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O+P Fluidtechnik 3/2023

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03<br />

5445<br />

März <strong>2023</strong><br />

€ 17,50<br />

Organ des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

TITEL<br />

SCHMIERUNGSFREIE<br />

KUGELKUPPLUNG<br />

Ein Igus-Hochleistungskunststoff<br />

verlängert Wartungsintervalle<br />

MEHR INTELLIGENZ AM<br />

HYDRAULIKZYLINDER<br />

Aussagekräftige Daten machen<br />

Vernetzung erst sinnvoll<br />

GEFLECHTSCHLAUCH<br />

AUSWAHL<br />

Geringer Biegeradius und lange<br />

Nutzungsdauer sind im Fokus<br />

MIT 14 SEITEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

oup-fluidtechnik.de


Vollständig<br />

überarbeitet!<br />

Die Berechnung und Gestaltung von<br />

Wälzlagern erreicht eine neue Ära<br />

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und Studenten in der 5. Auflage.<br />

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EDITORIAL<br />

KOMPETENZEN ERWEITERN<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wie lange hoffte die gesamte Wirtschaft auf ein Ende der Pandemie. Nun vermisst man<br />

beinahe die Sicherheiten, die es während der Corona-Zeit gab. Heute wechseln sich positive<br />

und negative Prognosen schneller ab als je zuvor. Ein aktuelles Beispiel: Der VDMA meldet<br />

für 2022 ein Wachstum der Ausfuhren um 6 % auf 192,4 Milliarden Euro – ein Rekordwert.<br />

Das klingt doch stark. Aber Grund dafür sind die inflationsbedingt gestiegenen Preise.<br />

Sicher ist: Es gibt viel Ungewissheit. Da könnte es sich lohnen, Zukunftstechnologien ins<br />

Firmenportfolio aufzunehmen. Zum Beispiel Wasserstoff. Laut einer Studie des Europäischen<br />

Patentamts in Zusammenarbeit mit der Internationalen Energieagentur entfallen<br />

28 Prozent der weltweiten Patentanmeldungen im Bereich Wasserstoff zwischen 2011 und<br />

2020 auf die EU-Mitgliedsstaaten. Marktführer bei der internationalen Patentierung in<br />

Sachen Wasserstoff ist Japan (24 %), gefolgt von den USA (20 %) und Deutschland (11 %).<br />

Offensichtlich machen Deutschland und Europa hier etwas richtig.<br />

Ein Grund für den Forschungserfolg ist auch der Zugang zu staatlichen Forschungsgeldern.<br />

In Deutschland gibt es seit 2020 die Forschungszulage. Der Maschinen- und Anlagenbau ist<br />

mit 953 Antragstellern und 2.337 Vorhaben die Branche mit der stärksten Nutzung dieses<br />

Angebotes (Zeitpunkt: Anfang November 2022), meldet der VDMA.<br />

Die Anzahl der Antragsteller im Maschinen- und Anlagenbau hat sich in den zurückliegenden<br />

12 Monaten um 94 % und die Anzahl der gestellten Anträge um 125 % erhöht. Die<br />

Kompetenzen des eigenen Unternehmens zu erweitern ist sicher eine Methode, Zukunftsrisiken<br />

abzuschwächen. Alle Eier in einen Korb zu legen war noch nie eine gute Idee. Neue,<br />

unbesetzte Marktbereiche zu erschließen ist risikoreich, kann aber viel Gewinn bringen. In<br />

dieser Ausgabe der <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> haben sich viele Unternehmen mit Nachhaltigkeitsthemen<br />

beschäftigt. Autonome Agrarfahrzeuge, komplexe Sensoren für Hydraulikzylinder<br />

und umweltschonende Klarwasserhydraulik sind einige Beispiele.<br />

Ich denke, dass <strong>2023</strong> weniger unbeständig sein wird als 2022. Aber verlassen Sie sich nicht<br />

drauf. Viel Erfolg in diesem Jahr wünscht<br />

Ihr<br />

Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de


INHALT<br />

13<br />

34<br />

22<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 Smarte Helfer auf der<br />

Baustelle<br />

<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />

10 Erzbergbau ist im Kommen<br />

SZENE<br />

12 Jahresabschluss 2022<br />

durchwachsen<br />

SZENE<br />

13 Antriebs- und <strong>Fluidtechnik</strong> auf<br />

der Hannover Messe<br />

TITEL KUGELKUPPLUNG<br />

14 Kugelkupplung ohne<br />

Schmierung<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

20 Mehr Intelligenz mit und<br />

am Hydraulikzylinder<br />

VAKUUMHEBER<br />

26 Vakuumheber in<br />

ATEX-Ausführung<br />

DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />

28 Digitale Systemüberwachung<br />

bei Hydraulikölen<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

VERBINDUNGSELEMENTE<br />

22 Innovative Verbindungselemente<br />

für<br />

Hochleistungskunststoffe<br />

48<br />

ANZEIGE<br />

TITELBILD<br />

igus® GmbH<br />

Köln<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

SERVICE<br />

DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />

30 “Wir können nicht<br />

weitermachen wie bisher!“<br />

DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />

32 Wasser statt Hydrauliköl<br />

SPANNHYDRAULIK<br />

34 Strategien für optimierte<br />

Wartungsintervalle und<br />

geringere Kosten<br />

GEFLECHTSCHLÄUCHE<br />

36 Geringer Biegeradius und lange<br />

Nutzungsdauer<br />

03 Editorial<br />

33 Impressum<br />

SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />

MOTOREN<br />

38 Das Herz des Biests<br />

VERANSTALTUNG<br />

42 AgriTech Day <strong>2023</strong><br />

SENSORIK<br />

44 Kompakte Multiturndrehgeber<br />

für mobile Maschinen<br />

AUTONOMES FAHREN UND<br />

ARBEITEN<br />

48 Bewährtes neu gedacht<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

50 Individuelle Aufgaben erfordern<br />

individuelle Lösungen<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

NETZSCH ERWEITERT STANDORT IN CHINA<br />

Das Wirtschaftswachstum<br />

im asiatischen Raum ist<br />

vielerorts mit entsprechenden<br />

Erweiterungen von<br />

Produktionskapazitäten in<br />

allen Industriezweigen<br />

verbunden. Dementsprechend<br />

hoch ist die Nachfrage<br />

an qualitativ hochwertige<br />

Pumpen zur Förderung verschiedenster Medien. Der globale<br />

Anbieter für komplexes Fluidmanagement Netzsch Pumpen &<br />

Systeme GmbH reagiert nun auf die gestiegene Nachfrage.<br />

Bei Netzsch gilt seit Jahrzehnten der Leitspruch: „In der Region,<br />

für die Region“. Betrachtet man nun die rasante Entwicklung<br />

des asiatischen Wirtschaftsraums, erscheint der Schritt nur<br />

logisch, dass der global agierende Pumpenhersteller seine<br />

Kapazitäten am Standort in Lanzhou, China deutlich erweitert<br />

und so auf die gestiegene Nachfrage reagiert. Das Projekt<br />

„Lanzhou New Plant“ umfasst eine Erweiterung um 90.000 m 2 .<br />

Im Dinglian Industrial Park wird eine hochmoderne und<br />

nachhaltige Fabrik entstehen. Neben einem automatischen<br />

Hochregallager sowie einem fahrerlosen Transportsystem,<br />

sorgen eine Photovoltaik-Anlage und eine eigene Kläranlage<br />

dafür, dass der neue Standort in puncto Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

neue Maßstäbe setzt. Das Wohl der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter soll dabei aber auch nicht zu kurz kommen. Die<br />

Erweiterung umfasst ein modernes Wohnheim, Sportstätten<br />

und Gastronomie. Im April <strong>2023</strong> fällt der Startschuss für den<br />

Bau des ersten Projektabschnittes.<br />

www.netzsch.com<br />

BOSCH REXROTH: HYDRAFORCE-ÜBERNAHME<br />

PERFEKT<br />

Nach Zustimmung durch die<br />

Kartellbehörden hat Bosch<br />

Rexroth die Übernahme des<br />

Hydraulikspezialisten Hydra<br />

Force am 3. Februar vollzogen.<br />

Die Akquisition des Unternehmens<br />

mit Sitz in Lincolnshire,<br />

Illinois (USA), wurde im Juli<br />

2022 bekanntgegeben. Sie<br />

stärkt die Präsenz von Bosch<br />

Rexroth in Nordamerika und erweitert das Vertriebsnetz, das Kunden<br />

weltweit ein breites Spektrum an kompakthydraulischen<br />

Lösungen bietet. Um das weltweite Hydraulikgeschäft auszubauen,<br />

bündeln Bosch Rexroth und Hydra Force ihre Präsenz in<br />

sich ergänzenden Regionen und sorgen so für eine ausgewogenere<br />

Marktabdeckung in Europa und Nordamerika. Gleichzeitig<br />

ermöglicht die Verbindung der beiden Unternehmen Wachstum<br />

in Asien. Bestehende regionale Lieferketten bleiben bestehen.<br />

„Die Übernahme von Hydra Force erweitert das Hydraulikangebot<br />

für bestehende und neue Kunden, erweitert unseren globalen<br />

Marktzugang durch zusätzliche indirekte Vertriebskanäle und<br />

bietet Chancen für zusätzliches Wachstum“, sagt Dr. Steffen<br />

Haack, Vorstandsvorsitzender von Bosch Rexroth. Das Produktangebot<br />

von Bosch Rexroth umfasst ein breiteres Spektrum an<br />

Kompakthydraulik-Komponenten und -Systemen, wohingegen<br />

sich Hydra Force auf mechanische und elektrische Einschraubventile<br />

und Steuerblöcke fokussiert.<br />

www.boschrexroth.de<br />

HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

MAKING THE<br />

DIFFERENCE<br />

Products and solutions for a sustainable future at #HM23<br />

17 – 21 April <strong>2023</strong> Hannover, Germany<br />

hannovermesse.com<br />

HOME OF INDUSTRIAL PIONEERS


6<br />

Payload Assist<br />

5<br />

Grade Assist<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

3<br />

Virtual Walls<br />

6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


5<br />

Grade Assist<br />

ennung<br />

4<br />

Assistenzsysteme kennt man aus dem Auto. Aber auch den Einsatz mobiler<br />

Arbeitsmaschinen gestalten 1 Keyless die smarten Go via Helfer App zunehmend einfacher und sicherer.<br />

1 Keyless So hilft eine Go via App App nicht nur beim Auffinden und Entriegeln der Fahrzeuge, sie speichert<br />

auch die Einstellungen der Fahrenden. Das spart Zeit, etwa bei Mietfahrzeugen.<br />

2 Umfelderkennung<br />

Mittels Umfelderkennung über Kameras, Sensoren und Software werden Hindernisse<br />

erkannt und Fahrende gewarnt. 3 Virtual Die Software Walls „Virtual Walls“ sorgt dafür, dass ein<br />

Fahrzeug in seiner Bewegung verlangsamt und stoppt, sobald es sich vorab definierten<br />

Begrenzungen, wie etwa einem Gebäude, nähert. 4 Joystick Der ergonomische Sense+ Joystick Sense+<br />

gibt Feedback durch Leuchtsignale und Vibration. So kann sich der Fahrende voll und<br />

ganz auf den Arbeitsvorgang konzentrieren. Auch beim Arbeitsvorgang selbst wird er<br />

unterstützt: 5 Grade So sorgt Assist der „Grade Assist“ für eine ideale Führung der Baggerschaufel.<br />

6<br />

Beim„Payload Assist Assist“ wiegen Sensoren die Ladung der Schaufel.<br />

Ein Überladen des Lkw wird so vermieden.<br />

Joystick Sense+<br />

3 Virtual Walls<br />

4<br />

Infografik: Andrew Timmins<br />

Joystick Sense+<br />

SMARTE HELFER AUF DER BAUSTELLE<br />

Infografik: Andrew Timmins<br />

Infografik: Andrew Timmins<br />

www.boschrexroth.de<br />

1 Keyless Go via App<br />

2<br />

Umfelderkennung<br />

5<br />

Grade Assist<br />

4<br />

Joystick Sense+<br />

Infografik: Andrew Timmins<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 7


SZENE<br />

SMART ELECTRONIC FACTORY E.V. MIT<br />

NEUER GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />

Der „SEF Smart Electronic Factory e.V.“ hat eine neue Geschäftsführerin:<br />

Christina Hild. Die Managerin verfügt unter anderem über mehr als zwanzig<br />

Jahre Erfahrung als Vertriebsleiterin in der Industrie. In ihrer neuen Position im<br />

SEF, eine Industrie 4.0-Initiative, hat Christina Hild sich unter anderem zum Ziel<br />

gesetzt, den Verein noch stärker auf Zukunftsthemen wie digitale Nachhaltigkeit<br />

auszurichten. Sie möchte gemeinsam mit den Mitgliedern besonders KMU<br />

dabei unterstützen, die Herausforderungen von heute und morgen – wie<br />

Beschaffungs- und Energiekrise – durch eine Digitalisierungsstrategie zu<br />

bewältigen.<br />

„Die zunehmende Digitalisierung in vielen Bereichen der Industrie hat zwei<br />

Seiten. Sie kann ohne einen nachhaltigen Ansatz zu einer Erhöhung der<br />

CO2-Emissionen führen. Digitale Nachhaltigkeit hingegen setzt auf Technologien,<br />

welche die Umweltbelastung und Energieverbräuche verringern. Zum<br />

Beispiel mit maßgeschneiderten Systemen und optimierten Wartungszyklen<br />

kann schlanker und transparenter produziert werden, somit ressourcenschonender.<br />

Für diese Aufgabenstellungen möchten wir in den kommenden<br />

Monaten verstärkt Lösungen entwickeln und testen“, erklärt Christina Hild.<br />

Christina Hild tritt in ihrer neuen Position der Geschäftsführerin des SEF Smart<br />

Electronic Factory e.V. die Nachfolge von Maria Christina Bienek an. Der „SEF<br />

Smart Electronic Factory e.V.“ unterstützt seit 2015 die KMU beim digitalen<br />

Wandel: durch gemeinschaftliche technologische Entwicklungen im Industrie 4.0-Umfeld, Beteiligungen an Forschungsprojekten<br />

sowie den regen Austausch der Mitglieder untereinander und mit der Öffentlichkeit. Im Verein fließen die Kompetenzen von<br />

Unternehmen unterschiedlicher Spezialisierung zusammen und so entstehen ganzheitliche Digitalisierungslösungen.<br />

Christina Hild erläutert: „Auch für kleine Unternehmen ist die Digitalisierung unerlässlich, denn sie führt unter anderem zu neuer<br />

Innovationskraft, Kosteneinsparungen und Effizienzgewinnen. Öfter als vermutet gibt es in der Praxis jedoch noch Hemmungen,<br />

traditionelle Strukturen zu verlassen. Wir möchten Mut machen, die unabdingbare Digitalisierung anzugehen und von dem<br />

Wissen unserer Mitglieder zu profitieren. Wenn alle die Chancen der digitalen Transformation erkennen und ihr wertvolles<br />

Domänenwissen einbringen, lassen sich Innovationen schneller und effizienter umsetzen.“<br />

www.SmartElectronicFactory.de<br />

BASTIAN<br />

NAGEL<br />

ALEXANDER<br />

PETRUSCH<br />

DIETMAR<br />

BOHN<br />

ANDREAS<br />

KRAUSE<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

leitet den neuen<br />

DKE-Arbeitskreis<br />

713.0.8. Mit dem<br />

Auftrag, die Anwendungsnormen<br />

für<br />

Gefahrenmeldeanlagen<br />

zu vereinheitlichen,<br />

wurde dieser neue<br />

Arbeitskreis gebildet.<br />

Nagel ist Spezialist für<br />

Bauordnungsrecht,<br />

Normen und Richtlinien<br />

bei Hekatron<br />

Brandschutz und<br />

bereits Vorsitzender<br />

des DKE-Arbeitskreises<br />

für die Erarbeitung der<br />

DIN VDE 0833-2 für<br />

Brandmeldeanlagen.<br />

ist neuer Head of<br />

Events der FMB – Zuliefermesse<br />

Maschinenbau<br />

in Bad Salzuflen.<br />

Sein Ziel ist es, das<br />

Profil der regionalen<br />

Fach- und Industriemesse<br />

zu stärken. Der<br />

internationale Messeveranstalter<br />

Easyfairs<br />

mit deutschen Standorten<br />

in Bielefeld,<br />

Stuttgart und München<br />

holt mit Petrusch einen<br />

erfahrenen Messemenschen<br />

an Bord, der ab<br />

sofort für die FMB in<br />

Bad Salzuflen verantwortlich<br />

sein wird.<br />

ist seit Januar <strong>2023</strong><br />

Geschäftsführer bei der<br />

PROFIBUS Nutzerorganisation<br />

e.V. (PNO) und<br />

leitet gemeinsam mit<br />

Dr. Peter Wenzel die<br />

Geschäftsstelle der<br />

PNO sowie das PI<br />

(PROFIBUS & PROFINET<br />

International) Support<br />

Center in Karlsruhe.<br />

Bohn verfügt über<br />

mehr als 30 Jahre<br />

internationale Industrieerfahrung<br />

aus<br />

seiner Zeit bei zwei<br />

Konzernen und einem<br />

mittelständischen<br />

Unternehmen.<br />

hat Clark Europe auf eigenen Wunsch verlassen,<br />

um sich zukünftig anderen Aufgaben zu widmen.<br />

Krause (Bild links) war seit 2008 in der Clark<br />

Europazentrale in Duisburg beschäftigt und<br />

verantwortete seit 2019 in der Position des Chief<br />

Operating Officer (COO) das Ersatzteilwesen, die<br />

Auftragsabwicklung, den technischen Support, die<br />

IT, das europäische Entwicklungszentrum sowie<br />

die Logistik. Die Position des COO wird bei Clark<br />

Europe nicht neu besetzt. Den Bereich Logistik<br />

sowie die Auftragsbearbeitung Trucks verantwortet<br />

künftig Karl Hielscher, Director Logistics (Bild<br />

rechts), dem im Zuge dessen Prokura erteilt<br />

wurde. Zu Hielschers Aufgaben gehören die<br />

innerbetriebliche Logistik, die Werkstatt, die<br />

Aufarbeitung der Gebrauchtfahrzeuge, das<br />

Ersatzteillager sowie der Kundendienst für den<br />

Direktvertrieb, den der Flurförderzeughersteller<br />

2018 für die Region Duisburg etabliert hat.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 2022/03 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

TAG DER<br />

PNEUMATISCHEN<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

Am 16. März <strong>2023</strong> lädt der<br />

DSIV nach Hamburg zum 2.<br />

Tag der pneumatischen<br />

Fördertechnik ein. Qualifizierung<br />

und Weiterbildung der<br />

Nachwuchs-, Fach- und<br />

Führungskräfte ist ein<br />

vordringliches Anliegen des<br />

Verbandes. Und da Kommunikation<br />

sowie Meinungs- und<br />

Erfahrungsaustausch<br />

besonders wichtig sind, steht<br />

die Veranstaltung auch unter<br />

dem Motto „Von Mitgliedern<br />

für Mitglieder“. Verantwortlich<br />

für das Programm ist<br />

C<br />

der<br />

technische Beirat des DSIV,<br />

der kompetente Referenten<br />

aus Forschung, Lehre und<br />

Praxis für die Veranstaltung<br />

gewinnen konnte. Am<br />

Vormittag dreht sich das<br />

Programm zunächst um die<br />

Grundlagen der pneumatischen<br />

Fördertechnik. Als<br />

Referent wird Prof. Dr.-Ing.<br />

Martin Geweke von der HAW<br />

Hamburg in das Thema<br />

einführen. Nach der Mittagspause<br />

werden dann Komponenten,<br />

Systeme und Lösungen<br />

aus der Praxis im<br />

Mittelpunkt stehen. Referenten<br />

werden hierbei Spezialisten<br />

aus Mitgliedsunternehmen<br />

sein. Das Spektrum der<br />

Themen reicht vom Rohrleitungsbau<br />

und Zellenradschleußen<br />

über Wägetechnik<br />

und Verschleiß bis hin zu<br />

Vakuumförderern. Details zur<br />

Veranstaltung finden sich auf<br />

der DSIV-Website.<br />

www.dsiv.org<br />

DOLL ERZIELT REKORD-AUFTRAGSEINGANG<br />

Die Doll Fahrzeugbau GmbH konnte Ihre Wachstumsstrategie auch 2022 fortsetzen.<br />

