Netzwerke auszubauen und Aktivitäten zu diskutieren und zu<br />
starten, um die Hydraulik- und Pneumatiklehre sowie grenzüberschreitenden<br />
Austausch und Kooperation zu stärken.<br />
Die beiden folgenden Konferenztage bieten einen umfassenden<br />
anwendungs- und technologieorientierten Überblick über den<br />
neuesten Stand der <strong>Fluidtechnik</strong>. Eine begleitende Fachausstellung<br />
bietet die Möglichkeit, sich direkt über Produkte zu<br />
informieren und mit Herstellern, Forschern und Anwendern von<br />
morgen zu vernetzen.<br />
www.ifk-dresden.de<br />
CALL FOR PAPERS: 13. KOLLOQUIUM<br />
MOBILHYDRAULIK<br />
PREISTRÄGER DER SYSTEMS & COMPONENTS<br />
TROPHY<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Das 13. Kolloquium<br />
Mobilhydraulik findet<br />
vom 8. bis 9. Oktober<br />
2024 in Karlsruhe<br />
statt und wird vom<br />
Teilinstitut Mobile<br />
Arbeitsmaschinen am<br />
Karlsruher Institut für<br />
Technologie, KIT,<br />
unter Leitung von<br />
Herrn Prof. Marcus<br />
Geimer, veranstaltet.<br />
Auf dem Kolloquium werden die neuesten Konzepte, Lösungen<br />
und Entwicklungen rund um den Bereich Mobilhydraulik<br />
präsentiert, diskutiert und vorgeführt. Die Veranstaltung<br />
genießt in Fachkreisen seit 1996 einen besonderen Stellenwert,<br />
da in Vorträgen über vor Ort ausgestellte Demonstratoren<br />
umgesetzte Lösungen präsentiert werden. Die theoretischen<br />
Inhalte der Vorträge sind so am Praxisobjekt greifbar.<br />
Als Themenschwerpunkte sind unter anderem vorgesehen:<br />
Arbeitshydraulik, Hydraulische Fahrantriebskonzepte, Konzepte<br />
der Steuerungs- und Regelungstechnik, Elektrifizierung und<br />
Energieeffizienz in mobilhydraulischen Systemen, Simulation,<br />
Condition Monitoring, Predictive Maintenance und Digitalisierung,<br />
Vernetzung und Kommunikation in der Mobilhydraulik.<br />
Das Kolloquium dient dem Erfahrungsaustausch zwischen<br />
Industrie und Forschung. Unkonventionelle und kreative<br />
Beiträge sind daher ausdrücklich erwünscht.<br />
Interessierte, die einen Beitrag zum 13. Kolloquium Mobilhydraulik<br />
stellen möchten, sind dazu eingeladen, eine aussagekräftige<br />
Kurzfassung einzureichen. Die Redezeit beträgt 25 Minuten<br />
zzgl. 10 Minuten Diskussion und separate Ausstellung/<br />
Vorführung des Demonstrationsobjekts. Die Tagungssprache ist<br />
Deutsch, englische Beiträge sind ausdrücklich willkommen. Die<br />
Kurzfassungen können bis zum 31.01.2024 als PDF an folgende<br />
E-Mail-Adresse gesendet werden: mhk@fast.kit.edu<br />
www.kit.edu<br />
Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat die<br />
Gewinner der „Systems & Components Trophy – Engineers’<br />
Choice“ für Komponenten und Systeme bekannt gegeben, die in<br />
diesem Jahr zum dritten Mal verliehen wird. Die Gewinner der<br />
Trophy wurden von den Entwicklungsingenieurinnen und<br />
-ingenieuren der auf der Agritechnica ausstellenden Landmaschinenhersteller<br />
gewählt. Zuvor hatte eine Expertenjury unter<br />
Leitung von Prof. Dr.-Ing. Till Meinel, Professor für Bau- und<br />
Landmaschinentechnik<br />
an der TH Köln,<br />
DLG-Vizepräsident und<br />
Vorsitzender des<br />
DLG-Testzentrums Technik<br />
und Betriebsmittel,<br />
eine Shortlist von 21<br />
nominierten Innovationen erstellt. Die Preisverleihung der<br />
Gewinner findet am <strong>12</strong>. November <strong>2023</strong> statt.<br />
Die Gewinner sind:<br />
Die AGCbox von Agreenculture ist das erste GNSS-basierte<br />
System, das die Maschine genau lokalisiert und erkennt, wenn<br />
sie ihren Arbeitsbereich verlässt. Mit dieser Safencing-Funktion<br />
macht die AGCbox die Roboter wirklich autonom und überwindet<br />
damit die bisherigen Überwachungsmethoden.<br />
Mit dem E.D.I. (Electronic Data Interchange) Driveshaft von<br />
Bondioli & Pavesi erhalten Landwirte auf dem Armaturenbrett<br />
des Traktors Echtzeitinformationen über den Zustand der<br />
Zapfwelle, die vom Gerät aufgenommene Leistung und die<br />
vorausschauende Wartung.<br />
Die pneumatischen Flusto-Ventile der Zunhammer GmbH mit<br />
ihrem völlig neuartigen Aufbau sind für eine schnellere und<br />
unkompliziertere Unterbrechung des Gülleflusses zu den<br />
Ausläufen in einem vollautomatischen Prozess konzipiert, ohne<br />
den Güllefluss im geöffneten Zustand zu stören. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Ventilen befinden sich keine störenden<br />
Bauteile im Inneren. Stattdessen kann ein separater elastischer<br />
schwarzer Gülleschlauch pneumatisch komprimiert werden.<br />
www.dlg.org<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
DREI VIERTEL ALLER BAGGER SIND GELB<br />
Die meisten<br />
Hersteller färben<br />
ihre Baumaschinen<br />
Gelb. Die<br />
Gründe reichen<br />
von Sicherheitsbedenken<br />
über<br />
historische<br />
Entwicklungen<br />
bis hin zu<br />
kulturellen und psychologischen Assoziationen. Das Industrieauktionshaus<br />
Suplex hat den Yellow Table der KHL Group<br />
analysiert und auf Farben geschaut. Im Yellow Table sind die<br />
Verkäufe der 50 größten Baumaschinenhersteller gelistet. Und<br />
es stellt sich heraus: 2022 waren 76,2 % der verkauften Bagger<br />
gelb, gefolgt von Orange/Rot mit <strong>11</strong>,9 % und Weiß oder Grau<br />
mit 6,2 %. Auch auf dem Gebrauchtwarenmarkt spiegelt sich<br />
das wider: Bei Surplex waren im Jahr 2022 71 % der verkauften,<br />
gebrauchten Bagger renommierter Hersteller gelb.<br />
www.suplex.com<br />
DOPPELTE HYDRAULIK-FACHEXPERTISE<br />
Seit April <strong>2023</strong> ist<br />
Simon Herber, Gesellschafter<br />
der Herber<br />
GmbH mit Sitz in<br />
Reiskirchen, der neue<br />
Geschäftsführer der TSD<br />
Industrie-Hydraulik<br />
GmbH. Ein Zusammenschluss<br />
mit gebündelter<br />
Fachexpertise, wobei<br />
beide Firmen ihre Namen und Standorte behalten. Besonders<br />
vorteilhaft für die jeweiligen Kundenstämme der Unternehmen<br />
ist das sich ergänzende Produkt-Portfolio. Die Herber GmbH ist<br />
als Hydraulikunternehmen besonders für die Konfektionierung<br />
von Hydraulikschlauchleitungen bekannt. TSD Industrie-Hydraulik<br />
ist spezialisiert auf die Herstellung von Metallwellschläuchen<br />
und die Konfektionierung von Teflonschlauchleitungen.<br />
www.herber-gmbh.de<br />
3-MILLIONSTE INNENZAHNRADPUMPE<br />
Bei der Eckerle Technologies<br />
GmbH in Malsch,<br />
führender Anbieter von<br />
spaltkompensierten<br />
Innenzahnradpumpen,<br />
gab es einen Grund zu<br />
feiern. Seit Wiederbeginn<br />
der Serienfertigung im<br />
Jahr 2000 sind mittlerweile<br />
drei Millionen<br />
Pumpen produziert worden. Eine Stückzahl auf die die gesamte<br />
Belegschaft stolz ist. Eckerle Innenzahnradpumpen werden in<br />
vielfältigen Anwendungen der Industrie- und Mobilhydraulik<br />
eingesetzt. Sie zeichnen sich durch sehr gute Wirkungsgrade,<br />
lange Lebensdauer und angenehmes Geräuschverhalten aus.<br />
Bei Verwendung in drehzahlgeregelten Systemen leisten sie<br />
einen hohen Beitrag zur Energieeinsparung in der Hydraulik.<br />
Neue 4-Quadranten-Lösungen setzen diesen Weg zu mehr<br />
Nachhaltigkeit konsequent fort.<br />
www.eckerle.com<br />
An der Fakultät Maschinenwesen ist zum 1. April 2025 am Institut für Mechatronischen Maschinenbau die<br />
Professur (W3)<br />
für Fluid-Mechatronische Systemtechnik (Fluidtronik)<br />
zu besetzen.<br />
Wir suchen eine wissenschaftlich ausgewiesene Persönlichkeit (m/w/d), die in der Lage ist, das Fachgebiet<br />
der fluid-mechatronischen Systemtechnik und angrenzende Themen in Forschung und Lehre mit Engagement zu<br />
vertreten und die international etablierte Professur mit mehr als 30 Mitarbeiter:innen sowie einer umfangreichen<br />
Laborausstattung erfolgreich weiterzuführen.<br />
Ihre Lehrverpflichtungen beinhalten Lehrveranstaltungen zu:<br />
Grundlagen der Hydraulik und Pneumatik<br />
mit Bauelementen und Grundstrukturen der Hydraulik und Pneumatik, hydraulischer und pneumatischer Schaltungstechnik<br />
sowie den Druckflüssigkeiten und Dichtelementen für hydraulische Systeme<br />
Fluid-mechatronischen Antrieben und Steuerungen<br />
für mobile Arbeitsmaschinen mit Ausrüstungs- und Fahrantriebssystemen, einschließlich teil- und vollautomatischer<br />
Systeme sowie Fahrerassistenz-Systeme; für Be- und Verarbeitungsmaschinen aus den Gebieten<br />
umformender und spanender Werkzeugmaschinen sowie der Verarbeitungs- und Verpackungstechnik; für<br />
Luft- und Raumfahrtsysteme.<br />
Diese sind im Rahmen zeitgemäßer Lehrformate und -konzepte (auch in digitaler Form) für internationale Studiengänge<br />
in deutscher und englischer Sprache anzubieten. Ihre Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen<br />
Selbstverwaltung sowie nationalen und internationalen Forschungsnetzwerken, einschließlich der Initiierung von<br />
Forschungsprojekten, setzen wir voraus.<br />
Den Schwerpunkt Ihrer sowohl grundlagen- als auch anwendungsorientierten Forschungstätigkeit erwarten wir<br />
in mindestens einem oder zwei der folgenden Gebiete:<br />
Ganzheitliche Entwicklung fluid-mechatronischer Antriebs- und Steuerungssysteme<br />
insbesondere in den Applikationsbereichen mobile Arbeitsmaschinen, Be- und Verarbeitungsmaschinen sowie<br />
Luft- und Raumfahrt; funktionelle Strukturierung und Gestaltung; mit ihren konstruktiven Komponenten nach<br />
unternehmenswirtschaftlichen Kriterien und Wirkungen; Berücksichtigung alternativer Druckübertragungsmedien;<br />
Einbeziehung aller Produkt-Lebensphasen und in den Entwicklungsprozess<br />
Technologieintegration und Digitalisierung<br />
von <strong>Fluidtechnik</strong> (Hydraulik/Pneumatik) und elektrischen Antriebskomponenten, Steuer- und Leistungselektronik,<br />
Mechanik, Stellaktorik und innovativer Sensorik; Hybridisierung von Antriebssystemen; Monitoring/<br />
Diagnose und Error-Management; intelligente Vernetzung in Kommunikationsnetzwerken und Clouddiensten<br />
Methoden, Software-Tools sowie experimentelle Analyseverfahren<br />
für die Entwicklungs- und Nutzungsprozesse virtueller fluid-mechatronischer Systeme; Abbildung, Bewertung<br />
und Optimierung der funktions- und sicherheitsrelevanten Eigenschaften; wissenschaftliche Validierung.<br />
Wir erwarten national und international nachweisbare Forschungsarbeiten sowie einschlägige, herausragende<br />
Publikationen zu den aufgeführten Themenschwerpunkten. Eine enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen<br />
Partnern aus Wissenschaft und Industrie sowie eine gute Vernetzung in Industrie und Gremien sind<br />
sehr erwünscht. Darüber hinaus sollten Sie langjährige Praxiserfahrung in technisch geprägten, leitenden Unternehmensfunktionen<br />
sowie einschlägige Lehrerfahrungen in den oben genannten Fachgebieten mitbringen. Die<br />
Berufungsvoraussetzungen richten sich nach § 59 SächsHSG. Den vollständigen Ausschreibungstext finden Sie<br />
unter: https://tu-dresden.de/stellenausschreibung/10804.<br />
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BEDIENELEMENTE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
LENKJOYSTICK<br />
IN ZUKUNFT<br />
OHNE LENKRAD<br />
Neuinterpretation<br />
des Klassikers:<br />
Steuergeräte ST2020<br />
mit Funktionstasten,<br />
integriertem<br />
Mini-Stick oben und<br />
Daumenrad
BEDIENELEMENTE<br />
Zum umfangreichen FSG-Produktportfolio<br />
gehören neben präziser Sensorik auch<br />
Bedienelemente für Maschinen und Fahrzeuge.<br />
Hier reicht die Bandbreite von Fußpedalen über<br />
Fahrhebel bis hin zu Joysticks. Sie kommen in<br />
praktisch allen Industriebranchen zum Einsatz,<br />
in Schienenfahrzeugen wie auch in Schiffen, in<br />
Baumaschinen und -fahrzeugen. Auch im Bereich<br />
Agrartechnik bieten sich vielfältige<br />
Möglichkeiten: etwa mit dem Lenkjoystick<br />
LPR-2515, der Herstellern von Agrarfahrzeugen<br />
neue Freiräume eröffnet.<br />
01 Der Lenkjoystick<br />
LPR-2515 kann das<br />
klassische Lenkrad<br />
ersetzen und eröffnet<br />
damit Fahrzeugkonstrukteuren<br />
neue<br />
Möglichkeiten<br />
DER LENKJOYSTICK ERWEITERT<br />
DIE MÖGLICHKEITEN DER<br />
FAHRZEUG-KONSTRUKTEURE<br />
Entwicklungen von FSG finden weltweit in zahlreichen verschiedenen<br />
Industriebranchen Anwendung. Einzelne Produkte<br />
haben dabei immer wieder Maßstäbe gesetzt – so<br />
wie die Seilzugsensoren der Serie SL3000 Premium oder<br />
das robuste Potentiometer PW70, das millionenfach und seit<br />
Jahrzehnten praktisch unverändert im Fahrschalter von Schienenfahrzeugen<br />
im Einsatz ist. Auch im Bereich der Handsteueroder<br />
Vorsteuergeber, umgangssprachlich Joysticks genannt,<br />
setzen Entwicklungen von FSG immer wieder Impulse, sowohl<br />
mit Blick auf Funktionalität als auch auf Ergonomie.<br />
Bediengeräte wie Joysticks sind z. B. in modernen Baumaschinen<br />
kaum mehr wegzudenken, sie übernehmen eine Vielzahl<br />
verschiedener Funktionen. Ihr größter Vorteil: Mit nur einem<br />
Eingabegerät kann eine theoretisch beliebige Anzahl von Aktionen<br />
ausgeführt werden. Neben den eigentlichen Steuerbewegungen<br />
des Hebels kann der Joystick mit weiteren Funktionstasten<br />
bestückt werden. „Wie viele das sind und welche Aktionen sie<br />
auslösen – das entscheidet in der Regel der Anwender, der das für<br />
seine Zwecke passende Gerät bei FSG ordert und sehr oft auch<br />
gemeinsam mit den Experten dort entwickelt“, so Thomas Neumann,<br />
Konstrukteur.<br />
Von großem Vorteil ist die für FSG typische hohe Fertigungstiefe:<br />
Nahezu alles, was in der Entwicklung entsteht, kann in der eigenen<br />
Produktion auch hergestellt werden. Auf diese Weise ist FSG weitgehend<br />
unabhängig von Lieferketten, die in der Industrie in den<br />
letzten Jahren immer wieder für Verzögerungen gesorgt haben.<br />
JOYSTICKS ALS ERSATZ FÜR DAS LENKRAD<br />
Interessant ist der Trend zum Lenkjoystick, der das gewohnte,<br />
klassische Lenkrad ersetzt. Beim Prinzip Steer-by-wire werden<br />
Steuerbefehle elektrisch vom Bediengerät an sogenannte Aktoren<br />
oder auch Aktuatoren weitergeleitet – elektromechanische Antriebe,<br />
die die Lenkbewegungen ausführen. Eine durchgehende<br />
mechanische Verbindung vom Eingabegerät zur gelenkten Achse<br />
besteht nicht.<br />
„Schon seit einigen Jahren kommt der von FSG entwickelte und<br />
patentierte Lenkjoystick LPR-2515 bereits bei Baumaschinen<br />
zum Einsatz. Hier erhalten wir ausschließlich positive Rückmeldungen“,<br />
berichtet Christian Schulz, Geschäftsleitung FSG. „Im<br />
Vergleich zu der raumgreifenden Variante des Lenkrads und der<br />
damit verbundenen Lenksäule besitzt ein kompakter Lenkjoystick<br />
bestechende Vorteile, von denen auch Fahrzeughersteller<br />
anderer Branchen profitieren, beispielsweise in der Agrartechnik<br />
oder in der Forstwirtschaft.“<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 17
BEDIENELEMENTE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
