O+P Fluidtechnik 4/2023
O+P Fluidtechnik 4/2023
O+P Fluidtechnik 4/2023
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04<br />
5445<br />
April <strong>2023</strong><br />
€ 17,50<br />
Organ des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
TITEL<br />
VARIABLE BEDARFS-<br />
STROMREGELUNG<br />
Energieeffizienz am Beispiel<br />
hydrostatischer Lenksysteme<br />
MIT 16 SEITEN<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Top-Thema:<br />
LEITUNGSSYSTEME<br />
FÜR MOBILHYDRAULIK<br />
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Edelstahl 1.4571<br />
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Einsatzgebiete<br />
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Bahntechnologie<br />
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EDITORIAL<br />
PRODUKTSHOW UND<br />
DENKFABRIK<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
im internationalen Umsatz-Ranking im Jahr 2020 waren laut<br />
AUMA, der Verband der deutschen Messewirtschaft, fünf der<br />
Top-10-Messeveranstalter aus Deutschland. Vor diesem Hintergrund<br />
sind die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie<br />
auf die Branche hierzulande besonders bitter. Dennoch blickt<br />
die AUMA positiv in die Zukunft und konstatiert, dass sich die<br />
deutsche Messewirtschaft ab 2024 kontinuierlich erholen wird.<br />
Es ist zu hoffen, dass der Verband recht behält. Denn Messen<br />
sind als Schaufenster für Innovationen sowie zunehmend auch<br />
als „Think-Tank“ unverzichtbar. So bietet die Hannover Messe<br />
auch in diesem Jahr mit hochkarätigen Veranstaltungen und<br />
Foren eine Bühne für Diskussionen zwischen Industrie, Politik,<br />
Wissenschaft und Gesellschaft. Hier werden unter anderem<br />
Herausforderungen einer digitalisierten und klimaneutralen<br />
Industrie erörtert und Lösungen erarbeitet. So diskutiert das<br />
internationale CEO-Panel zur Druckluft- und Vakuumtechnik das<br />
Thema Nachhaltigkeit in der Pneumatik. Bei der Digitalisierung<br />
ist der Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> mit dem in der Verwaltungsschale<br />
erzeugten digitalen Zwilling ein Vordenker. Wie hoch die<br />
Relevanz der Messe als Diskussionsplattform und „Denkfabrik“<br />
ist, zeigt auch der Besuch des Bundeswirtschaftsministers Dr.<br />
Robert Habeck. Er will in Hannover mit der Industrie Wege zur<br />
klimafreundlichen Produktion diskutieren. Welchen Grad an<br />
Aufmerksamkeit die Messe als Impulsgeber erfährt, wird neben<br />
den Kenngrößen wie Aussteller- und Besucherzahlen, Auskunft<br />
über den Erfolg der Veranstaltung geben.<br />
Ihr<br />
Manfred Weber<br />
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INHALT<br />
12<br />
26<br />
48<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 Vollhydraulischer Sonderschalwagen<br />
mit Raupenantrieb<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
10 Energieeffiziente Hydraulik hat<br />
ihren Preis<br />
INTERVIEW<br />
12 „Wir müssen Technologien<br />
entwickeln, bevor unsere<br />
Kunden den Bedarf haben“<br />
ANZEIGE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
TITEL<br />
HYDRAULIKAGGREGATE<br />
16 Drehzahlvariable<br />
Bedarfsstromregelung<br />
mobiler Aggregate<br />
HANNOVER MESSE<br />
20 Hannover Messe <strong>2023</strong><br />
ZYLINDER<br />
26 Problemlose Handhabung auch<br />
in kritischen Umgebungen<br />
DURCHFLUSSMESSER<br />
28 Kleinster Zahnrad-Durchflussmesser<br />
prämiert<br />
30<br />
SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
34 „Connect with Stauff“<br />
LOGIMAT <strong>2023</strong><br />
38 Lagerrobotik weiter auf<br />
Wachstumskurs<br />
DOKUMENTATION<br />
40 Erdbauüberwachung<br />
in Echtzeit<br />
HYDRAULIK<br />
42 Kompakte Hydraulikmodule<br />
bilden hochflexible Einheit<br />
ELEKTROZYLINDER<br />
46 Den richtigen Antrieb<br />
schnell bestimmen<br />
ANBAUGERÄTE<br />
48 Flexible Gülleausbringtechnik<br />
für jede Betriebsumgebung<br />
TITELBILD<br />
Hydac GmbH,<br />
Sulzbach/Saar<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
INDUSTRIEHYDRAULIK<br />
30 Weniger ist mehr –<br />
Servocartridges auf einem<br />
neuen Leistungsniveau<br />
SERVICE<br />
03 Editorial<br />
22 Impressum<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
www.newcast.de<br />
www.tbwom.de<br />
PFEIFFER VACUUM INVESTIERT<br />
Die Pfeiffer Vacuum GmbH<br />
hat den symbolischen<br />
Spatenstich für einen<br />
Industriekomplex in Asslar<br />
vorgenommen. Die<br />
Standorterweiterung mit<br />
dem Namen „Future<br />
Factory Asslar“ entsteht<br />
auf dem Firmengelände<br />
des Anbieters von<br />
Vakuumtechnologie.<br />
Mit der Investition zielt<br />
das Unternehmen auf eine<br />
bedeutende Erweiterung<br />
der Produktions- und<br />
Logistikkapazitäten. Zum Ausdruck kommt dies in dem<br />
Logistikzentrum mit einer Fläche von 8.000 m². Die Logistikhalle<br />
wird ein vollautomatisches Lager beherbergen. Zudem<br />
werden mehr als 1.000 m² zusätzliche Produktionsfläche<br />
sowie eine Serviceumgebung geschaffen, in der alle<br />
Servicebereiche zentral zusammenarbeiten.<br />
www.pfeiffer-vacuum.com<br />
12 – 16 June<br />
Düsseldorf<br />
Germany<br />
<strong>2023</strong><br />
NEWCAST<br />
6. Internationale<br />
Fachmesse für Gussprodukte<br />
mit Newcast Forum<br />
HANSA-FLEX ÜBERNIMMT KNAPHEIDE<br />
Die Hansa-Flex AG wird Anfang April – kartellrechtlicher<br />
Genehmigungen vorausgesetzt – die Firma Knapheide in<br />
Form eines strategischen Investments übernehmen.<br />
Knapheide ist Lieferant von Hydrauliksystemen für namhafte<br />
deutsche Maschinenhersteller und beschäftigt rund 400<br />
Mitarbeitende,<br />
die einen hohen<br />
zweistelligen<br />
Millionenumsatz<br />
realisieren.<br />
Aufgrund von<br />
Störungen in<br />
den globalen<br />
Lieferketten<br />
sowie Preissteigerungen<br />
bei<br />
den Energiekosten war Knapheide gezwungen, sich unter<br />
den veränderten Marktbedingungen neu aufzustellen.<br />
Für die Mitarbeiter und Kunden ändert sich durch die<br />
Übernahme nichts: Alle Geschäftsprozesse und Standorte<br />
laufen wie gehabt weiter. Die Prozesse und Schnittstellen<br />
zwischen beiden Unternehmen werden in den kommenden<br />
Monaten aufeinander abgestimmt. Der Name Knapheide<br />
bleibt im Markt bestehen und wird in der Knapheide<br />
Schlauchtechnik GmbH (KST) und der Knapheide Solutions<br />
GmbH (KHS) weitergeführt.<br />
Die Übernahme des hoch spezialisierten Hydraulikanbieters<br />
Knapheide, der seit seiner Gründung auf ein stetiges, organisches<br />
Wachstum zurückblicken kann, bietet für beide Seiten<br />
immense Synergien. „Hansa-Flex erweitert mit dieser<br />
strategischen Akquisition die Kapazitäten im Serienfertigungsbereich<br />
für das deutsche Erstausrüstungsgeschäft“, so<br />
Hansa-Flex Vorstand Christian-Hans Bültemeier. Durch die<br />
Übernahme der Präzisionsarmaturenfertigung wird die<br />
Hansa-Flex Supply Chain gestärkt und unterstützt so die<br />
ambitionierten internationalen Wachstumspläne. Die auf<br />
die Hydraulik spezialisierte Fertigung mit zahlreichen<br />
Dreh-Fräszentren ist bestens geeignet, das aktuelle Hansa-<br />
Flex Produktangebot abzurunden.<br />
www.hansa-flex.com<br />
worldwide<br />
Innovation in Form gebracht<br />
Die NEWCAST ist das weltweite Top-Event für<br />
Präzisionsgussprodukte vom Smartphone über<br />
E-Mobility bis zur Windkraft. Ein Höhepunkt ist<br />
die Verleihung des NEWCAST-Awards. Ergänzt<br />
wird die Leistungsschau um die Vorträge und<br />
Diskussionen im NEWCAST-Forum.<br />
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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
VOLLHYDRAULISCHER SONDERSCHALWAGEN MIT RAUPENANTRIEB<br />
Beim Bau der Tunnelzufahrt zur A26 bei Linz kam der erste vollhydraulische<br />
Tunnelsonderschalwagen mit Raupenantrieb in Österreich zum Einsatz.<br />
Unterschiedliche Tunnelquerschnitte, enge Kurvenradien sowie wechselnde<br />
Steigungen waren nur einige Herausforderungen bei der Fertigstellung der<br />
1.600 m langen Tunnels. Für das Bauunternehmen entwickelten<br />
Peri-Ingenieure einen maßgeschneiderten und vollhydraulischen<br />
Sonderstahlschalwagen mit Raupenantrieb und einem Gewicht von 250 t.<br />
Dieser allein genügte, um die verschiedenen Querschnitte in insgesamt 170<br />
Betonierabschnitten herzustellen. Da die sehr engen Kurvenradien den<br />
Transport des Schalwagens erschwerten, kam ein innovatives Raupensystem<br />
für die Fortbewegung zum Einsatz. Der Schalwagen beeindruckt auch durch<br />
seine beachtlichen Maße von 8,07 m Höhe und 14,50 m Länge sowie 10,70 m<br />
Breite im verfahrbaren und 11,20 m Breite im betonierbereiten Zustand. Die<br />
Antriebssteuerung erfolgte mittels einer integrierten Hydraulik.<br />
Copyright: Peri SE
SZENE<br />
NACHRUF: ABSCHIED VON HANNES W. KELLER<br />
„Wir sind tief betrübt über das Hinscheiden unseres Firmengründers<br />
Hannes W. Keller. An sein visionäres Denken, seinen<br />
scharfen Intellekt und seine humorvolle, rebellische Art denken<br />
wir gerne zurück. Auch sein offenes, direktes Wesen wird für<br />
immer in unserer Erinnerung bleiben“, so die ganz persönlichen<br />
Worte der Firmenleitung der Keller Druckmesstechnik AG zum<br />
Abschied vom Firmengründer Hannes W. Keller, (* 31.01.1939;<br />
† 15.02.<strong>2023</strong>)<br />
1964 begann der berufliche Werdegang von Hannes W. Keller,<br />
genannt HWK bei der Kistler Instruments AG in Winterthur,<br />
Schweiz, und führte weiter ans Honeywell Forschungszentrum<br />
in Minneapolis USA. Zusammen mit seiner Familie gestaltete<br />
HWK seinen Lebensmittelpunkt in den Vereinigten Staaten<br />
und fand dort die Inspiration für seine bahnbrechende<br />
Erfindung.<br />
In Zusammenarbeit mit A.R. Zias erfand Hannes W. Keller 1966<br />
die integrierte Silizium-Messzelle. Es handelt sich dabei um<br />
einen nach Halbleitermethoden gefertigten Drucksensor, der es<br />
ermöglicht, physikalischen Druck mit hoher Genauigkeit zu<br />
messen. Für die Entwicklung des statischen Messprinzips<br />
brauchte HWK Mitarbeitende mit einer feinmechanischen<br />
Ausbildung, die er, zurück in der Schweiz, gefunden hatte.<br />
Anfang der siebziger Jahre stellte er die ersten kompakten<br />
piezoresistiven stahlgeschützten Druckaufnehmer an der<br />
Hannover-Messe dem Markt vor.<br />
Um die Entwicklung der Silizium-Drucksensoren nach eigenen<br />
Vorstellungen weiterzuführen, gründete HWK in Winterthur<br />
1974 die Firma „H.W. Keller dipl. phys. ETH Druck- und Kraftmesstechnik“.<br />
Bereits 10 Jahre später weitete sich das gut<br />
laufende Unternehmen international mit der ersten Auslandsniederlassung<br />
in Deutschland aus. Der Grundstein war gelegt<br />
und Keller profitiert bis heute von diesem soliden Fundament,<br />
das Hannes W. Keller vor bald 50 Jahren gelegt hat.<br />
Seit frühen Jahren der Keller Druckmesstechnik war es Hannes<br />
W. Keller wichtig, „seiner“ Stadt etwas zurückzugeben. Soziales<br />
Engagement lag ihm am Herzen: Sportförderung, Nachwuchsförderung,<br />
soziale Projekte und kulturelles Engagement – viele<br />
Organisationen durften seine Unterstützung erfahren, nur der<br />
Öffentlichkeit wollte er davon lieber nichts erzählen. Zudem<br />
etablierte HWK die firmeneigene Kinderkrippe Möwe und ein<br />
Jugendprojekt, das Jugendlichen ohne Anschlusslösung nach<br />
der Schulausbildung die Chance gibt, auf dem Lehrstellen- und<br />
Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Beide Institutionen bestehen bis<br />
heute und prägen seit jeher viele Menschen bei Keller.<br />
www.keller-druck.com<br />
HERVÉ<br />
REBERGA<br />
FABIAN<br />
SCHEGA<br />
WILLI<br />
BOCK<br />
TORSTEN<br />
AHR<br />
STEFAN<br />
LAMPA<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
leitet seit Januar <strong>2023</strong><br />
die für Frankreich und<br />
Spanien zuständige<br />
Niederlassung des<br />
Miniaturhydraulik-Herstellers<br />
Lee, die „Lee<br />
Company S.A.“ mit Sitz<br />
im französischen<br />
Voisins-le-Bretonneux.<br />
Reberga ist bereits seit<br />
mehr als 20 Jahren Teil<br />
des europäischen<br />
Lee-Vertriebsteams. Als<br />
langjähriger Ansprechpartner<br />
des Lee-Kunden<br />
Airbus in Toulouse<br />
ist er bestens gerüstet,<br />
um die Niederlassung<br />
weiterzuführen.<br />
ist neuer Leiter der<br />
Energy Division bei Alfa<br />
Laval Mid Europe.<br />
Schega arbeitet seit 20<br />
Jahren mit immer<br />
größeren Verantwortungen<br />
bei Alfa Laval<br />
Mid Europe, zuletzt als<br />
Energy Service Sales<br />
Manager. Schega: „Die<br />
vielfältigen, dynamischen<br />
Marktanforderungen<br />
an Cleantech-<br />
Lösungen für Bereiche<br />
wie Kreislaufwirtschaft,<br />
Wärmepumpen<br />
und Wasserstoff wollen<br />
wir noch flexibler<br />
erfüllen.“<br />
ist wieder Pressesprecher<br />
der Messe<br />
München GmbH.<br />
Unterstützt wird er von<br />
der Stabsabteilung<br />
Corporate Marketing &<br />
Communications und<br />
vom Zentralbereich<br />
Product Marketing &<br />
Communications. Bock<br />
berichtet direkt an die<br />
CEO-Doppelspitze Dr.<br />
Reinhard Pfeiffer und<br />
Stefan Rummel. Bock<br />
war bereits von 2014<br />
bis Ende 2018 Leiter der<br />
Unternehmens-PR und<br />
Pressesprecher der<br />
Messe München.<br />
verantwortet als Vice<br />
President die Business<br />
Line Hydraulic Attachment<br />
Tools bei Epiroc.<br />
Seit 2013 war er als<br />
Vice President Marketing<br />
für die hydraulischen<br />
Anbaugeräte<br />
tätig. Jetzt erweitert<br />
sich sein Aufgabenfeld<br />
auf die gesamte<br />
Organisation dieser<br />
Business Line inklusive<br />
der Verantwortung für<br />
P&L. „Mit der Bündelung<br />
der Kompetenzen<br />
innerhalb der Business<br />
Line wollen wir agiler<br />
werden“, so Ahr.<br />
ist neuer CEO von<br />
ProGlove, einem<br />
Pionier im Bereich von<br />
Wearable-Scannerlösungen.<br />
Lampa war<br />
zuvor in leitenden<br />
Positionen bei großen,<br />
renommierten Automatisierungsunternehmen<br />
wie ABB, KUKA-<br />
Roboter und Cargotec<br />
tätig. Mit mehr als 30<br />
Jahren Erfahrung wird<br />
er als CEO sein umfangreiches<br />
Wissen und<br />
seine Expertise nutzen,<br />
um den internationalen<br />
Wachstumskurs von<br />
ProGlove fortzusetzen.<br />
8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SZENE<br />
14. INTERNATIONALES FLUIDTECHNISCHES KOLLOQUIUM (IFK) IN DRESDEN<br />
Das 14. IFK findet vom 19. bis 21. März 2024 in Dresden statt. Als eine<br />
der bedeutendsten Tagungen im Bereich der fluid-mechatronischen<br />
Antriebs-, Steuerung- und Regelungstechnik hat sich das IFK zu einem<br />
zentralen Forum der Branche entwickelt. Im Rahmen der Konferenz und<br />
der begleitenden Fachausstellung bietet es die Möglichkeit, Innovationen<br />
zu präsentieren und über Entwicklungstrends zu diskutieren. Das<br />
IFK steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen<br />
Weber (Professur für Fluidtronik, TU Dresden) und wird alle 2 Jahre abwechselnd in Aachen und Dresden veranstaltet. Im Fokus der<br />
Konferenz wird die Vielfalt neuer Antriebs- und Systemarchitekturen für eine wachsende Varianz fluidtechnischer Applikationen<br />
stehen. Die zunehmende Digitalisierung sowie die wachsende Forderung nach Effizienz eröffnet der <strong>Fluidtechnik</strong> neue Möglichkeiten<br />
und stellt sie gleichzeitig vor neue Aufgabenstellungen. Darüber hinaus gewinnen insbesondere alternative Fluide und deren<br />
Konditionierung im Antriebssystem zunehmend an Bedeutung. Der Call for Papers zum 14. IFK erscheint im April <strong>2023</strong>. Das<br />
IFK-Team um Prof. Weber freut sich auf interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie spannende Beiträge aus allen Kompetenz-<br />
und Anwendungsbereichen der Fluid-Mechatronik.<br />
www.ifk-dresden.de<br />
SPS AUF ERFOLGS-<br />
KURS<br />
KT003_Dergi lanı DE_BASKIREV.pdf 1 19.01.<strong>2023</strong> 18:48<br />
Bis dato haben sich bereits<br />
über 700 Aussteller für die<br />
SPS <strong>2023</strong>, die vom 14.-<br />
16.11.<strong>2023</strong> in Nürnberg<br />
stattfindet, angemeldet.<br />
Dabei liegt der Wiederbuchungsanteil<br />
der Aussteller<br />
des letzten Jahres als auch die<br />
Zahl der Anmeldungen von<br />
C<br />
neuen Ausstellern sehr hoch.<br />
„Nach dem erfolgreichen M<br />
Restart im vergangenen Jahr<br />
Y<br />
hat sich das Interesse an der<br />
CM<br />
SPS weiterhin verstärkt und<br />
die Rückmeldungen liegen MY<br />
bereits deutlich über Vorjahresniveau<br />
zum gleichen<br />
Zeitpunkt. Zudem sind wir<br />
derzeit mit vielen weiteren<br />
Unternehmen in Kontakt, was<br />
uns sehr positiv stimmt und<br />
darauf hindeutet, dass sich<br />
die SPS wieder in Richtung<br />
Vor-Corona-Niveau entwickelt,“<br />
so Sylke Schulz-Metzner,<br />
Vice President SPS bei<br />
Mesago Messe Frankfurt. Um<br />
den Anfragen und Wünschen<br />
der Aussteller nachzukommen,<br />
plant der Veranstalter<br />
Mesago Messe Frankfurt<br />
deshalb wieder mit der<br />
Belegung von zwei zusätzlichen<br />
Hallen. Wie im vergangenen<br />
Jahr will das SPS-Team<br />
wieder ein begleitendes<br />
digitales Konzept anbieten.<br />
www.messefrankfurt.com<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 9
ENERGIEFFIZIENTE<br />
HYDRAULIK HAT IHREN PREIS<br />
Dierk Peitsmeyer ist in der Hydraulikbranche ein bekanntes Gesicht und<br />
eine bekannte Stimme. Über lange Zeit war er für verschiedene<br />
Unternehmen tätig, aktuell ist er Product Portfolio Manager bei Bucher<br />
Hydraulics. In diesem Jahr wird Peitsmeyer in den Ruhestand gehen, sein<br />
Wissen aber in beratender Tätigkeit weiterhin teilen. <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong><br />
hat ihn zu aktuellen Entwicklungen befragt.<br />
Herr Peitsmeyer, Sie haben ihr Berufsleben mit der Hydraulik zugebracht. Wie kam es damals dazu,<br />
dass Sie diesen Weg gewählt haben?<br />
Auf dem Forschungsschiff „Meteor“ fuhr ich damals als<br />
2. Technischer Offizier zur See. Das Schiff war mit<br />
sekundärgeregelten Hydromotoren für die Tiefseewinden<br />