Für <strong>2023</strong> strebt das Unternehmen eine Verdopplung des Umsatzvolumens an. Trotz<br />

schwieriger Rahmenbedingungen, angefangen von instabilen Lieferketten bis zu stark<br />

gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten, konnte das Unternehmen im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr einen Rekord-Auftragseingang von über 200 Mio. EUR erzielen. Das<br />

enorme Wachstum erstreckt sich auf alle vier Geschäftsbereiche: Holz- und<br />

Schwertransport, Airport Equipment und Defence. Im Geschäftsbereich Schwertransport,<br />

der mit 17 Prozent Umsatzwachstum die Erwartungen übertreffen konnte,<br />

markierte 2022 der Messeauftritt auf der bauma einen Höhepunkt. Mit einem<br />

Wachstum von über 10 Prozent im Geschäftsbereich Holztransport kann Doll in diesem Segment einen neuen Umsatzrekord<br />

aufstellen und gleichzeitig die Marktführerschaft weiter ausbauen. Im Zuge des eingeschlagenen Wachstumskurses verfolgt Doll<br />

weiterhin die Strategie, das bestehende Händler- und Servicenetz zu stärken und neue Partner mit „kurzen Wegen“ zum Kunden zu<br />

gewinnen – in den vergangenen Monaten konnte das Unternehmen insgesamt 14 neue Handelspartner gewinnen. Generell ist die<br />

Zusammenarbeit nicht nur auf Vertrieb und Service beschränkt.<br />

www.doll.eu<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

KT003_Dergi lanı DE_BASKIREV.pdf 1 19.01.<strong>2023</strong> 18:48<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 9


ERZBERGBAU IST<br />

IM KOMMEN<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Sobczyk hat die Professur für vernetzte Mobile<br />

Arbeitsmaschinen an der Technischen Universität Freiberg inne. Seine<br />

Forschungen führen ihn tief in die Zukunft von Vernetzung, Antrieben<br />

und der Produktivität von mobilen Maschinen. Im Gespräch mit<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> erklärt er wie Digitalisierung die Effektivität steigert<br />

und warum Bergbau-Maschinen an Bedeutung gewinnen werden.<br />

Wie sind Sie in Kontakt mit mobilen Maschinen gekommen und was fasziniert Sie an diesem Forschungsthema?<br />

Mit dem Forschungsthema bin ich über die Elektrifizierung<br />

von Antrieben in Kontakt gekommen. Mit<br />

der Elektrifizierung ergibt sich die Möglichkeit, gerade<br />

bei Arbeitsmaschinen Fahr- und Funktionsantriebe<br />

viel stärker als bisher zu entkoppeln, und<br />

Arbeits- unabhängig von Bewegungsoperationen zu<br />

gestalten. Erstere dann auch noch zu automatisieren<br />

ist dann eine naheliegende Idee. Mit dem Projekt<br />

Deep Sea Sampling, welches 2022 dem bauma<br />

Innovation Award erhielt, konnten dann für eine<br />

Pilot Mining Application erste Konzepte entwickelt<br />

werden.<br />

Welche Rolle wird Vernetzung für die zentralen Herausforderungen von Herstellern mobiler Maschinen<br />

– Produktivität und Nachhaltigkeit – zu spielen in der Lage sein?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Der wesentliche Hebel für die Arbeitsmaschine ist<br />

deren Produktivität, und diese lässt sich über die Vernetzung<br />

in vielen Fällen deutlich erhöhen. Schon allein<br />

die Entlastung des Bedieners von Routineaufgaben,<br />

besserer Datenabgleich oder die schnellere Visualisierung<br />

schaffen viele Potentiale, zu nennen wären<br />

hier: Visualisierung von abzubauenden Lagen im Baustofftagebau,<br />

Teilautomatisierung von langlaufenden<br />

Prozessen wie beim Bohren, autonome Reaktion bei<br />

veränderten Abbaubedingungen.<br />

Sie sprechen von „Reminiaturisierung durch Elektrifizierung“ – das klingt nicht nach einer<br />

goldenen Zukunft für die Hydraulik?<br />

Ich sehe da kein «entweder - oder»: die Hydraulik ist<br />

für Anwendungen mit hohen Drehmomentforderungen<br />

oder für lineare Bewegungen unerlässlich. Bei<br />

rotierenden Antrieben ergeben sich aber durch die<br />

Elektrifizierung hervorragende Möglichkeiten für<br />

die Steuerung der Antriebe, die den Bediener effektiv<br />

entlasten und parallelisierte Prozesse damit<br />

ermöglichen.<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


Prof. Dr.-Ing. Martin Sobczyk<br />

Was denken Sie, wie detailliert wird die Vernetzung werden, wie kleinteilig wird das IIoT in<br />

Mobilen Maschinen werden können oder müssen?<br />

Ich sehe das vor allem auf Prozessebene, ähnlich den<br />

Prozessen im klassischen Maschinenbau. Eine große<br />

Frage ist hier, ob es gelingt, sich auf gemeinsame<br />

Standards zu einigen, oder einige Hersteller mit proprietären<br />

Lösungen das Geschäft determinieren. Die<br />

Ziele sind hier konfliktär, und die Herausforderungen,<br />

gerade auch bei der Sicherheit der Systeme, enorm.<br />

Eine Chance kann hier OPC UA sein, sofern sich der<br />

Standard in der Branche auch zügig durchsetzt – und<br />

von Herstellern wie Anwendern mit getragen wird.<br />

Heute forschen Sie an und auf der Baustelle der Zukunft – was werden Ihre Forschungsvorhaben in acht Jahren sein?<br />

Elektrifizierung und Dekarbonatisierung fordern<br />

enorme Mengen an Rohstoffen, allein der jährliche<br />

Bedarf an Primärkupfer wird sich in den kommenden<br />

20 Jahren fast verdreifachen. Während der Abbau von<br />

Energierohstoffen zurückgeht – und zurückgehen<br />

muss – ist der Erzbergbau in einem viel höheren<br />

Maße erforderlich. Hier brauchen wir Lösungen für<br />

ein minimal-invasives Mining und die Erschließung<br />

von Rohstoffen in schwierig zugänglichen Gebieten bei<br />

gleichzeitiger Einhaltung höchster Standards an Naturund<br />

Umweltschutz. Hier sind Verfahren gefragt, die wenig<br />

Abraum erzeugen und möglichst ohne direkten Bedienereingriff<br />

nutzbar sind. Die kommenden Jahrzehnte werden<br />

in jedem Fall die Jahrzehnte des Erzbergbaus.<br />

www.tubaf.org<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 11


SZENE<br />

AUFTRAGSEINGANG IM MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

JAHRESABSCHLUSS 2022 DURCHWACHSEN<br />

Die wirtschaftliche Gesamtlage sowie<br />

internationale Lieferkettenprobleme<br />

haben es den Unternehmen im<br />

Maschinen- und Anlagenbau sowie der<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im vergangenen Jahr nicht<br />

einfach gemacht. Der Jahresabschluss<br />

2022 in den Orderbüchern trägt laut<br />

VDMA ein deutliches Minus.<br />

Die <strong>Fluidtechnik</strong> kommt aber<br />

glimpflicher davon.<br />

VDMA-Chefvolkswirt<br />

Dr. Ralph Wiechers<br />

kommentiert den<br />

Jahresabschluss 2022<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Der Maschinen- und Anlagenbau blickt nach einem guten<br />

Jahresstart auf ein durchwachsenes Jahr 2022 zurück.<br />

Ein anfänglicher zweistelliger Zuwachs bei den Bestellungen<br />

kehrte sich im Jahresverlauf in ein Minus von<br />

preisbereinigt insgesamt 4 Prozent zum Vorjahr. Dabei nahmen<br />

die Inlandsbestellungen um 5 Prozent, die Auslandsbestellungen<br />

um 4 Prozent ab.<br />

Während in den ersten drei Quartalen 2022 noch Zuwächse bei<br />

den Aufträgen erzielt werden konnten, kippte anschließend die<br />

Nachfrage nach Investitionsgütern, auch für die <strong>Fluidtechnik</strong>. Für<br />

das gesamte vierte Quartal 2022 beläuft sich der Auftragsrückgang<br />

auf 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Inlandsbestellungen<br />

schrumpften um 10 Prozent, die Auslandsbestellungen um 18 Prozent.<br />

Allein im Dezember 2022 blieb die Branche um real minus<br />

18 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Die Inlandsbestellungen<br />

verzeichneten ein Minus von 8 Prozent, aus dem Ausland<br />

kamen 22 Prozent weniger Orders. Nach dem Rekordstand im<br />

Dezember 2021 konnten auch zahlreiche Großanlagen-Aufträge<br />

zum Jahresende 2022 das Ergebnis nicht ins Plus wenden.<br />

01 Der positive Bereich zwischen Maschinenbau und <strong>Fluidtechnik</strong><br />

beruht sowohl auf der Hydraulik als auch auf der Pneumatik<br />

POSITIVE LÜCKE<br />

Ein kleiner Lichtblick ist die <strong>Fluidtechnik</strong> mit ihren Bereichen<br />

Mobilhydraulik, Industriehydraulik und Pneumatik. Der Auftragseingang<br />

ging zwar im Vergleich zum Vorjahr auch hier zurück,<br />

aber grundsätzlich stellen sich die Daten positiver dar.<br />

VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers kommentiert den<br />

Jahresabschluss: „Die Dezember-Zahlen überraschen nicht, aus<br />

drei Gründen: Wir haben erstens einen Basiseffekt. Zweitens gab<br />

es Stornierungen. Das ist nicht ungewöhnlich für den Dezember,<br />

denn die Unternehmen gehen zum Jahresende ihre Bücher durch<br />

und bereinigen wo nötig. Und drittens schlagen sich die zuletzt<br />

weniger negativen Meldungen aus dem wirtschaftlichen Umfeld<br />

erwartungsgemäß noch nicht in den Bestellungen bei den Unternehmen<br />

des Maschinen- und Anlagenbaus nieder.“<br />

Bilder: VDMA<br />

www.vdma.org<br />

02 Auch bei einer Seitwärtsbewegung der realen Auftragseingänge<br />

ist der positive Bereich erkennbar<br />

12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

LÖSUNGEN AUF DER HMI <strong>2023</strong><br />

ANTRIEBS- UND FLUIDTECHNIK<br />

AUF DER HANNOVER MESSE<br />

Mit rund 4.000 Ausstellern präsentiert die<br />

Hannover Messe im April wie unterschiedliche<br />

industrielle Ökosysteme ineinandergreifen und<br />

Lösungen bieten. Unternehmen aus der Antriebsund<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>, Elektro- sowie Digitalindustrie<br />

und der Energiewirtschaft treiben Veränderungen<br />

konsequent voran, um den CO 2<br />

-Ausstoß<br />

spürbar und im großen Maßstab zu reduzieren.<br />

Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen<br />

Messe erklärte anlässlich eines Pressegesprächs beim<br />

VDMA zur HMI <strong>2023</strong> die fünf übergreifenden Themen<br />

der Hannover Messe:<br />

n CO 2<br />

-neutrale Produktion<br />

n Künstliche Intelligenz<br />

n Wasserstofftechnologien<br />

n Energiemanagement und<br />

n Industrie 4.0<br />

Im Kampf gegen den Klimawandel spiele die Industrie eine<br />

Schlüsselrolle, so Köckler. Zum Schutz des Klimas und zur Sicherung<br />

der eigenen Wettbewerbsfähigkeit reduzieren Industrieunternehmen<br />

ihren CO2-Ausstoß. Gleichzeitig entwickeln sie<br />

Produkte, Verfahren und Lösungen, die eine energieeffiziente<br />

und ressourcenschonende Produktion global möglich machen.<br />

Dazu Köckler, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Messe<br />

AG: „Nur im Zusammenspiel dieser Technologien wird es gelingen,<br />

unseren Wohlstand nachhaltig zu sichern und gleichzeitig<br />

den Klimaschutz voranzutreiben.“<br />

HANNOVER MESSE ZEIGT LÖSUNGEN AUF<br />

Hartmut Rauen (l.), VDMA, und Dr. Jochen Köckler, Deutsche Messe,<br />

stellen die übergreifenden Themen der nächsten HMI vor<br />

Auf der Weltleitmesse der Industrie zeigen rund 4 000 Unternehmen<br />

unter anderen aus dem Maschinenbau, der Antriebs- und<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> sowie der Elektro- und Digitalindustrie Lösungen<br />

für die Produktion und Energieversorgung der Zukunft. „Wir werden<br />

auf der kommenden HMI erleben, mit welchen neuen Produkten<br />

und substanziellen Innovationen unsere Aussteller den<br />

multiplen Krisen begegnen. Im April präsentieren sie konkrete<br />

Lösungen für mehr Effizienz, um dem Klimawandel zu begegnen<br />

und schon in absehbarer Zeit eine CO 2<br />

-neutrale Produktion zu<br />

ermöglichen. Dabei spielen Digitalisierung, künstliche Intelligenz<br />

und Wasserstoff eine herausragende Rolle“, ist sich<br />

Köckler sicher. Und er ergänzt: „Die Unternehmen aus den Bereichen<br />

Antriebs- und <strong>Fluidtechnik</strong> zählen mit ihrer hohen Innovationskraft<br />

traditionell zu den größten und nachhaltigsten<br />

Innovationstreibern.“ Die Innovationsfähigkeit und Lösungskompetenz<br />

rücken die Antriebs- und <strong>Fluidtechnik</strong> ins Zentrum<br />

von Industrie 4.0. Hinzu kommen die Themenfelder Klimaschutz<br />

und Ressourceneffizienz, welche Spitzentechnologien als Lösungswege<br />

benötigen. Gerade hier bieten sich durch die Digitalisierung<br />

neue effiziente und nachhaltige Lösungsansätze für die<br />

Kunden der beiden Branchen.<br />

„Antriebs- und <strong>Fluidtechnik</strong>-Komponenten sind die zentralen<br />

Bausteine der Maschinen für Kraft und Bewegung, aber auch<br />

Datenquelle für digitale Mehrwertdienste und entscheidend für<br />

die Performance der Kundenprodukte – das zeigen wir auf der<br />

Hannover Messe“, betont Hartmut Rauen, stellvertretender VD-<br />

MA-Hauptgeschäftsführer und verantwortlich für die Antriebstechnik<br />

und <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA. Auch zahlreiche VDMA-<br />

Mitgliedsunternehmen präsentieren Praxisbeispiele im Kontext<br />

von Digitalisierung und Nachhaltigkeit.<br />

Bild: VDMA Fotograf<br />

www.VDMA.org<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 13


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

KUNSTSTOFFE<br />

KUGELKUPPLUNG<br />

OHNE SCHMIERUNG


KUGELKUPPLUNG<br />

Dank einer Sonderausführung der<br />

KS80-Kugelkupplung von Rockinger muss<br />

die Agrargenossenschaft e. G. Kirchheilingen<br />

keine Kupplungen mehr schmieren und<br />

sorgt für mehr Fahrkomfort sowie<br />

reduzierte Wartungszeiten. Auch<br />

Schmierstoffeintrag in den Acker kommt<br />

nicht mehr vor. Möglich macht das ein<br />

eigens entwickelter Kunststoff aus den<br />

Entwicklungslabors der Igus GmbH.<br />

Uwe Sund, Produktmanager iglidur®<br />

Schwerlastlager, igus GmbH<br />

Die Firma Rockinger Agriculture GmbH entwickelt Anhängerkupplungen<br />

und prägt deren technische Entwicklung<br />

seit 1875. 2001 wurde sie Teil der Jost Gruppe,<br />

einem Weltmarktführer für Lkw-Anhängerkupplungen<br />

und Aufliegerkomponenten. Mit der wartungsarmen KS80-Sonderausführung,<br />

die mit einem Verschleißeinsatz ausgestattet ist,<br />

bietet Rockinger eine Kugelkupplung an, die keine Schmierung<br />

benötigt und somit weniger Wartungsaufwand erfordert. Zudem<br />

ermöglicht sie Fahrerinnen und Fahrern höheren Fahrkomfort<br />

SO FUNKTIONIERT DIE KUPPLUNG<br />

Zunächst scheint sich die KS80 mit Verschleißeinsatz gar nicht<br />

von der Standard-KS80 oder vergleichbaren Kupplungen zu unterscheiden.<br />

Sie besteht aus einer Kupplungskugel und einer<br />

Zugpfanne, die in der Höhenverstellung verbaut sind. Wie gewohnt<br />

wird die Zugpfanne von oben auf dem Kugelkopf positioniert.<br />

Mithilfe eines Niederhalters wird sie vor unbeabsichtigtem<br />

Entkuppeln gesichert und stellt eine spielfreie Verbindung her.<br />

Das Besondere bei dieser Kupplung wird erst sichtbar, wenn man<br />

in die Zugpfanne schaut. Darin befindet sich ein Verschleißeinsatz<br />

aus Hochleistungspolymeren. Der Werkstoff für diesen Einsatz<br />

wurde von der Igus GmbH eigens für Rockinger entwickelt.<br />

Durch ihn ist keine zusätzliche Schmierung der Kupplung notwendig<br />

und Wartungen werden auf ein Minimum reduziert. Zum<br />

Einsatz kommt die KS80 mit Verschleißeinsatz beispielsweise in<br />

Ballenpressen, Ladewagen, Miststreuern, Kippern oder Feldspritzern.<br />

Die Entwicklung der KS80-Sonderausführung entstand aus einem<br />

ganz einfachen Grund: Anhängerkupplungen müssen eigentlich<br />

bei jeder Nutzung geschmiert werden. Das führt hohen<br />

Kosten- und Zeitaufwand mit sich. „Ich kenne Betriebe, wo jemand<br />

einmal pro Woche an allen Maschinen jede einzelne La-<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 15


KUGELKUPPLUNG<br />

01 Blick in eine KS80-Zugpfanne mit Verschleißeinsatz aus Iglidur<br />

Hochleistungskunststoff<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

01<br />

02<br />

01<br />

gerstelle warten und schmieren muss“, berichtet Toni Milhahn,<br />

tätig im Produktmanagement und als Vertriebsingenieur bei der<br />

Rockinger Agriculture GmbH. Außerdem muss sichergestellt<br />

werden, dass die korrekte Menge an Fett an die Kupplung gegeben<br />

wird. „Zu große Mengen können dazu führen, dass ein Teil<br />

des Schmiermittels in den Boden oder auf die Ernte gelangt. Zu<br />

wenig davon führt zu Kupplungsschäden“, erklärt Marcus Reinländer,<br />

Leitung Pflanzenproduktion bei der Agrargenossenschaft<br />

e. G. Kirchheilingen. Genau an diesem Problem setzt die KS80-<br />

Kupplung mit Verschleißeinsatz an. Der Einsatz macht Schmierung<br />

überflüssig und verhindert, dass hohe Kosten für die Regeneration<br />

der Kupplung entstehen. Zur Wartung müssen Kugel<br />

02 Der Kugelkopf der Kupplung wird mit einer Lehre gewartet<br />

03 Der Verschleißeinsatz aus Iglidur Hochleistungskunststoff<br />

und Zugpfanne lediglich mit einer Lehre geprüft werden. Den<br />

Verschleißeinsatz empfiehlt Rockinger einmal pro Saison zu<br />

wechseln.<br />

ACHT TONNEN FETT PRO JAHR EINSPAREN<br />

Auch bei der Agrargenossenschaft e. G. sind die KS80-Kupplungen<br />

mit Verschleißeinsatz ganz ohne Schmierung im Einsatz. Das<br />

spart Wartungszeit und Kosten für Schmiermittel. „Wenn wir annehmen,<br />

dass ein Drittel der Schlepper in Deutschland mit einer<br />

KS80 und Verschleißeinsatz ausgestattet sind, kommen wir auf<br />

etwa 8.300 Kupplungen, die ohne Schmierung auskommen. Nach<br />

unserer Rechnung entspricht das insgesamt etwa acht Tonnen<br />

Fett im Jahr, die eingespart werden. Und das nur durch eine<br />

Schmierstelle pro Schlepper“, sagt Milhahn. Mit dem Verschleißeinsatz<br />

ist die KS80 zudem besonders spielarm. Ruckeln und<br />

FASERN UND FÜLLSTOFFE<br />

VERSTÄRKTEN DEN IGLIDUR-<br />

WERKSTOFF<br />

Klappern gehören somit der Vergangenheit an. Auch deshalb hat<br />

die Agrargenossenschaft e. G. Kirchheilingen den Großteil ihrer<br />

Landwirtschaftsfahrzeuge mit dieser Kupplung ausgestattet.<br />

„Unsere Fahrerinnen und Fahrer schätzen den Komfort und das<br />

verbesserte Fahrgefühl durch die KS80 mit Verschleißeinsatz“, so<br />

Reinländer.<br />

Für den Verschleißeinsatz in der KS80 benötigte Rockinger einen<br />

Kunststoff, der den widrigen Einsatzbedingungen auf dem<br />

Feld standhält. „Hohe Stützlast, Schwenkwinkel, extreme Witterungsbedingungen<br />

und Schmutz standen in unserem Lastenheft“,<br />

erinnert sich Milhahn. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 40<br />

km/h drücken zweieinhalb bis drei Tonnen Stützlast auf die Kupplung<br />

und den Verschleißeinsatz. Deshalb entwickelte die Igus<br />

GmbH einen Werkstoff, der langlebig und widerstandsfähig ist.<br />

DAS MACHT DIE KUPPLUNG SELBSTSCHMIEREND<br />

Doch warum kommt die KS80-Kalotte mit Verschleißeinsatz eigentlich<br />

ohne Schmierung aus? Der Einsatz besteht aus einem<br />

Iglidur Hochleistungskunststoff, den Igus speziell für die Anwendung<br />

von Rockinger entwickelt hat. Wie alle Iglidur Werkstoffe<br />

enthält er die gleichen Grundbestandteile. Dazu gehören Festschmierstoffe<br />

in Form von mikroskopisch kleinen Partikeln, die<br />

im gesamten Werkstoff verteilt sind. Sie werden in kleinen Mengen<br />

freigesetzt und schmieren so die Lagerstelle. Hinzu kommen<br />

Basispolymere für die Verschleißfestigkeit. Sie sorgen dafür, dass<br />

die Festschmierstoffe nicht unter zu hohen Auflagedruck geraten.<br />

„Fasern und Füllstoffe verstärken den Iglidur Werkstoff, sodass er<br />

für hohe Kräfte und Kantenlasten geeignet ist. Deshalb eignen<br />

sich Iglidur Werkstoffe gut für Agrartechnikanwendungen wie die<br />

von Rockinger“, erläutert Uwe Sund, Produktmanager für Iglidur<br />

Schwerlastgleitlager, die Funktionsweise. Der Verschleißeinsatz<br />

wird in die Zugpfanne eingesetzt, sodass er zwischen Zugpfanne<br />

und Kupplungskugel sitzt. Wo sonst Metall auf Metall reiben würde,<br />

wird nur der Einsatz abgenutzt.<br />

16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


KUGELKUPPLUNG<br />

04 Kevin Büttner, Außendienstmitarbeiter bei Igus; Marcus Reinländer, Leitung Pflanzenproduktion bei der<br />

Agrargenossenschaft e. G. Kirchheilingen; Uwe Sund, Produktmanager für Iglidur Schwerlastgleitlager bei Igus;<br />

