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O+P Fluidtechnik 4/2024

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04<br />

5445<br />

April <strong>2024</strong><br />

€ 17,50<br />

Organ des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

TITEL<br />

WASSERSTOFF SICHER<br />

MOBIL MACHEN<br />

Spannbänder für Tankbefestigungen<br />

mit Sensorik kombiniert<br />

VENTILKONSTRUKTION<br />

VEREINFACHEN<br />

Ein Blick auf die Vorteile von<br />

Flachdraht-Wellenfedern<br />

PNEUMATISCHE<br />

LOGIKMODULE<br />

Steuerungen für Softroboter<br />

MIT<br />

16 SEITEN<br />

MOBILE<br />

MASCHINEN<br />

MOBILE MASCHINEN – Top-Thema:<br />

DRUCKMESSUMFORMER:<br />

Innovativ gegen Druckspitzen<br />

oup-fluidtechnik.de


Standards<br />

Edelstahl 1.4571<br />

Höchste Präzision<br />

Zulassungen & Normen<br />

Hohe Verfügbarbeit<br />

Einsatzgebiete<br />

Wasser- & Schiffsbau<br />

Bahntechnologie<br />

Offshore-Technik<br />

Maschinenbau<br />

PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />

Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />

Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />

info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />

MIT SICHERHEIT.<br />

EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />

VON PH.<br />

PH Katalog<br />

als App für<br />

Android<br />

oder Ipad


EDITORIAL<br />

FLUIDE PLUS X<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

dass der Begriff Industrie 4.0 schon vor über einem Jahrzehnt geprägt wurde, ist ein alter Hut.<br />

Ganz neu dagegen sind die Möglichkeiten, die sich durch die angewandte Industrie 4.0 auftun.<br />

Die digitale Transformation eröffnet Chancen für Produktivitätssteigerungen, neue Geschäftsmodelle<br />

und auch mehr Energieeffektivität. Um die Möglichkeiten auch in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

auszuschöpfen, sind neue gedankliche Ansätze und technische Innovationen notwendig.<br />

Auf dem Internationalen Fluidtechnischen Kolloquium <strong>2024</strong> (IFK) in Dresden wurden innovative<br />

Ansätze vorgestellt. Das Sammeln und Bereitstellen von Daten und konsequenterweise<br />

auch die Nutzung der Daten nahmen in den Vorträgen großen Raum ein.<br />

Der Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA stellte sein Projekt Fluid 4.0 ebenfalls auf dem IFK vor.<br />

Die <strong>O+P</strong> berichtete bereits über das Projekt und auch in dieser Ausgabe können Sie auf Seite<br />

30 Informationen dazu erhalten. Wie wichtig das Projekt ist, unterstreichen die Personen, die<br />

Fluid 4.0 auf dem IFK vorstellten: Neben dem VDMA-Geschäftsführer und Geschäftsführer des<br />

Fachverbands <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA Hartmut Rauen sprachen auch Dr. Steffen Haack,<br />

Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG und des Fachverbands <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA,<br />

sowie Ansgar Kriwet, Vorstand Research and Development bei Festo und Mitglied des<br />

Vorstands des Fachverbandes. Übrigens wurden auf dem IFK natürlich auch rein fluidtechnische<br />

Fragen behandelt - mehr dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe der <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Die Bedeutung von Daten, Steuerungen und Kommunikation für die <strong>Fluidtechnik</strong> haben<br />

übrigens nicht nur die deutschen und europäischen Hersteller erkannt. Das US-amerkanische<br />

Gegenstück zum VDMA Fachverband, die NFPA (National Fluid Power Association) hat eine<br />

neue Kategorie von Mitgliedsunternehmen zugelassen. Von nun an sind nicht nur Hersteller<br />

aus Pneumatik und Hydraulik mögliche Verbandsmitglieder, sondern auch Firmen, die<br />

datenbezogene Produkte und Dienstleistungen für fluidtechnische Anwendungen<br />

bereitstellen.<br />

In dieser Ausgabe der <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> gibt es natürlich auch digitale Themen, etwa das<br />

Interview mit Hawes CTO Axel Schwerdtfeger, in dem die Nutzung von KI in modernen<br />

Hydraulikanwendungen eine große Rolle spielt. Aber auch neue Ventile und deren Qualitäten<br />

nehmen viel Raum ein. Unsere Titelgeschichte ist ein Zwischending. Es geht zwar um<br />

Spanngurte für Wasserstofftanks – doch die sind mit Sensoren ausgestattet und können so<br />

wieder wertvolle Daten liefern …<br />

Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre,<br />

Ihr<br />

Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 3


INHALT<br />

10<br />

20<br />

32<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 High Performance für die<br />

Rennstrecke<br />

<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />

10 KI in der Hydraulikbranche<br />

HANNOVER MESSE<br />

12 Konferenzen mit Mehrwert<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

TITEL<br />

WASSERSTOFFTECHNOLOGIE<br />

14 Spannband trifft Sensor<br />

VENTILTECHNIK<br />

20 Ventilkonstruktion vereinfachen<br />

VENTILE<br />

22 Hohe Leistung auf<br />

engstem Raum<br />

SCHMIERSTOFFE<br />

26 Saubere Effizienzsteigerung<br />

DRUCKLUFTTECHNIK<br />

28 Mit den Augen hören<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

VDMA<br />

30 Neue Projekte auf der Hannover<br />

Messe<br />

PNEUMATIK<br />

32 Pneumatik ersetzt elektrische<br />

Steuerung in Softrobotern<br />

46<br />

ANZEIGE<br />

TITELBILD<br />

Hydac GmbH,<br />

Sulzbach/Saar<br />

SERVICE<br />

03 Editorial<br />

33 Impressum<br />

SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />

IMPULSGEBER<br />

38 „Von der Stange gibt es bei<br />

uns nicht“<br />

ANTRIEBE<br />

42 Die Motordrehzahl regelt die<br />

Menge<br />

SENSOREN<br />

44 Verlässliche Daten trotz<br />

Schocks und Vibrationen<br />

STEUERUNGSTECHNIK<br />

46 Automatisierung optimiert die<br />

Brandbekämpfung<br />

SERVICE-APP<br />

49 Maschinen per App<br />

schmierfrei machen<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


34<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

INNENTITEL SENSOREN<br />

34 Innovative Technologie für raue Umgebungen<br />

22.– 26. APRIL <strong>2024</strong><br />

LET THE DATA<br />

DO THE WORK.<br />

Wie Sie Ihre Produktion mit IIoT effektiv steuern, vernetzen<br />

und überwachen? Erfahren Sie auf der HANNOVER MESSE!<br />

www.hannovermesse.de/maschinenbau<br />

WORLD. LEADING. INDUSTRYSHOW.


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

HIGH PERFORMANCE FÜR DIE RENNSTRECKE<br />

Die Formula Student ist ein Wettbewerb, in dem Studierende Motorsportwagen<br />

konstruieren, wirtschaftlich planen und fertigen. Die Rennfahrzeuge werden auf<br />

internationalen Rennstrecken in verschiedenen Disziplinen bewertet – unter<br />

wirtschaftlichen wie technischen Gesichtspunkten. Das Team Elbflorace der TU Dresden<br />

(Fahrzeug auf dem Bild) ist seit mehr als 15 Jahren Teil des Wettbewerbs. Seit einigen<br />

Jahren unterstützt die Lee Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH das Team als<br />

Sponsor. Die Miniaturventile des Herstellers kommen unter anderem im aktiven<br />

Fahrwerk sowie im Bremssystem der Rennboliden zum Einsatz.<br />

www.lee.de


Bild Elbflorace / TU Dresden<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 7


SZENE<br />

BUNDESKANZLER SCHOLZ BESUCHT FAMILIENUNTERNEHMEN SCHMALZ<br />

Helikopter, Personenschützer und<br />

Fahrzeug-Kolonnen – der Besuch<br />

von Bundeskanzler Olaf Scholz bei<br />

der Firma Schmalz in Glatten hat<br />

für mächtig Aufsehen gesorgt. Der<br />

Regierungschef ließ sich durch das<br />

weltweit tätige Familienunternehmen<br />

führen, kam ins Gespräch mit<br />

der Geschäftsführung und stellte<br />

sich anschließend den Fragen von<br />

rund 30 Mitarbeitenden. Ein Thema<br />

kam dabei besonders oft zur<br />

Sprache. „Was plant die Bundesregierung,<br />

um die Konjunktur zu<br />

verbessern?“ „Viele Mitarbeitende<br />

machen sich Sorgen um die<br />

Wettbewerbsfähigkeit von deutschen<br />

Familienunternehmen“, sagt<br />

Dr. Kurt Schmalz, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Schmalz.<br />

„Wir brauchen dringend einen<br />

wirtschaftspolitischen Richtungswechsel.“<br />

Vor allem die überbordende<br />

Bürokratie und die fehlende<br />

Flexibilität bereiten dem Mittelständler<br />

Kopfzerbrechen. „Wir Unternehmen fühlen uns von der Politik zunehmend ausgebremst. China fährt mit Hochgeschwindigkeit,<br />

während Unternehmen in Deutschland durch hohe Auflagen und zähe Genehmigungsverfahren ausgebremst werden.<br />

Wir erleben es derzeit beim Bau einer Solaranlage in Firmennähe.“<br />

Bild: Im Schmalz Showroom erhält der Bundeskanzler (Mitte) von den Schmalz Geschäftsführern Dr. Kurt Schmalz (links) und<br />

Andreas Beutel Einblicke in die Vakuum-Technik<br />

www.schmalz.com<br />

KLAUS-DIETER<br />

SCHULZ<br />

FRANK<br />

PETZNICK<br />

SEBASTIAN<br />

MERTENS<br />

FRANZ<br />

WILD<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

der langjährige<br />

Geschäftsführer von<br />

FSG Fernsteuergeräte,<br />

ist im Alter von 83<br />

Jahren verstorben. Mit<br />

seinem untrüglichen<br />

Gespür für Innovationen<br />

und seinem<br />

unermüdlichen<br />

Engagement hat<br />

Klaus-Dieter Schulz das<br />

traditionsreiche<br />

Unternehmen über drei<br />

Jahrzehnte hinweg<br />

geführt und wesentlich<br />

geprägt. Mit Klaus-Dieter<br />

Schulz verabschiedet<br />

sich ein Wegbereiter<br />

der Sensorik.<br />

ist als unabhängiges<br />

Verwaltungsratsmitglied<br />

der Ommatidia<br />

LiDAR berufen worden.<br />

Seine Rolle wird darin<br />

bestehen, die Markteinführungsbemühungen<br />

des Unternehmens<br />

zu leiten, strategische<br />

Partnerschaften zu<br />

fördern und bei der<br />

Technologiestrategie zu<br />

beraten. Mit seiner<br />

Karriere im Bereich<br />

Technologie und<br />

Innovation in der<br />

Automobilindustrie<br />

bringt Petznick eine<br />

große Expertise mit.<br />

wird neuer Geschäftsführer<br />

Technik bei<br />

Amandus Kahl und<br />

ergänzt die Führung<br />

des Unternehmens. Seit<br />

2016 war er im Bereich<br />

Projektabwicklung zu<br />

Hause, dessen Leitung<br />

er später übernahm.<br />

Sein Aufgaben- und<br />

Verantwortungsbereich<br />

erweiterte sich in der<br />

Folge zum Stellvertreter<br />

des Geschäftsführers<br />

Technik. Ab sofort<br />

übernimmt Mertens<br />

die Geschäftsführung<br />

Technik von Uwe<br />

Wehrmann.<br />

Namensgeber der Franz Wild Öltechnik GmbH hat<br />

zum Januar <strong>2024</strong> die Führungsspitze des Serviceund<br />

Supportspezialisten für Hydraulik und<br />

Pneumatik erweitert. Im Management stehen ihm<br />

neuerdings Tochter Melissa Firat und Schwiegersohn<br />

Sebastian Neininger zur Seite. „Die Unternehmensnachfolge<br />

bleibt in der Familie, darüber<br />

bin ich sehr glücklich“, betont Senior Franz Wild,<br />

der das Unternehmen 1995 gegründet hat.<br />

Melissa Firat und Sebastian Neininger haben sich<br />

beide in einem dualen Studium als Wirtschaftsingenieure<br />

qualifiziert. Seit zwei Jahren arbeitet<br />

Melissa Firat im väterlichen Betrieb mit. Die junge<br />

Geschäftsführerin konzentriert sich auf Marketing<br />

und Personal. Ihr Schwager setzt seinen Schwerpunkt<br />

in den Bereichen Qualitätsmanagement<br />

und Vertrieb. Auch Sebastian Neininger kennt den<br />

Rheinhausener Familienbetrieb sehr gut. Er ist seit<br />

fünf Jahren dort beschäftigt.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

TIMMER ÜBERNIMMT STECKVERBINDER-VERTRIEB<br />

Ab sofort vertreibt die Timmer GmbH Produkte der Serie Fluidfit<br />

des koreanischen Herstellers CDC Pneumatics in der gesamten<br />

DACH-Region. Mit dem Vertriebsauftrag des langjährigen<br />

Partners im Bereich Pneumatikzubehör erweitert Timmer die<br />

Produktpalette der Steckverbinder im Lebensmittelbereich, wie<br />

beispielsweise für Trinkwasseranwendungen. Alle Produkte des<br />

umfassenden Angebotes sind ab sofort im<br />

Onlineshop erhältlich.<br />

Die Steckverbinder sind für den Kontakt<br />

mit Wasser, Lebensmitteln und Luft<br />

ausgelegt, können aber auch mit ausgewählten<br />

Gasen und Flüssigkeiten sowie<br />

mit Vakuum verwendet werden. Je nach<br />

Umgebung und Anwendungsanforderungen<br />

lassen sich die Produkte für vielfältige<br />

Verwendungszwecke einsetzen und ohne Werkzeug montieren.<br />

Die aus Acetal-Copolymer bestehenden Steckverbinder mit<br />

lebensmittelgeeignetem EPDM-O-Ring sind für Schlauchdurchmesser<br />

in metrischen und zölligen Größen erhältlich. Mit seinen<br />

unterschiedlichen Größen und Funktionsweisen beinhaltet<br />

Fluidfit das passende Zubehör für verschiedene Anwendungen.<br />

Darüber hinaus befinden sich passende<br />

Rückschlag- und Drosselventile im<br />

Angebot. Diese sorgen mit ihrer kompakten<br />

Größe für den bequemen Einsatz in<br />

engen Räumen mit dem gewünschtem<br />

Mediendurchfluss. Alle Fluidfit-Produkte<br />

sind für einen breiten Temperatur- und<br />

Druckbereich geeignet.<br />

www.timmer.de<br />

AMA VERÖFFENTLICHT<br />

SEMINARPROGRAMM<br />

Der AMA-Verband für Sensorik<br />

und Messtechnik (AMA)<br />

veröffentlicht sein Seminarprogramm<br />

für das Jahr <strong>2024</strong>.<br />

Das Programm beinhaltet eine<br />

Vielzahl von Seminaren zu<br />

verschiedenen Themen,<br />

darunter Ultraschallmesstechnik,<br />

Optische Spektroskopie,<br />

Wegmessung, Industrielle<br />

Bildverarbeitung und die<br />

Diskussion über „Chat-GPT ‒<br />

Hype oder Hysterie“. Die<br />

Seminare werden online oder<br />

als Präsenzveranstaltungen<br />

angeboten und stehen unter<br />

wissenschaftlicher Leitung. Sie<br />

bieten fundiertes Wissen über<br />

Sensoren, Sensorsysteme<br />

sowie deren Funktionen und<br />

Einsatzmöglichkeiten. Die<br />

Teilnehmer erhalten die<br />

Möglichkeit, die passenden<br />

Sensoren für ihren Anwendungsfall<br />

zu wählen und deren<br />

Vor- und Nachteile zu bewerten.<br />

Die Seminare bieten einen<br />

tiefen Einblick in fachspezifische<br />

Themen. Die AMA<br />

Seminare zielen darauf ab,<br />

Teilnehmern herstellerunabhängiges<br />

Wissen zu vermitteln<br />

und sie über den aktuellen<br />

Stand der Sensorik und<br />

Messtechnik zu informieren.<br />

Sie richten sich an Fachleute<br />

aus den Bereichen Entwicklung,<br />

Forschung, Fertigung<br />

und Vertrieb.<br />

www.ama-sensorik.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 9


KI IN DER<br />

HYDRAULIK-<br />

BRANCHE<br />

Hydraulische Systeme werden immer komplexer und auch<br />

kundenspezifischer. Künstliche Intelligenz kann hier für<br />

Unternehmen wertvolle Unterstützung leisten. Hawe Hydraulik<br />

fügt Künstliche Intelligenz schon lange ins Unternehmen ein und<br />

wird diese Entwicklung weiter vorantreiben. <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong><br />

sprach darüber mit Axel Schwerdtfeger,<br />

dem CTO bei Hawe Hydraulik.<br />

Herr Schwerdtfeger, Sie sind seit 19 Jahren Teil der Hydraulikbranche – gibt es etwas, das diese<br />

Branche besonders macht?<br />

Hydraulik ist eine Querschnitttechnologie und darüber<br />

hinaus sehr wandelbar. Sie finden hydraulische Antriebe<br />

und Steuerungen von Hawe Hydraulik in über 80 Branchen.<br />

Und das seit 75 Jahren! Aber fast jede Lösung ist<br />

individuell und zugeschnitten auf die jeweilige Maschine.<br />

Auch die Arten der Ansteuerung sind sehr vielseitig. Früher<br />

überwiegend mit dem Handhebel bedient, finden Sie<br />

heute elektromagnetische bis hin zu elektronischen Ansteuerungsarten.<br />

Dabei ist die Hydraulik mit Ihrer hohen<br />

Leistungsdichte schon immer eine sehr energieeffiziente<br />

und damit nachhaltige Antriebsart. In die Reduzierung der<br />

Verluste im Hydrauliksystem wurde und wird viel Ehrgeiz<br />

und Entwicklungsarbeit gesteckt, und das oft sehr branchenindividuell.<br />

Das begeistert mich jeden Tag aufs Neue.<br />

Hydraulik ist eine seit Jahrzenten bewährte und perfektionierte Technologie. Wie können Ihrer Ansicht nach<br />

zukünftige Potenziale für Optimierungen gefunden werden?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

KI ist in aller Munde. Integriert Hawe KI schon jetzt in Produkte und Lösungen?<br />

Wir lernen sehr viel in den gemeinsamen Projekten mit<br />

unseren Kunden, und das weltweit. Die Hydraulik befindet<br />

sich seit vielen Jahren in einem permanenten Wettbewerb<br />

mit den anderen Antriebstechnologien und muss sich<br />

immer wieder aufs Neue beweisen. Aktuell ist bei den<br />

Herstellern von mobilen Arbeitsmaschinen die Elektrifizierung<br />

im Fokus. Hierdurch hat sich der Schwerpunkt der<br />

hydraulischen Systeme noch stärker auf die Energieeffizienz<br />

verschoben. Denn wenn die Batterieladung für möglichst<br />

viele Arbeitsstunden reichen soll, dann zählt der<br />

Energieverbrauch jeder einzelnen Arbeitsfunktion. Und<br />

Abstriche in der Performance darf es nicht geben. Hawe<br />

Hydraulik hat durch den Zukauf der Hawe Mattro viel<br />

Know-how und perfekt passende Komponenten für eine<br />

Gesamtlösung zur Elektrifizierung von mobilen Arbeitsmaschinen<br />

aufgebaut. Diese Konzepte und Lösungspakete<br />

bieten wir jetzt aus einer Hand und entwickeln sie stetig<br />

weiter.<br />

In der Produktentwicklung sind wir schon sehr früh in die<br />

Entwicklung von Methoden zur Produktoptimierung eingestiegen.<br />

Zusammen mit dem Lehrstuhl Automatisierung<br />

und Informationssysteme der TU-München konnten wir<br />

in einem geförderten Forschungsprojekt nachweisen, dass<br />

wir die Regelung von Hydrauliksystemen signifikant energieeffizienter<br />

gestalten können durch den Einsatz der KI.<br />

Gerade in dem stark wachsenden Feld der elektrifizierten<br />

Maschinen können wir unseren Kunden jetzt helfen, Batteriekosten<br />

gering zu halten und Maschinenlaufzeiten<br />

deutlich zu verlängern. Beeindruckend finde ich, dass es<br />

durch den Einsatz der KI möglich geworden ist, auch sehr<br />

komplexe Hydrauliksysteme sehr schnell und einfach auf<br />

die individuellen Kunden-Maschinen anzupassen. Hier<br />

nutzen wir ein Zusammenspiel aus KI und Simulationswerkzeugen<br />

und erfüllen damit unser Versprechen, den<br />

Einsatz von Hawe Hydraulik für unsere Kunden besonders<br />

einfach zu machen.<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


Axel Schwerdtfeger<br />

Welche KI Tools nutzt Hawe? Wann ist der richtige Zeitpunkt, diese Tools einzuführen?<br />

„Der richtige Zeitpunkt war gestern!“ Das gilt nicht nur für<br />

den Einsatz in der Produktgestaltung sondern besonders<br />

auch als Möglichkeit zur Vereinfachung von Arbeitsprozessen.<br />

Wobei man dabei nicht alle Einsatzgebiete und<br />

Modelle über einen Kamm scheren darf. Speziell die<br />

sprachbasierten Modelle sind heute in hoher Qualität<br />

verfügbar, und können bereits jetzt in vielen Bereichen<br />

eine Effizienzsteigerung in der täglichen Arbeit erreichen.<br />

Das gilt für große Industrieunternehmen genauso wie für<br />

den Mittelstand. Bei Hawe sind die am häufigsten genutzten<br />

Modelle Sprachmodelle, ComputerVision, Zeitreihenprognosemodelle<br />

oder auch Anomalie Erkennung.<br />

Wie erhalten Unternehmen die zwischenmenschliche Ebene beim Einsatz von AI aufrecht?<br />