ausgerüstet. So kam ich in Kontakt mit der<br />
Hydraulik. Die Monteure erzählten davon, wo überall<br />
Hydraulik eingesetzt wird und an wie vielen interessanten<br />
Maschinen und Anlagen sie arbeiten würden.<br />
Das fand ich so interessant, dass ich nach Lohr am<br />
Main ausgewandert bin. Im Fieldservice habe ich dann<br />
wirklich viel gesehen und erfahren.<br />
Welche Entwicklung der letzten 50 Jahre sehen Sie als am bedeutsamsten für die Hydraulik heute an?<br />
Die digitale Ansteuerung und Regelung mit Proportionalventilen.<br />
Wurde früher mühsam mit Düsen und<br />
Steuerquerschnitten mechanisch optimiert, kann dies<br />
heute mit digitalen Steuerungen und Software erfolgen.<br />
Welches der zahlreichen Projekte, die Sie als Ingenieur begleitet haben, hat Sie am meisten<br />
fasziniert oder gefordert und warum?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Das war die Entwicklung der hydraulisch elektrischen<br />
Achse „HELAX“. Die Verbindung von Hydraulik mit<br />
elektrischer Antriebstechnik und Software haben wir<br />
perfektioniert hinsichtlich höchster Energieeffizienz,<br />
Rekuperation, präzise Steuerbarkeit, geringes<br />
Geräusch, hohe Zuverlässigkeit. Wir hatten schnell<br />
festgestellt, dass die traditionellen Pumpen nicht gut<br />
geeignet waren. Das hat zur Entwicklung der<br />
AX-Pumpe geführt, die für diese Anwendungsbereiche<br />
optimal ist.<br />
„Hydraulik hat Zukunft“ ist Ihr Slogan in den sozialen Medien. Was meinen Sie damit genau?<br />
Oftmals höre ich von Leuten außerhalb der Hydraulikwelt<br />
folgendes: „die Hydraulik ist doch eine veraltete,<br />
ineffiziente, schmutzige und schwierige Technologie,<br />
die keine Zukunft hat“. Für traditionelle Steuerungen<br />
mit Ventiltechnik mag dies sogar zum Teil zutreffend<br />
sein. Ein Grund für die genannte Einstellung ist aber<br />
auch, dass in der Hydraulik nicht adäquat ausgebildet<br />
wird. Für viele Endanwender ist die Hydraulik ein Brief<br />
mit sieben Siegeln. Wie auch immer, bei großen Kräften<br />
wird der Hydraulikzylinder nicht zu ersetzen sein.<br />
Mit digitalen Ansteuerungen, Software und der Verbindung<br />
mit elektrischen Antrieben sind hoch effiziente<br />
und gut zu kontrollierende hydraulische Antriebsachsen<br />
möglich. Diese erfüllen genau wie andere Antriebslösungen<br />
die Anforderungen moderner Systemarchitekturen.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
Dierk Peitsmeyer<br />
Sie beklagen, dass existierende energieeffiziente Hydrauliklösungen vom Markt kaum angenommen<br />
werden. Warum ist das so und kann man das ändern?<br />
Energieeffiziente Hydrauliklösungen sind nicht<br />
zum Preis traditioneller Lösungen machbar. Der<br />
Hersteller einer Maschine hat keinen direkten<br />
Nutzen durch geringere Energiekosten im Betrieb.<br />
Beim Einkauf neuer Maschinen ist der Preis<br />
entscheidend. Die Kosten und Einsparungen im<br />
Betrieb stehen auf einer anderen Kostenstelle.<br />
Bei elektrifizierten Baumaschinen ist die Situation<br />
anders, weil effiziente Lösungen geringere<br />
Batteriekosten ermöglichen. Bei industriellen<br />
Anwendungen wird der CO2-Footprint vermutlich<br />
die Beschaffung beeinflussen, weil Vorteile<br />
durch energieeffiziente Fertigungsanlagen einen<br />
Wert bekommen. Insbesondere wenn die Betriebsphase,<br />
in der über 90% der Emissionen<br />
anfallen, berücksichtigt wird.<br />
Welche Innovationen werden hydraulische Systeme im kommenden Jahrzehnt aus Ihrer Sicht<br />
am stärksten prägen?<br />
Da sehe ich intelligente dezentrale Antrieblösungen,<br />
die mit physikalischen Größen a, v, s, F angesteuert<br />
werden und diese Signale korrekt ausführen.<br />
Condition Monitoring ermöglicht eine<br />
Vereinfachung für das Betriebspersonal. Der<br />
Antrieb wird über eine hohe Energieeffizienz mit<br />
Rekuperation verfügen und direkt elektrisch<br />
angetrieben sein. Damit werden z.B. die Effizienz<br />
und die Automatisierung von Baggern optimiert<br />
werden.<br />
www.bucherhydraulics.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 11
INTERVIEW<br />
QUALITÄTSSICHERUNG IN DER VERBINDUNGSTECHNIK<br />
„WIR MÜSSEN TECHNOLOGIEN ENTWICKELN,<br />
BEVOR UNSERE KUNDEN DEN BEDARF HABEN“<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Dr.-Ing. Johannes Wagner,<br />
Geschäftsfeldleiter<br />
Hydraulik bei Voss Fluid
INTERVIEW<br />
70 Jahre hydraulische Verbindungstechnik von<br />
Voss Fluid. In dieser Zeit haben viele wichtige<br />
Entwicklungen stattgefunden und finden auch<br />
heute statt. Voss Fluid hat Trends gesetzt und<br />
will das auch in Zukunft tun.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> sprach mit Dr. Johannes<br />
Wagner, Geschäftsfeldleiter Hydraulik bei Voss<br />
Fluid, über die aktuellen Markttrends.<br />
Starten wir mit einem Rückblick: Was waren Ihrer Meinung nach<br />
die Meilensteine im Bereich hydraulische Verbindungstechnik<br />
von Voss in den vergangenen 70 Jahren?<br />
Die Geschichte von Voss im Bereich der hydraulischen Verbindungstechnik<br />
begann 1953 mit der Fertigung von Rohrverschraubungen<br />
aus Stahl, zunächst für die Druckluftbremse in<br />
LKW. Gleichzeitig war zu der Zeit des Wirtschaftswunders auch<br />
die Nachfrage nach Hydraulikkomponenten in LKW gestiegen.<br />
Ausgangstechnologie war dabei das Schneidringsystem. Ab den<br />
1970er Jahren nahm die Internationalisierung Fahrt auf. Neben<br />
Geschäftsbeziehungen ins Ausland haben wir auch die ersten<br />
Auslandsniederlassungen gegründet.<br />
Bei den Produkten sind diverse Meilensteine zu nennen: die<br />
Einführung metallisch dichtender 1S- und 2S-Schneidringe. Mit<br />
dem ES-4 führten wir 1998 schließlich einen weichdichtenden<br />
Schneidring ein. Entsprechend unseres Verständnisses über die<br />
Kundenanforderungen haben wir darüber hinaus Umformsysteme<br />
wie Voss Form SQR entwickelt und in unser Portfolio aufgenommen.<br />
Was bedeutet es für Voss, „am Puls der Zeit“ zu bleiben?<br />
Wir denken stets auch über die reine Verbindungstechnologie<br />
hinaus, beispielweise was den Korrosionsschutz unserer Produkte<br />
angeht.<br />
Daher investieren wir seit den 2000ern in unsere eigens entwickelte<br />
Zink-Nickel-basierte Oberflächenbeschichtung Voss coat.<br />
Dafür bauen wir unsere Inhouse-Galvanik immer weiter aus –<br />
in die Ausbaustufen 2018 und <strong>2023</strong> investierten wir insgesamt<br />
2,5 Millionen Euro. Voss war mit dem auf Zink-Nickel basierten<br />
Korrosionsschutz schon damals der Vorreiter im Verschraubungsmarkt.<br />
Somit verfügen wir durch unsere Inhouse-Galvanik<br />
am Standort Wipperfürth über einen großen Erfahrungsschatz.<br />
Bisher wurden bereits über eine Milliarde Verbindungskomponenten<br />
mit dem in Wipperfürth erdachten Korrosionsschutz<br />
für Rohrverschraubungen beschichtet.<br />
Voss entwickelt seit 2015 stetig seine Schneidringsysteme, u. a.<br />
Voss RingM, weiter, etablierte seit 2016 einbaufertige Hydraulikleitungen<br />
für individuelle Einsatzgebiete und ist seit über fünf<br />
Jahren auch im Bereich des Wasserstoffs tätig. Immer am Puls<br />
der Zeit mit neuen Technologien und Innovationen – eine<br />
Grundvoraussetzung dafür ist, dass viele Kunden und Lieferanten<br />
uns bereits seit Jahrzehnten vertrauensvoll auf dem Weg<br />
begleiten.<br />
Hinzu kommt zukünftig auch unser neues Schlauchstecksystem<br />
Voss Plug, das den bis dato jüngsten Meilenstein darstellt. Hier<br />
greift das Prinzip „Stecken statt Schrauben“.<br />
Welche Anforderungen haben Kunden heutzutage an die<br />
hydraulische Verbindungstechnik? Was sind die wesentlichen<br />
Unterschiede zu den Anforderungen früherer Jahre?<br />
Die Anforderungen an die hydraulische Verbindungstechnik<br />
sind für uns klar. Zum einen muss sie je nach Anforderung Systemdrücken<br />
bis zu 800 bar standhalten können. Gleichzeitig<br />
haben sich die Anforderungen an die Leckagesicherheit erhöht.<br />
Zurecht, denn Synthetik-Öle sollen unter keinen Umständen in<br />
die Umwelt gelangen; gleichzeitig darf es zu keinem Systemausfall<br />
durch eine Leckage kommen.<br />
Parallel dazu muss die hydraulische Verbindungstechnik für<br />
enge Bauräume ausgelegt sein. Denn ganz gleich ob in der<br />
Landtechnik oder bei Werkzeugmaschinen – jede einzelne Technologie<br />
hat immer weniger Platz zur Verfügung.<br />
Wir beobachten zunehmend, dass Kunden fertige Montagebaugruppen<br />
bzw. Systeme zukaufen möchten, statt auf einzelne<br />
Komponenten zurückzugreifen. Das erlaubt ihnen, sich auf ihre<br />
Kernwertschöpfung zu konzentrieren und Kosten einzusparen.<br />
Sie erhalten Systeme, die auf ihren Einsatz individuell angepasst<br />
sind.<br />
Als Unternehmen sehen wir es darüber hinaus auch als unsere<br />
Pflicht, mit unseren Kunden, die immer internationaler agieren,<br />
zu wachsen. Dazu gehört, dass wir internationale Regelungen<br />
und Normen befolgen und unsere Produkte weiterhin für neue<br />
Märkte prüfen und so für die Internationalisierung unserer Kunden<br />
gewappnet sind. Im Großen und Ganzen sind die Herausforderungen<br />
vor allem technologischer Natur. Deshalb arbeiten<br />
wir stets daran, diese mit unseren Produkten zu lösen. Unser<br />
stetiger Anspruch ist es, Optimierungen, Technologien und Innovationen<br />
zu entwickeln, bevor die Kunden den konkreten<br />
Bedarf haben.<br />
Gibt es Veränderungen in der Nachfrage? Haben bestimmte<br />
Industrien bzw. Branchen an Bedeutung gewonnen?<br />
Hydraulische Verbindungstechnik wird breit eingesetzt. Der Mobilmaschinenbau,<br />
insbesondere Bau- und Landmaschinentechnik,<br />
ist nach wie vor eine der größten Branchen. Die Hydraulik<br />
01 Die Hydraulik-Geschichte von Voss begann 1953 mit der Fertigung<br />
von Rohrverschraubungen aus Stahl<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 13
INTERVIEW<br />
02 Das Zusammenspiel<br />
der einzelnen Rohrverschraubungsprodukte<br />
und des hauseigenen<br />
Korrosionsschutzes ist<br />
ein Markenzeichen des<br />
Unternehmens<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
als solche ist auf absehbare Zeit nicht ablösbar durch andere<br />
Technologien, wie zum Beispiel durch die Elektromechanik.<br />
Wie sind die großen Themen von heute wie Nachhaltigkeit und<br />
Digitalisierung in der Hydraulik einzuordnen?<br />
Nachhaltigkeit spielt bei uns sowohl in der Wertschöpfung als<br />
auch im Ergebnis unserer Maßnahmen eine große Rolle – nämlich<br />
bei unseren Produkten selbst. Für den Bereich unserer<br />
Wertschöpfung haben wir ambitionierte CO2-Reduktionsziele,<br />
die wir auf Basis diverser Maßnahmen konsequent umsetzen.<br />
Unterstützend dabei wirkt beispielsweise unsere eigene Photovoltaikanlage.<br />
Ein Kernbeitrag unserer Produkte für ein nachhaltigeres<br />
Wirtschaften ist die Tatsache, dass unsere Produkte<br />
sehr langlebig sind. Unsere Inhouse hergestellte Oberflächenbeschichtung<br />
Voss coat macht sie sehr robust gegenüber Umgebungsbedingungen,<br />
sodass sie in den seltensten Fällen wegen<br />
korrosionsbedingten Beschädigungen durch neue Produkte<br />
NACHHALTIGKEIT SPIELT BEI<br />
VOSS IN DER WERTSCHÖPFUNG<br />
EINE GROSSE ROLLE<br />
ersetzt werden müssen. Für weitere Technologie-Entwicklungen<br />
sind wir zusätzlich auch mit Hochschulen im Austausch. Unter<br />
anderem beobachten wir Forschungen zu Erdöl-Alternativen,<br />
beispielsweise pflanzenbasierte Hydrauliköle. Zudem wird die<br />
Frage nach der Energie rege diskutiert: Wo soll die Energie herkommen,<br />
um die Hydraulik anzutreiben? Der Wasserstoffverbrennungsmotor<br />
und die Brennstoffzelle für Wasserstoff sind<br />
wesentliche Ansätze der Forschungsarbeiten. Ziel ist es, dass<br />
eben auch die Antriebsenergie aus einer grünen Quelle stammt.<br />
Auch im Bereich der Digitalisierung sind wir aktiv. In der Konstruktion<br />
und Entwicklung arbeiten wir vermehrt mit Simulationswerkzeugen.<br />
Unseren Kunden bieten wir beispielsweise<br />
kostenlose 3D-Modelle unserer Produkte an, die sie selbst in<br />
ihrer Konstruktion nahtlos einsetzen können.<br />
Hinzu kommen unsere stark digitalisierten Vormontagegeräte.<br />
Dadurch, dass unsere Kunden verschiedene Durchmesser und<br />
Wandstärken von Rohren zum Einsatz bringen, benötigen wir<br />
auch verschiedene Werkzeuge. Wir haben etabliert, dass Werkzeuge<br />
mit einem RFID-Chip versehen sind, der von der Maschine<br />
eingelesen wird. So stellen wir sicher, dass immer das richtige<br />
Werkzeug zum Einsatz kommt, was nicht zuletzt zur Qualitätssicherung<br />
durch aktive Fehlervermeidung beiträgt. Auch für ein<br />
zukünftiges Pay-per-use Mietmodell ist ein hoher Digitalisierungsgrad<br />
notwendig. Damit werden wir in der Lage sein, Umformmaschinen<br />
zu vermieten und pro Nutzung bzw. Umformung<br />
abzurechnen. Das erhöht die Flexibilität für unsere Kunden<br />
enorm und reduziert zusätzlich ihre Fixkosten. Außerdem ist das<br />
Konzept vorausschauend, denn die Maschine sammelt auf diese<br />
Weise technische Daten, sodass beispielsweise eine frühzeitige<br />
Erkennung vom Verschleiß der Werkzeuge möglich ist.<br />
Inwiefern hat Voss Fluid mit seinem Portfolio auf diese Themen<br />
reagiert oder plant es noch? Was sind nach wie vor die<br />
Dauerbrenner in Ihrem Portfolio?<br />
Ich denke, unser Highlight bleibt die Kombination aus unseren<br />
Produkten, insbesondere dem Dauerbrenner Rohrverschraubungen,<br />
und Voss coat. Die Oberflächenbeschichtung ermöglicht<br />
es, dass unsere Produkte lange Zeit vor Korrosion geschützt<br />
werden. Dadurch verlängert sich ihr Lebenszyklus. Aber auch<br />
Voss Lok 40 kann sich sehen lassen: Die Lösung ist in klassischen<br />
Hydraulik- sowie Wasserstoff- und weiteren Gasanwendungen<br />
einsetzbar. Das Produkt ist metallisch dichtend und<br />
besteht aus wenigen Einzelteilen. Anwender profitieren durch<br />
das spezielle Konstruktionsprinzip von Voss Lok 40 von einer<br />
insgesamt höheren Prozess- und Leckagesicherheit. Vor allem<br />
der maschinelle Rohrumformprozess reduziert auf Basis der<br />
automatischen und überwachten Umformung Fehler und stellt<br />
somit einwandfreie Vormontagen sicher.<br />
Durch den Fachkräftemangel, den die Industrie mit zunehmender<br />
Wucht erlebt, kommt es Unternehmen zudem sehr gelegen,<br />
dass unsere Verschraubungslösungen einfach und intuitiv ohne<br />
hohen Montageaufwand bei gleichzeitig hoher Prozesssicherheit<br />
zu montieren sind. Auch einbaufertige Leitungen ermöglichen<br />
eine schnelle Prozessoptimierung, weil die Lösung speziell<br />
auf die Anwendung zugeschnitten ist. Bei uns erhalten Kunden<br />
alles aus einer Hand – wir agieren zunehmend als Systemanbieter.<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
03 Einbaufertige<br />
Hydraulikleitungen<br />
ebneten den Weg zum<br />
Systemanbieter<br />
DIE AM SCHWERSTEN<br />
ARBEITENDEN<br />
MASCHINEN<br />
VERTRAUEN AUF<br />
HYDRAFORCE.<br />
Was sind vor dem Hintergrund der weltweiten Krisen und<br />
entsprechenden Lieferschwierigkeiten momentan ihre größten<br />
Herausforderungen, vor allem in der Kundenbetreuung?<br />
Angespannte oder gestörte Lieferketten betreffen weiterhin die<br />
meisten Industriebranchen. Unser Ziel ist es, die eigene Performance<br />
wieder auf Vorkrisen-Level zu sehen. Wir waren in<br />
der Vergangenheit besonders stark in der Versorgungsfähigkeit<br />
und das ist der Anspruch, den wir an uns selbst stellen. Wir<br />
sind auf dem besten Weg dorthin. Gleichzeitig wird die Regulatorik<br />
in Europa immer anspruchsvoller. Das sehen wir jedoch<br />
als Chance, immer nachhaltigere Lösungen zu finden und so<br />
die Zukunft aktiv mitzugestalten. Wichtig ist, dass von politischer<br />
Seite die entstehende Bürokratie im Zaum gehalten wird.<br />
Welche Trends sehen Sie für die kommenden Jahre?<br />
Die Trends, die wir jetzt beobachten – Nachhaltigkeit, Digitalisierung<br />
und Fachkräftemangel – werden uns noch lange Zeit<br />
begleiten. Dafür sprechen etwa der European Green Deal und<br />
die Demografie. Fakt bleibt aber immer, dass die Hydraulik<br />
effizient sein muss. Trends wie der digitale Zwilling können<br />
dabei unterstützen, da die Systeme in Echtzeit auf digitalen<br />
Endgeräten abgebildet und optimiert gesteuert werden. Auch<br />
die Energiequelle spielt eine wichtige Rolle. Fahrzeuge und<br />
Maschinen, die heute noch mit Diesel betrieben werden, werden<br />
künftig teilweise mit Wasserstoff befeuert. Unser Produkt<br />
Voss Lok 40 ist genau darauf ausgelegt. Der bereits erwähnte<br />
Fachkräftemangel ist eine weitere Herausforderung, die uns<br />
auf Dauer beschäftigen wird. Um dem ein wenig entgegenzuwirken,<br />
sind unsere Produkte besonders einfach in der Handhabung.<br />
Zusätzlich weisen die Schulungen von Voss das Fachpersonal<br />
perfekt in den Verbau und die Bedienung der hydraulischen<br />
Verbindungstechnik ein. Wir haben eine eigene Abteilung<br />
für Anwendungstechnik, die u. a. speziell dafür da ist,<br />
Kunden zu schulen und interne Montageaudits durchzuführen.<br />
Für den Kunden ist das ein hoher Mehrwert – und das<br />
zählt am Ende.<br />
Bilder: Voss Fluid<br />
www.Voss-fluid.net<br />
Stehen Sie vor Herausforderungen beim Design Ihrer<br />
Maschine? Die Antworten finden Sie bei HydraForce –<br />
dem führenden Hersteller von hydraulischen Präzisions-<br />
Bewegungssteuerungen für mobile und industrielle<br />
Anwendungen. Durch die Zusammenarbeit mit HydraForce<br />
haben Sie Zugang zu unübertroffenem Engineering-Knowhow,<br />
dem breitesten Portfolio von Einschraubventilen,<br />
kundenspezifischen Multifunktionsventilblöcken<br />
und branchenführenden Fernverwaltungslösungen.<br />
Mit HydraForce haben Sie die Kraft, eine bessere<br />
Maschine zu bauen. Besuchen Sie HydraForce.com.<br />
Lincolnshire, IL, USA +1 847-793-2300<br />
Birmingham, UK +44 121 333 1800<br />
Changzhou, China +86 519 6988 1200<br />
São Paulo, Brasilien +55 11 4786 4555<br />
Eussenheim, DE +49 9353 9855 86<br />
Karlsruhe, DE +49 721 2048 3493<br />
Zweibrücken, DE +49 6332 79 2350<br />
© 2022 HydraForce, Inc.