Toni Milhahn, Produktmanagement und Vertriebsingenieur bei Rockinger (v.l.)<br />

GEMEINSAM HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN<br />

2012 kamen Rockinger und Igus zum ersten Mal im Rahmen eines<br />

Projektes zusammen. Die Idee zur selbstschmierenden<br />

Kupplung entstand, als ein Rockinger-Mitarbeiter ein kleines Kugelgelenk-Muster<br />

von Igus in der Hand hielt. „Schnell entstand<br />

bei uns der Gedanke, dass man das Prinzip des Kugelgelenks auf<br />

unsere KS80-Kupplung übertragen könnte“, bekräftigt Milhahn.<br />

Das passende Produkt hatte Igus noch gar nicht im Sortiment.<br />

Aber das Know-how für schmierfreie Anwendungen in der Agrartechnik<br />

war vorhanden. Also drehte Igus die ersten Prototypen<br />

aus Iglidur Halbzeugen und 2015 folgten die ersten Feldtests.<br />

33 Fahrzeuge von insgesamt 18 Anwendern wurden mit der KS80<br />

inklusive des Verschleißeinsatzes ausgestattet. „Die Ergebnisse<br />

haben uns überzeugt. Die Verschleißeinsätze überstanden eine<br />

ganze Saison und es war keine Abnutzung an der Kupplung zu<br />

erkennen“, freut sich Milhahn. Auch einen Dauerschwingversuch<br />

mit zwei Millionen Lastenwechseln überstanden die Verschleißeinsätze.<br />

Dabei wirkten eine Stützlast von viereinhalb Tonnen<br />

und ein D-Wert von 97,1 kN auf Kupplung und Verschleißeinsatz.<br />

Bei der Agrargenossenschaft e. G. Kirchheilingen hat sich die<br />

KS80 mit Verschleißeinsatz schon mehrfach unter Beweis gestellt.<br />

Zehn Schlepper und Anhänger sind dort mit der Kupplung von<br />

Rockinger ausgestattet. Auch wenn es anfangs etwas befremdlich<br />

war, diese nicht zu fetten, hat man sich schnell an den neu gewonnenen<br />

Komfort gewöhnt. Seitdem sind die Kupplungen bei Wind<br />

und Wetter im Einsatz. „Wenn es auf dem Feld sehr trocken ist,<br />

wirkt Staub wie Sandpapier auf unsere Maschinen. Der KS80 mit<br />

Verschleißeinsatz bereitet das keine Probleme. Vor allem, weil<br />

kein Fett notwendig ist und so auch kein Staub anhaften kann“,<br />

beschreibt Reinländer seine Erfahrungen aus der Praxis.<br />

In Zukunft sieht Milhahn jedoch noch eine andere Herausforderung<br />

für die selbstschmierenden Kupplungen von Rockinger:<br />

„Schlepper werden immer leistungsstärker. Für uns bedeutet das,<br />

dass höhere Kräfte auf unsere Kupplungen wirken. Alle Bauteile<br />

müssen somit für höhere Belastung ausgelegt werden.“ Der Verschleißeinsatz<br />

von Igus muss sich daher stets den steigenden Anforderungen<br />

anpassen. Uwe Sund zeigt sich zuversichtlich: „Wir<br />

verfolgen die Entwicklungen auf dem Agrartechnikmarkt natürlich<br />

mit, verbessern unsere Produkte fortlaufend und entwickeln<br />

neue Werkstoffe. Auch die nächsten Entwicklungsschritte wollen<br />

wir zusammen mit Rockinger meistern.“<br />

Bilder: Igus / Rockinger Agriculture GmbH<br />

www.igus.de<br />

POINTIERT<br />

KUNSTSTOFF ÜBERSTEHT HOHE STÜTZLAST,<br />

SCHMUTZ UND HARTE WITTERUNG<br />

FETTFREIE SCHMIERUNG SPART GELD UND<br />

SCHONT DIE UMWELT<br />

KUGELKUPPLUNG BESONDERS SPIELARM -<br />

RUCKELN UND KLAPPERN STARK REDUZIERT<br />

LANGE WARTUNGSINTERVALLE<br />

REDUZIEREN KOSTEN<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 17


MARKTPLATZ<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

HYGIENISCHE LÖSUNG GEGEN DRUCKSTÖSSE<br />

In vielen Produktionsanlagen<br />

entstehen ungewollt Druckstöße, die<br />

zum Beispiel durch das Einschalten<br />

von Pumpen, bei Temperaturänderungen<br />

von eingeschlossenen<br />

Flüssigkeiten oder das schnelle<br />

Schalten von Ventilen erzeugt<br />

werden. Durch diese Druckstöße<br />

kann es zu Schäden an Anlagenkomponenten,<br />

wie Filtern, Sensoren,<br />

Pumpen oder Rohrleitungen kommen.<br />

Als Lösung für diese Problematik<br />

hat Gemü den neuen Pulsationsdämpfer<br />

Gemü 652 auf den Markt<br />

gebracht. Er ist so konzipiert, dass er in einem bestimmten<br />

Arbeitsbereich möglichst viel Volumen frei gibt und der<br />

Druckstoß somit abgefangen und kompensiert wird. Der Körper<br />

besitzt keinen Dichtsteg und ist daher nicht zum Absperren von<br />

Medien geeignet. Das eigentliche Expansionsvolumen wird<br />

durch die bewegliche Membrane freigegeben. Der Einsatz<br />

unterschiedlicher Antriebsgrößen und Federpakete macht es<br />

möglich, den Arbeitsbereich und das kompensierbare Volumen<br />

anzupassen. Eine Erhöhung des Expansionsvolumen kann durch<br />

das Einbauen mehrerer Pulsationsdämpfer in Reihe erzielt<br />

werden. Der Steuerluftanschluss wird nur für die Montage<br />

verwendet. Für den Betrieb wird keine Ansteuerung mittels<br />

Steuerluft benötigt, da die Funktion ausschließlich durch die<br />

Federkraft bewerkstelligt wird. Der Pulsationsdämpfer Gemü<br />

652 ist in den Nennweiten DN 15 bis DN 80 (Membrangröße 25<br />

bis 80) verfügbar. Um eine große Flexibilität der Anwendungen<br />

zu gewährleisten, sind Ventilkörper und Membrane in verschiedenen<br />

Werkstoffen und Ausführungen verfügbar.<br />

www.gemu-group.com.<br />

EIN GEHÄUSE, ZWEI UNABHÄNGIGE<br />

DREHGEBER<br />

Die Drehgeber-Familie CR_582 von TR-Electronic integriert zwei<br />

Drehgeber im Bauraum eines Standard-Industriegebers mit<br />

Baugröße 58 mm. Die Positionswerte werden über zwei<br />

unabhängige Sensoren<br />

ermittelt und getrennt<br />

voneinander verarbeitet.<br />

Dabei können<br />

beide Sensoren auch<br />

abweichend voneinander<br />

parametriert<br />

werden. Der Encoder<br />

übermittelt die Werte<br />

wahlweise per SSI,<br />

Inkremental- oder<br />

CANopen-Interface. In<br />

der SSI/SSI und SSI/<br />

Inkremental-Variante<br />

sind die zwei Kanäle vollständig unabhängig voneinander<br />

ausgeführt und sogar galvanisch getrennt. Bei CANopen gibt es<br />

zwei Teilnehmer im Bus. Die CAN-Signale sind galvanisch von<br />

der Versorgung getrennt. Mechanisch gibt es den CR_582 als<br />

Vollwellengerät, mit Sacklochwelle sowie mit direkt angebautem<br />

Seilzug für Messlängen bis 40 m. Die Anschlüsse sind<br />

seitlich am Gerät; durch die Stecker-Ausführung und -codierung<br />

sind selbst bei schwierigem Zugang gefährliche Verwechslungen<br />

beim Anschluss ausgeschlossen.<br />

www.tr-electronic.de<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

Kugelbuchsen<br />

inklusive passender<br />

Gehäuse, Wellenböcke,<br />

Traversen,<br />

Unterstützungen: All<br />

diese Komponenten<br />

sind bei Rodriguez<br />

erhältlich. Wenn<br />

Kunden also Präzisionsführungswellen<br />

bei dem Eschweiler<br />

Unternehmen kaufen, können sie zusätzlich direkt auch alle<br />

Bauteile beziehen, die für die Integration der Wellen in die<br />

jeweilige Anlage benötigt werden. Das heißt konkret, dass nur<br />

ein Bestellvorgang ausgelöst werden muss und der Kunde nur<br />

einen Ansprechpartner für den kompletten Prozess hat – von<br />

der Auslegung und Beratung bis zur Lieferung.<br />

Damit aber nicht genug: Spezielle Bauteile jenseits des<br />

Standarsortiments kann Rodriguez dank der Eigenfertigung<br />

jederzeit auf Anfrage herstellen. Das können Sondergehäuse<br />

sein oder angepasste Kugelbuchsen, aber auch komplette<br />

Schlitteneinheiten – also Verfahreinheiten für spezielle<br />

Bewegungen, bei denen alle Komponenten bereits zu einer<br />

Baugruppe kombiniert wurden. Gleiches gilt für Kugelgewindetriebe:<br />

Rodriguez kann nicht nur diese Komponenten, sondern<br />

auch die passenden Lagereinheiten nach individuellen Vorstellungen<br />

herstellen und liefern. Alles aus einer Hand also – individuell<br />

und flexibel.<br />

www.rodriguez.de<br />

SPARSAMES KRAFTPAKET FÜR DEN GEZIELTEN<br />

NETZDRUCK<br />

Statt energie- und kostenintensiv<br />

den gesamten Fabriknetzdruck<br />

hochzuhalten, erhöht der<br />

effiziente Druckverstärker der<br />

Serie VBA-X3239 von SMC den<br />

Druck genau dort, wo es nötig<br />

ist – und das um das 2- bis<br />

4-fache des ankommenden<br />

Netzdrucks. Insgesamt lässt sich so ein max. Ausgangsdruck<br />

von 0,4 bis 2,0 MPa (Betriebsdruckbereich von 0,1 bis 0,7 MPa)<br />

erreichen. Das macht eine winkelbewegliche Kolbenkonstruktion<br />

möglich, die keine Spannungsversorgung oder elektrische<br />

Verdrahtung benötigt, da diese mit Druckluft betrieben wird.<br />

Das spart nicht nur Energie und Kosten, sondern verringert<br />

auch die Wärmeentwicklung und vermeidet, dass es zu<br />

Hitzeeinwirkung auf andere pneumatische Komponenten<br />

kommt. Zudem konnte der Druckluftverbrauch um 25 %<br />

(Baugröße 10A) bzw. um 30 % (Baugröße 11A) reduziert<br />

werden. Auch der Durchfluss wurde bei den verschiedenen<br />

Baugrößen um 10 bis 30 % gesteigert, wodurch sich etwa die<br />

Füllzeit beim ideal auf den Druckverstärker abgestimmten<br />

Drucklufttank der Serie VBAT von SMC um 30 bis 60 % verkürzt<br />

– und so die Prozesszykluszeit verbessert.<br />

Dank der optimierten Konstruktion wurde die Lebensdauer der<br />

Serie VBA-X3239 noch einmal verbessert und liegt laut SMC-internen<br />

Tests bei 50 Millionen Zyklen und mehr. Dafür verantwortlich<br />

sind u.a. ein verwendetes SMC-Pilotventil, das<br />

Fehlfunktionen der Kolbenbewegungen verhindert, sowie ein<br />

eingebauter Siebfilter auf der Einlassseite, der das Eindringen<br />

von Fremdkörpern unterbindet.<br />

www.smc.de<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


KURZE SCHALTZEIT BEI DRÜCKEN BIS 16 BAR<br />

Schnelle, exakte Dosierung auch kleinster Fluidmengen ist essenziell für<br />

die unterschiedlichsten Dosieranwendungen. Hier sind kompakte Ventile<br />

gefragt, die auch bei hohen Drücken schnell schalten, dadurch genau<br />

reproduzierbar dosieren und das bei möglichst geringem Energieverbrauch.<br />

Der System- und Fluidikspezialist Bürkert hat für solche Einsatzbereiche<br />

ein neues, mediengetrenntes 2/2- bzw. 3/2-Wege-Ventil mit<br />

Flippertechnik entwickelt. Das Ventil vom Typ 6757 ist gegen Druckstöße<br />

unempfindlich und toleriert bis zu 16 bar Systemdruck. Sein Design<br />

ermöglicht Schaltzeiten unter 10 ms sowie eine geringe Leistungsaufnahme<br />

von nur 4,5 W, ideal u.a. für batteriebetriebene Feldgeräte. Alle medienberührenden<br />

Ekomat.indd 1<br />

Komponenten wurden entsprechend der jeweiligen Fluide ausgewählt. Daher eignen sie sich<br />

für viele kritische Reagenzien oder Reinigungsmittel und widerstehen, z.B. für Sterilisationsprozesse,<br />

für ca. 30 Minuten bis zu 90 °C Medientemperatur. Damit sind sie bestens geeignet<br />

für exakt reproduzierbare Reinigungs- oder Spülanwendungen, wie sie in Medizin- oder CIP-Anwendungen vorgeschrieben<br />

sind. Die Nennweiten liegen zwischen 1,4 und 4 mm. Das ermöglicht einen Kv-Wert von 0,37 m³/h, was<br />

Durchflussraten bis zu 6,2 l/min entspricht und damit eine hohe Produktivität u. a. für Abfüllprozesse.<br />

www.buerkert.de<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

HOHE LEISTUNG BEI GERINGEN ABMESSUNGEN<br />

Die Faulhaber-Linearaktuatorfamilie<br />

L wurde für hohe<br />

Leistungen bei kompakten<br />

Abmessungen entwickelt<br />

und unterstützt hohe<br />

Eingangsgeschwindigkeiten<br />

oder hohe Ausgangskräfte.<br />

Sie eignet sich<br />

bestens für eine breite<br />

Palette von Anwendungen, beispielsweise in der Robotik, in<br />

Industriemaschinen und in Laborgeräten. Es stehen zahlreiche,<br />

gleichmäßig verteilte Untersetzungsverhältnisse zur Verfügung,<br />

so dass je nach Anwendung die am besten geeignete<br />

Konfiguration für verschiedene Kraft- oder Geschwindigkeits-<br />

Arbeitspunkte gewählt werden kann. Diese neue Familie bietet<br />

auch eine hohe Flexibilität, da unterschiedliche Spindelgrößen<br />

und -typen zur Auswahl stehen. Darüber hinaus steht eine<br />

große Auswahl an Optionen zur Verfügung, um unterschiedlichen<br />

Umgebungsbedingungen Rechnung zu tragen und die mechanische<br />

Integration in Anwendungen durch verschiedene<br />

Flansch- und Mutter-Konfigurationen schneller und reibungsloser<br />

zu gestalten.<br />

www.faulhaber.com<br />

FARBEN UND LACKE GRÜNDLICH FILTRIEREN<br />

Die Filtrationslösungen für<br />

Oberflächenbeschichtungen<br />

von Eaton können<br />

Prozesse leistungsfähiger<br />

machen. Das Programm<br />

umfasst Filter, die Feststoffe<br />

und Öl aus Farben,<br />

Lacken, Beschichtungen,<br />

Klebstoffen, Dichtstoffen,<br />

Additiven und Druckfarben entfernen können. Das einplätzige<br />

Beutelfiltergehäuse Topline kann als Einzelgehäuse eingesetzt<br />

oder parallelgeschaltet werden. Um den Anforderungen der<br />

Autoindustrie gerecht zu werden, kann das Gehäuse mit<br />

besonders reißfesten Filterbeuteln aus der Lofclear 100-Reihe<br />

bestückt werden. In Verbindung mit Hayflow-Filterelementen<br />

oder Max-Load-Filterbeuteln kann die Wechselhäufigkeit<br />

reduziert werden. Für Prozesse, die nicht abgeschaltet werden<br />

dürfen, gibt es die Reihe der DCF-Filter mit mechanischer<br />

Abreinigung. Die 72X-Simplex-Siebkorbfilter sind für Rohrleitungsbauten<br />

konzipiert. Sie bieten eine bypassfreie Filtration,<br />

die Prozessanlagen schützt. Typische Anwendungen sind<br />

chemische, petrochemische und Wasserleitungen.<br />

www.eaton.com/de<br />

HOHES LEISTUNGSNIVEAU BEI GERINGEM PLATZBEDARF<br />

Emerson gab die Einführung des ASCOTM Proportionalventils<br />

der Baureihe 209 für Durchflussanwendungen bekannt. Die<br />

Kombination der Größe und Leistungsmerkmale von Ventilen<br />

der Baureihe 209 versetzt Anwender in die Lage, den Durchfluss<br />

eines Mediums in einer großen Breite von Geräten präzise<br />

zu regeln. Dazu gehören Produkte in diversen Branchen wie<br />

Medizintechnik, Lebensmittel und Getränke sowie Heizungstechnik,<br />

Lüftungstechnik und Klimatechnik (HLK), die einen<br />

Betrieb mit hoher Genauigkeit erfordern. Ventile der Baureihe<br />

209 zeichnen sich durch eine geringe Hysterese (weniger als<br />

oder gleich 5 %), überragende Reproduzierbarkeit (weniger als oder gleich 1 %) und hohe Empfindlichkeit<br />

(weniger als oder gleich 0,2 %) aus, die zur Genauigkeit der Ventile beitragen. Die<br />

niedrige Leistungsaufnahme und schnelle Ansprechzeit (weniger als oder gleich 15 Millisekunden)<br />

der Baureihe 209 kann die Lebensdauer des Akkus von Geräten verlängern, die mittels Akku<br />

betrieben werden, sowie die Leistung und Effizient des gesamten Systems optimieren. Eine<br />

verbesserte Innenkonstruktion verhindert Metall-auf-Metall-Kontakt, der Klicken verursacht,<br />

wodurch das Ventil mit äußerst niedrigem Geräuschpegel betrieben werden kann.<br />

www.emerson.com<br />

RKP-SERVICEZENTRUM<br />

ROBERT SCHÖNING<br />

Servicepartner<br />

für alle<br />

MOOG/Bosch<br />

Radialkolbenpumpen<br />

24-Stunden-<br />

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Prüfung ∙ Reparatur ∙ Ersatz<br />

alle RKP-Typen ∙ Vor-Ort-Service<br />

37170 Uslar · Tel.: +49 5571 9197510<br />

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RKP.indd 1 28.04.2014 13:41:58