Der Verzicht auf eine Lenksäule verbessert die Sicht in Fahrtrichtung<br />
– ein wichtiger Punkt bei Erntemaschinen, wo Fahrzeugführer<br />
den sogenannten Erntevorsatz so gut wie möglich im Blick behalten<br />
müssen. Ohne Lenkrad gewinnt man wertvollen Platz in der<br />
Fahrerkabine für andere Komponenten oder Instrumente bzw.<br />
Displays. Auch kann der Fahrersitz drehbar ausgelegt werden, etwa<br />
für Arbeiten, die einen Wechsel der Blickachse erfordern:<br />
Selbst dann bleibt das Fahrzeug weiterhin lenkbar, denn der in<br />
die Armlehne des Sitzes integrierte Lenkjoystick schwingt mit –<br />
anders als eine starre, fest montierte Lenksäule.<br />
Nicht zuletzt verbessert ein Lenkjoystick die Ergonomie signifikant,<br />
und die Arbeitsbelastung sinkt: Häufige Lenkbewegungen,<br />
wie sie z. B. bei Umschlagarbeiten im Y-Zyklus der Fall sind, lassen<br />
sich per Joystick mit sehr wenigen Bewegungen einer Hand spielend<br />
leicht steuern. Die Sitzhaltung bleibt entspannt, das Steuern<br />
des Fahrzeugs ist spürbar einfacher und ermüdungsfreier.<br />
STRASSENZULASSUNG – AUFWÄNDIG,<br />
ABER MACHBAR<br />
02 Der in den<br />
Fahrzeugsitz integrierte<br />
Lenkjoystick ist proportional<br />
zur Lenkachsstellung des<br />
Fahrzeugs positioniert; die<br />
ergonomisch günstige<br />
Gestaltung ermöglicht<br />
volle Lenkausschläge ohne<br />
großen Kraftaufwand<br />
Völlig auf ein Lenkrad zu verzichten – das ist schon heute vor allem<br />
bei Sonderfahrzeugen der Fall, die nicht am öffentlichen<br />
Straßenverkehr teilnehmen. Sie werden ausschließlich auf eingezäunten<br />
Firmengeländen und Baustellen, auf Arealen wie einer<br />
Kiesgrube oder auf land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen<br />
betrieben. Allerdings ist die Straßenzulassung für ein allein per<br />
Joystick gelenktes Fahrzeug durchaus realisierbar, wenn auch an<br />
hohe Bedingungen geknüpft. Hier will der Gesetzgeber vor allem<br />
sicherstellen, dass ein Fahrzeug auch bei einem technischen<br />
Defekt des Lenksystems weiterhin steuerbar bleibt. Redundante<br />
Systeme sind hier eine Lösung, um die geforderte Ausfallsicherheit<br />
zu erreichen. Ein Hersteller für Baumaschinen plant bereits,<br />
für den Lenkjoystick LPR-2515 mittelfristig die Straßenzulassung<br />
umzusetzen.<br />
RÜCKMELDUNG DYNAMISCH ABGESTIMMT<br />
Da ein Lenkjoystick nicht mechanisch mit der gelenkten Achse<br />
verbunden ist, koppelt ihn das auch ab von haptischen Rückmeldungen.<br />
Diese sind aber wichtig, etwa um zu spüren, wie weit der<br />
EIN FEEDBACKSYSTEM<br />
SORGT FÜR DIE HAPTISCHEN<br />
RÜCKMELDUNGEN<br />
aktuelle Lenkausschlag ist. Beim LPR-2515 löst ein ausgeklügeltes<br />
Feedbacksystem diese Problematik: Motorische Verstelleinheiten<br />
erzeugen deutlich spürbare Impulse und übertragen sie<br />
an den Griff. Auf diese Weise erhält der Fahrer auch die exakte<br />
Rückmeldung der Lenkposition.<br />
Doch die Möglichkeiten des von FSG entwickelten und patentierten<br />
Feedback-Systems reichen darüber hinaus: Ebenso innovativ<br />
wie zukunftsweisend ist, dass sich für den FSG-Joystick ver-<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
BEDIENELEMENTE<br />
03 Ohne Lenkrad und<br />
Lenksäule ist der Fahrersitz<br />
frei drehbar, der in die<br />
Sitzlehne integrierte<br />
Lenkjoystick dreht sich mit<br />
– die Blickachse des Fahrers<br />
ist auf den Arbeitsbereich<br />
ausgerichtet, das Fahrzeug<br />
bleibt steuerbar<br />
04 Durch den Verzicht<br />
auf die klassische Lenksäule<br />
mit Lenkrad verbessern sich<br />
die Sichtverhältnisse und<br />
auch die Ergonomie erheblich,<br />
der in die Sitzlehne<br />
integrierte Lenkjoystick<br />
gewährleistet eine<br />
sichere Navigation<br />
schiedene Steuerprofile einrichten lassen, voreingestellt von FSG<br />
oder individuell angepasst durch den Fahrzeughersteller selbst.<br />
In kleinen, leichten Fahrzeugen übermittelt das Gerät entsprechend<br />
weniger starke Rückmeldungen als in schweren Fahrzeugen<br />
oder Landmaschinen. Möglich sind auch dynamische Profile,<br />
die für dasselbe Fahrzeug je nach Zuladung und Achsbelastung<br />
reagieren und ein unterschiedlich starkes Feedback an den<br />
Joystickgriff leiten. So wertvoll das System ist, bleibt eine eventuelle<br />
Fehlfunktion dennoch unkritisch: Sollte die Feedback-Einheit<br />
des LPR-2515 ausfallen, bleibt die Lenkfähigkeit des Fahrzeugs<br />
auch ohne sie komplett erhalten.<br />
BEWÄHRT IM HARTEN ARBEITSEINSATZ –<br />
VIELLEICHT AUCH PREISWÜRDIG?<br />
In der Praxis hat sich der Lenkjoystick LPR-2515 bestens unter<br />
den herausfordernden Bedingungen im Baustelleneinsatz bewährt,<br />
hier vor allem als Bediengerät bei knickgelenkten Radladern.<br />
Schon beim Testbetrieb hat sich gezeigt, dass die Umgewöhnungszeit<br />
von Lenkrad zu Lenkjoystick sehr kurz ist: Die<br />
Bedienung per Joystick ist intuitiv und sehr schnell erlernbar.<br />
Die bisherigen Erfahrungen sind so positiv, dass sich FSG mit<br />
dem Lenkjoystick an der Systems & Components Trophy <strong>2023</strong> beworben<br />
hat. In diesem von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft<br />
(DLG) initiierten Wettbewerb zeichnet eine internationale<br />
Jury aus Entwicklungsingenieuren herausragende Innovationen<br />
aus, die auf der Fachmesse Agritechnica ausgestellt werden.<br />
Mit dem LPR-2515 hat FSG ein ebensolches Produkt entwickelt:<br />
Es hat das Potenzial, in seiner Klasse neue Standards zu setzen,<br />
und FSG ist zuversichtlich, bei dem renommierten Wettbewerb<br />
mit seinem Lenkjoystick eine Top-Platzierung zu erreichen.<br />
Ob das klassische Lenkrad bald wirklich ausgedient hat, ist<br />
noch nicht sicher. In speziellen Anwendungsfällen kann ein<br />
Lenkjoystick wie der LPR-2515 eine ausgezeichnete Alternative<br />
sein, ganz sicher aber eine leistungsstarke Ergänzung. In jedem<br />
Fall erweitert der Lenkjoystick von FSG die Möglichkeiten, die<br />
Konstrukteuren von Fahrzeugen zur Verfügung stehen, um das<br />
Thema Ergonomie am Fahrerarbeitsplatz neu zu denken.<br />
Bilder: FSG Fernsteuergeräte<br />
www.fsg-sensors.de<br />
POINTIERT<br />
JOYSTICK KANN MIT EINER FAST BELIEBIGEN<br />
ZAHL VON FUNKTIONEN BELEGT WERDEN<br />
STRASSENZULASSUNG MÖGLICH UND<br />
BEREITS IN PLANUNG<br />
FEEDBACKSYSTEM MIT INDIVIDUELLEM<br />
PROFIL GIBT HAPTISCHE RÜCKMELDUNG<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 19
MARKTPLATZ<br />
SICHERHEIT IST DAS A UND O<br />
SCREENS, DISPLAYS UND STEUERGERÄTE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Aggregate von Aerzen stellen<br />
absolut öl- und absorptionsmaterialfreie<br />
Luft zur Verfügung<br />
(Ölfreiheit nach ISO<br />
8573-1, Klasse 0), erfüllen die<br />
Norm ISO 22000 sowie die<br />
aktuelle ATEX-Produktrichtlinie<br />
2014/34/EU und können<br />
problemlos in hochkritischen,<br />
explosiven Arbeitsumgebungen<br />
(z.B. Mehlstaub) eingesetzt werden. Die robuste Bauweise<br />
und das wartungsfreundliche Design sorgen für eine hohe<br />
Maschinenverfügbarkeit. Der Einsatz von Schalldämpfern ohne<br />
Absorptionsmaterial erhöht die Prozesssicherheit, gewährleistet<br />
höchste Druckluftqualität und steigert die Energieeffizienz<br />
durch reduzierte Druckverluste. Eine in den Schalldämpfer<br />
integrierte Funkensperre erhöht die Sicherheit weiter: Sie<br />
verhindert, dass Funken, die im Störfall von Gebläsen und<br />
Verdichtern ausgehen können, in die Förderleitung oder in das<br />
Silo gelangen. Die Prozessluft ist garantiert frei von Kontaminationen<br />
wie Öl oder Abrieb.<br />
www.aerzen.com<br />
DURCHFLUSSMESSUNG MIT ULTRASCHALL<br />
Das Ultraschall Durchflussmessgerät<br />
PCE-TDS 200+ von<br />
PCE Instruments bietet eine<br />
genaue Messung des<br />
Durchflusses von Flüssigkeiten.<br />
Beispielsweise kann das<br />
Gerät bei der Überwachung<br />
des Kühlwasserdurchflusses<br />
in Solarthermie Anlagen<br />
oder bei der Messung des<br />
Durchflusses in Heizanlagen eingesetzt werden. Das Ultraschall<br />
Durchflussmessgerät bietet den Anschluss zweier Thermoelement-Fühler<br />
und ermöglicht somit auch die Wärmeenergie in<br />
einem Heiz- oder Kühlkreislauf zu messen. Dabei ermittelt das<br />
PCE-TDS 200+ die Strömungsgeschwindigkeit des Mediums im<br />
Heizkreislauf und berechnet unter Berücksichtigung des<br />
Rohrdurchmessers den Volumenstrom. Volumenstrom und<br />
Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf, welche<br />
ebenfalls durch Ultraschall gemessen werden, ermöglichen die<br />
Bestimmung der Wärmemenge.<br />
www.pce-instruments.com<br />
RKP-SERVICEZENTRUM<br />
ROBERT SCHÖNING<br />
Servicepartner<br />
für alle<br />
MOOG/Bosch<br />
Radialkolbenpumpen<br />
24-Stunden-<br />
Notdienst<br />
Prüfung ∙ Reparatur ∙ Ersatz<br />
alle RKP-Typen ∙ Vor-Ort-Service<br />
37170 Uslar · Tel.: +49 5571 9197510<br />
www.radialkolbenpumpe.com<br />
VARIABEL EINSTELLBAR<br />
TTControl, ein Joint-Venture-Unternehmen von Hydac International<br />
und TTTech, wird auf der Agritechnica <strong>2023</strong> in Hannover<br />
drei Produktinnovationen zur Steigerung der landwirtschaftlichen<br />
Produktivität ankündigen. Eine neue Multi-Interface- und<br />
Multi-Screen-Computing-Plattform, ein neues Familienmitglied<br />
der Vision 3 Display-Serie sowie ein neues motorisiertes<br />
Steuergerät zur Steuerung von elektrischen Bürstenmotoren<br />
und Linearantrieben. TTControl unterstützt Landmaschinenhersteller<br />
bei der Umstellung ihrer Maschinen auf software-zentrierte<br />
Geräte mit ihrem neuen Produkt Fusion. Diese neue<br />
Recheneinheit ist mit einem KI-Beschleuniger ausgestattet, der<br />
Edge-KI-Anwendungen ermöglicht. Zu diesen Anwendungen<br />
gehört auch das präzise Sprühen von Dünger oder Herbiziden<br />
auf einzelne Nutzpflanzen oder Unkraut. Zu diesem Zweck<br />
werden Kameras direkt auf dem Sprühgerät montiert, über<br />
welche die Fusion dann Daten sammelt, während die Maschine<br />
sich über das Feld bewegt. Die mobile Kommunikationsschnittstelle<br />
unterstützt in Verbindung mit einer Cloud-Lösung,<br />
beispielsweise dem Cloud-<br />
Service von TTControl, die<br />
Realisierung weiterer<br />
gängiger Telematik-Anwendungen,<br />
wie Flottenund<br />
Farmmanagement.<br />
Dies ermöglicht nicht nur<br />
Over-the-Air-Updates für<br />
die Recheneinheit,<br />
sondern bei Bedarf auch<br />
für die elektronischen Steuergeräte. Volution 144 ist ein<br />
robustes und vielseitiges elektronisches Steuergerät, das als<br />
unabhängiges Leistungsmodul mit H-Brücken-Funktion zur<br />
Steuerung von kleinen elektrischen Bürstenmotoren sowie von<br />
Linearantriebssystemen bis zu 750 W eingesetzt werden kann.<br />
Es ist mit Infineons TriCoreAurixTC377-CPU ausgestattet, die<br />
für die anspruchsvollen Leistungsanforderungen von Off-Highway-<br />
und Automotive-Sicherheitsanwendungen ausgelegt ist.<br />
Geschützt durch ein kompaktes, automobiles Gehäuse ist das<br />
Produkt für mobile und stationäre Anwendungen in rauen<br />
Umgebungen geeignet. Mit Vision 307 bringt TTControl eine<br />
neue Familie der bestehenden Vision 3 Serie auf den Markt.<br />
Diese Reihe von Displays wurde speziell für den Einsatz in<br />
komplexen Fahrzeugarchitekturen entwickelt und unterstützt<br />
den Bediener mit einer verbesserten Benutzererfahrung und<br />
Datenvisualisierung bei der Handhabung komplexer Maschinen.<br />
Sie umfasst auch das größere Vision 3<strong>12</strong>, ein <strong>12</strong>,1-Zoll-Display,<br />
und Vision 305, ein noch kleineres 5-Zoll-Display.<br />
www.TTcontrol.com<br />
Bei den pneumatischen Schwenkantrieben der „bar-agturn“-Serie der Bar GmbH lässt sich der<br />
Schwenkwinkel zwischen 90 ° und 180 ° passgenau auf einzelne Armaturen einstellen. Eine<br />
Justierung der Armatur erfolgt mithilfe einer neu entwickelten, patentgeschützten Einstellnocke<br />
sowie je einer Einstellschraube für die Endlageneinstellung. Mit dieser Nocke wurde der Einstellbereich<br />
erheblich erweitert. Der Stellwinkel des Antriebs kann nun bis<br />
zu 20 ° vor der jeweiligen nominellen Endlage begrenzt werden.<br />
Zudem ist durch die besondere Form der Einstellnocke sichergestellt,<br />
dass bei jedem eingestellten Winkel der optimale Druckpunkt auf die<br />
Einstellschraube ausgeübt wird. Die „bar-agturn“-Antriebsserie mit<br />
Winkelerweiterung bis 180 ° ist für Armaturen einsetzbar, die einen<br />
Arbeitsbereich jenseits der Öffnungswinkel von 90 ° haben, wie 3-Wege-Armaturen,<br />
Rohrweichen oder Klappkästen. Ein typischer Prozess<br />
ist der Einsatz einer Absperrklappe zum Drosseln, die nie komplett<br />
schließen darf.<br />
www.bar-gmbh.de<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de<br />
RKP.indd 1 28.04.2014 13:41:58
ÖL-LUFTKÜHLER-SERIE ERWEITERT<br />
HBE erweitert sein Angebot um einen Nebenstromkühler und einen mobilen Öl-Luftkühler.<br />
Der ACIP ist ein Nebenstromkühler für den industriellen Einsatz, der sich durch die Integration<br />
einer Motor-Pumpeneinheit auszeichnet. Das Hydrauliköl wird im Nebenstrom effizient und<br />
kontinuierlich gekühlt – unabhängig davon, ob das Haupt-Hydraulikaggregat in Betrieb ist. Der<br />
Kühler kann an bestehenden Anlagen nachgerüstet werden. Durch die permanente Kühlung<br />
verlängert sich die Lebensdauer des Hydrauliköls, was<br />
wiederum zu einer längeren Standzeit von Dichtungen<br />
und anderen Hydraulikkomponenten führt. Hinzu<br />
kommt eine hohe Flexibilität bei der Auswahl der<br />
Pumpen. Außerdem neu im Sortiment: ACM, ein mobiler mobiler Öl-Luftkühler. Dank<br />
Ekomat.indd 1<br />
eines <strong>12</strong>/24V-Gleichstromantriebs eignet sich das Gerät besonders für mobile hydraulische<br />
Aggregate. Es stehen verschiedene Größen und Kühlkapazitäten zur Verfügung. Ein<br />
internes Bypass-Ventil sorgt für zusätzliche Effizienz. Von Interesse ist der mobile Öl-Luftkühler<br />
etwa für Anwendungen in Land- und Forstwirtschaft, Bau- und Bergbau oder im<br />
Transportwesen.<br />
www.hbe-hydraulics.com<br />
Ekomat.indd 1 07.<strong>11</strong>.20<strong>12</strong> 07:49:19<br />
PTFE-ALTERNATIVE<br />
Mit „98 AU 30500“ haben die Materialentwicklungsexperten<br />
von Freudenberg Sealing Technologies ein hydrolysebeständiges<br />
Hochleistungspolyurethan entwickelt, das nach eigenen<br />
Aussagen für mobilhydraulische Dichtsysteme deutlich bessere<br />
Eigenschaften bietet als die herkömmlichen PTFE-Varianten.<br />
Das Material 98 AU 30500 ist extrem verschleißfest und<br />
hoch-medienbeständig. Durch die optimierte Abstimmung von<br />
Material und Geometrie besitzen Dichtungen aus 98 AU 30500<br />
eine geringe Reibung, sehr<br />
niedrige Spaltextrusion<br />
und damit verbunden eine<br />
lange Lebensdauer. Durch<br />
ein exzellentes Reib- und<br />
Dichtverhalten ersetzen<br />
solche Dichtungen<br />
herkömmliche PTFE-Dichtungen<br />
für Standard<br />