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
HYDRAULIKAGGREGATE<br />
Dr.-Ing Tobias Pietrzyk, Entwicklungsingenieur<br />
„Innovationen und neue Felder Aggregate“,<br />
Dr. Nora Nägele, Leiterin Produktbereichsmarketing,<br />
beide HYDAC <strong>Fluidtechnik</strong> GmbH, Sulzbach/Saarland<br />
VERSORGUNG HYDROSTATISCHER LENKSYSTEME<br />
DREHZAHLVARIABLE<br />
BEDARFSSTROMREGELUNG<br />
MOBILER AGGREGATE
HYDRAULIKAGGREGATE<br />
Energie und Energieeffizienz gewinnt immer<br />
mehr an Bedeutung, auch und gerade für<br />
hydraulische Systeme. Anbieter von<br />
Hydrauliksystemen arbeiten an intelligenten<br />
Lösungen, um die Effizienz ihrer Systeme zu<br />
steigern. Immer wichtiger wird dabei auch eine<br />
an das Antriebssystem angepasste<br />
Betriebsstrategie. Das Unternehmen Hydac<br />
beschreibt einen solchen Ansatz am Beispiel<br />
eines hydrostatischen Lenksystems.<br />
Mit der zunehmenden Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen<br />
ergeben sich für die hydraulische<br />
Antriebstechnik neue Herausforderungen sowie<br />
der Bedarf nach effizienten, kompakten und zugleich<br />
leisen Antrieben. Im Vergleich zu konventionellen Maschinen<br />
sinkt die zur Verfügung stehende Energie in der Batterie.<br />
Gleichzeitig begrenzen der Bauraum auf der Maschine und die<br />
Anschaffungskosten die Größe der Batterie und damit die verfügbare<br />
Energie. Darüber hinaus ist die Reichweite der Maschine<br />
drostatischen Lenksystems mit Energie zur Lenkunterstützung.<br />
Die Versorgung erfolgt oftmals noch über ein Konstantstromsystem,<br />
das dem Lenksystem, unabhängig vom Bedarf, hydraulische<br />
Energie in Form von Volumenstrom bereitstellt. Wird die Lenkung<br />
vom Fahrer bei einer Geradeausfahrt nicht benötigt oder<br />
nimmt dieser nur eine kleine Lenkkorrektur vor, wird ein Großteil<br />
der bereitgestellten Energie nicht benötigt. Das Potenzial zur<br />
Steigerung der Maschineneffizienz ergibt sich durch die Reduzierung<br />
des überschüssigen Volumenstroms, der von der Versorgung<br />
bereitgestellt wird. Die Herausforderung besteht in der dynamischen<br />
Bereitstellung der Energie, denn für den Fahrer der<br />
Maschine soll durch die bedarfsgerechte Versorgung keinen Unterschied<br />
im Lenkverhalten feststellbar sein. Unabhängig von der<br />
Elektrifizierung stellt auch weiterhin der verfügbare Bauraum für<br />
die Antriebstechnik eine Anforderung dar.<br />
DREHZAHLVARIABLE AGGREGATE FÜR<br />
MOBILE ANWENDUNGEN<br />
Hydac hat speziell für die Anforderungen in mobilen Arbeitsmaschinen<br />
das Hydac EcoPack entwickelt- ein modularer Aggregate-Baukasten.<br />
Dabei floss die langjährige Erfahrung der Ingenieure<br />
im Bereich der Elektrostapler und Hubarbeitsbühnen sowie<br />
der Mobilhydraulik in die Entwicklung ein. Das Hydac EcoPack<br />
ist ein Kunden- und Anwendungsindividueller Baukasten für Aggregate.<br />
Die Versorgungsspannung reicht im Niedervoltbereich<br />
von 24 bis 96 V und im Hochvoltbereich bis aktuell 400 V. In Zukunft<br />
sind auch höhere Spannungen bis 800 V angedacht.<br />
EFFIZIENZSTEIGERUNG DURCH<br />
REDUZIERUNG DES ÜBERFLÜSSIGEN<br />
VOLUMENSTROMS<br />
mit einer Batterieladung ein wichtiges Differenzierungsmerkmal<br />
für die Hersteller elektrifizierter mobiler Maschinen.<br />
Dementsprechend rückt eine energieeffiziente<br />
Auslegung des elektro-hydraulischen Antriebs deutlich<br />
mehr in den Fokus der Entwicklung. Es gibt verschiedene<br />
Möglichkeiten die Effizienz des hydraulischen Antriebs<br />
zu verbessern: Dazu zählen u.a. die Nutzung von Einzelkomponenten<br />
mit einem hohen Wirkungsgrad, die Verschiebung<br />
von Betriebspunkten in einen effizienteren Arbeitspunkt<br />
des Antriebs sowie eine effiziente<br />
Betriebsstrategie des Antriebs.<br />
ANTRIEBSKONZEPT KOMBINIERT MIT<br />
BETRIEBSSTRATEGIE<br />
Insbesondere bei Systemen, die zwar eine hohe Spitzenleistung<br />
bei Bedarf abrufen müssen, jedoch einen hohen Zeitanteil eine<br />
geringe bis moderate Leistung abnehmen, besteht ein hohes Potenzial<br />
zur Effizienzsteigerung durch ein entsprechendes Antriebskonzept<br />
in Kombination mit einer Betriebsstrategie. Ein<br />
Beispiel für solch einen Verbraucher ist die Versorgung eines hy-<br />
01 Hydac EcoPack - Drehzahlvariable Aggregate<br />
für mobile Anwendungen<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 17
HYDRAULIKAGGREGATE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
02<br />
Das EcoPack nutzt permanenterregte Synchronmotoren, die eine<br />
große Leistungsdichte mit einem hohen Wirkungsgrad vereinen.<br />
Abhängig von der Anwendung kann der Kunde einen Motor mit<br />
Luft- oder Wasserkühlung wählen. Der Leistungsbereich reicht<br />
von ca. 3 bis 30 kW. Der Baukasten umfasst verschiedene Pumpenbauarten<br />
- angefangen von Außenzahnradpumpen in Silent<br />
und Super Silent Ausführung mit einem Druckbereich bis 250 bar<br />
bis hin zu Innenzahnradpumpen mit einem Druckbereich von<br />
bis zu 320 bar. Die Pumpen sind als Einzel- bis zu Dreifachpumpe<br />
erhältlich. Durch die Anwendungsindividuelle Auslegung der<br />
Pumpe können z. B. unterschiedliche Verbraucherdruckniveaus<br />
durch Mehrfachpumpen aufgeteilt werden. Damit können Drosselverluste<br />
im System vermieden werden. Um dem steigenden<br />
Geräuschsansprüchen gerecht zu werden, umfasst der EcoPack-<br />
Baukasten geräuschoptimierte Pumpen.<br />
Die Drehzahlvariabilität des Antriebs erlaubt zudem eine bedarfsgerechte<br />
Versorgung der Verbraucher mit Konstantpumpen.<br />
Dabei wird nur so viel hydraulische Energie bereitgestellt, wie der<br />
Verbraucher auch tatsächlich benötigt. Es wird der Zusammenhang<br />
genutzt, dass der Volumenstrom einer Pumpe proportional<br />
zur Antriebsdrehzahl steht. Die bedarfsgerechte Versorgung kann<br />
über eine Drehzahlsteuerung erfolgen, wobei die Drehzahl proportional<br />
zu einem Steuersignal (z. B. von einem Joystick) vom<br />
elektro-hydraulischen Antrieb eingeregelt wird. Steht ein solches<br />
Signal nicht zur Verfügung, kann die bedarfsgerechte Versorgung<br />
in einem geschlossenen Regelkreis erfolgen. Die Bedarfsrückmeldung<br />
an den elektro-hydraulischen Antrieb erfolgt z.B. über<br />
das Load-Sensing Signal der Verbraucher.<br />
BEDARFSGERECHTE ELEKTRO-HYDRAULISCHE<br />
VERSORGUNG<br />
Im Kontext energieeffizienter Antriebslösungen im Bereich mobile<br />
Arbeitsmaschinen untersucht Hydac auf Vorentwicklungsebene<br />
die drehzahlvariable bedarfsgerechte Versorgung am Beispiel<br />
von hydrostatischen Lenksystemen. Hydrostatische Lenksysteme<br />
verbinden eine Vielzahl von Maschinen, angefangen von<br />
der Landmaschine, über den Radlader bis hin zum Teleskoplader.<br />
Dabei stellt die Energieversorgung des Lenksystems zur<br />
BEDARFSGERECHTE STEUERUNG<br />
ERFOLGT IN EINEM GESCHLOSSENEN<br />
REGELKREIS<br />
Lenkunterstützung einen Dauerverbraucher in der Maschine dar,<br />
mit einem hohen Anspruch an das dynamische Ansprechverhalten.<br />
Eine unzureichende Dynamik in der Versorgung bedeutet für<br />
den Fahrer, dass er plötzlich deutlich mehr Kraft beim Lenken<br />
ausüben muss, da die Lenkunterstützung entfällt. Dies ist aus<br />
Komfortgründen zu vermeiden.<br />
Hydac hat speziell für die effiziente Versorgung eines hydrostatischen<br />
Lenksystems, mit seinem spezifischem Lastkollektiv,<br />
ein Antriebskonzept entwickelt. Bei der Analyse dieser Lastkollektive<br />
wurde festgestellt, dass sowohl bei einer Straßenfahrt als<br />
auch beim lenkintensiven Arbeiten ein hoher Zeitanteil mit<br />
niedrigen Volumenstrombedarf vorliegt. Das entwickelte Antriebskonzept<br />
zielt darauf ab, diesen Betriebspunkt der Versorgung<br />
besonders effizient zu versorgen. Dazu wird eine Doppelpumpeneinheit<br />
genutzt bei der, abhängig vom Volumenstrombedarf,<br />
die größere Pumpenstufe elektronisch in den drucklosen<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
HYDRAULIKAGGREGATE<br />
02 Aggregat zur drehzahlvariablen<br />
Bedarfsstromregelung<br />
03 Beispielhaftes Lastkollektiv eines<br />
hydrostatischen Lenksystems<br />
03<br />
Umlauf geschaltet werden kann. Durch das Zu- und Abschalten<br />
der größeren Pumpenstufe wird ähnlich wie bei einer Verstellpumpe<br />
das effektiven Schluckvolumen zwischen minimal und<br />
maximal stufenweise verstellt. Im Fall eines hohen Volumenstrombedarfs<br />
wird die Drehzahlvariabilität des Antriebs genutzt,<br />
um den von der Versorgung bereitgestellten Volumenstrom bedarfsgerecht<br />
an den vom Verbraucher benötigten Volumenstrom<br />
anzupassen. Die Bedarfsrückmeldung erfolgt ausschließlich<br />
über das hydraulische LS-Signal des Verbrauchers – im Fall des<br />
hydrostatischen Lenksystems ist der Verbraucher das Lenkorbitrol.<br />
Die bedarfsgerechte Steuerung und Regelung des Aggregats<br />
erfolgt in einem geschlossenen Regelkreis auf einem Hydac<br />
Steuergerät. Das Spannungsniveau des hier eingesetzten Aggregats<br />
beträgt 48 V, der maximale Volumenstrom liegt bei 30 l/min<br />
und das maximale Druckniveau bei 180 bar. Bei der Entwicklung<br />
wurde auf Komponenten des EcoPack-Baukastens zurückgegriffen,<br />
wodurch eine Skalierbarkeit auf andere Leistungsbereiche<br />
möglich ist.<br />
PRAXISERFAHRUNG DURCH<br />
VERSUCHSMASCHINEN<br />
Die bedarfsgerechte elektro-hydraulische Versorgung des Lenksystems<br />
wurde in einer Versuchsmaschine, einem Traktor mit einer<br />
Leistung von ca. 55 kW und einem Gewicht von ca. 3,75 t, hinsichtlich<br />
Dynamik, Fahrgefühl und Energieeinsparung messtechnisch<br />
erprobt. Die Versuchsmaschine wurde dahingehend modifiziert,<br />
dass zwischen der konventionellen Versorgung<br />
(Konstantpumpe die vom Dieselmotor angetrieben wird) und der<br />
bedarfsgerechten elektro-hydraulischen Versorgung Umgeschaltet<br />
werden kann. Die integrierte Sensorik ermöglicht dabei die<br />
Erfassung der hydraulischen Leistung der beiden Versorgungen.<br />
Bei Messfahrten konnte das Potenzial zur Steigerung der Maschineneffizienz<br />
identifiziert werden.<br />
Bei einer Messfahrt, welche dem Lastkollektiv „Lenkintensives<br />
Arbeiten“ entspricht, konnte gegenüber der konventionellen Versorgung<br />
eine Einsparung der hydraulischen Energie von 65 % erzielt<br />
werden - bei einer Straßenfahrt sogar bis zu 79 %. Weiter<br />
zeichnete sich das Aggregat bei der Erprobung durch sein sehr<br />
geringes Geräuschniveau aus. Besonders hervorzuheben ist darüber<br />
hinaus, dass für den Fahrer kein Unterschied im Lenkverhalten<br />
spürbar ist.<br />
Derzeit wird die Skalierbarkeit auf höhere Leistungsklassen<br />
untersucht, mit denen auch andere Anwendungen und Funktionen<br />
in der Maschine realisierbar werden - wie z. B. die Versorgung<br />
der Arbeitshydraulik.<br />
Für die energieeffiziente elektro-hydraulischer Versorgung bei<br />
der Elektrifizierung von Maschinen hat Hydac viel Erfahrung gesammelt,<br />
die das Unternehmen gern mit seinen Kunden teilt.<br />
Bilder: Hydac<br />
www.Hydac.com<br />
POINTIERT<br />
INTEGRIERTE SENSORIK ERFASST DIE<br />
HYDRAULISCHE LEISTUNG<br />
BEDARFSRÜCKMELDUNG ERFOLGT ÜBER<br />
HYDRAULISCHES LS-SIGNAL<br />
MEHRFACHPUMPEN VERRINGERN<br />
DROSSELVERLUSTE IM SYSTEM<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 19
HANNOVER MESSE<br />
INDUSTRIAL TRANSFORMATION – MAKING THE DIFFERENCE<br />
HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Liste der Herausforderungen für die Industrie<br />
ist lang: Klimawandel, Energieknappheit,<br />
unterbrochene Lieferketten, Fachkräftemangel.<br />
Die Lösung liegt im konsequenten Einsatz von<br />
Technologien. Gleichzeitig müssen die<br />
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen<br />
richtig gesetzt werden. Die Hannover Messe<br />
<strong>2023</strong> bietet beides: Technologien für eine<br />
vernetzte und klimaneutrale Industrie sowie die<br />
Weltbühne für den Diskurs zwischen Industrie,<br />
Politik, Wissenschaft und Gesellschaft.<br />
Die Hannover Messe ist die Weltleitmesse der Industrie.<br />
Ihr Leitthema „Industrial Transformation – Making the<br />
Difference“ verbindet die Ausstellungsbereiche Automation,<br />
Motion & Drives, Digital Ecosystems, Energy<br />
Solutions, Engineered Parts & Solutions sowie Future Hub, Compressed<br />
Air & Vacuum und Global Business & Markets. Zu den<br />
Top-Themen zählen Dekarbonisierung, Industrie 4.0, IT-Sicherheit,<br />
künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, Kreislaufwirtschaft,<br />
Logistik 4.0 sowie Wasserstoff und Brennstoffzellen.<br />
Konferenzen und Foren ergänzen das Programm. Die Hannover<br />
Messe wird vom 17. bis zum 21. April in Hannover ausgerichtet.<br />
Eröffnet wird die Messe von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem<br />
indonesischen Staatspräsidenten Joko Widodo. Indonesien ist in<br />
diesem Jahr Partnerland der Industriemesse.<br />
LÖSUNGEN FÜR EINE VERNETZTE UND<br />
KLIMANEUTRALE INDUSTRIE<br />
„CO 2<br />
-neutrale Produktion, Künstliche Intelligenz, Wasserstofftechnologien,<br />
Energiemanagement und Industrie 4.0 – das sind<br />
die übergreifenden Themen der Hannover Messe <strong>2023</strong>“, sagt Dr.<br />
Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG.<br />
„Nur im Zusammenspiel dieser Technologien wird es gelingen,<br />
unseren Wohlstand nachhaltig zu sichern und gleichzeitig den<br />
Klimaschutz voranzutreiben.“ Auf der Weltleitmesse der Industrie<br />
zeigen rund 4.000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der<br />
Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft Lösungen<br />
für die Produktion und Energieversorgung der Zukunft.<br />
Von der Digitalisierung und Automatisierung komplexer Produktionsprozesse<br />
über den Einsatz von Wasserstoff zur Energieversorgung<br />
von Fabriken bis hin zur Anwendung von Software<br />
zur Erfassung und Reduzierung des CO 2<br />
-Fußabdrucks bietet die<br />
Hannover Messe ein ganzheitliches Bild.<br />
INDUSTRIE 4.0 & MANUFACTURING X<br />
Damit das volle Potenzial von Industrie 4.0 erschlossen werden<br />
kann, braucht es Daten. Viele Daten, auf die alle am Wertschöpfungsprozess<br />
beteiligten Unternehmen zugreifen können. Ein<br />
neues zusammenhängendes Datenökosystem soll Abhilfe schaffen:<br />
Manufacturing X. Vorangetrieben wird diese Vision einer<br />
souveränen und sicheren Datenplattform unter anderem von den<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
HANNOVER MESSE<br />
Wirtschaftsverbänden BDI, VDMA und ZVEI. Im engen Schulterschluss<br />
mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz<br />
werden auf der Hannover Messe die ersten Schritte zur<br />
Umsetzung von Manufacturing X vorgestellt.<br />
CHATGPT AUCH FÜR DIE INDUSTRIE?<br />
Künstliche Intelligenz (KI) spielt in der Industrie eine immer größere<br />
Rolle. Neben der Optimierung von Prozessen setzt die produzierende<br />
Industrie zunehmend auf KI in der Simulation und in<br />
der Produktentwicklung.<br />
Auch die sogenannte generative KI wird den Weg in die Industrie<br />
finden. Systeme wie ChatGPT oder DALL-E können heute<br />
schon beim Texten, Programmieren und Designen unterstützen.<br />
In Zukunft ist durchaus denkbar, dass eine KI eine Maschine entwirft<br />
und der Mensch dann überprüft, welche Anpassungen für<br />
einen Realbetrieb notwendig sind. Das spart Zeit und bietet angesichts<br />
des vorherrschenden Fachkräftemangels erhebliches<br />
Potenzial. Zum Thema KI bietet die Hannover Messe ein umfassendes<br />
Angebot an Besucherführungen, Foren und Präsentationen<br />
von KI-Tools und Use Cases der Aussteller.<br />
ENERGIE- UND HOFFNUNGSTRÄGER<br />
WASSERSTOFF<br />
Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck ist auch in diesem Jahr<br />
ein gern gesehener Gast und wird am zweiten Messetag nach<br />
Hannover kommen<br />
Grüner Wasserstoff ist in aller Munde. Die Industrie will sich damit<br />
aus der Abhängigkeit von fossiler Energie lösen und CO 2<br />
-<br />
Emissionen reduzieren. Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Klimaschutz bezeichnet Wasserstoff derweil als einen<br />
Schlüsselenergieträger, der für den langfristigen Erfolg der Energiewende<br />
und für den Klimaschutz essenziell ist. Dennoch gibt es<br />
Herausforderungen. Das Herstellen von Wasserstoff ist aufwendig<br />
und teuer. Fragen der Verfügbarkeit, des Transports und der<br />
Speicherung im großen Maßstab müssen noch geklärt werden.<br />
Mehr als 500 Unternehmen auf der Hannover Messe zeigen Lösungen<br />
für den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie. Anwender<br />
aus der Industrie und politische Entscheidungsträger können<br />
sich in Hannover ein ganzheitliches Bild über das Potenzial des<br />
Energieträgers machen und erkennen, welche Weichen auf dem<br />
Weg zu einer wasserstoffbasierten Industrie zu stellen sind. Bundeswirtschaftsminister<br />
Dr. Robert Habeck wird am zweiten Messetag<br />
nach Hannover kommen, um mit der Industrie den Weg zur<br />
klimafreundlichen Produktion zu diskutieren.<br />
PARTNERLAND INDONESIEN<br />
Mit Indonesien präsentiert sich die größte Wirtschaftsmacht in<br />
der ASEAN Region als Partnerland der Hannover Messe <strong>2023</strong>.<br />
Das Motto lautet: Making Indonesia 4.0.<br />
Indonesien hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahre 2030 zu den Top-<br />
Ten der Weltwirtschaftsakteure zu gehören mithilfe von sieben<br />
vorrangigen Sektoren, nämlich Lebensmittel und Getränke, Textilien<br />
und Bekleidung, Automobile, Elektronik, Chemikalien sowie<br />
medizinische Geräte und Pharmazeutika. Der Anteil der<br />
Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll bis dahin<br />
51,6 Prozent am Gesamtzubau ausmachen.<br />
17. - 21. April <strong>2023</strong><br />
Halle 6 / Stand C60<br />
kracht.eu
HANNOVER MESSE<br />
Auf der Veranstaltung wird Indonesien die neuesten Investitionsmöglichkeiten<br />
für Industrietechnologie präsentieren und verschiedene<br />
Reihen von Aktivitäten im Zusammenhang mit Industrie<br />
4.0, Business Summits und Konferenzen im indonesischen<br />
Pavillon auf dem Messegelände der Hannover Messe mit einer<br />
geschätzten Fläche von 3.000 m² organisieren. Mehr als 150 Mitaussteller<br />
nehmen hier teil, die verschiedene Unterthemen repräsentieren,<br />
unter anderem: Technische Teile und Lösungen,<br />
Future Hub, Nachhaltigkeit und Energiewende, Globales Geschäft<br />
und Märkte, Druckluft und Vakuum, Digitale Ökosysteme,<br />
Antriebstechnik und Automatisierung sowie Motion and Drives.<br />
INTERNATIONALES CEO-PANEL ZUR<br />
DRUCKLUFT- UND VAKUUMTECHNIK<br />
Die Druckluft- und Vakuumtechnik wird kontinuierlich digitalisiert,<br />
aber ist die Digitalisierung wirklich das Allheilmittel, wenn<br />
es um Nachhaltigkeit und Energieeffizienz geht? Darauf gibt das<br />
internationale CEO-Panel zur Druckluft- und Vakuumtechnik auf<br />
der Hannover Messe Antworten – am 20 April in Halle 3.<br />
Geschäftsführer*innen führender Unternehmen aus der Branche<br />
diskutieren über den Unterschied zwischen Theorie und Praxis.<br />
Zu den Rednern zählen: Thomas Kaeser von Kaeser Kompressoren,<br />
A. Can Dirin von Lupamat Makina, Olaf Hoppe von Boge<br />
Kompressoren, Helen Landhäußer von LOOXR sowie Klaus Peter<br />
Glöckner von Aerzener Maschinenfabrik. Seitens des Mitveranstalters<br />
