O+P Fluidtechnik 4/2024
O+P Fluidtechnik 4/2024
O+P Fluidtechnik 4/2024
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
04<br />
5445<br />
April <strong>2024</strong><br />
€ 17,50<br />
Organ des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
TITEL<br />
WASSERSTOFF SICHER<br />
MOBIL MACHEN<br />
Spannbänder für Tankbefestigungen<br />
mit Sensorik kombiniert<br />
VENTILKONSTRUKTION<br />
VEREINFACHEN<br />
Ein Blick auf die Vorteile von<br />
Flachdraht-Wellenfedern<br />
PNEUMATISCHE<br />
LOGIKMODULE<br />
Steuerungen für Softroboter<br />
MIT<br />
16 SEITEN<br />
MOBILE<br />
MASCHINEN<br />
MOBILE MASCHINEN – Top-Thema:<br />
DRUCKMESSUMFORMER:<br />
Innovativ gegen Druckspitzen<br />
oup-fluidtechnik.de
Standards<br />
Edelstahl 1.4571<br />
Höchste Präzision<br />
Zulassungen & Normen<br />
Hohe Verfügbarbeit<br />
Einsatzgebiete<br />
Wasser- & Schiffsbau<br />
Bahntechnologie<br />
Offshore-Technik<br />
Maschinenbau<br />
PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />
Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />
Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />
info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />
MIT SICHERHEIT.<br />
EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />
VON PH.<br />
PH Katalog<br />
als App für<br />
Android<br />
oder Ipad
EDITORIAL<br />
FLUIDE PLUS X<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
dass der Begriff Industrie 4.0 schon vor über einem Jahrzehnt geprägt wurde, ist ein alter Hut.<br />
Ganz neu dagegen sind die Möglichkeiten, die sich durch die angewandte Industrie 4.0 auftun.<br />
Die digitale Transformation eröffnet Chancen für Produktivitätssteigerungen, neue Geschäftsmodelle<br />
und auch mehr Energieeffektivität. Um die Möglichkeiten auch in der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
auszuschöpfen, sind neue gedankliche Ansätze und technische Innovationen notwendig.<br />
Auf dem Internationalen Fluidtechnischen Kolloquium <strong>2024</strong> (IFK) in Dresden wurden innovative<br />
Ansätze vorgestellt. Das Sammeln und Bereitstellen von Daten und konsequenterweise<br />
auch die Nutzung der Daten nahmen in den Vorträgen großen Raum ein.<br />
Der Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA stellte sein Projekt Fluid 4.0 ebenfalls auf dem IFK vor.<br />
Die <strong>O+P</strong> berichtete bereits über das Projekt und auch in dieser Ausgabe können Sie auf Seite<br />
30 Informationen dazu erhalten. Wie wichtig das Projekt ist, unterstreichen die Personen, die<br />
Fluid 4.0 auf dem IFK vorstellten: Neben dem VDMA-Geschäftsführer und Geschäftsführer des<br />
Fachverbands <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA Hartmut Rauen sprachen auch Dr. Steffen Haack,<br />
Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG und des Fachverbands <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA,<br />
sowie Ansgar Kriwet, Vorstand Research and Development bei Festo und Mitglied des<br />
Vorstands des Fachverbandes. Übrigens wurden auf dem IFK natürlich auch rein fluidtechnische<br />
Fragen behandelt - mehr dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe der <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Die Bedeutung von Daten, Steuerungen und Kommunikation für die <strong>Fluidtechnik</strong> haben<br />
übrigens nicht nur die deutschen und europäischen Hersteller erkannt. Das US-amerkanische<br />
Gegenstück zum VDMA Fachverband, die NFPA (National Fluid Power Association) hat eine<br />
neue Kategorie von Mitgliedsunternehmen zugelassen. Von nun an sind nicht nur Hersteller<br />
aus Pneumatik und Hydraulik mögliche Verbandsmitglieder, sondern auch Firmen, die<br />
datenbezogene Produkte und Dienstleistungen für fluidtechnische Anwendungen<br />
bereitstellen.<br />
In dieser Ausgabe der <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> gibt es natürlich auch digitale Themen, etwa das<br />
Interview mit Hawes CTO Axel Schwerdtfeger, in dem die Nutzung von KI in modernen<br />
Hydraulikanwendungen eine große Rolle spielt. Aber auch neue Ventile und deren Qualitäten<br />
nehmen viel Raum ein. Unsere Titelgeschichte ist ein Zwischending. Es geht zwar um<br />
Spanngurte für Wasserstofftanks – doch die sind mit Sensoren ausgestattet und können so<br />
wieder wertvolle Daten liefern …<br />
Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre,<br />
Ihr<br />
Miles Meier<br />
m.meier@vfmz.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 3
INHALT<br />
10<br />
20<br />
32<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 High Performance für die<br />
Rennstrecke<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
10 KI in der Hydraulikbranche<br />
HANNOVER MESSE<br />
12 Konferenzen mit Mehrwert<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
TITEL<br />
WASSERSTOFFTECHNOLOGIE<br />
14 Spannband trifft Sensor<br />
VENTILTECHNIK<br />
20 Ventilkonstruktion vereinfachen<br />
VENTILE<br />
22 Hohe Leistung auf<br />
engstem Raum<br />
SCHMIERSTOFFE<br />
26 Saubere Effizienzsteigerung<br />
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
28 Mit den Augen hören<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
VDMA<br />
30 Neue Projekte auf der Hannover<br />
Messe<br />
PNEUMATIK<br />
32 Pneumatik ersetzt elektrische<br />
Steuerung in Softrobotern<br />
46<br />
ANZEIGE<br />
TITELBILD<br />
Hydac GmbH,<br />
Sulzbach/Saar<br />
SERVICE<br />
03 Editorial<br />
33 Impressum<br />
SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />
IMPULSGEBER<br />
38 „Von der Stange gibt es bei<br />
uns nicht“<br />
ANTRIEBE<br />
42 Die Motordrehzahl regelt die<br />
Menge<br />
SENSOREN<br />
44 Verlässliche Daten trotz<br />
Schocks und Vibrationen<br />
STEUERUNGSTECHNIK<br />
46 Automatisierung optimiert die<br />
Brandbekämpfung<br />
SERVICE-APP<br />
49 Maschinen per App<br />
schmierfrei machen<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
34<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
INNENTITEL SENSOREN<br />
34 Innovative Technologie für raue Umgebungen<br />
22.– 26. APRIL <strong>2024</strong><br />
LET THE DATA<br />
DO THE WORK.<br />
Wie Sie Ihre Produktion mit IIoT effektiv steuern, vernetzen<br />
und überwachen? Erfahren Sie auf der HANNOVER MESSE!<br />
www.hannovermesse.de/maschinenbau<br />
WORLD. LEADING. INDUSTRYSHOW.
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
HIGH PERFORMANCE FÜR DIE RENNSTRECKE<br />
Die Formula Student ist ein Wettbewerb, in dem Studierende Motorsportwagen<br />
konstruieren, wirtschaftlich planen und fertigen. Die Rennfahrzeuge werden auf<br />
internationalen Rennstrecken in verschiedenen Disziplinen bewertet – unter<br />
wirtschaftlichen wie technischen Gesichtspunkten. Das Team Elbflorace der TU Dresden<br />
(Fahrzeug auf dem Bild) ist seit mehr als 15 Jahren Teil des Wettbewerbs. Seit einigen<br />
Jahren unterstützt die Lee Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH das Team als<br />
Sponsor. Die Miniaturventile des Herstellers kommen unter anderem im aktiven<br />
Fahrwerk sowie im Bremssystem der Rennboliden zum Einsatz.<br />
www.lee.de
Bild Elbflorace / TU Dresden<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 7
SZENE<br />
BUNDESKANZLER SCHOLZ BESUCHT FAMILIENUNTERNEHMEN SCHMALZ<br />
Helikopter, Personenschützer und<br />
Fahrzeug-Kolonnen – der Besuch<br />
von Bundeskanzler Olaf Scholz bei<br />
der Firma Schmalz in Glatten hat<br />
für mächtig Aufsehen gesorgt. Der<br />
Regierungschef ließ sich durch das<br />
weltweit tätige Familienunternehmen<br />
führen, kam ins Gespräch mit<br />
der Geschäftsführung und stellte<br />
sich anschließend den Fragen von<br />
rund 30 Mitarbeitenden. Ein Thema<br />
kam dabei besonders oft zur<br />
Sprache. „Was plant die Bundesregierung,<br />
um die Konjunktur zu<br />
verbessern?“ „Viele Mitarbeitende<br />
machen sich Sorgen um die<br />
Wettbewerbsfähigkeit von deutschen<br />
Familienunternehmen“, sagt<br />
Dr. Kurt Schmalz, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Schmalz.<br />
„Wir brauchen dringend einen<br />
wirtschaftspolitischen Richtungswechsel.“<br />
Vor allem die überbordende<br />
Bürokratie und die fehlende<br />
Flexibilität bereiten dem Mittelständler<br />
Kopfzerbrechen. „Wir Unternehmen fühlen uns von der Politik zunehmend ausgebremst. China fährt mit Hochgeschwindigkeit,<br />
während Unternehmen in Deutschland durch hohe Auflagen und zähe Genehmigungsverfahren ausgebremst werden.<br />
Wir erleben es derzeit beim Bau einer Solaranlage in Firmennähe.“<br />
Bild: Im Schmalz Showroom erhält der Bundeskanzler (Mitte) von den Schmalz Geschäftsführern Dr. Kurt Schmalz (links) und<br />
Andreas Beutel Einblicke in die Vakuum-Technik<br />
www.schmalz.com<br />
KLAUS-DIETER<br />
SCHULZ<br />
FRANK<br />
PETZNICK<br />
SEBASTIAN<br />
MERTENS<br />
FRANZ<br />
WILD<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
der langjährige<br />
Geschäftsführer von<br />
FSG Fernsteuergeräte,<br />
ist im Alter von 83<br />
Jahren verstorben. Mit<br />
seinem untrüglichen<br />
Gespür für Innovationen<br />
und seinem<br />
unermüdlichen<br />
Engagement hat<br />
Klaus-Dieter Schulz das<br />
traditionsreiche<br />
Unternehmen über drei<br />
Jahrzehnte hinweg<br />
geführt und wesentlich<br />
geprägt. Mit Klaus-Dieter<br />
Schulz verabschiedet<br />
sich ein Wegbereiter<br />
der Sensorik.<br />
ist als unabhängiges<br />
Verwaltungsratsmitglied<br />
der Ommatidia<br />
LiDAR berufen worden.<br />
Seine Rolle wird darin<br />
bestehen, die Markteinführungsbemühungen<br />
des Unternehmens<br />
zu leiten, strategische<br />
Partnerschaften zu<br />
fördern und bei der<br />
Technologiestrategie zu<br />
beraten. Mit seiner<br />
Karriere im Bereich<br />
Technologie und<br />
Innovation in der<br />
Automobilindustrie<br />
bringt Petznick eine<br />
große Expertise mit.<br />
wird neuer Geschäftsführer<br />
Technik bei<br />
Amandus Kahl und<br />
ergänzt die Führung<br />
des Unternehmens. Seit<br />
2016 war er im Bereich<br />
Projektabwicklung zu<br />
Hause, dessen Leitung<br />
er später übernahm.<br />
Sein Aufgaben- und<br />
Verantwortungsbereich<br />
erweiterte sich in der<br />
Folge zum Stellvertreter<br />
des Geschäftsführers<br />
Technik. Ab sofort<br />
übernimmt Mertens<br />
die Geschäftsführung<br />
Technik von Uwe<br />
Wehrmann.<br />
Namensgeber der Franz Wild Öltechnik GmbH hat<br />
zum Januar <strong>2024</strong> die Führungsspitze des Serviceund<br />
Supportspezialisten für Hydraulik und<br />
Pneumatik erweitert. Im Management stehen ihm<br />
neuerdings Tochter Melissa Firat und Schwiegersohn<br />
Sebastian Neininger zur Seite. „Die Unternehmensnachfolge<br />
bleibt in der Familie, darüber<br />
bin ich sehr glücklich“, betont Senior Franz Wild,<br />
der das Unternehmen 1995 gegründet hat.<br />
Melissa Firat und Sebastian Neininger haben sich<br />
beide in einem dualen Studium als Wirtschaftsingenieure<br />
qualifiziert. Seit zwei Jahren arbeitet<br />
Melissa Firat im väterlichen Betrieb mit. Die junge<br />
Geschäftsführerin konzentriert sich auf Marketing<br />
und Personal. Ihr Schwager setzt seinen Schwerpunkt<br />
in den Bereichen Qualitätsmanagement<br />
und Vertrieb. Auch Sebastian Neininger kennt den<br />
Rheinhausener Familienbetrieb sehr gut. Er ist seit<br />
fünf Jahren dort beschäftigt.<br />
8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SZENE<br />
TIMMER ÜBERNIMMT STECKVERBINDER-VERTRIEB<br />
Ab sofort vertreibt die Timmer GmbH Produkte der Serie Fluidfit<br />
des koreanischen Herstellers CDC Pneumatics in der gesamten<br />
DACH-Region. Mit dem Vertriebsauftrag des langjährigen<br />
Partners im Bereich Pneumatikzubehör erweitert Timmer die<br />
Produktpalette der Steckverbinder im Lebensmittelbereich, wie<br />
beispielsweise für Trinkwasseranwendungen. Alle Produkte des<br />
umfassenden Angebotes sind ab sofort im<br />
Onlineshop erhältlich.<br />
Die Steckverbinder sind für den Kontakt<br />
mit Wasser, Lebensmitteln und Luft<br />
ausgelegt, können aber auch mit ausgewählten<br />
Gasen und Flüssigkeiten sowie<br />
mit Vakuum verwendet werden. Je nach<br />
Umgebung und Anwendungsanforderungen<br />
lassen sich die Produkte für vielfältige<br />
Verwendungszwecke einsetzen und ohne Werkzeug montieren.<br />
Die aus Acetal-Copolymer bestehenden Steckverbinder mit<br />
lebensmittelgeeignetem EPDM-O-Ring sind für Schlauchdurchmesser<br />
in metrischen und zölligen Größen erhältlich. Mit seinen<br />
unterschiedlichen Größen und Funktionsweisen beinhaltet<br />
Fluidfit das passende Zubehör für verschiedene Anwendungen.<br />
Darüber hinaus befinden sich passende<br />
Rückschlag- und Drosselventile im<br />
Angebot. Diese sorgen mit ihrer kompakten<br />
Größe für den bequemen Einsatz in<br />
engen Räumen mit dem gewünschtem<br />
Mediendurchfluss. Alle Fluidfit-Produkte<br />
sind für einen breiten Temperatur- und<br />
Druckbereich geeignet.<br />
www.timmer.de<br />
AMA VERÖFFENTLICHT<br />
SEMINARPROGRAMM<br />
Der AMA-Verband für Sensorik<br />
und Messtechnik (AMA)<br />
veröffentlicht sein Seminarprogramm<br />
für das Jahr <strong>2024</strong>.<br />
Das Programm beinhaltet eine<br />
Vielzahl von Seminaren zu<br />
verschiedenen Themen,<br />
darunter Ultraschallmesstechnik,<br />
Optische Spektroskopie,<br />
Wegmessung, Industrielle<br />
Bildverarbeitung und die<br />
Diskussion über „Chat-GPT ‒<br />
Hype oder Hysterie“. Die<br />
Seminare werden online oder<br />
als Präsenzveranstaltungen<br />
angeboten und stehen unter<br />
wissenschaftlicher Leitung. Sie<br />
bieten fundiertes Wissen über<br />
Sensoren, Sensorsysteme<br />
sowie deren Funktionen und<br />
Einsatzmöglichkeiten. Die<br />
Teilnehmer erhalten die<br />
Möglichkeit, die passenden<br />
Sensoren für ihren Anwendungsfall<br />
zu wählen und deren<br />
Vor- und Nachteile zu bewerten.<br />
Die Seminare bieten einen<br />
tiefen Einblick in fachspezifische<br />
Themen. Die AMA<br />
Seminare zielen darauf ab,<br />
Teilnehmern herstellerunabhängiges<br />
Wissen zu vermitteln<br />
und sie über den aktuellen<br />
Stand der Sensorik und<br />
Messtechnik zu informieren.<br />
Sie richten sich an Fachleute<br />
aus den Bereichen Entwicklung,<br />
Forschung, Fertigung<br />
und Vertrieb.<br />
www.ama-sensorik.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 9
KI IN DER<br />
HYDRAULIK-<br />
BRANCHE<br />
Hydraulische Systeme werden immer komplexer und auch<br />
kundenspezifischer. Künstliche Intelligenz kann hier für<br />
Unternehmen wertvolle Unterstützung leisten. Hawe Hydraulik<br />
fügt Künstliche Intelligenz schon lange ins Unternehmen ein und<br />
wird diese Entwicklung weiter vorantreiben. <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong><br />
sprach darüber mit Axel Schwerdtfeger,<br />
dem CTO bei Hawe Hydraulik.<br />
Herr Schwerdtfeger, Sie sind seit 19 Jahren Teil der Hydraulikbranche – gibt es etwas, das diese<br />
Branche besonders macht?<br />
Hydraulik ist eine Querschnitttechnologie und darüber<br />
hinaus sehr wandelbar. Sie finden hydraulische Antriebe<br />
und Steuerungen von Hawe Hydraulik in über 80 Branchen.<br />
Und das seit 75 Jahren! Aber fast jede Lösung ist<br />
individuell und zugeschnitten auf die jeweilige Maschine.<br />
Auch die Arten der Ansteuerung sind sehr vielseitig. Früher<br />
überwiegend mit dem Handhebel bedient, finden Sie<br />
heute elektromagnetische bis hin zu elektronischen Ansteuerungsarten.<br />
Dabei ist die Hydraulik mit Ihrer hohen<br />
Leistungsdichte schon immer eine sehr energieeffiziente<br />
und damit nachhaltige Antriebsart. In die Reduzierung der<br />
Verluste im Hydrauliksystem wurde und wird viel Ehrgeiz<br />
und Entwicklungsarbeit gesteckt, und das oft sehr branchenindividuell.<br />
Das begeistert mich jeden Tag aufs Neue.<br />
Hydraulik ist eine seit Jahrzenten bewährte und perfektionierte Technologie. Wie können Ihrer Ansicht nach<br />
zukünftige Potenziale für Optimierungen gefunden werden?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
KI ist in aller Munde. Integriert Hawe KI schon jetzt in Produkte und Lösungen?<br />
Wir lernen sehr viel in den gemeinsamen Projekten mit<br />
unseren Kunden, und das weltweit. Die Hydraulik befindet<br />
sich seit vielen Jahren in einem permanenten Wettbewerb<br />
mit den anderen Antriebstechnologien und muss sich<br />
immer wieder aufs Neue beweisen. Aktuell ist bei den<br />
Herstellern von mobilen Arbeitsmaschinen die Elektrifizierung<br />
im Fokus. Hierdurch hat sich der Schwerpunkt der<br />
hydraulischen Systeme noch stärker auf die Energieeffizienz<br />
verschoben. Denn wenn die Batterieladung für möglichst<br />
viele Arbeitsstunden reichen soll, dann zählt der<br />
Energieverbrauch jeder einzelnen Arbeitsfunktion. Und<br />
Abstriche in der Performance darf es nicht geben. Hawe<br />
Hydraulik hat durch den Zukauf der Hawe Mattro viel<br />
Know-how und perfekt passende Komponenten für eine<br />
Gesamtlösung zur Elektrifizierung von mobilen Arbeitsmaschinen<br />
aufgebaut. Diese Konzepte und Lösungspakete<br />
bieten wir jetzt aus einer Hand und entwickeln sie stetig<br />
weiter.<br />
In der Produktentwicklung sind wir schon sehr früh in die<br />
Entwicklung von Methoden zur Produktoptimierung eingestiegen.<br />
Zusammen mit dem Lehrstuhl Automatisierung<br />
und Informationssysteme der TU-München konnten wir<br />
in einem geförderten Forschungsprojekt nachweisen, dass<br />
wir die Regelung von Hydrauliksystemen signifikant energieeffizienter<br />
gestalten können durch den Einsatz der KI.<br />
Gerade in dem stark wachsenden Feld der elektrifizierten<br />
Maschinen können wir unseren Kunden jetzt helfen, Batteriekosten<br />
gering zu halten und Maschinenlaufzeiten<br />
deutlich zu verlängern. Beeindruckend finde ich, dass es<br />
durch den Einsatz der KI möglich geworden ist, auch sehr<br />
komplexe Hydrauliksysteme sehr schnell und einfach auf<br />
die individuellen Kunden-Maschinen anzupassen. Hier<br />
nutzen wir ein Zusammenspiel aus KI und Simulationswerkzeugen<br />
und erfüllen damit unser Versprechen, den<br />
Einsatz von Hawe Hydraulik für unsere Kunden besonders<br />
einfach zu machen.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
Axel Schwerdtfeger<br />
Welche KI Tools nutzt Hawe? Wann ist der richtige Zeitpunkt, diese Tools einzuführen?<br />
„Der richtige Zeitpunkt war gestern!“ Das gilt nicht nur für<br />
den Einsatz in der Produktgestaltung sondern besonders<br />
auch als Möglichkeit zur Vereinfachung von Arbeitsprozessen.<br />
Wobei man dabei nicht alle Einsatzgebiete und<br />
Modelle über einen Kamm scheren darf. Speziell die<br />
sprachbasierten Modelle sind heute in hoher Qualität<br />
verfügbar, und können bereits jetzt in vielen Bereichen<br />
eine Effizienzsteigerung in der täglichen Arbeit erreichen.<br />
Das gilt für große Industrieunternehmen genauso wie für<br />
den Mittelstand. Bei Hawe sind die am häufigsten genutzten<br />
Modelle Sprachmodelle, ComputerVision, Zeitreihenprognosemodelle<br />
oder auch Anomalie Erkennung.<br />
Wie erhalten Unternehmen die zwischenmenschliche Ebene beim Einsatz von AI aufrecht?<br />
Unsere AI-Projekte sind hoch interaktiv und mit einem<br />
motivierten Projektteam und Mitarbeitenden aus verschiedenen<br />
Fachbereichen besetzt. KI setzt unter anderem Zeit<br />
und Ressourcen frei, wenn sie Routineaufgaben übernimmt<br />
und somit die Möglichkeit gibt, an neuen Ideen und Lösungen<br />
für das Unternehmen und unsere Kunden zu arbeiten.<br />
Dies ist oft interdisziplinär und geht nur über den<br />
Austausch untereinander. Hier bietet der Einsatz von KI die<br />
Möglichkeit eines intensiveren Miteinanders, welches<br />
beim Abarbeiten von Routineaufgaben nicht gegeben ist.<br />
Jeder von uns bedient täglich einen Rechner, ein Handy<br />
oder andere Devices. Wir sind es gewohnt verschiedenste<br />
Softwaresysteme zu nutzen und darüber zu kommunizieren.<br />
