O+P Fluidtechnik 3/2024
O+P Fluidtechnik 3/2024
O+P Fluidtechnik 3/2024
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03<br />
5445<br />
März <strong>2024</strong><br />
€ 17,50<br />
Organ des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
TITEL<br />
RÜCKSCHLAGVENTILE<br />
RICHTIG AUSWÄHLEN<br />
Faktoren und Gefahren für die<br />
optimale Auslegung<br />
MIT<br />
16 SEITEN<br />
MOBILE<br />
MASCHINEN<br />
IFK <strong>2024</strong>: INTERVIEW<br />
MIT PROF. WEBER<br />
Der wissenschaftliche Leiter des<br />
IFK <strong>2024</strong> im Gespräch<br />
BESONDERE SCHELLEN<br />
FÜR HOHE KRÄFTE<br />
Immer speziellere Einsatzbereiche für<br />
die klassischen Komponenten<br />
MOBILE MASCHINEN – Top-Thema:<br />
SPEZIFISCHE LÖSUNGEN<br />
SEIT 60 JAHREN<br />
oup-fluidtechnik.de
Standards<br />
Edelstahl 1.4571<br />
Höchste Präzision<br />
Zulassungen & Normen<br />
Hohe Verfügbarbeit<br />
Einsatzgebiete<br />
Wasser- & Schiffsbau<br />
Bahntechnologie<br />
Offshore-Technik<br />
Maschinenbau<br />
PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />
Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />
Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />
info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />
MIT SICHERHEIT.<br />
EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />
VON PH.<br />
PH Katalog<br />
als App für<br />
Android<br />
oder Ipad
EDITORIAL<br />
KLASSISCH, NICHT<br />
ALTMODISCH<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
an der Technischen Universität in Dresden findet in regelmäßigen<br />
Abständen ein Event statt, in dem es sich um schöne, aber<br />
veraltete Technik dreht. Auch in diesem Frühjahr ist es wieder so<br />
weit: Das Oldtimer-Treffen TUD Campus Classics für aktive und<br />
ehemaliger Mitglieder der TU Dresden sorgt schon jetzt bei vielen<br />
für Vorfreude!<br />
Für mich und hoffentlich viele Leser der <strong>O+P</strong> ist aber das IFK, das<br />
Internationale Fluidtechnische Kolloquium, der wichtigere Event.<br />
An drei Tagen, vom 19. bis 21. März, werden in Dresden über 90<br />
Vorträge zu aktuellen Aspekten der Forschung und einer großen<br />
Bandbreite fluidtechnischer Fragestellungen gehalten. Hydraulische<br />
Muskeln, Simulation von Leckagen an Kugelsitzventilen,<br />
hydro-mechanische Vibrationsabsorber, Lasthalteventile mit<br />
integrierten Durchflusssensoren – Fachleute aus Industrie und<br />
Wissenschaft diskutieren diese Themen gemeinsam auf höchstem<br />
Niveau. Publikum und Vortragende sind international.<br />
Das IFK zeigt, wie lebendig und vorwärtsgewandt die <strong>Fluidtechnik</strong><br />
und ihre Protagonisten sind. Es ist nicht lange her, da sahen nicht<br />
wenige die Hydraulik und Pneumatik als eine Technologie an, die<br />
mittelfristig durch andere Lösungen ersetzt werden könnte.<br />
Inzwischen hat sich das wieder geändert. An spannenden Innovationen<br />
gibt es jedenfalls keinen Mangel, das zeigt das IFK.<br />
Aber auch die Themenauswahl in diesem Heft ist dafür ein Indiz.<br />
Neben einem Interview mit dem wissenschaftlichen Leiter des IFK<br />
lesen Sie in dieser Ausgabe auch über Sensoren, Telematik,<br />
Rückschlagventile und einiges mehr.<br />
Ich wünsche viel Vergnügen bei der Lektüre,<br />
Ihr<br />
Miles Meier<br />
m.meier@vfmz.de
INHALT<br />
13<br />
20<br />
30<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 Weniger Gewicht, mehr<br />
Sicherheit und Komfort<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
10 Effiziente Hydraulik für kleine<br />
Batterien<br />
MESSE<br />
12 Innovationen für eine klimaneutrale<br />
Industrie<br />
VDMA<br />
13 BMWK-Forschungsprojekt<br />
Fluid 4.0 gestartet<br />
ANZEIGE<br />
TITELBILD<br />
The LEE Company,<br />
Westbrook, USA<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
SERVICE<br />
TITEL VENTILTECHNIK<br />
14 Wie Konstrukteure das richtige<br />
Rückschlagventil wählen<br />
INDUSTRIEHYDRAULIK /<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
20 Spezifische Schellen für<br />
besondere Einsatzbereiche<br />
SENSOR- UND MESSTECHNIK<br />
24 Genauigkeit hydraulischer<br />
Systeme erhalten<br />
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
26 Wenn der Druckluftbedarf<br />
stark schwankt<br />
SENSORIK<br />
28 Kapazitive Grenzstandmelder<br />
auf der Schiene<br />
03 Editorial<br />
45 Impressum<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />
INTERVIEW<br />
30 14. IFK <strong>2024</strong> – Prof. Jürgen<br />
Weber im Gespräch mit <strong>O+P</strong><br />
DIGITALISIERUNG<br />
40 Landmaschinen-Hersteller setzt<br />
auf vereinheitlichte<br />
Produktdigitalisierung<br />
OPTISCHE SENSORIK<br />
42 Ein Gewinn für mobile<br />
Maschinen<br />
THERMOMANAGEMENT<br />
46 Schutz und Kühlung<br />
für KI-Computer<br />
46<br />
CONNECTIVITY<br />
48 Erschwingliche Telematik für alle<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
34<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
INNENTITEL ENTWICKLUNGSARBEIT<br />
34 Anwendungsspezifische Lösungen für Hersteller<br />
MEIN TIPP<br />
Im Off-Highway-Bereich steigen die Anforderungen<br />
an Telematik und Konnektivität rasant.<br />
Kleinere OEMs können da kaum noch Schritt<br />
halten. Eigenentwicklungen sind teuer und riskant.<br />
Ein großer Hersteller zeigt eine Alternative auf: Die<br />
cloudbasierte Konnektivitätsplattform ist skalierbar<br />
und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Ob<br />
Condition Monitoring, KI & Machine Learning,<br />
Cybersecurity, Nachhaltigkeit … wie OEMs damit<br />
eigene Lösungen voranbringen und wettbewerbsfähig<br />
bleiben können, lesen Sie ab Seite 48.<br />
Felix Berthold, Redakteur, F.Berthold@vfmz.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 5
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
WENIGER GEWICHT, MEHR SICHERHEIT UND KOMFORT<br />
Um eine möglichst geringe Bodenverdichtung zu erreichen,<br />
hat Agrartechnikhersteller Claas einen Traktor mit<br />
Raupenlaufwerk im Programm, in dem Speicherzylinder<br />
von Freudenberg Sealing Technologies eine tragende Rolle<br />
spielen: Über sie wird die Raupe gefedert und das Laufband<br />
gespannt. Die Speicherzylinder kombinieren die Funktionen<br />
von Hydraulikzylinder und Kolbenspeicher mit dem<br />
Leichtbauwerkstoff Aluminium in einem Gesamtsystem.<br />
Das verringert den Montageaufwand, die Gefahr von<br />
Leckage und das Gesamtgewicht des Traktors. Da die<br />
Vorderachsen von Traktoren stets stark wechselnden<br />
Belastungen ausgesetzt sind, kommen hier zusätzlich<br />
hydropneumatische Federungssysteme zum Einsatz.<br />
Freudenberg hat dafür einen modularen Baukasten mit<br />
einer auf die jeweilige Traktoranwendung angepassten<br />
Ringraumdruckregelung entwickelt, die Fahrkomfort,<br />
Sicherheit und Effizienz erhöht.<br />
Bild: Claas<br />
www.fst.com<br />
6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
SZENE<br />
SPATENSTICH FÜR BÜRKERT-NEUBAU<br />
Eine neue Produktionshalle und eine Erweiterung des Logistikbereichs<br />
entstehen am Bürkert-Werk in Öhringen. Nach ersten<br />
Erdarbeiten im Januar dieses Jahres startete mit dem offiziellen<br />
Spatenstich am 17. Februar <strong>2024</strong> nun der Bau der neuen<br />
Gebäude. Mit den neuen Flächen werden die bestehenden<br />
Lagerkapazitäten erweitert sowie interne Arbeitsabläufe<br />
optimiert und automatisiert. Die Neubauten umfassen eine<br />
zusätzliche<br />
Nutzfläche von<br />
5.800 Quadratmetern<br />
– rund<br />
60% nimmt die<br />
Produktion ein<br />
und ca. 40% die<br />
Bürkert-Logistik.<br />
Die Erweiterung<br />
beinhaltet den Bau einer modernen Produktions- und Lagerhalle<br />
mit einem automatischen Kleinteilelager. Das Hallentragwerk<br />
und die Außenwände werden aus Holz gefertigt, während<br />
Photovoltaikanlagen auf Dächern und Fassaden zur Energiegewinnung<br />
beitragen. Sprinklertanks dienen als Wärmesenke,<br />
um überschüssige Wärme aufzunehmen, zu speichern und bei<br />
Bedarf wieder abzugeben. Zusätzliche Dämmmaßnahmen an<br />
den Bestandsgebäuden verbessern die Energieeffizienz. Die<br />
Fertigstellung des Baus ist für April 2025 geplant, die Inbetriebnahme<br />
des Lagers wird für Juni 2025 erwartet. Die derzeit 181<br />
Mitarbeitenden in der Produktion und 31 im Verteilzentrum<br />
können sich auf eine moderne und verbesserte Arbeitsumgebung<br />
freuen.<br />
www.buerkert.de<br />
DEKARBONISIERUNG VON BAGGERN<br />
VORANBRINGEN<br />
Danfoss Schottland, Teil des<br />
globalen Herstellers von<br />
Hydraulik- und elektrischen<br />
Antriebssystemen Danfoss<br />
Power Solutions, hat im<br />
Rahmen des Red Diesel<br />
Replacement Phase 2<br />
Competition Programms<br />
einen Zuschuss in Höhe von<br />
4.941.809 Pfund (ca. 5,7 Mio.<br />
Euro) vom Department for Energy Security & Net Zero der<br />
britischen Regierung erhalten. Das Programm stellt Finanzmittel<br />
für Projekte zur Verfügung, die kohlenstoffarme Alternativen<br />
zu rotem Diesel für den Bau-, Bergbau- und Steinbruchsektor<br />
entwickeln. Mit diesen Mitteln wird die „Dextreme<br />
Max“-Systemlösung in einem 30-Tonnen-Elektrobagger<br />
validiert, welche den Energieverbrauch um 50 % reduzieren soll.<br />
Ein integraler Bestandteil der „Dextreme Max“-Systemlösung<br />
ist die DDP1X0D, eine digitale Verdränger-Hydraulikpumpe,<br />
die die Energierückgewinnung aus Baggerbewegungen wie<br />
Schwenkverzögerung und Auslegerabsenkung ermöglicht. Die<br />
Energierückgewinnungseigenschaften der Pumpe wurden im<br />
Rahmen des Red Diesel Replacement Phase 1 Competition<br />
Programms entwickelt und in einem Testaufbau unter Beweis<br />
gestellt. In Phase 2 werden die DDP1X0D-Pumpe, ein Editron-<br />
Elektroantrieb sowie andere Komponenten, die für die neue<br />
Systemarchitektur erforderlich sind, in einen batterieelektrischen<br />
Bagger integriert.<br />
www.danfoss.com<br />
JOHANNES<br />
SAMWER<br />
MATTHIAS<br />
BENZ<br />
STEFANO<br />
GAVA<br />
ANDREAS<br />
WELLMANN<br />
LIZ<br />
FENDT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
wird neuer Geschäftsführer<br />
für Einkauf und<br />
Vertrieb des Mönchengladbacher<br />
Schmierstoffherstellers<br />
Rhenus<br />
Lub. Nach über 30<br />
Jahren erfolgreicher<br />
Tätigkeit bei Rhenus<br />
Lub verabschiedet sich<br />
der bisherige Geschäftsführer<br />
Meinhard<br />
Kiehl in den Ruhestand.<br />
Johannes Samwer war<br />
zuvor rund 14 Jahre<br />
lang in unterschiedlichen<br />
Führungspositionen<br />
beim Spezialchemie-Konzern<br />
Lanxess in Köln tätig.<br />
aktuell Geschäftsführer<br />
der Raufoss Technology,<br />
ein Unternehmen der<br />
CAG-Holding, wird zum<br />
1. Juli <strong>2024</strong> Mitglied<br />
der Geschäftsführung<br />
des Zeppelin Konzerns.<br />
Am 1. Oktober <strong>2024</strong><br />
tritt er als Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung<br />
die Nachfolge von Peter<br />
Gerstmann an. Das<br />
entschied der Aufsichtsrat<br />
der Zeppelin<br />
GmbH in seiner letzten<br />
Sitzung. Gerstmann<br />
übergibt ein finanziell<br />
stabiles und ertragsstarkes<br />
Unternehmen.<br />
wurde zum neuen<br />
Chief Executive Officer<br />
(CEO) der UFI Filters-<br />
Gruppe ernannt. Er tritt<br />
die Nachfolge von<br />
Rinaldo Facchini an, der<br />
in den letzten zehn<br />
Jahren als CEO für die<br />
UFI Filters Group<br />
verantwortlich war.<br />
Gava war zuletzt COO<br />
(Chief Operating<br />
Officer) EMEA von UFI<br />
Filters. Der Wirtschaftsund<br />
Finanzexperte<br />
begann im Jahre 2015<br />
als Group Chief<br />
Financial Officer bei UFI<br />
Filters in Shanghai.<br />
ist in die globale<br />
Geschäftsführung von<br />
Voith Hydro eingetreten.<br />
Wellmann, derzeit<br />
CEO & President Voith<br />
Hydro EMEA, wird als<br />
President Projects<br />
das Projektgeschäft –<br />
inklusive der Bereiche<br />
Project Management,<br />
Field Service und<br />
Scheduling – zusätzlich<br />
zu seiner aktuellen<br />
Rolle verantworten.<br />
Seit Mai letzten Jahres<br />
bringt er seine breite<br />
Erfahrung im Projektgeschäft<br />
in der Region<br />
EMEA ein.<br />
wurde zum Chief Sales<br />
and Marketing Officer<br />
bei der TÜV SÜD<br />
ernannt. In dieser<br />
Funktion wird Liz Fendt<br />
die Bereiche Vertrieb,<br />
Marketing, CRM und<br />
E-Business auf<br />
Konzern ebene leiten.<br />
Fendt wird in der<br />
Konzernzentrale in<br />
München stationiert<br />
sein und direkt an<br />
Ishan Palit, COO der<br />
TÜV SÜD AG, berichten.<br />
Sie ist seit 2001 für den<br />
Konzern tätig, davon 13<br />
Jahre an verschiedenen<br />
Standorten in Asien.<br />
8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
EMISSIONSARME SCHIFFE ENTWICKELN<br />
SEMINARPROGRAMM<br />
VERÖFFENTLICHT<br />
SZENE<br />
Gemeinsam mit Anlegg og Marine Service und der Nogva Holding hat die Baumüller<br />
Anlagen-Systemtechnik GmbH & Co. KG in Norwegen die Marine Hybrid Solutions AS<br />
(MHS) gegründet, wie Baumüller Ende Januar mitteilte. Hauptsitz ist Tønsberg 80 km<br />
südlich von Oslo. Das Unternehmen möchte damit die Entwicklung und den Einsatz<br />
emissionsarmer Schiffe vorantreiben. CEO des neuen Unternehmens ist Børge Nogva,<br />
der über langjährige Erfahrung im Schiffbau verfüge. Die Marine Hybrid Solutions AS<br />
konzentriert sich in Norwegen auf Schiffsantriebe mit vollelektrischen Lösungen und<br />
dieselelektrischen Hybridantrieben. Ziel ist es, neue und verbesserte Lösungen auf den<br />
Markt zu bringen, um die immer strengeren Anforderungen an den Schiffsbetrieb zu<br />
erfüllen. So sollen die Schiffe der Zukunft auf mehrere Energiequellen (wie Brennstoffzellen,<br />
Batterien, Solarzellen oder Windturbinen) und Motoren zugreifen können, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben<br />
werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Digitalisierung: Cloudbasierte IoT-Lösungen in Verbindung mit intelligenten Automatisierungslösungen<br />
und Künstlicher Intelligenz sollen den Schiffsbetrieb effizienter und nachhaltiger machen.<br />
www.marinehybridsolutions.no<br />
Der AMA-Verband für<br />
Sensorik und Messtechnik<br />
veröffentlicht sein Seminarprogramm<br />
für das Jahr <strong>2024</strong>.<br />
Das Programm beinhaltet<br />
eine Vielzahl von Seminaren<br />
zu verschiedenen Themen,<br />
darunter Ultraschallmesstechnik,<br />
Optische Spektroskopie,<br />
Wegmessung, Industrielle<br />
Bildverarbeitung und die<br />
Diskussion über „Chat-GPT ‒<br />
Hype oder Hysterie“. Die<br />
Seminare werden online oder<br />
als Präsenzveranstaltungen<br />
angeboten und stehen unter<br />
wissenschaftlicher Leitung.<br />
Sie bieten fundiertes Wissen<br />
über Sensoren, Sensorsysteme<br />
sowie deren Funktionen<br />
und Einsatzmöglichkeiten.<br />
Die Teilnehmer erhalten die<br />
Möglichkeit, die passenden<br />
Sensoren für ihren Anwendungsfall<br />
zu wählen und<br />
deren Vor- und Nachteile zu<br />
bewerten. Die Seminare<br />
bieten einen tiefen Einblick in<br />
fachspezifische Themen aus<br />
der Sensorik und Messtechnik.<br />
Sie richten sich an<br />
Fachleute aus den Bereichen<br />
Entwicklung, Forschung,<br />
Fertigung und Vertrieb.<br />
www.ama-sensorik.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 9
EFFIZIENTE HYDRAULIK<br />
FÜR KLEINE BATTERIEN<br />
Linde Hydraulics ist weltweit bekannt für seine modularen<br />
Antriebssysteme. Das Unternehmen will gerade im Bereich<br />
Hochdruckhydraulik Standards setzen und denkt dabei vor allem<br />
an Effektivität und CO2-Reduzierung. Wir sprachen mit dem<br />
Geschäftsführer Dr. Matthias Schreiber über zukünftige<br />
Entwicklungen und warum Linde Hydraulics auch Produkte<br />
entwickelt, die der Markt noch nicht nachfragt.<br />
Wie verlief Ihr Weg zur Hydraulik und was fasziniert Sie an dieser Branche?<br />
Was die Hydraulikbranche betrifft, bin ich Quereinsteiger.<br />
Von Haus aus bin ich nämlich kein Hydrauliker, sondern<br />
eher der Fahrzeug- und Offroadmensch. Ich komme aus<br />
der Landwirtschaftsindustrie und war die vier Jahre bevor<br />
ich zu Linde Hydraulics kam, bei einem großen deutschen<br />
Verbrennungsmotorenzulieferer. Daher kenne ich<br />
sowohl die Bedürfnisse von Fahrzeugherstellern als auch<br />
die Bedürfnisse der Zulieferer. Die Branche und die Kunden<br />
sind also die gleichen, für die Technologie in der<br />
Mobilhydraulik kann ich mich leicht begeistern.<br />
Was fasziniert mich an der Branche: viel! Zunächst ist es<br />
die enge Zusammenarbeit mit den Kunden, um deren<br />
Anforderungen bedienen zu können: Da sind eine solide<br />
Belieferung sowie eine Top-Qualität, hervorragende<br />
Performance der Produkte und innovative Entwicklungen<br />
am allerwichtigsten. Es macht wahnsinnigen Spaß,<br />
bei einem technologisch führenden Hydraulikkomponenten-Hersteller<br />
an all diesen Themen arbeiten zu<br />
können und diese Lösungen für unsere Kunden zu<br />
schaffen.<br />
Die Produkte von Linde Hydraulics zielen zum großen Teil auf den Markt der mobilen Maschinen.<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie dort als besonders prägend für die nächsten Jahre an?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Die mobilen Maschinen, also Land- und Baumaschinen,<br />
aber auch Flurförderzeuge, sind natürlich von dem technologischen<br />
Wandel und der Elektrifizierung nicht ausgenommen.<br />
Mit den weiterentwickelten Elektromotoren<br />
und den besseren und günstiger werdenden Batterien<br />
geht der Trend zu größeren Leistungen weiter. Das Gute<br />
für uns dabei ist, dass wir uns mit unserer Hochdruckhydraulik<br />
sehr weit im hohen Leistungsspektrum der<br />
großen Land-, Forst- und Baumaschinen bewegen: Hier<br />
geht der Trend in dieselbe Richtung, die Umstellung hin<br />
Mit welchen Antworten werden Sie auf diese Entwicklungen reagieren?<br />
Wie bereits erwähnt, spielt das Thema Effizienz eine<br />
große Rolle. Sobald eine Maschine elektrifiziert wird,<br />
spart man nicht nur die Energiekosten, sondern jede<br />
kWh Batteriekapazität hat auch einen erheblichen Kostenanteil<br />
am Fahrzeug. Um die Batterie möglichst klein<br />
zu halten, brauchen wir effiziente Hydraulik. So werden<br />
sich neue Technologien in der Hydraulik rechnen, die<br />
heute vom Markt noch gar nicht nachgefragt sind. Auch<br />
wird die Frage „Wie kann ich mit einem Elektromotor<br />
zu elektrischen Lösungen wird allerdings viel länger<br />
dauern. Das verschafft uns genügend Zeit, uns optimal<br />
auf diesen Wechsel einzustellen. Die ersten – und das ist<br />
vielleicht gar nicht so offensichtlich – Anforderungen an<br />
die Hydraulik, die daraus resultieren, sind zunächst Effizienz-<br />
und Geräuschoptimierung: Wenn kein Verbrennungsmotor<br />
mehr auf dem Fahrzeug ist, hört man die<br />
Hydraulik viel stärker und das sind doch relativ unangenehme<br />
Frequenzen und die Nachfrage nach leiseren<br />
Hydraulikkompenenten steigt plötzlich.<br />
sinnvoll eine Hydraulikpumpe antreiben?“ immer wichtiger.<br />
Weil der offene Kreis – also alles, was Linearbewegungen<br />
in den verschiedenen Applikationen erfordert –<br />
auch in elektrifizierten Fahrzeugen noch für sehr lange<br />
Zeit hydraulisch bleiben wird. Der Hydraulikzylinder ist<br />
von Kosten, Leistungsdichte und Robustheit einfach<br />
unschlagbar. Das Umfeld ändert sich, ein Teil wird ersetzt,<br />
der andere bleibt und wird weiterentwickelt, um in<br />
die neuen Fahrzeugarchitekturen und Systeme zu passen.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
Dr. Matthias Schreiber<br />
Linde Hydraulics ist Teil der Weichai-Gruppe. Wie wirkt sich das auf die Unternehmensstrategie aus?<br />
Für uns ist es unheimlich gut und wertvoll, dass wir<br />
einen Shareholder haben, der an der Technologie<br />
interessiert ist und uns in diesem Zusammenhang<br />
braucht. Das ist keine bloße Investition; wir sind ein<br />
wichtiger Technologie-Stützpfeiler in der ganzen<br />
Gruppe. Zur Weichai-Gruppe, die wiederum zur<br />
SHIG-Gruppe in China gehört, gehören neben Herstellern<br />
von Komponenten und Verbrennungsmotoren<br />
auch Produzenten von fast allen landwirtschaftlichen<br />
Fahrzeugen und Baumaschinen, die man sich<br />
vorstellen kann. So können wir bei Linde Hydraulics<br />
Komponenten für Kunden innerhalb der Gruppe<br />
entwickeln, ohne erst langwierig extern Akquise betreiben<br />
zu müssen. Sobald wir dann in Serie sind,<br />
stehen natürlich alle Technologien dem Markt zur<br />
Verfügung und wir können schneller wachsen. Der<br />
chinesische Markt ist auch für uns sehr wichtig: Wir<br />
hatten die letzten Jahre deutlich zweistellige Wachstumsraten<br />
und werden auch in diesem Jahr trotz der<br />