Hydaulik-Einsatzbedingungen.<br />
Außerdem kann es von -25 Grad bis +<strong>12</strong>0 Grad eingesetzt<br />
werden. Zudem bietet der Werkstoff einen weiteren wichtigen<br />
Vorteil, denn er macht bisher nicht machbar gewesene reibungsarme<br />
und hydrodynamisch optimierte Dichtungsgeometrien<br />
künftig möglich.<br />
www.fst.com<br />
EFFIZIENTE VAKUUM-ERZEUGUNG<br />
Die elektrische Compact-Pump<br />
GCPi von<br />
Schmalz brilliert überall<br />
dort, wo keine Druckluft<br />
zur Verfügung steht.<br />
Nur drei Kilogramm<br />
leicht, lässt sie sich<br />
flexibel in vielen<br />
Bereichen der Vakuum-<br />
Automation und der<br />
mobilen Robotik einsetzen, um saugdichte, aber auch poröse<br />
Werkstücke zu heben. Die hohe Saugleistung und Schnellbelüftungsfunktion<br />
machen zügige Handhabungsprozesse möglich,<br />
die 24-Volt-Technik arbeitet energieeffizient und wurde speziell<br />
für mobile Einsätze entwickelt. Kombiniert mit dem Belüftungsventil<br />
LQE lassen sich so vollelektrische Systeme aufbauen,<br />
die durch schnelle Ansaug- und Ablegezeiten überzeugen.<br />
www.schmalz.com<br />
MOTOR FÜR ELEKTROHYDRAULISCHE PUMPEN<br />
Parker Hannifin präsentiert die<br />
neueste Erweiterung seiner<br />
leistungsstarken Familie mobiler<br />
Motoren: die Niederspannungsreihe<br />
NX8xHM. Der neue Permanentmagnet-Wechselstrommotor<br />
(PMAC) bietet eine kostengünstige<br />
Lösung für Straßen- und<br />
Geländefahrzeuge und ist damit<br />
die ideale Wahl für elektrohydraulische Pumpen, die in 48-VDC-<br />
Baufahrzeugen wie Minibaggern zum Einsatz kommen. Einer<br />
der Hauptvorteile der NX8xHM-Motorreihe, die für Batteriespannungen<br />
von 24 bis 96 VDC erhältlich ist, ist ihre einfache<br />
Implementierung. Die Verfügbarkeit von vier Gewindebohrungen<br />
auf allen Seiten bietet eine einfache mechanische Montageschnittstelle.<br />
Darüber hinaus ist der Motor dank der direkten<br />
SAE-A-Schnittstelle für die Pumpenmontage (ISO 3019/2 als<br />
Option) direkt einbaufertig, während Kabelschuhe gleichzeitig<br />
den einfachen Anschluss von Stromkabeln ermöglichen. Das<br />
Ergebnis ist eine problemlose Installation. Trotz der Konzeption<br />
für natürliche Konvektionskühlung bei Umgebungsbetriebstemperaturen<br />
von -40 °C bis +85 °C ist es möglich, Drehmoment<br />
und Leistung des Motors zu erhöhen, indem einfach Kühlplatten<br />
an den Seiten angebracht werden. Ein PT1000-Wärmesensor<br />
sorgt für eine äußerst zuverlässige Regelung der Innentemperatur,<br />
während ein Membranentlüfter zur Minimierung der<br />
internen Kondensation dient.<br />
www.parker.com<br />
DREHGEBER<br />
Hochauflösende Drehgeber<br />
Game Changer<br />
HTx36 Drehgeber-Familie<br />
• CANBus, analog, inkremental<br />
• Single-/Multiturn (bis zu 16/43 Bit)<br />
• „True-Power-on“ (energy harvesting)<br />
• Freie Wahl der Inkremente<br />
(von 1 bis 16384)<br />
• Bis zu IP67 wellenseitig<br />
• Doppelt kugelgelagerte Welle<br />
• Made in Germany<br />
www.megatron.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 21
INNOVATION<br />
LEISER, EFFIZIENTER, VIELSEITIGER<br />
MOBILHYDRAULIK<br />
WEITERGEDACHT<br />
01<br />
02<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Innerhalb der Hydraulik gilt die Mobilhydraulik<br />
als zentrales Innovationsfeld. Führende<br />
Hersteller stellen sich den wachsenden<br />
Anforderungen in puncto Effizienz, Sicherheit<br />
und auch der wachsenden Komplexität in der<br />
Entwicklung hydraulischer Lösungen. So<br />
präsentiert Bosch Rexroth anlässlich der<br />
Agritechnica gleich mehrere zukunftsweisende<br />
Entwicklungen für Landmaschinen und<br />
Traktoren. In der Hydraulik zählen dazu neue<br />
Axialkolbenpumpen für die Hydraulik-<br />
Architektur electronic Open Circuit (eOC), die<br />
Komplettlösung AgDrive für den Fahrantrieb<br />
selbstfahrender Landmaschinen sowie<br />
Scheibenventile mit erweiterter Funktionalität.<br />
Die elektronische Regelung von Hydraulikpumpen im offenen<br />
Kreislauf mit Rexroth eOC – electronic Open Circuit<br />
– eröffnet neue Möglichkeiten für die Arbeitshydraulik<br />
mobiler Arbeitsmaschinen. Mit der neuen Axialkolbenpumpe<br />
A10VO/60 erweitert Bosch Rexroth sein Angebot<br />
an eOC-fähigen Pumpen auf den Mitteldruckbereich bis 280 bar<br />
Nenndruck und einem Höchstdruck von 320 bar. Die eOC-Architektur<br />
verlagert die Komplexität einer hydromechanischen Pumpenregelung<br />
in die Bodas eOC Pump Control Software. Die Axialkolbenpumpe<br />
ist für dieses Zusammenspiel mit Sensoren für<br />
Schwenkwinkel und Druck ausgestattet. Je nach Arbeitssituation<br />
kann die Regelungsstrategie zur optimalen Regelungsgröße<br />
wechseln.<br />
Die A10VO/60 ist die erste Axialkolben-Verstellpumpe von<br />
Bosch Rexroth, die serienmäßig mit einem integrierten Vorkompressionsvolumen<br />
ausgestattet werden kann. Diese Option reduziert<br />
die Druckpulsation um bis zu 50 % und damit den Schallpegel<br />
in der Bedienkabine. Die Leistungsdichte der neuen Einheit<br />
wurde um bis zu 49 % erhöht. Bei gleichzeitiger Druckanhebung<br />
auf 280 bar führt dies in Verbindung mit einem optimierten Pumpendesign<br />
zu einer um bis zu 10 % kürzeren Einbaulänge. Die<br />
A10 Triebwerke wurden komplett überarbeitet und ihre Effizienz<br />
erhöht, was einen hohen Wirkungsgrad im Teil- und Volllastbereich<br />
ermöglicht.<br />
NEUE HYDROSTATISCHE ANTRIEBSLÖSUNG<br />
Die Anforderungen an selbstfahrende Landmaschinen mit hydrostatischen<br />
Mehrmotorenantrieben wachsen stetig. Um die erforderliche<br />
Flächenleistung und Produktivität sicherzustellen,<br />
22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
01 Mitteldruck-Axialkolbenpumpe A10VO/60<br />
02 Scheibenventile SB24/SB34: Mit dem neuen<br />
5-Positions-Stellkolben können pro Ventilscheibe<br />
mehr Funktionen integriert werden<br />
03 Fahrantriebslösung AgDrive für selbstfahrende<br />
Landmaschinen mit bis zu sechs Hydraulikmotoren<br />
03<br />
fordert der Markt ein immer breiteres Funktionsspektrum. Bei<br />
Maschinen mit mehreren Hydromotoren wird das Design<br />
zwangsläufig komplex. Das gilt besonders für die Softwareentwicklung,<br />
die gleichzeitig höchste Sicherheitsvorgaben erfüllen<br />
muss.<br />
Mit der hydrostatischen Fahrantriebslösung AgDrive für selbstfahrende<br />
Landmaschinen präsentiert Bosch Rexroth ein neues<br />
Komplettpaket aus Software und Antriebskomponenten. Damit<br />
können Hersteller von Off-Highway-Fahrzeugen zukünftig Fahrantriebe<br />
nach ISO 25<strong>11</strong>9 Norm besonders wirtschaftlich realisieren.<br />
Ob als einfach parametrierbare Software oder individuell anpassbar<br />
und erweiterbar: Der Bodas-Baukasten stellt Herstellern<br />
ZUKUNFTSFÄHIG: KOMPLEXE<br />
FUNKTIONEN EINFACH UND<br />
FLEXIBEL IMPLEMENTIEREN<br />
mit ASrun und ASopen zwei Software-Varianten zur Verfügung.<br />
Die im „Try it first“-Programm verfügbare Software kann kostenfrei<br />
heruntergeladen und getestet werden.<br />
Zu den wichtigsten neuen Features zählen das sogenannte<br />
Fulldrive Control – ein Tempomat mit Bremsfunktion – sowie eine<br />
dynamische Zugkraftverteilung Dynamic Traction Force Distribution.<br />
Zudem bietet AgDrive weiterentwickelte Funktionen<br />
wie beispielsweise Hochleistungsbremsen (HLB), Antriebs-<br />
Schlupfregelung (ASC) sowie ein Elektrohydraulisches Antiblockiersystem<br />
(ABS).<br />
FÜNFTE POSITION<br />
Hydraulikventile sind für Traktoren unerlässlich: Sie steuern den<br />
Ölfluss hin zum Anbaugerät und ermöglichen so die zielgerichtete<br />
Bewegung verschiedenster Funktionen mittels Zylinder und<br />
Motoren. Der Markt fordert kompakte Lösungen mit möglichst<br />
hoher Funktionsdichte. Je weniger einzelne Ventile für die geplanten<br />
Funktionen benötigt werden, desto geringer der Platzbedarf<br />
und die Kosten zur Umsetzung.<br />
Die Marktanforderung nach einem erweiterten Funktionsumfang<br />
realisiert Bosch Rexroth mit dem neuen 5-Positions-Stellkolben<br />
für Scheibenventile der Reihen SB24 und SB34. Neben den<br />
bekannten Positionen Heben, Senken, Neutral und Schwimmerstellung<br />
können Hersteller von Traktoren mit der fünften Zwischenstellung<br />
platzsparend und kostengünstig Zusatzfunktionen<br />
wie einfaches und schnelles Absenken von Anbaugeräten realisieren<br />
(Hitch Lowering Support, HLS). Auch mit dem neuen<br />
Stellkolben bleiben die äußeren Abmessungen und Anschlüsse<br />
der SB24/SB34-Ventile gleich, was deren Integration in die Maschine<br />
vereinfacht. Eine sensorgestützte Positionsüberwachung<br />
stellt zudem sicher, dass der Stellkolben sich jederzeit exakt auf<br />
der gewünschten Position befindet und so optimale Ergebnisse<br />
erzielt werden. Die Hydraulik-Ventilplattformen SB<strong>11</strong>, SB24 und<br />
SB34 bilden aktuelle und zukünftige Anforderungen an die Mobilhydraulik<br />
in Traktoren ab – über die gesamte Leistungsbreite<br />
von 40 kW bis zu 400 kW.<br />
Bilder: Bosch Rexroth<br />
www.boschrexroth.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 23
AUTOMATISIERUNG<br />
HYDRAULISCHE SPANNELEMENTE<br />
DELFINE ALS VORBILD FÜR<br />
NEUEN POSITIONSSENSOR<br />
Ultraschall-Sensorüberwachung<br />
eines Schwenkspanners<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Das Echo-Ortungssystem von Delfinen hat sich<br />
Balluff bei seinem neuen Ultraschall-<br />
Positionssensor zum Vorbild genommen. Mit der<br />
neuartigen Lösung lassen sich hydraulische<br />
Spannelemente genau überwachen.<br />
Spannvorgang und Spannzustand werden von<br />
nur einem Sensor erfasst. Der Sensor gibt dazu<br />
Ultraschallwellen in die Hydraulikflüssigkeit von<br />
Kurzhub-Spannelementen wie<br />
Schwenkspannern oder Blockzylindern.<br />
Mit seinem neuen Ultraschall-Positionssensor hat der<br />
Sensor- und Automatisierungsspezialist Balluff eine<br />
Lösung zur Kontrolle hydraulischer Spannelemente<br />
entwickelt. Vorbild für die Technologie ist das Echo-<br />
Ortungssystem von Delfinen.<br />
„Unser BFD-Sensor ergänzt unser umfangreiches Portfolio der<br />
Positionsmessung und schließt mit Blick auf Kurzhubzylinder zugleich<br />
eine wichtige Lücke“, sagt Christian Seyfried, Produktmanager<br />
bei Balluff. „Vor allem Hersteller der entsprechenden Kom-<br />
ponenten profitieren davon – aber ebenso Maschinenhersteller<br />
und Fertigungsunternehmen, die eine Komplettlösung zur Positionskontrolle<br />
benötigen.“<br />
DELFINE MACHEN ES VOR<br />
Ultraschall-Sensoren ermitteln Abstände, indem sie die Zeit einer<br />
Ultraschallwelle zwischen Senden und Empfangen messen.<br />
Der Sensor gibt Ultraschallwellen in die Hydraulikflüssigkeit von<br />
Kurzhub-Spannelementen wie Schwenkspannern oder Blockzylindern.<br />
Das Vorbild für die Technologie findet sich direkt in der<br />
Natur – und zwar bei Delfinen. Diese senden ebenfalls Ultraschallwellen<br />
ins Wasser und können sich damit ein räumliches<br />
Bild ihrer Umgebung machen, Beute finden und Feinde rechtzeitig<br />
erkennen.<br />
Der Sensor von Balluff nutzt Ultraschallwellen, um direkt, kontinuierlich<br />
und schnell den jeweiligen Spannvorgang und auch<br />
den Spannzustand zu erfassen. Durch die Erfassung beider Werte<br />
in einem Sensor erfüllt die Lösung die steigenden Anforderungen<br />
an die Maschinensicherheit.<br />
Mögliche Abweichungen in der Ölversorgung, Gussfehler, Konturdifferenzen<br />
oder verformte Werkstücke können somit frühzeitig<br />
erkannt werden. Wartungsmaßnahmen erfolgen schnell. Weil<br />
der gesamte Spannvorgang überwacht wird, kann der Kunde zudem<br />
Druckschwankungen der Hydraulikeinheit, Defekte im<br />
Schwenkmechanismus oder beschädigte Dichtungen rechtzeitig<br />
erkennen und beheben.<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
BEREIT FÜR PLUG-AND-PLAY<br />
HOCHPRÄZISES MESSSYSTEM<br />
ERKENNT SELBST KLEINSTE<br />
TOLERANZABWEICHUNGEN<br />
Balluffs Ultraschall-Positionssensor überzeugt mit einer leistungsstarken<br />
Messung über den gesamten Messbereich<br />
(0…80 mm), einer hohen Wiederholgenauigkeit von ± 50 µm<br />
und einer Linearitätsabweichung von ± 250 µm. Dank einer<br />
kompakten Bauform kann er unkompliziert in den Bearbeitungstisch<br />
integriert werden. Eine hohe Druckbeständigkeit bis<br />
350 bar, die Schutzart IP67 und eine Betriebstemperatur von<br />
0…85 °C ermöglichen die Nutzung in den meisten hydraulischen<br />
Spannelementen. Zudem bietet der Sensor die Positionskontrolle<br />
und Steuerung von Hydraulikventilen und kommt<br />
auch bei der Überwachung von Werkstückspannungen in der<br />
Metallbearbeitung und in Fertigungslinien mit hohem Automatisierungsgrad<br />
zum Einsatz.<br />
Das Messsystem passt sich kontinuierlich dem jeweiligen Hydrauliköl<br />
sowie Druck- und Temperaturschwankungen an. Zusätzlich<br />
zu einem kleinen Formfaktor und standardisierten,<br />
Schnittstellen, die beliebig konfiguriert werden können, erlaubt<br />
dies Plug-and-play-Anwendungen in unterschiedlichen Medien.<br />
Das ermöglichte einen zuverlässigen Betrieb, ganz ohne Kalibrierung.<br />
CONDITION MONITORING<br />
Im IO-Link-Betrieb liefert der Sensor weitere wichtige Zustandsdaten<br />
zur Signalqualität oder Gerätetemperatur und erfasst<br />
kritische Veränderungen wie Luft oder Partikel im Hydrauliksystem.<br />
„Das Messsystem arbeitet hochpräzise und erkennt<br />
selbst kleinste Toleranzabweichungen der gespannten Rohteile“,<br />
sagt Seyfried. „Die Positionsdaten der Spanner werden den<br />
einzelnen Werkstücken automatisiert zugeordnet. Das ermöglicht<br />
eine effektive Qualitätssicherung.“ Mit induktiven Kopplern<br />
(BIC), Analog-Digital-Hubs oder IO-Link-Wireless-Komponenten<br />
stehen zudem Lösungen für eine drahtlose Einbindung<br />
zur Verfügung.<br />
DIE AM SCHWERSTEN<br />
ARBEITENDEN<br />
MASCHINEN<br />
VERTRAUEN AUF<br />
HYDRAFORCE.<br />
Stehen Sie vor Herausforderungen beim Design Ihrer<br />
Maschine? Die Antworten finden Sie bei HydraForce –<br />
dem führenden Hersteller von hydraulischen Präzisions-<br />
Bewegungssteuerungen für mobile und industrielle<br />
Anwendungen. Durch die Zusammenarbeit mit HydraForce<br />
haben Sie Zugang zu unübertroffenem Engineering-Knowhow,<br />
dem breitesten Portfolio von Einschraubventilen,<br />
kundenspezifischen Multifunktionsventilblöcken<br />
und branchenführenden Fernverwaltungslösungen.<br />
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SPANNVORGANG UND SPANNZUSTAND MIT<br />
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Lincolnshire, IL, USA +1 847-793-2300<br />
Birmingham, UK +44 <strong>12</strong>1 333 1800<br />
Changzhou, China +86 519 6988 <strong>12</strong>00<br />
São Paulo, Brasilien +55 <strong>11</strong> 4786 4555<br />
Eussenheim, DE +49 9353 9855 86<br />
Karlsruhe, DE +49 721 2048 3493<br />
Zweibrücken, DE +49 6332 79 2350<br />
© <strong>2023</strong> HydraForce, Inc.