Wer wach und beweglich bleibt, dem wird die Veränderung<br />
leichtfallen. Alle anderen werden wir auf die Reise<br />
mitnehmen und aktiv begleiten durch Schulung und Weiterbildung.<br />
Wir verstehen den Einsatz von AI basierten Systemen und<br />
die Nutzung von AI-Modellen zur Produktoptimierung als<br />
fester Bestandteil unserer Arbeit der Zukunft und verankern<br />
diese Ziele in der Unternehmensstrategie für die nächsten<br />
Jahre. Das wird uns helfen den eingeschlagenen Weg gut<br />
zu kommunizieren und mit den Mitarbeitenden zusammen<br />
zu gehen.<br />
www.hawe.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 11
HANNOVER MESSE<br />
KONFERENZEN MIT MEHRWERT<br />
Neben unzähligen Produkten bietet die Hannover Messe auch ein<br />
hochkarätiges Konferenzprogramm. Hier diskutieren Experten auf<br />
internationaler Ebene die aktuellen Herausforderungen der<br />
Industrie aus verschiedensten Blickwinkeln. Themen sind unter<br />
anderem aktuelle Ergebnisse aus der angewandten Forschung,<br />
Use-Cases aus den Bereichen Industrie 4.0 und Künstliche<br />
Intelligenz. Wir stellen die wichtigsten Conference Stages vor.<br />
www.hannovermesse.de<br />
INDUSTRIAL TRANSFORMATION CONFERENCE<br />
STAGE – HALLE 3<br />
Alle Trends der Industrie auf einer Bühne<br />
Die Bühne für den technologie- und branchenübergreifenden<br />
Austausch: An fünf Messetagen geht es um die Megatrends der<br />
Industrie. Partner und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen<br />
gestalten ein hochkarätiges Forum und bieten Use-Cases, Insights<br />
und Lösungen. Unter den Sprechern sind Fabian Bause von Beckhoff<br />
Automation, Marcus Berret, Global Managing Director bei Roland<br />
Berger, Prof. Dr. Holger Borcherding, Leiter des Instituts für Future<br />
Energies bei Lenze, Russel Fadel, CEO bei Augmentir, Prof. Katharina<br />
Hölzle, Direktorin bei Fraunhofer IAO, Alireeza Tavakoli, Vice<br />
President Schunk Group und Andre Wenzel, Head of Plant Structure<br />
Projekts bei Claas Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH.<br />
INDUSTRIE 4.0 CONFERENCE<br />
STAGE – HALLE 8<br />
Wertschöpfung in Netzwerken gedacht<br />
Die Bühne für Automatisierer, Software anbieter<br />
und Anwender. Hier geht es um das nächste<br />
Level von Industrie 4.0. Vordenker der Branche,<br />
Experten und Praktiker präsentieren die aktuellen<br />
Trends und Innovationen von der Verwaltungsschale<br />
über OPC UA, maschinellem Lernen,<br />
Cloud sowie Edge Computing bis zu Datenräumen.<br />
An diesem Format sind viele Personen<br />
beteiligt, darunter Christian Bittner, Senior<br />
Manager bei Pilz und Heiko Herden, Leitung OPC<br />
UA CS Harmonisierung beim VDMA.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
ENERGY 4.0 CONFERENCE STAGE –<br />
HALLE 12<br />
Wege zur CO 2<br />
-neutralen Produktion<br />
Die Kommunikations- und Kompetenzplattform für<br />
eine energieintelligente, klimafreundliche und<br />
nachhaltige Zukunft: Vordenker der Branche, hochkarätige<br />
Experten und Praktiker stellen die neuesten<br />
Trends vor und geben Antworten für die Green<br />
Transition der Industrie. Dabei sind unter anderem<br />
Guido Bachmann, Director Engineering R&D bei<br />
Schaltbau und der Geschäftsführer VDMA Power-to-X<br />
for Applications, Peter Müller-Baum.<br />
TECH TRANSFER CONFERENCE STAGE –<br />
HALLE 2<br />
Zukunftsweisende Ideen aus der industriellen Forschung<br />
Die Kommunikations- und Kompetenzplattform für den<br />
Diskurs zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik: Hier<br />
werden die neuesten Projekte der angewandten Industrieforschung<br />
vorgestellt. Wissenschaftler und Entwickler präsentieren<br />
ihre neuesten Forschungsergebnisse aus allen relevanten<br />
Industriebereichen. Wie zu erwarten, kommen viele der<br />
Sprecher aus der Wissenschaft, darunter Ulrich Ahle, CEO von<br />
Gaia-X und der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft,<br />
Prof. Holger Hanselka.<br />
KONFERENZ „RENEWABLE DIALOGUE - NORTH SEA ENERGY HUB –<br />
CONVENTION CENTER, SAAL 2, 23. APRIL <strong>2024</strong><br />
Auf dieser erstmals stattfindenden Konferenz diskutieren Politiker und Experten aus Deutschland und dem Messe-Partnerland<br />
Norwegen über die Energiewende mit Fokus auf politische Rahmenbedingungen sowie technologische Entwicklungen und<br />
Anwendungen. Fach- und Führungskräfte aus der Energiewirtschaft diskutieren über Themen wie „Potenziale erneuerbarer<br />
Energien in der Nordsee und den Anrainerstaaten“, „Der Beitrag von Wasserstoff für die europäischen Klimaziele“, „Chancen<br />
und Risiken von CCS/CCU (Carbon Management)“ oder „Nachhaltige Finanzierung – Enabler eines neuen Energiesystems“.<br />
12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SZENE<br />
LINDE HYDRAULICS PRÄSENTIERT NEUEN MARKENAUFTRITT<br />
Die Wurzeln der Linde Hydraulics GmbH & Co.<br />
KG reichen bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück:<br />
Am 15. Februar 1904 gründeten Dr. Hugo<br />
Güldner, Dr. Carl von Linde und Dr. Georg von<br />
Krauss die Güldner-Motoren-Gesellschaft.<br />
Dieses Jahr jährte sich die Gründung zum 120.<br />
Mal. Mehr als ein Jahrhundert, in dem einiges<br />
passiert ist: Mit der Belieferung der ersten<br />
externen Kunden in den 1980er-Jahren begann<br />
bereits der Weg von der Abteilung Antriebstechnik<br />
zum eigenständig agierenden Hydraulikzulieferer.<br />
Vor zwölf Jahren wurde schließlich der<br />
erste große Meilenstein erreicht: Linde Hydraulics wurde zum<br />
unabhängigen Unternehmen. Ehemals gestartet als Produzent<br />
einzelner Hydraulikkomponenten, hat sich Linde Hydraulics<br />
stets weiterentwickelt. Heute ist es Anbieter komplexer<br />
Antriebssysteme und unterstützt seine Kunden<br />
aus dem breitgefächerten Bereich der Land-,<br />
Forst und Baumaschinentechnik erfolgreich<br />
dabei, stets die beste Lösung für ihre Anwendungen<br />
zu finden. Um den Aufbruch in die neue<br />
Systemwelt zu unterstreichen, wurde das<br />
Erscheinungsbild frischer und zeitgemäßer<br />
gestaltet: Voller Freude präsentiert Linde<br />
Hydraulics das neue Logo. Ein dynamisch<br />
geschwungenes „L“, das auf die Unternehmenswurzeln<br />
verweist, legt sich elegant um die<br />
Buchstabenkombination „HY“. Ausgesprochen<br />
wird „LHY“ englisch. Bei der Markenfarbe wird auf Wiedererkennbarkeit<br />
gesetzt: Das traditionelle Rot wird bleiben. Ebenso<br />
der einprägsame Claim: „Turning Power into motion“.<br />
www.lhy.com<br />
SF-FILTER WÄCHST<br />
Die SF-Filter Gruppe mit<br />
Hauptsitz in Bachenbülach<br />
(Kanton Zürich) setzt ihren<br />
Wachstumskurs durch einen<br />
weiteren strategischen<br />
Unternehmenszukauf innerhalb<br />
kurzer Zeit fort: Mit dem<br />
Münsteraner Filterhändler<br />
Ostholte Filter GmbH erhält<br />
SF-Filter weiteren Zugang zum<br />
Aftermarket für mobile<br />
Filtration. Für die Gruppe ist es<br />
bereits die dritte Akquisition<br />
innerhalb der vergangenen fünf<br />
Monate, durch die sie ihre<br />
Stellung als eine der europaweit<br />
führenden, unabhängigen<br />
Vertriebsplattformen für Mobilund<br />
Industriefilter weiter<br />
festigt. Im Rahmen eines Asset<br />
Deals erwirbt die deutsche<br />
SF-Filter GmbH Vermögenswerte<br />
an Ostholte von der Bierhake<br />
Fahrzeugteile GmbH und<br />
verstärkt so ihre Marktpräsenz<br />
in der Region. Der nordrheinwestfälische<br />
Filterhändler<br />
Ostholte ist ein etablierter<br />
regionaler Spezialist im<br />
Aftermarket für Off-Road<br />
Fahrzeuge wie Baumaschinen<br />
und landwirtschaftliche Geräte.<br />
Die bestehenden Kunden von<br />
Ostholte profitieren dabei<br />
insbesondere von dem breiten<br />
Produkt- und Serviceportfolio<br />
von SF-Filter.<br />
www. sf-filter.com<br />
110.250 Stunden<br />
Wartungszeit ...<br />
Wofür?<br />
Für Landmaschinen<br />
In der Bodenbearbeitung in Deutschland fallen jedes Jahr 110.250 Stunden Wartungszeit an,<br />
um die Lagerbuchsen in Grubbern nachzuschmieren und zu tauschen*. Erfahren Sie, warum<br />
die Lemken GmbH auf schmierfreie Gleitlager umgestiegen ist.<br />
*(Manufacturing Technology Institute MTI und Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen,<br />
„Ökologiebewertung des Einsatzes von Kunststoffgleitlagern“, Aachen 2023)<br />
Tel. 02203-9649-145 info@igus.net<br />
/Schmierfreiheit<br />
D-1395-Schmierfrei RWTH Agrar 135x185_CC (GS).indd 1 12.03.24 09:57<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 13
WASSERSTOFFTECHNOLOGIE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
Wasserstoff kommt<br />
in unterschiedlichen<br />
Fahrzeugen zum Einsatz,<br />
Hydac konnte mit seinen<br />
Befestigungslösungen<br />
schon Billionen von<br />
Kilometer Erfahrung<br />
sammeln<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
WASSERSTOFFTECHNOLOGIE<br />
SPANNBAND<br />
TRIFFT SENSOR<br />
Um die im European Green Deal formulierten<br />
Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, setzen Politik und<br />
Wirtschaft auch auf Wasserstoff als Energieträger.<br />
Um das Gas tatsächlich in Anwendungen zu<br />
nutzen, sind Innovationen in vielen Bereichen<br />
notwendig. Nicht zuletzt müssen Tanks sicher<br />
angebracht und kontrolliert werden.<br />
Hydac hat hier mit seiner Erfahrung in der<br />
Befestigungstechnik diverse Spannband-<br />
Lösungen unterschiedlicher Art gefunden.<br />
Sören Bolz, Geschäftsbereichsleiter,<br />
Jochen Caspari, Entwicklungsleiter,<br />
Christoph Meyer, Produktmanager;<br />
alle HYDAC Accessories GmbH<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 15
02 Der smarte<br />
Sensor liefert Daten<br />
vom Spannband<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
01 Der H2 Mount-<br />
Baukausten beinhaltet<br />
das H2-Spannband mit:<br />
Elastomerunterlage,<br />
TPRD-Sensorhalterung,<br />
Federpaket, Drucksensor<br />
HPI 700 oder als Alternative<br />
zum Spannband die<br />
Neckmountbefestigung<br />
Hydac steht mit über 50 Jahren Erfahrung in der Befestigungstechnik<br />
für höchste Ansprüche, ihre HY-ROS Befestigungslösungen<br />
entsprechend für höchste Qualität<br />
und Sicherheit. Mit ihren unterschiedlichen Geometrien<br />
passen sie sich seit jeher ihren jeweiligen Aufgaben an. Eine<br />
besondere Herausforderung von heute ist die sichere Befestigung<br />
von Wasserstofftanks (Typ-IV-Behälter) bei Fahrzeugen aller Art.<br />
Damit mobile Arbeitsmaschinen, Busse, Nutzfahrzeuge & Co.<br />
maximal sicher unterwegs sind, müssen die Composite-Druckgasbehälter<br />
für den Wasserstoff sicher am Fahrzeug angebracht<br />
werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen und nach wie vor<br />
eingesetzten Stahlbehältern, wie bspw. Lufttanks (Typ-I-Behälter),<br />
verlangen die Wasserstofftanks im wahrsten Sinne nach flexiblen<br />
Lösungen.<br />
„Es liegt in der Natur des Wasserstoffs, dass er hochkomprimierbar<br />
ist, dadurch lassen sich große Mengen Wasserstoff verdichtet<br />
in Tanks speichern. Der Vorgang der Betankung und Entleerung<br />
lässt den Tank „atmen“ – er dehnt sich aus und kehrt<br />
beim Entleeren wieder in seine Ursprungsform zurück“, weiß<br />
Hydac-Produktmanager Christoph Meyer. Normalerweise bewegen<br />
sich die Behälter bei 700 bar in einem Ausdehnungsbereich<br />
von 0,5 bis 2,5 Prozent, je nach Wandstärke des Tanks. Ohne die<br />
passende Befestigungstechnik droht der Verlust der Haltekräfte.<br />
Bei Hydac hat man deshalb HY-ROS H 2<br />
Mount entwickelt, spezielle<br />
Spannband-Lösungen, die genau diese Atmungsaktivität fest<br />
im Griff haben.<br />
DAS ERSTE SMARTE SPANNBAND<br />
„Wir validieren unsere Spannbänder mit mehr als 20.000 Tankzyklen<br />
ohne Funktionsverlust“, so Jochen Caspari, Entwicklungsleiter<br />
der Hydac Accessories. Wir arbeiten in unserem Labor mit<br />
eigens entwickelten Prüfständen zur Tankzyklen-Simulation und<br />
setzen dabei hohe Maßstäbe. So übersteigt die erfolgreiche Validierung<br />
der Hydac-Spannband-Lösungen sowohl den üblichen<br />
Lebenszyklus einer Maschine als auch die gesetzlichen Vorgaben<br />
für die Zulassung von Tanks in Höhe von 11.000 Tankzyklen.<br />
Die validierten Spannbänder sind bei vielen Prototypen-Fahrzeugen<br />
und bei Serienfahrzeugen namhafter Hersteller im Bereich<br />
Wasserstoff-Mobilität seit Jahren im Einsatz. Um dieses<br />
MEHR ALS 20.000 TANKZYKLEN<br />
OHNE FUNKTIONSVERLUST<br />
über Jahrzehnte bewährte und kontinuierlich getestete Befestigungssystem<br />
weiter aufzuwerten, entwickelte Hydac ein innovatives<br />
Produkt: Die erste Symbiose von Spannband und Sensor in<br />
diesem Bereich.<br />
Und Hydac geht mit „HY-ROS H 2<br />
Mount Smart“ noch einen<br />
Schritt weiter. Maschinenhersteller stufen die 700 bar Wasserstofftanks<br />
als Risikobauteil ein. Der Ansatz von Hydac ist präven-<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
WASSERSTOFFTECHNOLOGIE<br />
Eine Echtzeitüberwachung des Zustandes der Tankbefestigung<br />
über die gesamte Lebensdauer ist damit möglich.<br />
Der von Hydac für Anwender bereitgestellte „HY-ROS H 2<br />
Mount“<br />
Baukasten bietet H2-Spannbänder, wahlweise mit Kompensationsunterlage<br />
oder Federpaket, optional mit Sensor oder Neckmount-Befestigung<br />
. Der Baukasten deckt alle Durchmesser der<br />
heutigen Typ-IV-Behälter ab. Die mit Sensor ausgestatteten<br />
Spannbänder leisten so einen wichtigen Beitrag zum Thema<br />
„Funktionale Sicherheit“.<br />
HYDAC SPANNBANDLÖSUNGEN – BEWÄHRT<br />
ÜBER 10 BILLIONEN KILOMETER<br />
Hydac engagiert sich im Bereich Wasserstoff, da das Unternehmen<br />
als langjähriger Branchen-Partner von Industrie und als<br />
IATF-16949-zertifizierter Serienlieferant der Automotive-<br />
Branche eng in die Treibstoff-Thematik eingebunden ist.<br />
Der europäische „Green Deal“ hat das Ziel Klimaneutralität bis<br />
2050. Um das zu erreichen, sind innovative Lösungen unabdingbar.<br />
Das gilt gerade für den Verkehressektor, und zwar für Pkw und<br />
Lkw genauso wie für Nutzfahrzeuge und mobile Arbeitsmaschinen.<br />
Deren Hersteller setzen zunehmend auf Batterie-elektrische<br />
oder Wasserstoff-Antriebe. Diese neuen Technologien stellen hohe<br />
Ansprüche an die Maschinenarchitektur sowie die Befestigungstechnik.<br />
Hier hat Hydac ein umfangreiches und innovatives Produktportfolio<br />
mit zertifizierten Befestigungslösungen entwickelt.<br />
Hydacs kundenorientierte Ausrichtung garantiert jedem Anwender<br />
die auf seine individuelle Herausforderung zugeschnittene<br />
und optimierte Befestigungslösung.<br />
Diese Lösungen bewähren sich, alleine bei Nutzfahrzeugen,<br />
laut Firmenangaben seit über 10 Billionen Kilometern. Gerade<br />
bei der Befestigung von Druckgasbehältern spielt Sicherheit die<br />
entscheidende Rolle. Deshalb sollen diese Befestigungslösungen<br />
nicht nur montage- und bauraumoptimiert, sondern vor allem<br />
auch zuverlässig und sicher sein.<br />
tiv: Ein „smartes Spannband“, das permanent Rückschlüsse auf<br />
die Befestigung des Tanks gibt (predictive maintenance). Jegliche<br />
Abweichungen können damit frühzeitig detektiert und risikomindernde<br />
Maßnahmen durch den Fahrzeugnutzer ergriffen<br />
werden. Diese Lösung setzt zum einen auf eine Kompensationsunterlage<br />
zwischen Spannband und Behälter, um die Ausdehnung<br />
auszugleichen und den Tank über seine gesamte Lebensdauer<br />
sicher zu halten; zum anderen baut es auf modernste Sensor-Technik.<br />
Ein Sensor, vergleichbar mit einem Reifenüberwachungssystem,<br />
gibt dem Fahrer eine Extraportion Sicherheit mit<br />
auf die Straße, indem er Informationen über das Risikobauteil<br />
Wasserstoff-Behälter ausspielt. Der Sensor mit Namen HPI-700<br />
ist bereits 100.000fach in diversen Anwendungen zu finden.<br />
IN-HOUSE ENTWICKELT UND KOMPAKT<br />
Der in-house entwickelte HPI 700 Hydac Sensor in äußerst kleiner,<br />
kompakter Bauform ist ideal für den Anwendungsbereich<br />
ausgelegt. Die vom Sensor gelieferten Daten können analog oder<br />
digital in das System des Fahrzeugs eingespielt und ausgewertet<br />
werden. Das garantiert eine dauerhafte Messung und Überwachung<br />
der Befestigung.<br />
Zusammen mit dem validierten Spannband liefert die leistungsfähige<br />
Kombination als „HY-ROS H 2<br />
Mount Smart“ ein<br />
hohes Maß an Sicherheit für beispielsweise Busse, Lkw, Radlader<br />
Pistenraupen und vieles mehr.<br />
INNOVATION AUS TRADITION<br />
Hydac produziert seit 50 Jahren in Deutschland und beliefert u. a.<br />
viele Schienen-OEMs sowie Hersteller von Nutzfahrzeugen und<br />
mobilen Arbeitsmaschinen mit Speicher- und Lufttankbefestigungen<br />
für Bremssysteme ; die Automotive-Branche serienmäßig<br />
beispielsweise mit Befestigungen für Diesel-, CNG-, LNG-Tanks<br />
uvm. Hydac als Systemlieferant bietet als Ergänzung zu den<br />
Spannbändern die optimierte Anbindung an jegliches System<br />
durch in-house produzierte Konsolen sowie eine integrierte<br />
Rohrleitungsbefestigung. „Für uns ist Sicherheit immer oberstes<br />
Gebot im Bereich Befestigungstechnik“, merkt Jochen Caspari<br />
an. „Unsere Produkte sind validiert nach ECE R 110 und ECE-<br />
R 79, höchste Standards unserer Prozesse garantiert unsere Zertifizierung<br />
nach IATF 16949“.<br />
Bilder: HYDAC<br />
www.Hydac.com<br />
POINTIERT<br />
WASSERSTOFFTANKS DEHNEN SICH BEI<br />
BETANKUNG UM BIS ZU 2,5 % AUS<br />
HYDAC-SPANNBÄNDER MIT ÜBER 20.000<br />
TANKZYKLEN OHNE FUNKTIONSVERLUST<br />
SMARTES SPANNBAND<br />
FÜR FUNKTIONALE SICHERHEIT<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 17
MARKTPLATZ<br />
REGELVENTILE FÜR SPARSAME PROZESSE<br />
Bei Bürkert-Regelventilen in Medienleitungen<br />
kann der Energieverbrauch durch einen<br />
Wechsel des Ventilsitzes beeinflusst<br />
werden. Das optimiert die Regelung und<br />
vereinfacht gleichzeitig die Wartung. Durch<br />
das sogenannte Air-Recycling, bei der die<br />
Federkammer durch die ohnehin zu<br />
verbrauchende Steuerluft vor feuchter und<br />
schmutziger Umgebung geschützt wird,<br />
sind die Stellantriebe langlebig und können<br />
beispielsweise nach einem Tausch des<br />
Ventilsitzes lange weiter genutzt werden. Zur Optimierung der<br />
Energieeinsparung lassen sich die Ventile zudem mit einer<br />
Dichtschließfunktion ausstatten, dann ist kein zusätzliches<br />
Absperrventil nötig. Eine dezentrale Automation ermöglichen<br />
direkt am Ventil angebrachte Ansteuerungen der Element-Baureihe.<br />
Sie sind modular aufgebaut und können für den exakten<br />
Funktionsbedarf des Anwenders zusammengestellt<br />
werden. Die Steuerköpfe der<br />
Typen 8690, 8691 und 8695 stellen eine<br />
Ventilrückmeldung, Pilotventile oder<br />
beides in Kombination zur Verfügung. Die<br />
Stellungsregler der Typen 8692, 8694 und<br />
8696 übernehmen zusätzlich auch<br />
Regelaufgaben. Der Prozessregler Typ 8693<br />
für Hubbewegungen kann außerdem ohne<br />
eine übergeordnete Steuerung Temperatur,<br />
Durchfluss und Druck regeln. Wo noch<br />
ältere Stellungsregler mit permanentem Druckluftverbrauch<br />
eingesetzt sind, bieten sich die Stellungs- und Prozessregler<br />
SideControl Typ 8792/8793 als Alternative an. Sie können dank<br />
standardisierter Schnittstellen auch Ventile und Klappenstellungen<br />
anderer Hersteller regeln.<br />
www.buerkert.de<br />
CHAINFLEX LEITUNGEN OHNE PFAS<br />
Bestimmte per- und polyfluorierte Alkylverbindungen – kurz PFAS – sind genauso wie die Chemikalien der PTFE-Familie als<br />
„Ewigkeits-Chemikalien“ schädlich für die Umwelt, Mensch und Tier. Die Europäische Union arbeitet deshalb an einem Verbot der<br />
Substanzen. Das Unternehmen Igus zeigt mit dem „PFAS free“-Siegel, dass die hauseigenen Chainflex-Leitungen frei von den<br />
Chemikalien sind. Bereits jetzt verzichtet der Kölner Kunststoffspezialist bei 95 Prozent<br />
seiner Leitungen auf die entsprechenden Chemikalien und gibt so seinen Kundinnen<br />