schwierigen Lage in China weiter wachsen.<br />
Über welche Fähigkeit werden die Produkte von Linde Hydraulics 2034 verfügen,<br />
die heute noch nach Science-Fiction klingen?<br />
Wir sehen tolle Innovationen, welche die Fahrzeuge<br />
unserer Kunden erheblich verändern werden. Autonome<br />
Maschinen in diesen neuen Größenordnungen<br />
klingen heute sicher noch nach Science-Fiction, aber<br />
wir werden hier die ersten Schritte schon bald erleben.<br />
In diesem Bereich unterstützen wir als Teil des<br />
Systems, wenn es zum Beispiel um Sicherheitskonzepte<br />
geht, Regelungslösungen oder schlicht bei der<br />
Wirkungsgradoptimierung. Trotzdem sind wir aber<br />
nur ein Teil dieser Innovationen. Und die Aufgabe der<br />
Hydraulik wird es bleiben, Leistung in der mobilen<br />
Anwendung im Fahrzeug zu verteilen und in Bewegung<br />
zu verwandeln. Oder wie wir zu sagen pflegen:<br />
Turning Power into Motion.<br />
www.linde-hydraulics.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 11
MESSE<br />
HANNOVER MESSE<br />
INNOVATIONEN FÜR EINE<br />
KLIMANEUTRALE INDUSTRIE<br />
Wie die nächsten Schritte in die nachhaltige<br />
Industrie der Zukunft aussehen, wird im April<br />
wieder auf der Hannover Messe zu erleben sein.<br />
Die Themen reichen von CO 2<br />
-neutraler<br />
Produktion und Dekarbonisierung mit<br />
Wasserstoff über Industrie 4.0 und<br />
Manufacturing-X bis hin zu KI und Machine<br />
Learning. Neue Ansätze in der Robotik oder<br />
flexiblere und effizientere Antriebslösungen<br />
gibt es ebenso zu entdecken wie<br />
KI-Empfehlungssysteme in der Produktion,<br />
digitale Zwillinge und IoT-Cloud-Lösungen.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Mit dem Leitthema „Energizing a sustainable Industry“<br />
rückt die Hannover Messe dieses Jahr eine nachhaltige<br />
und emissionsfreie Energieversorgung der Industrie<br />
in den Mittelpunkt. In Halle 12 präsentieren<br />
mehr als 300 Unternehmen ihre Lösungen aus den Bereichen<br />
Prozess- und Abwärme, Erneuerbare Energien, Energiemanagement<br />
und Energieeffizienz sowie Mobilität, Ressourceneffizienz<br />
und Kreislaufwirtschaft. Die Energiewirtschaft ist<br />
der entscheidende Treiber für die industrielle Transformation<br />
hin zur Klimaneutralität. Dabei liegt der Fokus auf dem Ausbau<br />
Erneuerbarer Energien, der Dekarbonisierung der Wärme, dem<br />
Umbau zu smarten Netzen, der Sektorkopplung mit anderen<br />
DIE HANNOVER MESSE SETZT<br />
FRISCHE IMPULSE FÜR DIE<br />
GREEN TRANSITION<br />
Industrien sowie der Mobilität. Getrieben wird die Transformation<br />
durch Künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge<br />
(IoT). Zum Leitthema passt auch das diesjährige Partnerland<br />
Norwegen, das sich unter dem Motto „Pioneering the Green Industrial<br />
Transition“ im Norwegen-Pavillon auch in Halle 12<br />
präsentiert.<br />
VERNETZTE NACHHALTIGKEIT<br />
Auf der Hannover Messe zeigen Unternehmen aus dem Maschinenbau,<br />
der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft<br />
gemeinsam Lösungen für eine gleichermaßen leistungsstarke<br />
und nachhaltige Industrie. Es ist weltweit die einzige<br />
Messe mit dieser Ausrichtung. Als vernetzt agierendes industrielles<br />
Ökosystem thematisiert die Veranstaltung, wie Klimaneutralität<br />
erreicht werden kann. Die Mittel dazu sind Elektrifizierung,<br />
Digitalisierung und Automation unter Verwendung von nachhaltigen<br />
Technologien und Lösungen sowie der Einbindung von Robotik<br />
und Künstlicher Intelligenz. Zu den Schwerpunktthemen<br />
der Messe zählen: Industrie 4.0/Manufacturing-X, Energie für die<br />
Industrie, Digitalisierung/Künstliche Intelligenz und Maschinelles<br />
Lernen, CO 2<br />
-neutrale Produktion sowie Wasserstoff und<br />
Brennstoffzellen.<br />
KOMPETENT AUF KI-KURS<br />
Künstliche Intelligenz in der Industrie ist mittlerweile zum Dauerthema<br />
avanciert, dem Entscheider hohe Priorität einräumen.<br />
Ausschlaggebend für die hohen Erwartungen war und ist auch<br />
der Chatbot ChatGPT, der ein komfortables Frontend mit einem<br />
großem Sprachmodell im Backend bereitstellt. Wie die Industrie<br />
generative KI nutzen kann, auch dazu möchte die Messe Orientierung<br />
geben. Xiaopeng Li von Microsoft sieht im Industrial AI<br />
Podcast der Hannover Messe Europas Chance bei generativer AI<br />
(GenAI) in der Anwendung von KI.<br />
Europa sei laut Li aufgrund seines angesammelten branchenspezifischen<br />
Wissens und seiner Erfahrung gut positioniert, um generative<br />
KI in verschiedenen Sektoren anzuwenden. Es sei zu<br />
erwarten, dass mehr branchenspezifische Co-Piloten und KI-<br />
Lösungen aus Europa kommen werden, die das große industrielle<br />
Erbe nutzen. In verschiedenen Branchen würden branchenspezifische<br />
Co-Piloten auf der Grundlage großer Sprachmodelle<br />
entwickelt, die Branchenkenntnisse mit KI-Fähigkeiten kombinieren,<br />
um die Effizienz und Entscheidungsfindung in bestimmten<br />
Kontexten zu verbessern. Für einen Überblick zu ausgewählten<br />
Themen wie Künstliche Intelligenz oder Manufacturing-X bietet<br />
der Messeveranstalter auch wieder geführte Touren an, die Besuchern<br />
einen Überblick geben wollen.<br />
Bilder: Deutsche Messe<br />
www.hannovermesse.de<br />
12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
VDMA<br />
KICK-OFF<br />
BMWK-FORSCHUNGSPROJEKT<br />
FLUID 4.0 GESTARTET<br />
01<br />
02 03<br />
Anfang Februar fand die Kick-off-Veranstaltung<br />
für das Projekt „Fluid 4.0“ in Frankfurt statt.<br />
In dem Projekt arbeiten <strong>Fluidtechnik</strong>hersteller,<br />
Maschinen- und Anlagenbauer, Anwender<br />
und Dienstleister gemeinsam an der Lösung von<br />
Digitalisierungsfragen. Es soll die Branche<br />
bei der Digitalisierung ihrer Produkte,<br />
Systeme und Dienstleistungen unterstützen.<br />
Die Zukunft der <strong>Fluidtechnik</strong> wird durch die Verknüpfung<br />
von Digitalisierung und Nachhaltigkeit vorangetrieben.<br />
Dabei soll das durch die Europäische Union (NextGenerationEU)<br />
finanzierte und durch das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt „Fluid 4.0“<br />
die <strong>Fluidtechnik</strong> in Deutschland unterstützen. Das Projekt geht<br />
zurück auf eine Initiative des Arbeitskreises Digitalisierung im<br />
Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> des VDMA zusammen mit Bosch<br />
Rexroth und der TU Dresden – Fluid-Mechatronische Systemtechnik.<br />
Es baut dabei auf den bisherigen Aktivitäten im Bereich<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> 4.0 zur Digitalisierung fluidtechnischer Komponenten<br />
auf und hat das Ziel, die Digitalisierung der Produkte und<br />
Prozesse der <strong>Fluidtechnik</strong> weiter voranzutreiben.<br />
In den <strong>Fluidtechnik</strong>-4.0-Vorarbeiten des Arbeitskreis Digitalisierung<br />
wurden auf den vergangenen zwei Hannover Messen<br />
schon digitale Zwillinge mit zugehörigen Verwaltungsschalen,<br />
Use Cases und Demos präsentiert. Dabei konnten QR-Codes gescannt<br />
und die Verwaltungsschalen („Digitale Zwillinge“) erkundet<br />
werden.<br />
Mit dem Fluid-4.0-Projekt soll nun der nächste große Schritt<br />
erfolgen. Im geplanten Projektzeitraum von 31 Monaten wird auf<br />
den Hannover Messen <strong>2024</strong>, 2025 und 2026, der bauma 2025 sowie<br />
der Agritechnica 2025 jeweils ein Fluid-4.0-Messestand organisiert<br />
und der Projektfortschritt einer breiteren Öffentlichkeit<br />
präsentiert. <strong>2024</strong> zeigt das Projekt Fluid 4.0 auf der Hannover<br />
Messe in Halle 6, B57, wie der weitere Weg in eine digitalisierte<br />
und nachhaltige <strong>Fluidtechnik</strong> möglich ist. Lösungen der Firmen<br />
01 Kick-Off beim VDMA in Frankfurt am 7. Februar <strong>2024</strong><br />
02 Dr. Christian Geis demonstrierte bei der Kick-off-Veranstaltung<br />
Vorteile der Digitalisierung in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
03 Imane Najib ist Referentin im VDMA-Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> für<br />
Digitalisierung und Bildung sowie Ansprechpartnerin für Fluid 4.0<br />
Xitaso und Meta-Level demonstrieren dabei, wie Komponenten<br />
verglichen und dadurch eine optimale anwendungsbezogene<br />
Auswahl von Produkten erfolgen kann. Dies ermöglicht eine<br />
energieeffiziente und nachhaltige Auslegung von Applikationen.<br />
Das Projektkonsortium Fluid 4.0, bestehend aus 15 Projektpartnern<br />
und 13 assoziierten Partnern, hat vier Use Cases formuliert,<br />
die sich auf die Steuerungsentwicklung („System-Verwaltungsschalen“<br />
aus mehreren einzelnen Verwaltungsschalen) sowie<br />
Nachhaltigkeitsthemen (PCFs, Energieeffizienz und Circular<br />
Economy) konzentrieren. Ziel ist es, für jeden Use Case konkrete<br />
Demonstratoren zu entwickeln.<br />
FLUID 4.0 – DIGITALISIERUNG LEICHT GEMACHT<br />
Der VDMA Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> beteiligt sich aktiv am Projekt<br />
und bringt seine Branchenkompetenz in den Bereichen Standardisierung,<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen ein. Der<br />
Verband stellt so auch eine branchenübergreifende Perspektive<br />
sicher. Vorrangiges Ziel des VDMA ist es, die Etablierung praxisgerechter,<br />
einheitlicher Standards und Schnittstellen voranzutreiben.<br />
Darüber hinaus engagiert sich der VDMA für den Wissens–<br />
transfer zu Anbietern und Kunden im Bereich der <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Wer sich in der Digitalisierung der <strong>Fluidtechnik</strong> einbringen<br />
will, kann unverbindlich Kontakt mit dem VDMA-Teilprojektleiter<br />
und stellvertretendem Geschäftsführer des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>, Dr. Christian Geis, oder der Fluid-4.0-Referentin im<br />
Fachverband, Imane Najib, aufnehmen.<br />
Bilder: Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
www.vdma.org/fluidtechnik<br />
www.fluidtechnik40.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 13
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
FAKTOREN UND GEFAHREN FÜR DIE OPTIMALE AUSLEGUNG<br />
WIE KONSTRUKTEURE DAS<br />
RICHTIGE RÜCKSCHLAG-<br />
VENTIL WÄHLEN<br />
Peter Becker, Becker Storytelling
VENTILTECHNIK<br />
Rückschlagventile verhindern in Fluidsystemen<br />
das ungewollte Rückfließen von Flüssigkeiten<br />
und Gasen. Dasselbe hat negative Auswirkungen<br />
auf die Leistungsfähigkeit des Systems.<br />
Rückschlagventile schützen zudem<br />
vorgelagerte Komponenten vor<br />
Beschädigung. Welches Rückschlagventil<br />
das Beste für die jeweilige Anwendung ist,<br />
hängt von vielen Faktoren ab. Dieser Artikel<br />
zeigt auf, wie man die beste Lösung findet.<br />
01<br />
Ein Rückschlagventil oder Einwegventil, ist eine mechanische<br />
Komponente, die es einem Gas oder einer Flüssigkeit<br />
ermöglicht, frei in eine Richtung zu fließen, während sie<br />
den Rückfluss in die entgegengesetzte Richtung verhindert.<br />
Rückschlagventile sind in alltäglichen Gegenständen zu finden,<br />
etwa in Luftmatratzen, und verhindern das Entweichen der<br />
Luft. In hydraulischen oder pneumatischen (Hochdruck-)Systemen<br />
übernehmen Rückschlagventile unter Umständen systemrelevante<br />
Funktionen. Kommt es durch ungewünschten Rückfluss<br />
zu Druckabfall oder -schwankungen kann dies zu zusätzlichem<br />
Verschleiß oder sogar zu Beschädigungen beispielsweise<br />
an der Pumpe führen. Rückschlagventile tragen somit zur Stabilisation<br />
des Druckniveaus und somit zur Leistungsfähigkeit des<br />
Gesamtsystems bei. In Bremssystemen kann dies gar sicherheitsrelevant<br />
sein.<br />
01 Schnitt eines Rückschlagventils für Automotive- und<br />
Off-Highway-Anwendungen<br />
02 Rückschlagventile sind in einer Vielzahl<br />
verschiedener Bauarten verfügbar<br />
WIE WIRKT EIN RÜCKSCHLAGVENTIL?<br />
Ein Rückschlagventil ist eine direkt wirkende Vorrichtung, d. h.<br />
der Druck wirkt direkt auf die inneren Komponenten des Ventils.<br />
Sie werden durch einen krafterzeugenden Mechanismus innerhalb<br />
des Ventils oder durch eine Druckdifferenz geschlossen gehalten.<br />
Bei einer Druckdifferenz in Durchflussrichtung öffnet<br />
sich das Ventil und lässt Flüssigkeit ungehindert innerhalb des<br />
Fluidiksystems fließen. Wenn der Druck schwindet, kehrt das<br />
Ventil in seine standardmäßige, geschlossene Position zurück.<br />
Nach der Bestimmung der optimalen Leistungsanforderungen<br />
und der Umweltfaktoren, die sich auf die Leistung auswirken, besteht<br />
der nächste Schritt in der Auswahl oder Konstruktion eines<br />
geeigneten Rückschlagventils für die Anwendung. Hierbei ist der<br />
optimale Kompromiss aus Leistungsfähigkeit, Ventilbeschaffenheit<br />
und Widerstandsfähigkeit zu finden. So kann beispielsweise<br />
eine Verkleinerung des Ventilgehäuses zu einer geringeren<br />
Durchflusskapazität führen. Ein Metallgehäuse erhöht die Betriebs-<br />
oder Berstdruckfähigkeit, wirkt sich jedoch im Vergleich<br />
zu Kunststoff negativ auf das Gewicht des Ventils aus.<br />
RELEVANTE AUSWAHLFAKTOREN<br />
Die folgenden Leistungsmerkmale sollten bei der Auswahl eines<br />
Rückschlagventils berücksichtigt werden:<br />
n Systemdruck<br />
Für jedes Rückschlagventil sollten vier Druckfaktoren berücksichtigt<br />
werden: Betriebsdruck, Systemdruck, Prüfdruck und<br />
Berstdruck. Der Betriebsdruck ist der Druck, mit dem das Ventil<br />
im normalen Betrieb beaufschlagt wird. Der Systemdruck ist der<br />
maximale Nenndruck, der an der Position des Ventils im System<br />
erreicht wird. Der Prüfdruck bestimmt, wie stark das Ventil<br />
02<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 15
VENTILTECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
beansprucht werden kann, ohne dass eine bleibende Verformung<br />
oder eine negative Beeinträchtigung der Leistung auftritt.<br />
Der Berstdruck gibt vor, ab welchem Druck das Ventil zerstört<br />
wird oder – wie der Name sagt – birst.<br />
n Öffnungsdruck<br />
Der Öffnungsdruck (pÖ) ist der Druck, bei dem das Rückschlagventil<br />
öffnet und den Flüssigkeitsdurchfluss erlaubt. Der Öffnungsdruck<br />
bezeichnet den Druckunterschied über das Schließelement.<br />
Dieser Druck ist i. d .R. als Nominaldruck mit einer Toleranz<br />
angegeben, kann aber auch manchmal als Höchstdruck<br />
definiert sein. Erzeugt wird dieser Öffnungsdruck je nach Bauart<br />
durch eine Federkraft, die auf das Schließelement (Kugel, Poppet,<br />
etc.) wirkt oder durch eine Materialeigenschaft (Membrandicke,<br />
etc.). Ein voll geöffnetes Rückschlagventil bedarf je nach<br />
Bauart oft ein Mehrfaches des nominalen pÖ. Da ein Öffnungsdruck<br />
einen Leistungsverlust darstellt, wird er möglichst gering<br />
gewählt, aber sollte zugleich mindestens so hoch sein, dass es<br />
keinen Flow-Kurzschluss mit anderen Ventilen gibt und es nicht<br />
zu Schäden durch ungewolltes mehrfaches Öffnen des Ventils<br />
durch Interaktion oder Vibrationen kommt.<br />
n Leckage<br />
Ventilleckagen können in zwei Kategorien unterteilt werden:<br />
externe und interne Leckagen. Externe Leckage bezieht sich auf<br />
Flüssigkeit, die um die Außenseite des Ventilgehäuses herumfließt,<br />
was Gewinde, O-Ring-Dichtungen oder andere externe<br />
Merkmale einschließen kann. Interne Leckage ist der Flüssigkeitsstrom,<br />
der durch das Ventilgehäuse fließen kann, während<br />
das Ventil geschlossen ist.<br />
n Materialien<br />
Ein Rückschlagventil besteht aus mehreren Teilkomponenten.<br />
Die Werkstoffe der einzelnen Komponenten müssen den verschiedenen<br />
Kräften standhalten, die während der Betriebsdauer<br />
des Ventils auf sie einwirken werden. Dazu gehören der Innenund<br />
Außendruck des Ventils und die damit verbundenen<br />
Druckanstiegsraten. Die Materialien müssen zudem medienkompatibel<br />
mit der Systemflüssigkeit sein, die durch das Rückschlagventil<br />
fließt sowie mit den Temperaturen und einwirkenden<br />
Kräften. Werden diese Faktoren vernachlässigt, kann es beispielsweise<br />
zur Werkstoffausdehnung durch Temperaturschwankungen<br />
kommen oder das Ventil korrodieren. Das<br />
Gehäuse, das Gewicht und die Außenabmessungen sind ebenfalls<br />
wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Auch<br />
die Anforderungen an die Montage und eventuell durchzu-<br />
Mit unserem Ingenieurs-Team stehen wir<br />
unseren Kunden beratend bei der Auswahl<br />
der richtigen Fluid-Control-Komponenten<br />
zur Seite.<br />
Kadir Polat, technischer Vertriebsingenieur bei Lee<br />
führenden Wartungsmaßnahmen sind wichtige Faktoren bei<br />
der Auswahl des Rückschlagventils.<br />
n Vibration und Beschleunigungskräfte<br />
Rückschlagventile können sowohl Kräften ausgesetzt sein, die<br />
von außen auf das System einwirken, in dem sie installiert sind,<br />
als auch Kräften, die durch den Betrieb des Systems erzeugt<br />
werden, etwa Vibrationen, Stöße und G-Kräfte. Stärke, Häufigkeit<br />
und Richtung der möglichen Kräfte müssen bei der Wahl<br />
des Ventils berücksichtigt werden. Diese Bewegungen können<br />
den gewünschten Betrieb des Ventils beeinträchtigen. Somit<br />
muss das Rückschlagventil so ausgelegt sein, dass es den zu erwartenden<br />
Kräften standhält.<br />
n Betriebsmedium<br />
Die Leistung eines Rückschlagventils wird stark von der Viskosität<br />
der Betriebsflüssigkeit beeinflusst. Flüssigkeiten und Gase<br />
haben unterschiedliche Fließeigenschaften, die sich auf die<br />
03 Lee bietet eine Vielzahl von<br />
Rückschlagventilen für anspruchsvolle<br />
Branchen in Miniaturbauweise an<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
VENTILTECHNIK<br />
Durchflussrate, die Leckage und die Bewegung der internen<br />
Komponenten des Ventils auswirken. Das Betriebsmedium<br />
bringt auch andere Variablen mit sich, die berücksichtigt werden<br />
müssen, z. B. die Materialverträglichkeit. Ein Medium, welches<br />
mit den Werkstoffen des Ventils nicht kompatibel ist, kann<br />
das Ventil beschädigen, z. B. durch Korrosion. Umgekehrt können<br />
die Werkstoffe des Ventils auch das Medium verändern. Das<br />
spielt insbesondere in der Labor- oder Medizintechnik oder bei<br />
entflammbaren Gasen eine entscheidende Rolle.<br />
n Reaktionszeit<br />
Die Ansprechzeit – also die Zeit, die ein Rückschlagventil vom<br />
freien Durchfluss in den vollständig geschlossenen Zustand übergeht<br />
bzw. vom geschlossenen in den vollständig geöffneten<br />
Zustand – ist insbesondere in Anwendungen wichtig, in denen<br />
sich die Druckrichtung schnell ändert und dieser mit einer hohen<br />
Rate steigt. Schließt das Ventil in diesen Applikationen nicht<br />
schnell genug, kann dies die Systemleistung negativ beeinflussen<br />
oder zu Schäden an vorgeschalteten Komponenten führen.<br />
n Dichtungen<br />
Dichtungen aus steiferen Werkstoffen wie Metall können meist<br />
höherem Druck und extremeren Temperaturen standhalten als<br />
weichere Materialien wie Kunststoff oder Gummi. Letztgenannte<br />
sind jedoch in der Regel in der Lage, Leckage besser zu regulieren<br />
bzw. zu vermeiden. Die Wahl der Dichtung ist somit eine<br />
Abwägung zwischen Leckage, Druck- und Temperaturbereich<br />
sowie der Robustheit.<br />
GEFAHREN UND AUSFALLRISIKEN<br />
Auch wenn bei der Konstruktion eines Ventils diese Kriterien und<br />
Umweltfaktoren berücksichtigt wurden, können Rückschlagventile<br />
beschädigt werden und im Betrieb nicht mehr richtig funktionieren.<br />
Im Vorfeld sollte man sich daher potenzielle Ausfallrisiken<br />
bewusstmachen und diese bei der Systemauslegung berücksichtigen.<br />
Zu diesen Risiken zählen unter anderem:<br />
n Verschmutzung<br />
Schmutz oder Fremdkörper sind die häufigste Ausfallursache<br />
für Rückschlagventile in Hydrauliksystemen. Diese Verunreinigungen<br />
können die internen Komponenten des Ventils beschädigen<br />
oder sich im Inneren des Ventils festsetzen. Ein Nachlassen<br />
der Abdichtung oder das Festsitzen des Ventils in geöffneter<br />
oder geschlossener Position ist die Folge. Vor dem Rückschlagventil<br />
sollte daher ein Schutz gegen Verunreinigungen – beispielsweise<br />
ein Sieb – integriert werden.<br />
n Druckanstieg und Druckabfallgeschwindigkeit<br />
Steigt oder fällt der Druck zu stark und schnell, können die auftretenden<br />
Kräfte die Ventilkomponenten beschädigen. Dieser<br />
Aspekt sollte vor allem bei der Wahl des Ventilwerkstoffs und<br />
des inneren Aufbaus des Ventils berücksichtigt werden.<br />
n Mangelnder Durchfluss<br />
Wenn der Druck an der Einlassöffnung den Öffnungsdruck des<br />
Ventils übersteigt, das Ventil aber nicht mit genügend Durchfluss<br />
versorgt wird, um das Ventil dauerhaft zu öffnen, schließt das<br />
