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O+P Fluidtechnik 3/2024

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03<br />

5445<br />

März <strong>2024</strong><br />

€ 17,50<br />

Organ des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

TITEL<br />

RÜCKSCHLAGVENTILE<br />

RICHTIG AUSWÄHLEN<br />

Faktoren und Gefahren für die<br />

optimale Auslegung<br />

MIT<br />

16 SEITEN<br />

MOBILE<br />

MASCHINEN<br />

IFK <strong>2024</strong>: INTERVIEW<br />

MIT PROF. WEBER<br />

Der wissenschaftliche Leiter des<br />

IFK <strong>2024</strong> im Gespräch<br />

BESONDERE SCHELLEN<br />

FÜR HOHE KRÄFTE<br />

Immer speziellere Einsatzbereiche für<br />

die klassischen Komponenten<br />

MOBILE MASCHINEN – Top-Thema:<br />

SPEZIFISCHE LÖSUNGEN<br />

SEIT 60 JAHREN<br />

oup-fluidtechnik.de


Standards<br />

Edelstahl 1.4571<br />

Höchste Präzision<br />

Zulassungen & Normen<br />

Hohe Verfügbarbeit<br />

Einsatzgebiete<br />

Wasser- & Schiffsbau<br />

Bahntechnologie<br />

Offshore-Technik<br />

Maschinenbau<br />

PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />

Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />

Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />

info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />

MIT SICHERHEIT.<br />

EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />

VON PH.<br />

PH Katalog<br />

als App für<br />

Android<br />

oder Ipad


EDITORIAL<br />

KLASSISCH, NICHT<br />

ALTMODISCH<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

an der Technischen Universität in Dresden findet in regelmäßigen<br />

Abständen ein Event statt, in dem es sich um schöne, aber<br />

veraltete Technik dreht. Auch in diesem Frühjahr ist es wieder so<br />

weit: Das Oldtimer-Treffen TUD Campus Classics für aktive und<br />

ehemaliger Mitglieder der TU Dresden sorgt schon jetzt bei vielen<br />

für Vorfreude!<br />

Für mich und hoffentlich viele Leser der <strong>O+P</strong> ist aber das IFK, das<br />

Internationale Fluidtechnische Kolloquium, der wichtigere Event.<br />

An drei Tagen, vom 19. bis 21. März, werden in Dresden über 90<br />

Vorträge zu aktuellen Aspekten der Forschung und einer großen<br />

Bandbreite fluidtechnischer Fragestellungen gehalten. Hydraulische<br />

Muskeln, Simulation von Leckagen an Kugelsitzventilen,<br />

hydro-mechanische Vibrationsabsorber, Lasthalteventile mit<br />

integrierten Durchflusssensoren – Fachleute aus Industrie und<br />

Wissenschaft diskutieren diese Themen gemeinsam auf höchstem<br />

Niveau. Publikum und Vortragende sind international.<br />

Das IFK zeigt, wie lebendig und vorwärtsgewandt die <strong>Fluidtechnik</strong><br />

und ihre Protagonisten sind. Es ist nicht lange her, da sahen nicht<br />

wenige die Hydraulik und Pneumatik als eine Technologie an, die<br />

mittelfristig durch andere Lösungen ersetzt werden könnte.<br />

Inzwischen hat sich das wieder geändert. An spannenden Innovationen<br />

gibt es jedenfalls keinen Mangel, das zeigt das IFK.<br />

Aber auch die Themenauswahl in diesem Heft ist dafür ein Indiz.<br />

Neben einem Interview mit dem wissenschaftlichen Leiter des IFK<br />

lesen Sie in dieser Ausgabe auch über Sensoren, Telematik,<br />

Rückschlagventile und einiges mehr.<br />

Ich wünsche viel Vergnügen bei der Lektüre,<br />

Ihr<br />

Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de


INHALT<br />

13<br />

20<br />

30<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 Weniger Gewicht, mehr<br />

Sicherheit und Komfort<br />

<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />

10 Effiziente Hydraulik für kleine<br />

Batterien<br />

MESSE<br />

12 Innovationen für eine klimaneutrale<br />

Industrie<br />

VDMA<br />

13 BMWK-Forschungsprojekt<br />

Fluid 4.0 gestartet<br />

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TITELBILD<br />

The LEE Company,<br />

Westbrook, USA<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

SERVICE<br />

TITEL VENTILTECHNIK<br />

14 Wie Konstrukteure das richtige<br />

Rückschlagventil wählen<br />

INDUSTRIEHYDRAULIK /<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

20 Spezifische Schellen für<br />

besondere Einsatzbereiche<br />

SENSOR- UND MESSTECHNIK<br />

24 Genauigkeit hydraulischer<br />

Systeme erhalten<br />

DRUCKLUFTTECHNIK<br />

26 Wenn der Druckluftbedarf<br />

stark schwankt<br />

SENSORIK<br />

28 Kapazitive Grenzstandmelder<br />

auf der Schiene<br />

03 Editorial<br />

45 Impressum<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />

INTERVIEW<br />

30 14. IFK <strong>2024</strong> – Prof. Jürgen<br />

Weber im Gespräch mit <strong>O+P</strong><br />

DIGITALISIERUNG<br />

40 Landmaschinen-Hersteller setzt<br />

auf vereinheitlichte<br />

Produktdigitalisierung<br />

OPTISCHE SENSORIK<br />

42 Ein Gewinn für mobile<br />

Maschinen<br />

THERMOMANAGEMENT<br />

46 Schutz und Kühlung<br />

für KI-Computer<br />

46<br />

CONNECTIVITY<br />

48 Erschwingliche Telematik für alle<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


34<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

INNENTITEL ENTWICKLUNGSARBEIT<br />

34 Anwendungsspezifische Lösungen für Hersteller<br />

MEIN TIPP<br />

Im Off-Highway-Bereich steigen die Anforderungen<br />

an Telematik und Konnektivität rasant.<br />

Kleinere OEMs können da kaum noch Schritt<br />

halten. Eigenentwicklungen sind teuer und riskant.<br />

Ein großer Hersteller zeigt eine Alternative auf: Die<br />

cloudbasierte Konnektivitätsplattform ist skalierbar<br />

und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Ob<br />

Condition Monitoring, KI & Machine Learning,<br />

Cybersecurity, Nachhaltigkeit … wie OEMs damit<br />

eigene Lösungen voranbringen und wettbewerbsfähig<br />

bleiben können, lesen Sie ab Seite 48.<br />

Felix Berthold, Redakteur, F.Berthold@vfmz.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 5


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

WENIGER GEWICHT, MEHR SICHERHEIT UND KOMFORT<br />

Um eine möglichst geringe Bodenverdichtung zu erreichen,<br />

hat Agrartechnikhersteller Claas einen Traktor mit<br />

Raupenlaufwerk im Programm, in dem Speicherzylinder<br />

von Freudenberg Sealing Technologies eine tragende Rolle<br />

spielen: Über sie wird die Raupe gefedert und das Laufband<br />

gespannt. Die Speicherzylinder kombinieren die Funktionen<br />

von Hydraulikzylinder und Kolbenspeicher mit dem<br />

Leichtbauwerkstoff Aluminium in einem Gesamtsystem.<br />

Das verringert den Montageaufwand, die Gefahr von<br />

Leckage und das Gesamtgewicht des Traktors. Da die<br />

Vorderachsen von Traktoren stets stark wechselnden<br />

Belastungen ausgesetzt sind, kommen hier zusätzlich<br />

hydropneumatische Federungssysteme zum Einsatz.<br />

Freudenberg hat dafür einen modularen Baukasten mit<br />

einer auf die jeweilige Traktoranwendung angepassten<br />

Ringraumdruckregelung entwickelt, die Fahrkomfort,<br />

Sicherheit und Effizienz erhöht.<br />

Bild: Claas<br />

www.fst.com<br />

6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

SPATENSTICH FÜR BÜRKERT-NEUBAU<br />

Eine neue Produktionshalle und eine Erweiterung des Logistikbereichs<br />

entstehen am Bürkert-Werk in Öhringen. Nach ersten<br />

Erdarbeiten im Januar dieses Jahres startete mit dem offiziellen<br />

Spatenstich am 17. Februar <strong>2024</strong> nun der Bau der neuen<br />

Gebäude. Mit den neuen Flächen werden die bestehenden<br />

Lagerkapazitäten erweitert sowie interne Arbeitsabläufe<br />

optimiert und automatisiert. Die Neubauten umfassen eine<br />

zusätzliche<br />

Nutzfläche von<br />

5.800 Quadratmetern<br />

– rund<br />

60% nimmt die<br />

Produktion ein<br />

und ca. 40% die<br />

Bürkert-Logistik.<br />

Die Erweiterung<br />

beinhaltet den Bau einer modernen Produktions- und Lagerhalle<br />

mit einem automatischen Kleinteilelager. Das Hallentragwerk<br />

und die Außenwände werden aus Holz gefertigt, während<br />

Photovoltaikanlagen auf Dächern und Fassaden zur Energiegewinnung<br />

beitragen. Sprinklertanks dienen als Wärmesenke,<br />

um überschüssige Wärme aufzunehmen, zu speichern und bei<br />

Bedarf wieder abzugeben. Zusätzliche Dämmmaßnahmen an<br />

den Bestandsgebäuden verbessern die Energieeffizienz. Die<br />

Fertigstellung des Baus ist für April 2025 geplant, die Inbetriebnahme<br />

des Lagers wird für Juni 2025 erwartet. Die derzeit 181<br />

Mitarbeitenden in der Produktion und 31 im Verteilzentrum<br />

können sich auf eine moderne und verbesserte Arbeitsumgebung<br />

freuen.<br />

www.buerkert.de<br />

DEKARBONISIERUNG VON BAGGERN<br />

VORANBRINGEN<br />

Danfoss Schottland, Teil des<br />

globalen Herstellers von<br />

Hydraulik- und elektrischen<br />

Antriebssystemen Danfoss<br />

Power Solutions, hat im<br />

Rahmen des Red Diesel<br />

Replacement Phase 2<br />

Competition Programms<br />

einen Zuschuss in Höhe von<br />

4.941.809 Pfund (ca. 5,7 Mio.<br />

Euro) vom Department for Energy Security & Net Zero der<br />

britischen Regierung erhalten. Das Programm stellt Finanzmittel<br />

für Projekte zur Verfügung, die kohlenstoffarme Alternativen<br />

zu rotem Diesel für den Bau-, Bergbau- und Steinbruchsektor<br />

entwickeln. Mit diesen Mitteln wird die „Dextreme<br />

Max“-Systemlösung in einem 30-Tonnen-Elektrobagger<br />

validiert, welche den Energieverbrauch um 50 % reduzieren soll.<br />

Ein integraler Bestandteil der „Dextreme Max“-Systemlösung<br />

ist die DDP1X0D, eine digitale Verdränger-Hydraulikpumpe,<br />

die die Energierückgewinnung aus Baggerbewegungen wie<br />

Schwenkverzögerung und Auslegerabsenkung ermöglicht. Die<br />

Energierückgewinnungseigenschaften der Pumpe wurden im<br />

Rahmen des Red Diesel Replacement Phase 1 Competition<br />

Programms entwickelt und in einem Testaufbau unter Beweis<br />

gestellt. In Phase 2 werden die DDP1X0D-Pumpe, ein Editron-<br />

Elektroantrieb sowie andere Komponenten, die für die neue<br />

Systemarchitektur erforderlich sind, in einen batterieelektrischen<br />

Bagger integriert.<br />

www.danfoss.com<br />

JOHANNES<br />

SAMWER<br />

MATTHIAS<br />

BENZ<br />

STEFANO<br />

GAVA<br />

ANDREAS<br />

WELLMANN<br />

LIZ<br />

FENDT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

wird neuer Geschäftsführer<br />

für Einkauf und<br />

Vertrieb des Mönchengladbacher<br />

Schmierstoffherstellers<br />

Rhenus<br />

Lub. Nach über 30<br />

Jahren erfolgreicher<br />

Tätigkeit bei Rhenus<br />

Lub verabschiedet sich<br />

der bisherige Geschäftsführer<br />

Meinhard<br />

Kiehl in den Ruhestand.<br />

Johannes Samwer war<br />

zuvor rund 14 Jahre<br />

lang in unterschiedlichen<br />

Führungspositionen<br />

beim Spezialchemie-Konzern<br />

Lanxess in Köln tätig.<br />

aktuell Geschäftsführer<br />

der Raufoss Technology,<br />

ein Unternehmen der<br />

CAG-Holding, wird zum<br />

1. Juli <strong>2024</strong> Mitglied<br />

der Geschäftsführung<br />

des Zeppelin Konzerns.<br />

Am 1. Oktober <strong>2024</strong><br />

tritt er als Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung<br />

die Nachfolge von Peter<br />

Gerstmann an. Das<br />

entschied der Aufsichtsrat<br />

der Zeppelin<br />

GmbH in seiner letzten<br />

Sitzung. Gerstmann<br />

übergibt ein finanziell<br />

stabiles und ertragsstarkes<br />

Unternehmen.<br />

wurde zum neuen<br />

Chief Executive Officer<br />

(CEO) der UFI Filters-<br />

Gruppe ernannt. Er tritt<br />

die Nachfolge von<br />

Rinaldo Facchini an, der<br />

in den letzten zehn<br />

Jahren als CEO für die<br />

UFI Filters Group<br />

verantwortlich war.<br />

Gava war zuletzt COO<br />

(Chief Operating<br />

Officer) EMEA von UFI<br />

Filters. Der Wirtschaftsund<br />

Finanzexperte<br />

begann im Jahre 2015<br />

als Group Chief<br />

Financial Officer bei UFI<br />

Filters in Shanghai.<br />

ist in die globale<br />

Geschäftsführung von<br />

Voith Hydro eingetreten.<br />

Wellmann, derzeit<br />

CEO & President Voith<br />

Hydro EMEA, wird als<br />

President Projects<br />

das Projektgeschäft –<br />

inklusive der Bereiche<br />

Project Management,<br />

Field Service und<br />

Scheduling – zusätzlich<br />

zu seiner aktuellen<br />

Rolle verantworten.<br />

Seit Mai letzten Jahres<br />

bringt er seine breite<br />

Erfahrung im Projektgeschäft<br />

in der Region<br />

EMEA ein.<br />

wurde zum Chief Sales<br />

and Marketing Officer<br />

bei der TÜV SÜD<br />

ernannt. In dieser<br />

Funktion wird Liz Fendt<br />

die Bereiche Vertrieb,<br />

Marketing, CRM und<br />

E-Business auf<br />

Konzern ebene leiten.<br />

Fendt wird in der<br />

Konzernzentrale in<br />

München stationiert<br />

sein und direkt an<br />

Ishan Palit, COO der<br />

TÜV SÜD AG, berichten.<br />

Sie ist seit 2001 für den<br />

Konzern tätig, davon 13<br />

Jahre an verschiedenen<br />

Standorten in Asien.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


EMISSIONSARME SCHIFFE ENTWICKELN<br />

SEMINARPROGRAMM<br />

VERÖFFENTLICHT<br />

SZENE<br />

Gemeinsam mit Anlegg og Marine Service und der Nogva Holding hat die Baumüller<br />

Anlagen-Systemtechnik GmbH & Co. KG in Norwegen die Marine Hybrid Solutions AS<br />

(MHS) gegründet, wie Baumüller Ende Januar mitteilte. Hauptsitz ist Tønsberg 80 km<br />

südlich von Oslo. Das Unternehmen möchte damit die Entwicklung und den Einsatz<br />

emissionsarmer Schiffe vorantreiben. CEO des neuen Unternehmens ist Børge Nogva,<br />

der über langjährige Erfahrung im Schiffbau verfüge. Die Marine Hybrid Solutions AS<br />

konzentriert sich in Norwegen auf Schiffsantriebe mit vollelektrischen Lösungen und<br />

dieselelektrischen Hybridantrieben. Ziel ist es, neue und verbesserte Lösungen auf den<br />

Markt zu bringen, um die immer strengeren Anforderungen an den Schiffsbetrieb zu<br />

erfüllen. So sollen die Schiffe der Zukunft auf mehrere Energiequellen (wie Brennstoffzellen,<br />

Batterien, Solarzellen oder Windturbinen) und Motoren zugreifen können, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben<br />

werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Digitalisierung: Cloudbasierte IoT-Lösungen in Verbindung mit intelligenten Automatisierungslösungen<br />

und Künstlicher Intelligenz sollen den Schiffsbetrieb effizienter und nachhaltiger machen.<br />

www.marinehybridsolutions.no<br />

Der AMA-Verband für<br />

Sensorik und Messtechnik<br />

veröffentlicht sein Seminarprogramm<br />

für das Jahr <strong>2024</strong>.<br />

Das Programm beinhaltet<br />

eine Vielzahl von Seminaren<br />

zu verschiedenen Themen,<br />

darunter Ultraschallmesstechnik,<br />

Optische Spektroskopie,<br />

Wegmessung, Industrielle<br />

Bildverarbeitung und die<br />

Diskussion über „Chat-GPT ‒<br />

Hype oder Hysterie“. Die<br />

Seminare werden online oder<br />

als Präsenzveranstaltungen<br />

angeboten und stehen unter<br />

wissenschaftlicher Leitung.<br />

Sie bieten fundiertes Wissen<br />

über Sensoren, Sensorsysteme<br />

sowie deren Funktionen<br />

und Einsatzmöglichkeiten.<br />

Die Teilnehmer erhalten die<br />

Möglichkeit, die passenden<br />

Sensoren für ihren Anwendungsfall<br />

zu wählen und<br />

deren Vor- und Nachteile zu<br />

bewerten. Die Seminare<br />

bieten einen tiefen Einblick in<br />

fachspezifische Themen aus<br />

der Sensorik und Messtechnik.<br />

Sie richten sich an<br />

Fachleute aus den Bereichen<br />

Entwicklung, Forschung,<br />

Fertigung und Vertrieb.<br />

www.ama-sensorik.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 9


EFFIZIENTE HYDRAULIK<br />

FÜR KLEINE BATTERIEN<br />

Linde Hydraulics ist weltweit bekannt für seine modularen<br />

Antriebssysteme. Das Unternehmen will gerade im Bereich<br />

Hochdruckhydraulik Standards setzen und denkt dabei vor allem<br />

an Effektivität und CO2-Reduzierung. Wir sprachen mit dem<br />

Geschäftsführer Dr. Matthias Schreiber über zukünftige<br />

Entwicklungen und warum Linde Hydraulics auch Produkte<br />

entwickelt, die der Markt noch nicht nachfragt.<br />

Wie verlief Ihr Weg zur Hydraulik und was fasziniert Sie an dieser Branche?<br />

Was die Hydraulikbranche betrifft, bin ich Quereinsteiger.<br />

Von Haus aus bin ich nämlich kein Hydrauliker, sondern<br />

eher der Fahrzeug- und Offroadmensch. Ich komme aus<br />

der Landwirtschaftsindustrie und war die vier Jahre bevor<br />

ich zu Linde Hydraulics kam, bei einem großen deutschen<br />

Verbrennungsmotorenzulieferer. Daher kenne ich<br />

sowohl die Bedürfnisse von Fahrzeugherstellern als auch<br />

die Bedürfnisse der Zulieferer. Die Branche und die Kunden<br />

sind also die gleichen, für die Technologie in der<br />

Mobilhydraulik kann ich mich leicht begeistern.<br />

Was fasziniert mich an der Branche: viel! Zunächst ist es<br />

die enge Zusammenarbeit mit den Kunden, um deren<br />

Anforderungen bedienen zu können: Da sind eine solide<br />

Belieferung sowie eine Top-Qualität, hervorragende<br />

Performance der Produkte und innovative Entwicklungen<br />

am allerwichtigsten. Es macht wahnsinnigen Spaß,<br />

bei einem technologisch führenden Hydraulikkomponenten-Hersteller<br />

an all diesen Themen arbeiten zu<br />

können und diese Lösungen für unsere Kunden zu<br />

schaffen.<br />

Die Produkte von Linde Hydraulics zielen zum großen Teil auf den Markt der mobilen Maschinen.<br />

Welche Herausforderungen sehen Sie dort als besonders prägend für die nächsten Jahre an?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Die mobilen Maschinen, also Land- und Baumaschinen,<br />

aber auch Flurförderzeuge, sind natürlich von dem technologischen<br />

Wandel und der Elektrifizierung nicht ausgenommen.<br />

Mit den weiterentwickelten Elektromotoren<br />

und den besseren und günstiger werdenden Batterien<br />

geht der Trend zu größeren Leistungen weiter. Das Gute<br />

für uns dabei ist, dass wir uns mit unserer Hochdruckhydraulik<br />

sehr weit im hohen Leistungsspektrum der<br />

großen Land-, Forst- und Baumaschinen bewegen: Hier<br />

geht der Trend in dieselbe Richtung, die Umstellung hin<br />

Mit welchen Antworten werden Sie auf diese Entwicklungen reagieren?<br />

Wie bereits erwähnt, spielt das Thema Effizienz eine<br />

große Rolle. Sobald eine Maschine elektrifiziert wird,<br />

spart man nicht nur die Energiekosten, sondern jede<br />

kWh Batteriekapazität hat auch einen erheblichen Kostenanteil<br />

am Fahrzeug. Um die Batterie möglichst klein<br />

zu halten, brauchen wir effiziente Hydraulik. So werden<br />

sich neue Technologien in der Hydraulik rechnen, die<br />

heute vom Markt noch gar nicht nachgefragt sind. Auch<br />

wird die Frage „Wie kann ich mit einem Elektromotor<br />

zu elektrischen Lösungen wird allerdings viel länger<br />

dauern. Das verschafft uns genügend Zeit, uns optimal<br />

auf diesen Wechsel einzustellen. Die ersten – und das ist<br />

vielleicht gar nicht so offensichtlich – Anforderungen an<br />

die Hydraulik, die daraus resultieren, sind zunächst Effizienz-<br />

und Geräuschoptimierung: Wenn kein Verbrennungsmotor<br />

mehr auf dem Fahrzeug ist, hört man die<br />

Hydraulik viel stärker und das sind doch relativ unangenehme<br />

Frequenzen und die Nachfrage nach leiseren<br />

Hydraulikkompenenten steigt plötzlich.<br />

sinnvoll eine Hydraulikpumpe antreiben?“ immer wichtiger.<br />

Weil der offene Kreis – also alles, was Linearbewegungen<br />

in den verschiedenen Applikationen erfordert –<br />

auch in elektrifizierten Fahrzeugen noch für sehr lange<br />

Zeit hydraulisch bleiben wird. Der Hydraulikzylinder ist<br />

von Kosten, Leistungsdichte und Robustheit einfach<br />

unschlagbar. Das Umfeld ändert sich, ein Teil wird ersetzt,<br />

der andere bleibt und wird weiterentwickelt, um in<br />

die neuen Fahrzeugarchitekturen und Systeme zu passen.<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


Dr. Matthias Schreiber<br />

Linde Hydraulics ist Teil der Weichai-Gruppe. Wie wirkt sich das auf die Unternehmensstrategie aus?<br />

