O+P Fluidtechnik 1-2/2023
O+P Fluidtechnik 1-2/2023
O+P Fluidtechnik 1-2/2023
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01-02<br />
5445<br />
Februar <strong>2023</strong><br />
€ 16,50<br />
Organ des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
BAUMA IM BLICK<br />
DER WISSENSCHAFT<br />
Innovationen aus Sicht<br />
von Forschenden<br />
DIALYSE DANK<br />
HYDRAULIK<br />
Magnetventile im Einsatz<br />
für die Medizin<br />
HART AM WIND<br />
DREHEN<br />
Steuerungen für Windenergieanlagen<br />
MIT 14 SEITEN<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Top-Thema:<br />
ELEKTROHYDRAULISCHE<br />
VORSTEUERUNG<br />
oup-fluidtechnik.de
Standards<br />
Edelstahl 1.4571<br />
Höchste Präzision<br />
Zulassungen & Normen<br />
Hohe Verfügbarbeit<br />
Einsatzgebiete<br />
Wasser- & Schiffsbau<br />
Bahntechnologie<br />
Offshore-Technik<br />
Maschinenbau<br />
PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />
Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />
Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />
info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />
MIT SICHERHEIT.<br />
EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />
VON PH.<br />
PH Katalog<br />
als App für<br />
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EDITORIAL<br />
IM GROSSEN WIE<br />
IM KLEINEN<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
in verschiedenen religiösen oder philosophischen Lehren gibt es die<br />
Vorstellung eines Mikro- und Makrokosmos als Erklärungsmodell für unser<br />
Dasein. Aus den gleichen Elementen aufgebaut, wiederhole respektive<br />
spiegle eine kleine, unsichtbare Realität die Struktur einer unendlich<br />
großen Welt.<br />
Dieses Gedankenmodell finde ich reizvoll, denn es lässt sich wunderbar<br />
auf die Welt der Technik und vor allem der <strong>Fluidtechnik</strong> übertragen. In der<br />
„großen Dimension“ fluidtechnischer Komponenten und Anwendungen<br />
werden mithilfe der Hydraulik Industrieanlagen betrieben, Schleusentore<br />
bewegt oder mobile Arbeitsmaschinen in Gang gesetzt. Wir sind<br />
beeindruckt von der enormen sicht-, hör-, und spürbaren Kraftentfaltung<br />
dieser Technologie im Großen.<br />
Doch lassen sich die Dimensionen fluidtechnischer Komponenten auch<br />
runterskalieren in einen Miniaturbereich. In einer „kleinen Welt“ fluidtechnischer<br />
Anwendungen werden Mikroventile, -pumpen und -aggregate<br />
gleichsam für große Kraftübertragungen genutzt. So lassen sich mithilfe<br />
von kleinsten pneumatischen Aktuatoren aus dem 3D-Drucker menschliche<br />
Muskeln für den Einsatz in einer künstlichen Hand nachbilden. Auch<br />
in der Dialysebehandlung kommen Miniatur-Magnetventile aus der<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> zum Einsatz und bewirken Großes.<br />
Werfen wir einen Blick in die Zukunft, stellt sich die Frage: wie tief können<br />
wir noch eintauchen in einen fluidtechnischen „Mikrokosmos“? Bis in<br />
welche Dimension lassen sich die entsprechenden Komponenten noch<br />
miniaturisieren? Eine Antwort könnte der schon bei der beschriebenen<br />
pneumatischen Hand genutzte 3D-Druck geben. Mit jeder Verfeinerung<br />
dieser Technologie lassen sich auch immer filigranere und<br />
komplexere Miniatur-Komponenten herstellen und somit<br />
neue fluidtechnische Mikro-Anwendungen erschließen.<br />
Bei aller Begeisterung für das Kleine verlieren wir natürlich<br />
nicht unseren fluidtechnischen „Makrokosmos“ aus den<br />
Augen und berichten auch in dieser Ausgabe über die<br />
großdimensionierten Innovationen aus der Branche.<br />
Ihr<br />
Manfred Weber<br />
m.weber@vfmz.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 3
INHALT<br />
10<br />
34<br />
12<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 75 Jahre The Lee Company<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
10 Hydraulik profitiert von Elektrifizierung<br />
und Sensorisierung<br />
WINDENERGIEANLAGEN<br />
20 Hart am Wind drehen<br />
LOGISTIK<br />
22 Hydraulikkomponenten<br />
zuverlässig und sicher<br />
bereitstellen<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
BAUMA 2022<br />
12 Wissenschaft blickt auf<br />
Innovationen<br />
40<br />
VENTILTECHNIK<br />
24 Den Ölstrom präzise spalten<br />
und vereinen<br />
SERVICE<br />
03 Editorial<br />
35 Impressum<br />
TITELBILD<br />
Messe München<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
PUMPEN<br />
26 Bewährtes System<br />
nachhaltig gedacht<br />
DIGITALISIERUNG<br />
28 Digitaler Ventil-Service<br />
FLUIDTECHNIK IN MEDIZIN<br />
UND LABOR<br />
30 Technik folgt Natur<br />
MEDIZINTECHNIK<br />
32 Dialyse dank Hydraulik<br />
HYDRAULIKZYLINDER<br />
34 Eine ausgewogene Komposition<br />
SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />
VENTILTECHNIK<br />
36 Die nächste Generation<br />
elektrohydraulischer<br />
Vorsteuersysteme<br />
ELEKTRIFIZIERUNG<br />
40 Gemeinsam unter Strom<br />
FAHRANTRIEBE UND<br />
ANTRIEBSELEMENTE<br />
42 Tipps für die Dichtheit von<br />
Batterien und Brennstoffzellen<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
44 Anschließen und losfahren<br />
SOFTWARE<br />
46 Sichere Over-the-Air-Updates<br />
sparen Zeit und Kosten<br />
LINEARACHSEN<br />
48 Neue Gestaltungsfreiheit auf<br />
langen Verfahrwegen<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
SZENE<br />
KOOPERATION AUF DEN WEG GEBRACHT<br />
Bild: (v. l.): Rainer Graser (Projektleitung, InMach), Dr. Boris<br />
Kluge (Geschäftsführer, InMach), Florian Kaltenstadler (Technical<br />
Sales Manager BODAS, Bosch Rexroth), Matthias Strobel<br />
(Geschäftsführer, InMach), Uwe Lindemann (Vice President<br />
Channelmanagement, Bosch Rexroth), Norbert Goettinger<br />
(Sales Partnermanagement, Bosch Rexroth), Olaf Rotte (Senior<br />
Manager Sales, Bosch Rexroth)<br />
Die InMach Intelligente Maschinen GmbH und Bosch Rexroth<br />
haben eine Vertriebszusammenarbeit im Bereich Mobilelektronik<br />
auf den Weg gebracht. Eine Absichtserklärung wurde<br />
unterzeichnet. InMach aus Ulm hat sich in den letzten<br />
zwanzig Jahren verstärkt als Kompetenzpartner für Fahrerassistenzsysteme<br />
und autonome Arbeitsmaschinen sowie<br />
Roboter positioniert. „Wir sind stolz ein innovationsstarkes, in<br />
der Digitalisierung tätiges Unternehmen der Mobilelektronik<br />
als Certified Excellence Partner begrüßen zu dürfen“, freut<br />
sich Uwe Lindemann, Vice President Channelmanagement<br />
von Bosch Rexroth. Mit den Produkten und dem Support von<br />
Bosch Rexroth erweitert die InMach ihren Bereich der<br />
Mobilelektronik als Rexroth CE-Solution-Partner. „Zusammen<br />
mit Bosch Rexroth können wir den gestiegenen Anforderungen<br />
bei Nutzfahrzeugen noch besser gerecht werden“, so<br />
Rainer Graser, Projektleitung bei InMach.<br />
www.inmach.de<br />
LEE ERWEITERT PUMPENPORTFOLIO<br />
The LEE Company, Mutterkonzern der LEE Hydraulische Miniaturkomponenten<br />
GmbH aus Sulzbach/Taunus, hat das englische<br />
Unternehmen TTP Ventus akquiriert. TTP Ventus mit Sitz in<br />
Cambridge, UK, ist Spezialist für die Entwicklung und Fertigung<br />
von Miniaturpumpen sowie -pumpenmodulen und komplementiert<br />
somit das Portfolio der Mikrofluidik-Experten von LEE auf<br />
optimale Weise. Künftig wird das akquirierte Unternehmen<br />
unter dem Namen LEE Ventus Teil<br />
der Electro Fluidic Systems (EFS)<br />
Sparte von The LEE Company.<br />
Jürgen Prochno, Geschäftsführer<br />
der deutschen LEE Hydraulische<br />
Miniaturkomponenten GmbH,<br />
freut sich über den Konzern-Neuzugang:<br />
„Mit den von LEE Ventus<br />
entwickelten Miniaturpumpen<br />
erweitern wir nochmals unser<br />
Angebot, insbesondere für die<br />
Medizin- und Labortechnik. Unsere Kunden profitieren von einer<br />
größeren Bandbreite hinsichtlich der Druckbereiche, die wir<br />
abdecken können, und von der enormen Kompaktheit der<br />
Pumpen.“ Die Produkte der LEE Ventus liefern je nach Ausführung<br />
Drücke von 160 mbar bis 600 mbar, die Durchflussrate liegt<br />
zwischen 0,1 l/min und 2 l/min. Extrem kompakt aufbauend ist<br />
die kleinste Pumpe des englischen Herstellers lediglich 5,8 mm<br />
tief. Somit lassen sie sich auch in kompakteste Geräte mit stark<br />
begrenztem Bauraum integrieren.<br />
www.theleeco.com<br />
TAGUNG: ENERGIEEFFIZIENTE ANTRIEBE FÜR<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Am 28. Februar<br />
<strong>2023</strong> findet in<br />
Karlsruhe die<br />
9. Fachtagung<br />
„Hybride und<br />
energieeffiziente<br />
Antriebe für<br />
mobile Arbeitsmaschinen“<br />
statt. Als<br />
Top-Speaker konnten Patrick Ahlbrand von der Firma Claas<br />
und Professor Bastian Kaiser von der Hochschule für Forstwirtschaft<br />
in Rottenburg gewonnen werden. Ahlbrands<br />
Vortrag heißt „Effizienter und nachhaltiger Einsatz von<br />
Landmaschinen, während Prof. Kauser über die Karriere des<br />
Begriffs „Nachhaltigkeit“ referieren wird. Die Veranstaltung<br />
wir organisiert vom Karlsruher Institut für Technologie, und<br />
der Forschungsvereinigung Antriebstechnik im VDMA (FVA).<br />
Die Beiträge zur Veranstaltung decken die Themen Innovative<br />
Forsttechnik, Elektrifizierte Arbeitsmaschinen, Energieeffiziente<br />
Komponenten und Klimaneutrale Antriebe ab.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung auf der Webseite der<br />
Veranstaltung.<br />
www.hybridtagung-karlsruhe.de<br />
• Parametrieren<br />
statt Programmieren<br />
• Individualität im<br />
Standardmodul<br />
Alle Infos unter www.w-e-st.de<br />
FlexiMod<br />
bietet ein einfaches<br />
Konzept zur Integration<br />
anwendungsbezogener<br />
Lösungen für die<br />
Elektrohydraulik.
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
75 JAHRE THE LEE COMPANY<br />
Im Jahr 1948 grü ndete Leighton Lee II (Bild)<br />
The Lee Company in Rocky Hill, Connecticut,<br />
USA. Einige Jahre später folgte der Umzug<br />
ins heutige Stammwerk in Westbrook,<br />
Connecticut. 1958 meldete Leighton Lee II<br />
das Patent des Lee Plug an, eine der bis heute<br />
fü hrenden Lösungen in der Abdichtung<br />
fluidischer Systeme. Als Spezialist fü r hoch<br />
anspruchsvolle Anwendungen entwickelte<br />
Lee die Verschlusselemente und<br />
Miniaturventile insbesondere auch fü r den<br />
Einsatz in der boomenden Luft- und<br />
Raumfahrt. So sorgten Lee Drosselventile in<br />
den Raumanzü gen der Apollo 11 Mission,<br />
der ersten Mondlandung, dafü r, dass den<br />
Astronauten bei ihren Mondspaziergängen<br />
stets die richtige Menge an Sauerstoff zur<br />
Verfü gung stand.<br />
In den 1970er Jahren folgte die Entwicklung<br />
erster elektrofluidischer Systeme, bevor in den<br />
1980ern und 1990ern mit Innovationen fü r<br />
die Medizintechnik- und Automotivebranche<br />
weitere Kernmärkte erschlossen werden<br />
konnten. Im vergangenen Jahr investierte<br />
The Lee Company mit der Akquise des<br />
britischen Miniaturpumpenherstellers TTP<br />
Ventus nochmals in die eigene<br />
Medizintechnik-Expertise.<br />
Diesen Sommer feiert das Traditionsunternehmen<br />
sein 75jähriges Bestehen. Heute<br />
hat The Lee Company rund 1100 Mitarbeiter,<br />
fü nf Niederlassungen in Europa und<br />
zahlreiche Distributoren rund um den Globus.<br />
www.lee.de<br />
A DREAM, HARD WORK AND<br />
PERSEVERANCE MADE THE<br />
LEE COMPANY A SUCCESS<br />
Leighton Lee II<br />
DICHT&<br />
SICHER<br />
Einsetzen<br />
einpressen –<br />
dicht:<br />
LEEPLUG<br />
Dichtstopfen<br />
LEE Hydraulische<br />
Miniaturkomponenten GmbH<br />
Am Limespark 2 · D-65843 Sulzbach<br />
✆ +49(0)6196/773 69 -0<br />
✉ info@lee.de<br />
www.lee.de<br />
THE LEE COMPANY 75 YEARS SINCE 1948
SZENE<br />
VDMA-INFOTAG „FLUIDTECHNIK – TECHNIK UND NORMUNG“<br />
Der VDMA-Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> lädt ein zum VDMA-Infotag „<strong>Fluidtechnik</strong> - Technik und Normung“ am Dienstag, 7. März <strong>2023</strong>.<br />
Der für VDMA-Mitglieder exklusive Infotag findet nach der Corona-Pandemie erstmals wieder physisch im VDMA-Haus in Frankfurt<br />
statt. Veranstaltungssprache ist Deutsch mit Simultanübersetzung ins Englische. Fachleute des VDMA und der Industrie werden<br />
Vorträge zu den relevanten Themen der <strong>Fluidtechnik</strong> halten:<br />
n Maschinenbaukonjunktur, Normung und Digitalisierung in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
n Was wir von Brüssel zu erwarten haben – unter anderem die neue Maschinenverordnung<br />
n Product Carbon Footprint – Bilanzierung von Treibhausgasemissionen<br />
Zum Abschluss wird ein VDMA-Experte unter dem Motto „Biologisierung der Industrie 2035“ einen Blick in die Zukunft wagen.<br />
Interessierte VDMA-Mitglieder können kostenlos an der Veranstaltung teilnehmen und sich bis zum 28. Februar <strong>2023</strong> im Veranstaltungsportal<br />
des VDMA registrieren (Login erforderlich).<br />
www.vdma.org<br />
DR. HERBERT<br />
STOMMEL<br />
CARSTEN<br />
DREWS<br />
DR. ALEŠ<br />
HAVRÁNEK<br />
HERIBERT<br />
ROHRBECK<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
ist neuer Bereichsvorstand<br />
Logistik in der<br />
Fricke Gruppe. Das<br />
Wachstum der vergangenen<br />
Jahre stellt den<br />
Händler für Maschinen,<br />
und Ersatzteile aus den<br />
Bereichen Land- und<br />
Baumaschinen,<br />
Kommunal-, Gartenund<br />
Forsttechnik vor<br />
Herausforderungen im<br />
Bereich Logistik. Um<br />
diesen auch in Zukunft<br />
gerecht zu werden,<br />
verstärkt sich die Fricke<br />
Gruppe mit dem<br />
promovierten Supply-<br />
Chain-Manager.<br />
wurde zum Country<br />
Manager des Schmierstoffherstellers<br />
Wolf<br />
Oil ernannt. Gemeinsam<br />
mit Account<br />
Manager Karsten<br />
Giersch und Vertriebsingenieur<br />
Volker Clasen<br />
soll Drews die Präsenz<br />
der Marken Champion<br />
Lubricants und Wolf<br />
Lubricants im deutschsprachigen<br />
Raum in<br />
Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz<br />
ausbauen. Drews<br />
bringt mehr als 30<br />
Jahre Branchenerfahrung<br />
mit.<br />
ist Geschäftsführer der<br />
neuen Vertriebsgesellschaft<br />
der J. Schmalz<br />
GmbH in Tschechien.<br />
Mit der Schmalz s.r.o.<br />
nimmt der Vakuum-Experte<br />
den Vertrieb<br />
seines Portfolios in<br />
Tschechien in die<br />
eigenen Hände. Der<br />
promovierte Ingenieur<br />
Havránek begleitete<br />
bereits erfolgreich den<br />
Aufbau und Entwicklung<br />
verschiedener<br />
Firmen in Tschechien<br />
und sammelte Erfahrungen<br />
als Geschäftsführer<br />
vor Ort.<br />
war knapp drei Jahrzehnte lang bei Bürkert Fluid<br />
Control Systems tätig – davon 18 Jahre als CEO<br />
(Bild links). Zum Jahresende 2022 hat er das<br />
Unternehmen verlassen. Sein Nachfolger Georg<br />
Stawowy (Bild rechts) steht bereits in den Startlöchern<br />
und übernimmt ab April <strong>2023</strong> als CEO die<br />
Leitung von Bürkert. Nach seinem Einstieg 1993<br />
war Rohrbeck bei Bürkert zunächst für die<br />
Forschung und Entwicklung verantwortlich. 2004<br />
trat er nach verschiedenen weiteren Stationen die<br />
Nachfolge von Gerhard Hettinger als CEO der<br />
Bürkert-Gruppe an. In seiner Zeit bei Bürkert hat<br />
er das Unternehmen und dessen Kultur nachhaltig<br />
geprägt und grundlegende Strukturen verändert.<br />
Prozessorientiertes Arbeiten, interdisziplinäre<br />
Teams und flache Hierarchien sind zum Standard<br />
bei Bürkert geworden. Bis der Nachfolger Georg<br />
Stawowy das Ruder als CEO übernimmt, ist für<br />
Kontinuität in der Unternehmensleitung gesorgt.<br />
8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
SZENE<br />
MEORGA VERMELDET AUSGEBUCHTE MESSEHALLEN<br />
Die MEORGA MSR-Spezialmessen startet erfolgreich ins Messejahr <strong>2023</strong>.<br />
Folgende Events stehen auf der aktuellen Agenda:<br />
- Leverkusen am 26. April <strong>2023</strong> in der Ostermann-Arena<br />
- Hamburg am 21. Juni <strong>2023</strong> in der Messehalle Hamburg-Schnelsen<br />
- Ludwigshafen am 13. September <strong>2023</strong> in der Friedrich-Ebert-Halle<br />
- Landshut am 18. Oktober <strong>2023</strong> in der Sparkassen-Arena<br />
An den jeweiligen Messestandorten zeigen ca.150 Fachfirmen<br />
ihr Leistungsspektrum, Geräte und Systeme, Engineering- und<br />
Serviceleistungen sowie neue Trends im Bereich der Automatisierung.<br />
Darüber hinaus können sich die Besucher in 36<br />
praxisnahen Fachvorträgen über den aktuellen Stand der<br />
MSR-Technik informieren. Auf den Ständen sind die jeweiligen<br />
regionalen Ansprechpartner vertreten, welche den größten<br />
Wert auf das lösungsorientierte Fachgespräch in einer professionellen<br />
und serviceorientierten Messeatmosphäre legen. Dabei<br />
werden nicht nur neue Kundenkontakte aufgebaut, sondern<br />
auch bestehende gepflegt. Die Messe wendet sich an Fachleute<br />
und Entscheidungsträger, die in ihren Unternehmen für die<br />
Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette verantwortlich sind. Der<br />
Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen sind<br />
für die Besucher kostenlos und sollen ihnen Informationen und<br />
interessante Gespräche ohne Hektik ermöglichen. Die erforderliche<br />
Besucherregistrierung erfolgt über die Internetseite. Hier<br />
wird der Besucherausweis mit QR-Code zur Verfügung gestellt.<br />
www.meorga.de/anmeldung.php<br />
KT003_Dergi lanı DE_BASKIREV.pdf 1 19.01.<strong>2023</strong> 18:48<br />
GROSSAUFTRAG FÜR<br />
CONTEC<br />
Die Contec GmbH hat mit der<br />
Auslieferung von 25 Ölnebelabscheider-Systemen<br />
an<br />
Mitsubishi begonnen. Die<br />
Lieferung aller Systeme ist für<br />
die erste Jahreshälfte <strong>2023</strong><br />
vorgesehen. Damit feiert der<br />
C<br />
Filter- und Füllstandspezialist<br />
den größten Einzelauftrag für M<br />
Ölnebelabscheider in seiner<br />
Y<br />
50-jährigen Firmengeschichte.<br />
CM<br />
Die individuell für den japanischen<br />
Konzern entwickelten MY<br />
Anlagen verfügen über jeweils<br />
CY<br />
zwei in Reihe angeordneten<br />
CMY<br />
Abscheidern in denen jeweils<br />
neun leistungsfähige Filterkerzen<br />
arbeiten. Die Ölnebelab-<br />
K<br />
scheider werden künftig bei<br />
der Verflüssigung von Erdgas<br />
(LNG) auf großen Kompressoren<br />
und deren Öltanks eingesetzt.<br />
Hier filtern die Abscheider<br />
99,98% umweltschädlichen<br />
Ölaerosolen aus der ölbelasteten<br />
Luft der Kompressoren.<br />
Gefertigt werden die Ölnebelabscheider<br />
bei Contec in Bad<br />
Honnef. Der Filter- und<br />
Füllstandpezialist Contec aus<br />
Bad-Honnef ist unter anderem<br />
durch die Erfindung des ersten<br />
Ölnebelabscheiders Anfang der<br />
90er Jahre in der Branche<br />
bekannt geworden.<br />
www.contec-filtration.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 9
HYDRAULIK PROFITIERT<br />
VON ELEKTRIFIZIERUNG<br />
UND SENSORISIERUNG<br />
Frank Schlosser ist Chief Sales & Marketing Officer bei Weber-Hydraulik.<br />
Dadurch hat er viele Einblicke in strategische Entwicklungen und<br />
Entscheidungen. Er sieht Hydraulik für viele Aufgaben als beste Lösung an.<br />
Im Gespräch mit <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> sprach der Diplom-Ingenieur darüber,<br />
wie Energieeffizienz die Planungen für das nächste Jahrzehnt beeinflusst.<br />
Herr Schlosser, wie sind Sie in diese Branche gekommen und was fasziniert Sie am meisten daran?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Ich komme aus der Antriebstechnik – die hat ja verschiedene<br />
Antworten auf konstruktive Fragestellungen. Als<br />
rotatives Element auch den Hydromotor. Ich habe<br />
erkannt, dass bei hohen Leistungen immer öfter<br />
Welche Trends sehen Sie für die Hydraulik aktuell?<br />
Elektrifizierung, Mechatronisierung und Sensorisierung<br />
sind aktuell die Schubfaktoren für die Hydraulik.<br />
Dadurch kann man die Prozesse, auch beim Einsatz<br />
großer Kräfte, noch genauer und effizienter Steuern. Das<br />
hilft beim Energiesparen und damit auch dem Umweltschutz.<br />
Hier liegen große Vorteile der Hydraulik in dieser<br />
bevorstehenden Transformation, die nicht nur die<br />
Hydraulik die richtige Antwort ist. Denn über Ventile und<br />
Steuerungen kann Hydraulik die Kraft schnell und<br />
hochpräzise ins System bringen. Das und die hohe<br />
Leistungsdichte faszinieren mich.<br />