PORTFOLIO ERWEITERT<br />
FLUKE RELIABILITY STELLT<br />
SICH MIT KI BREITER AUF<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Aaron<br />
Merkin<br />
Ankush<br />
Malhotra<br />
Fluke Reliability, Geschäftsbereich der Fluke Corporation,<br />
Hersteller elektronischer Prüf- und Messgeräte, hat das<br />
US-Unternehmen Azima DLI, Marktführer im Bereich<br />
Fernüberwachung und KI-gestützter Schwingungsanalyse-<br />
Software, übernommen. Welche Ziele der Anbieter von<br />
Lösungen für die vorausschauende und zustandsorientierte<br />
Instandhaltung mit der Akquisition verfolgt, darüber geben<br />
Ankush Malhotra, Vorsitzender von Fluke Reliability, und<br />
Aaron Merkin, CTO of Fluke Reliability im Interview Auskunft.<br />
Herr Malhotra, welche Geschäftsstrategie stand hinter der<br />
Übernahme von Azima DLI, und bleibt Azima DLI als eigenständige<br />
Marke bestehen?<br />
Ankush Malhotra: Azima erweitert unser bestehendes Fluke<br />
Reliability-Portfolio (Ausrichtung, Schwingung, eMaint, Expertenservices)<br />
um Remote Condition Monitoring-Dienste und<br />
KI-gestützte Analysen, die es uns ermöglichen, unsere Kunden<br />
auf differenzierte Weise zu bedienen und zu unterstützen. All<br />
diese Dienstleistungen tragen dazu bei, das Konzept der vernetzten<br />
Zuverlässigkeit zu vereinfachen, Ausfallzeiten zu verringern<br />
und vieles mehr. Unser Schwerpunkt liegt darauf, Kunden<br />
mit Fachwissen dabei zu helfen, ihre Zuverlässigkeit durch das<br />
Hinzufügen weiterer Anlagen unter Berücksichtigung der „Balance-of-Plant<br />
(BoP)“ zu erhöhen. Kunden, die nur über be-<br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
UNTERNEHMENSAKQUISITION<br />
grenztes Fachwissen verfügen, sollen unterstützt werden, das<br />
Angebot an Expertendienstleistungen zu nutzen.<br />
Wir setzen weiterhin auf die Marke Azima DLI, da sie seit über<br />
30 Jahren besteht und von unseren Kunden mit kompetenten<br />
RCM-Dienstleistungen assoziiert wird. Wir werden sie unter der<br />
Marke Fluke Reliability zusammenfassen – wie Pruftechnik und<br />
eMaint.<br />
Herr Merkin, Fluke Reliability ist ein führender Anbieter von<br />
Lösungen für die vorausschauende und zustandsorientierte<br />
Instandhaltung. Wie und mit welchen Fähigkeiten ergänzt Azima<br />
DLI die Lösungskompetenz von Fluke Reliability?<br />
Aaron Merkin: Azima DLI bringt drei wichtige Fähigkeiten in<br />
unser Portfolio ein:<br />
Einen branchenführenden Algorithmus der künstlichen Intelligenz,<br />
der eine hochpräzise und granulare Fehlerdiagnose von<br />
Maschinen ermöglicht.<br />
Ein großes Team von Schwingungsanalysten mit umfassender<br />
Erfahrung in einem breiten Spektrum von Anlagen und Branchen.<br />
Bewährte Prozesse und Tools für die Bereitstellung skalierbarer<br />
Fernüberwachungsdienste in einer Vielzahl von Industriebereichen.<br />
Diese Fähigkeiten ergänzen unsere bestehenden Stärken in der<br />
Zustandsüberwachung durch Lösungen zur Erfassung und Analyse<br />
von Schwingungsdaten, die in erster Linie von Schwingungsexperten<br />
bei unseren Endkunden genutzt werden. Durch<br />
DIE ÜBERNAHME VON AZIMA<br />
DLI ERWEITERT UNSERE<br />
LÖSUNGSKOMPETENZEN<br />
die Erweiterung unseres Portfolios um diese Fähigkeiten können<br />
wir unsere Kunden mit begrenztem Fachwissen besser bedienen,<br />
wenn diese ein Condition Monitoring-Programm einführen<br />
respektive ausbauen möchten, aber nicht über die dafür erforderlichen<br />
Fähigkeiten verfügen.<br />
Herr Malhotra, auch Ihre Kunden leiden unter einem<br />
zunehmenden Fachkräftemangel. Inwieweit können Sie Ihre<br />
Kunden durch die Übernahme von Azima DLI in dieser Problematik<br />
unterstützen?<br />
Ankush Malhotra: Remote Condition Monitoring-Dienste ermöglichen<br />
es den Kunden, sich auf unser Fachwissen zu verlassen<br />
und sich dennoch um kritische Anlagen zu kümmern. Wir<br />
füllen also diese Lücke. Darüber hinaus schulen und unterstützen<br />
wir unsere Kunden weiterhin durch Bootcamps, Webinare und<br />
mehr, damit sie ihren Wissensstand intern ausbauen können.<br />
Herr Merkin, wird ein KI-gestütztes vorausschauendes Condition<br />
Monitoring für Maschinen den Menschen irgendwann komplett<br />
ersetzen?<br />
Aaron Merkin: Die Vorhersage-/Diagnosefähigkeiten der KI<br />
lassen sich am besten in Form von Wahrscheinlichkeits- oder<br />
Vertrauenswerten beschreiben. Mit zunehmender Reife der<br />
Technologie wird die Bandbreite der Maschinenbedingungen,<br />
für die der Algorithmus eine zuverlässige Vorhersage treffen<br />
kann, weiter zunehmen. Es besteht ein Zusammenhang: Je höher<br />
die Kosten der korrigierenden/vorbeugenden Instandhaltung<br />
sind, desto höher ist der Vertrauenswert, den der Algorithmus<br />
erreichen muss, bevor er ohne menschliche Validierung<br />
tätig wird.<br />
Je präziser die Diagnose ist, desto schwieriger ist es, sie mit hoher<br />
Zuverlässigkeit zu identifizieren. Auch wenn dem Algorithmus<br />
mit zunehmender Verbesserung immer mehr Vertrauen<br />
entgegengebracht wird, gehen wir davon aus, dass es in absehbarer<br />
Zukunft eine lange Reihe von Anwendungen und Fehlern<br />
geben wird, bei denen eine menschliche Analyse erforderlich<br />
ist, um die gewünschte Zuverlässigkeit der Diagnose zu erreichen.<br />
Dies zeigt, dass die KI die Effizienz maximieren kann,<br />
indem sie es den wenigen gut ausgebildeten Menschen ermöglicht,<br />
sich auf die problematischsten Szenarien zu konzentrieren,<br />
anstatt auf die banale Datenanalyse.<br />
Bilder: Fluke, Schmuckbild: Sikov – stock.adobe.com<br />
www.fluke.com<br />
HYDRAULIK FÜR WELTMARKTFÜHRER<br />
UND ALLE AUF DEM WEG ZUR SPITZE.<br />
TRIES auf der AGRITECHNICA<br />
<strong>12</strong>.-18.<strong>11</strong>.23 · Halle 16, Stand D<strong>11</strong>
SONDERTEIL<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
AGRITECHNICA <strong>2023</strong><br />
„GREEN PRODUCTIVITY“ ‒<br />
AM PULS DER ZEIT<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Die Agritechnica, die Weltleitmesse der Landtechnik, öffnet vom<br />
<strong>12</strong>. bis 18. November <strong>2023</strong> (Exklusivtage am <strong>12</strong>. und 13. November)<br />
ihre Tore. Mehr als 2.600 Aussteller aus 53 Ländern präsentieren in<br />
24 Hallen ihre Innovationen auf dem ausgebuchten Messegelände<br />
in Hannover. Das globale Schaufenster der internationalen<br />
Landtechnikindustrie hat der Veranstalter DLG unter das Leitthema<br />
„Green Productivity“ gestellt und positioniert die Agritechnica damit<br />
auch als fachliches Forum für die Zukunftsfragen der Landwirtschaft.<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
MESSE<br />
Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland<br />
dürfen auf der Agritechnica unter dem Leitthema „Green<br />
Productivity“ eine Reihe spannender Diskussionen, attraktive<br />
Services und Premieren von Innovationen erwarten.<br />
Dazu zählen ein neuer Ausstellungsbereich „Inhouse Farming“<br />
als eine neue Plattform für die Landwirtschaft- und die Lebensmittel-Systeme<br />
der Zukunft, ein weiterentwickelter Treffpunkt<br />
„agrifood start-ups“ für Unternehmensgründer im Agrar- und<br />
Food-Bereich und ein neuer Testparcour „Drive Experience“ für<br />
alternative Antriebssysteme.<br />
Die Agritechnica ist weiterhin der führende internationale<br />
Marktplatz der landtechnischen Lösungen und Innovationen<br />
und bündelt ein Angebot aus 53 Ländern: Über 1.700 Aussteller<br />
kommen aus dem Ausland (65 Prozent), über 900 aus Deutschland<br />
(35 Prozent). Die TOP-5-Länder nach Deutschland sind<br />
Italien (361), China (192), die Türkei (172) und die Niederlande<br />
(141). Mehr als 23 Länder aus drei Kontinenten haben<br />
Gemeinschaftsstände angemeldet. Die DLG erwartet rund<br />
400.000 Besucher aus aller Welt.<br />
TREFFPUNKT DER GRÜNDERSZENE<br />
FOOD & FARM<br />
Als Treffpunkt der Entscheider und führender Business-Marktplatz<br />
ist die Agritechnica die Keimzelle für Innovationen: Mit<br />
dem Treffpunkt „agrifood start-ups“ (Pavillon P<strong>11</strong>, nördlich der<br />
Halle <strong>11</strong>) bietet die Messe in diesem Jahr jungen Unternehmen<br />
und Start-ups attraktive Möglichkeiten, um ihre Visionen und<br />
Produkte der internationalen Agrar- und Ernährungsbranche zu<br />
präsentieren und mit ihren Ideen Antworten auf die Zukunftsfragen<br />
der Landwirtschaft zu geben. Auch im Wettbewerb „DLG.<br />
Prototype.Club“ zeigen junge Softwareentwickler, dass sie digitale<br />
Problemstellungen für die Landwirtschaft lösen können.<br />
AZ_210 x 75 Schalter.qxp_Layout 1 28.02.23 09:09 Seite 2<br />
INTERNATIONALES FACHPROGRAMM<br />
Dank ihres Fachprogramms mit einer Vielzahl internationaler<br />
Kongresse, Workshops und Foren gilt die Agritechnica als das<br />
wichtigste Zukunftsforum der Agrarbranche. Auf der Agritechnica<br />
<strong>2023</strong> findet wieder der International Farmers‘ Day statt. Dieses<br />
Mal stehen die Länder Frankreich und Polen im Mittelpunkt.<br />
Die internationale Tagung „LAND.TECHNIK AgEng <strong>2023</strong>“ des<br />
VDI-Wissensforums gibt bereits vor Eröffnung der Messe am<br />
10. und <strong>11</strong>. November im Convention Center (Messegelände<br />
Hannover) einen Überblick der aktuellen Entwicklungen in der<br />
Landtechnik und informiert über neueste Ergebnisse aus der<br />
Forschung.<br />
DRUCKSCHALTER VAKUUMSCHALTER<br />
DIFFERENZ-DRUCKSCHALTER DRUCKSENSOREN<br />
ELEKTRONISCHE DRUCKSCHALTER<br />
MEHR ERFAHREN<br />
www.layher-ag.de<br />
Flexible Technologie
MESSE<br />
Beratungsprogramm rund um die berufliche Karriere. Im Bereich<br />
„Career“ können Besucher Kontakte zu Unternehmen knüpfen,<br />
sich bei Personalberatungen informieren sowie mehr über Ausbildungs-<br />
und Weiterbildungsmöglichkeiten erfahren. Im Bereich<br />
„Campus“ präsentieren Fach- und Hochschulen sowie<br />
Forschungsinstitute aktuelle Forschungsprojekte.<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
SPOTLIGHTS ZUR NACHHALTIGKEIT<br />
Eine nachhaltige Landwirtschaft soll Produktivität mit Ressourcen-<br />
und Umweltschutz in Einklang bringen. In einer zunehmend<br />
digitalisierten Agrarbranche stehen dafür viele innovative<br />
Technologien zur Verfügung. Die Agritechnica präsentiert unter<br />
dem Leitthema „Green Productivity“ die aktuellen Technologien<br />
und Trends, die eine nachhaltige Produktivitätssteigerung in der<br />
Landwirtschaft ermöglichen und gibt Antworten, wie sowohl der<br />
Ertrag gesichert als auch die Umwelt geschont werden kann.<br />
Im DLG-Spotlight „Inhouse Farming“ präsentieren <strong>12</strong> Aussteller<br />
in Halle 24, Stand D25, neueste Technologien und Systeme<br />
aus dem Bereich „Controlled Environment Agriculture“. Im DLG-<br />
Spotlight „Smart Farming“ (Halle 9, Stand B06) geht es rund um<br />
die Automatisierung und Konnektivität in der landwirtschaftlichen<br />
Produktion. Aussteller präsentieren ihre Smart-Farming-<br />
Lösungen für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit.<br />
SYSTEMS & COMPONENTS IN DREI HALLEN<br />
Die Systems & Components findet in diesem Jahr wieder im Rahmen<br />
der Agritechnica statt. Sie ergänzt als technisches Spotlight,<br />
Branchentreff und B2B-Plattform der Zuliefererindustrie die<br />
Weltleitmesse der Landtechnik auf perfekte Weise. Die Systems &<br />
Components informiert über die neuesten Entwicklungen und Innovationen<br />
auf dem Gebiet der Komponenten für Landmaschinen<br />
und verwandte Sektoren. Das Angebot der rund 800 Aussteller in<br />
den Hallen 15, 16 und 17 bietet einen umfassenden Überblick der<br />
aktuellen Trends und wirft einen Blick in die Zukunft der Landtechnik.<br />
Branchenführer, mittelständische Unternehmen und<br />
Start-ups aus über 40 Ländern präsentieren ihre Kompetenz in<br />
den Bereichen Motoren, Elektronik, Antriebstechnik, Hydraulik,<br />
Kabinen und Kraftheber sowie Ersatz- und Verschleißteile.<br />
Zum dritten Mal wird die DLG auf der Agritechnica die „Systems<br />
& Components Trophy – Engineers‘ Choice“ für Komponenten und<br />
Systeme verleihen. Sie würdigt damit den hohen Stellenwert und<br />
die Innovationskraft der Zuliefererindustrie für die Landtechnik.<br />
ANGEBOTE FÜR JÜNGERE MESSEBESUCHER<br />
Die Agritechnica bietet für die jüngeren Besucherjahrgänge mit<br />
verschiedenen Events und Veranstaltungen „Reasons to visit“:<br />
Am Donnerstag, dem 16. November setzt der „Young Farmers‘<br />
Day“ zusammen mit der abendlichen „Young Farmers‘ Party“ eine<br />
wichtige Benchmark für das fachliche Angebot an junge Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer und Nachwuchskräfte der<br />
Branche – kombiniert mit einem hohen Fun-Faktor. Im Ausstellungsbereich<br />
„Campus & Career“ in Halle 24 präsentiert die DLG<br />
zusammen mit Partnern ein umfangreiches Informations- und<br />
INTERNATIONALES HÄNDLER- UND<br />
DIENSTLEISTUNGSZENTRUM<br />
Die DLG, der LandBauTechnik-Bundesverband und der europäische<br />
Landmaschinenhändlerverband CLIMMAR richten in Halle<br />
2, Stand E40, wieder ein internationales Händler- und Dienstleistungszentrum<br />
ein. Für alle Landtechnikhändler weltweit ist<br />
dies eine zentral gelegene Anlauf- und Servicestelle zum Informieren<br />
und Netzwerken. Im integrierten Dienstleistungszentrum<br />
präsentieren sich zudem Dienstleistungsunternehmen aus den<br />
Segmenten Finanzierung, Versicherungen, Logistik, Gebrauchtmaschinenbörsen,<br />
Speditionen, Zollabwicklung und Personaldienstleistungen.<br />
DLG PRÄSENTIERT SICH IN HALLE 24<br />
Die DLG gibt in Halle 24, Stand A 06, Einblicke in ihre umfangreiche<br />
Fach- und Testarbeit. So präsentiert das DLG-Testzentrum<br />
Technik und Betriebsmittel sein Prüfangebot für Landtechnik sowie<br />
Ergebnisse aus dem DLG-PowerMix, dem Effizienz-Test für<br />
Traktoren. Neue digitale Dienstleistungen und attraktive Produkte<br />
zeichnen das DLG-Zertifizierungsprogramm „Nachhaltige<br />
Landwirtschaft“ aus. Forschungsergebnisse für den Pflanzenbau<br />
liefern die Experten aus dem Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrum.<br />
Auf der DLG-Bühne diskutieren Branchenkenner aktuelle<br />
Herausforderungen in der Landtechnik.<br />
Bilder: DLG, S. Pförtner<br />
www.agritechnica.com<br />
www.dlg.org<br />
LANDTECHNIKINDUSTRIE AUF<br />
SPITZENNIVEAU<br />
Die Landtechnikindustrie am Standort Europa zeigt sich<br />
in bester Verfassung und kommt mit einem Rekordergebnis<br />
nach Hannover, so der Branchenverband VDMA<br />
Landtechnik. Kontinuierlich hohe Zuwachsraten im<br />
Auftragseingang haben dafür gesorgt, die Landtechnikindustrie<br />
über mehr als drei Jahre in der Spitzengruppe der<br />
Wachstumsbranchen des Maschinen- und Anlagenbaus<br />
zu positionieren. Für das Gesamtjahr <strong>2023</strong> erwartet der<br />
Branchenverband ein Umsatzvolumen aus deutscher<br />
Produktion von erneut mehr als <strong>12</strong> Milliarden Euro.<br />
Das erste Halbjahr <strong>2023</strong> bescherte der Branche ein sehr<br />
gutes Ergebnis. Segmentübergreifend gelang es den Landmaschinen-<br />
und Traktorenherstellern, ihren Umsatz im<br />
hohen zweistelligen Prozentbereich auf knapp 6 Milliarden<br />
Euro zu steigern. Die Hersteller freuten sich über<br />
volle Auftragsbücher. Mit einer Ausfuhrquote von<br />
durchschnittlich 75 Prozent sind die heimischen Hersteller<br />
erneut Exportweltmeister im internationalen Landtechnikgeschäft.<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
MOBILE MASCHINEN<br />
MARKTPLATZ<br />
SENSORLÖSUNGEN FÜR LANDMASCHINEN<br />
Unter dem Motto „Automation, Digitalization,<br />
Efficiency“ zeigt die Siko GmbH<br />
auf der Agritechnica in Halle 15, Stand<br />
H42, wie moderne Sensorik Landmaschinen<br />
in Punkto Sicherheit und<br />
Effizienz optimiert. Im Fokus stehen<br />
dabei speziell entwickelte Positionssensoren<br />
für Landmaschinen und die damit<br />
verbundenen Dienstleistungen. Siko<br />
bietet eine breite Palette von Sensoren<br />