INDUSTRIE 4.0<br />

PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

MEHR INTELLIGENZ MIT UND<br />

AM HYDRAULIKZYLINDER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Einfach unter dem Stichwort „Industrie 4.0“<br />

einen Rechner mit Komponenten zu verbinden,<br />

bringt nichts. Deswegen gilt auch für die<br />

Hydraulik: Nur wenn möglichst aussagefähige<br />

Daten zur richtigen Zeit zur Verfügung stehen,<br />

ist eine Vernetzung sinnvoll. Vor diesem<br />

Hintergrund stattet das Unternehmen Herbert<br />

Hänchen seine Hydraulikzylinder seit<br />

Jahrzehnten bedarfsgerecht mit Sensoren wie<br />

Wegmesssysteme aus. Kombiniert mit einer<br />

neuen, innovativen Software werden die Zylinder<br />

nun umfassend Predictive-Maintenance-fähig.<br />

„Im Bereich Hydraulik wollen wir Industrie 4.0 verwirklichen, die<br />

einen maßgeschneiderten Kundennutzen hat. Mit den Rückmeldungen<br />

der Anwender in der Protypenphase wollen wir ein<br />

praxistaugliches System für die Zukunft realisieren“, sagt Klaus<br />

Wagner, Bereichsleiter Forschung und Innovation bei der Herbert<br />

Hänchen GmbH. Der schwäbische Maschinenbauer setzt<br />

diese Ziele mithilfe umfassender, innovativer Gesamtkonzepte<br />

aus Hard- und Software in die Tat um: Bestückt mit den verschiedensten<br />

Sensoren, liefern die Hydraulikzylinder von Herbert<br />

Hänchen nun so vielfältige Daten, dass eine Zustandsüberwachung<br />

und eine Wartungsvorhersage möglich werden. Entscheidend<br />

ist dabei das neue Performance Control System des<br />

Herstellers, das jetzt in die Prototypenphase geht: In der aktuellen<br />

praktischen Erprobung geht es darum, die Algorithmen und<br />

Datenaufbereitungen zu verfeinern.<br />

Bei der Entwicklung dieser Software wurden die Erfahrung von<br />

über 20 Jahren bei der Steuerung und Einbindung von Hydraulik-<br />

zylindern in Antriebssysteme genutzt. Durch Ratio-Drive® umfassen<br />

sie Engineering und Realisierung von kompletten geregelten<br />

Antriebssystemen bis hin zu vollständigen Sondermaschinen –<br />

weit über den Zylinder hinaus.<br />

UMFASSENDES DATENERFASSUNGSKONZEPT<br />

Die Zustandserfassung für Linearantriebe umfasst bei Hänchen<br />

das Bewegungsprofil mit Frequenz, Amplitude, Geschwindigkeit<br />

sowie Beschleunigung, Einsatzzeit und Laufleistung. Hinzu kommen<br />

weitere Daten wie die Temperatur im Zylinder oder die Leckage<br />

an der Kolbenstange. Für diese Aufgabe bietet Hänchen ein<br />

durchgängiges Konzept. Es umfasst die Integration der benötigten<br />

Messsysteme: Positionssensor, Druck- oder Leckagesensor,<br />

Temperatursensor sowie Durchflusssensoren bei den Dichtungssystemen<br />

Servobear® und Servofloat®. Gerade der von Hänchen<br />

entwickelte neuartige Leckagesensor erschließt dabei als Hardware<br />

neue Möglichkeiten in der Überwachung, indem er selbstlernend<br />

die Veränderung der Kolbenstangenleckage über die<br />

POINTIERT<br />

PERFORMANCE CONTROL<br />

OPTIMIERT DATENAUFBEREITUNG<br />

NEUARTIGER LECKAGESENSOR<br />

AGIERT SELBSTLERNEND<br />

DASHBOARD ZEIGT<br />

WARTUNGSPROGNOSEN AN<br />

KI MACHT SELBSTSTÄNDIGE<br />

ERSATZTEILVORBESTELLUNG MÖGLICH<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


INDUSTRIE 4.0<br />

01<br />

02<br />

Betriebslaufzeit detektiert und somit eine Aussage über Verschleiß<br />

der Dichtungen geben kann. Über Gateways werden diese<br />

Rohdaten aufbereitet und mit der neuentwickelten Software<br />

Performance Control von Hänchen aufbereitet.<br />

Auf einem Dashboard sieht der Anwender neben den aktuellen<br />

Betriebsdaten auch eine Langzeitüberwachung der Zylinder und<br />

vor allem Prognosen zur Zuverlässigkeit. Dies ist zum Beispiel eine<br />

Aussage darüber, wann mit einem Dichtungswechsel zu rechnen<br />

ist. Diese Daten können vom Anwender vielfältig für die<br />

Sicherheit, zur Prozesssteuerung und zur Produktüberwachung<br />

verwendet werden.<br />

01 Ein neuartiger Leckagesensor detektiert selbstlernend die<br />

Veränderung der Kolbenstangenleckage über die Betriebslaufzeit und<br />

ermöglicht somit eine Aussage über den Verschleiß der Dichtungen<br />

02 Die Aufbereitung und Darstellung der Daten in einem Dashboard<br />

zur Onlineüberwachung erfolgt durch das Modul „Dash“. Auf dem<br />

Dashboard sieht der Anwender die aktuellen Betriebsdaten sowie eine<br />

Langzeitüberwachung der Zylinder mit Prognosen zur Zuverlässigkeit<br />

STARKE TOOLS ZUR DATENVERARBEITUNG<br />

Die Auswertung der Sensordaten erfolgt mit der Software Hänchen<br />

Perfomance Control: Die Auswertung der anfallenden sehr<br />

großen Rohdatenmenge erfolgt mit dem Modul „Calc“, das dauerhafte<br />

Speichern ausgewerteter und relevanter Informationen mit<br />

dem Modul „Date“ in einer Datenbank. Die Aufbereitung und<br />

Darstellung der Daten in einem Dashboard zur Onlineüberwachung<br />

erfolgt durch das Modul „Dash“. Dieses lässt sich einfach<br />

mit einem Internet-Browser live abfragen.<br />

SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />

Auf dieser großen Sammlung qualitativ hochwertiger Daten wird<br />

Hänchen aufbauen und durch eine Weiterführung mit dem Konzept<br />

der Industrie 4.0 neue Möglichkeiten schaffen. Auf die<br />

online Zustandsüberwachung und die Ermittlung von Langzeittrends<br />

können weitere Prognosen folgen: Welcher Dichtungsverschleiß<br />

ist zu erwarten, etwa weil der Zylinder ständig mit besonders<br />

kleinen Hüben oder extremen Geschwindigkeiten gefahren<br />

wird. Oder: Wann ist der nächste Dichtungswechsel fällig. Künstliche<br />

Intelligenz wird die Software dabei so lernfähig machen,<br />

dass beispielsweise immer präziser Wartungszyklen definiert<br />

werden können. So wie heute schon das Auto die nächste Inspektion<br />

anfordert – abhängig von Zeitintervall und Belastung. Darauf<br />

kann dann auch eine Ersatzteilanforderung aufbauen – bis hin<br />

zur selbständigen Ersatzteilvorbestellung beim Lieferanten. Und<br />

auch für die Fernanalyse durch Hänchen entstehen neue Möglichkeiten,<br />

ohne dass ein Spezialist aufwändig vor Ort sein muss.<br />

Bilder: Herbert Hänchen GmbH<br />

www.haenchen.de<br />

Proportional-Vorsteuerventile<br />

• Typen VR 030 / 032 als flexibles Baukastensystem<br />

• Druckminderventil<br />

• Konstanter Arbeitsdruck im Regelbereich<br />

• Regeldruck 20 bar bis 30 bar<br />

• Tankdruck 30 bar / 210 bar<br />

• Befestigung über Flansch oder Zentralgewinde<br />

• Schutzart je nach Stecker bis IP69K<br />

• Nenndurchfluss bis > 3 l/min<br />

• Geringe Hysterese und kurze Stellzeiten<br />

www.magnet-schultz.com<br />

Wir stellen aus:<br />

Halle 6-G25<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 21


VERBINDUNGSELEMENTE<br />

KUNSTSTOFFDIREKTVERSCHRAUBUNGEN<br />

INNOVATIVE VERBINDUNGSELEMENTE<br />

FÜR HOCHLEISTUNGSKUNSTSTOFFE<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Überall dort, wo Leichtbau, hohe Kräfte und<br />

Kostenoptimierung aufeinandertreffen, findet<br />

man Kunststoffdirektverschraubungen. Sei es<br />

dort, wo der Bauraum stark begrenzt ist oder in<br />

hochbelasteten Bauteilen wie Pumpen, Ventilen<br />

oder Ölfiltern. In vielen Kunststoffapplikation<br />

kann durch eine gezielte Auslegung der<br />

Verbindungsstelle die Kunststoffdirektverschraubung<br />

angewendet werden.<br />

Annedore Bose-Munde, Fachredakteurin für Wirtschaft und Technik<br />

Bei Kunststoffverschraubungen gibt es eine Vielzahl verschiedener<br />

Faktoren, die Einfluss auf die Verbindung haben.<br />

Die Herausforderung ist es, eine Schraubengeometrie<br />

zu finden, welche zum einen negative Aspekte wie Toleranzschwankungen<br />

ausgleicht. Zum anderen ist es wichtig, dass<br />

die Verbindungslösung optimal an die Gegebenheiten des Werkstoffs<br />

und an die Belastungsart angepasst ist.<br />

Die Festigkeit des Werkstoffs, der Konditionierungszustand des<br />

Kunststoffs, Faserverläufe und die Art der Faser, das viskoelastische<br />

Verformungsverhalten, Bauteil- oder Schraubentoleranzen<br />

wie Kernloch- und Schraubendurchmesser oder auch die Genauigkeit<br />

des Schraubsystems – all das sind Faktoren, die es zu beachten<br />

gilt, wenn es um das Realisieren von Kunststoffdirektverschraubungen<br />

geht. Und um herauszufinden, ob eine bestimmte<br />

Schraubgeometrie überhaupt für den jeweiligen Anwendungsfall<br />

geeignet ist, ist es zudem wichtig, die Qualitätsmerkmale einer<br />

Kunststoffdirektverschraubung zu kennen. Qualitätsmerkmale<br />

sind: hohes Überdrehmoment, niedriges Eindrehmoment, hohe<br />

Vorspannkraft und Auszugskraft.<br />

„Mit Blick auf eine klassische Schraubkurve ist es das Ziel, bei<br />

einem moderaten Einschraubmoment und einem möglichst ho-<br />

22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


Applikationsanalyse im Fastener Testing Center<br />

hen Überdrehmoment die höchstmögliche Vorspannkraft zu erreichen. Gleichzeitig<br />

ist es wichtig, für die Sicherheit der Verbindung ein ausreichend großes<br />

Deltamoment zwischen Einschrauben und Überdrehen zu erreichen. Damit<br />

wird vermieden, dass der Schrauber bei Schwankungen schon vor der Kopfauflage<br />

stoppt oder das geformte Muttergewinde herausreißt. Über das Deltamoment<br />

wird außerdem das optimale Anzugsmoment bestimmt“, sagt Sinja Strobl.<br />

Sie ist Application Sales Manager bei der Arnold Umformtechnik GmbH & Co.<br />

KG und für die Auslegung von Schraubverbindungen und die Multiplikation<br />

von Applikationen verantwortlich sowie für die technische Anwendungsberatung<br />

in den Bereichen Kunststoff und Elektrifizierung.<br />

DIREKTVERSCHRAUBUNG VON THERMOPLASTEN<br />

Im Serienprozess wird die Vorspannkraft in der Regel nicht überwacht. Deshalb<br />

dient das Drehmoment als Hilfsgröße. Im Versuch wird beim Unternehmen Arnold<br />

Umformtechnik die Vorspannkraft durch die Zuschaltung einer Messdose<br />

ermittelt. So kann jedem aufgezeichneten Drehmoment eine bestimmte Kraft<br />

zugeordnet werden. Ein bewertbares Qualitätsmerkmal ist auch der Versagensfall.<br />

Hier dienen zerstörende Versuche dazu, herauszufinden, auf welche Art das<br />

Gewinde versagt. „Der optimale Versagensfall ist aufgrund der Reparaturlösung,<br />

wenn das Muttergewinde überdreht. Natürlich kann bei Kunststoffen mit<br />

KUNSTSTOFFDIREKTVERSCHRAUBUNGEN<br />

ERMÖGLICHEN GEWICHTSOPTIMIERUNG<br />

sehr hohem Glasfaseranteil auch ein Bruch der Schraube eintreten. Im Normalfall<br />

ist jedoch bei der Kunststoffdirektverschraubung immer der Kunststoff das<br />

schwächere Glied und versagt damit als erstes“ erklärt Strobl. „Ein sogenannter<br />

Domriss oder Domabriss sollte vermieden werden. Der Grund für einen solchen<br />

Versagensfall ist fast immer die falsche Auslegung des Schraubdoms.“<br />

GEWINDEFORMENDE SCHRAUBEN MIT<br />

ASYMMETRISCHEM GEWINDEPROFIL<br />

Für die Verbindung von Kunststoffbauteilen eignen sich Kunststoffdirektverschraubung<br />

als prozesssichere und auch kostenoptimierte Lösung. So bieten<br />

die Remform-Schrauben von Arnold Umformtechnik – gewindeformende<br />

Schrauben mit asymmetrischem Gewindeprofil – im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Kunststoffschrauben mit einer 30 °-Flanke einige Vorteile: Der optimierte<br />

Gewindekern erhöht die Schwingfestigkeit und auch das Bruchdrehmoment<br />

der Schraube deutlich. Dies führt zu einer stabileren Verbindung der Fügepartner,<br />

lässt aber auch bei hochfesten Kunststoffen ein höheres Montagedrehmoment<br />

zu, ohne das Risiko eines Schraubenbruchs.<br />

Eine weitere Verbesserung zur 30 °-Flanke stellt das Radiusprofil der Gewindeflanken<br />

dar. Da bei der Kunststoffdirektverschraubung eine hohe Drehzahl<br />

verwendet wird, erwärmt sich das Material beim Verschrauben lokal und wird<br />

weich. Durch das Radiusprofil der Gewindeflanke bei der Remform-Schraube<br />

wird das Fließverhalten des Kunststoffs ausgenutzt und mit dem höheren Materialvolumen<br />

wird der Kunststoff zur lasttragenden Flanke hin verdrängt, ohne<br />

dass starke Spannungsspitzen entstehen. Dabei hat die steile Lastflanke von 12 °<br />

die Aufgabe, die nötige Vorspannkraft bei gleichzeitig hoher Montagesicherheit<br />

zu generieren. Die aufgebrachte Vorspannkraft muss also vom Kunststoff<br />

gleichmäßig aufgenommen werden können, ohne einen Dombruch aufgrund<br />

zu hoher Radialspannungen zu riskieren.<br />

Beim Eindrehen wird der Kunststoff durch den Wärmeeintrag umformbar.<br />

Damit die auftretenden Spannungen klein gehalten werden, muss dem Flankenwinkel<br />

besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. „Die flache Neigung<br />

der lasttragenden Flanke ermöglicht eine steilere Orientierung des Kraftvektors


VERBINDUNGSELEMENTE<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Der optimierte Gewindekern der Remform-Schrauben erhöht die<br />

Schwingfestigkeit und das Bruchdrehmoment der Schraube, was zu<br />

einer stabileren Verbindung der Fügepartner führt<br />

in axialer Richtung. Dadurch wird der Tubus beim Einschrauben<br />

weniger belastet und das Risiko eines Dombruchs sinkt“, erläutert<br />

Sinja Strobl. Durch das Radiusprofil werde zusätzlich ein Moment<br />

erzeugt, das den Kunststoff beim Eindrehen direkt auf die<br />

steile Lastflanke lenkt. Die asymmetrische Geometrie senkt also<br />

die Radialkraft und erhöht die Axialkraft, was im Vergleich zu einem<br />

symmetrischen Profil eine deutlich höhere Gewindeüberdeckung<br />

und Ausreißkraft bedeutet.<br />

Die hohe Gewindeüberdeckung sorgt auch für eine größere<br />

Scherfläche. Dadurch steigt das Überdrehmoment der Verbindung.<br />

Die geringere Belastung des Mutternwerkstoffes erlaubt<br />

zudem höhere Vorspannkräfte und eine langlebige Verbindung<br />

bei maximaler Restvorspannkraft. Um diesen hohen Anforderungen<br />

bei Kunststoffdirektverschraubungen gerecht werden zu<br />

können, wird ein Werkstoff der Festigkeitsklasse 10 verwendet.<br />

VORTEILE DER KUNSTSTOFFDIREKT-<br />

VERSCHRAUBUNG<br />

Aus den geometrischen und werkstofflichen Eigenschaften der<br />

Remform resultiert neben der hohen Montagesicherheit und<br />

-vorspannkraft auch die Möglichkeit prozesssicherer Wiederholverschraubungen.<br />

Das heißt: Beim Endkunden können Reparaturen<br />

an Bauteilen mit Kunststoffdirektverschraubungen<br />

durchgeführt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffverschraubungen<br />

mittels Hülse, Schraube und Mutter lässt<br />

sich durch die einseitige Zugänglichkeit bei Kunststoffdirektverschraubungen<br />

zudem nicht nur die Komplexität der Bauteile reduzieren,<br />

sondern auch die Anzahl an Kleinteilen.<br />

Und nicht zuletzt ist der Verarbeitungsprozess bei Kunststoffdirektverschraubungen<br />

im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffverschraubungen<br />

schlanker. Das Bauteil kann direkt mit optimal<br />

ausgelegten Kernlöchern gespritzt und im Anschluss mittels<br />

Kunststoffschraube montiert werden. Dadurch entfallen Kostenund<br />

Prozesszeitentreiber wie das Handling von unterschiedlichen<br />

Kleinteilen oder höhere Werkzeugkosten und Prozesszeiten für<br />

den Einlegevorgang des Inserts in das Werkzeug.<br />

VERBINDUNGSLÖSUNG FÜR HÄRTERE,<br />

FASERVERSTÄRKTE KUNSTSTOFFE<br />

Für besonders anspruchsvolle Anwendungen fertigt Arnold Umformtechnik<br />

in einem passgenauen Herstellprozess und auf der<br />

Basis entsprechender Versuchsdaten die Remform II HS (High<br />

Strenght). Diese wird insbesondere dann eingesetzt, wenn hoch<br />

belastbare Verschraubungen, eine hohe Vorspannkraft und eine<br />

hohe Lösesicherheit gefordert sind. Sie zeichnet sich durch einen<br />

optimierten, vergrößerten Gewindekern aus, der neben der<br />

Schwingfestigkeit auch das Bruchdrehmoment der Schraube<br />

deutlich erhöht. Dies führt zu einer stabileren Verbindung der<br />

Fügepartner, lässt aber auch bei hochfesten Kunststoffen ein höheres<br />

Montagedrehmoment zu, ohne das Risiko eines Schraubenbruchs.<br />

Eine weitere Verbesserung stellt das verrundete Radiusprofil<br />

der Gewindeflanken dar. Dadurch findet auch bei der Verschraubung<br />

von faserverstärkten Kunststoffen keine Deformation der<br />

Gewindeflanken statt, sodass eine sichere Verschraubung mit hoher<br />

Tragfähigkeit gewährleistet wird. Die steile Lastflanke hat dabei<br />

die Aufgabe, die nötige Vorspannkraft bei gleichzeitig hoher<br />

Montagesicherheit zu generieren. Die reduzierte Neigung der<br />

lasttragenden Flanke und der aus dem Radiusprofil resultierende<br />

erhöhte Kunststoffanteil auf der Kontaktfläche ermöglichen eine<br />

steilere Orientierung des Kraftvektors in axialer Richtung. Dabei<br />

sinkt das Risiko eines Dombruchs durch Minimierung der Radialspannung<br />

bei gleichzeitiger Erhöhung der übertragbaren Kraft.<br />

„Diese innovative Geometrie macht die Remform II HS zu einem<br />

idealen Produkt für den Einsatz in Hochleistungskunststoffen“,<br />

sagt Strobl.<br />

TESTING, PROGNOSEN UND BERECHNUNG<br />

Die Kunden von Arnold Umformtechnik können im Schraubenprüflabor<br />

untersuchen lassen, ob die gewählte Verbindungslösung<br />

für den entsprechenden Anwendungsfall geeignet ist. Im<br />

Fastener Testing Center stehen ihnen umfangreiches aktuelles<br />

Prüfequipment sowie Schraubtechnik zur Verfügung. Die eingesetzten<br />

Techniken entsprechen dabei den Anforderungen der<br />

IATF 16949. Bei Bedarf kann zudem auf weitere interne und externe<br />

Labore zugegriffen werden, zum Beispiel für Werkstoffprüfungen<br />

oder eine Schliffbilderstellung. Jede Untersuchung wird<br />

in einem detaillierten Versuchsbericht dokumentiert, welcher auf<br />

die Wünsche des Auftraggebers zugeschnitten ist. Und wenn<br />

noch kein reales Bauteil zur Verfügung steht, haben Kunden die<br />

Möglichkeit, mit dem Prognosetools Fast Designer Plastics den<br />

Montageprozess und die Montagevorspannkräfte bereits im Designprozess<br />

zu prognostizieren. Dadurch kann der kostenintensive<br />

Versuchsumfang deutlich reduziert werden. „Wir bekommen<br />

mit dem Fast Designer Plastics frühzeitig eine Aussage über das<br />

Einschraubmoment, das optimale Anzugsmoment und die prognostizierte<br />

Vorspannkraft. Anschließend sollte eine Validierung<br />

über Versuche am Originalbauteil erfolgen“, nennt Strobl weitere<br />

Möglichkeiten für das Entwickeln einer passgenauen Verbindungslösung.<br />

Bilder: Arnold Umformtechnik<br />

www.arnold-umformtechnik.de<br />

POINTIERT<br />

SCHRAUBENGEOMETRIE MUSS ZUM<br />

ANWENDUNGSFALL PASSEN<br />

ÜBER DELTAMOMENT WIRD OPTIMALES<br />

ANZUGSMOMENT BESTIMMT<br />

EIN DOMABRISS SOLLTE<br />

VERMIEDEN WERDEN<br />

24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


VORBEUGENDER VAKUUM-SERVICE<br />

Busch Vacuum Solutions hat den Generalüberholungsservice<br />

ARPQP (Advanced Remanufacture Product<br />

Quality Planning) für Vakuumpumpen entwickelt, der<br />

die Verfügbarkeit der Vakuumversorgung gewährleistet.<br />

Diese Versorgungssicherheit spielt eine wichtige<br />

Rolle im Halbleiter-Produktionsprozess. Durch diesen<br />

neuen Service werden unvorhersehbare Stillstandszeiten<br />

vermieden und die Gesamtbetriebskosten können<br />

um bis zu 35 Prozent gesenkt werden.<br />

Das neue Servicekonzept für die Generalüberholung<br />

von Vakuumpumpen beruht auf den vier Kernprinzipien<br />

der APQP-Spitzenstandards der Automobilindustrie. Das Befolgen dieser Prinzipien gilt als<br />

höchster Standard für sichere Produktionsabläufe. Dadurch wird eine effiziente, zuverlässige<br />

und optimierte Produktion erreicht. Das innovative Servicekonzept baut auf fortschrittlichem<br />