und Kunden auch im Falle eines EU-weiten Verbots Planungssicherheit. Alle als „PFAS<br />
frei“ gekennzeichneten Chainflex-Leitungen bestehen aus Materialien wie Isolierung,<br />
Mantel, Tapes etc., die frei von Fluorverbindungen sind. Ausgenommen sind dabei<br />
mögliche Verunreinigungen oder Messwertgrenzen, die zum Beispiel aufgrund äußerer<br />
Einflüsse nicht vollumfänglich ausgeschlossen werden können. Damit erfüllt Igus<br />
aktuell schon internationale Vorgaben, denn in einigen Ländern ist die Ausfuhr von<br />
PFAS bereits beschränkt, mitteilungs- oder genehmigungspflichtig.<br />
www.igus.de<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
SICHER ARBEITEN UNTER RAUEN<br />
BEDINGUNGEN<br />
Mit dem sicheren Radarsystem PSENradar von Pilz kann die<br />
Schutzraumüberwachung in rauen Umgebungen nun für weitere<br />
Anwendungen umgesetzt werden: Dank erweiterter Sichtfeldfunktionen<br />
lassen sich die Radarsensoren in unterschiedlichen<br />
Produktionsumgebungen einfacher integrieren. Die Flexibilität<br />
durch anpassbare<br />
Sichtfelder bietet<br />
insbesondere Vorteile bei<br />
beengten Platzverhältnissen.<br />
Zum anderen ist<br />
die Anbindung an das<br />
offene Sicherheitsprotokoll<br />
Safety over EtherCAT FSoE<br />
jetzt möglich: Verkabelungsaufwand<br />
und Kosten<br />
sind geringer. Zum bereits verfügbaren Radarsensor mit einem<br />
Erfassungsbereich von 0 bis 5 Metern ist nun auch der sichere<br />
Radarsensor PSEN rd1.2 sensor F-FOV LR mit einem Bereich von 0<br />
bis zu 9 Metern erhältlich. Damit ist eine effiziente Absicherung<br />
mobiler Anwendungen möglich. PSENradar bietet zusammen<br />
mit der konfigurierbaren Kleinsteuerung PNOZmulti 2 von Pilz<br />
eine sichere Komplettlösung für die Schutzraumüberwachung –<br />
inklusive der sicheren Datenübertragung mit FSoE im EtherCAT-<br />
Kommunikationssystem. Das neue Auswertegerät des<br />
Radarsystems PSENradar ermöglicht dabei die FSoE-Funktionalität<br />
nach IEC 61508 für Sicherheitsanwendungen bis zu SIL 3.<br />
www.pilz.com<br />
HOCHFESTE EDELSTAHL-ROHRVERBINDER<br />
Neben den leichten<br />
Kunststoff- und den<br />
soliden Aluminiumrohverbindern<br />
bietet der<br />
Mindener Hersteller RK<br />
Rose+Krieger für schwere<br />
Lasten und den stoßfesten<br />
Bereich die Edelstahl-<br />
Rohrverbinder Robust<br />
Clamps an. Die temperatur-<br />
und korrosionsbeständigen<br />
Robust Clamps sind besonders biegesteif und<br />
bleiben auch bei dynamischen Belastungen hochfest. Sie sind<br />
durch die elektrochemische Passivierung – die Rohrverbinder<br />
werden in einem letzten Arbeitsgang elektropoliert – widerstandsfähiger<br />
und leichter zu reinigen als Elemente aus<br />
unbehandeltem Edelstahl. Die stabilen und zuverlässigen<br />
Rohrverbinder sind unter anderem ideal für anspruchsvolle,<br />
korrosionsfeste Konstruktionen, wie sie im Außenbereich, aber<br />
auch im Apparate- und Anlagenbau der chemischen Industrie<br />
zu finden sind. Aufgrund ihres besonderen Designs mit glatten<br />
Konturübergängen, geringer Oberflächenrauheit, großen<br />
Schlitzen und Sacklochausführungen unterbinden sie Schmutzansammlungen<br />
und sind somit auch für lebensmittelnahe<br />
Anwendungen prädestiniert. Aktuell sind die Serientypen<br />
Flansch-(FK), Winkel- (W), Fuß- (FS) und Kreuzklemmstücke (K)<br />
in den Baugrößen 12 bis 40 mm lieferbar.<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SCHLANKE LAGER FÜR ANSPRUCHSVOLLE ANWENDUNGEN<br />
Das Unternehmen Rodriguez vertreibt seit Jahrzehnten<br />
erfolgreich mehr als 250 unterschiedliche Dünnringlager-<br />
Typen der Reali-Slim-Serie des Herstellers Kaydon. Gegenüber<br />
Standardlagern sparen die schlanken Alleskönner oft<br />
mehr als 80 % an Platz und Gewicht ein, und das bei<br />
vergleichbarer Leistung und Präzision. Beim Dünnringlager<br />
sorgen mehr und kleinere Wälzkörper, verteilt über eine<br />
größere Fläche als beim Standardkugellager, für eine<br />
erstaunliche Tragfähigkeit und Steifigkeit. Der große<br />
Bohrungsdurchmesser bei geringem Lagerquerschnitt<br />
spart Gewicht, gleichzeitig können Luftleitungen, Hydraulikleitungen,<br />
elektrische Verkabelungen, Wellen oder Schleifringe durch die Bohrung geführt<br />
werden. Jede Serie der Reali-Slim-Dünnringlager basiert auf einem gleichbleibenden, kleinen<br />
Querschnitt über alle Größen, der mit steigendem Bohrungsdurchmesser konstant bleibt. Dank<br />
dieser Konstruktion können Vollwellen durch Hohlwellen ersetzt werden. Oft kann ein Reali-Slim-<br />
Dünnringlager der Bauform eines Vierpunktlagers sogar zwei Kugellager ersetzen.<br />
www.rodriguez.de<br />
Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />
MESSRAD UND DREHGEBER KOMBINIERT<br />
Mit neu entwickelten Messrädern und dem passenden Zubehör<br />
erweitert Posital das Spektrum der Möglichkeiten für präzise<br />
Linearmessungen, vor allem in Bereichen wie Fördertechnik<br />
und der Produktion von Rollmaterialien. Die Kombination der<br />
Messräder mit den IXARC-Drehgebern des Unternehmens stellt<br />
eine effektive Lösung dar, um lineare Bewegungen genau zu<br />
erfassen. Dank der jüngsten Fortschritte bei den programmierbaren<br />
Drehgebern von Posital lassen sich diese Messsysteme<br />
nun noch einfacher an die spezifischen Bedürfnisse der<br />
Anwender anpassen. Die Kombination aus Messrad und<br />
Drehgeber ermöglicht eine direkte Messung von Geschwindigkeit<br />
und Position auf bewegten<br />
Oberflächen und verhindert<br />
Messfehler, die durch<br />
Spiel oder Hysterese entstehen<br />
könnten, wenn die Drehgeber<br />
direkt mit Antriebselementen<br />
verbunden sind.<br />
www.posital.de<br />
ENTLÜFTUNGSFILTER FÜR DIE TANKMONTAGE<br />
Eaton stellt die neuen Entlüftungsfilter<br />
Dirt-Gate BR210 und H2O-<br />
Gate BR110 vor, die den Funktionsumfang<br />
des Sortiments an Filterlösungen<br />
für die Tankmontage<br />
erweitern. Beide Filter der BR-Serie<br />
weisen hohe Wirkungsgrade und<br />
einen geringen Druckabfall auf und<br />
scheiden abrasiv wirkende Partikel aus der Luft effektiv ab,<br />
bevor sie in den Hydrauliktank gelangen können. So wird das<br />
Hydrauliksystem vor Verunreinigungen von außen geschützt<br />
und die Fluidlebensdauer verlängert. Zusätzlich zu dem Schutz<br />
des Hydrauliköls vor Verunreinigungen hemmt der Filter BR 110<br />
auch den Austritt von Ölpartikeln in die Umgebung. Gleichzeitig<br />
sorgt ein Entlüftungsfilter dafür, dass keine Feuchtigkeit in<br />
den Tank eindringt. Durch den kontinuierlichen Luftaustausch<br />
wird die Kondensation stark reduziert, was die Leistungsfähigkeit<br />
des Hydrauliköls optimiert.<br />
www.eaton.com<br />
HYDRAULIK FÜR WELTMARKTFÜHRER<br />
UND ALLE AUF DEM WEG ZUR SPITZE.<br />
TRIES – Ihr starker Partner für<br />
kundenspezifische Lösungen!
Kugelventil mit<br />
Wellenfeder<br />
FLACHDRAHT-WELLENFEDERN<br />
VENTILKONSTRUKTION VEREINFACHEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Wie leistungsfähig pneumatische und<br />
hydraulische Systeme sind, hängt in hohem<br />
Maße von den Ventilen ab. Sie sollen flüssige,<br />
pastöse oder gasförmige Medien mit hoher<br />
Genauigkeit und Sicherheit regeln, steuern,<br />
leiten und ausgleichen. In der Ventiltechnik<br />
setzen Konstrukteure deshalb Wellenfedern ein.<br />
TFC ist einer der führenden europäischen<br />
Anbieter von industriellen<br />
Befestigungsprodukten. Wie vielseitig<br />
Flachdraht-Wellenfedern sind und welche<br />
Vorteile sie gegenüber Runddrahtfedern bieten,<br />
erklärt das Unternehmen im Beitrag.<br />
Marco Sturm, Freier Fachjournalist, Darmstadt im Auftrag<br />
von TFC Ltd., Bochum<br />
Sie regeln die Ölzufuhr, sie gleichen Überdruck aus, sie<br />
steuern Gasströme und vieles andere mehr: Ventile in ihren<br />
vielfältigen Bauformen sind aus der <strong>Fluidtechnik</strong> nicht<br />
wegzudenken. Hersteller hydraulischer Systeme für die<br />
Antriebstechnik sind auf ihre sichere Funktion ebenso angewiesen<br />
wie Anlagenbauer der Dosier- und Mischtechnik, der Messund<br />
Regeltechnik oder der Energie- und Leitungstechnik – um<br />
nur einige Beispiele zu nennen.<br />
50 PROZENT WENIGER AXIALER BAURAUM<br />
Sie alle stellen immer höhere Ansprüche an die Qualität der Ventile.<br />
„Es sind vor allem wachsende Anforderungen an die Funktionalität,<br />
Lebensdauer und Zuverlässigkeit dieser Baugruppen,<br />
die derzeit viele Konstrukteure der Ventiltechnik zu uns führen“,<br />
berichtet Johannes Lambertz, Local Manager bei TFC. Das Unternehmen<br />
ist in Deutschland der führende Anbieter von ein- und<br />
mehrlagigen Smalley-Wellenfedern. Sie vereinfachen beispielsweise<br />
die Realisierung von Druck-, Überdruck-, Öldosier- und<br />
Kugelventilen. Im Vergleich zu konventionellen Runddraht- oder<br />
Spiralfedern beanspruchen sie bis zu 50 Prozent weniger axialen<br />
Bauraum – bei gleichem Federweg und gleicher Belastbarkeit.<br />
Dies erlaubt eine weitere Bauraumoptimierung und Miniaturisierung,<br />
wovon die gesamte Hydraulik- oder Pneumatik-Baugruppe<br />
profitieren kann.<br />
Funktionell betrachtet, decken die Wellenfedern von TFC alle<br />
Ventilaufgaben ab: Das Öffnen und Absperren, um Durchflüsse<br />
zu regeln, das Vorspannen von Kugeln in Kugelventilen, das<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
VENTILTECHNIK<br />
01 In Überdruckventilen<br />
ermöglichen die Wellenfedern<br />
von TFC das kontrollierte<br />
Ablassen des Drucks<br />
01<br />
02 Ölventile für den Einsatz<br />
in hydraulischen Systemen sind<br />
ein großes Einsatzgebiet für die<br />
Flachdraht-Wellenfedern<br />
02<br />
03 Produktsortiment mit großer Auswahl an Wellenfedern<br />
in vielen Durchmessern und verschiedenen Werkstoffen<br />
Ablassen von Druck in Überdruckventilen und anderes mehr. In<br />
Pneumatikventilen regeln Wellenfedern also etwa den präzisen<br />
Druckluftstrom, während sie in Strömungsventilen den Flüssigkeitsdruck<br />
über die lineare Verdrängung eines Kolbens steuern.<br />
In Kugelventilen hingegen halten Wellenfedern den Druck auf<br />
die Kugeln konstant, sodass sich die Strömungen genau regulieren<br />
lassen. In Gasdruckventilen nehmen Wellenfedern steigende<br />
Kräfte auf – bis ein Verschlussteller weggedrückt wird und der<br />
Überdruck entweichen kann.<br />
VARIANTEN UND WERKSTOFFE<br />
TFC verfügt über eine sehr große Auswahl an Wellenfedern in vielen<br />
Durchmessern und aus verschiedenen Werkstoffen. Damit<br />
können vielfältige fluidtechnische Anforderungen und Bauarten<br />
von Ventilen abgedeckt werden. Bei den Varianten der Baureihen<br />
YCM und YCMS handelt es sich zum Beispiel um mehrlagige Wellenfedern<br />
aus Feder- und Edelstahl, die sehr häufig bei der Konstruktion<br />
von Ventilen zum Einsatz kommen. Diese Wellenfedern<br />
werden auch als Crest-to-Crest bezeichnet und sind standardmäßig<br />
in Durchmessern von 5,0 mm bis 400 mm lieferbar. Sie verfügen<br />
über durchgängig gewickelte Mehrfachwindungen und sind in<br />
Varianten mit gewellten oder parallelen Enden lieferbar. Mit ihrer<br />
Hilfe lassen sich die größten Bauraum-Reduzierungen erreichen.<br />
Die Herstellung dieser Wellenfedern erfolgt nach dem so genannten<br />
No-Tooling-Cost- oder Circulair-Grain-Verfahren. Die<br />
Variante der Kantenwindungstechnik des US-amerikanischen<br />
Herstellers Smalley erlaubt die Fertigung von Wellenfedern in<br />
vielen verschiedenen Durchmessern. Besonders wichtig für die<br />
Miniaturisierung von Ventilen: Mit dem Verfahren können kleine<br />
Wellenfedern mit einem Durchmesser von nur noch 4,0 mm hergestellt<br />
werden. Federstahl, nichtrostende Edelstähle, Superlegierungen<br />
oder Kupferlegierungen, Phosphorbronze und Titan<br />
kommen als Materialien in Frage. Dadurch eignen sich die Wellenfedern<br />
für viel verschiedene Medien, was für den Einsatz in<br />
der Ventiltechnik besonders wichtig ist.<br />
Auch gegenüber gestanzten Federprodukten erweisen sich die<br />
Wellenfedern als vorteilhaft: Belastbarkeiten, Toleranzen und<br />
Federkonstanten lassen sich genauer spezifizieren. Denn über<br />
weite Teile ihres Dehnbereichs steigt die Federkraft einer Wellenfeder<br />
gleichmäßig an.<br />
Zu bedenken ist außerdem: Bei der Bearbeitung gestanzter<br />
Federn kommt es nicht selten zu Ermüdungsrissen, Ungenauigkeiten<br />
bei der Federkraft und anderen Problemen. Smalley-Wellenfedern<br />
werden hingegen aus massivem, gehärtetem und temperiertem<br />
Stahl- oder Metalldraht gefertigt. Sie drohen daher<br />
nicht zu verformen, etwa bei einer weiteren Wärmebehandlung.<br />
MUSTER FÜR PROTOTYPEN UND VORSERIE<br />
Die Auswahl der optimalen Feder erweist sich bei der Konstruktion<br />
ventiltechnischer Baugruppen häufig als das Zünglein an der<br />
Waage. Über sein Produktprogramm hinaus bietet TFC daher<br />
auch eine Reihe von Dienstleistungen an, die sich an Produktentwickler<br />
und Konstrukteure richten. In der Praxis von besonderer<br />
Bedeutung sind dabei der kostenlose Engineering-Service des<br />
Unternehmens und die Bereitstellung von kostenlosen Wellenfeder-Mustern<br />
für den Prototypen- und Vorserienbau.<br />
Bilder: TFC<br />
www.tfc.eu.com<br />
DER WERKSTOFF IST ENTSCHEIDEND<br />
Bei der anwendungsgerechten Auslegung und Auswahl von Wellenfedern für die Ventiltechnik ist die Frage nach dem<br />
optimalen Werkstoff von zentraler Bedeutung. Neben der Bestimmung konstruktiver Parameter – wie dem Bohrungs- oder<br />
Wellendurchmesser – ist der Werkstoff von hoher Relevanz für die kinematische Leistungsfähigkeit und die Lebensdauer<br />
einer fluidtechnischen Baugruppe. Der Werkstoff kann einen maßgeblichen Beitrag zur Qualität der ganzen Baugruppe<br />
leisten. Ingenieure, Konstrukteure und technische Beschaffer sollten der Auswahl deshalb besondere Aufmerksamkeit<br />
widmen. Das gilt insbesondere für die Entwicklung miniaturisierter Lösungen. Über alle derzeit relevanten Werkstoffe für<br />
Smalley-Wellenfedern informiert TFC in einem Whitepaper, das bei dem Unternehmen angefordert werden kann.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 21
VENTILE<br />
RÜCKSCHLAGVENTILE IN KOMPAKTER BAUFORM<br />
HOHE LEISTUNG AUF<br />
ENGSTEM RAUM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Seit vielen Jahren überzeugen die<br />
Kugelrückschlagventile der Baureihen RKVG und<br />
RKVE von Bucher Hydraulics im harten Einsatz<br />
bei Bau- und Landmaschinen sowie in der<br />
Industrie. Ihnen stellt der Hersteller jetzt Ventile<br />
der Größen 04 bis 16 in den Gewindegrößen<br />
G1/8“ bis G3/4“ in verkürzter Bauweise an die<br />
Seite. Die richtige Antwort auf die<br />
schrumpfenden Bauräume in modernen<br />
Maschinen und Anlagen.<br />
Rückschlagventile lassen Medien in nur eine Richtung<br />
durchströmen und verhindern den Rückfluss in die Gegenrichtung<br />
– vergleichbar einer Diode in der Elektrizität.<br />
So unscheinbar diese Komponente ist, die zudem meist<br />
unsichtbar in Hydraulikblöcken sitzt, konnten die Spezialisten<br />
bei Bucher Hydraulics in Dachau sie dennoch über viele Jahre<br />
hinweg immer weiter optimieren. Ihren Einsatz finden sie in stationären<br />
und mobilen Applikationen, vom Bagger bis zur Spritzgießmaschine.<br />
KURZ UND KOMPATIBEL<br />
Jüngstes Beispiel dieser Entwicklung: die neuen, besonders kompakten<br />
Kugelrückschlagventile der Baureihen RKVE-KB (Kompakte<br />
Bauform) und RVKG-KB. Sie sind zwischen 2 und 3 mm<br />
kürzer als die Standardvarianten und passen sich dem zunehmenden<br />
Kundenwunsch nach Platzeinsparung perfekt an. Die<br />
Buchstaben „E“ und „G“ bezeichnen die Durchflussrichtung, wobei<br />
das „E“ für das Sperren des Volumenstroms in Einschraubrichtung,<br />
das „G“ für die Gegenrichtung steht.<br />
Die Ventile passen in die marktübliche Bohrungsform mit 118°<br />
Spitzenwinkel (REG-O5-E / REG-05-G), sodass sich auch Ventile<br />
bisheriger Baureihen und anderer Hersteller in der Regel problemlos<br />
ersetzen lassen. Unabhängig von der Durchflussrichtung<br />
wird nur ein Werkzeug benötigt – was die Werkzeugkosten senkt.<br />
Verfügbar sind beide neuen KB-Varianten in den Baugrößen<br />
04 bis 16 und für einen Betriebsdruck von maximal 350 bar. Die<br />
RKVE-KB öffnen bei 0,2 bar und ermöglichen Durchflussmengen<br />
bis zu 210 l/min. Die Variante RKVG-KB mit entgegengesetzter<br />
Fließrichtung gibt es mit einem Öffnungsdruck von 0,2 bar sowie<br />
einem maximalen Durchfluss von 170 l/min. Kundenindividuelle<br />
Anpassungen sind problemlos möglich.<br />
COMPETENCE CENTER FÜR<br />
RÜCKSCHLAG VENTILE<br />
OPTIMAL FÜR KLEINE<br />
BAURÄUME UND HOHE<br />
ANFORDERUNGEN<br />
Bucher Hydraulics, Dachau, ist das weltweite Competence Center<br />
für Rückschlagventile. Eine eigene Entwicklung und Produktion<br />
sichern ein Höchstmaß an Know-how rund ums Rückschlagventil.<br />
Dort entstehen Standardbaureihen mit hohem technischem<br />
Anspruch, die dank bester Verfügbarkeit jederzeit ab Lager bestellbar<br />
sind. Aber auch eng mit Kunden ausgearbeitete Sonderlösungen<br />
für stationäre und mobile Sonder-Applikationen gehören<br />
zum Repertoire. Ein Baukastensystem sorgt dafür, dass diese in<br />
kurzer Zeit zu marktfähigen Preisen realisierbar sind. Das Spektrum<br />
umfasst Rückschlagventile in Einschraub- und Einsteck-<br />
Bauweise, zu denen auch die neue Kurzbaureihe gehört, sowie<br />
Aufbau-Rückschlagventile in SAE-Ausführung. Hinzu kommen<br />
anwendungsorientierte Systemlösungen, bei denen mehrere<br />
Rückschlagventile für den Einsatz in Aggregaten, Kommunalfahr-<br />
22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
VENTILE<br />
01<br />
02<br />
Dichtkante für<br />
metallische Abdichtung<br />
01 Trotz der kompakten Bauform<br />
ermöglichen die Rückschlagventile<br />
der RKVE-Baureihe bei gleicher<br />
Druckdifferenz einen sehr hohen<br />
Durchfluss<br />
02 Die Rückschlagventile zeichnen<br />
sich durch die geführte Ventilkugel<br />
mit innenliegender Feder aus. Der<br />
Hub wurde zur Optimierung der<br />
Delta-P-Werte vergrößert<br />
zeugen sowie Agrar- und Baumaschinen in einem Block integriert<br />
sind. Die bayerischen Experten unterstützen außerdem die Kunden<br />
bis hin zur Inbetriebnahme und gemeinsamen Abstimmung<br />
der Maschine. Hinter dem Competence Center steht der Bucher-<br />
Konzern mit seiner weltweiten Vertriebs- und Serviceorganisation<br />
für eine reibungslose Versorgung der Kunden.<br />
Ein Meilenstein bei Rückschlagventilen gelang dem Competence<br />
Center mit der Entwicklung der Ventilbaureihe RKVE-VD<br />
(Verbesserter Durchfluss). Damals stellte man die bisherige Konstruktion<br />
von Rückschlagventilen komplett auf den Prüfstand<br />
und erzielte gegenüber der Standardvariante bei gleicher Druckdifferenz<br />
einen bis zu 50 Prozent höheren Durchfluss. Das spart<br />
nicht nur Energie, sondern ermöglicht in vielen Fällen den Einsatz<br />
kleinerer Ventil-Nenngrößen. Gleichzeitig senkt es die Kosten<br />
und erfordert weniger Einbauraum. Gehäuse und Sitz sind<br />
reibschlüssig miteinander verbunden und wie die Kugel gehärtet.<br />
Sämtliche Ventile sind dauergetestet.<br />
OHNE WEICHDICHTUNG FLEXIBLER<br />
Eine metallische Dichtkante ersetzt bei den neuen Kugelrückschlagventilen<br />
von Bucher die übliche Weichdichtung. Dadurch<br />
lassen sich die Ventile in einem deutlich größeren Temperaturbereich<br />
einsetzen. Außerdem vergrößert der Verzicht auf empfindliche<br />
Dichtwerkstoffe das Medienspektrum, beispielsweise für<br />
Gase oder Luft. Für Rost verursachende Medien stehen Ventile<br />
aus nichtrostenden Edelstählen zur Verfügung. Generell ist das<br />
Kugelrückschlagventil von Bucher Hydraulics besonders<br />
schmutzunempfindlich – ein Vorteil vor allem bei mobilen Arbeits-<br />
und Landmaschinen. Ventilsitz, Kugel und Gehäuse sind<br />
bereits in der Standardausführung gehärtet.<br />
Sämtliche RKV-Ventile sind zudem besonders energieeffizient.<br />