Für uns ist es unheimlich gut und wertvoll, dass wir<br />

einen Shareholder haben, der an der Technologie<br />

interessiert ist und uns in diesem Zusammenhang<br />

braucht. Das ist keine bloße Investition; wir sind ein<br />

wichtiger Technologie-Stützpfeiler in der ganzen<br />

Gruppe. Zur Weichai-Gruppe, die wiederum zur<br />

SHIG-Gruppe in China gehört, gehören neben Herstellern<br />

von Komponenten und Verbrennungsmotoren<br />

auch Produzenten von fast allen landwirtschaftlichen<br />

Fahrzeugen und Baumaschinen, die man sich<br />

vorstellen kann. So können wir bei Linde Hydraulics<br />

Komponenten für Kunden innerhalb der Gruppe<br />

entwickeln, ohne erst langwierig extern Akquise betreiben<br />

zu müssen. Sobald wir dann in Serie sind,<br />

stehen natürlich alle Technologien dem Markt zur<br />

Verfügung und wir können schneller wachsen. Der<br />

chinesische Markt ist auch für uns sehr wichtig: Wir<br />

hatten die letzten Jahre deutlich zweistellige Wachstumsraten<br />

und werden auch in diesem Jahr trotz der<br />

schwierigen Lage in China weiter wachsen.<br />

Über welche Fähigkeit werden die Produkte von Linde Hydraulics 2034 verfügen,<br />

die heute noch nach Science-Fiction klingen?<br />

Wir sehen tolle Innovationen, welche die Fahrzeuge<br />

unserer Kunden erheblich verändern werden. Autonome<br />

Maschinen in diesen neuen Größenordnungen<br />

klingen heute sicher noch nach Science-Fiction, aber<br />

wir werden hier die ersten Schritte schon bald erleben.<br />

In diesem Bereich unterstützen wir als Teil des<br />

Systems, wenn es zum Beispiel um Sicherheitskonzepte<br />

geht, Regelungslösungen oder schlicht bei der<br />

Wirkungsgradoptimierung. Trotzdem sind wir aber<br />

nur ein Teil dieser Innovationen. Und die Aufgabe der<br />

Hydraulik wird es bleiben, Leistung in der mobilen<br />

Anwendung im Fahrzeug zu verteilen und in Bewegung<br />

zu verwandeln. Oder wie wir zu sagen pflegen:<br />

Turning Power into Motion.<br />

www.linde-hydraulics.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 11


MESSE<br />

HANNOVER MESSE<br />

INNOVATIONEN FÜR EINE<br />

KLIMANEUTRALE INDUSTRIE<br />

Wie die nächsten Schritte in die nachhaltige<br />

Industrie der Zukunft aussehen, wird im April<br />

wieder auf der Hannover Messe zu erleben sein.<br />

Die Themen reichen von CO 2<br />

-neutraler<br />

Produktion und Dekarbonisierung mit<br />

Wasserstoff über Industrie 4.0 und<br />

Manufacturing-X bis hin zu KI und Machine<br />

Learning. Neue Ansätze in der Robotik oder<br />

flexiblere und effizientere Antriebslösungen<br />

gibt es ebenso zu entdecken wie<br />

KI-Empfehlungssysteme in der Produktion,<br />

digitale Zwillinge und IoT-Cloud-Lösungen.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Mit dem Leitthema „Energizing a sustainable Industry“<br />

rückt die Hannover Messe dieses Jahr eine nachhaltige<br />

und emissionsfreie Energieversorgung der Industrie<br />

in den Mittelpunkt. In Halle 12 präsentieren<br />

mehr als 300 Unternehmen ihre Lösungen aus den Bereichen<br />

Prozess- und Abwärme, Erneuerbare Energien, Energiemanagement<br />

und Energieeffizienz sowie Mobilität, Ressourceneffizienz<br />

und Kreislaufwirtschaft. Die Energiewirtschaft ist<br />

der entscheidende Treiber für die industrielle Transformation<br />

hin zur Klimaneutralität. Dabei liegt der Fokus auf dem Ausbau<br />

Erneuerbarer Energien, der Dekarbonisierung der Wärme, dem<br />

Umbau zu smarten Netzen, der Sektorkopplung mit anderen<br />

DIE HANNOVER MESSE SETZT<br />

FRISCHE IMPULSE FÜR DIE<br />

GREEN TRANSITION<br />

Industrien sowie der Mobilität. Getrieben wird die Transformation<br />

durch Künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge<br />

(IoT). Zum Leitthema passt auch das diesjährige Partnerland<br />

Norwegen, das sich unter dem Motto „Pioneering the Green Industrial<br />

Transition“ im Norwegen-Pavillon auch in Halle 12<br />

präsentiert.<br />

VERNETZTE NACHHALTIGKEIT<br />

Auf der Hannover Messe zeigen Unternehmen aus dem Maschinenbau,<br />

der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft<br />

gemeinsam Lösungen für eine gleichermaßen leistungsstarke<br />

und nachhaltige Industrie. Es ist weltweit die einzige<br />

Messe mit dieser Ausrichtung. Als vernetzt agierendes industrielles<br />

Ökosystem thematisiert die Veranstaltung, wie Klimaneutralität<br />

erreicht werden kann. Die Mittel dazu sind Elektrifizierung,<br />

Digitalisierung und Automation unter Verwendung von nachhaltigen<br />

Technologien und Lösungen sowie der Einbindung von Robotik<br />

und Künstlicher Intelligenz. Zu den Schwerpunktthemen<br />

der Messe zählen: Industrie 4.0/Manufacturing-X, Energie für die<br />

Industrie, Digitalisierung/Künstliche Intelligenz und Maschinelles<br />

Lernen, CO 2<br />

-neutrale Produktion sowie Wasserstoff und<br />

Brennstoffzellen.<br />

KOMPETENT AUF KI-KURS<br />

Künstliche Intelligenz in der Industrie ist mittlerweile zum Dauerthema<br />

avanciert, dem Entscheider hohe Priorität einräumen.<br />

Ausschlaggebend für die hohen Erwartungen war und ist auch<br />

der Chatbot ChatGPT, der ein komfortables Frontend mit einem<br />

großem Sprachmodell im Backend bereitstellt. Wie die Industrie<br />

generative KI nutzen kann, auch dazu möchte die Messe Orientierung<br />

geben. Xiaopeng Li von Microsoft sieht im Industrial AI<br />

Podcast der Hannover Messe Europas Chance bei generativer AI<br />

(GenAI) in der Anwendung von KI.<br />

Europa sei laut Li aufgrund seines angesammelten branchenspezifischen<br />

Wissens und seiner Erfahrung gut positioniert, um generative<br />

KI in verschiedenen Sektoren anzuwenden. Es sei zu<br />

erwarten, dass mehr branchenspezifische Co-Piloten und KI-<br />

Lösungen aus Europa kommen werden, die das große industrielle<br />

Erbe nutzen. In verschiedenen Branchen würden branchenspezifische<br />

Co-Piloten auf der Grundlage großer Sprachmodelle<br />

entwickelt, die Branchenkenntnisse mit KI-Fähigkeiten kombinieren,<br />

um die Effizienz und Entscheidungsfindung in bestimmten<br />

Kontexten zu verbessern. Für einen Überblick zu ausgewählten<br />

Themen wie Künstliche Intelligenz oder Manufacturing-X bietet<br />

der Messeveranstalter auch wieder geführte Touren an, die Besuchern<br />

einen Überblick geben wollen.<br />

Bilder: Deutsche Messe<br />

www.hannovermesse.de<br />

12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


VDMA<br />

KICK-OFF<br />

BMWK-FORSCHUNGSPROJEKT<br />

FLUID 4.0 GESTARTET<br />

01<br />

02 03<br />

Anfang Februar fand die Kick-off-Veranstaltung<br />

für das Projekt „Fluid 4.0“ in Frankfurt statt.<br />

In dem Projekt arbeiten <strong>Fluidtechnik</strong>hersteller,<br />

Maschinen- und Anlagenbauer, Anwender<br />

und Dienstleister gemeinsam an der Lösung von<br />

Digitalisierungsfragen. Es soll die Branche<br />

bei der Digitalisierung ihrer Produkte,<br />

Systeme und Dienstleistungen unterstützen.<br />

Die Zukunft der <strong>Fluidtechnik</strong> wird durch die Verknüpfung<br />

von Digitalisierung und Nachhaltigkeit vorangetrieben.<br />

Dabei soll das durch die Europäische Union (NextGenerationEU)<br />

finanzierte und durch das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt „Fluid 4.0“<br />

die <strong>Fluidtechnik</strong> in Deutschland unterstützen. Das Projekt geht<br />

zurück auf eine Initiative des Arbeitskreises Digitalisierung im<br />

Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> des VDMA zusammen mit Bosch<br />

Rexroth und der TU Dresden – Fluid-Mechatronische Systemtechnik.<br />

Es baut dabei auf den bisherigen Aktivitäten im Bereich<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> 4.0 zur Digitalisierung fluidtechnischer Komponenten<br />

auf und hat das Ziel, die Digitalisierung der Produkte und<br />

Prozesse der <strong>Fluidtechnik</strong> weiter voranzutreiben.<br />

In den <strong>Fluidtechnik</strong>-4.0-Vorarbeiten des Arbeitskreis Digitalisierung<br />

wurden auf den vergangenen zwei Hannover Messen<br />

schon digitale Zwillinge mit zugehörigen Verwaltungsschalen,<br />

Use Cases und Demos präsentiert. Dabei konnten QR-Codes gescannt<br />

und die Verwaltungsschalen („Digitale Zwillinge“) erkundet<br />

werden.<br />

Mit dem Fluid-4.0-Projekt soll nun der nächste große Schritt<br />

erfolgen. Im geplanten Projektzeitraum von 31 Monaten wird auf<br />

den Hannover Messen <strong>2024</strong>, 2025 und 2026, der bauma 2025 sowie<br />

der Agritechnica 2025 jeweils ein Fluid-4.0-Messestand organisiert<br />

und der Projektfortschritt einer breiteren Öffentlichkeit<br />

präsentiert. <strong>2024</strong> zeigt das Projekt Fluid 4.0 auf der Hannover<br />

Messe in Halle 6, B57, wie der weitere Weg in eine digitalisierte<br />

und nachhaltige <strong>Fluidtechnik</strong> möglich ist. Lösungen der Firmen<br />

01 Kick-Off beim VDMA in Frankfurt am 7. Februar <strong>2024</strong><br />

02 Dr. Christian Geis demonstrierte bei der Kick-off-Veranstaltung<br />

Vorteile der Digitalisierung in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

03 Imane Najib ist Referentin im VDMA-Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> für<br />

Digitalisierung und Bildung sowie Ansprechpartnerin für Fluid 4.0<br />

Xitaso und Meta-Level demonstrieren dabei, wie Komponenten<br />

verglichen und dadurch eine optimale anwendungsbezogene<br />

Auswahl von Produkten erfolgen kann. Dies ermöglicht eine<br />

energieeffiziente und nachhaltige Auslegung von Applikationen.<br />

Das Projektkonsortium Fluid 4.0, bestehend aus 15 Projektpartnern<br />

und 13 assoziierten Partnern, hat vier Use Cases formuliert,<br />

die sich auf die Steuerungsentwicklung („System-Verwaltungsschalen“<br />

aus mehreren einzelnen Verwaltungsschalen) sowie<br />

Nachhaltigkeitsthemen (PCFs, Energieeffizienz und Circular<br />

Economy) konzentrieren. Ziel ist es, für jeden Use Case konkrete<br />

Demonstratoren zu entwickeln.<br />

FLUID 4.0 – DIGITALISIERUNG LEICHT GEMACHT<br />

Der VDMA Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> beteiligt sich aktiv am Projekt<br />

und bringt seine Branchenkompetenz in den Bereichen Standardisierung,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen ein. Der<br />

Verband stellt so auch eine branchenübergreifende Perspektive<br />

sicher. Vorrangiges Ziel des VDMA ist es, die Etablierung praxisgerechter,<br />

einheitlicher Standards und Schnittstellen voranzutreiben.<br />

Darüber hinaus engagiert sich der VDMA für den Wissens–<br />

transfer zu Anbietern und Kunden im Bereich der <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Wer sich in der Digitalisierung der <strong>Fluidtechnik</strong> einbringen<br />

will, kann unverbindlich Kontakt mit dem VDMA-Teilprojektleiter<br />

und stellvertretendem Geschäftsführer des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>, Dr. Christian Geis, oder der Fluid-4.0-Referentin im<br />

Fachverband, Imane Najib, aufnehmen.<br />

Bilder: Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

www.vdma.org/fluidtechnik<br />

www.fluidtechnik40.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 13


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

FAKTOREN UND GEFAHREN FÜR DIE OPTIMALE AUSLEGUNG<br />

WIE KONSTRUKTEURE DAS<br />

RICHTIGE RÜCKSCHLAG-<br />

VENTIL WÄHLEN<br />

Peter Becker, Becker Storytelling


VENTILTECHNIK<br />

Rückschlagventile verhindern in Fluidsystemen<br />

das ungewollte Rückfließen von Flüssigkeiten<br />

und Gasen. Dasselbe hat negative Auswirkungen<br />

auf die Leistungsfähigkeit des Systems.<br />

Rückschlagventile schützen zudem<br />

vorgelagerte Komponenten vor<br />

Beschädigung. Welches Rückschlagventil<br />

das Beste für die jeweilige Anwendung ist,<br />

hängt von vielen Faktoren ab. Dieser Artikel<br />

zeigt auf, wie man die beste Lösung findet.<br />

01<br />

Ein Rückschlagventil oder Einwegventil, ist eine mechanische<br />

Komponente, die es einem Gas oder einer Flüssigkeit<br />

ermöglicht, frei in eine Richtung zu fließen, während sie<br />

den Rückfluss in die entgegengesetzte Richtung verhindert.<br />

Rückschlagventile sind in alltäglichen Gegenständen zu finden,<br />

etwa in Luftmatratzen, und verhindern das Entweichen der<br />

Luft. In hydraulischen oder pneumatischen (Hochdruck-)Systemen<br />

übernehmen Rückschlagventile unter Umständen systemrelevante<br />

Funktionen. Kommt es durch ungewünschten Rückfluss<br />

zu Druckabfall oder -schwankungen kann dies zu zusätzlichem<br />

Verschleiß oder sogar zu Beschädigungen beispielsweise<br />

an der Pumpe führen. Rückschlagventile tragen somit zur Stabilisation<br />

des Druckniveaus und somit zur Leistungsfähigkeit des<br />

Gesamtsystems bei. In Bremssystemen kann dies gar sicherheitsrelevant<br />

sein.<br />

01 Schnitt eines Rückschlagventils für Automotive- und<br />

Off-Highway-Anwendungen<br />

02 Rückschlagventile sind in einer Vielzahl<br />

verschiedener Bauarten verfügbar<br />

WIE WIRKT EIN RÜCKSCHLAGVENTIL?<br />

Ein Rückschlagventil ist eine direkt wirkende Vorrichtung, d. h.<br />

der Druck wirkt direkt auf die inneren Komponenten des Ventils.<br />

Sie werden durch einen krafterzeugenden Mechanismus innerhalb<br />

des Ventils oder durch eine Druckdifferenz geschlossen gehalten.<br />

Bei einer Druckdifferenz in Durchflussrichtung öffnet<br />

sich das Ventil und lässt Flüssigkeit ungehindert innerhalb des<br />

Fluidiksystems fließen. Wenn der Druck schwindet, kehrt das<br />

Ventil in seine standardmäßige, geschlossene Position zurück.<br />

Nach der Bestimmung der optimalen Leistungsanforderungen<br />

und der Umweltfaktoren, die sich auf die Leistung auswirken, besteht<br />

der nächste Schritt in der Auswahl oder Konstruktion eines<br />

geeigneten Rückschlagventils für die Anwendung. Hierbei ist der<br />

optimale Kompromiss aus Leistungsfähigkeit, Ventilbeschaffenheit<br />

und Widerstandsfähigkeit zu finden. So kann beispielsweise<br />

eine Verkleinerung des Ventilgehäuses zu einer geringeren<br />

Durchflusskapazität führen. Ein Metallgehäuse erhöht die Betriebs-<br />

oder Berstdruckfähigkeit, wirkt sich jedoch im Vergleich<br />

zu Kunststoff negativ auf das Gewicht des Ventils aus.<br />

RELEVANTE AUSWAHLFAKTOREN<br />

Die folgenden Leistungsmerkmale sollten bei der Auswahl eines<br />

Rückschlagventils berücksichtigt werden:<br />

n Systemdruck<br />

Für jedes Rückschlagventil sollten vier Druckfaktoren berücksichtigt<br />

werden: Betriebsdruck, Systemdruck, Prüfdruck und<br />

Berstdruck. Der Betriebsdruck ist der Druck, mit dem das Ventil<br />

im normalen Betrieb beaufschlagt wird. Der Systemdruck ist der<br />

maximale Nenndruck, der an der Position des Ventils im System<br />

erreicht wird. Der Prüfdruck bestimmt, wie stark das Ventil<br />

02<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 15


VENTILTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

beansprucht werden kann, ohne dass eine bleibende Verformung<br />

oder eine negative Beeinträchtigung der Leistung auftritt.<br />

Der Berstdruck gibt vor, ab welchem Druck das Ventil zerstört<br />

wird oder – wie der Name sagt – birst.<br />

n Öffnungsdruck<br />

Der Öffnungsdruck (pÖ) ist der Druck, bei dem das Rückschlagventil<br />

öffnet und den Flüssigkeitsdurchfluss erlaubt. Der Öffnungsdruck<br />

bezeichnet den Druckunterschied über das Schließelement.<br />

Dieser Druck ist i. d .R. als Nominaldruck mit einer Toleranz<br />

angegeben, kann aber auch manchmal als Höchstdruck<br />

definiert sein. Erzeugt wird dieser Öffnungsdruck je nach Bauart<br />

durch eine Federkraft, die auf das Schließelement (Kugel, Poppet,<br />

etc.) wirkt oder durch eine Materialeigenschaft (Membrandicke,<br />

etc.). Ein voll geöffnetes Rückschlagventil bedarf je nach<br />

Bauart oft ein Mehrfaches des nominalen pÖ. Da ein Öffnungsdruck<br />

einen Leistungsverlust darstellt, wird er möglichst gering<br />

gewählt, aber sollte zugleich mindestens so hoch sein, dass es<br />

keinen Flow-Kurzschluss mit anderen Ventilen gibt und es nicht<br />

zu Schäden durch ungewolltes mehrfaches Öffnen des Ventils<br />

durch Interaktion oder Vibrationen kommt.<br />

n Leckage<br />

Ventilleckagen können in zwei Kategorien unterteilt werden:<br />

externe und interne Leckagen. Externe Leckage bezieht sich auf<br />

Flüssigkeit, die um die Außenseite des Ventilgehäuses herumfließt,<br />

was Gewinde, O-Ring-Dichtungen oder andere externe<br />

Merkmale einschließen kann. Interne Leckage ist der Flüssigkeitsstrom,<br />

der durch das Ventilgehäuse fließen kann, während<br />

das Ventil geschlossen ist.<br />

n Materialien<br />

Ein Rückschlagventil besteht aus mehreren Teilkomponenten.<br />

Die Werkstoffe der einzelnen Komponenten müssen den verschiedenen<br />

Kräften standhalten, die während der Betriebsdauer<br />

des Ventils auf sie einwirken werden. Dazu gehören der Innenund<br />

Außendruck des Ventils und die damit verbundenen<br />

Druckanstiegsraten. Die Materialien müssen zudem medienkompatibel<br />

mit der Systemflüssigkeit sein, die durch das Rückschlagventil<br />

fließt sowie mit den Temperaturen und einwirkenden<br />

Kräften. Werden diese Faktoren vernachlässigt, kann es beispielsweise<br />

zur Werkstoffausdehnung durch Temperaturschwankungen<br />

kommen oder das Ventil korrodieren. Das<br />

Gehäuse, das Gewicht und die Außenabmessungen sind ebenfalls<br />

wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Auch<br />

die Anforderungen an die Montage und eventuell durchzu-<br />

Mit unserem Ingenieurs-Team stehen wir<br />

unseren Kunden beratend bei der Auswahl<br />

der richtigen Fluid-Control-Komponenten<br />

zur Seite.<br />

Kadir Polat, technischer Vertriebsingenieur bei Lee<br />

führenden Wartungsmaßnahmen sind wichtige Faktoren bei<br />

der Auswahl des Rückschlagventils.<br />

n Vibration und Beschleunigungskräfte<br />

Rückschlagventile können sowohl Kräften ausgesetzt sein, die<br />

von außen auf das System einwirken, in dem sie installiert sind,<br />

als auch Kräften, die durch den Betrieb des Systems erzeugt<br />

werden, etwa Vibrationen, Stöße und G-Kräfte. Stärke, Häufigkeit<br />

und Richtung der möglichen Kräfte müssen bei der Wahl<br />

des Ventils berücksichtigt werden. Diese Bewegungen können<br />

den gewünschten Betrieb des Ventils beeinträchtigen. Somit<br />

muss das Rückschlagventil so ausgelegt sein, dass es den zu erwartenden<br />

Kräften standhält.<br />

n Betriebsmedium<br />

Die Leistung eines Rückschlagventils wird stark von der Viskosität<br />

der Betriebsflüssigkeit beeinflusst. Flüssigkeiten und Gase<br />

haben unterschiedliche Fließeigenschaften, die sich auf die<br />

03 Lee bietet eine Vielzahl von<br />

Rückschlagventilen für anspruchsvolle<br />

Branchen in Miniaturbauweise an<br />

16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


VENTILTECHNIK<br />

Durchflussrate, die Leckage und die Bewegung der internen<br />

Komponenten des Ventils auswirken. Das Betriebsmedium<br />

bringt auch andere Variablen mit sich, die berücksichtigt werden<br />

müssen, z. B. die Materialverträglichkeit. Ein Medium, welches<br />

mit den Werkstoffen des Ventils nicht kompatibel ist, kann<br />

das Ventil beschädigen, z. B. durch Korrosion. Umgekehrt können<br />

die Werkstoffe des Ventils auch das Medium verändern. Das<br />

spielt insbesondere in der Labor- oder Medizintechnik oder bei<br />

entflammbaren Gasen eine entscheidende Rolle.<br />

n Reaktionszeit<br />

Die Ansprechzeit – also die Zeit, die ein Rückschlagventil vom<br />

freien Durchfluss in den vollständig geschlossenen Zustand übergeht<br />

bzw. vom geschlossenen in den vollständig geöffneten<br />

Zustand – ist insbesondere in Anwendungen wichtig, in denen<br />

sich die Druckrichtung schnell ändert und dieser mit einer hohen<br />

Rate steigt. Schließt das Ventil in diesen Applikationen nicht<br />

schnell genug, kann dies die Systemleistung negativ beeinflussen<br />

oder zu Schäden an vorgeschalteten Komponenten führen.<br />

n Dichtungen<br />

Dichtungen aus steiferen Werkstoffen wie Metall können meist<br />

höherem Druck und extremeren Temperaturen standhalten als<br />

weichere Materialien wie Kunststoff oder Gummi. Letztgenannte<br />

sind jedoch in der Regel in der Lage, Leckage besser zu regulieren<br />

bzw. zu vermeiden. Die Wahl der Dichtung ist somit eine<br />

Abwägung zwischen Leckage, Druck- und Temperaturbereich<br />

sowie der Robustheit.<br />

GEFAHREN UND AUSFALLRISIKEN<br />

Auch wenn bei der Konstruktion eines Ventils diese Kriterien und<br />

Umweltfaktoren berücksichtigt wurden, können Rückschlagventile<br />

beschädigt werden und im Betrieb nicht mehr richtig funktionieren.<br />

Im Vorfeld sollte man sich daher potenzielle Ausfallrisiken<br />

bewusstmachen und diese bei der Systemauslegung berücksichtigen.<br />

Zu diesen Risiken zählen unter anderem:<br />

n Verschmutzung<br />

Schmutz oder Fremdkörper sind die häufigste Ausfallursache<br />

für Rückschlagventile in Hydrauliksystemen. Diese Verunreinigungen<br />

können die internen Komponenten des Ventils beschädigen<br />

oder sich im Inneren des Ventils festsetzen. Ein Nachlassen<br />

der Abdichtung oder das Festsitzen des Ventils in geöffneter<br />

oder geschlossener Position ist die Folge. Vor dem Rückschlagventil<br />

sollte daher ein Schutz gegen Verunreinigungen – beispielsweise<br />

ein Sieb – integriert werden.<br />

n Druckanstieg und Druckabfallgeschwindigkeit<br />

Steigt oder fällt der Druck zu stark und schnell, können die auftretenden<br />

Kräfte die Ventilkomponenten beschädigen. Dieser<br />

Aspekt sollte vor allem bei der Wahl des Ventilwerkstoffs und<br />

des inneren Aufbaus des Ventils berücksichtigt werden.<br />

n Mangelnder Durchfluss<br />

Wenn der Druck an der Einlassöffnung den Öffnungsdruck des<br />

Ventils übersteigt, das Ventil aber nicht mit genügend Durchfluss<br />

versorgt wird, um das Ventil dauerhaft zu öffnen, schließt das<br />

Ventil sofort wieder. Dieses ungewünschte wiederholte Öffnen<br />

und Schließen kann zu Verschleiß und Schäden führen, einerseits<br />

weil sich Verunreinigungen und Ablagerungen zwischen<br />

Ventilsitz und Dichtung ablagern können, oder andererseits,<br />

wenn es zu einer „ Low Lift Condition“ des Schließelementes<br />

kommt. Dieses Risiko besteht vor allem dann, wenn der Ventilquerschnitt<br />

zu groß gegenüber dem Durchfluss gewählt wurde<br />

und das Ventil zum „Flattern“ neigt oder so minimal öffnet, dass<br />

die Fließgeschwindigkeit über dem Sitz so groß wird, dass Kavität<br />

auftritt und den Sitz oder das Schließelement zerstört. Neben<br />

diesen Faktoren und Gefahren sind noch viele weitere Aspekte<br />

zu berücksichtigen, wie etwa die Durchflussrate oder spezielle<br />

Schutzmaßnahmen gegen Kontamination. An dieser Stelle beschränken<br />

wir uns jedoch auf die genannten Faktoren.<br />

04 Rückschlagventile für die Medizintechnik müssen vor allem<br />

medienkompatibel sein und das Medium nicht verunreinigen<br />

KOMPETENTE HILFE BEI DER AUSWAHL<br />

UND AUSLEGUNG<br />

Die Auswahl und Konstruktion eines für die jeweilige Anwendungen<br />

idealen Rückschlagventils ist somit immer die Suche nach<br />

der bestmöglichen Kombination aus Performance, Widerstandsfähigkeit<br />

gegen herausfordernde Umgebungsbedingungen, Kompatibilität<br />

mit den Vorgaben des Gesamtsystems hinsichtlich des<br />

Fluids oder der Einbausituation und letztlich der Minimierung<br />

des Ausfallsrisikos. Dieser Prozess kann recht komplex ausfallen.<br />

Bei der Auswahl des Rückschlagventils für Hydraulik- und Pneumatiksystemen<br />

können die technischen Vertriebsingenieure der<br />

Lee Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH unterstützen.<br />

Kadir Polat, technischer Vertriebsingenieur bei Lee, betont: „Lee<br />

steht seit mehr als 75 Jahren für Qualität und Performance in der<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> und Ventiltechnik. Mit unserem Ingenieurs-Team<br />

stehen wir unseren Kunden in der Industrie, dem Maschinenbau,<br />

der Luft- und Raumfahrt oder der Automotive-Branche beratend<br />

bei der Auswahl der richtigen Fluid-Control-Komponenten und<br />

passgenauen Integration in ihre Systeme zur Seite.“<br />

Lee bietet Miniatur-Rückschlagventile mit einem Durchmesser<br />

von 2,5 bis 25,4 mm und einem Maximaldruck von über<br />

1.000 bar/15.000 psi an. Die Ventile sind sowohl für die Integration<br />

in Kunststoff als auch in Metallblöcke geeignet. Wie alle<br />

Lee-Komponenten sind auch die Rückschlagventile 100 Prozent<br />

qualitäts- und funktionsgetestet. Als einteilige Einbausysteme<br />

benötigen die Komponenten keine zusätzlichen Abdichtungen<br />

wie O-Ringe.<br />

Bilder: Aufmacher: Scruggelgreen – stock.adobe.com, Lee; Bilder 01 bis 04: Lee;<br />