an, darunter Drehgeber, Positionssensoren<br />
für Hydraulikzylinder, Neigungssensoren und lagerlose<br />
Drehgeber. Diese Sensoren ermöglichen eine präzise Erfassung<br />
von Positionen, Neigungen, Geschwindigkeiten und Bewegungen,<br />
die in der Agrartechnik von zentraler Bedeutung sind. Die<br />
Produkte entsprechen internationalen Standards und Normen,<br />
darunter UN ECE R10 (E1), EMV-Normen für Bau-, Land- und<br />
Forstmaschinen sowie Normen für funktionale Sicherheit wie<br />
DIN EN ISO 13849-1 und DIN EN 61508<br />
bis zu einem Performancel Level PLd<br />
und SIL2. Zusätzlich werden spezifische<br />
Versionen der Sensoren für besondere<br />
Umgebungsbedingungen entwickelt,<br />
wie in Umgebungen mit hohem<br />
Ammoniakgehalt.<br />
Besucher der Agritechnica können auf<br />
dem Stand von Siko die neuesten<br />
Innovationen erleben, darunter die<br />
weltweit kleinsten sicheren Multiturndrehgeber<br />
WV3600MR und WH3600MR für mobile Maschinen,<br />
die sich perfekt für den Einsatz in engen Einbaubedingungen<br />
eignen. Ebenso wird der hochintegrierbare lagerlose Drehgeber<br />
SIKO flexCoder MSAC200 präsentiert, der Positions- und<br />
Geschwindigkeitserfassung in elektrischen Antrieben und<br />
Leistungsgetrieben ermöglicht.<br />
www.siko-global.com<br />
ZUKUNFTSWEISENDE AGRARTECHNOLOGIEN<br />
Unter dem Motto „Set your vision in motion. From idea to reality“ präsentiert Danfoss auf<br />
der Agritechnica in Hannover (Stand C17 in Halle 16) die wichtigsten Produkte des Unternehmens<br />
für die Agrarindustrie. Zu sehen sind eine Reihe von hydraulischen, elektrischen<br />
und Fluidübertragungskomponenten sowie elektronische Steuerungen. Zudem werden auf<br />
der Messe verschiedene neue Produkte und Lösungen ihre Premiere erleben. Dazu gehören<br />
Software für autonome Maschinen, Leistungselektronik, eine Fernsteuerung, Schläuche für<br />
die Kühlung elektrischer Komponenten und vieles mehr.<br />
www.danfoss.com<br />
32 Unbenannt-4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 1 <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de<br />
16.10.<strong>2023</strong> <strong>12</strong>:04:50
MARKTPLATZ<br />
AGRARWIRTSCHAFT WIRD ELEKTROMECHANISCH<br />
Auch die Ametek-Marken Dunkermotoren und MAE präsentieren ihre vielfältigen<br />
Agrarlösungen auf der Agritechnica in Halle 15, am Stand H26. Unter dem Motto „Agri<br />
goes electromechanical“ möchten die beiden Unternehmen auf den Wechsel von<br />
pneumatischen zu elektrischen Antriebs- und Gebläse Lösungen aufmerksam machen.<br />
Diese überzeugen mit einer hohen Energieeffizienz, robustem Design (bis Schutzklasse<br />
IP69K) und Wartungsfreiheit. Wer Dunkermotoren kennt, weiß um die Intelligenz der<br />
smarten BLDC-Motoren, sowie die Möglichkeit zur Umsetzung innovativer „smart<br />
Farming“ Konzepte. Kommunikationsschnittstellen wie CANopen oder Ethernet<br />
ermöglichen eine einfache Integration unterschiedlicher Geräte, Predictive Maintenance<br />
und Condition Monitoring.<br />
www.dunkermotoren.de<br />
STEUERUNGSLÖSUNGEN – POWERED BY<br />
INTELLIGENCE<br />
Die InMach Intelligente Maschinen GmbH freut sich, seine<br />
innovativen Lösungen dem interessierten Fachpublikum auf der<br />
weltweit führenden Messe für Landtechnik präsentieren zu<br />
dürfen. Besucher finden das Unternehmen auf der Agritechnica<br />
in Halle 15/J36 im Bereich Systems & Components, dem<br />
B2B-Marktplatz der<br />
internationalen<br />
Zulieferindustrie<br />
der Landtechnik<br />
und des Off-Highway-Sektors.<br />
Die<br />
20-jährige Erfahrung<br />
des Technologieunternehmens<br />
aus Ulm in der Landtechnik, ließen InMach zu einer festen Größe<br />
in der Branche heranwachsen. Von der Entwicklung intelligenter<br />
Steuerungslösungen bis hin zur Serienproduktion für führende<br />
Hersteller, wie beispielsweise HORSCH, GEA oder AGCO/FENDT<br />
ist InMach ein leistungsstarker und kompetenter Partner.<br />
Untermauert wird die Expertise durch die intensive und kontinuierliche<br />
Teilnahme an hochkarätigen Forschungsprojekten.<br />
www.inmach.de<br />
NSK AUF DER AGRITECHNICA<br />
Nachhaltige Bodenbearbeitung,<br />
chemiefreie Unkrautbekämpfung<br />
und der Einsatz von<br />
Robotik: Das sind drei aktuelle<br />
Trends, die NSK auf der<br />
Agritechnica adressieren wird.<br />
Als Partner der Landmaschinentechnik<br />
entwickelt und<br />
fertig NSK Wälzlager, die auch<br />
unter den widrigen Bedingungen<br />
der Bodenbearbeitung<br />
eine lange Lebensdauer erreichen und sich auch beim Einsatz in<br />
innovativen Maschinentypen bewähren. Beispiele wird NSK in<br />
Hannover zeigen – in Halle 15, Stand C <strong>12</strong>.<br />
www.nskeurope.de<br />
SCHWENKTRIEBE UND KUGELDREHVERBIN-<br />
DUNGEN IM FOKUS<br />
Die Rodriguez GmbH<br />
präsentiert auf der Agritchnica<br />
seine Kugeldrehverbindungen<br />
und<br />
Schwenktriebe, die auch in<br />
der Agrartechnik Anwendung<br />
finden. Ebenso<br />
werden Elektrohubzylinder<br />
vorgestellt. Die robusten<br />
Kugeldrehverbindungen<br />
eignen sich ideal zur gleichzeitigen Übertragung von Axial- und<br />
Radialkräften sowie von Kippmomenten. Diese einfach zu<br />
montierenden und robusten Einheiten können die Gestaltung<br />
der Anschlusskonstruktion und den Einbau der Lager erheblich<br />
vereinfachen. Auch die kompakten Schwenktriebe von Rodriguez<br />
eignen sich für performance-kritische Einsatzbereiche<br />
und Heavy-Duty-Anwendungen. Selbst unter extremen<br />
Bedingungen übertragen sie Kräfte und hohe Drehmomente<br />
optimal. Rodriguez bietet seine Schwenktriebe als einbaufertige<br />
Systembaugruppe mit Gehäuse und Abdichtung an.<br />
www.rodriguez.de<br />
Rugged Keypads mit 8 Drucktasten.<br />
EAO Baureihe 09.<br />
Ideal für den Einsatz in Aussenanwendungen, auch unter<br />
extremen Bedingungen.<br />
. Robustes, ergonomisches und innovatives Design mit<br />
Schutzart bis zu IP6K9K<br />
. Geeignet für funktional sichere Anwendungen nach ISO 26262<br />
. Intelligente HMIs mit CAN Bus-Anbindung<br />
. Programmierbare 4-Segment RGB Halo Ring Ausleuchtung<br />
. Austauschbare ISO 7000 oder kundenspezifi sche Symbole<br />
www.eao.com/09<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 33<br />
EAO_AD_09_Products_Keypads_6-8er_90x130mm_01-06-<strong>2023</strong>.indd 1 01.06.<strong>2023</strong> <strong>12</strong>:02:09
LAND- UND FORSTMASCHINEN<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
VENTILE ERMÖGLICHEN WANDEL<br />
IN DER HYDRAULIK<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Automatisierung, Elektrifizierung mobiler<br />
Arbeitsmaschinen, mehr Präzision: Bedingt<br />
durch verschiedene Trends und vor allem durch<br />
die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit<br />
vollzieht sich derzeit ein enormer Wandel in<br />
der Hydraulik. Sichtbar wird das zum Beispiel<br />
in der Agrartechnik, die mit der digitalen<br />
Transformation und Anwendungen wie dem<br />
„Precision Farming“ auch neue Anforderungen<br />
an die Hydraulik stellt. Welche Konsequenzen<br />
dies für die Weiterentwicklung in der<br />
Ventiltechnik hat, ordnet Hydac in diesem<br />
Beitrag anlässlich der Agritechnica ein.<br />
Peter Bruck, Leiter Anwendungsentwicklung Cartridge Ventile<br />
Philipp Hilzendegen, Vertriebsleiter Ventile<br />
Dr. Nora Nägele, Leitung strategisches Produktbereichsmarketing<br />
und Innovationsmanagement<br />
Dr. Michael Reik, Leiter Industrieventile<br />
HYDAC <strong>Fluidtechnik</strong> GmbH, Dudweiler / Saar<br />
Der omnipräsente Trend der Nachhaltigkeit zeigt sich in<br />
der Landtechnik. Hier besteht der Anspruch die Effizienz<br />
zu verbessern und somit Ressourcen (Kraftstoff,<br />
Düngemittel, Spritzmittel, Arbeitszeit etc.) einzusparen.<br />
Hydac hat in diesem Zusammenhang spezielle Ventile entwickelt,<br />
die den Maschinenherstellern eine besonders präzise und<br />
zielgerichtete Ausbringung von Düngemitteln oder Spritzmitteln<br />
ermöglichen.<br />
Beispielsweise wird durch Hydac Proportional-Stromregel-<br />
Ventile die Wurfweite von Düngemittel-Steuern genauer geregelt.<br />
Bei Feldspitzen sorgen Proportional-Druckregelventile von Hydac<br />
für optimalere Abstände der Spritzmitteldüsen zu den Pflanzen.<br />
Dadurch können gleichzeitig Ressourcen eingespart und<br />
weniger umweltbelastende Medien ausgebracht werden.<br />
ENERGIE WANDELN UND EINSPAREN<br />
Mit der Erhöhung der Anforderungen in Bezug auf die Präzision<br />
steigt die Anzahl der Proportional-Ventile an. Bei gezogenen Arbeitsmaschinen<br />
ist dies durchaus herausfordernd, da die Zugmaschine<br />
unter Umständen nicht genügend elektrische Leistung zur<br />
Verfügung stellt. Hier hat Hydac zwei Lösungsansätze: Zum einen<br />
den hydraulischen Generator, der elektrische Leistung durch die<br />
Umwandlung hydraulischer Energie zur Verfügung stellt. Zum<br />
anderen hat Hydac Proportionalventile mit bis zu 60 % reduzierter<br />
Leistungsaufnahme (im Vergleich zu herkömmlichen Ventilen)<br />
im Programm.<br />
Mit dem Ziel Emissionen nachhaltig zu verringern, ist die<br />
Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen kein Zukunftsthema<br />
mehr. Im Zuge dieses Trends rückt die Batterie und vor allem deren<br />
Größe als entscheidender Kostentreiber in den Fokus der Maschinenhersteller.<br />
Das geht auch mit neuen Ansprüchen an die<br />
hydraulische Steuerungs- und Ventiltechnik einher. Ventile müssen<br />
energieeffizienter sein und gleichzeitig präzise regeln.<br />
Proportionales<br />
Druckregelventil<br />
von Hydac mit<br />
Drucksensor und<br />
Onboard-<br />
Elektronik<br />
34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
LAND- UND FORSTMASCHINEN<br />
Hydac hat hier verschiedene sitzdichte Einschraubventile in<br />
Nenngröße 20 entwickelt, die durch geringe Durchflusswiderstände<br />
Energie einsparen, gleichzeitig höhere Drücke (420 bar)<br />
ermöglichen und dennoch präzise regeln.<br />
MEHRWERT AUS DATEN SCHAFFEN<br />
Die fortschreitende Automatisierung ist ein weiterer Trend mit<br />
Konsequenzen für die Hydraulik. Mit der Zunahme an Sensorik<br />
und präziserer Steuerungstechnik können automatisierte Maschinenfunktionen<br />
realisiert werden. Durch die Integration von Sensoren<br />
und Kommunikationsschnittstellen wird dieser Trend auch in<br />
der Ventiltechnik unterstützt. Dabei lässt sich unterscheiden, ob<br />
die Ventile lediglich unverarbeitete Daten weiterleiten, die in einer<br />
übergeordneten Steuerung ausgewertet werden, oder ob die Informationen<br />
bereits im Ventil auf spezifische Fragestellungen hin verarbeitet<br />
werden. Ventile von Hydac unterstützen beide Optionen.<br />
Neben der Möglichkeit die Daten selbst auszuwerten bietet das<br />
Unternehmen seinen Kunden diverse vorentwickelte intelligente<br />
Zusatzfunktionen. Das Pumpen-Condition-Monitoring oder die<br />
sensorlose Positionsschätzung des Ventilhubs sind Beispiele dafür.<br />
Darüber hinaus können durch die Integration applikationsspezifischer<br />
Sensorik in die Elektronik von Hydac kundenspezifische<br />
Funktionen realisiert werden. Die Auswertungen der Informationen<br />
über das Ventil und die Applikation ermöglicht „Condition<br />
Monitoring“ und „Predictive Maintenance“.<br />
Bilder: Hydac<br />
www.hydac.com<br />
DA KOMMT<br />
WAS GROSSES!<br />
Bist du bereit für die ganz große Flexibilität auf dem Feld? Dann verpasse nicht<br />
die Geburt der neuesten Innovation aus dem Hause Vogelsang. Erstmalig zu sehen<br />
auf der Agritechnica <strong>2023</strong> in Hannover, <strong>12</strong>.–18. November, Halle 23, Stand B46.<br />
Komm vorbei – das wird ganz groß! www.vogelsang.info/de/agritechnica<br />
VOGELSANG – LEADING IN TECHNOLOGY<br />
vogelsang.info
DISPLAYINTEGRATION<br />
LANGLEBIGE TOUCHDISPLAYS<br />
DURCH OPTICAL BONDING<br />
Sie verleihen Maschinen erst ihr Gesicht und<br />
vereinfachen damit Abläufe: HMI-Systeme sind fester<br />
Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Um sie zu<br />
optimieren, spielt Optical Bonding eine wichtige Rolle.<br />
Das Klebeverfahren erhöht die Funktionalität von<br />
HMI-Systemen um ein Vielfaches. Da immer mehr<br />
Branchen auf HMI-Systeme setzen, erlangt Optical<br />
Bonding eine zunehmende Relevanz.<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Der Bordcomputer in Mähdreschern, die Steuerung großer<br />
Industrieanlagen oder elektromedizinische Geräte<br />
wie Computer-Tomographen – HMI-Systeme kommen<br />
in den unterschiedlichsten Branchen zum Einsatz. Die<br />
Mensch-Maschine-Schnittstellen sind aus dem Arbeitsalltag<br />
nicht mehr wegzudenken. Und der Trend geht dahin, diese Systeme<br />
in immer mehr Bereichen einzusetzen – heutzutage vor allem<br />
mit intuitiv zu bedienenden Touchdisplays ähnlich einem Tablet.<br />
Doch die Systeme müssen je nach Einsatzort herausfordernden<br />
äußeren Bedingungen standhalten. Dies können beispielsweise<br />
Umwelteinflüsse oder Hygiene-Anforderungen sein. Hier<br />
kommt Optical Bonding ins Spiel: Diese Methode findet Anwendung<br />
bei der Touch-/Display-Integration, also dem Einbau einer<br />
HMI-Benutzerschnittstelle in Gerätegehäuse. Optical Bonding<br />
umfasst unterschiedliche Klebetechniken, um Displays luftdicht<br />
mit Touch-Sensoren und Covergläsern zu einer Einheit zu verbinden.<br />
Das Ziel: eine erhebliche Verbesserung der Geräte-Funktionalität.<br />
Kalte Temperaturen nachts, warme Temperaturen tagsüber –<br />
ob innen oder außen genutzt, HMI-Systeme müssen Temperaturschwankungen<br />
standhalten. Diese können in Form von Kondensationsfeuchtigkeit<br />
die Funktionalität und Langlebigkeit der<br />
Geräte erheblich beeinflussen, wenn sich ein Luftspalt zwischen<br />
Display und Frontglas mit Touchsensor befindet. Die Feuchtigkeit<br />
beeinträchtigt nicht nur die Bildschirmanzeige, sie wirkt sich<br />
auch negativ auf die Lebensdauer der sensiblen Elektronik in<br />
Alisa Altrock, Sputnik GmbH, Münster<br />
Displays aus. Ist der Luftspalt allerdings mit Optical-Bonding-<br />
Material gefüllt, also einem Klebstoff, wird die Innentemperatur<br />
der Applikation konstant gehalten, und es entsteht keine Kondensationsfeuchtigkeit<br />
im Gerät.<br />
AUF DEM FELD: STAUB, SCHMUTZ, SONNE<br />
Gleichzeitig verhindert das Bonding-Material auch das Eindringen<br />
von Staub- und Schmutzpartikeln. Ein Schutz vor Staub und<br />
Schmutz ist besonders wichtig, wenn das HMI-System außen zum<br />
Einsatz kommen soll, zum Beispiel in landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen.<br />
Eine weitere Herausforderung für HMI-Systeme im<br />
Außenbereich ist Sonneneinstrahlung. Ist das Gerät täglich der<br />
Sonne ausgesetzt, kann es überhitzen und im schlimmsten Fall<br />
funktionsunfähig werden. Auch für dieses Problem bietet Optical<br />
Bonding eine Lösung: Durch die Verwendung von UV-qualifiziertem<br />
Bonding-Material findet eine Wärmeableitung statt. Die Wärme<br />
der LED-Hinterleuchtung und der Displayoberfläche wird<br />
durch das Bonding-Material an das Deckglas abgegeben. Die LEDs<br />
überhitzen also nicht, wodurch ihre Lebensdauer erhöht wird.<br />
Auch in Sachen guter Ablesbarkeit verspricht das Optical Bonding<br />
Vorteile. Das Bonding-Material weist nämlich einen ähnlichen<br />
Brechungsindex auf wie Glas, hat also ähnliche optische<br />
Materialeigenschaften. Damit sorgt es für eine blendfreie Optik.<br />
Optical Bonding macht Displayanwendungen und Touchpanels<br />
robuster. Das Bonding-Verfahren dient als mechanische Verstärkung<br />
des Geräts. Das Deckglas ist mittels Optical Bonding fest<br />
mit dem Display verbunden. Bei Glasbruch dient es als Splitterschutz;<br />
das Gerät ist widerstandsfähiger gegen Vibrationen,<br />
Schock und Krafteinwirkungen.<br />
36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
MOBILE MASCHINEN<br />
VERSCHIEDENE KLEBETECHNIKEN<br />
Beim Optical Bonding existieren mehrere Klebetechniken für unterschiedliche<br />
Anforderungen. Die Bonding-Methode richtet<br />