Darauf legt Bucher Hydraulics als Mitglied der Blue-Competence-Nachhaltigkeitsinitiative<br />
des Maschinen- und Anlagenbaus<br />
seit Jahren besonderen Wert. Das Bucher-Label „ECOdraulics“<br />
erhalten nur Produkte, die bestimmte umweltrelevante<br />
Kriterien erfüllen.<br />
So wie die Kugelrückschlagventile aufgrund ihres geringen<br />
Delta-P-Verlusts bei gleichzeitig hohem Durchfluss – ein Pluspunkt,<br />
der gerade in der heutigen Zeit immer wichtiger wird und<br />
wesentlich zur Zukunftssicherheit der Kugelrückschlagventile<br />
von Bucher Hydraulics beiträgt.<br />
Bilder: Bucher Hydraulics<br />
www.bucherhydraulics.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 23
MARKTPLATZ<br />
HEISSGASVENTILE ZUM TEST VON<br />
FLUGZEUGTRIEBWERKEN<br />
Das Unternehmen OHL Gutermuth hat<br />
für ein Forschungsprojekt Spezialventile<br />
fertigen lassen, welche Temperaturen<br />
bis +2000 °C standhalten. Die<br />
Heißgasventile werden am chinesischen<br />
Institut für Thermophysik für<br />
einen Prüfstand zum Test von Flugzeugtriebwerken<br />
benötigt. Seit Jahren<br />
arbeitet OHL Gutermuth mit einem<br />
chinesischen Geschäftspartner<br />
zusammen, dessen aktuelles Forschungsprojekt<br />
den Bau zweier<br />
spezieller Heißgasventile erfordert. Die<br />
zuständigen Professoren haben die<br />
Herstellung der Spezialventile in die Verantwortung von OHL<br />
Gutermuth abgegeben. Die Heißgasventile, die extra für das<br />
thermophysische Projekt hergestellt und modifiziert wurden,<br />
besitzen eine Nennweite von DN 280, sind ausgelegt für<br />
Gasdrücke bis max. 40 bar, Temperaturen bis 2.000 °C und<br />
Gasdurchflussmengen bis 70 kg/s.<br />
www.ohl-gutermuth.de<br />
OPTIMAL<br />
AUSGELEUCHTET<br />
Maschinenbeleuchtungen<br />
von di-soric zeichnen sich<br />
durch ihre kompakte Bauform,<br />
Robustheit, höchste<br />
Lichtqualität und lastfreie Trigger aus. Sie stehen in unterschiedlichen<br />
Varianten, Beleuchtungsstärken und Baulängen<br />
für den Einsatz in nahezu allen Bereichen der industriellen<br />
Automation zur Verfügung. Maschinenbeleuchtungen der Serie<br />
MB-N sind extrem flach und eignen sich besonders für beengte<br />
Einbausituationen. Stellen Anwender hohe Anforderungen an<br />
die Robustheit, kommen Maschinenbeleuchtungen der Serie<br />
MB-NP zum Einsatz: Mit Sicherheitsglas trotzen sie mechanischen<br />
Belastungen und sind unempfindlich gegenüber den<br />
meisten chemischen Substanzen. Maschinenbeleuchtungen<br />
der Serie MB-R mit neutralem Weißlicht, halbrunden Profil,<br />
modernen Steckverbindern und gehärtetem Sicherheitsglas<br />
eignen sich u. a. für Aufgaben in rauen Produktionsumgebungen<br />
und bei hohen Temperaturen. Die kompakte Maschinenbeleuchtung<br />
MB-RGBW bietet Nutzern eine ideale Kombination<br />
aus Maschinenbeleuchtung und Signalleuchte.<br />
www.di-soric.com<br />
EXPORT-WELTMEISTERTITEL VERTEIDIGT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie verkaufte im<br />
Jahr 2023 Maschinen im Wert von rund 9,5 Mrd. Euro ins<br />
Ausland – einschließlich Teile und Zubehör. Das waren<br />
9 Prozent mehr als im Jahr 2022. „Damit haben wir<br />
unseren Weltmeistertitel vor China und Japan verteidigt“,<br />
kommentiert Dr. Markus Heering, Geschäftsführer beim<br />
VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />
das Ergebnis. Die Ausfuhren nach Amerika sind mit<br />
18 Prozent Plus innerhalb der Triade am kräftigsten<br />
gewachsen. Mit einem Anteil von 15 Prozent waren die<br />
USA der Treiber, die insgesamt der zweitgrößte Absatzmarkt<br />
für die Deutschen sind. Sie haben Waren im Wert<br />
von 1,4 Mrd. Euro abgenommen. Das entspricht einem<br />
Wachstum von 19 Prozent. „Unsere Mitglieder schätzen den US-Markt grundsätzlich positiv ein, auch für die Zukunft“, berichtet<br />
Heering. „Dortige Kunden haben geringere Kosten als hiesige Abnehmer, beispielsweise durch niedrigere Energiepreisen als<br />
hierzulande. Und die Automobilindustrie investiert in Heavy Duty-Motoren, weil ab 2027 strengere Abgasvorschriften in Kraft<br />
treten. Mexiko wird ebenfalls positiv bewertet. Viele international tätige Firmen investieren dort aufgrund der Nähe zum US-<br />
Markt“, so Heering weiter. Tatsächlich stiegen die Exporte nach Mexiko mit 28 Prozent noch kräftiger als die Ausfuhren in die USA.<br />
Das mittelamerikanische Land belegt damit Platz 9 der wichtigsten Exportmärkte. Mit einem Volumen von 326 Mio. Euro ist<br />
Mexiko der zweitwichtigste Markt auf dem amerikanischen Kontinent. Das Südamerika-Geschäft hingegen verlor 7 Prozent im<br />
Vergleich zum Vorjahr. Europa ist in der Triade mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent die größte Absatzregion für deutsche<br />
Hersteller. Dennoch blieb die Wachstumsdynamik im Heimatmarkt mit einem Plus von 6 Prozent und einem Volumen von rund<br />
4,9 Mrd. Euro das Schlusslicht. Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie hängt zu 70 Prozent vom Export ab. Die schwache<br />
internationale Investitionsgüternachfrage, die auch deutsche Kunden in Mitleidenschaft zieht, erschwert laut VDW das Geschäft.<br />
„Mit einer breiten Marktbelebung rechnen die Konjunkturexperten erst wieder im kommenden Jahr“, sagt Heering.<br />
www.vdw.de<br />
OFFIZIELLE PREMIUM-PARTNER<br />
Auf gemeinsamen Werten wie Innovation, Qualität und Kundenzufriedenheit<br />
basiert die Premium-Partnerschaft zwischen<br />
Riegler und Metal Work. Die Synergien beider Unternehmen<br />
erstrecken sich über Sortimentsvielfalt, Entwicklung neuer<br />
Applikationen bis hin zu kundenspezifischen Lösungen und<br />
Automatisierungskonzepten. Diese Partnerschaft bedeutet nicht<br />
nur eine Erweiterung des Angebots, sondern auch eine vertiefte<br />
Zusammenarbeit, um den sich wandelnden Anforderungen des<br />
Marktes proaktiv zu begegnen. Als Premium-Partner bietet<br />
Riegler den Kunden Zugriff auf das gesamte Metal-Work-<br />
Programm. Dieses ist ab sofort lieferbar und wird schrittweise in<br />
den Riegler Online-Shop integriert. Mit seiner Sortimentsvielfalt<br />
präsentiert Metal Work ein vollumfängliches Pneumatiksortiment,<br />
das die Bedürfnisse verschiedenster Branchen und<br />
Anwendungen abdeckt. Das Unternehmen gliedert seine<br />
Produktpalette in fünf Bereiche: Antriebe, Ventile, Luftaufbereitungsanlagen,<br />
Fittings und Handhabungskomponenten.<br />
www.riegler.de<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
NEUE VERBINDUNG FÜR SENSORIK IN<br />
MOBILHYDRAULIK<br />
Temposonics, ein Unternehmen der Amphenol Gruppe, freut<br />
sich heute die Einführung des neuen DT-Steckersystems für<br />
magnetostriktive Positionssensoren für die MH-Serie, die<br />
speziell für Anwendungen der Mobilhydraulik entworfen<br />
wurde, mit analogem und CANbus Ausgang zu präsentieren.<br />
Diese Marktneuheit erleichtert die Montage von Sensoren in<br />
Zylindern und garantiert<br />
höchste Zuverlässigkeit.<br />
Mit dem neuen DT-<br />
Steckersystem erweitert<br />
Temposonics die<br />
Anschlussmöglichkeiten<br />
für MH-Sensormodelle.<br />
Somit steht für mobile Arbeitsmaschinen eine direkte Schnittstelle<br />
zum weit verbreiteten Steckerprogramm des Herstellers<br />
Tyco/Deutsch zur Verfügung. Es genügt den höchsten Anforderungen<br />
der erforderlichen Schutzklassen IP67/IP69K nach<br />
DIN EN 60529 und ist somit bestens geeignet für den harten<br />
Einsatz in der Mobilhydraulik. Zusammen mit dem millionenfach<br />
bewährten M12 Verbindungsstecker stehen OEM und<br />
Zylinderherstellern jetzt die gängigsten Steckersysteme zur<br />
Verfügung, um schnelle und prozesssichere sowie kostengünstige<br />
Verbindungen herzustellen. Die Montage des neuen<br />
Steckersystems funktioniert simpel und ohne Werkzeuge. Der<br />
Stecker kann durch einfaches zusammenklicken des Zwischensteckers<br />
mit dem DT-Steckerflansch einsatzbereit gemacht<br />
werden, um den Sensor schnell in den Hydraulikzylinder<br />
einzubauen und elektrisch anzuschließen.<br />
www.temposonics.com<br />
mit Sonderteil:<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
FLUIDTECHNIK<br />
DER E-MAIL-SERVICE<br />
für die <strong>Fluidtechnik</strong>-Szene<br />
Newsletter<br />
Aktuelle Nachrichten rund um<br />
Hydraulik und Pneumatik, Aktorik,<br />
Steuerelektronik und Sensorik<br />
FLUIDVERBAND UM NEUE KATEGORIE<br />
ERWEITERT<br />
Die NFPA ist der nordamerikanische Fachverband für die<br />
gesamte <strong>Fluidtechnik</strong>branche. Unternehmen aus dieser<br />
Branche sind seit langem in den NFPA-Mitgliedschaftstypen<br />
Hersteller und Zulieferer enthalten. Nun soll eine neue Mitgliedschaftskategorie<br />
eingeführt werden.<br />
Die neue Mitgliedschaftskategorie<br />
Controls, IoT and Data<br />
(CID) richtet sich an alle<br />
Firmen oder Unternehmen,<br />
die seit mindestens<br />
zwei Jahren eine Anlage<br />
oder ein Büro in den<br />
Vereinigten Staaten, Kanada oder Mexiko unterhalten und<br />
deren Engagement in der <strong>Fluidtechnik</strong>branche eine oder<br />
mehrere der folgenden Aspekte umfasst:<br />
(a) Erzeugung von Daten/Eingaben, z. B. Hersteller von Sensoren,<br />
Mensch-Maschine-Schnittstellen, Displays, Joysticks oder<br />
Tastaturen;<br />
(b) Systeme, die Daten zur Steuerung von Fahrzeugen oder<br />
Fabriken verwenden, z. B. Hersteller von Steuerungen;<br />
(c) Lösungen, die Daten zur weiteren Verwendung an die Cloud<br />
senden, wie Telematik oder Hersteller von IoT-Hardware;<br />
(d) Speicherung, Verarbeitung und Darstellung von Daten,<br />
z. B. Anbieter von Cloud-Diensten; oder<br />
(e) Analyse von Daten, um Schlussfolgerungen zu ziehen,<br />
wie z. B. Datenanalyseunternehmen.<br />
www.nfpahub.com<br />
IMMER<br />
AKTUELL<br />
INFORMIERT<br />
JETZT KOSTENLOS<br />
ANMELDEN!<br />
http://bit.ly/VFV_Newsletter
KOMPRESSOREN IM BETRIEB REINIGEN<br />
SAUBERE EFFIZIENZSTEIGERUNG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Erfahrungsgemäß verschmutzen öleingespritzte<br />
Schraubenkompressoren im Betrieb. Die Leistung<br />
nimmt ab und der Stromverbrauch steigt. Durch<br />
eine regelmäßige Reinigung lässt sich die<br />
Effizienz der Kompressoren deutlich erhöhen –<br />
und das sogar im laufenden Betrieb. Die Voraussetzung<br />
dafür schafft das synthetische<br />
Reinigungskonzentrat eines namhaften Schmierstoffherstellers.<br />
Das Konzentrat kann ebenso bei<br />
Hydrauliksystemen, Getrieben und anderen<br />
Ölumlaufsystemen angewendet werden.<br />
In Kompressoren arbeiten viele unterschiedliche Baugruppen<br />
Hand in Hand. Für die reibungslose Funktion des Aggregats<br />
sorgen nicht zuletzt entsprechende Kompressorenöle. Speziell<br />
die Verwendung von mineralölbasischen Schmierstoffen führt<br />
allerdings bei öleingespritzten Schraubenkompressoren und<br />
Vielzellenverdichtern häufig zu lackartigen Ablagerungen und<br />
Verkokungsrückständen, die sich im gesamten Ölkreislauf absetzen<br />
können. Viele mineralölbasierte Kompressorenöle auf dem<br />
Markt sind stark schwefelhaltig, was die Problematik nochmals<br />
verschärft.<br />
Daher setzt Klüber Lubrication auch bei mineralölbasierten<br />
Kompressorenölen auf eine weitgehend schwefelfreie Auswahl<br />
der Grundöle. In allen Ölkreisläufen können Mineralöle zudem<br />
Verklebungen auf Ventilen und heißen Oberflächen verursachen.<br />
Das Ergebnis sieht dann oftmals so aus: hoher Energieverbrauch,<br />
verklebte Ventile, verstopfte Ölleitungen und -filter sowie verstopfte<br />
Ölkühler. Hinzu kommt ein hoher Wartungsaufwand mit<br />
entsprechender Ausfallzeit der Anlage.<br />
SYNTHETISCHES REINIGUNGSKONZENTRAT<br />
Als Gegenmaßnahme wird meist der Ölfilter ausgetauscht und<br />
das Öl gewechselt. Mit dem synthetischen, flüssigen Reinigungskonzentrat<br />
Klüber Summit Varnasolv geht es aber auch einfacher,<br />
kostengünstiger und nachhaltiger. Klüber hat es speziell für Kompressoren,<br />
Hydrauliksysteme, Getriebe und andere Ölumlaufsysteme<br />
entwickelt. Das Konzentrat kombiniert ein synthetisches<br />
Esteröl mit Additiven, die reinigend wirken. Mit Klüber Summit<br />
Varnasolv FG (Food Grade) ist darüber hinaus eine Variante mit<br />
H1-Registrierung verfügbar. Sie kann in hygienesensiblen Bereichen<br />
in der Nahrungsmittel- und pharmazeutischen Industrie<br />
verwendet werden.<br />
Im Praxisversuch konnten erhebliche Effizienzsteigerungen<br />
durch die Anwendung des Reinigungskonzentrats bestätigt wer-<br />
Robert Corna, Sales Manager Kompressoren & Druckluft, Klüber Lubrication<br />
Deutschland GmbH & Co. KG, München<br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SCHMIERSTOFFE<br />
01<br />
02<br />
den. Der Kompressor läuft bis zu 10 °C kühler. Die spezifische<br />
Leistungsaufnahme (kW/cbm) sinkt um bis zu 5 Prozent.<br />
VIELFÄLTIG MISCHBAR<br />
Aufgrund seiner einzigartigen Zusammensetzung ist das Reinigungskonzentrat<br />
mischbar mit: Mineralölen, teil- und vollsynthetischen<br />
Ölen, Esterölen sowie Ölen auf Basis von Polyglykol.<br />
Unabhängig von der Ölfüllung kann es deshalb für beliebige<br />
Kompressor verwendet werden. Dies gilt nicht nur für die kontinuierliche<br />
Unterhaltsreinigung, sondern zum Beispiel auch bei<br />
Umölungen aller Art, stark verunreinigten Anlagen (etwa durch<br />
Ölkohle, Verkrustungen an Ventilen, verstopfte Ölleitungen oder<br />
-filter et cetera), bei Temperaturproblemen und bei Problemen<br />
mit Öl-Wasser-Trennern.<br />
Das Konzentrat reinigt den Kompressor „von innen“: Dafür<br />
werden zunächst 10 bis 15 Prozent der Ölfüllmenge bei Betriebstemperatur<br />
abgelassen und durch Klüber Summit Varnasolv aufgefüllt.<br />
Rund 85 bis 90 Prozent der ursprünglichen Ölfüllung bleiben<br />
im Aggregat. Die Reinigung erfordert somit kein Frischöl.<br />
Mit dieser Füllung wird die Anlage 40 bis 60 h oder maximal<br />
80 h lang bei einer Betriebsöltemperatur von 70 bis 80 °C betrieben.<br />
Dabei löst das Reinigungsöl Verunreinigungen wie Verklebungen<br />
oder Lack- und Verkokungsrückstände im Ölkreislauf.<br />
Nach dem Reinigungsprozess wird das Ölgemisch samt den darin<br />
befindlichen Rückständen abgelassen und das Aggregat neu mit<br />
Frischöl befüllt. Das abgelassene Öl inklusive Reinigungsöl kann<br />
über den normalen Altölkreislauf entsorgt werden und erfordert<br />
keine spezielle Behandlung als Sondermüll.<br />
Das Aggregat muss zum Reinigen nicht mit großem Aufwand<br />
zerlegt werden. Darüber hinaus kann die Anlage während der<br />
Reinigung weiterbetrieben werden. Bei Verwendung der Food<br />
Grade-Variante besteht auch der H1-Status weiter.<br />
SCHMIERSTOFF IST DAS A UND O<br />
Auch die Druckluft-Technik-Nord GmbH (DTN) in Bad Oldesloe<br />
ist von den Vorteilen des Reinigungskonzentrats überzeugt und<br />
verwendet es erfolgreich und in großem Umfang. Das im Jahre<br />
1988 gegründete Familienunternehmen ist spezialisiert auf die<br />
Installation, Instandhaltung und den Handel von drucklufttechnischen<br />
Anlagen.<br />
In Hamburg und Umgebung betreut Geschäftsführer<br />
Marco Oesau mit seinen 18 Mitarbeitern über 500 Schraubenkompressoren<br />
jeder Größe und Marke – auch im Lebensmittel-<br />
Bereich, etwa bei namhaften Großbäckereien.<br />
01 Im Labor sind die Rückstände als schwarze Verfärbungen im<br />
Reinigungsöl (rechts) zu erkennen; links: das im Kompressor befindliche<br />
Öl nach circa 2.000 Betriebsstunden – im frischen Zustand ist das<br />
Öl klar und durchsichtig; rechts das gebrauchte Öl mit 15 Prozent<br />
Zusatz von Klüber Summit Varnasolv<br />
02 Nach Zusatz von 10 bis 15 Prozent der Ölfüllmenge an Reinigungskonzentrat<br />
wird der Kompressor 40 bis 60 h gereinigt; danach läuft der<br />
Kompressor kühler und benötigt etwa 5 Prozent weniger Leistung<br />
„Der Schmierstoff ist das A und O in jedem Kompressor und der<br />
Schlüssel zum Erfolg“, sagt Oesau. Vor diesem Hintergrund setzt<br />
er – neben herstellerspezifischem Standardöl – auf die Summit-<br />
Produkte und die fachliche Beratung von Klüber Lubrication.<br />
Seine erste Begegnung mit Klüber Summit Varnasolv hatte<br />
Marco Oesau schon vor rund 20 Jahren, damals noch als junger<br />
Monteur. Er erinnert sich bis heute daran: „Ein Kompressor war<br />
so verharzt, dass er eigentlich kaputt war. Mit dem Reinigungsöl<br />
konnten wir ihn damals vollständig von den Verschmutzungen<br />
befreien. Er läuft heute noch.“<br />
Seit dieser Erfahrung ist Oesau überzeugt: „Mit der Lösung von<br />
Klüber Lubrication lassen sich auch nicht alltägliche Probleme<br />
lösen und selbst stark verschmutzte Kompressoren wieder zum<br />
Leben erwecken!“ Dass solche starken Verschmutzungen überhaupt<br />
nicht erst auftreten, dafür sorgt das Unternehmen durch<br />
die Verwendung von Klüber Summit Kompressorenölen und eine<br />
regelmäßige Wartung.<br />
REINIGEN UND VORBEUGEN<br />
Das synthetische Reinigungskonzentrat ermöglicht eine Reinigung<br />
von Schrauben-, Kolben- und Rotationskompressoren „von<br />
innen“. Auch für vergleichbare Anlage ist es geeignet, wie etwa<br />
Hydrauliksysteme oder Getriebe. Klüber Summit Varnasolv lässt<br />
sich ohne Zerlegung des zu reinigenden Aggregats und im laufenden<br />
Betrieb anwenden. Dadurch reduzieren sich die Kosten<br />
für Wartung und Ersatzteile erheblich.<br />
Der Wirkungsgrad der Anlagen steigt nachweislich. Eine dauerhafte<br />
Verwendung von Klüber Summit Kompressorenölen<br />
verhindert zudem, dass sich überhaupt Verunreinigungen und<br />
Verharzungen bilden. Die Lebensdauer der Anlage verlängert<br />
sich und damit sinken auch die Gesamtkosten.<br />
Bilder: Klüber Lubrication<br />
www.klueber.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 27
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
LECKS SUCHEN MIT AKUSTISCHER BILDGEBUNG<br />
MIT DEN AUGEN HÖREN<br />
Sie können Schallquellen genau lokalisieren und<br />
analysieren: Die Rede ist von akustischen<br />
Kameras. Hochentwickelte Mikrofone erfassen<br />
den Schall und per akustischer Bildgebung wird<br />
der Schall in ein Bild umgewandelt. Der Beitrag<br />
geht mit einer Schallkamera auf Leckagesuche in<br />
Druckluftsystemen. Möglichkeiten zur<br />
Energieeinsparung und Prozessoptimierung<br />
werden anhand einer Fallstudie exemplarisch<br />
aufgezeigt.<br />
Air Power East ist ein familiengeführtes Unternehmen mit<br />
über 30 Jahren Erfahrung als Vertriebspartner von Atlas<br />
Copco. Auf die Bereitstellung hochwertiger Druckluftsysteme<br />
für verschiedene Branchen spezialisiert betreut<br />
das Unternehmen mit Hauptsitz in St Edmunds, Suffolk Kunden<br />
im Osten Englands. Die zuverlässigen und effizienten Systeme<br />
genießen laut eigenen Angaben einen guten Ruf.<br />
Die vollständige Dichtheit der Systeme zu gewährleisten, erwies<br />
sich dennoch als große Herausforderung. Diese Bedenken<br />
teilten auch Kunden des Unternehmens, darunter ein landwirtschaftlicher<br />
Erzeuger. Jason Sewell, der Air Power East leitet, erzählt:<br />
„Die Kunden haben uns gebeten, sicherzustellen, dass wir<br />
nachweisen können, dass etwas absolut leckagefrei ist.“<br />
Gleichzeitig suchte Paul Musgrove, der Leiter des Landwirtschaftsbetriebs<br />
nach einer effektiven Möglichkeit, seine Druckluftsysteme<br />
zu verwalten und zu warten, wobei der Schwerpunkt<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
01 Die FLIR Si124-LD ist ein einfach zu bedienendes System zur<br />
Ortung und quantitativen Bewertung von Lecks in Druckluftsystemen<br />
02 Die Si124-LD Plus ist mit 124 Mikrofonen ausgestattet und erzeugt<br />
ein präzises akustisches Bild, das Ultraschallinformationen auch in<br />
lauten, industriellen Umgebungen visuell darstellt<br />
auf der Vermeidung von Energieverschwendung und der Senkung<br />
der Betriebskosten lag. Dabei betonte er die Notwendigkeit,<br />
Geld zu sparen, wo immer es möglich ist, insbesondere bei den<br />
derzeitigen Energiepreisen.<br />