Technik und den Maschinenbau betrifft, sondern uns als<br />
Gesellschaft beschäftigen wird. Nachhaltigkeit im<br />
Energieverbrauch und bei den Emissionen wird an<br />
Bedeutung stark zulegen. Es ist mir wichtig, dass wir uns<br />
bei Weber-Hydraulik nicht gegen andere Lösungen<br />
sperren. Aber wenn Hydraulik das beste Paket ist, und<br />
das ist es häufig, dann werden wir uns dafür entscheiden.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
Frank Schlosser<br />
Wie sieht sich Weber-Hydraulik bezüglich Nachhaltigkeit & Digitalisierung aufgestellt?<br />
Dichtungen sind ein oft unterschätztes Element bei Fragen<br />
der Energieeffizienz und damit auch der Nachhaltigkeit. Wir<br />
sind bei Dichtungen, und auch bei anderen Dingen, so gut,<br />
dass wir uns nahe am Optimum bewegen. Wir haben ausgezeichnetes<br />
Know-how bei Beschichtungen und Sauberkeit<br />
in der Produktion. Das versetzt uns in die Lage, in diesem<br />
Bereich auch längerfristig kostengünstig anbieten zu können.<br />
Wichtig ist für Weber-Hydraulik auch die digitale Steuerung,<br />
gerade im Hinblick auf Sicherheitsfragen. Digitalisierung<br />
treiben wir nicht nur produktseitig voran, auch bei der<br />
Entwicklung ist sie wichtig. Wir setzen den Digitalen Zwilling<br />
ein, um hier Irrwege zu vermeiden. Davon erwarten wir<br />
große Effekte.<br />
Wie werden die Produkte von Weber-Hydraulik im Jahr 2033 aussehen?<br />
Ich gehe davon aus, dass auch in zehn Jahren noch die<br />
Hydraulik den größten Teil unserer Produkte bestimmen<br />
wird. Allerdings wird es wohl elektrische Elemente geben.<br />
Und ich bin sicher, dass die Funktionen dabei hochgradig<br />
integriert in die Software unserer Kunden sein wird. Sicherlich<br />
verändert haben wird sich der ökologische Fußabdruck<br />
unserer Produkte, denn Weber-Hydraulik wird bis 2030<br />
CO 2<br />
-neutral sein. Daran arbeiten wir schon jetzt intensiv.<br />
www.weber-hydraulik.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 11
BAUMA 2022<br />
WISSENSCHAFT BLICKT<br />
AUF INNOVATIONEN<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Nach der Corona-Pandemie öffnete die Messe München wieder ihre Türen für die bauma.<br />
Rund 3.200 Aussteller und mehr als 495.000 Besucher, beinahe soviele wie 2019, nutzten<br />
die Gelegenheit zum Informationsaustausch. Die Herausforderungen rund um CO 2<br />
-<br />
Neutralität waren ein wichtiges Thema, aber auch die Leitthemen Digitalisierung und<br />
Automatisierung wurden von den ausstellenden Unternehmen weitflächig aufgegriffen.<br />
Ein Team des Instituts für fluidtechnische Systeme (ifas) der RWTH Aachen hat sich die<br />
Trends und und Produktneuheiten aus der Hydraulik- und Pneumatikbranche angeschaut<br />
und für die <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> einige Highlights der Messe erläutert.<br />
Johannes Sprink, Yannick Duensing, Felix Figge, Christian Haas,<br />
Achill Holzer, Simon Hucko, Andreas Opgenoorth, Zita<br />
Tappeiner, Katharina Schmitz, alle Institut für fluidtechnische<br />
Antriebe und Systeme (ifas) der RWTH Aachen University<br />
12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
INNOVATIVE BAUMASCHINEN<br />
Hitachi Construction Machinery (Europe) NV kommt<br />
dem wachsenden Bedarf an emissionsfreien Maschinen<br />
mit der Einführung eines batteriebetriebenen Fünf-Tonnen-Baggers<br />
nach. Der neue 33 kW leistungsstarke<br />
ZX55U-6EB arbeitet auf engstem Raum außergewöhnlich flexibel,<br />
da er mit dem kurzen Heckausschlag des dieselbetriebenen<br />
Modells ZX55U-6 ausgestattet wurde. Hitachi bietet dabei zwei<br />
Systemmethoden: Batteriebetrieb, der durch 39-kWh-Lithium-Ionen-Akkus<br />
ermöglicht wird, und kabelgebundener Betrieb,<br />
bei dem die Maschine während des Aufladens über eine dreiphasige<br />
CEE-400-VAC-Stromquelle arbeitet.<br />
ZWEI SYSTEMVARIANTEN BEI HITACHI<br />
Durch den Einsatz beider Methoden wird sichergestellt, dass die<br />
Fahrer mit dem ZX55U-6EB den ganzen Arbeitstag über produktiv<br />
und zuverlässig arbeiten können. Gleichzeitig ist er genauso<br />
leistungsfähig wie dieselbetriebene Bagger, bei geringeren Wartungskosten<br />
und Standzeiten. Dies wird zum Teil durch eine Fernüberwachung<br />
des Status des elektrischen Antriebssystems, einschließlich<br />
des Akkustands und des Motorlastfaktors, erreicht.<br />
Geringere Außengeräuschpegel (91 dB) erlauben außerdem eine<br />
größere Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeiten und Einsatzmöglichkeiten.<br />
Die Sicherheit wird durch die Rückseitenkamera<br />
erhöht, die den korrekten Anschluss des Kabels im kabelgebundenen<br />
Betrieb überwacht.<br />
Der ZX55U-6EB ist der erste batteriebetriebene Bagger, der von<br />
Hitachi produziert wird. Er basiert auf dem gleichen Konzept wie<br />
der acht Tonnen schwere Elektrobagger ZE85, der von der EAC<br />
(European Application Center GmbH), einem Joint Venture von<br />
Hitachi Construction Machinery Co. und KTEG (Kiesel Technologie<br />
Entwicklung GmbH), entwickelt wurde.<br />
MODERNE ANTRIEBE<br />
Mobile Arbeitsmaschinen müssen schneller und flexibler werden.<br />
Egal ob auf der Straße oder am Einsatzort – Baumaschinen,<br />
Landmaschinen und Kommunalfahrzeuge können dann wirtschaftlicher<br />
eingesetzt werden, wenn sie über höhere Zugkraft<br />
und Fahrgeschwindigkeit verfügen. Mit dem A36VM stellte Bosch<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 13
01<br />
02<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Rexroth einen auf den Fahrantrieb optimierten Axialkolben-Verstellmotor<br />
vor. Als Basis diente der seit über 30 Jahren bewährte<br />
Motor A6VM. Dieser wurde speziell auf die Funktion des Fahrantriebs<br />
angepasst und verbessert. Einerseits wurde der Schwenkbereich<br />
auf bis zu 38 ° vergrößert, andererseits konnte der Maximaldruck<br />
auf 530 bar angehoben werden. Damit kommen Arbeitsmaschinen<br />
auf bis zu 40 km/h, ohne dass die Dieseldrehzahl<br />
erhöht oder ein komplexes Schaltgetriebe integriert werden<br />
muss. Durch Versetzen von Ventilen konnte der Wirkungsgrad im<br />
A36VM gesteigert werden, der nun außerdem weniger Dichtstellen<br />
aufweist. In enger Abstimmung mit Achs- und Fahrzeugherstellern<br />
wurde darüber hinaus die Geometrie optimiert, um eine<br />
nahtlose Integration in beengte Bauräume zu ermöglichen.<br />
HOCHVOLT-KOMPONENTEN FÜR DEN<br />
OFF-HIGHWAY-EINSATZ<br />
Um die Elektrifizierung von Off-Highway-Maschinen voranzutreiben,<br />
präsentierte Bosch Rexroth unter dem Namen eLION<br />
nun außerdem – wie 2019 auf der bauma angekündigt – sein skalierbares<br />
Portfolio an Hochvolt-Komponenten. Die speziell für<br />
den Off-Highway-Bereich entwickelte modulare Plattform umfasst<br />
neben Elektromotoren und Invertern auch Getriebe, Software<br />
und Zubehör sowie abgestimmte Hydraulik. Die elektrischen<br />
eLION Hochvolt-Motoren von Bosch Rexroth decken einen<br />
Nennleistungsbereich von 20 bis 230 kW ab (Spitzenleistung bis<br />
zu 400 kW) und liefern dabei Nenndrehmomente bis zu 1.050 Nm<br />
und Maximaldrehmomente von über 2.500 Nm. Sie sind in vier<br />
Baugrößen verfügbar mit jeweils unterschiedlichen Längen und<br />
Motorwicklungskonfigurationen sowie je nach Ausführung als<br />
schnell oder langsam drehende Variante. Hieraus folgt eine<br />
größtmögliche Gestaltungsfreiheit für die Elektrifizierung bestehender<br />
und neuer Fahrzeugarchitekturen durch die Hersteller.<br />
„SMART POWER PACK“ FÜR EFFIZIENTE<br />
ELEKTRISCHE HYDRAULIKSTEUERUNG<br />
Die beginnende Elektrifizierung von LKW und mobilen Arbeitsmaschinen<br />
erfordert eine Lösung zum effizienten und geräuscharmen<br />
Betrieb der Hydraulik für die Arbeitsfunktionen. In<br />
der Übergangsphase werden oftmals Maschinen mit Diesel-Motor<br />
und E-Antrieb mit der gleichen Hydrauliksteuerung gefertigt.<br />
Eine Hydraulikpumpe einfach an einen E-Motor zu montieren,<br />
erzielt in vielen Fällen aber nur ausreichende Ergebnisse.<br />
So würde eine mit konstanter Drehzahl angetriebene Verstellpumpe<br />
aufgrund des hohen Geräuschpegels nur auf wenig Akzeptanz<br />
stoßen. Wenn elektrisch angetriebene Hydrauliksysteme<br />
in bestehende oder nur gering modifizierte Hydrauliksteuerungen<br />
verbaut werden sollen, gibt es einige Herausforderungen.<br />
Eine davon ist die Generierung eines optimalen<br />
Drehzahlsignals.<br />
01 Hitachi ZX55U-6 EB: Batterie- und kabelgebundener Betrieb<br />
möglich<br />
02 Der A36VM ist ein auf den Fahrantrieb optimierter Axialkolben-<br />
Verstellmotor<br />
03 Die modulare und skalierbare eLION-Plattform für die Elektrifizierung<br />
mobiler Arbeitsmaschinen<br />
04 Sowohl der Ober- als auch der Unterwagen des auf der bauma<br />
ausgestellten Mobilbaukrans MK 140-5.1 kann mit emissionarmen<br />
HVO-Biokraftstoff betrieben werden.<br />
Bucher Hydraulics hat mit dem „Smart Power Pack“ eine hydraulische<br />
Versorgung entwickelt, welche das Drehzahlsignal intern<br />
bedarfsgerecht generiert. Dies erfolgt ohne zusätzliche Sensorik<br />
in der hydraulischen Steuerung der Maschine oder des Aufbaus.<br />
Somit muss sich der Aufbau-/Maschinenhersteller nicht mit<br />
der Ansteuerung des E-Motors beschäftigen. Die hydraulische<br />
Steuerung, Loadsensing CC, Drosselsteuerung OC kann meistens<br />
unverändert von der Maschine mit Diesel-Motor übernommen<br />
werden. Zusätzliche Sensorik an den Ventilen oder eine elektrische<br />
Ansteuerung sind nicht erforderlich.<br />
Das „Smart Power Pack“ wird mit „Power on Demand“ effizient<br />
bei geringer Verlustleistung betrieben, was gleichzeitig teure Batteriekapazität<br />
einsparen kann. Mit den effizienten und geräuscharmen<br />
AX-Pumpen können die Erwartungen der Endanwender<br />
an elektrifizierte Maschinen und LKW-Aufbauten erfüllt werden.<br />
Der Aufbau-/Maschinenhersteller erhält eine einfach zu implementierende<br />
hydraulische Versorgung im Leistungsbereich<br />
von 5 bis 60 kW.<br />
EFFIZIENTE PRODUKTE UND<br />
DIGITALISIERUNGSLÖSUNGEN<br />
Auf der bauma gab die Firmengruppe Liebherr unter dem Motto<br />
„On your site“ umfangreiche Einblicke in ihre Arbeit an der Baustelle<br />
der Zukunft. Effizienz, Digitalisierung und Service sowie<br />
Produktverantwortung prägten den Messeauftritt von Liebherr.<br />
Um Kunden bei allen Herausforderungen begleiten zu können,<br />
stehen für Liebherr effiziente Produkte und Lösungen im Vordergrund,<br />
die maximale Leistung und Wirtschaftlichkeit mit schonendem<br />
Ressourceneinsatz und Langlebigkeit verbinden. Daneben<br />
sind auch die ganzheitlichen digitalen Lösungen und Kommunikationswege<br />
der Firmengruppe bedeutsam. Sie helfen, die<br />
Effizienz sowie die Zuverlässigkeit und Sicherheit von Maschinen<br />
weiter zu verbessern.<br />
Auf der Messe zeigte Liebherr Lösungen aus den Bereichen intelligente<br />
Assistenzsysteme zur Fahrerunterstützung, Entwicklungen<br />
zur Maschinenautonomie und -steuerung, Telematiksysteme<br />
für automatisierten Datenaustausch und vernetzte Baustel-<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
INNOVATIVE BAUMASCHINEN<br />
03<br />
04<br />
lenkommunikation sowie datenbasierte digitale Service- und<br />
Kommunikationsportale.<br />
OFFEN FÜR ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />
Im Rahmen ihrer Produktverantwortung präsentierte die Firma<br />
Liebherr insbesondere die Arbeit an alternativen Antrieben. Im<br />
Fokus steht dabei die Reduktion von Emissionen entlang des gesamten<br />
Lebenszyklus der Maschinen. Auf der Messe zeigte Liebherr,<br />
dass dafür entsprechend der jeweiligen Maschine sowie der<br />
Einsatzart und des Arbeitsorts verschiedene Antriebsstränge<br />
sinnvoll sind. Liebherr exploriert gemeinsam mit seinen Kunden<br />
heraus. ob wasserstoffbasierte oder elektrische Antriebe, hybride<br />
Lösungen oder ein alternativer Kraftstoff sowohl den Arbeits- als<br />
auch Umweltanforderungen am besten gerecht werden.<br />
Ein Beispiel ist der Liebherr-Raupenbagger R 9XX H² – der erste<br />
von einem Wasserstoff-verbrennungsmotor angetriebene Liebherr-Bagger,<br />
der auch den Bauma-Innovationspreis in der Kategorie<br />
Umweltschutz gewann. Ebenso von Liebherr auf der Messe<br />
IM FOKUS STEHT DIE REDUKTION<br />
VON EMISSIONEN ENTLANG DES<br />
GESAMTEN LEBENSZYKLUS<br />
präsentiert wurden u.a. die rein elektrisch betriebenen Materialumschlagmaschinen<br />
LH 26 M Industry E und LH 150 M Port E<br />
sowie der Elektroraupenbagger R 950 Tunnel E. Außerdem spielten<br />
beim Liebherr-Messeauftritt auch Alternativkraftstoffe eine<br />
große Rolle, wie z.B. HVO (Hydrotreated Vegetable Oil).<br />
NACHHALTIGE LÖSUNGEN FÜR BAU- UND<br />
BERGBAUINDUSTRIE<br />
diesel und Methan). Dies will Parker insbesondere durch die Implementierung<br />
von elektrischen Lösungen und CO 2<br />
-neutralen<br />
Konstruktionsmethoden erreichen. Im Bereich „Implementing<br />
Digitalization“ zeigte Parker Lösungen zur Verbesserung von Zuverlässigkeit,<br />
Sicherheit und Produktivität. Mit der Bewältigung<br />
der Herausforderungen in komplizierten Einsatzgebieten des<br />
Bau- und Bergbauwesens beschäftigte sich der Bereich „Reliability<br />
and Productivity“. Dazu wurden elektrohydraulische Aktuatoren,<br />
variable Hydraulikmotoren und robuste Verbindungssysteme<br />
vorgestellt, die auch extremen Bedingungen standhalten können.<br />
Unter anderem wurde hier auch der neue verstellbare Schrägachsenmotor<br />
der Produktserie V16 vorgestellt, der einen erweiterten<br />
Drehzahl- und Leistungsbereich und verbesserte Effizienz bietet.<br />
PRAXISNAHE LÖSUNGEN, DIGITALISIERUNG<br />
UND ZERO EMISSION<br />
Ein Highlight der Firma Wacker Neuson ist der Mobilbagger<br />
EW100. Er punktet im Bereich Sicherheit durch sehr gute Sichtverhältnisse<br />
und seine Standsicherheit. Aufgrund seiner leistungsstarken<br />
Fahrhydraulik und hohen Grundarbeitsleistung<br />
kann er laut Hersteller auch Aufgaben erledigen, für die sonst ein<br />
14-Tonnen-Bagger erforderlich wäre. Zudem bringt er alle Vorbereitungen<br />
mit, um zukünftige Entwicklungen im Anbaugerätemanagement<br />
oder bei Assistenzsystemen per Software-Update<br />
durchführen zu können. Eine weitere Innovation ist der Dual<br />
View Dumper DV45. Die elektrohydraulisch drehbare Kabine<br />
lässt sich per Knopfdruck am Joystick um 180 ° nach vorne und<br />
hinten sowie um 90 Grad zur Seite drehen. Somit lässt sich der<br />
DV45 auch mit einer seitlich gedrehten Kabine fahren.<br />
Unter dem Stichwort „Meet Connectivity“ stellte Wacker Neuson<br />
das neue Assistenzsystem ConcreTec zur einfachen, transparenten,<br />
reproduzierbaren Betonverdichtung vor. Außerdem präsentierte<br />
Wacker Neuson die cloudbasierte, herstellerunabhängige,<br />
Telematiklösung EquipCare Pro sowie die Mixed-Reality-Brillen<br />
„Smart Glasses“. Auch bei der Entwicklung von Maschinen<br />
spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Zum neuen Mobilbagger<br />
EW100 gehört ein intelligentes Attachment Management<br />
System, das den Fahrer beim Anbaugerätewechsel über das<br />
10-Zoll-Display unterstützt und beispielsweise automatisch die<br />
Maschinendynamik an das angebaute Werkzeug anpasst.<br />
Im Bereich der Baugeräte stellte Wacker Neuson auf der bauma<br />
die erste akkubetriebene reversierbare Vibrationsplatte mit Direktantrieb<br />
auf dem Markt, APU3050e vor. Eine echte Messe-Neuheit ist<br />
die elektrische Walze RD28e, die mit einem bewährten Lithium-Ionen-Akku<br />
betrieben wird. Premiere auf der bauma feierte der erste<br />
E-Teleskoplader von Wacker Neuson: TH412e ergänzt das zero-emission-Portfolio.<br />
Durch seine kompakte Bauweise ermöglicht er die Arbeit<br />
unter beengten Verhältnissen ohne lokale Emissionen. Ebenfalls<br />
neu ist eine Charging Box als Powerbank für die Baustelle. Der<br />
mobile Energiespeicher ermöglicht die Energieversorgung vor Ort.<br />
Unter dem Motto „Projektierung und Entwicklung einer grüneren<br />
Zukunft” stellte die Firma Parker Hannifin auf der bauma verschiedene<br />
Lösungen für die Bau- und Bergbauindustrie vor. Auf<br />
seinem Messestand bot das Unternehmen einen separaten Bereich,<br />
in dem Experten aus dem Unternehmen Vorträge zu Themen<br />
wie Elektrifizierung, Wasserstofftechnologien, Werkstoffforschung,<br />
IoT, alternative Kraftstofffördersysteme sowie Motoren<br />
und Hydraulikflüssigkeitsfiltration hielten.<br />
Thematisch war die Ausstellungn bei Parker in vier Bereiche unterteilt,<br />
welche sich mit den Kernthemen der bauma 2022 „Nachhaltigkeit<br />
und Digitalisierung“ auseinandersetzten. In den Themenbereichen<br />
„Driving Energy Evolution“ und „Achieving Carbon<br />
Neutrality“ wurden nachhaltige Lösungen für die Bau- und<br />
Bergbauindustrie vorgestellt. Ziel ist hier die Verringerung der<br />
CO 2<br />
-Emissionen durch alternative Kraftstoffe (Wasserstoff, Biowww.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 15
INNOVATIVE BAUMASCHINEN<br />
05 Wacker Neuson EW100: Eine drehbare<br />
Kabine eröffnet neue Möglichkeiten<br />
06 Von Hydac und Invenox gemeinsam<br />
entwickeltes Lithium-Ionen Batteriesystem<br />
05 06<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
ELEKTRIFIZIERUNG VON MOBILEN<br />
ARBEITSMASCHINEN<br />
Der begrenzte Bauraum in einer mobilen Arbeitsmaschine verlangt<br />
nach kompaktem Design. Deswegen setzt Hydac auf bauraumoptimierte<br />
Aggregate mit hohem Integrationsgrad und geringem<br />
Geräuschpegel. Dabei spielt die Energieeffizienz eine<br />
wichtige Rolle. Mit dem Ziel, die Emissionen nachhaltig zu verringern,<br />
ist die Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen kein<br />
Zukunftsthema mehr. Um auch ohne Verbrennungsmotor diverse<br />
Haupt- und Nebenfunktionen mit hoher Leistungsdichte anzutreiben,<br />
werden hier elektrohydraulische Aggregate benötigt.<br />
Bei dem Design dieser Aggregate steht die Energieeffizienz im<br />
Fokus, um die Batterie so kompakt wie möglich zu halten. Durch<br />
optimierte Systemarchitektur können so maximale Maschinenbetriebszeiten<br />
erreicht werden.<br />
Um die Tankgröße zu reduzieren, ist eine perfekte Luftabscheidung<br />
des Systems notwendig. Dies kann nur durch die Kombination<br />
des Tanks mit einem optimierten Filterkonzept erreicht werden.<br />
Durch den Einsatz der Air-X Technologie ist es möglich, den<br />
NEUE LUFTABSCHEIDE-TECHNO-<br />
LOGIE REDUZIERT TANKGRÖSSE<br />
Tank – bei verbesserter Luftabscheidung – kompakter zu bauen.<br />
Die innovative Air-X Technologie bietet hierzu eine Reihe an<br />
Merkmalen, die ein Höchstmaß an Luftabscheidung im System<br />
sicherstellen. Dies sind unter anderem niedrige Austrittsgeschwindigkeiten,<br />
Ölberuhigung im Tank sowie eine gleichmäßige<br />
Öldurchmischung im Tank.<br />
Für viele mobile Arbeitsmaschinen sind Batterien der geeignete<br />
Energiespeicher, wenn es um die Elektrifizierung geht. Jedoch sind<br />
die Anforderungen an eine Batterie für eine mobile Arbeitsmaschine<br />
völlig andere als an die Batterie eines Elektroautos. Das von Hydac<br />
und Invenox gemeinsam entwickelte Lithium-Ionen Batteriesystem<br />
erfüllt die Anforderungen von Off-Highway Anwendungen bestmöglich.<br />
Des Weiteren gehen die Hydac-Gruppe und Engiro eine strategische<br />
Partnerschaft zur Entwicklung und Bereitstellung von hocheffizienten<br />
elektrischen Antriebslösungen ein.<br />
TTControl, ein Joint-Venture von TTTech und Hydac International,<br />
bietet sicherheitszertifizierte Hochleistungssteuergeräte sowie<br />
kostengünstige, leistungsstarke Mid-Size-Steuergeräte für<br />
Anwendungen, die unter rauen Umgebungsbedingungen zuverlässig<br />
funktionieren müssen, sowie passende robuste Bedienerschnittstellen.<br />
Im Kontext E-Mobility sind diese Steuergeräte bestens<br />
geeignet für den Einsatz als VCU (Vehicle Control Unit), als<br />
DCU (Drive Control Unit), als FCCU (Fuel Cell Control Unit), in<br />
Batterie Management Systemen (BMS) oder in Thermomanagementsystemen.<br />
UNIVERSITÄTEN UND HOCHSCHULEN<br />
AUF DER BAUMA<br />
Innovative Lösungen wurden in der neu eingerichteten Innovationshalle,<br />
dem bauma LAB0, vorgestellt. Im Rahmen des VDMA<br />
Science Hubs wurden dort von verschiedenen Universitäten und<br />
Hochschulen aktuelle Entwicklungen präsentiert. Vertreten waren<br />