Unsere AI-Projekte sind hoch interaktiv und mit einem<br />

motivierten Projektteam und Mitarbeitenden aus verschiedenen<br />

Fachbereichen besetzt. KI setzt unter anderem Zeit<br />

und Ressourcen frei, wenn sie Routineaufgaben übernimmt<br />

und somit die Möglichkeit gibt, an neuen Ideen und Lösungen<br />

für das Unternehmen und unsere Kunden zu arbeiten.<br />

Dies ist oft interdisziplinär und geht nur über den<br />

Austausch untereinander. Hier bietet der Einsatz von KI die<br />

Möglichkeit eines intensiveren Miteinanders, welches<br />

beim Abarbeiten von Routineaufgaben nicht gegeben ist.<br />

Jeder von uns bedient täglich einen Rechner, ein Handy<br />

oder andere Devices. Wir sind es gewohnt verschiedenste<br />

Softwaresysteme zu nutzen und darüber zu kommunizieren.<br />

Wer wach und beweglich bleibt, dem wird die Veränderung<br />

leichtfallen. Alle anderen werden wir auf die Reise<br />

mitnehmen und aktiv begleiten durch Schulung und Weiterbildung.<br />

Wir verstehen den Einsatz von AI basierten Systemen und<br />

die Nutzung von AI-Modellen zur Produktoptimierung als<br />

fester Bestandteil unserer Arbeit der Zukunft und verankern<br />

diese Ziele in der Unternehmensstrategie für die nächsten<br />

Jahre. Das wird uns helfen den eingeschlagenen Weg gut<br />

zu kommunizieren und mit den Mitarbeitenden zusammen<br />

zu gehen.<br />

www.hawe.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 11


HANNOVER MESSE<br />

KONFERENZEN MIT MEHRWERT<br />

Neben unzähligen Produkten bietet die Hannover Messe auch ein<br />

hochkarätiges Konferenzprogramm. Hier diskutieren Experten auf<br />

internationaler Ebene die aktuellen Herausforderungen der<br />

Industrie aus verschiedensten Blickwinkeln. Themen sind unter<br />

anderem aktuelle Ergebnisse aus der angewandten Forschung,<br />

Use-Cases aus den Bereichen Industrie 4.0 und Künstliche<br />

Intelligenz. Wir stellen die wichtigsten Conference Stages vor.<br />

www.hannovermesse.de<br />

INDUSTRIAL TRANSFORMATION CONFERENCE<br />

STAGE – HALLE 3<br />

Alle Trends der Industrie auf einer Bühne<br />

Die Bühne für den technologie- und branchenübergreifenden<br />

Austausch: An fünf Messetagen geht es um die Megatrends der<br />

Industrie. Partner und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen<br />

gestalten ein hochkarätiges Forum und bieten Use-Cases, Insights<br />

und Lösungen. Unter den Sprechern sind Fabian Bause von Beckhoff<br />

Automation, Marcus Berret, Global Managing Director bei Roland<br />

Berger, Prof. Dr. Holger Borcherding, Leiter des Instituts für Future<br />

Energies bei Lenze, Russel Fadel, CEO bei Augmentir, Prof. Katharina<br />

Hölzle, Direktorin bei Fraunhofer IAO, Alireeza Tavakoli, Vice<br />

President Schunk Group und Andre Wenzel, Head of Plant Structure<br />

Projekts bei Claas Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH.<br />

INDUSTRIE 4.0 CONFERENCE<br />

STAGE – HALLE 8<br />

Wertschöpfung in Netzwerken gedacht<br />

Die Bühne für Automatisierer, Software anbieter<br />

und Anwender. Hier geht es um das nächste<br />

Level von Industrie 4.0. Vordenker der Branche,<br />

Experten und Praktiker präsentieren die aktuellen<br />

Trends und Innovationen von der Verwaltungsschale<br />

über OPC UA, maschinellem Lernen,<br />

Cloud sowie Edge Computing bis zu Datenräumen.<br />

An diesem Format sind viele Personen<br />

beteiligt, darunter Christian Bittner, Senior<br />

Manager bei Pilz und Heiko Herden, Leitung OPC<br />

UA CS Harmonisierung beim VDMA.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

ENERGY 4.0 CONFERENCE STAGE –<br />

HALLE 12<br />

Wege zur CO 2<br />

-neutralen Produktion<br />

Die Kommunikations- und Kompetenzplattform für<br />

eine energieintelligente, klimafreundliche und<br />

nachhaltige Zukunft: Vordenker der Branche, hochkarätige<br />

Experten und Praktiker stellen die neuesten<br />

Trends vor und geben Antworten für die Green<br />

Transition der Industrie. Dabei sind unter anderem<br />

Guido Bachmann, Director Engineering R&D bei<br />

Schaltbau und der Geschäftsführer VDMA Power-to-X<br />

for Applications, Peter Müller-Baum.<br />

TECH TRANSFER CONFERENCE STAGE –<br />

HALLE 2<br />

Zukunftsweisende Ideen aus der industriellen Forschung<br />

Die Kommunikations- und Kompetenzplattform für den<br />

Diskurs zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik: Hier<br />

werden die neuesten Projekte der angewandten Industrieforschung<br />

vorgestellt. Wissenschaftler und Entwickler präsentieren<br />

ihre neuesten Forschungsergebnisse aus allen relevanten<br />

Industriebereichen. Wie zu erwarten, kommen viele der<br />

Sprecher aus der Wissenschaft, darunter Ulrich Ahle, CEO von<br />

Gaia-X und der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft,<br />

Prof. Holger Hanselka.<br />

KONFERENZ „RENEWABLE DIALOGUE - NORTH SEA ENERGY HUB –<br />

CONVENTION CENTER, SAAL 2, 23. APRIL <strong>2024</strong><br />

Auf dieser erstmals stattfindenden Konferenz diskutieren Politiker und Experten aus Deutschland und dem Messe-Partnerland<br />

Norwegen über die Energiewende mit Fokus auf politische Rahmenbedingungen sowie technologische Entwicklungen und<br />

Anwendungen. Fach- und Führungskräfte aus der Energiewirtschaft diskutieren über Themen wie „Potenziale erneuerbarer<br />

Energien in der Nordsee und den Anrainerstaaten“, „Der Beitrag von Wasserstoff für die europäischen Klimaziele“, „Chancen<br />

und Risiken von CCS/CCU (Carbon Management)“ oder „Nachhaltige Finanzierung – Enabler eines neuen Energiesystems“.<br />

12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

LINDE HYDRAULICS PRÄSENTIERT NEUEN MARKENAUFTRITT<br />

Die Wurzeln der Linde Hydraulics GmbH & Co.<br />

KG reichen bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück:<br />

Am 15. Februar 1904 gründeten Dr. Hugo<br />

Güldner, Dr. Carl von Linde und Dr. Georg von<br />

Krauss die Güldner-Motoren-Gesellschaft.<br />

Dieses Jahr jährte sich die Gründung zum 120.<br />

Mal. Mehr als ein Jahrhundert, in dem einiges<br />

passiert ist: Mit der Belieferung der ersten<br />

externen Kunden in den 1980er-Jahren begann<br />

bereits der Weg von der Abteilung Antriebstechnik<br />

zum eigenständig agierenden Hydraulikzulieferer.<br />

Vor zwölf Jahren wurde schließlich der<br />

erste große Meilenstein erreicht: Linde Hydraulics wurde zum<br />

unabhängigen Unternehmen. Ehemals gestartet als Produzent<br />

einzelner Hydraulikkomponenten, hat sich Linde Hydraulics<br />

stets weiterentwickelt. Heute ist es Anbieter komplexer<br />

Antriebssysteme und unterstützt seine Kunden<br />

aus dem breitgefächerten Bereich der Land-,<br />

Forst und Baumaschinentechnik erfolgreich<br />

dabei, stets die beste Lösung für ihre Anwendungen<br />

zu finden. Um den Aufbruch in die neue<br />

Systemwelt zu unterstreichen, wurde das<br />

Erscheinungsbild frischer und zeitgemäßer<br />

gestaltet: Voller Freude präsentiert Linde<br />

Hydraulics das neue Logo. Ein dynamisch<br />

geschwungenes „L“, das auf die Unternehmenswurzeln<br />

verweist, legt sich elegant um die<br />

Buchstabenkombination „HY“. Ausgesprochen<br />

wird „LHY“ englisch. Bei der Markenfarbe wird auf Wiedererkennbarkeit<br />

gesetzt: Das traditionelle Rot wird bleiben. Ebenso<br />

der einprägsame Claim: „Turning Power into motion“.<br />

www.lhy.com<br />

SF-FILTER WÄCHST<br />

Die SF-Filter Gruppe mit<br />

Hauptsitz in Bachenbülach<br />

(Kanton Zürich) setzt ihren<br />

Wachstumskurs durch einen<br />

weiteren strategischen<br />

Unternehmenszukauf innerhalb<br />

kurzer Zeit fort: Mit dem<br />

Münsteraner Filterhändler<br />

Ostholte Filter GmbH erhält<br />

SF-Filter weiteren Zugang zum<br />

Aftermarket für mobile<br />

Filtration. Für die Gruppe ist es<br />

bereits die dritte Akquisition<br />

innerhalb der vergangenen fünf<br />

Monate, durch die sie ihre<br />

Stellung als eine der europaweit<br />

führenden, unabhängigen<br />

Vertriebsplattformen für Mobilund<br />

Industriefilter weiter<br />

festigt. Im Rahmen eines Asset<br />

Deals erwirbt die deutsche<br />

SF-Filter GmbH Vermögenswerte<br />

an Ostholte von der Bierhake<br />

Fahrzeugteile GmbH und<br />

verstärkt so ihre Marktpräsenz<br />

in der Region. Der nordrheinwestfälische<br />

Filterhändler<br />

Ostholte ist ein etablierter<br />

regionaler Spezialist im<br />

Aftermarket für Off-Road<br />

Fahrzeuge wie Baumaschinen<br />

und landwirtschaftliche Geräte.<br />

Die bestehenden Kunden von<br />

Ostholte profitieren dabei<br />

insbesondere von dem breiten<br />

Produkt- und Serviceportfolio<br />

von SF-Filter.<br />

www. sf-filter.com<br />

110.250 Stunden<br />

Wartungszeit ...<br />

Wofür?<br />

Für Landmaschinen<br />

In der Bodenbearbeitung in Deutschland fallen jedes Jahr 110.250 Stunden Wartungszeit an,<br />

um die Lagerbuchsen in Grubbern nachzuschmieren und zu tauschen*. Erfahren Sie, warum<br />

die Lemken GmbH auf schmierfreie Gleitlager umgestiegen ist.<br />

*(Manufacturing Technology Institute MTI und Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen,<br />

„Ökologiebewertung des Einsatzes von Kunststoffgleitlagern“, Aachen 2023)<br />

Tel. 02203-9649-145 info@igus.net<br />

/Schmierfreiheit<br />

D-1395-Schmierfrei RWTH Agrar 135x185_CC (GS).indd 1 12.03.24 09:57<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 13


WASSERSTOFFTECHNOLOGIE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

Wasserstoff kommt<br />

in unterschiedlichen<br />

Fahrzeugen zum Einsatz,<br />

Hydac konnte mit seinen<br />

Befestigungslösungen<br />

schon Billionen von<br />

Kilometer Erfahrung<br />

sammeln<br />

14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


WASSERSTOFFTECHNOLOGIE<br />

SPANNBAND<br />

TRIFFT SENSOR<br />

Um die im European Green Deal formulierten<br />

Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, setzen Politik und<br />

Wirtschaft auch auf Wasserstoff als Energieträger.<br />

Um das Gas tatsächlich in Anwendungen zu<br />

nutzen, sind Innovationen in vielen Bereichen<br />

notwendig. Nicht zuletzt müssen Tanks sicher<br />

angebracht und kontrolliert werden.<br />

Hydac hat hier mit seiner Erfahrung in der<br />

Befestigungstechnik diverse Spannband-<br />

Lösungen unterschiedlicher Art gefunden.<br />

Sören Bolz, Geschäftsbereichsleiter,<br />

Jochen Caspari, Entwicklungsleiter,<br />

Christoph Meyer, Produktmanager;<br />

alle HYDAC Accessories GmbH<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 15


02 Der smarte<br />

Sensor liefert Daten<br />

vom Spannband<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

01 Der H2 Mount-<br />

Baukausten beinhaltet<br />

das H2-Spannband mit:<br />

Elastomerunterlage,<br />

TPRD-Sensorhalterung,<br />

Federpaket, Drucksensor<br />

HPI 700 oder als Alternative<br />

zum Spannband die<br />

Neckmountbefestigung<br />

Hydac steht mit über 50 Jahren Erfahrung in der Befestigungstechnik<br />

für höchste Ansprüche, ihre HY-ROS Befestigungslösungen<br />

entsprechend für höchste Qualität<br />

und Sicherheit. Mit ihren unterschiedlichen Geometrien<br />

passen sie sich seit jeher ihren jeweiligen Aufgaben an. Eine<br />

besondere Herausforderung von heute ist die sichere Befestigung<br />

von Wasserstofftanks (Typ-IV-Behälter) bei Fahrzeugen aller Art.<br />

Damit mobile Arbeitsmaschinen, Busse, Nutzfahrzeuge & Co.<br />

maximal sicher unterwegs sind, müssen die Composite-Druckgasbehälter<br />

für den Wasserstoff sicher am Fahrzeug angebracht<br />

werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen und nach wie vor<br />

eingesetzten Stahlbehältern, wie bspw. Lufttanks (Typ-I-Behälter),<br />

verlangen die Wasserstofftanks im wahrsten Sinne nach flexiblen<br />

Lösungen.<br />

„Es liegt in der Natur des Wasserstoffs, dass er hochkomprimierbar<br />

ist, dadurch lassen sich große Mengen Wasserstoff verdichtet<br />

in Tanks speichern. Der Vorgang der Betankung und Entleerung<br />

lässt den Tank „atmen“ – er dehnt sich aus und kehrt<br />

beim Entleeren wieder in seine Ursprungsform zurück“, weiß<br />

Hydac-Produktmanager Christoph Meyer. Normalerweise bewegen<br />

sich die Behälter bei 700 bar in einem Ausdehnungsbereich<br />

von 0,5 bis 2,5 Prozent, je nach Wandstärke des Tanks. Ohne die<br />

passende Befestigungstechnik droht der Verlust der Haltekräfte.<br />

Bei Hydac hat man deshalb HY-ROS H 2<br />

Mount entwickelt, spezielle<br />

Spannband-Lösungen, die genau diese Atmungsaktivität fest<br />

im Griff haben.<br />

DAS ERSTE SMARTE SPANNBAND<br />

„Wir validieren unsere Spannbänder mit mehr als 20.000 Tankzyklen<br />

ohne Funktionsverlust“, so Jochen Caspari, Entwicklungsleiter<br />

der Hydac Accessories. Wir arbeiten in unserem Labor mit<br />

eigens entwickelten Prüfständen zur Tankzyklen-Simulation und<br />

setzen dabei hohe Maßstäbe. So übersteigt die erfolgreiche Validierung<br />

der Hydac-Spannband-Lösungen sowohl den üblichen<br />

Lebenszyklus einer Maschine als auch die gesetzlichen Vorgaben<br />

für die Zulassung von Tanks in Höhe von 11.000 Tankzyklen.<br />

Die validierten Spannbänder sind bei vielen Prototypen-Fahrzeugen<br />

und bei Serienfahrzeugen namhafter Hersteller im Bereich<br />

Wasserstoff-Mobilität seit Jahren im Einsatz. Um dieses<br />

MEHR ALS 20.000 TANKZYKLEN<br />

OHNE FUNKTIONSVERLUST<br />

über Jahrzehnte bewährte und kontinuierlich getestete Befestigungssystem<br />

weiter aufzuwerten, entwickelte Hydac ein innovatives<br />

Produkt: Die erste Symbiose von Spannband und Sensor in<br />

diesem Bereich.<br />

Und Hydac geht mit „HY-ROS H 2<br />

Mount Smart“ noch einen<br />

Schritt weiter. Maschinenhersteller stufen die 700 bar Wasserstofftanks<br />

als Risikobauteil ein. Der Ansatz von Hydac ist präven-<br />

16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


WASSERSTOFFTECHNOLOGIE<br />

Eine Echtzeitüberwachung des Zustandes der Tankbefestigung<br />

über die gesamte Lebensdauer ist damit möglich.<br />

Der von Hydac für Anwender bereitgestellte „HY-ROS H 2<br />

Mount“<br />

Baukasten bietet H2-Spannbänder, wahlweise mit Kompensationsunterlage<br />

oder Federpaket, optional mit Sensor oder Neckmount-Befestigung<br />

. Der Baukasten deckt alle Durchmesser der<br />

heutigen Typ-IV-Behälter ab. Die mit Sensor ausgestatteten<br />

Spannbänder leisten so einen wichtigen Beitrag zum Thema<br />

„Funktionale Sicherheit“.<br />

HYDAC SPANNBANDLÖSUNGEN – BEWÄHRT<br />

ÜBER 10 BILLIONEN KILOMETER<br />

Hydac engagiert sich im Bereich Wasserstoff, da das Unternehmen<br />

als langjähriger Branchen-Partner von Industrie und als<br />

IATF-16949-zertifizierter Serienlieferant der Automotive-<br />

Branche eng in die Treibstoff-Thematik eingebunden ist.<br />

Der europäische „Green Deal“ hat das Ziel Klimaneutralität bis<br />

2050. Um das zu erreichen, sind innovative Lösungen unabdingbar.<br />

Das gilt gerade für den Verkehressektor, und zwar für Pkw und<br />

Lkw genauso wie für Nutzfahrzeuge und mobile Arbeitsmaschinen.<br />

Deren Hersteller setzen zunehmend auf Batterie-elektrische<br />

oder Wasserstoff-Antriebe. Diese neuen Technologien stellen hohe<br />

Ansprüche an die Maschinenarchitektur sowie die Befestigungstechnik.<br />

Hier hat Hydac ein umfangreiches und innovatives Produktportfolio<br />

mit zertifizierten Befestigungslösungen entwickelt.<br />

Hydacs kundenorientierte Ausrichtung garantiert jedem Anwender<br />

die auf seine individuelle Herausforderung zugeschnittene<br />

und optimierte Befestigungslösung.<br />

Diese Lösungen bewähren sich, alleine bei Nutzfahrzeugen,<br />

laut Firmenangaben seit über 10 Billionen Kilometern. Gerade<br />

bei der Befestigung von Druckgasbehältern spielt Sicherheit die<br />

entscheidende Rolle. Deshalb sollen diese Befestigungslösungen<br />

nicht nur montage- und bauraumoptimiert, sondern vor allem<br />

auch zuverlässig und sicher sein.<br />

tiv: Ein „smartes Spannband“, das permanent Rückschlüsse auf<br />

die Befestigung des Tanks gibt (predictive maintenance). Jegliche<br />

Abweichungen können damit frühzeitig detektiert und risikomindernde<br />

Maßnahmen durch den Fahrzeugnutzer ergriffen<br />

werden. Diese Lösung setzt zum einen auf eine Kompensationsunterlage<br />

zwischen Spannband und Behälter, um die Ausdehnung<br />

auszugleichen und den Tank über seine gesamte Lebensdauer<br />

sicher zu halten; zum anderen baut es auf modernste Sensor-Technik.<br />

Ein Sensor, vergleichbar mit einem Reifenüberwachungssystem,<br />

gibt dem Fahrer eine Extraportion Sicherheit mit<br />

auf die Straße, indem er Informationen über das Risikobauteil<br />

Wasserstoff-Behälter ausspielt. Der Sensor mit Namen HPI-700<br />

ist bereits 100.000fach in diversen Anwendungen zu finden.<br />

IN-HOUSE ENTWICKELT UND KOMPAKT<br />

Der in-house entwickelte HPI 700 Hydac Sensor in äußerst kleiner,<br />

kompakter Bauform ist ideal für den Anwendungsbereich<br />

ausgelegt. Die vom Sensor gelieferten Daten können analog oder<br />

digital in das System des Fahrzeugs eingespielt und ausgewertet<br />

werden. Das garantiert eine dauerhafte Messung und Überwachung<br />

der Befestigung.<br />

Zusammen mit dem validierten Spannband liefert die leistungsfähige<br />

Kombination als „HY-ROS H 2<br />

Mount Smart“ ein<br />

hohes Maß an Sicherheit für beispielsweise Busse, Lkw, Radlader<br />

Pistenraupen und vieles mehr.<br />

INNOVATION AUS TRADITION<br />

Hydac produziert seit 50 Jahren in Deutschland und beliefert u. a.<br />

viele Schienen-OEMs sowie Hersteller von Nutzfahrzeugen und<br />

mobilen Arbeitsmaschinen mit Speicher- und Lufttankbefestigungen<br />

für Bremssysteme ; die Automotive-Branche serienmäßig<br />

beispielsweise mit Befestigungen für Diesel-, CNG-, LNG-Tanks<br />

uvm. Hydac als Systemlieferant bietet als Ergänzung zu den<br />

Spannbändern die optimierte Anbindung an jegliches System<br />

durch in-house produzierte Konsolen sowie eine integrierte<br />

Rohrleitungsbefestigung. „Für uns ist Sicherheit immer oberstes<br />

Gebot im Bereich Befestigungstechnik“, merkt Jochen Caspari<br />

an. „Unsere Produkte sind validiert nach ECE R 110 und ECE-<br />

R 79, höchste Standards unserer Prozesse garantiert unsere Zertifizierung<br />

nach IATF 16949“.<br />

Bilder: HYDAC<br />

www.Hydac.com<br />

POINTIERT<br />

WASSERSTOFFTANKS DEHNEN SICH BEI<br />

BETANKUNG UM BIS ZU 2,5 % AUS<br />

HYDAC-SPANNBÄNDER MIT ÜBER 20.000<br />

TANKZYKLEN OHNE FUNKTIONSVERLUST<br />

SMARTES SPANNBAND<br />

FÜR FUNKTIONALE SICHERHEIT<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 17


MARKTPLATZ<br />

REGELVENTILE FÜR SPARSAME PROZESSE<br />

Bei Bürkert-Regelventilen in Medienleitungen<br />

kann der Energieverbrauch durch einen<br />

Wechsel des Ventilsitzes beeinflusst<br />

werden. Das optimiert die Regelung und<br />

vereinfacht gleichzeitig die Wartung. Durch<br />

das sogenannte Air-Recycling, bei der die<br />

Federkammer durch die ohnehin zu<br />

verbrauchende Steuerluft vor feuchter und<br />

schmutziger Umgebung geschützt wird,<br />

sind die Stellantriebe langlebig und können<br />

beispielsweise nach einem Tausch des<br />

Ventilsitzes lange weiter genutzt werden. Zur Optimierung der<br />

Energieeinsparung lassen sich die Ventile zudem mit einer<br />

Dichtschließfunktion ausstatten, dann ist kein zusätzliches<br />

Absperrventil nötig. Eine dezentrale Automation ermöglichen<br />

direkt am Ventil angebrachte Ansteuerungen der Element-Baureihe.<br />

Sie sind modular aufgebaut und können für den exakten<br />

Funktionsbedarf des Anwenders zusammengestellt<br />

werden. Die Steuerköpfe der<br />

Typen 8690, 8691 und 8695 stellen eine<br />

Ventilrückmeldung, Pilotventile oder<br />

beides in Kombination zur Verfügung. Die<br />

Stellungsregler der Typen 8692, 8694 und<br />

8696 übernehmen zusätzlich auch<br />

Regelaufgaben. Der Prozessregler Typ 8693<br />

für Hubbewegungen kann außerdem ohne<br />

eine übergeordnete Steuerung Temperatur,<br />

Durchfluss und Druck regeln. Wo noch<br />

ältere Stellungsregler mit permanentem Druckluftverbrauch<br />

eingesetzt sind, bieten sich die Stellungs- und Prozessregler<br />

SideControl Typ 8792/8793 als Alternative an. Sie können dank<br />

standardisierter Schnittstellen auch Ventile und Klappenstellungen<br />

anderer Hersteller regeln.<br />

www.buerkert.de<br />

CHAINFLEX LEITUNGEN OHNE PFAS<br />

Bestimmte per- und polyfluorierte Alkylverbindungen – kurz PFAS – sind genauso wie die Chemikalien der PTFE-Familie als<br />

„Ewigkeits-Chemikalien“ schädlich für die Umwelt, Mensch und Tier. Die Europäische Union arbeitet deshalb an einem Verbot der<br />

Substanzen. Das Unternehmen Igus zeigt mit dem „PFAS free“-Siegel, dass die hauseigenen Chainflex-Leitungen frei von den<br />