Ventil sofort wieder. Dieses ungewünschte wiederholte Öffnen<br />
und Schließen kann zu Verschleiß und Schäden führen, einerseits<br />
weil sich Verunreinigungen und Ablagerungen zwischen<br />
Ventilsitz und Dichtung ablagern können, oder andererseits,<br />
wenn es zu einer „ Low Lift Condition“ des Schließelementes<br />
kommt. Dieses Risiko besteht vor allem dann, wenn der Ventilquerschnitt<br />
zu groß gegenüber dem Durchfluss gewählt wurde<br />
und das Ventil zum „Flattern“ neigt oder so minimal öffnet, dass<br />
die Fließgeschwindigkeit über dem Sitz so groß wird, dass Kavität<br />
auftritt und den Sitz oder das Schließelement zerstört. Neben<br />
diesen Faktoren und Gefahren sind noch viele weitere Aspekte<br />
zu berücksichtigen, wie etwa die Durchflussrate oder spezielle<br />
Schutzmaßnahmen gegen Kontamination. An dieser Stelle beschränken<br />
wir uns jedoch auf die genannten Faktoren.<br />
04 Rückschlagventile für die Medizintechnik müssen vor allem<br />
medienkompatibel sein und das Medium nicht verunreinigen<br />
KOMPETENTE HILFE BEI DER AUSWAHL<br />
UND AUSLEGUNG<br />
Die Auswahl und Konstruktion eines für die jeweilige Anwendungen<br />
idealen Rückschlagventils ist somit immer die Suche nach<br />
der bestmöglichen Kombination aus Performance, Widerstandsfähigkeit<br />
gegen herausfordernde Umgebungsbedingungen, Kompatibilität<br />
mit den Vorgaben des Gesamtsystems hinsichtlich des<br />
Fluids oder der Einbausituation und letztlich der Minimierung<br />
des Ausfallsrisikos. Dieser Prozess kann recht komplex ausfallen.<br />
Bei der Auswahl des Rückschlagventils für Hydraulik- und Pneumatiksystemen<br />
können die technischen Vertriebsingenieure der<br />
Lee Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH unterstützen.<br />
Kadir Polat, technischer Vertriebsingenieur bei Lee, betont: „Lee<br />
steht seit mehr als 75 Jahren für Qualität und Performance in der<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> und Ventiltechnik. Mit unserem Ingenieurs-Team<br />
stehen wir unseren Kunden in der Industrie, dem Maschinenbau,<br />
der Luft- und Raumfahrt oder der Automotive-Branche beratend<br />
bei der Auswahl der richtigen Fluid-Control-Komponenten und<br />
passgenauen Integration in ihre Systeme zur Seite.“<br />
Lee bietet Miniatur-Rückschlagventile mit einem Durchmesser<br />
von 2,5 bis 25,4 mm und einem Maximaldruck von über<br />
1.000 bar/15.000 psi an. Die Ventile sind sowohl für die Integration<br />
in Kunststoff als auch in Metallblöcke geeignet. Wie alle<br />
Lee-Komponenten sind auch die Rückschlagventile 100 Prozent<br />
qualitäts- und funktionsgetestet. Als einteilige Einbausysteme<br />
benötigen die Komponenten keine zusätzlichen Abdichtungen<br />
wie O-Ringe.<br />
Bilder: Aufmacher: Scruggelgreen – stock.adobe.com, Lee; Bilder 01 bis 04: Lee;<br />
Bild Zitat: Becker Storytelling<br />
www.lee.de<br />
LINK ZUM DOWNLOAD PDF:<br />
Den vollständigen Ratgeber zur Auswahl<br />
eines Rückschlagventils können sich<br />
Interessenten kostenlos über diesen Link<br />
herunterladen:<br />
https://bit.ly/LeeCheckValveGuide<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 17
MARKTPLATZ<br />
MIT IO.FLOW ® ZUM SMARTEN VSE<br />
VOLUMENSENSOR<br />
Anzeige<br />
Der Kommunikationsstandard IO-Link ist die optimale<br />
Lösung, um in industriellen Anlagen Sensordaten auf<br />
Feldebene effizient auszutauschen. Daher bringt VSE<br />
Volumentechnik GmbH jetzt<br />
den neuen IO.flow® Converter<br />
auf den Markt: eine IO<br />
Link-Erweiterung für alle<br />
Volumensensoren mit<br />
Impulsausgang.<br />
Das Modul wertet mithilfe<br />
eines adaptiven Periodendauermessverfahrens<br />
die Impulssignale des angeschlossenen<br />
Volumensensors hochgenau aus. Anhand des einstellbaren<br />
Kalibrierfaktors oder einer Linearisierungstabelle<br />
werden anschließend die gemessenen Werte exakt in die<br />
entsprechenden Durchfluss- und Volumenwerte umgerechnet.<br />
Zuschaltbare Filterfunktionen erlauben die<br />
Anpassung der Messdynamik an die Anwendung. Neben<br />
den digitalisierten Prozessdaten liefert das Modul auch<br />
Wartungs- und Diagnosedaten. Die IO.flow® Converter<br />
werden idealerweise direkt in Kombination mit dem<br />
zugehörigen Volumensensor erworben. Die erforderlichen<br />
Betriebsparameter und Identifikationsdaten können dann<br />
von VSE bereits werksseitig voreingestellt werden, so dass<br />
das System beim Kunden direkt betriebsbereit ist. Das<br />
Add-On eignet sich auch zum Nachrüsten von Volumensensoren<br />
in bestehenden Anlagen, um sie auf Industrie<br />
4.0 Niveau zu heben. Das Aluminiumgehäuse ist<br />
speziell für ölige Umgebungen geeignet.<br />
www.vse-flow.com<br />
MULTIKUPPLUNGEN SORGEN FÜR<br />
KURZE RÜSTZEITEN<br />
Mit Multikupplungen von Nonnenmann können Anwender zum<br />
Beispiel in der modernen Spritzgussproduktion ihre Rüstzeiten<br />
optimieren und die Prozesssicherheit erhöhen. Das Unternehmen<br />
bietet eine breite Auswahl an Multikupplungen zur<br />
prozessoptimierten Werkzeugtemperierung sowie für die<br />
Kernzug- und Kaskadenhydraulik.<br />
Zeit ist Geld, dieser Grundsatz gilt auch in der modernen<br />
Spritzgussproduktion. Zu den täglichen Herausforderungen der<br />
Anwender gehört es, die maximal mögliche Maschinenverfügbarkeit<br />
sicherzustellen<br />
und<br />
somit unnötige,<br />
teure Stillstandund<br />
Leerlaufzeiten<br />
der Spritzgießmaschinen<br />
zu vermeiden.<br />
Dafür ist es<br />
erforderlich, die<br />
Rüst- und<br />
Wechselzeiten der Werkzeuge so gering wie möglich zu halten.<br />
In diesen Situationen erlauben die Multikupplungen und<br />
abgestimmte Zubehörteile von Nonnenmann ein schnelles und<br />
verwechslungssicheres Kuppeln mehrerer Kreisläufe – und zwar<br />
mit wenigen Handgriffen. Die maschinen- und werkzeugseitigen<br />
Kupplungen sind für die verschiedenen Medien<br />
verfügbar: Wasser, Temperieröl, Hydraulik, Pneumatik und<br />
Vakuum. Mittels einer Multikupplung können bis zu<br />
12 Kreisläufe mit einem Handgriff gekuppelt werden,<br />
was einer Anzahl von insgesamt 24 Monokupplungen für<br />
Vor- und Rücklauf entspricht.<br />
www.nonnenmann.net<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
DRUCKLUFT OHNE RISIKO MIT<br />
ÖLFREIEN TECHNOLOGIEN<br />
Hygienische Anwendungen stellen immer höhere Anforderungen<br />
an die Reinheit der Druckluft in ihren Systemen. Ölfreie<br />
Technologien bieten hier viele Möglichkeiten. Die ölfreien<br />
Kompressoren von CompAir sind 100 % ölfrei, mit fester oder<br />
geregelter Drehzahl sowie in luft- und wassergekühlter<br />
Ausführung in verschiedenen Baureihen erhältlich. Die Baureihe<br />
DH umfasst luft- und wassergekühlte Modelle von 15 bis<br />
37 kW und ist sowohl mit fester als auch mit geregelter<br />
Drehzahl (RS) erhältlich. Im gesamten Kompressor wird kein Öl<br />
verwendet, weder zur Abdichtung oder Schmierung der Rotoren<br />
noch zur direkten Kühlung des Verdichtungsprozesses.<br />
Der Ultima-Kompressor ist mit zwei hocheffizienten Permanentmagnetmotoren<br />
ausgestattet, die das herkömmliche<br />
Getriebe ersetzen. Diese<br />
erreichen Drehzahlen von bis<br />
zu 22.000 U/min und einen<br />
Wirkungsgrad besser als IE5.<br />
Das Ultima Design basiert auf<br />
der Kühlung aller Hauptkomponenten<br />
mit Wasser in einem<br />
geschlossenen Kreislauf.<br />
Ultima ist auch als luftgekühlte<br />
Version erhältlich, der erste luftgekühlte ölfreie Kompressor mit<br />
optionaler Wärmerückgewinnung zur Erzeugung von Heißwasser<br />
mit nutzbaren Temperaturen bis 85 °C.<br />
www.compair.com<br />
SCHNELL, SMART, SICHER<br />
Ein maximaler Durchsatz bei<br />
Pick-and-Place-Anwendungen<br />
erfordert ein leistungsfähiges<br />
Greifkonzept.<br />
Die Voraussetzung dafür:<br />
kurze Evakuierungs- und<br />
Belüftungszeiten. Hier<br />
kommen die direktbetätigten<br />
3/2-Wegeventile LQEc/LQEi<br />
mit integriertem Vakuum-<br />
Schalter von Schmalz ins Spiel. Sie ermöglichen in Systemen<br />
mit zentraler Vakuum-Erzeugung die Überwachung und<br />
Steuerung des Prozesses dezentral direkt am Greifer. Durch den<br />
Aufbau als bistabiles Ventil mit Endlagenfixierung und die<br />
zusätzliche Rückschlagklappe wird das Vakuum gehalten und<br />
die Prozesssicherheit ist auch bei einem Energieausfall gewährleistet.<br />
Mit einem maximalen Durchfluss von 268 Litern pro<br />
Minute lassen sich die Kompaktventile entweder einzeln oder<br />
zusammen für den Aufbau mehrerer Vakuum-Kreise einsetzen.<br />
In Kombination mit elektrischen Vakuum-Erzeugern wie der<br />
Compact-Pump GCPi können Betreiber vollelektrische Systeme<br />
aufbauen. Die effektive atmosphärische Belüftung erlaubt es,<br />
auch beim Ablegen der Werkstücke vollständig auf teure<br />
Druckluft zu verzichten. Optimierte Strömungsquerschnitte<br />
machen den Vorgang schnell und zuverlässig. Anschluss und<br />
Inbetriebnahme sind rasch erledigt, da Ventil und Schalter in<br />
das Gehäuse integriert sind.<br />
www.schmalz.com<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
NAMUR-KONFORM<br />
Zum umfangreichen Portfolio elektrisch betätigter<br />
Ventile des Pneumatik-Spezialisten Airtec zählt die<br />
NAMUR-konforme Baureihe KNX-55 in Edelstahlausführung.<br />
Die für Tieftemperaturen bis -30 °C ausgelegten<br />
Kolbenschieber-Ventile der Premium Line sind für<br />
Durchflussraten von 1280 Nl/min, 1060 Nl/min oder<br />
1050 Nl/min dimensioniert und können mit einem<br />
Arbeitsdruck von 3 bis 8 bar beaufschlagt werden.<br />
Neben monostabilen 3/2-Wege-Modellen bietet der Hersteller auch mono- und bistabile 5/2-<br />
und 5/3-Wege-Varianten an. Alle Einheiten verfügen über einen G1/4-NAMUR-Anschluss, sind<br />
mit Dichtungen aus PU und NBR ausgestattet und in Schutzart IP65 gefertigt. Gehäuse und<br />
Innenteile bestehen aus Edelstahl. Die maximal zulässige Umgebungstemperatur beträgt 80 °C.<br />
Optional stehen auch nach ATEX-Vorgaben geschützte KNX-55-Ventile für den Einsatz in<br />
explosionsgefährdeten Bereichen der Zonen 1 und 2 sowie 21 und 22 zur Wahl. Alle Ventile<br />
werden einschließlich Befestigungsschrauben, Codierstift und O-Ringen ausgeliefert. Verschiedene<br />
Anschlusssteckdosen und Magnetspulen in Industrienorm Form B hält der Hersteller als<br />
Zubehör vorrätig.<br />
www.airtec.de<br />
HYDROSTATISCH GELAGERTE RUNDTISCHE<br />
LERNEN MIT<br />
MODERNSTEN<br />
STANDARDS<br />
Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />
Die hydrostatische Lagerung der Rundtische von Hyprostatik Schönfeld bietet in der Produktion<br />
einige Vorteile. Zudem sind die Rundtische verschleißfrei, was zu einer höheren Verfügbarkeit<br />
und somit einer verbesserten Produktivität führt. Hydrostatische Rundtische sind verschleißfrei<br />
und somit besonders wartungsarm. Die Leistungsmerkmale bleiben dabei unabhängig von der<br />
Nutzungsdauer stets konstant. Die Dämpfung ist leistungsfähig<br />
und reduziert Maschinenschwingungen und Formfehler<br />
der Werkstücke. Bei höheren Drehzahlen erweisen sich<br />
hydrostatisch gelagerte Rundtische als äußerst thermisch<br />
stabil. Die hydrostatischen Elemente von Hyprostatik<br />
Schönfeld arbeiten mit einem Progressiv-Mengen-Regler<br />
(PM-Regler) anstelle von Kapillaren. Dadurch wird eine<br />
höhere Axial- und Radialsteifigkeit sowie eine hohe Momentsteifigkeit<br />
erreicht. Diese Steifigkeit wird bereits bei kleineren<br />
Lagerdurchmessern erzielt, was höhere Drehzahlen ermöglicht.<br />
Hydrostatische Rundtische sollten optimal ausgelegt<br />
sein, um sowohl statischen als auch dynamischen Belastungen standzuhalten. Hyprostatik<br />
Schönfeld bietet hierfür spezielle Berechnungsprogramme für hydrostatische Führungen,<br />
Radial- und Axiallager an. Mit diesen Programmen können wichtige Parameter wie Taschenmaße,<br />
Stegbreiten und Pumpendruck definiert werden, um geforderte Radial-, Axial- und<br />
Momentsteifen zu erreichen und zusätzlich eine minimale Belastungsreserve von bis zu 200 %<br />
zu gewährleisten.<br />
www.hyprostatik.de<br />
DURCHFLUSSKAPAZITÄT ERHÖHT<br />
Webtec erweitert seine RFIK-Serie an mechanischen Hydraulikprüfgeräten im Einstiegssegment.<br />
Die Geräte dienen zur Messung von Durchfluss, Druck und Temperatur. Das neue RFIK270 weist<br />
mit 270 l/min oder 70 USg/min eine erhöhte Durchflusskapazität auf, während der Druckabfall<br />
über das Gerät ebenfalls deutlich reduziert wurde. Der Hersteller bietet eine große Auswahl an<br />
Hydraulikprüfgeräten mit einem maximalen Durchfluss von 30 bis 800 l/min an. Für Anwendungen<br />
im unteren Bereich von 30 bis 200 l/min konnten die RFIK-Hydraulikprüfgeräte bisher schon<br />
eingesetzt werden. Typische Anwendungen für die Hydraulikprüfgeräte sind Landmaschinen<br />
und einfache Baumaschinen. Einige Kunden fordern jedoch höhere Durchflussraten als die<br />
bisherigen 200 l/min für die RFIK-Serie. Neben der erhöhten Durchflussleistung verfügt nun der<br />
RFIK270 über ein modifiziertes Belastungsventil,<br />
das den Druckabfall im Gerät deutlich<br />
reduziert. Nach Tests, welche mit ISO32-Mineralöl<br />
bei 40 °C (32 cSt Viskosität) durchgeführt<br />
wurden, verringert das neue Prüfgerät den<br />
Druckabfall um etwa 12 bar bei maximalem<br />
Durchfluss (270 l/min), was circa 35 Prozent<br />
weniger entspricht.<br />
www.webtec.com<br />
Der Landkreis Vorpommern-<br />
Greifswald hat das Regionale<br />
Berufliche Bildungszentrum<br />
Wolgast mit einem neuen<br />
Pneumatik-Labor ausgestattet.<br />
Damit haben Auszubildende<br />
im Bereich Metallbau<br />
und Konstruktionsmechanik<br />
wieder optimale Ausbildungsbedingungen.<br />
Die Kosten für<br />
das modern ausgestattete<br />
Pneumatik-Labor belaufen<br />
sich auf rund 240.000 Euro.<br />
Die Ausbildung im Pneumatik-<br />
und Elektro-Pneumatik-<br />
Labor ist ein wichtiger<br />
Bestandteil im Fach Steuerungstechnik.<br />
Das Pneumatikund<br />
Elektro-Pneumatik-Labor<br />
steht als Unterrichtsraum mit<br />
16 Schülerarbeitsplätzen zur<br />
Verfügung. Das neue Labor<br />
ersetzt das vorherige, welches<br />
seit 1998 in Betrieb war.<br />
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RKP.indd 1 28.04.2014 13:41:58
HOHE HALTEKRÄFTE<br />
SPEZIFISCHE SCHELLEN FÜR<br />
BESONDERE EINSATZBEREICHE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Stauff Schelle wurde vor über 60 Jahren für<br />
die Befestigung hydraulischer Leitungen<br />
entwickelt. Inzwischen wenden sich Kunden<br />
aller Industriebereiche mit immer spezifischeren<br />
Anforderungen an die Erfinder der Schelle.<br />
Inzwischen bietet Stauff auch die Produktion<br />
per 3D-Druck bei niedrigen Losgrößen an.<br />
Boris Mette, Leiter Marketingkommunikation, Stauff<br />
Die vielen verschiedenen Bauformen und Baureihen von<br />
Rohrschellen im Stauff-Portfolio sind auf die unterschiedlichen<br />
Belastungen und Umgebungsbedingungen zurückzuführen,<br />
denen Rohr- und Schlauchleitungen und<br />
damit auch deren Befestigungen ausgesetzt sind: Vibrationen,<br />
Drücke oder Druckspitzen, um nur einige zu nennen, können je<br />
nach Anwendung stark variieren. Bereits das Standardprogramm<br />
deckt viele Anforderungsprofile ab. Dazu gehören auch Baureihen<br />
mit besonderen Spezifikationen, zum Beispiel zur Reduzierung<br />
der Geräuschentwicklung in Hydrauliksystemen oder Multi Line-<br />
Schellen, mit denen mehrere Leitungen gleichen oder unterschiedlichen<br />
Durchmessers befestigt werden können. Da Maschinen<br />
und Anlagen immer differenzierter für ihren jeweiligen Einsatzbereich<br />
ausgelegt werden, steigt die Nachfrage nach noch spezifischeren<br />
Lösungen. OEMs brauchen nicht „nur“ Zulieferer,<br />
sondern Komponentenhersteller mit hoher Entwicklungskompetenz<br />
und zuverlässiger eigener Fertigung – beides Vertrauensfaktoren,<br />
für die das weltweit agierende Unternehmen mit Stammsitz<br />
im Sauerland auf dem internationalen Markt bekannt ist. Immer<br />
häufiger wenden sich auch OEMs aus anderen Industriebereichen<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
INDUSTRIEHYDRAULIK / VERBINDUNGSTECHNIK<br />
01a<br />
01b<br />
01 a + b Beide<br />
Versionen dieser Schellen<br />
wurden speziell für den<br />
Einsatz im Bereich<br />
Windenergie entwickelt<br />
und sind einfach, schnell<br />
und werkzeuglos zu<br />
montieren<br />
Ein besonders anspruchsvolles Projekt: Ein Hersteller von<br />
Windkraftanlagen fragt Komponenten für die Befestigung und<br />
sichere Führung von elektrischen Leitungen in den Türmen von<br />
Windrädern an.<br />
Für diese Kundenanforderung hat das Stauff Engineering spezielle<br />
WPC-Schellen (Wind Power Clamps) entwickelt. Sie garantieren<br />
konstant hohe Haltekräfte in einem weiten Temperaturbereich<br />
und optimalen Schutz der Kabel durch besonders weiche<br />
Klemmbacken aus flammwidrigem UL-Kunststoff. So ist eine<br />
dauerhafte und weitestgehend wartungsfreie Fixierung der Leitungen<br />
unter den anspruchsvollen Bedingungen in den Türmen<br />
der Windkraftanlagen gewährleistet. Ein wichtiges Produktmerkmal<br />
ist in dieser Einbausituation der Montageaufwand: Die WPC-<br />
Schellen sind besonders einfach, schnell und werkzeuglos zu<br />
montieren. Die Möglichkeit der manuellen Nachjustierung bringt<br />
zusätzlich eine Zeitersparnis von bis zu 70 %. Die Baureihe erfüllt<br />
alle branchenrelevanten Anforderungen, zum Beispiel an die<br />
elektrische Sicherheit.<br />
als der Hydraulik an Stauff: Die Schellen aus dem Stauff-Portfolio<br />
decken ein breites Anwendungsspektrum ab und können überall<br />
dort eingesetzt werden, wo Rohre, Schläuche, Kabel und andere<br />
Versorgungsleitungen schnell, einfach und sicher befestigt werden<br />
müssen. Der Slogan „Connect with Stauff“ ist die ausdrückliche<br />
Einladung an Erstausrüster aller Industriezweige zur individuellen<br />
Zusammenarbeit.<br />
EINSATZORT WINDKRAFTANLAGE<br />
ANSPRUCHSVOLLE EINSATZBEDINGUNGEN<br />
Einige Schellen, die ursprünglich auf ausdrücklichen Kundenwunsch<br />
entwickelt wurden, sind inzwischen im Standard-Programm<br />
verfügbar. NRC-Schellen (Noise Reduction Clamps) für<br />
Rohr- und Schlauchleitungen beispielsweise werden Herstellern<br />
von stark vibrierenden, meist mobilen Maschinen, aber auch von<br />
stationären Verladeanlagen empfohlen. Ihre Einsätze sind so gestaltet,<br />
dass sie Vibrationen und Geräusche reduzieren. Für die<br />
Anwendung in korrosiver Umgebung, etwa im Schiffbau, wurde<br />
die ACT-Baureihe mit speziellen Ablaufkanälen für das Seewasser<br />
entwickelt. Wenn Leichtbau eine Rolle spielt – auch dies beispielsweise<br />
im Schiffbau – gibt es Schellen, deren Metallteile aus Aluminium<br />
statt Stahl gefertigt sind. In der Bahnindustrie sind Rohr- und<br />
Schlauchschellen gefragt, die aus besonderen, flammhemmenden<br />
und zertifizierten Werkstoffen gefertigt sein müssen. Auch diese<br />
Stauff Produkte sind im internationalen Markt erfolgreich.<br />
EINSATZORT SONDERTRAILER<br />
Gemeinsam mit einem Hersteller von Lkw-Sondertrailern hat<br />
Stauff Befestigungskomponenten entwickelt, die eine materialschonende<br />
Führung, Halterung und Bewegung von Hydraulikund<br />
Ölschläuchen gewährleisten. Dazu gehören Zylinderrohr-<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 21
INDUSTRIEHYDRAULIK / VERBINDUNGSTECHNIK<br />
03<br />
02<br />
02 Bei Kleinserien ist oftmals 3D-Printing dem Spritzgussverfahren<br />
vorzuziehen; Stauff bietet beide Optionen<br />
03 Auch die Analyse hydraulischer Leitungssysteme und Beratung zur<br />
Optimierung wird von Stauff angeboten<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
und Sattelschellen, die mehrere, teilweise um 90° versetzte<br />
Schmierölleitungen führen, und spezielle „Schnappschellen“ mit<br />
Sicherungsring zur Befestigung von gewellten Kabelschutzschläuchen.<br />
Diese Komponenten erhöhen die Lebensdauer und die<br />
Ausfallsicherheit des gesamten Leitungssystems in den Trailern.<br />
SONDERLÖSUNGEN WIRTSCHAFTLICH<br />
PRODUZIERT<br />
Leitfähige Kunststoffbefestigungen sind unter anderem in der<br />
Schüttguttechnik gefragt. Durch die Reibung der pulvrigen, körnigen<br />
oder stückigen Granulate entsteht leicht elektrostatische Ladung.<br />
Damit diese sich nicht unkontrolliert entlädt, muss sie kontrolliert<br />
abgeleitet werden. Deshalb werden in der Schüttguttechnik,<br />
aber auch in anderen Branchen, Rohre und Schläuche aus<br />
elektrisch leitfähigen Kunststoffen verwendet. Befestigt werden sie<br />
DIE ANALYSE HYDRAULISCHER<br />
LEITUNGSSYSTEME IST EIN<br />
ANGEBOT FÜR ERSTAUSRÜSTER<br />
in der Regel mit – per se leitfähigen – metallischen Schellen und<br />