hier die RWTH Aachen, die TU Dresden, Universität Duisburg,<br />
TU Bergakademie Freiberg, die TU Hamburg, die TH Köln,<br />
die TU München, das Institut für Angewandte Bauforschung Weimar<br />
und die University of Wrocław.<br />
Die Projekte umfassten beispielsweise einen ferngesteuerten<br />
Bagger mit einem haptischen Eingabegerät zur Kompensation<br />
von großen Latenzen (Institut für fluidtechnische Antriebe und<br />
Systeme der RWTH Aachen), den Wallbot, einem Robotersystem<br />
zur automatisierten Errichtung von Mauerwerk (Professur für<br />
Baumaschinen der TU Dresden) und einen automatisierten Verdichter<br />
zum parallelen Einsatz auf der Baustelle (TU München).<br />
Größere Aufmerksamkeit konnte der IDOG (TU Hamburg) erzielen,<br />
der mit seinem integrierten Lidar Sensor Baustellen kartografieren<br />
kann.<br />
DIGITALE TECHNOLOGIEN AUF DEM BAU<br />
Außerdem präsentierte sich die Arbeitsgemeinschaft „Machines in<br />
Construction MiC 4.0“ auf der Messe. Dieser Zusammenschluss<br />
widmet sich der Verbesserung von Effizienz, Umweltverträglichkeit,<br />
Kosteneffektivität und Sicherheit in Bauprozessen durch den<br />
Einsatz digitaler Technologien. Im Rahmen eines Projekts wurde<br />
das Interface „MIC 4.0 BUS“ entwickelt, um die Kommunikation<br />
zwischen Baumaschinen und Anbaugeräten zu ermöglichen. Der<br />
MIC 4.0 BUS soll ein universelles, standardisiertes und herstellerunabhängiges<br />
Daten-Interface sein, das in verschiedenen Kommunikationsszenarien<br />
zwischen Anbaugeräten und Maschinen<br />
eingesetzt werden kann und beabsichtigt, ein Standard in der Branche<br />
zu werden. Dieses Konzept hat auch die Jury des bauma Innovationspreises<br />
überzeugt. Denn in der Kategorie Digitalisierung<br />
wurde der Preis 2022 für die Innovation des MIC 4.0 BUS verliehen.<br />
Bilder: Messe München / Hitachi / Bosch Rexroth / Liebherr / Wacker Neuson /<br />
Hydac<br />
www.ifas.de<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
JUMO CAMPUS – ONLINE ODER IN PRÄSENZ<br />
Nach dem bekannten Motto „Vom Praktiker für den Praktiker“<br />
setzt Jumo im Jahr <strong>2023</strong> im Fortbildungsbereich auf einen<br />
attraktiven Mix aus komfortablen Online-Angeboten wie<br />
Webinare oder E-Learnings und Präsenz-Schulungen, bei<br />
denen praktische Übungen am Gerät im Vordergrund stehen.<br />
Auf dem Jumo Campus finden sich Schulungsangebote zu<br />
allen relevanten Messgrößen, zu den Bereichen Regeln,<br />
Registrieren und Automatisieren sowie zu übergreifenden<br />
Themen. Auch exklusive Schulungen sind online und in<br />
Präsenz auf Anfrage möglich. Allen Angeboten gemeinsam ist<br />
die Fokussierung auf den maximalen Kundennutzen und eine<br />
hohe Prozesseffektivität im industriellen Alltag.<br />
www.jumo.net<br />
DURCHWACHSENE BILANZ<br />
In der aktuellen Umfrage des Verbands<br />
der Arbeitsgeräte- und Kommunalfahrzeug-Industrie<br />
e.V. (VAK)<br />
sehen die Mitgliedsunternehmen ihre<br />
ökonomische Situation durchwachsen:<br />
Die Mehrzahl der Unternehmen<br />
ist „eher zufrieden“ (39 Prozent) oder<br />
„teils zufrieden“ (36 Prozent). Nach<br />
wie vor kämpfen die Unternehmen<br />
mit den Erschwernissen der globalen wirtschaftlichen Lage.<br />
Als größte Herausforderungen werden Lieferkettenengpässe,<br />
Fachkräftemangel, Inflation und Energiekosten genannt. Der<br />
weitaus wichtigste positive Aspekt für die VAK-Mitgliedsunternehmen<br />
war in den letzten zwölf Monaten der Auftragsbestand,<br />
der in diesem Zeitraum durchschnittlich um 55 Prozent<br />
gestiegen war.<br />
www.vak-ev.de<br />
ELEKTROLYSE-ANLAGE ALS BAUSTEIN<br />
KLIMANEUTRALER PRODUKTION<br />
Der Automobil- und<br />
Industriezulieferer<br />
Schaeffler hat mit dem<br />
französischen Wasserstoffproduzenten<br />
Lhyfe eine<br />
Absichtserklärung (Letter<br />
of Intent) für die Produktion<br />
und Abnahme von<br />
grünem Wasserstoff vereinbart. In Herzogenaurach wird<br />
hierfür eine durch Lhyfe betriebene Elektrolyseur-Anlage mit<br />
einer Kapazität bis 15 MW errichtet. Ab 2025 sollen das Werk<br />
und regionale Kunden täglich mit rund 3,7 t grünem Wasserstoff<br />
versorgt werden. Durch die Umstellung und Nutzung der<br />
Abwärme der Elektrolyse-Anlage für die Wärmeversorgung<br />
des Standorts erwartet Schaeffler deutliche Einsparungen<br />
beim CO 2<br />
-Ausstoß. Geplant ist ferner eine Technologiepartnerschaft<br />
zum Einsatz von Schaeffler Elektrolyse-Stacks.<br />
www.schaeffler.com
MARKTPLATZ<br />
LECKAGEDETEKTION IN DRUCKLUFTSYSTEMEN<br />
Beko Technologies stellt das neue Leckage-Managementsystem Metpoint CID vor. Es spürt<br />
präzise undichte Stellen im Druckluftnetz auf und dokumentiert sie für eine strukturierte<br />
Instandsetzung. Metpoint CID ermöglicht die schnelle Leckageortung während des Betriebs<br />
und auch in schwer zugänglichen Bereichen. Im Abstand von 0,2 bis 6 m erfasst das<br />
Leckagesuchgerät mit einem Schalltrichter Ultraschallgeräusche, die durch austretende Luft<br />
erzeugt werden. Sobald eine Leckage gefunden ist, stellt es mit der integrierten Kamera<br />
ihre Position und Größe auf dem Bildschirm dar. Darüber hinaus bestimmt das Gerät durch<br />
eine Laserentfernungsmessung die Intensität der Leckage in Dezibel und berechnet<br />
automatisch den Druckluftverlust sowie die daraus resultierenden Kosten.<br />
www.beko-technologies.com<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
VERLUSTFREIE WÄRMEÜBERTRAGUNG<br />
Ein kompaktes ölbasiertes Temperiergerät für die Kunststoff-,<br />
Gummi- und Druckgießindustrie ist das Teco CT 130 Base 60<br />
von Technotrans. Es zeichnet sich durch Flexibilität und eine<br />
hohe Leistungsdichte aus. Das Gerät ist für Temperaturbereiche<br />
bis 130 °C geeignet bei einer Umpumpmenge bis 60 l/min. Es<br />
verfügt über eine Heizleistung von 6 kW. Mit einer integrierten<br />
Edelstahlheizpatrone erfolgt die Wärmeübertragung verlustfrei.<br />
Zudem sind Ausführungen für Mehrbereichsspannung von<br />
400 bis 460 V sowie bifrequent für den Einsatz in 50-Hz- und<br />
60-Hz-Netzen verfügbar. Eine große Wärmeaustauschfläche<br />
ermöglicht Kühlleistungen bis 30 kW. Das Temperiergerät ist<br />
mit einem Microcontroller und<br />
einer Folientastatur mit<br />
Sieben-Segment-Anzeige<br />
ausgestattet. Die schwenkbare<br />
Schaltschrankfront macht<br />
elektrische Bauteile zugänglich.<br />
Darüber hinaus ist der<br />
Schnittstellenport an der<br />
Gerätefront anpassbar, unter<br />
anderem mit analogen,<br />
seriellen und ethernetbasierten<br />
Schnittstellen.<br />
www.technotrans.de<br />
VIEL PLATZ BEI MAXIMALEM SCHUTZ<br />
Gehäusespezialist Bopla ergänzt die robusten Aluminium-<br />
Druckgussgehäuse der Baureihe Bocube Alu um ein neues,<br />
besonders großes Gehäuse: Das Bocube Alu BA 342412 F misst<br />
340 × 240 × 120 mm. Mit einer maximalen Schutzart IP69 und<br />
einer Schlagfestigkeit<br />
IK08 bietet<br />
das Elektronikgehäuse<br />
damit noch<br />
mehr geschützten<br />
Bauraum für<br />
sensible Einbauten<br />
mit erhöhtem<br />
Platzbedarf. Die<br />
standardmäßig<br />
abgesenkte<br />
Deckelfläche des<br />
neuen großen<br />
Bocube Alu erlaubt den Einbau größerer Display- und Tastaturformate.<br />
Dabei erleichtert die standardmäßig integrierte<br />
Scharniertechnologie die Handhabung. Zudem ermöglicht eine<br />
optionale Deckeldichtung aus Silikon den Einsatz auch unter<br />
extremen Temperaturbedingungen.<br />
www.bopla.de<br />
TEMPERATUR, FEUCHTE UND LICHT<br />
DIREKT ERFASSEN<br />
Bei den Datenloggern<br />
MX1104 und MX1105<br />
der HOBO-Reihe von<br />
CIK-Solutions handelt<br />
es sich um Mehrkanal-<br />
Ausführungen, die<br />
speziell für die<br />
Überwachung der<br />
Energieeffizienz in<br />
Gebäuden entwickelt<br />
wurden. Sie verwenden die Bluetooth Low Energy (BLE)-Technologie<br />
zur Datenübertragung. Der MX1104 Analog-Datenlogger<br />
ist mit einem integrierten Temperatur-, Feuchte- und Lichtsensor<br />
sowie einem Analogeingang ausgestattet und kompatibel<br />
mit einer Vielzahl vorhandener Sensoren für die Innenraumüberwachung.<br />
MX1105 wurde als 4-Kanal Analog-Datenlogger<br />
konzipiert und eignet sich für Energieaudits, Studien zur<br />
Inbetriebnahme von Gebäuden und die Einsatzplanung von<br />
MSR-Technik.<br />
www.cik-solutions.com<br />
RISIKO VON MONTAGEFEHLERN MINIMIERT<br />
Die Rohrumformungsmaschine<br />
WalformConnect von Danfoss<br />
ermöglicht eine einfache und<br />
sichere hydraulische Rohrumformung<br />
innerhalb des metrischen<br />
Walform-Kaltumformungssystems.<br />
Mit einem Barcode-Scanner,<br />
der sicherstellt, dass die richtigen<br />
Werkzeuge verwendet werden,<br />
verringert die Maschine das Risiko<br />
von Montagefehlern. Zudem zeigt<br />
die Maschine automatisch die<br />
passenden Spannbacken-Teilenummern<br />
und Rohrparameter an.<br />
Durch die Erfassung von Echtzeitdaten wie Zykluszeiten,<br />
Maschinentemperatur und Werkzeugspannstatus, ermöglicht<br />
die Maschine eine gründliche Produktionsüberwachung. Das<br />
Bedien- und Aufsichtspersonal hat bei Bedarf Zugriff auf<br />
Informationen z. B. darüber, welcher Anteil eines Produktionsloses<br />
bereits fertiggestellt ist oder wie viel Zeit pro Auftrag<br />
benötigt wurde. Die Möglichkeit zur Überwachung mehrerer<br />
Maschinen in der Cloud erleichtert die betriebliche Planung.<br />
Umgeformt werden können Stahl- und Edelstahlrohre mit<br />
Durchmessern von 6 bis 42 mm.<br />
www.danfoss.com<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
SEITENKANALPUMPEN FÜR NIEDRIGVISKOSE<br />
FÖRDERSTRÖME<br />
Die Seitenkanalpumpen Sema-S…LPG und SRZS…W LPG von<br />
Sero Pumpsystems sind speziell auf den niedrigviskosen<br />
Förderstrom von LPG ausgelegt und lassen sich wahlweise mit<br />
geringen oder hohen Leistungen betreiben. SRZS ist mit einer<br />
Gleitringdichtung vom Wellenantrieb in den Produktraum<br />
abgedichtet. Sema stellt die<br />
dichtungslose Alternative mit<br />
Magnetkupplung dar. Beide<br />
Modelle weisen niedrige NPSH-<br />
Werte auf, sodass sie auch bei<br />
geringen Zulaufhöhen störungsfrei<br />
arbeiten. Die Pumpen sind in<br />
Gliedergehäusebauweise konzipiert<br />
und lassen sich für Flüssiggas-Fördervolumina<br />
von 0,3 m³/h<br />
bis 35 m³/h auslegen. Für Fördermengen<br />
ab 40 m 3 /h bis 170 m 3 /h<br />
steht eine normalsaugende<br />
Kreiselpumpe zur Verfügung.<br />
www.seroweb.de<br />
PIEZODIREKTANTRIEB MIT INTEGRIERTER<br />
REGELUNG<br />
Mit M3-LS-U2 präsentiert SI<br />
Scientific Instruments ein<br />
Modul, das Ausführeinheit<br />
und Elektronik kombiniert.<br />
Die Ansteuerung des<br />
Verschiebetischs erfolgt über<br />
SPI- oder I2C-Schnittstelle<br />
durch den Systemprozessor.<br />
M3-LS-U2 ist eine Weiterentwicklung<br />
des M3-LS-Moduls. Es dient der Positionierung von<br />
Lasten bis 40 g und besteht aus einen Mikromotor samt<br />
Ansteuerelektronik, Miniaturpositionssensor, Mikroprozessor<br />
und Verschiebetisch. Für High-Level-Anwendungen kann das<br />
Modul über Kommandos gesteuert werden. Dabei wird eine Geschwindigkeit<br />
von 35 mm/s über 10 mm Stellweg mit 500 nm<br />
Auflösung bei absoluter Codierung erreicht. Damit soll es bis zu<br />
sieben Mal schneller sein als andere M3-Module.<br />
www.si-gmbh.de<br />
AUSLESBARE UND HERSTELLERÜBERGREI-<br />
FENDE SPEZIFIKATION<br />
Die Industrial Digital Twin Association hat das Teilmodell “IDTA<br />
02006-2-0 Digital Nameplate for Industrial Equipment”<br />
veröffentlicht, das einen schnellen Zugang zu umfassenden<br />
Produktinformationen gewährt. Dieser Standard ermöglicht<br />
Nutzern aus der Prozessindustrie und der Fabrikautomation<br />
weiterhin, Informationen über Anlagen in einem Netzwerk<br />
zuzuordnen und auszutauschen. Das Teilmodell ist ein Baustein<br />
der Verwaltungsschale. Es legt einheitliche Metadaten innerhalb<br />
eines digitalen Typenschildes fest, das verschiedene<br />
Anwendungsfälle abdeckt. So lässt sich zum Beispiel über den<br />
Demonstrator „Create your Digital Nameplate“ durch Scannen<br />
einer Visitenkarte ein digitaler Zwilling kreieren.<br />
www.industrialdigitaltwin.org<br />
HYDRAULISCHE BAGGERWAAGE<br />
Mit der hydraulischen Baggerwaage WK60 von Pfreundt kann<br />
der Anwender das Material direkt im Arbeitsprozess wiegen<br />
und damit Transportmittel schnell und zielgenau beladen.<br />
Ausgestattet mit vier Druck- und vier Neigungssensoren liefert<br />
das robuste mobile<br />
Wiegesystem auch in<br />
unebenem Gelände<br />
zuverlässig präzise<br />
Messergebnisse.<br />
Das System beschleunigt<br />
logistische Abläufe<br />
und hilft, Produktionskapazitäten<br />
optimal<br />
auszulasten. Dank der<br />
optimalen Beladung<br />
von Transportmitteln<br />
unter Einhaltung des<br />
zulässigen Gesamtgewichts<br />
vermeidet der Anwender Überladungen und damit<br />
Strafen sowie Reparatur- und Wartungskosten. Die hydraulische<br />
Baggerwaage sorgt für Transparenz beim Materialfluss. Durch<br />
die Analyse und Auswertung der erfassten Daten über das<br />
Pfreundt-Web-Portal können innerbetriebliche Materialbewegungen<br />
nachvollzogen werden. Das hilft bei der Optimierung der<br />
Betriebsabläufe, spart Energie und reduziert Kosten.<br />
www.pfreundt.de<br />
Wenn<br />
Umweltschutz, Nachhaltigkeit,<br />
Wartungsarmut,<br />
Kostengünstigkeit und<br />
Energieeinsparung zählen,<br />
dann<br />
Klarwasserhydraulik<br />
www.starfort.it<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 19<br />
OUP_Kundenanzeige_Starfort_90x130mm_<strong>2023</strong>_01_3.Entwurf.indd 1 16.01.<strong>2023</strong> 17:34:53
STEUERUNG FÜR WINDENERGIEANLAGEN<br />
HART AM<br />
WIND DREHEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Im ersten Moment nicht sichtbar, gibt es an<br />
Windenergieanlagen verschiedene<br />
Anpassungsmöglichkeiten an die aktuellen<br />
Windverhältnisse. Das betrifft unter anderem<br />
die Blattverstellung mit Hilfe eines Pitchmoduls<br />
oder das Aktivieren der Blattspitzenbremse. Je<br />
nach Wetter und Windgeschwindigkeit kann<br />
die Steuerung dafür die richtigen Parameter<br />
einstellen. Bei Wartungsarbeiten muss die<br />
Technik auch sicher agieren, zum Beispiel nach<br />
dem Stoppen der Windkraftanlage, um den<br />
Rotor zuverlässig zu halten.<br />
In Windenergieanlagen dienen Pitchsteuerungen und Pitchantriebe<br />
zur zuverlässigen Anpassung des Blattwinkels an die<br />
Windstärke. Die Steuerungen sind außerdem maßgeblich dafür<br />
verantwortlich, dass aus der Windkraft ein bestmöglicher<br />
Energieertrag gewonnen wird. Die Technik muss über die gesamte<br />
Lebensdauer der Anlage zuverlässig arbeiten. Aktuelle Entwicklungstrends<br />
zeigen eine kontinuierliche Zunahme der Pitchaktivität,<br />
unter anderem hervorgerufen durch extremere Wetterbedingungen.<br />
Gleichzeitig hat die Funktionalität der Antriebe erheblichen<br />
Einfluss auf die Lebensdauer weiterer Komponenten<br />
wie Turm und Fundament.<br />
LAUES LÜFTCHEN AUSNUTZEN<br />
Hawe Energy Solutions, eine 100-prozentige Tochterfirma der<br />
Hawe Hydraulik hat gemeinsam mit Thyssen Krupp Rothe Erde<br />
eine Pitch Bearing Unit (PBU) bestehend aus Blattlager und Pitchantrieb<br />
entwickelt. Der hydraulische Pitchantrieb (Pitchmodul)<br />
wird hierbei direkt als vorgefertigte und geprüfte Einheit in das<br />
Blattlager integriert. Diese Kombination stellt dann für den Anwender<br />
eine einbaufertige Systemlösung dar. Dennoch lässt sich<br />
das Pitchmodul auch als eigenständige Komponente sehen.<br />
Es besteht aus den Pitchzylindern zur Drehung des Blattes, hydraulischen<br />
Kolbenspeichern zur bedarfsgerechten Energieversorgung,<br />
dem Steuerblock mit einem hochdynamischen Proportionalventil<br />
und der notwendigen Verrohrung. Das Pitchmodul kann<br />
der Windkraftanlagenbauer für hydraulische Pitchsysteme einsetzen<br />
oder im Austausch für elektrische Pitchsysteme verwenden.<br />
SPITZENBREMSE<br />
Durch den modularen Aufbau sind verschiedene konstruktive<br />
Ausführungen möglich. Drei verschiedene sind bereits durch die<br />
Ingenieure von Hawe konstruktiv umgesetzt. Damit lassen sich<br />
kundenindividuelle Lösungen für jede Größe von Windturbinen<br />
realisieren. Durch die vormontierte Lieferung reduzieren sich<br />
darüber hinaus Logistikkosten und Montagezeiten.<br />
Bei kleineren Windenergieanlagen kommen Blattspitzenbremsen<br />
zum Einsatz, die kompakt bauen müssen. Sie sorgen dafür,<br />
dass sich die Rotorspitzen aus dem Wind drehen, was die Anlage<br />
zum Stehen bringt. Die hierzu benötigten Komponenten lassen<br />
sich hydraulisch antreiben. Mit seinem speziell dafür zugeschnittenen<br />
Minihydrau likaggregat gibt es laut Hersteller eine sehr<br />
kompakte robuste Lösung. Dies kann nicht nur den Wartungsauf<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
WINDENERGIEANLAGEN<br />
01<br />
02 03<br />
01 Kann verstellen: Eine von mehreren Bauformen für das<br />
anschlussfertige Pitchmodul<br />
02 Kann drehen: Kompakte Steuerung für das Drehen der Blattspitzenbremse in kleineren<br />
Windenergieanlagen<br />
03 Kann bremsen: Kompaktaggregat mit direkt angebauter Handpumpe,<br />
hier in der Cold Climate Variante mit aufgesetztem Silica-Gel-Filter<br />
wand vermindern, sondern auch die Zuverlässigkeit der Gesamtanlage<br />
erhöhen.<br />
Die Blattspitzenbremsen werden von einem Aggregat angesteuert<br />
und regeln sämtliche drei Blattspitzen simultan. Deshalb<br />
ist es wichtig, hier ein absolut zuverlässiges und robustes Aggregat<br />
einzusetzen. Hawe hat hierfür das Minihydraulikaggrat Typ<br />
HR als platzsparende und gleichzeitig kosteneffiziente Lösung im<br />
Programm. Das Aggregat lässt sich mit der eingebauten bidirektional<br />
arbeitenden Hydraulikpumpe, mit einem doppeltwirkenden<br />
Zylinder ohne weitere Ventiltechnik ansteuern. Auch ein einfachwirkender<br />
Zylinder kann zum Einsatz kommen. Dann allerdings<br />
wird zusätzliche Ventiltechnik benötigt. Die eingebaute Radialkolbenpumpe<br />
sorgt laut Hersteller für eine robuste und langlebige<br />
Arbeitsweise. Das System kann der Anlagenbetreiber für verschiedene<br />
Anlagengrößen abstimmen und modular anpassen.<br />
Ein zuverlässiges Funktionieren der Bremse im Bedarfsfall verhindert<br />
kritische Betriebszustände.<br />
Durch ihre Konstruktion halten die in beiden Bauformen integrierten<br />
Wegesitzventile die Bremse und das auch bei ausgefallener<br />
Stromversorgung. Direkt an das Aggregat lässt sich zusätzlich<br />
eine Handpumpe anbauen. Mit dieser kann im Wartungsfall<br />
der Servicemitarbeiter die Bremse gezielt manuell aktivieren<br />
und so für noch mehr Sicherheit sorgen.<br />
Die kundenspezifisch ausgeführten Kompaktaggregaten lassen<br />
sich auch direkt an der Rotorbremse anbauen, wodurch unnötige<br />
Leitungslängen vermieden werden. Die Aggregate kann der<br />
Windkraftanlagenbauer sowohl liegend als auch stehend anordnen.<br />
Sie sind, wie in diversen Einsatzländern gefordert, „Cold Climate“<br />
tauglich und auf Anfrage auch UL zugelassen.<br />
Bilder: Christian Schwier – stock.adobe.com, Hawe Hydraulik<br />
www.hawe.com<br />
MANCHMAL MUSS MAN STOPPEN<br />
Im Notfall oder bei geplanter Wartung beziehungsweise Servicearbeiten<br />
muss in jeder Windturbine eine Vorrichtung das Drehen<br />
des Rotors sicher stoppen und dies sicher halten. Dazu wird<br />
in mittleren und großen Windenergieanlagen eine Scheibenbremse<br />
auf der Welle positioniert. Diese löst ein Hydraulikaggregat<br />
mit angebautem Steuerblock zuverlässig aus und betätigt sie<br />
auch. Hawe baut je nach Bremsengröße das passende Kompaktaggregat<br />
aus dem modular aufgebauten Baukasten zusammen.<br />
An das Aggregat direkt angeflanscht befindet sich der Steuerblock,<br />
der von Hawe in diesem Fall mit Wegesitzventilen ausgeführt<br />
ist. Zur Auswahl stehen Steuerblöcke mit Einschraubventilen<br />
oder die anwenderfreundliche Funktionsmodulbauweise.<br />
POINTIERT<br />
HYDRAULISCHER PITCHANTRIEB DIREKT<br />
IM BLATTLAGER INTEGRIERT<br />
PITCHMODUL ENTHÄLT ZYLINDER,<br />
KOLBENSPEICHER UND STEUERBLOCK<br />
MINIAGGREGATE MIT BIDIREKTIONALER<br />
PUMPE FÜR BLATTSPITZENSTEUERUNG<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 21
LOGISTIK<br />
SOFTWARELÖSUNGEN FÜR VERSAND- UND ZOLLABWICKLUNG<br />