VDMA Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik,<br />
gibt Christoph Singrün einen Überblick über die hierzu relevanten<br />
Aktivitäten. Die Themen-Palette umfasst unter anderem die<br />
Digitalisierung der Druckluftversorgung, vorausschauende Instandhaltung<br />
sowie die Wasserstoff-Revolution<br />
Bilder: Deutsche Messe AG<br />
www.hannovermesse.de<br />
VDMA AUF DER HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />
Die Unternehmen der VDMA-Fachverbände Antriebstechnik<br />
und <strong>Fluidtechnik</strong> werden auch in diesem Jahr ihre<br />
Komponenten und Systeme präsentieren. In Halle 6/ B57,<br />
befindet sich der Firmengemeinschaftsstand der drei<br />
Fachverbände Antriebstechnik, <strong>Fluidtechnik</strong> und Elektrische<br />
Automation. Der VDMA selbst ist in Halle 6, Stand<br />
A48 und Stand A52 vertreten. Flankiert werden die<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>- und Antriebstechnikaktivitäten durch<br />
VDMA-Initiativen wie der Schnittstellenstandard OPC UA,<br />
die Allianz „Industrial Digital Twin Association e.V.“<br />
(IDTA), die AG „Wireless Communications for Machines“<br />
sowie das Competence Center „Industrial Security“. Mit<br />
Manufacturing-X, dem föderativen Datenraum-Ökosystem<br />
für das produzierende Gewerbe, schließt sich nun<br />
auch die Plattformlücke. So hilft der VDMA, die interoperable<br />
Systemlandschaft einer intelligent vernetzten<br />
Produktion Industrie 4.0 zu realisieren. Bei der Digitalisierung<br />
ist der Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> mit dem in der<br />
Verwaltungsschale erzeugten digitalen Zwilling ein<br />
Vorreiter. Daten über den gesamten Lebenszyklus liegen<br />
herstellerübergreifend standardisiert, strukturiert und<br />
kompatibel mit anderen Formaten vor. Teilmodelle, die<br />
Daten für bestimmte Use Cases beinhalten, ermöglichen<br />
neue Geschäftsmodelle. Die Ergebnisse, veröffentlicht<br />
unter fluidtechnik40.de, sind das Resultat jahrelanger<br />
Standardisierungsaktivitäten, welche unter großem<br />
Einsatz vorangetrieben wurden und werden.<br />
www.vdma.org<br />
IMPRESSUM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2023</strong> im 67. Jahrgang<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />
Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteur:<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />
E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />
ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />
52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
ISSN 0341-2660<br />
ISSN E-Paper: 2747-8009<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />
Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.10.2022<br />
LESERSERVICE<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
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(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />
DRUCK UND VERARBEITUNG<br />
Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />
Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
DATENSPEICHERUNG<br />
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zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />
ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />
Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />
Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />
beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
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22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
FOKUS AUF DIE MASCHINENSICHERHEIT<br />
Pilz veranschaulicht auf der<br />
Hannover Messe in Halle 9,<br />
Stand D17 wie die Industrie<br />
durch eine zuverlässige Safety<br />
und Security unterstützt<br />
werden kann. Als Schlüssel für<br />
individuell anpassbare<br />
Prozesse und Lösungen<br />
präsentiert das Automatisierungsunternehmen<br />
seine<br />
Steuerungssysteme. Daneben stehen das sichere Zugangsmanagement<br />
I.A.M. (Identification and Access Management) sowie<br />
die sichere Automatisierung Fahrerloser Transportsysteme (FTS)<br />
im Lösungsfokus. Highlight <strong>2023</strong>: Das Experten-Panel rund um<br />
„Safety und Security“ als Plattform für Wissen und gemeinsamen<br />
Austausch auf dem Pilz-Messestand. Im Mittelpunkt<br />
stehen Themen rund um die Maschinensicherheit entlang des<br />
Maschinen- und Anlagenlebenszyklus. Vor dem Hintergrund<br />
des Experten-Panels stellt Pilz in Hannover seine neue Schulung<br />
zum „CESA – Certified Expert for Security in Automation“ – eine<br />
Qualifizierung zum Security-Experten – sowie nun neu seine<br />
passgenaue Dienstleistung für die Validierung vor.<br />
www.pilz.com<br />
EFFIZIENZ UND SICHERHEIT<br />
Auf der Hannover Messe zeigen<br />
Unternehmen unter anderem<br />
Technologien und Lösungen für<br />
eine vernetzte und klimaneutrale<br />
Industrie. Nachhaltigkeit ist auch<br />
bei Roth Hydraulics das zentrale<br />
Thema. Das Unternehmen zeigt<br />
sein Sortiment an Kolben-,<br />
Blasen- und Membranspeichern:<br />
Vom Standard-Membranspeicher bis zu kundenspezifischen<br />
Speicheranlagen mit mehr als 100.000 Liter Gasvolumen<br />
erfüllen die Druckspeicher vielfältige Aufgaben in allen<br />
Anwendungen der Hydraulik. Erstmals präsentiert Roth<br />
Hydraulics das in Sicherheit und Effizienz optimierte Duralock-<br />
Gewinde: Die Innovation zeigt bei Berstversuchen eine gegenüber<br />
Standard-Gewinden signifikant verbesserte Belastbarkeit<br />
und bietet somit ein hohes Maß an Sicherheit. Zudem ermöglicht<br />
das Duralock-Gewinde schlankere Rohre und reduziert den<br />
Materialeinsatz je nach Baureihe um bis zu 25 Prozent.<br />
www.roth-hydraulics.de<br />
AZ_210 x 75 Schalter.qxp_Layout 1 28.02.23 09:08 Seite 1<br />
WASSERSTOFF-REZIRKULATIONSGEBLÄSE<br />
Als Teil der Hannover Messe<br />
öffnet parallel die Hydrogen +<br />
Fuel Cells Europe für interessierte<br />
Besucher der Wasserstoff- und<br />
Brennstoffzellen-Industrie ihre<br />
Türen. Die Vakuumexperten von<br />
Busch präsentieren auf der<br />
Hydrogen + Fuel Cells Europe in<br />
Halle 13 an Stand B16 mit dem<br />
TÜV-zertifizierten Wasserstoff-<br />
Rezirkulationsgebläse MINK MH die optimale Lösung für den<br />
Einsatz in Brennstoffzellen. Das Rezirkulationsgebläse MINK<br />
MH 0018 A garantiert die optimale Rezirkulation des Wasserstoffs<br />
innerhalb von Brennstoffzellen von bis zu 45 Kilowatt<br />
Leistung. Bei einer geringeren Rezirkulationsrate kann dieses<br />
Gebläse auch bei Brennstoffzellen bis 60 Kilowatt eingesetzt<br />
werden. Bei größeren Brennstoffzellen besteht die Möglichkeit,<br />
mehrere Gebläse parallel zu betreiben. Das neue Gebläse ist<br />
mit einem intelligenten, variablen Drehzahlantrieb ausgestattet.<br />
Dadurch lässt sich der Volumenstrom dem tatsächlichen<br />
Bedarf der Brennstoffzelle automatisch anpassen. Das Rezirkulationsgebläse<br />
kann bei Wasserstofftemperaturen von -30 bis<br />
+85 Grad Celsius und Umgebungstemperaturen von -30 bis +95<br />
Grad Celsius problemlos betrieben werden. Es eignet sich somit<br />
für den mobilen Einsatz in Fahrzeugen, wie auch für stationäre<br />
Brennstoffmodule.<br />
www.buschvacuum.com<br />
VIELFALT DER PI-TECHNOLOGIEN<br />
PI (PROFIBUS & PROFINET<br />
International) zeigt auf der<br />
Hannover Messe auf einem<br />
Gemeinschaftsstand in<br />
Halle 9 Stand D68 ihre<br />
Innovationen. Vorgestellt<br />
werden zahlreiche Technologie-Demos<br />
zu den<br />
aktuellen Themen PROFINET over TSN, PROFIsafe, OPC UA<br />
Safety, IO-Link Safety und omlox. Darüber hinaus werden die<br />
für die Anwendungen in der Prozessautomatisierung interessanten<br />
neuen Themen PROFINET over APL und PROFIsafe goes<br />
APL im Rahmen der Live-Demo für PROFINET PA gezeigt. Neu ist<br />
die Demo eines digitalen Zwillings von Antrieben und einer<br />
Maschine, die entsprechend auch real zu sehen ist.<br />
www.profibus.com<br />
DRUCKSCHALTER VAKUUMSCHALTER<br />
DIFFERENZ-DRUCKSCHALTER DRUCKSENSOREN<br />
ELEKTRONISCHE DRUCKSCHALTER<br />
Flexible Technologie<br />
www.layher-ag.de
MARKTPLATZ<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
MASSGESCHEIDERTE LÖSUNGEN FÜR<br />
DIE PROZESSLUFT<br />
So wie der Mensch<br />
die Luft zum Atmen<br />
braucht, so sind<br />
auch viele Industrieprozesse<br />
auf eine<br />
zuverlässige<br />
Versorgung mit<br />
Prozessluft angewiesen.<br />
Unter dem<br />
Motto „maßgeschneiderte,<br />
effiziente und<br />
smarte Lösungen für die Druckluft-, Prozessgas- und Vakuumtechnik“<br />
präsentiert der Kompressorspezialist Aerzen auf der<br />
Hannover Messe seine Lösungen (Portfolio) für die Verfahrensund<br />
Prozesstechnik. Zu den Exponaten gehören unter anderem<br />
die hocheffizienten Baureihen Delta Screw (Schraubenverdichter)<br />
und Delta Hybrid (Schraubengebläse), öleingespritzte<br />
Schraubenverdichterstufen für stationäre oder fahrbare<br />
Druckluftkompressoren, Vakuumgebläse sowie wassereingespritzte<br />
Schraubenverdichterstufen zur effizienten und<br />
sicheren Verdichtung von Wasserstoff.<br />
Ein Beispiel für kundenindividuelles Engineering sind die<br />
zweistufigen Schraubenverdichter der Baureihe 2C. Durch die<br />
nahtlose Überschneidung der Leistungsbereiche innerhalb der<br />
Baureihe 2C können diese Druckluftaggregate höchst flexibel<br />
an applikationsspezifische Anforderungen wie Volumenströme<br />
und Druckbereiche angepasst werden, um eine bestmögliche<br />
Maschinenauslastung für einen maximal wirtschaftlichen<br />
Betrieb zu erreichen. Für die wassergekühlte Ausführung ist<br />
optional eine Wärmerückgewinnung über Wärmetauscher<br />
realisierbar. Das eröffnet weitere Energieeffizienzpotenziale.<br />
Sie finden Aerzen auf der Hannover Messe <strong>2023</strong> in Halle 4 an<br />
Stand D41 (Hauptstand) sowie in Halle 013 an Stand D51/1<br />
(Schwerpunkt Wasserstoffverdichtung).<br />
www.aerzen.com<br />
NACHHALTIGE SCHUTZARTIKEL IN SERIE<br />
Das Thema Nachhaltigkeit kennzeichnet<br />
den Messeauftritt von<br />
Pöppelmann KAPSTO® in Halle 6,<br />
Stand G22: Wie Elemente aus<br />
Kunststoff für die Industrie hierzu<br />
beitragen können, zeigt der<br />
Entwickler und Produzent von<br />
Schutzkappen und Schutzstopfen<br />
mit seinem enorm erweiterten<br />
Sortiment an ressourcenschonenden Produkten, das soeben um<br />
mehr als 1.900 Serienartikel ergänzt wurde. Darunter sind<br />
Schutzelemente aus 100 Prozent Post-Consumer-Rezyklat<br />
(PCR), bei deren Herstellung bis zu 60 Prozent weniger CO2eq-<br />
Emissionen anfallen. Dazu zählen beispielsweise der neue<br />
VDA-Dichtstopfen GPN 247 sowie der VDA-Dichtstopfen GPN<br />
248 mit Lasche, beide entwickelt zum Schutz des Anschlussbereiches<br />
von VDA-Schnellverschlusskupplungen, und die<br />
VDA-Dichtkappe GPN 242 (Bild), die VDA-Schnellverschlussstutzen<br />
schützt. Diese drei Produkte, die das Umweltzeichen Blauer<br />
Engel tragen, sowie zahlreiche weitere neue Artikel aus 100<br />
Prozent PCR schonen natürliche Ressourcen, sind nach Gebrauch<br />
wieder komplett recycelbar und schließen damit den<br />
Kreislauf.<br />
www.poeppelmann.com<br />
MIT INVEOR FREQUENZUMRICHTER<br />
ENERGIE SPAREN<br />
LUDV VENTILPLATTFORM RS LARGE<br />
BREITER EINSETZBAR<br />
ENERGIEEFFIZIENTE<br />
FREQUENZUMRICHTER<br />
CO2<br />
FOOTPRINT<br />
REDUZIEREN<br />
Kostal Industrie Elektrik zeigt<br />
auf der Hannover Messe in<br />
Halle 5, Stand D04/6, wie<br />
einfach sich Bestandsanlagen<br />
mit einem motormontierten<br />
Inveor Frequenzumrichter<br />
nachrüsten und sich so bis zu<br />
50 % der Energie und Kosten<br />
einsparen lassen. Der motormontierte<br />
Ansatz von Kostal<br />
basiert auf einem durchdachten<br />
Adaptionskonzept: Der wird direkt über eine passende<br />
Adapterplatte auf den Motoren montiert, ohne Leitungen<br />
verlegen zu müssen. Die Kostal Frequenzumrichter regeln alle<br />
Motoraten, unabhängig von Hersteller, Effizienzklasse oder<br />
Motortechnologie. Das bedeutet, auch bei einer zukünftigen<br />
Modernisierung der Anlage kann der Inveor Frequenzumrichter<br />
weiterverwendet werden.<br />
Mittels der Funktion „Selfcom“ von Kostal erkennt der Umrichter<br />
den Motor automatisch, ohne eine aufwändige Parametrierung<br />
durchführen zu müssen. Außerdem unterstützt Kostal mit<br />
umfassender Fachberatung bei Geräteauswahl, Applikation und<br />
Inbetriebnahme. Der Energieaufwand lässt sich mit den<br />
motormontierten Frequenzumrichtern an den tatsächlichen<br />
Bedarf anpassen. Es wird keine Energie unnötig vergeudet, und<br />
auch die CO2-Emission in der Produktion verringert sich.<br />
www.kostal-drives-technology.com<br />
Bosch Rexroth erweitert<br />
die anpassungsfähige und<br />
skalierbare Ventilplattform<br />
RS LARGE um neue<br />
Bausteine für größere<br />
Maschinenklassen. Die<br />
neuen Flow-Sharing-Module<br />
ab Baugröße 22 sind<br />
für die elektrohydraulische<br />
Ansteuerung<br />
optimiert und bereits für Fahrerassistenzfunktionen vorbereitet.<br />
Mit den RS LARGE Ventilsektionen der Nenngrößen 15, 20<br />
und 22 lassen sich hydraulische Steuerblöcke für Off-Highway-<br />
Fahrzeuge sehr flexibel aus individuellen Bausteinen zusammenstellen.<br />
Bei Verbrauchervolumenströmen von bis zu 400 l/<br />
min sind die modular zusammengesetzten Steuerblöcke zudem<br />
hinsichtlich Platzbedarf, Gewicht, Leistung und Energieeffizienz<br />
optimiert. Neu im RS-Portfolio sind die Scheibenmodule in<br />
Nenngröße 22. Weitere Bausteine in Größe 25 und höher sind<br />
in Vorbereitung. Mithilfe des RS LARGE Online-Konfigurators<br />
können Maschinenhersteller in kurzer Zeit eigene Ventilkonfigurationen<br />
erstellen. Die entsprechenden Fluidpläne sowie die<br />
2D- und 3D-Installationsmodelle werden automatisch generiert<br />
und zum Download bereitgestellt. Dies bedeutet eine<br />
große Zeitersparnis im Engineering, zumal die Anwendenden<br />
die Platzierung des Steuerblocks in der Maschine frühzeitig<br />
überprüfen und bei Bedarf anpassen können. Nach der Bestellung<br />
werden alle technischen Dokumente direkt in die Fertigungsplanung<br />
von Bosch Rexroth übertragen. Bosch Rexroth<br />
stellt auf der Hannovermesse aus in Halle 6, Stand D26.<br />
www.boschrexroth.com<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
Für alle Fälle gerüstet:<br />
Von individueller Kleinstückzahl bis<br />
zur millionenfachen Großserie –<br />
unsere flexible Infrastruktur qualifiziert<br />
uns für alle Anwendungen in der<br />
Mini- und Mikrofluidik.<br />
Industrie- und<br />
Fahrzeughydraulik<br />
(IMH)<br />
LEE Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH<br />
Am Limespark 2•D-65843 Sulzbach<br />
✆ +49(0)6196 / 773 69 - 0<br />
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Luft- und Raumfahrt,<br />
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Motorsport (AMH)<br />
Analyse- und<br />
Medizintechnik (EFS)<br />
THE LEE COMPANY
ZYLINDER<br />
HYDRAULISCHE BREMSZYLINDER<br />
PROBLEMLOSE HANDHABUNG AUCH<br />
IN KRITISCHEN UMGEBUNGEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Bei der aktiven Luftkeimsammlung in<br />
hochsensiblen Reinraumbereichen kommen<br />
spezielle Probenehmer für höchsten Schutz von<br />
Menschen und Material zum Einsatz. Für eine<br />
einfache und weitestgehend kontaktfreie<br />
Handhabung der Konstruktion setzt ein auf<br />
Laborausrüstung spezialisiertes britisches<br />
Unternehmen hydraulische Bremszylinder ein.<br />
Die mikrobiologische Umweltüberwachung ist über die<br />
ISO-Richtlinie 18593 geregelt. Ein führendes Unternehmen<br />
für eine Reihe von Spezialprodukten im Bereich der<br />
Labortechnik ist Pinpoint Scientific aus Bridgend in<br />
Wales, Großbritannien. Die Produktpalette umfasst unter anderem<br />
Lösungen zur Luftüberwachung, zur kontinuierlichen Überwachung<br />
lebensfähiger Partikel und Überwachungslösungen für<br />
Isolatoren. Die mikrobiellen Luftprobenehmer der ImpactAir-<br />
Reihe von Pinpoint Scientific wurden für die kontinuierliche<br />
Überwachung in forschungstechnischen und industriellen Laborbereichen<br />
entwickelt, in denen prozessbegleitende Probenahme<br />
lebensfähiger Partikel von entscheidender Bedeutung ist.<br />
Die Arbeit vollzieht sich dabei, indem Luft mit hoher Geschwindigkeit<br />
durch einen sehr schmalen Einlassschlitz angesaugt<br />
wird, woraufhin Partikel, einschließlich Mikroben in der<br />
Luft, auf eine angelegte Kulturoberfläche in einer Petrischale auftreffen<br />
und daran haften. Die Petrischale wird langsam unter<br />
dem Einlass gedreht, um sicherzustellen, dass die Luft immer auf<br />
Robert Timmerberg M. A., Fachjournalist (DFJV), plus2 GmbH, Düsseldorf<br />
einen frischen Bereich der Kultur aufprallt. Dies verringert die<br />
Wahrscheinlichkeit eines Doppelaufpralls drastisch. Hierbei<br />
handelt es sich um ein mikrobiologisches und physikalisches<br />
Phänomen, bei dem zwei Mikroben am selben Punkt landen und<br />
bei der Inkubation als eine einzige Kolonie auftreten.<br />
Um die Arbeit der Anwenderinnen und Anwender vor allem in<br />
Reinraumumgebungen von Laboren der Lebensmittel- oder Medizintechnik<br />
sowie in der pharmazeutischen Industrie bei der<br />
Beprobung so einfach wie möglich zu gestalten, wandten sich die<br />
Konstrukteure von Pinpoint Scientific während ihrer Suche nach<br />
hochwertigen Komponenten zur Geschwindigkeitsregulierung<br />
an einen britischen Distributor der ACE Stoßdämpfer GmbH.<br />
Nach Beachtung aller Anforderungen und Wünsche empfahl dieser<br />
zur Bedienung der Haube hydraulische Bremszylinder Made<br />
in Germany.<br />
HYDRAULISCHE BREMSZYLINDER FÜR<br />
BESONDERE LÖSUNG<br />
Wyn Gordge, einer der Vertriebsingenieure von ACE in Großbritannien,<br />
schildert die Ausgangslage: „Mit unserem Distributor,<br />
dem Unternehmen Applied Automation, haben wir schon oft erfolgreich<br />
zusammengearbeitet, sodass eine Belieferung auch in<br />
diesem Fall auf Kundenseite schnell zum gewünschten Ergebnis<br />
führte.“ Als ausschlaggebenden Punkt zur Verwendung hydraulischer<br />
Bremszylinder beschreibt er den Kundenwunsch nach<br />
einem Öffnungsvorgang der Probenehmerhaube ohne nennenswerten<br />
Kraftaufwand. Ohne diese Anforderung hätten sich prinzipiell<br />
auch die per Ventil exakt der gewünschten Öffnungs- und<br />
Schließgeschwindigkeit anpassbaren Industriegasfedern aus<br />
Edelstahl von ACE angeboten. Weil aber im Gegensatz zu den Industriegasfedern<br />
die hydraulischen Bremszylinder des Typs<br />
HB15-50 lediglich angetippt werden müssen, um den Öffnungsvorgang<br />
der Haube auszulösen, fiel die Wahl auf diese<br />
Komponenten, die ACE im Bereich der Geschwindigkeitsregulierung<br />
bereithält. Darüber hinaus ermöglichen diese Bremszylinder<br />
einen sanften Schließvorgang mit zusätzlicher Dämpfung.<br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
ZYLINDER<br />
01 Der Mikrobielle<br />
Luftprobenehmer ImpactAir-<br />
140 wurde für die kontinuierliche<br />
Überwachung in<br />
hochwertigen Bereichen<br />
entwickelt<br />
02 Die aus beschichtetem<br />
Stahl gefertigten hydraulischen<br />
Bremszylinder sind in<br />
passende Edelstahlhülsen<br />
integriert und dienen dem<br />
einfachen Öffnen und<br />
Schließen des<br />
Probenehmerdeckels<br />
01<br />
02<br />
PFLANZENÖL ALS DÄMPFUNGSMEDIUM<br />