Bild Zitat: Becker Storytelling<br />

www.lee.de<br />

LINK ZUM DOWNLOAD PDF:<br />

Den vollständigen Ratgeber zur Auswahl<br />

eines Rückschlagventils können sich<br />

Interessenten kostenlos über diesen Link<br />

herunterladen:<br />

https://bit.ly/LeeCheckValveGuide<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 17


MARKTPLATZ<br />

MIT IO.FLOW ® ZUM SMARTEN VSE<br />

VOLUMENSENSOR<br />

Anzeige<br />

Der Kommunikationsstandard IO-Link ist die optimale<br />

Lösung, um in industriellen Anlagen Sensordaten auf<br />

Feldebene effizient auszutauschen. Daher bringt VSE<br />

Volumentechnik GmbH jetzt<br />

den neuen IO.flow® Converter<br />

auf den Markt: eine IO<br />

Link-Erweiterung für alle<br />

Volumensensoren mit<br />

Impulsausgang.<br />

Das Modul wertet mithilfe<br />

eines adaptiven Periodendauermessverfahrens<br />

die Impulssignale des angeschlossenen<br />

Volumensensors hochgenau aus. Anhand des einstellbaren<br />

Kalibrierfaktors oder einer Linearisierungstabelle<br />

werden anschließend die gemessenen Werte exakt in die<br />

entsprechenden Durchfluss- und Volumenwerte umgerechnet.<br />

Zuschaltbare Filterfunktionen erlauben die<br />

Anpassung der Messdynamik an die Anwendung. Neben<br />

den digitalisierten Prozessdaten liefert das Modul auch<br />

Wartungs- und Diagnosedaten. Die IO.flow® Converter<br />

werden idealerweise direkt in Kombination mit dem<br />

zugehörigen Volumensensor erworben. Die erforderlichen<br />

Betriebsparameter und Identifikationsdaten können dann<br />

von VSE bereits werksseitig voreingestellt werden, so dass<br />

das System beim Kunden direkt betriebsbereit ist. Das<br />

Add-On eignet sich auch zum Nachrüsten von Volumensensoren<br />

in bestehenden Anlagen, um sie auf Industrie<br />

4.0 Niveau zu heben. Das Aluminiumgehäuse ist<br />

speziell für ölige Umgebungen geeignet.<br />

www.vse-flow.com<br />

MULTIKUPPLUNGEN SORGEN FÜR<br />

KURZE RÜSTZEITEN<br />

Mit Multikupplungen von Nonnenmann können Anwender zum<br />

Beispiel in der modernen Spritzgussproduktion ihre Rüstzeiten<br />

optimieren und die Prozesssicherheit erhöhen. Das Unternehmen<br />

bietet eine breite Auswahl an Multikupplungen zur<br />

prozessoptimierten Werkzeugtemperierung sowie für die<br />

Kernzug- und Kaskadenhydraulik.<br />

Zeit ist Geld, dieser Grundsatz gilt auch in der modernen<br />

Spritzgussproduktion. Zu den täglichen Herausforderungen der<br />

Anwender gehört es, die maximal mögliche Maschinenverfügbarkeit<br />

sicherzustellen<br />

und<br />

somit unnötige,<br />

teure Stillstandund<br />

Leerlaufzeiten<br />

der Spritzgießmaschinen<br />

zu vermeiden.<br />

Dafür ist es<br />

erforderlich, die<br />

Rüst- und<br />

Wechselzeiten der Werkzeuge so gering wie möglich zu halten.<br />

In diesen Situationen erlauben die Multikupplungen und<br />

abgestimmte Zubehörteile von Nonnenmann ein schnelles und<br />

verwechslungssicheres Kuppeln mehrerer Kreisläufe – und zwar<br />

mit wenigen Handgriffen. Die maschinen- und werkzeugseitigen<br />

Kupplungen sind für die verschiedenen Medien<br />

verfügbar: Wasser, Temperieröl, Hydraulik, Pneumatik und<br />

Vakuum. Mittels einer Multikupplung können bis zu<br />

12 Kreisläufe mit einem Handgriff gekuppelt werden,<br />

was einer Anzahl von insgesamt 24 Monokupplungen für<br />

Vor- und Rücklauf entspricht.<br />

www.nonnenmann.net<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

DRUCKLUFT OHNE RISIKO MIT<br />

ÖLFREIEN TECHNOLOGIEN<br />

Hygienische Anwendungen stellen immer höhere Anforderungen<br />

an die Reinheit der Druckluft in ihren Systemen. Ölfreie<br />

Technologien bieten hier viele Möglichkeiten. Die ölfreien<br />

Kompressoren von CompAir sind 100 % ölfrei, mit fester oder<br />

geregelter Drehzahl sowie in luft- und wassergekühlter<br />

Ausführung in verschiedenen Baureihen erhältlich. Die Baureihe<br />

DH umfasst luft- und wassergekühlte Modelle von 15 bis<br />

37 kW und ist sowohl mit fester als auch mit geregelter<br />

Drehzahl (RS) erhältlich. Im gesamten Kompressor wird kein Öl<br />

verwendet, weder zur Abdichtung oder Schmierung der Rotoren<br />

noch zur direkten Kühlung des Verdichtungsprozesses.<br />

Der Ultima-Kompressor ist mit zwei hocheffizienten Permanentmagnetmotoren<br />

ausgestattet, die das herkömmliche<br />

Getriebe ersetzen. Diese<br />

erreichen Drehzahlen von bis<br />

zu 22.000 U/min und einen<br />

Wirkungsgrad besser als IE5.<br />

Das Ultima Design basiert auf<br />

der Kühlung aller Hauptkomponenten<br />

mit Wasser in einem<br />

geschlossenen Kreislauf.<br />

Ultima ist auch als luftgekühlte<br />

Version erhältlich, der erste luftgekühlte ölfreie Kompressor mit<br />

optionaler Wärmerückgewinnung zur Erzeugung von Heißwasser<br />

mit nutzbaren Temperaturen bis 85 °C.<br />

www.compair.com<br />

SCHNELL, SMART, SICHER<br />

Ein maximaler Durchsatz bei<br />

Pick-and-Place-Anwendungen<br />

erfordert ein leistungsfähiges<br />

Greifkonzept.<br />

Die Voraussetzung dafür:<br />

kurze Evakuierungs- und<br />

Belüftungszeiten. Hier<br />

kommen die direktbetätigten<br />

3/2-Wegeventile LQEc/LQEi<br />

mit integriertem Vakuum-<br />

Schalter von Schmalz ins Spiel. Sie ermöglichen in Systemen<br />

mit zentraler Vakuum-Erzeugung die Überwachung und<br />

Steuerung des Prozesses dezentral direkt am Greifer. Durch den<br />

Aufbau als bistabiles Ventil mit Endlagenfixierung und die<br />

zusätzliche Rückschlagklappe wird das Vakuum gehalten und<br />

die Prozesssicherheit ist auch bei einem Energieausfall gewährleistet.<br />

Mit einem maximalen Durchfluss von 268 Litern pro<br />

Minute lassen sich die Kompaktventile entweder einzeln oder<br />

zusammen für den Aufbau mehrerer Vakuum-Kreise einsetzen.<br />

In Kombination mit elektrischen Vakuum-Erzeugern wie der<br />

Compact-Pump GCPi können Betreiber vollelektrische Systeme<br />

aufbauen. Die effektive atmosphärische Belüftung erlaubt es,<br />

auch beim Ablegen der Werkstücke vollständig auf teure<br />

Druckluft zu verzichten. Optimierte Strömungsquerschnitte<br />

machen den Vorgang schnell und zuverlässig. Anschluss und<br />

Inbetriebnahme sind rasch erledigt, da Ventil und Schalter in<br />

das Gehäuse integriert sind.<br />

www.schmalz.com<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


NAMUR-KONFORM<br />

Zum umfangreichen Portfolio elektrisch betätigter<br />

Ventile des Pneumatik-Spezialisten Airtec zählt die<br />

NAMUR-konforme Baureihe KNX-55 in Edelstahlausführung.<br />

Die für Tieftemperaturen bis -30 °C ausgelegten<br />

Kolbenschieber-Ventile der Premium Line sind für<br />

Durchflussraten von 1280 Nl/min, 1060 Nl/min oder<br />

1050 Nl/min dimensioniert und können mit einem<br />

Arbeitsdruck von 3 bis 8 bar beaufschlagt werden.<br />

Neben monostabilen 3/2-Wege-Modellen bietet der Hersteller auch mono- und bistabile 5/2-<br />

und 5/3-Wege-Varianten an. Alle Einheiten verfügen über einen G1/4-NAMUR-Anschluss, sind<br />

mit Dichtungen aus PU und NBR ausgestattet und in Schutzart IP65 gefertigt. Gehäuse und<br />

Innenteile bestehen aus Edelstahl. Die maximal zulässige Umgebungstemperatur beträgt 80 °C.<br />

Optional stehen auch nach ATEX-Vorgaben geschützte KNX-55-Ventile für den Einsatz in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen der Zonen 1 und 2 sowie 21 und 22 zur Wahl. Alle Ventile<br />

werden einschließlich Befestigungsschrauben, Codierstift und O-Ringen ausgeliefert. Verschiedene<br />

Anschlusssteckdosen und Magnetspulen in Industrienorm Form B hält der Hersteller als<br />

Zubehör vorrätig.<br />

www.airtec.de<br />

HYDROSTATISCH GELAGERTE RUNDTISCHE<br />

LERNEN MIT<br />

MODERNSTEN<br />

STANDARDS<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

Die hydrostatische Lagerung der Rundtische von Hyprostatik Schönfeld bietet in der Produktion<br />

einige Vorteile. Zudem sind die Rundtische verschleißfrei, was zu einer höheren Verfügbarkeit<br />

und somit einer verbesserten Produktivität führt. Hydrostatische Rundtische sind verschleißfrei<br />

und somit besonders wartungsarm. Die Leistungsmerkmale bleiben dabei unabhängig von der<br />

Nutzungsdauer stets konstant. Die Dämpfung ist leistungsfähig<br />

und reduziert Maschinenschwingungen und Formfehler<br />

der Werkstücke. Bei höheren Drehzahlen erweisen sich<br />

hydrostatisch gelagerte Rundtische als äußerst thermisch<br />

stabil. Die hydrostatischen Elemente von Hyprostatik<br />

Schönfeld arbeiten mit einem Progressiv-Mengen-Regler<br />

(PM-Regler) anstelle von Kapillaren. Dadurch wird eine<br />

höhere Axial- und Radialsteifigkeit sowie eine hohe Momentsteifigkeit<br />

erreicht. Diese Steifigkeit wird bereits bei kleineren<br />

Lagerdurchmessern erzielt, was höhere Drehzahlen ermöglicht.<br />

Hydrostatische Rundtische sollten optimal ausgelegt<br />

sein, um sowohl statischen als auch dynamischen Belastungen standzuhalten. Hyprostatik<br />

Schönfeld bietet hierfür spezielle Berechnungsprogramme für hydrostatische Führungen,<br />

Radial- und Axiallager an. Mit diesen Programmen können wichtige Parameter wie Taschenmaße,<br />

Stegbreiten und Pumpendruck definiert werden, um geforderte Radial-, Axial- und<br />

Momentsteifen zu erreichen und zusätzlich eine minimale Belastungsreserve von bis zu 200 %<br />

zu gewährleisten.<br />

www.hyprostatik.de<br />

DURCHFLUSSKAPAZITÄT ERHÖHT<br />

Webtec erweitert seine RFIK-Serie an mechanischen Hydraulikprüfgeräten im Einstiegssegment.<br />

Die Geräte dienen zur Messung von Durchfluss, Druck und Temperatur. Das neue RFIK270 weist<br />

mit 270 l/min oder 70 USg/min eine erhöhte Durchflusskapazität auf, während der Druckabfall<br />

über das Gerät ebenfalls deutlich reduziert wurde. Der Hersteller bietet eine große Auswahl an<br />

Hydraulikprüfgeräten mit einem maximalen Durchfluss von 30 bis 800 l/min an. Für Anwendungen<br />

im unteren Bereich von 30 bis 200 l/min konnten die RFIK-Hydraulikprüfgeräte bisher schon<br />

eingesetzt werden. Typische Anwendungen für die Hydraulikprüfgeräte sind Landmaschinen<br />

und einfache Baumaschinen. Einige Kunden fordern jedoch höhere Durchflussraten als die<br />

bisherigen 200 l/min für die RFIK-Serie. Neben der erhöhten Durchflussleistung verfügt nun der<br />

RFIK270 über ein modifiziertes Belastungsventil,<br />

das den Druckabfall im Gerät deutlich<br />

reduziert. Nach Tests, welche mit ISO32-Mineralöl<br />

bei 40 °C (32 cSt Viskosität) durchgeführt<br />

wurden, verringert das neue Prüfgerät den<br />

Druckabfall um etwa 12 bar bei maximalem<br />

Durchfluss (270 l/min), was circa 35 Prozent<br />

weniger entspricht.<br />

www.webtec.com<br />

Der Landkreis Vorpommern-<br />

Greifswald hat das Regionale<br />

Berufliche Bildungszentrum<br />

Wolgast mit einem neuen<br />

Pneumatik-Labor ausgestattet.<br />

Damit haben Auszubildende<br />

im Bereich Metallbau<br />

und Konstruktionsmechanik<br />

wieder optimale Ausbildungsbedingungen.<br />

Die Kosten für<br />

das modern ausgestattete<br />

Pneumatik-Labor belaufen<br />

sich auf rund 240.000 Euro.<br />

Die Ausbildung im Pneumatik-<br />

und Elektro-Pneumatik-<br />

Labor ist ein wichtiger<br />

Bestandteil im Fach Steuerungstechnik.<br />

Das Pneumatikund<br />

Elektro-Pneumatik-Labor<br />

steht als Unterrichtsraum mit<br />

16 Schülerarbeitsplätzen zur<br />

Verfügung. Das neue Labor<br />

ersetzt das vorherige, welches<br />

seit 1998 in Betrieb war.<br />

www.rbb-vg.de<br />

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HOHE HALTEKRÄFTE<br />

SPEZIFISCHE SCHELLEN FÜR<br />

BESONDERE EINSATZBEREICHE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Stauff Schelle wurde vor über 60 Jahren für<br />

die Befestigung hydraulischer Leitungen<br />

entwickelt. Inzwischen wenden sich Kunden<br />

aller Industriebereiche mit immer spezifischeren<br />

Anforderungen an die Erfinder der Schelle.<br />

Inzwischen bietet Stauff auch die Produktion<br />

per 3D-Druck bei niedrigen Losgrößen an.<br />

Boris Mette, Leiter Marketingkommunikation, Stauff<br />

Die vielen verschiedenen Bauformen und Baureihen von<br />

Rohrschellen im Stauff-Portfolio sind auf die unterschiedlichen<br />

Belastungen und Umgebungsbedingungen zurückzuführen,<br />

denen Rohr- und Schlauchleitungen und<br />

damit auch deren Befestigungen ausgesetzt sind: Vibrationen,<br />

Drücke oder Druckspitzen, um nur einige zu nennen, können je<br />

nach Anwendung stark variieren. Bereits das Standardprogramm<br />

deckt viele Anforderungsprofile ab. Dazu gehören auch Baureihen<br />

mit besonderen Spezifikationen, zum Beispiel zur Reduzierung<br />

der Geräuschentwicklung in Hydrauliksystemen oder Multi Line-<br />

Schellen, mit denen mehrere Leitungen gleichen oder unterschiedlichen<br />

Durchmessers befestigt werden können. Da Maschinen<br />

und Anlagen immer differenzierter für ihren jeweiligen Einsatzbereich<br />

ausgelegt werden, steigt die Nachfrage nach noch spezifischeren<br />

Lösungen. OEMs brauchen nicht „nur“ Zulieferer,<br />

sondern Komponentenhersteller mit hoher Entwicklungskompetenz<br />

und zuverlässiger eigener Fertigung – beides Vertrauensfaktoren,<br />

für die das weltweit agierende Unternehmen mit Stammsitz<br />

im Sauerland auf dem internationalen Markt bekannt ist. Immer<br />

häufiger wenden sich auch OEMs aus anderen Industriebereichen<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


INDUSTRIEHYDRAULIK / VERBINDUNGSTECHNIK<br />

01a<br />

01b<br />

01 a + b Beide<br />

Versionen dieser Schellen<br />

wurden speziell für den<br />

Einsatz im Bereich<br />

Windenergie entwickelt<br />

und sind einfach, schnell<br />

und werkzeuglos zu<br />

montieren<br />

Ein besonders anspruchsvolles Projekt: Ein Hersteller von<br />

Windkraftanlagen fragt Komponenten für die Befestigung und<br />

sichere Führung von elektrischen Leitungen in den Türmen von<br />

Windrädern an.<br />

Für diese Kundenanforderung hat das Stauff Engineering spezielle<br />

WPC-Schellen (Wind Power Clamps) entwickelt. Sie garantieren<br />

konstant hohe Haltekräfte in einem weiten Temperaturbereich<br />

und optimalen Schutz der Kabel durch besonders weiche<br />

Klemmbacken aus flammwidrigem UL-Kunststoff. So ist eine<br />

dauerhafte und weitestgehend wartungsfreie Fixierung der Leitungen<br />

unter den anspruchsvollen Bedingungen in den Türmen<br />

der Windkraftanlagen gewährleistet. Ein wichtiges Produktmerkmal<br />

ist in dieser Einbausituation der Montageaufwand: Die WPC-<br />

Schellen sind besonders einfach, schnell und werkzeuglos zu<br />

montieren. Die Möglichkeit der manuellen Nachjustierung bringt<br />

zusätzlich eine Zeitersparnis von bis zu 70 %. Die Baureihe erfüllt<br />

alle branchenrelevanten Anforderungen, zum Beispiel an die<br />

elektrische Sicherheit.<br />

als der Hydraulik an Stauff: Die Schellen aus dem Stauff-Portfolio<br />

decken ein breites Anwendungsspektrum ab und können überall<br />

dort eingesetzt werden, wo Rohre, Schläuche, Kabel und andere<br />

Versorgungsleitungen schnell, einfach und sicher befestigt werden<br />

müssen. Der Slogan „Connect with Stauff“ ist die ausdrückliche<br />

Einladung an Erstausrüster aller Industriezweige zur individuellen<br />

Zusammenarbeit.<br />

EINSATZORT WINDKRAFTANLAGE<br />

ANSPRUCHSVOLLE EINSATZBEDINGUNGEN<br />

Einige Schellen, die ursprünglich auf ausdrücklichen Kundenwunsch<br />

entwickelt wurden, sind inzwischen im Standard-Programm<br />

verfügbar. NRC-Schellen (Noise Reduction Clamps) für<br />

Rohr- und Schlauchleitungen beispielsweise werden Herstellern<br />

von stark vibrierenden, meist mobilen Maschinen, aber auch von<br />

stationären Verladeanlagen empfohlen. Ihre Einsätze sind so gestaltet,<br />

dass sie Vibrationen und Geräusche reduzieren. Für die<br />

Anwendung in korrosiver Umgebung, etwa im Schiffbau, wurde<br />

die ACT-Baureihe mit speziellen Ablaufkanälen für das Seewasser<br />

entwickelt. Wenn Leichtbau eine Rolle spielt – auch dies beispielsweise<br />

im Schiffbau – gibt es Schellen, deren Metallteile aus Aluminium<br />

statt Stahl gefertigt sind. In der Bahnindustrie sind Rohr- und<br />

Schlauchschellen gefragt, die aus besonderen, flammhemmenden<br />

und zertifizierten Werkstoffen gefertigt sein müssen. Auch diese<br />

Stauff Produkte sind im internationalen Markt erfolgreich.<br />

EINSATZORT SONDERTRAILER<br />

Gemeinsam mit einem Hersteller von Lkw-Sondertrailern hat<br />

Stauff Befestigungskomponenten entwickelt, die eine materialschonende<br />

Führung, Halterung und Bewegung von Hydraulikund<br />

Ölschläuchen gewährleisten. Dazu gehören Zylinderrohr-<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 21


INDUSTRIEHYDRAULIK / VERBINDUNGSTECHNIK<br />

03<br />

02<br />

02 Bei Kleinserien ist oftmals 3D-Printing dem Spritzgussverfahren<br />

vorzuziehen; Stauff bietet beide Optionen<br />

03 Auch die Analyse hydraulischer Leitungssysteme und Beratung zur<br />

Optimierung wird von Stauff angeboten<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

und Sattelschellen, die mehrere, teilweise um 90° versetzte<br />

Schmierölleitungen führen, und spezielle „Schnappschellen“ mit<br />

Sicherungsring zur Befestigung von gewellten Kabelschutzschläuchen.<br />

Diese Komponenten erhöhen die Lebensdauer und die<br />

Ausfallsicherheit des gesamten Leitungssystems in den Trailern.<br />

SONDERLÖSUNGEN WIRTSCHAFTLICH<br />

PRODUZIERT<br />

Leitfähige Kunststoffbefestigungen sind unter anderem in der<br />

Schüttguttechnik gefragt. Durch die Reibung der pulvrigen, körnigen<br />

oder stückigen Granulate entsteht leicht elektrostatische Ladung.<br />

Damit diese sich nicht unkontrolliert entlädt, muss sie kontrolliert<br />

abgeleitet werden. Deshalb werden in der Schüttguttechnik,<br />

aber auch in anderen Branchen, Rohre und Schläuche aus<br />

elektrisch leitfähigen Kunststoffen verwendet. Befestigt werden sie<br />

DIE ANALYSE HYDRAULISCHER<br />

LEITUNGSSYSTEME IST EIN<br />

ANGEBOT FÜR ERSTAUSRÜSTER<br />

in der Regel mit – per se leitfähigen – metallischen Schellen und<br />

Klemmen, allerdings mit den bekannten Nachteilen wie geringere<br />

Vibrationsbeständigkeit und höhere Geräuschentwicklung.<br />

Bis 2023 hat Stauff kleine Stückzahlen an Schellen aus leitfähigem<br />

Polyethylen auf Kundenanfrage aus Plattenmaterial mechanisch<br />

gefertigt. Für größere Auflagen ist das Spritzgussverfahren<br />

wirtschaftlich sinnvoller. Hierzu musste ein geeignetes Kunststoffgranulat<br />

gefunden werden. Auch hier hat das Stauff Engineering<br />

eine Lösung gefunden: Das seit 2023 verwendete PP-EC<br />

(electrical conductive) Granulat hat einen gegenüber dem standardmäßig<br />

eingesetzten Polypropylen geringeren Oberflächenwiderstand<br />

(


NEUER DAMPFPRÜFSTAND FÜR REGEL- UND<br />

ABSPERRVENTILE<br />

Forschung und Entwicklung sind ein entscheidender<br />

Faktor für die Qualität der Regel- und<br />

Absperrventile von Schubert & Salzer Control<br />

Systems. Mit einem neuen Dampfprüfstand hat<br />

das Unternehmen Möglichkeiten für eigene<br />

Produkttests geschaffen, die weit über den<br />

Branchenstandard hinaus gehen. Am Ingolstädter<br />

Firmensitz und Produktionsstandort sind<br />

seitdem längere und intensivere Tests der<br />

unterschiedlichen Ventilarten und Elektronikkomponenten<br />

möglich. Alle relevanten Eigenschaften von Regel- und Absperrventilen<br />

– wie Schnelligkeit und Präzision oder Dichtigkeit – lassen sich nun unter<br />

Realbedingungen intensiv erproben und weiter verbessern. Auch Langzeitprüfungen<br />

und thermische Belastungstests werden inhouse durchgeführt. Der Dampfkessel des<br />