HYDRAULIKKOMPONENTEN<br />
ZUVERLÄSSIG UND SICHER<br />
BEREITSTELLEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Kosten reduzieren und die Prozesse rund um den<br />
(digitalen) Versand optimieren: Das waren die<br />
Anforderungen, die Neumeister Hydraulik im<br />
Vorfeld an seine neue Versandsoftware stellte.<br />
Fündig wurde der Hydraulikhersteller bei einem<br />
Softwareanbieter, der ein Versandtool bietet,<br />
dass Sendungen ins In- und Ausland<br />
automatisiert abwickelt und ein kontinuierliches<br />
Tracking und Tracing der Waren ermöglicht.<br />
Zusätzlich kommt eine Lösung zum Einsatz, die<br />
die Zollabwicklung rechtssicher gestaltet.<br />
Neumeister Hydraulik mit Sitz in Neuenstadt am Kocher<br />
ist Hersteller und Lieferant von Hydraulikzylindern und<br />
Aggregaten. Das Unternehmen mit ca. 300 Mitarbeitern<br />
versteht sich als Lösungsanbieter für Kunden aus der<br />
Schwerlastindustrie, dem Maschinenbau, dem Sonderfahrzeugbau<br />
und Betonwerken. Die Produktpalette reicht von Stufendruckzylindern<br />
über einfach- und doppeltwirkende Zylinder bis<br />
hin zu Hydraulikaggregaten und dem benötigten Equipment, wie<br />
Steuer-, Wege- und Druckventile. Diese kommen unter anderem<br />
in mobilen Anlagen zum Einsatz, darunter Tunnelbohrmaschinen,<br />
Flugzeugschlepper oder Windkraftanlagen. Aber auch bei<br />
Seebrücken-Anlegern oder Absperrungen an Wasserbauten finden<br />
die Hydraulik-Produkte von Neumeister Anwendung.<br />
ANFORDERUNGEN AN VERSAND<br />
UND ZOLL STEIGEN<br />
Für das Industrieunternehmen ist die Versandabwicklung ins Inund<br />
Ausland ein wichtiger Bestandteil der Logistik. Dazu gehört<br />
ein effizientes Sendungsmanagement und Ausfuhrverfahren. Um<br />
Durchlaufzeiten sowie Kosten zu minimieren und einen hohen<br />
Lieferservice sicherzustellen, setzt Neumeister Hydraulik zur Abwicklung<br />
der Versandprozesse auf entsprechende Versand- und<br />
Zollsoftware. „Für uns als Lieferanten ist entscheidend, dass wir<br />
möglichst alle Anforderungen rund um das Thema Versandab-<br />
22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
LOGISTIK<br />
wicklung realisieren können“, sagt Reinhold Mayer, IT-Leiter bei<br />
Neumeister Hydraulik. „Dabei ist eine kontinuierliche Optimierung<br />
erforderlich, um den immer komplexer werdenden Anforderungen<br />
rund um den digitalen Versand und der Zollabwicklung<br />
gerecht zu werden.“ Das Thema Zoll ist für das Unternehmen<br />
angesichts eines direkten Exportanteils von mehr als 30 Prozent<br />
immens wichtig.<br />
KOSTEN REDUZIEREN UND PROZESSE<br />
OPTIMIEREN<br />
Ein Vorsystem erwies sich als nicht mehr zeitgemäß und unpraktisch<br />
in der Bedienung und wurde somit nicht mehr gepflegt und<br />
weiterentwickelt. Der Hydraulik-Experte suchte daher nach einer<br />
neuen Versandsoftware, welche die komplexen Anforderungen<br />
abbildet, Prozesse optimiert, Kosten reduziert und gleichzeitig<br />
auf lange Sicht updatefähig bleibt. „Wir haben uns für die Lösungen<br />
BEO-EXPOWIN und BEO-ATLAS der BEO Software GmbH<br />
aus Endingen entschieden. Neben dem idealen Preis-Leistungsverhältnis<br />
war die Präsenz am Markt ausschlaggebend“, so Mayer.<br />
REIBUNGSLOSE SENDUNGSABWICKLUNG<br />
DIE BEO-SOFTWARE<br />
ERMÖGLICHT EINE EFFIZIENTE<br />
AUSFUHRABWICKLUNG<br />
Das Versandtool „BEO-EXPOWIN“ wurde in die bestehende Software-Architektur<br />
eingebunden und wickelt seitdem den gesamten<br />
Versand über eine Schnittstelle zum ERP-System automatisiert<br />
ab. Mittels Exports der Stammdaten erstellt die Software alle<br />
relevanten Dokumente für eine reibungslose Sendungsabwicklung<br />
sämtlicher Inlands-, EU- und Drittlandsendungen und<br />
übermittelt die Informationen lückenlos an den Spediteur. Über<br />
eine Online-Sendungsverfolgung („Tracking & Tracing“) kann<br />
Neumeister Hydraulik den Status der Versandstücke jederzeit<br />
kontrollieren. Durch Plausibilitäts- und Vollständigkeitsprüfungen<br />
wird das Fehlerrisiko auch bei Drittlandabwicklungen minimiert.<br />
Das Tool berücksichtigt alle Versandarten, Incoterms,<br />
Atlasverfahren sowie Lieferbedingungen und erstellt alle benötigten<br />
Dokumente wie Versandlabels, Frachtdokumente, Einlieferungslisten<br />
aber auch Packlisten und Zollrechnungen für die<br />
Drittländer. Die Transportdaten werden für das Exportgeschäft<br />
von Neumeister Hydraulik entsprechend den gesetzlichen Vorschriften<br />
genutzt und für weiterführende Verwendung vorgehalten.<br />
In Folge können z. B. die Frachtrechnungen der jeweiligen<br />
Speditionen in wenigen Schritten geprüft und überwacht sowie<br />
eventuelle Reklamationen fehlerhafter Frachtrechnungen vereinfacht<br />
werden. Dies bringt bei der Rechnungsprüfung nun enorme<br />
Zeiteinsparung mit sich.<br />
RECHTSSICHERE AUSFUHRANMELDUNGEN<br />
Das ATLAS-Ausfuhr-Verfahren stellt eine zwingende Voraussetzung<br />
für exportierende Unternehmen dar. Deshalb wird der weltweite<br />
Warenversand von Neumeister Hydraulik zusätzlich von<br />
der Softwarelösung „BEO-ATLAS“ unterstützt, um die Produkte<br />
schnell und einfach über die Zollstellen der EU in den Verkehr<br />
des betreffenden Landes zu überführen. Neumeister Hydraulik<br />
Durch den Einsatz der BEO-Lösungen kann Neumeister Hydraulik alle<br />
Speditionsaussendungen weltweit live verfolgen<br />
profitiert durch die elektronischen Ausfuhranmeldungen von papierlosen<br />
Prozessen und einer reduzierten Fehlerquote. Zudem<br />
ist bei der Zollabwicklung Rechtssicherheit gewährleistet, da die<br />
hinterlegten Verfahrensregeln kontinuierlich auf Basis der gesetzlichen<br />
Vorschriften aktualisiert werden. Für höchste Prozesssicherheit<br />
überprüft das System zudem alle Angaben im Hintergrund<br />
auf Plausibilität und Vollständigkeit.<br />
ARBEITSAUFWAND DEUTLICH GESUNKEN<br />
Das Versandteam von Neumeister Hydraulik profitiert nun von<br />
zeitlichen Einsparungen pro Versandvorgang. „Wir wollten<br />
zeitgemäße Systeme einführen, die unsere Versand- und Exportprozesse<br />
verschlanken und bereits im Standard viele Funktionalitäten<br />
abdecken. Das haben wir mit den BEO-Lösungen<br />
geschafft: Die Software überzeugt durch eine hohe Usability dank<br />
des einfachen und übersichtlichen Aufbaus. Auch die internen<br />
Nachfragen und telefonische Rücksprachen sind deutlich weniger<br />
geworden“, resümiert Reinhold Mayer.<br />
Bilder: Neumeister Hydraulik<br />
www.beo-software.de<br />
www.neumeisterhydraulik.de<br />
POINTIERT<br />
AUTOMATISIERTE UND RECHTSSICHERE<br />
VERSANDABWICKLUNG<br />
KONTINUIERLICHES TRACKING UND TRACING<br />
DER WAREN MÖGLICH<br />
SOFTWARE ÜBERMITTELT INFORMATIONEN<br />
LÜCKENLOS AN SPEDITEUR<br />
TOOL BERÜCKSICHTIGT ALLE VERSANDARTEN<br />
UND ERSTELLT DOKUMENTE<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 23
VENTILTECHNIK<br />
Der Stromteiler/<br />
-vereiniger teilt einen<br />
eingehenden Ölstrom in einem<br />
fest vorgegebenen Verhältnis,<br />
gleich oder proportional,<br />
lastunabhängig in zwei<br />
Teilströme auf<br />
VENTILSTROMTEILER IN DER LANDWIRTSCHAFT<br />
DEN ÖLSTROM PRÄZISE<br />
SPALTEN UND VEREINEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ein Landmaschinenhersteller wollte bei seinem<br />
Schwader einen hohen Volumenstrom ohne<br />
Abweichung in der Teilgenauigkeit erzielen. Die<br />
passende Lösung bot ein Steuerblockspezialist.<br />
Dieser stattete das Fahrzeug mit einem<br />
kompakten Ventilstromteiler aus, der ein<br />
gleiches Teilungsverhältnis sicherstellt.<br />
Damit sich das Mähgut auf der Wiese leichter mit der Ballenpresse<br />
oder einem Ladewagen aufnehmen lässt, werden<br />
Schwaden – reihenförmig zusammengerechte<br />
Erntelinien – angelegt. Diese Aufgabe übernehmen häufig<br />
Kreiselschwader. Für eine optimale Aufnahme des Futters<br />
müssen die Ausleger präzise einstellbar sein, was durch einen integrierten<br />
Stromteiler gewährleistet wird, der den eingehenden<br />
Ölstrom in zwei gleiche Volumenströme aufteilt. Ist diese Komponente<br />
jedoch in ihrer Genauigkeit unzureichend ausgelegt, leidet<br />
die Schwadqualität und die spätere Aufnahme wird durch eine<br />
ungleichmäßige Verteilung des Schnittguts erschwert.<br />
„Das Haupteinsatzgebiet von Stromteilern liegt darin, den<br />
Gleichlauf mehrerer Zylinder oder die Versorgung verschiedener<br />
Verbraucher sicherzustellen“, erklärt Carina Katz, Geschäftsführerin<br />
der Power-Hydraulik GmbH. Mit dieser Anforderung wandte<br />
sich der Landmaschinenhersteller Krone an die Power-Hydraulik<br />
GmbH, die den Kreiselschwader Swadro TC1370 mit einem robusten<br />
Ventilstromteiler speziell für hohe Teilgenauigkeit ausstattete.<br />
GLEICHMÄSSIGE AUFTEILUNG<br />
Bei dem neuen Stromteiler/-vereiniger des Steuerblockspezialisten<br />
Power-Hydraulik handelt es sich um ein federbelastetes Ventil<br />
in Schieberbauweise. Es teilt einen eingehenden Ölstrom in<br />
einem fest vorgegebenen Verhältnis, gleich oder proportional,<br />
lastunabhängig in zwei Ströme auf. Wird das Ventil in umgekehrter<br />
Richtung verwendet, so werden die eingehenden Teilströme<br />
im selben Verhältnis zuverlässig vereint. Die Abweichung in der<br />
Seriengenauigkeit beträgt dabei gerade einmal ein Prozent. In einer<br />
Zylindergleichlaufsteuerung ermöglicht das Ventil zudem einen<br />
schnellen Endlagenausgleich des nachlaufenden Zylinders.<br />
„Wir haben die Komponente für Krone speziell auf den hohen geforderten<br />
Volumenstrom von 30 l/min und den dabei auftretenden<br />
Differenzdruck ausgelegt“, so Katz.<br />
Das Ventil reguliert sich selbst an den Drossel- oder Ausgangsstellen<br />
unabhängig von den auftretenden Lasten am Ausgang der<br />
Leitungen. Der Fahrer bekommt davon nur wenig mit und erhält<br />
als Feedback lediglich ein synchrones Ausschieben der Ausleger<br />
ohne Abweichungen im Gleichlauf. Dadurch ist wiederum eine<br />
gleichmäßige Ablage des Erntegutes im Schwad sichergestellt.<br />
Dies steigert die Durchsatzleistung der nachfolgenden Erntemaschinen<br />
und sorgt beispielsweise bei der Aufnahme mit dem Ladewagen<br />
für ein optimales Schnittbild.<br />
INDIVIDUELLE STROMTEILER<br />
Der Ventilstromteiler von Power-Hydraulik wird auf unterschiedliche<br />
kundenspezifische Systemanforderungen hinsichtlich Volumenstrom,<br />
Teilungsverhältnis und Endlagenausgleich angepasst.<br />
Durch die spezielle Konstruktion kann weitestgehend auf zusätzliche<br />
Druckbegrenzungsventile ausgangsseitig verzichtet werden.<br />
Die Komponenten lassen sich flexibel in die Steuerblock-Konstruktion<br />
integrieren, auf den Block anflanschen oder auch extern<br />
verrohren. „Aufgrund unserer Fertigungsmöglichkeiten sind wir<br />
in der Lage, die Stromteiler kompakter auszulegen und denselben<br />
Steuerblock mit weiteren Ventilen auszustatten, wodurch der<br />
Kunde generell Platz sparen und Bauraum gewinnen kann“, erläutert<br />
Katz. „Wir können darüber hinaus materialseitig Guss oder<br />
Stahl verwenden und bei Bedarf den Korrosionsschutz durch diverse<br />
Oberflächenbeschichtungsverfahren gewährleisten.“<br />
Bilder: Power-Hydraulik<br />
www.power-hydraulik.de<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
NACHHALTIGE SCHRAUBENKOMPRESSOREN<br />
Die neue DX-Serie ölfreier Schraubenkompressoren<br />
von CompAir ist sowohl mit fester als auch mit<br />
variabler Drehzahl erhältlich. Zudem gibt es Modelle<br />
von 200 kW bis 355 kW Leistung und wahlweise<br />
luft- oder wassergekühlte Varianten.<br />
Ein neu konzipierter Druckluftanschluss sorgt für<br />
einen bis zu 8 % höheren Wirkungsgrad und einen<br />
verbesserten Volumenstrom. Die optimierte radiale<br />
Einlasskonstruktion reduziert den Druckabfall.<br />
Kühlmäntel in beiden Verdichtungsstufen maximieren<br />
die Wärmeübertragung. Verglichen mit anderen<br />
Konstruktionen laufen die Rotoren auch bei niedrigen<br />
Temperaturen. Bei den Premium-Modellen sorgt Wasser in den Kühlmänteln für einen noch<br />
höheren Wirkungsgrad. Sowohl die Rotoren als auch die Innenflächen der gusseisernen Kompressionskammern<br />
sind mit einer speziellen Ultracoat-Behandlung beschichtet, um Korrosion<br />
zu vermeiden. Eine Verbesserung der Effizienz des Feuchtigkeitsabscheiders verhindert, dass<br />
Wasser in die nächste Verdichtungsstufe gelangt. Zudem bieten die Edelstahlrotoren der<br />
zweiten Stufe einen weiteren Korrosionsschutz.<br />
www.compair.com<br />
Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />
MEHR DURCHFLUSS<br />
BEI WENIGER<br />
STROMVERBRAUCH<br />
MAGNETVENTILE MIT ELEKTRISCHEM M8-ANSCHLUSS<br />
Airtec hat sein Sortiment elektrisch betätigter Magnetventile<br />
mit der Baureihe 86-MVY erweitert. Sie<br />
beinhaltet Ausführungen mit elektrischem M8-Anschluss<br />
und einer LED-Statusanzeige. Die als 5/2- und<br />
5/3-Wege-Ventile erhältlichen Einheiten mit tastender<br />
und rastender Handhilfsbetätigung sind für den<br />
Betrieb mit gefilterter, ölfreier und getrockneter<br />
Druckluft ausgelegt. Sie können mit Arbeitsdrücken bis<br />
7 bar beaufschlagt werden, erreichen Schaltzeiten von<br />
20 ms (bei 6 bar) und zeichnen sich durch ihre kompakte<br />
Bauweise und eine niedrige Leistungsaufnahme von 1,3 W aus. Je nach Modell beträgt die<br />
maximale Durchflussrate zwischen 420 Nl/min und 490 Nl/min. Die im eloxierten Aluminiumgehäuse<br />
gefertigte Baureihe ist in Schutzart IP50 ausgeführt und für den Einsatz im Temperaturbereich<br />
von 0 bis 50 °C zugelassen. Als Zubehör gibt es Anschlusssteckdosen mit Kabel sowie<br />
Grundplatten des Typs 86-PR zum Aufbau von Ventilstationen mit bis zu 20 Einheiten.<br />
www.airtec.de<br />
ROHRENDEN PRÄZISE BEARBEITEN<br />
Esco Tool aus Holliston im US-Bundesstaat Massachusetts<br />
hat mit der Dictator II MILLHOG® eine einfach zu bedienende<br />
Rohranfasmaschine zur präzisen Endbearbeitung hochintegrierter<br />
Schweißverbindungen von Rohren auf den Markt<br />
gebracht. Die Maschine wird am Rohrinnendurchmesser<br />
eingespannt und lässt sich mittels selbstzentrierenden<br />
Spannelementen perfekt ausrichten. Vier montierbare<br />
Klingen ermöglichen das Anfasen, Planfräsen und Bohren<br />
von Rohrenden oder die Bearbeitung einer zusammengesetzten<br />
Fase. Die Klingen können mithilfe eines einstellbarem<br />
Werkzeughalters auf einfache Weise verstellt werden, um<br />
zusammengesetzte Fasen zwischen 37,5° und 10° an einem<br />
Rohr mit 610 mm Außendurchmesser und einer Wandstärke<br />
von 65 mm herzustellen. Für den Antrieb kann ein Druckluft-,<br />
Elektro- oder Hydraulikmotor spezifiziert werden. Eine<br />
patentierte Sicherheitsfeder-Hängevorrichtung ermöglicht<br />
das einfache Positionieren und Einspannen der Rohre. Die Dictator II MILLHOG® Rohranfasmaschine<br />
verfügt über einen einzelnen Dorn und einen Satz von drei breiten Spannelementen, die<br />
sechs Kontaktpunkte zur starren Befestigung des Rohrinnendurchmessers bieten und für<br />
ratterfreien Betrieb sorgen. Diese Maschine erfordert keine Schneidöle und ist gut für den<br />
Einsatz in Fertigungsabteilungen oder vor Ort geeignet.<br />
www.escotool.com<br />
Eine Niedrigenergielösung<br />
mit geringem Druckabfall für<br />
kompakte Geräte ist das 2/2<br />
Wege Magnet-Sitzventil<br />
SLP13 von Danfoss. Es basiert<br />
auf einer Technologie, deren<br />
Leistungsaufnahme auf unter<br />
10 W reduziert ist. Sie kann<br />
dazu beitragen, die Laufzeit<br />
in batteriebetriebenen<br />
Fahrzeugen zu verlängern.<br />
Gleichzeitig ist bei diesem<br />
Cartridge-Ventil die Durchflussrate<br />
um das 1,8-fache<br />
erhöht. Durch die Reduzierung<br />
der Leistungsaufnahme<br />
wurde die eingetragene<br />
Temperatur der neuen Spule<br />
des Ventils um fast die Hälfte<br />
gesenkt, was ein Durchbrennen<br />
der Spule verhindern soll<br />
und eine längere Lebensdauer<br />
ermöglicht. Darüber<br />
hinaus können größere<br />
Ventile durch kleinere ersetzt<br />
werden, was zu einem<br />
kompakteren, leichteren und<br />
kostengünstigeren System<br />
führt. Das Ventil ist in<br />
Größe 10 mit einem Nennvolumenstrom<br />
von 79 l/min<br />
und einem Nenndruck von bis<br />
zu 350 bar erhältlich. Es<br />
eignet sich für Materialtransport-,<br />
Bau- und Landmaschinenanwendungen.<br />
www.danfoss.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 25
PUMPEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
PNEUMATISCHE DOPPELMEMBRANPUMPEN<br />
BEWÄHRTES SYSTEM<br />
NACHHALTIG GEDACHT<br />
Der ökologische Fußabdruck und der sparsame Umgang mit Ressourcen spielen in<br />
der Industrie eine entscheidende Rolle. Dabei gewinnt das Thema Energieeffizienz<br />
zunehmend an Bedeutung. Aufgrund ihrer Effizienz rücken deshalb auch<br />
pneumatische Doppelmembranpumpen immer weiter in den Fokus. Das Potential<br />
dieser Art von Pumpen ist noch nicht ausgeschöpft.<br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
PUMPEN<br />
„Wir können in der Regel den Energieeinsatz im Vergleich zu<br />
gängigen Lösungen um die Hälfte reduzieren“, erklärt Verkaufsleiter<br />
Frederic Engels im Hinblick auf die druckluftbetriebenen<br />
Pumpen von Timmer. Die Zahlen stammen dabei nicht aus den<br />
Berechnungen theoretischer Werte, sondern aus Vergleichsmessungen<br />
bei konkreten Prozessen vor Ort. Der Vergleich im Live-<br />
Prozess sei deshalb so wichtig, weil es keine pauschale Aussage<br />
zu den Einsparpotenzialen von Pumpen geben könne, so Engels.<br />
Denn: „Es hängt von verschiedenen Parametern ab.“ Dazu zählen<br />
unter anderem die Fördermenge, der Gegendruck, die Viskosität<br />
der geförderten Medien und der Druck, mit dem die Pumpe betrieben<br />
wird.<br />
POLITIK PUSHT NACHHALTIGE LÖSUNGEN<br />
TIMMER-PUMPEN VEREINEN<br />
WIRTSCHAFTLICHKEIT UND<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Doch warum hat sich die Ausgangslage in vielen Unternehmen<br />
verändert? „Bislang waren die Hauptanforderungen an Doppelmembranpumpen<br />
Prozesssicherheit, Langlebigkeit sowie eine<br />
geringe Pulsation“, so Engels. Diese Parameter sind weiterhin von<br />
Bedeutung, die Anforderungen jedoch vielfältiger. Neue Aspekte<br />
sind das Energiemanagement und das Thema Nachhaltigkeit.<br />
„Die Unternehmen denken um“, hat auch Timmer-Produktmanager<br />
Stefan Anstöter festgestellt. Mit ein Grund dafür sei, dass die<br />
Politik die Energieeffizienz in der Wirtschaft und Industrie sowohl<br />
durch entsprechende Mittelvergaben fördert als auch fordert<br />
– unter anderem deshalb, um die ambitionierten, gesetzlich<br />
vorgeschriebenen CO 2<br />
-Ziele einhalten zu können. Aber nicht nur<br />
deshalb ist das Interesse an den Timmer-Pumpen gestiegen.<br />
Wenn es um das Fördern von Medien geht, setzen manche Anwender<br />
als Alternative zu pneumatischen Doppelmembranpumpen<br />
auf elektrische Pumpen. „Ein direkter Effizienzvergleich<br />
dieser Systeme ist allerdings nicht pauschal möglich“, erklärt Anstöter.<br />
Eine große Rolle dabei spielen die Rahmenbedingungen.<br />
„Bei der Förderung geringer Mengen bei gleichzeitig hohem<br />
Druck von bis zu sechs bar, weist die pneumatische Doppelmembranpumpe<br />
beispielsweise einen deutlich höheren Wirkungsgrad<br />
auf als eine herkömmliche Kreiselpumpe“, so der Produktspezialist.<br />
Grundsätzlich muss eine Pumpe daher auf das zu fördernde<br />
Medium abgestimmt werden: Für leichtfließende Medien wie<br />
Wasser empfehlen sich Strömungsmaschinen, die in der Regel<br />
elektrisch angetrieben sind. Bei zähfließenden Medien wie Pasten<br />
oder Farben und Lacke werden dagegen am besten Verdrängerpumpen<br />
eingesetzt. Diese sind meist druckluftbetrieben,<br />
sodass hierunter auch die pneumatischen Doppelmembranpumpen<br />
fallen. Letztere haben auch den Vorteil, sehr vielfältig hinsichtlich<br />
ihrer Einsatzgebiete zu sein. Aus diesem Grund werden<br />
die pneumatischen Doppelmembranpumpen von Timmer unter<br />
anderem in der Chemie, Pharmazie und von Produzenten von<br />
Farben und Lacken gerne genutzt. Ein elementar wichtiger Grund<br />
für diese Branchen ist dabei die Sicherheit: Der Antrieb der<br />
druckluftbetriebenen Pumpe bietet im Gegensatz zu elektrisch<br />
angetriebenen eine kostengünstige, wartungs- und fehlerarme<br />
inhärente Sicherheit im Explosions- und Brandschutz sowie im<br />