Klemmen, allerdings mit den bekannten Nachteilen wie geringere<br />
Vibrationsbeständigkeit und höhere Geräuschentwicklung.<br />
Bis 2023 hat Stauff kleine Stückzahlen an Schellen aus leitfähigem<br />
Polyethylen auf Kundenanfrage aus Plattenmaterial mechanisch<br />
gefertigt. Für größere Auflagen ist das Spritzgussverfahren<br />
wirtschaftlich sinnvoller. Hierzu musste ein geeignetes Kunststoffgranulat<br />
gefunden werden. Auch hier hat das Stauff Engineering<br />
eine Lösung gefunden: Das seit 2023 verwendete PP-EC<br />
(electrical conductive) Granulat hat einen gegenüber dem standardmäßig<br />
eingesetzten Polypropylen geringeren Oberflächenwiderstand<br />
(
NEUER DAMPFPRÜFSTAND FÜR REGEL- UND<br />
ABSPERRVENTILE<br />
Forschung und Entwicklung sind ein entscheidender<br />
Faktor für die Qualität der Regel- und<br />
Absperrventile von Schubert & Salzer Control<br />
Systems. Mit einem neuen Dampfprüfstand hat<br />
das Unternehmen Möglichkeiten für eigene<br />
Produkttests geschaffen, die weit über den<br />
Branchenstandard hinaus gehen. Am Ingolstädter<br />
Firmensitz und Produktionsstandort sind<br />
seitdem längere und intensivere Tests der<br />
unterschiedlichen Ventilarten und Elektronikkomponenten<br />
möglich. Alle relevanten Eigenschaften von Regel- und Absperrventilen<br />
– wie Schnelligkeit und Präzision oder Dichtigkeit – lassen sich nun unter<br />
Realbedingungen intensiv erproben und weiter verbessern. Auch Langzeitprüfungen<br />
und thermische Belastungstests werden inhouse durchgeführt. Der Dampfkessel des<br />
Prüfstands verfügt über eine Leistung von bis zu 400 Kilogramm Sattdampf pro<br />
Stunde. Industriekunden profitieren im Ergebnis von wesentlich anwendungsspezifischeren<br />
Tests und von noch praxisgerechteren Schulungen und Präsentationen. Denn<br />
auch Anwendungen lassen sich in dem neuen Prüfstand realistisch nachstellen.<br />
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EINER DER KLEINSTEN<br />
Etwa so groß wie eine Bleistiftspitze sind die<br />
miniaturisierten Beschleunigungsmesser der<br />
Serien 3224x und 3225x von Disynet. Die Sensoren<br />
mit integrierter IEPE-Elektronik sind für die<br />
Montage an Stellen konzipiert worden, die für viele<br />
andere Beschleunigungsmesser unzugänglich sind.<br />
Nach eigenen Angaben gehören sie zu den<br />
kleinsten Schwingungssensoren der Welt. Der<br />
Mass-Loading-Effekt, also die Beeinflussung der Schwingung durch die Masse des<br />
Sensors, wird so minimiert. Bei Satellitenanwendungen zählt jedes Mikrogramm,<br />
auch hier bietet der Sensor durch sein geringes Gewicht Vorteile. Der 3224AX misst<br />
zum Beispiel 3 × 3,5 × 5 mm und wiegt < 0,2 g. Durch den weiten Messbereich von<br />
100 mV/g bis 0,2 mV/g, der den Messbereichen von 50 g und 25.000 g entspricht,<br />
und einem Frequenzbereich bis 60 kHz können die Sensoren vieltätig eingesetzt<br />
werden. Einsatzfähig sind die Sensoren bei hohen Temperaturen bis 149 °C, mit<br />
Ladungsausgang sogar bis 177 °C.<br />
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das Portfolio mechanischer und hydraulischer<br />
Lagerwerkzeuge ermöglicht Schaeffler eine<br />
optimierte Lagermontage und -demontage.<br />
Die Produkte setzen dort an, wo das richtige<br />
Werkzeug elementar ist, denn etwa zehn bis<br />
20 Prozent aller Lagerausfälle entstehen durch<br />
falsche Montage und Demontage. Sowohl die<br />
mechanischen als auch die hydraulischen<br />
Abzieher der Baureihen MSP, HSP und HXP sind selbstzentrierend und erlauben<br />
damit eine einfache und sichere Positionierung am Werkstück. Da die Verstellung<br />
der Arme gleichmäßig nach innen oder nach außen erfolgt, sind sie einfach zu<br />
bedienen. Die dreigeteilte Abziehplatte TRI-SECTION-PLATE-xx eignet sich zur<br />
schonenden Demontage von Wälzlagern, Lagerinnenringen und anderen Bauteilen.<br />
Damit die Lager während der Demontage nicht beschädigt werden, greifen die<br />
Platten am Innenring des Wälzlagers an und verhindern, dass die Abziehkraft über<br />
die Wälzlager eingeleitet wird.<br />
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Diagnostik bis zur wissenschaftlichen<br />
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Normative Vorgaben, Qualität, Haltbarkeit:<br />
In der Welt der hydraulischen Anlagen und<br />
Systeme ist Präzision besonders wichtig.<br />
Fehlerhafte Messungen können hier<br />
schwerwiegende Konsequenzen haben.<br />
Um dies zu verhindern, müssen Messmittel<br />
regelmäßig kalibriert werden. Ein Hersteller von<br />
Messtechnik, hydraulischen Zugängen und<br />
Sensorik stellt sein akkreditiertes Kalibrierlabor<br />
vor, das auch herstellerunabhängige<br />
Kalibrierdienstleistungen anbietet.<br />
Roman Ruppel, M. Eng., Head of Product Management,<br />
Hydrotechnik GmbH, Limburg<br />
Aufgrund von Alterung, Umwelteinflüssen oder Abnutzung<br />
nimmt die Genauigkeit von Sensoren im Laufe der<br />
Zeit ab. Das macht die Kalibrierung so wichtig: Eine<br />
Kalibrierung ist ein Verfahren, bei dem die Messwerte<br />
eines Sensors mit einem Referenzwert verglichen werden, um die<br />
Genauigkeit des Messmittels zu bestimmen.<br />
Ohne regelmäßige Kalibrierung können ungenaue Messungen<br />
zu schwerwiegenden Fehlern in hydraulischen Systemen führen,<br />
was hohe Kosten und Sicherheitsrisiken mit sich bringt. Um die<br />
Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Messungen sicherzustellen,<br />
müssen Sensoren deshalb regelmäßig kalibriert werden. Veränderungen<br />
der Sensorcharakteristik können sich negativ auf die<br />
Messperformance auswirken. Um dies zu kompensieren, sollten<br />
Sensoren – zusätzlich zur Rekalibrierung – auch regelmäßig justiert<br />
werden. Bei der Justierung wird der Sensor auf die zuvor<br />
gewonnenen Kalibrierdaten eingestellt, sodass die Messabweichung<br />
auf ein Minimum reduziert wird.<br />
UNABHÄNGIG UND SCHNELL<br />
Die Kalibrierung beim Hersteller erfolgt oft vor dem Versand des<br />
Sensors und dient als Referenzwert. Der Vorteil liegt in der Gewissheit,<br />
dass der Sensor bei Lieferung präzise ist. Nach der Auslieferung<br />
kann die regelmäßige Kalibrierung auch von einem<br />
Dienstleister durchgeführt werden. Dies bietet den Vorteil der<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
SENSOR- UND MESSTECHNIK<br />
unabhängigen, schnellen Überprüfung der Messungen vor Ort,<br />
was die Kontinuität der Genauigkeit sicherstellt.<br />
Im Gegensatz zum Hersteller, der den Sensor durch eine Justierung<br />
wieder auf das Ausgangsniveau einstellen kann, bietet der<br />
Dienstleister jedoch nur eine Aussage über die momentane Performance<br />
des Sensors. Die Justierung erfolgt ausschließlich<br />
durch den Hersteller des Messmittels.<br />
Prüfstand für<br />
Volumenstrommesser<br />
AKKREDITIERTES KALIBRIERLABOR<br />
Die Auswahl der Kalibrieroptionen hängt von den spezifischen<br />
Anforderungen der Anwendung und der erforderlichen Genauigkeit<br />
ab. Die Werkskalibrierung erfolgt in der Regel direkt durch<br />
den Hersteller vor der Auslieferung des Messgeräts oder Instruments,<br />
weshalb sie auch als Herstellerkalibrierung bezeichnet<br />
wird. Diese Kalibrierung basiert oft auf den internen Standards<br />
und Verfahren des Herstellers. Ein möglicher Nachteil besteht<br />
darin: Die Rückführbarkeit der Messwerte kann in manchen Fällen<br />
eingeschränkt sein, da die genauen Referenzstandards und<br />
-methoden möglicherweise nicht immer transparent sind oder<br />
nicht den strengen internationalen Normen entsprechen.<br />
Insbesondere wenn rechtliche oder normative Anforderungen<br />
erfüllt werden müssen, empfiehlt sich die DAkkS-Kalibrierung.<br />
Diese wird von einem akkreditierten Kalibrierlabor durchgeführt,<br />
das von der Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) zertifiziert<br />
ist. Die Qualitätskontrolle erfolgt gemäß internationaler Normen,<br />
die Kalibrierverfahren basieren, sofern vorhanden, auf anerkannten<br />
Richtlinien und garantieren stets die Rückführbarkeit<br />
auf national Normale.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Hauptunterschied bei<br />
Kalibrierungsmöglichkeiten liegt in der Rückführbarkeit und der<br />
Qualität der Kalibrierung. Eine DAkkS-Kalibrierung bietet eine<br />
höhere Vertrauenswürdigkeit der Messergebnisse, da sie nach<br />
strengen Normen durchgeführt wird und von einer unabhängigen<br />
Stelle überwacht wird. Werkskalibrierungen sind in der Regel<br />
schneller und weniger kostspielig, bieten jedoch möglicherweise<br />
nicht die gleiche Genauigkeit und Rückführbarkeit wie eine<br />
DAkkS-Kalibrierung.<br />
Kalibrierte Sensoren liefern genauere Messwerte, was zu effizienteren<br />
und zuverlässigeren hydraulischen Anlagen führt.<br />
Hinsichtlich der Qualitätskontrolle ist festzuhalten: Eine präzise<br />
Messtechnik ist entscheidend für die Qualität des hergestellten<br />
Produkts. Durch genaue Messungen können teure Fehler und<br />
unnötige Ausfälle vermieden werden, was Kosten spart. Eine Kalibrierung<br />
durch ein nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes<br />
Labor bietet dabei ein hohes Maß an Vertrauen in die Genauigkeit<br />
der Messungen des Sensors. Die Ergebnisse der Kalibrierung<br />
werden international anerkannt. Hydrotechnik verfügt in<br />
seinem DAkkS-akkreditierten Kalibrierlabor über Prüfstände zur<br />
Kalibrierung der Messgrößen Volumendurchfluss, Druck, Temperatur<br />
und elektrischer Messgrößen.<br />
Bilder: Hydrotechnik<br />
www.hydrotechnik.com<br />
MEHR ALS MESSTECHNIK<br />
Die Hydrotechnik GmbH ist ein Hersteller professioneller Messtechnik<br />
und -systeme, hydraulischer Zugänge und Sensorik. Das<br />
unternehmenseigene DAkkS-akkreditierte Kalibrierlabor bietet<br />
Kalibrierungen für die Messgrößen Volumendurchfluss, Druck<br />
und Temperatur sowie für elektrische Messgrößen an.<br />
Aktuell gehört dazu die Zertifizierungserweiterung des Prüfstandes<br />
für Volumenstrommesser auf bis 1000 L/min. Diese<br />
Weiter entwicklung ermöglicht es, ein breiteres Spektrum industrieller<br />
Anwendungen abzudecken, sodass Kunden eine optimale<br />
Leistung ihrer Volumenstromsensoren erzielen können. Das<br />
Kali brierlabor bietet die Möglichkeit, abhängig von Messgröße<br />
und Messbereich zwischen akkreditierten Verfahren und Werkskalibrierungen<br />
wählen zu können. Zum umfangreichen Angebot<br />
von Hydrotechnik gehören außerdem Wartungs-, Reparatur- und<br />
Kalibrier-Dienstleistungen, auch für Wettbewerbsprodukte.<br />
FAZIT<br />
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PRODUKTIONS- UND VERPACKUNGSTECHNIK<br />
WENN DER DRUCKLUFTBEDARF<br />
STARK SCHWANKT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Harro Höfliger entwickelt und fertigt<br />
Produktions- und Verpackungsanlagen für die<br />
Pharma- und Medizintechnikbranche. Für die<br />
Montage und den Testbetrieb der Anlagen<br />
benötigt das Unternehmen absolut saubere und<br />
ölfreie Druckluft. Eine weitere Herausforderung<br />
ist der stark schwankende Druckluftbedarf in den<br />
Montagehallen an sechs Standorten. Außerdem<br />
möchte das Unternehmen bis zum Jahr 2030<br />
klimaneutral werden und dafür auch Energie und<br />
CO 2<br />
in der Drucklufttechnik einsparen. Der<br />
Druckluft- und Pneumatikspezialist Mader<br />
begleitet das international erfolgreiche<br />
Unternehmen bereits seit über 25 Jahren im<br />
Bereich Druckluft.<br />
Genau lasse sich der Beginn der Zusammenarbeit von<br />
Harro Höfliger mit Mader nicht mehr zurückdatieren,<br />
sagt Magnus Backes, aber der dienstälteste Servicetechniker<br />
kenne den Kunden „Harro“ seit seiner Anfangszeit<br />
bei Mader im Jahr 1997. Backes ist Projektmanager bei<br />
der Mader GmbH & Co. KG aus Leinfelden-Echterdingen. Der<br />
Druckluft- und Pneumatikspezialist betreut Harro Höfliger mit<br />
Hauptsitz in Allmersbach im Tal bereits seit über 26 Jahren im<br />
Ulrike Böhm, Mader GmbH & Co. KG, Leinfelden-Echterdingen<br />
Bereich Druckluft. Die Unternehmen pflegen seit Jahrzehnten<br />
eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, wie Bastian Barth bestätigen<br />
kann. Der Division Leader Procurement und Supply Chain<br />
Management ist mitverantwortlich für die Druckluftversorgung<br />
an allen sechs produzierenden Standorten in Süddeutschland.<br />
Für die Montage von Produktions- und Verpackungslinien, wie<br />
etwa Produktionslinie für Trockenpulver-Inhalatoren, wird<br />
Druckluft benötigt. Im Realbetrieb steigt der Druckluftbedarf<br />
noch einmal. Um dem gerecht zu werden, hat Mader ein flexibles<br />
Druckluftkonzept für Harro Höfliger ausgearbeitet, welches die<br />
schwankenden Druckluftbedarfe abdeckt.<br />
GEMEINSAM LÖSUNGEN FINDEN<br />
Magnus Backes kann sich noch lebhaft an seine erste persönliche<br />
Begegnung mit dem Kunden erinnern: „Es war einer meiner ersten<br />
Arbeitstage im Januar 2009. Ich war allein im Büro, die Kollegen<br />
im Urlaub. Da kam der Anruf von Harro. ‚Nichts geht mehr.<br />
Die neue Druckluftanlage steht.‘“ Nach einer Fehleranalyse vor<br />
Ort organisierte er die Beschaffung der Ersatzteile. „Wie sich herausstellte<br />
war der Kühler des Kompressors eingefroren, weil der<br />
Lüftungsbauer einen Fehler gemacht hatte“, erinnert sich Backes.<br />
Seither ist er Hauptansprechpartner für die Druckluftverantwortlichen<br />
an den unterschiedlichen Standorten des Kunden.<br />
„Bei Mader können wir uns nicht nur auf die fachliche Kompetenz<br />
verlassen, wir sprechen auch immer offen miteinander und<br />
versuchen gemeinsam Lösungen zu finden, wenn es Probleme<br />
gibt“, sagt Uwe Fischer, mitverantwortlich für die Betriebssicherheit<br />
an den Produktionsstandorten.<br />
NEUES KONZEPT<br />
So auch im Frühjahr 2022 als es Probleme mit einer älteren<br />
Druckluftanlage gab und diese deswegen durch eine neue ausgetauscht<br />
werden sollte. Um sicherzustellen, dass die Anlage die<br />
besonderen Anforderungen des Verpackungsspezialisten abdeckt,<br />
schlug Backes ein neues Konzept vor.<br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
01<br />
02<br />
03<br />
„Bei Harro haben wir die besondere Herausforderung, dass der<br />
Druckluftbedarf nicht gleichbleibend hoch ist“, erläutert Backes,<br />
„die teilweise starken Schwankungen führten mit dem alten<br />
Druckluftkonzept zu Ausfällen.“ Da die Druckluft an den meisten<br />
Standorten für die Inbetriebnahme von Maschinen und Montagelinien<br />
genutzt wird, können zwei Nutzungsphasen unterschieden<br />
werden: a) vergleichsweise niedriger Druckluftbedarf beim<br />
Aufbau der Produktionslinie und b) maximal hoher Bedarf in der<br />
Testphase. Bevor der Kunde zur Abnahme kommt, läuft diese<br />
quasi im Normalbetrieb. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten,<br />
ging man in der Vergangenheit auf Nummer sicher<br />
und orientierte sich bei der Auslegung der Druckluftversorgung<br />
am Maximalbedarf. „Das haben die Kompressoren oftmals nicht<br />
gut vertragen“, erinnert sich Backes.<br />
DRUCKLUFTKONZEPT FÜR JEDE MONTAGEPHASE<br />
Das neue Konzept, das er vorschlägt, umfasst einen Verbund aus<br />
einem kleineren Kompressor mit 15 kW Leistung und einem größeren<br />
mit 45 kW – einschließlich einer übergeordneten Steuerung,<br />
die für eine optimale Regelung der Leistung und somit des<br />
Strombedarfs sorgt. Das soll die normalen Bedarfe abdecken. Für<br />
KENNEN DIE INFRASTRUKTUR<br />
IM BESTAND SEHR GUT<br />
01 Kompressorraum im neusten Werk von Harro Höfliger<br />
in Oppenweiler<br />
02 Zwei wassereingespritzte Kompressoren versorgen die<br />
gesamte Montagehalle, in der die ersten großen Verpackungs- und<br />
Montagelinien aufgebaut sind und im Testbetrieb laufen<br />
03 Erstmals kam hier das von Mader verbaute Druckluft-<br />
Rohrleitungssystem Infinity zu Einsatz<br />
Spitzenlasten sieht das Konzept Leihgeräte vor; Anschlussmöglichkeiten<br />
und Platzbedarf werden von vornherein mit eingeplant.<br />
Für das neue Konzept wurden Kompressoren eines anderen als<br />
des bisher verwendeten Herstellers ausgewählt, die besser zu den<br />
hohen Anforderungen des Maschinenbauers passen. Backes sagt:<br />
„Harro benötigt komplett ölfreie Druckluft, für diese Spezialanforderung<br />
gibt es nicht allzu viele Fabrikate am Markt. Durch unsere<br />
Herstellerunabhängigkeit haben wir aber die Möglichkeit, das<br />
Modell auszuwählen, das zum Kunden und seinem Bedarf passt.“<br />
„Mit meinem Vorstoß bin ich ein Risiko eingegangen. Ich hätte<br />
auch einfach einen neuen Kompressor entsprechend dem alten<br />
Konzept verkaufen können“, sagt Backes. Das Konzept besteht<br />
schließlich die internen Prüfungen und Mader wird beauftragt.<br />
Bestehende Druckluftanlagen werden nach und nach umgestellt.<br />
Dabei geht man auch kreative Wege. „Da kann es schon mal<br />
sein, dass ein Kompressor aus Werk A in Werk B eine neue Verwendung<br />
findet. Das ist der Vorteil einer langjährigen Zusammenarbeit<br />
– wir kennen die Infrastruktur sehr gut“, verrät Backes.<br />
Inzwischen übernimmt Mader beim Pharma- und Medizintechnikexperten<br />
neben der Ausstattung der Kompressorenräume<br />
auch die Planung und Umsetzung der gesamten Medienstruktur<br />
in Neubauten, einschließlich des Rohrleitungsbaus. „Im letzten<br />
Herbst haben wir das Werk in Oppenweiler komplett mit Rohrleitungen,<br />
einer Druckluftstation und dem Zu- und Abluftsystem im<br />
Kompressorenraum ausgestattet“, erzählt Backes. Alle neuen<br />
Werke von Harro Höfliger werden seitdem nach dem neuen Konzept<br />
ausgerüstet – im Jahr 2022 kamen zwei dazu.<br />
LECKAGEN ORTEN, QUALITÄT SICHERN<br />
Neben Backes und seinen Servicetechniker-Kollegen ist auch<br />
Kollegin Marina Griesinger mit ihrem Team in den Hallen des<br />
Kunden anzutreffen. Griesinger leitet bei Mader den Bereich<br />
Energieeffizienz und ist Expertin für das Auffinden von Druckluftleckagen<br />
und die Bewertung der Druckluftqualität.<br />
„Mit inzwischen zehn durchgeführten Leckageortungstagen<br />
und über 200 georteten Leckagen unterstützen wir Harro Höfliger<br />
dabei, die Drucklufteffizienz im Unternehmen zu verbessern und<br />
damit CO 2<br />
einzusparen“, berichtet Griesinger. Dies ist eine Maßnahme,<br />
die sich für das Unternehmen, das bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität<br />
anstrebt, sofort sichtbar lohnt, sobald die Leckagen<br />
beseitigt sind. Dank des digitalen Leckagemanagements können<br />
die erzielten Erfolge im Online-Leckageportal direkt nachvollzogen<br />
und dokumentiert werden.<br />
Zudem führt das Team rund um Griesinger regelmäßig Qualitätsmessungen<br />
bei dem Produktions- und Verpackungsanlagenhersteller<br />
durch. „Wir haben strenge Vorgaben, was die Druckluftqualität<br />
angeht. Daher lassen wir dies regelmäßig überprüfen.<br />
Was liegt da näher, als einen Servicepartner zu beauftragen, mit<br />
dem man schon lange vertrauensvoll zusammenarbeitet?“, sagt<br />
Bastian Barth. Auf die Frage, was denn eine so lange Zusammenarbeit<br />
ausmache, fasst Backes zusammen: „Es passt einfach.“<br />
Bilder: Harro Höfliger, Mader<br />
www.mader.eu<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 27
SENSORIK<br />
FÜLLSTANDSÜBERWACHUNG<br />
KAPAZITIVE GRENZSTANDMELDER<br />
AUF DER SCHIENE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die genaue Überwachung des Füllstands<br />
von Flüssigkeiten und Schüttgütern ist in der<br />
Schienenverkehrstechnik unerlässlich für einen<br />
reibungslosen und sicheren Betrieb. Etabliert<br />
haben sich hierfür in den letzten Jahren kapazitive<br />
Grenzstandmelder. Ein führender Hersteller von<br />
Sensor- und Automatisierungstechnik stellt die<br />
vielseitige Lösung vor.<br />
Lars Ronge, Branchenmanager Transportation, Jumo GmbH & Co. KG, Fulda<br />
Die Überwachung des Füllstands in Schienenfahrzeugen<br />
ist essenziell für verschiedene Anwendungen, wie zum<br />
Beispiel Kraftstoff- und Kühlflüssigkeitstanks, Bremsund<br />
Hydrauliksysteme sowie den Abwasser- und<br />
Schmutzwassertank. Eine genaue Füllstandsmessung gewährleistet<br />
nicht nur einen optimalen Anlagenbetrieb, sondern auch<br />
die Sicherheit und Effizienz des Schienenverkehrs.<br />
Kapazitive Grenzstandmelder nutzen das Prinzip der Kapazitätsänderung<br />
zwischen einer Sonde und dem umgebenden Medium,<br />
um den Füllstand zu messen. Eine elektrische Kapazität<br />
entsteht, wenn sich ein elektrisches Feld zwischen der Sonde und<br />
dem Medium bildet. Diese Kapazität ändert sich in Abhängigkeit<br />
vom Füllstand, da sich die Dielektrizitätskonstante des Mediums<br />
ändert. Der Grenzstandmelder erfasst diese Änderung und wandelt<br />