Denken und vorbeugenden Maßnahmen zur Prävention auf. Schließlich ist die höchste<br />

Priorität für alle Lieferanten im Halbleiter- und Flachbildschirmmarkt die Vermeidung ungeplanter<br />

Stillstandszeiten. Busch ist nach eigener Aussage das erste Unternehmen im Bereich<br />

Vakuumtechnologie, das diesen Standard eingeführt hat.<br />

www.buschvacuum.com<br />

Stahlverschraubungen in<br />

Zink Nickel<br />

IhrLieferantfür höchste<br />

Anforderungen in der<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Füralle Anwendungen.<br />

Schneidringverschraubungen<br />

SPANNEN MIT PROFIL<br />

Jakob Antriebstechnik bietet Profilschienenkupplungen<br />

an, die in Verbindung mit allen gängigen<br />

Profilschienen eingesetzt werden können. Sie<br />

werden entweder direkt oder mittels Adapterplatten<br />

an vorhandene Profilschienen verschiedener<br />

Hersteller angebaut und eignen sich daher auch<br />

hervorragend für Nachrüstungen. Die Trennung zur<br />

Wechselschiene kann sowohl in vertikaler (Reihe PKV) als auch horizontaler (Reihe PKH)<br />

Richtung erfolgen. Die patentierte kraftverstärkende Keilspannmechanik schließt problemlos<br />

einen Fügespalt von bis zu 5mm zwischen Aktiv- und Passivteil. Diese Spannkinematik<br />

gewährleistet eine hohe Steifigkeit und Präzision der Verbindung. Die Spannkrafterzeugung<br />

wird durch eine elektrische Spannzustandsabfrage und eine Mindestspannkraft bei Druckabfall<br />

gewährleistet. Die Typen PKH bzw. PKV können an alle gängigen Greiferschienenprofile<br />

angepasst werden. Neben der pneumatisch-automatischen Variante gibt es im Portfolio noch<br />

eine manuell-mechanische Version der Kupplungssysteme. Diese werden konventionell mit<br />

einer Schraube fixiert. Sie verfügen für die manuelle Spannkraftaufbringung über einen<br />

Doppelgewindetrieb, welcher den Spannkolben betätigt.<br />

www.jakobantriebstechnik.de<br />

Schlauchverbinder<br />

Schweissverschraubungen<br />

ARMATUREN FÜR DIE LNG-BRANCHE<br />

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten suchen Unternehmen und Politik<br />

nach neuen Wegen, um die Energieversorgung zu gewährleisten. Der<br />

Transport von LNG über Tankschiffe befindet sich weltweit im<br />

Ausbau. Das Altenstädter Unternehmen OHL Gutermuth hat unzählige<br />

industriespezifische Großprojekte mit Armaturen beliefert. Ein<br />

Erfahrungsschatz, der sich im Umgang mit Liquid Natural Gas<br />

Lösungen auszahlt. So bietet das Unternehmen Armaturen für alle<br />

Phasen der LNG-Bereitstellung.<br />

Zunächst wird das Erdgas, das in den Vorkommen aus Bohrstellen<br />

gefördert wird, in einer Aufbereitungsanlage gereinigt. Durch eine<br />

Abkühlung auf -162 °C wird das Erdgas anschließend verflüssigt, um<br />

dann mit Schiffen an den Bestimmungsort transportiert zu werden.<br />

Dort werden die Schiffe gelöscht, d. h. das Gas wird flüssig in Terminalanlagen<br />

an Land gepumpt und von dort aus nach Regasifizierung<br />

an die Kunden geliefert. OHL Gutermuth stellt Armaturen für alle diese Anlagen her, daher<br />

gehören Betreiber von Verflüssigungsanlagen sowie Betreiber von Tankanlagen zum weltweiten<br />

Kundenstamm des Unternehmens. Einer der Bestseller des Herstellers ist die dreifach<br />

exzentrische Absperr- und Regelklappe KXT Safeflex, die höchste Standards in Betriebssicherheit<br />

und Langlebigkeit bei hohen Drücken, Temperaturen von -196° C bis +850° C und dynamischen<br />

Belastungen garantiert.<br />

www.ohl-gutermuth.de<br />

Flanschverbinder<br />

Made in Germany<br />

• 30.000 Produkte ab Lager<br />

• Zubehör, Rohre,Sonderteile<br />

und Ventile<br />

• Versand am gleichen Tag<br />

• aus Stahl und Edelstahl<br />

www.CONEXA.de


VAKUUMHEBER<br />

EX-SCHUTZ<br />

VAKUUMHEBER IN ATEX-AUSFÜHRUNG<br />

Bei der Handhabung von Gütern ist Ergonomie<br />

ein wichtiger Faktor. Allerdings muss auch in<br />

vielen Branchen in explosionsgefährdeten<br />

Umgebungen gearbeitet werden. Hier kann ein<br />

Vakuumheber in ATEX-Ausführung beide<br />

Anforderungen erfüllen: Güter schnell, sicher<br />

und ergonomisch bewegen und gleichzeitig<br />

hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen.<br />

EX-Ausführung verfügbar oder wird außerhalb des explosionsgefährdeten<br />

Bereichs aufgestellt. Dort zieht aber die Vakuumpumpe<br />

nach wie vor Luft aus dem explosionsgefährdeten Bereich an<br />

und muss daher mit einem zusätzlichen Schutz und einer<br />

Überwachung ausgerüstet werden. Das bevorzugte Sicherheitskonzept<br />

von Best Handling Technology ist eine pneumatische Vakuumpumpe,<br />

die nicht als Zündquelle gilt. Als Schutz der Vakuumpumpe<br />

wird ein ATEX-Eintrittsfilter vor die Pumpe platziert,<br />

der die Luft filtert, die aus der Umgebung angesaugt wird, bevor<br />

sie in die Pumpe gelangt. Der ezzFAST in ATEX-Ausführung wird<br />

an einem Kran aus Metall (Aluminium oder Edelstahl) geführt.<br />

Der Laufwagen des Krans ist mit Bronzerollen ausgeführt.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Der Vakuumheber ezzFAST von Best Handling kommt<br />

überall dort zum Einsatz, wo es auf Geschwindigkeit und<br />

Ergonomie ankommt. Für die Verwendung in explosionsfähigen<br />

Atmosphären bietet der Hersteller den<br />

Vakuumheber auch in einer ATEX-Ausführung an, und hat ihn<br />

entsprechend der verschiedenen Branchen-<br />

Anforderungen ausgerüstet.<br />

Maßgeblich beim Arbeiten im EX-Bereich<br />

ist das Vermeiden von Zündquellen.<br />

Dies kann durch verschiedene Maßnahmen<br />

sichergestellt werden. Beim Vakuumheber<br />

ezzFAST sind die metallischen<br />

Bauteile aus Edelstahl, sodass keine Funken<br />

geschlagen werden können. Alle verbauten<br />

Kunststoffelemente sind elektrisch<br />

ableitfähig respektive sie sind so gestaltet,<br />

dass es nicht zu statischer Aufladung kommen<br />

kann. Der Vakuumschlauch verfügt<br />

über eine Metallwendel, die an beiden Enden<br />

geerdet ist – ebenso der Vakuumversorgungsschlauch.<br />

Darüber hinaus sind alle<br />

leitfähigen Bauteile durch Erdungskabel<br />

gesichert. Kommt eine elektrische Vakuumpumpe<br />

zum Einsatz ist diese in einer<br />

Sabrina Burk, Marketingmanager,<br />

Best Handling Technology<br />

Extra entwickelter Aufnehmer zum<br />

Handhaben von Kanistern im Ex-Bereich<br />

FÄSSER UND KANISTER IM EX-BEREICH<br />

HANDHABEN<br />

In einem Anwendungsbeispiel wird der Vakuumheber ezzFAST<br />

zum Handling von Fässern und Kanister von bis zu 250 kg im EX-<br />

Bereich eingesetzt. Die Besonderheit: Das Heben soll von oben<br />

erfolgen und am Griff. Fässer und Kanister werden in Auffangwannen<br />

angeliefert. Zum Einlagern müssen<br />

die Behälter auf die hauseigenen<br />

Kunststoffpaletten umgelagert werden.<br />

Zum Transport an die Verwendungsstelle<br />

oder zur Entsorgung müssen sie vor dem<br />

Verlassen des Lagers wieder in Auffangwannen<br />

abgestellt werden.<br />

Die Lösung besteht aus einem System<br />

aus Vakuumheber und deckenmontierten<br />

Brückenkran, der den kompletten Lagerbereich<br />

überdeckt. Der an die Fässer angepasste<br />

Vakuumsauger nimmt Kunststoffund<br />

Metallfässer am Deckel auf. Für die<br />

Kanister wurde ein spezieller Aufnehmer<br />

entwickelt, der in die Griffe der Kanister<br />

einhakt und ein Verrutschen beim Transport<br />

ausschließt. Beide Aufnehmer können<br />

durch ein Schnellwechselsystem ausgetauscht<br />

werden.<br />

Bilder: Best Handling Technology<br />

www.besthandlingtechnology.com<br />

26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

DRUCKMESSUMFORMER FÜR SOLARTHERMI-<br />

SCHE KRAFTWERKE<br />

Der effiziente Betrieb<br />

eines solarthermischen<br />

Kraftwerks ist<br />

nur möglich, wenn<br />

die Salzschmelze<br />

eine optimale Konsistenz<br />

hat. Sinkt ihre<br />

Temperatur unter<br />

270 °C, beginnt die Flüssigkeit zu erstarren. Ab einer Temperatur<br />

von


DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />

CONDITION MONITORING<br />

DIGITALE SYSTEMÜBERWACHUNG<br />

BEI HYDRAULIKÖLEN<br />

Zur Schonung von Ressourcen<br />

und im Interesse der<br />

Betriebskostensenkung sollte<br />

die Nutzungsdauer der Öle<br />

in Hydraulikanlagen und<br />

Schmiersystemen maximiert<br />

werden. Um dieses Ziel<br />

zu erreichen, spielt die<br />

Überwachung der Öle<br />

eine wichtige Rolle.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Neben einer systemgerechten Filtration mit dem Ziel die<br />

Reinheitsklasse zu stabilisieren gehört zu einer Nutzungsdauerverlängerung<br />

die permanente Überwachung<br />

verschiedener Parameter mittels Sensoren wie der CM<br />

Baureihe von Bühler Technologies. Solche Sensoren haben laufend<br />

Temperatur, Leitfähigkeit und Permittivität des Öls im Blick.<br />

Aus diesen Werten lässt sich die Alterung des Öls und damit die<br />

verbleibende Nutzungsdauer ableiten.<br />

Besonders in der Schmiertechnik hat das Öl den Rang eines<br />

Konstruktionselementes und muss über seine Nutzungsdauer<br />

hinweg bestimmte Eigenschaften aufweisen um den sicheren Betrieb<br />

der Gesamtanlage zu gewährleisten. Die gewünschten Eigenschaften<br />

werden durch die Additivierung eines Grundöls erzeugt.<br />

Die Additive werden sich infolge der tribologischen Belastungen<br />

im Laufe des Betriebs sowie äußeren Belastungen wie<br />

Feuchte oder Luftverschmutzung verändern, das Öl ‚verschleißt‘.<br />

Damit die oben erwähnten Sensoren ihre Aufgabe zielgerichtet<br />

erfüllen können, machen sie sich in einer Anlernphase sozusagen<br />

mit den Werten des Frischöls ‚vertraut‘. Die bordeigenen Algorithmen<br />

errechnen dann aus den aufgenommenen Werten die<br />

wahrscheinliche Lebensdauer des Öls und setzen entsprechende<br />

Grenzwerte. Verändert sich im Laufe des Betriebs die Korrelation<br />

der Parameter zueinander, beeinflusst das die verbleibende Nutzungsdauer<br />

und der CM Sensor setzt die Grenzwerte neu.<br />

LABORUNTERSUCHUNGEN NICHT<br />

VERNACHLÄSSIGEN<br />

Über die zum Lieferumfang gehörende Software ‚Data Viewer‘<br />

können jederzeit der Verlauf der gemessenen Werte aller Parameter<br />

aufgerufen und z.B. in Form von Verlaufskurven bewertet<br />

werden. Zeichnet sich ein baldiges Ende der Nutzungsdauer ab,<br />

Zur CM-Reihe gehört auch der Partikel-Monitor BPM<br />

können die Grenzwerte überschrieben und auf den nächsten geplanten<br />

Stillstand zur Wartung getimt werden.<br />

Bei allem Komfort der online Überwachung sollte man die periodische<br />

Laboruntersuchung der Öle nicht vernachlässigen.<br />

Speichert man online und Labor Ergebnisse in einem Systemlogbuch<br />

ab, erhält man unter den individuellen Betriebsbedingungen<br />

wertvolle Informationen zur Effizienz verschiedener Öle, eine<br />

zusätzliche Möglichkeit das betriebsinterne Condition Monitoring<br />

zu optimieren.<br />

Bilder: Bühler Technologies<br />

www.buehler-technologies.com<br />

28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />

KONKRET GEFRAGT<br />

Xxxx<br />

Die CM-Baureihe von Bühler Technologies ist der Lage,<br />

den Zustand von Ölen in Hydraulikanlagen und<br />

Schmiersystemen zu monitoren. Wir haben dazu bei<br />

Bühler Technolgies nachgefragt. Produktmanager<br />

René Vogler erklärte uns weitere Feinheiten.<br />

René Vogler,<br />

Produktmanager,<br />

Bühler Technologies<br />

Die CM-Baureihe besteht aus<br />

verschiedenen Sensoren. Welche<br />

Sensoren sind für das Condition<br />

Monitoring von Hydraulikanlagen<br />

die wichtigsten?<br />

Zunächst ist eine qualifizierte Arbeitsfiltration unumgänglich. Sie stellt<br />

sicher, dass die geforderte ISO Reinheitsklasse im System stabilisiert<br />

wird. Zur Überwachung der Filtration bieten sich zwei Wege an: der<br />

Partikelmonitor BPM zur kontinuierlichen Online- Überwachung des<br />

Fluids, oder/und die Überwachung der Schmutzaufnahmekapazität des<br />

Filters mit der Baureihe BCI. Damit wird der Filter zum CM ‚Sensor‘<br />

indem er zeitlich auffällige Druckabfallabweichungen infolge erhöhten<br />

Verschleißes sichtbar macht. Kommt durch äußere Einflüsse wie Temperaturschwankungen,<br />

hohe Luftfeuchtigkeit oder aber auch das Einsickern<br />

von Kühlwasser in das Hydrauliksystem hinzu, macht die Überwachung<br />

der relativen Feuchte des Öles Sinn (unser BCM-W), da<br />

Feuchte im Öl die Nutzungseigenschaften und die Lebensdauer negativ<br />

verändert. Zur Optimierung der Lebensdauer sollte man die Leitfähigkeit<br />

und die Permittivität ebenfalls kontinuierlich überwachen. Der<br />

BCM-MS Sensor errechnet daraus die Restnutzungsdauer des Öls. Da<br />

die korrekte Ölzustandsüberwachung niemals nur auf einem Parameter<br />

basieren kann, bietet Bühler Technologies mit dem CM-Terminal auch<br />

die Möglichkeiten der Kombination mehrerer Sensoren, um die Einbausituation<br />

zu vereinfachen.<br />

Ist es denkbar, mit den<br />

Fähigkeiten des Algorithmus der<br />

CM-Reihe auch das Gemisch aus<br />

Öl und Additiv zu optimieren?<br />

Nein, dies ist nicht möglich. Die Auswertung der Parameter der Sensorbaureihe<br />