Produktionsprozess. Zudem entfällt die Notwendigkeit für speziell<br />
qualifiziertes Personal, das kostenintensive Aspekte wie die<br />
Planung, die Montage und den Betrieb der Pumpe unter Sicherheitsaspekten<br />
übernimmt und überwacht.<br />
BESONDERE EIGENSCHAFTEN STEIGERN<br />
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Doch was macht die pneumatischen Doppelmembranpumpen<br />
von Timmer so energieeffizient? „Ein möglichst effizientes Pneumatikventil<br />
sowie die besonders gestaltete Geometrie der Pumpe<br />
sind entscheidend“, erklärt Stefan Anstöter. Dabei haben die Timmer-Pumpen<br />
– anders als herkömmliche Doppelmembranpumpen<br />
– kein zylindrisches Steuerventil mit mehreren O-Ringen.<br />
Denn: Diese Bauart hemmt die Bewegungen des gesamten Pneumatikventils.<br />
Die „O-Ring-Problematik“ wurde daher vom Pumpenhersteller<br />
durch die Entwicklung und den Einsatz eines<br />
keramischen Schieberventils umgangen. Timmer setzt bei diesem<br />
Ventil auf hochverschleißfeste Kunststoffe und Keramik,<br />
denn diese äußerst verschleißarme Verbindung ermöglicht ein<br />
exaktes, sauberes und dadurch effizientes Schaltverhalten.<br />
Was ebenfalls zur Effizienz der Pumpen von Timmer beiträgt:<br />
Die beiden Membrane sind auf eine geringe Auslenkung eingestellt<br />
und machen somit nur minimale Walkbewegungen. „Bei<br />
vielen anderen Konstruktionen muss die Membran bei jedem<br />
Hub weitere Wege zurücklegen“, erklärt der Produktmanager.<br />
Dieses permanente „Umkrempeln“ in die eine oder andere Richtung<br />
sorgt für Stress im Membranwerkstoff. Timmer vermeidet<br />
dies durch das bei ihren Pumpen verwendete Kurzhubprinzip.<br />
Durch die geringere Hubstrecke bei verdoppelter Hubanzahl<br />
wird das Material weniger beansprucht. Anstöter: „Dadurch haben<br />
wir sehr lange Membranstandzeiten.“<br />
„Durch das besondere Timmer-Ventil und dessen frühe Umschaltzeit<br />
sowie den Aufbau der Pumpe haben Anwender die<br />
Möglichkeit, auch Druckluft einzusparen“, erklärt Frederic Engels.<br />
Wie groß die Ersparnis sein kann, zeigt der Hersteller seinen<br />
Kunden mit einem Vor-Ort-Test. Vergleiche bei Anwendern zeigen,<br />
dass diese Pumpen einen bis zu 50 Prozent geringeren<br />
Druckluftverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Pumpen<br />
aufweisen. Setzt man voraus, dass ein mittelgroßer Betrieb oftmals<br />
dutzende Pumpen einsetzt, steigt das Einsparpotenzial<br />
entsprechend mit der Anzahl an eingesetzten Pumpen und der<br />
Dauer des Einsatzes.<br />
Bilder: Timmer<br />
www.timmer.de<br />
POINTIERT<br />
PNEUMATISCHE DOPPELMEMBRANPUMPEN<br />
SIND VIELFÄLTIG EINSETZBAR<br />
SPEZIELLE PUMPENGEOMETRIE<br />
IST MASSGEBLICH<br />
ENERGIEEINSPARUNGEN VON BIS ZU<br />
50 PROZENT MÖGLICH<br />
HOHE SICHERHEIT IN SACHEN<br />
EXPLOSIONSSCHUTZ<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 27
DIGITALISIERUNG<br />
DYNAMISCHE LÖSUNG ZUR DATENERFASSUNG<br />
DIGITALER VENTIL-SERVICE<br />
Der Spezialist für Industriearmaturen Ventile und Ventilblöcke<br />
AS-Schneider hat seinen statischen, digitalen (Ventil-) Zwilling<br />
weiterentwickelt und präsentiert eine neue dynamische Lösung,<br />
das sogenannte Digital Valve Kit.<br />
Mit dem Digital Product Pass erhält der Nutzer sofort<br />
Zugriff auf statische Produktinformationen<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Das Digital Valve Kit ermöglicht<br />
Anlagenbetreibern den Fernzugriff und<br />
die Fernsteuerung ihrer Ventile<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
DIGITALISIERUNG<br />
Techniker installieren jedes Jahr Millionen mechanischer<br />
Komponenten in Neu- und Altanlagen – ein großer Teil<br />
davon sind Ventile und Ventilblöcke. Um die Vorteile der<br />
Digitalisierung nutzen zu können, müssen Lieferanten,<br />
Anlagenbauer und Betreiber diese Armaturen im digitalen<br />
Zwilling der Anlage miteinbeziehen. Genau hier setzt die AS-<br />
Schneider Gruppe an und entwickelt Service-Lösungen zu Ihren<br />
Armaturen, die sich in der globalen und digitalen industriellen<br />
Infrastruktur der Zukunft problemlos integrieren lassen.<br />
Seit einigen Jahren bietet AS-Schneider seinen Kunden den sogenannten<br />
Digital Product Pass für Armaturen, der die Anforderungen<br />
der DIN SPEC 91406 (IEC 61406) erfüllt. Die Produktgruppen<br />
Ventile und Ventilblöcke, Monoflansche, VariAS-Blöcke und DBB<br />
Piping Kugelhähne sind mit einem eindeutigen QR-Code gekennzeichnet.<br />
Der Nutzer kann diesen scannen oder die individuelle<br />
Seriennummer unter www.qr4v.de eingeben. Auf diese Weise<br />
kann er sofort und einfach auf statische Produktinformationen<br />
wie technische Spezifikation, tätigkeitsbezogene Dokumente,<br />
individuelle Zeichnungen, Bescheinigungen/Zertifikate/Zeugnisse<br />
und Ersatzteile zugreifen.<br />
Mit dem Beitritt zum Digital Data Chain Consortium (Digital<br />
Data Chain) geht AS-Schneider nun einen Schritt weiter, normiert<br />
die Daten nach VDI 2770 und stellt das Datenpaket über die<br />
sogenannte cloudbasierte Informationsaustauschplattform zur<br />
Verfügung.<br />
DIGITAL VALVE KIT (DVK)<br />
Ergänzend zum statischen Digital Product Pass arbeitet AS-<br />
Schneider derzeit an einer dynamischen Lösung zur Erfassung<br />
von Daten, dem sogenannten Digital Valve Kit (DVK). Dieses<br />
ermöglicht Anlagenbetreibern den Fernzugriff (Remote Access)<br />
und die Fernbetätigung (Remote Control) ihrer Ventile und informiert<br />
zudem über den aktuellen Gesundheitszustand der<br />
MIT DEM DVK LASSEN SICH<br />
VENTILE PER SOFTWARE<br />
PERMANENT ÜBERPRÜFEN<br />
installierten Ventile. Das DVK übermittelt dabei alle Hinweise<br />
und Störungen zeitnah an das Wartungsteam. So kann es rechtzeitig<br />
reagieren und weitere Maßnahmen frühzeitig einleiten.<br />
Das Digital Valve Kit ist konform mit allen branchenrelevanten<br />
Standards (z. B. NAMUR-Standard).<br />
Bilder: Armaturenfabrik Franz Schneider<br />
www.as-schneider.com<br />
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FLUIDTECHNIK IN MEDIZIN UND LABOR<br />
PNEUMATISCHE AKTUATOREN ALS MUSKELN<br />
TECHNIK FOLGT<br />
NATUR<br />
Menschliche Muskeln oder gar eine komplette<br />
Hand künstlich nachzubauen, ist eine komplexe<br />
Aufgabe. Italienischen Forschern des Istituto<br />
Italiano di Tecnologia (IIT) ist es aber gelungen,<br />
mithilfe von 3D-Druck eine Roboterhand samt<br />
Handgelenk herzustellen, die dem schon sehr<br />
nahekommt. Um das zu erreichen, entwickelten<br />
sie geometriebasierte Aktuatoren.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Bei aller Begeisterung für die Technik - die Natur ist etwas<br />
Wunderbares. Schaut man sich die (menschliche) Muskulatur<br />
an, fragt man sich unwillkürlich, wie so etwas technisch<br />
nachzubauen ist. Allerdings sind künstliche Aktuatoren<br />
laut Forschern bereits so ausgereift, dass sie die gleiche<br />
Kontraktionsleistung wie biologische Muskeln erreichen können.<br />
Aber die Anmut menschlicher Bewegung in all ihrer Vielfältigkeit<br />
nachzubilden, bleibt weiterhin eine Hürde - nicht zuletzt durch<br />
die komplexen Anordnungen von Muskeln im menschlichen<br />
Körper. Künstliche Muskeln (sogenannte GRACEs) sollen das<br />
Problem lösen.<br />
DEM MENSCH GANZ NAHE<br />
Ein Forscherteam des Istituto Italiano di Tecnologia (IIT) hat<br />
dieses Problem derart gelöst, das es von einzelnen pneumatischen<br />
Aktuatoren ausgegangen ist. Jeder ihrer Aktuatoren kann<br />
sich durch seine geometrische Form, ähnlich einem Faltenbalg<br />
mit zusätzlichen Falten, ausdehnen und zusammenziehen. Diese<br />
GRACE-Aktormembranen (GeometRy-based Actuators able<br />
to Contract and Elongate) bestehen bei den Italienern aus verschiedenen<br />
Materialien und lassen sich in unterschiedlichen<br />
Größen mithilfe des 3D-Druckverfahrens herstellen. Sie können<br />
sich anschließend wie ein menschlicher Muskel dehnen und zusammenzuziehen.<br />
Letztendlich ist die Größe dieser Aktuatoren<br />
allein durch die verwendete Fertigungstechnologie begrenzt.<br />
Die Forscher am IIT sind sich sicher, dass sie die Leistung der<br />
Aktuatoren in Bezug auf Verformung sowie Festigkeit variieren<br />
und sie auch mit verschiedenen Materialien sowie Technologien<br />
drucken können. Erstes sichtbares Ergebnis ist ihre pneumatische<br />
Hand, die ein kommerzieller 3D-Drucker in einem einzigen<br />
Schritt herstellte.<br />
Das verwendete Material am IIT war ein weiches Harz und umfasst<br />
18 GRACEs in verschiedenen Größen und Formen, so dass<br />
Quelle: Istituto Italiano di Tecnologia<br />
ein pneumatischer Druck von wenigen zehntel Bar ausreicht, die<br />
Finger zu beugen und die Handfläche oder das Handgelenk zu<br />
drehen. Jeder Aktuator wiegt etwa acht Gramm und in eine Roboterhand<br />
integriert, kann diese, je nach verwendetem Material,<br />
mehr als das 1.000-Fache ihres Gewichts tragen.<br />
GRACES<br />
GRACEs bestehen grundsätzlich aus einer plissierten Membran<br />
und einem einzigen Material. Sie werden von Grund auf so konstruiert,<br />
dass sie sich mithilfe eines mathematischen Modells zusammenziehen<br />
und ausdehnen können. Die Forscher am IIT<br />
druckten ihre GRACEs mit einem Form 3 3D-Drucker von<br />
Formlabs. Durch den 3D-Druck waren sie in der Lage, Falten in<br />
KÜNSTLICHE MUSKELN (GRACES)<br />
MIT EINEM STANDARD 3D-<br />
DRUCKER HERGESTELLT<br />
die Membranen der Geräte zu integrieren, die sich falten und<br />
entfalten. Dadurch erreichen sie die Flexibilität und Festigkeit,<br />
die sie für wiederholte Verformungen benötigen. Anschließende<br />
Tests waren mehr als zufriedenstellend. Abhängig von den Parametern<br />
gelang es ihnen, Objekte zu heben, die schwerer waren<br />
als sie selbst. So konnte ein acht Gramm schwerer GRACE-Prototyp<br />
ein acht Kilogramm schweres Gewicht heben. 18 Aktuatoren<br />
unterschiedlicher Größen zu einer Roboterhand verbunden, bestätigte<br />
die Vermutung der Forscher, dass es möglich ist, funktionelle<br />
Muskeln in einem einzigen Produktionsschritt in 3D zu drucken.<br />
Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Arbeit im Fachjournal<br />
Science Robotics.<br />
Bilder: Istituto Italiano di Tecnologia, Siberian Art - stock.adobe.com<br />
http://iit.it, http://santannapisa.it<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
BISTABILES MAGNETVENTIL FÜR MEDIZIN- UND<br />
ANALYSETECHNIK<br />
Direktgesteuerte Magnetventile von Kendrion zeichnen sich<br />
durch hohe Durchflüsse bei geringer Leistungsaufnahme aus.<br />
Das neue bistabile 10-mm-Magnetventil 63.0 ergänzt diese<br />
Eigenschaften maßgeblich durch energieeffizientes und<br />
sicheres Steuern von Flüssigkeiten<br />
und Gasen in der<br />
Medizin- und Analysetechnik.<br />
Das bistabile Ventil steuert die<br />
Durchflüsse schnell und<br />
präzise. Ein integrierter<br />
Permanentmagnet hält es<br />
stromlos in geöffnetem bzw. in<br />
geschlossenem Zustand, ohne<br />
die Spule dauerhaft zu bestromen.<br />
Ein kurzer elektrischer<br />
Impuls ändert die Schaltstellung<br />
und schließt oder öffnet das Ventil, je nach Polarität, in<br />
wenigen Millisekunden. Durch die extrem geringe Leistungsaufnahme<br />
wird die Wärmeentwicklung der Spule deutlich<br />
reduziert. Der kurze elektrische Impuls und die kompakte<br />
Bauweise machen das neue bistabile Magnetventil zu einer<br />
energieeffizienten Lösung für mobile, batteriegestützte<br />
Anwendungen in der Medizin- und Analysetechnik. So ist auch<br />
bei Stromausfall ein definierter, selbsthaltender Zustand des<br />
Ventils gewährleistet.<br />
Das Ventil ist als 2/2- oder 3/2-Wege-Version erhältlich und<br />
lässt sich individuell anpassen. Gängige Dichtungsmaterialien<br />
wie NBR, EPDM oder FPM sind ebenso möglich wie eine<br />
Ausführung mit Litze oder Stecker für eine PCB-Kontaktierung.<br />
www.kendrion.com<br />
ABSPERRKLAPPEN FÜR RAUESTE<br />
BEDINGUNGEN<br />
Das Unternehmen Warex Valve aus<br />
Senden, ist spezialisiert auf Absperrklappen,<br />
die auch bei rauesten<br />
Betriebsbedingungen und problematischen<br />
Anwendungsfällen Funktionalität<br />
gewährleisten. Ideale Voraussetzungen,<br />
die sich in der Schüttgutindustrie<br />
bewährt haben.<br />
Bei der Absperrklappen-Baureihe 105<br />
handelt es sich um eine dichtschließende<br />
Absperrklappe, die speziell für<br />
den Anbau unter Container oder Silos<br />
entwickelt wurde. Die DKZ 105 gibt es<br />
in zwei verschiedenen Grundmodellen.<br />
Als leichte und preiswerte Sternform-Ausführung (SK)<br />
sowie als robuste Vollflanschausführung (VK). Die Containerklappe<br />
mit einteiligem Gehäuse garantiert absolute Dichtheit<br />
(nach DIN EN 12266 Leckrate A). Haupteinsatzgebiet für die<br />
Containerklappen sind IBC-Container zum Feststoffhandling.<br />
Auch viele weitere Absperrklappen, wie die exzentrische<br />
APS®-Klappe DKZE 110 (Bild), sind ideal für die Verwendung im<br />
Schüttgutbereich. In der APS-Ausführung (Air-Pressure-Sealing)<br />
wird in der Klappenstellung ZU das Dichtelement pneumatisch<br />
an den Umfang der Klappenscheibe angepresst. Durch den<br />
gleichbleibenden Anpressdruck des Dichtelementes an die<br />
Klappenscheibe ist auch bei leichten Verschleißerscheinungen<br />
eine Druckdichtheit gewährleistet.<br />
www.warex-valve.com<br />
NEUES ELEKTRISCH BETÄTIGTES MAGNETVENTIL<br />
Der Ventilspezialist Gemü führt das neue<br />
elektrisch betätigte 2/2-Wege-Magnetventil<br />
Gemü J70 ein und optimiert damit<br />
die bestehende Produktgruppe der<br />
Magnetventile. Das elektrisch betätigte<br />
Magnetventil Gemü J70 ist für Applikationen<br />
mit geringem Durchfluss in der<br />
Analyse, Vakuum- und Dosiertechnik<br />
geeignet und ermöglicht eine präzise<br />
Dosierung. Die beständige Konus-Membrane<br />
aus PTFE sorgt für ein einzigartiges<br />
Dichtkonzept. Mit der PD-Technologie<br />
wird eine hohe Genauigkeit für kundenspezifische<br />
Anwendungen erreicht. Bei<br />
der sogenannten PD-Technologie (plug diaphragm technology)<br />
erfolgt die Trennung des medienberührten Bereichs vom<br />
Antrieb durch eine konusförmige Membrane aus modifiziertem<br />
PTFE. Der Werkstoff PTFE besteht aus linearen Kohlenstoffketten,<br />
die von Fluoratomen umgeben sind. Diese schirmen die<br />
Kohlenstoffatome räumlich ab und schützen das Molekül vor<br />
chemischen Angriffen – auch bei höheren Temperaturen. Mit<br />
CONEXO und RFID-Chip lässt sich das Magnetventil Gemü J70<br />
eindeutig identifizieren und Wartungen können effizient<br />
dokumentiert werden. Zudem ist das Magnetventil variabel<br />
und erweiterbar und für Ventilinseln sowie Mehrwege-Ventilblöcke<br />
geeignet.<br />
www.gemu-group.com<br />
DREHGEBER FÜR HAFEN- UND OFFSHORE<br />
Die neuen absoluten<br />
Multiturndrehgeber<br />
WV3600MO und<br />
WV3600MOR für<br />
Hafen- und Offshore-<br />
Anwendungen von<br />
Siko haben einen<br />
Durchmesser von<br />
lediglich 36 mm. Sie überzeugen dabei durch ihre Robustheit<br />
und Langlebigkeit. So besitzen beide Drehgeber durch das<br />
spezielle Konstruktionsprinzip und die verwendeten Materialien<br />
eine sehr hohe Salznebelbeständigkeit sowie Korrosionsbeständigkeit<br />
nach EN 60068-2-52 Schärfegrad 5. Mit bis zu 200<br />
N Wellenbelastbarkeit, der hohen Schock- und Vibrationsbeständigkeit<br />
sowie Schutzarten von IP67 und optional IP6K9K<br />
sind die beiden Drehgeber auch bestens für Anwendungen wie<br />
Schiffs- oder Portalkrane geeignet. Insbesondere Anwendungen,<br />
die konstruktionsbedingt wenig Bauraum zur Verfügung<br />
haben, profitieren von den kompakten Drehgebern. Die<br />
berührungslose magnetische Messtechnik unterstützt die<br />
Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Drehgeber. Das verschleißfreie<br />
Messprinzip erlaubt in Verbindung mit dem mechatronischen<br />
Multiturnsystem einen zuverlässigen und langlebigen<br />
Betrieb über einen Messbereich von bis zu 65.536 Umdrehungen<br />
(16 bit). Auch bei tiefsten Temperaturen arbeiten diese<br />
Drehgeber jahrelang wartungsfrei und besonders effizient.<br />
Mit dem WV3600MOR steht auch eine Safety-Variante zur<br />
Verfügung. Dieser nach SIL2 und PLd zertifizierte absolute<br />
Multiturndrehgeber kann für sicherheitskritische Anwendungen<br />
im Hafen- und Offshore-Bereich eingesetzt werden. Die<br />
Sensoren sind wahlweise mit einer CANopen- oder SAE J1939-<br />
Schnittstelle erhältlich. Die Safety-Version mit SIL2/PLd kann<br />
mit einer CANopen-Safety-Schnittstelle kombiniert werden.<br />
www.siko-global.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 31
MEDIZINTECHNIK<br />
MAGNETVENTILE<br />
DIALYSE DANK<br />
HYDRAULIK<br />
Schlüsselkomponente<br />
für Dialysegeräte:<br />
Mediengetrenntes<br />
Ventil von Rapa<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Jedes zweite weltweit gefertigte Dialysegerät<br />
kommt von Fresenius Medical Care.<br />
Dialysegeräte bestehen aus rund 8.000<br />
Bauelementen. Schlüsselbauteile sind<br />
Magnetventile, die absolut präzise und<br />
zuverlässig im Hydraulikkreislauf arbeiten<br />
müssen. Und das über einen langen Zeitraum<br />
von rund 5.000 Betriebsstunden pro Jahr bei<br />
einer durchschnittlichen Laufzeit von zehn bis<br />
zwölf Jahren. An der Produktion der<br />
Magnetventile ist Rapa Healthcare beteiligt<br />
Obwohl Fresenius Medical Care eine eigene Magnetventilfertigung<br />
im Haus hat, nahm das Unternehmen einen<br />
weiteren Ventilspezialisten mit ins Boot: Rapa Healthcare.<br />
Und setzt damit auf Dual Sourcing, um Risiken in<br />
der Beschaffung zu minimieren und bei Engpässen das Auftragsvolumen<br />
auf einen weiteren Ventilhersteller verteilen zu können.<br />
So kann Fresenius Versorgungssicherheit gewährleisten, die vor<br />
allem in Krisenzeiten der Retter in der Not sein kann. Die Mehrgleisigkeit<br />
macht die Supply Chain des Konzerns wesentlich robuster.<br />
Da Rapa ausschließlich auftragsbezogen produziert, war<br />
der Ventilspezialist prädestiniert für diese Aufgabe. Das Unternehmen<br />
mit Sitz im fränkischen Selb konnte das Produkt gemäß<br />
den Vorgaben und in der gewünschten Qualität von Fresenius<br />
weiterentwickeln und produzieren. Die Basis der Zusammenarbeit,<br />
die bereits seit Beginn der 1980er-Jahre besteht, ist eine Exklusiventwicklung<br />
und Produktion. 2016 startete Rapa die Produktion<br />
der zweiten Ventilgeneration auf einer neuen, selbst entwickelten<br />
vollautomatischen Fertigungslinie. In sieben Stationen<br />
fertigt die Anlage etwa 500.000 Ventile pro Jahr, und hat Reservekapazitäten.<br />
Seither wird das neue Dialyseventil DV114 – in unterschiedlichen<br />
Varianten – von Rapa in Serie geliefert. Das mediengetrennte<br />
Magnetventil DV114 wurde speziell für die Anwendung<br />
in Dialysegeräten und speziell für den Einsatz im Dialysatkreislauf<br />
entwickelt, wo es aggressiven Flüssigkeiten ausgesetzt ist.<br />
Der Bedarf steigt rasant: Weltweit nehmen Nierenerkrankungen<br />
und somit auch die Notwendigkeit von Dialysetherapien zu.<br />
Das zeigen auch die steigenden Produktionszahlen der Dialysegeräte<br />
bei Fresenius Medical Care. Wurden von 1979 bis 1999 ca.<br />
100.000 Geräte gebaut, lief bereits 2012 die 500.000ste Maschine<br />
am Standort Schweinfurt vom Band. Und von den schätzungsweise<br />
90.000 Geräten, die 2020 weltweit installiert wurden,<br />
stammten rund 48 % von Fresenius Medical Care. Somit werden<br />
auch stetig mehr und mehr Ventile verbaut. Diese müssen, wie<br />
die Geräte, regelmäßig optimiert werden. Auch die Produktionsprozesse<br />
müssen der steigenden Nachfrage und den hohen Anforderungen<br />
an Medizinprodukte immer wieder angepasst werden.<br />
Dem hohen Kostendruck im Gesundheitssektor geschuldet,<br />
steht Rapa Healthcare der Forderung seitens Fresenius nach einer<br />
steigenden Flexibilität und Wirtschaftlichkeit gegenüber. Rapas<br />
technisches Team erfüllt die erhöhten Qualitätsanforderungen<br />
und die anspruchsvollen Spezifikationen des Kunden in Bezug<br />
auf Funktionssicherheit, Wartungsfreiheit und Ausfallsicherheit,<br />
gegeben durch die hohe Lebensdauer der Komponente.<br />
Beim mediengetrennten Magnetventil DV114 kommen nur ausgewählte<br />
Materialien und Werkstoffe zum Einsatz. Die robuste<br />