sie in ein elektrisches Signal um.<br />
Kapazitive Grenzstandmelder bieten in Schienenfahrzeugen<br />
gleich mehrere Vorteile:<br />
Vielseitigkeit: Kapazitive Grenzstandmelder wie der Jumo Zelos<br />
können für Flüssigkeiten und Feststoffe eingesetzt werden.<br />
Dies ermöglicht eine breite Anwendungspalette in verschiedenen<br />
Tanks und Behältern.<br />
Präzision: Kapazitive Messungen bieten eine hohe Genauigkeit<br />
und Zuverlässigkeit bei der Füllstandsmessung, unabhängig<br />
von den physikalischen Eigenschaften des Mediums.<br />
Kompaktes Design: Kapazitive Grenzstandmelder sind in kompakten<br />
Bauformen erhältlich und lassen sich leicht in den begrenzten<br />
Bauraum integrieren.<br />
Robustheit: Die Grenzstandmelder sind gegenüber Vibrationen,<br />
Erschütterungen und Temperaturschwankungen widerstandsfähig.<br />
Für den Einsatz in Schienenfahrzeugen sind sie<br />
daher besonders geeignet.<br />
ZUVERLÄSSIG UND LANGZEITSTABIL<br />
Der kapazitive Grenzstandmelder Jumo Zelos C01 LS detektiert<br />
den Füllstand von Flüssigkeiten und Feststoffen. Dabei kann das<br />
Gerät auch in drucküberlagerten Tanks oder Rohrleitungen ein-<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
SENSORIK<br />
01 Kapazitive Grenzstandmelder sind für<br />
verschiedene Tanks und Behälter einsetzbar<br />
02 Der kapazitive Grenzstandmelder Jumo<br />
Zelos C01 LS detektiert den Füllstand von<br />
Flüssigkeiten und Feststoffen<br />
01<br />
02<br />
gesetzt werden. Im Einsatz spielt er seine Vorteile in Anwendungen<br />
mit Anforderungen zum Über- und Trockenlaufschutz oder<br />
zur Medienerkennung aus.<br />
Der Grenzstandmelder kann in Flüssigkeiten oder Schüttgütern<br />
mit Temperaturen zwischen - 40 und 200 °C verwendet werden.<br />
Dank der Auto-Kalibrierfunktion wird die Grenzstandmessung<br />
zuverlässig und langzeitstabil erkannt. Die beiden Schaltausgänge<br />
können nach der Konfiguration außerdem automatisch zwischen<br />
zwei Messmedien sicher unterscheiden. Auch Anhaftungen sind<br />
für den zuverlässigen Sensor kein Problem. Das Produktdesign<br />
trägt zur Miniaturisierung in der Sensorik bei und ermöglicht<br />
kompaktere Anlagen. Der Grenzstandmelder kann mit einem<br />
Standard-Drehmomentschlüssel einfach montiert werden. Da die<br />
Abdichtung zum Medium über die Sensorspitze erfolgt, ist keine<br />
separate Dichtung erforderlich. Dadurch wird eine Verwechselung<br />
ausgeschlossen.<br />
AUTOMATISCHE MEDIENERKENNUNG<br />
Ein Kurzschluss- und Verpolschutz sorgt für zusätzliche Sicherheit.<br />
Eine antivalente Schaltung ermöglicht die Erkennung von<br />
Leitungsfehlern, wie zum Beispiel einem Kabelbruch. Durch ein<br />
Firmware-Update-Profil kann der Sensor im eingebauten Zustand<br />
aktualisiert werden, wodurch Stillstandzeiten der Anlage<br />
minimiert werden. Folgende Ausgangssignale stehen zur Verfügung:<br />
PNP, NPN, Push-pull und IO-Link. Eine rundum sichtbare<br />
Statusanzeige ermöglicht ein leichtes Erkennen des Sensorzustands<br />
nach Namur und VDI/VDE.<br />
Der Grenzstandmelder verfügt über die Schutzarten IP67/IP69,<br />
alle medienberührenden Teile bestehen aus PEEK. Der Zelos<br />
überwacht Behälter, schützt Pumpen vor dem Trockenlaufen<br />
oder steuert Ventile, SPS-Eingänge oder Warnsignale an. Typische<br />
Anwendungsbeispiele sind Vorratstanks für Öle, Wasser und<br />
Abwasser sowie Sand oder Granulate. Die Medienerkennung erfolgt<br />
automatisch und kann bei Bedarf mit oder ohne Software<br />
eingelernt („geteacht“) werden.<br />
03<br />
Anwendungsbeispiel Bordtoilette bei der Bahn<br />
FAZIT<br />
Kapazitive Grenzstandmelder haben die Füllstandsmessung in<br />
Schienenfahrzeugen deutlich vorangebracht. Mit ihrer Vielseitigkeit,<br />
Präzision, Robustheit und Benutzerfreundlichkeit bieten sie<br />
eine zuverlässige Lösung zur Überwachung von Flüssigkeiten und<br />
Feststoffen. Der Grenzstandmelder Jumo Zelos ist ein gutes Beispiel<br />
für diese Technologie und bietet eine optimale Integration in<br />
Schienenfahrzeuge, um eine sichere und effiziente Betriebsführung<br />
zu gewährleisten.<br />
Bilder: Jumo<br />
www.jumo.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 29
INTERVIEW<br />
Prof. Jürgen Weber,<br />
TU Dresden,<br />
Leiter des IFK <strong>2024</strong><br />
14. IFK <strong>2024</strong><br />
„MEHR ÖFFENTLICHE ANERKENNUNG<br />
FÜR INGENIEURSLEISTUNGEN“<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Vom 19. bis 21. März wird in Dresden das 14. Internationale Fluidtechnische<br />
Kolloquium (IFK) stattfinden. Forschende aus verschiedenen Ländern werden aktuelle<br />
Ergebnisse der Forschungen zu fluidtechnischen und fluidmechatronischen<br />
Problemstellungen vorstellen. Wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung ist<br />
Prof. Jürgen Weber, Inhaber der Professur für Fluid-Mechatronische Systemtechnik<br />
an der TU Dresden. Im Gespräch mit <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> erklärt er unter anderem,<br />
warum die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung so wichtig ist.<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
01 Das IFK <strong>2024</strong> wird<br />
im Hörsaalzentrum der<br />
TU Dresden stattfinden;<br />
hier wird auch das<br />
Get-together seinen<br />
Platz finden<br />
Herr Weber, das 14. IFK wird wieder in Dresden unter Ihrer<br />
Leitung stattfinden. Das Motto „Sustainable Productivity“ trifft<br />
meines Erachtens genau den Nerv der aktuellen Entwicklung.<br />
Welche Bereiche der <strong>Fluidtechnik</strong> und -mechatronik werden die<br />
größte Rolle spielen?<br />
Neben den traditionell gut besuchten Vortragsreihen zu mobilen<br />
und stationären Applikationen oder fluidtechnischen Komponenten<br />
wollen wir in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf<br />
die Fragestellungen legen, die es uns ermöglichen, eine nachhaltige<br />
Technologie ohne Performanceverlust zu gestalten. Wir<br />
werden einen besonders großen Raum dem Energiemanagement<br />
und der Verbesserung der Energieeffizienz in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
einräumen. Der Behandlung von Wasserstoff als zukunftsweisenden<br />
Energieträger wird erstmalig eine gesonderte<br />
Session gewidmet. Auch Spezialanwendungen wie Wasserhydraulik<br />
oder umweltfreundliche Dichtungsmaterialien werden<br />
nicht zu kurz kommen.<br />
Kann eine akademische Veranstaltung wie das IFK für<br />
Unternehmen Wege aufzeigen? Oder bestimmen die Bedürfnisse<br />
der Wirtschaft die Forschungsthemen?<br />
Unser IFK, so wie wir es seit vielen Jahren wechselseitig<br />
zwischen Aachen und Dresden organisieren, ist gerade nicht<br />
nur eine akademische Veranstaltung, sondern eine wichtige<br />
Brücke zwischen akademischer Forschung und den Bedürfnissen<br />
der Industrie. Es ermöglicht einen intensiven und produktiven<br />
Austausch zwischen Wissenschaftlern und Vertretern von<br />
Unternehmen, und diese Interaktion ist für beide Seiten<br />
äußerst fruchtbar.<br />
Das IFK bietet Unternehmen die Möglichkeit, tiefgehende Einblicke<br />
in die neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse<br />
im Bereich der Fluid-Mechatronik zu erlangen. Die präsentierten<br />
Arbeiten zeigen nicht nur innovative Ansätze und Technologien,<br />
sondern auch praxisnahe Lösungen, die direkt im<br />
Zuge einer Produktentwicklung weitergeführt werden können.<br />
Durch den direkten Kontakt mit den Forschern werden Unternehmen<br />
in die Lage versetzt, potenzielle Kooperationen zu initiieren<br />
und von den Forschungsergebnissen zu profitieren.<br />
Die Themenschwerpunkte des IFK werden von einer Vielzahl an<br />
Quellen beeinflusst. Einerseits geht es um die Beantwortung<br />
grundlegender wissenschaftlicher Fragen und darum, neue<br />
Erkenntnisse zu gewinnen. Andererseits sind wir natürlich<br />
daran interessiert, unsere Arbeit an praxisrelevanten Problemen<br />
auszurichten und zu deren Lösung beizutragen. Die Zusammenarbeit<br />
mit Unternehmen spielt dabei eine entscheidende Rolle.<br />
Ihre Bedürfnisse und Herausforderungen bestimmen den Diskurs<br />
und dienen als Inspiration für zukünftige Forschungsrichtungen.<br />
Es ist also eher eine symbiotische Beziehung, in der<br />
Wissenschaft und Wirtschaft voneinander profitieren.<br />
Ich bin optimistisch, dass die Zusammenarbeit weiter intensiviert<br />
wird. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, erfordern<br />
innovative Lösungen, die oft nur durch die Verbindung von<br />
wissenschaftlicher Kompetenz und praktischer Anwendbarkeit<br />
erreicht werden können. Veranstaltungen wie das IFK sind ein<br />
wichtiger Schritt in diese Richtung und tragen dazu bei, dass<br />
Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam zukunftsweisende<br />
Lösungen entwickeln.<br />
Wie läuft die Zusammenarbeit der TU Dresden mit der<br />
Wirtschaft – generell aber auch in Bezug auf das IFK?<br />
Die Zusammenarbeit der TU Dresden und speziell unseres Instituts<br />
mit der Wirtschaft ist ein zentrales Element unserer Forschungs-<br />
und Innovationsstrategie. Wie bereits gesagt, wir legen<br />
großen Wert darauf, nicht nur in der akademischen Welt zu<br />
agieren, sondern unsere Forschung an den realen Bedürfnissen<br />
der Industrie zu orientieren. Dazu arbeiten wir eng mit Unternehmen<br />
zusammen, sei es auf bilateraler Ebene, in Konsortien,<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 31
INTERVIEW<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
über Arbeitskreise im VDMA oder direkt mit KMU durch Unterstützungsprogramme<br />
wie ZIM.<br />
Die Kooperation mit der Wirtschaft ist vielfältig und reicht von<br />
Grundlagenforschung mit Blick auf den späteren Industrienutzen<br />
bis hin zu anwendungsorientierten Projekten. Wir sehen es<br />
als unsere Aufgabe, Forschung zu betreiben, die nicht nur wissenschaftlich<br />
relevant ist, sondern auch einen klaren Mehrwert<br />
für die Industrie bietet. Das IFK ist ein perfektes Beispiel für<br />
diese enge Zusammenarbeit. Der Programmausschuss setzt sich<br />
größtenteils aus Industrievertretern zusammen, und das Format<br />
des Kolloquiums – mit Fachausstellungen und Vorträgen von<br />
Unternehmen parallel zu wissenschaftlichen Präsentationen –<br />
fördert den Austausch und das Aufspüren von Synergien zwischen<br />
Forschung und Industrie. Es zeigt auch, wie vital die Industriebeteiligung<br />
für den Erfolg von Initiativen wie dem IFK ist.<br />
Deutschland hat eine besondere Stellung, wenn es um die Kooperation<br />
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft geht, gerade<br />
im Maschinenbau und in der <strong>Fluidtechnik</strong>. Seit 2020 wurden<br />
allein in der KMU-Förderung über 7.000 Unternehmen zusammen<br />
mit Forschungseinrichtungen in über 14.000 Projekten<br />
gefördert [1]. Dies unterstützt die Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />
und stärkt gleichzeitig die Forschungslandschaft<br />
in Deutschland. Lassen Sie mich das mit meiner persönlichen<br />
Erfahrung untermauern. Diese Verbindung von Wirtschaft und<br />
Wissenschaft ist international nicht selbstverständlich. Ich habe<br />
während der Jahre meiner Industrietätigkeit als auch danach als<br />
Institutsleiter in keinem anderen Land eine so ausgeprägte und<br />
zielgerichtete Kooperation beobachtet und empfunden, wie wir<br />
sie in Deutschland praktizieren. Dass sie im Bereich der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
und des Maschinenbaus so ausgeprägt ist, ist in hohem<br />
Maße auf die koordinierende Arbeit des VDMA und der dort<br />
organisierten Forschungsvereinigungen zurückzuführen. Es ist<br />
ein hohes Gut, wir dürfen stolz darauf sein und müssen es weiter<br />
pflegen und ausbauen.<br />
[1] https://www.vdi-nachrichten.com/wirtschaft/steuern/maschinenbau-nutzt-forschungszulage-am-staerksten/<br />
Mit Ihrem Blick auf Unternehmen: In welchen Bereichen besteht<br />
dort die größte Unsicherheit? Wo sind Wissenschaftler, ihre<br />
Methoden und Erkenntnisse in der Wirtschaft am meisten<br />
gefragt?<br />
Die Unsicherheit in Unternehmen wird aktuell von verschiedenen<br />
Faktoren beeinflusst. Zu den herausragenden Bereichen<br />
gehören disruptive Technologien, geopolitische Unsicherheiten,<br />
Umwelt- und Klimarisiken sowie politische Auflagen. Diese<br />
Aspekte beeinflussen nicht nur die kurzfristigen Wachstumsaussichten,<br />
sondern prägen auch die langfristige strategische Ausrichtung<br />
der Unternehmen.<br />
Insbesondere Technologien wie generative KI stellen eine große<br />
Herausforderung dar. Laut KPMGs CEO Outlook 2023/24 betrachten<br />
76 % der CEOs in Deutschland die Investition in generative<br />
KI als wichtige Priorität, was ihre Bedeutung im Unternehmenskontext<br />
unterstreicht. Daneben sehen sich Unternehmen<br />
insbesondere in der Baumaschinenbranche bzw. allgemein<br />
Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen mit den technologischen<br />
Herausforderungen konfrontiert, ihre Systemarchitekturen auf<br />
klimafreundliche Antriebstechniken umzustellen. Mögliche<br />
Lösungsräume sind noch weit komplexer geworden als bisher,<br />
und es wird darauf ankommen, für eine neue Maschinengeneration<br />
quantifizierbare Kriterien zu bestimmen, die belastbare<br />
Entscheidungen gestatten. Das stellt die <strong>Fluidtechnik</strong> vor neue<br />
Herausforderungen, bietet aber auch attraktive neue Potentiale,<br />
wie durch die Erweiterung der Einsatz- und Drehzahlgrenzen<br />
von Pumpen, die Steigerung der Systemeffizienz zur Reduzierung<br />
von Batteriegrößen oder die Verringerung der Geräuschpegel<br />
durch den Wegfall von Dieselmotoren.<br />
02 Firmen und<br />
Institutionen nutzen<br />
die Ausstellung im<br />
Congress Center<br />
Dresden, um zu<br />
informieren<br />
Hier sind Wissenschaftler und ihre Methoden bzw. Erkenntnisse<br />
besonders gefragt, um Unternehmen bei der Navigation durch<br />
diese komplexen und sich schnell entwickelnden Herausforderungen<br />
zu unterstützen. Sie können durch ihre Forschung und<br />
Expertise dabei helfen, die Potenziale neuer Technologien zu<br />
erschließen und gleichzeitig Risiken zu minimieren.<br />
Insgesamt erfordert die aktuelle Wirtschaftslage ein hohes Maß<br />
an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen.<br />
Wissenschaftler können dabei eine Schlüsselrolle spielen, indem<br />
sie ihr Wissen und ihre Methoden zur Verfügung stellen,<br />
um diese Herausforderungen zu meistern und langfristigen<br />
Erfolg zu sichern.<br />
Es ist noch nicht lange her, da legte sich ein Schatten auf die<br />
Branche – elektrische Antriebe wurden als große Gefahr für die<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> identifiziert. Das hat sich meines Erachtens mittlerweile<br />
gewandelt und ein gewisser Optimismus ist wieder<br />
aufgetaucht. Teilen Sie diesen Eindruck? Worauf gründet die<br />
Positivität?<br />
Ihre Beobachtung, dass sich die Wahrnehmung elektrischer<br />
Antriebe in der <strong>Fluidtechnik</strong> gewandelt hat und ein neuer Optimismus<br />
entstanden ist, spiegelt sich tatsächlich in den aktuellen<br />
Entwicklungen und Trends der Branche wider. Die <strong>Fluidtechnik</strong><br />
hat sich nicht nur von der anfänglichen Herausforderung durch<br />
elektrische Antriebe erholt, sondern nutzt nun ganz offensiv die<br />
Chancen, die sich durch die elektrische Drehzahlvariabilität, die<br />
Digitalisierung bzw. Nachhaltigkeitsbestrebungen ergeben.<br />
Besonders bemerkenswert ist die Nutzung dieser Umstellung als<br />
Chance zur Entwicklung und Implementierung langjähriger<br />
Konzepte wie Verdrängersteuerung, dezentrale Kompakteinheiten<br />
und Digitalisierung der Systeme und Komponenten. Diese<br />
Entwicklungen zeigen, dass die <strong>Fluidtechnik</strong>branche, die traditionell<br />
als konservativ gilt, sehr wohl in der Lage ist, schnell und<br />
effizient auf Marktherausforderungen mit innovativen Technologien<br />
zu reagieren.<br />
Auch in der Pneumatik scheint sich ein Wandel in der Wahrnehmung<br />
vollzogen zu haben. Die noch vor 5-10 Jahren so oft geäußerte<br />
Befürchtung, die Pneumatik würde komplett durch die<br />
elektromechanische Antriebstechnologie ersetzt werden, hat<br />
sich nicht bewahrheitet. Dank modernsten Digitalisierungsan-<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
INTERVIEW<br />
Diese Frage kann man aus ganz verschiedenen Blickwinkeln<br />
betrachten. Je nachdem wird die Antwort recht unterschiedlich<br />
ausfallen. Aus Sicht der beiden genannten Standorte Aachen<br />
und Dresden handelt es sich natürlich um eine vorteilhafte Situation,<br />
da durch die enge Kooperation mit dem Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> ein kontinuierliches wissenschaftliches Arbeiten<br />
auf breiter Basis, am Puls der Zeit und mit direkter Rückkopplung<br />
aus der Industrie möglich wird.<br />
Aus Sicht der Firmen könnte eine „buntere“ Forschungslandschaft<br />
jedoch einen Mehrwert bieten, da hiervon die thematische<br />
Breite und auch die schiere Menge neuer Ideen und technischer<br />
Ansätze profitieren würde. Ein weiterer Aspekt ist die<br />
Strahlkraft der Forschung hinein in die akademische Lehre und<br />
Ausbildung des so dringend benötigten künftigen Fachpersonals.<br />
In Deutschland hat nach unseren Beobachtungen über die<br />
letzten Jahre und ganz allgemein über die verschiedensten<br />
Hochschulen und Bildungseinrichtungen hinweg eine Ausdünnung<br />
der Lehrangebote zur <strong>Fluidtechnik</strong> stattgefunden. Insgesamt<br />
mehr Forschungsaktivitäten unter Einbindung vieler<br />
Akteure könnten helfen, diesen Trend umzukehren und das<br />
DIE HYDRAULIK NUTZT AKTIV<br />
DIE CHANCEN, WELCHE DIE<br />
ELEKTRIFIZIERUNG ERÖFFNET<br />
sätzen – siehe z. B. das Motion Terminal der Firma Festo – spielt<br />
die Pneumatik ihre bisherigen Stärken wie Robustheit oder einfache<br />
Inbetriebnahme nun umso stärker aus.<br />
Die Notwendigkeit zur Effizienz hat die Branche zu Innovationen<br />
geführt, die erstaunliche und zukunftweisende Lösungen<br />
hervorgebracht haben. Ich denke, dass diese Dynamik die <strong>Fluidtechnik</strong>branche<br />
selbst etwas überrascht hat und sich in einer<br />
ständig ändernden Marktlandschaft neu positioniert.<br />
Nachwuchsprobleme sind auch und gerade in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
immer wieder ein großes Thema. Nachwuchs kann auch unter<br />
Nachhaltigkeit/Sustainability fallen. Wie geht das IFK an das<br />
Thema heran?<br />
Das IFK kann zum Thema Nachwuchsprobleme in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
durch verschiedene Initiativen beitragen. Der Fokus liegt<br />
dabei auf der Unterstützung von Lehre und Forschung an deutschen<br />
Hochschulen und Universitäten, um junge Talente für die<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> zu begeistern. Die Konferenz bietet eine gute Plattform,<br />
um eine Verbindung zwischen der Industrie und jungen<br />
Forschern herzustellen. Dies geschieht durch die gemeinsame<br />
Bühne, die sowohl erfahrenen Industrieexperten als auch jungen<br />
Talenten zur Verfügung gestellt wird. Eine solche Plattform fördert<br />
nicht nur den Wissensaustausch, sondern baut auch eine<br />
Bindung zwischen den Generationen auf. Es ist entscheidend,<br />
Talente nicht nur akademisch auszubilden, sondern sie auch<br />
durch spannende Projekte und zukunftsweisende Konzepte für<br />
die <strong>Fluidtechnik</strong>branche zu begeistern und zu gewinnen.<br />
Eine enge Zusammenarbeit zwischen Universität und<br />
Unternehmen besteht auch im Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Dort werden bestimmte Forschungsprojekte im Rahmen der<br />
vorwettbewerblichen Gemeinschaftsforschung gefördert.<br />
Projekte aus Dresden und Aachen sind dabei in der absoluten<br />
Überzahl. Ist die Konzentration auf wenige Standorte Fluch oder<br />
Segen für die Wissenschaft?<br />
Fachgebiet in der öffentlichen Wahrnehmung und insbesondere<br />
bei jungen Menschen bekannter und attraktiver machen. Ganz<br />
allgemein gilt es auch, die Interdisziplinarität der Forschungsthemen<br />
zu stärken und wichtige Trends in den Bereichen Digitalisierung<br />
und KI aufzugreifen und für die branchenspezifischen<br />
Belange zu adaptieren. Hier macht es Sinn, die entsprechenden<br />
Fachleute auf diesen Gebieten einzubeziehen. Dies<br />
fördert automatisch die Vernetzung innerhalb der Forschungslandschaft<br />
und wird sicherlich auch den einen oder anderen<br />
neuen Akteur in Erscheinung treten lassen, was aus meiner Sicht<br />
durchaus erstrebenswert ist.<br />