Prüfstands verfügt über eine Leistung von bis zu 400 Kilogramm Sattdampf pro<br />

Stunde. Industriekunden profitieren im Ergebnis von wesentlich anwendungsspezifischeren<br />

Tests und von noch praxisgerechteren Schulungen und Präsentationen. Denn<br />

auch Anwendungen lassen sich in dem neuen Prüfstand realistisch nachstellen.<br />

www.controlsystems.schubert-salzer.com<br />

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München, 9. bis 12. April <strong>2024</strong><br />

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INNOVATION IN MINIATURE<br />

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MIKROPUMPEN<br />

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EINER DER KLEINSTEN<br />

Etwa so groß wie eine Bleistiftspitze sind die<br />

miniaturisierten Beschleunigungsmesser der<br />

Serien 3224x und 3225x von Disynet. Die Sensoren<br />

mit integrierter IEPE-Elektronik sind für die<br />

Montage an Stellen konzipiert worden, die für viele<br />

andere Beschleunigungsmesser unzugänglich sind.<br />

Nach eigenen Angaben gehören sie zu den<br />

kleinsten Schwingungssensoren der Welt. Der<br />

Mass-Loading-Effekt, also die Beeinflussung der Schwingung durch die Masse des<br />

Sensors, wird so minimiert. Bei Satellitenanwendungen zählt jedes Mikrogramm,<br />

auch hier bietet der Sensor durch sein geringes Gewicht Vorteile. Der 3224AX misst<br />

zum Beispiel 3 × 3,5 × 5 mm und wiegt < 0,2 g. Durch den weiten Messbereich von<br />

100 mV/g bis 0,2 mV/g, der den Messbereichen von 50 g und 25.000 g entspricht,<br />

und einem Frequenzbereich bis 60 kHz können die Sensoren vieltätig eingesetzt<br />

werden. Einsatzfähig sind die Sensoren bei hohen Temperaturen bis 149 °C, mit<br />

Ladungsausgang sogar bis 177 °C.<br />

www.sensoren.de<br />

MECHANISCHE UND HYDRAULISCHE LAGERWERKZEUGE<br />

VON SCHAEFFLER<br />

Mit der Aufnahme der Produktmarke Betex in<br />

das Portfolio mechanischer und hydraulischer<br />

Lagerwerkzeuge ermöglicht Schaeffler eine<br />

optimierte Lagermontage und -demontage.<br />

Die Produkte setzen dort an, wo das richtige<br />

Werkzeug elementar ist, denn etwa zehn bis<br />

20 Prozent aller Lagerausfälle entstehen durch<br />

falsche Montage und Demontage. Sowohl die<br />

mechanischen als auch die hydraulischen<br />

Abzieher der Baureihen MSP, HSP und HXP sind selbstzentrierend und erlauben<br />

damit eine einfache und sichere Positionierung am Werkstück. Da die Verstellung<br />

der Arme gleichmäßig nach innen oder nach außen erfolgt, sind sie einfach zu<br />

bedienen. Die dreigeteilte Abziehplatte TRI-SECTION-PLATE-xx eignet sich zur<br />

schonenden Demontage von Wälzlagern, Lagerinnenringen und anderen Bauteilen.<br />

Damit die Lager während der Demontage nicht beschädigt werden, greifen die<br />

Platten am Innenring des Wälzlagers an und verhindern, dass die Abziehkraft über<br />

die Wälzlager eingeleitet wird.<br />

www.schaeffler.com<br />

INNOVATIVE LÖSUNGEN FÜR<br />

IHRE PRÄZISEN<br />

DOSIERAUFGABEN<br />

Die Lee Company bietet innovative Lösungen<br />

auch für präzise Flüssigkeitsdosierung<br />

in verschiedenen Branchen. Von medizinischer<br />

Diagnostik bis zur wissenschaftlichen<br />

Forschung – mit der revolutionären Disc<br />

Pump Technologie und den schnellschaltenden<br />

Ventilen setzen wir neue Maßstäbe.<br />

Lee Komponenten ermöglichen kompaktere<br />

und leichtere Geräte, revolutionieren die<br />

Labor- und Medizintechnik, sparen Raum<br />

und maximieren Leistung und Präzision.<br />

Machen Sie Ihre Anwendungen kompakter,<br />

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MESSMITTEL KALIBRIEREN<br />

GENAUIGKEIT HYDRAULISCHER<br />

SYSTEME ERHALTEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Normative Vorgaben, Qualität, Haltbarkeit:<br />

In der Welt der hydraulischen Anlagen und<br />

Systeme ist Präzision besonders wichtig.<br />

Fehlerhafte Messungen können hier<br />

schwerwiegende Konsequenzen haben.<br />

Um dies zu verhindern, müssen Messmittel<br />

regelmäßig kalibriert werden. Ein Hersteller von<br />

Messtechnik, hydraulischen Zugängen und<br />

Sensorik stellt sein akkreditiertes Kalibrierlabor<br />

vor, das auch herstellerunabhängige<br />

Kalibrierdienstleistungen anbietet.<br />

Roman Ruppel, M. Eng., Head of Product Management,<br />

Hydrotechnik GmbH, Limburg<br />

Aufgrund von Alterung, Umwelteinflüssen oder Abnutzung<br />

nimmt die Genauigkeit von Sensoren im Laufe der<br />

Zeit ab. Das macht die Kalibrierung so wichtig: Eine<br />

Kalibrierung ist ein Verfahren, bei dem die Messwerte<br />

eines Sensors mit einem Referenzwert verglichen werden, um die<br />

Genauigkeit des Messmittels zu bestimmen.<br />

Ohne regelmäßige Kalibrierung können ungenaue Messungen<br />

zu schwerwiegenden Fehlern in hydraulischen Systemen führen,<br />

was hohe Kosten und Sicherheitsrisiken mit sich bringt. Um die<br />

Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Messungen sicherzustellen,<br />

müssen Sensoren deshalb regelmäßig kalibriert werden. Veränderungen<br />

der Sensorcharakteristik können sich negativ auf die<br />

Messperformance auswirken. Um dies zu kompensieren, sollten<br />

Sensoren – zusätzlich zur Rekalibrierung – auch regelmäßig justiert<br />

werden. Bei der Justierung wird der Sensor auf die zuvor<br />

gewonnenen Kalibrierdaten eingestellt, sodass die Messabweichung<br />

auf ein Minimum reduziert wird.<br />

UNABHÄNGIG UND SCHNELL<br />

Die Kalibrierung beim Hersteller erfolgt oft vor dem Versand des<br />

Sensors und dient als Referenzwert. Der Vorteil liegt in der Gewissheit,<br />

dass der Sensor bei Lieferung präzise ist. Nach der Auslieferung<br />

kann die regelmäßige Kalibrierung auch von einem<br />

Dienstleister durchgeführt werden. Dies bietet den Vorteil der<br />

24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


SENSOR- UND MESSTECHNIK<br />

unabhängigen, schnellen Überprüfung der Messungen vor Ort,<br />

was die Kontinuität der Genauigkeit sicherstellt.<br />

Im Gegensatz zum Hersteller, der den Sensor durch eine Justierung<br />

wieder auf das Ausgangsniveau einstellen kann, bietet der<br />

Dienstleister jedoch nur eine Aussage über die momentane Performance<br />

des Sensors. Die Justierung erfolgt ausschließlich<br />

durch den Hersteller des Messmittels.<br />

Prüfstand für<br />

Volumenstrommesser<br />

AKKREDITIERTES KALIBRIERLABOR<br />

Die Auswahl der Kalibrieroptionen hängt von den spezifischen<br />

Anforderungen der Anwendung und der erforderlichen Genauigkeit<br />

ab. Die Werkskalibrierung erfolgt in der Regel direkt durch<br />

den Hersteller vor der Auslieferung des Messgeräts oder Instruments,<br />

weshalb sie auch als Herstellerkalibrierung bezeichnet<br />

wird. Diese Kalibrierung basiert oft auf den internen Standards<br />

und Verfahren des Herstellers. Ein möglicher Nachteil besteht<br />

darin: Die Rückführbarkeit der Messwerte kann in manchen Fällen<br />

eingeschränkt sein, da die genauen Referenzstandards und<br />

-methoden möglicherweise nicht immer transparent sind oder<br />

nicht den strengen internationalen Normen entsprechen.<br />

Insbesondere wenn rechtliche oder normative Anforderungen<br />

erfüllt werden müssen, empfiehlt sich die DAkkS-Kalibrierung.<br />

Diese wird von einem akkreditierten Kalibrierlabor durchgeführt,<br />

das von der Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) zertifiziert<br />

ist. Die Qualitätskontrolle erfolgt gemäß internationaler Normen,<br />

die Kalibrierverfahren basieren, sofern vorhanden, auf anerkannten<br />

Richtlinien und garantieren stets die Rückführbarkeit<br />

auf national Normale.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Hauptunterschied bei<br />

Kalibrierungsmöglichkeiten liegt in der Rückführbarkeit und der<br />

Qualität der Kalibrierung. Eine DAkkS-Kalibrierung bietet eine<br />

höhere Vertrauenswürdigkeit der Messergebnisse, da sie nach<br />

strengen Normen durchgeführt wird und von einer unabhängigen<br />

Stelle überwacht wird. Werkskalibrierungen sind in der Regel<br />

schneller und weniger kostspielig, bieten jedoch möglicherweise<br />

nicht die gleiche Genauigkeit und Rückführbarkeit wie eine<br />

DAkkS-Kalibrierung.<br />

Kalibrierte Sensoren liefern genauere Messwerte, was zu effizienteren<br />

und zuverlässigeren hydraulischen Anlagen führt.<br />

Hinsichtlich der Qualitätskontrolle ist festzuhalten: Eine präzise<br />

Messtechnik ist entscheidend für die Qualität des hergestellten<br />

Produkts. Durch genaue Messungen können teure Fehler und<br />

unnötige Ausfälle vermieden werden, was Kosten spart. Eine Kalibrierung<br />

durch ein nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes<br />

Labor bietet dabei ein hohes Maß an Vertrauen in die Genauigkeit<br />

der Messungen des Sensors. Die Ergebnisse der Kalibrierung<br />

werden international anerkannt. Hydrotechnik verfügt in<br />

seinem DAkkS-akkreditierten Kalibrierlabor über Prüfstände zur<br />

Kalibrierung der Messgrößen Volumendurchfluss, Druck, Temperatur<br />

und elektrischer Messgrößen.<br />

Bilder: Hydrotechnik<br />

www.hydrotechnik.com<br />

MEHR ALS MESSTECHNIK<br />

Die Hydrotechnik GmbH ist ein Hersteller professioneller Messtechnik<br />

und -systeme, hydraulischer Zugänge und Sensorik. Das<br />

unternehmenseigene DAkkS-akkreditierte Kalibrierlabor bietet<br />

Kalibrierungen für die Messgrößen Volumendurchfluss, Druck<br />

und Temperatur sowie für elektrische Messgrößen an.<br />

Aktuell gehört dazu die Zertifizierungserweiterung des Prüfstandes<br />

für Volumenstrommesser auf bis 1000 L/min. Diese<br />

Weiter entwicklung ermöglicht es, ein breiteres Spektrum industrieller<br />

Anwendungen abzudecken, sodass Kunden eine optimale<br />

Leistung ihrer Volumenstromsensoren erzielen können. Das<br />

Kali brierlabor bietet die Möglichkeit, abhängig von Messgröße<br />

und Messbereich zwischen akkreditierten Verfahren und Werkskalibrierungen<br />

wählen zu können. Zum umfangreichen Angebot<br />

von Hydrotechnik gehören außerdem Wartungs-, Reparatur- und<br />

Kalibrier-Dienstleistungen, auch für Wettbewerbsprodukte.<br />

FAZIT<br />

Ihre Spezialisten für elektromagnetische Lösungen<br />

Wir stellen aus:.<br />

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• Regeldruck 20 bar bis 30 bar<br />

• Tankdruck 30 bar / 210 bar<br />

• Befestigung über Flansch oder Zentralgewinde<br />

• Schutzart je nach Stecker bis IP69K<br />

• Nenndurchfluss bis > 3 l/min<br />

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PRODUKTIONS- UND VERPACKUNGSTECHNIK<br />

WENN DER DRUCKLUFTBEDARF<br />

STARK SCHWANKT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Harro Höfliger entwickelt und fertigt<br />

Produktions- und Verpackungsanlagen für die<br />

Pharma- und Medizintechnikbranche. Für die<br />

Montage und den Testbetrieb der Anlagen<br />

benötigt das Unternehmen absolut saubere und<br />

ölfreie Druckluft. Eine weitere Herausforderung<br />

ist der stark schwankende Druckluftbedarf in den<br />

Montagehallen an sechs Standorten. Außerdem<br />

möchte das Unternehmen bis zum Jahr 2030<br />

klimaneutral werden und dafür auch Energie und<br />

CO 2<br />

in der Drucklufttechnik einsparen. Der<br />

Druckluft- und Pneumatikspezialist Mader<br />

begleitet das international erfolgreiche<br />

Unternehmen bereits seit über 25 Jahren im<br />

Bereich Druckluft.<br />

Genau lasse sich der Beginn der Zusammenarbeit von<br />

Harro Höfliger mit Mader nicht mehr zurückdatieren,<br />

sagt Magnus Backes, aber der dienstälteste Servicetechniker<br />

kenne den Kunden „Harro“ seit seiner Anfangszeit<br />

bei Mader im Jahr 1997. Backes ist Projektmanager bei<br />

der Mader GmbH & Co. KG aus Leinfelden-Echterdingen. Der<br />

Druckluft- und Pneumatikspezialist betreut Harro Höfliger mit<br />

Hauptsitz in Allmersbach im Tal bereits seit über 26 Jahren im<br />

Ulrike Böhm, Mader GmbH & Co. KG, Leinfelden-Echterdingen<br />

Bereich Druckluft. Die Unternehmen pflegen seit Jahrzehnten<br />

eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, wie Bastian Barth bestätigen<br />

kann. Der Division Leader Procurement und Supply Chain<br />

Management ist mitverantwortlich für die Druckluftversorgung<br />

an allen sechs produzierenden Standorten in Süddeutschland.<br />

Für die Montage von Produktions- und Verpackungslinien, wie<br />

etwa Produktionslinie für Trockenpulver-Inhalatoren, wird<br />

Druckluft benötigt. Im Realbetrieb steigt der Druckluftbedarf<br />

noch einmal. Um dem gerecht zu werden, hat Mader ein flexibles<br />

Druckluftkonzept für Harro Höfliger ausgearbeitet, welches die<br />

schwankenden Druckluftbedarfe abdeckt.<br />

GEMEINSAM LÖSUNGEN FINDEN<br />

Magnus Backes kann sich noch lebhaft an seine erste persönliche<br />

Begegnung mit dem Kunden erinnern: „Es war einer meiner ersten<br />

Arbeitstage im Januar 2009. Ich war allein im Büro, die Kollegen<br />

im Urlaub. Da kam der Anruf von Harro. ‚Nichts geht mehr.<br />

Die neue Druckluftanlage steht.‘“ Nach einer Fehleranalyse vor<br />

Ort organisierte er die Beschaffung der Ersatzteile. „Wie sich herausstellte<br />

war der Kühler des Kompressors eingefroren, weil der<br />

Lüftungsbauer einen Fehler gemacht hatte“, erinnert sich Backes.<br />

Seither ist er Hauptansprechpartner für die Druckluftverantwortlichen<br />

an den unterschiedlichen Standorten des Kunden.<br />

„Bei Mader können wir uns nicht nur auf die fachliche Kompetenz<br />

verlassen, wir sprechen auch immer offen miteinander und<br />

versuchen gemeinsam Lösungen zu finden, wenn es Probleme<br />

gibt“, sagt Uwe Fischer, mitverantwortlich für die Betriebssicherheit<br />

an den Produktionsstandorten.<br />

NEUES KONZEPT<br />

So auch im Frühjahr 2022 als es Probleme mit einer älteren<br />

Druckluftanlage gab und diese deswegen durch eine neue ausgetauscht<br />

werden sollte. Um sicherzustellen, dass die Anlage die<br />

besonderen Anforderungen des Verpackungsspezialisten abdeckt,<br />

schlug Backes ein neues Konzept vor.<br />

26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

03<br />

„Bei Harro haben wir die besondere Herausforderung, dass der<br />

Druckluftbedarf nicht gleichbleibend hoch ist“, erläutert Backes,<br />

„die teilweise starken Schwankungen führten mit dem alten<br />

Druckluftkonzept zu Ausfällen.“ Da die Druckluft an den meisten<br />

Standorten für die Inbetriebnahme von Maschinen und Montagelinien<br />

genutzt wird, können zwei Nutzungsphasen unterschieden<br />

werden: a) vergleichsweise niedriger Druckluftbedarf beim<br />

Aufbau der Produktionslinie und b) maximal hoher Bedarf in der<br />

Testphase. Bevor der Kunde zur Abnahme kommt, läuft diese<br />

quasi im Normalbetrieb. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten,<br />

ging man in der Vergangenheit auf Nummer sicher<br />

und orientierte sich bei der Auslegung der Druckluftversorgung<br />

am Maximalbedarf. „Das haben die Kompressoren oftmals nicht<br />

gut vertragen“, erinnert sich Backes.<br />

DRUCKLUFTKONZEPT FÜR JEDE MONTAGEPHASE<br />

Das neue Konzept, das er vorschlägt, umfasst einen Verbund aus<br />

einem kleineren Kompressor mit 15 kW Leistung und einem größeren<br />

mit 45 kW – einschließlich einer übergeordneten Steuerung,<br />

die für eine optimale Regelung der Leistung und somit des<br />

Strombedarfs sorgt. Das soll die normalen Bedarfe abdecken. Für<br />

KENNEN DIE INFRASTRUKTUR<br />

IM BESTAND SEHR GUT<br />

01 Kompressorraum im neusten Werk von Harro Höfliger<br />

in Oppenweiler<br />

02 Zwei wassereingespritzte Kompressoren versorgen die<br />

gesamte Montagehalle, in der die ersten großen Verpackungs- und<br />

Montagelinien aufgebaut sind und im Testbetrieb laufen<br />

03 Erstmals kam hier das von Mader verbaute Druckluft-<br />

Rohrleitungssystem Infinity zu Einsatz<br />

Spitzenlasten sieht das Konzept Leihgeräte vor; Anschlussmöglichkeiten<br />

und Platzbedarf werden von vornherein mit eingeplant.<br />

Für das neue Konzept wurden Kompressoren eines anderen als<br />

des bisher verwendeten Herstellers ausgewählt, die besser zu den<br />

hohen Anforderungen des Maschinenbauers passen. Backes sagt:<br />

„Harro benötigt komplett ölfreie Druckluft, für diese Spezialanforderung<br />

gibt es nicht allzu viele Fabrikate am Markt. Durch unsere<br />

Herstellerunabhängigkeit haben wir aber die Möglichkeit, das<br />

Modell auszuwählen, das zum Kunden und seinem Bedarf passt.“<br />

„Mit meinem Vorstoß bin ich ein Risiko eingegangen. Ich hätte<br />

auch einfach einen neuen Kompressor entsprechend dem alten<br />

Konzept verkaufen können“, sagt Backes. Das Konzept besteht<br />

schließlich die internen Prüfungen und Mader wird beauftragt.<br />

Bestehende Druckluftanlagen werden nach und nach umgestellt.<br />

Dabei geht man auch kreative Wege. „Da kann es schon mal<br />

sein, dass ein Kompressor aus Werk A in Werk B eine neue Verwendung<br />

findet. Das ist der Vorteil einer langjährigen Zusammenarbeit<br />

– wir kennen die Infrastruktur sehr gut“, verrät Backes.<br />

Inzwischen übernimmt Mader beim Pharma- und Medizintechnikexperten<br />

neben der Ausstattung der Kompressorenräume<br />

auch die Planung und Umsetzung der gesamten Medienstruktur<br />

in Neubauten, einschließlich des Rohrleitungsbaus. „Im letzten<br />

Herbst haben wir das Werk in Oppenweiler komplett mit Rohrleitungen,<br />

einer Druckluftstation und dem Zu- und Abluftsystem im<br />

Kompressorenraum ausgestattet“, erzählt Backes. Alle neuen<br />

Werke von Harro Höfliger werden seitdem nach dem neuen Konzept<br />

ausgerüstet – im Jahr 2022 kamen zwei dazu.<br />

LECKAGEN ORTEN, QUALITÄT SICHERN<br />

Neben Backes und seinen Servicetechniker-Kollegen ist auch<br />

Kollegin Marina Griesinger mit ihrem Team in den Hallen des<br />

Kunden anzutreffen. Griesinger leitet bei Mader den Bereich<br />

Energieeffizienz und ist Expertin für das Auffinden von Druckluftleckagen<br />

und die Bewertung der Druckluftqualität.<br />

„Mit inzwischen zehn durchgeführten Leckageortungstagen<br />

und über 200 georteten Leckagen unterstützen wir Harro Höfliger<br />

dabei, die Drucklufteffizienz im Unternehmen zu verbessern und<br />

damit CO 2<br />

einzusparen“, berichtet Griesinger. Dies ist eine Maßnahme,<br />

die sich für das Unternehmen, das bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität<br />

anstrebt, sofort sichtbar lohnt, sobald die Leckagen<br />

beseitigt sind. Dank des digitalen Leckagemanagements können<br />

die erzielten Erfolge im Online-Leckageportal direkt nachvollzogen<br />

und dokumentiert werden.<br />

Zudem führt das Team rund um Griesinger regelmäßig Qualitätsmessungen<br />

bei dem Produktions- und Verpackungsanlagenhersteller<br />

durch. „Wir haben strenge Vorgaben, was die Druckluftqualität<br />

angeht. Daher lassen wir dies regelmäßig überprüfen.<br />

Was liegt da näher, als einen Servicepartner zu beauftragen, mit<br />

dem man schon lange vertrauensvoll zusammenarbeitet?“, sagt<br />

Bastian Barth. Auf die Frage, was denn eine so lange Zusammenarbeit<br />

ausmache, fasst Backes zusammen: „Es passt einfach.“<br />

Bilder: Harro Höfliger, Mader<br />

www.mader.eu<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 27


SENSORIK<br />

FÜLLSTANDSÜBERWACHUNG<br />

KAPAZITIVE GRENZSTANDMELDER<br />

AUF DER SCHIENE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die genaue Überwachung des Füllstands<br />