und kompakte Bauweise sowie das Design bieten Einsparpotenziale<br />
für Material und räumliche Kapazitäten. Zusammen mit<br />
Fresenius arbeitet RAPA an der Optimierung der Prozesse und<br />
Strukturen, um diese möglichst gut aufeinander abzustimmen.<br />
Ergebnis: eine funktionierende Einbindung von RAPA Healthcare<br />
in die Prozesskette bei Fresenius zur Kostensenkung und Zeitgewinn<br />
für eine effiziente Kooperation. Oberstes Ziel der Unternehmenspartnerschaft<br />
sind 100 Prozent Liefertreue und Null-Fehler-<br />
Produktion.<br />
Bilder: RAPA-Group<br />
www.rapa.com/healthcare<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
MEDIZINTECHNIK<br />
KONKRET GEFRAGT<br />
Xxxx<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> fragte beim langjährigen Leiter<br />
Technik von Rapa, Werner Döhla, nach weiteren<br />
Details. Döhla ist seit 34 Jahren im Unternehmen,<br />
aktuell als interner Berater tätig, und kennt die<br />
Vorhaben, Pläne und technischen Details sehr genau.<br />
Werner<br />
Döhla<br />
Wie konnte Rapa die Verbesserungen<br />
der Magnetventile für<br />
Fresenius erreichen?<br />
Bei diesem Spezial-Ventil haben wir die Medientrennung, die Abdichtung<br />
nach außen und die Ventilsitzdichtung in einem Elastomerbalg<br />
integriert. Die Lösungen, welche die komplexen Anforderungen wie<br />
Medienbeständigkeit, Langzeittemperaturbeständigkeit, hohe Schaltspielzahl,<br />
zuverlässige Abdichtung und Null-Fehler-Ziel erfüllen, wurden<br />
in enger Zusammenarbeit mit unserem Kunden und spezialisierten<br />
Lieferanten entwickelt und realisiert. Ein weiterer wichtiger Faktor für<br />
die Schaltspielfestigkeit war die Einführung einer reibungsfreien Ankerlagerung.<br />
Hier nutzten wir erprobte Konzepte aus hydraulischen Regelventilen.<br />
Durch die parallele Entwicklung des Produktes und der vollautomatischen<br />
Montageanlage wurden spezifische Anforderungen aus der<br />
späteren Serienproduktion gleich im Design berücksichtigt. Insgesamt<br />
gesehen sind Erfahrung, Mut zu Neuem und offene Kooperation mit<br />
Kunden und Lieferanten weitere wesentliche Erfolgsfaktoren.<br />
Arbeiten Sie an weiteren<br />
Verbesserungen? In welche<br />
Richtung entwickeln Sie da?<br />
Ja, wir bereiten die Serieneinführung einer neuen Ventil-Generation vor,<br />
die einen deutlich höheren Arbeitsdruck ermöglicht. Aktuelle Entwicklungsprojekte<br />
zielen auf die Integration mehrerer Ventile in einer kompakten<br />
Einheit. Die neue Kompaktlösung bietet deutliche Vorteile, etwa<br />
geringeres Gewicht und einen geringeren Bauraumbedarf, weiterhin<br />
wird der Einbauaufwand reduziert.<br />
Inwieweit kann Rapa bei einer<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Unternehmen die Planungsund<br />
Konstruktionsaufgaben<br />
übernehmen/unterstützen?<br />
Wir positionieren uns bei unseren Kunden als Partner der Wahl für Entwicklung<br />
und Serienproduktion, der den gesamten Produktentstehungs–<br />
prozess übernimmt: vom Engineering über die Konstruktion bis hin zur<br />
Serienproduktion. Die Grundlage bildet unser umfassendes Verständnis<br />
der Komponenten und ihrer Funktion im Gesamtsystem, (das wir in<br />
unzähligen Entwicklungsprojekten gewonnen haben). Mit unseren<br />
zusätzlichen vielfältigen Simulations- und Validierungsservices begleiten<br />
wir unsere Kunden durch die Entwicklungsphase und können so die<br />
bestmögliche Lösung anbieten. Das diese Vorgehensweise ankommt,<br />
bestätigen erfolgreiche nationale und internationale Kundenreferenzen<br />
aus unterschiedlichen Branchen.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 33
HYDRAULIKZYLINDER<br />
DICHTE ZYLINDER<br />
EINE AUSGEWOGENE<br />
KOMPOSITION<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Zu wissen, welche Materialkombination für<br />
Dichtungen unter welchen Rahmenbedingungen<br />
zum Einsatz kommen soll, ist eine vielfach<br />
unterschätzte Kompetenz bei<br />
Anlagenkonstrukteuren und Hydraulikern. Hier<br />
den passenden „Dreiklang“ zu finden, zeugt von<br />
großer Erfahrung und Fachwissen.<br />
Wer bei „NBR, POM und PTFE“ an einen bekannten<br />
Song der Gruppe „Die Fantastischen Vier“ denkt,<br />
liegt in diesem Fall gehörig daneben. Denn bei den<br />
drei genannten Akronymen handelt es sich nicht<br />
um eine zu spät entdeckte Liedzeile des Klassikers „MFG – Mit<br />
freundlichen Grüßen“ der Stuttgarter Rap-Legenden, sondern<br />
um die Materialklassen der meistverwendeten Hydraulikzylinder-Dichtungen.<br />
NBR (Acrylnitril-Butadien-Kautschuk), POM<br />
(Polyoxymethylen) oder PTFE (Polytetrafluorethen) sind so etwas<br />
wie das Klavier für einen Ingenieur, auf dem es für die jeweilige<br />
Auslegung des Hydraulikzylinders die richtige Melodie zu<br />
spielen gilt. Und wie diese klingen soll, geben ihm unter anderem<br />
der Temperaturbereich, die Einsatzbedingungen und natürlich<br />
HOVEN HAT KOMPETENTE<br />
PARTNER AN SEINER SEITE<br />
der Druckbereich vor, in denen der Zylinder verlässlich seinen<br />
Dienst verrichten soll.<br />
Das Unternehmen Hoven Hydraulik setzt hier auf jahrzehntelanges<br />
Know-how und eine umfangreiche Datenbasis aus Projekten<br />
im Pressenbau, in der Mahl- und Zerkleinerungstechnik von<br />
Mühlen über Brecher bis zur Schrottschere, aus der Ofentechnik<br />
sowie bei Tieftemperaturapplikationen bis -40 °C.<br />
Die Fertigung leistungsfähiger und langlebiger Zylinder bei<br />
Hoven ist am Ende jedoch eine Teamaufgabe, die nur über den<br />
interdisziplinären Austausch verschiedener Inhouse-Experten<br />
zum Ziel führt. Denn der „Hit“ – um nochmal in die Welt der Musik<br />
einzutauchen – ist es, die perfekte Komposition der verschiedenen<br />
Komponenten im Spannungsfeld der drei Faktoren<br />
Reibung, Schmierung und Verschleiß („Tribologie“) zu finden.<br />
Die Aufgabe der Ingenieure lautet also, ein optimal ausbalanciertes<br />
„Tribologisches System“ zu entwickeln, um maximale Standzeit<br />
und hohe Lebensdauer der Zylinder zu erzielen. Die<br />
Entwickler und Fertigungsexperten bei Hoven haben dieses profunde<br />
Wissen um die perfekte Balance – und dass im Größenbereich<br />
zwischen 32 und 1.000 mm Kolbenstangendurchmesser!<br />
34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
HYDRAULIKZYLINDER<br />
KOMPLEXER ALS GEDACHT<br />
Schaut man einmal näher hin auf das Dreieck aus guter Performance,<br />
langen Standzeiten und hoher Prozesssicherheit durch<br />
maximale Verfügbarkeit ergibt sich folgendes Bild: Dichtungen<br />
müssen im Zusammenspiel mit den Führungselementen, dem<br />
eingesetzten Fluid und der Oberfläche der Kolbenstange als integrales<br />
System verstanden und entsprechend ausgelegt werden.<br />
Und das unter Einbezug einer Vielzahl von verschiedenen Umgebungs-<br />
und Anlagenparametern:<br />
n Unterschiedliche Beschichtungen: Für die vielfältigen Anwendungen<br />
sind oftmals besondere Treatments/Behandlungen<br />
und Vergütungen der Kolbenstange erforderlich. Dabei handelt<br />
es sich beispielsweise um Chrom und Nickel-Chrom (eher<br />
Standard), Plasmanitrokarburieren/Nitrieren/Flammaufspritzen/Schmelzverbund/Wolfram-Carbid<br />
und weitere Vergütungen.<br />
n Varianz der Fluids: Verschiedene Prozessumfelder geben zum<br />
Beispiel Bio-Öle (auch Food-Grade), Ester oder temperaturbeständige<br />
Öle vor. Sowohl für den Hochtemperaturbereich<br />
(Ofenbau) als auch für den Tieftemperaturbereich (Coker,<br />
Mühlen, Petrochemische Anlagen) und beim Handling von<br />
Schmierölen ergeben sich diverse Variationen.<br />
n Bandbreite der mechanischen Konzepte: Die Führungselemente<br />
unterscheiden sich von althergebrachten Dachmanschetten<br />
über hybride Lösungen bis zu einer modernen Lösung mit Führungsbändern<br />
zum Teil sehr deutlich. Im Falle der Führungsbänder<br />
kommen zudem noch verschiedene Werkstoffe und<br />
Werkstoffkombinationen bis hin zum High-Tech PEEK-Führungsband<br />
aus hochfestem Polyetheretherketon zum Einsatz.<br />
Gerade seine herausragenden Eigenschaften bei extremer Beanspruchung<br />
durch Seitenkräfte, Pulsationsbelastung oder<br />
thermische Belastung machen es gefragt. Seine Auswirkungen<br />
auf das Dichtungskonzept gilt es mit Know-how zu berücksichtigen.<br />
Hoven Hydraulik begegnet dieser Komplexität mit Wissen und<br />
Erfahrung und mit den richtigen Partnern für Dichtungssysteme.<br />
Diese sind mit ihrer Beratungskompetenz bereits in der Konstruktions-<br />
und Auslegungsphase mit an Bord. Zusammen mit ausgesuchten<br />
Partnern kann Hoven im Notfall für viele Größen und<br />
Einsatzfälle sogar einen 24-Stunden-Overnight-Service bieten<br />
und in besonders anspruchsvollen Fällen eine gemeinsame Begutachtung<br />
und Beratung vor Ort.<br />
Bild: Hoven Hydraulik<br />
www.hoven.de<br />
POINTIERT<br />
KOMPONENTEN STEHEN IM<br />
SPANNUNGSFELD DER TRIBOLOGIE<br />
DICHTUNGEN ALS INTEGRALES<br />
SYSTEM AUSLEGEN<br />
FÜHRUNGSELEMENTE HABEN<br />
AUSWIRKUNG AUF DICHTUNGSKONZEPT<br />
KOMPLEXITÄT ERFORDERT<br />
WISSEN UND ERFAHRUNG<br />
IMPRESSUM<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2023</strong> im 67. Jahrgang<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />
Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteur:<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
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Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />
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ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />
52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
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www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 35
SONDERTEIL<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Autoren: Dr. Nora Nägele, Leiterin Produktbereichsmarketing;<br />
Peter Bruck, Anwendungsentwicklung; Maximililian Hess, Anwendungsentwicklung;<br />
Lars Hauptmann, Produktbereichsmarketing<br />
alle HYDAC SYSTEMS & SERVICES GmbH<br />
36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
VENTILTECHNIK<br />
MAGNETVENTILE<br />
DIE NÄCHSTE GENERATION<br />
ELEKTROHYDRAULISCHER<br />
VORSTEUERSYSTEME<br />
Die Weiterentwicklung mobiler Arbeitsmaschinen steht im Zeichen<br />
der Automatisierung und Integration von Assistenzsystemen.<br />
Hierbei werden zunehmend elektrohydraulische Vorsteuersysteme<br />
eingesetzt. Um diese Vorsteuersysteme effizient, dynamisch und<br />
präzise zu gestalten, bedarf es individuell ausgelegter Ventile. In<br />
langjähriger Kooperation mit Kunden und<br />
Applikationsexperten hat Hydac ein<br />
Produktprogramm entwickelt, um für<br />
ein breites Spektrum von<br />
Arbeitsmaschinen stets das jeweils<br />
ideale Ventilpaket anbieten zu<br />
können.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 37
VENTILTECHNIK<br />
Um wiederholbar zuverlässige Maschinenfunktionen<br />
über die Hauptsteuerung auszuführen, muss die daran<br />
gekoppelte elektrohydraulische Ventilvorsteuerung<br />
höchsten Anforderungen entsprechen. Insbesondere<br />
die Ventilgenauigkeit und Dynamik unter Berücksichtigung der<br />
Hauptsteuerventildimensionen sind hier wichtige Punkte. Zudem<br />
müssen Ventile möglichst verschmutzungsresistent und robust<br />
sein, um dem Anspruch an eine lange Lebensdauer und<br />
fortwährende Präzision gerecht zu werden.<br />
Gerade bei Ein-Pumpen-Lösungen ist es erforderlich, den<br />
Druck der Hauptpumpe auf den Niederdruck des Vorsteuerkreises<br />
zu mindern, um eine stabile Niederdruckversorgung der elektrohydraulischen<br />
Vorsteuerventile zu gewährleisten. Die hierfür<br />
eingesetzten Druckminderventile müssen somit schwingungsfrei<br />
und sicher arbeiten. Nur so ist ein präzises Arbeiten der Vorsteuerventile<br />
möglich.<br />
VORSTEUERSYSTEME FÜR ELEKTROHYDRAULIK<br />
Bei der Implementierung der zuvor beschriebenen elektrohydraulischen<br />
Vorsteuersysteme sind Gewicht, Bauraum und Effizienz<br />
der eingesetzten Ventilkomponenten und Steuerblöcke<br />
ebenfalls essenziell. Dies spielt gerade bei der Einführung von<br />
neuen Technologien, wie z. B. bei der Elektrifizierung von kompakten<br />
Baumaschinen, eine wichtige Rolle.<br />
Da das Vorsteuersystem die Ausführung von Maschinenfunktionen<br />
und –bewegungen steuert, ist eine Übertragung verschiedener<br />
Sicherheitsaspekte auf die Ventiltechnik unabdingbar. Dementsprechend<br />
besteht die Forderung der sicheren Versorgung<br />
und der Abschaltsicherheit bei der Ventilauslegung. Des Weiteren<br />
existieren Anwendungen, die Notbetätigungseinrichtungen<br />
bedingen.<br />
Um dem Trend elektrohydraulischer Systeme gerecht zu werden,<br />
bedarf es insbesondere für kleinere und mittelgroße Arbeitsmaschinen<br />
kompakte Ventile für die Vorsteuerung, die in die bestehende<br />
Maschinenarchitektur integriert werden müssen. Zur<br />
Übertragung von Steuersignalen des Maschinenbedieners über<br />
den elektronischen Joystick oder über die Software werden elektroproportionale<br />
Druckregelventile eingesetzt. Die hohen Ansprüche<br />
an Dynamik, Leistungsdichte und gleichzeitig kompakte<br />
Bauform stellen viele Ventilentwickler vor große Herausforderungen.<br />
Hydac stellt mit der Neuentwicklung von Kompaktmagneten<br />
und den damit einhergehenden Ventilfunktionen passende<br />
Lösungen für die komplexen und vielschichtigen Anforderungen<br />
der Vorsteuerung bereit.<br />
VENTILBAUREIHE ERMÖGLICHT VIELE<br />
LÖSUNGEN<br />
Die Hydac Ventilbaureihe beginnt mit einer Lösung für einen<br />
Nennvolumenstrom von 4 l/min. Dieses Ventil ermöglicht eine<br />
einfache Adaption an verschiedene Controllertechnologien. Zur<br />
optimalen Anpassung der individuellen Systemsteuerdrücke, die<br />
aus Effizienzgründen möglichst gering zu wählen sind, ist das<br />
Ventil mit drei verschiedenen Nenndrücken verfügbar und bietet<br />
somit die jeweils bestmögliche Auflösung. Die Signalausprägung<br />
in Form einer leichten Schwingung des geregelten Drucks ermöglicht<br />
zudem geringe Hysteresen am Hauptschieber und somit<br />
eine sensitive Ansteuerung der Kinematik. Das Ventil entspricht<br />
den höchsten Standards bzgl. auftretender Umgebungsbedingungen,<br />
Robustheit und Lebensdauer.<br />
Mit der nächstgrößeren Baureihe PDRC05S30A-14 wird das<br />
Produktportfolio an elektrohydraulischen Proportionalventilen<br />
insbesondere für mittelgroße bis große Maschinengrößen und<br />
01 Ein-Pumpen-Lösungen erfordern verminderten Druck der<br />
Hauptpumpe auf den Niederdruck des Vorsteuerkreises; hierfür<br />
eingesetzte Druckminderventile müssen schwingungsfrei und sicher<br />
arbeiten<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
01<br />
3<br />
(external)<br />
P 2<br />
low pressure pilot<br />
circuit<br />
on/off<br />
(optional)<br />
MCV<br />
A B<br />
prop<br />
MCV<br />
MCV<br />
A B<br />
A B<br />
on/off<br />
on/off<br />
prop prop prop prop<br />
A<br />
Pump<br />
Tank<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/1-2 www.oup-fluidtechnik.de
VENTILTECHNIK<br />
02<br />
03<br />
04<br />
02 Die Produktreihe PDRC05S30A-14 bietet elektrohydraulische<br />
Proportionalventile insbesondere für mittelgroße bis große Maschinengrößen<br />
und deren Hauptschieberdurchmesser<br />
03 Ventile wie das PDR10830 händeln Volumenströme bis zu 40 l/min<br />
04 Das 4/3-Wege-Cartridge-Ventil WK06J bietet den Vorteil äußerst<br />
geringer Schaltzeiten zur Ansteuerung der jeweiligen Funktion<br />
deren Hauptschieberdurchmesser sowie angestrebten Schaltzeiten<br />
erweitert. Trotz des höheren Nennvolumenstroms von 12 l/min<br />
basiert die Baureihe auf der gleichen Magnettechnologie und<br />
-größe. Die gleichbleibend kompakte Magnetgröße mit ihren geringen<br />
Induktivitäten bietet die optimale Grundlage für eine hohe<br />
Ventildynamik. Zwecks Kontrollierbarkeit des Volumenstroms<br />
und der Minimierung von Verlustgrößen, wie Druckverluste und<br />
Leckage, sind neben dem äußerst leistungsstarken Magneten<br />
weitere einzigartige hydraulische Funktionalitäten in die Ventillösungen<br />
integriert. All diese Performanceeigenschaften erfüllen<br />
die Anforderungen zur Automatisierung einzelner Maschinenfunktionen.<br />
MAGNETSYSTEM MIT CARTRIDGE-DESIGN<br />
Ebenso bei Sonderlösungen für sehr große Mining-Maschinen<br />
bietet Hydac passende Ventillösungen an. Diese zeichnen sich<br />
häufig durch ihr hochperformantes und dynamisches Magnetsystem,<br />
das mit einem Cartridge-Design kombiniert wird, aus.<br />
Hiermit sind Volumenströme bis zu 40 l/min, wie im Falle des<br />
PDR10830, händelbar.<br />
Zur Ventilsteuerung in Vorsteuerkreisen werden neben Proportionalventilen<br />
auch Schaltventile eingesetzt. Es existieren hier sowohl<br />
Ventildesigns mit Kompaktmagneten (Slip-in), als auch<br />
Einschraubventile mit aufsteckbarer Spule. Hydac bietet hier als<br />
Ergänzung zu hochdruckfähigen Ventilen eine „best-fit“ Niederdruckversion.<br />
Durch die äußerst kompakte Bauform lassen sich<br />
platzsparende Blockdesigns ohne die Erhöhung von Druckverlusten<br />
und Einbußen von Volumenströmen realisieren.<br />
Unter Berücksichtigung der Abschaltsicherheit kann die individuelle<br />
Ansteuerung einer einzelnen Schieberachse mit zwei<br />
Proportionalventilen durch die Kombination aus einem Proportional-Druckminderventil<br />
und einem 4/3-Wegeschaltventil<br />
ersetzt werden. Am Beispiel des kompakten 4/3-Wege-Cartridge-Ventils<br />
WK06J kann der Vorteil eines zweiten Abschaltpfads<br />
zum Tank in der Mittelstellung des Ventils aufgezeigt werden.<br />
Zudem wird hierbei die Anzahl an proportionalen Steuerkanälen<br />
der ECU auf die Hälfte reduziert. Die mit dem kompakten<br />
Magnetdesign einhergehende geringe Induktivität bietet<br />
neben dem geringen Bauraum zusätzlich den Vorteil äußerst<br />
geringer Schaltzeiten zur Ansteuerung der Funktion. Gerade<br />
beim Umschalten der Strömungsrichtung des Hauptschiebers<br />
führt dieses schnelle Schaltverhalten zu einer erheblichen Verbesserung<br />
der Bedienbarkeit im Vergleich zu konventionellen<br />
Magnetsystemen.<br />
HOCHDRUCKANSCHLUSS AM VENTILKOPF<br />
Zur Vervollständigung von Vorsteuersystemen bedarf es bei<br />
Maschinen mit Ein-Pumpen-Lösungen Ventile zur Druckregelung<br />
des Niederdrucksystems, um die variablen Pumpendrücke<br />
auf ein konstantes Niveau zu regulieren. Dies schafft konstante<br />
Eingangsdruckverhältnisse für die Ventile zur Ansteuerung<br />
der einzelnen Arbeitsfunktionen. Zusätzlich zu den Standard-Einschraubdruckregelventilen<br />
für verschiedene<br />
Volumenstrombedarfe (15 – 60 l/min) bietet Hydac Ventillösungen,<br />
die den Hochdruckanschluss der Versorgungs- bzw.<br />
Pumpenleitung direkt am Ventilkopf und nicht am Steuerblock<br />
ermöglichen. Durch die Druckölzuführung über das Ventil<br />
kann der Block für den Niederdruckkreis des Vorsteuersystems<br />
aus Aluminium hergestellt werden, da der Block selbst nur<br />
Niederdruck ausgesetzt ist.<br />
Bilder: Hydac<br />
NEUE KOMPAKTMAGNETE<br />
ERÖFFNEN NEUE LÖSUNGSWEGE<br />
www.hydac.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/1-2 39
ELEKTRIFIZIERUNG<br />
VOLLELEKTRISCHEN<br />
KOMPAKTRADLADER REALISIERT<br />
GEMEINSAM<br />
UNTER STROM<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Auf der vergangenen Bauma gab es viele<br />
Innovationen zu bestaunen. Auf dem<br />
Demogelände des Baumaschinenherstellers<br />
Komatsu erregte vor allem eine Neuerung die<br />
besondere Aufmerksamkeit: Ein vollelektrischer<br />
Kompaktlader. In enger Kooperation mit Moog,<br />
dem Spezialisten für intelligente Elektrifizierung,<br />
wurde eine mobile Arbeitsmaschine entwickelt,<br />
die vernetzt und automatisierbar sowie<br />
emissionsfrei und batteriebetrieben ist.<br />
Das intelligente Elektrifizierungssystem, das von Moog für<br />
das gemeinsame Projekt „vollelektrischer Kompaktlader“<br />
realisiert wurde, umfasst einen elektrischen Fahrmotor,<br />
elektrische Hub-, Kipp- und Lenkzylinder, Leistungselektronik<br />
sowie eine Systemsteuerung, eine Batterie und<br />
ein Batteriemanagementsystem. Die integrierte Software fungiert<br />
als Steuerzentrale des Systems, um die Funktionen innerhalb der<br />
Maschine zu vernetzen und intelligent zu koordinieren, während<br />