Diese doppelte Herausforderung erforderte einen innovativen<br />
Ansatz, um einerseits das Engagement von Air Power East für<br />
Qualität und Effizienz aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die<br />
spezifischen Bedürfnisse des Kunden zu erfüllen.<br />
SCHALLQUELLEN GENAU LOKALISIEREN<br />
Zur Bewältigung dieser Herausforderung wandte sich Sewell an<br />
Baseline-RTS, einen unabhängigen Anbieter von Ausrüstungen<br />
für Schulungen und vorausschauende Wartung. Sie stellten Air<br />
Power East die FLIR Si124-Kamera vor: Das fortschrittliche akustische<br />
Bildgebungsinstrument kann Luftlecks genau erkennen.<br />
Sewell berichtet: „Wir haben uns hingesetzt und ein wenig Marktforschung<br />
über verschiedene Modelle betrieben und sind dann<br />
zu einem Ergebnis gekommen. Also baten wir FLIR, uns die Si124<br />
zu demonstrieren, und seitdem sind wir begeistert.“<br />
Die FLIR Si124 ist ein leichtes, einhändig bedienbares Gerät zur<br />
schnellen Ortung von Lecks in Druckluftsystemen. Außerdem<br />
können damit Teilentladungen in elektrischen Hochspannungsanlagen<br />
erkannt werden. Mit 124 Mikrofonen ausgestattet erzeugt<br />
die Schallkamera ein präzises akustisches Bild, das die Ultraschallinformationen<br />
visuell darstellt. Dieses Bild wird in Echtzeit<br />
in ein digitales Kamerabild übersetzt. So können Benutzer die<br />
Schallquelle genau lokalisieren.<br />
Auf diese Weise kann die Schallkamera Probleme bis zu 10 Mal<br />
schneller erkennen als herkömmliche Methoden – selbst in lauten<br />
Industrieumgebungen. Darüber hinaus ist sie mit der FLIR<br />
Thermal Studio Suite kompatibel, die eine Offline-Bearbeitung,<br />
Analysen und erweiterte Berichte erlaubt. Dies kann Unternehmen<br />
helfen, Stromkosten zu sparen und die kostenintensive Installation<br />
neuer Kompressoren deutlich zu verzögern.<br />
LECKAGEFREIHEIT BEWEISEN<br />
Der Einsatz der Si124-Kamera führte zu Ergebnissen, die echte<br />
Veränderungen bewirkten. Sewell erklärt den Effekt der Kamera<br />
vor Ort: „Wir konnten dem Kunden bei einem Rundgang in seinem<br />
Betrieb genau zeigen, was wir auf unserem Bildschirm sehen.<br />
Und wenn wir kleine Lecks finden, können wir sie beheben<br />
und dem Kunden beweisen, dass sein System jetzt leckagefrei ist.“<br />
Dieser Ansatz hat nicht nur die Effizienz der Druckluftsysteme erhöht,<br />
sondern stärkt auch das Vertrauen der Kunden in die<br />
Dienstleistungen von Air Power East.<br />
Die quantitativen Ergebnisse sprechen für sich: Die Kamera ermöglichte<br />
das Aufspüren von Leckagen von etwa 100 Kubikfuß<br />
pro Minute (CFM) oder knapp 50 l/s. Dies entspricht einer Kompressorleistung<br />
von etwa 18,5 kW. Insbesondere angesichts steigender<br />
Energiepreise führt dies zu erheblichen Energie- und<br />
Kosteneinsparungen.<br />
FORTSCHRITT AKUSTISCHE BILDGEBUNG<br />
Der Einsatz der FLIR Si124-Kamera bei Air Power East zeigt, was<br />
innovative Technologien im industriellen Umfeld leisten können,<br />
um die komplexen Anforderungen an Druckluftsysteme zu erfüllen.<br />
Die erfolgreiche Erkennung und Behebung von Luftlecks<br />
konnte die betriebliche Effizienz verbessern und führte zu großen<br />
Energie- und Kosteneinsparungen für den landwirtschaftlichen<br />
Erzeuger. Die Fallstudie demonstriert auch: Fortschrittliche Werkzeuge<br />
können dazu beitragen, komplizierte Probleme zu lösen.<br />
Technologiegestützte Lösungen sind wichtig, um industrielle Prozesse<br />
zu optimieren.<br />
Bilder: FLIR<br />
www.flir.de<br />
POINTIERT<br />
AKUSTISCHE KAMERA ERMÖGLICHT EINE<br />
SCHNELLE ORTUNG VON LECKS<br />
ERLAUBT NACHWEIS DER LECKAGEFREIHEIT<br />
VON KOMPLEXEN DRUCKLUFTSYSTEMEN<br />
SCHALLKAMERA MIT 124 MIKROFONEN<br />
GENERIERT PRÄZISES AKUSTISCHES BILD<br />
LECKAGEORTUNG UND BEHEBUNG FÜR<br />
DRUCKLUFT SPART ENERGIE UND KOSTEN<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 29
INTERVIEW<br />
VDMA FLUIDTECHNIK: AKTIVITÄTEN<br />
AUF DER HANNOVER MESSE<br />
Die von der Hannover Messe adressierten Themen sind für die <strong>Fluidtechnik</strong>branche<br />
hochrelevant. Der VDMA-Fachverband mit seinen Mitgliedsfirmen ist in Hannover<br />
sehr präsent und stellt mehrere Initiativen vor, welche die Herausforderungen der<br />
Zukunft anpacken sollen. Wir sprachen darüber mit Dr. Christian Geis, dem<br />
stellvertretenden Geschäftsführer des VDMA <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Wie wichtig ist die Hannover Messe für die <strong>Fluidtechnik</strong><br />
im VDMA?<br />
Die Hannover Messe gehört seit Jahrzehnten zu unseren fest im<br />
Terminplan verankerten Netzwerk-Veranstaltungen. Nirgendwo<br />
sonst erreichen Aussteller ein solch breites Spektrum an Kontakten<br />
aus der gesamten Palette der Industriebranchen: von Studenten<br />
und Mitarbeitenden in der Forschung, innovativen Startups,<br />
erfahrenen praxisorientierten Ingenieuren bis hin zu übergeordneten<br />
Organisationen wie Verbänden und insbesondere<br />
der Politik. Seit über 70 Jahren genießt die Hannover Messe<br />
internationale Strahlkraft und gilt nicht umsonst als Mutter aller<br />
Messen. Und die <strong>Fluidtechnik</strong> war von Anfang an dabei.<br />
Sie gehört neben der Antriebstechnik als klassische Zulieferindustrie<br />
zu den treibenden Kräften des Maschinen- und Anlagenbaus.<br />
Auf der Hannover Messe hat der Besucher die Chance,<br />
über den Tellerrand zu schauen und neue, innovative Lösungen<br />
für seine Bedürfnisse zu finden. Hier werden nicht nur Lösungen<br />
für einzelne Branchen aufgezeigt – hier werden Lösungen<br />
für die gesamte Industrie einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Dekarbonisierung:<br />
diese Schlagworte begleiten uns seit Jahren und werden<br />
auch auf der Hannover Messe adressiert. Die Aussteller der<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> zeigten und zeigen dabei die Möglichkeiten auf,<br />
die Hydraulik, Pneumatik und Dichtungstechnik angesichts<br />
dieser Herausforderungen zu bieten haben.<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Dr. Christian Geis,<br />
Stellv. Geschäftsführer<br />
VDMA <strong>Fluidtechnik</strong><br />
Welche Initiativen des VDMA werden die Besucher<br />
der Messe zu sehen bekommen?<br />
Der VDMA bietet den Besuchern zu allen Schwerpunktthemen<br />
der Messe Anlaufstationen: Energy,<br />
Carbon Management, Digitale Transformation und<br />
Datenräume, aber auch zu o.g. Themen Energieeffizienz<br />
und Nachhaltigkeit. Für ein umfassendes<br />
Bild aller VDMA-Aktivitäten und -Stände empfehle<br />
ich unsere Infoseite vdma.org/hannovermesse. Auf<br />
dem VDMA-Stand in Halle 6, B47 bis B57 werden<br />
neben dem Gemeinschaftsstand mit 10 Mitgliedsfirmen<br />
auch Ansprechpartner der Abteilung Außenwirtschaft,<br />
der beiden Fachverbände Antriebstechnik<br />
und <strong>Fluidtechnik</strong> sowie deren europäischen<br />
Netzwerkorganisationen CETOP und EUROTRANS,<br />
FEBMA sowie der FVA (Forschungsvereinigung<br />
Antriebstechnik) und des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong><br />
die ganze Woche über für Gespräche zur<br />
Verfügung stehen. Das Themenspektrum reicht von<br />
Europäischen Richtlinien, Normung und Fach-
VDMA<br />
kräftemangel bis hin zu Digitalen Zwillingen in der Verwaltungsschale<br />
(asset administration shell; AAS) oder OPC UA und weiteren<br />
Digitalisierungsthemen.<br />
Hier möchte ich insbesondere auf zwei Initiativen des VDMA<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> aufmerksam machen: unseren Bildungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> und das Verbundprojekt Fluid 4.0. Für beide<br />
Themen sind Ansprechpartner vor Ort.<br />
Zum Bildungsfonds: Die Arbeiten der Vorstands-Arbeitsgruppe<br />
Bildungswesen aus den letzten Jahren sind nun in die Gründung<br />
des Bildungsfonds kulminiert. Dieser hat sich zur Aufgabe gesetzt,<br />
die Lehre an deutschen Hochschulen und Universitäten<br />
zu unterstützen. Dazu wurde beispielsweise ein Arbeitskreis<br />
gegründet, der konsolidiertes und praxisnahes Lehrmaterial<br />
erarbeiten soll, das z. B. von Gastdozenten genutzt werden kann.<br />
Exponate, Bilderdatenbanken, studentische Arbeiten und Praktika,<br />
Exkursionen, etc.: die Liste der angedachten Themen und<br />
Aktivitäten, mit denen wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken<br />
wollen, ist lang.<br />
Das Projekt Fluid 4.0 wiederum ist ein kürzlich angelaufenes,<br />
öffentlich gefördertes Digitalisierungsprojekt, das auf Systemund<br />
Effizienzaspekte über den gesamten Produktlebenszyklus<br />
hinweg zielt. Es soll die Branche bei der Digitalisierung ihrer<br />
Produkte, Systeme und Dienstleistungen unterstützen.<br />
Fluid 4.0 klingt auf jeden Fall sehr spannend. Worin<br />
unterscheidet sich dieses Projekt von den Aktivitäten unter dem<br />
Label „<strong>Fluidtechnik</strong> 4.0“? Die liefen ja auch schon eine Zeitlang<br />
recht erfolgreich.<br />
Das Projekt Fluid 4.0 baut auf den bisherigen <strong>Fluidtechnik</strong>-4.0-<br />
Aktivitäten zur Digitalisierung fluidtechnischer Komponenten<br />
(Verwaltungsschalen, genormte Merkmale bei ISO und ECLASS,<br />
selbstentwickelte Teilmodelle und solche der IDTA, ...) auf.<br />
Durch die <strong>Fluidtechnik</strong>-4.0-Vorarbeiten des AK Digitalisierung<br />
wurden auf den vergangenen zwei Hannover Messen schon digitale<br />
Zwillinge mit zugehörigen Verwaltungsschalen, Use Cases<br />
und Demos präsentiert. Dabei konnten QR-Codes gescannt und<br />
die Verwaltungsschalen („Digitale Zwillinge“) erkundet werden.<br />
Zur Hannover Messe 2023 beteiligten sich neue Hersteller mit<br />
Exponaten und wir konnten eine “Live-Verwaltungsschale” zeigen,<br />
die über einen OPC-UA-Server Betriebsdaten erhielt und so<br />
beispielsweise in der AAS die aktuelle Laufleistung stets aktuell<br />
überschrieben wurde und im Dashboard ausgelesen werden<br />
konnte.<br />
Nun erfolgt mit dem Fluid-4.0-Projekt – finanziert von der Europäischen<br />
Union und gefördert durch das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des<br />
Deutschen Bundestags – der nächste große Schritt. Das Projekt<br />
ist eine Initiative des Arbeitskreises Digitalisierung im Fachverband<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> des VDMA zusammen mit Bosch Rexroth, der<br />
TU Dresden und der RWTH Aachen und hat das Ziel, die Digitalisierung<br />
der Produkte und Prozesse der <strong>Fluidtechnik</strong> weiter voranzutreiben.<br />
Auf der Hannover Messe in Halle 6, B57 (9) wird auf dem<br />
Fluid-4.0-Stand gezeigt, wie der weitere Weg in eine digitalisierte<br />
und nachhaltige <strong>Fluidtechnik</strong> durch die AAS möglich ist.<br />
Im Fokus des Projekts stehen Herausforderungen der Systemarchitektur,<br />
des Energieverbrauchs, der PCF-Berechnung und<br />
der Kreislaufwirtschaft – alles brandaktuelle Themen. Am Stand<br />
können Exponate und AAS mit Tools der Firmen Xitaso und<br />
Meta-Level verglichen werden. Die <strong>Fluidtechnik</strong> ist eine sehr<br />
flexible und dynamische Technologie mit vielen Lösungsmöglichkeiten,<br />
bei denen Komponenten in quasi unendlich vielen<br />
Kombinationen zu Systemen zusammengebaut werden können.<br />
Die gezeigten Lösungen unterstützen bzw. erlauben eine anwendungsspezifisch<br />
optimale – und damit auch nachhaltigere –<br />
Produktauswahl.<br />
Der VDMA <strong>Fluidtechnik</strong> wird auf der Hannover Messe und<br />
weiteren wichtigen Messen sein neustes Projekt Fluid 4.0<br />
vorstellen<br />
Digitalisierung hat sehr viele Aspekte. Welche sind es konkret,<br />
die durch Fluid 4.0 vorangetrieben werden sollen?<br />
Das Projektkonsortium Fluid 4.0, bestehend aus 15 Projektpartnern<br />
und 13 assoziierten Partnern hat vier industrierelevante<br />
Use Cases formuliert. Diese Use Cases zielen auf die Steuerungsentwicklung<br />
(“System-Verwaltungsschalen” aus mehreren einzelnen<br />
Verwaltungsschalen) sowie auf Nachhaltigkeitsthemen<br />
(Product Carbon Footprint, Energieeffizienz und Circular Economy).<br />
Ziel ist es, für jeden Use Case Teilmodelle an relevanten<br />
Daten über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg zu identifizieren<br />
und zu standardisieren sowie Methoden, Tools,<br />
Schnittstellen und konkrete Demonstratoren zu entwickeln.<br />
Natürlich arbeiten wir mit anderen laufenden Manufacturing-X-<br />
Projekten zusammen, um auch in Richtung Datenraum interoperabel<br />
und kompatibel zu sein. Der VDMA ist ein großer<br />
Manufacturing-X-Treiber und viele Kollegen sind in “X-Projekten”<br />
aktiv. Wir nehmen deren Expertise und Input mit und<br />
nutzen Synergien, wo möglich.<br />
Wird es nach der Hannover Messe noch andere Gelegenheiten<br />
geben, die angesprochenen Use Cases zu erleben?<br />
Im geplanten Projektzeitraum von 31 Monaten wird auf den<br />
Hannover Messen <strong>2024</strong>, 2025 und 2026, der bauma 2025 sowie<br />
der Agritechnica 2025 jeweils ein Fluid-4.0-Messestand organisiert<br />
und der Projektfortschritt einer breiteren Öffentlichkeit<br />
präsentiert. Jährliche Infotage und eine Konferenz sind auch<br />
geplant. Der diesjährige Fluid 4.0 Infotag findet am 24. Oktober<br />
<strong>2024</strong> beim VDMA statt.<br />
Es wird also viele Möglichkeiten geben, sich zu informieren oder<br />
einzubringen und in den Dialog zu treten.<br />
Wie können sich Unternehmen einbringen?<br />
Nehmen Sie einfach und unverbindlich Kontakt mit mir als<br />
VDMA-Teilprojektleiter oder der Fluid-4.0-Referentin im Fachverband<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>, Frau Imane Najib, auf.<br />
Auch Unternehmen, die nicht im VDMA organisiert sind?<br />
Vorrangiges Ziel des VDMA ist es, die Etablierung praxisgerechter,<br />
einheitlicher Standards und Schnittstellen voranzutreiben,<br />
wozu die ganze Branche und auch Kundenbranchen eingebunden<br />
werden müssen. Deshalb ist eine Beteiligung über die<br />
VDMA-Mitgliedsfirmen hinaus sinnvoll und möglich.<br />
Bilder: VDMA<br />
www.vdma.org/fluidtechnik<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 31
PNEUMATIK<br />
LOGIKMODULE AUS DEM 3D-DRUCKER<br />
PNEUMATIK ERSETZT ELEKTRISCHE<br />
STEUERUNG IN SOFTROBOTERN<br />
Softroboter können in Zukunft Aufgaben übernehmen, an denen<br />
herkömmliche Roboter scheitern. Die weichen Roboter könnten<br />
in schwer zugänglichem Gelände und in Umgebungen zum Einsatz<br />
kommen, in denen sie etwa Chemikalien oder Strahlung<br />
ausgesetzt sind, die elektronisch gesteuerten Robotern aus Metall<br />
schaden würden. Dafür ist es notwendig, dass diese Softroboter<br />
ohne jegliche Elektronik steuerbar sind. Dies stellt in der<br />
Entwicklung bisher noch eine Herausforderung dar. Die pneumatischen<br />
Logikmodule des Freiburger Forschungsteams machen<br />
es nun möglich, elektrische Steuerung in Softrobotern zu<br />
ersetzen.<br />
ELEKTRONIKFREIE PNEUMATISCHE<br />
STEUERKREISE<br />
„Unser Design ermöglicht es allen, die Erfahrung im 3D-Druck<br />
haben, solche Logikmodule herzustellen und für die Steuerung<br />
eines Softroboters zu verwenden, ohne dass dafür eine High-<br />
End-Druckausrüstung nötig ist“, sagt Conrad. „Dies markiert<br />
einen bedeutenden Schritt hin zu völlig elektronikfreien pneumatischen<br />
Steuerkreisen, die künftig immer komplexere elektrische<br />
Komponenten in Softrobotern ersetzen können.“<br />
Ein Forschungsteam der Universität Freiburg<br />
hat 3D-gedruckte pneumatische Logikmodule<br />
entwickelt, welche die Bewegungen von<br />
Softrobotern allein durch Luftdruck steuern.<br />
Die Module ermöglichen eine logische Schaltung<br />
des Luftstroms und können so eine elektrische<br />
Steuerung imitieren.<br />
Mit den Modulen sei es laut eigenen Angaben zum<br />
ersten Mal möglich, flexible und elektronikfreie<br />
Softroboter vollständig im 3D-Drucker mit Filament<br />
aus konventionellem Druckmaterial herzustellen.<br />
Das Forschungsteam um Dr. Stefan Conrad, Dr. Falk Tauber,<br />
Joscha Teichmann, und Prof. Dr. Thomas Speck vom Exzellenzcluster<br />
„Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials<br />
Systems“ (livMatS) hat seine Ergebnisse im Fachjournal Science<br />
Robotics veröffentlicht.<br />
MODULE KÖNNEN BOOLESCHE OPERATIONEN<br />
AUSFÜHREN<br />
Die Module bestehen aus zwei Kammern, die unter Druck stehen.<br />
Zwischen diesen Kammern verläuft ein 3D-gedruckter Kanal.<br />
Indem die Kammern auf den Kanal drücken, können sie den<br />
Luftfluss darin unterbinden und diesen so wie ein Ventil regulieren.<br />
Durch das gezielte Öffnen und Schließen des Ventils können<br />
die Module ähnlich wie elektrische Schaltungen die booleschen,<br />
logischen Funktionen „UND“, „ODER“ und „NICHT“ ausführen<br />
und gezielt Luftstrom in die Bewegungselemente des Soft -<br />
ro boters lenken.<br />
Welche Funktion das einzelne Modul ausführt, wird dadurch<br />
festgelegt, in welche Kammern Luftdruck gegeben wird. Je nach<br />
gewähltem Material, können die Module mit einem Druck zwischen<br />
80 und mehr als 750 kPa betrieben werden. Dabei haben<br />
sie eine im Vergleich zu anderen pneumatischen Systemen<br />
schnelle Reaktionszeit von etwa 100 ms.<br />
VIELFÄLTIG EINSETZBAR<br />
„Die Anwendungsmöglichkeiten dieser Module sind enorm. Wir<br />
haben einen flexiblen 3D-gedruckten robotischen Läufer entwickelt,<br />
der durch einen integrierten Schaltkreis per Luftdruck gesteuert<br />
wird. Wie nachgiebig die Logikmodule sind, zeigt sich<br />
daran, dass dieser Läufer sogar die Last eines Autos aushält, das<br />
über ihn fährt“, erläutert Dr. Falk Tauber. „Als Beispiel für komplexere<br />
Steuerungen haben wir zusätzlich einen elektronikfreien<br />
Getränkespender entwickelt, der das Potenzial unserer pneumatischen<br />
Logikmodule andeutet.“<br />
Bild: Falk Tauber<br />
ufr.link/softroboter-livmats<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
BATTERIEPACKS EFFIZIENTER PRODUZIEREN<br />
Ennovi, ein Partner für<br />
Elektrifizierungslösungen<br />
im Mobilitätssektor, gibt<br />
die Markteinführung von<br />
CellConnect-Prism bekannt,<br />
einem prismatischen<br />
Batteriezellen-Kontaktierungssystem,<br />
das die<br />
Konnektivität und Effizienz<br />
von Batteriemodulen neu<br />
definiert. CellConnect-Prism bietet Ingenieuren eine hohe<br />
Flexibilität und ermöglicht die nahtlose Integration einzelner<br />
prismatischer Zellen, um größere Batteriemodule oder erweiterte<br />
Cell-to-Pack- (CTP) und Cell-to-Chassis-(CTC-)Konfigurationen<br />
zu erstellen. Durch die Rationalisierung des Montageprozesses<br />
und die Beseitigung von Ineffizienzen beschleunigt<br />
CellConnect-Prism die Produktion von Batteriepacks und<br />
optimiert zugleich den Materialeinsatz und die Kosten. Eine der<br />
wichtigsten Innovationen von CellConnect-Prism ist die<br />
Verwendung einer gestanzten Schaltung (FDC) als Alternative<br />
zur herkömmlichen flexiblen, gedruckten Schaltung (FPC). Das<br />
Reel-to-Reel-Verfahren verringert Produktionszeit und -kosten.<br />
Zudem minimiert es dabei auch die Umweltbelastung. Darüber<br />
hinaus gewährleistet die Verwendung von PET-Material in<br />
Automobilqualität und das Hot-Bar-Lötverfahren eine optimale<br />
Wärmebeständigkeit und Bauteilbefestigung ohne Beeinträchtigung<br />
der Integrität. Das zum Patent angemeldete CellConnect-System<br />
stellt einen Paradigmenwechsel in der Batterieverbindungstechnologie<br />
dar und ermöglicht OEMs und Gigafactories,<br />
ihre Produktion zu skalieren und der wachsenden Nachfrage<br />
nach elektrifizierten Mobilitätslösungen gerecht zu werden.<br />
Die vielseitige Plattform ist mit prismatischen, zylindrischen<br />
und Pouch-Zellenformaten kompatibel und bietet Anpassungsmöglichkeiten<br />
für verschiedene Anwendungen.<br />
www.ennovi.com<br />
TRANSPORTROBOTERSERIE ÜBERZEUGT LIVE<br />
Auf der LogiMAT <strong>2024</strong> konnten Besucherinnen und Besucher<br />