Wenn Sie sich einen wichtigen Durchbruch in der Forschung<br />
wünschen könnten – was würden Sie wählen?<br />
Ich würde mir ein umfassendes Maß an integrierter Intelligenz<br />
und Kommunikationsfähigkeit in unseren fluid-mechatronischen<br />
Systemen wünschen, sodass jedes Systemelement – sei es<br />
eine Pumpe, ein Ventil, ein Hydraulikspeicher oder sogar eine<br />
Dichtung – uns über seinen Betriebs-, Last- oder Gesundheitszustand<br />
berichten kann. In Verknüpfung mit intelligenten Algorithmen<br />
der Datennutzung auf verschiedenen Hierarchieebenen<br />
würde uns das weitere Potentiale im Bereich der Funktionalität,<br />
Automation bzw. Autonomie, Energieeffizienz, Sicherheit,<br />
Service und Prognostik usw. eröffnen. Ich weiß, es gibt bereits<br />
eine Vielzahl von Ansätzen, aber eine umfassende Nutzung aller<br />
Wechselwirkungen in fluidtechnischen Systemen ist nach wie<br />
vor nicht gegeben.<br />
Ich hätte noch einen zweiten Wunsch: Unsere heutigen Engineeringprozesse<br />
sind geprägt von enormer Komplexität und<br />
erfordern ein hohes Maß an ingenieurtechnischer Kompetenz.<br />
Oftmals empfinden wir moderne Technologien als etwas<br />
Selbstverständliches, ohne uns darüber Gedanken machen zu<br />
müssen, was sich dahinter verbirgt und mit welch ungeheurem<br />
Aufwand ihre Entwicklung verbunden war und ist.<br />
Ich würde mir ein höheres gesellschaftliches Bewusstsein dieser<br />
Wertigkeit wünschen, verbunden mit dem Anreiz für folgende<br />
Ingenieurgenerationen, sich den kommenden Herausforderungen<br />
zu stellen.<br />
Bilder: Juliane Weber, TU Dresden; Bild 01+02 André Wirsig für den DVF e.V.<br />
www.ifk-dresden.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 33
SONDERTEIL<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Philipp Hilzendegen, Leiter Vertrieb Ventile; Dr. Nora Nägele, Leiterin<br />
Produktbereichsmarketing; beide HYDAC <strong>Fluidtechnik</strong> GmbH, Sulzbach/Saar<br />
34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
ENTWICKLUNGSARBEIT<br />
SYSTEMLÖSUNGEN<br />
ANWENDUNGSSPEZIFISCHE<br />
LÖSUNGEN FÜR HERSTELLER<br />
Maschinenbauer stehen immer mehr unter Druck, ihren Kunden möglichst<br />
schnell eine in allen Bereichen perfekte Lösung anzubieten. Um diesen<br />
Anforderungen gerecht zu werden, fällt die Wahl oft auf Systemlösungen mit<br />
anwendungsspezifisch optimierten Komponenten. Hydac bietet seinen Kunden<br />
in diesem Bereich einige Optionen.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 35
ENTWICKLUNGSARBEIT<br />
HYDAC<br />
Unternehmensgründung<br />
Gründung FLUTEC<br />
1975<br />
1963<br />
1981<br />
Schalt- und<br />
Proportionalventile im<br />
Programm<br />
Maschinenarchitekturen gestalten sich zunehmend<br />
komplexer – sowohl in der Industrie als auch bei mobilen<br />
Anwendungen. Darüber hinaus erhöht sich der<br />
Druck, dem Endkunden bessere Performance, höhere<br />
Präzision und energiesparendere Lösungen anzubieten. Die<br />
Antwort liefern anwendungsspezifische Komponenten und Systeme,<br />
die sich flexibel auf die Bedürfnisse der Applikation anpassen.<br />
Für Hersteller bietet Hydac das Rundum Sorglos Paket: Dank<br />
der hohen Fertigungstiefe können Maschinenbetreiber, über das<br />
breite Standardproduktprogramm hinaus, von anwendungsspezifischen<br />
Komponenten und Systemlösungen profitieren.<br />
50 JAHRE ENTWICKLUNGSKOMPETENZ<br />
Hydac wurde 1963 zunächst als Hersteller von Hydraulikspeichern<br />
gegründet. Schon bald folgten zu deren Absicherung<br />
die ersten Ventilentwicklungen unter dem Markennamen Flutec.<br />
Angefangen mit einfachen Druck-, Strom- und Sperrventilen er-<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
02 Ob Präzision,<br />
Energieeffizienz oder<br />
Elektrifizierung: durch die<br />
hohe Fertigungstiefe findet<br />
sich für jede Herausforderung<br />
eine anwendungsspezifische<br />
Lösung<br />
36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
ENTWICKLUNGSARBEIT<br />
Umbenennung<br />
2001<br />
01 Von 1975 über 1981 bis heute hat sich<br />
Hydac Ventiltechnik kontinuierlich weiterentwickelt;<br />
jährlich werden an vier Fertigungsstandorten auf<br />
drei Kontinenten weltweit über 12 Millionen<br />
Ventile für diverse Branchen hergestellt<br />
ANWENDUNGSSPEZIFISCHE<br />
LÖSUNGEN SIND DIE ANTWORT<br />
HYDAC<br />
Ventiltechnik<br />
weiterte sich das Produktprogramm Anfang der 80er Jahre durch<br />
Schalt- und Proportionalventile. Seit 2001 ist Flutec nun unter<br />
dem Namen Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> bekannt – bis heute hat sich das<br />
Produktportfolio kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Als Basis für alle Weiterentwicklungen sieht man bei Hydac neben<br />
der Entwicklungskompetenz vor allem die hohe Fertigungstiefe.<br />
Während Zulieferer bei kritischen Fertigungsverfahren<br />
oder Bauteilen auf Drittanbieter zurückgreifen müssen, kann<br />
Hydac von der mechanischen Bearbeitung, über das Spritzgießen,<br />
Oberflächenbehandlungen und Schweißen der Magnetsysteme<br />
bis hin zu Elektronikkomponenten, Software und vollautomatisierten<br />
Montage auf alle relevanten Verfahren und Prozessentwicklungen<br />
inhouse zurückgreifen.<br />
FERTIGUNGSTIEFE PLUS ERFAHRUNG<br />
2023<br />
20 Mio. Ventile<br />
jährlich an vier<br />
Fertigungsstandorten<br />
Für Kunden hat dies einige Vorteile. Wer verschiedenste Fertigungsverfahren<br />
vereint, schafft vor allem wertvolle Freiheitsgrade,<br />
die eine hohe Flexibilität in der Entwicklung der Produkte erlauben.<br />
Und besonders dort, wo Anprüche steigen, ist eine anwendungs-<br />
und funktionsspezifische Auslegung das A und O.<br />
Vorwiegend bei diversen Proportional- und Schaltanwendungen<br />
bieten adaptierbare Ventillösungen dem Endanwender Vorteile<br />
ZUR SPEZIELLEN ELEKTRONIK<br />
WURDE AUCH DIE PASSENDE<br />
SOFTWARE ENTWICKELT<br />
hinsichtlich dem nutzbaren Volumenstrombereich, der Regelgüte<br />
und der Leistungsaufnahme. Als Beispiel für eine solche<br />
vorteilsbringende Adaption sind Getriebeanwendungen zu nennen<br />
– denn Hersteller müssen sich mit der optimierten Hydac<br />
Lösung nicht zwischen Druck und Volumenstrom entscheiden.<br />
Für ein wiederholgenaues Kupplungsanlegen und -entlasten ohne<br />
Zugunterbrechung im Lastschaltgetriebe sind die spezifischen<br />
Hydac Ventile in der Lage, Druck und Volumenstrom in<br />
einem Ventil zu steuern.<br />
In der Diskussion rund um komplexe Maschinenund<br />
Systemarchitekturen stehen oftmals vier Themengebiete<br />
im Vordergrund: Präzision, Energieeffizienz,<br />
intelligente Komponenten und Elektronifizierung.<br />
Dank der langjährigen Erfahrung und der vielfältigen<br />
Produktionsverfahren legt Hydac die Basis, sich<br />
genau diesen Zukunftshemen zu widmen.<br />
Ventile mit optimierter Regelgenauigkeit oder verbesserten<br />
Regelalgorithmen sorgen beispielsweise besonders in automatisierten<br />
Anwendungen für eine höhere Präzision, während<br />
durchflussoptimierte Lösungen und Komponenten eine höhere<br />
Energieeffizienz ermöglichen. Eine wichtige Besonderheit der<br />
Hydac Ventile ist darüber hinaus, dass die Aktuatorik komplett in<br />
der eigenen Hand liegt. Im Rahmen der Elektrifizierung steigt hier<br />
der Bedarf an kleinen, rein elektrischen Stellgliedern, die von<br />
Hydac auch losgelöst von Hydraulikventilen angeboten werden.<br />
Auch ein Blick auf intelligente Komponenten lohnt sich. Denn<br />
nur wer frühzeitig kritische Betriebszustände, hohen Verschleiß<br />
und Wartungsbedarfe erkennt, kann Kosten einsparen und effizient<br />
produzieren. Das betrifft nicht bloß komplette Systeme. Setzt<br />
man an der Komponente an, vermeidet man System- und damit<br />
ganze Anlagenausfälle. Denn neben einer einfachen Inbetriebnahme<br />
und Servicebarkeit können intelligente Ventile durch die<br />
eigens von Hydac entwickelte Software Zustände überwachen,<br />
Fehler frühzeitig melden und die Leistungsaufnahme regulieren.<br />
WELTWEIT ETABLIERT<br />
Für anwendungs- und funktionsspezifische Lösungen hat das<br />
Unternehmen nicht nur speziell entwickelte Elektronik, sondern<br />
auch die dazugehörigen Softwarelösungen im Portfolio. Die Integration<br />
von Sensorik zur verbesserten Diagnosefähigkeit der Ventile<br />
in definierten Anwendungen rundet dieses Programm ab.<br />
Von den Anfängen im Jahr 1963, über die Entwicklung des Produktprogramms<br />
bis hin zu den Themen und Technologien der<br />
Zukunft – an diesen Beispielen wird deutlich, dass die Hydac<br />
Ventiltechnik ihr Portfolio in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich<br />
auf- und ausgebaut hat. Es ist daher nicht verwunderlich,<br />
dass Ventile von Hydac sich auf der ganzen Welt in verschiedensten<br />
mobilen und stationären Anwendungen etabliert haben.<br />
Bilder: Hydac<br />
www.Hydac.com<br />
POINTIERT<br />
1963 START MIT HYDRAULIKSPEICHERN,<br />
HEUTE AUF DER GANZEN WELT ETABLIERT<br />
ANGEBOT AN REIN ELEKTRISCHEN AKTUATO-<br />
REN, LOSGELÖST VON HYDRAULIKVENTILEN<br />
SOFTWAREUNTERSTÜTZUNG VEREINFACHT<br />
INBETRIEBNAHME UND SERVICIERBARKEIT<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 37
MARKTPLATZ<br />
VAK SCHREIBT INNOVATIONSPREIS AUS<br />
Der Verband der Arbeitsgeräte-<br />
und Kommunalfahrzeug-Industrie<br />
e.V.<br />
schreibt zum vierten Mal<br />
den VAK-Innovationspreis<br />
aus. Die Gewinner<br />
werden am 13. Mai<br />
auf der IFAT <strong>2024</strong> in<br />
München geehrt.<br />
Bewerben können sich Mitgliedsunternehmen des VAK, die sich<br />
auf der IFAT <strong>2024</strong> präsentieren, und zwar in zwei Kategorien:<br />
1. Fahrzeug und Gerät oder 2. Baugruppe, Komponente und<br />
Steuerungstechnik. Typische Bereiche für eine Teilnahme sind<br />
Abfallsammelfahrzeuge, Absetz- und Abrollkipper, Behälter<br />
und Kräne, Aggregate- und Teillieferanten sowie Kehrfahrzeuge<br />
und -geräte oder Geräte des Straßenbetriebsdienstes.<br />
„Unsere Mitgliedsunternehmen haben schon immer neue Ideen<br />
und Produkte entwickelt, ihr Innovationsgrad ist sehr hoch. Das<br />
kommt ihren Kunden, aber auch der Gesellschaft als Ganzes<br />
zugute“, betont VAK-Geschäftsführerin Anna Breimer. Mit dem<br />
Innovationspreis, so Breimer, wolle der Verband besondere<br />
Leistungen herausheben und honorieren. Die IFAT in München<br />
als Leitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />
sei der ideale Ort, um die Gewinner zu küren. Die Jury<br />
besteht aus Vertretern von Branchenverbänden und Fachmedien.<br />
Weitere Informationen zum Innovationspreis finden<br />
sich auf der Website des Verbands.<br />
www.vak-ev.de<br />
ZERTIFIZIERTE SAFETY-SENSOREN<br />
Im Agrarsektor wird zunehmend autonom fahrende Landtechnik<br />
eingesetzt – auch bei kleineren Fahrzeugen zur automatischen<br />
Feldpflege – Stichwort Feldroboter. Bei der Digitalisierung<br />
in der Landwirtschaft im Rahmen von Industrie 4.0 kommt<br />
es zusätzlich auf einen hohen Grad an funktionaler Sicherheit<br />
gemäß der Normen IEC61508 und ISO13849 an. Hier hat die<br />
TWK eine Reihe kompakter und<br />
robuster Drehgeber entwickelt, die<br />
dieses Feld bedienen. Ein breites<br />
Spektrum an Schnittstellen und<br />
Bauformen machen es möglich, den<br />
passenden Dreh- und Weggeber<br />
oder Neigungssensor zu finden:<br />
PROFIsafe, Safety over EtherCAT oder<br />
CANopen Safety in Bauformen ab<br />
38 mm Durchmesser. Da TWK<br />
insbesondere auch Kundenwünsche<br />
berücksichtigt, können zusätzliche<br />
Anforderungen und weitere Schnittstellen<br />
zügig umgesetzt und angeboten werden – hierzu<br />
gehören J1939 Safety oder LoRaWAN. Alle Geräte sind SIL2 bzw.<br />
SIL3 und auch PLd zertifiziert oder vollredundant ausgeführt<br />
und können in Aluminium oder Edelstahl 1.4404 geliefert<br />
werden. Weitere Zertifikate, wie UL® und ATEX oder ASIL D sind<br />
erhältlich. Durch die breit gefächerten Flansch- und Wellenbauformen<br />
sowie den wahlweisen Stecker- oder Kabelanschluss ist<br />
eine passgenaue Integration möglich.<br />
www.twk.de<br />
BAUMER RADAR SYSTEM GEWINNT<br />
INNOVATIONSPREIS<br />
BREMSINNOVATIONEN FÜR<br />
SCHWERLAST-KRANE<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Das ist Smart Farming in<br />
seiner besten Form: Ein<br />
neues System ermöglicht es<br />
Mähdreschern, den Durchsatz<br />
zu maximieren, ohne<br />
Überlastung und Verstopfungen<br />
zu riskieren. Herzstück<br />
des innovativen Systems ist<br />
das vorausschauende<br />
Radarsystem des Sensorexperten Baumer. Das neue Advanced<br />
Feedrate Control System wurde auf der Agritechnica 2023 für<br />
Axial-Flow-Mähdrescher von Case IH vorgestellt. Im Gegensatz<br />
zu Lösungen, die Maschinenparameter anpassen, nachdem das<br />
Getreide in den Mähdrescher gelangt ist, verfolgt die Advanced<br />
Feedrate Control von Case IH einen zukunftsweisenden Ansatz.<br />
Mithilfe von Radarsensoren, die am Schneidwerk positioniert<br />
sind, scannt und bewertet das System die Dichte des Ernteguts,<br />
bevor es in die Maschine gelangt. Die Daten der vier Baumer<br />
Radargeräte liefern eine präzise Einschätzung der Getreidedichte<br />
und ermöglichen eine automatische Anpassung der wichtigsten<br />
Einstellungen. Nach Angaben des Herstellers Case IH<br />
kann die vorausschauende Durchsatzregelung die Arbeitsleistung<br />
um bis zu 15 - 20 % steigern, verglichen mit Mähdreschern<br />
mit einer reaktiven automatischen Durchsatzregelung. Baumer<br />
als Pionier in der Sensortechnik ist es gelungen, die Radartechnologie<br />
perfekt auf die Zwecke von Off-Highway-Maschinen<br />
abzustimmen. Diese Sensoren arbeiten im Frequenzbereich von<br />
122 bis 123 Giga-Hertz. Damit können sie – in Kombination mit<br />
einer ausgeklügelten Signalverarbeitung – sowohl die Höhe des<br />
Ernteguts als auch den Abstand zum darunter liegenden Boden<br />
zuverlässig erfassen.<br />
www.baumer.com<br />
Die Bereitstellung moderner Brems- und Not-Stopp-Systeme<br />
für die Antriebsaggregate von Industrie- und Hafenkranen<br />
gehört zum Leistungsspektrum von Ringspann. Jetzt präsentieren<br />
die Bremstechnik-Spezialisten des Unternehmens zwei<br />
Innovationen. Es handelt sich um rasch verfügbare Neuentwicklungen,<br />
die sich auch zur einfachen Nachrüstung bestehender<br />
elektrohydraulischer Scheiben- und Trommelbremsen eignen.<br />
Zum einen ist es ein<br />
Lüftgerät, das den auf<br />
der Motorseite der<br />
Hubwerke montierten<br />
elektrohydraulischen<br />
Bremsen der DX-,<br />
DS- und DT-Serien von<br />
Ringspann außergewöhnlich<br />
kurze<br />
Schließzeiten verleiht.<br />
Und zweitens, eine<br />
Steuereinheit, die die<br />
Lebensdauer der<br />
Hubwerkgetriebe erheblich steigert. Da das neue Lüftgerät von<br />
Ringspann die Möglichkeit bietet, die Schließzeiten zu variieren,<br />
lässt sich mit seiner Hilfe der Zahnflankenwechsel im<br />
Hubwerkgetriebe eliminieren. Die neue Steuereinheit macht es<br />
möglich, über mehrere Ventile eine Vorauswahl der im Hubwerk<br />
eingesetzten Nothalte-Bremsen zu treffen und die<br />
erforderlichen Bremskräfte dadurch an die Fahrgeschwindigkeit<br />
und die Last anzupassen. Der Anwender kann zwei verschiedene<br />
Schließzeiten einstellen, um den Sicherheitsfaktor der<br />
Not-Stopp- und Betriebsbremsen optimal auf das tatsächliche<br />
Fahrgeschehen abzustimmen.<br />
www.ringspann.de<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
LEISTUNGSSTARKES HYPOID-GETRIEBEÖL<br />
Zeller+Gmelin entwickelt sein Produktsortiment stetig weiter:<br />
Mit Divinol Multi-Axle LS 80W-90 lanciert der Schmierstoffhersteller<br />
jetzt ein Hochleistungsgetriebeöl für hypoid-verzahnte<br />
Achsantriebe und Selbstsperrdifferentiale. Das Premium-<br />
Limited-Slip-Öl mit LS-Zusatz in der SAE Klasse 80W-90 erfüllt<br />
höchste Leistungsanforderungen auch bei Schmutz, Staub,<br />
Hitze oder Kälte. So eignet es sich bspw. hervorragend für den<br />
Bau-, Logistik- oder Agrarbereich, wo es u.a. für Teleskopkräne,<br />
Erdbewegmaschinen<br />
und Traktoren eingesetzt<br />
wird. Von der<br />
Zahnradfabrik Friedrichshafen<br />
(ZF) erhielt<br />
der Schmierstoff bereits<br />
die Freigabe für die<br />
Normen ZF TE-ML 05N<br />
und 21N. Es überdeckt<br />
damit die vorangegangenen<br />
Normen ZF<br />
TE-ML 05C und 21C,<br />
was bedeutet, dass das<br />
neue Limited-Slip-Getriebeöl rückwärtskompatibel ist und<br />
somit auch problemlos für die Vorgängernormen verwendet<br />
werden kann. Durch seine spezielle Formulierung auf Basis<br />
hochwertiger, schwefelarmer Grundöle zeichnet sich das<br />
Produkt durch eine hohe Langzeitstabilität aus und reduziert<br />
wesentlich den Verschleiß im Getriebe. Die einzigartige<br />
Zusammensetzung ermöglicht zudem längere Standzeiten im<br />
Vergleich zu den vorangegangenen Normen ZF TE-ML 05C und<br />
21C, unter anderem durch optimalen Schutz vor Ablagerungen.<br />
Der Hochleistungsschmierstoff eignet sich auch besonders für<br />
Baumaschinen der Marke Liebherr, da er die geforderten<br />
Phosphorwerte von >1900 ppm ohne Probleme erfüllt.<br />
www.zeller-gmelin.de<br />
STEUERUNGSSYSTEME FÜR MOBILE<br />
ARBEITSMASCHINEN<br />
Auf der in iVT Expo <strong>2024</strong> (Industrial Vehicle Technology) in Köln<br />
zeigt die Inmach Intelligente Maschinen GmbH vom 26. bis 27.<br />
Juni ihr breites Spektrum an Steuerungslösungen. Die Messe ist<br />
fokussiert auf Komponenten, Dienstleistungen und Technologien<br />
für die nächste Generation von Industriefahrzeugen. Mit<br />
jahrzehntelanger Erfahrung in der Mobilelektronik hat sich<br />
InMach zu einem führenden Technologieunternehmen entwickelt,<br />
das sich über<br />
verschiedene<br />
Branchen hinweg<br />
einen festen Platz<br />
erobert hat. Von der<br />
Entwicklung<br />
intelligenter<br />
Steuerungslösungen<br />
bis hin zur<br />
Serienproduktion für renommierte Hersteller ist das Unternehmen<br />
ein verlässlicher und kompetenter Partner. Die Steuerungssysteme<br />
für Autonomie, Fahrerassistenz und Applikationstechnik<br />
in Verbindung mit innovativer Umfeldsensorik und<br />
Aktorik würden neue, bisher ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.<br />
Die hochwertigen und leistungsstarken Hardwarelösungen<br />
wurden entwickelt, um dem wachsenden Bedarf an<br />
intelligenter Steuerungselektronik und Telematik in der<br />
Nutzfahrzeugbranche gerecht zu werden.<br />
www.inmach.de<br />
DREHZAHL UND DREHRICHTUNG ERFASSEN<br />
Die Rheintacho<br />
Messtechnik GmbH<br />
stellt neue zweikanalige<br />
Hall-Differenzsensoren<br />
in den Größen M14 und<br />
M18 vor. Sie erfassen<br />
die Drehzahl und<br />
Drehrichtung an<br />
Zahnrädern mit hoher<br />
Auflösung und einem weiten Frequenzbereich von 0 bis 20 kHz.<br />
Mit Schutzart IP67, Medienbeständigkeit gegen viele Hydrauliköle<br />
und eine Auslegung für Betriebstemperaturen von - 40 bis<br />
125 °C eignen sich die Sensoren für den flexiblen Einsatz unter<br />
widrigen Umgebungsbedingungen, wie zum Beispiel in<br />
Fahrzeugen und mobilen Arbeitsmaschinen, oder auch Prüfständen.<br />
Für einen unkomplizierte Integration in die Steuerung<br />
verfügen beide Sensoren über Push-pull-Ausgangsstufen.<br />
Schraubsensoren werden meist mit zwei Befestigungsmuttern<br />
ausgeliefert, sodass eine sitzfeste Montage mittels Kontern<br />
gewährleistet werden kann. Eine Standardbohrung ist für den<br />
Einsatz der Sensoren ausreichend. Schraubsensoren sind im<br />
Vergleich zu Flanschsensoren jedoch deutlich aufwendiger zu<br />
montieren, insbesondere, wenn sie als Differenzsensoren<br />
ausgeführt sind. Denn in diesem Fall muss das Alignment der<br />
Sensoren sichergestellt sein, damit der Sensor über das<br />
Differenzprinzip genau und stabil die Drehzahl erfassen kann.<br />
www.rheintacho.de<br />
VISUALISIERUNG AUCH OHNE<br />
PROGRAMMIERKENNTNISSE<br />
Eine nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltete grafische<br />
Bedienerschnittstelle einer Maschine erhöht nicht nur den<br />
Komfort, sondern dient auch der Sicherheit bei der Bedienung.<br />
Um solche Bedienoberflächen schnell und bequem zu erstellen,<br />
bietet Graf-Syteco mit seiner Software GSe-VISU eine Entwicklungsumgebung<br />
an, deren Verwendung sehr einfach ist. Das<br />
Highlight dabei: Die Visualisierung lässt sich mit wenigen Klicks<br />
erstellen, ohne dass der Anwender über Programmierkenntnisse<br />
verfügen müsste. Objekte, wie Balken, Trendschreiber oder<br />
Zeigerinstrumente<br />
lassen sich beispielsweise<br />
durch Parametrieren<br />
erstellen. Ein<br />
typisches Beispiel ist<br />
der integrierte Skalengenerator,<br />
mit dem<br />
sich Skalen für Bar-<br />
Graphen und Zeigerinstrumente<br />