Da die ImpactAir-Sampler meist in kritischen Laborumgebungen<br />
und Reinräumen eingesetzt werden, kam laut Pflichtenheft die<br />
Verwendung von Maschinenöl als Dämpfungsmedium im Korpus<br />
des Bremszylinders nicht in Frage. Aufgrund dieser Anforderung<br />
und wegen der empfindlichen Einsatzgebiete wählte ACE<br />
ein spezielles Pflanzenöl mit ähnlicher Viskosität und Lebensdauer.<br />
Die Konstrukteure von Pinpoint Scientific steuerten dann<br />
im Zuge des Produktdesigns noch Edelstahlhülsen zur Ummantelung<br />
der hydraulischen Bremszylinder bei, deren Außenkörper<br />
serienmäßig aus beschichtetem Stahl gefertigt sind. Diese Maßnahme<br />
dient einerseits der Erfüllung der hohen Hygieneanforderungen<br />
an den Betrieb in Reinräumen, andererseits passt das<br />
Edelstahlmaterial der Hülsen perfekt zum Gesamtdesign der ImpactAir-140.<br />
Die verwendeten Maschinenelemente von ACE sind durch ihre<br />
stufenlose Einstellbarkeit der Druck- bzw. Zugkraft zwischen<br />
20 N und 800 N ideal geeignet, um die Haube zu öffnen und in einem<br />
Öffnungswinkel von 60 Grad zu halten. Das Verstellen der<br />
beidseitig oder einseitig wirkenden hydraulischen Bremszylinder<br />
erfolgt über das Einstellsegment am Kolben. Aufgrund ihrer hohen<br />
Qualität und langen Standzeiten ist hinsichtlich der Häufigkeit<br />
der Öffnungs- und Schließvorgänge kaum ein Limit gesetzt.<br />
Bilder: ACE<br />
www.ace-ace.de<br />
OUP_InLine_185_130mm_<strong>2023</strong>_03.indd 1 15.03.<strong>2023</strong> 14:41:29<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 27
DURCHFLUSSMESSER<br />
BEST OF INDUSTRY AWARD 2022<br />
KLEINSTER ZAHNRAD-DURCHFLUSSMESSER PRÄMIERT<br />
Den Gewinnern wurde die Trophäe am 10. Januar <strong>2023</strong> übergeben. (v.l.) Heiko Zahn (Geschäftsführender Gesellschafter),<br />
Bernd Neidhardt (Leiter Strategische Unternehmensentwicklung), Franziska Erwentraut (Marketing), Johannes König (Teamleiter Marketing)<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Im Rahmen des Best of Industry Award 2022<br />
wurden Innovationen in 24 verschiedenen<br />
Kategorien ausgezeichnet, die als wegweisend<br />
für die Industrie gelten. Im Bereich Mess- und<br />
Prüftechnik konnte sich ein optisch kleiner<br />
Teilnehmer gegen seine „große“ Konkurrenz<br />
durchsetzen: Der kleinste Zahnrad-<br />
Durchflussmesser der Welt, der Volumenströme<br />
ab 0,3 ml/min zuverlässig erfasst.<br />
Vergleichbares Messequipment, wie es zum Testen von<br />
Kraftstoffinjektoren eingesetzt wird, konnte bis dato diese<br />
geringen Volumenströme nicht zuverlässig und reproduzierbar<br />
messen. Besonders problematisch waren<br />
dabei dünnflüssige Medien. Der mittelständische Experte für<br />
Fluidmesstechnologie und Durchflussmesstechnik Kracht wurde<br />
nun für seinen besonderen Kleinstmengenzähler ausgezeichnet,<br />
der eine hochpräzise Bestimmung von Volumenströmen ermöglicht<br />
(kleiner 0,5 ml – das sind lediglich drei Tropfen pro Minute.)<br />
Mit diesem Kleinstmengenzähler können beispielsweise Kraftstoffinjektoren<br />
nun 4-mal so schnell getestet werden.<br />
Das ursprüngliche Entwicklungsziel war es, einen Zahnrad-<br />
Durchflussmesser zu entwerfen, der Volumenströme von mindestens<br />
0,5 ml/min selbst bei Medien mit Viskositäten von<br />
1 mm2/s zuverlässig messen kann. Um dieses Ziel zu realisieren,<br />
wählten die Experten von Kracht korrosionsbeständigen Edelstahl<br />
als Material und überarbeiteten alle funktionsrelevanten<br />
Bauteile: Zahnradgeometrie sowie Verzahnungsgestaltung wurden<br />
optimiert und Kugellager mit höchster Genauigkeitsklasse<br />
verwendet, sodass die strengen Anforderungen an die Dichtigkeit<br />
sowie Leichtgängigkeit des Messwerks erfüllt werden konnten.<br />
Um die Messwerte bei den avisierten minimalen Durchflussraten<br />
mit einer ausreichend hohen Frequenz ausgeben zu können,<br />
wurde eine hochauflösende Sensorik benötigt. Zusammen mit<br />
einem Partner aus dem Bereich der Parameterüberwachung entwickelte<br />
Kracht ein Sensorelement, das auf die Bedürfnisse des<br />
Zahnrad-Durchflussmessers zugeschnitten wurde. Es ermöglicht<br />
die Detektion der geforderten Frequenzen bei gleichzeitig kompaktem<br />
Bauraum und unter reibungsloser Abtastung. Das Ergebnis<br />
der Neugestaltung ist ein Zahnrad-Durchflussmesser, der<br />
Volumenströme von 0,3 ml/min bei Viskositäten ab 0,8 mm2/s<br />
hochpräzise, zuverlässig und reproduzierbar bestimmen kann.<br />
AN DER GRENZE DES MACHBAREN<br />
Bei der Fertigung und Montage des Durchflussmessers ging<br />
Kracht an die Grenzen des technisch Möglichen. So werden in<br />
der Herstellung Fertigungsmaschinen verwendet, die ausschließlich<br />
für dieses Produkt im Einsatz sind. Da schon kleinste Partikel<br />
die Montage der hochpräzisen Messgeräte negativ beeinflussen<br />
können, wurde ein ausgefeiltes Konzept für die Bauteilsauberkeit<br />
und insbesondere die Montagearbeitsplätze ausgearbeitet. Das<br />
Konzept umfasst eine spezielle Ultraschall-Reinigungsanlage, die<br />
für das neue Messinstrument weiterentwickelt wurde.<br />
Die Montage des Zahnrad-Durchflussmessers erfolgt in einer<br />
Reinluftumgebung unter Verwendung von hochfeinen Luftfiltern.<br />
Dabei werden minimale Toleranzschwankungen durch spezielle<br />
Einmessvorgänge unter stabilen klimatischen Bedingungen kompensiert.<br />
Auf einem Kalibrierprüfstand für kleine Durchflussraten<br />
und niedrige Viskositäten findet anschließend eine finale Überprüfung<br />
und Kalibrierung – inklusive der Erstellung eines digitalen<br />
Protokolls – jedes einzelnen Gerätes statt. So wird sichergestellt,<br />
dass jedes Modell, welches das Werk verlässt, den hohen Anwendungsanforderungen<br />
entspricht. Mit dem Kleinstmengenzähler<br />
von Kracht konnte das untere Limit für die Messung von Fluiden<br />
mittels Zahnrad-Durchflussmessern drastisch gesenkt werden.<br />
Das Gerät macht Prüfstände zukunftsfähig, indem es den Test von<br />
Injektoren mit modernsten Einspritztechnologien erlaubt.<br />
Bilder: Kracht GmbH<br />
www.kracht.eu<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
ÜBERDRUCKVENTIL MIT DOPPELKLEMMRING-ANSCHLÜSSEN<br />
Parker Hannifin hat eine erweiterte Produktreihe von Tieftemperatur-Thermo-<br />
Überdruckventilen aus Edelstahl mit der Option für integrierte A-LOK®-Anschlüsse<br />
mit zwei Klemmringen auf den Markt gebracht. A-LOK-Verschraubungen verwenden<br />
ein System mit zwei Klemmen für einfache Montage und Demontage ohne<br />
Spezialwerkzeug. Die Bauform gewährleistet, dass alle Bewegungen der Neu- und<br />
Wiederherstellungsbewegung axial auf die Rohrleitung übertragen werden, ohne<br />
dass die Rohrleitung radial belastet wird.<br />
A-LOK-Verschraubungen mit zwei Klemmringen profitieren auch von der Suparcase®<br />
-Technologie von Parker, einem proprietären chemischen Härtungsprozess<br />
für die Behandlung von Klemmringen aus Edelstahl ASTM 316, der eine Reihe von<br />
physikalischen Eigenschaften verleiht, die die Korrosionsbeständigkeit der Verschraubung<br />
verbessern.<br />
www.parker.com<br />
Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />
MASSEDRUCKMESSUMFORMER FÜR<br />
SOLARTHERMISCHE KRAFTWERKE<br />
Bei solarthermischen Kraftwerken speichert eine Salzschmelze<br />
die solar erzeugte Wärme. Der effiziente Betrieb einer solchen<br />
Anlage ist allerdings nur möglich, wenn die Salzschmelze die<br />
optimale Konsistenz hat. Sinkt ihre Temperatur unter 270 °C,<br />
beginnt die Flüssigkeit zu erstarren, unter 250 °C verwandelt sie<br />
sich in einen Keramikblock. Mit Gefran-Druckmessumformern<br />
lässt sich dies verhindern: Der Hochtemperatur-Drucksensor KE<br />
SIL2 misst Mediendrücke in Umgebungen mit Temperaturen<br />
von bis zu 538 °C (1000 °F) an der Membran und kann selbst<br />
kleinste Veränderungen in dem flüssigen Wärmespeicher<br />
aufspüren. Der Sensor erfasst den Druck über ein hydraulisches<br />
System, das aus einer Kapillare mit einem Innendurchmesser<br />
von 0,1 mm besteht. Darin befindet sich eine nicht-komprimierbare<br />
Übertragungsflüssigkeit, die den Druck der heißen<br />
Salzschmelze auf eine<br />
Messmembran überträgt,<br />
wo dieser in ein elektrisches<br />
Signal umgewandelt<br />
und an die Steuerung<br />
gesendet wird.<br />
www.gefran.com<br />
INDIVIDUALITÄT IM STANDARDMODUL<br />
Fleximod bietet ein Konzept zur<br />
Integration anwendungsorientierter<br />
Lösungen für die Elektrohydraulik,<br />
wobei die Vorteile der Verfügbarkeit<br />
von Standardlösungen und die<br />
Individualität von kundenspezifischen<br />
Lösungen gewahrt bleiben. Unter dem<br />
Leitgedanken Parametrieren statt<br />
Programmieren vereinfacht West<br />
Elektronik damit den Einstieg in die<br />
Umsetzung kundenspezifischer<br />
Funktionen auf Basis einer Standard-Geräteserie, für die das<br />
skriptbasierte Konzept Fleximod entwickelt wurde. Hiermit<br />
wird ein fester Kern der Regelungsanwendung und der hardwarenahen<br />
Funktionen mit einer flexiblen Hülle ergänzt, die<br />
einfach in der Handhabung ist und kaum Programmierkenntnisse<br />
erfordert. Die ersten Geräte mit dem Fleximod Engine<br />
sind die beiden vollständig frei konfigurierbaren Module<br />
DSG-112-U mit Analogausgängen und DSG-112-P mit Leistungsendstufe<br />
zur direkten Ansteuerung von Ventilmagneten.<br />
Die skriptbasierte Programmierung ist laut Hersteller einfacher<br />
in der Handhabung als eine SPS-Programmiersprache.<br />
www.w-e-st.de<br />
IHR<br />
PROBLEM<br />
EISKALT<br />
GELÖST<br />
TRIES HYDRAULIKVENTIL BAUREIHE<br />
KÄLTEUNEMPFINDLICH BIS -40° C
INDUSTRIEHYDRAULIK<br />
SERVOCARTRIDGES<br />
WENIGER IST MEHR – SERVOCARTRIDGES<br />
AUF EINEM NEUEN LEISTUNGSNIVEAU<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
2-Wege-Einbau-Stetigventile, auch<br />
Servocartridges genannt, kommen dort zum<br />
Einsatz, wo große Volumenströme exakt und mit<br />
hoher Dynamik geregelt werden müssen.<br />
Verbreitete Anwendungsgebiete sind zum<br />
Beispiel die Regelung des Gießprozesses in<br />
Druckgießmaschinen oder die Steuerung von<br />
Kraftaufbau und Dekompression in<br />
Schmiedepressen. Moog hat eine komplette<br />
neue Baureihe konstruiert.<br />
Joerg Wagner, Team Leader Valve Development,<br />
Dr.-Ing. Marco Wiegandt, Engineering Manager Valve Development und<br />
Frank Jost, Senior Engineer Valve Development, alle Moog Industrial Group<br />
Die Marktanforderungen für 2-Wege-Einbau-Stetigventile<br />
gehen neben hoher Dynamik und steigenden Betriebsdrücken<br />
(420 bar) auch in Richtung höherer Nennvolumenströme,<br />
um durch die Verwendung kleinerer Nenngrößen<br />
Bauraum und damit auch Kosten einsparen zu können.<br />
Weiterhin gewinnt die Energieeffizienz eine immer höhere Bedeutung,<br />
speziell im Hinblick auf den Steuerölverbrauch.<br />
Bei der Entwicklung einer neuen Servocartridge-Baureihe<br />
X700 wurde daher der Fokus darauf gelegt, die oben genannten<br />
Anforderungen hinsichtlich Nenndurchfluss, Dynamik und Energieeffizienz<br />
mit innovativen Design-Ansätzen und unter Verwendung<br />
moderner Entwicklungstools bestmöglich zu erfüllen.<br />
WENIGER STEUERÖLVERLUSTE – MEHR<br />
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Die bisher verwendeten zweistufigen Vorsteuerventile der Moog<br />
D661-Baureihe mit ServoJet®-Strahlrohrverstärker als Vorsteuereinheit<br />
zeichnen sich durch hohe Dynamik der Servocartridges<br />
aus. Allerdings arbeitet ein Strahlrohrverstärker mit einem konstanten<br />
Vorsteuerölvolumenstrom, der auch im Ruhezustand des<br />
Ventils abfließt. Gerade in Anwendungen, in denen die Ventile<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
INDUSTRIEHYDRAULIK<br />
aufgrund langer Nebenzeiten nur für einen kurzen Teil des Gesamtprozesses<br />
aktiv sind, macht sich dieser konstante Steuerölverbrauch<br />
negativ bemerkbar.<br />
Aus diesem Grund wurden für die neue Baureihe direkt betätigte<br />
Vorsteuerventile verwendet, um den Steuerölverbrauch zu<br />
minimieren. Die Wahl fiel auf die Moog-Baureihe D636 mit digitaler<br />
Leistungselektronik und Linearmotorantrieb. Die Ventile<br />
gehören zur Familie der Moog Direct Drive Valves (DDV) und<br />
werden seit Jahren erfolgreich in vielen Anwendungen eingesetzt.<br />
Der doppeltwirkende Linearmotor wurde speziell für diese<br />
Anwendung nochmals weiterentwickelt, um eine noch höhere<br />
Dynamik zu erreichen.<br />
Durch die Verwendung einer digitalen Onboard-Elektronik<br />
können die Ventile mit einer Feldbusschnittstelle ausgestattet<br />
werden und dank der integrierten Diagnose- und Überwachungsfunktionen<br />
auch in anspruchsvollen Industrie-4.0-Szenarien<br />
eingesetzt werden.<br />
WENIGER VORSTEUERÖLBEDARF<br />
Da das neue NG6-Vorsteuerventil einen geringeren Nennvolumenstrom<br />
als das bisherige NG10-Ventil aufweist, wurde der<br />
Steuerölbedarf deutlich gesenkt. Um dennoch kurze Stellzeiten<br />
und eine hohe Dynamik zu erzielen, wurden die Steuerflächen<br />
des Servocartridges optimiert.<br />
Bei der Gestaltung der Steuerflächen eines Servocartridges ergibt<br />
sich ein Zielkonflikt: Einerseits führen große Stellflächen zu<br />
hohen Stellkräften und damit zu einem stabilen Regelverhalten.<br />
Andererseits wächst bei gegebener Stellzeit der benötigte Steuerölvolumenstrom<br />
mit größerer Stellfläche an. Bei kleineren<br />
Stellflächen werden geringere Steuerölvolumenströme benötigt,<br />
wodurch wiederum die Stellkräfte sinken und folglich höhere<br />
Steuerdrücke für die Regelung der Hauptstufe benötigt werden.<br />
01 Entwicklungsstufen der Durchflussoptimierung<br />
Ziel der Entwicklung war es, mit reduzierten Stellflächen ein stabiles<br />
Regelverhalten zu erreichen. Dazu wurden Kegel und Hülse<br />
der Hauptstufe mit Hilfe von CFD-Simulationen so optimiert,<br />
dass auch mit geringeren Stellkräften eine optimale Funktion gewährleistet<br />
ist. Weiterhin bietet der digitale Lageregler gegenüber<br />
dem analogen Regler der Vorgänger-Baureihe erweiterte Möglichkeiten,<br />
die eine stabile Lageregelung der Hauptstufe auch bei<br />
geringeren Stellkräften gewährleisten. Als Ergebnis dieser Maßnahmen<br />
bieten die Servocartridges eine sehr gute Dynamik und<br />
eine hohe Stabilität der Lageregelung auch bei Vorsteuerdrücken,<br />
die nur 50 % des Hauptstufendrucks betragen.<br />
WENIGER DRUCKABFALL - MEHR<br />
NENNDURCHFLUSS<br />
Bei der Entwicklung von Kegel und Hülse sollte der Betriebsdruck<br />
der Hauptstufe auf 420 bar angehoben und gleichzeitig<br />
der Nenndurchfluss erheblich verbessert werden. Auch bei der<br />
Ventilentwicklung gilt die Faustregel, dass hohe Durchflüsse<br />
auch große Querschnitte erfordern. Aber auch die Ventilgeometrie<br />
im Durchströmungsbereich und die Ausführung der An-<br />
TRIES HYDRAULIKVENTIL BAUREIHE<br />
HITZEBESTÄNDIG BIS +200° C<br />
UNS IST<br />
KEINE<br />
AUFGABE<br />
ZU HEISS
INDUSTRIEHYDRAULIK<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
schlussbohrungen im Steuerblock sind entscheidende Faktoren.<br />
Daher wurde bei der Entwicklung nicht nur auf die Optimierung<br />
von Kegel und Hülse, sondern auch auf einfache, aber<br />
wirksame Optimierungen der Anschlussbohrungen großer Wert<br />
gelegt.<br />
Der Einsatz moderner computerbasierter Entwicklungs- und<br />
Simulationswerkzeuge eröffnet den Konstrukteuren zahlreiche<br />
Möglichkeiten der effizienten und detaillierten Ventilgestaltung.<br />
So können mit Hilfe von FEM-Festigkeitsberechnungen und<br />
CFD-Durchflusssimulationen die Geometrien von Ventilkegel<br />
und Ventilhülse am Computer optimiert werden, ohne dass Prototypenventile<br />
gebaut und vermessen werden müssen. Dies ist<br />
nicht nur kostengünstig, sondern auch sehr zeiteffizient. Darüber<br />
hinaus ermöglicht die detaillierte Analyse der Simulationsergebnisse<br />
eine zielgerichtete Optimierung der Bauteile.<br />
WENIGER MATERIAL FÜR MEHR DURCHFLUSS<br />
Bild 1 zeigt beispielhaft verschiedene Innovationsstufen des Kegel-<br />
und Hülsendesigns der 2-Wege-Servocartridges: Links im<br />
Bild ist die Konstruktion von Kegel und Hülse der bisherigen<br />
DSHR-Baureihe mit runden seitlichen Bohrungen in der Ventilhülse<br />
und zylindrischem Ventilkegel entsprechend dem bisherigen<br />
Stand der Technik zu sehen. In der ersten Entwicklungsstufe,<br />
die sich noch an das konventionelle Cartridge-Design anlehnt<br />
(Mitte), wurde bereits eine Durchflusssteigerung durch langlochförmige<br />
Fenster bei immer noch zylindrischem Kegel erreicht. Einen<br />
deutlichen Sprung in der Durchflussperformance brachte jedoch<br />
erst der Übergang zu großen, rechteckigen Fenstern mit<br />
sehr schmalen Stegen sowie einem taillierten Kegeldesign (Bild<br />
02<br />
NEUE KEGELGEOMETRIE ERLAUBT<br />
VERBESSERTE DURCHSTRÖMUNG<br />
IM INNEREN VENTILBEREICH<br />
rechts). Die Hülse ist dabei so weit optimiert, dass selbst bei vollständigem<br />
Wegfall der Stege zwischen den Fenstern der Durchfluss<br />
nur noch um ca. 7 % steigen würde.<br />
Üblicherweise werden bei Einbauventilen die auftretenden Axialkräfte<br />
über die Hülse in der Einbaubohrung abgestützt (zu sehen<br />
in Bild 1, links). Durch eine im neuen Design eingeführte Fixierung<br />
der Hülse im Steuerdeckel wurden die an der Hülse auftretenden<br />
Kräfte soweit verringert, dass diese sehr filigran mit großen<br />
Öffnungen und schmalen Stegen ausgeführt werden konnte.<br />
Ein entscheidender Vorteil der schmalen Stege ist die Unabhängigkeit<br />
des Durchflusses von der Hülsenausrichtung. Das bedeutet,<br />
es spielt keine Rolle, wie die Hülse gegenüber der seitlichen<br />
B-Bohrung ausgerichtet ist. Der Durchfluss ist immer annähernd<br />
gleich. Dies ist bei Hülsen mit wenigen großen Öffnungen nicht<br />
der Fall. Hier muss auf die Ausrichtung der Hülse gegenüber der<br />
B-Bohrung geachtet werden, um den optimalen Durchfluss zu<br />
erreichen.<br />
Zusammen mit der Hülse wurde auch die Kegelgeometrie optimiert.<br />
Der ursprünglich zylindrische Kegel wurde dabei zu einem<br />
taillierten Kegel weiterentwickelt. Diese neue Geometrie erlaubt<br />
eine verbesserte Durchströmung im inneren Ventilbereich zwischen<br />
Kegel und Hülse. Dadurch wird das Einbauventil nicht nur<br />
zwischen Ventilhülse und Aufnahmebohrung durchströmt, sondern<br />
auch durch den neu geschaffenen Raum zwischen Ventilhülse<br />
und Kegel, was den Durchflusswiderstand noch einmal<br />
deutlich reduziert.<br />
WENIGER DRUCKABFALL IM STEUERBLOCK<br />
Während der Entwicklung wurde nicht nur das Ventil strömungsoptimiert,<br />
sondern auch die Aufnahmebohrung nach ISO 7368<br />
betrachtet. In der Norm sind die maximale Größe des axialen A-<br />
Anschlusses und ein Durchmesserbereich<br />
für die radiale B-Bohrung vorgegeben.<br />
Untersuchungen im Rahmen der Entwicklung<br />
haben gezeigt, dass es sehr vor-<br />
03<br />
teilhaft ist, für die Durchströmungsrichtungen<br />
A nach B und B nach A jeweils unterschiedliche,<br />
teils von der Norm abweichende<br />
Bohrungsdurchmesser zu<br />
verwenden. Aus diesem Grund wurden<br />
neben den genormten Anschlussdurch-<br />
02 Übersicht der optimierten<br />
Anschlussdurchmesser<br />
03 Abhängigkeit des Nenndurchflusses von<br />
Durchströmungsrichtung und Anschlussdurchmessern<br />