von ek robotics die Transportroboter Vario Move L und Vario<br />
Move CB in Aktion erleben. „Das Interesse an den beiden<br />
Fahrzeugen war groß“, berichtet Ronald Kretschmer, Chief Sales<br />
Officer bei ek robotics. „Besonders begeistert waren unsere<br />
Besucher von den vielen Anwendungsmöglichkeiten<br />
mit dem<br />
Vario Move.“ Je nach Anwendungsprofil<br />
kann die Transportroboterserie<br />
mit verschiedenen<br />
Fahrwerken, Lastaufnahmemitteln<br />
und vielfältigen Navigationstechniken<br />
ausgestattet werden.<br />
Ob als Gabelhochhubfahrzeug<br />
mit unterschiedlichen Radarmkonfigurationen,<br />
als Gegengewichtsstapler<br />
oder ausgerüstet<br />
mit aktiven Förderelementen: Die<br />
bewährte Basiskonstruktion des<br />
Vario Move bleibt immer gleich.<br />
Der Baukasten besteht aus fünf definierten Hubmasten, mit<br />
denen Übergabehöhen von bis zu fünf Metern erreicht werden.<br />
Gleichzeitig verfügt der Hochhubtransportroboter über eine<br />
hohe Tragfähigkeit von bis zu 1.600 kg. Daraus ergibt sich eine<br />
Vielzahl möglicher Kombinationen, je nach Anwendungsfall<br />
auch mit individuellen, kundenspezifischen Anpassungen.<br />
Eingesetzt wird der Vario Move inzwischen in diversen Branchen<br />
und löst die verschiedensten Transportaufgaben im<br />
24-Stunden-Betrieb. Die Konstrukteure von ek robotics haben<br />
bei der Entwicklung des Vario Move bewusst auf ein freundliches<br />
Erscheinungsbild gesetzt. Menschen sollen den Transportroboter<br />
von Beginn an als Arbeitspartner und nicht als<br />
Störfaktor erleben. Mit Erfolg: Bisher hat das fahrerlose<br />
Transportfahrzeug drei Design-Awards erhalten.<br />
www.ek-robotics.com<br />
IMPRESSUM<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 68. Jahrgang<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />
Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteure:<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Felix Berthold, M.A. (be)<br />
Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />
E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />
ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />
52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
ISSN 1614-9602<br />
ISSN E-Paper: 2747-8009<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />
Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />
LESERSERVICE<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />
Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise und Lieferbedingungen:<br />
Einzelheftpreis: € 17,50 (zzgl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Inland: € 165,- (inkl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Ausland: € 186,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-200<br />
E-Mail: info@vfmz.de, www.vereinigte-fachverlage.de<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />
Head of Sales: Carmen Nawrath<br />
Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />
DRUCK UND VERARBEITUNG<br />
Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />
Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
DATENSPEICHERUNG<br />
Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />
zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />
ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />
Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />
Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />
beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />
Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />
Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />
Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />
auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />
zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />
entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />
Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />
das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />
Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />
und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />
von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD<br />
und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die<br />
vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />
d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />
Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />
Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />
werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht<br />
der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />
Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden, über<br />
deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und die<br />
nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />
eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />
Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 33
MOBILE MASCHINEN<br />
SONDERTEIL<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SENSOREN<br />
KM-DRUCKMESSUMFORMER IN MOBILEN MASCHINEN<br />
INNOVATIVE TECHNOLOGIE<br />
FÜR RAUE UMGEBUNGEN
MOBILE MASCHINEN<br />
SENSOREN<br />
Bau- und Landmaschinen, Kräne, Hebebühnen,<br />
Kommunalfahrzeuge und Rennboote haben<br />
eines gemeinsam: Sie müssen auch bei härtesten<br />
Umgebungsbedingungen sicher funktionieren.<br />
Das Unternehmen Gefran hat daher die neuen<br />
Druckmessumformer der Serie KM speziell für<br />
die extremen Anforderungen an mobilen<br />
Arbeitsmaschinen entwickelt. Sie zeichnen sich<br />
durch einen äußerst kompakten Aufbau,<br />
geringes Gewicht und hohe Robustheit aus.<br />
Komponenten in mobilen Arbeitsmaschinen sind oftmals<br />
hohen Belastungen ausgesetzt. So sind im rauen Betrieb<br />
harte Stöße und Vibrationen, Feuchtigkeit und Schmutz<br />
sowie hohe und tiefe Temperaturen keine Seltenheit.<br />
Gleichzeitig müssen die Bauteile für einen effektiven Einsatz ein<br />
möglichst geringes Gewicht und kompakte Abmaße aufweisen sowie<br />
weitere Anforderungen wie beispielsweise die Zulassung für<br />
die Straße erfüllen. Gefran verfügt über 50 Jahre an technischer<br />
Erfahrung bezüglich der Realisierung von Sensoren, Systemen<br />
und Komponenten für solche anspruchsvollen Anwendungen.<br />
ÜBERWACHUNG DES HYDRAULIKKREISES<br />
Mobile Arbeitsmaschinen haben eine Vielzahl von hydraulischen<br />
Arbeitskreisen, beispielsweise für das Verfahren eines Baggerarms<br />
oder für das Heben und Senken von Hebebühnen. Um<br />
eine sichere Funktion zu gewährleisten, muss der Druck im hydraulischen<br />
Arbeitskreis überwacht werden. „Dies erfolgt mittels<br />
Druckmessumformern, die den Druck im Hydraulikkreis detektieren.<br />
Hierdurch können sowohl Schäden der Hydraulikaggregate<br />
bei Überdruck als auch beispielsweise das unbeabsichtigte<br />
Absenken des Baggerarms bei Unterdruck verhindert werden“,<br />
erklärt Tobias Middendorf, Business Development Manager Sensors<br />
& Mobile Machines bei Gefran.<br />
WHEATSTONE-BRÜCKE ZUR PRÄZISEN<br />
ERFASSUNG DES DRUCKS<br />
Druckmessumformer wandeln den zu messenden Druck in die<br />
mechanische Auslenkung einer Messmembran um, die dann<br />
elektrisch erfasst wird. Bei den neuen Sensoren der Serie KM<br />
werden mithilfe der Dickschichttechnologie die isolierende<br />
Schicht (Dielektrikum), die leitende Schicht (Cermet) und die<br />
Widerstandsschicht auf eine Stahlmembran aufgebracht, um so<br />
eine Wheatstonebrücke herzustellen. „Mithilfe dieser wird der<br />
Druck in elektrische Signale beispielsweise 4-20 mA umgewandelt“,<br />
erläutert Middendorf. Diese zuverlässige und präzise Technologie<br />
ermöglicht höchste Qualitätsstandards sowie große<br />
Stückzahlen zu marktfähigen Preisen. Die Dicke der Membran<br />
bestimmt dabei den Druckmessbereich: So können bei der KM-<br />
Serie Messbereiche von 0 bis 1.000 bar realisiert werden.<br />
EXTREM LEICHT, ROBUST UND KOMPAKT<br />
Durch die hohe Funktionalität und vielseitige Einsetzbarkeit dürfen<br />
Komponenten in mobilen Arbeitsmaschinen so wenig Bauraum<br />
und Gewicht wie möglich besitzen. Laut Middendorf war es<br />
daher „bei der Neuentwicklung der Druckmessumformer der Se<br />
01
01 Bei hydraulisch betätigten Hebebühnen bieten<br />
die Druckmessumformer zahlreiche Vorteile<br />
02 Kompakt, leicht, schockfest und vibrationsbeständig:<br />
die Druckmessumformer der Serie KM<br />
03 Neben zahlreichen Zulassungen besitzen<br />
die Druckmessumformer die E1-Zertifizierung ‒<br />
Voraussetzung für die aktive Nutzung im<br />
Straßenverkehr<br />
02 03<br />
rie KM vorrangiges Ziel, diese so klein und leicht wie möglich zu<br />
realisieren“. Dank modernster SMD-Technologie, einer mehrstufigen<br />
Wärmebehandlung von 200 bis 900 °C und der Ausführung<br />
in Edelstahl setzen die Sensoren Maßstäbe bezüglich Robustheit,<br />
Kompaktheit und geringem Gewicht: Die Druckmessumformer<br />
sind nur 50 mm lang, wiegen nur 50 g und bieten eine beeindruckende<br />
Schockfestigkeit von bis zu 100 g sowie eine Vibrationsfestigkeit<br />
von bis zu 20 g. Eine weitere herausragende Eigenschaft<br />
ist der Betriebstemperaturbereich von -40 bis +125 °C. „Viele<br />
Standardprodukte sind dagegen nur für einen Betriebstemperaturbereich<br />
von -40 bis +85 °C zugelassen“, so Middendorf.<br />
SCHUTZ GEGEN DRUCKSPITZEN<br />
Bei vielen mobilhydraulischen Anwendungen treten gefährliche<br />
Phänomene wie Kavitation, Flüssigkeitsschläge oder Druckspitzen<br />
auf, beispielsweise beim Starten und Stoppen von Pumpen<br />
oder beim schnellen Schließen eines Ventils. Diese Vorgänge<br />
können den Messwertaufnehmer beschädigen. Daher sind die<br />
Druckmessumformer der Serie KM auf Anfrage mit einem integrierten<br />
Druckdämpfer erhältlich. „Dieser schützt dank einer<br />
Durchgangsbohrung von 0,5 mm Durchmesser vor diesen<br />
schädlichen Phänomenen“, erklärt Middendorf.<br />
GROSSER ANWENDUNGSBEREICH DURCH<br />
ZAHLREICHE ZERTIFIZIERUNGEN<br />
Die Sensoren sind die ideale Lösung für Anwendungen an mobilen<br />
Arbeitsmaschinen, die nicht nur einen wettbewerbsfähigen<br />
Preis, sondern auch Leistung und Zuverlässigkeit erfordern. So<br />
erfüllen sie zahlreiche Sicherheitsstandards, wodurch ein breiter<br />
Anwendungsbereich gewährleistet wird. Die Druckmessumformer<br />
sind nach SIL 2 und PL d funktional sicher zertifiziert, erfüllen<br />
also die aktuellen Anforderungen der Maschinenrichtlinie.<br />
Durch die höchste Schutzklasse bei elektrischen Betriebsmitteln<br />
IP69K sind die Sensoren auch für die Reinigung mit Hochdruckreinigern<br />
bei hohen Wassertemperaturen geeignet, mit denen<br />
oftmals bei mobilen Maschinen nach einem harten Arbeitstag<br />
Schlamm und sonstige Verunreinigungen entfernt werden. „Auch<br />
hier heben wir uns von vielen Standardprodukten auf dem Markt<br />
ab, die nur für IP67 zugelassen sind“, so Middendorf.<br />
Des Weiteren besitzen die Messdruckumformer die E1-Zertifizierung,<br />
die Voraussetzung für die aktive Nutzung der Sensorik<br />
im Straßenverkehr ist. Laut Middendorf „dürfen die Sensoren so-<br />
mit beispielsweise für die Drucküberwachung des Schwenkarms<br />
von einem Saugroboter bei einem Kommunalfahrzeug eingesetzt<br />
werden“. Für die Anwendung in Erdbaumaschinen und Baumaschinen<br />
mit internem elektrischen Bordnetz weisen die Druckmessumformer<br />
gemäß DIN EN ISO 13766 eine hohe elektromagnetische<br />
Störfestigkeit von bis zu 100 V/m auf. „Und last but not<br />
least besitzen sie auch die cULus-Zertifizierung, erfüllen also die<br />
Sicherheitsstandards, die für den Einsatz in den USA und Kanada<br />
gefordert werden“, so Middendorf.<br />
FLEXIBLE PRODUKTE<br />
„Ein Alleinstellungsmerkmal von Gefran ist, dass wir sehr auf<br />
Kundenwünsche eingehen“, betont Midddendorf. „So bieten wir<br />
über 20 verschiedene Gewindeanschlüsse für die KM-<br />
Druckmess umformer an. Des Weiteren realisieren wir auch kundenspezifische<br />
Anforderungen. Dadurch heben wir uns vom<br />
Markt sehr deutlich ab, wo standardmäßig nur der G1/4“, R1/4“<br />
und 9/16 UNF angeboten werden.“ Durch diese vielen Features<br />
und Zulassungen sind die Messdruckumformer für mobile Anwendungen<br />
in Baumaschinen und -fahrzeugen, Kränen, Hebebühnen,<br />
Kommunalfahrzeugen und Rennbooten prädestiniert.<br />
Bilder: Aufmacher: Roman_23203 – stock.adobe.com, Gefran<br />
Bild 01: bannafarsai – stock.adobe.com, Bilder 02 und 03: Gefran<br />
www.gefran.de<br />
POINTIERT<br />
FÜR DIE EXTREMEN ANFORDERUNGEN<br />
IN MOBILEN MASCHINEN ENTWICKELT<br />
KOMPAKTER AUFBAU, GERINGES GEWICHT<br />
UND HOHE ROBUSTHEIT<br />
SCHOCKFESTIGKEIT BIS ZU 100 g<br />
VIBRATIONSFESTIGKEIT BIS ZU 20 g<br />
HÖCHSTE SCHUTZKLASSE BEI<br />
ELEKTRISCHEN BETRIEBSMITTELN<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 37
Impulsgeber<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Matthias Strobel,<br />
Geschäftsführer, InMach<br />
Intelligente Maschinen GmbH
IMPULSGEBER<br />
MOBILE ROBOTIK<br />
„VON DER STANGE GIBT ES BEI UNS NICHT“<br />
Um den immer komplexeren Anforderungen an die Entwicklung autonomer Prozesse<br />
und Maschinen erfolgreich zu begegnen, braucht es eine Vielzahl von spezialisierten<br />
Fähigkeiten. Ein Unternehmen, dem es gelingt, mit diesen Fähigkeiten hoch<br />
innovative ganzheitliche Software- und Hardwarelösungen für anspruchsvolle mobile<br />
Robotikanwendungen zu schaffen, ist die InMach Intelligente Maschinen GmbH<br />
aus Ulm – ein echter Impulsgeber auf diesem Gebiet.<br />
Laut Definition ist ein Impulsgeber eine Person, die Anregungen<br />
liefert, um eine Handlungs- oder eine Denkweise<br />
zu ändern. Übertragen auf die Industrie kann natürlich<br />
auch eine Innovation oder eine Technologie einen solchen<br />
Prozess in Gang bringen. Bezogen auf mobile Arbeitsmaschinen<br />
krempelt kaum eine Technologie die Branche aktuell derart auf<br />
links wie die mobile Robotik und die Entwicklung autonomer<br />
Arbeitsprozesse.<br />
Diese Entwicklung ist angesichts des allgegenwärtigen Fachkräftemangels<br />
nicht verwunderlich. Spezialisierte Maschinenführer<br />
sind Mangelware, die Bedienung der hochkomplexen Arbeitsmaschinen<br />
muss dem Bediener so einfach wie möglich gemacht<br />
werden – oder im Fall mobiler Roboter komplett abgenommen<br />
werden.<br />
Ein Unternehmen, das schon vor 20 Jahren das Potenzial dieser<br />
Technologie erkannt hat, ist die InMach Intelligente Maschinen<br />
GmbH aus Ulm. Firmengründer und Geschäftsführer Matthias<br />
Strobel erklärt, wieso das Unternehmen schon so früh in diesem<br />
Markt unterwegs war und wie sie heute Maschinenhersteller dabei<br />
unterstützen, selbst Impulse zu setzen.<br />
01 Die High-End Controller von InMach verfügen über<br />
leistungsstarke Prozessoren, umfangreichen Flashspeicher<br />
und Gigabit-Ethernet-Schnittstellen<br />
Herr Strobel, vom Feldschwarm oder autonomen Arbeitsmaschinen<br />
sprach vor zwanzig Jahren kaum jemand. Wieso haben<br />
Sie sich damals schon auf diese Themen konzentriert?<br />
Ganz so prophetisch waren auch wir damals nicht (lacht). Wir<br />
kommen eigentlich aus der Entwicklung von Navigationssoftware.<br />
InMach haben wir 2003 als universitäre Ausgründung aus<br />
WIR SIND DIE ENABLER FÜR<br />
DISRUPTIVE ENTWICKLUNGEN<br />
AUF SEITE UNSERER KUNDEN<br />
der Taufe gehoben, um Wegfindungssysteme für Serviceroboter<br />
wie Haushalts- und Reinigungsroboter zu entwickeln. Damals<br />
war die Antriebs- und Steuerungstechnik allerdings noch nicht<br />
auf dem Stand von heute und die große Revolution blieb vorerst<br />
aus. Dennoch haben wir durch diesen frühzeitig gesetzten Fokus<br />
in den heutigen Trendmärkten einen Wissensvorsprung – also in<br />
der Agrarrobotik, bei fahrerlosen Transportsystemen oder autonomen<br />
Kommunalmaschinen.<br />
Inwiefern würden Sie InMach als Impulsgeber bezeichnen?<br />
Wie kaum ein anderes Unternehmen können wir mit einem<br />
ganzheitlichen Ansatz punkten und so Systeme entwickeln,<br />
welche die Branche wirklich weiterbringen. Wir verfügen traditionell<br />
über das Software- und Programmierungs-Wissen, haben<br />
in den zwei Dekaden seit Gründung jedoch auch sehr stark in<br />
die Entwicklung leistungsstarker Elektroniken investiert und<br />
kombinieren dies mit einer hohen Beratungs- und Integrations-<br />
Expertise. Wir haben zudem früh den Trend zu KI und Machine<br />
Learning erkannt, und unser Team um Experten in diesen Bereichen<br />
erweitert. Somit profitieren unsere Kunden von einer einzigartigen<br />
Kombination an qualitativer Innovationskraft aus<br />
einer Hand. Wir sind sozusagen die Enabler für impulsgebende,<br />
disruptive Entwicklungen auf Seite unserer Kunden. Natürlich<br />
arbeiten wir dabei sehr eng mit den Maschinenherstellern zusammen,<br />
partizipieren jedoch auch stark an Verbundforschungsprojekten,<br />
um stets einen Schritt voraus zu sein.<br />
An welchen Forschungsprojekten beteiligt sich InMach aktuell?<br />
Wir sind in mehreren Forschungsprojekten vertreten, die sich<br />
mit den großen Themen unserer Branche auseinandersetzen.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 39
02 Im Projekt SAFE AI wird an Umfelderkennungssystemen<br />
für autonom agierende Kommunal- und<br />
Agrarmaschinen geforscht<br />
Beispielsweise arbeiten wir im Projekt SAFE AI mit Horsch Leeb<br />
Application Systems und der Uni Tübingen an Umfelderkennungssystemen<br />
für autonom agierende Kommunal- und Agrarmaschinen.<br />
Mit dem KIT und der Uni Hohenheim entwickeln<br />
wir im Projekt ONFIELD (Fahrerkabine 4.0) Lösungen für die<br />
bedarfsgerechte Beanspruchung von Maschinenführern in der<br />
Landwirtschaft. Konkret geht es darum, dem Maschinenführer<br />
passgenaue Aufgaben zu geben, je nach Automatisierungsgrad<br />
des gerade ablaufenden Prozesses. So soll die Effizienz aber<br />
auch die Attraktivität des Arbeitens im landwirtschaftlichen<br />
Umfeld gesteigert werden.<br />
Und im Projekt LUKAS arbeiten wir gemeinsam mit namhaften<br />
Projektpartnern aus der Automotive-Branche an Lösungen für<br />
den autonomen Straßenverkehr. Wie können Infrastruktur und<br />
Fahrzeuge gemeinsam für ein sicheres Miteinander im autonomen<br />
Verkehr sorgen? Darüber hinaus gibt es noch einige nicht<br />
öffentliche Projekte mit Industriepartnern, in denen an gänzlich<br />
neuen Maschinenklassen gearbeitet wird.<br />
speicher und Gigabit-Ethernet-Schnittstellen zur Verarbeitung<br />
einer Vielzahl von Sensorsignalen und selbst großer Datenströme<br />
für den funktional sicheren Betrieb von autonomen Prozessen.<br />
Unsere Motorsteuerungen sind teilweise in speziell für die<br />
Bedürfnisse mobiler Robotik abgestimmten Varianten verfügbar.<br />
Diese kommen beispielsweise in den Industriereinigungsrobotern<br />
unseres Kunden Adlatus zum Einsatz und steuern die autonomen<br />
Fahr- und Arbeitsfunktionen. Was uns jedoch von anderen<br />
Anbietern besonders absetzt, ist die Flexibilität, mit der wir<br />
unsere Hardware und Software an die Bedürfnisse der Maschinenhersteller<br />
anpassen. Von der Stange gibt es bei uns quasi<br />
nicht – der Kunde bekommt die passgenaue Lösung für sein<br />
Problem.<br />
Bilder: InMach<br />
www.inmach.de<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Sind diese in den Forschungsprojekten adressierten Trends,<br />
diejenigen, die Sie als „impulsgebend“ bezeichnen würden?<br />
Auf jeden Fall. Durch den demografischen Wandel und den<br />
damit einhergehenden wachsenden Fachkräftemangel braucht<br />
es automatisierte Prozesse oder völlig autonome Maschinen,<br />
um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Ohne diese Lösungen<br />
werden wir künftig große Probleme in der Bau- und Landwirtschaft,<br />
aber auch bei der Bereitstellung alltäglicher kommunaler<br />
Services, wie der Straßenreinigung oder der Müllabfuhr,<br />
bekommen.<br />
Sie erwähnten die Entwicklung eigener Steuerungen. Inwiefern<br />
hilft die InMach Hardware dabei, diese Probleme zu lösen?<br />