sich nach der Auswahl der Komponenten, der Systemintegration<br />
und den Applikationsanforderungen. Kundenwünsche sind hierbei<br />
ausschlaggebend, weiß Thorsten Penassa, Leiter Systemintegration<br />
bei der Bopla Gehäuse Systeme GmbH. „Gewünschte<br />
Displayformate, Bauformen, bestimmte Stückzahlen und Budgetvorgaben<br />
– das alles ist bei der Wahl der Bonding-Methode zu<br />
berücksichtigen“, so Penassa.<br />
Beim Optical Bonding unterscheidet Bopla zwischen zwei Verfahren<br />
– einmal das Dry Bonding, also das trockene Bonding, und<br />
das Wet Bonding, das flüssige Verkleben. Das Trockenbonding<br />
wird auch als Laminieren bezeichnet. Dabei wird das Bonding-<br />
Material auf die Größe der sichtbaren Displayoberfläche zugeschnitten<br />
und der Luftspalt zwischen Frontglas und Touchsensorrückseite<br />
damit homogen gefüllt. Hierbei muss der Touchsensor<br />
flexibel oder semiflexibel sein. Eine hochtransparente Klebeschicht<br />
wird unter hohen optischen Anforderungen hinter das<br />
Coverglas laminiert. Es darf sich kein Staub zwischen den Einheiten<br />
befinden, und es darf auch nicht zur Bläschenbildung kommen.<br />
„Das ist die Herausforderung bei diesem Verfahren. Man<br />
kann sich das Ganze am Ende ungefähr wie ein hochtransparentes<br />
doppelseitiges Klebeband vorstellen“, erklärt Penassa. Mithilfe<br />
von Druck und Wärme werden Sensor und Coverglas zusammengefügt.<br />
Dieses Verfahren ist vergleichsweise kostengünstig und<br />
zeiteffizient. Wünscht der Kunde große Gerätestückzahlen in kurzer<br />
Zeit, ist Dry Bonding die bevorzugte Methode.<br />
Das Wet Bonding hingegen eignet sich bei Hard-to-Hard-Verbindungen,<br />
also wenn ein starrer Sensor mit dem Deckglas verklebt<br />
werden soll. Dabei verteilt sich ein flüssiger Klebstoff auf<br />
dem Touchsensor. UV-Licht härtet den Klebstoff anschießend<br />
aus. Das geschieht laut Penassa auch wieder unter hohen optischen<br />
Anforderungen. Dieses Verfahren ist am gängigsten, weil<br />
es flexibel einsetzbar ist. Da man hierbei UV-Licht zur Aushärtung<br />
einsetzt, ist es besonders materialschonend. Bei dieser Methode<br />
füllt der Flüssigkleber den Luftspalt zwischen Displayoberfläche<br />
und Sensorrückseite. Wünscht der Kunde ein<br />
rahmenloses oder ein Zero-Bezel-Display ist das Wet-Bonding-<br />
Verfahren nur bedingt geeignet.<br />
Optical Bonding: Die Glasfront wird mit dem Touchscreen bzw. Display<br />
mithilfe des Optical Bonding Verfahrens zusammengeführt<br />
EIGENS ENTWICKELTE TECHNOLOGIE<br />
Heute hat das Unternehmen Touch-/Displayintegration in vielfältigen<br />
Varianten ausgerichtet auf Kundenwünsche im Angebot:<br />
Lösungen mit durchgehender Frontfolie (resistive Touchscreens)<br />
oder durchgehendem Coverglas (kapazitive Touchscreens), bei<br />
denen keine Schmutzkanten verbleiben dürfen, aber auch die<br />
Kombination eines Touchscreens mit einer konventionellen Folientastatur<br />
ist möglich.<br />
Bopla verfügt über eine für die Touch-/Displayintegration eigens<br />
entwickelte Vergusstechnologie. Dabei wird das Display<br />
oder die ganze HMI-Einheit mit einer weiteren Ebene und einer<br />
Vergussmasse von hinten fixiert. Damit hängt das gesamte Gewicht<br />
des Displays und der Elektronik nicht nur am Coverglas.<br />
„So machen wir das Gerät noch stabiler. Und das ist so effektiv,<br />
dass wir das unseren Kunden immer bei einer Displayintegration<br />
empfehlen“, so Penassa. Durch dieses Verfahren ist die HMI-Einheit<br />
spannungsfrei von hinten fixiert und hält auch größeren<br />
Temperaturschwankungen Stand.<br />
Bilder: Bopla<br />
www.bopla.de<br />
MOBILSTEUERUNGEN<br />
MADE IN GERMANY<br />
Individuelle Entwicklungen<br />
auf Basis modularer Hard- und Software<br />
Hardware-Entwicklung<br />
Software-Entwicklung<br />
Serien-Produktion<br />
Kundenspezifische Produkte<br />
Ingenieur-Support<br />
Völkel Mikroelektronik GmbH · Otto-Hahn-Straße 30 · 48161 Münster · +49 2534 9731-0 ·<br />
info@voelkel.de<br />
www.voelkel.de
MOBILE MASCHINEN<br />
MARKTPLATZ<br />
INDUSTRIERUSS IN DER REIFENPRODUKTION<br />
Continental baut ihre Aktivitäten<br />
im Bereich des zirkulären Wirtschaftens<br />
konsequent weiter aus.<br />
Seit kurzem erhalten im Continental-Reifenwerk<br />
in Korbach, Hessen,<br />
neu produzierte Super Elastic<br />
Vollreifen rückgewonnenen<br />
Industrieruß (rCB). Das spart den<br />
Einsatz fossiler Rohstoffe und<br />
reduziert CO2-Emissionen.<br />
Vollreifen wie der SC20+ von<br />
Continental enthalten dank ihres hohen Naturkautschukanteils<br />
bereits heute einen Anteil nachwachsender und recycelter<br />
Materialien von rund 60 Prozent. Bis spätestens 2050 will<br />
Continental 100 Prozent nachhaltige Materialien in ihren<br />
Reifenprodukten einsetzen. Der rückgewonnene Industrieruß<br />
stammt von Pyrum Innovations, einem Partnerunternehmen<br />
des Reifenherstellers. Pyrum zersetzt Altreifen in Industrieöfen<br />
durch ein spezielles Pyrolyseverfahren in ihre einzelnen<br />
Bestandteile. Auf diesem Weg können wertvolle Rohstoffe, die<br />
in Altreifen enthalten sind, extrahiert und recycelt werden.<br />
www.continental-tires.com<br />
BAGGER MIT LITHIUM-IONEN-BATTERIE<br />
Komatsu plant die Markteinführung der Modelle PC200LCE-<strong>11</strong><br />
und 210LCE-<strong>11</strong> – zwei 20-t-Elektrobagger mit Lithium-Ionen-<br />
Batterie. Diese sollen <strong>2023</strong> als Mietmaschinen auf den japanischen<br />
und europäischen Markt kommen. Des Weiteren ist eine<br />
schrittweise Einführung dieser Elektromodelle in Asien,<br />
Nordamerika und<br />
Australien geplant. In<br />
seinem Bestreben, bis<br />
2050 kohlenstoffneutral<br />
zu werden, sieht<br />
Komatsu diese Markteinführung<br />
als Chance,<br />
so schnell wie möglich<br />
einen Markt für<br />
elektrische Baumaschinen<br />
aufzubauen.<br />
Komatsu entwickelt<br />
diese Elektromodelle seit Januar 2021 gemeinsam mit Proterra,<br />
einem amerikanischen Hersteller mit Sitz in Kalifornien, der<br />
sich in den Bereichen Schwertransport und Nutzfahrzeuge<br />
weltweit einen Namen gemacht hat.<br />
www.komatsu.eu<br />
ANSTEUERUNG VON ANBAUGERÄTEN MIT CAN-BUS<br />
Moderne Traktoren sind zunehmend mit Telemetriesystemen und drahtloser Kommunikation<br />
ausgestattet, die es ermöglichen, sowohl Traktor als auch Anbaugeräte remote zu steuern und<br />
zu überwachen. HAWE Hydraulik unterstützt die Hersteller mit modernsten Steuerungen mit<br />
CAN-Bus aus dem Baukasten.<br />
Durch das Paaren der Hydrauliksteuerung mit der elektronischen Intelligenz, z.B. im Wegeventilblock<br />
vom Typ PSL-CAN von HAWE Hydraulik, wird der gesamte Ventilblock mit nur einem<br />
Stecker an das Bordnetz angeschlossen. Systemrückmeldungen und Parameteranpassungen<br />
werden direkt im CAN-Kopf des Ventilblockes durchgeführt und entlasten so die Hauptsteuerung<br />
und das Bussystem. Verschiedene Baugrößen und Betätigungen können in einem Block<br />
kombiniert werden. Aber auch die Kombination von s/w-schaltenden Steuerblöcken mit den<br />
Proportional-Wegeschieber PSL in einem Ventilverband werden aus dem Baukasten einfach umgesetzt. Das reduziert die Kosten<br />
und bringt genau die Ansteuerungen zusammen, die pro Funktion benötigt werden. Mit der Schutzart IP 67 des elektrischen<br />
Anschlusses ist der Ventilverband für den Einsatz in rauen Umgebungsbedingungen konzipiert.<br />
www.hawe.com<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
WICHTIGES IMMER IM BLICK<br />
Graf-Syteco stellt Bediengeräte<br />
für anspruchsvolle<br />
und raue Umgebungen vor.<br />
Die Displays der GSt-A07C-<br />
Serie wurden speziell für<br />
den Einsatz in mobilen<br />
Arbeitsmaschinen entwickelt,<br />
wie z. B. Baumaschinen.<br />
Die Bediengeräte<br />
zeichnen sich durch ihr robustes Aluminium-Druckgussgehäuse<br />
aus, das trotzdem nur 960 g wiegt. Das Gerät verfügt über ein<br />
hochauflösendes 7-Zoll Touch-Display und verzichtet auf der<br />
Vorderseite auf Knöpfe. Dadurch wird die vom Bediengerät<br />
verdeckte Sichtfläche minimiert. Die Tasten auf der Rückseite<br />
lassen sich intuitiv bedienen. Drei taktile Kurzhubtasten und<br />
einen Dreh-Drückencoder gibt es als optionale Ausstattung.<br />
Das hochauflösende Touchdisplay erlaubt eine gute Ablesbarkeit<br />
und Bedienbarkeit. Nutzer erhalten so einen besseren Blick<br />
auf die wichtigsten Informationen. Dabei ist es egal, wie das<br />
Display installiert ist. Ob Hochkant oder Querformat, im Einbau<br />
oder Aufbau: Das GSt-A07C wird zu einer flexiblen und sicheren<br />
Mensch-Maschine-Schnittstelle. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung<br />
bleibt das Display ablesbar, da der Ablesewinkel in<br />
alle Richtungen gleich groß ist. Von CAN über Ethernet bis USB<br />
und Video: Mit einem breiten Portfolio an Schnittstellen sorgt<br />
Graf-Syteco für die nötige Konnektivität.<br />
www.graf-syteco.de<br />
SICHERHEIT AUF DER SCHIENE<br />
Sensoren von Micro-Epsilon messen und überwachen zuverlässig<br />
wesentliche Messgrößen im Schienen- und Bahnverkehr. So<br />
tragen sie zur Sicherheit und Stabilität von Triebwagen,<br />
Wagons, Radreifen, Bremsen, Gleis und Schienen bei. Vielfältig<br />
eingesetzt erfassen sie dort unter anderem Radreifenprofile,<br />
Neigungswinkeln, Schwingungen, Schienenprofile, Lagerspalte<br />
in Achslagern, Hubhöhen sowie den Schienenverschleiß an<br />
Hochgeschwindigkeitstrassen.<br />
Gemessen<br />
wird mit unterschiedlichen<br />
Messprinzipien<br />
wie<br />
induktiven Sensoren,<br />
Wirbelstromsensoren,<br />
Laserscannern<br />
und Neigungs- sowie<br />
Beschleunigungssensoren.<br />
Die Sensoren<br />
finden sich sowohl im Zug als auch im Messwagen, in Prüfanlagen<br />
und in Messmaschinen. Mit den Eddy NCDT-Wirbelstromsensoren<br />
kann beispielsweise der Ölspalt in Achslagern von<br />
Hochgeschwindigkeitszügen permanent geprüft werden.<br />
Induktive Wegsensoren der Serie Indusensor EDS messen die<br />
Neigung des Wagenkastens in Hochgeschwindigkeitszügen.<br />
Dadurch lässt sich die Wirkung der seitlichen Beschleunigungskräfte<br />
auf die Reisenden reduzieren.<br />
www.micro-epsilon.de<br />
LEISTUNGSSTARKE TELEMATIK<br />
Bosch Rexroth stellt die High-Performance-Version der „Rexroth Connectivity Unit“ (RCU) vor.<br />
CAN-FD und Automotive Ethernet (T1) erweitern die Konnektivität. Die neue Baureihe 20 bietet<br />
mehr Rechenleistung, Speicher und Konnektivität für anspruchsvolle Telematikanwendungen<br />
mit starker Cybersecurity. In puncto Performance überzeugt die neue RCU-Baureihe 20 mit einem<br />
1600-MHz-Quadcore-Prozessor und 2 GB DDR RAM sowie 1 GB NAND und 8 GB EMMC Flash-<br />
Speicher. Damit können neben der Datenerfassung auch Steuerfunktionen abgebildet werden.<br />
Mit bis zu vier schnellen CAN-FD-Bussen und einer Automotive-Ethernet-Schnittstelle T1 kann<br />
die neue RCU in kürzester Zeit sehr große Datenmengen sammeln und vorverarbeiten.<br />
www.boschrexroth.com<br />
leicht<br />
kompakt<br />
dicht<br />
Verschlussschraube zur Vermeidung von unwirtschaftlichem Druckluft-Verlust. Für Anschlussmaß<br />
ISO 16030. Mit montiertem O-Ring, erhältlich schon ab M 3. Entwickelt<br />
speziell für die Anforderungen in der Pneumatik.<br />
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Unsere Lösung für<br />
dichte Systeme<br />
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MATERIALFORSCHUNG<br />
NACHHALTIGKEIT IN DER LANDWIRTSCHAFT<br />
STRUKTURLEICHTBAU HALBIERT<br />
FELDHÄCKSLER-GEWICHT<br />
Das Institut für Fertigungstechnik und<br />
Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz<br />
Universität Hannover hat im Projekt AgriLight<br />
zusammen mit seinen Projektpartnern ein<br />
Carbon Chassis für den Krone Big X entwickelt.<br />
Mit der innovativen Konstruktion kann das<br />
Chassisgewicht des Feldhäckslers bei gleichzeitig<br />
höherer Verwindungssteifigkeit um 50 Prozent<br />
gesenkt werden.<br />
de vom IFW zusammen mit den Projektpartnern Krone GmbH &<br />
Co. KG, M&D Composites Technology GmbH und dem Institut<br />
für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik (PuK) der TU<br />
Clausthal im Forschungsprojekt AgriLight adressiert. Indem das<br />
Chassis des Krone Big X grundlegend neu gedacht in eine innovative<br />
Faserverbund-Konstruktion überführt wurde, konnte sein<br />
Gewicht signifikant reduziert werden.<br />
NEUES DESIGN SCHAFFT NEUE MÖGLICHKEITEN<br />
Besondere Herausforderungen ergaben sich aus den unterschiedlichen<br />
Materialeigenschaften von Faserverbunden und<br />
metallischen Werkstoffen, der damit einhergehenden Komplexität<br />
bei der Auslegung dickwandiger Faserverbundstrukturen und<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Um größere Felder effizienter bearbeiten zu können, ist<br />
die Leistungsfähigkeit landwirtschaftlicher Erntemaschinen<br />
in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen.<br />
Durch die höheren Leistungen der Maschinen hat auch<br />
deren Gewicht zugenommen, was Herstellende an die Grenzen<br />
der straßenverkehrsrechtlichen Zulässigkeit bringt und Anwenderinnen<br />
und Anwender mit stärkeren Bodenverdichtungen und<br />
höheren Spritverbräuchen konfrontiert. Diese Problematik wur-<br />
M.Sc. David Garthe, Wissenschaflicher Mitarbeiter, Forschergruppe<br />
„Hochleistungsproduktion von CFK-Strukturen“, Inst. für Fertigungstechnik<br />
und Werkzeugmaschinen, Leibniz Universität Hannover, Garbsen<br />
PER CARBON-LEICHTBAU LIESS<br />
SICH DAS CHASSISGEWICHT<br />
DES KRONE BIG X HALBIEREN<br />
der Integration des neuen, fasergerechten Designs in die vorhandene<br />
Fahrzeugstruktur. Die neuen Gestaltungsmöglichkeiten der<br />
CFK Monocoque-Bauweise wurden genutzt, um zusätzliche Vorteile<br />
für den Kunden zu schaffen. Darunter beispielsweise größere,<br />
integrierte Tanks und eine vereinfachte Reinigung der Maschine<br />
durch geschlossene Oberflächen. Für die Auslegung haben das<br />
IFW und das PuK gemeinsam eine Reihe verschiedener Harzsys-<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
Der NEUE<br />
teme untersucht, um die optimale Matrix für die Anwendung<br />
und das Herstellungsverfahren mittels Vakuuminfusion ohne<br />
Autoklaven zu finden. Zur Durchführung der Finite-Elemente-<br />
Simulation kam Ansys Composite PrePost zum Einsatz. Es<br />
wurden sowohl Schalenmodelle der gesamten CFK-Struktur<br />
als auch detaillierte Analysen mittels Volumenmodellen erstellt.<br />
Basierend auf einem von Krone neu entwickelten<br />
Lastkollektiv wurden Konstruktionsanpassungen sowie Optimierungen<br />
im Laminataufbau vorgenommen.<br />
GERINGERES GEWICHT – HÖHERE STEIFIGKEIT<br />
Neben der Gestaltung und Dimensionierung der Rahmenstruktur<br />
hat das IFW auch neue Ansätze für die faserverbundgerechte<br />
Einleitung von hohen Belastungen in die Rahmenstruktur<br />
von Nutzfahrzeugen erforscht. Mithilfe des innovativen<br />
hybriden Insertkonzepts, das optimal für das angedachte Vakuuminfusionsverfahren<br />
geeignet ist, können – zusammen mit<br />
klassischen Verbindungselementen wie Schrauben und Bolzen<br />
– erheblich höhere Lasten in die Faserverbundstrukturen<br />
eingeleitet werden, ohne dass die Vorspannkräfte vom Laminat<br />
getragen werden müssen. Das Ergebnis des Entwicklungsprozesses<br />
ist ein innovatives Carbon-Chassis, dass eine Gewichtsreduktion<br />
von 50 Prozent im Vergleich zum Stahlrahmen<br />
aufweist und dabei eine höhere Rahmensteifigkeit bietet.<br />
Im nächsten Schritt wird ein Prototyp des Chassis bei M&D<br />
Composites Technology hergestellt. Dafür wird zunächst der<br />
Werkzeugbau durchgeführt, gefolgt von der Produktion der<br />
einzelnen Schalenbauteile des Monocoques. Anschließend<br />
wird dieser Prototyp bei Krone einer dynamischen Strukturprüfung<br />
unterzogen, bei der auf dem X-Poster das entwickelte<br />
Lastkollektiv abgefahren wird. Dabei werden die Ergebnisse<br />
der Auslegung sowie die zugrunde liegenden Finite-Elemente-<br />
Modelle validiert. Das Hauptziel dieser Untersuchung besteht<br />