(Nenngröße 40 bei 5 bar Δp)<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
INDUSTRIEHYDRAULIK<br />
04 05<br />
04 Nenndurchflüsse der Baureihen DSHR und X700<br />
(Durchflussrichtung A-B)<br />
05 Durchfluss über Stellzeit der Baureihen DSHR und<br />
X700 (Durchflussrichtung A-B)<br />
messern noch zwei weitere Durchmesserpaarungen für A- und B-<br />
Anschluss definiert (Bild 2), um dem Anwender je nach Durchströmungsrichtung<br />
die Gestaltung eines Steuerblocks mit optimal<br />
niedrigem Durchflusswiderstand zu ermöglichen. Die Aufnahmebohrung<br />
des Einbauventils entspricht dabei der<br />
ISO-Kavität, weist aber vergrößerte Anschlussbohrungen auf.<br />
Die Bohrungsform A ist die universelle Bohrungsform nach<br />
ISO 7368. Die Bohrungsform B ist für die Durchströmungsrichtung<br />
B nach A und die Bohrungsform C für die Durchströmungsrichtung<br />
A nach B optimiert. Abbildung zeigt den Einfluss von<br />
Bohrungsform und Durchflussrichtung am Beispiel der Nenngröße<br />
40.<br />
Auch in den weiterführenden Bohrungen im Steuerblock sorgen<br />
die größeren Bohrungsdurchmesser für geringere Druckverluste.<br />
WENIGER KOSTEN DURCH KLEINERE<br />
BAUGRÖSSE<br />
Das Ergebnis des innovativen neuen Designs ist ein deutlich verbessertes<br />
Durchflussverhalten des Ventils, das es dem Anwender<br />
erlaubt, die Ventile bei gleichen Durchflusswerten zukünftig ein<br />
bis zwei Nenngrößen kleiner auszuwählen.<br />
Die deutliche Erhöhung der Nennvolumenströme bei annähernd<br />
gleichbleibenden Stellzeiten hat die Anwendungsperformance<br />
der Servocartridges deutlich erhöht: In dynamisch anspruchsvollen<br />
Anwendungen ist die wichtigste Kenngröße die<br />
Zeit, in der ein Zylinder auf eine bestimmte Geschwindigkeit<br />
beschleunigt und wieder abgebremst werden kann. Diese Zeit<br />
wurde durch die erheblich verbesserte Durchflussperformance<br />
deutlich verringert, wie Bild 5 zeigt. Darin ist ein Vergleich der<br />
innerhalb einer bestimmten Zeit erreichbaren Durchflüsse zu<br />
sehen: Das DSHR benötigt 14 ms, um den maximalen Nenndurchfluss<br />
zu erreichen. Das entsprechende Ventil der X700-<br />
Baureihe muss für diesen Durchfluss jedoch nur zu 65 % geöffnet<br />
werden und erreicht ihn daher bereits nach 9 ms, also um<br />
35 % schneller.<br />
Damit erhalten die Anwender bei Beibehalten der Nenngröße eine<br />
wesentlich höhere Performance ihrer Anlage bzw. können<br />
selbst bei Wahl einer kleineren Nenngröße eine bessere Performance<br />
erzielen.<br />
FAZIT: WENIGER IST MEHR<br />
Mit der Entwicklung der neuen Baureihe X700 hebt Moog die<br />
Performance von Servocartridge-Ventilen auf ein neues Niveau.<br />
Sowohl beim Nenndurchfluss als auch bei der Stellzeit zum Erreichen<br />
eines bestimmten Durchflusses wird die bisherige Technologie<br />
deutlich übertrumpft. Die Vorteile für den Anwender liegen<br />
auf der Hand: Er kann kleinere Nenngrößen einsetzen und profitiert<br />
dennoch von größeren Nenndurchflüssen und kürzeren<br />
Stellzeiten.<br />
Bilder: Moog Luxemburg S.à r.L.<br />
www.moog.com<br />
POINTIERT<br />
VERBESSERTES DURCHFLUSSVERHALTEN<br />
ERLAUBT DEN EINSATZ KLEINERER VENTILE<br />
ERHÖHUNG DER NENNVOLUMENSTRÖME<br />
BEI GLEICHBLEIBENDEN STELLZEITEN<br />
COMPUTERGESTÜTZTE ENTWICKLUNGS-<br />
UND SIMULATIONSWERKZEUGE<br />
OPTIMIERTE AUFNAHMEBOHRUNGEN<br />
VERRINGERN DRUCKVERLUSTE<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 2022/04 33
MOBILE MASCHINEN<br />
SONDERTEIL<br />
MOBILE MASCHINEN
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
PARTNER DER<br />
MOBILHYDRAULIK<br />
„CONNECT WITH STAUFF“<br />
Die weltweit agierende Stauff Gruppe mit<br />
Stammsitz in Südwestfalen hat mit ihrem<br />
eigenen Rohrverschraubungsprogramm<br />
„Stauff Connect“ innerhalb von acht Jahren<br />
signifikante Marktanteile im internationalen<br />
Hydraulikmarkt gewonnen. Auch bei Herstellern<br />
mobiler Maschinen ist das Portfolio des<br />
Unternehmens gefragt. Auf der Hannover Messe<br />
wird Stauff unter anderem Neuheiten<br />
präsentieren, die mit Blick auf die Mobilhydraulik<br />
entwickelt wurden. Welche Aspekte das<br />
Leitmotiv „Connect with Stauff“ außerdem<br />
beinhaltet, erläutert Geschäftsführer<br />
Dr. Dominik F. P. Joachim im Interview.<br />
Boris Mette, Leiter Marketingkommunikation Stauff<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 35
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Mobile Maschinen sind die „Heavy Duty“-Einsätze für<br />
hydraulische Leitungssysteme. Hier wird eine hohe<br />
Beständigkeit gegen Umweltfaktoren wie extreme<br />
Temperaturen oder Temperaturschwankungen,<br />
Schmutz, Feuchtigkeit, Ozon und UV vorausgesetzt, ebenso eine<br />
starke mechanische Belastbarkeit durch hohe statische Betriebsdrücke,<br />
dynamisch wechselnde Druckbelastungen, Druckschläge<br />
und Druckspitzen und starke Vibrationen. Mit den besonders<br />
robusten, stoß- und schlagfesten Verbindungs- und Befestigungskomponenten<br />
von Stauff können Hersteller mobiler<br />
Maschinen ihre High-End-Produkte mit einem zuverlässigen,<br />
leckagefreien hydraulischen Leitungssystem ausstatten.<br />
LÄRM UND VIBRATIONEN REDUZIEREN<br />
Mit der Stauff NRC Schelle werden die Mensch und Umwelt belastenden<br />
Geräuschemissionen mobiler Maschinen, aber beispielsweise<br />
auch stationärer Verladeanlagen deutlich reduziert. Das<br />
Stauff Engineering hat die „Noise Reduction Clamp“ speziell für die<br />
vibrations- und damit geräuschdämpfende Befestigung von Rohrleitungen<br />
entwickelt. Ein zweiteiliger Elastomereinsatz dämpft die<br />
Vibrationen in der Leitung mechanisch. Die Kontur des Einsatzes<br />
ist so gestaltet, dass es nur eine geringe Kontaktfläche zur Rohrleitung<br />
sowie zum Schellenkörper gibt. So wird die Ausbreitung von<br />
Schall über das Rohrleitungsnetz besonders effizient reduziert.<br />
Nach dem gleichen Prinzip sind auch die NRC Schellen für Hochdruck-Hydraulikschläuche<br />
aufgebaut. Kontur und Elastizität des<br />
Einsatzes sind hier angepasst, so dass Schläuche einerseits sicher<br />
geführt werden, andererseits eine gewisse „Bewegungsfreiheit“ in<br />
radialer Richtung haben, wodurch nicht nur die Übertragung von<br />
Vibrationen und die Geräuschentwicklung reduziert, sondern auch<br />
die Lebensdauer des Schlauches selbst erhöht wird.<br />
KUPPELN UNTER RESTDRUCK<br />
Eine neue Baureihe flachdichtender Schraubkupplungen QRC-<br />
FG für die Verbindung von Hydraulikschläuchen wurde auf ausdrücklichen<br />
Wunsch von Herstellern großer Abbruchbagger und<br />
anderer Bau- und Landmaschinen entwickelt. Das Prinzip des<br />
01 Die flachdichtende Schraubkupplung QRC-FG<br />
wurde in Zusammenarbeit mit Herstellern großer<br />
Abbruchbagger und anderer Bau- und Landmaschinen<br />
entwickelt<br />
Vorgängermodells, Schlauchleitungen, die extremen Vibrationen<br />
und Druckspitzen standhalten müssen, mit Schraub-, statt Steckkupplungen<br />
zu verbinden, hat sich bereits seit zehn Jahren im<br />
Markt bewährt. Auch die glatte Frontfläche wurde beibehalten,<br />
weil sie Tropfmengen minimiert und verhindert, dass Schmutzpartikel<br />
und Luft ins Hydrauliksystem gelangen. Jetzt haben die<br />
Stauff Konstrukteure das Verbesserungspotential genutzt: Die<br />
neue Baureihe QRC-FG hat einen höheren Durchfluss und ist<br />
beidseitig unter Restdruck leicht von Hand kuppelbar.<br />
BAURAUM UND MONTAGEAUFWAND<br />
REDUZIEREN<br />
Mit Stauff Multi-Line Schellen können mehrere Rohr- oder<br />
Schlauchleitungen mit nur einer Schelle befestigt werden. Auf<br />
diese Weise wird Bauraum eingespart und die Anzahl der erforderlichen<br />
Schellen, sowie aller überwiegend metallischen<br />
Komponenten, mit denen diese befestigt werden, reduziert.<br />
Dementsprechend geringer sind Montageaufwand und Gewicht.<br />
Mehrfachschellen bieten sich an für die Verwendung in<br />
großen Hydraulikbaggern, Straßenbaumaschinen, Tunnelbohrmaschinen,<br />
Maschinen für den Tagebau oder Materialum-<br />
ZUSAMMENARBEIT MIT STAUFF<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Dr. Dominik F. P. Joachim,<br />
Geschäftsführer Stauff<br />
Deutschland<br />
Stauff lädt Erstausrüster, Fachhändler und Hydraulik-<br />
Dienstleister zu einer intensiven Zusammenarbeit ein.<br />
Darüber sprachen wir mit Dr. Dominik F. P. Joachim, der<br />
seit Anfang <strong>2023</strong> Mitglied der Geschäftsleitung der<br />
internationalen Stauff Gruppe, sowie Geschäftsführer<br />
und Sprecher von Stauff Deutschland ist.<br />
Herr Dr. Joachim, welche Vorteile haben Hersteller mobiler<br />
Maschinen von einer intensiven Zusammenarbeit mit Stauff?<br />
Die Bau- und Landmaschinenindustrie und andere Branchen<br />
der Mobilhydraulik sind faszinierend innovativ. Die Maschinen<br />
werden heute immer spezifischer auf konkrete Funktionen und<br />
Einsatzbedingungen zugeschnitten. Entsprechend differenziert<br />
sind auch die Anforderungen an das hydraulische Leitungssys-
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
schlag-Baggern. Stauff MLC Schellen gibt es für zwei, drei,<br />
vier oder sechs Rohr- oder Schlauchleitungen mit identischen<br />
oder unterschiedlichen Durchmessern. Sie sind auch<br />
geeignet für die sichere Befestigung und Führung von Versorgungsleitungen<br />
wie Elektrokabel, Pneumatik- und Niederdruckleitungen.<br />
MIETEN STATT KAUFEN<br />
Stauff kann durch die weiterentwickelte digitale Anbindung der<br />
Umformmaschine SFO-IOT Erstausrüstern und Hydraulikdienstleistern<br />
neue Nutzungsmodelle anbieten. Es gibt die Möglichkeit<br />
eines wöchentlichen Mietpreises zzgl. einer Gebühr pro Umformvorgang<br />
(Pay Per Use) oder eines pauschalen wöchentlichen<br />
Mietpreises als Flatrate. So können Kunden das Rohrverbindungssystem<br />
Stauff Form Evo einsetzen, ohne in die Maschine<br />
investieren zu müssen, beispielsweise bei zunächst geringem<br />
oder schwer kalkulierbarem Auftragsvolumen. Die jüngste Generation<br />
der Umformmaschine SFO-IOT gilt in der Branche als Vorreiter<br />
im Handling, im Service und in der digitalen Anbindung.<br />
Sie ist standardmäßig mit einem Kommunikationsmodul mit<br />
SIM-Karte ausgestattet. Diese unmittelbare Vernetzung mit dem<br />
Stauff Technologiezentrum bietet konkrete Vorteile. Unter anderem<br />
können Software-Updates für spezielle Rohrwerkstoffe übertragen<br />
oder Maschinenparameter analysiert und remote eingegriffen<br />
werden, um nur einige zu nennen.<br />
RAPID PROTOTYPING<br />
In der Off-Highway-Branche hat sich die additive Fertigung zur<br />
schnellen Herstellung von Modellen und Werkzeugen etabliert.<br />
Außerdem haben viele Land- und Baumaschinenhersteller erste<br />
in additiver Fertigung produzierte Bauteile in ihre Lieferketten<br />
aufgenommen. Stauff bietet in Kooperation mit einem der<br />
Marktführer für industriellen 3D-Druck individuell auf Kundenwunsch<br />
entwickelte Sonderschellen, kleine Stückzahlen spezieller<br />
Katalogartikel oder Prototypen, die kurzfristig per „Selektivem<br />
Lasersintern“ aus polyamidischen Kunststoffen gefertigt<br />
sind. Diese Komponenten sind in vergleichbarer Form belastbar<br />
wie die „klassisch“ im Spritzgussverfahren hergestellten. Kunden<br />
laden CAD-Daten des gewünschten Bauteils auf die bei<br />
Stauff eingerichtete Online-Plattform, erhalten unmittelbar ein<br />
Angebot für die angefragte Stückzahl (Instant Quoting) und können<br />
sofort bestellen. Die Herstellung inklusive der Lieferzeit<br />
dauert innerhalb Deutschlands in der Regel maximal drei Tage.<br />
Bilder: Stauff<br />
www.stauff.com<br />
02 Mehrfachschellen bieten sich für die Verwendung in<br />
großen Hydraulikbaggern, Straßenbaumaschinen, Tunnelbohrmaschinen,<br />
Maschinen für den Tagebau oder Materialumschlag-Baggern<br />
an<br />
tem. Stauff ist seit der Einführung seines eigenen Rohrverschraubungsprogramms<br />
Stauff Connect nicht nur Full Liner,<br />
sondern versteht sich auch als Lösungsanbieter. Die Zusammenarbeit<br />
mit unseren Kunden setzt idealerweise schon bei der<br />
Planung des hydraulischen Leitungssystems an. Wir sind Innovationsführer,<br />
weil wir zuhören, uns mit den Herausforderungen<br />
unserer Kunden beschäftigen und in partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />
neue Lösungen entwickeln. Wir brauchen anspruchsvolle<br />
Kunden, die uns herausfordern!<br />
Stauff betont, dass die Produkte „aus eigener Entwicklung und<br />
Fertigung“ stammen. Welche Bedeutung hat das für Ihre<br />
Kunden?<br />
Dieser Aspekt ist vor allem für uns selbst wichtig. Durch unsere<br />
eigenen Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten wissen wir zu<br />
100 Prozent, wie sich Stauff Produkte im Einsatz „verhalten“. Wir<br />
sind in der Lage, unseren Kunden eine Dichtheitsgarantie anzubieten,<br />
weil unsere hochwertigen Einzelkomponenten optimal<br />
aufeinander abgestimmt sind. Die Performance unserer Produkte<br />
in den unterschiedlichsten anspruchsvollen Anwendungsbereichen,<br />
auch in der Mobilhydraulik unter extremen Bedingungen,<br />
ist die Basis unseres Erfolgs. Engineering ist schließlich<br />
kein Selbstzweck, die Produkte und Baugruppen müssen auch<br />
technisch einwandfrei und außerdem zu wirtschaftlichen Konditionen<br />
herstellbar sein. OEMs fordern heute völlig zu Recht<br />
Entwicklung und Produktion unter einem Dach.<br />
Wie ist Stauff international aufgestellt?<br />
Stauff ist weltweit mit eigenen Tochtergesellschaften und Niederlassungen<br />
vertreten. So können wir unseren international<br />
agierenden Kunden an jedem ihrer Standorte alle Leistungen<br />
auf gleich hohem Niveau anbieten. Unsere Niederlassungen<br />
garantieren eine hohe Lieferperformance auch bei kompletten<br />
Baugruppen inklusive gebogener Rohrleitungen. Regionen, in<br />
denen wir nicht selbst vertreten sind, decken wir über unsere<br />
Stauff Line Systempartner ab.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 37
LOGIMAT <strong>2023</strong><br />
LOGIMAT IN STUTTGART – AMR/FTF<br />
LAGERROBOTIK WEITER AUF<br />
WACHSTUMSKURS<br />
daher in diesem Jahr konzentriert mit der Halle 6 Ausstellungsflächen<br />
für Industrie- und Serviceroboter reserviert. Damit wurde<br />
die Ausstellungsfläche von insgesamt 10.500 Quadratmeter gegenüber<br />
dem Vorjahr mehr als verdoppelt.<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Fachkräftemangel und Kosteneinsparungen<br />
sowie Flexibilität durch skalierbare<br />
Systemkonzepte erzeugen einen Nachfrageboom<br />
bei der Lagerrobotik. Auf der Logimat <strong>2023</strong> vom<br />
25. bis 27. April präsentieren in den Hallen der<br />
Messe Stuttgart die Robotikspezialisten sowie<br />
Anlagenbauer, Systemintegratoren und<br />
Flurförderzeuge-Hersteller die aktuellen<br />
Lösungen für Flexibilität und<br />
Effizienzsteigerungen durch den Einsatz von<br />
Industrie- und Servicerobotern in der<br />
Intralogistik.<br />
Flexibilität, Fachkräftemangel und überschaubare Investitionskosten<br />
haben die Nachfrage nach Lagerrobotik in den<br />
vergangenen Jahren deutlich gesteigert. Der Trend zu Industrierobotern<br />
und vor allem autonom fahrenden Fahrzeugen<br />
in der Intralogistik setzt sich fort. Das Marktsegment der<br />
autonomen mobilen Roboter (AMR), Shuttles, Co- und Carrybots<br />
sowie der Fahrerlosen Transport Fahrzeuge (FTF) für die Lagerlogistik<br />
hat einen zuverlässigen Reifegrad erreicht, der die Nachfrage<br />
fördert und die Anbieter wirtschaftlich wachsen lässt. Die<br />
stabile Technologie, zunehmende Akzeptanz und die Leistungsfähigkeit<br />
der Geräte im Arbeitsumfeld fördern zudem die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung von AMR und FTF in Richtung<br />
vollständig autonom fahrender Transportgeräte. Vor dem Hintergrund<br />
des dynamischen Wachstums der Lagerrobotik hat die Euroexpo<br />
Messe- und Kongress- GmbH als Veranstalter der Logimat<br />
STATIONÄR, MOBIL, KOLLABORATIV UND<br />
VOLLAUTONOM<br />
In Halle 6 auf dem Stuttgarter Messegelände zeigen die Aussteller<br />
der Logimat mit ihren jüngsten Entwicklungen die Neuheiten für<br />
zukunfts- und investitionssichere Lösungen bei den Lagerrobotern.<br />
Dort sind unter anderem die neuesten stationären und mobilen<br />
Pick- und kollaborativen Roboter mit KI-basiertem Bildverarbeitungsprogramm<br />
sowie erste vollautonome FTF sowohl für<br />
die innerbetrieblichen Transporte als auch für den Außenbereich<br />
zu sehen. „Für Transportroboter im Außenbereich, etwa bei der<br />
Zustellung auf der letzten Meile, besteht nach Expertenansicht<br />
ein neues starkes Marktpotenzial“, sagt Messeleiter Michael<br />
Ruchty, Euroexpo Messe- und Kongress-GmbH, München. „Die<br />
Entwicklungen in diesem Bereich werden von den regulatorischen<br />
Rahmenbedingungen abhängen, die gegenwärtig einen<br />
großflächigen Einsatz solcher Roboter in den meisten Ländern<br />
noch nicht ermöglichen.“ Mit der Thematik befassen sich zwei informative<br />
Fachforen im Rahmenprogramm der Logimat. Im Forum<br />
Süd, Halle 6, ist zum Themenkomplex AMR, FTF und Industrieroboter<br />
zudem ein Ausstellervortrag von Brightpick am 25.04.<br />
(13:30 Uhr) und am 26.04. (10:30 Uhr und 12:30 Uhr) sind zwei<br />
Ausstellervorträge in Forum Nord, Halle 5 von Gebhardt Fördertechnik<br />
GmbH und Nomagic Sp. z o.o. angesetzt.<br />
Neben der Konzentration der Anbieter von Lagerrobotern in<br />
Halle 6 zeigen in weiteren Hallen die Anlagenbauer, Systemintegratoren<br />
und Flurförderzeuge-Hersteller auf ihren Messeständen<br />
ihre aktuellen Entwicklungen im Bereich der Lagerroboter. Im<br />
Fokus auch dort Performance- und Durchsatzsteigerungen sowie<br />
die Erweiterung von Einsatzfeldern und Flexibilität durch Skalierbarkeit<br />
der Systeme.<br />
WEITERE POTENZIALE ERSCHLIESSEN<br />
Mit ihren Neuentwicklungen für intelligent platzierte Industrieroboter<br />
und den jüngsten Entwicklungen bei den Servicerobotern<br />
für die Intralogistik unterstreichen die internationalen<br />
Aussteller auf der Logimat <strong>2023</strong> die vielfältigen Einsatzpotenziale<br />
und Effizienzvorteile, die sich durch Robotik in der Intralogistik<br />
noch erschließen lassen. „Die rasanten Entwicklungen bei Sensorik,<br />
Scanner-Technologie und Software haben den Geräten<br />
nicht nur weitere Einsatzmöglichkeiten und mehr Sicherheit erschlossen“,<br />
resümiert Messeleiter Ruchty. „Sie sind inzwischen<br />
auch mit überschaubaren Investitionen als Komponenten flexibel<br />
skalierbarer Lösungen und ohne Änderungen an der Gebäudeinfrastruktur<br />
relativ einfach zu implementieren. Damit<br />
wird die Marktdurchdringung der Systeme auf absehbare Zeit<br />
weiter steigen.“<br />
Bild: Logimat<br />
www.logimat-messe.de<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
DREHZAHLSENSOREN FÜR ANSPRUCHSVOLLE AUFGABEN<br />
Hargassner Ges.mbh ist ein renommierter Hersteller von<br />
Anlagen für die Kraftwärmekopplung (KWK). Im Energiemix mit<br />
erneuerbaren Energien wie Sonne und Windkraft leisten<br />
hocheffiziente Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungen einen<br />
wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Die<br />
Hargassner KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) besteht aus der<br />
Vergasereinheit (Vergaser) und der Generatoreinheit (KWK). Mit<br />