Einerseits sind unsere Motorsteuerungen und Automatisierungs-Controller<br />
auf dem neuesten Stand der Technik. Unsere<br />
High-End Controller vom Typ ISY SPU verfügen beispielsweise<br />
über sehr leistungsstarke Prozessoren, umfangreichen Flash-<br />
AUS DER UNI GEWACHSEN<br />
2003 ging das Unternehmen aus dem von<br />
Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher geführten Forschungsinstitut<br />
FAW Ulm hervor und siedelte sich nach<br />
ersten Jahren im Sciencepark und langjährigem Wirken<br />
am Traditions–standort der Kässbohrerwerke in der<br />
Ulmer Weststadt an. Seit 2019 befindet sich der Firmenstandort<br />
im Ulmer Donautal. Hier boten sich Expansionsmöglichkeiten<br />
für das Unternehmen und gleichzeitig<br />
auch Raum für die Serienproduktion von Steuerungen,<br />
die an namhafte Roboter- und Nutzfahrzeughersteller<br />
geliefert werden. Um ganzheitliche Systeme zu entwickeln,<br />
setzt InMach unter anderem bei der Sensorik<br />
und Telematik auf die Expertise von Partnern, beispielsweise<br />
Bosch und Bosch Rexroth.<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
ROBUSTE DREHGEBER-ALLROUNDER<br />
Das Drehgeber-Programm von FSG<br />
besteht aktuell aus mehreren Serien<br />
mit Baugrößen von 22 bis 100 mm<br />
Gehäusedurchmesser sowie vielen<br />
kundenspezifischen Sonderausführungen<br />
mit Baugrößen von 13 bis<br />
125 mm Durchmesser. Das Gehäuse<br />
besteht in der Regel aus widerstandsfähigem<br />
eloxiertem Aluminium,<br />
viele Modelle sind optional auch<br />
mit Edelstahlgehäuse erhältlich. Typisch für FSG ist die große<br />
Variantenvielfalt, die analoge- und digitale Schnittstellen<br />
abdeckt. In der Agrartechnik können FSG-Drehgeber bei der<br />
Höhenregelung von Spritzanlagen eingesetzt werden, darüber<br />
hinaus auch zur Erfassung der Mähwerksposition, bei der<br />
Materialflussmessung im Mähdrescher und allgemein dort, wo<br />
Rückmeldungen der Radstandposition für die Lenkung benötigt<br />
werden. Mit einer Gehäuselänge von 36 mm sind die Drehgeber<br />
der Serie MH613 (Bild) auch für Anwendungen geeignet, bei<br />
denen nur wenig Einbauraum zur Verfügung steht. Sie sind als<br />
Singleturn- oder Multiturn-Ausführung (für max. 16 Umdrehungen)<br />
verfügbar. Das Messsystem ist magnetisch und damit<br />
berührungslos. Über eine Folientastatur auf der Gehäuserückseite<br />
lässt sich die Signaleinstellung auf einfache Weise<br />
programmieren; als Signalausgang stehen Ausführungen für<br />
4–20 mA oder 0–10 V zur Auswahl.<br />
www.fsg-sensores.de<br />
WEGSENSOR FÜR RAUE UMGEBUNGEN<br />
Die präzise lineare Positionsbestimmung ist ein elementares<br />
Erfordernis in vielen mobilen Maschinen. Messgenauigkeit und<br />
Zuverlässigkeit des Sensors sind dabei essenziell. Zwei Eigenschaften<br />
die der ASM posi tape® WB21 auf einmalige Weise<br />
miteinander verbindet. Das 10 mm breite und 0,08 mm dicke<br />
Hightech-Edelstahlmessband ist kaum verschleißanfällig und<br />
kann zudem mehrfach und auch gegenläufig umgelenkt<br />
werden. Dank dieser Besonderheit kann der WB21 daher auch<br />
dort eingebaut werden, wo die räumlichen Gegebenheiten<br />
eingeschränkt sind. Ein weiteres Merkmal: die berührungslose,<br />
magnetische und verschleißfreie<br />
Multi-Hall-Technologie.<br />
Wie bei vielen Wegseil-Sensoren<br />
werden auch hier zur<br />
Positionsbestimmung die<br />
Linearbewegungen in<br />
Winkelbewegungen gewandelt.<br />
Der magnetische<br />
Multiturn-Absolut-Encoder<br />
von ASM erfasst diese<br />
Drehbewegung und wandelt<br />
sie in ein Signal, das von einem Datenverarbeitungssystem<br />
ausgewertet werden kann. Die Elektronik des posi tape® WB21<br />
ist komplett vergossen ‒ so können dem Sensor selbst großen<br />
Temperaturschwankungen, Vibrationen, Schocks, Schmutz<br />
(Staub, Schmierstoffe) und Feuchtigkeit nichts anhaben.<br />
www.asm-sensor.com<br />
NEUE WALLBOX-GENERATION<br />
Keba, Hersteller von Wallboxen, präsentiert die neue Wallbox KeContact P40 und P40 Pro. Die<br />
Wallbox zielt auf die Bedürfnisse des Ladens zu Hause, von Flotten und im halböffentlichen<br />
Bereich ab. Das modulare Konzept, die 3-Punkt-Montage und integrierte Kabeldichtungen<br />
ermöglichen eine einfache Installation. Die neue Wallbox ist kompakter und kleiner als die<br />
bisherigen Modelle, bietet aber trotzdem dem Elektriker einen ausreichend großen Anschlussraum,<br />
um ein bequemes Arbeiten zu ermöglichen. Die KeContact P40 / P40 Pro ist<br />
intuitiv konfigurier- und steuerbar. Dank dem in der Keba eMobility App integrierten Installermode<br />
erfolgt die Erstinbetriebnahme schnell und einfach via Bluetooth.<br />
www.keba.com<br />
MULTITURN-ENCODER FÜR MOBILE<br />
MASCHINEN<br />
Der neue, kontaktlose Multiturn-Encoder EB360R von Baumer<br />
ist speziell für mobile Maschinen konzipiert und arbeitet auch<br />
in rauen Umgebungen wartungsfrei. Er vereint höchste<br />
Leistung mit kompakter Bauform und meldet präzise Winkelposition<br />
und Drehzahl, selbst wenn es dreckig, nass oder heiss<br />
wird. Auch Vibrationen oder Schocks steckt der robuste EB360R<br />
weg. Die hohe Robustheit verdankt der lagerlose Magnet-Drehgeber<br />
seinem kontaktlosen Abtastprinzip mit Sensor und<br />
separatem Magnetrotor. Die Winkelposition sowie die Anzahl<br />
der Umdrehungen wird ohne bewegliche Teile im Sensorinneren<br />
ermittelt. Die Sensoreinheit ist<br />
mechanisch und thermisch<br />
entkoppelt. Die Sensorelektronik<br />
des EB360R ist komplett gekapselt<br />
und bietet keine Eintrittsmöglichkeit<br />
für Flüssigkeiten oder Staub.<br />
Extra-Schutz gegen Schocks und<br />
Vibrationen bietet die sorgfältig<br />
vergossene Elektronik.<br />
www.baumer.com<br />
RADARSENSOREN FÜR RAUE BEDINGUNGEN<br />
Der neue Distanzsensor R1D von ifm<br />
arbeitet mit Radartechnologie und<br />
kann so den Abstand zu Objekten auch<br />
bei widrigen Bedingungen zuverlässig<br />
erfassen.Der Radarsensor ist ideal für<br />
Anwendungen im Außenbereich<br />
geeignet, wo beispielsweise Staub<br />
oder Dampf die Sicht behindern<br />
können. Da er mit einem fokussierten<br />
Radarstrahl arbeitet, erfasst er auch Objekte mit schlechten<br />
Reflexionseigenschaften. Dass er ideal für widrige Bedingungen<br />
geeignet ist, liegt auch an der hohen Schutzart IP69K, der<br />
Schock- und Vibrationsbeständigkeit sowie dem weiten<br />
Arbeitstemperaturbereich von -40 °C bis 80 °C. Der Messbereich<br />
reicht je nach Objekt bis zu 50 Meter. Neben dem Abstand zum<br />
Objekt kann gleichzeitig auch die aktuelle Geschwindigkeit<br />
relativ zum Sensor ermittelt werden. Die Messergebnisse<br />
werden über zwei parametrierbare Ausgänge übertragen. Zur<br />
Verfügung stehen dabei ein Analogausgang, der auch als<br />
Schaltausgang parametriert werden kann, sowie eine digitale<br />
IO-Link-Schnittstelle.<br />
www.ifm.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 41
ANTRIEBE<br />
PRÄZISE DÜNGEN SCHONT DIE UMWELT<br />
DIE MOTORDREHZAHL<br />
REGELT DIE MENGE<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Zu viel Dünger belastet die Umwelt. Stickstoff<br />
beispielweise können die Pflanzen über ihre<br />
Wurzeln nur als lösliche Nitratverbindungen<br />
aufnehmen. Überschüssiger Stickstoffdünger<br />
gelangt dann leicht ins Grundwasser. Innovative<br />
Düngerstreuer bringen den Mineraldünger in der<br />
richtigen Menge genau dorthin, wo er benötigt<br />
wird. Kompakte, leistungsstarke und dabei sehr<br />
dynamische bürstenlose DC-Motoren helfen bei<br />
der Präzisionsdosierung.<br />
Nitratverbindungen machen den größten Teil der mineralischen<br />
Düngemittel aus, mit denen die moderne Landwirtschaft<br />
heute gute Erträge erzielt. Zur richtigen Zeit<br />
und in der richtigen Menge ausgebracht, können sie von<br />
den Pflanzen annähernd vollständig aufgenommen und verarbeitet<br />
werden. Wenn aber zu viel Nitrat auf den Äckern landet,<br />
gibt es zwangsläufig Folgeprobleme. Überschüssiges Nitrat sickert<br />
früher oder später mit dem Regen ins Grundwasser und die<br />
Aufbereitungskosten für unser Trinkwasser steigen. Bei der herkömmlichen<br />
Düngerverteilung mit sogenannten Zweischeiben-<br />
Streuern lässt sich das praktisch nicht vermeiden. Hier fällt das<br />
Düngemittel aus einem Vorratsbehälter hinter dem Traktor auf<br />
zwei waagerecht rotierende Scheiben, die Körner bis zu 25 Meter<br />
nach links und rechts schleudern, während die Maschine über<br />
den Acker fährt. So lassen sich zwar große Flächen in kurzer Zeit<br />
düngen. Die Menge, die verteilt wird, ist jedoch pauschal auf die<br />
Gesamtfläche berechnet und das „Streubild“ ist unscharf. Bei un-<br />
Ellen-Christine Reiff, M.A. und Dipl.-Wirt. Ing. (FH) Alex Homburg, beide<br />
Redaktionsbüro Stutensee<br />
regelmäßigen Feldformen, in Kurven und an Wegrändern entstehen<br />
unweigerlich Flächen, die zu wenig oder zu viel Dünger abbekommen.<br />
Außerdem funktioniert das Schleudern nur mit Düngerkörnern<br />
von gleichmäßiger Größe und Qualität zuverlässig.<br />
PUNKTGENAU UND KLEINRÄUMIG STREUEN<br />
STATT SCHLEUDERN<br />
„Diese Nachteile können wir mit unseren Exakt-Düngerstreuern<br />
der neuen Aero-Reihe umgehen“, erklärt Maximilian Zimmer. Er<br />
ist Teamleiter für Elektronik-Entwicklung bei der Rauch Landmaschinenfabrik<br />
im badischen Sinzheim. „Das Granulat wird<br />
hier nicht weitflächig geschleudert, sondern gelangt durch ein<br />
Rohrsystem in der richtigen Menge und fein verteilt aufs Feld.<br />
Dabei kann die Maschine gezielt Stellen aussparen, an denen<br />
kein Dünger benötigt wird.“<br />
Die Grundlage für dieses Präzisionsdüngen ist das MultiRate-<br />
Dosiersystem für Pneumatik-Düngerstreuer zur kleinräumigen<br />
und punktgenauen Pflanzenernährung. Es erlaubt, dreißig<br />
Streusektionen einzeln zu- und abzuschalten. Zugleich kann die<br />
ausgebrachte Menge für jede Sektion getrennt geregelt werden.<br />
Damit lässt sich gleichzeitig der Düngerverbrauch pro Fläche um<br />
über 20 Prozent reduzieren und das bei deutlich höherem Ertrag.<br />
Das Düngergranulat gelangt durch dreißig einzelne Rohre zielgenau<br />
dosiert auf 1 bis 1,2 Meter breite Streifen auf dem Feld.<br />
Hinter der individuellen Zuführung steckt eine ausgeklügelte<br />
Technik: Das Düngemittel wird durch mehrere Trichter zu sechs<br />
Dosierwellen mit je fünf Segmenten geführt. Die Steuerung kommuniziert<br />
über CAN-Bus mit den Dosierwellen. Deren Nockenräder<br />
unterteilen dann das Granulat in kleine Portionen. Danach<br />
wird das Granulat per Gebläse mit einem Luftstrom beschleunigt<br />
und zum Auslass befördert.<br />
FLACHMOTOR MIT APPLIKATIONSSPEZIFISCHEM<br />
GETRIEBE<br />
Treibende Kraft der einzelnen Nockenrad-Segmente sind bürstenlosen<br />
Flachmotoren der Reihe 4221…BXT von Faulhaber. Bei<br />
nur 42 mm Durchmesser liefern sie dank innovativer Wickeltechnik<br />
und optimierter Auslegung ein Drehmoment von 134 mNm.<br />
Sie wurden außerdem mit einem applikationsspezifischen Ge-<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
ANTRIEBE<br />
01<br />
triebe ausgestattet. Die gesamte Motor-Getriebekombination<br />
bleibt dabei mit 49 mm Höhe ungewöhnlich flach und benötigt<br />
wenig Einbauplatz. Die Antriebe sind in robusten Stahl- und Aluminiumgehäusen<br />
untergebracht und widerstehen den in der<br />
Landwirtschaft unvermeidlichen mechanischen Erschütterungen.<br />
Auch Wetterextreme machen ihnen nichts aus: Die zulässigen<br />
Umgebungstemperaturen liegen zwischen -10 und +60 C°.<br />
„Die Drehzahl des Motors regelt die Menge des ausgebrachten<br />
Düngers“, erläutert Zimmer. „So kann die Maschine zum Beispiel<br />
dafür sorgen, dass in einer Kurvenformation die Menge pro Fläche<br />
immer gleichbleibt, obwohl jeder Auslass einen anderen Radius<br />
abfährt. Wenn sich bei schrägen Feld-Geometrien Reihen<br />
überschneiden oder die Maschine einen Wegrand erreicht, können<br />
einzelne Auslässe automatisch ab- und später wieder zugeschaltet<br />
werden. Hier kommt es sehr auf die Dynamik des Motors<br />
an. Er muss praktisch ohne Zeitverzug die genau vorgegebene<br />
Drehzahl erreichen und ein hohes Drehmoment liefern.“<br />
IMMER DIE RICHTIGE DÜNGERMENGE<br />
Das MultiRate-Dosiersystem ermöglicht „Precision Farming“ im<br />
wahrsten Sinne des Wortes. Die Fahrgassen, also die Spuren der<br />
Traktorräder, werden beim Düngen ebenso ausgespart wie kleine<br />
Biotope oder andere nicht genutzte Flächen, die sich inmitten von<br />
Feldern befinden können. Außerdem kann man die Düngermenge<br />
auch exakt an unterschiedliche Böden innerhalb eines Ackers<br />
anpassen. „Die Bodenqualität ist kleinteilig in digitalen Applikationskarten<br />
verzeichnet“, erklärt Zimmer. „Anhand solcher Karten<br />
und GPS-Daten kann die Maschinensteuerung die Düngerabgabe<br />
vollautomatisch an den Gegebenheiten ausrichten.“<br />
01 Das Granulat<br />
gelangt durch ein<br />
Rohrsystem in der<br />
richtigen Menge und<br />
fein verteilt aufs Feld<br />
02 Die BXT-Motoren<br />
liefern sehr hohe<br />
Drehmomente<br />
Die Qualität des Düngergranulats spielt eine wesentlich geringere<br />
Rolle als bei den Scheiben-Streuern: Die Maschine kann selbst<br />
bei einem hohen Anteil an Bruch und Staub fein dosieren und<br />
zielgenau ausbringen. Zimmer fasst zusammen: „Diese Präzisionstechnologie<br />
schont nicht nur die Umwelt und insbesondere<br />
das Grundwasser, sondern senkt auch die Kosten. Der Landwirtschaftsbetrieb<br />
kommt bei höherem Ertrag mit über 20 Prozent<br />
weniger Dünger aus. Und der kann bei den geringeren Ansprüchen<br />
an die Granulatqualität auch noch weniger kosten.“ Außer<br />
Dünger können die Aero-Düngerstreuer auch Zwischensaaten<br />
wie Raps oder Senf ausbringen. Diese binden Nährstoffe, schützen<br />
den Boden und tragen zu seiner Verbesserung bei.<br />
Bilder: Aufmacher, 01: Rauch; 02: Faulhaber<br />
www.faulhaber.com<br />
02<br />
hier<br />
passt<br />
alles<br />
Qualität ist unser Anspruch! Über 80 Jahre Erfahrung, Fachkompetenz und Engagement<br />
fließen in die Fertigung unserer Verschlussschrauben – Ø 2,5 - Ø160 mm. Präzision steckt<br />
bei uns in jedem Detail. Liefertreue und Innovationskraft zeichnen uns aus.<br />
DREHTEILE<br />
Mitdenken statt nur<br />
Lohnfertigen<br />
It’s our turn.<br />
vertrieb@heinrichs.de | +49 6762 9305-323<br />
heinrichs.de
SENSOREN<br />
NEIGUNGSSENSOR FÜR MOBILE MASCHINEN<br />
VERLÄSSLICHE DATEN TROTZ<br />
SCHOCKS UND VIBRATIONEN<br />
Der IMU F99 Neigungssensor ist<br />
optimal geeignet für den mobilen Einsatz<br />
auf Baumaschinen oder Robotern.<br />
In diesen Anwendungen sind Schocks,<br />
Beschleunigungsvorgänge und Vibrationen<br />
allgegenwärtig. Durch die Integration eines<br />
Gyroskops werden diese Beschleunigungen in<br />
der Neigungsmessung kompensiert, was zu sehr<br />
genauen Neigungsmessungen führt. Aufgrund<br />
dieser Funktionen ist der IMU F99 Sensor eine<br />
Alternative zu herkömmlichen statischen<br />
Neigungssensoren.<br />
BISHERIGE NEIGUNGSSENSOREN FÜR<br />
STATISCHE ANWENDUNGEN<br />
Traditionelle statische Neigungssensoren stoßen in bestimmten<br />
Szenarien auf Einschränkungen, wie das nachfolgende Beispiel<br />
verdeutlicht: Angenommen, auf einer Baustelle soll eine Planierraupe<br />
einen gleichmäßigen Höhenunterschied mit einem konstanten<br />
Gefälle von 5 Grad erstellen. In solchen Situationen<br />
müssen normalerweise die erfahrenen Augen des Maschinenführers<br />
zur Hilfe genommen werden. Nach jeder Durchfahrt der<br />
Planierraupe wird eine Nachmessung durchgeführt. Bei Abweichungen<br />
werden weiteren Durchläufen vorgenommen, bis der<br />
Winkel ausreichend genau ins Erdreich planiert wurde.<br />
Im Gegensatz dazu könnten durch die Verwendung einer<br />
Neigungsmessung am Raupenschild automatisch die 5 Grad eingestellt<br />
werden, was den Arbeitsaufwand erheblich reduzieren<br />
würde. Dennoch genügt allein die herkömmliche Neigungssensorik<br />
nicht in solchen Situationen. Das vorherrschende Verfahren<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Ein herkömmlicher stationärer Neigungssensor arbeitet<br />
ähnlich wie eine Wasserwaage, indem er den Neigungswinkel<br />
eines Objekts relativ zum Erdmittelpunkt misst.<br />
Dieser Winkel ist in vielen mobilen Maschinen von entscheidender<br />
Bedeutung, da er dem Fahrer wichtige Informationen<br />
über die Ausrichtung des gesamten Fahrzeugs liefert. Dies<br />
wird besonders relevant, wenn Bagger oder Traktoren an Hängen<br />
arbeiten. Zusätzlich ist der Neigungswert nicht nur für das Fahrzeug<br />
als Ganzes relevant, sondern auch für den Einsatz von Anbaugeräten,<br />
Auslegern oder beweglichen Ladeflächen.<br />
Der IMU F99<br />
am Bagger<br />
montiert in<br />
Nahaufnahme<br />
DER IMU F99 LIEFERT<br />
VERLÄSSLICHE DATEN<br />
WÄHREND DER BEWEGUNG<br />
zur Bestimmung solcher Winkelwerte ist der Einsatz von kapazitiven<br />
MEMS-Sensoren (Micro-Electro-Mechanical-System). Die<br />
Position ihrer Kondensatorplatten ändert sich durch Abweichungen<br />
von der Horizontalen. Dies zeigt sich dann in einer Änderung<br />
der Kapazität, was in statischen Situationen ohne zusätzliche<br />
Brems- oder Beschleunigungsvorgänge äußerst präzise Winkelwerte<br />
bestimmt.<br />
In dynamischen Situationen, wie sie bei Baumaschinen auftreten,<br />
trifft dies jedoch nicht mehr zu: Jede Beschleunigung wird<br />
von den Sensoren als Positionsänderung erfasst und als Änderung<br />
des Winkelwerts ausgegeben, selbst wenn sich die tatsächliche<br />
Neigung nicht verändert hat. Schnelles Beschleunigen oder<br />
Abbremsen, Stöße oder Vibrationen beim Überfahren von<br />
Bo denunebenheiten, Fliehkräfte bei Richtungsänderungen oder<br />
bei schnellen Kurvenfahrten führen daher zu Messfehlern. Diese<br />
zusätzlichen Bewegungen wirken wie Störgößen im Sensor. Erst<br />
nach einer gewissen Zeit im Ruhezustand pendelt sich der Winkelwert<br />
ein und gibt erst dann wieder den korrekten Wert aus.<br />
EXAKTE ECHTZEIT-ERFASSUNG DES<br />
NEIGUNGSWINKELS<br />
Ein rein statischer Neigungssensor kann keine dynamische Neigungsmessung<br />
während der Bewegung einer Maschine durchführen,<br />
obwohl dies in vielen Szenarien, wie beispielsweise bei<br />
Markus Egerer, Produktmanagement Neigungs- und Schwingungssensoren,<br />
Pepperl+Fuchs SE, Mannheim
SENSOREN<br />
Planierraupen, äußerst vorteilhaft wäre. Die IMU F99-Serie von<br />
Pepperl+Fuchs wurde entwickelt, um auch in dynamischen Anwendungen<br />
zuverlässige Neigungswerte bereitzustellen. IMU<br />
steht für „Inertial Measuring Unit“ oder inertiales Messsystem.<br />
Diese Geräte umfassen nicht nur einen MEMS-Neigungssensor,<br />
sondern auch einen zusätzlichen Drehratensensor, auch bekannt<br />
als Gyroskop. Das Gyroskop liefert Messungen der Lageänderung<br />
in Grad pro Sekunde. Beide integrierten Sensorelemente führen<br />
Messungen in drei Achsen durch, um Daten für die x-, y- und z-<br />
Richtung zu generieren. Die Software ermöglicht eine Kompensation<br />
und somit Reduktion des Einflusses der Maschinenbeschleunigung<br />
auf die Neigungswinkelgenauigkeit.<br />
Ein eigens für die IMU F99-Serie entwickelter Algorithmus<br />
gleicht externe Beschleunigungseffekte effizient aus, um während<br />
der Fahrt oder Bewegung der Maschine präzise Neigungswerte<br />
zu liefern. Diese Präzision bleibt auch bei Beschleunigung<br />
oder Abbremsung der Maschine erhalten. Die sofort verfügbaren,<br />
gefilterten Messwerte tragen erheblich zur Effizienz des Maschineneinsatzes<br />
bei und ermöglichen eine präzise Steuerung von<br />
Auslegern, Baggerschaufeln oder Planierschilden während der<br />
Maschinenbewegung. Darüber hinaus können die erfassten<br />
Daten in die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen für Baumaschinen<br />
und Landmaschinen integriert werden. Insbesondere<br />
in schwierigem Gelände kann der Lenkwinkeleinschlag automatisch<br />