darin, sicherzustellen, dass sowohl das Chassis auf Basis von<br />
Kohlenstofffasern als auch die in stark beanspruchten<br />
Bereichen eingesetzten hybriden Inserts über die gesamte Lebensdauer<br />
eines Fahrzeugs keine Schädigung aufweisen. Zur<br />
Erfassung der Belastungen und Verformungen des Chassis<br />
setzt das IFW ein Messkonzept um, dass sowohl Rayleigh- und<br />
DMS-Sensoren als auch optische 3D-Messungen einschließt.<br />
Das Projekt wird im Rahmen des Technologietransfer-Programms<br />
Leichtbau (TTP LB) vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Klimaschutz (BMWK) gefördert.<br />
Bild: IFW<br />
Orange<br />
Deckkraft: 100%<br />
Die ERSTE POWER-IMU<br />
Weiß<br />
Deckkraft: 50%<br />
www.ifw.uni-hannover.de<br />
POINTIERT<br />
AGRILIGHT-PROJEKT ADRESSIERT GEWICHTS-<br />
THEMATIK VON AGRARMASCHINEN<br />
FASERVERBUND-KONSTRUKTION BILDET DAS<br />
NEUE KRONE-CHASSIS<br />
HERSTELLUNGSVERFAHREN MITTELS<br />
VAKUUMINFUSION OHNE AUTOKLAVEN<br />
CARBONCHASSIS WEIST GERINGERES<br />
GEWICHT BEI HÖHERER STEIFIGKEIT AUF
OPTISCHE ASSISTENZSYSTEME<br />
MODULARER DETEKTIONS- UND ANZEIGEBAUKASTEN<br />
SKALIERBARE ASSISTENZSYSTEME FÜR<br />
SMART FARMING APPLIKATIONEN<br />
Der modulare Baukasten bietet Kameras mit optional integrierter<br />
Intelligenz, digitale Displays sowie leistungsstarke Video-Controller<br />
und Software-Bausteine<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Smart Farming Applikationen basieren in den<br />
meisten Fällen auf der Erfassung und<br />
Verarbeitung optischer Signale, doch die<br />
Komplexität der Applikation kann dabei stark<br />
variieren. Die Experten für optische Detektion<br />
von Motec stellen aus diesem Grund ein<br />
modulares System von digitalen Kameras,<br />
Displays, Video-Controllern und passendem<br />
Software- und Integrationssupport vor, das sich<br />
den Bedürfnissen der Maschinenhersteller und<br />
ihrer Smart Farming Applikation anpasst.<br />
Die Anforderungen an videobasierte Assistenz- und Detektionssysteme<br />
in mobilen Arbeitsmaschinen steigen<br />
stetig. Die Verfügbarkeit von hochspezialisiertem Personal<br />
sinkt, smarte hochautomatisierte Unterstützungssysteme<br />
sollen es ermöglichen, dass auch ungeübte Personen<br />
komplexe Maschinen sicher und effizient führen können.<br />
Nichtsdestotrotz gibt es gerade bei kompakten Maschinen, die in<br />
Applikationen eingesetzt werden, in denen es nur ein geringes<br />
Kollisionsrisiko gibt, Anwendungsfälle, in denen ein simples Anzeigesystem<br />
aus kombinierter Digitalkamera und Display ausreichend<br />
sein kann. Zu dieser Divergenz in den Anforderungen der<br />
Applikation kommen die unterschiedlichen Bedürfnisse und<br />
Ressourcen der Maschinenhersteller. Je nach Fokussierung und<br />
Spezialisierung verfügen OEM über eigene große Software- und<br />
Programmierungs-Departments – oder lassen sich von Partnern<br />
und Dienstleistern unterstützen, um die Expertise extern zu akquirieren.<br />
Angesichts der großen Unterschiede hinsichtlich der grundlegenden<br />
Ausgangslage in der Realisierung von Anzeige- und Detektionssystemen<br />
hat die Motec GmbH mit Sitz in Hadamar ihr<br />
Portfolio an digitalen Kameras, Displays, Video-Controllern sowie<br />
Softwarebausteinen modular konzipiert. Maschinenhersteller<br />
können sich ihr System je nach Bedarf passgenau zusammenstellen.<br />
Marco Diel, Director Sales bei Motec, erläutert die Vorteile:<br />
„Unsere Komponenten sind frei kombinierbar. So lassen sich<br />
schlanke und bedarfsgerechte Steuerungsarchitekturen realisieren.<br />
Der Maschinenhersteller muss sein System nicht oversizen,<br />
sollte die Applikation einmal ein eher simples Kamera-Monitor-<br />
System erfordern. Gleichermaßen stehen unseren Kunden in Sachen<br />
High-Performance alle Türen offen.“<br />
SKALIERBARER SOFTWARE-SUPPORT<br />
Insbesondere die Skalierbarkeit des Software-Supports ist hervorzuheben.<br />
Motec hat in den vergangenen Jahren viel in die Intelligenz<br />
der eigenen Komponenten und Systeme investiert. Maschinenhersteller<br />
profitieren nun von dieser Expertise – falls sie<br />
es wünschen. Dr. Stefan Wirtz, Director Engineering bei der Motec<br />
GmbH, erläutert: „Motec hat 2015 das Entwicklungszentrum<br />
für Nutzfahrzeugassistenzsysteme in Koblenz gegründet. Seit-<br />
Peter Becker, Becker Storytelling<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
OPTISCHE ASSISTENZSYSTEME<br />
dem entwickelt ein dediziertes Programmierer-Team Algorithmen<br />
und arbeitet an neuronalen Netzen zur Objekt- und Personenerkennung.<br />
Die Erkenntnisse aus dieser Entwicklungsarbeit<br />
sind in unsere jüngsten Innovationen eingeflossen. Wir haben<br />
smarte Kameras mit eigener Intelligenz im Portfolio sowie Displays<br />
mit integrierten Videocontrollern, auf denen unsere Motec-<br />
Softwareapplikationen laufen können. Ob Maschinenhersteller<br />
diese nutzen möchten, steht ihnen jedoch frei. Dank Standardschnittstellen<br />
lassen sich kompatible Software-Applikationen<br />
flexibel integrieren. Der OEM kann selbst entscheiden, wie viel<br />
Support er benötigt und auf welche Software er setzen möchte.“<br />
KOMPLEXITÄT REDUZIEREN<br />
DAS MODULARE SYSTEM<br />
ERMÖGLICHT PASSGENAU<br />
SMART FARMING LÖSUNGEN<br />
Im Zentrum der neuentwickelten Komponenten des Motec-Baukastens<br />
steht das neuentwickelte Smart Display. Es lässt sich als<br />
Stand-Alone-Steuerung nutzen, oder mit einem integrieren Display<br />
kombinieren und bildet somit eine kompakte Einheit aus<br />
Anzeige und Controller. Auf diese Weise reduzieren sich Verkabelungsaufwand<br />
und somit Systemkomplexität. Ob der Maschinenhersteller<br />
die integrierte Einheit nutzen möchte oder nur auf den<br />
Video-Controller setzt und ein Display eines Drittherstellers einsetzt,<br />
ist ihm selbst überlassen. Dasselbe gilt für die Frage, auf<br />
welcher Steuerung der Automatisierungsarchitektur welche Applikation<br />
läuft. Das Smart Display ist leistungsstark genug, dass<br />
selbst komplexeste Detektions- und sicherheitsrelevante Umfelderfassungssysteme<br />
auf dem Gerät realisiert werden können.<br />
Hierdurch wird der Main Controller der Maschine entlastet, Datenströme<br />
bedarfsgerecht verteilt. Auf diese Weise lassen sich dezentrale<br />
Strukturen aufbauen, die ebenfalls zur Reduktion der<br />
Komplexität des Kabelbaums beitragen, wovon Konstruktion,<br />
Montage und Servicepersonal im Wartungsfall gleichzeitig profitieren.<br />
Ebenso ist eine Verbindung zwischen dem smarten opti-<br />
schen Sensor MCDE3000 und einem Display denkbar. Diese Full-<br />
HD-Kamera übernimmt mithilfe der integrierten Recheneinheit<br />
einfache Überwachungsapplikationen, die auf einem digitalen<br />
Display angezeigt werden, beispielsweise die Objektverfolgung<br />
oder die Vermessung von Objekten. Auch Overlays zur Realisierung<br />
von Augmented-Reality-Applikationen sind möglich. Eine<br />
zusätzliche eigenständige Video-Control-Unit ist für die Verarbeitung<br />
dieser Signale nicht notwendig. In diesem Anwendungsszenario<br />
kann somit eine kostspielige Komponente eingespart<br />
werden. Über die bereits für das Smart Display genannten Vorteile<br />
hinaus profitieren Maschinenhersteller bei einem solchen System<br />
von größerer Wirtschaftlichkeit ihres Systems, aber auch von<br />
einem vereinfachten Ersatzteilmanagement. Natürlich lassen<br />
sich das Smart Display und die intelligente Kamera MCDE3000<br />
auch kombinieren, um zwei Applikationen gleichzeitig realisieren<br />
zu können.<br />
FÜR DEN EINSATZ IN DER LANDTECHNIK<br />
OPTIMIERT<br />
Zur Erweiterung der zu überwachenden Fläche stehen die Full-<br />
HD-Digitalkameras MCDE7000 und MCDB7000 bereit, die das<br />
modulare System abrunden. Wie die intelligente Kamera<br />
MCDE3000 verfügen sie über einen HDR-Sensor mit hoher Dynamik<br />
und übertragen die Bild- bzw. Videosignale mit bis zu 30 fps.<br />
Alle Kamerakomponenten sind mit einem Aluminiumgehäuse<br />
robust ausgeführt und entsprechen den anspruchsvollen Anforderungen<br />
in der Landtechnik. Hierzu tragen etwa Schutzarten bis<br />
IP69K oder Schockfestigkeit bis 50 g bei.<br />
Dr. Stefan Wirtz schließt: „Mit diesem modularen Baukasten<br />
bieten wir Landmaschinenherstellern einen flexiblen Lösungsansatz<br />
bei der Realisierung ihrer Smart Farming Applikationen.<br />
So leistungsfähig, wie nötig, aber so einfach, wie möglich. Wir unterstützen<br />
den OEM passgenau – hardware- wie softwareseitig.“<br />
Motec präsentiert den modularen Systembaukasten auf der Agritechnica<br />
in Hannover vom <strong>12</strong>.-18. November in Halle 15 am<br />
Stand H56.<br />
Bilder: Motec<br />
www.motec-cameras.com<br />
SENSOREN FÜR MOBILE AUTOMATION<br />
AUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG,<br />
EFFIZIENZ<br />
AGRITECHNICA, Halle 15, Stand H42<br />
sps, Halle 4A, Stand 301<br />
SIKO GmbH, www.siko-global.com
HYDRAULIKÖL<br />
BIOLOGISCH ABBAUBAR<br />
HOCHLEISTUNGSHYDRAULIKÖL<br />
AUF PAO-BASIS<br />
Die Wartungsintervalle von Ölkreisläufen im<br />
Blick zu haben ist beim Betrieb von mobilen<br />
Maschinen besonders wichtig. Verlängerte<br />
Wechselfristen bedeuten weniger Stillstand und<br />
mehr Freiraum für die Wartungsplanung. Avia<br />
Bantleon hat ein Hochleistungshydrauliköl auf<br />
dem Markt, welches auch in umweltsensiblen<br />
Bereichen eingesetzt werden kann.<br />
zeug- und Spritzgussmaschinen, über den Einsatz in Schneefräsen<br />
bis hin zur Anwendung in Forstmaschinen und Erdbewegung-<br />
/Tiefbaugeräten.<br />
Laut Hersteller verfügt das Öl über ein sehr gutes Kaltstartverhalten<br />
bei Temperaturen bis zu -40 °C. Es seien auch dann keine<br />
langen Warmlaufphasen erforderlich. Das Produkt ist mit Mineralölen<br />
gut mischbar, hat keine Agressivität gegenüber Dichtungen<br />
oder Schläuchen. Da auch keine Hydrolyseinstabilität<br />
vorhanden ist, sind keine zusätzlichen Wasserfilter im Ölkreislauf<br />
notwendig. Darüber hinaus sind die Viskositätseigenschaften<br />
sehr gut. Das geht mit Kraftstoffeinsparpotenzial bei Bauteilschonung<br />
einher.<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Avia Syntofluid PE-B ist ein Hochleistungshydrauliköl für<br />
verlängerte Ölwechselfristen. Neben der sehr guten Performance<br />
ist das Öl zudem biologisch abbaubar (gem.<br />
CEC-L-33-A-93 / CEC-L-103-<strong>12</strong>) für schwer wasserlösliche<br />
Öle >80 % (21 Tage) und kann in Bereichen eingesetzt<br />
werden, in denen biologisch abbaubare Schmierstoffe gefordert<br />
werden. Diese CEC-Prüfmethode wurde explizit zur Prüfung der<br />
biologischen Abbaubarkeit von Hydraulikölen in natürlicher Umgebung<br />
entwickelt. Die Felderprobung des Mediums ist längst erfolgt<br />
und das Produkt hat sich in unterschiedlichsten Einsätzen<br />
bewährt. Von stationären Anlagen im Stahl- /Wasserbau, Werk-<br />
Bilder: Bantleon<br />
www.bantleon.de<br />
POINTIERT<br />
BIOLOGISCH ABBAUBAR<br />
GUTES KALTSTARTVERHALTEN<br />
BIS -40°C<br />
44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
HYDRAULIKÖL<br />
KONKRET GEFRAGT<br />
Florian Schwarz,<br />
Schwenk Zement<br />
Rainer Janz,<br />
Bantleon<br />
Zuverlässigkeit und sofortige Verfügbarkeit bei voller<br />
Leistung, so formuliert der Zementhersteller Schwenk Xxxx<br />
die hydraulischen Anforderungen an seinen<br />
Maschinenpark im Steinbruch. Entsprechend<br />
zielgerichtet werden Maschinen und Hydrauliköle<br />
eingesetzt. Mit Avia Syntofluid PE-B 50 verwendet<br />
Schwenk ein Hochleistungshydrauliköl auf PAO-Basis.<br />
Florian Schwarz, Werkstattleiter bei Schwenk Zement<br />
und Rainer Janz, Bereichsleiter Produkt- und<br />
Qualitätsmanagement, sprechen im Interview über<br />
ihre Erfahrungen mit dem Hydrauliköl im Einsatz.<br />
Herr Schwarz, welche Einsatzcharakteristik<br />
schreiben Sie<br />
dem Hydrauliköl auf Grund<br />
Ihrer Erfahrungen zu?<br />
Die Maschine und das Hydrauliköl SyntofluidPE-B 50 bilden ein<br />
verlässliches System. Die Maschine ist sofort einsatzbereit, Sommer<br />
oder Winter spielen dabei keine Rolle. Die Temperatur<br />
spielt dabei keine Rolle. Alle Steuersysteme reagieren ohne Verzögerung.<br />
Das ermöglicht uns effizient und genau zu arbeiten.<br />
Das Hydrauliköl ist extrem alterungsstabil. Wir spüren dies<br />
durch lange Wechselintervalle und wenig Pflegaufwand.<br />
Gibt es noch weitere Besonderheiten<br />
oder Merkmale, warum<br />
Schwenk dieses Hydrauliköl<br />
einsetzt?<br />
Artenvielfalt und Renaturierung spielen bei Schwenk eine große<br />
Rolle. Das Hydrauliköl ist geeignet für umweltsensible Bereiche<br />
und die Verträglichkeit mit allen Komponenten reduziert zudem<br />
das Leckage-Risiko.<br />
Herr Janz, wie sehen Sie die<br />
Bedeutung solcher<br />
Eigenschaften wie Umweltverträglichkeit<br />
für die Auswahl des<br />
Hydrauliköls?<br />
Hydrauliköle auf PAO-Basis, entsprechend dem Avia Syntofluid-<br />
PE-B erhalten zunehmend Marktzugang. Dieses Produkt erfüllt<br />
zudem die produktspezifischen Kriterien nach Dekra PSR in der<br />
Kategorie Hochleistungshydrauliköle. Dieser Dekra-Standard<br />
beinhaltet auch nachhaltigkeits- und ressourcenrelevante Produktanforderungen<br />
wie Kraftstoffeinsparpotential, Bauteilverträglichkeit,<br />
Alterungsverhalten, Ökobilanz, Ökotoxizität oder<br />
die biologische Abbaubarkeit. Ich glaube dass genau diese Produktmerkmale<br />
im Hinblick auf eine ganzheitliche, nachhaltige<br />
Performance-Bewertung an Wichtigkeit gewinnen werden.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 45
MESSTECHNIK<br />
CAN-BUS TESTER GT3<br />
FIELDBUS DIAGNOSTIC DER<br />
NÄCHSTEN GENERATION<br />
Thomas Kießling,<br />
Head of Sales,<br />
Gemac Chemnitz GmbH<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Die Feldbus-Diagnose ist seit langem eine<br />
bewährte Methode, um die Leistung und<br />
Integrität eines Feldbusses zu überwachen. Das<br />
Konzept wird in industriellen Netzwerken und<br />
Automatisierungssystemen angewendet, um<br />
mögliche Störungen oder Fehler zu identifizieren.<br />
Seit knapp 30 Jahren forscht das Unternehmen<br />
Gemac an den technologischen Grundlagen.<br />
Schon vor rund 20 Jahren hat der Spezialist im<br />
Bereich physikalischer Feldbus-Diagnostik die<br />
ersten Diagnoselösungen für CAN-basierte<br />
Netzwerke auf dem Markt präsentiert.<br />
Ein Feldbus ist ein digitales Kommunikationssystem, das die<br />
Kommunikation verschiedener Geräte und Komponenten<br />
in einem industriellen Umfeld ermöglicht. CAN-basierte<br />
Netzwerke sind typischerweise das zentrale Kommunikationssystem<br />
in mobilen Arbeitsmaschinen. Hauptziele der Feldbus-Diagnose<br />
sind die Verbesserung der Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit<br />
und Effizienz der Maschinen und Systeme sowie die Reduzierung<br />
von Stillstands- und Ausfallzeiten.<br />
Die derzeitigen Diagnose-Lösungen von Gemac finden vorwiegend<br />
Anwendung im Umfeld mobiler Arbeitsmaschinen, aber<br />
auch in der stationären Automation z. B. von Eisenbahn-Systemen<br />
und Logistiksystemen sowie im Entwicklungsbereich CANbasierter<br />
Systeme. In der Weiterführung dieser Technologie prä-<br />
sentiert Gemac Ende <strong>2023</strong> eine völlig neue und deutlich leistungsstärkere<br />
Generation der Intensive Fieldbus Diagnostic<br />
(IFD), die zukünftig neben der physikalischen Diagnose auch die<br />
digitale und funktionelle Diagnose beinhalten wird.<br />
Das neue Handheld-Diagnosegerät CAN-Bus Tester GT3 wird<br />
über ein noch robusteres Outdoor-Gehäuse mit standardisiertem<br />
VESA-Halterungssystem verfügen und bietet mit seinem<br />
10”-Rugged-Touch-Display eine optimale Basis für den Einsatz in<br />
mobilen und industriellen Arbeitsumgebungen. Der abgesetzte<br />
Messkopf für den direkten Anschluss der Messschaltung am CAN<br />
und CAN-FD-Bus (ohne signalverfälschende Stichleitungen) ermöglicht<br />