BCM lässt keinen direkten Rückschluss auf die Art der Additivierung<br />

zu. Lediglich die Veränderung der Parameter ist ein Indikator<br />

für die Veränderung der Additive. Die genaue Bestimmung des Ölzustandes<br />

bleibt der spektroskopischen Laboruntersuchung vorbehalten.<br />

Daher empfehlen wir zur kontinuierlichen Online- Überwachung immer<br />

auch die periodische Laboruntersuchung des Fluids. Jedoch kann<br />

durch die konstante Onlinemessung der verschiedenen Verschleißparameter<br />

die Anzahl der Laboruntersuchungen deutlich reduziert werden.<br />

Inwieweit sind die Technologien<br />

auch in Mobilen Maschinen<br />

nutzbar? Welche Einbauvorrausetzungen<br />

müsste man für mobile<br />

Anwendungen erfüllen?<br />

Auch für mobile Maschinen sind diese Sensoren in den Hydrauliken<br />

vollumfänglich nutzbar. Natürlich sollte man die Datenblattangaben zu<br />

der Sensorik einhalten. Speziell denke ich hier z.B. an die Schutzklasse.<br />

Mit IP67 sollten die Geräte vor einer Bearbeitung mit einem Hochdruckreiniger<br />

geschützt werden.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 29


DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />

ENERGIESPARKONZEPTE<br />

„WIR KÖNNEN NICHT<br />

WEITERMACHEN WIE BISHER!“<br />

Die Energiepreise werden auch <strong>2023</strong> ein Thema<br />

bleiben, welches die Wirtschaft bewegt.<br />

Besonders für Unternehmen aus der<br />

verarbeitenden Industrie wird Energieeffizienz<br />

eine wichtige Stellschraube zur Stärkung der<br />

eigenen Wettbewerbsposition sein. Echte<br />

Energieeffizienz beinhaltet die gezielte<br />

Optimierung des Energieverbrauchs sowie das<br />

Auffinden und Vermeiden von unbemerkten<br />

Energieverlusten – auch in Druckflüssigkeiten.<br />

Ein Unternehmen bietet hier wertvolle<br />

Hilfestellung an.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Das Thema Energieeffizienz wird in Zukunft noch wichtiger,<br />

da die stetig steigenden Energiepreise vor allem Unternehmen<br />

aus der verarbeitenden Industrie extrem unter<br />

Handlungsdruck setzen. Axel Binner, Geschäftsführer<br />

von Hydropa, warnt trotzdem vor blindem Aktionismus: „Entwicklungen<br />

wie Industrie 4.0 oder die aktuell explodierenden<br />

Energiekosten bedeuten für Unternehmen einschneidende Veränderungen,<br />

auf die angemessen reagiert werden muss.“<br />

Binner weiß, wovon er spricht: „Wir haben im Herbst mit unseren<br />

Mitarbeitern ein Energieeffizienz-Symposium abgehalten,<br />

um für uns ganz klar zu definieren, wie Anlagen und Maschinen<br />

so angepasst werden können, dass der jeweils optimale Wirkungsgrad<br />

und damit der geringstmögliche Energieverbrauch erreicht<br />

werden kann. Darauf basierend haben wir festgelegt, wie<br />

wir vorgehen werden, um bei unseren Kunden das dafür nötige<br />

Grundverständnis für Antriebstechnik und Hydraulik zu fördern.<br />

Erst wenn das vorhanden ist, werden wir vorhandenes Optimierungspotential<br />

komplett auszuschöpfen können.“<br />

MEHR LEISTUNG + DROSSELN<br />

= ENERGIEVERSCHWENDUNG<br />

Axel Binner, Geschäftsführer Hydropa GmbH & Cie KG<br />

Der erste und wichtigste Schritt ist laut Binner die individuelle<br />

Konfiguration von Anlagen und Maschinen: „Gefährlich ist die<br />

Einstellung `das haben wir immer schon so gemacht´. Das führt<br />

dazu, dass Anlagen und Maschinen nicht wirklich energieeffizient<br />

konfiguriert werden, obschon sie mit energieeffizienten Komponenten<br />

ausgerüstet werden.“<br />

Echte Energieeffizienz wird nur erreicht, wenn Hersteller die<br />

individuellen Prozesse sowie die konkreten Arbeitsabläufe hinterfragen<br />

und Anlagen und Maschinen daran anpassen. Ein Beispiel<br />

ist hier der Einsatz von Drosseln bei leistungsmäßig zu stark<br />

ausgelegten Maschinen. Binner ergänzt: „Alle Funktionen, die<br />

selten bis fast nie benötigt werden, müssen in Frage gestellt werden.<br />

Entscheidungen für weniger Funktionen müssen kein Rückschritt<br />

sein, sondern können im Gegenteil ein Fortschritt in Richtung<br />

echte Energieeffizienz darstellen.“<br />

BESTANDSANLAGEN UND BESTANDSMASCHINEN<br />

OPTIMIEREN<br />

Der zweite Schritt hin zur echten Energieeffizienz ist die Feinjustierung<br />

von Bestandsanlagen: Auch Anlagen und Maschinen, die<br />

bereits im Betrieb sind, können nachträglich energieverbrauchsoptimiert<br />

werden. Binner’s Team überprüft zuerst einmal<br />

die Hydraulik von Anlagen und Maschinen, auf die meistens<br />

weniger als 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs entfällt.<br />

Trotzdem lohnt sich eine nachträgliche Optimierung. Binner erklärt:<br />

„Wenn wir von Kunden beauftragt werden, Energiesparkonzepte<br />

speziell für die Hydraulik zu entwickeln und umzusetzen,<br />

können wir meistens bis zu 10 Prozent des Energieverbrauchs<br />

einsparen. Kommen weitere Teilbereiche dazu, summieren<br />

sich diese Einsparungen schnell auf bis zu 30 Prozent – und<br />

bei den aktuellen Energiepreisen lohnt sich der Aufwand eindeutig!“<br />

30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />

Viskosität und Temperatur von Druckflüssigkeiten<br />

Viskositätsbereich<br />

Im Dauerbetrieb zulässig ν = 12 ... 800 mm 2 /s<br />

Im Dauerbetrieb empfohlen ν opt<br />

= 20 ... 100 mm 2 /s<br />

Bei Kaltstart zulässig ν max<br />

≤ 2000 mm 2 /s<br />

Temperaturbereich<br />

Mit NBR-Dichtungen (NBR = Nitril-Kautschuk) t = -30 °C ... +80 °C<br />

Mit FKM-Dichtungen (FKM = Fluor-Kautschuk) t = -20 °C ... +110 °C<br />

Wird hydraulisches Öl passend zur Umgebung und zu den Einsatzbedingungen<br />

ausgewählt, optimiert das den Energieverbrauch von Anlagen<br />

und Maschinen (Typische Einsatzgrenzen Hydropa)<br />

Erst wenn alle Schnittstellen, Prozesse und Funktionen sorgfältig<br />

überprüft und exakt aufeinander abgestimmt werden, erreichen<br />

Bestandsanlagen und Maschinen eine erhöhte Energieeffizienz.<br />

Maschinenbetreiber sollten Hersteller, Wartungsfirmen oder externe<br />

Spezialisten um ein individuelles Konzept zur Optimierung<br />

der Energieeffizienz bitten. Eine genaue Kenntnis der prozessspezifischen<br />

Abläufe ist dafür allerdings zwingend notwendig.<br />

PRAXISNAHE SCHULUNGEN<br />

PERFEKTES ZUSAMMENSPIEL<br />

ALLER FUNKTIONEN SCHÖPFT<br />

DAS LEISTUNGSPOTENZIAL AUS<br />

„Die meisten Konstrukteure und Ingenieure haben ein grundlegendes<br />

Hydraulik-Wissen,“ weiß Binner zu berichten. „Allerdings<br />

sind die wenigstens mit der Technologie Hydraulik so richtig vertraut.<br />

Deshalb bieten wir individuelle und vor allem praxisnahe<br />

Schulungen an: Kunden sehen, wie der Einsatz einer ungeeigneten<br />

Steuerung unnötig Energie verschwendet, weil sich dadurch<br />

zum Beispiel ein Behälter auf kritische 70 Grad erhitzt.“<br />

Binner setzt beim Vermitteln von Grundverständnis für die<br />

Technologie Hydraulik aber noch früher an: Er lehrt an der Ruhr-<br />

Universität Bochum Fluid-Technik und bildet seine Studenten zu<br />

Nachwuchs-Hydraulikern aus. Dabei vermittelt er die Grundlagen<br />

der Fluid-Technik so anschaulich und praxisnah wie möglich.<br />

Er erklärt: „Ich lade meine Studenten gerne zu uns ins Unternehmen<br />

ein. Dort kann ich demonstrieren, wie durch die Feinjustierung<br />

von Systemen gezielt die Verschwendung von Energie<br />

verhindert werden kann.“ Dazu gehören die Vermeidung von<br />

Leerlaufzeiten, maßgeschneiderte Wartungsintervalle und die<br />

Optimierung von Kühl- und Heizzeiten. Auch die Betriebstemperaturen<br />

müssen analysiert und angepasst werden, um echte<br />

Energieeffizienz zu erreichen.<br />

DIE RICHTIGE ÖL-VISKOSITÄT SPART<br />

BARES GELD<br />

Bei Schulungen demonstriert der erfahrene Diplom-Ingenieur<br />

gerne, wie sich die Viskosität von Hydraulik-Öl bei verschiedenen<br />

Temperaturen verändert. Mit dem richtigen Hydraulik-Öl kann<br />

bei mobilen Maschinen im Sommer bis zu 10 Prozent Kraftstoff<br />

eingespart werden und im Winter bis zu 30 Prozent. Auch die Anlagen<br />

und Maschinen der verarbeitenden Industrie haben ähnliches<br />

Einsparpotential. Dazu Binner: „Wird das hydraulische Öl<br />

passend zur Umgebung und zu den Einsatzbedingungen der Anlage<br />

ausgewählt, optimiert das den Energieverbrauch der Anlage<br />

– je dickflüssiger das Öl desto größer ist die hydraulische Reibung<br />

in den Komponenten, welche zu einem erhöhten Energieverbrauch<br />

führt.“<br />

Die Werte für die ideale Öl-Viskosität finden Betreiber auf den<br />

Datenblättern von Pumpen, Ventilen und Motoren. Auch die<br />

Hersteller von Hydraulik-Öl geben auf Nachfrage wertvolle Hinweise.<br />

„Etwas theoretisch zu berechnen ist eine Sache. Sieht man<br />

aber, dass die Wahl des falschen Hydraulik-Öls zu einem starken<br />

Druckverlust führt, der wiederum bewirkt, dass ein Zylinder nicht<br />

mehr ausfahren kann, wächst ein gewisses Grundverständnis für<br />

Hydraulik.“ gibt Binner zu bedenken. Er ergänzt: „Vielen ist nicht<br />

bewusst, dass die Feinjustierung des Reibungswiderstandes von<br />

Hydraulik nicht nur über den Durchmesser eines Rohres erfolgen<br />

kann, sondern auch über die Viskosität des Öls. Um das gesamte<br />

Leistungspotenzial einer Anlage oder Maschine abrufen und damit<br />

Energie und Kosten einsparen zu können, ist ein perfektes<br />

Zusammenspiel aller Funktionen nötig.“<br />

HERSTELLER, BETREIBER UND SPEZIALISTEN<br />

MÜSSEN HAND IN HAND ARBEITEN<br />

Binner führt aus: „Wir alle haben einen großen und häufig sogar<br />

negativen Einfluss auf unser Klima. Deshalb haben wir uns auf<br />

die Fahne geschrieben, im neuen Jahr immer erst mal einen<br />

Schritt zurückzutreten. Erst wenn wir das gesamte Bild haben –<br />

was wird produziert, wie sind die Prozessbesonderheiten, wie die<br />

Auslegung der Anlage oder Maschine – können wir wirklich intelligente,<br />

grüne Antriebstechnik maßschneidern.“<br />

Echte Energieeffizienz setzt eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

zwischen Herstellern, Betreibern und Optimierungsexperten<br />

zwingend voraus. Ein Grundverständnis für Technologien<br />

wie Hydraulik, der kritische Blick auf individuelle Arbeitsabläufe<br />

und Prozesse sowie die Fähigkeit, Energiefresser zu<br />

erkennen sind die Voraussetzung für einen konstruktiven Austausch.<br />

Darauf basierend können Maschinen und Anlagen entwickelt<br />

oder optimiert werden, die leistungstechnisch so konzipiert<br />

sind, dass sie den idealen Wirkungsgrad erreichen und weder unnötig<br />

Energie verbrauchen noch unbemerkt Energie verschwenden.<br />

Bilder: Hydropa, Алексей Гусак - stock.adobe.com<br />

www.hydropa.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 31


DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />

ÖKODESIGN<br />

WASSER STATT<br />

HYDRAULIKÖL<br />

Im Südtiroler Städtchen Brixen arbeitet das<br />

Familienunternehmen Starfort an Lösungen mit<br />

Klarwasserhydraulik. Geschäftsführer Paul<br />

Stubenruss und sein Sohn Moritz denken sich<br />

dort verblüffende Ansätze aus. Paul Stubenruss<br />

ist überzeugt, dass Klarwasserhydraulik besser<br />

ist als ihr Ruf. Mit intensiver Ingenieursarbeit<br />

seien viele Probleme einfach zu bewältigen.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Herr Stubenruss, Klarwasser als Druckflüssigkeit in der Hydraulik<br />

ist nicht weit verbreitet. Es gibt kaum Unternehmen, die in<br />

diesem Bereich Innovationen entwickeln. Woran liegt das?<br />

Dies wohl weil niemand die technischen und wie gesagt die preislichen<br />

Vorteile der Klarwasserhydraulik kennt. Sie wird kaum<br />

gelehrt, weder auf Hochschulen, Universitäten oder Fachschulen.<br />

Die Labore der Universitäten sind auf Ölhydraulik ausgerichtet,<br />

Klarwasserhydraulik kommt also gar nicht in die Köpfe junger<br />

Ingenieure. In der durchaus vorhandenen Fachliteratur wird auch<br />

kaum erwähnt, dass echte Klarwasserhydraulik mit Wasser wie es<br />

aus der Leitung kommt, also nicht entionisiert und ohne Ölzusätze,<br />

teilweise in der Anschaffung preiswerter als die Öhydraulik<br />

sein kann. Das gilt meiner Ansicht noch mehr für die Folgekosten.<br />

Worin liegen denn die Kostenvorteile der Klarwasserhydraulik?<br />

Ein Vorteil liegt in den geringeren Materialkosten. Ölhydraulik<br />

braucht einen Stahlbehälter, wir verwenden für unser Klarwasser<br />

einen Kuststoffbehälter. Dann brauchen ölhydraulische<br />

Schmiedepressen Stahlrohre mit Winkelfittings um das Öl dorthin<br />

zu leiten, wo es gebraucht wird. Zeitaufwändig und damit<br />

teuer ist die Montage und später die Demontage bei Wartung.<br />

Wir hingegen verwenden nur flexible Gummischläuche. Die<br />

Verschraubungen der Leitungen erfolgt mit Handdrehanschlüssen,<br />

wie sie auch bei Hochdruckreinigern üblich sind. Gummischläuche<br />

wären in einer Schmiede viel zu gefährlich. Abgesehen<br />

davon: Gummischläuche für die Ölhydraulik haben ein<br />

Verfallsdatum, bei Erdbewegungsmaschinen müssen sie nach<br />

sieben Jahren gewechselt werden, auch wenn sie nicht schadhaft<br />

sind. Zudem müssen sie in einen Schutzschlauch eingebettet<br />

sein. Schläuche für Wasser brauchen keine Einbettung und<br />

können museumreif sein, denn wenn es eine Leckage gibt, ist<br />

weder Brandgefahr noch ein Umweltrisiko vorhanden.<br />

Aber müssen nicht die Klarwasserhydraulikzylinder aus Edelstahl<br />

bestehen und stellen daher einen Kostenfaktor dar?<br />

Wir haben für unsere Anwendungen, die Drücke bis etwa<br />

250 bar einsetzen, einen Zylinder entwickelt, der im Inneren<br />

lediglich ein Edelstahlrohr besitzt. So können wir die Kosten<br />

reduzieren. Die hohen Kostenfaktoren, gerade was die total cost<br />

01 Paul Stubenruss, Inhaber und Geschäftsführer des<br />

Familienbetriebs Starfort in Brixen, Südtirol<br />

of ownership angeht, liegen ja eher im Betrieb. Zu den Folgekosten<br />

beim Öl: Hydrauliköl sollte gemeinsam mit dem Ölfilter<br />

regelmäßig gewechselt werden. Braucht es beim ölhydraulischen<br />

Zylinder einen Wechsel der Dichtungen kommt beim<br />

Öffnen das Zylinders Öl entgegen, was zu Kosten und Umweltrisiken<br />

führt. Das fällt beim Klarwasser komplett weg.<br />

Da sprechen Sie von der Umweltverschmutzung. Wie sieht es mit<br />

der Energiebilanz aus?<br />

Die sehe ich ebenfalls positiv gegenüber der Ölhydraulik. Dank<br />

der Dünnflüssigkeit des Wassers dürfte die Energieeinsparung<br />

bei 20 % liegen. Dazu weniger Stahl bei den Komponenten, denn<br />

die Bohrungen können wesentlich kleiner ausfallen. Also eine<br />

weitere Einsparung an Energie für die Fertigung und Einsparung<br />

bei den Halbzeugen. Nicht zu vergessen ist auch der Transport<br />

des Hydrauliköls. Allein für die Verteilung der abertausend Tonnen<br />

Hydrauliköl braucht es eine Vielzahl zuerst an LKW- Fahrten<br />

zu den Großhändlern und dann mit mit kleineren Fahrzeugen<br />

zu den Einzelhändlern und von dort zu den Endverbrauchern.<br />

Hat das Öl seinen Dienst getan dann wird unter weiterem<br />

Energieaufwand zu den Verwertungsstellen transportiert. All das<br />

fällt beim Einsatz von Klarwasser weg.<br />

Bei welchen Anwendungsgebieten haben Sie denn schon<br />

besonders gute Erfahrungen gemacht?<br />

Etwa bei Kunstschmieden. Die wollen nach Sicht und nach Gefühl<br />

schmieden. Dafür bieten wir die Servosteuerung an. Das<br />

geschieht mit einem einfachen Saugventil. Bei der Ölhydraulik<br />

würde dies jeglichen finanziellen Rahmen sprengen. Deshalb<br />

gibt es im Handel meines Wissens keine Presse, die das bietet,<br />

ob für Werkstatt oder andere Zwecke. Unsere Zylinder sind nur<br />

einfach Wirkende, der Rückhub erfolgt durch das Saugventil das<br />

zusätzlich für die Servosteuerung dient. Federelemente werden<br />

zusätzlich eingebaut, wenn schneller Rückhub erwünscht ist.<br />

Die Kolbenstange ist am Zylinderausgang nicht geführt und nur<br />

durch die seitlichen Säulen. Dadurch ergibt sich eine Dreipunktführung<br />

des Stempels und die Presse kann sich beim Pressen<br />

schadlos winden und die Achse des Zylinder muss nicht mit den<br />

32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />

Achsen der seitlichen Säulen fluchten. Bei den ölhydraulischen<br />

Pressen braucht es eine hohe Steifigkeit des Maschinengestells<br />

und das bedeutet viel Stahl und viel Gewicht. Alles muss zudem<br />

genau fluchten und Präzision kostet.<br />

Das ist natürlich eine Anwendung, bei der Minustemperaturen<br />

kaum eine Rolle spielen.<br />

Eines unserer wichtigsten Produkte sind hydraulische Holzspalter,<br />

die natürlich im Freien eingesetzt werden. Minusgrade sind<br />

im Arbeitseinsatz kein Problem, da gefriert das Wasser nicht.<br />

Tatsächlich muss das Wasser am Ende ausgelassen werden und<br />

am nächsten Tag wieder eingefüllt werden. Das kostet tatsächlich<br />

etwas Zeit.<br />

Nun haben Sie einige Vorteile der Klarwasserhydraulik<br />

beschrieben – wie könnten sich denn andere Ingenieure und<br />

Studenten tiefer mit der Materie beschäftigen, wenn es doch an<br />

Universitäten kaum Angebote gibt?<br />

Um den Studenten und den Professoren die Klarwasserhydraulik<br />

schmackhaft zu machen, haben wir in unserem Portal<br />

Übungsaufgaben eingebaut. Es gilt, unsere Maschinen mit Ölhydraulik<br />

zu planen, aber mit gleicher Leistung, gleichem geringen<br />

Gewicht, gleich wenigen Bauteilen, gleicher Wartungsarmut,<br />

gleicher Langlebigkeit und gleichem Preis. Das wird nicht gelingen<br />

ohne Neugier zu erwecken. Diese Übungsaufgaben sind<br />

dann auch für Sie eine Einführung in die Welt der preiswerten<br />

Klarwasserhydraulik. Was nun bei genannten unseren Maschinen<br />

gut funktioniert ist auf viele andere Maschinen übertragbar<br />

wie Müllpressen, Furnierpressen, Schlammpressen und so weiter<br />

und so weiter.<br />

Weiterhin haben wir eine Studie gemacht, welche Vorteile die<br />

Klarwasserhydraulik gegenüber der Ölhydraulik bei Baggern<br />

hätte. Bagger brauchen Motoren für die Raupen, auch darauf<br />

gehen wir ein.<br />

02 180x 15 mm Stahlwandrohr aus Baustahl mit dem dazu passenden<br />

Inlay aus rostfreiem Stahl mit nur 1 mm Wandstärke<br />

Wir haben das Gefühl, dass die Klarwasserhydraulik eine Zukkunftstechnologie<br />

ist, die fantasievolle Konstrukteure braucht.<br />

Die Ölhydraulik hat zu einer gewissen Denkfaulheit geführt. Die<br />

wollen wir nun beenden.<br />

Bilder: Starfort<br />

www.starfort.it/de<br />

IMPRESSUM<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 67. Jahrgang<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur:<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

ISSN 0341-2660<br />

ISSN E-Paper: 2747-8009<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.10.2022<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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VERLAG<br />

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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

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nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 33