Chemikalien sind. Bereits jetzt verzichtet der Kölner Kunststoffspezialist bei 95 Prozent<br />

seiner Leitungen auf die entsprechenden Chemikalien und gibt so seinen Kundinnen<br />

und Kunden auch im Falle eines EU-weiten Verbots Planungssicherheit. Alle als „PFAS<br />

frei“ gekennzeichneten Chainflex-Leitungen bestehen aus Materialien wie Isolierung,<br />

Mantel, Tapes etc., die frei von Fluorverbindungen sind. Ausgenommen sind dabei<br />

mögliche Verunreinigungen oder Messwertgrenzen, die zum Beispiel aufgrund äußerer<br />

Einflüsse nicht vollumfänglich ausgeschlossen werden können. Damit erfüllt Igus<br />

aktuell schon internationale Vorgaben, denn in einigen Ländern ist die Ausfuhr von<br />

PFAS bereits beschränkt, mitteilungs- oder genehmigungspflichtig.<br />

www.igus.de<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

SICHER ARBEITEN UNTER RAUEN<br />

BEDINGUNGEN<br />

Mit dem sicheren Radarsystem PSENradar von Pilz kann die<br />

Schutzraumüberwachung in rauen Umgebungen nun für weitere<br />

Anwendungen umgesetzt werden: Dank erweiterter Sichtfeldfunktionen<br />

lassen sich die Radarsensoren in unterschiedlichen<br />

Produktionsumgebungen einfacher integrieren. Die Flexibilität<br />

durch anpassbare<br />

Sichtfelder bietet<br />

insbesondere Vorteile bei<br />

beengten Platzverhältnissen.<br />

Zum anderen ist<br />

die Anbindung an das<br />

offene Sicherheitsprotokoll<br />

Safety over EtherCAT FSoE<br />

jetzt möglich: Verkabelungsaufwand<br />

und Kosten<br />

sind geringer. Zum bereits verfügbaren Radarsensor mit einem<br />

Erfassungsbereich von 0 bis 5 Metern ist nun auch der sichere<br />

Radarsensor PSEN rd1.2 sensor F-FOV LR mit einem Bereich von 0<br />

bis zu 9 Metern erhältlich. Damit ist eine effiziente Absicherung<br />

mobiler Anwendungen möglich. PSENradar bietet zusammen<br />

mit der konfigurierbaren Kleinsteuerung PNOZmulti 2 von Pilz<br />

eine sichere Komplettlösung für die Schutzraumüberwachung –<br />

inklusive der sicheren Datenübertragung mit FSoE im EtherCAT-<br />

Kommunikationssystem. Das neue Auswertegerät des<br />

Radarsystems PSENradar ermöglicht dabei die FSoE-Funktionalität<br />

nach IEC 61508 für Sicherheitsanwendungen bis zu SIL 3.<br />

www.pilz.com<br />

HOCHFESTE EDELSTAHL-ROHRVERBINDER<br />

Neben den leichten<br />

Kunststoff- und den<br />

soliden Aluminiumrohverbindern<br />

bietet der<br />

Mindener Hersteller RK<br />

Rose+Krieger für schwere<br />

Lasten und den stoßfesten<br />

Bereich die Edelstahl-<br />

Rohrverbinder Robust<br />

Clamps an. Die temperatur-<br />

und korrosionsbeständigen<br />

Robust Clamps sind besonders biegesteif und<br />

bleiben auch bei dynamischen Belastungen hochfest. Sie sind<br />

durch die elektrochemische Passivierung – die Rohrverbinder<br />

werden in einem letzten Arbeitsgang elektropoliert – widerstandsfähiger<br />

und leichter zu reinigen als Elemente aus<br />

unbehandeltem Edelstahl. Die stabilen und zuverlässigen<br />

Rohrverbinder sind unter anderem ideal für anspruchsvolle,<br />

korrosionsfeste Konstruktionen, wie sie im Außenbereich, aber<br />

auch im Apparate- und Anlagenbau der chemischen Industrie<br />

zu finden sind. Aufgrund ihres besonderen Designs mit glatten<br />

Konturübergängen, geringer Oberflächenrauheit, großen<br />

Schlitzen und Sacklochausführungen unterbinden sie Schmutzansammlungen<br />

und sind somit auch für lebensmittelnahe<br />

Anwendungen prädestiniert. Aktuell sind die Serientypen<br />

Flansch-(FK), Winkel- (W), Fuß- (FS) und Kreuzklemmstücke (K)<br />

in den Baugrößen 12 bis 40 mm lieferbar.<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


SCHLANKE LAGER FÜR ANSPRUCHSVOLLE ANWENDUNGEN<br />

Das Unternehmen Rodriguez vertreibt seit Jahrzehnten<br />

erfolgreich mehr als 250 unterschiedliche Dünnringlager-<br />

Typen der Reali-Slim-Serie des Herstellers Kaydon. Gegenüber<br />

Standardlagern sparen die schlanken Alleskönner oft<br />

mehr als 80 % an Platz und Gewicht ein, und das bei<br />

vergleichbarer Leistung und Präzision. Beim Dünnringlager<br />

sorgen mehr und kleinere Wälzkörper, verteilt über eine<br />

größere Fläche als beim Standardkugellager, für eine<br />

erstaunliche Tragfähigkeit und Steifigkeit. Der große<br />

Bohrungsdurchmesser bei geringem Lagerquerschnitt<br />

spart Gewicht, gleichzeitig können Luftleitungen, Hydraulikleitungen,<br />

elektrische Verkabelungen, Wellen oder Schleifringe durch die Bohrung geführt<br />

werden. Jede Serie der Reali-Slim-Dünnringlager basiert auf einem gleichbleibenden, kleinen<br />

Querschnitt über alle Größen, der mit steigendem Bohrungsdurchmesser konstant bleibt. Dank<br />

dieser Konstruktion können Vollwellen durch Hohlwellen ersetzt werden. Oft kann ein Reali-Slim-<br />

Dünnringlager der Bauform eines Vierpunktlagers sogar zwei Kugellager ersetzen.<br />

www.rodriguez.de<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

MESSRAD UND DREHGEBER KOMBINIERT<br />

Mit neu entwickelten Messrädern und dem passenden Zubehör<br />

erweitert Posital das Spektrum der Möglichkeiten für präzise<br />

Linearmessungen, vor allem in Bereichen wie Fördertechnik<br />

und der Produktion von Rollmaterialien. Die Kombination der<br />

Messräder mit den IXARC-Drehgebern des Unternehmens stellt<br />

eine effektive Lösung dar, um lineare Bewegungen genau zu<br />

erfassen. Dank der jüngsten Fortschritte bei den programmierbaren<br />

Drehgebern von Posital lassen sich diese Messsysteme<br />

nun noch einfacher an die spezifischen Bedürfnisse der<br />

Anwender anpassen. Die Kombination aus Messrad und<br />

Drehgeber ermöglicht eine direkte Messung von Geschwindigkeit<br />

und Position auf bewegten<br />

Oberflächen und verhindert<br />

Messfehler, die durch<br />

Spiel oder Hysterese entstehen<br />

könnten, wenn die Drehgeber<br />

direkt mit Antriebselementen<br />

verbunden sind.<br />

www.posital.de<br />

ENTLÜFTUNGSFILTER FÜR DIE TANKMONTAGE<br />

Eaton stellt die neuen Entlüftungsfilter<br />

Dirt-Gate BR210 und H2O-<br />

Gate BR110 vor, die den Funktionsumfang<br />

des Sortiments an Filterlösungen<br />

für die Tankmontage<br />

erweitern. Beide Filter der BR-Serie<br />

weisen hohe Wirkungsgrade und<br />

einen geringen Druckabfall auf und<br />

scheiden abrasiv wirkende Partikel aus der Luft effektiv ab,<br />

bevor sie in den Hydrauliktank gelangen können. So wird das<br />

Hydrauliksystem vor Verunreinigungen von außen geschützt<br />

und die Fluidlebensdauer verlängert. Zusätzlich zu dem Schutz<br />

des Hydrauliköls vor Verunreinigungen hemmt der Filter BR 110<br />

auch den Austritt von Ölpartikeln in die Umgebung. Gleichzeitig<br />

sorgt ein Entlüftungsfilter dafür, dass keine Feuchtigkeit in<br />

den Tank eindringt. Durch den kontinuierlichen Luftaustausch<br />

wird die Kondensation stark reduziert, was die Leistungsfähigkeit<br />

des Hydrauliköls optimiert.<br />

www.eaton.com<br />

HYDRAULIK FÜR WELTMARKTFÜHRER<br />

UND ALLE AUF DEM WEG ZUR SPITZE.<br />

TRIES – Ihr starker Partner für<br />

kundenspezifische Lösungen!


Kugelventil mit<br />

Wellenfeder<br />

FLACHDRAHT-WELLENFEDERN<br />

VENTILKONSTRUKTION VEREINFACHEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wie leistungsfähig pneumatische und<br />

hydraulische Systeme sind, hängt in hohem<br />

Maße von den Ventilen ab. Sie sollen flüssige,<br />

pastöse oder gasförmige Medien mit hoher<br />

Genauigkeit und Sicherheit regeln, steuern,<br />

leiten und ausgleichen. In der Ventiltechnik<br />

setzen Konstrukteure deshalb Wellenfedern ein.<br />

TFC ist einer der führenden europäischen<br />

Anbieter von industriellen<br />

Befestigungsprodukten. Wie vielseitig<br />

Flachdraht-Wellenfedern sind und welche<br />

Vorteile sie gegenüber Runddrahtfedern bieten,<br />

erklärt das Unternehmen im Beitrag.<br />

Marco Sturm, Freier Fachjournalist, Darmstadt im Auftrag<br />

von TFC Ltd., Bochum<br />

Sie regeln die Ölzufuhr, sie gleichen Überdruck aus, sie<br />

steuern Gasströme und vieles andere mehr: Ventile in ihren<br />

vielfältigen Bauformen sind aus der <strong>Fluidtechnik</strong> nicht<br />

wegzudenken. Hersteller hydraulischer Systeme für die<br />

Antriebstechnik sind auf ihre sichere Funktion ebenso angewiesen<br />

wie Anlagenbauer der Dosier- und Mischtechnik, der Messund<br />

Regeltechnik oder der Energie- und Leitungstechnik – um<br />

nur einige Beispiele zu nennen.<br />

50 PROZENT WENIGER AXIALER BAURAUM<br />

Sie alle stellen immer höhere Ansprüche an die Qualität der Ventile.<br />

„Es sind vor allem wachsende Anforderungen an die Funktionalität,<br />

Lebensdauer und Zuverlässigkeit dieser Baugruppen,<br />

die derzeit viele Konstrukteure der Ventiltechnik zu uns führen“,<br />

berichtet Johannes Lambertz, Local Manager bei TFC. Das Unternehmen<br />

ist in Deutschland der führende Anbieter von ein- und<br />

mehrlagigen Smalley-Wellenfedern. Sie vereinfachen beispielsweise<br />

die Realisierung von Druck-, Überdruck-, Öldosier- und<br />

Kugelventilen. Im Vergleich zu konventionellen Runddraht- oder<br />

Spiralfedern beanspruchen sie bis zu 50 Prozent weniger axialen<br />

Bauraum – bei gleichem Federweg und gleicher Belastbarkeit.<br />

Dies erlaubt eine weitere Bauraumoptimierung und Miniaturisierung,<br />

wovon die gesamte Hydraulik- oder Pneumatik-Baugruppe<br />

profitieren kann.<br />

Funktionell betrachtet, decken die Wellenfedern von TFC alle<br />

Ventilaufgaben ab: Das Öffnen und Absperren, um Durchflüsse<br />

zu regeln, das Vorspannen von Kugeln in Kugelventilen, das<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


VENTILTECHNIK<br />

01 In Überdruckventilen<br />

ermöglichen die Wellenfedern<br />

von TFC das kontrollierte<br />

Ablassen des Drucks<br />

01<br />

02 Ölventile für den Einsatz<br />

in hydraulischen Systemen sind<br />

ein großes Einsatzgebiet für die<br />

Flachdraht-Wellenfedern<br />

02<br />

03 Produktsortiment mit großer Auswahl an Wellenfedern<br />

in vielen Durchmessern und verschiedenen Werkstoffen<br />

Ablassen von Druck in Überdruckventilen und anderes mehr. In<br />

Pneumatikventilen regeln Wellenfedern also etwa den präzisen<br />

Druckluftstrom, während sie in Strömungsventilen den Flüssigkeitsdruck<br />

über die lineare Verdrängung eines Kolbens steuern.<br />

In Kugelventilen hingegen halten Wellenfedern den Druck auf<br />

die Kugeln konstant, sodass sich die Strömungen genau regulieren<br />

lassen. In Gasdruckventilen nehmen Wellenfedern steigende<br />

Kräfte auf – bis ein Verschlussteller weggedrückt wird und der<br />

Überdruck entweichen kann.<br />

VARIANTEN UND WERKSTOFFE<br />

TFC verfügt über eine sehr große Auswahl an Wellenfedern in vielen<br />

Durchmessern und aus verschiedenen Werkstoffen. Damit<br />

können vielfältige fluidtechnische Anforderungen und Bauarten<br />

von Ventilen abgedeckt werden. Bei den Varianten der Baureihen<br />

YCM und YCMS handelt es sich zum Beispiel um mehrlagige Wellenfedern<br />

aus Feder- und Edelstahl, die sehr häufig bei der Konstruktion<br />

von Ventilen zum Einsatz kommen. Diese Wellenfedern<br />

werden auch als Crest-to-Crest bezeichnet und sind standardmäßig<br />

in Durchmessern von 5,0 mm bis 400 mm lieferbar. Sie verfügen<br />

über durchgängig gewickelte Mehrfachwindungen und sind in<br />

Varianten mit gewellten oder parallelen Enden lieferbar. Mit ihrer<br />

Hilfe lassen sich die größten Bauraum-Reduzierungen erreichen.<br />

Die Herstellung dieser Wellenfedern erfolgt nach dem so genannten<br />

No-Tooling-Cost- oder Circulair-Grain-Verfahren. Die<br />

Variante der Kantenwindungstechnik des US-amerikanischen<br />

Herstellers Smalley erlaubt die Fertigung von Wellenfedern in<br />

vielen verschiedenen Durchmessern. Besonders wichtig für die<br />

Miniaturisierung von Ventilen: Mit dem Verfahren können kleine<br />

Wellenfedern mit einem Durchmesser von nur noch 4,0 mm hergestellt<br />

werden. Federstahl, nichtrostende Edelstähle, Superlegierungen<br />

oder Kupferlegierungen, Phosphorbronze und Titan<br />

kommen als Materialien in Frage. Dadurch eignen sich die Wellenfedern<br />

für viel verschiedene Medien, was für den Einsatz in<br />

der Ventiltechnik besonders wichtig ist.<br />

Auch gegenüber gestanzten Federprodukten erweisen sich die<br />

Wellenfedern als vorteilhaft: Belastbarkeiten, Toleranzen und<br />

Federkonstanten lassen sich genauer spezifizieren. Denn über<br />

weite Teile ihres Dehnbereichs steigt die Federkraft einer Wellenfeder<br />

gleichmäßig an.<br />

Zu bedenken ist außerdem: Bei der Bearbeitung gestanzter<br />

Federn kommt es nicht selten zu Ermüdungsrissen, Ungenauigkeiten<br />

bei der Federkraft und anderen Problemen. Smalley-Wellenfedern<br />

werden hingegen aus massivem, gehärtetem und temperiertem<br />

Stahl- oder Metalldraht gefertigt. Sie drohen daher<br />

nicht zu verformen, etwa bei einer weiteren Wärmebehandlung.<br />

MUSTER FÜR PROTOTYPEN UND VORSERIE<br />

Die Auswahl der optimalen Feder erweist sich bei der Konstruktion<br />

ventiltechnischer Baugruppen häufig als das Zünglein an der<br />

Waage. Über sein Produktprogramm hinaus bietet TFC daher<br />

auch eine Reihe von Dienstleistungen an, die sich an Produktentwickler<br />

und Konstrukteure richten. In der Praxis von besonderer<br />

Bedeutung sind dabei der kostenlose Engineering-Service des<br />

Unternehmens und die Bereitstellung von kostenlosen Wellenfeder-Mustern<br />

für den Prototypen- und Vorserienbau.<br />

Bilder: TFC<br />

www.tfc.eu.com<br />

DER WERKSTOFF IST ENTSCHEIDEND<br />

Bei der anwendungsgerechten Auslegung und Auswahl von Wellenfedern für die Ventiltechnik ist die Frage nach dem<br />

optimalen Werkstoff von zentraler Bedeutung. Neben der Bestimmung konstruktiver Parameter – wie dem Bohrungs- oder<br />

Wellendurchmesser – ist der Werkstoff von hoher Relevanz für die kinematische Leistungsfähigkeit und die Lebensdauer<br />

einer fluidtechnischen Baugruppe. Der Werkstoff kann einen maßgeblichen Beitrag zur Qualität der ganzen Baugruppe<br />

leisten. Ingenieure, Konstrukteure und technische Beschaffer sollten der Auswahl deshalb besondere Aufmerksamkeit<br />

widmen. Das gilt insbesondere für die Entwicklung miniaturisierter Lösungen. Über alle derzeit relevanten Werkstoffe für<br />

Smalley-Wellenfedern informiert TFC in einem Whitepaper, das bei dem Unternehmen angefordert werden kann.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 21


VENTILE<br />

RÜCKSCHLAGVENTILE IN KOMPAKTER BAUFORM<br />

HOHE LEISTUNG AUF<br />

ENGSTEM RAUM<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Seit vielen Jahren überzeugen die<br />

Kugelrückschlagventile der Baureihen RKVG und<br />

RKVE von Bucher Hydraulics im harten Einsatz<br />

bei Bau- und Landmaschinen sowie in der<br />

Industrie. Ihnen stellt der Hersteller jetzt Ventile<br />

der Größen 04 bis 16 in den Gewindegrößen<br />

G1/8“ bis G3/4“ in verkürzter Bauweise an die<br />

Seite. Die richtige Antwort auf die<br />

schrumpfenden Bauräume in modernen<br />

Maschinen und Anlagen.<br />

Rückschlagventile lassen Medien in nur eine Richtung<br />

durchströmen und verhindern den Rückfluss in die Gegenrichtung<br />

– vergleichbar einer Diode in der Elektrizität.<br />

So unscheinbar diese Komponente ist, die zudem meist<br />

unsichtbar in Hydraulikblöcken sitzt, konnten die Spezialisten<br />

bei Bucher Hydraulics in Dachau sie dennoch über viele Jahre<br />

hinweg immer weiter optimieren. Ihren Einsatz finden sie in stationären<br />

und mobilen Applikationen, vom Bagger bis zur Spritzgießmaschine.<br />

KURZ UND KOMPATIBEL<br />

Jüngstes Beispiel dieser Entwicklung: die neuen, besonders kompakten<br />

Kugelrückschlagventile der Baureihen RKVE-KB (Kompakte<br />

Bauform) und RVKG-KB. Sie sind zwischen 2 und 3 mm<br />

kürzer als die Standardvarianten und passen sich dem zunehmenden<br />

Kundenwunsch nach Platzeinsparung perfekt an. Die<br />

Buchstaben „E“ und „G“ bezeichnen die Durchflussrichtung, wobei<br />

das „E“ für das Sperren des Volumenstroms in Einschraubrichtung,<br />

das „G“ für die Gegenrichtung steht.<br />

Die Ventile passen in die marktübliche Bohrungsform mit 118°<br />

Spitzenwinkel (REG-O5-E / REG-05-G), sodass sich auch Ventile<br />

bisheriger Baureihen und anderer Hersteller in der Regel problemlos<br />

ersetzen lassen. Unabhängig von der Durchflussrichtung<br />

wird nur ein Werkzeug benötigt – was die Werkzeugkosten senkt.<br />

Verfügbar sind beide neuen KB-Varianten in den Baugrößen<br />

04 bis 16 und für einen Betriebsdruck von maximal 350 bar. Die<br />

RKVE-KB öffnen bei 0,2 bar und ermöglichen Durchflussmengen<br />

bis zu 210 l/min. Die Variante RKVG-KB mit entgegengesetzter<br />

Fließrichtung gibt es mit einem Öffnungsdruck von 0,2 bar sowie<br />

einem maximalen Durchfluss von 170 l/min. Kundenindividuelle<br />

Anpassungen sind problemlos möglich.<br />

COMPETENCE CENTER FÜR<br />

RÜCKSCHLAG VENTILE<br />

OPTIMAL FÜR KLEINE<br />

BAURÄUME UND HOHE<br />

ANFORDERUNGEN<br />

Bucher Hydraulics, Dachau, ist das weltweite Competence Center<br />

für Rückschlagventile. Eine eigene Entwicklung und Produktion<br />

sichern ein Höchstmaß an Know-how rund ums Rückschlagventil.<br />

Dort entstehen Standardbaureihen mit hohem technischem<br />

Anspruch, die dank bester Verfügbarkeit jederzeit ab Lager bestellbar<br />

sind. Aber auch eng mit Kunden ausgearbeitete Sonderlösungen<br />

für stationäre und mobile Sonder-Applikationen gehören<br />

zum Repertoire. Ein Baukastensystem sorgt dafür, dass diese in<br />

kurzer Zeit zu marktfähigen Preisen realisierbar sind. Das Spektrum<br />

umfasst Rückschlagventile in Einschraub- und Einsteck-<br />

Bauweise, zu denen auch die neue Kurzbaureihe gehört, sowie<br />

Aufbau-Rückschlagventile in SAE-Ausführung. Hinzu kommen<br />

anwendungsorientierte Systemlösungen, bei denen mehrere<br />

Rückschlagventile für den Einsatz in Aggregaten, Kommunalfahr-<br />

22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


VENTILE<br />

01<br />

02<br />

Dichtkante für<br />

metallische Abdichtung<br />

01 Trotz der kompakten Bauform<br />

ermöglichen die Rückschlagventile<br />

der RKVE-Baureihe bei gleicher<br />

Druckdifferenz einen sehr hohen<br />

Durchfluss<br />

02 Die Rückschlagventile zeichnen<br />

sich durch die geführte Ventilkugel<br />

mit innenliegender Feder aus. Der<br />

Hub wurde zur Optimierung der<br />

Delta-P-Werte vergrößert<br />

zeugen sowie Agrar- und Baumaschinen in einem Block integriert<br />

sind. Die bayerischen Experten unterstützen außerdem die Kunden<br />

bis hin zur Inbetriebnahme und gemeinsamen Abstimmung<br />

der Maschine. Hinter dem Competence Center steht der Bucher-<br />

Konzern mit seiner weltweiten Vertriebs- und Serviceorganisation<br />

für eine reibungslose Versorgung der Kunden.<br />

Ein Meilenstein bei Rückschlagventilen gelang dem Competence<br />

Center mit der Entwicklung der Ventilbaureihe RKVE-VD<br />

(Verbesserter Durchfluss). Damals stellte man die bisherige Konstruktion<br />

von Rückschlagventilen komplett auf den Prüfstand<br />

und erzielte gegenüber der Standardvariante bei gleicher Druckdifferenz<br />

einen bis zu 50 Prozent höheren Durchfluss. Das spart<br />

nicht nur Energie, sondern ermöglicht in vielen Fällen den Einsatz<br />

kleinerer Ventil-Nenngrößen. Gleichzeitig senkt es die Kosten<br />

und erfordert weniger Einbauraum. Gehäuse und Sitz sind<br />

reibschlüssig miteinander verbunden und wie die Kugel gehärtet.<br />

Sämtliche Ventile sind dauergetestet.<br />

OHNE WEICHDICHTUNG FLEXIBLER<br />

Eine metallische Dichtkante ersetzt bei den neuen Kugelrückschlagventilen<br />

von Bucher die übliche Weichdichtung. Dadurch<br />

lassen sich die Ventile in einem deutlich größeren Temperaturbereich<br />

einsetzen. Außerdem vergrößert der Verzicht auf empfindliche<br />

Dichtwerkstoffe das Medienspektrum, beispielsweise für<br />

Gase oder Luft. Für Rost verursachende Medien stehen Ventile<br />

aus nichtrostenden Edelstählen zur Verfügung. Generell ist das<br />

Kugelrückschlagventil von Bucher Hydraulics besonders<br />

schmutzunempfindlich – ein Vorteil vor allem bei mobilen Arbeits-<br />

und Landmaschinen. Ventilsitz, Kugel und Gehäuse sind<br />

bereits in der Standardausführung gehärtet.<br />

Sämtliche RKV-Ventile sind zudem besonders energieeffizient.<br />

Darauf legt Bucher Hydraulics als Mitglied der Blue-Competence-Nachhaltigkeitsinitiative<br />