von Flüssigkeiten und Schüttgütern ist in der<br />

Schienenverkehrstechnik unerlässlich für einen<br />

reibungslosen und sicheren Betrieb. Etabliert<br />

haben sich hierfür in den letzten Jahren kapazitive<br />

Grenzstandmelder. Ein führender Hersteller von<br />

Sensor- und Automatisierungstechnik stellt die<br />

vielseitige Lösung vor.<br />

Lars Ronge, Branchenmanager Transportation, Jumo GmbH & Co. KG, Fulda<br />

Die Überwachung des Füllstands in Schienenfahrzeugen<br />

ist essenziell für verschiedene Anwendungen, wie zum<br />

Beispiel Kraftstoff- und Kühlflüssigkeitstanks, Bremsund<br />

Hydrauliksysteme sowie den Abwasser- und<br />

Schmutzwassertank. Eine genaue Füllstandsmessung gewährleistet<br />

nicht nur einen optimalen Anlagenbetrieb, sondern auch<br />

die Sicherheit und Effizienz des Schienenverkehrs.<br />

Kapazitive Grenzstandmelder nutzen das Prinzip der Kapazitätsänderung<br />

zwischen einer Sonde und dem umgebenden Medium,<br />

um den Füllstand zu messen. Eine elektrische Kapazität<br />

entsteht, wenn sich ein elektrisches Feld zwischen der Sonde und<br />

dem Medium bildet. Diese Kapazität ändert sich in Abhängigkeit<br />

vom Füllstand, da sich die Dielektrizitätskonstante des Mediums<br />

ändert. Der Grenzstandmelder erfasst diese Änderung und wandelt<br />

sie in ein elektrisches Signal um.<br />

Kapazitive Grenzstandmelder bieten in Schienenfahrzeugen<br />

gleich mehrere Vorteile:<br />

Vielseitigkeit: Kapazitive Grenzstandmelder wie der Jumo Zelos<br />

können für Flüssigkeiten und Feststoffe eingesetzt werden.<br />

Dies ermöglicht eine breite Anwendungspalette in verschiedenen<br />

Tanks und Behältern.<br />

Präzision: Kapazitive Messungen bieten eine hohe Genauigkeit<br />

und Zuverlässigkeit bei der Füllstandsmessung, unabhängig<br />

von den physikalischen Eigenschaften des Mediums.<br />

Kompaktes Design: Kapazitive Grenzstandmelder sind in kompakten<br />

Bauformen erhältlich und lassen sich leicht in den begrenzten<br />

Bauraum integrieren.<br />

Robustheit: Die Grenzstandmelder sind gegenüber Vibrationen,<br />

Erschütterungen und Temperaturschwankungen widerstandsfähig.<br />

Für den Einsatz in Schienenfahrzeugen sind sie<br />

daher besonders geeignet.<br />

ZUVERLÄSSIG UND LANGZEITSTABIL<br />

Der kapazitive Grenzstandmelder Jumo Zelos C01 LS detektiert<br />

den Füllstand von Flüssigkeiten und Feststoffen. Dabei kann das<br />

Gerät auch in drucküberlagerten Tanks oder Rohrleitungen ein-<br />

28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


SENSORIK<br />

01 Kapazitive Grenzstandmelder sind für<br />

verschiedene Tanks und Behälter einsetzbar<br />

02 Der kapazitive Grenzstandmelder Jumo<br />

Zelos C01 LS detektiert den Füllstand von<br />

Flüssigkeiten und Feststoffen<br />

01<br />

02<br />

gesetzt werden. Im Einsatz spielt er seine Vorteile in Anwendungen<br />

mit Anforderungen zum Über- und Trockenlaufschutz oder<br />

zur Medienerkennung aus.<br />

Der Grenzstandmelder kann in Flüssigkeiten oder Schüttgütern<br />

mit Temperaturen zwischen - 40 und 200 °C verwendet werden.<br />

Dank der Auto-Kalibrierfunktion wird die Grenzstandmessung<br />

zuverlässig und langzeitstabil erkannt. Die beiden Schaltausgänge<br />

können nach der Konfiguration außerdem automatisch zwischen<br />

zwei Messmedien sicher unterscheiden. Auch Anhaftungen sind<br />

für den zuverlässigen Sensor kein Problem. Das Produktdesign<br />

trägt zur Miniaturisierung in der Sensorik bei und ermöglicht<br />

kompaktere Anlagen. Der Grenzstandmelder kann mit einem<br />

Standard-Drehmomentschlüssel einfach montiert werden. Da die<br />

Abdichtung zum Medium über die Sensorspitze erfolgt, ist keine<br />

separate Dichtung erforderlich. Dadurch wird eine Verwechselung<br />

ausgeschlossen.<br />

AUTOMATISCHE MEDIENERKENNUNG<br />

Ein Kurzschluss- und Verpolschutz sorgt für zusätzliche Sicherheit.<br />

Eine antivalente Schaltung ermöglicht die Erkennung von<br />

Leitungsfehlern, wie zum Beispiel einem Kabelbruch. Durch ein<br />

Firmware-Update-Profil kann der Sensor im eingebauten Zustand<br />

aktualisiert werden, wodurch Stillstandzeiten der Anlage<br />

minimiert werden. Folgende Ausgangssignale stehen zur Verfügung:<br />

PNP, NPN, Push-pull und IO-Link. Eine rundum sichtbare<br />

Statusanzeige ermöglicht ein leichtes Erkennen des Sensorzustands<br />

nach Namur und VDI/VDE.<br />

Der Grenzstandmelder verfügt über die Schutzarten IP67/IP69,<br />

alle medienberührenden Teile bestehen aus PEEK. Der Zelos<br />

überwacht Behälter, schützt Pumpen vor dem Trockenlaufen<br />

oder steuert Ventile, SPS-Eingänge oder Warnsignale an. Typische<br />

Anwendungsbeispiele sind Vorratstanks für Öle, Wasser und<br />

Abwasser sowie Sand oder Granulate. Die Medienerkennung erfolgt<br />

automatisch und kann bei Bedarf mit oder ohne Software<br />

eingelernt („geteacht“) werden.<br />

03<br />

Anwendungsbeispiel Bordtoilette bei der Bahn<br />

FAZIT<br />

Kapazitive Grenzstandmelder haben die Füllstandsmessung in<br />

Schienenfahrzeugen deutlich vorangebracht. Mit ihrer Vielseitigkeit,<br />

Präzision, Robustheit und Benutzerfreundlichkeit bieten sie<br />

eine zuverlässige Lösung zur Überwachung von Flüssigkeiten und<br />

Feststoffen. Der Grenzstandmelder Jumo Zelos ist ein gutes Beispiel<br />

für diese Technologie und bietet eine optimale Integration in<br />

Schienenfahrzeuge, um eine sichere und effiziente Betriebsführung<br />

zu gewährleisten.<br />

Bilder: Jumo<br />

www.jumo.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 29


INTERVIEW<br />

Prof. Jürgen Weber,<br />

TU Dresden,<br />

Leiter des IFK <strong>2024</strong><br />

14. IFK <strong>2024</strong><br />

„MEHR ÖFFENTLICHE ANERKENNUNG<br />

FÜR INGENIEURSLEISTUNGEN“<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Vom 19. bis 21. März wird in Dresden das 14. Internationale Fluidtechnische<br />

Kolloquium (IFK) stattfinden. Forschende aus verschiedenen Ländern werden aktuelle<br />

Ergebnisse der Forschungen zu fluidtechnischen und fluidmechatronischen<br />

Problemstellungen vorstellen. Wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung ist<br />

Prof. Jürgen Weber, Inhaber der Professur für Fluid-Mechatronische Systemtechnik<br />

an der TU Dresden. Im Gespräch mit <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> erklärt er unter anderem,<br />

warum die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung so wichtig ist.<br />

30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


01 Das IFK <strong>2024</strong> wird<br />

im Hörsaalzentrum der<br />

TU Dresden stattfinden;<br />

hier wird auch das<br />

Get-together seinen<br />

Platz finden<br />

Herr Weber, das 14. IFK wird wieder in Dresden unter Ihrer<br />

Leitung stattfinden. Das Motto „Sustainable Productivity“ trifft<br />

meines Erachtens genau den Nerv der aktuellen Entwicklung.<br />

Welche Bereiche der <strong>Fluidtechnik</strong> und -mechatronik werden die<br />

größte Rolle spielen?<br />

Neben den traditionell gut besuchten Vortragsreihen zu mobilen<br />

und stationären Applikationen oder fluidtechnischen Komponenten<br />

wollen wir in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf<br />

die Fragestellungen legen, die es uns ermöglichen, eine nachhaltige<br />

Technologie ohne Performanceverlust zu gestalten. Wir<br />

werden einen besonders großen Raum dem Energiemanagement<br />

und der Verbesserung der Energieeffizienz in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

einräumen. Der Behandlung von Wasserstoff als zukunftsweisenden<br />

Energieträger wird erstmalig eine gesonderte<br />

Session gewidmet. Auch Spezialanwendungen wie Wasserhydraulik<br />

oder umweltfreundliche Dichtungsmaterialien werden<br />

nicht zu kurz kommen.<br />

Kann eine akademische Veranstaltung wie das IFK für<br />

Unternehmen Wege aufzeigen? Oder bestimmen die Bedürfnisse<br />

der Wirtschaft die Forschungsthemen?<br />

Unser IFK, so wie wir es seit vielen Jahren wechselseitig<br />

zwischen Aachen und Dresden organisieren, ist gerade nicht<br />

nur eine akademische Veranstaltung, sondern eine wichtige<br />

Brücke zwischen akademischer Forschung und den Bedürfnissen<br />

der Industrie. Es ermöglicht einen intensiven und produktiven<br />

Austausch zwischen Wissenschaftlern und Vertretern von<br />

Unternehmen, und diese Interaktion ist für beide Seiten<br />

äußerst fruchtbar.<br />

Das IFK bietet Unternehmen die Möglichkeit, tiefgehende Einblicke<br />

in die neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse<br />

im Bereich der Fluid-Mechatronik zu erlangen. Die präsentierten<br />

Arbeiten zeigen nicht nur innovative Ansätze und Technologien,<br />

sondern auch praxisnahe Lösungen, die direkt im<br />

Zuge einer Produktentwicklung weitergeführt werden können.<br />

Durch den direkten Kontakt mit den Forschern werden Unternehmen<br />

in die Lage versetzt, potenzielle Kooperationen zu initiieren<br />

und von den Forschungsergebnissen zu profitieren.<br />

Die Themenschwerpunkte des IFK werden von einer Vielzahl an<br />

Quellen beeinflusst. Einerseits geht es um die Beantwortung<br />

grundlegender wissenschaftlicher Fragen und darum, neue<br />

Erkenntnisse zu gewinnen. Andererseits sind wir natürlich<br />

daran interessiert, unsere Arbeit an praxisrelevanten Problemen<br />

auszurichten und zu deren Lösung beizutragen. Die Zusammenarbeit<br />

mit Unternehmen spielt dabei eine entscheidende Rolle.<br />

Ihre Bedürfnisse und Herausforderungen bestimmen den Diskurs<br />

und dienen als Inspiration für zukünftige Forschungsrichtungen.<br />

Es ist also eher eine symbiotische Beziehung, in der<br />

Wissenschaft und Wirtschaft voneinander profitieren.<br />

Ich bin optimistisch, dass die Zusammenarbeit weiter intensiviert<br />

wird. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, erfordern<br />

innovative Lösungen, die oft nur durch die Verbindung von<br />

wissenschaftlicher Kompetenz und praktischer Anwendbarkeit<br />

erreicht werden können. Veranstaltungen wie das IFK sind ein<br />

wichtiger Schritt in diese Richtung und tragen dazu bei, dass<br />

Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam zukunftsweisende<br />

Lösungen entwickeln.<br />

Wie läuft die Zusammenarbeit der TU Dresden mit der<br />

Wirtschaft – generell aber auch in Bezug auf das IFK?<br />

Die Zusammenarbeit der TU Dresden und speziell unseres Instituts<br />

mit der Wirtschaft ist ein zentrales Element unserer Forschungs-<br />

und Innovationsstrategie. Wie bereits gesagt, wir legen<br />

großen Wert darauf, nicht nur in der akademischen Welt zu<br />

agieren, sondern unsere Forschung an den realen Bedürfnissen<br />

der Industrie zu orientieren. Dazu arbeiten wir eng mit Unternehmen<br />

zusammen, sei es auf bilateraler Ebene, in Konsortien,<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 31


INTERVIEW<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

über Arbeitskreise im VDMA oder direkt mit KMU durch Unterstützungsprogramme<br />

wie ZIM.<br />

Die Kooperation mit der Wirtschaft ist vielfältig und reicht von<br />

Grundlagenforschung mit Blick auf den späteren Industrienutzen<br />

bis hin zu anwendungsorientierten Projekten. Wir sehen es<br />

als unsere Aufgabe, Forschung zu betreiben, die nicht nur wissenschaftlich<br />

relevant ist, sondern auch einen klaren Mehrwert<br />

für die Industrie bietet. Das IFK ist ein perfektes Beispiel für<br />

diese enge Zusammenarbeit. Der Programmausschuss setzt sich<br />

größtenteils aus Industrievertretern zusammen, und das Format<br />

des Kolloquiums – mit Fachausstellungen und Vorträgen von<br />

Unternehmen parallel zu wissenschaftlichen Präsentationen –<br />

fördert den Austausch und das Aufspüren von Synergien zwischen<br />

Forschung und Industrie. Es zeigt auch, wie vital die Industriebeteiligung<br />

für den Erfolg von Initiativen wie dem IFK ist.<br />

Deutschland hat eine besondere Stellung, wenn es um die Kooperation<br />

zwischen Wissenschaft und Wirtschaft geht, gerade<br />

im Maschinenbau und in der <strong>Fluidtechnik</strong>. Seit 2020 wurden<br />

allein in der KMU-Förderung über 7.000 Unternehmen zusammen<br />

mit Forschungseinrichtungen in über 14.000 Projekten<br />

gefördert [1]. Dies unterstützt die Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />

und stärkt gleichzeitig die Forschungslandschaft<br />

in Deutschland. Lassen Sie mich das mit meiner persönlichen<br />

Erfahrung untermauern. Diese Verbindung von Wirtschaft und<br />

Wissenschaft ist international nicht selbstverständlich. Ich habe<br />

während der Jahre meiner Industrietätigkeit als auch danach als<br />

Institutsleiter in keinem anderen Land eine so ausgeprägte und<br />

zielgerichtete Kooperation beobachtet und empfunden, wie wir<br />

sie in Deutschland praktizieren. Dass sie im Bereich der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

und des Maschinenbaus so ausgeprägt ist, ist in hohem<br />

Maße auf die koordinierende Arbeit des VDMA und der dort<br />

organisierten Forschungsvereinigungen zurückzuführen. Es ist<br />

ein hohes Gut, wir dürfen stolz darauf sein und müssen es weiter<br />

pflegen und ausbauen.<br />

[1] https://www.vdi-nachrichten.com/wirtschaft/steuern/maschinenbau-nutzt-forschungszulage-am-staerksten/<br />

Mit Ihrem Blick auf Unternehmen: In welchen Bereichen besteht<br />

dort die größte Unsicherheit? Wo sind Wissenschaftler, ihre<br />

Methoden und Erkenntnisse in der Wirtschaft am meisten<br />

gefragt?<br />

Die Unsicherheit in Unternehmen wird aktuell von verschiedenen<br />

Faktoren beeinflusst. Zu den herausragenden Bereichen<br />

gehören disruptive Technologien, geopolitische Unsicherheiten,<br />

Umwelt- und Klimarisiken sowie politische Auflagen. Diese<br />

Aspekte beeinflussen nicht nur die kurzfristigen Wachstumsaussichten,<br />

sondern prägen auch die langfristige strategische Ausrichtung<br />

der Unternehmen.<br />

Insbesondere Technologien wie generative KI stellen eine große<br />

Herausforderung dar. Laut KPMGs CEO Outlook 2023/24 betrachten<br />

76 % der CEOs in Deutschland die Investition in generative<br />

KI als wichtige Priorität, was ihre Bedeutung im Unternehmenskontext<br />

unterstreicht. Daneben sehen sich Unternehmen<br />

insbesondere in der Baumaschinenbranche bzw. allgemein<br />

Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen mit den technologischen<br />

Herausforderungen konfrontiert, ihre Systemarchitekturen auf<br />

klimafreundliche Antriebstechniken umzustellen. Mögliche<br />

Lösungsräume sind noch weit komplexer geworden als bisher,<br />

und es wird darauf ankommen, für eine neue Maschinengeneration<br />

quantifizierbare Kriterien zu bestimmen, die belastbare<br />

Entscheidungen gestatten. Das stellt die <strong>Fluidtechnik</strong> vor neue<br />

Herausforderungen, bietet aber auch attraktive neue Potentiale,<br />

wie durch die Erweiterung der Einsatz- und Drehzahlgrenzen<br />

von Pumpen, die Steigerung der Systemeffizienz zur Reduzierung<br />

von Batteriegrößen oder die Verringerung der Geräuschpegel<br />

durch den Wegfall von Dieselmotoren.<br />

02 Firmen und<br />

Institutionen nutzen<br />

die Ausstellung im<br />

Congress Center<br />

Dresden, um zu<br />

informieren<br />

Hier sind Wissenschaftler und ihre Methoden bzw. Erkenntnisse<br />

besonders gefragt, um Unternehmen bei der Navigation durch<br />

diese komplexen und sich schnell entwickelnden Herausforderungen<br />

zu unterstützen. Sie können durch ihre Forschung und<br />

Expertise dabei helfen, die Potenziale neuer Technologien zu<br />

erschließen und gleichzeitig Risiken zu minimieren.<br />

Insgesamt erfordert die aktuelle Wirtschaftslage ein hohes Maß<br />

an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen.<br />

Wissenschaftler können dabei eine Schlüsselrolle spielen, indem<br />

sie ihr Wissen und ihre Methoden zur Verfügung stellen,<br />

um diese Herausforderungen zu meistern und langfristigen<br />

Erfolg zu sichern.<br />

Es ist noch nicht lange her, da legte sich ein Schatten auf die<br />

Branche – elektrische Antriebe wurden als große Gefahr für die<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> identifiziert. Das hat sich meines Erachtens mittlerweile<br />

gewandelt und ein gewisser Optimismus ist wieder<br />

aufgetaucht. Teilen Sie diesen Eindruck? Worauf gründet die<br />

Positivität?<br />

Ihre Beobachtung, dass sich die Wahrnehmung elektrischer<br />

Antriebe in der <strong>Fluidtechnik</strong> gewandelt hat und ein neuer Optimismus<br />

entstanden ist, spiegelt sich tatsächlich in den aktuellen<br />

Entwicklungen und Trends der Branche wider. Die <strong>Fluidtechnik</strong><br />

hat sich nicht nur von der anfänglichen Herausforderung durch<br />

elektrische Antriebe erholt, sondern nutzt nun ganz offensiv die<br />

Chancen, die sich durch die elektrische Drehzahlvariabilität, die<br />

Digitalisierung bzw. Nachhaltigkeitsbestrebungen ergeben.<br />

Besonders bemerkenswert ist die Nutzung dieser Umstellung als<br />

Chance zur Entwicklung und Implementierung langjähriger<br />

Konzepte wie Verdrängersteuerung, dezentrale Kompakteinheiten<br />

und Digitalisierung der Systeme und Komponenten. Diese<br />

Entwicklungen zeigen, dass die <strong>Fluidtechnik</strong>branche, die traditionell<br />

als konservativ gilt, sehr wohl in der Lage ist, schnell und<br />

effizient auf Marktherausforderungen mit innovativen Technologien<br />

zu reagieren.<br />

Auch in der Pneumatik scheint sich ein Wandel in der Wahrnehmung<br />

vollzogen zu haben. Die noch vor 5-10 Jahren so oft geäußerte<br />

Befürchtung, die Pneumatik würde komplett durch die<br />

elektromechanische Antriebstechnologie ersetzt werden, hat<br />

sich nicht bewahrheitet. Dank modernsten Digitalisierungsan-<br />

32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


INTERVIEW<br />

Diese Frage kann man aus ganz verschiedenen Blickwinkeln<br />

betrachten. Je nachdem wird die Antwort recht unterschiedlich<br />

ausfallen. Aus Sicht der beiden genannten Standorte Aachen<br />

und Dresden handelt es sich natürlich um eine vorteilhafte Situation,<br />

da durch die enge Kooperation mit dem Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> ein kontinuierliches wissenschaftliches Arbeiten<br />

auf breiter Basis, am Puls der Zeit und mit direkter Rückkopplung<br />

aus der Industrie möglich wird.<br />

Aus Sicht der Firmen könnte eine „buntere“ Forschungslandschaft<br />

jedoch einen Mehrwert bieten, da hiervon die thematische<br />

Breite und auch die schiere Menge neuer Ideen und technischer<br />

Ansätze profitieren würde. Ein weiterer Aspekt ist die<br />

Strahlkraft der Forschung hinein in die akademische Lehre und<br />

Ausbildung des so dringend benötigten künftigen Fachpersonals.<br />

In Deutschland hat nach unseren Beobachtungen über die<br />

letzten Jahre und ganz allgemein über die verschiedensten<br />

Hochschulen und Bildungseinrichtungen hinweg eine Ausdünnung<br />

der Lehrangebote zur <strong>Fluidtechnik</strong> stattgefunden. Insgesamt<br />

mehr Forschungsaktivitäten unter Einbindung vieler<br />

Akteure könnten helfen, diesen Trend umzukehren und das<br />

DIE HYDRAULIK NUTZT AKTIV<br />

DIE CHANCEN, WELCHE DIE<br />

ELEKTRIFIZIERUNG ERÖFFNET<br />

sätzen – siehe z. B. das Motion Terminal der Firma Festo – spielt<br />

die Pneumatik ihre bisherigen Stärken wie Robustheit oder einfache<br />

Inbetriebnahme nun umso stärker aus.<br />

Die Notwendigkeit zur Effizienz hat die Branche zu Innovationen<br />

geführt, die erstaunliche und zukunftweisende Lösungen<br />

hervorgebracht haben. Ich denke, dass diese Dynamik die <strong>Fluidtechnik</strong>branche<br />

selbst etwas überrascht hat und sich in einer<br />

ständig ändernden Marktlandschaft neu positioniert.<br />

Nachwuchsprobleme sind auch und gerade in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

immer wieder ein großes Thema. Nachwuchs kann auch unter<br />

Nachhaltigkeit/Sustainability fallen. Wie geht das IFK an das<br />

Thema heran?<br />

Das IFK kann zum Thema Nachwuchsprobleme in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

durch verschiedene Initiativen beitragen. Der Fokus liegt<br />

dabei auf der Unterstützung von Lehre und Forschung an deutschen<br />

Hochschulen und Universitäten, um junge Talente für die<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> zu begeistern. Die Konferenz bietet eine gute Plattform,<br />

um eine Verbindung zwischen der Industrie und jungen<br />

Forschern herzustellen. Dies geschieht durch die gemeinsame<br />

Bühne, die sowohl erfahrenen Industrieexperten als auch jungen<br />

Talenten zur Verfügung gestellt wird. Eine solche Plattform fördert<br />

nicht nur den Wissensaustausch, sondern baut auch eine<br />

Bindung zwischen den Generationen auf. Es ist entscheidend,<br />

Talente nicht nur akademisch auszubilden, sondern sie auch<br />

durch spannende Projekte und zukunftsweisende Konzepte für<br />

die <strong>Fluidtechnik</strong>branche zu begeistern und zu gewinnen.<br />

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Universität und<br />

Unternehmen besteht auch im Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Dort werden bestimmte Forschungsprojekte im Rahmen der<br />

vorwettbewerblichen Gemeinschaftsforschung gefördert.<br />

Projekte aus Dresden und Aachen sind dabei in der absoluten<br />

Überzahl. Ist die Konzentration auf wenige Standorte Fluch oder<br />

Segen für die Wissenschaft?<br />

Fachgebiet in der öffentlichen Wahrnehmung und insbesondere<br />

bei jungen Menschen bekannter und attraktiver machen. Ganz<br />

allgemein gilt es auch, die Interdisziplinarität der Forschungsthemen<br />

zu stärken und wichtige Trends in den Bereichen Digitalisierung<br />

und KI aufzugreifen und für die branchenspezifischen<br />

Belange zu adaptieren. Hier macht es Sinn, die entsprechenden<br />

Fachleute auf diesen Gebieten einzubeziehen. Dies<br />

fördert automatisch die Vernetzung innerhalb der Forschungslandschaft<br />

und wird sicherlich auch den einen oder anderen<br />

neuen Akteur in Erscheinung treten lassen, was aus meiner Sicht<br />

durchaus erstrebenswert ist.<br />

Wenn Sie sich einen wichtigen Durchbruch in der Forschung<br />

wünschen könnten – was würden Sie wählen?<br />

Ich würde mir ein umfassendes Maß an integrierter Intelligenz<br />

und Kommunikationsfähigkeit in unseren fluid-mechatronischen<br />

Systemen wünschen, sodass jedes Systemelement – sei es<br />

eine Pumpe, ein Ventil, ein Hydraulikspeicher oder sogar eine<br />

Dichtung – uns über seinen Betriebs-, Last- oder Gesundheitszustand<br />

berichten kann. In Verknüpfung mit intelligenten Algorithmen<br />

der Datennutzung auf verschiedenen Hierarchieebenen<br />

würde uns das weitere Potentiale im Bereich der Funktionalität,<br />

Automation bzw. Autonomie, Energieeffizienz, Sicherheit,<br />

Service und Prognostik usw. eröffnen. Ich weiß, es gibt bereits<br />

eine Vielzahl von Ansätzen, aber eine umfassende Nutzung aller<br />

Wechselwirkungen in fluidtechnischen Systemen ist nach wie<br />

vor nicht gegeben.<br />

Ich hätte noch einen zweiten Wunsch: Unsere heutigen Engineeringprozesse<br />

sind geprägt von enormer Komplexität und<br />

erfordern ein hohes Maß an ingenieurtechnischer Kompetenz.<br />

Oftmals empfinden wir moderne Technologien als etwas<br />

Selbstverständliches, ohne uns darüber Gedanken machen zu<br />

müssen, was sich dahinter verbirgt und mit welch ungeheurem<br />

Aufwand ihre Entwicklung verbunden war und ist.<br />

Ich würde mir ein höheres gesellschaftliches Bewusstsein dieser<br />

Wertigkeit wünschen, verbunden mit dem Anreiz für folgende<br />

Ingenieurgenerationen, sich den kommenden Herausforderungen<br />

zu stellen.<br />

Bilder: Juliane Weber, TU Dresden; Bild 01+02 André Wirsig für den DVF e.V.<br />

www.ifk-dresden.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 33


SONDERTEIL<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Philipp Hilzendegen, Leiter Vertrieb Ventile; Dr. Nora Nägele, Leiterin<br />