SPANNHYDRAULIK<br />

LEBENSDAUER DER SYSTEMKOMPONENTEN VERBESSERN<br />

STRATEGIEN FÜR OPTIMIERTE WARTUNGS-<br />

INTERVALLE UND GERINGERE KOSTEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Beim Austausch einzelner Fluidsystemkomponenten<br />

müssen Sie berücksichtigen, dass<br />

die Kosten für den Austausch weit mehr<br />

umfassen als nur den reinen Preis für das<br />

Ersatzteil. Es fallen beispielsweise auch Kosten<br />

für die Installation und die Wartung an. Darüber<br />

hinaus müssen auch Produktionsausfälle<br />

berücksichtigt werden, falls die Anlage während<br />

der Instandhaltungsarbeiten heruntergefahren<br />

werden muss.<br />

Da die Sicherheit einer Anlage höchste Priorität hat,<br />

machen sich auch Wartungskosten im Endergebnis<br />

bemerkbar. Aus diesem Grund ist es wichtig, alle Komponenten<br />

so lange wie möglich in einem funktionsfähigen<br />

Zustand zu halten. Hierfür gibt es mehrere Strategien, die<br />

nicht nur auf die Lebensdauer der Komponenten abzielen, sondern<br />

gleichzeitig auch zu niedrigeren Instandhaltungskosten und<br />

einer insgesamt höheren Anlagensicherheit beitragen.<br />

Brian Aplin, Field Engineering Supervisor für Nord- und Südamerika,<br />

Swagelok Company<br />

ANGEMESSENE SYSTEMAUSLEGUNG<br />

Die richtige Fluidsystemauslegung ist eine zentrale Voraussetzung<br />

für den reibungslosen Betrieb, insbesondere da die Widerstandsfähigkeit<br />

einer Komponente von zahlreichen Faktoren<br />

abhängig ist. Von Druck- und Temperaturschwankungen über<br />

Wasserschläge, Vibrationen und Verunreinigungen gibt es unzählige<br />

Variablen, die den Systembetrieb und damit auch die<br />

Lebensdauer der verbauten Komponente und des Systems selbst<br />

beeinflussen. Aus diesem Grund müssen neue Betriebsparameter<br />

bei allen Komponenten unbedingt mit den Herstellerangaben<br />

abgeglichen werden, um so sicherzustellen, dass sie weiterhin<br />

innerhalb der zulässigen Betriebsbereiche liegen. Wenn beispielsweise<br />

entschieden wird, Schläuche häufiger einer Dampfreinigung<br />

zu unterziehen, hat das möglicherweise Auswirkungen<br />

auf die Lebensdauer. Wenn dies wiederum nicht angemessen bei<br />

der Prüfung und dem Austausch der Schläuche berücksichtigt<br />

wird, drohen später sogar noch größere Reparaturaufwände und<br />

damit auch höhere Kosten.<br />

MÖGLICHE VARIABLEN BERÜCKSICHTIGEN<br />

Unerwartete Leckagen oder andere Komponentenausfälle können<br />

in einem Fluidsystem erheblichen Schaden anrichten. Aus<br />

diesem Grund sollte bei der Komponentenauswahl unbedingt<br />

die gesamte Anwendung berücksichtigt werden. Dazu gehören<br />

alle Faktoren, die bei der gemeinsamen Nutzung zu beachten<br />

sind:<br />

n Normale Betriebstemperaturen und -drücke<br />

n Maximale Betriebstemperaturen und -drücke<br />

n Umgebungstemperaturen und -bedingungen, inklusive Außenbedingungen<br />

34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


SPANNHYDRAULIK<br />

01<br />

02 03<br />

n Exposition gegenüber dem Prozessmedium (innen) oder externen<br />

Medien (außen)<br />

n Vibrationsrisiko<br />

n Mechanische Abstützung von Leitungen und ähnlich gelagerten<br />

Komponenten<br />

n Reinigungs- und Instandhaltungsabläufe<br />

Alle Punkte sind zwar gleichsam wichtig, doch der Kompatibilität<br />

des Prozessmediums wird in vielen Fällen zu wenig Aufmerksamkeit<br />

beigemessen. Wenn nicht überprüft wird, dass alle produktberührten<br />

Komponenten (einschließlich O-Ringe und Ventilpackungen)<br />

mit dem Prozessmedium kompatibel sind, ist noch<br />

vor Ablauf der erwarteten Lebensdauer mit Ausfällen zu rechnen.<br />

Zudem müssen auch externe Bedingungen, zum Beispiel eine<br />

potenzielle Exposition gegenüber Salzwasser, in die Überlegungen<br />

einfließen. Außergewöhnliche Bedingungen erfordern unter<br />

Umständen den Einsatz besonderer Werkstoffe wie ummantelte<br />

Rohrleitungen, Spezialklemmen oder möglichen Rohrstützen.<br />

SCHULUNGEN<br />

Selbst die passendsten Komponenten arbeiten nur dann zuverlässig,<br />

wenn sie ordnungsgemäß installiert wurden. Falsch gebogene<br />

Rohrleitungen sind beispielsweise übermäßigen lateralen<br />

Belastungen ausgesetzt. Eine seitliche Installation kann wiederum<br />

zur Folge haben, dass sich interne Dichtungen und Ventile<br />

OPTIMIERTE WARTUNG SPART<br />

ZEIT UND KOSTEN<br />

ungleichmäßig abnutzen. All diese Probleme lassen sich vermeiden,<br />

wenn die Systeminstallateure angemessen geschult sind.<br />

Eine andere Methode zur Minimierung von Installationsproblemen<br />

besteht darin, schon bei der Komponentenauswahl auf<br />

eine einfache Installation zu achten. Für Instandhaltungstechniker<br />

ist es beispielsweise einfacher, Verschraubungen mit niedrigem<br />

Anzugsmoment korrekt festzuziehen. Die meisten Techniker<br />

sind mit den gängigen Systemen zwar bestens vertraut, allerdings<br />

kann jedes noch so kleine Detail große Auswirkungen haben.<br />

PROBLEME VORAB VERHINDERN<br />

Vorbeugende Instandhaltung sollte besonders bei Schläuchen,<br />

Ventilen und Reglern erfolgen. Dabei ist es wichtig, alle durchgeführten<br />

Vorgänge zu dokumentieren. So lässt sich nachvollziehen,<br />

ob bestimmte Komponenten zu häufig ausgetauscht werden<br />

müssen. Denn das würde einen Hinweis darauf liefern, dass an<br />

dieser Stelle vielleicht besser eine andere Komponente zum Einsatz<br />

kommen sollte. Durch einen passenden Austausch können<br />

die in der Anlage anfallenden Kosten im Laufe der Zeit deutlich<br />

01 Sicher fest: Mit einer Prüflehre lässt sich feststellen, ob der<br />

Techniker die Verschraubungen leckagefrei angezogen hat<br />

02 Lebenslanges Lernen: Schulungen können beispielsweise<br />

Anweisungen zur Durchführung einer Blasenleckprüfung umfassen<br />

03 Klapp und Pack: Das Betriebsmittelventil lässt sich direkt in der<br />

Leitung aufgeklappen und somit die Ventilpackung ohne komplette<br />

Montage ersetzen<br />

gesenkt werden. Verantwortliche können solche Szenarien<br />

bewerten und Empfehlungen zu einem anlagenspezifischen<br />

Instandhaltungsplan sowie zu Ersatzteilen abgeben.<br />

ANGEMESSENE LAGERUNG<br />

Schläuche sollten beispielsweise hängend gelagert und nicht<br />

gestapelt werden. Ansonsten können sie sich über den vorgesehenen<br />

Biegeradius verbiegen und dabei beschädigt werden.<br />

Außerdem sollten Schläuche zu keiner Zeit ultravioletter (UV-)<br />

Strahlung ausgesetzt sein, da es ansonsten zu einer Zersetzung<br />

kommen kann. Bei der Lagerung sollten außerdem beide Schlauchenden<br />

verschlossen werden, damit sich im Innern des<br />

Schlauchs keine Verunreinigungen ansammeln können.<br />

Ersatzteile wie Klemmringe, O-Ringe und Ventilpackungen<br />

müssen je nach Hersteller kategorisiert und gelagert werden, da<br />

sie nicht austauschbar sind – auch wenn dies auf den ersten Blick<br />

so scheinen mag. Wenn Komponenten unterschiedlicher Hersteller<br />

miteinander kombiniert werden, kann das zu Leckagen,<br />

Korrosion und Produktausfällen führen.<br />

BESTÄNDIGES LERNEN<br />

Der Austausch von Fluidsystemkomponenten zählt zu den wichtigen<br />

Aufgaben im täglichen Anlagenbetrieb. Mit einer angemessenen<br />

Systemauslegung sowie einer geeigneten Auswahl, Installation,<br />

Instandhaltung und Lagerung der Komponenten lässt sich<br />

die Lebensdauer aller verbauten Teile verlängern. Durch die längere<br />

Lebensdauer sinken die internen Kosten bei der Teilebeschaffung<br />

und es werden die Ausfallzeiten reduziert, da das<br />

System nicht so häufig für Reparaturarbeiten heruntergefahren<br />

werden muss.<br />

Wenn eine beschädigte oder verschlissene Komponente vor<br />

dem Ende ihrer eigentlichen Lebensdauer versagt, ist es wichtig,<br />

den Hintergründen hierfür auf die Spur zu gehen. Für jeden<br />

Komponentenausfall gibt es eine Ursache – und anhand dessen<br />

vielleicht besser ein Teil eines anderen Herstellers verwenden.<br />

Bilder: Swagelok<br />

www.swagelok.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 35


SCHLAUCHAUSWAHL<br />

GERINGER BIEGERADIUS UND<br />

LANGE NUTZUNGSDAUER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bei der Auswahl eines Hydraulik-<br />

Geflechtschlauchs müssen eine Reihe von<br />

individuellen Voraussetzungen beachtet werden,<br />

darunter Betriebsdruck,<br />

Ermüdungsbeständigkeit, Biegeradius,<br />

Abriebfestigkeit, Konstruktionsintegrität,<br />

Korrosionsbeständigkeit, Chemikalien- und<br />

Flüssigkeitskompatibilität,<br />

Temperaturbeständigkeit und Flexibilität. Aber<br />

auch über den Schlauch hinausgehende<br />

Leistungen des Anbieters können wichtig sein.<br />

Luca Pozzi, Product Manager Hoses, Polymer Hose Division Europe,<br />

Parker Hannifin<br />

Es ist zwar umstritten, welcher Faktor beim Kauf eines Hydraulikschlauchs<br />

am wichtigsten ist, aber Maschinenbauer<br />

achten generell besonders auf die Ermüdungsbeständigkeit.<br />

Sie suchen nach einem Schlauch, der lange hält und<br />

somit als Alleinstellungsmerkmal der Maschine für das Vertriebsteam<br />

dienen und gleichzeitig den guten Ruf der Marke und das<br />

Ansehen auf dem Markt stärken kann. Für den Endanwender bedeutet<br />

eine lange Nutzungsdauer von Schläuchen weniger Aufwand<br />

und Kosten, da die Häufigkeit des Schlauchaustauschs,<br />

Produktionsausfallzeiten und entsprechende Produktivitätsverluste<br />

vermindert werden.<br />

LANGE NUTZUNGSDAUER WICHTIG<br />

Die sogenannte Impulsprüfung ist ein wichtiger Indikator für die<br />

Nutzungsdauer von Schläuchen. Bei der Impulsprüfung wird der<br />

Schlauch einem Druckzyklus von oftmals bis zu 133 % des Arbeitsdrucks<br />

bei Frequenzen bis 1,3 Hz ausgesetzt, wobei der<br />

Schlauch in einer 90°- oder 180°-Konfiguration gehalten wird.<br />

In der Regel definiert eine EN- oder ISO-Norm die Mindestleistungsparameter<br />

für einen Schlauch. Ein Konstrukteur, der einen<br />

für sein Projekt geeigneten Schlauch sucht, kann sich auf die mit<br />

36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


GEFLECHTSCHLÄUCHE<br />

diesen Normen verbundenen Impulsprüfungsparameter und die<br />

Anzahl der durchgeführten Ermüdungszyklen beziehen.<br />

DER ZEIT VORAUS<br />

Ein weiterer, zunehmend wichtiger Faktor bei der Auswahl eines<br />

Hydraulikschlauchs ist der Biegeradius. Leider findet die<br />

Schlauchauswahl oft erst nachträglich Beachtung. Der aktuelle<br />

Auslegungsschwerpunkt liegt bei Gelände- und Baufahrzeugen<br />

auf Größe und Gewicht, wobei keine Kompromisse bezüglich der<br />

Leistungsfähigkeit eingegangen werden dürfen. Eine kompaktere,<br />

leichtere Maschine bedeutet einen geringeren Kraftstoffverbrauch,<br />

was im aktuellen Preisklima einen bedeutenden Vorteil<br />

darstellt. Während die Konstruktion einer kompakten Maschine<br />

aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht sinnvoll ist, besteht<br />

nun jedoch die Herausforderung, einen Hydraulikschlauch mit<br />

einem geringen Biegeradius zu finden, der in engen Räumen installiert<br />

werden kann.<br />

Ingenieure sollten den Schlauch schon bei der Systemauslegung<br />

berücksichtigen, aber nun ist es auch möglich, einen robusten,<br />

langlebigen Hydraulikschlauch mit einem geringen Biegeradius<br />

nachzurüsten. Dank der Verfügbarkeit eines solchen<br />

Schlauchs können Maschinenkonstrukteure noch kompaktere<br />

Einheiten entwerfen.<br />

ALLE BEDÜRFNISSE ABGEDECKT<br />

Neben einer langen, quantifizierbaren Ermüdungsbeständigkeit<br />

und einem geringen Biegeradius sollten OEMs auch der Abriebfestigkeit<br />

von Schläuchen einen hohen Stellenwert einräumen,<br />

da der Kontakt mit anderen Maschinenelementen in vielen Anwendungen<br />

nicht vermieden werden kann. Die Wahl sollte auf einen<br />

Hersteller, fallen, der eine Reihe von verschiedenen Ummantelungen<br />

anbietet. Für besonders anspruchsvolle Anwendungen<br />

stellen einige der fortschrittlicheren Materialmischungen für die<br />

Außenschichten von Schläuchen eine bis zu hundertfach höhere<br />

Abriebfestigkeit bereit als eine Standard-Gummiummantelung.<br />

Es ist außerdem sehr wichtig, dass der ausgewählte Schlauch<br />

bezüglich der Verschraubungen validiert werden kann. Nur ein<br />

Schlauch mit zugelassenen Verschraubungen gewährleistet eine<br />

sichere und zuverlässige Montage. Auch hier kann ein seriöser<br />

Lieferant kompetente Beratung anbieten.<br />

Ein weiterer Faktor bei der Schlauchauswahl ist die Flüssigkeitskompatibilität.<br />

Diesbezüglich sollten Sie einen Schlauch<br />

wählen, der nicht nur für herkömmliche Hydrauliköle auf Mineralölbasis,<br />

sondern auch für die neuesten umweltfreundlichen,<br />

biologisch abbaubaren Öle bestens geeignet ist.<br />

STÜTZPFEILER<br />

Es ist schwierig genug, den idealen Schlauch für eine bestimmte<br />

Anwendung zu finden, aber es muss auch sichergestellt werden,<br />

dass Anwender die erforderliche Unterstützung erhalten. Wer einen<br />

Hydraulikschlauch als Gebrauchsgegenstand behandelt und<br />

über einen Katalog oder eine Website kauft, dann sind oftmals<br />

kein Kundendienst und keine technische Unterstützung im Angebot<br />

enthalten. Eine alternative Strategie ist es daher, bei einem<br />

namhaften Hersteller einzukaufen, insbesondere wenn dieser<br />

mit Investitionen in Forschung und Entwicklung, technischer Innovation<br />

und weltweiten Laborressourcen seine Vorzüge unter<br />

Beweis stellen kann. Ein Lieferant mit globaler Kundenbetreuung<br />

und technischem Support, der unter Umständen sogar bereit ist,<br />

einen Schlauch (in einer Größe) für eine spezifische Anwendung<br />

zu entwickeln, herzustellen, zu testen und zuzulassen ist oft die<br />

bessere Wahl. Nicht jeder Schlauchhersteller verfügt über die<br />

notwendige Struktur und Flexibilität für das Angebot eines so<br />

umfassenden Services.<br />

Die Schläuche werden bei höheren Drücken als den vorgesehenen<br />

Betriebsdrücken getestet<br />

Die Wahl eines Lieferanten, der in Produktion, Qualität und Prüfung<br />

nach internationalen Standards arbeitet, ist ein weiterer klarer<br />

Vorteil, da die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Schläuche<br />

gewährleistet werden. Ein führender Schlauchhersteller hat vermutlich<br />

Vertreter seines Entwicklungsteams in den Lenkungsausschüssen<br />

von Normungsorganisationen. Zudem empfiehlt<br />

sich die Zusammenarbeit mit einem Lieferanten, der kontinuierliche<br />

Verbesserungen und regelmäßige Investitionen in die neuesten<br />

Schlauchfertigungstechnologien nachweisen kann.<br />

462 EVO, DER NEUE ALLROUNDER<br />

Parker Hannifin erfüllt nicht nur alle diese betriebswirtschaftlichen<br />

und auf den Service bezogenen Anforderungen, sondern<br />

verfügt auch über einen neuen Schlauch, den 462 EVO, der dank<br />

modernster Fertigungsverfahren und Qualitätsstandards 67 %<br />

mehr Ermüdungsbeständigkeit bietet als das Produkt der Vorgängergeneration.<br />

Der Schlauch bietet zudem einen deutlich geringeren<br />

Biegeradius und ist mit Außenschichten aus verschiedenen<br />

Materialmischungen erhältlich, darunter die Ummantelung ST<br />

(Super Tough), die mit einer ultrahochmolekularen Polyethylen-<br />

Folie versehen ist und eine bis zu 450 Mal höhere Abriebfestigkeit<br />

als Standard-Gummiummantelungen bietet.<br />

Der No-Skive 462 EVO hält wie sein Vorgänger einem höheren<br />

Arbeitsdruck stand als es die Standardspezifikation vorsieht (bis<br />

zu 425 bar / 42,5 MPa), während der Betriebstemperaturbereich<br />

von -40 bis +100°C reicht. Obwohl Parker 462 EVO Schläuche bei<br />

höheren als den angegebenen Betriebsdrücken testet, sollten Anwender<br />

aus Gründen der Sicherheit und der Lebensdauer der<br />

Baugruppe den angegebenen maximalen Betriebsdruck des<br />

Schlauchs und/oder der Verschraubung niemals überschreiten.<br />

Dank seiner verbesserten Strapazierfähigkeit und Kompaktheit<br />

profitieren die Baumaschinen-, Fördertechnik- und Industriemaschinenbranchen<br />

von einem echten Multitalent. Die Spezifikationen<br />

des 462 EVO Hydraulikschlauchs übersteigen sogar die Industrienormen<br />

EN 857-2SC und ISO 11237 Typ 2SC. Zusammen<br />

mit Verschraubungen der Produktserie 48 von Parker gehört der<br />

neue Schlauch nach Herstellerangaben zu den langlebigsten, zuverlässigsten<br />

und anpassungsfähigsten auf dem Markt.<br />

Bilder: Parker Hannifin / Shutterstock – Oleg Doroshin<br />

www.parker.com<br />

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MOBILE MASCHINEN<br />

RUBRIZIERUNGSEBENE<br />

SONDERTEIL<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 2022/xx www.oup-fluidtechnik.de