des Maschinen- und Anlagenbaus<br />

seit Jahren besonderen Wert. Das Bucher-Label „ECOdraulics“<br />

erhalten nur Produkte, die bestimmte umweltrelevante<br />

Kriterien erfüllen.<br />

So wie die Kugelrückschlagventile aufgrund ihres geringen<br />

Delta-P-Verlusts bei gleichzeitig hohem Durchfluss – ein Pluspunkt,<br />

der gerade in der heutigen Zeit immer wichtiger wird und<br />

wesentlich zur Zukunftssicherheit der Kugelrückschlagventile<br />

von Bucher Hydraulics beiträgt.<br />

Bilder: Bucher Hydraulics<br />

www.bucherhydraulics.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 23


MARKTPLATZ<br />

HEISSGASVENTILE ZUM TEST VON<br />

FLUGZEUGTRIEBWERKEN<br />

Das Unternehmen OHL Gutermuth hat<br />

für ein Forschungsprojekt Spezialventile<br />

fertigen lassen, welche Temperaturen<br />

bis +2000 °C standhalten. Die<br />

Heißgasventile werden am chinesischen<br />

Institut für Thermophysik für<br />

einen Prüfstand zum Test von Flugzeugtriebwerken<br />

benötigt. Seit Jahren<br />

arbeitet OHL Gutermuth mit einem<br />

chinesischen Geschäftspartner<br />

zusammen, dessen aktuelles Forschungsprojekt<br />

den Bau zweier<br />

spezieller Heißgasventile erfordert. Die<br />

zuständigen Professoren haben die<br />

Herstellung der Spezialventile in die Verantwortung von OHL<br />

Gutermuth abgegeben. Die Heißgasventile, die extra für das<br />

thermophysische Projekt hergestellt und modifiziert wurden,<br />

besitzen eine Nennweite von DN 280, sind ausgelegt für<br />

Gasdrücke bis max. 40 bar, Temperaturen bis 2.000 °C und<br />

Gasdurchflussmengen bis 70 kg/s.<br />

www.ohl-gutermuth.de<br />

OPTIMAL<br />

AUSGELEUCHTET<br />

Maschinenbeleuchtungen<br />

von di-soric zeichnen sich<br />

durch ihre kompakte Bauform,<br />

Robustheit, höchste<br />

Lichtqualität und lastfreie Trigger aus. Sie stehen in unterschiedlichen<br />

Varianten, Beleuchtungsstärken und Baulängen<br />

für den Einsatz in nahezu allen Bereichen der industriellen<br />

Automation zur Verfügung. Maschinenbeleuchtungen der Serie<br />

MB-N sind extrem flach und eignen sich besonders für beengte<br />

Einbausituationen. Stellen Anwender hohe Anforderungen an<br />

die Robustheit, kommen Maschinenbeleuchtungen der Serie<br />

MB-NP zum Einsatz: Mit Sicherheitsglas trotzen sie mechanischen<br />

Belastungen und sind unempfindlich gegenüber den<br />

meisten chemischen Substanzen. Maschinenbeleuchtungen<br />

der Serie MB-R mit neutralem Weißlicht, halbrunden Profil,<br />

modernen Steckverbindern und gehärtetem Sicherheitsglas<br />

eignen sich u. a. für Aufgaben in rauen Produktionsumgebungen<br />

und bei hohen Temperaturen. Die kompakte Maschinenbeleuchtung<br />

MB-RGBW bietet Nutzern eine ideale Kombination<br />

aus Maschinenbeleuchtung und Signalleuchte.<br />

www.di-soric.com<br />

EXPORT-WELTMEISTERTITEL VERTEIDIGT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie verkaufte im<br />

Jahr 2023 Maschinen im Wert von rund 9,5 Mrd. Euro ins<br />

Ausland – einschließlich Teile und Zubehör. Das waren<br />

9 Prozent mehr als im Jahr 2022. „Damit haben wir<br />

unseren Weltmeistertitel vor China und Japan verteidigt“,<br />

kommentiert Dr. Markus Heering, Geschäftsführer beim<br />

VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

das Ergebnis. Die Ausfuhren nach Amerika sind mit<br />

18 Prozent Plus innerhalb der Triade am kräftigsten<br />

gewachsen. Mit einem Anteil von 15 Prozent waren die<br />

USA der Treiber, die insgesamt der zweitgrößte Absatzmarkt<br />

für die Deutschen sind. Sie haben Waren im Wert<br />

von 1,4 Mrd. Euro abgenommen. Das entspricht einem<br />

Wachstum von 19 Prozent. „Unsere Mitglieder schätzen den US-Markt grundsätzlich positiv ein, auch für die Zukunft“, berichtet<br />

Heering. „Dortige Kunden haben geringere Kosten als hiesige Abnehmer, beispielsweise durch niedrigere Energiepreisen als<br />

hierzulande. Und die Automobilindustrie investiert in Heavy Duty-Motoren, weil ab 2027 strengere Abgasvorschriften in Kraft<br />

treten. Mexiko wird ebenfalls positiv bewertet. Viele international tätige Firmen investieren dort aufgrund der Nähe zum US-<br />

Markt“, so Heering weiter. Tatsächlich stiegen die Exporte nach Mexiko mit 28 Prozent noch kräftiger als die Ausfuhren in die USA.<br />

Das mittelamerikanische Land belegt damit Platz 9 der wichtigsten Exportmärkte. Mit einem Volumen von 326 Mio. Euro ist<br />

Mexiko der zweitwichtigste Markt auf dem amerikanischen Kontinent. Das Südamerika-Geschäft hingegen verlor 7 Prozent im<br />

Vergleich zum Vorjahr. Europa ist in der Triade mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent die größte Absatzregion für deutsche<br />

Hersteller. Dennoch blieb die Wachstumsdynamik im Heimatmarkt mit einem Plus von 6 Prozent und einem Volumen von rund<br />

4,9 Mrd. Euro das Schlusslicht. Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie hängt zu 70 Prozent vom Export ab. Die schwache<br />

internationale Investitionsgüternachfrage, die auch deutsche Kunden in Mitleidenschaft zieht, erschwert laut VDW das Geschäft.<br />

„Mit einer breiten Marktbelebung rechnen die Konjunkturexperten erst wieder im kommenden Jahr“, sagt Heering.<br />

www.vdw.de<br />

OFFIZIELLE PREMIUM-PARTNER<br />

Auf gemeinsamen Werten wie Innovation, Qualität und Kundenzufriedenheit<br />

basiert die Premium-Partnerschaft zwischen<br />

Riegler und Metal Work. Die Synergien beider Unternehmen<br />

erstrecken sich über Sortimentsvielfalt, Entwicklung neuer<br />

Applikationen bis hin zu kundenspezifischen Lösungen und<br />

Automatisierungskonzepten. Diese Partnerschaft bedeutet nicht<br />

nur eine Erweiterung des Angebots, sondern auch eine vertiefte<br />

Zusammenarbeit, um den sich wandelnden Anforderungen des<br />

Marktes proaktiv zu begegnen. Als Premium-Partner bietet<br />

Riegler den Kunden Zugriff auf das gesamte Metal-Work-<br />

Programm. Dieses ist ab sofort lieferbar und wird schrittweise in<br />

den Riegler Online-Shop integriert. Mit seiner Sortimentsvielfalt<br />

präsentiert Metal Work ein vollumfängliches Pneumatiksortiment,<br />

das die Bedürfnisse verschiedenster Branchen und<br />

Anwendungen abdeckt. Das Unternehmen gliedert seine<br />

Produktpalette in fünf Bereiche: Antriebe, Ventile, Luftaufbereitungsanlagen,<br />

Fittings und Handhabungskomponenten.<br />

www.riegler.de<br />

24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


NEUE VERBINDUNG FÜR SENSORIK IN<br />

MOBILHYDRAULIK<br />

Temposonics, ein Unternehmen der Amphenol Gruppe, freut<br />

sich heute die Einführung des neuen DT-Steckersystems für<br />

magnetostriktive Positionssensoren für die MH-Serie, die<br />

speziell für Anwendungen der Mobilhydraulik entworfen<br />

wurde, mit analogem und CANbus Ausgang zu präsentieren.<br />

Diese Marktneuheit erleichtert die Montage von Sensoren in<br />

Zylindern und garantiert<br />

höchste Zuverlässigkeit.<br />

Mit dem neuen DT-<br />

Steckersystem erweitert<br />

Temposonics die<br />

Anschlussmöglichkeiten<br />

für MH-Sensormodelle.<br />

Somit steht für mobile Arbeitsmaschinen eine direkte Schnittstelle<br />

zum weit verbreiteten Steckerprogramm des Herstellers<br />

Tyco/Deutsch zur Verfügung. Es genügt den höchsten Anforderungen<br />

der erforderlichen Schutzklassen IP67/IP69K nach<br />

DIN EN 60529 und ist somit bestens geeignet für den harten<br />

Einsatz in der Mobilhydraulik. Zusammen mit dem millionenfach<br />

bewährten M12 Verbindungsstecker stehen OEM und<br />

Zylinderherstellern jetzt die gängigsten Steckersysteme zur<br />

Verfügung, um schnelle und prozesssichere sowie kostengünstige<br />

Verbindungen herzustellen. Die Montage des neuen<br />

Steckersystems funktioniert simpel und ohne Werkzeuge. Der<br />

Stecker kann durch einfaches zusammenklicken des Zwischensteckers<br />

mit dem DT-Steckerflansch einsatzbereit gemacht<br />

werden, um den Sensor schnell in den Hydraulikzylinder<br />

einzubauen und elektrisch anzuschließen.<br />

www.temposonics.com<br />

mit Sonderteil:<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

FLUIDTECHNIK<br />

DER E-MAIL-SERVICE<br />

für die <strong>Fluidtechnik</strong>-Szene<br />

Newsletter<br />

Aktuelle Nachrichten rund um<br />

Hydraulik und Pneumatik, Aktorik,<br />

Steuerelektronik und Sensorik<br />

FLUIDVERBAND UM NEUE KATEGORIE<br />

ERWEITERT<br />

Die NFPA ist der nordamerikanische Fachverband für die<br />

gesamte <strong>Fluidtechnik</strong>branche. Unternehmen aus dieser<br />

Branche sind seit langem in den NFPA-Mitgliedschaftstypen<br />

Hersteller und Zulieferer enthalten. Nun soll eine neue Mitgliedschaftskategorie<br />

eingeführt werden.<br />

Die neue Mitgliedschaftskategorie<br />

Controls, IoT and Data<br />

(CID) richtet sich an alle<br />

Firmen oder Unternehmen,<br />

die seit mindestens<br />

zwei Jahren eine Anlage<br />

oder ein Büro in den<br />

Vereinigten Staaten, Kanada oder Mexiko unterhalten und<br />

deren Engagement in der <strong>Fluidtechnik</strong>branche eine oder<br />

mehrere der folgenden Aspekte umfasst:<br />

(a) Erzeugung von Daten/Eingaben, z. B. Hersteller von Sensoren,<br />

Mensch-Maschine-Schnittstellen, Displays, Joysticks oder<br />

Tastaturen;<br />

(b) Systeme, die Daten zur Steuerung von Fahrzeugen oder<br />

Fabriken verwenden, z. B. Hersteller von Steuerungen;<br />

(c) Lösungen, die Daten zur weiteren Verwendung an die Cloud<br />

senden, wie Telematik oder Hersteller von IoT-Hardware;<br />

(d) Speicherung, Verarbeitung und Darstellung von Daten,<br />

z. B. Anbieter von Cloud-Diensten; oder<br />

(e) Analyse von Daten, um Schlussfolgerungen zu ziehen,<br />

wie z. B. Datenanalyseunternehmen.<br />

www.nfpahub.com<br />

IMMER<br />

AKTUELL<br />

INFORMIERT<br />

JETZT KOSTENLOS<br />

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KOMPRESSOREN IM BETRIEB REINIGEN<br />

SAUBERE EFFIZIENZSTEIGERUNG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Erfahrungsgemäß verschmutzen öleingespritzte<br />

Schraubenkompressoren im Betrieb. Die Leistung<br />

nimmt ab und der Stromverbrauch steigt. Durch<br />

eine regelmäßige Reinigung lässt sich die<br />

Effizienz der Kompressoren deutlich erhöhen –<br />

und das sogar im laufenden Betrieb. Die Voraussetzung<br />

dafür schafft das synthetische<br />

Reinigungskonzentrat eines namhaften Schmierstoffherstellers.<br />

Das Konzentrat kann ebenso bei<br />

Hydrauliksystemen, Getrieben und anderen<br />

Ölumlaufsystemen angewendet werden.<br />

In Kompressoren arbeiten viele unterschiedliche Baugruppen<br />

Hand in Hand. Für die reibungslose Funktion des Aggregats<br />

sorgen nicht zuletzt entsprechende Kompressorenöle. Speziell<br />

die Verwendung von mineralölbasischen Schmierstoffen führt<br />

allerdings bei öleingespritzten Schraubenkompressoren und<br />

Vielzellenverdichtern häufig zu lackartigen Ablagerungen und<br />

Verkokungsrückständen, die sich im gesamten Ölkreislauf absetzen<br />

können. Viele mineralölbasierte Kompressorenöle auf dem<br />

Markt sind stark schwefelhaltig, was die Problematik nochmals<br />

verschärft.<br />

Daher setzt Klüber Lubrication auch bei mineralölbasierten<br />

Kompressorenölen auf eine weitgehend schwefelfreie Auswahl<br />

der Grundöle. In allen Ölkreisläufen können Mineralöle zudem<br />

Verklebungen auf Ventilen und heißen Oberflächen verursachen.<br />

Das Ergebnis sieht dann oftmals so aus: hoher Energieverbrauch,<br />

verklebte Ventile, verstopfte Ölleitungen und -filter sowie verstopfte<br />

Ölkühler. Hinzu kommt ein hoher Wartungsaufwand mit<br />

entsprechender Ausfallzeit der Anlage.<br />

SYNTHETISCHES REINIGUNGSKONZENTRAT<br />

Als Gegenmaßnahme wird meist der Ölfilter ausgetauscht und<br />

das Öl gewechselt. Mit dem synthetischen, flüssigen Reinigungskonzentrat<br />

Klüber Summit Varnasolv geht es aber auch einfacher,<br />

kostengünstiger und nachhaltiger. Klüber hat es speziell für Kompressoren,<br />

Hydrauliksysteme, Getriebe und andere Ölumlaufsysteme<br />

entwickelt. Das Konzentrat kombiniert ein synthetisches<br />

Esteröl mit Additiven, die reinigend wirken. Mit Klüber Summit<br />

Varnasolv FG (Food Grade) ist darüber hinaus eine Variante mit<br />

H1-Registrierung verfügbar. Sie kann in hygienesensiblen Bereichen<br />

in der Nahrungsmittel- und pharmazeutischen Industrie<br />

verwendet werden.<br />

Im Praxisversuch konnten erhebliche Effizienzsteigerungen<br />

durch die Anwendung des Reinigungskonzentrats bestätigt wer-<br />

Robert Corna, Sales Manager Kompressoren & Druckluft, Klüber Lubrication<br />

Deutschland GmbH & Co. KG, München<br />

26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


SCHMIERSTOFFE<br />

01<br />

02<br />

den. Der Kompressor läuft bis zu 10 °C kühler. Die spezifische<br />

Leistungsaufnahme (kW/cbm) sinkt um bis zu 5 Prozent.<br />

VIELFÄLTIG MISCHBAR<br />

Aufgrund seiner einzigartigen Zusammensetzung ist das Reinigungskonzentrat<br />

mischbar mit: Mineralölen, teil- und vollsynthetischen<br />

Ölen, Esterölen sowie Ölen auf Basis von Polyglykol.<br />

Unabhängig von der Ölfüllung kann es deshalb für beliebige<br />

Kompressor verwendet werden. Dies gilt nicht nur für die kontinuierliche<br />

Unterhaltsreinigung, sondern zum Beispiel auch bei<br />

Umölungen aller Art, stark verunreinigten Anlagen (etwa durch<br />

Ölkohle, Verkrustungen an Ventilen, verstopfte Ölleitungen oder<br />

-filter et cetera), bei Temperaturproblemen und bei Problemen<br />

mit Öl-Wasser-Trennern.<br />

Das Konzentrat reinigt den Kompressor „von innen“: Dafür<br />

werden zunächst 10 bis 15 Prozent der Ölfüllmenge bei Betriebstemperatur<br />

abgelassen und durch Klüber Summit Varnasolv aufgefüllt.<br />

Rund 85 bis 90 Prozent der ursprünglichen Ölfüllung bleiben<br />

im Aggregat. Die Reinigung erfordert somit kein Frischöl.<br />

Mit dieser Füllung wird die Anlage 40 bis 60 h oder maximal<br />

80 h lang bei einer Betriebsöltemperatur von 70 bis 80 °C betrieben.<br />

Dabei löst das Reinigungsöl Verunreinigungen wie Verklebungen<br />

oder Lack- und Verkokungsrückstände im Ölkreislauf.<br />

Nach dem Reinigungsprozess wird das Ölgemisch samt den darin<br />

befindlichen Rückständen abgelassen und das Aggregat neu mit<br />

Frischöl befüllt. Das abgelassene Öl inklusive Reinigungsöl kann<br />

über den normalen Altölkreislauf entsorgt werden und erfordert<br />

keine spezielle Behandlung als Sondermüll.<br />

Das Aggregat muss zum Reinigen nicht mit großem Aufwand<br />

zerlegt werden. Darüber hinaus kann die Anlage während der<br />

Reinigung weiterbetrieben werden. Bei Verwendung der Food<br />

Grade-Variante besteht auch der H1-Status weiter.<br />

SCHMIERSTOFF IST DAS A UND O<br />

Auch die Druckluft-Technik-Nord GmbH (DTN) in Bad Oldesloe<br />

ist von den Vorteilen des Reinigungskonzentrats überzeugt und<br />

verwendet es erfolgreich und in großem Umfang. Das im Jahre<br />

1988 gegründete Familienunternehmen ist spezialisiert auf die<br />

Installation, Instandhaltung und den Handel von drucklufttechnischen<br />

Anlagen.<br />

In Hamburg und Umgebung betreut Geschäftsführer<br />

Marco Oesau mit seinen 18 Mitarbeitern über 500 Schraubenkompressoren<br />

jeder Größe und Marke – auch im Lebensmittel-<br />

Bereich, etwa bei namhaften Großbäckereien.<br />

01 Im Labor sind die Rückstände als schwarze Verfärbungen im<br />

Reinigungsöl (rechts) zu erkennen; links: das im Kompressor befindliche<br />

Öl nach circa 2.000 Betriebsstunden – im frischen Zustand ist das<br />

Öl klar und durchsichtig; rechts das gebrauchte Öl mit 15 Prozent<br />

Zusatz von Klüber Summit Varnasolv<br />

02 Nach Zusatz von 10 bis 15 Prozent der Ölfüllmenge an Reinigungskonzentrat<br />

wird der Kompressor 40 bis 60 h gereinigt; danach läuft der<br />

Kompressor kühler und benötigt etwa 5 Prozent weniger Leistung<br />

„Der Schmierstoff ist das A und O in jedem Kompressor und der<br />

Schlüssel zum Erfolg“, sagt Oesau. Vor diesem Hintergrund setzt<br />

er – neben herstellerspezifischem Standardöl – auf die Summit-<br />

Produkte und die fachliche Beratung von Klüber Lubrication.<br />

Seine erste Begegnung mit Klüber Summit Varnasolv hatte<br />

Marco Oesau schon vor rund 20 Jahren, damals noch als junger<br />

Monteur. Er erinnert sich bis heute daran: „Ein Kompressor war<br />

so verharzt, dass er eigentlich kaputt war. Mit dem Reinigungsöl<br />

konnten wir ihn damals vollständig von den Verschmutzungen<br />

befreien. Er läuft heute noch.“<br />

Seit dieser Erfahrung ist Oesau überzeugt: „Mit der Lösung von<br />

Klüber Lubrication lassen sich auch nicht alltägliche Probleme<br />

lösen und selbst stark verschmutzte Kompressoren wieder zum<br />

Leben erwecken!“ Dass solche starken Verschmutzungen überhaupt<br />

nicht erst auftreten, dafür sorgt das Unternehmen durch<br />

die Verwendung von Klüber Summit Kompressorenölen und eine<br />

regelmäßige Wartung.<br />

REINIGEN UND VORBEUGEN<br />

Das synthetische Reinigungskonzentrat ermöglicht eine Reinigung<br />

von Schrauben-, Kolben- und Rotationskompressoren „von<br />

innen“. Auch für vergleichbare Anlage ist es geeignet, wie etwa<br />

Hydrauliksysteme oder Getriebe. Klüber Summit Varnasolv lässt<br />

sich ohne Zerlegung des zu reinigenden Aggregats und im laufenden<br />

Betrieb anwenden. Dadurch reduzieren sich die Kosten<br />

für Wartung und Ersatzteile erheblich.<br />

Der Wirkungsgrad der Anlagen steigt nachweislich. Eine dauerhafte<br />

Verwendung von Klüber Summit Kompressorenölen<br />

verhindert zudem, dass sich überhaupt Verunreinigungen und<br />

Verharzungen bilden. Die Lebensdauer der Anlage verlängert<br />

sich und damit sinken auch die Gesamtkosten.<br />

Bilder: Klüber Lubrication<br />

www.klueber.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 27


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

LECKS SUCHEN MIT AKUSTISCHER BILDGEBUNG<br />

MIT DEN AUGEN HÖREN<br />

Sie können Schallquellen genau lokalisieren und<br />

analysieren: Die Rede ist von akustischen<br />

Kameras. Hochentwickelte Mikrofone erfassen<br />

den Schall und per akustischer Bildgebung wird<br />

der Schall in ein Bild umgewandelt. Der Beitrag<br />

geht mit einer Schallkamera auf Leckagesuche in<br />

Druckluftsystemen. Möglichkeiten zur<br />

Energieeinsparung und Prozessoptimierung<br />

werden anhand einer Fallstudie exemplarisch<br />

aufgezeigt.<br />

Air Power East ist ein familiengeführtes Unternehmen mit<br />

über 30 Jahren Erfahrung als Vertriebspartner von Atlas<br />

Copco. Auf die Bereitstellung hochwertiger Druckluftsysteme<br />

für verschiedene Branchen spezialisiert betreut<br />

das Unternehmen mit Hauptsitz in St Edmunds, Suffolk Kunden<br />

im Osten Englands. Die zuverlässigen und effizienten Systeme<br />

genießen laut eigenen Angaben einen guten Ruf.<br />

Die vollständige Dichtheit der Systeme zu gewährleisten, erwies<br />

sich dennoch als große Herausforderung. Diese Bedenken<br />

teilten auch Kunden des Unternehmens, darunter ein landwirtschaftlicher<br />

Erzeuger. Jason Sewell, der Air Power East leitet, erzählt:<br />

„Die Kunden haben uns gebeten, sicherzustellen, dass wir<br />

nachweisen können, dass etwas absolut leckagefrei ist.“<br />

Gleichzeitig suchte Paul Musgrove, der Leiter des Landwirtschaftsbetriebs<br />

nach einer effektiven Möglichkeit, seine Druckluftsysteme<br />

zu verwalten und zu warten, wobei der Schwerpunkt<br />

28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

01 Die FLIR Si124-LD ist ein einfach zu bedienendes System zur<br />

Ortung und quantitativen Bewertung von Lecks in Druckluftsystemen<br />

02 Die Si124-LD Plus ist mit 124 Mikrofonen ausgestattet und erzeugt<br />

ein präzises akustisches Bild, das Ultraschallinformationen auch in<br />

lauten, industriellen Umgebungen visuell darstellt<br />

auf der Vermeidung von Energieverschwendung und der Senkung<br />

der Betriebskosten lag. Dabei betonte er die Notwendigkeit,<br />

Geld zu sparen, wo immer es möglich ist, insbesondere bei den<br />

derzeitigen Energiepreisen.<br />

Diese doppelte Herausforderung erforderte einen innovativen<br />

Ansatz, um einerseits das Engagement von Air Power East für<br />

Qualität und Effizienz aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die<br />