zur<br />
Visualisierung erstellen<br />
lassen. Schriftarten, Unicodefähige Textobjekte, Farben,<br />
Bitmaps oder Touch-Schaltflächen kann der Anwender ebenfalls<br />
ohne Programmieraufwand erzeugen. Die Verwendung ist<br />
dabei einfach und intuitiv. Hilfsmittel zum Ausrichten von<br />
Objekten und Definition der Zeichenreihenfolge erleichtern die<br />
Arbeit. Bei Bedarf, wenn etwa komplexere Applikationen<br />
erstellt werden sollen, steht innerhalb von GSe-VISU ein Editor<br />
für C/C++ zur Verfügung. Dieser enthält sämtliche Funktionen<br />
einer modernen Entwicklungsumgebungen, wie Code-Folding,<br />
Syntax-Highlighting und eine umfangreiche Systemfunktion-<br />
API. Außerdem bietet sie Debug-Support über die Unterstützung<br />
von Visual Studio Code an.<br />
www.graf-syteco.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 39
DIGITALISIERUNG<br />
ENGINEERING+DOKUMENTATION<br />
LANDMASCHINEN-HERSTELLER SETZT AUF<br />
VEREINHEITLICHTE PRODUKTDIGITALISIERUNG<br />
Der österreichische Landmaschinen-Spezialist<br />
Pöttinger setzt auf konsequente Digitalisierung:<br />
Zu seinen Geräten für die Grünland- und<br />
Ackerbewirtschaftung bietet er digitale<br />
Unterstützung über Software, Assistenzsysteme<br />
und Bedienterminals an. Mit diesem Mindset<br />
geht das Unternehmen auch das Engineering an<br />
und hat es mit einer datenzentrierten<br />
Kooperationsplattform digital auf ein neues<br />
Level gehoben.<br />
PROJEKTE ZENTRALISIEREN<br />
„Mit EB bilden wir jetzt die Maschinen in einem zentralen Projekt<br />
ab, das sämtliche relevanten Daten zusammenfasst“, berichtet<br />
der ECAD-Ingenieur Dominik Huber aus seiner Praxis. Dadurch<br />
ist zum Beispiel durchgängig die Verknüpfung der einzelnen<br />
Kabelstränge miteinander darstell- und nachvollziehbar. Ein<br />
Überblick-Vorteil, der Zeit spart und Fehler minimiert. Denn<br />
händische Datenübertragungen und damit verbundene Fehler<br />
sind passé, Änderungen müssen nur noch an einer Stelle vorgenommen<br />
werden.<br />
Das liegt an dem zentralen Datenmodell in der Softwareplattform.<br />
Darin existiert jedes Objekt nur ein einziges Mal. Dadurch<br />
sind jegliche Eingaben, also auch Änderungen, egal von welcher<br />
Disziplin und ob in Listen, Grafiken oder im Explorer eingebracht,<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Für die Pöttinger Landtechnik GmbH ist verlässliche Kundenpartnerschaft<br />
ein zentrales Prinzip. So liegt der Fokus<br />
bei der Entwicklung und Produktion der Maschinen auf<br />
Flexibilität, um auf individuelle Wünsche eingehen zu können,<br />
gepaart mit modernster Technik und Planung.<br />
Um in Sachen Verlässlichkeit und Qualität up-to-date zu bleiben,<br />
entschied sich das Pöttinger-Engineeringteam, seine Entwicklung<br />
und Dokumentation der immer komplexer werdenden<br />
Maschinen zum Mähen, Wenden und Pressen, für´s Pflügen,<br />
Eggen, Säen sowie zur Kulturpflege zu modernisieren. Seit 2023<br />
verlassen sich die Ingenieurinnen und Ingenieure dort auf die<br />
Kooperationsplattform Engineering Base (EB) Cable des norddeutschen<br />
Software-Hauses Aucotec. Denn – so Martin Follmer,<br />
Leiter des Bereichs Produktdigitalisierung bei Pöttinger: „Wir<br />
wollten und mussten unsere Gesamtdokumentation vereinheitlichen,<br />
um unseren eigenen Ansprüchen an Qualität und Projektlaufzeiten<br />
auch in Zukunft gerecht werden zu können.“ Elektround<br />
Hydraulikpläne wurden vorher in verschiedenen Systemen<br />
erstellt und dokumentiert. Dazu kam, dass es mit den alten Tools<br />
weder eine Anbindung an das im Unternehmen genutzte PLM-<br />
System gab noch an die Mechanik-Welt und ihre 3D-Darstellungen.<br />
All das bedeutet immer auch Datenübertragungen und Wartezeiten.<br />
Zudem musste jede einzelne Änderung – und davon gibt<br />
es im Laufe eines Entwicklungsprojektes etliche – mehrfach eingepflegt<br />
werden.<br />
MITHILFE DER AUCOTEC<br />
ENGINEERING BASE GEHEN WIR<br />
EINHEITLICH RICHTUNG ZUKUNFT<br />
Martin Follmer, Leiter des Bereichs<br />
Produktdigitalisierung bei Pöttinger<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
DIGITALISIERUNG<br />
immer sofort für alle Beteiligten ersichtlich und nachvollziehbar.<br />
So können die verschiedenen Fachleute jederzeit agil die für sie relevanten<br />
Geräte und Funktionen mit ihren fachspezifischen Eingaben<br />
ergänzen und detaillieren. Damit entsteht nach und nach ein<br />
umfassender digitaler Zwilling des jeweiligen Kabelbaums.<br />
ENTLASTUNG MAL DREI<br />
Gleich drei Bereiche profitieren von der Zentralisierung: zum einen<br />
die Abteilung Mechatronik, wo die Kabelpläne entwickelt<br />
werden. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, die Fertigungsunterlagen<br />
für die externe Kabelbaumproduktion sowie die Dokumente<br />
für den Kundendienst zu erstellen. Dasselbe Expertenteam<br />
kümmert sich außerdem um die Hydraulikpläne, die dank EB<br />
nun nicht mehr in einem separaten Tool erstellt werden müssen,<br />
sondern auf derselben Datenbasis wie die anderen Dokumentationen.<br />
Die Konstruktionsabteilung freut sich über die Offenheit<br />
von EB zu ihrem 3D-Tool NX, sodass EBs-Planungsdaten künftig<br />
konsistent und ohne aufwändige und fehleranfällige Handarbeit<br />
auch für die 3D-Modellierung nutzbar sind. „Damit werden die<br />
zur Fertigung erforderlichen Segmentlängen automatisch, das<br />
heißt im Nu, vorliegen“, sagt die Integrations- und 3D-Spezialistin<br />
Alexandra Schneebauer. Sie gehört zur Abteilung „zentrale<br />
Dienste“ bei Pöttinger, die auch dadurch entlastet wird, dass die<br />
Konsolidierung aller relevanten Daten in einem zentralen System<br />
erheblich an Zeit und Kosten spart, denn es fällt deutlich weniger<br />
Schnittstellenwartung und Systempflege an.<br />
ÜBERZEUGENDE KOMPETENZ<br />
Maßgeblich für die Entscheidung, Engineering Base einzusetzen,<br />
war nicht nur, dass die digitale Kooperationsplattform alle Wünsche<br />
an ein modernes Engineeringsystem erfüllte. Auch der Kompetenz<br />
des Supportteams stellt Pöttinger beste Noten aus. Da in<br />
der deutschen Aucotec-Zentrale die Harness-Expertise gebündelt<br />
ist, arbeitete das dortige Team teilweise direkt mit den Landmaschinen-Profis<br />
zusammen, unterstützte aber auch Kollegen der<br />
österreichischen Tochtergesellschaft, die Pöttinger grundsätzlich<br />
betreut. „Das alles zusammengenommen hat uns mehr als überzeugt,<br />
und in der praktischen Anwendung bestätigt sich jeden<br />
Tag, dass die Entscheidung richtig war“, so Bereichsleiter Follmer.<br />
SYNERGIE GEWINNT<br />
„Mit EB erreichen wir eine moderne Vernetzung, die uns deutlich<br />
effizienter macht und die Datenqualität steigert. Die 3D-Anbindung<br />
ist noch im Aufbau, aber schon jetzt ist klar, dass der praktische<br />
Datenaustausch sich als relativ simpel erweist. Bei der<br />
Verknüpfung mit unserem PLM-System Teamcenter ist es schon<br />
effizienter Alltag“, erklärt Alexandra Schneebauer. Dabei benötigen<br />
weder die ERP-Profis noch die Anwendenden von EB Fachkenntnisse<br />
zum jeweils anderen System. Sie bleiben stets in ihrer<br />
gewohnten Arbeitsumgebung, haben aber alle notwendigen Informationen<br />
zur Verfügung.<br />
Auch wenn in der Anfangsphase der Aufbau der Datenbank mit<br />
all den im Unternehmen genutzten Vorlagen und Regeln einiges<br />
an Aufwand erfordere, sei die durch zentrale Datenhaltung gewonnene<br />
Synergie entscheidend. „Engineering Base macht das<br />
Erstellen einheitlicher Pläne und Dokumentationen erheblich<br />
einfacher“, zieht Anwender Huber Bilanz.<br />
Bilder: Pöttinger<br />
3D-Kabelbaum auf Basis von EB-Daten dank enger Verknüpfung<br />
www.aucotec.com<br />
leicht<br />
kompakt<br />
dicht<br />
Verschlussschraube zur Vermeidung von unwirtschaftlichem Druckluft-Verlust. Für Anschlussmaß<br />
ISO 16030. Mit montiertem O-Ring, erhältlich schon ab M 3. Entwickelt<br />
speziell für die Anforderungen in der Pneumatik.<br />
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dichte Systeme<br />
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OPTISCHE SENSORIK<br />
AUTOMATISCH KALIBRIERTE KAMERASYSTEME<br />
EIN GEWINN FÜR<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Automatisierte hochpräzise Prozesse sind nur so<br />
gut wie die Sensoren, welche die Signale erfassen.<br />
In Smart Farming-Anwendungen beispielsweise<br />
nehmen Digitalkameras die zu bearbeitende<br />
Fläche auf und bilden somit die Datenbasis für<br />
die bedarfsgerechte Bearbeitung einzelner<br />
Pflanzen. Die Bildverarbeitungsspezialisten von<br />
Motec haben ihre Fertigung optischer Sensorik<br />
automatisiert, um auch bei hohen Stückzahlen<br />
stets die bestmögliche Bilderfassungsqualität bei<br />
gleichzeitig größtmöglicher Wirtschaftlichkeit zu<br />
gewährleisten.<br />
Peter Becker, becker storytelling, Uelversheim<br />
Assistenz- und Effizienzoptimierungssysteme mobiler Arbeitsmaschinen<br />
sorgen für den sicheren und produktiven<br />
Betrieb – entweder im Zusammenspiel mit anderen<br />
Verkehrsteilnehmern und etwa Baustellenpersonal oder<br />
im Verbund mit anderen Arbeitsmaschinen. Sind die Kamerasignale,<br />
auf denen diese Systeme basieren, unpräzise oder fehlerhaft<br />
kann es schnell gefährlich werden, gerade wenn es sich um<br />
für den Maschinenführer unübersichtliche Maschinen handelt.<br />
360-Grad-Rundumsichtsysteme, Rückfahrkameras oder sonstige<br />
Überwachungssysteme von Baumaschinen, Landmaschinen<br />
Kommunal- oder Flurförderzeugen tragen maßgeblich zur<br />
Sicherheit im Betrieb bei.<br />
Für Maschinenhersteller sollte es somit höchste Priorität<br />
haben, auf maximalpräzise Kamerasensorik mit bestmöglicher<br />
Bildqualität zu setzen. Lutz Boettger, Division Vice President<br />
Marketing and Sales bei Ametek Instrumentation, Controls and<br />
Vision Systems (ICVS), fasst die Herausforderung für Kamerahersteller<br />
zusammen: „Angesichts des globalen Fachkräftemangels<br />
müssen Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen den<br />
Maschinenbetreibern Assistenzsysteme an die Hand geben, die<br />
einen wirtschaftlichen und anwenderfreundlichen Einsatz<br />
ermög lichen. Hierzu braucht es hoch performante Kameratechnologien,<br />
die wirtschaftlich zur Verfügung stehen.“ Kamera-<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
OPTISCHE SENSORIK<br />
01 Das Active Alignment System bewertet und korrigiert<br />
automatisiert die Bildqualität, Objektivausrichtung und Fokusposition<br />
hersteller wie die Motec GmbH, Teil der Ametek ICVS, müssen<br />
somit sicherstellen, dass ihre Produkte perfekt wiederholgenaue<br />
Objekterkennung gewährleisten und gleichzeitig den Fertigungsprozess<br />
auf größtmögliche Stückzahlen auszulegen, um die Wirtschaftlichkeit<br />
sicherzustellen.<br />
ACTIVE ALIGNMENT FÜR MAXIMALE SICHERHEIT<br />
Traditionell werden Kamerasysteme manuell montiert. Dieser<br />
Prozess birgt jedoch die Gefahren von Ungenauigkeiten und fehlender<br />
Reproduzierbarkeit der gewünschten Ergebnisse. Dies ist<br />
insbesondere angesichts der immer weiter steigenden Sensorauflösungen<br />
problematisch. Je größer die Pixeldichte, umso weniger<br />
verzeiht das System eine unpräzise Ausrichtung. Um diese Fehlerpotenziale<br />
auszumerzen, setzt Motec auf ein Active Alignment<br />
Test- und Fertigungssystem. Dr. Stefan Wirtz, Director Engineering<br />
bei Motec, erläutert die Vorteile: „Um eine bestmögliche<br />
Qualität des Kamerasystems sicherzustellen, kommt es vor allem<br />
auf die Abstimmung zwischen Optik und Sensor an. Das System<br />
übernimmt die automatisierte Justierung des Objektivs sowie die<br />
„Hochzeit“ des Objektivs mit der Trägerbaugruppe. Zunächst<br />
werden Objektiv und Träger in das Active Alignment System eingebracht.<br />
Daraufhin prüft die Anlage anhand der hinterlegten<br />
Charakteristika, Parameter und Geometrien die Kompatibilität<br />
der Baugruppen. Auf diese Weise stellt das System stets eine korrekte<br />
Produktion sicher.“<br />
In diesem Prozess kommt es vor allem auf die Ausrichtung der<br />
Optik relativ zum Kamerasensor an. Die Komponenten werden in<br />
einem einzigen Schritt fokussiert, zentriert, gekippt und gedreht.<br />
Mehrere Bilder werden durch das Objektiv auf den Sensor<br />
DIE PERFEKTE KAMERALÖSUNG<br />
FÜR HOHE STÜCKZAHLEN<br />
projiziert, während der Sensor die Bilder aufnimmt. Softwarebasiert<br />
wird die Korrektheit der Ausrichtung überprüft und das<br />
Kamerasystem anschließend automatisch verklebt. So lässt sich<br />
der Sensor mikrometergenau auf die gewünschte Bildebene des<br />
Objektivs ausrichten und fixieren. Möglich macht dies das<br />
ProCam-System der Trioptics GmbH. „Wir haben uns für diese<br />
Lösung entschieden, da es die optimale Ausrichtung von Objektiv<br />
zu Kamera sicherstellt. Kommt es hier zu minimalen Abweichungen<br />
von der optimalen Linie, kann dies zu Informationsverlust<br />
im Prozess führen, was bei sicherheitsgerichteten Anwen-<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 43
OPTISCHE SENSORIK<br />
mögliche Ernte zu erzielen – bei gleichzeitig größtmöglicher<br />
Nachhaltigkeit. Kamerasysteme helfen beispielsweise dabei, automatisierte<br />
Einzelpflanzenbehandlung zu realisieren.“<br />
Für diese anspruchsvollen Applikationen entwickelt Motec entsprechend<br />
robuste Lösungen, die gleichzeitig von den Vorzügen<br />
des Active Alignments profitieren. Motec bietet einen modularen<br />
Baukasten aus digitalen Kameras und flexibel konfigurierbaren<br />
Videosteuereinheiten, die sich individuell an die Anforderungen<br />
der jeweiligen Applikation anpassen lassen. Das Angebot umfasst<br />
digitale FullHD-Kameras, die als reine Videosensoren agieren,<br />
sowie smarte Kameras mit integrierter Intelligenz, die beispielsweise<br />
als eigenständiges System zur assistierten Objektverfolgung<br />
verwendet werden können. Leistungsstarke Videocontroller<br />
zur Berechnung komplexer Assistenz- und Sicherheitsfunktionen<br />
runden den Baukasten ab.<br />
Die Kameras zeichnen sich trotz der automatisierten und filigranen<br />
Fertigung durch maximale Robustheit für den Heavy-Duty-<br />
Einsatz aus. So gewährleistet Motec beispielsweise Schutzarten<br />
bis IP69K im widerstandsfähigen Aluminiumgehäuse. Die Bilderfassungsmodule<br />
sind je nach Ausführung zudem schockfest bis<br />
zu 100 g und schwingfest bis 10 g. Branchenspezifische EN- und<br />
ISO-Normen für Bau-, Land- und Forstmaschinen sowie Flurförderzeuge<br />
werden selbstverständlich erfüllt.<br />
02 Sind alle Parameter optimal, verklebt die Anlage automatisiert<br />
Kamera und Kameragehäuse<br />
dungen katastrophale Folgen haben kann. Das ProCam-System<br />
beugt dem vor und somit können wir sicher sein, dass wir unseren<br />
Kunden Kameras liefern, die höchsten Ansprüchen genügen“,<br />
ist sich Dr. Wirtz sicher.<br />
GRÖSSTMÖGLICHE FLEXIBILITÄT FÜR OEM<br />
Mit diesem Portfolio sind Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen<br />
hochflexibel in der Auslegung ihres Detektions- und Anzeigesystems.<br />
Hierzu tragen auch die frei konfigurierbare Videoauflösung,<br />
Kompressions- und Bildwiederholrate der Kameras bei.<br />
Sämtliche Komponenten lassen sich individuell miteinander<br />
kombinieren und konfigurieren, um den Anforderungen der<br />
jeweiligen Maschine und Anwendung gerecht zu werden. Von<br />
der reinen Anzeige eines für den Maschinenführer nicht einsehbaren<br />
Bereichs bis hin zu hochautomatisierten Funktionen wie<br />
Personen- und Objekterkennung ist mit dem modularen Motec-<br />
System jede kamerabasierte Überwachungsapplikation realisierbar.<br />
Der OEM kann sowohl die von Motec bereitgestellte Software<br />
als auch seine eigenen Software-Applikationen nutzen. Bei<br />
Bedarf stehen die Videosystemspezialisten aus Hadamar auch<br />
als Entwicklungspartner für entsprechende Softwarebausteine<br />
zur Verfügung.<br />
Bilder: Aufmacher: wanchai – stock.adobe.com; Motec<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
OPTIMIERT FÜR ANSPRUCHSVOLLE<br />
APPLIKATIONEN<br />
Ursprünglich wurden Active-Alignment-Verfahren vor allem für<br />
ADAS-(Advanced Driver Assistance) Systeme im Automotive-<br />
Umfeld eingesetzt. Der Prozess ist somit auf die Produktion hoher<br />
Stückzahlen ausgelegt, die mit manueller Kameramontage weder<br />
wirtschaftlich noch mit der notwendigen reproduzierbaren Qualität<br />
realisierbar sind. Dr. Wirtz erklärt, warum diese automatisierte<br />
Fertigung auch für mobile Arbeitsmaschinen relevanter denn je<br />
ist: „Zeitdruck und Produktivitätszwänge machen die Verwendung<br />
der bestmöglichen Kameratechnologien gerade auch in der<br />
Bau- und Agrarindustrie notwendig. Infrastrukturprojekte sind<br />
genau getaktet, Verzögerungen im Prozess werden sehr teuer.<br />
Kamerabasierte Assistenzsysteme helfen dabei, den Terminplan<br />
einzuhalten. Außerdem besteht gerade auf städtischen Baustellen<br />
ein hohes Unfallrisiko, das durch die Verwendung von optischen<br />
Überwachungssystemen minimiert werden kann.<br />
In der Landwirtschaft wiederum geht es insbesondere vor den<br />
Herausforderungen des Klimawandels darum, die maximal<br />
www.motec-cameras.com<br />
POINTIERT<br />
MOTEC SETZT AUF EIN ACTIVE ALIGNMENT<br />
TEST- UND FERTIGUNGSSYSTEM<br />
MEHR WIRTSCHAFTLICHKEIT DURCH<br />
AUTOMATISIERTE KALIBRIERUNG<br />
ABSTIMMUNG ZWISCHEN OPTIK UND<br />
SENSOR IST MASSGEBLICH<br />
ALIGNMENT-VERFAHREN IST AUF<br />
HOHE STÜCKZAHLEN AUSGELEGT<br />
44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
HOCHVOLT-MESSTECHNIK FÜR E-MOBILITY-ANWENDUNGEN<br />
Zusammen mit seinem Technologiepartner CSM aus Filderstadt hat SAB Bröckskes ein HV-<br />
Messsystem für E-Mobility Hochvolt-Komponenten eingeführt. Das HV-System aus Sensorkabel,<br />
Stecker, Buchse und Messmodul ermöglicht den Einsatz von nicht-isolierten Sensoren<br />
bis 1.000 V DC Arbeitsspannung. Es bietet geprüfte Sicherheit nach DIN EN 61010 und ist für<br />
den mobilen Einsatz in Elektro- und Hybridfahrzeugen sowie für stationäre Installationen<br />
ausgelegt, um Strom, Spannung und Leistung direkt in Hochvolt-Leitungen zu messen.<br />
Von SAB Bröckskes eigens auf die Messmodule abgestimmte HV-Sensorleitungen – wie die<br />
HV-2-Kanal Analogmesskabel (90 V), HV-4-Kanal Spannungsmesskabel (90 V) und 4-Kanal<br />
Spannungsmesskabel (1000 V) – sorgen für eine sichere Messkette vom Sensor bis zur Datenerfassung.<br />
Auch gängige Sensoren aus dem Niedervolt-Umfeld lassen sich damit in HV-<br />
Anwendungen einbinden. Für das Data Logging und Management von Messwerten aus<br />
Hoch- und Niedervolt-Umgebungen hat CSM im Verbund mit Vector Informatik ein skalierbares<br />
E-Mobility-Messsystem für Fahrzeug und Prüfstand entworfen. Das dezentrale Messsystem<br />
ermöglicht u.a. die synchrone Erfassung der Messdaten von Messmodulen, Fahrzeug-<br />
Bussen und Steuergeräten, die Direktmessung von Strom und Spannung in Hochvolt-Leitungen<br />
mit bis zu 1 MHz sowie eine vielkanalige Echtzeit-Leistungsanalyse.<br />
www.sab-kabel.de<br />
VENTILPLATTFORM FÜR TRAKTOREN ERWEITERT<br />
Für landwirtschaftliche Anwendungen: Danfoss Power Solutions<br />
erweitert seine Steuerventilplattform um zusätzliche elektrohydraulische<br />
Modulgrößen und neue mechanische Module.<br />
Mehr Traktormodelle werden so unterstützt. Hinzu gekommen<br />
sind die leckagefreien elektrohydraulischen<br />
PVBZ-Module 16, 40 und 48, mit denen das<br />
Ventil Förderströme von bis zu 170 l/min<br />
abdecken kann. Dank der neuen Größen kann<br />
der Volumenstrom für jeden Verbraucher nun<br />
noch genauer angepasst werden. Alle<br />
PVBZ-Module basieren auf der PVG 32-Plattform,<br />
wodurch Schnittstellenplatten überflüssig<br />
werden. Die neuen Module sind mit<br />
elektrohydraulischen PVE-Ansteuerungen kompatibel. Für<br />
Traktoren mit mechanischer Betätigung von Anbaugeräten hat<br />
das Unternehmen seine Ventilplattform außerdem um leckagefreie,<br />
mechanische MVBZ-Module erweitert. Die MVBZ-Module<br />
können mit den elektrohydraulischen<br />
PVBZ-Modulen kombiniert werden: Mechanische<br />
Module lassen sich so für die Steuerung<br />
von Hilfsfunktionen und elektrohydraulische<br />
Module für die Hubwerksregelung verwenden.<br />
Die neuen mechanischen Module<br />
ermöglichen, das Ventil auch bei einfachen<br />
Traktoren zu verwenden.<br />
www.danfoss.com<br />
IMPRESSUM<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 68. Jahrgang<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />
Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteure:<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Felix Berthold, M.A. (be)<br />