dieser Anlage wird, basierend auf dem Prinzip der Holzvergasung,<br />
aus naturbelassenem Hackgut Strom und Wärme gewonnen.<br />
Ein Schlüsselelement in dieser Anlage stellt ein effizienter<br />
Industrie-Gasmotor dar. Für die optimale Steuerung der Anlage<br />
ist eine präzise und langlebige Drehzahlerfassung notwendig.<br />
Hargassner Ges.mbh setzt für die Drehzahlmessung Sensoren<br />
der FQ-Baureihe von Rheintacho ein. Diese Sensoren erreichen<br />
die Schutzklasse IP67 / IP69K und sind speziell für den Einsatz in<br />
thermisch anspruchsvollen Anwendungen ausgelegt. Standardmäßig<br />
können mit den FQ-Sensoren mittels Differential-Hall-Prinzip sowohl Drehzahl als auch<br />
Drehrichtung detektiert werden. Zum Einsatz kommt der Sensor SDN29.FQ05.E05R. Rheintacho<br />
präsentiert sein umfangreiches Portfolio an Messgeräten, Sensoren und Zubehör zur Drehzahlerfassung<br />
und -überwachung auf der Logimat in Halle 9 / Stand D50.<br />
www.rheintacho.de<br />
Stahlverschraubungen in<br />
Zink Nickel<br />
IhrLieferantfür höchste<br />
Anforderungen in der<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Füralle Anwendungen.<br />
Schneidringverschraubungen<br />
FUSSGÄNGER- UND FAHRZEUGSICHERHEIT IM FOKUS<br />
Powerfleet, Inc. stellt auf der Logimat in Halle 10/<br />
Stand D60 innovative Entwicklungen für seine<br />
Software- und Hardwarelösungen vor, um<br />
Menschen zu schützen und um Zeit und Geld zu<br />
sparen. Durch eine fortschrittliche Automatisierung,<br />
Maschinelles Lernen und Künstliche<br />
Intelligenz (KI) für das Management von Flurförderzeugen<br />
erhalten Unternehmen ausgezeichnete<br />
Dateneinblicke, um die Abläufe ihrer Flotte<br />
und Materialhandhabung zu digitalisieren. Im<br />
Zentrum der diesjährigen Logimat steht für<br />
Powerfleet mit dem Thema Sicherheit das<br />
Personen- und Fahrzeug-Warnsystem VAI-100, das bereits im vergangenen Jahr gelauncht<br />
wurde. Das kamerabasierte Assistenzsystem für Flurförderzeuge erkennt mithilfe von KI<br />
Personen, Gegenstände und andere Fahrzeuge im Umfeld der Flurförderzeuge. Mit akustischen<br />
Warnsignalen unterstützt das System Staplerführer dabei, Schadensereignisse zu vermeiden.<br />
www.powerfleet.com.<br />
Schlauchverbinder<br />
Schweissverschraubungen<br />
COMBILIFT AUF DER LOGIMAT<br />
Der irische Handlingspezialist Combilift<br />
wird die Logimat in Halle 9 / Stand 9B45<br />
nutzen, um die ersten von mehreren neuen<br />
Produkten vorzustellen, die im Rahmen der<br />
Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen<br />
des Unternehmens in diesem Jahr präsentiert<br />
werden. Die Neuheiten im Angebot<br />
zeichnen sich durch innovative Technologien<br />
aus, die seit der Markteinführung des ursprünglichen multidirektionalen Gabelstaplers<br />
C4000 im Jahr 1998 ein Markenzeichen der Combilift Produkte ist.<br />
Das neue Modell wird bis zum ersten Messetag unter der Haube bleiben, aber da die meisten<br />
Exponate elektrische Geräte sind, ist anzunehmen, dass es sich auch hier um eine emissionsfreie,<br />
leise Maschine handeln wird, die es den Kunden ermöglicht, ihren ökologischen Fußabdruck<br />
zu verringern und gleichzeitig von der starken Leistung zu profitieren, die die neue<br />
Generation elektrischer Flurförderzeuge jetzt bietet. Weitere Exponate zeigen die vielfältigen<br />
Lösungen, die Combilift für das sichere, platzsparende und produktive Handling von Langgut,<br />
Paletten und übergroßen Lasten anbietet. Dazu gehören Mehrwegestapler, Seitenstapler,<br />
Deichselstapler und Aisle Master Schmalgang-Gelenkstapler, die alle live in Aktion zu sehen sein<br />
werden.<br />
www.combilift.com<br />
Flanschverbinder<br />
Made in Germany<br />
• 30.000 Produkte ab Lager<br />
• Zubehör, Rohre,Sonderteile<br />
und Ventile<br />
• Versand am gleichen Tag<br />
• aus Stahl und Edelstahl<br />
www.CONEXA.de
DOKUMENTATION<br />
SMART DOC APP<br />
ERDBAUÜBERWACHUNG<br />
IN ECHTZEIT<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Mit Smart Doc präsentiert das Unternehmen<br />
Hamm eine App, mit der die Verdichtung im<br />
Erdbau transparent dokumentiert und das<br />
Ergebnis mit Dritten geteilt werden kann. Die<br />
App wurde in enger Abstimmung mit<br />
Baupraktikern entwickelt. Der Fokus lag dabei<br />
auf der Möglichkeit zur Eigenüberwachung bei<br />
der Verdichtung im Erdbau. Smart Doc erfüllt<br />
zudem die Mindestanforderungen an die<br />
flächendeckende Verdichtungskontrolle (FDVK).<br />
Innerhalb der Wirtgen Group ist die Hamm AG der Spezialist<br />
für Walzen im Bereich Straßen- und Erdbau. Am Standort in<br />
Tirschenreuth sind 1.000 Mitarbeiter/-innen beschäftigt. Hier<br />
werden Maschinen produziert, die weltweit ausgeliefert werden<br />
und nicht nur alle aktuell gültigen Abgasnormen erfüllen,<br />
sondern auch ein riesiges Spektrum an Varianten, Optionen und<br />
lokal nachgefragten Ausstattungen anbieten.<br />
Mit der App Smart Doc geht Hamm neue digitale Wege und<br />
bietet eine handliche Möglichkeit der Verdichtungsdokumentation.<br />
Kurz: Smart Doc ist ‚Eigenüberwachung für Jedermann‘. „Mit<br />
der App verfolgen wir zwei wesentliche Ziele: Zum einen bieten<br />
wir Kunden, die nur gelegentlich Erdbaustellen abwickeln, ein<br />
Werkzeug, mit dem sie sehr einfach einen Verdichtungsnachweis<br />
erstellen können. Zum anderen unterstützen wir mit Smart Doc<br />
unerfahrene Walzenfahrer bei ihrer täglichen Arbeit. Sie haben<br />
oft nicht die Praxiserfahrung ihrer Kollegen, sind aber mit der digitalen<br />
Welt vertraut. Die Live-Anzeige auf dem Smartphone veranschaulicht<br />
visuell, wie sich die Verdichtung bei der aktuellen<br />
Überfahrt entwickelt. Somit kann eine qualitativ hochwertige<br />
und homogene Verdichtung auch von jungen Walzenfahrern erzielt<br />
werden. Die Erfahrung wächst dabei spielerisch“, erläutert<br />
Dr. Axel Mühlhausen, Product Manager Digital Solutions bei der<br />
Hamm AG.<br />
VERFÜGBAR FÜR SERIE H UND SERIE H<br />
COMPACTLINE<br />
Mit Smart Doc kann jeder Walzenfahrer eines Walzenzuges der<br />
Serie H oder der Serie H CompactLine ein Protokoll über die Verdichtung<br />
anfertigen. Als Voraussetzung müssen die Walzenzüge<br />
mit dem Hamm Compaction Meter ausgerüstet sein, den viele<br />
Kunden ohnehin bereits nutzen. Dazu kommt eine Bluetooth®-<br />
Schnittstelle. Diese steht als Option für die entsprechenden Modelle<br />
zur Verfügung. Die Walzenzüge der Serie H CompactLine<br />
sollten zudem mit einem Geschwindigkeitsmesser und einer Frequenzanzeige<br />
für die Vibration ausgestattet sein.<br />
Sobald das Mobiltelefon über die App per Bluetooth® mit dem<br />
CAN-Bus der Walze verknüpft ist, werden die aktuellen Verdichtungsparameter<br />
(Geschwindigkeit, Frequenz, Amplitude und<br />
Verdichtungswert) an die App übertragen. Dabei sorgt der Bluetooth®<br />
Low Energy-Standard für einen äußerst energiesparenden<br />
Datentransfer. Sollte der Akku des Mobiltelefons trotzdem leer<br />
werden, kann er über die 12-V-Steckdose oder den optionalen<br />
USB-Ladeanschluss am Fahrerstand geladen werden.<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
02<br />
01<br />
01 Die neue App von Hamm, Smart Doc zeichnet während der Verdichtung<br />
die Geschwindigkeit, die Frequenz, die Amplitude, den Anteil an Sprungbetrieb<br />
sowie den erreichten Verdichtungswert (HMV) auf<br />
Go<br />
electric<br />
Ein elektrisches System<br />
ist eine gute Wahl,<br />
wenn es um Bewegung<br />
geht. Eine geringere<br />
Komplexität spart<br />
Installationszeit. Betriebliche<br />
Ressourcen<br />
können anders eingesetzt<br />
werden. Dank<br />
Industrie genormter<br />
Schnittstellen passen<br />
die Antriebe von LINAK<br />
in zahlreiche Anwendungen.<br />
02 Mithilfe der App kann ein Prüfbericht automatisch erstellt und als PDF versendet<br />
werden – ein einfacher, aber dennoch zuverlässiger und präziser Basis-FDVK-Nachweis<br />
WIRTSCHAFTLICHE ALTERNATIVE ZU KOMPLEXEN SYSTEMEN<br />
Als Ergebnis liefert die App einen Verdichtungsreport im PDF-Format. Dieser zeigt<br />
die wesentlichen Daten zu Projekt und Baulos, die technischen Daten des Walzenzugs<br />
(Gewicht, Bandagenbreite und statische Linienlast), die verschiedenen Verdichtungsparameter<br />
und die Anzahl der Überfahrten pro Walzbahn. Der Bericht<br />
beinhaltet zudem eine Grafik, die verdeutlicht, an welchen Stellen bereits wie intensiv<br />
verdichtet wurde.<br />
Smart Doc zeichnet Daten auf, sobald mit Vibration oder Oszillation verdichtet<br />
wird. Dazu wird während der dynamischen Verdichtung über einen Beschleunigungssensor<br />
an der Bandage die Tragfähigkeit des Bodens ermittelt. Als Messgröße<br />
für die Verdichtung wird der HMV (= Hamm Measurement Value) verwendet,<br />
ein Maß für die Tragfähigkeit des Untergrundes bei der Verdichtung. Mit der Echtzeit-Visualisierung<br />
der Verdichtungsdaten sowie der Möglichkeit, jederzeit einen<br />
Verdichtungsreport zu generieren und vorzuweisen, erfüllt Smart Doc die Basis-<br />
Anforderungen an ein FDVK-System. Kurzum: Mit Smart Doc bietet Hamm eine<br />
wirtschaftliche Alternative, um bei Erdbaustellen mit erforderlicher Basis-FDVK<br />
nachweissicher hochwertige Verdichtung zu erreichen.<br />
EINFACHE BEDIENUNG<br />
So wie die Hamm Walzenzüge selbst, ist auch die App sehr einfach zu bedienen.<br />
Nach der Eingabe der Projektdaten können Start und Stopp der Aufzeichnung beim<br />
Ein- bzw. Ausschalten der Vibration bzw. Oszillation automatisiert erfolgen. Zudem<br />
kann jede Überfahrt und jede neue Spur einzeln dokumentiert und automatisch gespeichert<br />
werden. Nach dem Ende der Arbeiten löst ein Fingertipp den Export der<br />
Daten aus. Während der Verdichtung mit Vibration oder Oszillation kann der Fahrer<br />
den aktuellen Status live auf dem Smartphone verfolgen. Diese Darstellung eignet<br />
sich hervorragend, um neues Personal anzulernen, denn mit Smart Doc können unerfahrene<br />
Bediener ihre Wahrnehmung mit dem tatsächlichen Verdichtungsergebnis<br />
abgleichen.<br />
Die App ist kostenlos und kann über den Google Play Store auf allen Android-<br />
Smartphones und Tablets ab Android 6.0 installiert werden. Die App steht in den<br />
Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch zur Verfügung.<br />
Bilder: Wirtgen Group<br />
www.wirtgen-group.com<br />
Besuchen<br />
Sie uns<br />
in Halle 6<br />
Stand 6D57
HYDRAULIK<br />
PROPORTIONAL MOBILE VALVES<br />
KOMPAKTE HYDRAULIKMODULE<br />
BILDEN HOCHFLEXIBLE EINHEIT<br />
Proportional Mobile Valves<br />
PMV – Proportional Mobile Valves ist ein flexibles<br />
Hydraulikkonzept aus dem Hause Wandfluh, das<br />
individuell und modular angepasst werden kann.<br />
Die neue Produktreihe ist für Anwendungen in<br />
mobilen Arbeitsmaschinen oder im<br />
Marinebereich konzipiert, bei denen hohe<br />
Leistungsanforderungen erfüllt und Funktionen<br />
feinfühlig geregelt werden müssen. Dazu<br />
gehören zum Beispiel Zylinder- und<br />
Motorsteuerungen für Handlingfunktionen wie<br />
in Baumaschinen, Ladekranen, Winden,<br />
Teleskopladern oder Land- und Forstmaschinen.<br />
zur Folge, dass der PMV Build Partner mit einem kleinen Lagerbestand<br />
an Modulen einen großen Bedarf an Kundenwünschen<br />
abdecken kann.<br />
Dies wirkt sich positiv auf die Lagerhaltung und die Verfügbarkeit<br />
der Teile aus. Wie kompakt der Aufbau der einzelnen Module<br />
und Nenngrößen realisiert werden kann, zeigt Bild 01. So können<br />
Kleinverbraucher von wenigen Litern pro Minute mit Verbrauchern<br />
von bis zu 700 l/min in einer einzigen PMV-Einheit kombiniert<br />
werden.<br />
Bei der Entwicklung der Module wurde auch darauf geachtet,<br />
dass zum Beispiel Dämpfungsdüsen von außen zugänglich sind<br />
und ohne Demontage der Einheit schnell und einfach angepasst<br />
werden können. Darüber hinaus können die meisten Module direkt<br />
vor Ort ausgetauscht werden, ohne dass die komplette Einheit<br />
aus dem Fahrzeug ausgebaut werden muss. Die langfristige<br />
und vorausschauende Entwicklung der PMV-Module macht das<br />
Hydraulikkonzept zu einer sehr effizienten, zuverlässigen und<br />
wartungsarmen Lösung für den Einsatz unter teilweise rauen<br />
Umweltbedingungen.<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Eine PMV-Lösung besteht aus kompakten Hydraulikmodulen,<br />
die je nach Bedarf zusammengestellt und kombiniert<br />
werden können. Die einzelnen Module (Build Parts)<br />
fungieren dabei als aufeinander abgestimmte Funktionsbausteine,<br />
die schnell und einfach zu einer Steuersektion zusammengeschraubt<br />
werden können. Die einzelnen Steuersektionen<br />
werden abschließend mit einer Eingangs- und Endplatte bestückt<br />
und über Zuganker zu einer Hydraulikeinheit verbunden. Je nach<br />
Nenngrösse kann eine PMV-Einheit aus bis zu 12 Steuersektionen<br />
bestehen.<br />
FLEXIBEL UND MODULAR<br />
Bei der Entwicklung des neuen Baukastens wurde großer Wert<br />
auf die Flexibilität und Modularität der Einheiten gelegt. Dies hat<br />
ENERGIEEFFIZIENT MIT HOHER<br />
LEISTUNGSDICHTE<br />
Der kompakte Aufbau der einzelnen Module und ein maximaler<br />
Betriebsdruck von 420 bar ergeben eine hydraulische Steuerung<br />
mit sehr hoher Leistungsdichte. Die integrierte Druckwaage regelt<br />
den Durchfluss über den gesamten Druckbereich auf 1 l/m<br />
genau. Neben dieser Lastkompensation konnte die Strömungsgeometrie<br />
so optimiert werden, dass über den gesamten Leistungsbereich<br />
eine konstante Leistung mit geringem Druckverlust<br />
(Δp) abgerufen werden kann. Um die Verlustleistung so gering<br />
wie möglich zu halten, wurden kleine Pilotventile eingesetzt.<br />
Diese steuern die leistungsstarken Hydraulikventile in den Modulen<br />
an und gewährleisten so eine sichere, zuverlässige und<br />
feinfühlige Ansteuerung großer Hydrauliksysteme mit geringen<br />
Leistungsverlusten.<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
HYDRAULIK<br />
01<br />
03<br />
02<br />
FUNKTIONSVIELFALT UND ZAHLREICHE<br />
OPTIONEN<br />
01 Kombi-Einheit PMV-22 mit PMV-16<br />
02 LS-Verstärker mit Anti-Sättigungsfunktion<br />
03 MD2 Elektronik mit CANopen Schnittstelle<br />
Bereits die Standardausstattung bietet eine Vielzahl an Funktionen<br />
und Ausstattungsvarianten. So werden die Module im K8-<br />
Standard mit einer Zink/Nickel-Oberfläche ausgeliefert, die eine<br />
hohe Korrosionsbeständigkeit von bis zu 1.000 Stunden im Salzsprühtest<br />
aufweist. Weitere Features wie Module mit LS-Verstärker<br />
können zusätzlich auf der Eingangsplatte montiert werden,<br />
um lange Pumpenzuleitungen zu kompensieren. Ebenfalls für<br />
die Montage auf der Eingangsplatte steht eine Anti-Sättigungsfunktion<br />
zur Verfügung. Sie gewährleistet eine konstante, kontrollierte<br />
Bewegung aller Verbraucher, auch wenn diese gleichzeitig<br />
bewegt werden.<br />
Für die Ansteuerung der eingebauten Magnetventile steht eine<br />
breite Palette von Elektronikeinheiten zur Verfügung. Auch hier<br />
gibt es eine große Vielfalt an Bauformen und Einsatzgebieten.<br />
Die Eingangssignale können analog oder digital sein, bis hin zu<br />
einer CAN-BUS-Schnittstelle, wie sie in modernen Maschinen<br />
zum Einsatz kommt. Ein interessantes Werkzeug, das bei allen<br />
Elektronikkarten gleichbleibt, ist die Verwendung der Parametriersoftware<br />
PASO. Diese ist als Blockdiagramm aufgebaut und<br />
sehr intuitiv zu bedienen. Für die Parametrierung und insbesondere<br />
auch für die Inbetriebnahme und Fehlersuche bietet PASO<br />
eine Vielzahl von Echtzeitdaten sowie ein Diagnosetool zur Anzeige<br />
und Aufzeichnung der Zeitachsen.<br />
Das PMV-Konzept bietet eine echte Alternative zu herkömmlichen<br />
Mobilhydraulik-Lösungen. Durch den modularen Aufbau<br />
sowie die zahlreichen Funktionen und Features ist es schnell und<br />
kostengünstig realisierbar und steht in Funktionalität, Leistungsdichte,<br />
Sicherheit und Zuverlässigkeit den herkömmlichen Bauformen<br />
in nichts nach.<br />
Bilder: Wandfluh<br />
www.wandfluh.com<br />
effizient<br />
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BAUVERKEHR<br />
In vielen Bereichen der Baubranche hat die Automatisierung<br />
von Prozessen schon Einzug gehalten. Trotzdem schlummert<br />
noch viel Potenzial in der Digitalisierung manueller und<br />
analoger Arbeitsabläufe,<br />
z. B. bei der Abwicklung<br />
von Aufträgen.<br />
Mit dem neuen Web<br />
Portal Feature Pfreundt<br />
Load & Go der Pfreundt<br />
GmbH wird eine<br />
komplett papierlose<br />
Auftragsabwicklung im<br />
Bauverkehr möglich.<br />
Von der Auftragsauswahl<br />
über die Erfassung<br />
der Wiegedaten bis hin zur Generierung und Unterschrift<br />
des Lieferscheins erfolgt der gesamte Prozess digital. Das<br />
erfasste Ladungsgewicht und die Lieferscheinunterschrift<br />
werden in Echtzeit an das Pfreundt Web Portal übertragen und<br />
stehen dort zur Weiterverarbeitung zur Verfügung.<br />
Mit Pfreundt Load & Go wird die Menge manueller Tätigkeiten<br />
und damit das Fehlerpotenzial in der Abwicklung von Aufträgen<br />
reduziert, die Abwicklung wird effizienter. Auch die<br />
Werkssicherheit wird erhöht, denn LKW-Fahrer können ihren<br />
Beladungsstatus live über ihr Smartphone verfolgen und mit<br />
digitaler Unterschrift bestätigen, sodass das Aussteigen<br />
entfällt. Nachdem der LKW-Fahrer seine Ladung beim Kunden<br />
ausgeliefert hat, bestätigt dieser den Erhalt der Ladung<br />
ebenfalls mit digitaler Unterschrift auf dem Smartphone des<br />
LKW-Fahrers. Die Lieferscheine samt digitaler Unterschriften<br />
werden direkt ins Web-Portal übertragen und stehen dort zur<br />
Weiterverarbeitung zur Verfügung.<br />
www.pfreundt.de<br />
SCHLAUCHFANGSICHERUNG VERHINDERT<br />
„PEITSCHEN“<br />
Hydraulische<br />
Schlauchleitungen<br />
von Maschinen<br />
und Anlagen<br />
müssen so<br />
konstruiert sein,<br />
dass es bei<br />
Versagen zu<br />
keiner Gefährdung<br />
durch<br />
Peitschen der<br />
Schlauchleitung kommt. Uniflex bietet mit Pop-Lock eine<br />
Fangsicherung, die den Anforderungen verschiedener Normen<br />
und Vorschriften entspricht. Der Pop-Lock-Workshop „Hose<br />
retention system“ bietet ein Sicherungssystem, das in drei<br />
Größen für alle gängigen Nennweiten eine lückenlose Auswahl<br />
bis DN 50 (2“) bietet: Pop-Lock DN 05-12, DN 16-25 und DN<br />
32-50. Im Workshop ist vom Drahtseilschneider bis zum<br />
Sicherheitshandschuh alles erforderliche Material und Werkzeug<br />
enthalten. Beliebige Seillängen ermöglichen beliebige<br />
Schlauchsicherungen. Dabei sind die richtige Dimensionierung<br />
und die Montagevorgaben des Anlagenherstellers zu beachten.<br />
Für den mobilen und spontanen Einsatz geeignet, ist das<br />
Pop-Lock Ready-to-Go Kit. Es ist durch einen Farbcode gut<br />
erkennbar und leicht zu montieren, ebenfalls ohne Demontage<br />
einer bereits verbauten Schlauchleitung.<br />
Das rostfreie und UV-beständige Material widersteht Schmutz<br />
und Öl. Der Blindniet hält die Fangsicherung in Position und<br />
gewährleistet somit ein einwandfreies Funktionieren. Auch ist<br />
die Fangsicherung intuitiv korrekt montierbar und vor Diebstahl<br />
sicher. Durch ein verlustfrei mögliches Recycling ist dieses<br />
Produkt umweltfreundlich.<br />
www.uniflex.de<br />
FUNKTIONSSICHER AUCH UNTER HÄRTESTEN EINSATZBEDINGUNGEN<br />