spezifischen Bedürfnisse des Kunden zu erfüllen.<br />

SCHALLQUELLEN GENAU LOKALISIEREN<br />

Zur Bewältigung dieser Herausforderung wandte sich Sewell an<br />

Baseline-RTS, einen unabhängigen Anbieter von Ausrüstungen<br />

für Schulungen und vorausschauende Wartung. Sie stellten Air<br />

Power East die FLIR Si124-Kamera vor: Das fortschrittliche akustische<br />

Bildgebungsinstrument kann Luftlecks genau erkennen.<br />

Sewell berichtet: „Wir haben uns hingesetzt und ein wenig Marktforschung<br />

über verschiedene Modelle betrieben und sind dann<br />

zu einem Ergebnis gekommen. Also baten wir FLIR, uns die Si124<br />

zu demonstrieren, und seitdem sind wir begeistert.“<br />

Die FLIR Si124 ist ein leichtes, einhändig bedienbares Gerät zur<br />

schnellen Ortung von Lecks in Druckluftsystemen. Außerdem<br />

können damit Teilentladungen in elektrischen Hochspannungsanlagen<br />

erkannt werden. Mit 124 Mikrofonen ausgestattet erzeugt<br />

die Schallkamera ein präzises akustisches Bild, das die Ultraschallinformationen<br />

visuell darstellt. Dieses Bild wird in Echtzeit<br />

in ein digitales Kamerabild übersetzt. So können Benutzer die<br />

Schallquelle genau lokalisieren.<br />

Auf diese Weise kann die Schallkamera Probleme bis zu 10 Mal<br />

schneller erkennen als herkömmliche Methoden – selbst in lauten<br />

Industrieumgebungen. Darüber hinaus ist sie mit der FLIR<br />

Thermal Studio Suite kompatibel, die eine Offline-Bearbeitung,<br />

Analysen und erweiterte Berichte erlaubt. Dies kann Unternehmen<br />

helfen, Stromkosten zu sparen und die kostenintensive Installation<br />

neuer Kompressoren deutlich zu verzögern.<br />

LECKAGEFREIHEIT BEWEISEN<br />

Der Einsatz der Si124-Kamera führte zu Ergebnissen, die echte<br />

Veränderungen bewirkten. Sewell erklärt den Effekt der Kamera<br />

vor Ort: „Wir konnten dem Kunden bei einem Rundgang in seinem<br />

Betrieb genau zeigen, was wir auf unserem Bildschirm sehen.<br />

Und wenn wir kleine Lecks finden, können wir sie beheben<br />

und dem Kunden beweisen, dass sein System jetzt leckagefrei ist.“<br />

Dieser Ansatz hat nicht nur die Effizienz der Druckluftsysteme erhöht,<br />

sondern stärkt auch das Vertrauen der Kunden in die<br />

Dienstleistungen von Air Power East.<br />

Die quantitativen Ergebnisse sprechen für sich: Die Kamera ermöglichte<br />

das Aufspüren von Leckagen von etwa 100 Kubikfuß<br />

pro Minute (CFM) oder knapp 50 l/s. Dies entspricht einer Kompressorleistung<br />

von etwa 18,5 kW. Insbesondere angesichts steigender<br />

Energiepreise führt dies zu erheblichen Energie- und<br />

Kosteneinsparungen.<br />

FORTSCHRITT AKUSTISCHE BILDGEBUNG<br />

Der Einsatz der FLIR Si124-Kamera bei Air Power East zeigt, was<br />

innovative Technologien im industriellen Umfeld leisten können,<br />

um die komplexen Anforderungen an Druckluftsysteme zu erfüllen.<br />

Die erfolgreiche Erkennung und Behebung von Luftlecks<br />

konnte die betriebliche Effizienz verbessern und führte zu großen<br />

Energie- und Kosteneinsparungen für den landwirtschaftlichen<br />

Erzeuger. Die Fallstudie demonstriert auch: Fortschrittliche Werkzeuge<br />

können dazu beitragen, komplizierte Probleme zu lösen.<br />

Technologiegestützte Lösungen sind wichtig, um industrielle Prozesse<br />

zu optimieren.<br />

Bilder: FLIR<br />

www.flir.de<br />

POINTIERT<br />

AKUSTISCHE KAMERA ERMÖGLICHT EINE<br />

SCHNELLE ORTUNG VON LECKS<br />

ERLAUBT NACHWEIS DER LECKAGEFREIHEIT<br />

VON KOMPLEXEN DRUCKLUFTSYSTEMEN<br />

SCHALLKAMERA MIT 124 MIKROFONEN<br />

GENERIERT PRÄZISES AKUSTISCHES BILD<br />

LECKAGEORTUNG UND BEHEBUNG FÜR<br />

DRUCKLUFT SPART ENERGIE UND KOSTEN<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 29


INTERVIEW<br />

VDMA FLUIDTECHNIK: AKTIVITÄTEN<br />

AUF DER HANNOVER MESSE<br />

Die von der Hannover Messe adressierten Themen sind für die <strong>Fluidtechnik</strong>branche<br />

hochrelevant. Der VDMA-Fachverband mit seinen Mitgliedsfirmen ist in Hannover<br />

sehr präsent und stellt mehrere Initiativen vor, welche die Herausforderungen der<br />

Zukunft anpacken sollen. Wir sprachen darüber mit Dr. Christian Geis, dem<br />

stellvertretenden Geschäftsführer des VDMA <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Wie wichtig ist die Hannover Messe für die <strong>Fluidtechnik</strong><br />

im VDMA?<br />

Die Hannover Messe gehört seit Jahrzehnten zu unseren fest im<br />

Terminplan verankerten Netzwerk-Veranstaltungen. Nirgendwo<br />

sonst erreichen Aussteller ein solch breites Spektrum an Kontakten<br />

aus der gesamten Palette der Industriebranchen: von Studenten<br />

und Mitarbeitenden in der Forschung, innovativen Startups,<br />

erfahrenen praxisorientierten Ingenieuren bis hin zu übergeordneten<br />

Organisationen wie Verbänden und insbesondere<br />

der Politik. Seit über 70 Jahren genießt die Hannover Messe<br />

internationale Strahlkraft und gilt nicht umsonst als Mutter aller<br />

Messen. Und die <strong>Fluidtechnik</strong> war von Anfang an dabei.<br />

Sie gehört neben der Antriebstechnik als klassische Zulieferindustrie<br />

zu den treibenden Kräften des Maschinen- und Anlagenbaus.<br />

Auf der Hannover Messe hat der Besucher die Chance,<br />

über den Tellerrand zu schauen und neue, innovative Lösungen<br />

für seine Bedürfnisse zu finden. Hier werden nicht nur Lösungen<br />

für einzelne Branchen aufgezeigt – hier werden Lösungen<br />

für die gesamte Industrie einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Dekarbonisierung:<br />

diese Schlagworte begleiten uns seit Jahren und werden<br />

auch auf der Hannover Messe adressiert. Die Aussteller der<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> zeigten und zeigen dabei die Möglichkeiten auf,<br />

die Hydraulik, Pneumatik und Dichtungstechnik angesichts<br />

dieser Herausforderungen zu bieten haben.<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Dr. Christian Geis,<br />

Stellv. Geschäftsführer<br />

VDMA <strong>Fluidtechnik</strong><br />

Welche Initiativen des VDMA werden die Besucher<br />

der Messe zu sehen bekommen?<br />

Der VDMA bietet den Besuchern zu allen Schwerpunktthemen<br />

der Messe Anlaufstationen: Energy,<br />

Carbon Management, Digitale Transformation und<br />

Datenräume, aber auch zu o.g. Themen Energieeffizienz<br />

und Nachhaltigkeit. Für ein umfassendes<br />

Bild aller VDMA-Aktivitäten und -Stände empfehle<br />

ich unsere Infoseite vdma.org/hannovermesse. Auf<br />

dem VDMA-Stand in Halle 6, B47 bis B57 werden<br />

neben dem Gemeinschaftsstand mit 10 Mitgliedsfirmen<br />

auch Ansprechpartner der Abteilung Außenwirtschaft,<br />

der beiden Fachverbände Antriebstechnik<br />

und <strong>Fluidtechnik</strong> sowie deren europäischen<br />

Netzwerkorganisationen CETOP und EUROTRANS,<br />

FEBMA sowie der FVA (Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik) und des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong><br />

die ganze Woche über für Gespräche zur<br />

Verfügung stehen. Das Themenspektrum reicht von<br />

Europäischen Richtlinien, Normung und Fach-


VDMA<br />

kräftemangel bis hin zu Digitalen Zwillingen in der Verwaltungsschale<br />

(asset administration shell; AAS) oder OPC UA und weiteren<br />

Digitalisierungsthemen.<br />

Hier möchte ich insbesondere auf zwei Initiativen des VDMA<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> aufmerksam machen: unseren Bildungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> und das Verbundprojekt Fluid 4.0. Für beide<br />

Themen sind Ansprechpartner vor Ort.<br />

Zum Bildungsfonds: Die Arbeiten der Vorstands-Arbeitsgruppe<br />

Bildungswesen aus den letzten Jahren sind nun in die Gründung<br />

des Bildungsfonds kulminiert. Dieser hat sich zur Aufgabe gesetzt,<br />

die Lehre an deutschen Hochschulen und Universitäten<br />

zu unterstützen. Dazu wurde beispielsweise ein Arbeitskreis<br />

gegründet, der konsolidiertes und praxisnahes Lehrmaterial<br />

erarbeiten soll, das z. B. von Gastdozenten genutzt werden kann.<br />

Exponate, Bilderdatenbanken, studentische Arbeiten und Praktika,<br />

Exkursionen, etc.: die Liste der angedachten Themen und<br />

Aktivitäten, mit denen wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken<br />

wollen, ist lang.<br />

Das Projekt Fluid 4.0 wiederum ist ein kürzlich angelaufenes,<br />

öffentlich gefördertes Digitalisierungsprojekt, das auf Systemund<br />

Effizienzaspekte über den gesamten Produktlebenszyklus<br />

hinweg zielt. Es soll die Branche bei der Digitalisierung ihrer<br />

Produkte, Systeme und Dienstleistungen unterstützen.<br />

Fluid 4.0 klingt auf jeden Fall sehr spannend. Worin<br />

unterscheidet sich dieses Projekt von den Aktivitäten unter dem<br />

Label „<strong>Fluidtechnik</strong> 4.0“? Die liefen ja auch schon eine Zeitlang<br />

recht erfolgreich.<br />

Das Projekt Fluid 4.0 baut auf den bisherigen <strong>Fluidtechnik</strong>-4.0-<br />

Aktivitäten zur Digitalisierung fluidtechnischer Komponenten<br />

(Verwaltungsschalen, genormte Merkmale bei ISO und ECLASS,<br />

selbstentwickelte Teilmodelle und solche der IDTA, ...) auf.<br />

Durch die <strong>Fluidtechnik</strong>-4.0-Vorarbeiten des AK Digitalisierung<br />

wurden auf den vergangenen zwei Hannover Messen schon digitale<br />

Zwillinge mit zugehörigen Verwaltungsschalen, Use Cases<br />

und Demos präsentiert. Dabei konnten QR-Codes gescannt und<br />

die Verwaltungsschalen („Digitale Zwillinge“) erkundet werden.<br />

Zur Hannover Messe 2023 beteiligten sich neue Hersteller mit<br />

Exponaten und wir konnten eine “Live-Verwaltungsschale” zeigen,<br />

die über einen OPC-UA-Server Betriebsdaten erhielt und so<br />

beispielsweise in der AAS die aktuelle Laufleistung stets aktuell<br />

überschrieben wurde und im Dashboard ausgelesen werden<br />

konnte.<br />

Nun erfolgt mit dem Fluid-4.0-Projekt – finanziert von der Europäischen<br />

Union und gefördert durch das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des<br />

Deutschen Bundestags – der nächste große Schritt. Das Projekt<br />

ist eine Initiative des Arbeitskreises Digitalisierung im Fachverband<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> des VDMA zusammen mit Bosch Rexroth, der<br />

TU Dresden und der RWTH Aachen und hat das Ziel, die Digitalisierung<br />

der Produkte und Prozesse der <strong>Fluidtechnik</strong> weiter voranzutreiben.<br />

Auf der Hannover Messe in Halle 6, B57 (9) wird auf dem<br />

Fluid-4.0-Stand gezeigt, wie der weitere Weg in eine digitalisierte<br />

und nachhaltige <strong>Fluidtechnik</strong> durch die AAS möglich ist.<br />

Im Fokus des Projekts stehen Herausforderungen der Systemarchitektur,<br />

des Energieverbrauchs, der PCF-Berechnung und<br />

der Kreislaufwirtschaft – alles brandaktuelle Themen. Am Stand<br />

können Exponate und AAS mit Tools der Firmen Xitaso und<br />

Meta-Level verglichen werden. Die <strong>Fluidtechnik</strong> ist eine sehr<br />

flexible und dynamische Technologie mit vielen Lösungsmöglichkeiten,<br />

bei denen Komponenten in quasi unendlich vielen<br />

Kombinationen zu Systemen zusammengebaut werden können.<br />

Die gezeigten Lösungen unterstützen bzw. erlauben eine anwendungsspezifisch<br />

optimale – und damit auch nachhaltigere –<br />

Produktauswahl.<br />

Der VDMA <strong>Fluidtechnik</strong> wird auf der Hannover Messe und<br />

weiteren wichtigen Messen sein neustes Projekt Fluid 4.0<br />

vorstellen<br />

Digitalisierung hat sehr viele Aspekte. Welche sind es konkret,<br />

die durch Fluid 4.0 vorangetrieben werden sollen?<br />

Das Projektkonsortium Fluid 4.0, bestehend aus 15 Projektpartnern<br />

und 13 assoziierten Partnern hat vier industrierelevante<br />

Use Cases formuliert. Diese Use Cases zielen auf die Steuerungsentwicklung<br />

(“System-Verwaltungsschalen” aus mehreren einzelnen<br />

Verwaltungsschalen) sowie auf Nachhaltigkeitsthemen<br />

(Product Carbon Footprint, Energieeffizienz und Circular Economy).<br />

Ziel ist es, für jeden Use Case Teilmodelle an relevanten<br />

Daten über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg zu identifizieren<br />

und zu standardisieren sowie Methoden, Tools,<br />

Schnittstellen und konkrete Demonstratoren zu entwickeln.<br />

Natürlich arbeiten wir mit anderen laufenden Manufacturing-X-<br />

Projekten zusammen, um auch in Richtung Datenraum interoperabel<br />

und kompatibel zu sein. Der VDMA ist ein großer<br />

Manufacturing-X-Treiber und viele Kollegen sind in “X-Projekten”<br />

aktiv. Wir nehmen deren Expertise und Input mit und<br />

nutzen Synergien, wo möglich.<br />

Wird es nach der Hannover Messe noch andere Gelegenheiten<br />

geben, die angesprochenen Use Cases zu erleben?<br />

Im geplanten Projektzeitraum von 31 Monaten wird auf den<br />

Hannover Messen <strong>2024</strong>, 2025 und 2026, der bauma 2025 sowie<br />

der Agritechnica 2025 jeweils ein Fluid-4.0-Messestand organisiert<br />

und der Projektfortschritt einer breiteren Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Jährliche Infotage und eine Konferenz sind auch<br />

geplant. Der diesjährige Fluid 4.0 Infotag findet am 24. Oktober<br />

<strong>2024</strong> beim VDMA statt.<br />

Es wird also viele Möglichkeiten geben, sich zu informieren oder<br />

einzubringen und in den Dialog zu treten.<br />

Wie können sich Unternehmen einbringen?<br />

Nehmen Sie einfach und unverbindlich Kontakt mit mir als<br />

VDMA-Teilprojektleiter oder der Fluid-4.0-Referentin im Fachverband<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>, Frau Imane Najib, auf.<br />

Auch Unternehmen, die nicht im VDMA organisiert sind?<br />

Vorrangiges Ziel des VDMA ist es, die Etablierung praxisgerechter,<br />

einheitlicher Standards und Schnittstellen voranzutreiben,<br />

wozu die ganze Branche und auch Kundenbranchen eingebunden<br />

werden müssen. Deshalb ist eine Beteiligung über die<br />

VDMA-Mitgliedsfirmen hinaus sinnvoll und möglich.<br />

Bilder: VDMA<br />

www.vdma.org/fluidtechnik<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 31