die vollelektrischen Stellantriebe und Motoren die Arbeitsbewegungen<br />
ausführen. Komatsu steuerte das Fahrzeugdesign und die<br />
Montage der Basismaschine bei, welche jetzt das intelligente Maschinenelektrifizierungssystem<br />
von Moog nutzt. „Um unsere Ziele<br />
zur Reduzierung der maschinenseitigen CO 2<br />
-Emissionen bis<br />
2030 um 50 Prozent gegenüber 2010 zu erreichen und bis Ende<br />
2050 kohlenstoffneutral zu sein, sind wir auf der Suche nach<br />
vielversprechenden Technologien von Zulieferern, um die Entwicklung<br />
unserer Elektromaschinen zu beschleunigen“, so Seiichi<br />
Fuchita, Chief Technology Officer (CTO) und President der Development<br />
Division von Komatsu. „Die in Zusammenarbeit mit<br />
Moog entwickelte Baumaschine vereint die Stärken beider Unternehmen<br />
und wurde innerhalb kürzester Zeit fertiggestellt. Wir<br />
rechnen damit, dass gemeinsame Tests die Vorteile eines voll-<br />
elektrischen Kompaktladers unter Beweis stellen und zeigen,<br />
dass die Zusammenarbeit für beide Seiten vorteilhaft ist.“<br />
PERFEKT GERÜSTET MIT UMFASSENDEN<br />
KNOW-HOW<br />
Das Unternehmen Moog verfügt über langjährige Erfahrung in<br />
der Umstellung von hydraulischen auf elektrische Systeme – unter<br />
anderem für Simulatoren für Luft-, See- und Landfahrzeuge.<br />
Das intelligente Elektrifizierungssystem von Moog wird Komatsu<br />
bei der Steuerung der Arbeitsfunktionen des Laders helfen, aber<br />
auch bei der Kontrolle des Energieverbrauchs, um die Betriebszeit<br />
zu verlängern und die Wartungskosten im Vergleich zu Alternativen<br />
mit Dieselmotoren zu senken.<br />
„Unser Fokus liegt auf der Beschleunigung der Elektrifizierung,<br />
Automatisierung und Konnektivität, indem wir sehr sichere,<br />
nachhaltige und produktive Maschinen entwickeln“, so Joe Alfieri,<br />
Vice President und General Manager des Geschäftsbereichs<br />
Construction von Moog. „Unsere Zusammenarbeit mit Komatsu<br />
verdeutlicht, dass führende Unternehmen der Bauindustrie bereit<br />
sind für zukunftsweisende, emissionsfreie Maschinen und<br />
wir freuen uns sehr, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um sie mit<br />
unseren produktionsreifen elektrischen, vernetzten und automatisierten<br />
Systemen auf ihrem Weg zu unterstützen.“<br />
Das intelligente System von Moog zur Elektrifizierung von Maschinen<br />
ist bereit für die Vernetzung, Automatisierung und Serienfertigung.<br />
Das System bietet die für die Automatisierung<br />
erforderlichen Mess- und Steuerungsfunktionen. Das integrierte<br />
Software-Framework verfügt über integrierte Werkzeuge zur Koordinierung<br />
mehrerer Bewegungsachsen und zur präzisen Steuerung<br />
von Drehmoment, Geschwindigkeit, Position und Kraft.<br />
Dies und die Konnektivität des Systems ermöglichen es den Kunden<br />
von Moog, wertvolle Automatisierungsfunktionen über OTA-<br />
Updates (Over-the-Air) zu entwickeln und einzusetzen.<br />
Bild: Komatsu<br />
www.moog.com<br />
www.komatsu.jp/en<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
TAKTILE DISPLAY-TASTATUR<br />
MIT MEHRFACHNUTZUNG<br />
Mit der neuen Serie GS-Multiline<br />
bringt Graf-Syteco eine Gerätefamilie<br />
mit einer Kombination aus Tastatur<br />
und Display auf den Markt. Die<br />
Tastatur wurde eigens für die Anwendung<br />
in mobilen Nutzfahrzeugen und<br />
Arbeitsmaschinen entwickelt und<br />
konstruiert. Die GS-Multiline vereint<br />
unterschiedliche Symboliken, Funktionen<br />
und Betriebsarten in einem Gerät.<br />
Die jeweiligen Betriebsarten lassen<br />
sich über eine Schnittstelle ansteuern.<br />
Je nach Anwendung und Einsatz sind<br />
Tastenkombinationen und Symbole frei wählbar. Der Anwender<br />
kann sie verschiedenen Ebenen zuordnen. Mit dem 12 Zoll<br />
großen Display des GS-Multiline12 – dem ersten Vertreter der<br />
Gerätefamilie – lassen sich unabhängig von Tageszeit, Lichteinfall<br />
und Witterung sämtliche Darstellungen aus verschiedenen<br />
Perspektiven problemlos ablesen.<br />
www.graf-syteco.de<br />
STECKBARE KUPPLUNGEN IM<br />
MINIATURFORMAT<br />
Anwendungen im Bereich<br />
der Servotechnik und<br />
Robotik erfordern immer<br />
kleinere Komponenten des<br />
Antriebsstranges. Dafür<br />
hat Enemac die Miniaturkupplungen<br />
EWJT und<br />
EWJTC entwickelt.<br />
Die Modelle bestehen aus<br />
je zwei Aluminium-Naben<br />
und einem Elastomerstern.<br />
Während EWJTC mit radialen Klemmnaben ausgestattet<br />
ist, wird die etwas günstigere Variante EWJT mit Madenschrauben<br />
angeboten. Ausgelegt ist die Reihe für Drehzahlen bis<br />
27.000 U/min-1. Beide Kupplungen sind zwischen -20 und<br />
+70 °C einsetzbar. Es stehen je drei Baugrößen mit zwei<br />
verschiedenen Elastomersternen zur Verfügung, die einen<br />
Drehmomentbereich zwischen 0,7 und 12,5 Nm abdecken.<br />
Aufnehmbar sind Wellen zwischen 3 und 14 mm.<br />
www.enemac.de<br />
DAUERHAFT SICHER IM AUSSENEINSATZ<br />
Kundenspezifische Bediensysteme für den Außeneinsatz, die besonders robust sind,<br />
gibt es von Griessbach. Die Komplettlösungen zeichnen sich durch hohe Funktionalität<br />
und ein ergonomisches Gerätedesign aus. Für Ausfallsicherheit sorgen skalierbare<br />
Diagnosefunktionen zur Spannungsüberwachung und Funktionskontrolle sowie<br />
optional eine redundante Verschaltung von Tastern und Tastergruppen. Bei Bedarf<br />
werden zudem Touchfelder und fingerführende Elemente integriert. Neben kompletten<br />
Bedieneinheiten bietet der Hersteller auch eine Hardwarearchitektur mit leistungsfähigem<br />
32bit-Controller an. Die Controllereinheit bietet mehr Speicherkapazität<br />
zur Implementierung kundenspezifischer Protokolle und eine größere Bandbreite<br />
für die Datenkommunikation mit verschiedenen Feldbussen oder via Ethernet.<br />
Softwarestacks mit dem kompletten Protokollumfang von CAN 2.0A/B, CANopen oder<br />
J1939 können direkt aufgespielt und kundenspezifisch konfiguriert werden.<br />
www.griessbach.de<br />
FAHR- UND HUBANTRIEBE AUS EINER HAND<br />
Komplette Fahr- und Hubantriebe für alle Kranarten und<br />
Traglastbereiche bietet Nord Drivesystems an. Sie verringern<br />
Stillstandzeiten und tragen zu einer höheren Effizienz und<br />
Verfügbarkeit der Gesamtanlage bei.<br />
Ob Brücken-, Portal-, Bau-, Container- oder Hafenkrane: Alle<br />
Antriebe haben eine integrierte Bremse und Frequenzumrichter-<br />
Technik, die den Sanftanlauf und das generatorische Bremsen<br />
über einstellbare Rampen sicherstellen. Aus Getriebe, Motor<br />
und Antriebselektronik aus dem Baukasten wird eine individuelle<br />
Antriebslösung konzipiert. Getriebe im einteiligem Blockgehäuse<br />
gewährleisten eine hohe Radial- und Axial-Belastbarkeit,<br />
Betriebssicherheit und Geräuscharmut sowie geringen Wartungsbedarf.<br />
Die Motoren bis IE4 bieten eine hohe Überlastfähigkeit<br />
und erfüllen alle<br />
gängigen Effizienzvorschriften<br />
und Normen. Die<br />
Antriebselektronik ist als<br />
Lösung für die Schaltschrankinstallation<br />
oder als<br />
dezentrale Variante für den<br />
Einsatz im Feld anpassbar.<br />
www.nord.com<br />
HOHES DREHMOMENT BEI NIEDRIGEN<br />
DREHZAHLEN<br />
Der Gerotor-Motor von<br />
Ruppel Hydraulics liefert<br />
ein hohes Drehmoment<br />
schon bei charakteristisch<br />
niedrigen Drehzahlen. Er<br />
eignet sich für anspruchsvolle,<br />
vor allen Dingen<br />
mobile Anwendungen.<br />
Der Motor hat ein hohes<br />
Anlaufmoment und einen<br />
hohen Wirkungsgrad bei gleichmäßigem Lauf über das gesamte<br />
Drehzahlband. Er zeichnet sich durch eine lange Gebrauchsdauer<br />
auch unter extremer Belastung aus. Eingesetzt wird er in<br />
der Landtechnik, bei Baumaschinen, im Fahrzeugbau oder in<br />
der Fördertechnik. Die unterschiedlichen Bauformen für<br />
verschiedene Einsatzbereiche unterscheiden sich beispielsweise<br />
anhand der Nennverdrängung, die nicht zuletzt unmittelbar<br />
mit der Größe des Motors verbunden ist. Sie liegt zwischen 3,5<br />
und 500 ccm/U.<br />
www.ruppel-hydraulik.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 41
CHECKLISTE FERTIGUNG ALTERNATIVER ANTRIEBE<br />
TIPPS FÜR DIE DICHTHEIT<br />
VON BATTERIEN UND<br />
BRENNSTOFFZELLEN<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Aus Lithium-Ionen-Batterien darf weder Elektrolyt<br />
austreten noch Wasser in sie eindringen. Auch bei<br />
Wasserstoffbrennstoffzellen muss deren<br />
Sicherheit eine Selbstverständlichkeit sein. Die<br />
folgenden Tipps zeigen, wie sich die Qualität von<br />
Fahrzeugen mit alternativen Antrieben durch<br />
konsequente Dichtheitsprüfungen in der<br />
industriellen Fertigung sichern lässt.<br />
TIPP 1: Die Anforderungen an Wasserdichtheit nicht unterschätzen<br />
Dass die Gehäuse stromführender Komponenten wasserdicht<br />
sein müssen, ist jedem Hersteller klar. Oft werden diese Gehäuse<br />
darum in der Produktion gemäß der Schutzklasse IP67 auf ihre<br />
Wasserdichtheit geprüft – sei es bei Lithium-Ionen-Akkus, Power<br />
Control Units, Elektronikmodulen oder Elektromotoren. Dabei<br />
kommen noch viel zu oft Prüfverfahren wie etwa die Druckabfallprüfung<br />
zum Einsatz. Der Nachteil des Verfahrens: Mit der<br />
Druckabfallprüfung lassen sich in der Praxis nur Leckraten bis zu<br />
10 -2 mbar . l/s zuverlässig ermitteln – denn ihre Messergebnisse<br />
sind äußerst anfällig für Temperaturschwankungen. Solch eine<br />
Grenzleckrate ist in vielen Fällen aber viel zu hoch gewählt. Dies<br />
hat auch damit zu tun, dass viele Hersteller noch unterschätzen,<br />
welche Anforderungen elektrische Komponenten an Wasserdichtheit<br />
wirklich stellen. Die IP67 spricht schließlich nur davon,<br />
dass ein Bauteil nach einem 30-minütigen Wasserbad in 1 m Tiefe<br />
seine Funktionstüchtigkeit bewahrt haben soll, Leckraten spezifi-<br />
Sandra Seitz, Market Manager Automotive Leak Detection Tools,<br />
Inficon GmbH, Köln<br />
ziert die IP67 nicht. Will man den Wassereintritt in ein Bauteil zuverlässig<br />
verhindern, kommen wegen der niedrigen Leckraten oft<br />
nur prüfgasbasierte Methoden infrage. Zudem hängt die konkrete<br />
Grenzleckrate auch vom Gehäusematerial ab. Kunststoffe sind<br />
etwas weniger kritisch, aber Gehäuse aus Aluminium verlangen<br />
für eine Prüfung ihrer Wasserdichtheit Leckraten von 10 -5 mbar . l/s.<br />
Der Grund ist, dass sich Wassertropfen von Aluminium leichter<br />
ablösen als etwa von ABS oder Stahl. Damit dringt Wasser durch<br />
ein Aluminiumleck auch viel leichter ins Gehäuse ein. Hier die<br />
Wasserdichtheit aus Gewohnheit weiter mit einer Druckabfallprüfung<br />
oder gar mit einem kruden Blasentest im Wasserbad<br />
sicherstellen zu wollen, wäre fatal.<br />
TIPP 2: Sich sämtliche Dichtheitsanforderungen in der<br />
E-Mobilität vergegenwärtigen<br />
In etlichen Bauteilen traditioneller Verbrennungsantriebe herrschen<br />
hohe Drücke – was zu entsprechenden Dichtheitsanforderungen<br />
an diese Komponenten führt. So gibt es beispielsweise<br />
in modernen Diesel-Common-Rail-Systemen Drücke bis zu<br />
3.000 bar. Um auch kleinste Lecks zu vermeiden, werden Einspritzsysteme<br />
darum gegen Leckraten bis hinab zu 10 -6 mbar . l/s<br />
geprüft. Dennoch darf man auch die Vielzahl der Prüfaufgaben<br />
bei alternativen Antrieben nicht unterschätzen. Dies beginnt bei<br />
Vortests an den Gehäusen der einzelnen Lithium-Ionen-Batteriezellen,<br />
geht über Prüfungen an fertig befüllten Zellen und Vortests<br />
an den Gehäusen von Batteriepacks bis hin zu End-of-Line-<br />
Prüfungen der kompletten, bestückten Batteriegehäuse. Die<br />
Kühlkreisläufe von Traktionsbatterien und Elektromotoren sind<br />
ebenso auf ihre Dichtheit zu testen wie die vielfältigen Komponenten<br />
von Wasserstoffbrennstoffzellen. Anders als manch einer<br />
vielleicht glaubt: Die Dichtheitsprüfaufgaben werden mit den<br />
neuen Antrieben nicht weniger.<br />
TIPP 3: Wasserkühlung ist nicht gleich Wasserkühlung<br />
Für den klassischen Verbrennungsmotor ist ein Leck in seiner<br />
Wasserkühlung nicht sonderlich kritisch. Bei alternativen Antrieben<br />
ist das anders. Wenn hier einige Tropfen des Wasser-Glykol-<br />
Gemischs aus dem Kühlkreislauf eines Batteriepacks austreten,<br />
herrscht gleich Kurzschlussgefahr. Angesichts der entzündlichen<br />
Lithium-Ionen-Zellen bedeutet dies zugleich: Brandgefahr. Wasser-Glykol-Tropfen<br />
im Elektromotor müssen natürlich ebenso<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/1-2 www.oup-fluidtechnik.de
FAHRANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />
vermieden werden wie ein Austritt des Kühlmediums aus den<br />
Hochtemperatur-Kühlkreisläufen in den Bipolarplatten von Wasserstoffbrennstoffzellen.<br />
Bipolarplatten, gleichsam das Herzstück<br />
einer Brennstoffzelle, werden zu Dutzenden und sogar Hunderten<br />
geschichtet und bilden dann den sogenannten Brennstoffzellen-<br />
Stack, der ins Fahrzeug verbaut wird. Die Dichtheit der Kühlkreisläufe<br />
ist essenziell, ansonsten drohen durch die Überhitzung ein<br />
Effizienzverlust und eine Beschädigung des Fuel Cell Stacks.<br />
TIPP 4: Beim autonomen Fahren muss das Zero-Defect-Prinzip<br />
gelten und nicht Six-Sigma<br />
Die Sensoren sind die Sinnesorgane autonom fahrender Fahrzeuge.<br />
Hier gib es nicht nur generelle Anforderungen an eine<br />
Wasserdichtheit – bei Sensoren für Advanced Driver Automation<br />
Systems (ADAS) ist sogar Gasdichtheit unverzichtbar, damit keinerlei<br />
Luftfeuchtigkeit eindringen kann, ob es dabei um Radar-<br />
(Radio detection and ranging) oder Lidar-Sensoren (Light detection<br />
and ranging) geht. Ein Six-Sigma-Ansatz toleriert 3,4 Fehler<br />
unter einer Million Fällen. Im ADAS-Kontext wäre dies unvorstellbar.<br />
Hier verfolgen Hersteller stattdessen eine Null-Fehler-<br />
Strategie, mit einer tausendfach höheren Zuverlässigkeit. Radarund<br />
Lidar-Sensoren werden darum heute mit der Helium-Vakuumprüfung<br />
gegen Leckraten im Bereich von 10 -6 bis 10 -7 mbar . l/s<br />
getestet. Für die Glasdurchführungen der Kabel in die Sensorengehäuse<br />
empfiehlt sich ebenfalls die Vakuummethode.<br />
TIPP 5: Gegossene Batteriewannen mit den bewährten<br />
Methoden für Getriebe prüfen<br />
Bei Verbrennungsmotoren prüft man die Dichtheit gegossener<br />
Getriebegehäuse meist noch vor dem Zusammenbau des Getriebes.<br />
Denn wenn das Gehäuse später in der Serienprüfung durchfällt<br />
und ausgeschleust werden muss, ist der Aufwand ungleich<br />
höher, und die bisherige Arbeitszeit für den Zusammenbau ist<br />
verloren. Dasselbe gilt für gegossene Batteriewannen. Auch hier<br />
ist es wichtig, sie vorzuprüfen. Getriebegehäuse haben häufig eine<br />
Glockenform und sehr große Dichtflächen. Um die Dichtheit dieser<br />
Gussgehäuse zu testen, haben sich prüfgasbasierte Verfahren<br />
bewährt, sei es die kostengünstige Akkumulationsprüfung oder<br />
die besonders schnelle, aber etwas aufwendigere Vakuumprüfung.<br />
Diese etablierten Methoden sind ideal geeignet, um nun auch<br />
gegossene Batteriewannen mit ihren ebenfalls großen Dichtflächen<br />
zu prüfen. Auch wenn Elektrofahrzeuge ohne aufwendige<br />
Getriebe auskommen – die bewährten Prüfanlagen für Getriebe-<br />
Gussgehäuse bleiben problemlos verwendbar.<br />
TIPP 6: Für Batteriezellen ist Luft-Eintritt noch kritischer als<br />
Elektrolyt-Austritt<br />
Wenn aus einzelnen Lithium-Ionen-Batteriezellen Elektrolyt<br />
austritt, büßen sie an Kapazität ein. Letztlich reduziert sich so<br />
die Lebenserwartung der gesamten Traktionsbatterie. Gravierender<br />
ist es allerdings, wenn durch ein Leck Luft in eine Zelle eindringen<br />
kann. Denn mit der Luft gelangt auch Luftfeuchtigkeit ins Innere.<br />
Und dieses Wasser kann mit dem Elektrolyt in der Zelle zu ätzender<br />
und giftiger Flusssäure reagieren. Aus diesem Grund erfolgt ein<br />
Großteil der Zellfertigung auch unter Trockenraumatmosphäre,<br />
und es gibt in der Produktion aufwendige Trocknungsvorgänge.<br />
Luftfeuchtigkeit ist der Feind der Lithium-Ionen-Batterietechnologie.<br />
Entsprechend müssen Lithium-Ionen-Zellen unbedingt<br />
gasdicht sein. Darum werden sie mit der Helium-Vakuummethode<br />
oft auf Leckraten im Bereich von 10 -6 mbar . l/s geprüft. Inficon hat<br />
zudem ein neues Vakuumverfahren entwickelt, dass erstmals<br />
Tests an fertig befüllten Zellen ermöglicht. Die Methode weist<br />
austretendes Elektrolyt-Lösungsmittel direkt nach. Auf diesem<br />
Weg lassen sich sogar die weichen Pouch-Zellen auf ihre Dichtheit<br />
prüfen – in einer sich flexibel anschmiegenden Folienkammer, die<br />
eine Verformung und Beschädigung der empfindlichen Pouch-<br />
Zellen im Vakuum verhindert.<br />
TIPP 7: Die komplexen Tests an Bipolarplatten in derselben<br />
Prüfstation absolvieren<br />
Ein Wasserstoffbrennstoffzellen-Antrieb verlangt zahlreiche<br />
Dichtheitsprüfungen. Neben Wasserstofftanks und -leitungen<br />
sind auch unterschiedlichste Komponenten der Brennstoffzelle<br />
auf ihre Dichtheit zu prüfen: die Bipolarplatten, die Medienverteilerplatte,<br />
Ventile, Pumpen, Kühlkreisläufe und die Wasserstoffrezirkulation.<br />
Diese Prüfungen sind schon deswegen unerlässlich,<br />
weil Wasserstoff bereits bei einer Konzentration von nur 4 %<br />
in Luft zündfähig ist. Die Dichtheit der zahlreichen Bipolarplatten<br />
in einem Brennstoffzellen-Stack zu gewährleisten, ist eine besonders<br />
komplexe Aufgabe. Denn prinzipiell geht es dabei um gleich<br />
drei Prüfungen – und das für jede einzelne Bipolarplatte. Zu prüfen<br />
sind der Kühlkanal, der Wasserstoffkanal und der Luftkanal, und<br />
zwar auf ihre Dichtheit untereinander und nach außen. Es gibt<br />
heute bereits Anlagen, die all diese Helium-Vakuumprüfungen<br />
an einer Bipolarplatte hintereinander und in derselben Prüfstation<br />
ermöglichen. So lassen sich die Taktzeiten merklich verkürzen.<br />
Auch wenn jede einzelne Bipolarplatte bereits geprüft ist: Nach<br />
dem Zusammenbau zu einem Fuel Cell Stack sind auch noch<br />
End-of-Line-Dichtheitsprüfungen erforderlich. Auf den ersten<br />
Blick scheint es vielleicht naheliegend, Wasserstoff als Prüfgas für<br />
eine Brennstoffzelle zu verwenden. Dies verbietet sich allerdings<br />
schon deswegen, weil die Membran-Elektroden-Einheit einer<br />
Bipolarplatte speziell dazu konstruiert ist, für Wasserstoff durchlässig<br />
zu sein. Auch hier bleibt die Helium-Prüfung die Methode<br />
der Wahl.<br />
FAZIT<br />
Schon bei der Fertigung der Komponenten moderner, alternativer<br />
Antriebe gibt es zahlreiche Dichtheitsprüfaufgaben. Nicht<br />
vergessen sollte man auch, dass Wartungsvorgänge erneut<br />
Dichtheitsprüfungen nötig machen können. Sind beispielsweise<br />
in einem Batteriepack zwei oder drei einzelne Zellen defekt und<br />
eine Werkstatt muss sie austauschen, ist es wichtig, anschließend<br />
zu testen, ob die Mechaniker das Gehäuse des Packs auch tatsächlich<br />
wieder wasserdicht verschlossen haben.<br />
Bild: iNVB Stocker - stock.adobe.com<br />
www.inficon.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/1-2 43
ANTRIEBSTECHNIK<br />
INTELLIGENTE ANTRIEBSLÖSUNG FÜR AUTONOME SHUTTLE<br />
ANSCHLIESSEN<br />
UND LOSFAHREN<br />
Sumitomo Drive Technologies und<br />
die Lafert Group haben gemeinsam<br />
eine Plug & Play-Komplettlösung<br />
für den Antrieb von Fahrerlosen<br />
Transportsystemen (FTS) und<br />
Autonomen mobilen Robotern<br />
(AMR) entwickelt. Smartris ist eine<br />
Kombination aus den drei smarten<br />
Komponenten Getriebe,<br />
Servomotor und Antriebsregler.<br />
Smartris ist eine<br />
Plug & Play-Komplettlösung<br />
für den Antrieb von autonomen<br />
Fahrsystemen<br />
Sumitomo Drive Technologies und Lafert sind seit mehreren Jahren<br />
im FTS/AMR-Sektor tätig. Dieses spezielle Entwicklungsprojekt<br />
dauerte etwa anderthalb Jahre und wurde von einem Team<br />
geleitet, das sich aus Ingenieuren der einzelnen Unternehmensteile<br />
zusammensetzte.<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
SMARTRIS IST EIN PROJEKT<br />
VON SUMITOMO UND LAFERT<br />
Das Cyclo-Prinzip im Getriebe und die<br />
In-Wheel-Struktur sorgen für die entsprechende<br />
Kompaktheit für unterschiedlichste Automatisierungs-Anwendungen<br />
in der Logistik oder Fertigung. Die<br />
intelligente Lösung ist speziell für verschiedene Arten von FTS/<br />