Die einachsigen Fingerjoysticks der TRY17-Reihe von Megatron sind für den Einsatz unter rauen Bedingungen<br />
ausgelegt: Sie widerstehen Salz, Wasser, Schmiermitteln und nahezu allen Chemikalien. Da eine<br />
Gummimanschette alle relevanten Teile bis hin zum Bedienpult abdichtet, ist die Mechanik auch vor<br />
Substanzen wie Zementstaub geschützt. Die kontaktlose Hall-Technologie und hochwertige Mechanik<br />
sollen zudem eine lange Lebensdauer garantieren. TRY 17 ist mit dualen Ausgängen und Anschlusslitzen<br />
ausgestattet. Die Einbautiefe unter Panel beträgt nahezu Null. Sie wird nur durch den Verlauf der Anschlusslitzen<br />
begrenzt, da sich alle maßgeblichen Teile der Mechanik oberhalb des Panels befinden.<br />
www.megatron.de<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
atam.it<br />
ATAM. Erfahrung und Zuverlässigkeit<br />
für Off-Highway-Anwendungen.<br />
ATAM produziert verkapselte Spulen für Off-Highway-Fahrzeuge,<br />
die praktischen Tests unter Extrembedingungen standhalten. Das Unternehmen<br />
bietet auch Spulen mit Außenarmierung, ATEX- und IECEx-zertifizierte Spulen,<br />
elektromagnetische Aktuatoren, Sensoren und Industriesteckersysteme an.<br />
Die starke Berücksichtigung der Marktanforderungen zeigt das Engagement<br />
für Innovation, Detailtreue und Umweltschutz bei ATAM.<br />
In Thermoplast verkapselte Spule der Serie 415.<br />
Isolationsklasse 180°C (H) mit AMP-JT-Anschluss.<br />
44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
REIFEN FÜR HOCHLEISTUNGSTRAKTOREN<br />
Continental hat ihren bisher größten Ackerschlepperreifen VF TractorMaster in der Größe VF900/60R42 auf den Markt gebracht.<br />
Der Reifen ist mit einem Durchmesser von 2147 Millimetern größer als ein Türrahmen und bringt bei einem Tragfähigkeitsindex<br />
von 189 (10.300 Kilogramm) ein Gewicht von 450 Kilogramm auf die Waage. Continental hat die Reifengröße speziell entwickelt,<br />
um das Gewicht von über 300 PS-starken Landmaschinen tragen zu können. Dank der VF-Technologie kann der Reifen mit 40<br />
Prozent mehr Last bei gleichem Reifendruck wie bei einem Standardreifen oder 40<br />
Prozent weniger Reifendruck bei gleichbleibender Last gefahren werden. Zudem<br />
arbeiten Reifen mit VF-Technologie kraftstoffsparender als herkömmliche Ackerschlepper-Reifen.<br />
Die VF-Technologie ermöglicht einen Wechsel vom Feld auf die<br />
Straße ohne, dass der Reifendruck angepasst werden muss. Gleichzeitig werden die<br />
Auswirkungen der schweren Maschinen auf den Boden durch eine breitere Aufstandsfläche<br />
bei der Arbeit auf dem Feld minimiert.<br />
Hinter dem Trend nach großen Maschinen steckt vor allem das Ziel, noch effizienter<br />
und kostengünstiger zu arbeiten. Bereits im Jahr 2022 brachte Continental daher<br />
fünf neue Reifengrößen ihres VF TractorMasters auf den Markt (650/60 R 34; 650/65<br />
R 42; 710/75 R42; 650/65 R 34; 710/60 R 34).<br />
www.continental.com<br />
FAHRZEUGSTEUERUNG MIT INTEGRIERTER SICHERHEITSEBENE<br />
Durot Electric hat mit der Safety Layer Vehicle Control Unit (VCU) eine Basis für die sichere<br />
Entwicklung von Elektrofahrzeugen und mobilen Maschinen geschaffen. Die VCU mit<br />
inte grierter Sicherheitsebene richtet sich an Fahrzeughersteller, die sich auf Fahrzeugvarianten<br />
und Individualisierungen fokussieren. Die VCU bildet das Kernstück des Fahrzeugs. Alle<br />
Grund-Sicherheitsfunktionen werden in der Safety Applikation unter Verantwortung von<br />
Durot Electric implementiert und validiert. Die Anwendungsebene des Fahrzeugherstellers<br />
wird unabhängig entwickelt und auf das Steuergerät übertragen. Nach der Zertifizierung der<br />
Safety Applikation als Basis lassen sich diese Anwendungen unabhängig weiterentwickeln.<br />
www.durotelectric.com<br />
AUCH FÜR<br />
GANZ KLEINE<br />
FLÄCHEN<br />
UniSpread:<br />
Das wendige Gestänge von Vogelsang<br />
Einfach mehr Möglichkeiten, um flexibel zu bleiben:<br />
Freie Wahl zwischen Schleppschläuchen und Schleppschuhen<br />
als Ausbringelement, einfache Montage<br />
und Nachrüstung (Plug & Play), kleines Gestänge<br />
mit geringem Gesamtgewicht, besonders langlebiges<br />
und UV-beständiges Schlauchmaterial und ein hochpräziser<br />
Exaktverteiler.<br />
Bleib maximal flexibel – UniSpread ist deine Wahl!<br />
VOGELSANG –<br />
LEADING IN TECHNOLOGY<br />
vogelsang.info
ELEKTROZYLINDER MIT I/O SCHNITTSTELLE<br />
DEN RICHTIGEN ANTRIEB<br />
SCHNELL BESTIMMEN<br />
Um herauszufinden mit welcher Konfiguration<br />
ein Elektrozylinder die gewünschte Bewegung am<br />
besten umsetzt, arbeiten Entwicklungsingenieure<br />
mit unterschiedlichen Prototypen. Das<br />
Unternehmen Linak unterstützt die Ingenieure bei<br />
der Arbeitsoptimierung mithilfe einer neuen<br />
I/O-Schnittstelle, die Linak zunächst für den<br />
Linearaktuator LA36 anbietet. Per USB-Kabel oder<br />
über Bluetooth lässt sich der Elektrozylinder mit<br />
einem Computer verbinden und konfigurieren.<br />
01 Mit dem Konfigurator respektive der Software Actuator Connect<br />
lassen sich Linearantriebe individuell anpassen<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Mit Elektrozylindern (elektrische Linearantriebe) lassen<br />
sich schnell und einfach lineare Bewegungen<br />
realisieren. Das macht sie für die verschiedensten<br />
Anwendungen flexibel einsetzbar. Ein weiterer Vorzug<br />
der Komponenten ist die hohe Energieeffizienz im Betrieb.<br />
Elektrische Linearantriebe gibt es in unterschiedlichen Hublängen<br />
und Leistungskategorien. Die Geschwindigkeit, mit der die<br />
Spindel ein und ausfährt, ist ebenfalls eine flexible Größe. Dank<br />
einer präzisen Lagerückmeldung lassen sich unterschiedliche<br />
Positionen genau anfahren sowie Softstarts und -stopps für einen<br />
schonenden Betrieb definieren. Aber wie läuft der übliche Entwicklungsprozess<br />
bei einem elektrischen Linearantrieb ab und<br />
welche Vorteile bieten sich durch die neue Technik von Linak?<br />
ZYLINDER VIRTUELL PARAMETRIEREN<br />
Ein Beispiel einer typischen Anwendung für einen elektrischen<br />
Zylinder ist die Verstellung und Positionierung einer Klappe an<br />
einer Maschine, einem landwirtschaftlichen Gerät oder in einer<br />
Produktionsanlage. Die Aufgabe für den Entwickler ist es unter<br />
anderem, die Positionen exakt zu bestimmen, die der Antrieb an-<br />
fahren muss. Außerdem könnte ein sanftes Starten der Bewegung<br />
hilfreich sein, um das Material zu schonen.<br />
Während des Entwicklungsprozesses ergeben sich noch weitere<br />
Aufgaben und Fragen: Eventuell muss der Antrieb eine Zwischenposition<br />
anfahren. Wichtig ist zu wissen, welche Kräfte<br />
notwendig sind und ob der Antrieb bezüglich der Kräfte richtig<br />
dimensioniert ist. Um all diese Fragen zu beantworten, müsste<br />
der Entwicklungsingenieur im klassischen Entwicklungsprozess<br />
unterschiedlich konfigurierte Elektrozylinder einsetzen. Das ist<br />
nicht nur teuer, sondern kostet auch wertvolle Zeit. Zeit, die während<br />
einer Entwicklung besonders kostbar ist.<br />
An dieser Stelle setzt Linak mit seiner Lösung an: Mit der neuen<br />
I/O-Schnittstelle lassen sich Elektrozylinder von Linak mit Hilfe<br />
der neuen Software Actuator Connect (AC) einfach und schnell<br />
parametrieren. Möglich sind flexible Steuerungsoptionen, einschließlich<br />
virtueller Begrenzungen und einstellbarer Geschwindigkeiten.<br />
Es ist auch möglich, vordefinierte Positionen über die<br />
Software Actuator Connect einzustellen und den Antrieb zu diesen<br />
Positionen fahren zu lassen. Auch die Positionsrückmeldungen<br />
lassen sich anpassen. Mit all diesen Möglichkeiten kann der Entwicklungsingenieur<br />
die optimalen Bewegungsabläufe festlegen.<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
ELEKTROZYLINDER<br />
02 In Actuator Connect werden die Ein- und Ausgänge visualisiert,<br />
sodass sich schnell identifizieren lässt, welchem Kabel, welche<br />
Funktion zugeordnet ist<br />
FLEXIBILITÄT UND TRANSPARENZ<br />
Der I/O-Antrieb bietet unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten.<br />
Diese ermöglichen zahlreiche Optionen für die Steuerung<br />
und Einstellung des Antriebs. Die Funktionalität dieser Ein- und<br />
Ausgänge kann direkt in der Software Actuator Connect angepasst<br />
werden und der Schaltplan wird kontinuierlich aktualisiert.<br />
Einige der Anschlüsse sind für eine bestimmte Funktionalität reserviert<br />
– weitere 6 Anschlüsse lassen sich kundenspezifisch anpassen<br />
und sind für die Einstellung der Nutzung relevant. In der<br />
Software Actuator Connect werden die Ein- und Ausgänge visualisiert,<br />
sodass man schnell erkennen kann, welchem Kabel, welche<br />
Funktion zugeordnet ist. Zum Teil lassen sich die Ein- und<br />
Ausgänge in der Software individuell anpassen.<br />
Bei Vielen Anwendungen ist es wichtig zu wissen, wie weit der<br />
Elektrozylinder ein- oder ausgefahren ist. Eine genaue Positionsrückmeldung<br />
ist in diesem Fall unerlässlich und einer der großen<br />
Vorteile gegenüber Hydraulik oder Pneumatik. Elektrozylinder<br />
von Linak mit I/O-Schnittstelle zeichnen sich hier besonders aus.<br />
Die Positionsrückmeldung basiert auf Impulsen von magnetischen<br />
Hall-Sensoren. Außerdem speichert der Mikrocontroller<br />
des Elektrozylinders die aktuelle Position auf seinem internen<br />
Speicher, sodass nach einem Spannungsverlust die gespeicherte<br />
Position nicht verloren geht und wieder angezeigt wird. Derselbe<br />
Mikrocontroller kann diese Hall-Impulse zum Beispiel in ein<br />
analoges 4-20-mA-Ausgangssignal umwandeln. In der Vergangenheit<br />
wurde dies in der Regel durch ein mechanisches Potentiometer<br />
erreicht – ein Bauteil, das sich mit der Zeit abnutzt und in<br />
Bezug auf Genauigkeit und Hublänge begrenzt ist.<br />
Nachdem alle Parameter für einen perfekten Bewegungsablauf<br />
für den Prototyp gefunden wurden, lassen sich diese Einstellungen<br />
in der Software abspeichern und für die Serienproduktion<br />
der Elektrozylinder übertragen. Das heißt, der parametrierte<br />
(Prototyp) Elektrozylinder wird als Vorlage genutzt. Linak liefert<br />
im Anschluss in Serie fertig konfigurierte Elektrozylinder mit genau<br />
diesen Einstellungen.<br />
Linak bietet die I/O-Antriebe in unterschiedlichen Ausstattungsstufen<br />
an. Über die Software Actuator Connect lassen sich<br />
bestimmte Optionen auch später noch freischalten.<br />
Bilder: Linak<br />
www.linak.de<br />
MODULAR UND<br />
HOCHFLEXIBEL<br />
Proportional Mobile Valves<br />
Das neue Konzept der Proportional Mobile Valves (PMV) basiert auf einer<br />
modularen Zusammenstellung spezifischer PMV-Komponenten zu einer<br />
kompletten Hydraulikeinheit. Build Programme Partner weltweit verwenden<br />
die verschiedenen Komponenten, um zuverlässige und witterungsbeständige<br />
Hydrauliklösungen mit hoher Leistungsdichte zu realisieren. SOLUTIONS SINCE 1946<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 47
ANBAUGERÄTE<br />
UNIVERSALGESTÄNGE BIETET UMFASSENDE MÖGLICHKEITEN<br />
FLEXIBLE GÜLLEAUSBRINGTECHNIK<br />
FÜR JEDE BETRIEBSUMGEBUNG<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Ein maßgeblicher Faktor für eine effiziente<br />
Wirtschaftsdüngung ist die präzise Ausbringung<br />
und Verteilung der Gülle auf den Boden. Dabei<br />
kommt es auch darauf an, die Ausbringtechnik<br />
zu finden, die zur Betriebsumgebung passt. Gut<br />
aufgestellt sind dabei Landwirte und<br />
Lohnunternehmer, die ein flexibel einsetzbares<br />
Gülleausbringsystem nutzen. Das bietet die<br />
Vogelsang GmbH & Co. KG mit dem<br />
Universalgestänge UniSpread.<br />
Ob Grünland, Acker oder wachsender Bestand, ebene<br />
Flächen oder Hanglage: Das Universalgestänge<br />
UniSpread der Vogelsang GmbH & Co. KG ist kompakt<br />
gebaut und passt sich den Gegebenheiten optimal an.<br />
Durch die kompakte Bauweise und innovative Klappung ist es<br />
insbesondere für Felder, die mit Hecken und Buschwerk umrandet<br />
sind, unebenes Gelände oder kleine Fasswagen geeignet.<br />
Auch aufgrund des geringen Gewichts, der robusten Rahmenkonstruktion<br />
und des leistungsstarken Exaktverteilers hat sich<br />
das Gestänge in den vergangenen Jahren durchgesetzt und ist zudem<br />
als Nachrüstlösung nachgefragt.<br />
Je nach Einsatzgebiet lässt sich das Universalgestänge als<br />
Schleppschlauch- oder Schleppschuhsystem ausrüsten. Seit Ende<br />
letzten Jahres ist es auch als Verschlauchungsvariante erhältlich.<br />
„Damit bieten wir unseren Kunden neben den Ausstattungsmöglichkeiten<br />
als Schleppschlauch- und Schleppschuhgestänge<br />
eine weitere Option und erweitern so unser Portfolio für die<br />
bedarfsgerechte Gülleausbringung“, sagt Vanja Cobec, Produktmanager<br />
Agrartechnik bei Vogelsang.<br />
GERINGERE BODENVERDICHTUNG DURCH<br />
VERSCHLAUCHUNGSOPTION<br />
Bei der Verschlauchungsvariante wird die Gülle über einen Zubringschlauch<br />
vom Feldrand in die Verteiler des Gestänges gefördert.<br />
Für diese Variante ist zwar eine ausreichende Infrastruktur<br />
vom Feldrand erforderlich. Der Bodendruck, den ein übliches<br />
Gespann auf die Felder bringt, reduziert sich jedoch deutlich.<br />
Denn der Traktor trägt das UniSpread als klassisches Anbaugerät<br />
und schleppt gleichzeitig den Schlauch über das Feld. Der Vorteil:<br />
Durch den Wegfall des Güllefasses reduziert sich das<br />
Gesamtgewicht des Gespanns. Das führt zu einer geringeren<br />
48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
ANBAUGERÄTE<br />
01 Durch den Wegfall des Güllefasses bei der Verschlauchungsoption<br />
reduziert sich das Gesamtgewicht des Gespanns. Das führt zu einer<br />
geringeren Bodenverdichtung<br />
02 Das UniSpread-Gestänge lässt sich mit Exaktverteilern der<br />
ExaCut-Reihe ausrüsten, die die Gülle gleichmäßig verteilen<br />
Bodenverdichtung. Die Verschlauchungsoption ist in den Arbeitsbreiten<br />
von 6 bis 10,5 Metern erhältlich.<br />
EMISSIONSARME GÜLLEABLAGE MIT<br />
SCHLEPPSCHUH UND SCHLEPPSCHLAUCH<br />
Für eine effiziente Gülleausbringung auf Getreide und Grünlandflächen<br />
kann das UniSpread mit Schleppschuhen ausgerüstet<br />
werden. Die Schleppschuhe sind mit einer integrierten Kufe versehen,<br />
die den Pflanzenbestand teilt und die Gülle dann in einem<br />
schmalen Band hinter der Kufe – und damit unter der Pflanze –<br />
ablegt. So gelangen die Nährstoffe in Wurzelnähe und können<br />
optimal aufgenommen werden, ohne dass die Pflanze selbst verschmutzt.<br />
Auch die Schleppschlauchvariante ermöglicht eine<br />
gleichmäßige, bodennahe und emissionsarme Ausbringung. Die<br />
Gülle wird auf dem Boden abgelegt, sickert ein und die Pflanzendecke<br />
verschließt sich darüber. So ist der Wirtschaftsdünger vor<br />
Wind und Sonneneinstrahlung geschützt. Die Nährstoffverluste<br />
bleiben minimal.<br />
HOHE VERTEILGENAUIGKEIT<br />
Das UniSpread-Gestänge lässt sich mit Exaktverteilern der ExaCut-<br />
Reihe ausrüsten, die die Gülle gleichmäßig verteilen und eine hohe<br />
Verteilgenauigkeit aufweisen. Der Variationskoeffizient liegt bei<br />
weniger als fünf Prozent. Zudem sind die Exaktverteiler mit einem<br />
Schwergutabscheider ausgestattet. Dieser entfernt Fremdkörper<br />
wie Steine oder Metallteile problemlos und schleust sie in einen<br />
MITHILFE DES UNISPREAD-<br />
GESTÄNGES ERWIRTSCHAFTEN WIR<br />
EINEN SICHTBAREN MEHRERTRAG<br />
Lukas Reich, Landwirt aus<br />
Grünenbach in Bayern<br />
01<br />
02<br />
Steinfang aus. Das verhindert ein Verstopfen der Ablaufschläuche<br />
und Beschädigungen am Ausbringsystem.<br />
Die Schläuche selbst bestehen aus robustem und dennoch<br />
elastischem Material und sind UV-beständig. Je nach Bedarf kann<br />
das Gestänge in 3- oder 4-Punkt-Aufhängung an einem Fasswagen<br />
befestigt werden. Ein UniSpread-Gestänge mit einer Arbeitsbreite<br />
von neun Metern lässt sich mit einer manuellen Klappung<br />
auf eine Transportbreite von drei Metern zusammenklappen –<br />
für einen sicheren und sauberen Transport. Die automatische<br />
Endarmklappung ermöglicht dies auch bei der größeren Arbeitsbreite<br />
von 10,5 Metern. Die Transportverriegelung am Rahmen<br />
sichert das Gestänge während der Fahrt. Ein DropStop-Mechanismus<br />
verhindert zudem, dass die Gülle während des Transports<br />
oder im Vorgewende abtropft.<br />
PRAXISERPROBTE TECHNIK<br />
Vor rund zwei Jahren hat Lukas Reich, Landwirt aus Grünenbach<br />
in Bayern, seinen Fasswagen mit einem UniSpread-Schleppschuhgestänge<br />
von Vogelsang mit neun Metern Arbeitsbreite<br />
nachgerüstet. Der Milchvieh- und Grünlandbetrieb bietet zudem<br />
Lohnarbeiten für Landwirte aus der Region an. Seit Nutzung des<br />
UniSpread-Gestänges hat der Betrieb bereits etwa 5.000 Kubikmeter<br />
Gülle ausgebracht – und das teils auf Flächen in Hanglage<br />
auf bis zu 1.000 Metern über dem Meeresspiegel. „In der Hanglage<br />
hält das UniSpread, was es verspricht. Es ist leicht, kompakt<br />
und einfach in der Handhabung“, sagt Lukas Reich. Und weiter:<br />
„Der Mehrertrag lässt sich schon mit bloßem Auge erkennen. Das<br />
Grünland erscheint dichter, stabiler und satter.“<br />
Bilder: Vogelsang<br />
www.vogelsang.info<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 49
LOUNCH<br />
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 05/<strong>2023</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 02. 05. <strong>2023</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 14. 04. <strong>2023</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Hydraulikkomponenten sind Extrembedingungen ausgesetzt.<br />
Voss Fluid setzt bei seinem Korrosionsschutz deshalb auf eine<br />
Zink-Nickel-Beschichtung und investiert in den Ausbau im Bereich<br />
Galvanik.<br />
Foto: Voss Fluid<br />
DER DIREKTE WEG<br />
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WORLD OF INDUSTRIES<br />
digital.world-of-industries.com<br />
02 Zuverlässige Bremssysteme sind für Fördermaschinen im Bergbau<br />
unverzichtbar. Für die hydraulisch gelüfteten Sattelscheibenbremsen<br />
kommen maßgeschneiderte Hydraulikaggregate zum Einsatz.<br />
Foto: Svendborg Brakes<br />
03 „AurOrA“ ist ein autonomes Fahrzeug, das künftig auf Obstplantagen<br />
selbstständig arbeiten soll. Die verschiedenen Messaufgaben<br />
am Fahrzeug übernehmen Sensoren zur Lenkwinkel- oder<br />
Positionserfassung.<br />
Foto: Siko<br />
04 Eine weitere Automatisierung mobiler Arbeitsmaschinen<br />
erfordert eine noch vielfältigere Erfassung der Prozessdaten. Die dafür<br />
notwendige Sensorik muss genauer, vernetzter und robuster werden.<br />
Zudem wird die Fusion von Sensordaten weiter an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
Foto: Pulsotronic<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
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Elektrohydrostatische Antriebssysteme (EAS)<br />
entwickeln sich zu einer wichtigen und hochattraktiven Lösung für<br />
Anlagenbauer, die nach kompakten Alternativen zu herkömmlichen<br />
hydraulischen oder elektromechanischen Antriebslösungen suchen.<br />
Basierend entweder auf der elektrohydrostatischen Pumpeneinheit (EPU)<br />
oder einer Innenzahnradpumpe, kombinieren die Moog EAS alle Elemente<br />
in einem hochintegrierten, kompakten und modularen System, das die<br />
höchsten Ansprüche an Zuverlässigkeit und Qualität erfüllen.<br />
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