PNEUMATIK<br />

LOGIKMODULE AUS DEM 3D-DRUCKER<br />

PNEUMATIK ERSETZT ELEKTRISCHE<br />

STEUERUNG IN SOFTROBOTERN<br />

Softroboter können in Zukunft Aufgaben übernehmen, an denen<br />

herkömmliche Roboter scheitern. Die weichen Roboter könnten<br />

in schwer zugänglichem Gelände und in Umgebungen zum Einsatz<br />

kommen, in denen sie etwa Chemikalien oder Strahlung<br />

ausgesetzt sind, die elektronisch gesteuerten Robotern aus Metall<br />

schaden würden. Dafür ist es notwendig, dass diese Softroboter<br />

ohne jegliche Elektronik steuerbar sind. Dies stellt in der<br />

Entwicklung bisher noch eine Herausforderung dar. Die pneumatischen<br />

Logikmodule des Freiburger Forschungsteams machen<br />

es nun möglich, elektrische Steuerung in Softrobotern zu<br />

ersetzen.<br />

ELEKTRONIKFREIE PNEUMATISCHE<br />

STEUERKREISE<br />

„Unser Design ermöglicht es allen, die Erfahrung im 3D-Druck<br />

haben, solche Logikmodule herzustellen und für die Steuerung<br />

eines Softroboters zu verwenden, ohne dass dafür eine High-<br />

End-Druckausrüstung nötig ist“, sagt Conrad. „Dies markiert<br />

einen bedeutenden Schritt hin zu völlig elektronikfreien pneumatischen<br />

Steuerkreisen, die künftig immer komplexere elektrische<br />

Komponenten in Softrobotern ersetzen können.“<br />

Ein Forschungsteam der Universität Freiburg<br />

hat 3D-gedruckte pneumatische Logikmodule<br />

entwickelt, welche die Bewegungen von<br />

Softrobotern allein durch Luftdruck steuern.<br />

Die Module ermöglichen eine logische Schaltung<br />

des Luftstroms und können so eine elektrische<br />

Steuerung imitieren.<br />

Mit den Modulen sei es laut eigenen Angaben zum<br />

ersten Mal möglich, flexible und elektronikfreie<br />

Softroboter vollständig im 3D-Drucker mit Filament<br />

aus konventionellem Druckmaterial herzustellen.<br />

Das Forschungsteam um Dr. Stefan Conrad, Dr. Falk Tauber,<br />

Joscha Teichmann, und Prof. Dr. Thomas Speck vom Exzellenzcluster<br />

„Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials<br />

Systems“ (livMatS) hat seine Ergebnisse im Fachjournal Science<br />

Robotics veröffentlicht.<br />

MODULE KÖNNEN BOOLESCHE OPERATIONEN<br />

AUSFÜHREN<br />

Die Module bestehen aus zwei Kammern, die unter Druck stehen.<br />

Zwischen diesen Kammern verläuft ein 3D-gedruckter Kanal.<br />

Indem die Kammern auf den Kanal drücken, können sie den<br />

Luftfluss darin unterbinden und diesen so wie ein Ventil regulieren.<br />

Durch das gezielte Öffnen und Schließen des Ventils können<br />

die Module ähnlich wie elektrische Schaltungen die booleschen,<br />

logischen Funktionen „UND“, „ODER“ und „NICHT“ ausführen<br />

und gezielt Luftstrom in die Bewegungselemente des Soft -<br />

ro boters lenken.<br />

Welche Funktion das einzelne Modul ausführt, wird dadurch<br />

festgelegt, in welche Kammern Luftdruck gegeben wird. Je nach<br />

gewähltem Material, können die Module mit einem Druck zwischen<br />

80 und mehr als 750 kPa betrieben werden. Dabei haben<br />

sie eine im Vergleich zu anderen pneumatischen Systemen<br />

schnelle Reaktionszeit von etwa 100 ms.<br />

VIELFÄLTIG EINSETZBAR<br />

„Die Anwendungsmöglichkeiten dieser Module sind enorm. Wir<br />

haben einen flexiblen 3D-gedruckten robotischen Läufer entwickelt,<br />

der durch einen integrierten Schaltkreis per Luftdruck gesteuert<br />

wird. Wie nachgiebig die Logikmodule sind, zeigt sich<br />

daran, dass dieser Läufer sogar die Last eines Autos aushält, das<br />

über ihn fährt“, erläutert Dr. Falk Tauber. „Als Beispiel für komplexere<br />

Steuerungen haben wir zusätzlich einen elektronikfreien<br />

Getränkespender entwickelt, der das Potenzial unserer pneumatischen<br />

Logikmodule andeutet.“<br />

Bild: Falk Tauber<br />

ufr.link/softroboter-livmats<br />

32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

BATTERIEPACKS EFFIZIENTER PRODUZIEREN<br />

Ennovi, ein Partner für<br />

Elektrifizierungslösungen<br />

im Mobilitätssektor, gibt<br />

die Markteinführung von<br />

CellConnect-Prism bekannt,<br />

einem prismatischen<br />

Batteriezellen-Kontaktierungssystem,<br />

das die<br />

Konnektivität und Effizienz<br />

von Batteriemodulen neu<br />

definiert. CellConnect-Prism bietet Ingenieuren eine hohe<br />

Flexibilität und ermöglicht die nahtlose Integration einzelner<br />

prismatischer Zellen, um größere Batteriemodule oder erweiterte<br />

Cell-to-Pack- (CTP) und Cell-to-Chassis-(CTC-)Konfigurationen<br />

zu erstellen. Durch die Rationalisierung des Montageprozesses<br />

und die Beseitigung von Ineffizienzen beschleunigt<br />

CellConnect-Prism die Produktion von Batteriepacks und<br />

optimiert zugleich den Materialeinsatz und die Kosten. Eine der<br />

wichtigsten Innovationen von CellConnect-Prism ist die<br />

Verwendung einer gestanzten Schaltung (FDC) als Alternative<br />

zur herkömmlichen flexiblen, gedruckten Schaltung (FPC). Das<br />

Reel-to-Reel-Verfahren verringert Produktionszeit und -kosten.<br />

Zudem minimiert es dabei auch die Umweltbelastung. Darüber<br />

hinaus gewährleistet die Verwendung von PET-Material in<br />

Automobilqualität und das Hot-Bar-Lötverfahren eine optimale<br />

Wärmebeständigkeit und Bauteilbefestigung ohne Beeinträchtigung<br />

der Integrität. Das zum Patent angemeldete CellConnect-System<br />

stellt einen Paradigmenwechsel in der Batterieverbindungstechnologie<br />

dar und ermöglicht OEMs und Gigafactories,<br />

ihre Produktion zu skalieren und der wachsenden Nachfrage<br />

nach elektrifizierten Mobilitätslösungen gerecht zu werden.<br />

Die vielseitige Plattform ist mit prismatischen, zylindrischen<br />

und Pouch-Zellenformaten kompatibel und bietet Anpassungsmöglichkeiten<br />

für verschiedene Anwendungen.<br />

www.ennovi.com<br />

TRANSPORTROBOTERSERIE ÜBERZEUGT LIVE<br />

Auf der LogiMAT <strong>2024</strong> konnten Besucherinnen und Besucher<br />

von ek robotics die Transportroboter Vario Move L und Vario<br />

Move CB in Aktion erleben. „Das Interesse an den beiden<br />

Fahrzeugen war groß“, berichtet Ronald Kretschmer, Chief Sales<br />

Officer bei ek robotics. „Besonders begeistert waren unsere<br />

Besucher von den vielen Anwendungsmöglichkeiten<br />

mit dem<br />

Vario Move.“ Je nach Anwendungsprofil<br />

kann die Transportroboterserie<br />

mit verschiedenen<br />

Fahrwerken, Lastaufnahmemitteln<br />

und vielfältigen Navigationstechniken<br />

ausgestattet werden.<br />

Ob als Gabelhochhubfahrzeug<br />

mit unterschiedlichen Radarmkonfigurationen,<br />

als Gegengewichtsstapler<br />

oder ausgerüstet<br />

mit aktiven Förderelementen: Die<br />

bewährte Basiskonstruktion des<br />

Vario Move bleibt immer gleich.<br />

Der Baukasten besteht aus fünf definierten Hubmasten, mit<br />

denen Übergabehöhen von bis zu fünf Metern erreicht werden.<br />

Gleichzeitig verfügt der Hochhubtransportroboter über eine<br />

hohe Tragfähigkeit von bis zu 1.600 kg. Daraus ergibt sich eine<br />

Vielzahl möglicher Kombinationen, je nach Anwendungsfall<br />

auch mit individuellen, kundenspezifischen Anpassungen.<br />

Eingesetzt wird der Vario Move inzwischen in diversen Branchen<br />

und löst die verschiedensten Transportaufgaben im<br />

24-Stunden-Betrieb. Die Konstrukteure von ek robotics haben<br />

bei der Entwicklung des Vario Move bewusst auf ein freundliches<br />

Erscheinungsbild gesetzt. Menschen sollen den Transportroboter<br />

von Beginn an als Arbeitspartner und nicht als<br />

Störfaktor erleben. Mit Erfolg: Bisher hat das fahrerlose<br />

Transportfahrzeug drei Design-Awards erhalten.<br />

www.ek-robotics.com<br />

IMPRESSUM<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 68. Jahrgang<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteure:<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Felix Berthold, M.A. (be)<br />

Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

ISSN 1614-9602<br />

ISSN E-Paper: 2747-8009<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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VERLAG<br />

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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

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(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

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34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


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FÜR RAUE UMGEBUNGEN


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Bau- und Landmaschinen, Kräne, Hebebühnen,<br />

Kommunalfahrzeuge und Rennboote haben<br />

eines gemeinsam: Sie müssen auch bei härtesten<br />

Umgebungsbedingungen sicher funktionieren.<br />

Das Unternehmen Gefran hat daher die neuen<br />

Druckmessumformer der Serie KM speziell für<br />

die extremen Anforderungen an mobilen<br />

Arbeitsmaschinen entwickelt. Sie zeichnen sich<br />

durch einen äußerst kompakten Aufbau,<br />

geringes Gewicht und hohe Robustheit aus.<br />

Komponenten in mobilen Arbeitsmaschinen sind oftmals<br />

hohen Belastungen ausgesetzt. So sind im rauen Betrieb<br />

harte Stöße und Vibrationen, Feuchtigkeit und Schmutz<br />

sowie hohe und tiefe Temperaturen keine Seltenheit.<br />

Gleichzeitig müssen die Bauteile für einen effektiven Einsatz ein<br />

möglichst geringes Gewicht und kompakte Abmaße aufweisen sowie<br />

weitere Anforderungen wie beispielsweise die Zulassung für<br />

die Straße erfüllen. Gefran verfügt über 50 Jahre an technischer<br />

Erfahrung bezüglich der Realisierung von Sensoren, Systemen<br />

und Komponenten für solche anspruchsvollen Anwendungen.<br />

ÜBERWACHUNG DES HYDRAULIKKREISES<br />

Mobile Arbeitsmaschinen haben eine Vielzahl von hydraulischen<br />

Arbeitskreisen, beispielsweise für das Verfahren eines Baggerarms<br />

oder für das Heben und Senken von Hebebühnen. Um<br />

eine sichere Funktion zu gewährleisten, muss der Druck im hydraulischen<br />

Arbeitskreis überwacht werden. „Dies erfolgt mittels<br />

Druckmessumformern, die den Druck im Hydraulikkreis detektieren.<br />

Hierdurch können sowohl Schäden der Hydraulikaggregate<br />

bei Überdruck als auch beispielsweise das unbeabsichtigte<br />

Absenken des Baggerarms bei Unterdruck verhindert werden“,<br />

erklärt Tobias Middendorf, Business Development Manager Sensors<br />

& Mobile Machines bei Gefran.<br />

WHEATSTONE-BRÜCKE ZUR PRÄZISEN<br />

ERFASSUNG DES DRUCKS<br />

Druckmessumformer wandeln den zu messenden Druck in die<br />

mechanische Auslenkung einer Messmembran um, die dann<br />

elektrisch erfasst wird. Bei den neuen Sensoren der Serie KM<br />

werden mithilfe der Dickschichttechnologie die isolierende<br />

Schicht (Dielektrikum), die leitende Schicht (Cermet) und die<br />

Widerstandsschicht auf eine Stahlmembran aufgebracht, um so<br />

eine Wheatstonebrücke herzustellen. „Mithilfe dieser wird der<br />

Druck in elektrische Signale beispielsweise 4-20 mA umgewandelt“,<br />

erläutert Middendorf. Diese zuverlässige und präzise Technologie<br />

ermöglicht höchste Qualitätsstandards sowie große<br />

Stückzahlen zu marktfähigen Preisen. Die Dicke der Membran<br />

bestimmt dabei den Druckmessbereich: So können bei der KM-<br />

Serie Messbereiche von 0 bis 1.000 bar realisiert werden.<br />

EXTREM LEICHT, ROBUST UND KOMPAKT<br />

Durch die hohe Funktionalität und vielseitige Einsetzbarkeit dürfen<br />

Komponenten in mobilen Arbeitsmaschinen so wenig Bauraum<br />

und Gewicht wie möglich besitzen. Laut Middendorf war es<br />

daher „bei der Neuentwicklung der Druckmessumformer der Se­<br />

01


01 Bei hydraulisch betätigten Hebebühnen bieten<br />

die Druckmessumformer zahlreiche Vorteile<br />

02 Kompakt, leicht, schockfest und vibrationsbeständig:<br />

die Druckmessumformer der Serie KM<br />

03 Neben zahlreichen Zulassungen besitzen<br />

die Druckmessumformer die E1-Zertifizierung ‒<br />

Voraussetzung für die aktive Nutzung im<br />

Straßenverkehr<br />

02 03<br />

rie KM vorrangiges Ziel, diese so klein und leicht wie möglich zu<br />

realisieren“. Dank modernster SMD-Technologie, einer mehrstufigen<br />

Wärmebehandlung von 200 bis 900 °C und der Ausführung<br />

in Edelstahl setzen die Sensoren Maßstäbe bezüglich Robustheit,<br />

Kompaktheit und geringem Gewicht: Die Druckmessumformer<br />

sind nur 50 mm lang, wiegen nur 50 g und bieten eine beeindruckende<br />

Schockfestigkeit von bis zu 100 g sowie eine Vibrationsfestigkeit<br />

von bis zu 20 g. Eine weitere herausragende Eigenschaft<br />

ist der Betriebstemperaturbereich von -40 bis +125 °C. „Viele<br />

Standardprodukte sind dagegen nur für einen Betriebstemperaturbereich<br />

von -40 bis +85 °C zugelassen“, so Middendorf.<br />

SCHUTZ GEGEN DRUCKSPITZEN<br />

Bei vielen mobilhydraulischen Anwendungen treten gefährliche<br />

Phänomene wie Kavitation, Flüssigkeitsschläge oder Druckspitzen<br />

auf, beispielsweise beim Starten und Stoppen von Pumpen<br />

oder beim schnellen Schließen eines Ventils. Diese Vorgänge<br />

können den Messwertaufnehmer beschädigen. Daher sind die<br />

Druckmessumformer der Serie KM auf Anfrage mit einem integrierten<br />

Druckdämpfer erhältlich. „Dieser schützt dank einer<br />

Durchgangsbohrung von 0,5 mm Durchmesser vor diesen<br />

schädlichen Phänomenen“, erklärt Middendorf.<br />

GROSSER ANWENDUNGSBEREICH DURCH<br />

ZAHLREICHE ZERTIFIZIERUNGEN<br />

Die Sensoren sind die ideale Lösung für Anwendungen an mobilen<br />

Arbeitsmaschinen, die nicht nur einen wettbewerbsfähigen<br />

Preis, sondern auch Leistung und Zuverlässigkeit erfordern. So<br />

erfüllen sie zahlreiche Sicherheitsstandards, wodurch ein breiter<br />

Anwendungsbereich gewährleistet wird. Die Druckmessumformer<br />

sind nach SIL 2 und PL d funktional sicher zertifiziert, erfüllen<br />

also die aktuellen Anforderungen der Maschinenrichtlinie.<br />

Durch die höchste Schutzklasse bei elektrischen Betriebsmitteln<br />

IP69K sind die Sensoren auch für die Reinigung mit Hochdruckreinigern<br />

bei hohen Wassertemperaturen geeignet, mit denen<br />

oftmals bei mobilen Maschinen nach einem harten Arbeitstag<br />

Schlamm und sonstige Verunreinigungen entfernt werden. „Auch<br />

hier heben wir uns von vielen Standardprodukten auf dem Markt<br />

ab, die nur für IP67 zugelassen sind“, so Middendorf.<br />

Des Weiteren besitzen die Messdruckumformer die E1-Zertifizierung,<br />

die Voraussetzung für die aktive Nutzung der Sensorik<br />

im Straßenverkehr ist. Laut Middendorf „dürfen die Sensoren so-<br />

mit beispielsweise für die Drucküberwachung des Schwenkarms<br />

von einem Saugroboter bei einem Kommunalfahrzeug eingesetzt<br />

werden“. Für die Anwendung in Erdbaumaschinen und Baumaschinen<br />

mit internem elektrischen Bordnetz weisen die Druckmessumformer<br />

gemäß DIN EN ISO 13766 eine hohe elektromagnetische<br />

Störfestigkeit von bis zu 100 V/m auf. „Und last but not<br />

least besitzen sie auch die cULus-Zertifizierung, erfüllen also die<br />

Sicherheitsstandards, die für den Einsatz in den USA und Kanada<br />

gefordert werden“, so Middendorf.<br />

FLEXIBLE PRODUKTE<br />

„Ein Alleinstellungsmerkmal von Gefran ist, dass wir sehr auf<br />

Kundenwünsche eingehen“, betont Midddendorf. „So bieten wir<br />

über 20 verschiedene Gewindeanschlüsse für die KM-<br />

Druckmess umformer an. Des Weiteren realisieren wir auch kundenspezifische<br />

Anforderungen. Dadurch heben wir uns vom<br />

Markt sehr deutlich ab, wo standardmäßig nur der G1/4“, R1/4“<br />

und 9/16 UNF angeboten werden.“ Durch diese vielen Features<br />

und Zulassungen sind die Messdruckumformer für mobile Anwendungen<br />

in Baumaschinen und -fahrzeugen, Kränen, Hebebühnen,<br />

Kommunalfahrzeugen und Rennbooten prädestiniert.<br />

Bilder: Aufmacher: Roman_23203 – stock.adobe.com, Gefran<br />

Bild 01: bannafarsai – stock.adobe.com, Bilder 02 und 03: Gefran<br />

www.gefran.de<br />

POINTIERT<br />

FÜR DIE EXTREMEN ANFORDERUNGEN<br />

IN MOBILEN MASCHINEN ENTWICKELT<br />

KOMPAKTER AUFBAU, GERINGES GEWICHT<br />

UND HOHE ROBUSTHEIT<br />

SCHOCKFESTIGKEIT BIS ZU 100 g<br />

VIBRATIONSFESTIGKEIT BIS ZU 20 g<br />

HÖCHSTE SCHUTZKLASSE BEI<br />

ELEKTRISCHEN BETRIEBSMITTELN<br />

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Impulsgeber<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Matthias Strobel,<br />

Geschäftsführer, InMach<br />

Intelligente Maschinen GmbH


IMPULSGEBER<br />

MOBILE ROBOTIK<br />

„VON DER STANGE GIBT ES BEI UNS NICHT“<br />

Um den immer komplexeren Anforderungen an die Entwicklung autonomer Prozesse<br />

und Maschinen erfolgreich zu begegnen, braucht es eine Vielzahl von spezialisierten<br />

Fähigkeiten. Ein Unternehmen, dem es gelingt, mit diesen Fähigkeiten hoch<br />

innovative ganzheitliche Software- und Hardwarelösungen für anspruchsvolle mobile<br />

Robotikanwendungen zu schaffen, ist die InMach Intelligente Maschinen GmbH<br />

aus Ulm – ein echter Impulsgeber auf diesem Gebiet.<br />

Laut Definition ist ein Impulsgeber eine Person, die Anregungen<br />

liefert, um eine Handlungs- oder eine Denkweise<br />

zu ändern. Übertragen auf die Industrie kann natürlich<br />

auch eine Innovation oder eine Technologie einen solchen<br />

Prozess in Gang bringen. Bezogen auf mobile Arbeitsmaschinen<br />

krempelt kaum eine Technologie die Branche aktuell derart auf<br />

links wie die mobile Robotik und die Entwicklung autonomer<br />

Arbeitsprozesse.<br />

Diese Entwicklung ist angesichts des allgegenwärtigen Fachkräftemangels<br />

nicht verwunderlich. Spezialisierte Maschinenführer<br />

sind Mangelware, die Bedienung der hochkomplexen Arbeitsmaschinen<br />

muss dem Bediener so einfach wie möglich gemacht<br />

werden – oder im Fall mobiler Roboter komplett abgenommen<br />

werden.<br />

Ein Unternehmen, das schon vor 20 Jahren das Potenzial dieser<br />

Technologie erkannt hat, ist die InMach Intelligente Maschinen<br />

GmbH aus Ulm. Firmengründer und Geschäftsführer Matthias<br />

Strobel erklärt, wieso das Unternehmen schon so früh in diesem<br />

Markt unterwegs war und wie sie heute Maschinenhersteller dabei<br />

unterstützen, selbst Impulse zu setzen.<br />

01 Die High-End Controller von InMach verfügen über<br />

leistungsstarke Prozessoren, umfangreichen Flashspeicher<br />

und Gigabit-Ethernet-Schnittstellen<br />

Herr Strobel, vom Feldschwarm oder autonomen Arbeitsmaschinen<br />

sprach vor zwanzig Jahren kaum jemand. Wieso haben<br />

Sie sich damals schon auf diese Themen konzentriert?<br />

Ganz so prophetisch waren auch wir damals nicht (lacht). Wir<br />

kommen eigentlich aus der Entwicklung von Navigationssoftware.<br />

InMach haben wir 2003 als universitäre Ausgründung aus<br />

WIR SIND DIE ENABLER FÜR<br />

DISRUPTIVE ENTWICKLUNGEN<br />

AUF SEITE UNSERER KUNDEN<br />

der Taufe gehoben, um Wegfindungssysteme für Serviceroboter<br />

wie Haushalts- und Reinigungsroboter zu entwickeln. Damals<br />

war die Antriebs- und Steuerungstechnik allerdings noch nicht<br />

auf dem Stand von heute und die große Revolution blieb vorerst<br />

aus. Dennoch haben wir durch diesen frühzeitig gesetzten Fokus<br />

in den heutigen Trendmärkten einen Wissensvorsprung – also in<br />

der Agrarrobotik, bei fahrerlosen Transportsystemen oder autonomen<br />

Kommunalmaschinen.<br />

Inwiefern würden Sie InMach als Impulsgeber bezeichnen?<br />

Wie kaum ein anderes Unternehmen können wir mit einem<br />

ganzheitlichen Ansatz punkten und so Systeme entwickeln,<br />

welche die Branche wirklich weiterbringen. Wir verfügen traditionell<br />

über das Software- und Programmierungs-Wissen, haben<br />

in den zwei Dekaden seit Gründung jedoch auch sehr stark in<br />

die Entwicklung leistungsstarker Elektroniken investiert und<br />

kombinieren dies mit einer hohen Beratungs- und Integrations-<br />

Expertise. Wir haben zudem früh den Trend zu KI und Machine<br />

Learning erkannt, und unser Team um Experten in diesen Bereichen<br />

erweitert. Somit profitieren unsere Kunden von einer einzigartigen<br />

Kombination an qualitativer Innovationskraft aus<br />

einer Hand. Wir sind sozusagen die Enabler für impulsgebende,<br />

disruptive Entwicklungen auf Seite unserer Kunden. Natürlich<br />

arbeiten wir dabei sehr eng mit den Maschinenherstellern zusammen,<br />

partizipieren jedoch auch stark an Verbundforschungsprojekten,<br />

um stets einen Schritt voraus zu sein.<br />

An welchen Forschungsprojekten beteiligt sich InMach aktuell?<br />

Wir sind in mehreren Forschungsprojekten vertreten, die sich<br />

mit den großen Themen unserer Branche auseinandersetzen.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 39


02 Im Projekt SAFE AI wird an Umfelderkennungssystemen<br />

für autonom agierende Kommunal- und<br />

Agrarmaschinen geforscht<br />

Beispielsweise arbeiten wir im Projekt SAFE AI mit Horsch Leeb<br />

Application Systems und der Uni Tübingen an Umfelderkennungssystemen<br />

für autonom agierende Kommunal- und Agrarmaschinen.<br />

Mit dem KIT und der Uni Hohenheim entwickeln<br />

wir im Projekt ONFIELD (Fahrerkabine 4.0) Lösungen für die<br />

bedarfsgerechte Beanspruchung von Maschinenführern in der<br />

Landwirtschaft. Konkret geht es darum, dem Maschinenführer<br />

passgenaue Aufgaben zu geben, je nach Automatisierungsgrad<br />

des gerade ablaufenden Prozesses. So soll die Effizienz aber<br />

auch die Attraktivität des Arbeitens im landwirtschaftlichen<br />

Umfeld gesteigert werden.<br />

Und im Projekt LUKAS arbeiten wir gemeinsam mit namhaften<br />

Projektpartnern aus der Automotive-Branche an Lösungen für<br />

den autonomen Straßenverkehr. Wie können Infrastruktur und<br />

Fahrzeuge gemeinsam für ein sicheres Miteinander im autonomen<br />

Verkehr sorgen? Darüber hinaus gibt es noch einige nicht<br />

öffentliche Projekte mit Industriepartnern, in denen an gänzlich<br />

neuen Maschinenklassen gearbeitet wird.<br />

speicher und Gigabit-Ethernet-Schnittstellen zur Verarbeitung<br />

einer Vielzahl von Sensorsignalen und selbst großer Datenströme<br />

für den funktional sicheren Betrieb von autonomen Prozessen.<br />

Unsere Motorsteuerungen sind teilweise in speziell für die<br />

Bedürfnisse mobiler Robotik abgestimmten Varianten verfügbar.<br />

Diese kommen beispielsweise in den Industriereinigungsrobotern<br />

unseres Kunden Adlatus zum Einsatz und steuern die autonomen<br />

Fahr- und Arbeitsfunktionen. Was uns jedoch von anderen<br />

Anbietern besonders absetzt, ist die Flexibilität, mit der wir<br />

unsere Hardware und Software an die Bedürfnisse der Maschinenhersteller<br />

anpassen. Von der Stange gibt es bei uns quasi<br />

nicht – der Kunde bekommt die passgenaue Lösung für sein<br />

Problem.<br />

Bilder: InMach<br />

www.inmach.de<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Sind diese in den Forschungsprojekten adressierten Trends,<br />

diejenigen, die Sie als „impulsgebend“ bezeichnen würden?<br />

Auf jeden Fall. Durch den demografischen Wandel und den<br />

damit einhergehenden wachsenden Fachkräftemangel braucht<br />

es automatisierte Prozesse oder völlig autonome Maschinen,<br />

um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Ohne diese Lösungen<br />

werden wir künftig große Probleme in der Bau- und Landwirtschaft,<br />

aber auch bei der Bereitstellung alltäglicher kommunaler<br />

Services, wie der Straßenreinigung oder der Müllabfuhr,<br />

bekommen.<br />

Sie erwähnten die Entwicklung eigener Steuerungen. Inwiefern<br />

hilft die InMach Hardware dabei, diese Probleme zu lösen?<br />

Einerseits sind unsere Motorsteuerungen und Automatisierungs-Controller<br />

auf dem neuesten Stand der Technik. Unsere<br />

High-End Controller vom Typ ISY SPU verfügen beispielsweise<br />

über sehr leistungsstarke Prozessoren, umfangreichen Flash-<br />

AUS DER UNI GEWACHSEN<br />

2003 ging das Unternehmen aus dem von<br />

Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher geführten Forschungsinstitut<br />