AMR-Shuttles mit einem durch ein elektronisches Differential gesteuerten<br />
Lenksystem entwickelt worden.<br />
Smartris bietet ein Höchstmaß an Präzision, Kontrolle und Zuverlässigkeit<br />
von Motor und Getriebe, eine lange Batterielebensdauer<br />
und ist gleichzeitig dynamisch, wendig und sicher. Smartris<br />
zeichnet sich als äußerst kompakte Lösung aus, da sich das<br />
Getriebe im Rad befindet und der Platz im Inneren des Fahrzeugs<br />
optimiert wird.<br />
DIE DREI KOMPONENTEN VON SMARTRIS<br />
■ Servomotor von Lafert: Kombination aus exzellentem Wirkungsgrad,<br />
hoher Kontrolle und hoher Leistung<br />
■ Getriebe: ein Zykloidgetriebe von Sumitomo Drive Technologies,<br />
das eine sehr kompakte Bauweise und hohe Überlastfähigkeit<br />
bietet<br />
■ Servoregler von Lafert: speziell für diese Anwendung entwickelt<br />
und mit vielen Optionen und gängigen Schnittstellen ausgestattet<br />
KOMPAKT UND SICHER<br />
Zu den besonderen Merkmalen von Smartris gehören neben der<br />
kompakten Bauweise durch die hohe Integration von Motor und<br />
Getriebe, vor allem Sicherheitsfunktionen wie STO (IEC 61800-5-2)<br />
und zusätzliche Optionen und kundenspezifische Anpassungen.<br />
Der Lieferumfang beinhaltet neben den optionalen Rädern auch<br />
alle Kommunikations- und Leistungskabel.<br />
Smartris ermöglicht ein maximales Gesamtgewicht von bis zu<br />
3.000 kg und Geschwindigkeiten bis 2.0 m/s. Unterstützt werden<br />
Drehzahlregelung, Positionsregelung und Drehmomentregelung.<br />
Diese drei Steuerungsmodi ermöglichen eine hochpräzise Steuerung.<br />
Smartris ist mit Lebensdauer-Fettschmierung wartungsfrei und<br />
per Plug & Play einfach zu installieren und in Betrieb zu nehmen.<br />
Bilder: Sumitomo<br />
www.sumitomodrive.com<br />
www.lafert.com<br />
44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
MULTIFUNKTIONALE UND<br />
KONFIGURIERBARE JOYSTICKS<br />
Kompakte Joysticks mit<br />
2-Achsen-Funktionalität in<br />
mittlerer Baugröße, die eine<br />
Umstellung von hydraulischen<br />
Lösungen auf<br />
elektrische Steuerungen<br />
ermöglichen, bietet APEM<br />
mit der Serie XP an. Die<br />
robusten Joysticks sind für<br />
die Integration in Fahrzeugkabinen,<br />
etwa in Armlehnen,<br />
konzipiert. Damit<br />
eignen sie sich für Anwendungen<br />
im Bauwesen, im<br />
Materialtransport, für<br />
Spezialfahrzeuge sowie in<br />
der Landwirtschaft. Durch<br />
das ergonomische Design ist<br />
auch bei unterschiedlichen Handgrößen eine ermüdungsarme<br />
Bedienung möglich. Die Ausstattungsoptionen – darunter eine<br />
Ergänzung um Taster, Daumenrad, Wippe oder Totmannschalter<br />
– sind so platziert, dass die Zusatzfunktionen leicht zu<br />
erreichen sind. So wird die Steuerung mehrerer Funktionen auf<br />
kleinstem Raum ermöglicht. Durch eine reduzierte Bautiefe<br />
können sie auch dann eingesetzt werden, wenn der Platz unter<br />
dem Panel begrenzt ist. Außerdem können sperrige hydraulische<br />
Steuerungen ersetzt werden.<br />
www.apem.com<br />
LEISTUNGSSTARKE DISPLAY- UND<br />
COMPUTING-PLATTFORM<br />
Display-Computer, die eine sehr hohe Leistung für ARM-basierte<br />
Systeme zeigen, bietet Cross Control mit der iMX8-basierten<br />
Vision Line an. Mit Größen von 7 bis 12" kann sie als modulare<br />
Plattform eingesetzt werden. Damit eignet sich die Reihe<br />
besonders für Hersteller, die Geräte unterschiedlicher Größe<br />
und Komplexität bauen. Die Displays, darunter das CCpilot<br />
V1000 und V1200, werden von einer offenen Softwareplattform<br />
unterstützt. So können Systementwickler aus verschiedenen<br />
Toolchains wie Qt, HTML5 und Codesys wählen. Die<br />
Plattform bietet auch ein Windowing-Framework für Linux.<br />
Dies ermöglicht die Erstellung von HMI-Systemen, die mehrere<br />
unabhängige Anwendungen parallel einsetzen können. Auf<br />
dieser Grundlage kann beispielsweise ein HMI-System mit einer<br />
intern entwickelten App für die grundlegende Maschinensteuerung<br />
und -instrumentierung, einer ausgelagerten App für die<br />
Steuerung und einer separaten Bildverarbeitungssystem-App<br />
erstellt werden.<br />
www.crosscontrol.com<br />
ROBUSTE ELEKTROANTRIEBE FÜR<br />
BAUMASCHINEN<br />
Rund 50 Prozent aller neuen selbstfahrenden Baumaschinen<br />
werden nach der Überzeugung von Bonfiglioli im Jahr 2030<br />
entweder elektrisch oder hybrid angetrieben. Das Unternehmen<br />
präsentiert deshalb Möglichkeiten elektrischer Antriebstechnik<br />
für Baumaschinen.<br />
Die neue Antriebsserie selbst ist<br />
skalierbar in drei Durchmessern<br />
mit jeweils mehreren Längen<br />
des Elektromotors. Das Konzept<br />
erlaubt eine Leistungsspanne<br />
von 4 bis 150 KW. Die als Fahrund<br />
Schwenkantriebe einsetzbaren<br />
Elektroantriebe sind so<br />
konstruiert, dass sie wie ihre<br />
hydraulischen Vorbilder alle<br />
technischen Notwendigkeiten<br />
und Eigenschaften mitbringen.<br />
Der Elektromotor in seinem<br />
robusten Gehäuse ist luftgekühlt und entspricht der Schutzart<br />
IP67. Der Kern des Antriebs, der Permanentmagnetmotor<br />
selbst, ist wartungsfrei. Er ist mit Temperatur- und Geschwindigkeitssensoren<br />
ausgestattet. Direkt an ihn angeflanscht ist<br />
ein ein- oder mehrstufiges Planetengetriebe, das entsprechend<br />
der Anforderung des Maschinen-Herstellers definiert wird.<br />
www.bonfiglioli.com<br />
KLAUS-DIETER SCHULZ GEHT IN<br />
DEN RUHESTAND<br />
Beim Spezialisten für Mess- und<br />
Sensortechnik FSG Fernsteuergeräte<br />
steht ein Wechsel an der Führungsspitze<br />
an: Klaus-Dieter Schulz<br />
zieht sich aus der Geschäftsführung<br />
des traditionsreichen<br />
Unternehmens zurück. Mit<br />
Wirkung zum 31. Oktober hat sich<br />
Klaus-Dieter Schulz nun aus dem<br />
operativen Geschäft von FSG<br />
zurückgezogen. Sein Sohn<br />
Christian Schulz rückt als alleiniger<br />
Geschäftsführer von FSG an<br />
die Spitze des Sensorik-Spezialisten.<br />
Sein zweiter Sohn Carsten<br />
Schulz übernimmt künftig die<br />
alleinige Geschäftsführung der<br />
Tochterfirma von FSG, der Spezialdruckerei<br />
Union-Klischee in Berlin.<br />
Er bleibt aber auch Gesellschafter<br />
von FSG und steht seinem Bruder<br />
Christian weiterhin in beratender<br />
Funktion zur Seite. Klaus-Dieter<br />
Schulz war seit 1964 bei FSG<br />
beschäftigt, zunächst als Konstrukteur,<br />
ab 1978 als Laborleiter<br />
und ab 1988 als Geschäftsführer.<br />
2010 ernannte er seine beiden<br />
Söhne Carsten und Christian zu<br />
seinen Nachfolgern, sie rücken in<br />
die Geschäftsführung von FSG auf.<br />
www.fernsteuergeraete.de<br />
Carsten<br />
Schulz<br />
Christian<br />
Schulz<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 45
SOFTWARE<br />
SOFTWAREAKTUALISIERUNG<br />
SICHERE OVER-THE-AIR-UPDATES<br />
SPAREN ZEIT UND KOSTEN<br />
Eine fortschreitende Off-Highway-Automatisierung<br />
fordert massentaugliche Fernaktualisierungen der<br />
Firmware von Steuergeräten. Ein neuer Telematik-<br />
Baustein von Bosch Rexroth „BODAS Connect“ setzt<br />
das um und erlaubt sichere Over-the-Air-Updates<br />
in beliebig großen, verteilten Fahrzeugflotten.<br />
Hersteller können nun flächendeckend neue<br />
Features ausrollen, wichtige Parameter<br />
ändern oder eine neue Kompatibilität mit<br />
Anbaugeräten herstellen.<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Hersteller, die innovative Funktionen schnell ausrollen möchten, benötigen<br />
sichere Over-the-Air-Dienste (OTA) für die elektrische/elektronische<br />
Fahrzeugarchitektur. Das neue Kampagnenmanagement von<br />
BODAS Connect für flächendeckende OTA-Updates reduziert wirtschaftliche<br />
Risiken für Hersteller, OEMs und Service-Anbieter. Eine stets aktuelle Software<br />
vermeidet kostspielige Rückrufe und Feld-Einsätze. Das Service-Personal<br />
wird operativ und administrativ entlastet.<br />
Der neue OTA-Dienst funktioniert mit allen Rexroth Controllern und bei entsprechender<br />
Umsetzung durch Partner künftig auch mit Third-Party-Geräten.<br />
Bosch Rexroth leistet damit einen wichtigen Beitrag zu Zeit- und Kostenersparnissen<br />
bei zunehmend softwarebasierten Fahrzeugen mit teilautomatisierten und<br />
autonomen Funktionen.<br />
MODULAR, OFFEN UND SKALIERBAR<br />
Die erprobten und über Jahre bewährten OTA-Mechanismen von Bosch Rexroth<br />
stellen eine lückenlose Maschinenverfügbarkeit sicher. Als sicheres Bindeglied<br />
zwischen Cloud und Fahrzeug fungiert die prozessorbasierte Rexroth Connectivity<br />
Unit RCU. Die robuste und mehrfach abgesicherte Telematik-Einheit sorgt<br />
zunächst für eine vollständige Dateiübertragung, ehe das Zielgerät nach entsprechender<br />
Autorisierung im Fahrzeug über den CAN-Bus kabelgebunden aktualisiert<br />
wird. Dieser Update-Prozess ist damit so stabil und sicher wie die klassische<br />
hardwaregebundene Aktualisierung mittels Laptop und Diagnosetool.<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
SOFTWARE<br />
Die modulare Telematik-Architektur von BODAS Connect ermöglicht<br />
eine asynchrone und parallele Vorgehensweise und erfüllt<br />
damit zwei weitere Grundanforderungen an massentaugliche<br />
OTA-Updates. So können einerseits Update-Manager und Maschinenbediener<br />
die Aktualisierung unabhängig voneinander<br />
vornehmen. Andererseits lassen sich auch flächendeckende Updates<br />
simultan von einem Punkt aus triggern.<br />
Durch das neue Kampagnenmanagement mit seiner integrierten<br />
Versionsverwaltung behalten Anwender stets den Überblick<br />
über den aktuellen Softwarestand ihrer Fahrzeugflotte. Mit wachsender<br />
Flottengröße profitieren sie von signifikanten Zeit- und<br />
BODAS CONNECT ERMÖGLICHT<br />
SICHERE OTA-UPDATES AUCH<br />
FÜR THIRD-PARTY-CONTROLLER<br />
Kostenersparnissen. Weitere Vorteile ergeben sich durch die Reduktion<br />
der Komplexität in heterogenen Geräte-Umgebungen.<br />
Denn die modulare, offene und skalierbare BODAS Connect Architektur<br />
kann dazu genutzt werden, neben Rexroth Controllern<br />
auch Third-Party-Steuergeräte over-the-Air zu aktualisieren.<br />
Grundsätzlich schafft BODAS Connect die technologische Basis<br />
für das massentaugliche Flashen unterschiedlichster Steuergeräte-Varianten<br />
und -modelle – einschließlich Third-Party-Controller.<br />
Bei Letzteren kommt Bosch Rexroth die Rolle eines neutralen<br />
Technologiepartners zu, während die jeweiligen Partner die<br />
individuellen Flash-Sequenzen hinzufügen. Entsprechende Pilotprojekte<br />
mit internationalen Herstellern laufen bereits.<br />
Bilder: Bosch Rexroth<br />
www.boschrexroth.com<br />
Fortschreitende<br />
Off-Highway-Automatisierung<br />
fordert massentaugliche<br />
Fernaktualisierungen:<br />
Das neue Kampagnenmanagement<br />
von BODAS Connect setzt<br />
das ab sofort um<br />
FREIER ZUGANG ZU OFF-HIGHWAY<br />
SOFTWARE<br />
Bosch Rexroth ermöglicht Herstellern von Off-Highway-<br />
Fahrzeugen freien Zugang zum kompletten Standard-<br />
Portfolio an BODAS Software für die Steuerung mobiler<br />
Arbeitsmaschinen. Über die digitale myBODAS Plattform<br />
können OEMs validierte Softwarepakete für vielfältige<br />
Anwendungen kostenfrei herunterladen, um sie zu testen<br />
und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Erprobte<br />
Bausteine minimieren den Zeitaufwand, Investitionsrisiken<br />
und Kosten.<br />
Erst im Serienbetrieb wird die Nutzung der Software nach<br />
einem Bezahl-Modell auf Basis von Credits abgerechnet.<br />
Diese sind in vordefinierten Paketen für Rexroth Steuergeräte<br />
erhältlich, was die Abwicklung stark vereinfacht<br />
und flexibel macht. Der OEM zahlt somit nur, was er<br />
wirklich für den Serienbetrieb benötigt.<br />
Nach Registrierung und Bestätigung der Nutzungsbedingungen<br />
stehen die einzelnen Module der bewährten<br />
BODAS Applikationssoftware (AS) wie zum Beispiel die<br />
eDA für den Fahrantrieb zur Verfügung. Die Module sind<br />
nach den aktuellen Normen entwickelt und erfüllen<br />
bereits die Anforderungen zur Funktionalen Sicherheit.<br />
NEUE FORM DER DIGITALEN<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
Das offene Ökosystem für die BODAS Application<br />
Software wendet sich mit den drei Produktlinien ASrun,<br />
ASopen und ASlib an Anwendungsspezialisten, Softwareentwickler<br />
und Systemexperten. Gleichzeitig bildet<br />
der freie Zugang zur myBODAS Plattform die technische<br />
Grundlage für eine moderne digitale Zusammenarbeit<br />
mit agilen Entwicklungsprozessen ohne Investitionshürden<br />
zu Beginn der Entwicklung.<br />
Das offene Ökosystem wird kontinuierlich um standardisierte<br />
und ausführlich dokumentierte Bausteine erweitert.<br />
myBODAS bietet damit einen stets aktuellen<br />
Werkzeugkasten für verschiedenste Steuerungsaufgaben<br />
mobiler Arbeitsmaschinen. Das ist auch im Hinblick auf<br />
den wachsenden Bedarf an Automatisierungslösungen<br />
und die schnelle Umsetzung von Assistenzfunktionen<br />
interessant, wie zum Beispiel Pay-Load-Estimation,<br />
Positionsbestimmung oder Surround Sensing.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 47
MODULARE LINEARACHSE<br />
NEUE GESTALTUNGSFREIHEIT<br />
AUF LANGEN VERFAHRWEGEN<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Mit dem drylin Endless Gear Linearmodul (EGW)<br />
bringt igus eine modulare und schmiermittelfreie<br />
Linearführung mit Zahnstangenantrieb auf den<br />
Markt, die sich dank Baukasten-Steckprinzip zu<br />
beliebig langen Strecken ausbauen lässt.<br />
Laufwagen können darauf in unterschiedliche<br />
Richtungen und mit verschiedenen<br />
Geschwindigkeiten fahren. Auch im Nachhinein<br />
kann die Linearführung verlängert und um<br />
weitere Zusatzschlitten ergänzt werden.<br />
Linearachsen mit Zahnriemenantrieb eignen sich für viele<br />
Handlings- und Positionieraufgaben. Das Problem: Ab einer<br />
Länge von über zehn Metern scheiden Zahnriemen aus,<br />
weil sie beginnen durchzuhängen und die Längung des Riemens<br />
das Einzahnen erschwert. Ein zweites Problem: Die mangelnde<br />
Flexibilität. Mehrere Laufwagen können auf der Schiene<br />
nicht mit verschiedenen Geschwindigkeiten fahren. Auch nicht<br />
in unterschiedliche Richtungen. „Um allen, die lange Verfahrwege<br />
fordern, mehr Möglichkeiten zu bieten, haben wir drylin EGW<br />
entwickelt – eine modulare Linearführung mit Zahnstangenantrieb“,<br />
sagt Stefan Niermann, Leiter Geschäftsbereich drylin Linear-<br />
und Antriebstechnik bei igus. „In puncto Verfahrweglänge<br />
sind Anwendern nun keine Grenzen mehr gesetzt. Sie können jederzeit<br />
zusätzliche Schienen zusammenstecken, ähnlich simpel<br />
wie bei einer Spielzeugeisenbahn. Dank der Modularität des Systems<br />
besteht der Baukasten aus jeweils nur zwei Meter langen<br />
Stücken, was auch das Handling und den Transport deutlich vereinfacht.”<br />
Anders als beim Zahnriemenantrieb sei es zudem mög-<br />
48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/1-2 www.oup-fluidtechnik.de
LINEARACHSEN<br />
DIE MODULARE LINEARFÜHRUNG<br />
DRYLIN EGW LÄSST SICH<br />
SPIELEND LEICHT MONTIEREN<br />
Schiene. Für die Bewegung sorgt ein Elektromotor im Schlitten.<br />
Er treibt ein Zahnrad an, das in die Zahnstange eingreift. Die Motorleitung<br />
bewegt sich dabei in einer Energiekette, die parallel<br />
zur Schiene verläuft. Die dritte Komponente ist direkt am Antriebsschlitten<br />
befestigt: Ein Schlepp-Schlitten, auf dem sich zum<br />
Beispiel eine Kamera oder Handlingseinheiten wie Pflückroboter<br />
oder Sensoren montieren lassen. Durch den Einsatz der modular<br />
erweiterbaren Linearführung können beispielsweise Prüf- oder<br />
Überwachungsaufgaben auch auf sehr langen Wegen wiederholgenau<br />
durchgeführt werden. Das sorgt für mehr Qualität und Sicherheit.<br />
Zum Beispiel, wenn es um die Inspektion von Zugdächern<br />
oder Werkstücken in der Automobilfertigung geht. „In solchen<br />
Anwendungen arbeitet drylin EGW wesentlich vibrationsärmer<br />
und leiser als Linearführungen mit klassischen<br />
Kugelumlaufsystemen“, so Niermann. „Zudem reduziert sich<br />
dank des Prinzips Kunststoff-statt-Metall das Gewicht der Linearführung<br />
und somit die benötigte Antriebsenergie. Und auch das<br />
Thema Korrosion spielt keine Rolle mehr.“<br />
45.000 ZYKLEN OHNE NENNENSWERTEN<br />
VERSCHLEISS<br />
Die Linearführung drylin EGW ist langlebig. Das beweisen Tests<br />
im hauseigenen Labor von igus. Ingenieure haben einen Lastschlitten<br />
mit einer Last von 200 N beschwert und ihn mit einer<br />
Geschwindigkeit von 1 m/s auf einem Hubweg von 15.000 mm<br />
bewegt. Das Ergebnis: Auch nach 45.000 Zyklen war an den<br />
Schienen und den Gleitlagerbuchsen kein wesentlicher Verschleiß<br />
zu erkennen. Ist die Linearführung irgendwann doch an<br />
der Verschleißgrenze angekommen, können Anwender die Gleitfolien<br />
ganz einfach in wenigen Minuten und ohne Demontage<br />
der Lageraufnahmen direkt auf der Schiene austauschen. Ein<br />
weiterer Vorteil: Eine externe Schmierung ist überflüssig. Denn in<br />
den Hochleistungskunststoff sind Festschmierstoffe integriert,<br />
die sich im Laufe der Zeit freisetzen und einen reibungsarmen<br />
Trockenlauf ermöglichen. Entsprechend gering ist der Wartungsaufwand.<br />
lich, mehrere Laufwagen, die jeweils über einen eigenen Elektromotor<br />
verfügen, auf einer Schiene in unterschiedliche Richtungen<br />
und mit verschiedenen Geschwindigkeiten fahren zu lassen.<br />
Mit dem drylin EGW-Baukasten erhalten Anwender von der Linearführung<br />
über die Laufwagen bis hin zu Ketten und Leitungen<br />
für die Energieversorgung alles aus einer Hand – auf Wunsch<br />
auch einbaufertig, inklusive Motor und Steuerung.<br />
WIEDERHOLGENAUES VERFAHREN AUCH<br />
AUF LANGEN WEGEN<br />
Drylin EGW besteht aus mehreren Komponenten: Basis ist die<br />
WS-20 der Serie drylin W – eine Führungsschiene aus hartanodisiertem<br />
Aluminium mit rundem Profil, auf der die Schlitten gleitend<br />
geführt werden. Mittig dazwischen befindet sich ein Profil,<br />
welches die Polymer-Zahnstangenmodule aufnimmt. Die zweite<br />
Komponente: der Antriebsschlitten. Er sitzt mit vier Gleitlagerbuchsen<br />
aus dem Hochleistungskunststoff iglidur J200 auf der<br />
Bild: igus<br />
www.igus.de<br />
POINTIERT<br />
MODULARE LINEARFÜHRUNG MIT<br />
ZAHNSTANGENANTRIEB<br />
BAUKASTEN-STECKPRINZIP FÜR BELIEBIG<br />
LANGEN STRECKEN<br />
PRINZIP KUNSTSTOFF-STATT-METALL<br />
REDUZIERT GEWICHT<br />
HOCHLEISTUNGSKUNSTSTOFF INTEGRIERT<br />
FESTSCHMIERSTOFFE<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/1-2 49
LOUNCH<br />
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 03/<strong>2023</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 06. 03. <strong>2023</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 15. 02. <strong>2023</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Die Hydraulikzylinder von Hänchen werden bei Bedarf mit Sensoren<br />
bestückt. Jetzt können sie mit verschiedenen Sensoren so vielfältige<br />
Daten liefern, dass eine Zustandsüberwachung und eine Wartungsvorhersage<br />
möglich werden.<br />
Foto: Herbert Hänchen GmbH<br />
DER DIREKTE WEG<br />
<strong>O+P</strong> IM INTERNET<br />
www.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER<br />
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WORLD OF INDUSTRIES<br />
digital.world-of-industries.com<br />
02 Bei der Auswahl eines Hydraulik-Geflechtschlauchs müssen viele<br />
Voraussetzungen beachtet werden. Bislang hat es sich als schwierig<br />
erwiesen, einen Schlauch zu finden, der alle Anforderungen erfüllen kann.<br />
Foto: Parker Hannifin<br />
03 In vielen Branchen müssen auch im explosionsgefährdeten Bereich<br />
und im Reinraum Güter sicher gehandhabt werden.<br />
Foto: Best Handling Technology<br />
04 Der Akku-Bolzenziehzylinder ist ein Hydraulikzylinder, mit einem<br />
vollintegriertem Akku-Hydraulikaggregat, zum Ziehen und Drücken von<br />
Verbindungsbolzen beim Auf- bzw. Abbau von Kranen.<br />
Foto: Weber Rescue Systems<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
WHEN<br />
LENGTH<br />
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14,800 mm stroke:<br />
The longest hydraulic cylinder ever<br />
manufactured in Türkiye<br />
www.kayahan.com
LOUNCH<br />
SINCE 1974<br />
MADE TO MEASURE PRESSURE<br />
keller-druck.com/custom-solutions