begrenzt werden, um das Risiko des Umkippens der<br />
Maschine zu minimieren. Bei einem Kran kann das unkontrollierte<br />
Schwingen des Kranhakens effektiv unterdrückt werden,<br />
indem der Sensor direkt am Haken angebracht ist. Die Positionierung<br />
des Kranhakens kann automatisiert werden, ohne dass der<br />
Kranführer dies manuell tun muss.<br />
MONTAGE AUF BESTANDSMASCHINEN<br />
Die Integration der Messgrößen Neigung, Drehrate und Beschleunigung<br />
bietet nicht nur Präzision und Echtzeitmessung,<br />
sondern bringt auch klare wirtschaftliche Vorteile mit sich. Durch<br />
ein einzelnes Inertialmesssystem IMU F99 können nun Aufgaben<br />
übernommen werden, für die zuvor der Einsatz mehrerer Geräte<br />
erforderlich war. Die Integration in bestehende Maschinen gestaltet<br />
sich unkompliziert, da für die Installation der IMU F99 keine<br />
mechanischen Veränderungen an den Auslegern erforderlich<br />
sind. Ein vollständiges Neugestalten von mechanischen Komponenten<br />
entfällt somit vollständig.<br />
Bilder: Pepperl+Fuchs<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
POINTIERT<br />
NEIGUNGS-, BESCHLEUNIGUNGS-,<br />
UND DREHRATENMESSUNG<br />
ZUSÄTZLICHES GYROSKOP KOMPENSIERT<br />
EXTERNE BESCHLEUNIGUNGSKRÄFTE<br />
EINSTELLBARE PARAMETER FÜR HOHE<br />
BEWEGUNGSSPEZIFISCHE GENAUIGKEIT<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 45
MOBILE MASCHINEN<br />
STEUERUNGSTECHNIK<br />
FEUERWEHRTECHNIK<br />
AUTOMATISIERUNG OPTIMIERT<br />
DIE BRANDBEKÄMPFUNG<br />
Bei Löscharbeiten kommt es nicht nur auf<br />
Schnelligkeit an. Ebenso wichtig ist die<br />
Verlässlichkeit des eingesetzten Materials. Auch<br />
unter extremen Bedingungen wie Hitze oder<br />
Wasser muss es einwandfrei funktionieren.<br />
Immer dabei: moderne Steuerungstechnik, ohne<br />
die auf den verschiedenartigen<br />
Feuerwehrfahrzeugen nichts mehr geht.<br />
Andreas Biniasch, Redakteur, ifm electronic<br />
Der in Wilnsdorf im Siegerland ansässige Hersteller Iturri<br />
gehört zur gleichnamigen international tätigen Unternehmensgruppe.<br />
Diese hat ihre Wurzeln in Spanien und<br />
ist auf den Bau von individuell auf Kundenwunsch abgestimmten<br />
Feuerwehrfahrzeugen spezialisiert. Im deutschen<br />
Werk werden jährlich rund 80 bis 100 Lösch- und Sonderfahrzeuge<br />
hergestellt und ausgeliefert. Zum Portfolio zählen neben<br />
Löschfahrzeugen insbesondere auch Gerätewagen, Umweltschutzfahrzeuge,<br />
Einsatzleitwagen oder Fahrzeuge für die<br />
Einsatzstellenhygiene. Zu den nationalen, wie internationalen<br />
Kunden zählen Kommunen, Industrie und Flughäfen.<br />
WALDBRANDLÖSCHFAHRZEUG<br />
Ein besonderer Fokus liegt derzeit auf dem von Iturri entwickelten<br />
Waldbrandlöschfahrzeug. Dabei handelt es sich um ein geländegängiges<br />
Allradfahrzeug, das extreme Böschungswinkel<br />
und Steigungen ebenso meistert wie Querneigungen von über 30<br />
Grad. In diesem Löschwagen ist alles an Know-how vereint, was<br />
das spanisch-stämmige Unternehmen vom waldbrandgeplagten<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
STEUERUNGSTECHNIK<br />
01<br />
02 03<br />
Südeuropa über Jahrzehnte hinweg sammeln konnte. So ist das<br />
Fahrzeug beispielsweise mit einem speziellen Lack überzogen,<br />
welcher brandresistent ist und aufgrund der besonderen Hitzeisolation<br />
die Insassen in der Fahrerkabine vor extremen Temperaturen<br />
in Brandnähe schützt. Brems- und Elektroleitungen sind<br />
mit hitzebeständigem Material ummantelt und somit gegen Hitze<br />
und mechanische Beschädigungen geschützt.<br />
Eine Besonderheit des Fahrzeugs ist die Selbstschutzanlage:<br />
Über außen am Fahrzeug angebrachte Wasserdüsen werden<br />
Scheiben und Reifen bei Bedarf von einem Wassersprühnebel<br />
umgeben. Das erlaubt es im Notfall durch Feuerwände hindurchzufahren<br />
und sich somit zu evakuieren. Für den Selbstschutz<br />
steht ein separater 500-Liter-Wassertank sowie ein eigenes Pumpensystem<br />
zur Verfügung.<br />
Die waldreichen Gebiete Deutschlands, darunter beispielsweise<br />
Niedersachsen und Brandenburg, wurden in den letzten Jahren<br />
auch vermehrt von Waldbränden heimgesucht. Deshalb<br />
haben sich diese Länder entschlossen, sich ebenfalls diese spezielle<br />
Waldbrandlöschfahrzeuge aus Wilnsdorf anzuschaffen.<br />
ZENTRALE STEUERUNGSFUNKTIONEN<br />
DAS FAHRZEUG KANN IM<br />
NOTFALL SOGAR DURCH<br />
FEUERWÄNDE FAHREN<br />
01 Die Selbstschutzanlage benetzt Fenster und Räder mit einem<br />
Wassersprühnebel<br />
02 Sämtliche Sonderfunktionen und Aggregate lassen sich über<br />
das programmierbare Grafikdisplay ansteuern<br />
03 Die Bedieneinheit am Heck des Löschfahrzeugs<br />
Moderne Feuerwehrfahrzeuge kommen nicht ohne umfangreiche<br />
Steuerungstechnik aus. Eine zentrale SPS, unterstützt von<br />
zahlreichen Sensoren, übernimmt die verschiedene Steuer- und<br />
Regelungsaufgaben an Bord der verschiedenen Fahrzeuge. So<br />
wird zum Beispiel das Löschmittel, welches aus Wasser mit beigemischtem<br />
Netzmittel besteht, mit Hilfe von Durchflusssensoren<br />
exakt auf den akuten Brandfall hin dosiert. Die dazu erforderliche<br />
Zumischpumpe wird mittels CAN-Signal von der SPS gesteuert.<br />
Die individuell auf den Brandfall hin abgestimmte Dosierung<br />
kann der Feuerwehrmann über ein Bedienfeld mit<br />
grafischem Display einstellen und ablesen. Drucksensoren erfassen<br />
den Wasserdruck am Strahlrohr und steuern die Pumpe für<br />
den gewünschten Volumenstrom und Druck. Diese Pumpe wird<br />
über den Nebenantrieb des Fahrzeugmotors angetrieben. Die<br />
Steuerung reguliert die Drehzahl des Dieselmotors so, dass der<br />
Wasserdruck den eingestellten Wert konstant beibehält. Dafür<br />
wird die CAN-Schnittstelle mit J1939-Protokoll zum Fahrzeugmotor<br />
genutzt.<br />
Zusätzliche Einrichtungen wie zum Beispiel die Sondersignalanlage<br />
(Blaulicht und Martinshorn) oder weitere Signalleuchten<br />
und Beleuchtungen zur Sicherung am Einsatzort werden über einen<br />
Monitor visualisiert, bedient und von der zentralen SPS gesteuert.<br />
Türen oder Rollladen werden mittels induktiver Sensoren<br />
überwacht, denn nur wenn diese geschlossen sind, darf das Fahrzeug<br />
losfahren. Auch logische Verknüpfungen sind in der Steuerung<br />
hinterlegt. Ein Beispiel: Wenn das Martinshorn aktiviert<br />
wird, muss automatisch das Blaulicht hinzu geschaltet werden.<br />
Im umgekehrten Fall darf das Blaulicht aber auch ohne Martinshorn<br />
leuchten. Eine Heckwarneinrichtung (gelbe LED-Leuchten)<br />
darf nur bei langsamer Fahrt benutzt werden muss ab einer bestimmten<br />
Geschwindigkeit automatisch abgeschaltet werden.<br />
Den Geschwindigkeitswert bekommt die Steuerung per CAN-Bus<br />
direkt von der Steuerung des Fahrzeugs.<br />
Drucksensoren überwachen mittels hydrostatischem Messprinzip<br />
den Füllstand der Wasser- und Löschmitteltanks und visualisieren<br />
sie auf den verschiedenen Displays im Cockpit und<br />
am Heck des Löschwagens. Ein Neigungssensor am Chassis ermittelt<br />
den Kippwinkel in Längs- und Querrichtung des Fahrzeugs.<br />
Abhängig vom Füllstand der Löschmitteltanks und der<br />
Fahrgeschwindigkeit ermittelt die Steuerung kritische Neigungswinkel<br />
und warnt den Fahrer rechtzeitig – durch optische wie<br />
akustische Signale samt Sprachausgabe.<br />
HOHE ANFORDERUNGEN<br />
Die Beispiele zeigen, wie umfangreich und komplex die Anforderungen<br />
an die zentrale Steuerung sind. Hier setzt Iturri seit Jahren<br />
auf Lösungen des Automatisierungsspezialisten ifm. Jens Schöler,<br />
Programmierer bei Iturri: „Früher wurden die Steuerungsfunktionen<br />
konventionell verdrahtet. Dann sind die Fahrzeughersteller<br />
auf CAN-Bus umgestiegen. Die bis dahin benutzten Steuerungen<br />
konnten das nicht. Wir haben dann verschiedene Lösungen unterschiedlicher<br />
Hersteller getestet und die ifm-Steuerung passte<br />
am besten zu unseren Anforderungen.“<br />
Mit der Produktlinie ecomatmobile bietet ifm leistungsstarke<br />
Steuerungen, Displays, Bedieneinheiten und E/A-Module für den<br />
mobilen Einsatz an. Gegenüber ihren Pendants für das industrielle<br />
Umfeld sind diese Komponenten für die besonderen Anforderungen<br />
im Einsatz an Fahrzeugen konzipiert. So sind beispielsweise<br />
die Gehäuse besonders abgedichtet und können auch<br />
außerhalb von Fahrerkabinen montiert werden. Extreme Hitze<br />
oder Eiseskälte beeindrucken sie ebenso wenig wie Stoß- und Vibrationsbelastungen.<br />
Auch sind die Gehäuse EMV-fest. Dr.-Ing.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 47
STEUERUNGSTECHNIK<br />
04 05<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
04 Das „Gehirn“ des Fahrzeugs: Die zentrale<br />
Steuerungseinheit CR711S<br />
05 Drucksensor mit E1-Zulassung zur Ermittlung des<br />
Wasserdrucks am Strahlrohr<br />
Klaus Kutzner, Vertreter der Geschäftsführung bei Iturri: „EMV ist<br />
bei unseren Fahrzeugen eine wichtige Anforderung. Alles was ich<br />
elektrisch in ein Fahrzeug einbaue, muss überdiese E-Kennzeichnung<br />
verfügen, zum Beispiel Funkgeräte, Blaulicht und eben<br />
auch die elektronische Steuerung. Und ifm bietet als einer der<br />
wenigen Hersteller Steuerungskomponenten und Sensoren mit<br />
eben dieser E-Kennzeichnung an.“<br />
PERFORMANTE STEUERUNG<br />
Moderne Fahrzeuge und mobile Arbeitsmaschinen benötigen eine<br />
leistungsstarke Steuerungselektronik, um die hohe Anzahl von<br />
Ein- und Ausgangssignalen verarbeiten zu können. Genau dafür<br />
wurde der neue ecomatController CR711 der 3. Generation entwickelt.<br />
Er besitzt zwei unabhängig voneinander arbeitende interne<br />
SPS-Kerne, wobei einer davon sogar als Safety-Steuerung<br />
zertifiziert ist. Die in ein kompaktes Metallgehäuse integrierte<br />
Steuerungselektronik bietet über die frontseitig montierten, mobiltauglichen<br />
und codierten Zentralstecker alle notwendigen Anschlüsse<br />
für die Ein- und Ausgänge, Kommunikation und<br />
Programmierung. RGB-Status-LEDs zeigen die wichtigsten Systemmeldungen.<br />
Das Herzstück der nach den gültigen Normen für mobiltaugliche<br />
Elektronik ausgelegten Steuerung ist einer der modernsten<br />
Multi-Core 32-Bit-Prozessoren mit 300 MHz Taktfrequenz. Der 6<br />
MByte große Applikationsspeicher beinhaltet ein 1 MByte großes<br />
Dateiablagesystem. Für die Kommunikation verfügt die ecomatmobile-Steuerung<br />
über CAN-Schnittstellen. Über diese erfolgt die<br />
Kommunikation mit den Fahrzeug-Aggregaten per J1939-Protokoll.<br />
Andere Komponenten im Fahrzeug-Aufbau wie Signalhörner,<br />
Leuchten, Umweltsensoren oder Rückfahr-Kameras kommunizieren<br />
über die zweite CAN-Schnittstelle unter Verwendung des<br />
CANopen-Protokolls. Die hier verwendete Steuerung CR711S bietet<br />
60 Ein-/Ausgangsports. Die Ein- und Ausgänge können als Digital-,<br />
Frequenz- oder Analogeingang mit Diagnosefunktion oder<br />
als Eingang für die Widerstandsmessung konfiguriert werden. Die<br />
Analogeingänge ermöglichen sowohl Strom- als auch Spannungsmessung.<br />
Die Ausgänge lassen sich als diagnosefähige Digitaloder<br />
PWM- Ausgänge mit oder ohne Stromregelung konfigurieren.<br />
Weitere Ports stehen über CAN-E/A-Module zur Verfügung.<br />
Die Programmierung erfolgt mit den genormten IEC 61131-<br />
3 Sprachen. Erleichtert wird die Programmerstellung dadurch,<br />
dass ifm kostenlose Funktions-Bibliotheken anbietet, zum Beispiel<br />
herstellerspezifische Funktionsbausteine zum Ansprechen<br />
des Dieselmotors über das J1939-Protokol.<br />
VISUALISIERUNG UND BEDIENUNG<br />
Das Waldbrandlöschfahrzeug verfügt über drei HMIs (Human-<br />
Machine-Interfaces) von ifm, zwei davon in der Fahrerkabine, eines<br />
am Heck. Über individuelle Visualisierungen mit eindeutigen<br />
Symbolen werden den Feuerwehrleuten die relevanten Fahrzeug-<br />
und Löschmittel-Parameter angezeigt. Mittels gut erreichbarer<br />
Drucktasten kann der Bediener die Anzeigen umschalten<br />
oder Prozesswerte ändern.<br />
Die hier verwendeten ifm-Anzeige- und Bedieneinheiten<br />
CR0452 und CR1082 umfassen ebenfalls eine integrierte SPS samt<br />
Ein-/Ausgabe-Ports und CAN-Schnittstelle. Iturri nutzt diese dezentralen<br />
Steuerungen in den HMIs zur Datenvorverarbeitung.<br />
So werden beispielsweise die Messwerte der Umweltsensoren<br />
(unter anderem Außentemperatur, Luftqualität, Windrichtung<br />
und -geschwindigkeit) in der Steuerung des Displays vorverarbeitet<br />
und als fertiger Datensatz an die Hauptsteuerung übertragen.<br />
Das vereinfacht dort die Programmerstellung und sorgt für<br />
einen schlanken Prozessablauf.<br />
PARTNERSCHAFT MIT IFM<br />
Seit über 20 Jahren arbeitet Iturri im Bereich der Steuerungstechnik<br />
eng und partnerschaftlich mit ifm zusammen. Jens Schöler<br />
erklärt, was er an ifm schätzt: „Einer der großen Vorteile bei ifm:<br />
ifm bietet für viele Funktionen fertige Software-Bausteine an,<br />
zum Beispiel für die Anbindung an das Fahrgestell verschiedener<br />
namhafter Fahrzeughersteller. Die kann man sich auf der Internetseite<br />
von ifm kostenlos herunterladen. Die Steuerungsprogramme<br />
schreiben wir alle selbst. Auch hierbei können wir auf<br />
die Unterstützung von ifm zählen, etwa wenn neue Displays zum<br />
Einsatz kommen und das Programm dazu erstellt oder angepasst<br />
werden muss. Wir haben dafür feste Ansprechpartner bei ifm, die<br />
auch zu uns kommen und uns bei der Umsetzung vor-Ort unterstützen.“<br />
Umfangreiche Steuerungsfunktionen im Hintergrund samt<br />
umfangreicher Sensorik und intuitiv bedienbare Eingabe-Display<br />
sorgen dafür, dass sich die Feuerwehleute im Einsatz auf ihre eigentliche<br />
Aufgabe konzentrieren können: Dem effektiven Löschen<br />
von Bränden. Mit ifm als langjährigen Partner kann Iturri<br />
diesem Anspruch vollumfänglich gerecht werden.<br />
Bilder: Iturri<br />
www.ifm.com<br />
48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SERVICE-APP<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
MASCHINEN PER APP<br />
SCHMIERFREI MACHEN<br />
Der Kunststoffspezialist Igus hat mithilfe von KI<br />
eine App für die Produktsuche entwickelt. Einfach<br />
ein Foto von der Anwendung samt Umfeld<br />
machen und die „igusGO-Intelligenz“ zeigt dem<br />
Nutzer, welche Produkte dabei helfen können,<br />
zum Beispiel schmierfrei zu konstruieren. Die App<br />
zeigt auch, wo noch mehr Potential steckt, die<br />
Technik von Maschinen zu verbessern.<br />
Die Suche nach den passenden Produkten kann im Rahmen<br />
der Konstruktion sehr aufwendig und ein richtiger<br />
Zeitfresser sein, vor allem wenn das Angebot am Markt<br />
groß ist. Damit Kunden jetzt spielerisch einfach die richtigen<br />
Bauteile für ihre Anwendung finden können, hat igus die<br />
„igusGO-App“ entwickelt. Mit der App können Kunden die Potentiale<br />
von Igus Produkten in ihrer Anwendung entdecken und<br />
so ihre Konstruktion verbessern. Denn die schmier- und wartungsfreien<br />
Maschinenelemente aus leichten Hochleistungskunststoffen<br />
verlängern nicht nur die Lebensdauer, sondern reduzieren<br />
auch die Kosten. Die App funktioniert kinderleicht. Der<br />
Nutzer macht ein Foto seiner Anwendung. Die App ermittelt mithilfe<br />
von Künstlicher Intelligenz das Objekt und zeigt die Einsatzmöglichkeiten<br />
von Igus Produkten in der Maschine oder Anlage<br />
auf. Dazu nutzt die KI die Daten von bereits umgesetzten Igus<br />
Kundenprojekten an vergleichbaren Maschinen und Bauteilen.<br />
Über einen Klick erhält der App-User mehr Informationen über<br />
die Gleitlager, Lineartechnik oder Energiekette und kann anschließend<br />
das Produkt direkt im Igus Shop bestellen oder sich<br />
vorher die voraussichtliche Lebensdauer in der Maschine anzeigen<br />
lassen. „Viele unserer Kunden kennen nicht die vielfältigen<br />
Einsatzmöglichkeiten all unserer Produkte, daher haben wir die<br />
igusGO-App entwickelt. Sie erweitert unser Service-Angebot und<br />
ist 24/7 erreichbar“, erklärt Frank Blase, Geschäftsführer bei Igus.<br />
APP INTELLIGENZ WÄCHST TÄGLICH WEITER<br />
Über 450 verschiedenen Anwendungen befinden sich bereits in<br />
dem Gehirn der App – und es werden täglich mehr. Von der Kaffeemaschine<br />
über die Abfüllanlage bis hin zum Flugzeug und<br />
dem Schaufelradbagger. „Die igusGO-App soll als Inspirationsquelle<br />
dienen. Gleichzeitig möchten wir die App einer Community<br />
öffnen, an der jeder teilhaben und seine Projekte mit anderen<br />
teilen kann“, so Blase. „Sollte die App eine Anwendung nicht erkennen,<br />
so kann der Nutzer das direkt an uns melden. Wir zeigen<br />
alle Verbesserungsmöglichkeiten auf.“ Die ersten Beta-Tester<br />
konnten sich bereits von igusGO überzeugen und Verbesserungen<br />
vorschlagen. Die App ist auf Deutsch und Englisch sowohl<br />
für Android als auch für IOS und als Webversion unter https://<br />
app.igusgo.cloud/ verfügbar. In der nächsten Ausbaustufe plant<br />
der Hersteller außerdem die Integration eines KI-Chatbots, der<br />
dem Nutzer bei Fragen direkt Rede und Antwort stehen kann.<br />
KI AUCH FÜR DIE PRODUKTERKENNUNG<br />
Auch für das Ersatzteilgeschäft seiner Energieketten nutzt Igus<br />
KI. „Mit unserer Produkterkennung möchten wir alle Mitarbeitende<br />
in Unternehmen dazu befähigen, schnell ein Ersatzteil<br />
bestellen zu können“, so Peter Wirth, Head of Digital Sales & Marketing<br />
bei Igus. Auch hier ist das Prinzip simpel: Mithilfe der Produkterkennungs-App<br />
ein Foto der Kette machen. Die von Igus<br />
antrainierte KI erkennt aus knapp 50 E-Ketten-Serien das entsprechende<br />
Modell. Mit einem Klick gelangt der Nutzer in den<br />
Online-Shop und kann dort seine neue Kette nach Wunschlänge<br />
bestellen.<br />
Bild: Igus<br />
www.igus.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 49
LOUNCH<br />
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 05/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 16. 05. <strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 29. 04. <strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
DER DIREKTE WEG<br />
<strong>O+P</strong> IM INTERNET<br />
www.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER<br />
digital.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong>-REDAKTION<br />
MILES MEIER,<br />
m.meier@vfmz.de<br />
WERBUNG IN <strong>O+P</strong><br />
sales@vfmz.de<br />
WORLD OF INDUSTRIES<br />
digital.world-of-industries.com<br />
01 Eine Kooperation zur Entwicklung eines vollelektrischen Muldenkippers<br />
für den Bergbau tritt in eine entscheidende Phase.<br />
Foto: ABB<br />
02 5G ermöglicht eine hochautomatisierte Produktion in untertägigen<br />
Bergwerken – mit Hilfe von strahlenden Kabeln.<br />
Foto: RWTH Aachen<br />
03 Das PVG 48 ist ein proportionales Sektional-Ventil mit vorgeschalteter<br />
Druckwaage, ideal für mobile Maschinen bei denen präziser<br />
Förderstrom und Steuerbarkeit unverzichtbar sind.<br />
Foto: Danfoss<br />
04 Mithilfe eines Zentralsteuergeräts sollen landwirtschaftliche<br />
Maschinen fit für automatisierte Prozesse und autonome Anwendungen<br />
gemacht werden.<br />
Foto: Arnold NextG<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
WHEN<br />
STRENGTH<br />
MATTERS<br />
WHEN<br />
KNOWLEDGE<br />
MATTERS<br />
WHEN<br />
LENGTH<br />
MATTERS<br />
WHEN<br />
FLEXIBILITY<br />
MATTERS<br />
www.kayahan.com
LOUNCH<br />
WASSERSTOFF<br />
DRUCKTRANSMITTER<br />
WIR ENTWICKELN ZUKUNFT<br />
H 2<br />
KELLER H2-PORTFOLIO<br />
23SY-Ei-H2<br />
• Verschiedene Genauigkeitsklassen je Einsatzgebiet<br />
• Selektierte Edelstahllegierung für minimale<br />
Materialversprödung<br />
• Vergoldete Membran zur Reduktion der H2-Diffusion<br />
• Metallisch dichtende Prozessanschlüsse<br />
• Vollverschweisste Konstruktion, kein Elastomer in<br />
Kontakt mit dem Medium<br />
• Hervorrangende Langzeitstabilität und Langlebigkeit<br />
• ATEX-zertifiziert<br />
keller-druck.com