FAW Ulm hervor und siedelte sich nach<br />

ersten Jahren im Sciencepark und langjährigem Wirken<br />

am Traditions–standort der Kässbohrerwerke in der<br />

Ulmer Weststadt an. Seit 2019 befindet sich der Firmenstandort<br />

im Ulmer Donautal. Hier boten sich Expansionsmöglichkeiten<br />

für das Unternehmen und gleichzeitig<br />

auch Raum für die Serienproduktion von Steuerungen,<br />

die an namhafte Roboter- und Nutzfahrzeughersteller<br />

geliefert werden. Um ganzheitliche Systeme zu entwickeln,<br />

setzt InMach unter anderem bei der Sensorik<br />

und Telematik auf die Expertise von Partnern, beispielsweise<br />

Bosch und Bosch Rexroth.<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

ROBUSTE DREHGEBER-ALLROUNDER<br />

Das Drehgeber-Programm von FSG<br />

besteht aktuell aus mehreren Serien<br />

mit Baugrößen von 22 bis 100 mm<br />

Gehäusedurchmesser sowie vielen<br />

kundenspezifischen Sonderausführungen<br />

mit Baugrößen von 13 bis<br />

125 mm Durchmesser. Das Gehäuse<br />

besteht in der Regel aus widerstandsfähigem<br />

eloxiertem Aluminium,<br />

viele Modelle sind optional auch<br />

mit Edelstahlgehäuse erhältlich. Typisch für FSG ist die große<br />

Variantenvielfalt, die analoge- und digitale Schnittstellen<br />

abdeckt. In der Agrartechnik können FSG-Drehgeber bei der<br />

Höhenregelung von Spritzanlagen eingesetzt werden, darüber<br />

hinaus auch zur Erfassung der Mähwerksposition, bei der<br />

Materialflussmessung im Mähdrescher und allgemein dort, wo<br />

Rückmeldungen der Radstandposition für die Lenkung benötigt<br />

werden. Mit einer Gehäuselänge von 36 mm sind die Drehgeber<br />

der Serie MH613 (Bild) auch für Anwendungen geeignet, bei<br />

denen nur wenig Einbauraum zur Verfügung steht. Sie sind als<br />

Singleturn- oder Multiturn-Ausführung (für max. 16 Umdrehungen)<br />

verfügbar. Das Messsystem ist magnetisch und damit<br />

berührungslos. Über eine Folientastatur auf der Gehäuserückseite<br />

lässt sich die Signaleinstellung auf einfache Weise<br />

programmieren; als Signalausgang stehen Ausführungen für<br />

4–20 mA oder 0–10 V zur Auswahl.<br />

www.fsg-sensores.de<br />

WEGSENSOR FÜR RAUE UMGEBUNGEN<br />

Die präzise lineare Positionsbestimmung ist ein elementares<br />

Erfordernis in vielen mobilen Maschinen. Messgenauigkeit und<br />

Zuverlässigkeit des Sensors sind dabei essenziell. Zwei Eigenschaften<br />

die der ASM posi tape® WB21 auf einmalige Weise<br />

miteinander verbindet. Das 10 mm breite und 0,08 mm dicke<br />

Hightech-Edelstahlmessband ist kaum verschleißanfällig und<br />

kann zudem mehrfach und auch gegenläufig umgelenkt<br />

werden. Dank dieser Besonderheit kann der WB21 daher auch<br />

dort eingebaut werden, wo die räumlichen Gegebenheiten<br />

eingeschränkt sind. Ein weiteres Merkmal: die berührungslose,<br />

magnetische und verschleißfreie<br />

Multi-Hall-Technologie.<br />

Wie bei vielen Wegseil-Sensoren<br />

werden auch hier zur<br />

Positionsbestimmung die<br />

Linearbewegungen in<br />

Winkelbewegungen gewandelt.<br />

Der magnetische<br />

Multiturn-Absolut-Encoder<br />

von ASM erfasst diese<br />

Drehbewegung und wandelt<br />

sie in ein Signal, das von einem Datenverarbeitungssystem<br />

ausgewertet werden kann. Die Elektronik des posi tape® WB21<br />

ist komplett vergossen ‒ so können dem Sensor selbst großen<br />

Temperaturschwankungen, Vibrationen, Schocks, Schmutz<br />

(Staub, Schmierstoffe) und Feuchtigkeit nichts anhaben.<br />

www.asm-sensor.com<br />

NEUE WALLBOX-GENERATION<br />

Keba, Hersteller von Wallboxen, präsentiert die neue Wallbox KeContact P40 und P40 Pro. Die<br />

Wallbox zielt auf die Bedürfnisse des Ladens zu Hause, von Flotten und im halböffentlichen<br />

Bereich ab. Das modulare Konzept, die 3-Punkt-Montage und integrierte Kabeldichtungen<br />

ermöglichen eine einfache Installation. Die neue Wallbox ist kompakter und kleiner als die<br />

bisherigen Modelle, bietet aber trotzdem dem Elektriker einen ausreichend großen Anschlussraum,<br />

um ein bequemes Arbeiten zu ermöglichen. Die KeContact P40 / P40 Pro ist<br />

intuitiv konfigurier- und steuerbar. Dank dem in der Keba eMobility App integrierten Installermode<br />

erfolgt die Erstinbetriebnahme schnell und einfach via Bluetooth.<br />

www.keba.com<br />

MULTITURN-ENCODER FÜR MOBILE<br />

MASCHINEN<br />

Der neue, kontaktlose Multiturn-Encoder EB360R von Baumer<br />

ist speziell für mobile Maschinen konzipiert und arbeitet auch<br />

in rauen Umgebungen wartungsfrei. Er vereint höchste<br />

Leistung mit kompakter Bauform und meldet präzise Winkelposition<br />

und Drehzahl, selbst wenn es dreckig, nass oder heiss<br />

wird. Auch Vibrationen oder Schocks steckt der robuste EB360R<br />

weg. Die hohe Robustheit verdankt der lagerlose Magnet-Drehgeber<br />

seinem kontaktlosen Abtastprinzip mit Sensor und<br />

separatem Magnetrotor. Die Winkelposition sowie die Anzahl<br />

der Umdrehungen wird ohne bewegliche Teile im Sensorinneren<br />

ermittelt. Die Sensoreinheit ist<br />

mechanisch und thermisch<br />

entkoppelt. Die Sensorelektronik<br />

des EB360R ist komplett gekapselt<br />

und bietet keine Eintrittsmöglichkeit<br />

für Flüssigkeiten oder Staub.<br />

Extra-Schutz gegen Schocks und<br />

Vibrationen bietet die sorgfältig<br />

vergossene Elektronik.<br />

www.baumer.com<br />

RADARSENSOREN FÜR RAUE BEDINGUNGEN<br />

Der neue Distanzsensor R1D von ifm<br />

arbeitet mit Radartechnologie und<br />

kann so den Abstand zu Objekten auch<br />

bei widrigen Bedingungen zuverlässig<br />

erfassen.Der Radarsensor ist ideal für<br />

Anwendungen im Außenbereich<br />

geeignet, wo beispielsweise Staub<br />

oder Dampf die Sicht behindern<br />

können. Da er mit einem fokussierten<br />

Radarstrahl arbeitet, erfasst er auch Objekte mit schlechten<br />

Reflexionseigenschaften. Dass er ideal für widrige Bedingungen<br />

geeignet ist, liegt auch an der hohen Schutzart IP69K, der<br />

Schock- und Vibrationsbeständigkeit sowie dem weiten<br />

Arbeitstemperaturbereich von -40 °C bis 80 °C. Der Messbereich<br />

reicht je nach Objekt bis zu 50 Meter. Neben dem Abstand zum<br />

Objekt kann gleichzeitig auch die aktuelle Geschwindigkeit<br />

relativ zum Sensor ermittelt werden. Die Messergebnisse<br />

werden über zwei parametrierbare Ausgänge übertragen. Zur<br />

Verfügung stehen dabei ein Analogausgang, der auch als<br />

Schaltausgang parametriert werden kann, sowie eine digitale<br />

IO-Link-Schnittstelle.<br />

www.ifm.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 41


ANTRIEBE<br />

PRÄZISE DÜNGEN SCHONT DIE UMWELT<br />

DIE MOTORDREHZAHL<br />

REGELT DIE MENGE<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Zu viel Dünger belastet die Umwelt. Stickstoff<br />

beispielweise können die Pflanzen über ihre<br />

Wurzeln nur als lösliche Nitratverbindungen<br />

aufnehmen. Überschüssiger Stickstoffdünger<br />

gelangt dann leicht ins Grundwasser. Innovative<br />

Düngerstreuer bringen den Mineraldünger in der<br />

richtigen Menge genau dorthin, wo er benötigt<br />

wird. Kompakte, leistungsstarke und dabei sehr<br />

dynamische bürstenlose DC-Motoren helfen bei<br />

der Präzisionsdosierung.<br />

Nitratverbindungen machen den größten Teil der mineralischen<br />

Düngemittel aus, mit denen die moderne Landwirtschaft<br />

heute gute Erträge erzielt. Zur richtigen Zeit<br />

und in der richtigen Menge ausgebracht, können sie von<br />

den Pflanzen annähernd vollständig aufgenommen und verarbeitet<br />

werden. Wenn aber zu viel Nitrat auf den Äckern landet,<br />

gibt es zwangsläufig Folgeprobleme. Überschüssiges Nitrat sickert<br />

früher oder später mit dem Regen ins Grundwasser und die<br />

Aufbereitungskosten für unser Trinkwasser steigen. Bei der herkömmlichen<br />

Düngerverteilung mit sogenannten Zweischeiben-<br />

Streuern lässt sich das praktisch nicht vermeiden. Hier fällt das<br />

Düngemittel aus einem Vorratsbehälter hinter dem Traktor auf<br />

zwei waagerecht rotierende Scheiben, die Körner bis zu 25 Meter<br />

nach links und rechts schleudern, während die Maschine über<br />

den Acker fährt. So lassen sich zwar große Flächen in kurzer Zeit<br />

düngen. Die Menge, die verteilt wird, ist jedoch pauschal auf die<br />

Gesamtfläche berechnet und das „Streubild“ ist unscharf. Bei un-<br />

Ellen-Christine Reiff, M.A. und Dipl.-Wirt. Ing. (FH) Alex Homburg, beide<br />

Redaktionsbüro Stutensee<br />

regelmäßigen Feldformen, in Kurven und an Wegrändern entstehen<br />

unweigerlich Flächen, die zu wenig oder zu viel Dünger abbekommen.<br />

Außerdem funktioniert das Schleudern nur mit Düngerkörnern<br />

von gleichmäßiger Größe und Qualität zuverlässig.<br />

PUNKTGENAU UND KLEINRÄUMIG STREUEN<br />

STATT SCHLEUDERN<br />

„Diese Nachteile können wir mit unseren Exakt-Düngerstreuern<br />

der neuen Aero-Reihe umgehen“, erklärt Maximilian Zimmer. Er<br />

ist Teamleiter für Elektronik-Entwicklung bei der Rauch Landmaschinenfabrik<br />

im badischen Sinzheim. „Das Granulat wird<br />

hier nicht weitflächig geschleudert, sondern gelangt durch ein<br />

Rohrsystem in der richtigen Menge und fein verteilt aufs Feld.<br />

Dabei kann die Maschine gezielt Stellen aussparen, an denen<br />

kein Dünger benötigt wird.“<br />

Die Grundlage für dieses Präzisionsdüngen ist das MultiRate-<br />

Dosiersystem für Pneumatik-Düngerstreuer zur kleinräumigen<br />

und punktgenauen Pflanzenernährung. Es erlaubt, dreißig<br />

Streusektionen einzeln zu- und abzuschalten. Zugleich kann die<br />

ausgebrachte Menge für jede Sektion getrennt geregelt werden.<br />

Damit lässt sich gleichzeitig der Düngerverbrauch pro Fläche um<br />

über 20 Prozent reduzieren und das bei deutlich höherem Ertrag.<br />

Das Düngergranulat gelangt durch dreißig einzelne Rohre zielgenau<br />

dosiert auf 1 bis 1,2 Meter breite Streifen auf dem Feld.<br />

Hinter der individuellen Zuführung steckt eine ausgeklügelte<br />

Technik: Das Düngemittel wird durch mehrere Trichter zu sechs<br />

Dosierwellen mit je fünf Segmenten geführt. Die Steuerung kommuniziert<br />

über CAN-Bus mit den Dosierwellen. Deren Nockenräder<br />

unterteilen dann das Granulat in kleine Portionen. Danach<br />

wird das Granulat per Gebläse mit einem Luftstrom beschleunigt<br />

und zum Auslass befördert.<br />

FLACHMOTOR MIT APPLIKATIONSSPEZIFISCHEM<br />

GETRIEBE<br />

Treibende Kraft der einzelnen Nockenrad-Segmente sind bürstenlosen<br />

Flachmotoren der Reihe 4221…BXT von Faulhaber. Bei<br />

nur 42 mm Durchmesser liefern sie dank innovativer Wickeltechnik<br />

und optimierter Auslegung ein Drehmoment von 134 mNm.<br />

Sie wurden außerdem mit einem applikationsspezifischen Ge-<br />

42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


ANTRIEBE<br />

01<br />

triebe ausgestattet. Die gesamte Motor-Getriebekombination<br />

bleibt dabei mit 49 mm Höhe ungewöhnlich flach und benötigt<br />

wenig Einbauplatz. Die Antriebe sind in robusten Stahl- und Aluminiumgehäusen<br />

untergebracht und widerstehen den in der<br />

Landwirtschaft unvermeidlichen mechanischen Erschütterungen.<br />

Auch Wetterextreme machen ihnen nichts aus: Die zulässigen<br />

Umgebungstemperaturen liegen zwischen -10 und +60 C°.<br />

„Die Drehzahl des Motors regelt die Menge des ausgebrachten<br />

Düngers“, erläutert Zimmer. „So kann die Maschine zum Beispiel<br />

dafür sorgen, dass in einer Kurvenformation die Menge pro Fläche<br />

immer gleichbleibt, obwohl jeder Auslass einen anderen Radius<br />

abfährt. Wenn sich bei schrägen Feld-Geometrien Reihen<br />

überschneiden oder die Maschine einen Wegrand erreicht, können<br />

einzelne Auslässe automatisch ab- und später wieder zugeschaltet<br />

werden. Hier kommt es sehr auf die Dynamik des Motors<br />

an. Er muss praktisch ohne Zeitverzug die genau vorgegebene<br />

Drehzahl erreichen und ein hohes Drehmoment liefern.“<br />

IMMER DIE RICHTIGE DÜNGERMENGE<br />

Das MultiRate-Dosiersystem ermöglicht „Precision Farming“ im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. Die Fahrgassen, also die Spuren der<br />

Traktorräder, werden beim Düngen ebenso ausgespart wie kleine<br />

Biotope oder andere nicht genutzte Flächen, die sich inmitten von<br />

Feldern befinden können. Außerdem kann man die Düngermenge<br />

auch exakt an unterschiedliche Böden innerhalb eines Ackers<br />

anpassen. „Die Bodenqualität ist kleinteilig in digitalen Applikationskarten<br />

verzeichnet“, erklärt Zimmer. „Anhand solcher Karten<br />

und GPS-Daten kann die Maschinensteuerung die Düngerabgabe<br />

vollautomatisch an den Gegebenheiten ausrichten.“<br />

01 Das Granulat<br />

gelangt durch ein<br />

Rohrsystem in der<br />

richtigen Menge und<br />

fein verteilt aufs Feld<br />

02 Die BXT-Motoren<br />

liefern sehr hohe<br />

Drehmomente<br />

Die Qualität des Düngergranulats spielt eine wesentlich geringere<br />

Rolle als bei den Scheiben-Streuern: Die Maschine kann selbst<br />

bei einem hohen Anteil an Bruch und Staub fein dosieren und<br />

zielgenau ausbringen. Zimmer fasst zusammen: „Diese Präzisionstechnologie<br />

schont nicht nur die Umwelt und insbesondere<br />

das Grundwasser, sondern senkt auch die Kosten. Der Landwirtschaftsbetrieb<br />

kommt bei höherem Ertrag mit über 20 Prozent<br />

weniger Dünger aus. Und der kann bei den geringeren Ansprüchen<br />

an die Granulatqualität auch noch weniger kosten.“ Außer<br />

Dünger können die Aero-Düngerstreuer auch Zwischensaaten<br />

wie Raps oder Senf ausbringen. Diese binden Nährstoffe, schützen<br />

den Boden und tragen zu seiner Verbesserung bei.<br />

Bilder: Aufmacher, 01: Rauch; 02: Faulhaber<br />

www.faulhaber.com<br />

02<br />

hier<br />

passt<br />

alles<br />

Qualität ist unser Anspruch! Über 80 Jahre Erfahrung, Fachkompetenz und Engagement<br />

fließen in die Fertigung unserer Verschlussschrauben – Ø 2,5 - Ø160 mm. Präzision steckt<br />

bei uns in jedem Detail. Liefertreue und Innovationskraft zeichnen uns aus.<br />

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Mitdenken statt nur<br />

Lohnfertigen<br />

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SENSOREN<br />

NEIGUNGSSENSOR FÜR MOBILE MASCHINEN<br />

VERLÄSSLICHE DATEN TROTZ<br />

SCHOCKS UND VIBRATIONEN<br />

Der IMU F99 Neigungssensor ist<br />

optimal geeignet für den mobilen Einsatz<br />

auf Baumaschinen oder Robotern.<br />

In diesen Anwendungen sind Schocks,<br />

Beschleunigungsvorgänge und Vibrationen<br />

allgegenwärtig. Durch die Integration eines<br />

Gyroskops werden diese Beschleunigungen in<br />

der Neigungsmessung kompensiert, was zu sehr<br />

genauen Neigungsmessungen führt. Aufgrund<br />

dieser Funktionen ist der IMU F99 Sensor eine<br />

Alternative zu herkömmlichen statischen<br />

Neigungssensoren.<br />

BISHERIGE NEIGUNGSSENSOREN FÜR<br />

STATISCHE ANWENDUNGEN<br />

Traditionelle statische Neigungssensoren stoßen in bestimmten<br />

Szenarien auf Einschränkungen, wie das nachfolgende Beispiel<br />

verdeutlicht: Angenommen, auf einer Baustelle soll eine Planierraupe<br />

einen gleichmäßigen Höhenunterschied mit einem konstanten<br />

Gefälle von 5 Grad erstellen. In solchen Situationen<br />

müssen normalerweise die erfahrenen Augen des Maschinenführers<br />

zur Hilfe genommen werden. Nach jeder Durchfahrt der<br />

Planierraupe wird eine Nachmessung durchgeführt. Bei Abweichungen<br />

werden weiteren Durchläufen vorgenommen, bis der<br />

Winkel ausreichend genau ins Erdreich planiert wurde.<br />

Im Gegensatz dazu könnten durch die Verwendung einer<br />

Neigungsmessung am Raupenschild automatisch die 5 Grad eingestellt<br />

werden, was den Arbeitsaufwand erheblich reduzieren<br />

würde. Dennoch genügt allein die herkömmliche Neigungssensorik<br />

nicht in solchen Situationen. Das vorherrschende Verfahren<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Ein herkömmlicher stationärer Neigungssensor arbeitet<br />

ähnlich wie eine Wasserwaage, indem er den Neigungswinkel<br />

eines Objekts relativ zum Erdmittelpunkt misst.<br />

Dieser Winkel ist in vielen mobilen Maschinen von entscheidender<br />

Bedeutung, da er dem Fahrer wichtige Informationen<br />

über die Ausrichtung des gesamten Fahrzeugs liefert. Dies<br />

wird besonders relevant, wenn Bagger oder Traktoren an Hängen<br />

arbeiten. Zusätzlich ist der Neigungswert nicht nur für das Fahrzeug<br />

als Ganzes relevant, sondern auch für den Einsatz von Anbaugeräten,<br />

Auslegern oder beweglichen Ladeflächen.<br />

Der IMU F99<br />

am Bagger<br />

montiert in<br />

Nahaufnahme<br />

DER IMU F99 LIEFERT<br />

VERLÄSSLICHE DATEN<br />

WÄHREND DER BEWEGUNG<br />

zur Bestimmung solcher Winkelwerte ist der Einsatz von kapazitiven<br />

MEMS-Sensoren (Micro-Electro-Mechanical-System). Die<br />

Position ihrer Kondensatorplatten ändert sich durch Abweichungen<br />

von der Horizontalen. Dies zeigt sich dann in einer Änderung<br />

der Kapazität, was in statischen Situationen ohne zusätzliche<br />

Brems- oder Beschleunigungsvorgänge äußerst präzise Winkelwerte<br />

bestimmt.<br />

In dynamischen Situationen, wie sie bei Baumaschinen auftreten,<br />

trifft dies jedoch nicht mehr zu: Jede Beschleunigung wird<br />

von den Sensoren als Positionsänderung erfasst und als Änderung<br />

des Winkelwerts ausgegeben, selbst wenn sich die tatsächliche<br />

Neigung nicht verändert hat. Schnelles Beschleunigen oder<br />

Abbremsen, Stöße oder Vibrationen beim Überfahren von<br />

Bo denunebenheiten, Fliehkräfte bei Richtungsänderungen oder<br />

bei schnellen Kurvenfahrten führen daher zu Messfehlern. Diese<br />

zusätzlichen Bewegungen wirken wie Störgößen im Sensor. Erst<br />

nach einer gewissen Zeit im Ruhezustand pendelt sich der Winkelwert<br />

ein und gibt erst dann wieder den korrekten Wert aus.<br />

EXAKTE ECHTZEIT-ERFASSUNG DES<br />

NEIGUNGSWINKELS<br />

Ein rein statischer Neigungssensor kann keine dynamische Neigungsmessung<br />

während der Bewegung einer Maschine durchführen,<br />

obwohl dies in vielen Szenarien, wie beispielsweise bei<br />

Markus Egerer, Produktmanagement Neigungs- und Schwingungssensoren,<br />

Pepperl+Fuchs SE, Mannheim


SENSOREN<br />

Planierraupen, äußerst vorteilhaft wäre. Die IMU F99-Serie von<br />

Pepperl+Fuchs wurde entwickelt, um auch in dynamischen Anwendungen<br />

zuverlässige Neigungswerte bereitzustellen. IMU<br />

steht für „Inertial Measuring Unit“ oder inertiales Messsystem.<br />

Diese Geräte umfassen nicht nur einen MEMS-Neigungssensor,<br />

sondern auch einen zusätzlichen Drehratensensor, auch bekannt<br />

als Gyroskop. Das Gyroskop liefert Messungen der Lageänderung<br />

in Grad pro Sekunde. Beide integrierten Sensorelemente führen<br />

Messungen in drei Achsen durch, um Daten für die x-, y- und z-<br />

Richtung zu generieren. Die Software ermöglicht eine Kompensation<br />

und somit Reduktion des Einflusses der Maschinenbeschleunigung<br />

auf die Neigungswinkelgenauigkeit.<br />

Ein eigens für die IMU F99-Serie entwickelter Algorithmus<br />

gleicht externe Beschleunigungseffekte effizient aus, um während<br />

der Fahrt oder Bewegung der Maschine präzise Neigungswerte<br />

zu liefern. Diese Präzision bleibt auch bei Beschleunigung<br />

oder Abbremsung der Maschine erhalten. Die sofort verfügbaren,<br />

gefilterten Messwerte tragen erheblich zur Effizienz des Maschineneinsatzes<br />