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Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />
E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />
ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />
52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
ISSN 1614-9602<br />
ISSN E-Paper: 2747-8009<br />
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Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
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www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 45
CTX-GEHÄUSE IN MOBILEN MASCHINEN<br />
SCHUTZ UND KÜHLUNG<br />
FÜR KI-COMPUTER<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Mobile Maschinen sowie autonome Roboter sind<br />
hohen Belastungen ausgesetzt. Die darin<br />
eingesetzten Komponenten müssen daher gegen<br />
äußere Einflüsse wie Schmutz, Vibrationen und<br />
hohe Temperaturen geschützt werden. Dies gilt<br />
insbesondere für leistungsfähige Embedded-<br />
Rechner wie den KI-gestützten Vehicle PC RS A3N<br />
von Syslogic. Für die effektive Kühlung und den<br />
Schutz der Leistungselektronik sorgt ein robustes<br />
Gehäuse von CTX.<br />
In der Industrie kommen immer mehr Machine-Learning-Verfahren<br />
zum Einsatz. Die dafür eingesetzten Rechner benötigen<br />
nicht nur eine hohe Rechenpower, sondern müssen darüber<br />
hinaus bei herausfordernden Anwendungen, wie sie beispielsweise<br />
in Landmaschinen vorherrschen, robust aufgebaut sein.<br />
Der KI-gestützte Vehicle PC RS A3N von Syslogic wurde speziell<br />
für solch raue Anforderungen in der Agrartechnik, in Baumaschinen<br />
sowie in autonomen mobilen Robotern (AMR) entwickelt. Er<br />
dient als Hardwarebasis für die Steuerung von autonomen Fahrzeugen<br />
und Robotern sowie für die sensorbasierte Überwachung<br />
der Boden- und Pflanzengesundheit. Kombiniert mit Software<br />
und Sensorik ist er in der Lage, praktisch in Echtzeit autonome<br />
Entscheidungen zu fällen.<br />
EMBEDDED-PC FÜR ANSPRUCHSVOLLE<br />
ANWENDUNGEN<br />
Der KI Vehicle PC RS A3N vereint die Vorteile der Jetson Xavier<br />
NX-Technologie von Nvidia mit den Eigenschaften eines robusten<br />
Industriecomputers. Der Embedded-PC erfüllt die Schutz-<br />
klasse IP65 und eignet sich für den 24/7-Betrieb unter erhöhten<br />
Anforderungen in mobilen Maschinen. Er ist mit seiner Jetson-<br />
Xavier-NX-Plattform ideal für Anwendungen, die eine schnelle<br />
Reaktion erfordern, wie sie bei der Erfassung und Verarbeitung<br />
von Umgebungsdaten auftreten. Dabei wird aus Daten von Sensoren<br />
wie Radar, Lidar und Kamera ein Gesamtbild erstellt. In<br />
Verbindung mit KI-Algorithmen leitet der Embedded-PC selbständig<br />
intelligente Entscheide ab.<br />
Typische Anwendungen sind Fahrassistenzsysteme, autonomes<br />
Fahren, intelligente Überwachungsaufgaben oder Objektund<br />
Mustererkennung. Der Embedded-Computer unterstützt das<br />
CAN-basierte Netzwerkprotokoll SAE J1939. Für den zuverlässigen<br />
Einsatz bei Vibrationen sind CAN- und Ethernet-Schnittstellen<br />
mit M12-Steckverbindern ausgeführt. Standardmäßig ist eine<br />
Version des Embedded-PCs mit und eine ohne Wireless-Funktionen<br />
erhältlich. Eine Stärke von Syslogic ist dabei das Projektgeschäft:<br />
Ab mittleren Stückzahlen sind auch kundenspezifische<br />
Anpassungen – insbesondere der Schnittstellen – möglich.<br />
Syslogic kombiniert das Nvidia-Modul mit einer eigenen Trägerplatine,<br />
die für hohe Schock- und Vibrationsanforderungen<br />
entwickelt wurde. Um die Elektronik vor Feuchtigkeit, Wasser<br />
und Staub zu schützen und gleichzeitig die Wärme effektiv abzuführen,<br />
verfügen die Industriecomputer über ein robustes Gehäuse<br />
von CTX und schraubbare M12-Stecker. Außerdem sind<br />
sogenannte Rugged-Geräte erhältlich, die beispielsweise ungeschützt<br />
außen an einer Maschine angebracht werden können.<br />
SCHÜTZENDES GEHÄUSE MIT<br />
KÜHLENDER WIRKUNG<br />
Elektronik muss effektiv gekühlt werden. Dabei kann man allgemein<br />
sagen: Je leistungsfähiger ein Rechner ist, umso effektiver<br />
muss seine Kühlung ausfallen. Dies trifft auch auf den KI Vehicle<br />
PC RS A3N zu. Erschwerend kommt bei diesem Embedded-Computer<br />
hinzu, dass auf Lüfter verzichtet werden muss, da Syslogic<br />
aufgrund der hohen Anforderungen an die Störsicherheit ausschließlich<br />
lüfterlose Rechnersysteme anbietet. Entsprechend<br />
wichtig sind clevere Kühlkonstruktionen, um die Wärme gut aus<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
THERMOMANAGEMENT<br />
01 Applikationsspezifische<br />
Kühllösungen<br />
von CTX sind<br />
maßgefertigt<br />
02 Das<br />
CTX-Gehäuse des<br />
KI Vehicle PC RS A3N<br />
schützt und kühlt die<br />
in ihm untergebrachte<br />
sensible<br />
Elektronik<br />
dem Gerät abzuleiten. Zumal die Embedded-Computer erheblichen<br />
thermischen Belastungen ausgesetzt sind.<br />
Zur effektiven Kühlung des KI Vehicle PC RS A3N wurde dessen<br />
Gehäuse mit Kühlrippen ausgestattet. Je nach Rechnerauslastung<br />
erzeugen das im Gehäuse geschützte SoM (System on<br />
Module), die Speicher sowie das Funkmodul eine Verlustleistung<br />
von 20 bis 45 W, die in Wärme umgewandelt wird. Diese Wärme<br />
muss trotz Verzicht auf Lüfter schnell abgeführt werden. Beim<br />
KI Vehicle PC RS A3N wurde dies gelöst, indem an den jeweiligen<br />
Halbleiterelementen Kontaktflächen angebracht wurden. Über<br />
diese wird die entstehende Wärme an die Kühlrippen des Gehäuses<br />
abgeleitet und von dort aus an die Umgebung abgestrahlt.<br />
Dabei beträgt die maximal zulässige Erwärmung des Gehäuses<br />
65 °C.<br />
„Bei der Konzeption dieses und weiterer Gehäuse stand CTX<br />
uns immer kompetent zur Seite, wenn es um lösungsorientierte<br />
Optimierungen ging“, so Patrik Hellmüller, Corporate Communications<br />
Manager bei Syslogic. „Das Gehäusedesign für den KI<br />
Vehicle PC RS A3N kam dabei von unserer eigenen Entwicklungsabteilung.<br />
Die Entwürfe wurden von CTX zielgenau umgesetzt.“<br />
Das Gehäuse des KI Vehicle PC RS A3N wird mittels Extrusion<br />
hergestellt. Dieses Herstellverfahren ist ideal geeignet für die Realisierung<br />
von komplexen Kühlkörpergeometrien. Weitere Vorteile<br />
sind niedrige Produktions- und Stückkosten bei hohen<br />
Stückzahlen. Das Extrusionsverfahren kommt daher bei vielen<br />
der CTX-Gehäuselösungen für Syslogic zum Einsatz. Da die Gehäuse<br />
wie beim KI Vehicle PC RS A3N Sicht- und Dekorteile sind,<br />
werden sie teilweise schwarz eloxiert und vor Kontaktkorrosion<br />
mittels der TriChrom-Passivierung SurTec 650 geschützt.<br />
UMFASSENDER PROJEKTIERUNGS- UND<br />
BEARBEITUNGSSERVICE<br />
CTX unterstützt seine Kunden bereits bei der Projektierung, erstellt<br />
alle erforderlichen CAD-Daten sowie 3D-Modelle der Kühlkörper<br />
und liefert Designvorschläge zur Fertigungsoptimierung.<br />
Eine Mustererstellung ist kurzfristig möglich. Änderungen werden<br />
zeitnah vorgenommen. Darüber hinaus zählen die komplette<br />
mechanische Bearbeitung der Bauteile, ihre Oberflächenveredlung<br />
und eine individuelle farbliche Gestaltung zum Serviceangebot<br />
des Kühlkörperspezialisten.<br />
Die Experten für Thermomanagement bieten ihren Kunden<br />
neben applikationsspezifischen Gehäusen, Kühlkörpern und einbaufertigen<br />
Kühlsystemen auch maßgeschneiderte Dienstleistungspakete<br />
aus Projektierung, Herstellung und individuellen<br />
Logistikdienstleistungen an. Kunden werden dabei bereits im<br />
Projektstadium unterstützt. Dazu zählt die thermische Simulation<br />
eines potenziellen Kühlkörpers ebenso wie das Erstellen der<br />
benötigten CAD-Daten und 3D-Modelle sowie eine Beratung<br />
hinsichtlich Kühlkörperdesign und Fertigungsoptimierung. Auf<br />
Wunsch übernimmt CTX zudem die CNC-Nachbearbeitung und<br />
die Oberflächenbehandlung der Gehäuse und Kühlkörper mit<br />
den unterschiedlichsten Verfahren.<br />
Ein weiterer Service der Nettetaler ist die komplette logistische<br />
Abwicklung der Kühlkörper- und Gehäuselieferungen, die CTX<br />
auf Wunsch übernimmt und damit eine zuverlässige Lieferfähigkeit<br />
garantiert. Zu diesem Zweck betreibt der Kühlkörperspezialist<br />
ein Reservelager in Nettetal, beliefert Konsignations- und<br />
Sicherheitslager weltweit und nutzt für seine Warenlieferungen<br />
sämtliche Transportmöglichkeiten zu Land, zu Wasser und in der<br />
Luft. Auf Anfrage pflegen die Nettetaler auch die Logistikportale<br />
ihrer Kunden und können sich bei Bedarf in deren Kanban-<br />
System integrieren lassen.<br />
„Für Syslogic gehört CTX definitiv zu den Top-Lieferanten.<br />
Wir schätzen das partnerschaftliche Verhältnis und die sehr gute<br />
Beratung“, beschreibt Patrik Hellmüller die Zusammenarbeit.<br />
Aktuell steht gerade der NVIDIA Jetson Orin NX in den Startlöchern.<br />
Diese GPU wird Syslogic in Embbeded-PCs wie dem<br />
AI Railway Computer RML A4NX integrieren. „Und wegen der<br />
positiven Erfahrungen werden diese robusten Hochleistungsrechner<br />
wieder mit einem CTX-Gehäuse geschützt und gekühlt“,<br />
so Hellmüller.<br />
Bilder: Aufmacher, Bild 01: CTX; Bild 02: Syslogic<br />
www.ctx.eu<br />
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CONNECTIVITY<br />
VERNETZT, SMART UND INNOVATIV<br />
ERSCHWINGLICHE TELEMATIK FÜR ALLE<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Noch vor 20 Jahren klang der Gedanke,<br />
Informationen auf der anderen Seite der Welt<br />
nachzuverfolgen, um fundierte Entscheidungen<br />
zu treffen, wie ein fernes Ziel. Heute steht<br />
uns das globale Navigationssatellitensystem<br />
GPS zur Verfügung, das überall zu einer<br />
Standardfunktion für Smartphones geworden<br />
ist. Dieser evolutionäre Wandel findet auch auf<br />
dem Markt für Off-Highway-Fahrzeuge und<br />
stationäre Industrieanlagen statt, mit<br />
wesentlichen Vorteilen für die Endnutzer.<br />
In den letzten Jahren haben sich Telematiksysteme im Off-<br />
Highway-Bereich von Basisfunktionen wie der einfachen Flottenortung<br />
hin zur exponentiellen Datenerhebung von Maschinen<br />
im Arbeitseinsatz weiterentwickelt. Auf der Suche nach<br />
einem Wettbewerbsvorteil investierten große Erstausrüster Millionen<br />
in die Entwicklung firmeneigener Systeme, die die von den<br />
Kunden benötigten datengestützten Erkenntnisse lieferten. Ohne<br />
die gleichen Ressourcen drohte kleineren OEMs plötzlich, in dieser<br />
Hightech-Eskalation zurückzufallen.<br />
Der Bedarf an Telematik und vernetzten Lösungen, die kleinere<br />
OEMs problemlos in ihre Anlagen integrieren können, treibt heute<br />
innovative Lösungen voran. Dieser Ansatz ermöglicht es nicht<br />
nur kleineren Unternehmen, mit größeren Wettbewerbern Schritt<br />
zu halten, sondern verschafft ihnen auch Wettbewerbsvorteile.<br />
Andrej Lawaetz Bendtsen, Head of Connectivity, Danfoss Power Solutions<br />
KONNEKTIVITÄT – ANFORDERUNGEN<br />
UND VORTEILE<br />
Mit den zunehmenden Anforderungen an die Konnektivität im<br />
Off-Highway-Sektor stehen Hersteller vor verschiedenen Herausforderungen<br />
im Zusammenhang mit den Betriebsumgebungen.<br />
Systeme und Lösungen müssen stabil genug sein, um den oft rauen<br />
Betriebsbedingungen an häufig abgelegenen Orten standzuhalten.<br />
Vor diesem Hintergrund sollten OEMs nur Produkte in<br />
Betracht ziehen, die eigens für den Einsatz entwickelt und unter<br />
diesen Bedingungen erprobt sind. Die Konnektivität ist auch für<br />
Maschinen, die an abgelegenen Standorten oder Einrichtungen<br />
arbeiten, unvorhersehbar. Daher ist es unerlässlich, zuverlässige<br />
globale Partner zu haben, um die bestmögliche Konnektivität in<br />
allen Teilen der Welt zu gewährleisten.<br />
Genau wie bei herkömmlichen Fahrzeugen war auch bei Off-<br />
Road-Maschinen die erste Konnektivitätskomponente die Maschinenortung,<br />
die den Vorteil bietet, jederzeit den Standort von<br />
Fuhrparkfahrzeugen zu kennen. Es folgten weitere Funktionalitäten<br />
zum Beispiel die Möglichkeit, in die Maschine zu blicken und<br />
zu wissen, welche Teile wie verwendet werden. Das Verständnis<br />
dafür, wo, wann und wie eine Maschine arbeitet, hat die Produktivitätsberechnungen<br />
revolutioniert.<br />
Konnektivitätslösungen haben auch einen besseren Einblick in<br />
die Arbeitsraten und den Zustand von Maschinen gegeben, wodurch<br />
es einfacher geworden ist, den Wartungs- und Instandhaltungsbedarf<br />
vorherzusehen. Die technischen Mitarbeiter von<br />
OEMs können auch den Datenstrom rund um die Maschinennutzung<br />
nutzen. Diese Informationen können ihnen helfen, Konstruktionen<br />
und Systeme zu verbessern.<br />
BEREITSTELLUNG VON WERKZEUGEN FÜR OEMS<br />
Mit dem Wachstum der Zellnetzwerke und der beschleunigten<br />
Einführung von 5G wuchs der Datenstrom von Maschinen in die<br />
Cloud exponentiell an. Tatsächlich ist der Informationsstrom<br />
heute so dicht geworden, dass er schnell unkontrollierbar wird,<br />
48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de
CONNECTIVITY<br />
wenn er nicht effektiv verwaltet wird. OEMs sollten daher nach<br />
Lösungsanbietern suchen, die sie dabei unterstützen können,<br />
den Fokus auf die Gewinnung praktisch nutzbarer Daten aus dem<br />
Datenfluss zu richten und sich auf die Datenqualität, statt nur auf<br />
die Datenmenge zu konzentrieren.<br />
HERAUSFORDERUNGEN UND LÖSUNGEN<br />
In gewisser Hinsicht setzt sich die Entwicklung vernetzter Anlagen<br />
fort, wie sie seit dem ersten Einsatz von GPS in den 1970er<br />
Jahren in Bezug auf Hardware, Software und globale Konnektivität<br />
stattgefunden hat. Das Haupthindernis für eine noch datenreichere<br />
Zukunft bleibt die Kapazität des globalen Netzwerks.<br />
Was die Hardware angeht, bauen führende Anbieter ihr Sensorportfolio<br />
weiter aus. Je mehr Sensoren in einer Anlage installiert<br />
sind, desto mehr Daten können in die Cloud geladen werden. Der<br />
Zugriff auf mehr Daten ermöglicht eine bessere Optimierung,<br />
steigert die Effizienz, reduziert Ausfallzeiten und ermöglicht, die<br />
Kohlenstoffemissionen zu verfolgen und zu begrenzen.<br />
Heute können Off-Highway-Fahrzeuge und stationäre Industrieanlagen<br />
über ein Cloud-basiertes Kommunikationssystem<br />
miteinander verbunden werden. Allerdings sind nicht alle Systeme<br />
gleich. OEMs sollten nach einer Lösung suchen, die telematikfähige<br />
Hardware, Gateway-Infrastruktur, analytische Fähigkeiten,<br />
Anwendungen von Drittanbietern und ein benutzerfreundliches<br />
Portal auf einer einzigen Cloud-Plattform kombiniert. Mit einem<br />
solchen System können sich Manager oder Fuhrparkleiter aus<br />
ES GIBT STÄNDIG NEUERUNGEN<br />
BEI TELEMATIKLÖSUNGEN FÜR<br />
MOBILE ARBEITSMASCHINEN<br />
ihren komfortablen Büroumgebungen heraus mit jedem ihrer<br />
Off-Highway-Fahrzeuge ortsunabhängig verbinden. Nach der<br />
Anmeldung kann das Managementteam detaillierte Daten zum<br />
Maschinenbetrieb und zur Produktivität auswerten oder Software-Updates<br />
hochladen.<br />
Ein gut spezifiziertes Cloud-basiertes Kommunikationssystem<br />
ermöglicht es Fuhrparkleitern, sich von jedem Gerät aus zu verbinden<br />
und zu sehen, wie viele Stunden ihre Bediener für eine bestimmte<br />
Aufgabe aufgewendet haben, was zur Optimierung der<br />
Arbeitspläne beiträgt. Zu den weiteren Vorteilen gehört es, zu sehen,<br />
wann eine Maschine in Betrieb ist, da Tätigkeiten außerhalb<br />
der normalen Arbeitszeiten oder am Wochenende ein Anzeichen<br />
für eine unbefugte Nutzung sein können. Diese Art von System ermöglicht<br />
es OEMs auch, Daten darüber zu erfassen, wie, wann<br />
und wo Fehler an Maschinen beim Arbeitseinsatz auftreten.<br />
Danfoss Power Solutions kann ein Cloud-basiertes Kommunikationssystem<br />
anbieten, das all diese Eigenschaften aufweist.<br />
Tatsächlich entwickelt das Unternehmen seine Konnektivitätsplattform<br />
kontinuierlich weiter, die anpassbar und skalierbar ist.<br />
Natürlich gehört die Cybersicherheit zu den wichtigsten Herausforderungen<br />
bei Cloud-basierten Systemen. Diese Kompetenz<br />
fehlt möglicherweise kleinen und mittelständischen OEMs,<br />
und der Schutz vor Cyber-Bedrohungen ist mit beträchtlichen Investitionen<br />
verbunden. Die Auswahl eines Lösungsanbieters mit<br />
ausgewiesener Expertise in diesem Bereich ist daher von größter<br />
Bedeutung.<br />
VORAUSSCHAUENDE WARTUNG<br />
Die CS-telematics-gatewayfamily<br />
von Danfoss<br />
Das Konzept der vorausschauenden Wartung ist seit langem das<br />
Ziel vernetzter Maschinen, da es verspricht, die Reparaturkosten<br />
und Ausfallzeiten, die beiden Hauptprobleme von Maschinenparks,<br />
zu reduzieren. Danfoss Power Solutions hat bereits an<br />
Machbarkeitsstudien gearbeitet und anwendungsspezifische Daten<br />
zur Entwicklung von Algorithmen für maschinelles Lernen<br />
erfasst, die zuverlässige Annahmen über Produktlebensdauer<br />
und -verhalten liefern. In einer solchen Anwendung würde der<br />
intuitive Algorithmus fünf Stunden im Voraus vorhersagen, ob<br />
eine Maschine gewartet werden muss. Diese Entwicklung ermöglichte<br />
es dem Kunden, die ersten Schritte in Richtung vorausschauender<br />
Wartung zu unternehmen und so die Zuverlässigkeit<br />
und Verfügbarkeit seiner Flotte zu erhöhen.<br />
Dieser Prozess ist eine kontinuierliche Feedbackschleife, um<br />
den Algorithmus mit Echtzeitdaten aus der Praxis zu verbessern<br />
und so die Genauigkeit auf 99,8 % zu erhöhen und gleichzeitig die<br />
Rate falsch positiver Ergebnisse zu reduzieren. Um in großem<br />
Umfang erfolgreich zu sein, erfordert diese Strategie enorme<br />
Mengen an hochwertigen Daten und eine beträchtliche Rechenleistung,<br />
um die Algorithmen der künstlichen Intelligenz für jede<br />
angeschlossene Maschine im Hyperspace zu halten.<br />
NETZWERKPOTENZIALE ANTIZIPIEREN<br />
Angesichts der Fortschritte in den letzten 10 bis 20 Jahren wäre es<br />
töricht, den Vorstellungen von vernetzten Maschinen Grenzen zu<br />
setzen. In nicht allzu ferner Zukunft könnte ein extrem robustes<br />
globales Netzwerk aufgebaut werden, Die globale Datenpipeline<br />
wird sich weiter ausweiten, und die Entwicklungsarbeit an Produkten,<br />
Systemen und Lösungen wird fortgesetzt, um OEMs dabei<br />
zu unterstützen, Möglichkeiten zu nutzen, von denen viele<br />
heute noch nicht einmal träumen.<br />
KONNEKTIVITÄT MIT NACHHALTIGKEIT<br />
VERKNÜPFEN<br />
Die aktuellen EU-Vorschriften sehen vor, dass Hersteller von<br />
schweren Nutzfahrzeugen ihre durchschnittlichen Fuhrparkemissionen<br />
in den regulierten Fahrzeuggruppen bis 2025 um 15 %<br />
und bis 2030 um 30 % reduzieren müssen. Fuhrparkleiter können<br />
Telematik nutzen, um Emissionen auf verschiedene Weise zu reduzieren,<br />
z. B. durch die Förderung eines effizienten Fahrens<br />
durch die Erkennung und Reduzierung unnötiger Leerlaufzeiten.<br />
Telematik kann auch den Einsatz von alternativen Kraftstoffen<br />
und Antriebssträngen in Elektrofahrzeugen steuern, die Anzahl<br />
der gefahrenen Kilometer durch die Optimierung von Strecken<br />
reduzieren und sich um die vorausschauende Fahrzeugwartung<br />
kümmern. All diese Fähigkeiten zeigen den positiven Einfluss der<br />
Konnektivität auf Nachhaltigkeitsinitiativen von Unternehmen.<br />
Bilder: Danfoss<br />
www.danfoss.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 49
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VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 04/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 09. 04. <strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 21. 03. <strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Um eine sichere Funktion zu gewährleisten, muss der Druck im<br />
hydraulischen Arbeitskreis mobiler Arbeitsmaschinen überwacht werden.<br />
Dies erfolgt mittels Druckmessumformern.<br />
Foto: Gefran<br />
DER DIREKTE WEG<br />
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02 Ob im Löschfahrzeug oder im Geräte-Container: Ohne elektrische<br />
Steuerungstechnik geht bei der Brandbekämpfung heutzutage nahezu<br />
nichts mehr.<br />
Foto: ifm<br />
03 Ein Forschungsteam der Universität Freiburg hat 3D-gedruckte<br />
pneumatische Logikmodule entwickelt, welche die Bewegungen von<br />
Softrobotern allein durch Luftdruck steuern.<br />
Foto: Falk Tauber, Universität Freiburg<br />
04 Damit mobile Arbeitsmaschinen sicher unterwegs sind, müssen die<br />
Composite-Druckgasbehälter für den Wasserstoff sicher am Fahrzeug<br />
angebracht werden. Die Lösung: Spannband trifft Sensor.<br />
Foto: Hydac<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
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