es, Messungen an schwer zugänglichen Stellen oder in<br />
Umgebungen mit besonderen Anforderungen durchzuführen.<br />
STANDARDISIERTE STECKVERBINDUNGEN<br />
FÜR INTEROPERABILITÄT<br />
Die Software des mobilen CAN-Bus Testers GT3 lässt sich je nach<br />
verwendetem Feldbus (CAN, CAN FD, CANopen, DeviceNet oder<br />
SAE J1939) der Anwendung anpassen und nach Bedarf per Lizenzschlüssel<br />
freischalten. Die Nutzung der in der bisherigen Diagnoselösung<br />
CANtouch von Gemac verwendeten Kabel und Adapter<br />
ist weiterhin möglich, da auch in der neuen Generation explizit<br />
auf standardisierte Steckverbindungen (M<strong>12</strong> und DSub9)<br />
geachtet wurde, um die Interoperabilität zu gewährleisten und<br />
den Nutzungskomfort für den Anwender zu erhöhen.<br />
Es wird ebenso eine umfassende Projektverwaltung inklusive<br />
Segment-, Teilnehmer- und Messungsverwaltung integriert. Geplant<br />
ist zudem die Erweiterung um eine Datenbank-Lösung für<br />
eine Vielzahl von Maschinenunterlagen (bspw. Schaltpläne,<br />
Handbücher, Maschinentagebuch).<br />
Auf physikalischer Ebene sind noch umfassendere Messungen<br />
im CAN-Bus möglich. Die Kombination aus Zweikanal-Oszilloskop<br />
mit Dekodierung und automatischer Ermittlung der Signalqualität<br />
macht den CAN-Bus Tester GT3 zu einem leistungsstar-<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
MESSTECHNIK<br />
01<br />
02<br />
ken Werkzeug für die Fehlerbehebung, Signalanalyse, Protokollüberwachung<br />
und die Entwicklung CAN-basierter Schaltungen<br />
und Systeme. Dies ist besonders nützlich in Bereichen, in denen<br />
komplexe Signale und digitale Kommunikationsprotokolle verwendet<br />
werden, um die Kommunikation zwischen Mikrocontrollern,<br />
Sensoren, Aktoren oder anderen digitalen Geräten zu überwachen<br />
und zu analysieren.<br />
Auf digitaler Ebene ist auch weiterhin die Funktion Protokollmonitor<br />
gegeben. Gleichzeitig kann er auch CAN-Nachrichten<br />
empfangen und analysieren, um die Kommunikation zwischen<br />
verschiedenen Teilnehmern zu überwachen.<br />
Das Senden und Empfangen von CAN- und CAN-FD-Nachrichten<br />
und Sequenzen sowie die symbolische Dekodierung von<br />
CAN, CAN FD, CAN open und SAE J1939 sind ebenfalls möglich.<br />
ERLEICHTERTE REPARATUR<br />
Als Erweiterung des Leistungsumfangs des CAN-Bus Testers GT3<br />
ist die Integration einer OBD-II-Analyse für die funktionelle Ebene<br />
geplant. OBD-II (On-Board-Diagnose) ist ein standardisiertes<br />
Diagnosesystem, welches die Fahrzeugdiagnose vereinheitlicht<br />
und damit die Reparatur von Fahrzeugen erleichtert. Obwohl<br />
OBD-II einen gemeinsamen Satz von Fehlercodes verwendet,<br />
können Fahrzeughersteller auch herstellerspezifische Codes implementieren.<br />
So können zusätzliche Diagnoseinformationen<br />
bereitgestellt werden, die über die allgemeinen Codes hinausgehen.<br />
Hierbei wird Gemac mit Herstellern mobiler Arbeitsmaschinen<br />
intensiv zusammenarbeiten, um den Anwendern alle für sie<br />
relevanten Informationen individuell und kompakt zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Perspektivisch will das Unternehmen eine komplexe Gesamtlösung<br />
für die Feldbus-Diagnostik für mobile Power-Maschinen<br />
anbieten, die die physikalische, die digitale sowie die funktionelle<br />
Ebene in einer Diagnoselösung vereint. Insgesamt bietet Gemac<br />
mit Intensive Fieldbus Diagnostic (IFD) für mobile Arbeitsmaschinen<br />
eine leistungsstarke Lösung zur Überwachung und<br />
Steuerung von Maschinen, um deren Sicherheit, Effizienz und<br />
nicht zuletzte die Zuverlässigkeit zu erhöhen. Die Technologie<br />
spielt eine wichtige Rolle in modernen Baumaschinen, landwirtschaftlichen<br />
Maschinen und anderen mobilen und stationären<br />
Anwendungen. Durch eine proaktive Diagnose können kostspielige<br />
Ausfälle vermieden und die Gesamteffizienz des Betriebs gesteigert<br />
werden. In der Gemac Academy, dem eigenen Online-<br />
Schulungsportal, werden zu diesem Thema verschiedene Kurse<br />
vom Einsteiger bis zum Profi angeboten.<br />
01 Das hochauflösende Oszilloskop dekodiert die CANoder<br />
CAN-FD-Nachricht<br />
02 Die Gemac Motus Sensorfamilie steht für präzise<br />
Neigungs messung in mobilen Arbeitsbereichen<br />
Präsentiert wird der neue CAN-Bus Tester GT3 erstmals auf der<br />
Agritechnica vom <strong>12</strong>. - 18. November <strong>2023</strong> in Hannover, auf einer<br />
der weltweit größten Fachmessen für Landtechnik, Agrartechnik<br />
und landwirtschaftliche Maschinen, wo Gemac in Halle 15 Stand<br />
H36 präsent sein wird.<br />
Dort wird Gemac die neue Sensorfamilie Gemac Motus vorstellen.<br />
Mit dem Gemac Motus, der ersten Power-IMU für mobile Power-Maschinen,<br />
wurde eine für unterschiedlichste Einsatzgebiete<br />
konfigurierbare Sensor-Messeinheit entwickelt, welche eine<br />
6-Achs-Bewegungserfassung an mobilen Maschinen ermöglicht.<br />
GEMAC MOTUS-SENSORFAMILIE<br />
Drei Produktlinien mit drei verschiedenen Performance Klassen<br />
bieten für jede Anwendung die passende Lösung:<br />
Der Gemac Motus als Premiumprodukt zeichnet sich vor allem<br />
durch seine hohe dynamische Genauigkeit (+/- 0,25 °) und sein<br />
robustes Zink-Druckgussgehäuse aus.<br />
Gemac Motus Blackline verfügt über vergleichbare technische<br />
Eigenschaften, bietet jedoch im Kunststoffgehäuse und der zusätzlichen<br />
Verfügbarkeit als rein statischer Neigungssensor auch<br />
kostengünstige Varianten.<br />
Der Gemac Motus Greenline setzt mit seinem schlanken Design<br />
den Fokus auf Flexibilität und Preis. Mit den zwei zur Verfügung<br />
stehenden Standard-Gehäusevarianten für eine 2- oder 4-<br />
Punktmontage gewinnt der Anwender mehr Unabhängigkeit von<br />
den bestehenden Montagemöglichkeiten an der mobilen Maschine.<br />
Erhältlich ist Gemac Motus als statischer oder dynamischer<br />
Neigungssensor sowie als Inertiale Messeinheit IMU und verfügt<br />
über eine automatische Konfiguration der Anbaulage sowie über<br />
eine flexible Nullpunkt-Einstellung. Alle Produktlinien sind für<br />
fünf verschiedene Schnittstellen verfügbar: Für die analogen Interfaces<br />
Strom und Spannung sowie für die digitalen Schnittstellen<br />
CAN, CANopen und SAE J1939.<br />
Bilder: Gemac Chemnitz, Countrypixel – stock.adobe.com<br />
www.gemac-chemnitz.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 47
FORWARDER-ASSISTENZSYSTEM<br />
HOLZERNTE MIT<br />
KÜNSTLICHER<br />
INTELLIGENZ<br />
Die Nutzung von Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) wird derzeit<br />
in vielen Anwendungen erforscht, so auch am Institutsteil Mobile<br />
Arbeitsmaschinen (Mobima) des Karlsruher Instituts für Technologie KIT.<br />
Entwickelt wurde hier ein System zur automatischen Erkennung und<br />
zum Greifen von Baumstämmen. Die zukunftsweisende Forwarder-<br />
Anwendung war ein Forschungsprojekt im Bereich der Forsttechnik.<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Ein Fachkräftemangel ist heute in allen Bereichen der Industrie<br />
zu beobachten, so auch in der Forstwirtschaft. Zudem<br />
hat sich gezeigt: Ein Fahrer eines Forwarders (Tragschlepper)<br />
muss neun Monate angelernt werden, bevor er<br />
produktiv mit der Maschine arbeiten kann [1]. Auch wenn das<br />
Laden von Baumstämmen einfach aussieht, so stellt es doch hohe<br />
Anforderungen an den Maschinenbediener. Es darf beispielsweise<br />
nicht in den Boden gegriffen werden oder der Schwerpunkt<br />
der Stämme muss getroffen werden.<br />
Es ist daher naheliegend, den Fahrer bei dieser Aufgabe zu unterstützen.<br />
Möglich wird dies durch den Einsatz von Methoden<br />
der KI, konkret mit Verfahren aus der Bilderkennung.<br />
KI LERNT AN REALEN EINSCHLAGSSZENARIEN<br />
In einem ersten Schritt war es notwendig, liegende Baumstämme<br />
erkennen zu können und deren exakte Schwerpunktlage zu bestimmen.<br />
Um Objekte sicher erkennen zu können, muss die KI<br />
Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer, Institutsleiter am Karlsruher Institut für<br />
Technologie (KIT), Institutsteil Mobile Arbeitsmaschinen (Mobima)<br />
Dr.-Ing. Chris Geiger hat 2022 am KIT zu dem Thema promoviert<br />
mit einer Vielzahl von Bildern trainiert werden, das gilt insbesondere<br />
für KI-Methoden zur Bilderkennung. Eine solche Anzahl von<br />
Bildern aufzunehmen und zu annotieren, würde sehr viel Zeit<br />
kosten; Bildannotation heißt Zuordnen von Informationen zu einem<br />
Bild. Deshalb wurde im Forschungsprojekt ein auf dem öffentlichen<br />
COCO-Datensatz (330.000 Bilder) vortrainiertes Netz<br />
genutzt, und zwar das YOLACT++ mit einem ResNet-101 als Backbone.<br />
Dieses erkennt heute zuverlässig Gegenstände des Alltags.<br />
Wie aber kann das Netz nun zur Erkennung von Baumstämmen<br />
genutzt werden? Hier wurde sich der Methode des Transfer-Learning<br />
bedient: Die letzten Layer des Netzes wurden mit dem am<br />
KIT erzeugten, forstspezifischen Datensatz MobimaLogs neu trainiert,<br />
der 2.200 Bilder aus realen Einschlagsszenarien im Forst<br />
umfasst. Dies war möglich, da die ersten Layer aus den Bildern<br />
Merkmale, wie z. B. Linien, Kreise oder ähnliches extrahieren. Erst<br />
in den letzten Layern wird dann die Wahrscheinlichkeit für das<br />
Vorhandensein eines speziellen Objektes ermittelt, etwa eines am<br />
Boden liegenden Stamms oder eines stehenden Baumes.<br />
Wie erfolgreich ein solches Training ist, zeigt Bild 01. Die von<br />
dem KI-System erkannten Objekte sind darin markiert. Durch<br />
das neuronale Netzwerk findet eine Instanzsegmentierung statt.<br />
Es ist ersichtlich, dass nicht nur die Baumstämme selbst erkannt<br />
und klassifiziert werden, sondern auch eine Identifikation jedes<br />
48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
MOBILE WISSENSCHAFT<br />
zu einem spezifischen Objekt (bspw. Baum oder Stamm) gehörenden<br />
Bildpixels stattfindet. So ist es möglich, aus einem 2D-<br />
Kamerabild für jedes Pixel die Zugehörigkeit zu einem bestimmten<br />
Objekt zu ermitteln.<br />
KI BESTIMMT SCHWERPUNKT FÜR<br />
AUTOMATISCHEN GREIFER<br />
Neben der 2D-RGB-Kamera wurde im Projekt eine weitere 3D-<br />
Messung durchgeführt. Durch ein Matchen der 2D-Punkte mit<br />
den 3D-Messungen konnte die 3D-Punktwolke für einen spezifischen<br />
Baumstamm ermittelt werden. Diese Punkte wurden, wie<br />
in Bild 02 gezeigt, extrahiert, sodass die 3D-Informationen eines<br />
Baumstammes vorlagen. Mithilfe von mathematischen Ausgleichsfunktionen<br />
konnten daraufhin die Stammachse, der<br />
Stammdurchmesser und die Stammlänge bestimmt werden. Auf<br />
diese Weise war es möglich, die Position des Schwerpunktes eines<br />
Baumstammes zu bestimmen, der dann Grundlage für die<br />
Entwicklung einer automatisierten Greifsteuerung war.<br />
Der gegriffene Baumstamm wurde anschließend automatisiert<br />
gewogen. Hieraus lassen sich Schlüsse über den Zustand des<br />
Stammes sowie dessen Eigenschaften bestimmen: Ist der Stamm<br />
gesund oder ist er hohl, um was für eine Baumart handelt es sich?<br />
Die Ermittlung des Stammgewichts erfolgte dabei auch mittels<br />
Methoden aus der Bilderkennung, wie im Folgenden näher erklärt.<br />
MASCHINENDATEN INS BILD GESETZT<br />
In einem ersten Schritt war es notwendig, Messdaten nach dem<br />
Anheben des Stamms in Bilddaten umzuwandeln. Hierbei bedient<br />
man sich eines Tricks, bei dem eine gewisse Anzahl von<br />
Messwerten, in diesem Fall waren es 200 Stück, aufgenommen<br />
werden und die erste Dimension eines Bildes bilden. Die Messgrößen<br />
selbst bilden dann die zweite Dimension des Bildes. Hier<br />
wurden 18 unterschiedliche Messdaten aufgenommen. Dies war<br />
vor allem der Druck im Hauptarmzylinder des Krans sowie dessen<br />
Kinematik. Die Höhe der Messwerte selbst bildete einen<br />
Grauwert des dazugehörigen Pixels im so aufgebauten Bild. Ein<br />
solches Bild ist beispielhaft unten in Bild 03 dargestellt.<br />
Auch hier hat sich die Stärke von Bilderkennungsverfahren gezeigt:<br />
Mithilfe von wenigen hundert Trainingsdaten war es möglich,<br />
das Gewicht des Stammes mit einer Toleranz von ±10 % vorherzusagen.<br />
Die Vorhersage war dabei statistisch um das tatsächliche<br />
Gewicht verteilt, sodass eine Toleranz von ± 1 % für die gesamte<br />
Beladung eines Forwarders erreicht werden konnte. Dieses<br />
System ist daher geeignet, eine Überladung des Fahrzeugs sicher<br />
zu erkennen.<br />
AUTOMATISIEREN MIT KI UND<br />
MACHINE VISION<br />
Zusammenfassend lässt sich schlussfolgern: Mithilfe von KI-Methoden<br />
können Informationen für eine Automatisierung von Maschinen<br />
gewonnen werden, die sonst nur sehr schwer zu beschaffen<br />
sind. Insbesondere Methoden der Bildverarbeitung halten<br />
die Autoren für interessant. Daten müssen dazu teilweise gewandelt<br />
werden, wie das Beispiel der Messdatenwandlung in Bilddaten<br />
gezeigt hat.<br />
Literaturhinweise:<br />
[1] Pagnussat, M.; Silva Lopes, E. und Seidler, R.: Behavioural profile effect of<br />
forestry machine operators in the learning process. In: Journal of Forest Science<br />
65.No. 4 (2019), S. 144–149.<br />
[2] Geiger, C.; Weißenböck, M. und Geimer, M.: Assistance System for an<br />
Automatic Loading Process, in: Proceedings of The Joint Annual 43rd Annual<br />
01 Beispiel für die Stammerkennung: Die Ergebnisse basieren auf<br />
YOLACT++, einem mit 300.000 Bildern vortrainierten Netz, und auf<br />
MobimaLogs mit 2.200 Bildern, einem forstspezifischen Datensatz<br />
2D – RGB<br />
Image<br />
Object<br />
Detection<br />
and<br />
Instance<br />
Segmentation<br />
Estimation<br />
of log<br />
position<br />
02 Methode zur Stammerkennung<br />
03 Erzeugung von Bilddaten zur Gewichtsbestimmung, wobei das<br />
Graustufenbild Ergebnis einer Messdatenwandlung u. a. des Drucks im<br />
Hauptarmzylinder des Krans in Bilddaten darstellt<br />
Meeting of Council on Forest Engineering (COFE) & the 53rd International<br />
Symposium on Forestry Mechanization (FORMEC), Online, 2021, pp. 5–7.<br />
[3] Geiger, C.: Assistenzsystem für einen teilautomatisierten Ladeprozess bei<br />
Forwardern, Dissertation, Karlsruher Institut für Technologie, <strong>2023</strong>, doi: 10.5445/<br />
IR/1000157328.<br />
Bilder: KIT, Chris Geiger, Image‘in – stock.adobe.com<br />
www.kit.edu<br />
X<br />
Y<br />
Z<br />
3D – Point<br />
Cloud Data<br />
Point Cloud of<br />
detected log<br />
Estimation of<br />
log<br />
diameter and<br />
length<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 49
LOUNCH<br />
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 01-02/2024<br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 01. 02. 2024 • ANZEIGENSCHLUSS: 17. 01. 2024<br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
DER DIREKTE WEG<br />
<strong>O+P</strong> IM INTERNET<br />
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<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER<br />
digital.oup-fluidtechnik.de<br />
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sales@vfmz.de<br />
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digital.world-of-industries.com<br />
01 Ein Start-up baut E-Nutzfahrzeuge mit robusten und HPC-fähigen<br />
Ladedosen.<br />
Foto: Phoenix Contact<br />
02 Im städtischen Alltag säubern Schwemmfahrzeuge die Straßen mit<br />
Wasserdüsen. Damit die verbaute Technik nicht korrodiert, setzt ein<br />
Hersteller auf schmierfreie Lineartechnik.<br />
Foto: Igus<br />
03 Wirtschaftlichkeit und nachhaltige Betriebsführung von Hydraulikund<br />
Schmieranlagen hängen entscheidend von der Fluidpflege und<br />
-überwachung ab.<br />
Foto: Hydac<br />
04 Energieführungssysteme schützen die notwendigen Versorgungsund<br />
Kommunikations-Leitungen in vielen Einsatzbereichen der modernen<br />
Agrarwirtschaft.<br />
Foto: Tsubaki Kabelschlepp<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.oup-fluidtechnik.de
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Carmen Nawrath<br />
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