Produktbereichsmarketing; beide HYDAC <strong>Fluidtechnik</strong> GmbH, Sulzbach/Saar<br />

34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


ENTWICKLUNGSARBEIT<br />

SYSTEMLÖSUNGEN<br />

ANWENDUNGSSPEZIFISCHE<br />

LÖSUNGEN FÜR HERSTELLER<br />

Maschinenbauer stehen immer mehr unter Druck, ihren Kunden möglichst<br />

schnell eine in allen Bereichen perfekte Lösung anzubieten. Um diesen<br />

Anforderungen gerecht zu werden, fällt die Wahl oft auf Systemlösungen mit<br />

anwendungsspezifisch optimierten Komponenten. Hydac bietet seinen Kunden<br />

in diesem Bereich einige Optionen.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 35


ENTWICKLUNGSARBEIT<br />

HYDAC<br />

Unternehmensgründung<br />

Gründung FLUTEC<br />

1975<br />

1963<br />

1981<br />

Schalt- und<br />

Proportionalventile im<br />

Programm<br />

Maschinenarchitekturen gestalten sich zunehmend<br />

komplexer – sowohl in der Industrie als auch bei mobilen<br />

Anwendungen. Darüber hinaus erhöht sich der<br />

Druck, dem Endkunden bessere Performance, höhere<br />

Präzision und energiesparendere Lösungen anzubieten. Die<br />

Antwort liefern anwendungsspezifische Komponenten und Systeme,<br />

die sich flexibel auf die Bedürfnisse der Applikation anpassen.<br />

Für Hersteller bietet Hydac das Rundum Sorglos Paket: Dank<br />

der hohen Fertigungstiefe können Maschinenbetreiber, über das<br />

breite Standardproduktprogramm hinaus, von anwendungsspezifischen<br />

Komponenten und Systemlösungen profitieren.<br />

50 JAHRE ENTWICKLUNGSKOMPETENZ<br />

Hydac wurde 1963 zunächst als Hersteller von Hydraulikspeichern<br />

gegründet. Schon bald folgten zu deren Absicherung<br />

die ersten Ventilentwicklungen unter dem Markennamen Flutec.<br />

Angefangen mit einfachen Druck-, Strom- und Sperrventilen er-<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

02 Ob Präzision,<br />

Energieeffizienz oder<br />

Elektrifizierung: durch die<br />

hohe Fertigungstiefe findet<br />

sich für jede Herausforderung<br />

eine anwendungsspezifische<br />

Lösung<br />

36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


ENTWICKLUNGSARBEIT<br />

Umbenennung<br />

2001<br />

01 Von 1975 über 1981 bis heute hat sich<br />

Hydac Ventiltechnik kontinuierlich weiterentwickelt;<br />

jährlich werden an vier Fertigungsstandorten auf<br />

drei Kontinenten weltweit über 12 Millionen<br />

Ventile für diverse Branchen hergestellt<br />

ANWENDUNGSSPEZIFISCHE<br />

LÖSUNGEN SIND DIE ANTWORT<br />

HYDAC<br />

Ventiltechnik<br />

weiterte sich das Produktprogramm Anfang der 80er Jahre durch<br />

Schalt- und Proportionalventile. Seit 2001 ist Flutec nun unter<br />

dem Namen Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> bekannt – bis heute hat sich das<br />

Produktportfolio kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Als Basis für alle Weiterentwicklungen sieht man bei Hydac neben<br />

der Entwicklungskompetenz vor allem die hohe Fertigungstiefe.<br />

Während Zulieferer bei kritischen Fertigungsverfahren<br />

oder Bauteilen auf Drittanbieter zurückgreifen müssen, kann<br />

Hydac von der mechanischen Bearbeitung, über das Spritzgießen,<br />

Oberflächenbehandlungen und Schweißen der Magnetsysteme<br />

bis hin zu Elektronikkomponenten, Software und vollautomatisierten<br />

Montage auf alle relevanten Verfahren und Prozessentwicklungen<br />

inhouse zurückgreifen.<br />

FERTIGUNGSTIEFE PLUS ERFAHRUNG<br />

2023<br />

20 Mio. Ventile<br />

jährlich an vier<br />

Fertigungsstandorten<br />

Für Kunden hat dies einige Vorteile. Wer verschiedenste Fertigungsverfahren<br />

vereint, schafft vor allem wertvolle Freiheitsgrade,<br />

die eine hohe Flexibilität in der Entwicklung der Produkte erlauben.<br />

Und besonders dort, wo Anprüche steigen, ist eine anwendungs-<br />

und funktionsspezifische Auslegung das A und O.<br />

Vorwiegend bei diversen Proportional- und Schaltanwendungen<br />

bieten adaptierbare Ventillösungen dem Endanwender Vorteile<br />

ZUR SPEZIELLEN ELEKTRONIK<br />

WURDE AUCH DIE PASSENDE<br />

SOFTWARE ENTWICKELT<br />

hinsichtlich dem nutzbaren Volumenstrombereich, der Regelgüte<br />

und der Leistungsaufnahme. Als Beispiel für eine solche<br />

vorteilsbringende Adaption sind Getriebeanwendungen zu nennen<br />

– denn Hersteller müssen sich mit der optimierten Hydac<br />

Lösung nicht zwischen Druck und Volumenstrom entscheiden.<br />

Für ein wiederholgenaues Kupplungsanlegen und -entlasten ohne<br />

Zugunterbrechung im Lastschaltgetriebe sind die spezifischen<br />

Hydac Ventile in der Lage, Druck und Volumenstrom in<br />

einem Ventil zu steuern.<br />

In der Diskussion rund um komplexe Maschinenund<br />

Systemarchitekturen stehen oftmals vier Themengebiete<br />

im Vordergrund: Präzision, Energieeffizienz,<br />

intelligente Komponenten und Elektronifizierung.<br />

Dank der langjährigen Erfahrung und der vielfältigen<br />

Produktionsverfahren legt Hydac die Basis, sich<br />

genau diesen Zukunftshemen zu widmen.<br />

Ventile mit optimierter Regelgenauigkeit oder verbesserten<br />

Regelalgorithmen sorgen beispielsweise besonders in automatisierten<br />

Anwendungen für eine höhere Präzision, während<br />

durchflussoptimierte Lösungen und Komponenten eine höhere<br />

Energieeffizienz ermöglichen. Eine wichtige Besonderheit der<br />

Hydac Ventile ist darüber hinaus, dass die Aktuatorik komplett in<br />

der eigenen Hand liegt. Im Rahmen der Elektrifizierung steigt hier<br />

der Bedarf an kleinen, rein elektrischen Stellgliedern, die von<br />

Hydac auch losgelöst von Hydraulikventilen angeboten werden.<br />

Auch ein Blick auf intelligente Komponenten lohnt sich. Denn<br />

nur wer frühzeitig kritische Betriebszustände, hohen Verschleiß<br />

und Wartungsbedarfe erkennt, kann Kosten einsparen und effizient<br />

produzieren. Das betrifft nicht bloß komplette Systeme. Setzt<br />

man an der Komponente an, vermeidet man System- und damit<br />

ganze Anlagenausfälle. Denn neben einer einfachen Inbetriebnahme<br />

und Servicebarkeit können intelligente Ventile durch die<br />

eigens von Hydac entwickelte Software Zustände überwachen,<br />

Fehler frühzeitig melden und die Leistungsaufnahme regulieren.<br />

WELTWEIT ETABLIERT<br />

Für anwendungs- und funktionsspezifische Lösungen hat das<br />

Unternehmen nicht nur speziell entwickelte Elektronik, sondern<br />

auch die dazugehörigen Softwarelösungen im Portfolio. Die Integration<br />

von Sensorik zur verbesserten Diagnosefähigkeit der Ventile<br />

in definierten Anwendungen rundet dieses Programm ab.<br />

Von den Anfängen im Jahr 1963, über die Entwicklung des Produktprogramms<br />

bis hin zu den Themen und Technologien der<br />

Zukunft – an diesen Beispielen wird deutlich, dass die Hydac<br />

Ventiltechnik ihr Portfolio in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich<br />

auf- und ausgebaut hat. Es ist daher nicht verwunderlich,<br />

dass Ventile von Hydac sich auf der ganzen Welt in verschiedensten<br />

mobilen und stationären Anwendungen etabliert haben.<br />

Bilder: Hydac<br />

www.Hydac.com<br />

POINTIERT<br />

1963 START MIT HYDRAULIKSPEICHERN,<br />

HEUTE AUF DER GANZEN WELT ETABLIERT<br />

ANGEBOT AN REIN ELEKTRISCHEN AKTUATO-<br />

REN, LOSGELÖST VON HYDRAULIKVENTILEN<br />

SOFTWAREUNTERSTÜTZUNG VEREINFACHT<br />

INBETRIEBNAHME UND SERVICIERBARKEIT<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 37


MARKTPLATZ<br />

VAK SCHREIBT INNOVATIONSPREIS AUS<br />

Der Verband der Arbeitsgeräte-<br />

und Kommunalfahrzeug-Industrie<br />

e.V.<br />

schreibt zum vierten Mal<br />

den VAK-Innovationspreis<br />

aus. Die Gewinner<br />

werden am 13. Mai<br />

auf der IFAT <strong>2024</strong> in<br />

München geehrt.<br />

Bewerben können sich Mitgliedsunternehmen des VAK, die sich<br />

auf der IFAT <strong>2024</strong> präsentieren, und zwar in zwei Kategorien:<br />

1. Fahrzeug und Gerät oder 2. Baugruppe, Komponente und<br />

Steuerungstechnik. Typische Bereiche für eine Teilnahme sind<br />

Abfallsammelfahrzeuge, Absetz- und Abrollkipper, Behälter<br />

und Kräne, Aggregate- und Teillieferanten sowie Kehrfahrzeuge<br />

und -geräte oder Geräte des Straßenbetriebsdienstes.<br />

„Unsere Mitgliedsunternehmen haben schon immer neue Ideen<br />

und Produkte entwickelt, ihr Innovationsgrad ist sehr hoch. Das<br />

kommt ihren Kunden, aber auch der Gesellschaft als Ganzes<br />

zugute“, betont VAK-Geschäftsführerin Anna Breimer. Mit dem<br />

Innovationspreis, so Breimer, wolle der Verband besondere<br />

Leistungen herausheben und honorieren. Die IFAT in München<br />

als Leitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />

sei der ideale Ort, um die Gewinner zu küren. Die Jury<br />

besteht aus Vertretern von Branchenverbänden und Fachmedien.<br />

Weitere Informationen zum Innovationspreis finden<br />

sich auf der Website des Verbands.<br />

www.vak-ev.de<br />

ZERTIFIZIERTE SAFETY-SENSOREN<br />

Im Agrarsektor wird zunehmend autonom fahrende Landtechnik<br />

eingesetzt – auch bei kleineren Fahrzeugen zur automatischen<br />

Feldpflege – Stichwort Feldroboter. Bei der Digitalisierung<br />

in der Landwirtschaft im Rahmen von Industrie 4.0 kommt<br />

es zusätzlich auf einen hohen Grad an funktionaler Sicherheit<br />

gemäß der Normen IEC61508 und ISO13849 an. Hier hat die<br />

TWK eine Reihe kompakter und<br />

robuster Drehgeber entwickelt, die<br />

dieses Feld bedienen. Ein breites<br />

Spektrum an Schnittstellen und<br />

Bauformen machen es möglich, den<br />

passenden Dreh- und Weggeber<br />

oder Neigungssensor zu finden:<br />

PROFIsafe, Safety over EtherCAT oder<br />

CANopen Safety in Bauformen ab<br />

38 mm Durchmesser. Da TWK<br />

insbesondere auch Kundenwünsche<br />

berücksichtigt, können zusätzliche<br />

Anforderungen und weitere Schnittstellen<br />

zügig umgesetzt und angeboten werden – hierzu<br />

gehören J1939 Safety oder LoRaWAN. Alle Geräte sind SIL2 bzw.<br />

SIL3 und auch PLd zertifiziert oder vollredundant ausgeführt<br />

und können in Aluminium oder Edelstahl 1.4404 geliefert<br />

werden. Weitere Zertifikate, wie UL® und ATEX oder ASIL D sind<br />

erhältlich. Durch die breit gefächerten Flansch- und Wellenbauformen<br />

sowie den wahlweisen Stecker- oder Kabelanschluss ist<br />

eine passgenaue Integration möglich.<br />

www.twk.de<br />

BAUMER RADAR SYSTEM GEWINNT<br />

INNOVATIONSPREIS<br />

BREMSINNOVATIONEN FÜR<br />

SCHWERLAST-KRANE<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Das ist Smart Farming in<br />

seiner besten Form: Ein<br />

neues System ermöglicht es<br />

Mähdreschern, den Durchsatz<br />

zu maximieren, ohne<br />

Überlastung und Verstopfungen<br />

zu riskieren. Herzstück<br />

des innovativen Systems ist<br />

das vorausschauende<br />

Radarsystem des Sensorexperten Baumer. Das neue Advanced<br />

Feedrate Control System wurde auf der Agritechnica 2023 für<br />

Axial-Flow-Mähdrescher von Case IH vorgestellt. Im Gegensatz<br />

zu Lösungen, die Maschinenparameter anpassen, nachdem das<br />

Getreide in den Mähdrescher gelangt ist, verfolgt die Advanced<br />

Feedrate Control von Case IH einen zukunftsweisenden Ansatz.<br />

Mithilfe von Radarsensoren, die am Schneidwerk positioniert<br />

sind, scannt und bewertet das System die Dichte des Ernteguts,<br />

bevor es in die Maschine gelangt. Die Daten der vier Baumer<br />

Radargeräte liefern eine präzise Einschätzung der Getreidedichte<br />

und ermöglichen eine automatische Anpassung der wichtigsten<br />

Einstellungen. Nach Angaben des Herstellers Case IH<br />

kann die vorausschauende Durchsatzregelung die Arbeitsleistung<br />

um bis zu 15 - 20 % steigern, verglichen mit Mähdreschern<br />

mit einer reaktiven automatischen Durchsatzregelung. Baumer<br />

als Pionier in der Sensortechnik ist es gelungen, die Radartechnologie<br />

perfekt auf die Zwecke von Off-Highway-Maschinen<br />

abzustimmen. Diese Sensoren arbeiten im Frequenzbereich von<br />

122 bis 123 Giga-Hertz. Damit können sie – in Kombination mit<br />

einer ausgeklügelten Signalverarbeitung – sowohl die Höhe des<br />

Ernteguts als auch den Abstand zum darunter liegenden Boden<br />

zuverlässig erfassen.<br />

www.baumer.com<br />

Die Bereitstellung moderner Brems- und Not-Stopp-Systeme<br />

für die Antriebsaggregate von Industrie- und Hafenkranen<br />

gehört zum Leistungsspektrum von Ringspann. Jetzt präsentieren<br />

die Bremstechnik-Spezialisten des Unternehmens zwei<br />

Innovationen. Es handelt sich um rasch verfügbare Neuentwicklungen,<br />

die sich auch zur einfachen Nachrüstung bestehender<br />

elektrohydraulischer Scheiben- und Trommelbremsen eignen.<br />

Zum einen ist es ein<br />

Lüftgerät, das den auf<br />

der Motorseite der<br />

Hubwerke montierten<br />

elektrohydraulischen<br />

Bremsen der DX-,<br />

DS- und DT-Serien von<br />

Ringspann außergewöhnlich<br />

kurze<br />

Schließzeiten verleiht.<br />

Und zweitens, eine<br />

Steuereinheit, die die<br />

Lebensdauer der<br />

Hubwerkgetriebe erheblich steigert. Da das neue Lüftgerät von<br />

Ringspann die Möglichkeit bietet, die Schließzeiten zu variieren,<br />

lässt sich mit seiner Hilfe der Zahnflankenwechsel im<br />

Hubwerkgetriebe eliminieren. Die neue Steuereinheit macht es<br />

möglich, über mehrere Ventile eine Vorauswahl der im Hubwerk<br />

eingesetzten Nothalte-Bremsen zu treffen und die<br />

erforderlichen Bremskräfte dadurch an die Fahrgeschwindigkeit<br />

und die Last anzupassen. Der Anwender kann zwei verschiedene<br />

Schließzeiten einstellen, um den Sicherheitsfaktor der<br />

Not-Stopp- und Betriebsbremsen optimal auf das tatsächliche<br />

Fahrgeschehen abzustimmen.<br />

www.ringspann.de<br />

38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

LEISTUNGSSTARKES HYPOID-GETRIEBEÖL<br />

Zeller+Gmelin entwickelt sein Produktsortiment stetig weiter:<br />

Mit Divinol Multi-Axle LS 80W-90 lanciert der Schmierstoffhersteller<br />

jetzt ein Hochleistungsgetriebeöl für hypoid-verzahnte<br />

Achsantriebe und Selbstsperrdifferentiale. Das Premium-<br />

Limited-Slip-Öl mit LS-Zusatz in der SAE Klasse 80W-90 erfüllt<br />

höchste Leistungsanforderungen auch bei Schmutz, Staub,<br />

Hitze oder Kälte. So eignet es sich bspw. hervorragend für den<br />

Bau-, Logistik- oder Agrarbereich, wo es u.a. für Teleskopkräne,<br />

Erdbewegmaschinen<br />

und Traktoren eingesetzt<br />

wird. Von der<br />

Zahnradfabrik Friedrichshafen<br />

(ZF) erhielt<br />

der Schmierstoff bereits<br />

die Freigabe für die<br />

Normen ZF TE-ML 05N<br />

und 21N. Es überdeckt<br />

damit die vorangegangenen<br />

Normen ZF<br />

TE-ML 05C und 21C,<br />

was bedeutet, dass das<br />

neue Limited-Slip-Getriebeöl rückwärtskompatibel ist und<br />

somit auch problemlos für die Vorgängernormen verwendet<br />

werden kann. Durch seine spezielle Formulierung auf Basis<br />

hochwertiger, schwefelarmer Grundöle zeichnet sich das<br />

Produkt durch eine hohe Langzeitstabilität aus und reduziert<br />

wesentlich den Verschleiß im Getriebe. Die einzigartige<br />

Zusammensetzung ermöglicht zudem längere Standzeiten im<br />

Vergleich zu den vorangegangenen Normen ZF TE-ML 05C und<br />

21C, unter anderem durch optimalen Schutz vor Ablagerungen.<br />

Der Hochleistungsschmierstoff eignet sich auch besonders für<br />

Baumaschinen der Marke Liebherr, da er die geforderten<br />

Phosphorwerte von >1900 ppm ohne Probleme erfüllt.<br />

www.zeller-gmelin.de<br />

STEUERUNGSSYSTEME FÜR MOBILE<br />

ARBEITSMASCHINEN<br />

Auf der in iVT Expo <strong>2024</strong> (Industrial Vehicle Technology) in Köln<br />

zeigt die Inmach Intelligente Maschinen GmbH vom 26. bis 27.<br />

Juni ihr breites Spektrum an Steuerungslösungen. Die Messe ist<br />

fokussiert auf Komponenten, Dienstleistungen und Technologien<br />

für die nächste Generation von Industriefahrzeugen. Mit<br />

jahrzehntelanger Erfahrung in der Mobilelektronik hat sich<br />

InMach zu einem führenden Technologieunternehmen entwickelt,<br />

das sich über<br />

verschiedene<br />

Branchen hinweg<br />

einen festen Platz<br />

erobert hat. Von der<br />

Entwicklung<br />

intelligenter<br />

Steuerungslösungen<br />

bis hin zur<br />

Serienproduktion für renommierte Hersteller ist das Unternehmen<br />

ein verlässlicher und kompetenter Partner. Die Steuerungssysteme<br />

für Autonomie, Fahrerassistenz und Applikationstechnik<br />

in Verbindung mit innovativer Umfeldsensorik und<br />

Aktorik würden neue, bisher ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.<br />