bei und ermöglichen eine präzise Steuerung von<br />

Auslegern, Baggerschaufeln oder Planierschilden während der<br />

Maschinenbewegung. Darüber hinaus können die erfassten<br />

Daten in die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen für Baumaschinen<br />

und Landmaschinen integriert werden. Insbesondere<br />

in schwierigem Gelände kann der Lenkwinkeleinschlag automatisch<br />

begrenzt werden, um das Risiko des Umkippens der<br />

Maschine zu minimieren. Bei einem Kran kann das unkontrollierte<br />

Schwingen des Kranhakens effektiv unterdrückt werden,<br />

indem der Sensor direkt am Haken angebracht ist. Die Positionierung<br />

des Kranhakens kann automatisiert werden, ohne dass der<br />

Kranführer dies manuell tun muss.<br />

MONTAGE AUF BESTANDSMASCHINEN<br />

Die Integration der Messgrößen Neigung, Drehrate und Beschleunigung<br />

bietet nicht nur Präzision und Echtzeitmessung,<br />

sondern bringt auch klare wirtschaftliche Vorteile mit sich. Durch<br />

ein einzelnes Inertialmesssystem IMU F99 können nun Aufgaben<br />

übernommen werden, für die zuvor der Einsatz mehrerer Geräte<br />

erforderlich war. Die Integration in bestehende Maschinen gestaltet<br />

sich unkompliziert, da für die Installation der IMU F99 keine<br />

mechanischen Veränderungen an den Auslegern erforderlich<br />

sind. Ein vollständiges Neugestalten von mechanischen Komponenten<br />

entfällt somit vollständig.<br />

Bilder: Pepperl+Fuchs<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

POINTIERT<br />

NEIGUNGS-, BESCHLEUNIGUNGS-,<br />

UND DREHRATENMESSUNG<br />

ZUSÄTZLICHES GYROSKOP KOMPENSIERT<br />

EXTERNE BESCHLEUNIGUNGSKRÄFTE<br />

EINSTELLBARE PARAMETER FÜR HOHE<br />

BEWEGUNGSSPEZIFISCHE GENAUIGKEIT<br />

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MOBILE MASCHINEN<br />

STEUERUNGSTECHNIK<br />

FEUERWEHRTECHNIK<br />

AUTOMATISIERUNG OPTIMIERT<br />

DIE BRANDBEKÄMPFUNG<br />

Bei Löscharbeiten kommt es nicht nur auf<br />

Schnelligkeit an. Ebenso wichtig ist die<br />

Verlässlichkeit des eingesetzten Materials. Auch<br />

unter extremen Bedingungen wie Hitze oder<br />

Wasser muss es einwandfrei funktionieren.<br />

Immer dabei: moderne Steuerungstechnik, ohne<br />

die auf den verschiedenartigen<br />

Feuerwehrfahrzeugen nichts mehr geht.<br />

Andreas Biniasch, Redakteur, ifm electronic<br />

Der in Wilnsdorf im Siegerland ansässige Hersteller Iturri<br />

gehört zur gleichnamigen international tätigen Unternehmensgruppe.<br />

Diese hat ihre Wurzeln in Spanien und<br />

ist auf den Bau von individuell auf Kundenwunsch abgestimmten<br />

Feuerwehrfahrzeugen spezialisiert. Im deutschen<br />

Werk werden jährlich rund 80 bis 100 Lösch- und Sonderfahrzeuge<br />

hergestellt und ausgeliefert. Zum Portfolio zählen neben<br />

Löschfahrzeugen insbesondere auch Gerätewagen, Umweltschutzfahrzeuge,<br />

Einsatzleitwagen oder Fahrzeuge für die<br />

Einsatzstellenhygiene. Zu den nationalen, wie internationalen<br />

Kunden zählen Kommunen, Industrie und Flughäfen.<br />

WALDBRANDLÖSCHFAHRZEUG<br />

Ein besonderer Fokus liegt derzeit auf dem von Iturri entwickelten<br />

Waldbrandlöschfahrzeug. Dabei handelt es sich um ein geländegängiges<br />

Allradfahrzeug, das extreme Böschungswinkel<br />

und Steigungen ebenso meistert wie Querneigungen von über 30<br />

Grad. In diesem Löschwagen ist alles an Know-how vereint, was<br />

das spanisch-stämmige Unternehmen vom waldbrandgeplagten<br />

46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


STEUERUNGSTECHNIK<br />

01<br />

02 03<br />

Südeuropa über Jahrzehnte hinweg sammeln konnte. So ist das<br />

Fahrzeug beispielsweise mit einem speziellen Lack überzogen,<br />

welcher brandresistent ist und aufgrund der besonderen Hitzeisolation<br />

die Insassen in der Fahrerkabine vor extremen Temperaturen<br />

in Brandnähe schützt. Brems- und Elektroleitungen sind<br />

mit hitzebeständigem Material ummantelt und somit gegen Hitze<br />

und mechanische Beschädigungen geschützt.<br />

Eine Besonderheit des Fahrzeugs ist die Selbstschutzanlage:<br />

Über außen am Fahrzeug angebrachte Wasserdüsen werden<br />

Scheiben und Reifen bei Bedarf von einem Wassersprühnebel<br />

umgeben. Das erlaubt es im Notfall durch Feuerwände hindurchzufahren<br />

und sich somit zu evakuieren. Für den Selbstschutz<br />

steht ein separater 500-Liter-Wassertank sowie ein eigenes Pumpensystem<br />

zur Verfügung.<br />

Die waldreichen Gebiete Deutschlands, darunter beispielsweise<br />

Niedersachsen und Brandenburg, wurden in den letzten Jahren<br />

auch vermehrt von Waldbränden heimgesucht. Deshalb<br />

haben sich diese Länder entschlossen, sich ebenfalls diese spezielle<br />

Waldbrandlöschfahrzeuge aus Wilnsdorf anzuschaffen.<br />

ZENTRALE STEUERUNGSFUNKTIONEN<br />

DAS FAHRZEUG KANN IM<br />

NOTFALL SOGAR DURCH<br />

FEUERWÄNDE FAHREN<br />

01 Die Selbstschutzanlage benetzt Fenster und Räder mit einem<br />

Wassersprühnebel<br />

02 Sämtliche Sonderfunktionen und Aggregate lassen sich über<br />

das programmierbare Grafikdisplay ansteuern<br />

03 Die Bedieneinheit am Heck des Löschfahrzeugs<br />

Moderne Feuerwehrfahrzeuge kommen nicht ohne umfangreiche<br />

Steuerungstechnik aus. Eine zentrale SPS, unterstützt von<br />

zahlreichen Sensoren, übernimmt die verschiedene Steuer- und<br />

Regelungsaufgaben an Bord der verschiedenen Fahrzeuge. So<br />

wird zum Beispiel das Löschmittel, welches aus Wasser mit beigemischtem<br />

Netzmittel besteht, mit Hilfe von Durchflusssensoren<br />

exakt auf den akuten Brandfall hin dosiert. Die dazu erforderliche<br />

Zumischpumpe wird mittels CAN-Signal von der SPS gesteuert.<br />

Die individuell auf den Brandfall hin abgestimmte Dosierung<br />

kann der Feuerwehrmann über ein Bedienfeld mit<br />

grafischem Display einstellen und ablesen. Drucksensoren erfassen<br />

den Wasserdruck am Strahlrohr und steuern die Pumpe für<br />

den gewünschten Volumenstrom und Druck. Diese Pumpe wird<br />

über den Nebenantrieb des Fahrzeugmotors angetrieben. Die<br />

Steuerung reguliert die Drehzahl des Dieselmotors so, dass der<br />

Wasserdruck den eingestellten Wert konstant beibehält. Dafür<br />

wird die CAN-Schnittstelle mit J1939-Protokoll zum Fahrzeugmotor<br />

genutzt.<br />

Zusätzliche Einrichtungen wie zum Beispiel die Sondersignalanlage<br />

(Blaulicht und Martinshorn) oder weitere Signalleuchten<br />

und Beleuchtungen zur Sicherung am Einsatzort werden über einen<br />

Monitor visualisiert, bedient und von der zentralen SPS gesteuert.<br />

Türen oder Rollladen werden mittels induktiver Sensoren<br />

überwacht, denn nur wenn diese geschlossen sind, darf das Fahrzeug<br />

losfahren. Auch logische Verknüpfungen sind in der Steuerung<br />

hinterlegt. Ein Beispiel: Wenn das Martinshorn aktiviert<br />

wird, muss automatisch das Blaulicht hinzu geschaltet werden.<br />

Im umgekehrten Fall darf das Blaulicht aber auch ohne Martinshorn<br />

leuchten. Eine Heckwarneinrichtung (gelbe LED-Leuchten)<br />

darf nur bei langsamer Fahrt benutzt werden muss ab einer bestimmten<br />

Geschwindigkeit automatisch abgeschaltet werden.<br />

Den Geschwindigkeitswert bekommt die Steuerung per CAN-Bus<br />

direkt von der Steuerung des Fahrzeugs.<br />

Drucksensoren überwachen mittels hydrostatischem Messprinzip<br />

den Füllstand der Wasser- und Löschmitteltanks und visualisieren<br />

sie auf den verschiedenen Displays im Cockpit und<br />

am Heck des Löschwagens. Ein Neigungssensor am Chassis ermittelt<br />

den Kippwinkel in Längs- und Querrichtung des Fahrzeugs.<br />

Abhängig vom Füllstand der Löschmitteltanks und der<br />

Fahrgeschwindigkeit ermittelt die Steuerung kritische Neigungswinkel<br />

und warnt den Fahrer rechtzeitig – durch optische wie<br />

akustische Signale samt Sprachausgabe.<br />

HOHE ANFORDERUNGEN<br />

Die Beispiele zeigen, wie umfangreich und komplex die Anforderungen<br />

an die zentrale Steuerung sind. Hier setzt Iturri seit Jahren<br />

auf Lösungen des Automatisierungsspezialisten ifm. Jens Schöler,<br />

Programmierer bei Iturri: „Früher wurden die Steuerungsfunktionen<br />

konventionell verdrahtet. Dann sind die Fahrzeughersteller<br />

auf CAN-Bus umgestiegen. Die bis dahin benutzten Steuerungen<br />

konnten das nicht. Wir haben dann verschiedene Lösungen unterschiedlicher<br />

Hersteller getestet und die ifm-Steuerung passte<br />

am besten zu unseren Anforderungen.“<br />

Mit der Produktlinie ecomatmobile bietet ifm leistungsstarke<br />

Steuerungen, Displays, Bedieneinheiten und E/A-Module für den<br />

mobilen Einsatz an. Gegenüber ihren Pendants für das industrielle<br />

Umfeld sind diese Komponenten für die besonderen Anforderungen<br />

im Einsatz an Fahrzeugen konzipiert. So sind beispielsweise<br />

die Gehäuse besonders abgedichtet und können auch<br />

außerhalb von Fahrerkabinen montiert werden. Extreme Hitze<br />

oder Eiseskälte beeindrucken sie ebenso wenig wie Stoß- und Vibrationsbelastungen.<br />

Auch sind die Gehäuse EMV-fest. Dr.-Ing.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 47


STEUERUNGSTECHNIK<br />

04 05<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

04 Das „Gehirn“ des Fahrzeugs: Die zentrale<br />

Steuerungseinheit CR711S<br />

05 Drucksensor mit E1-Zulassung zur Ermittlung des<br />

Wasserdrucks am Strahlrohr<br />

Klaus Kutzner, Vertreter der Geschäftsführung bei Iturri: „EMV ist<br />

bei unseren Fahrzeugen eine wichtige Anforderung. Alles was ich<br />

elektrisch in ein Fahrzeug einbaue, muss überdiese E-Kennzeichnung<br />

verfügen, zum Beispiel Funkgeräte, Blaulicht und eben<br />

auch die elektronische Steuerung. Und ifm bietet als einer der<br />

wenigen Hersteller Steuerungskomponenten und Sensoren mit<br />

eben dieser E-Kennzeichnung an.“<br />

PERFORMANTE STEUERUNG<br />

Moderne Fahrzeuge und mobile Arbeitsmaschinen benötigen eine<br />

leistungsstarke Steuerungselektronik, um die hohe Anzahl von<br />

Ein- und Ausgangssignalen verarbeiten zu können. Genau dafür<br />

wurde der neue ecomatController CR711 der 3. Generation entwickelt.<br />

Er besitzt zwei unabhängig voneinander arbeitende interne<br />

SPS-Kerne, wobei einer davon sogar als Safety-Steuerung<br />

zertifiziert ist. Die in ein kompaktes Metallgehäuse integrierte<br />

Steuerungselektronik bietet über die frontseitig montierten, mobiltauglichen<br />

und codierten Zentralstecker alle notwendigen Anschlüsse<br />

für die Ein- und Ausgänge, Kommunikation und<br />

Programmierung. RGB-Status-LEDs zeigen die wichtigsten Systemmeldungen.<br />

Das Herzstück der nach den gültigen Normen für mobiltaugliche<br />

Elektronik ausgelegten Steuerung ist einer der modernsten<br />

Multi-Core 32-Bit-Prozessoren mit 300 MHz Taktfrequenz. Der 6<br />

MByte große Applikationsspeicher beinhaltet ein 1 MByte großes<br />

Dateiablagesystem. Für die Kommunikation verfügt die ecomatmobile-Steuerung<br />

über CAN-Schnittstellen. Über diese erfolgt die<br />

Kommunikation mit den Fahrzeug-Aggregaten per J1939-Protokoll.<br />

Andere Komponenten im Fahrzeug-Aufbau wie Signalhörner,<br />

Leuchten, Umweltsensoren oder Rückfahr-Kameras kommunizieren<br />

über die zweite CAN-Schnittstelle unter Verwendung des<br />

CANopen-Protokolls. Die hier verwendete Steuerung CR711S bietet<br />

60 Ein-/Ausgangsports. Die Ein- und Ausgänge können als Digital-,<br />

Frequenz- oder Analogeingang mit Diagnosefunktion oder<br />

als Eingang für die Widerstandsmessung konfiguriert werden. Die<br />

Analogeingänge ermöglichen sowohl Strom- als auch Spannungsmessung.<br />

Die Ausgänge lassen sich als diagnosefähige Digitaloder<br />

PWM- Ausgänge mit oder ohne Stromregelung konfigurieren.<br />

Weitere Ports stehen über CAN-E/A-Module zur Verfügung.<br />

Die Programmierung erfolgt mit den genormten IEC 61131-<br />

3 Sprachen. Erleichtert wird die Programmerstellung dadurch,<br />

dass ifm kostenlose Funktions-Bibliotheken anbietet, zum Beispiel<br />

herstellerspezifische Funktionsbausteine zum Ansprechen<br />

des Dieselmotors über das J1939-Protokol.<br />

VISUALISIERUNG UND BEDIENUNG<br />

Das Waldbrandlöschfahrzeug verfügt über drei HMIs (Human-<br />

Machine-Interfaces) von ifm, zwei davon in der Fahrerkabine, eines<br />

am Heck. Über individuelle Visualisierungen mit eindeutigen<br />

Symbolen werden den Feuerwehrleuten die relevanten Fahrzeug-<br />

und Löschmittel-Parameter angezeigt. Mittels gut erreichbarer<br />

Drucktasten kann der Bediener die Anzeigen umschalten<br />

oder Prozesswerte ändern.<br />

Die hier verwendeten ifm-Anzeige- und Bedieneinheiten<br />

CR0452 und CR1082 umfassen ebenfalls eine integrierte SPS samt<br />

Ein-/Ausgabe-Ports und CAN-Schnittstelle. Iturri nutzt diese dezentralen<br />

Steuerungen in den HMIs zur Datenvorverarbeitung.<br />

So werden beispielsweise die Messwerte der Umweltsensoren<br />

(unter anderem Außentemperatur, Luftqualität, Windrichtung<br />

und -geschwindigkeit) in der Steuerung des Displays vorverarbeitet<br />

und als fertiger Datensatz an die Hauptsteuerung übertragen.<br />

Das vereinfacht dort die Programmerstellung und sorgt für<br />

einen schlanken Prozessablauf.<br />

PARTNERSCHAFT MIT IFM<br />

Seit über 20 Jahren arbeitet Iturri im Bereich der Steuerungstechnik<br />

eng und partnerschaftlich mit ifm zusammen. Jens Schöler<br />

erklärt, was er an ifm schätzt: „Einer der großen Vorteile bei ifm:<br />

ifm bietet für viele Funktionen fertige Software-Bausteine an,<br />

zum Beispiel für die Anbindung an das Fahrgestell verschiedener<br />

namhafter Fahrzeughersteller. Die kann man sich auf der Internetseite<br />

von ifm kostenlos herunterladen. Die Steuerungsprogramme<br />

schreiben wir alle selbst. Auch hierbei können wir auf<br />

die Unterstützung von ifm zählen, etwa wenn neue Displays zum<br />

Einsatz kommen und das Programm dazu erstellt oder angepasst<br />

werden muss. Wir haben dafür feste Ansprechpartner bei ifm, die<br />

auch zu uns kommen und uns bei der Umsetzung vor-Ort unterstützen.“<br />

Umfangreiche Steuerungsfunktionen im Hintergrund samt<br />

umfangreicher Sensorik und intuitiv bedienbare Eingabe-Display<br />

sorgen dafür, dass sich die Feuerwehleute im Einsatz auf ihre eigentliche<br />

Aufgabe konzentrieren können: Dem effektiven Löschen<br />

von Bränden. Mit ifm als langjährigen Partner kann Iturri<br />

diesem Anspruch vollumfänglich gerecht werden.<br />

Bilder: Iturri<br />

www.ifm.com<br />

48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


SERVICE-APP<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

MASCHINEN PER APP<br />

SCHMIERFREI MACHEN<br />

Der Kunststoffspezialist Igus hat mithilfe von KI<br />

eine App für die Produktsuche entwickelt. Einfach<br />

ein Foto von der Anwendung samt Umfeld<br />

machen und die „igusGO-Intelligenz“ zeigt dem<br />

Nutzer, welche Produkte dabei helfen können,<br />

zum Beispiel schmierfrei zu konstruieren. Die App<br />

zeigt auch, wo noch mehr Potential steckt, die<br />

Technik von Maschinen zu verbessern.<br />

Die Suche nach den passenden Produkten kann im Rahmen<br />

der Konstruktion sehr aufwendig und ein richtiger<br />

Zeitfresser sein, vor allem wenn das Angebot am Markt<br />

groß ist. Damit Kunden jetzt spielerisch einfach die richtigen<br />

Bauteile für ihre Anwendung finden können, hat igus die<br />

„igusGO-App“ entwickelt. Mit der App können Kunden die Potentiale<br />

von Igus Produkten in ihrer Anwendung entdecken und<br />

so ihre Konstruktion verbessern. Denn die schmier- und wartungsfreien<br />

Maschinenelemente aus leichten Hochleistungskunststoffen<br />

verlängern nicht nur die Lebensdauer, sondern reduzieren<br />

auch die Kosten. Die App funktioniert kinderleicht. Der<br />

Nutzer macht ein Foto seiner Anwendung. Die App ermittelt mithilfe<br />

von Künstlicher Intelligenz das Objekt und zeigt die Einsatzmöglichkeiten<br />

von Igus Produkten in der Maschine oder Anlage<br />

auf. Dazu nutzt die KI die Daten von bereits umgesetzten Igus<br />

Kundenprojekten an vergleichbaren Maschinen und Bauteilen.<br />

Über einen Klick erhält der App-User mehr Informationen über<br />

die Gleitlager, Lineartechnik oder Energiekette und kann anschließend<br />

das Produkt direkt im Igus Shop bestellen oder sich<br />

vorher die voraussichtliche Lebensdauer in der Maschine anzeigen<br />

lassen. „Viele unserer Kunden kennen nicht die vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten all unserer Produkte, daher haben wir die<br />

igusGO-App entwickelt. Sie erweitert unser Service-Angebot und<br />

ist 24/7 erreichbar“, erklärt Frank Blase, Geschäftsführer bei Igus.<br />

APP INTELLIGENZ WÄCHST TÄGLICH WEITER<br />

Über 450 verschiedenen Anwendungen befinden sich bereits in<br />

dem Gehirn der App – und es werden täglich mehr. Von der Kaffeemaschine<br />

über die Abfüllanlage bis hin zum Flugzeug und<br />

dem Schaufelradbagger. „Die igusGO-App soll als Inspirationsquelle<br />

dienen. Gleichzeitig möchten wir die App einer Community<br />

öffnen, an der jeder teilhaben und seine Projekte mit anderen<br />

teilen kann“, so Blase. „Sollte die App eine Anwendung nicht erkennen,<br />

so kann der Nutzer das direkt an uns melden. Wir zeigen<br />

alle Verbesserungsmöglichkeiten auf.“ Die ersten Beta-Tester<br />

konnten sich bereits von igusGO überzeugen und Verbesserungen<br />

vorschlagen. Die App ist auf Deutsch und Englisch sowohl<br />

für Android als auch für IOS und als Webversion unter https://<br />

app.igusgo.cloud/ verfügbar. In der nächsten Ausbaustufe plant<br />

der Hersteller außerdem die Integration eines KI-Chatbots, der<br />

dem Nutzer bei Fragen direkt Rede und Antwort stehen kann.<br />

KI AUCH FÜR DIE PRODUKTERKENNUNG<br />

Auch für das Ersatzteilgeschäft seiner Energieketten nutzt Igus<br />

KI. „Mit unserer Produkterkennung möchten wir alle Mitarbeitende<br />

in Unternehmen dazu befähigen, schnell ein Ersatzteil<br />

bestellen zu können“, so Peter Wirth, Head of Digital Sales & Marketing<br />

bei Igus. Auch hier ist das Prinzip simpel: Mithilfe der Produkterkennungs-App<br />

ein Foto der Kette machen. Die von Igus<br />

antrainierte KI erkennt aus knapp 50 E-Ketten-Serien das entsprechende<br />

Modell. Mit einem Klick gelangt der Nutzer in den<br />

Online-Shop und kann dort seine neue Kette nach Wunschlänge<br />

bestellen.<br />

Bild: Igus<br />

www.igus.de<br />

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ERSCHEINUNGSTERMIN: 16. 05. <strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 29. 04. <strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

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01 Eine Kooperation zur Entwicklung eines vollelektrischen Muldenkippers<br />

für den Bergbau tritt in eine entscheidende Phase.<br />

Foto: ABB<br />

02 5G ermöglicht eine hochautomatisierte Produktion in untertägigen<br />

Bergwerken – mit Hilfe von strahlenden Kabeln.<br />

Foto: RWTH Aachen<br />

03 Das PVG 48 ist ein proportionales Sektional-Ventil mit vorgeschalteter<br />

Druckwaage, ideal für mobile Maschinen bei denen präziser<br />

Förderstrom und Steuerbarkeit unverzichtbar sind.<br />

Foto: Danfoss<br />

04 Mithilfe eines Zentralsteuergeräts sollen landwirtschaftliche<br />

Maschinen fit für automatisierte Prozesse und autonome Anwendungen<br />

gemacht werden.<br />

Foto: Arnold NextG<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


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