Die hochwertigen und leistungsstarken Hardwarelösungen<br />

wurden entwickelt, um dem wachsenden Bedarf an<br />

intelligenter Steuerungselektronik und Telematik in der<br />

Nutzfahrzeugbranche gerecht zu werden.<br />

www.inmach.de<br />

DREHZAHL UND DREHRICHTUNG ERFASSEN<br />

Die Rheintacho<br />

Messtechnik GmbH<br />

stellt neue zweikanalige<br />

Hall-Differenzsensoren<br />

in den Größen M14 und<br />

M18 vor. Sie erfassen<br />

die Drehzahl und<br />

Drehrichtung an<br />

Zahnrädern mit hoher<br />

Auflösung und einem weiten Frequenzbereich von 0 bis 20 kHz.<br />

Mit Schutzart IP67, Medienbeständigkeit gegen viele Hydrauliköle<br />

und eine Auslegung für Betriebstemperaturen von - 40 bis<br />

125 °C eignen sich die Sensoren für den flexiblen Einsatz unter<br />

widrigen Umgebungsbedingungen, wie zum Beispiel in<br />

Fahrzeugen und mobilen Arbeitsmaschinen, oder auch Prüfständen.<br />

Für einen unkomplizierte Integration in die Steuerung<br />

verfügen beide Sensoren über Push-pull-Ausgangsstufen.<br />

Schraubsensoren werden meist mit zwei Befestigungsmuttern<br />

ausgeliefert, sodass eine sitzfeste Montage mittels Kontern<br />

gewährleistet werden kann. Eine Standardbohrung ist für den<br />

Einsatz der Sensoren ausreichend. Schraubsensoren sind im<br />

Vergleich zu Flanschsensoren jedoch deutlich aufwendiger zu<br />

montieren, insbesondere, wenn sie als Differenzsensoren<br />

ausgeführt sind. Denn in diesem Fall muss das Alignment der<br />

Sensoren sichergestellt sein, damit der Sensor über das<br />

Differenzprinzip genau und stabil die Drehzahl erfassen kann.<br />

www.rheintacho.de<br />

VISUALISIERUNG AUCH OHNE<br />

PROGRAMMIERKENNTNISSE<br />

Eine nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltete grafische<br />

Bedienerschnittstelle einer Maschine erhöht nicht nur den<br />

Komfort, sondern dient auch der Sicherheit bei der Bedienung.<br />

Um solche Bedienoberflächen schnell und bequem zu erstellen,<br />

bietet Graf-Syteco mit seiner Software GSe-VISU eine Entwicklungsumgebung<br />

an, deren Verwendung sehr einfach ist. Das<br />

Highlight dabei: Die Visualisierung lässt sich mit wenigen Klicks<br />

erstellen, ohne dass der Anwender über Programmierkenntnisse<br />

verfügen müsste. Objekte, wie Balken, Trendschreiber oder<br />

Zeigerinstrumente<br />

lassen sich beispielsweise<br />

durch Parametrieren<br />

erstellen. Ein<br />

typisches Beispiel ist<br />

der integrierte Skalengenerator,<br />

mit dem<br />

sich Skalen für Bar-<br />

Graphen und Zeigerinstrumente<br />

zur<br />

Visualisierung erstellen<br />

lassen. Schriftarten, Unicodefähige Textobjekte, Farben,<br />

Bitmaps oder Touch-Schaltflächen kann der Anwender ebenfalls<br />

ohne Programmieraufwand erzeugen. Die Verwendung ist<br />

dabei einfach und intuitiv. Hilfsmittel zum Ausrichten von<br />

Objekten und Definition der Zeichenreihenfolge erleichtern die<br />

Arbeit. Bei Bedarf, wenn etwa komplexere Applikationen<br />

erstellt werden sollen, steht innerhalb von GSe-VISU ein Editor<br />

für C/C++ zur Verfügung. Dieser enthält sämtliche Funktionen<br />

einer modernen Entwicklungsumgebungen, wie Code-Folding,<br />

Syntax-Highlighting und eine umfangreiche Systemfunktion-<br />

API. Außerdem bietet sie Debug-Support über die Unterstützung<br />

von Visual Studio Code an.<br />

www.graf-syteco.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 39


DIGITALISIERUNG<br />

ENGINEERING+DOKUMENTATION<br />

LANDMASCHINEN-HERSTELLER SETZT AUF<br />

VEREINHEITLICHTE PRODUKTDIGITALISIERUNG<br />

Der österreichische Landmaschinen-Spezialist<br />

Pöttinger setzt auf konsequente Digitalisierung:<br />

Zu seinen Geräten für die Grünland- und<br />

Ackerbewirtschaftung bietet er digitale<br />

Unterstützung über Software, Assistenzsysteme<br />

und Bedienterminals an. Mit diesem Mindset<br />

geht das Unternehmen auch das Engineering an<br />

und hat es mit einer datenzentrierten<br />

Kooperationsplattform digital auf ein neues<br />

Level gehoben.<br />

PROJEKTE ZENTRALISIEREN<br />

„Mit EB bilden wir jetzt die Maschinen in einem zentralen Projekt<br />

ab, das sämtliche relevanten Daten zusammenfasst“, berichtet<br />

der ECAD-Ingenieur Dominik Huber aus seiner Praxis. Dadurch<br />

ist zum Beispiel durchgängig die Verknüpfung der einzelnen<br />

Kabelstränge miteinander darstell- und nachvollziehbar. Ein<br />

Überblick-Vorteil, der Zeit spart und Fehler minimiert. Denn<br />

händische Datenübertragungen und damit verbundene Fehler<br />

sind passé, Änderungen müssen nur noch an einer Stelle vorgenommen<br />

werden.<br />

Das liegt an dem zentralen Datenmodell in der Softwareplattform.<br />

Darin existiert jedes Objekt nur ein einziges Mal. Dadurch<br />

sind jegliche Eingaben, also auch Änderungen, egal von welcher<br />

Disziplin und ob in Listen, Grafiken oder im Explorer eingebracht,<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Für die Pöttinger Landtechnik GmbH ist verlässliche Kundenpartnerschaft<br />

ein zentrales Prinzip. So liegt der Fokus<br />

bei der Entwicklung und Produktion der Maschinen auf<br />

Flexibilität, um auf individuelle Wünsche eingehen zu können,<br />

gepaart mit modernster Technik und Planung.<br />

Um in Sachen Verlässlichkeit und Qualität up-to-date zu bleiben,<br />

entschied sich das Pöttinger-Engineeringteam, seine Entwicklung<br />

und Dokumentation der immer komplexer werdenden<br />

Maschinen zum Mähen, Wenden und Pressen, für´s Pflügen,<br />

Eggen, Säen sowie zur Kulturpflege zu modernisieren. Seit 2023<br />

verlassen sich die Ingenieurinnen und Ingenieure dort auf die<br />

Kooperationsplattform Engineering Base (EB) Cable des norddeutschen<br />

Software-Hauses Aucotec. Denn – so Martin Follmer,<br />

Leiter des Bereichs Produktdigitalisierung bei Pöttinger: „Wir<br />

wollten und mussten unsere Gesamtdokumentation vereinheitlichen,<br />

um unseren eigenen Ansprüchen an Qualität und Projektlaufzeiten<br />

auch in Zukunft gerecht werden zu können.“ Elektround<br />

Hydraulikpläne wurden vorher in verschiedenen Systemen<br />

erstellt und dokumentiert. Dazu kam, dass es mit den alten Tools<br />

weder eine Anbindung an das im Unternehmen genutzte PLM-<br />

System gab noch an die Mechanik-Welt und ihre 3D-Darstellungen.<br />

All das bedeutet immer auch Datenübertragungen und Wartezeiten.<br />

Zudem musste jede einzelne Änderung – und davon gibt<br />

es im Laufe eines Entwicklungsprojektes etliche – mehrfach eingepflegt<br />

werden.<br />

MITHILFE DER AUCOTEC<br />

ENGINEERING BASE GEHEN WIR<br />

EINHEITLICH RICHTUNG ZUKUNFT<br />

Martin Follmer, Leiter des Bereichs<br />

Produktdigitalisierung bei Pöttinger<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


DIGITALISIERUNG<br />

immer sofort für alle Beteiligten ersichtlich und nachvollziehbar.<br />

So können die verschiedenen Fachleute jederzeit agil die für sie relevanten<br />

Geräte und Funktionen mit ihren fachspezifischen Eingaben<br />

ergänzen und detaillieren. Damit entsteht nach und nach ein<br />

umfassender digitaler Zwilling des jeweiligen Kabelbaums.<br />

ENTLASTUNG MAL DREI<br />

Gleich drei Bereiche profitieren von der Zentralisierung: zum einen<br />

die Abteilung Mechatronik, wo die Kabelpläne entwickelt<br />

werden. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, die Fertigungsunterlagen<br />

für die externe Kabelbaumproduktion sowie die Dokumente<br />

für den Kundendienst zu erstellen. Dasselbe Expertenteam<br />

kümmert sich außerdem um die Hydraulikpläne, die dank EB<br />

nun nicht mehr in einem separaten Tool erstellt werden müssen,<br />

sondern auf derselben Datenbasis wie die anderen Dokumentationen.<br />

Die Konstruktionsabteilung freut sich über die Offenheit<br />

von EB zu ihrem 3D-Tool NX, sodass EBs-Planungsdaten künftig<br />

konsistent und ohne aufwändige und fehleranfällige Handarbeit<br />

auch für die 3D-Modellierung nutzbar sind. „Damit werden die<br />

zur Fertigung erforderlichen Segmentlängen automatisch, das<br />

heißt im Nu, vorliegen“, sagt die Integrations- und 3D-Spezialistin<br />

Alexandra Schneebauer. Sie gehört zur Abteilung „zentrale<br />

Dienste“ bei Pöttinger, die auch dadurch entlastet wird, dass die<br />

Konsolidierung aller relevanten Daten in einem zentralen System<br />

erheblich an Zeit und Kosten spart, denn es fällt deutlich weniger<br />

Schnittstellenwartung und Systempflege an.<br />

ÜBERZEUGENDE KOMPETENZ<br />

Maßgeblich für die Entscheidung, Engineering Base einzusetzen,<br />

war nicht nur, dass die digitale Kooperationsplattform alle Wünsche<br />

an ein modernes Engineeringsystem erfüllte. Auch der Kompetenz<br />

des Supportteams stellt Pöttinger beste Noten aus. Da in<br />

der deutschen Aucotec-Zentrale die Harness-Expertise gebündelt<br />

ist, arbeitete das dortige Team teilweise direkt mit den Landmaschinen-Profis<br />

zusammen, unterstützte aber auch Kollegen der<br />

österreichischen Tochtergesellschaft, die Pöttinger grundsätzlich<br />

betreut. „Das alles zusammengenommen hat uns mehr als überzeugt,<br />

und in der praktischen Anwendung bestätigt sich jeden<br />

Tag, dass die Entscheidung richtig war“, so Bereichsleiter Follmer.<br />

SYNERGIE GEWINNT<br />

„Mit EB erreichen wir eine moderne Vernetzung, die uns deutlich<br />

effizienter macht und die Datenqualität steigert. Die 3D-Anbindung<br />

ist noch im Aufbau, aber schon jetzt ist klar, dass der praktische<br />

Datenaustausch sich als relativ simpel erweist. Bei der<br />

Verknüpfung mit unserem PLM-System Teamcenter ist es schon<br />

effizienter Alltag“, erklärt Alexandra Schneebauer. Dabei benötigen<br />

weder die ERP-Profis noch die Anwendenden von EB Fachkenntnisse<br />

zum jeweils anderen System. Sie bleiben stets in ihrer<br />

gewohnten Arbeitsumgebung, haben aber alle notwendigen Informationen<br />

zur Verfügung.<br />

Auch wenn in der Anfangsphase der Aufbau der Datenbank mit<br />

all den im Unternehmen genutzten Vorlagen und Regeln einiges<br />

an Aufwand erfordere, sei die durch zentrale Datenhaltung gewonnene<br />

Synergie entscheidend. „Engineering Base macht das<br />

Erstellen einheitlicher Pläne und Dokumentationen erheblich<br />

einfacher“, zieht Anwender Huber Bilanz.<br />

Bilder: Pöttinger<br />

3D-Kabelbaum auf Basis von EB-Daten dank enger Verknüpfung<br />

www.aucotec.com<br />

leicht<br />

kompakt<br />

dicht<br />

Verschlussschraube zur Vermeidung von unwirtschaftlichem Druckluft-Verlust. Für Anschlussmaß<br />

ISO 16030. Mit montiertem O-Ring, erhältlich schon ab M 3. Entwickelt<br />

speziell für die Anforderungen in der Pneumatik.<br />

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OPTISCHE SENSORIK<br />

AUTOMATISCH KALIBRIERTE KAMERASYSTEME<br />

EIN GEWINN FÜR<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Automatisierte hochpräzise Prozesse sind nur so<br />

gut wie die Sensoren, welche die Signale erfassen.<br />

In Smart Farming-Anwendungen beispielsweise<br />

nehmen Digitalkameras die zu bearbeitende<br />

Fläche auf und bilden somit die Datenbasis für<br />

die bedarfsgerechte Bearbeitung einzelner<br />

Pflanzen. Die Bildverarbeitungsspezialisten von<br />

Motec haben ihre Fertigung optischer Sensorik<br />

automatisiert, um auch bei hohen Stückzahlen<br />

stets die bestmögliche Bilderfassungsqualität bei<br />

gleichzeitig größtmöglicher Wirtschaftlichkeit zu<br />

gewährleisten.<br />

Peter Becker, becker storytelling, Uelversheim<br />

Assistenz- und Effizienzoptimierungssysteme mobiler Arbeitsmaschinen<br />

sorgen für den sicheren und produktiven<br />

Betrieb – entweder im Zusammenspiel mit anderen<br />

Verkehrsteilnehmern und etwa Baustellenpersonal oder<br />

im Verbund mit anderen Arbeitsmaschinen. Sind die Kamerasignale,<br />

auf denen diese Systeme basieren, unpräzise oder fehlerhaft<br />

kann es schnell gefährlich werden, gerade wenn es sich um<br />

für den Maschinenführer unübersichtliche Maschinen handelt.<br />

360-Grad-Rundumsichtsysteme, Rückfahrkameras oder sonstige<br />

Überwachungssysteme von Baumaschinen, Landmaschinen<br />

Kommunal- oder Flurförderzeugen tragen maßgeblich zur<br />

Sicherheit im Betrieb bei.<br />

Für Maschinenhersteller sollte es somit höchste Priorität<br />

haben, auf maximalpräzise Kamerasensorik mit bestmöglicher<br />

Bildqualität zu setzen. Lutz Boettger, Division Vice President<br />

Marketing and Sales bei Ametek Instrumentation, Controls and<br />

Vision Systems (ICVS), fasst die Herausforderung für Kamerahersteller<br />

zusammen: „Angesichts des globalen Fachkräftemangels<br />

müssen Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen den<br />

Maschinenbetreibern Assistenzsysteme an die Hand geben, die<br />

einen wirtschaftlichen und anwenderfreundlichen Einsatz<br />

ermög lichen. Hierzu braucht es hoch performante Kameratechnologien,<br />

die wirtschaftlich zur Verfügung stehen.“ Kamera-<br />

42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


OPTISCHE SENSORIK<br />

01 Das Active Alignment System bewertet und korrigiert<br />

automatisiert die Bildqualität, Objektivausrichtung und Fokusposition<br />

hersteller wie die Motec GmbH, Teil der Ametek ICVS, müssen<br />

somit sicherstellen, dass ihre Produkte perfekt wiederholgenaue<br />

Objekterkennung gewährleisten und gleichzeitig den Fertigungsprozess<br />

auf größtmögliche Stückzahlen auszulegen, um die Wirtschaftlichkeit<br />

sicherzustellen.<br />

ACTIVE ALIGNMENT FÜR MAXIMALE SICHERHEIT<br />

Traditionell werden Kamerasysteme manuell montiert. Dieser<br />

Prozess birgt jedoch die Gefahren von Ungenauigkeiten und fehlender<br />

Reproduzierbarkeit der gewünschten Ergebnisse. Dies ist<br />

insbesondere angesichts der immer weiter steigenden Sensorauflösungen<br />

problematisch. Je größer die Pixeldichte, umso weniger<br />

verzeiht das System eine unpräzise Ausrichtung. Um diese Fehlerpotenziale<br />

auszumerzen, setzt Motec auf ein Active Alignment<br />

Test- und Fertigungssystem. Dr. Stefan Wirtz, Director Engineering<br />

bei Motec, erläutert die Vorteile: „Um eine bestmögliche<br />

Qualität des Kamerasystems sicherzustellen, kommt es vor allem<br />

auf die Abstimmung zwischen Optik und Sensor an. Das System<br />

übernimmt die automatisierte Justierung des Objektivs sowie die<br />

„Hochzeit“ des Objektivs mit der Trägerbaugruppe. Zunächst<br />

werden Objektiv und Träger in das Active Alignment System eingebracht.<br />

Daraufhin prüft die Anlage anhand der hinterlegten<br />

Charakteristika, Parameter und Geometrien die Kompatibilität<br />

der Baugruppen. Auf diese Weise stellt das System stets eine korrekte<br />

Produktion sicher.“<br />

In diesem Prozess kommt es vor allem auf die Ausrichtung der<br />

Optik relativ zum Kamerasensor an. Die Komponenten werden in<br />

einem einzigen Schritt fokussiert, zentriert, gekippt und gedreht.<br />

Mehrere Bilder werden durch das Objektiv auf den Sensor<br />

DIE PERFEKTE KAMERALÖSUNG<br />

FÜR HOHE STÜCKZAHLEN<br />

projiziert, während der Sensor die Bilder aufnimmt. Softwarebasiert<br />

wird die Korrektheit der Ausrichtung überprüft und das<br />

Kamerasystem anschließend automatisch verklebt. So lässt sich<br />

der Sensor mikrometergenau auf die gewünschte Bildebene des<br />

Objektivs ausrichten und fixieren. Möglich macht dies das<br />

ProCam-System der Trioptics GmbH. „Wir haben uns für diese<br />

Lösung entschieden, da es die optimale Ausrichtung von Objektiv<br />

zu Kamera sicherstellt. Kommt es hier zu minimalen Abweichungen<br />

von der optimalen Linie, kann dies zu Informationsverlust<br />

im Prozess führen, was bei sicherheitsgerichteten Anwen-<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 43


OPTISCHE SENSORIK<br />

mögliche Ernte zu erzielen – bei gleichzeitig größtmöglicher<br />

Nachhaltigkeit. Kamerasysteme helfen beispielsweise dabei, automatisierte<br />

Einzelpflanzenbehandlung zu realisieren.“<br />

Für diese anspruchsvollen Applikationen entwickelt Motec entsprechend<br />

robuste Lösungen, die gleichzeitig von den Vorzügen<br />

des Active Alignments profitieren. Motec bietet einen modularen<br />

Baukasten aus digitalen Kameras und flexibel konfigurierbaren<br />

Videosteuereinheiten, die sich individuell an die Anforderungen<br />

der jeweiligen Applikation anpassen lassen. Das Angebot umfasst<br />

digitale FullHD-Kameras, die als reine Videosensoren agieren,<br />

sowie smarte Kameras mit integrierter Intelligenz, die beispielsweise<br />

als eigenständiges System zur assistierten Objektverfolgung<br />

verwendet werden können. Leistungsstarke Videocontroller<br />

zur Berechnung komplexer Assistenz- und Sicherheitsfunktionen<br />

runden den Baukasten ab.<br />

Die Kameras zeichnen sich trotz der automatisierten und filigranen<br />

Fertigung durch maximale Robustheit für den Heavy-Duty-<br />

Einsatz aus. So gewährleistet Motec beispielsweise Schutzarten<br />

bis IP69K im widerstandsfähigen Aluminiumgehäuse. Die Bilderfassungsmodule<br />

sind je nach Ausführung zudem schockfest bis<br />

zu 100 g und schwingfest bis 10 g. Branchenspezifische EN- und<br />

ISO-Normen für Bau-, Land- und Forstmaschinen sowie Flurförderzeuge<br />

werden selbstverständlich erfüllt.<br />

02 Sind alle Parameter optimal, verklebt die Anlage automatisiert<br />

Kamera und Kameragehäuse<br />

dungen katastrophale Folgen haben kann. Das ProCam-System<br />

beugt dem vor und somit können wir sicher sein, dass wir unseren<br />

Kunden Kameras liefern, die höchsten Ansprüchen genügen“,<br />

ist sich Dr. Wirtz sicher.<br />

GRÖSSTMÖGLICHE FLEXIBILITÄT FÜR OEM<br />

Mit diesem Portfolio sind Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen<br />

hochflexibel in der Auslegung ihres Detektions- und Anzeigesystems.<br />

Hierzu tragen auch die frei konfigurierbare Videoauflösung,<br />

Kompressions- und Bildwiederholrate der Kameras bei.<br />

Sämtliche Komponenten lassen sich individuell miteinander<br />

kombinieren und konfigurieren, um den Anforderungen der<br />

jeweiligen Maschine und Anwendung gerecht zu werden. Von<br />

der reinen Anzeige eines für den Maschinenführer nicht einsehbaren<br />

Bereichs bis hin zu hochautomatisierten Funktionen wie<br />

Personen- und Objekterkennung ist mit dem modularen Motec-<br />

System jede kamerabasierte Überwachungsapplikation realisierbar.<br />

Der OEM kann sowohl die von Motec bereitgestellte Software<br />

als auch seine eigenen Software-Applikationen nutzen. Bei<br />

Bedarf stehen die Videosystemspezialisten aus Hadamar auch<br />

als Entwicklungspartner für entsprechende Softwarebausteine<br />

zur Verfügung.<br />

Bilder: Aufmacher: wanchai – stock.adobe.com; Motec<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

OPTIMIERT FÜR ANSPRUCHSVOLLE<br />

APPLIKATIONEN<br />

Ursprünglich wurden Active-Alignment-Verfahren vor allem für<br />

ADAS-(Advanced Driver Assistance) Systeme im Automotive-<br />

Umfeld eingesetzt. Der Prozess ist somit auf die Produktion hoher<br />

Stückzahlen ausgelegt, die mit manueller Kameramontage weder<br />

wirtschaftlich noch mit der notwendigen reproduzierbaren Qualität<br />

realisierbar sind. Dr. Wirtz erklärt, warum diese automatisierte<br />

Fertigung auch für mobile Arbeitsmaschinen relevanter denn je<br />

ist: „Zeitdruck und Produktivitätszwänge machen die Verwendung<br />

der bestmöglichen Kameratechnologien gerade auch in der<br />

Bau- und Agrarindustrie notwendig. Infrastrukturprojekte sind<br />

genau getaktet, Verzögerungen im Prozess werden sehr teuer.<br />

Kamerabasierte Assistenzsysteme helfen dabei, den Terminplan<br />

einzuhalten. Außerdem besteht gerade auf städtischen Baustellen<br />

ein hohes Unfallrisiko, das durch die Verwendung von optischen<br />

Überwachungssystemen minimiert werden kann.<br />

In der Landwirtschaft wiederum geht es insbesondere vor den<br />

Herausforderungen des Klimawandels darum, die maximal<br />

www.motec-cameras.com<br />

POINTIERT<br />

MOTEC SETZT AUF EIN ACTIVE ALIGNMENT<br />

TEST- UND FERTIGUNGSSYSTEM<br />

MEHR WIRTSCHAFTLICHKEIT DURCH<br />

AUTOMATISIERTE KALIBRIERUNG<br />

ABSTIMMUNG ZWISCHEN OPTIK UND<br />

SENSOR IST MASSGEBLICH<br />

ALIGNMENT-VERFAHREN IST AUF<br />

HOHE STÜCKZAHLEN AUSGELEGT<br />

44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

HOCHVOLT-MESSTECHNIK FÜR E-MOBILITY-ANWENDUNGEN<br />

Zusammen mit seinem Technologiepartner CSM aus Filderstadt hat SAB Bröckskes ein HV-<br />

Messsystem für E-Mobility Hochvolt-Komponenten eingeführt. Das HV-System aus Sensorkabel,<br />

Stecker, Buchse und Messmodul ermöglicht den Einsatz von nicht-isolierten Sensoren<br />

bis 1.000 V DC Arbeitsspannung. Es bietet geprüfte Sicherheit nach DIN EN 61010 und ist für<br />

den mobilen Einsatz in Elektro- und Hybridfahrzeugen sowie für stationäre Installationen<br />

ausgelegt, um Strom, Spannung und Leistung direkt in Hochvolt-Leitungen zu messen.<br />

Von SAB Bröckskes eigens auf die Messmodule abgestimmte HV-Sensorleitungen – wie die<br />

HV-2-Kanal Analogmesskabel (90 V), HV-4-Kanal Spannungsmesskabel (90 V) und 4-Kanal<br />

Spannungsmesskabel (1000 V) – sorgen für eine sichere Messkette vom Sensor bis zur Datenerfassung.<br />

Auch gängige Sensoren aus dem Niedervolt-Umfeld lassen sich damit in HV-<br />

Anwendungen einbinden. Für das Data Logging und Management von Messwerten aus<br />

Hoch- und Niedervolt-Umgebungen hat CSM im Verbund mit Vector Informatik ein skalierbares<br />

E-Mobility-Messsystem für Fahrzeug und Prüfstand entworfen. Das dezentrale Messsystem<br />

ermöglicht u.a. die synchrone Erfassung der Messdaten von Messmodulen, Fahrzeug-<br />

Bussen und Steuergeräten, die Direktmessung von Strom und Spannung in Hochvolt-Leitungen<br />

mit bis zu 1 MHz sowie eine vielkanalige Echtzeit-Leistungsanalyse.<br />

www.sab-kabel.de<br />

VENTILPLATTFORM FÜR TRAKTOREN ERWEITERT<br />

Für landwirtschaftliche Anwendungen: Danfoss Power Solutions<br />

erweitert seine Steuerventilplattform um zusätzliche elektrohydraulische<br />

Modulgrößen und neue mechanische Module.<br />

Mehr Traktormodelle werden so unterstützt. Hinzu gekommen<br />

sind die leckagefreien elektrohydraulischen<br />

PVBZ-Module 16, 40 und 48, mit denen das<br />

Ventil Förderströme von bis zu 170 l/min<br />

abdecken kann. Dank der neuen Größen kann<br />

der Volumenstrom für jeden Verbraucher nun<br />

noch genauer angepasst werden. Alle<br />

PVBZ-Module basieren auf der PVG 32-Plattform,<br />

wodurch Schnittstellenplatten überflüssig<br />

werden. Die neuen Module sind mit<br />

elektrohydraulischen PVE-Ansteuerungen kompatibel. Für<br />

Traktoren mit mechanischer Betätigung von Anbaugeräten hat<br />

das Unternehmen seine Ventilplattform außerdem um leckagefreie,<br />

mechanische MVBZ-Module erweitert. Die MVBZ-Module<br />

können mit den elektrohydraulischen<br />

PVBZ-Modulen kombiniert werden: Mechanische<br />

Module lassen sich so für die Steuerung<br />

von Hilfsfunktionen und elektrohydraulische<br />

Module für die Hubwerksregelung verwenden.<br />

Die neuen mechanischen Module<br />

ermöglichen, das Ventil auch bei einfachen<br />

Traktoren zu verwenden.<br />

www.danfoss.com<br />

IMPRESSUM<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 68. Jahrgang<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteure:<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Felix Berthold, M.A. (be)<br />

Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

ISSN 1614-9602<br />

ISSN E-Paper: 2747-8009<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Einzelheftpreis: € 17,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 165,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 186,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

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Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

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gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

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beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

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Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

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zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

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das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

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CTX-GEHÄUSE IN MOBILEN MASCHINEN<br />

SCHUTZ UND KÜHLUNG<br />

FÜR KI-COMPUTER<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Mobile Maschinen sowie autonome Roboter sind<br />

hohen Belastungen ausgesetzt. Die darin<br />

eingesetzten Komponenten müssen daher gegen<br />

äußere Einflüsse wie Schmutz, Vibrationen und<br />

hohe Temperaturen geschützt werden. Dies gilt<br />

insbesondere für leistungsfähige Embedded-<br />

Rechner wie den KI-gestützten Vehicle PC RS A3N<br />

von Syslogic. Für die effektive Kühlung und den<br />

Schutz der Leistungselektronik sorgt ein robustes<br />

Gehäuse von CTX.<br />

In der Industrie kommen immer mehr Machine-Learning-Verfahren<br />

zum Einsatz. Die dafür eingesetzten Rechner benötigen<br />

nicht nur eine hohe Rechenpower, sondern müssen darüber<br />

hinaus bei herausfordernden Anwendungen, wie sie beispielsweise<br />

in Landmaschinen vorherrschen, robust aufgebaut sein.<br />

Der KI-gestützte Vehicle PC RS A3N von Syslogic wurde speziell<br />

für solch raue Anforderungen in der Agrartechnik, in Baumaschinen<br />

sowie in autonomen mobilen Robotern (AMR) entwickelt. Er<br />

dient als Hardwarebasis für die Steuerung von autonomen Fahrzeugen<br />

und Robotern sowie für die sensorbasierte Überwachung<br />

der Boden- und Pflanzengesundheit. Kombiniert mit Software<br />

und Sensorik ist er in der Lage, praktisch in Echtzeit autonome<br />

Entscheidungen zu fällen.<br />

EMBEDDED-PC FÜR ANSPRUCHSVOLLE<br />

ANWENDUNGEN<br />

Der KI Vehicle PC RS A3N vereint die Vorteile der Jetson Xavier<br />

NX-Technologie von Nvidia mit den Eigenschaften eines robusten<br />

Industriecomputers. Der Embedded-PC erfüllt die Schutz-<br />

klasse IP65 und eignet sich für den 24/7-Betrieb unter erhöhten<br />

Anforderungen in mobilen Maschinen. Er ist mit seiner Jetson-<br />

Xavier-NX-Plattform ideal für Anwendungen, die eine schnelle<br />

Reaktion erfordern, wie sie bei der Erfassung und Verarbeitung<br />

von Umgebungsdaten auftreten. Dabei wird aus Daten von Sensoren<br />

wie Radar, Lidar und Kamera ein Gesamtbild erstellt. In<br />

Verbindung mit KI-Algorithmen leitet der Embedded-PC selbständig<br />

intelligente Entscheide ab.<br />

Typische Anwendungen sind Fahrassistenzsysteme, autonomes<br />

Fahren, intelligente Überwachungsaufgaben oder Objektund<br />

Mustererkennung. Der Embedded-Computer unterstützt das<br />

CAN-basierte Netzwerkprotokoll SAE J1939. Für den zuverlässigen<br />

Einsatz bei Vibrationen sind CAN- und Ethernet-Schnittstellen<br />

mit M12-Steckverbindern ausgeführt. Standardmäßig ist eine<br />

Version des Embedded-PCs mit und eine ohne Wireless-Funktionen<br />

erhältlich. Eine Stärke von Syslogic ist dabei das Projektgeschäft:<br />

Ab mittleren Stückzahlen sind auch kundenspezifische<br />

Anpassungen – insbesondere der Schnittstellen – möglich.<br />

Syslogic kombiniert das Nvidia-Modul mit einer eigenen Trägerplatine,<br />

die für hohe Schock- und Vibrationsanforderungen<br />

entwickelt wurde. Um die Elektronik vor Feuchtigkeit, Wasser<br />

und Staub zu schützen und gleichzeitig die Wärme effektiv abzuführen,<br />

verfügen die Industriecomputer über ein robustes Gehäuse<br />

von CTX und schraubbare M12-Stecker. Außerdem sind<br />

sogenannte Rugged-Geräte erhältlich, die beispielsweise ungeschützt<br />

außen an einer Maschine angebracht werden können.<br />

SCHÜTZENDES GEHÄUSE MIT<br />

KÜHLENDER WIRKUNG<br />

Elektronik muss effektiv gekühlt werden. Dabei kann man allgemein<br />

sagen: Je leistungsfähiger ein Rechner ist, umso effektiver<br />

muss seine Kühlung ausfallen. Dies trifft auch auf den KI Vehicle<br />

PC RS A3N zu. Erschwerend kommt bei diesem Embedded-Computer<br />

hinzu, dass auf Lüfter verzichtet werden muss, da Syslogic<br />

aufgrund der hohen Anforderungen an die Störsicherheit ausschließlich<br />

lüfterlose Rechnersysteme anbietet. Entsprechend<br />

wichtig sind clevere Kühlkonstruktionen, um die Wärme gut aus<br />

46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


THERMOMANAGEMENT<br />

01 Applikationsspezifische<br />

Kühllösungen<br />

von CTX sind<br />

maßgefertigt<br />

02 Das<br />

CTX-Gehäuse des<br />

KI Vehicle PC RS A3N<br />

schützt und kühlt die<br />

in ihm untergebrachte<br />

sensible<br />

Elektronik<br />

dem Gerät abzuleiten. Zumal die Embedded-Computer erheblichen<br />

thermischen Belastungen ausgesetzt sind.<br />

Zur effektiven Kühlung des KI Vehicle PC RS A3N wurde dessen<br />

Gehäuse mit Kühlrippen ausgestattet. Je nach Rechnerauslastung<br />

erzeugen das im Gehäuse geschützte SoM (System on<br />

Module), die Speicher sowie das Funkmodul eine Verlustleistung<br />

von 20 bis 45 W, die in Wärme umgewandelt wird. Diese Wärme<br />

muss trotz Verzicht auf Lüfter schnell abgeführt werden. Beim<br />

KI Vehicle PC RS A3N wurde dies gelöst, indem an den jeweiligen<br />

Halbleiterelementen Kontaktflächen angebracht wurden. Über<br />

diese wird die entstehende Wärme an die Kühlrippen des Gehäuses<br />

abgeleitet und von dort aus an die Umgebung abgestrahlt.<br />

Dabei beträgt die maximal zulässige Erwärmung des Gehäuses<br />

65 °C.<br />

„Bei der Konzeption dieses und weiterer Gehäuse stand CTX<br />

uns immer kompetent zur Seite, wenn es um lösungsorientierte<br />

Optimierungen ging“, so Patrik Hellmüller, Corporate Communications<br />

Manager bei Syslogic. „Das Gehäusedesign für den KI<br />

Vehicle PC RS A3N kam dabei von unserer eigenen Entwicklungsabteilung.<br />

Die Entwürfe wurden von CTX zielgenau umgesetzt.“<br />

Das Gehäuse des KI Vehicle PC RS A3N wird mittels Extrusion<br />

hergestellt. Dieses Herstellverfahren ist ideal geeignet für die Realisierung<br />

von komplexen Kühlkörpergeometrien. Weitere Vorteile<br />

sind niedrige Produktions- und Stückkosten bei hohen<br />

Stückzahlen. Das Extrusionsverfahren kommt daher bei vielen<br />

der CTX-Gehäuselösungen für Syslogic zum Einsatz. Da die Gehäuse<br />

wie beim KI Vehicle PC RS A3N Sicht- und Dekorteile sind,<br />

werden sie teilweise schwarz eloxiert und vor Kontaktkorrosion<br />

mittels der TriChrom-Passivierung SurTec 650 geschützt.<br />

UMFASSENDER PROJEKTIERUNGS- UND<br />

BEARBEITUNGSSERVICE<br />

CTX unterstützt seine Kunden bereits bei der Projektierung, erstellt<br />

alle erforderlichen CAD-Daten sowie 3D-Modelle der Kühlkörper<br />

und liefert Designvorschläge zur Fertigungsoptimierung.<br />

Eine Mustererstellung ist kurzfristig möglich. Änderungen werden<br />

zeitnah vorgenommen. Darüber hinaus zählen die komplette<br />

mechanische Bearbeitung der Bauteile, ihre Oberflächenveredlung<br />

und eine individuelle farbliche Gestaltung zum Serviceangebot<br />

des Kühlkörperspezialisten.<br />

Die Experten für Thermomanagement bieten ihren Kunden<br />

neben applikationsspezifischen Gehäusen, Kühlkörpern und einbaufertigen<br />

Kühlsystemen auch maßgeschneiderte Dienstleistungspakete<br />

aus Projektierung, Herstellung und individuellen<br />

Logistikdienstleistungen an. Kunden werden dabei bereits im<br />

Projektstadium unterstützt. Dazu zählt die thermische Simulation<br />

eines potenziellen Kühlkörpers ebenso wie das Erstellen der<br />

benötigten CAD-Daten und 3D-Modelle sowie eine Beratung<br />

hinsichtlich Kühlkörperdesign und Fertigungsoptimierung. Auf<br />

Wunsch übernimmt CTX zudem die CNC-Nachbearbeitung und<br />

die Oberflächenbehandlung der Gehäuse und Kühlkörper mit<br />

den unterschiedlichsten Verfahren.<br />

Ein weiterer Service der Nettetaler ist die komplette logistische<br />

Abwicklung der Kühlkörper- und Gehäuselieferungen, die CTX<br />

auf Wunsch übernimmt und damit eine zuverlässige Lieferfähigkeit<br />

garantiert. Zu diesem Zweck betreibt der Kühlkörperspezialist<br />

ein Reservelager in Nettetal, beliefert Konsignations- und<br />

Sicherheitslager weltweit und nutzt für seine Warenlieferungen<br />

sämtliche Transportmöglichkeiten zu Land, zu Wasser und in der<br />

Luft. Auf Anfrage pflegen die Nettetaler auch die Logistikportale<br />

ihrer Kunden und können sich bei Bedarf in deren Kanban-<br />

System integrieren lassen.<br />

„Für Syslogic gehört CTX definitiv zu den Top-Lieferanten.<br />

Wir schätzen das partnerschaftliche Verhältnis und die sehr gute<br />

Beratung“, beschreibt Patrik Hellmüller die Zusammenarbeit.<br />

Aktuell steht gerade der NVIDIA Jetson Orin NX in den Startlöchern.<br />

Diese GPU wird Syslogic in Embbeded-PCs wie dem<br />

AI Railway Computer RML A4NX integrieren. „Und wegen der<br />

positiven Erfahrungen werden diese robusten Hochleistungsrechner<br />

wieder mit einem CTX-Gehäuse geschützt und gekühlt“,<br />

so Hellmüller.<br />

Bilder: Aufmacher, Bild 01: CTX; Bild 02: Syslogic<br />

www.ctx.eu<br />

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CONNECTIVITY<br />

VERNETZT, SMART UND INNOVATIV<br />

ERSCHWINGLICHE TELEMATIK FÜR ALLE<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Noch vor 20 Jahren klang der Gedanke,<br />

Informationen auf der anderen Seite der Welt<br />

nachzuverfolgen, um fundierte Entscheidungen<br />

zu treffen, wie ein fernes Ziel. Heute steht<br />

uns das globale Navigationssatellitensystem<br />

GPS zur Verfügung, das überall zu einer<br />

Standardfunktion für Smartphones geworden<br />

ist. Dieser evolutionäre Wandel findet auch auf<br />

dem Markt für Off-Highway-Fahrzeuge und<br />

stationäre Industrieanlagen statt, mit<br />

wesentlichen Vorteilen für die Endnutzer.<br />

In den letzten Jahren haben sich Telematiksysteme im Off-<br />

Highway-Bereich von Basisfunktionen wie der einfachen Flottenortung<br />

hin zur exponentiellen Datenerhebung von Maschinen<br />

im Arbeitseinsatz weiterentwickelt. Auf der Suche nach<br />

einem Wettbewerbsvorteil investierten große Erstausrüster Millionen<br />

in die Entwicklung firmeneigener Systeme, die die von den<br />

Kunden benötigten datengestützten Erkenntnisse lieferten. Ohne<br />

die gleichen Ressourcen drohte kleineren OEMs plötzlich, in dieser<br />

Hightech-Eskalation zurückzufallen.<br />

Der Bedarf an Telematik und vernetzten Lösungen, die kleinere<br />

OEMs problemlos in ihre Anlagen integrieren können, treibt heute<br />

innovative Lösungen voran. Dieser Ansatz ermöglicht es nicht<br />

nur kleineren Unternehmen, mit größeren Wettbewerbern Schritt<br />

zu halten, sondern verschafft ihnen auch Wettbewerbsvorteile.<br />

Andrej Lawaetz Bendtsen, Head of Connectivity, Danfoss Power Solutions<br />

KONNEKTIVITÄT – ANFORDERUNGEN<br />

UND VORTEILE<br />

Mit den zunehmenden Anforderungen an die Konnektivität im<br />

Off-Highway-Sektor stehen Hersteller vor verschiedenen Herausforderungen<br />

im Zusammenhang mit den Betriebsumgebungen.<br />

Systeme und Lösungen müssen stabil genug sein, um den oft rauen<br />

Betriebsbedingungen an häufig abgelegenen Orten standzuhalten.<br />

Vor diesem Hintergrund sollten OEMs nur Produkte in<br />

Betracht ziehen, die eigens für den Einsatz entwickelt und unter<br />

diesen Bedingungen erprobt sind. Die Konnektivität ist auch für<br />

Maschinen, die an abgelegenen Standorten oder Einrichtungen<br />

arbeiten, unvorhersehbar. Daher ist es unerlässlich, zuverlässige<br />

globale Partner zu haben, um die bestmögliche Konnektivität in<br />

allen Teilen der Welt zu gewährleisten.<br />

Genau wie bei herkömmlichen Fahrzeugen war auch bei Off-<br />

Road-Maschinen die erste Konnektivitätskomponente die Maschinenortung,<br />

die den Vorteil bietet, jederzeit den Standort von<br />

Fuhrparkfahrzeugen zu kennen. Es folgten weitere Funktionalitäten<br />

zum Beispiel die Möglichkeit, in die Maschine zu blicken und<br />

zu wissen, welche Teile wie verwendet werden. Das Verständnis<br />

dafür, wo, wann und wie eine Maschine arbeitet, hat die Produktivitätsberechnungen<br />

revolutioniert.<br />

Konnektivitätslösungen haben auch einen besseren Einblick in<br />

die Arbeitsraten und den Zustand von Maschinen gegeben, wodurch<br />

es einfacher geworden ist, den Wartungs- und Instandhaltungsbedarf<br />

vorherzusehen. Die technischen Mitarbeiter von<br />

OEMs können auch den Datenstrom rund um die Maschinennutzung<br />

nutzen. Diese Informationen können ihnen helfen, Konstruktionen<br />

und Systeme zu verbessern.<br />

BEREITSTELLUNG VON WERKZEUGEN FÜR OEMS<br />

Mit dem Wachstum der Zellnetzwerke und der beschleunigten<br />

Einführung von 5G wuchs der Datenstrom von Maschinen in die<br />

Cloud exponentiell an. Tatsächlich ist der Informationsstrom<br />

heute so dicht geworden, dass er schnell unkontrollierbar wird,<br />

48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


CONNECTIVITY<br />

wenn er nicht effektiv verwaltet wird. OEMs sollten daher nach<br />

Lösungsanbietern suchen, die sie dabei unterstützen können,<br />

den Fokus auf die Gewinnung praktisch nutzbarer Daten aus dem<br />

Datenfluss zu richten und sich auf die Datenqualität, statt nur auf<br />

die Datenmenge zu konzentrieren.<br />

HERAUSFORDERUNGEN UND LÖSUNGEN<br />

In gewisser Hinsicht setzt sich die Entwicklung vernetzter Anlagen<br />

fort, wie sie seit dem ersten Einsatz von GPS in den 1970er<br />

Jahren in Bezug auf Hardware, Software und globale Konnektivität<br />

stattgefunden hat. Das Haupthindernis für eine noch datenreichere<br />

Zukunft bleibt die Kapazität des globalen Netzwerks.<br />

Was die Hardware angeht, bauen führende Anbieter ihr Sensorportfolio<br />

weiter aus. Je mehr Sensoren in einer Anlage installiert<br />

sind, desto mehr Daten können in die Cloud geladen werden. Der<br />

Zugriff auf mehr Daten ermöglicht eine bessere Optimierung,<br />

steigert die Effizienz, reduziert Ausfallzeiten und ermöglicht, die<br />

Kohlenstoffemissionen zu verfolgen und zu begrenzen.<br />

Heute können Off-Highway-Fahrzeuge und stationäre Industrieanlagen<br />

über ein Cloud-basiertes Kommunikationssystem<br />

miteinander verbunden werden. Allerdings sind nicht alle Systeme<br />

gleich. OEMs sollten nach einer Lösung suchen, die telematikfähige<br />

Hardware, Gateway-Infrastruktur, analytische Fähigkeiten,<br />

Anwendungen von Drittanbietern und ein benutzerfreundliches<br />

Portal auf einer einzigen Cloud-Plattform kombiniert. Mit einem<br />

solchen System können sich Manager oder Fuhrparkleiter aus<br />

ES GIBT STÄNDIG NEUERUNGEN<br />

BEI TELEMATIKLÖSUNGEN FÜR<br />

MOBILE ARBEITSMASCHINEN<br />

ihren komfortablen Büroumgebungen heraus mit jedem ihrer<br />

Off-Highway-Fahrzeuge ortsunabhängig verbinden. Nach der<br />

Anmeldung kann das Managementteam detaillierte Daten zum<br />

Maschinenbetrieb und zur Produktivität auswerten oder Software-Updates<br />

hochladen.<br />

Ein gut spezifiziertes Cloud-basiertes Kommunikationssystem<br />

ermöglicht es Fuhrparkleitern, sich von jedem Gerät aus zu verbinden<br />

und zu sehen, wie viele Stunden ihre Bediener für eine bestimmte<br />

Aufgabe aufgewendet haben, was zur Optimierung der<br />

Arbeitspläne beiträgt. Zu den weiteren Vorteilen gehört es, zu sehen,<br />

wann eine Maschine in Betrieb ist, da Tätigkeiten außerhalb<br />

der normalen Arbeitszeiten oder am Wochenende ein Anzeichen<br />

für eine unbefugte Nutzung sein können. Diese Art von System ermöglicht<br />

es OEMs auch, Daten darüber zu erfassen, wie, wann<br />

und wo Fehler an Maschinen beim Arbeitseinsatz auftreten.<br />

Danfoss Power Solutions kann ein Cloud-basiertes Kommunikationssystem<br />

anbieten, das all diese Eigenschaften aufweist.<br />

Tatsächlich entwickelt das Unternehmen seine Konnektivitätsplattform<br />

kontinuierlich weiter, die anpassbar und skalierbar ist.<br />

Natürlich gehört die Cybersicherheit zu den wichtigsten Herausforderungen<br />

bei Cloud-basierten Systemen. Diese Kompetenz<br />

fehlt möglicherweise kleinen und mittelständischen OEMs,<br />

und der Schutz vor Cyber-Bedrohungen ist mit beträchtlichen Investitionen<br />

verbunden. Die Auswahl eines Lösungsanbieters mit<br />

ausgewiesener Expertise in diesem Bereich ist daher von größter<br />

Bedeutung.<br />

VORAUSSCHAUENDE WARTUNG<br />

Die CS-telematics-gatewayfamily<br />

von Danfoss<br />

Das Konzept der vorausschauenden Wartung ist seit langem das<br />

Ziel vernetzter Maschinen, da es verspricht, die Reparaturkosten<br />

und Ausfallzeiten, die beiden Hauptprobleme von Maschinenparks,<br />

zu reduzieren. Danfoss Power Solutions hat bereits an<br />

Machbarkeitsstudien gearbeitet und anwendungsspezifische Daten<br />

zur Entwicklung von Algorithmen für maschinelles Lernen<br />

erfasst, die zuverlässige Annahmen über Produktlebensdauer<br />

und -verhalten liefern. In einer solchen Anwendung würde der<br />

intuitive Algorithmus fünf Stunden im Voraus vorhersagen, ob<br />

eine Maschine gewartet werden muss. Diese Entwicklung ermöglichte<br />

es dem Kunden, die ersten Schritte in Richtung vorausschauender<br />

Wartung zu unternehmen und so die Zuverlässigkeit<br />

und Verfügbarkeit seiner Flotte zu erhöhen.<br />

Dieser Prozess ist eine kontinuierliche Feedbackschleife, um<br />

den Algorithmus mit Echtzeitdaten aus der Praxis zu verbessern<br />

und so die Genauigkeit auf 99,8 % zu erhöhen und gleichzeitig die<br />

Rate falsch positiver Ergebnisse zu reduzieren. Um in großem<br />

Umfang erfolgreich zu sein, erfordert diese Strategie enorme<br />

Mengen an hochwertigen Daten und eine beträchtliche Rechenleistung,<br />

um die Algorithmen der künstlichen Intelligenz für jede<br />

angeschlossene Maschine im Hyperspace zu halten.<br />

NETZWERKPOTENZIALE ANTIZIPIEREN<br />

Angesichts der Fortschritte in den letzten 10 bis 20 Jahren wäre es<br />

töricht, den Vorstellungen von vernetzten Maschinen Grenzen zu<br />

setzen. In nicht allzu ferner Zukunft könnte ein extrem robustes<br />

globales Netzwerk aufgebaut werden, Die globale Datenpipeline<br />

wird sich weiter ausweiten, und die Entwicklungsarbeit an Produkten,<br />

Systemen und Lösungen wird fortgesetzt, um OEMs dabei<br />

zu unterstützen, Möglichkeiten zu nutzen, von denen viele<br />

heute noch nicht einmal träumen.<br />

KONNEKTIVITÄT MIT NACHHALTIGKEIT<br />

VERKNÜPFEN<br />

Die aktuellen EU-Vorschriften sehen vor, dass Hersteller von<br />

schweren Nutzfahrzeugen ihre durchschnittlichen Fuhrparkemissionen<br />

in den regulierten Fahrzeuggruppen bis 2025 um 15 %<br />

und bis 2030 um 30 % reduzieren müssen. Fuhrparkleiter können<br />

Telematik nutzen, um Emissionen auf verschiedene Weise zu reduzieren,<br />

z. B. durch die Förderung eines effizienten Fahrens<br />

durch die Erkennung und Reduzierung unnötiger Leerlaufzeiten.<br />

Telematik kann auch den Einsatz von alternativen Kraftstoffen<br />

und Antriebssträngen in Elektrofahrzeugen steuern, die Anzahl<br />

der gefahrenen Kilometer durch die Optimierung von Strecken<br />

reduzieren und sich um die vorausschauende Fahrzeugwartung<br />

kümmern. All diese Fähigkeiten zeigen den positiven Einfluss der<br />

Konnektivität auf Nachhaltigkeitsinitiativen von Unternehmen.<br />

Bilder: Danfoss<br />

www.danfoss.com<br />

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VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 04/<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 09. 04. <strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 21. 03. <strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Um eine sichere Funktion zu gewährleisten, muss der Druck im<br />

hydraulischen Arbeitskreis mobiler Arbeitsmaschinen überwacht werden.<br />

Dies erfolgt mittels Druckmessumformern.<br />

Foto: Gefran<br />

DER DIREKTE WEG<br />

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02 Ob im Löschfahrzeug oder im Geräte-Container: Ohne elektrische<br />

Steuerungstechnik geht bei der Brandbekämpfung heutzutage nahezu<br />

nichts mehr.<br />

Foto: ifm<br />

03 Ein Forschungsteam der Universität Freiburg hat 3D-gedruckte<br />

pneumatische Logikmodule entwickelt, welche die Bewegungen von<br />

Softrobotern allein durch Luftdruck steuern.<br />

Foto: Falk Tauber, Universität Freiburg<br />

04 Damit mobile Arbeitsmaschinen sicher unterwegs sind, müssen die<br />

Composite-Druckgasbehälter für den Wasserstoff sicher am Fahrzeug<br />

angebracht werden. Die Lösung: Spannband trifft Sensor.<br />

Foto: Hydac<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


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