MOTOREN<br />

DREIZYLINDER LIEFERT POWER<br />

FÜR SCHNEEFRÄSE<br />

DAS HERZ<br />

DES BIESTS<br />

Der Winterbetrieb stellt höchste<br />

Herausforderungen an die eingesetzten<br />

Maschinen. Kälte- und Feuchtigkeitsresistenz<br />

sind das A und O. Motoren von Hatz sind für die<br />

anspruchsvollsten Umgebungsbedingungen<br />

entwickelt. Daher setzt auch die Zaugg AG<br />

Eggiwil in seiner Schneeräumfräse Snowbeast<br />

auf einen Dreizylinder-Dieselmotor des<br />

niederbayerischen Herstellers.<br />

Für die Erstellung individueller Schnee-Funparks oder zur<br />

Räumung von Terrassen, Parkplätzen und Wanderwegen in<br />

Skigebieten braucht es kompakte Schneefräsen. Das Unternehmen<br />

Zaugg AG Eggiwil aus dem schweizerischen Emmental<br />

ist ein Spezialist für die Herstellung solcher Geräte. Sie<br />

werden entweder als Anbaugerät für Kommunalfahrzeuge oder<br />

sogar Züge entwickelt – oder als handgeführtes Raupenfahrzeug<br />

wie im Fall des Snowbeast.<br />

KOMPAKTES KRAFTPAKET<br />

Das Zaugg-Snowbeast ist eine Schneefrässchleuder mit einer<br />

Leistung von 58 PS. Das „Biest“ verfügt über zwei übereinander<br />

angeordnete und bis zu 1,3 m breite Fräshaspeln mit denen sich<br />

gewaltige 400 Tonnen Schnee pro Arbeitsstunde aus dem Weg<br />

räumen lassen. Dabei ist das Gerät nur 110 cm hoch, 290 cm lang<br />

und wiegt vergleichsweise leichte 1.500 kg. Dank ergonomischer<br />

2-Hebel-Joystick-Steuerung lässt sich der Umgang mit dem Gerät<br />

leicht erlernen. So ist die Schneefrässchleuder optimal für den<br />

universellen Einsatz in Skitourismusgebieten oder auch entlegenen<br />

Höhenforschungsstationen geeignet. Kein Wunder, dass bei<br />

DAS BIEST IM EINSATZ<br />

Wie das Snowbeast arbeitet und welch spektakuläre<br />

Funparks sich damit kreieren lassen, zeigt das Video unter<br />

folgendem bitly-Link oder einfach den QR-Code scannen<br />

https://bit.ly/mom_23<br />

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MOTOREN<br />

01 Mit zwei übereinander angeordneten Fräshaspeln<br />

räumt die Schneefrässchleuder Zaugg-Snowbeast<br />

400 Tonnen Schnee pro Arbeitsstunde aus dem Weg<br />

02 Das Zaugg-Snowbeast ist mit<br />

einem 3H50TICD Dreizylinder-<br />

Dieselmotor von Hatz<br />

ausgestattet. Der Motor liefert<br />

bis zu 203 Nm Drehmoment und<br />

zeichnet sich durch hohe Leistung<br />

bei geringem Gewicht, Bauraum<br />

und Verbrauch aus<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

diesen Werten auch der Motor besonders leistungsstark sein<br />

musste. „Wir erhielten von Hatz die Möglichkeit, den damals<br />

neuen Stage-V-Dreizylinder 3H50TICD in einem Prototyp aufzubauen.<br />

Und die Power bei der sehr kompakten Bauform hat uns<br />

überzeugt“, erinnert sich Zaugg Entwicklungsleiter Hansueli<br />

Blatter. Zaugg arbeitet bereits seit vielen Jahren eng über den<br />

Schweizer Generalvertreter HWAG mit Hatz zusammen.<br />

GROSSE LEISTUNG, GERINGE EMISSIONEN<br />

Der Hatz 3H50TICD Dreizylinder-Dieselmotor liefert bis zu<br />

203 Nm Drehmoment. Wie alle Motoren der H-Serie folgen die<br />

Antriebe einem innovativen Downsizing-Ansatz. Dank einer ausgeklügelten<br />

Kombination aus Brennraumgeometrie und Einspritzsystem<br />

zeichnen sich die H-Motoren durch ihre hohe<br />

Leistung bei sehr geringem Gewicht, Bauraum und Verbrauch<br />

aus. Der 3H50TICD bringt somit lediglich 140 kg auf die Waage,<br />

was dem geringen Gesamtgewicht des Snowbeast zugutekommt.<br />

Die H-Serie wurde zudem von Grund auf für die anspruchsvollen<br />

Emissionsvorgaben der Norm EU Stage V entwickelt. Die Hatz<br />

TICD-Modelle sind mit dem Hatz Dieselpartikelfilter-System<br />

optiHEAT ausgestattet, das optimal auf das Gesamtpaket und die<br />

Einbausituation angepasst werden kann. Auf diese Weise werden<br />

auch die Anforderungen der LRV (Luftreinhalte-Verordnung) in<br />

der Schweiz erfüllt.<br />

ANSPRUCHSVOLLE ANWENDUNG<br />

Im Snowbeast übernimmt der Hatz 3H50TICD gleich mehrere<br />

Aufgaben. Der Hauptantrieb des Motors sorgt als Antrieb der<br />

Schneefrässchleuder dafür, dass die Maschine die enorme Räumleistung<br />

von 400 Tonnen bereitstellen kann. Doch auch die Nebenabtriebe<br />

des Motors sind in diesem Fahrzeugkonzept von<br />

größter Wichtigkeit. Einerseits sorgen sie dafür, dass die Hydraulikpumpen<br />

des Fahrantriebs laufen, andererseits versorgen sie<br />

auch die Funktionshydraulik mit entsprechender Leistung. Das<br />

betrifft etwa die Verstellung der Fräsen oder des Kamins (wie sie<br />

auch im Video gezeigt wird), aus welchem der Schnee geschleudert<br />

wird. „Der Motor ermöglicht uns alle Funktionen<br />

leistungsstark und komfortabel auszuführen. Dass wir an den Nebenabtrieben<br />

Pumpen mit bis zu 100 Nm betreiben können, ist<br />

für unser Anforderungsprofil optimal“, freut sich Hansueli Blatter.<br />

Und nicht zuletzt waren die technologischen Features von Hatz<br />

entscheidend für die Wahl des Aggregats. „Die Steuerung des<br />

Dreizylinders ermöglicht eine Drehzahlverstellung, je nach Betriebsstatus<br />

der Maschine. Das sorgt für einen geringen Kraftstoffverbrauch<br />

und geringe Emissionen. Das ist für die Umwelt<br />

und die Maschinenbetreiber gleichermaßen erfreulich. Darüber<br />

hinaus konnte Hatz uns direkt ein passendes Display anbieten,<br />

über welches der Bediener Informationen abrufen und Einstellungen<br />

am Motor vornehmen kann. Das macht es uns in der Konstruktion<br />

der Maschine deutlich einfacher,“ führt Blatter aus.<br />

Bilder: Zaugg AG Eggiwil<br />

www.hatz.com<br />

HATZ AUF DER CONEXPO<br />

Hatz stellt auf der Messe Conexpo in Las Vegas<br />

vom 14.-18. März eine Fülle an Innovationen vor.<br />

Neben leistungsstarken und robusten Diesel-<br />

Motoren, präsentiert das Unternehmen insbesondere<br />

seine Expertise in der technologieoffenen<br />

Entwicklung von Antriebssystemen sowie digitale<br />

Lösungen für Maschinenbetreiber und die Wartung<br />

der Motoren.<br />

Hatz auf der Conexpo: South Hall 2nd Level,<br />

Stand S85429<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

SOFTWARE-DASHBOARD ÜBERWACHT STAPLERFLOTTEN<br />

Die individualisierbare Softwarelösung JLT Insights von JLT Mobile Computers gibt Lagerund<br />

IT-Managern die Möglichkeit, ihre Fahrzeugcomputer zu überwachen und genauere<br />

Einblicke in den Betrieb zu gewinnen. Gestützt auf unterschiedliche Daten, die von den JLT<br />

Vehicle-Mount Terminals (VMTs) und den darin eingebauten Sensoren erfasst werden,<br />

ermöglicht das Software-Dashboard die Optimierung des Tagesbetriebs in rauen Einsatzumgebung<br />

sowie der darin genutzten Fahrzeuge. Ermöglicht werden diese neuen Funktionen<br />

durch Daten, die von den Sensoren in den VMTs der Serie JLT6012 erfasst werden.<br />

Beschleunigungsmesser und weitere Sensoren in den VMTs liefern dabei Informationen zum<br />

IT-Zustand der Geräte sowie Daten zu Staplerbewegungen, Geschwindigkeit und Beschleunigung<br />

und eventuelle Aufprälle samt Orts- und Zeitangaben.<br />

www.jltmobile.com<br />

KUPPLUNG MIT GEWICHTS- UND<br />

KOSTENREDUZIERTEM DESIGN<br />

Die Vulkan-Gruppe präsentiert die neue<br />

Vulastik XT-Kupplung. Sie behält im<br />

Wesentlichen die Eigenschaften der<br />

bewährten Vulastik L-Reihe, wurde aber<br />

im Design optimiert, sodass Gewichtsund<br />

Kostenvorteile entstehen. Zur<br />

Anpassung an die unterschiedliche<br />

Systemanforderungen stehen verschiedene<br />

Größen sowie sechs Gummimischungen<br />

zur Verfügung. Zudem sind drei verschiedene Nabenanschlüsse<br />

verfügbar. Die Kupplung ist dank Zahngeometrie am<br />

Außenradius sowie vulkanisiertem Elastomer am Innenradius<br />

axial steckbar. Ihr konische Mantel in Leichtbauweise verhindert<br />

Kollisionen bei der Anwendung in Glockengehäusen.<br />

Außerdem ermöglicht die Ausführung für Generatoranwendungen<br />

in den Steifigkeiten 6, 8 und A eine optimale thermische<br />

Ausnutzung der Elemente für hohe Verlustleistungswerte<br />

sowie eine entsprechend weitreichende Einsetzbarkeit.<br />

www.vulkan.com<br />

KOMPETENZBÜNDELUNG BEI BESCHICHTETEN<br />

BREMSSCHEIBEN<br />

Emag und HPL Technologies<br />

vereinbaren eine<br />

Kooperation im Bereich<br />

der Hartstoffbeschichtung<br />

von Bremsscheiben.<br />

Dies geschieht vor dem<br />

Hintergrund der neuen<br />

Euro-7-Abgasnorm.<br />

Dabei werden die<br />

Wecodur-Baugruppen von HPL Technologies zum Laserauftragsschweißen<br />

in die Emag-Maschinenplattform integriert. So<br />

können Automobil- und Bremsscheibenhersteller weitreichende<br />

Vorteile einer schnellen und nachhaltigen Skalierung der<br />

Produktionstechnologie nutzen. Gleichzeitig wird der Automobilindustrie<br />

der Zugriff auf die erprobten Wecodur-Beschichtungstechnologien<br />

und Tribosysteme ermöglicht. Emag<br />

erweitert damit sein Angebot als Lieferant für die komplette<br />

Prozesskette der Bremsscheibenfertigung.<br />

www.emag.com<br />

WINDMESSER FÜR SENSIBLE ZONEN<br />

Windmesser von FSG Fernsteuergeräte<br />

sind überall dort im Einsatz, wo<br />

die Windgeschwindigkeit zuverlässig<br />

und präzise gemessen werden<br />

muss, und dass auch unter anspruchsvollen<br />

Bedingungen. Jetzt<br />

sind die Geräte der Baureihe<br />

AN-60-Z-MH optional auch in einer<br />

Ausführung mit ATEX- bzw.<br />

IECEx-Zertifikat erhältlich. Damit<br />

kann die neue Generation von<br />

FSG-Anemometern mit magnetischem Messsystem auch in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden, bei denen<br />

bei Normalbetrieb oder vorhersehbaren Fehlfunktionen keine<br />

Zündgefahr besteht (Schutzniveau Gb). Typische Einsatzgebiete<br />

für den AN-60-Z-MH sind Sicherheits- und Überwachungssysteme<br />

von Kran- und Baggeranlagen, an Skiliften und Seilbahnen,<br />

an Windkraftanlagen und als Komponenten von Wetterstationen<br />

aller Art. Windmesser von FSG arbeiten standardmäßig mit<br />

einem verschleißfreien magnetischem Messsystem, der<br />

Messbereich für die Windgeschwindigkeit reicht von 0 bis 40<br />

m/sec. Vielfältige Optionen und Zubehör ermöglichen es, die<br />

beste Konfiguration zur jeweiligen Anwendung zu finden,<br />

beispielsweise gefederte Schalensterne oder eine elektronisch<br />

geregelte Heizung für den Betrieb bis -35 °C.<br />

www.fsg-sensors.de<br />

SIMULATIONSLÖSUNGEN FÜR ELEKTRISCHE<br />

BAUFAHRZEUGE<br />

Turntide Technologies (Turntide), ein Entwickler von Elektrifizierungs-<br />

und nachhaltigen Betriebstechnologien, nutzt die<br />

Lösungen von Ansys um Komponenten für den Antriebsstrang<br />

von Elektrofahrzeugen zu entwickeln. Damit wird es den<br />

Kunden ermöglicht, Nutz- und Industriefahrzeuge von Gas- und<br />

Dieselmotoren auf saubere, geräuscharme batterieelektrische<br />

Antriebe umzustellen. Während viele Automobilhersteller<br />

Personenkraftwagen elektrifizieren, konzentriert sich Turntide<br />

auf die Bereitstellung von Elektrifizierungslösungen für<br />

Nutz- und Industriefahrzeuge. Diese Fahrzeuge stellen aufgrund<br />

ihrer schweren Lasten, Arbeitszyklen und Vibrationen<br />

größere Herausforderungen an die Nachhaltigkeit als Personenfahrzeuge.<br />

Eine frühzeitige Simulation ist für die Entwicklung<br />

von Lösungskomponenten unerlässlich. Kritische Simulationen<br />

für Wechselrichter werden für Stöße und Vibrationen durchgeführt,<br />

um sicherzustellen, dass<br />

die Leiterplattenbaugruppe<br />

rauen Umgebungen standhalten<br />

kann, und thermische<br />

Systeme werden simuliert, um<br />

Kühlmitteldruckverluste und die<br />

Effizienz in rauen Klimazonen zu<br />

bewerten.<br />

www.ansys.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 41


VERANSTALTUNG<br />

ZUKUNFT DER AGRARWIRTSCHAFT IM FOKUS<br />

AGRITECH DAY <strong>2023</strong><br />

In der anschließenden Panel-Diskussion bringt das Event-Format<br />

verschiedenste Stimmen zusammen: Wo ist die Industrie Teil<br />

der Lösung? Wo liegen ihre Grenzen? Was sagt der Stand der Wissenschaft?<br />

Widersprechen sich konventionelle und nachhaltige<br />

Landwirtschaft? Renommierte Teilnehmer sind unter anderem<br />

Prof. Thomas Herlitzius, Leiter des Lehrstuhls Agrarsystemtechnik<br />

an der TU Dresden.<br />

Es folgen Impulsvorträge mit anschließenden Diskussionen, in<br />

denen die Teilnehmenden mit Experten zu Themen wie automatisierte<br />

und autonome Landmaschinen, intelligente Sensornetzwerke<br />

oder vernetzte Landwirtschaft ins Gespräch kommen.<br />

Zudem bieten eine Ausstellung und Live-Pitches innovativer<br />

Start-ups aus dem Agrar-Tech-Umfeld Raum zum Netzwerken<br />

und Technik zum Anfassen.<br />

Die Phoenix Contact-Gruppe lädt gemeinsam<br />

mit ihrer Tochtergesellschaft Pulsotronic am<br />

23. März <strong>2023</strong> erstmals zum AgriTech Day in<br />

Schieder-Schwalenberg ein. Für einen<br />

interaktiven Tag bringt Phoenix Contact<br />

Industrie, Wissenschaft, Start-ups und Blogger<br />

aus der Agrarwirtschaft zusammen.<br />

Automatisierte und autonome Landmaschinen, intelligente<br />

Sensornetzwerke sowie E-Mobilität im Agrarsektor<br />

sind zentrale Themen, wenn es um die Gestaltung<br />

der Zukunft der Landwirtschaft geht. „Wie können wir<br />

unsere Leidenschaft für Technologie und Innovation nutzen, um<br />

nachhaltige Lösungen für die Anforderungen von Morgen zu gestalten?<br />

Diese Frage steht im Mittelpunkt, wenn es darum geht,<br />

wie maßgeschneiderte Technologien die Landwirte und Agrarwirtschaft<br />

besser unterstützen können“, erläutert Andreas Rau,<br />

Leiter Geschäftsbereich Corporate Development & New Business<br />

bei Phoenix Contact, den Hintergrund der Veranstaltung „AgriTech<br />

Day“. „Die Pulsotronic ergänzt seit 2019 unser ganzheitliches<br />

Lösungsangebot und spielt bei Agrar-Unternehmen jeder<br />

Größe seit Jahrzehnten eine führende Rolle als Anbieter von Sensorik-Lösungen<br />

in der applikativen Nische. Damit gewinnt auch<br />

für die Phoenix Contact-Gruppe das Geschäftsfeld Landmaschine<br />

zunehmend an Bedeutung.“<br />

LANDWIRTSCHAFT VON MORGEN<br />

Der AgriTech Day startet mit einer inspirierenden Keynote von<br />

Malte Messerschmidt: Der Landwirt und Blogger ist bekannt als<br />

„Bauern_Bengel“ auf Instagram und YouTube, sowie aus diversen<br />

TV-Formaten. Als „Agrar-Influencer“ berichtet er über seinen<br />

Alltag auf dem konventionellen Ackerbaubetrieb seiner Familie.<br />

Er will den Leuten ungeschönt zeigen, was auf seinem Hof abläuft,<br />

und möchte damit auch gezielt Kritiker der Landwirtschaft<br />

erreichen.<br />

LANDWIRTSCHAFT UND PHOENIX CONTACT<br />

„Gemeinsam mit dem Kunden entwickeln wir individuelle Sensorik-Lösungen<br />

und elektronische Komponenten für mobile<br />

Maschinen, Automatisierung und Automotive“, erläutert Wolfram<br />

Klein, Geschäftsführer der Pulsotronic. „Die Entwicklung<br />

IN MASTERCLASSES DISKUTIEREN<br />

SIE MIT FÜHRENDEN EXPERTEN<br />

eines Radarsensors beispielsweise zur Abstandsmessung zwischen<br />

Maschine und Boden sowie zur Umfeldüberwachung<br />

rund um eine Maschine oder zur Auswurfkontrolle an Saatgutstreuern<br />

sind Beispiele für unsere Entwicklungen im Bereich<br />

Agriculture. Zudem ist im letzten Jahr in Zusammenarbeit mit<br />

Phoenix Contact USA ein Großprojekt zur Zustandsüberwachung<br />

in Siloan lagen für die Firma Sukup erfolgreich umgesetzt<br />

worden.“ Als Kompetenzzentrum für applikative Sensorik und<br />

weltweit tätiger Anbieter für maßgeschneiderte Sensorlösungen<br />

ergänzt die Pulsotronic seit 2019 das Kerngeschäft der Phoenix<br />

Contact-Gruppe.<br />

PARTNER BEIM AGRITECH DAY <strong>2023</strong><br />

Neben relevanten Geschäftseinheiten der Phoenix Contact-<br />

Gruppe, wie aus dem Bereich der Steckverbinder, Feldverkabelung<br />

sowie Geräteanschluss, Lösungsgeschäft Infrastruktur und<br />

Lösungsgeschäft Energie, sind unter anderem die folgenden Partner<br />

aus Industrie und Wissenschaft fest an Bord: JC Information<br />

Management, CLAAS, Landwirt und Blogger Malte Messerschmidt,<br />

NTT DATA Business Solutions, Reichhardt, Seedhouse<br />

Accelerator, TU Dresden.<br />

Im Rahmen der Start-up-Pitches stellen sich zudem folgende<br />

Start-ups aus dem Agrar-Tech-Umfeld vor: AI.land, AgraCheck<br />

und Agvolution.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos, die Plätze sind begrenzt. Unter<br />

diesem Link finden Sie die vollständige Agenda sowie den direkten<br />

Link zur Anmeldung:<br />

https://event.phoenixcontact.com/AgriTechDay<strong>2023</strong><br />

Bild: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

AUCOM AUF WACHSTUMSKURS<br />

Der Sanftanlasser-Spezialist AuCom schließt das Jahr 2022 mit<br />

einem Rekordergebnis ab. Im Vergleich zu 2021 hat AuCom den<br />

Umsatz verdoppelt. Er steigt auf 28 Millionen Euro. Ebenso hat<br />

sich die Auftragslage noch einmal verbessert. In den Büchern<br />

stehen Aufträge aus<br />

der EMEA-Region im<br />

Wert von über 27<br />

Millionen Euro<br />

(2021: 22,8 Millionen<br />

Euro). Auch die<br />

Investitionen in den<br />

Standort im westfälischen<br />

Sendenhorst<br />

haben sich ausgezahlt und werden fortgeführt. Für <strong>2023</strong><br />

prognostiziert AuCom ein Umsatzwachstum von 25 Prozent.<br />

Damit läge der Sanftanlasser-Spezialist erneut weit über der<br />

Marktentwicklung. Es soll zudem wie bereits in diesem Jahr<br />

erneut ein siebenstelliger Betrag in den Sendenhorster Standort<br />

fließen.<br />

www.aucom.com<br />

HAFENMOBILKRAN DER GENERATION 6<br />

Der zur Campostano-Gruppe (CG) gehörende Terminalbetreiber<br />

Campostano Anchor hat einen Konecranes Gottwald ESP.6<br />

Hafenmobilkran der Generation 6 für den Umschlag von<br />

Stück- bzw. Schüttgut bestellt, um seine Kranflotte im norditalienischen<br />

Savona technisch auf den neuesten Stand zu bringen.<br />

Der Auftrag wurde im Dezember 2022 erteilt, die Auslieferung<br />

ist für Juni <strong>2023</strong> vorgesehen. Der<br />

Hafenmobilkran der hat eine<br />

Ausladung von 49 m und eine<br />

Tragfähigkeit von 125 t. Er bietet<br />

starke Traglastkurven für noch<br />

mehr Umschlagleistung sowie eine<br />

höhere Klassifizierung, die eine<br />

lange Lebensdauer gewährleistet.<br />

Der Kran ist mit dem innovativen<br />

Hybridantrieb von Konecranes<br />

ausgestattet, der aus einem<br />

Dieselgenerator und einem<br />

Ultrakondensator besteht.<br />

www.konecranes.com<br />

STECKVERBINDER FÜR RAUE UMGEBUNGEN<br />

Auch in der Agrar- Bau- und Kommunaltechnik steigt der<br />

Automatisierungsgrad ständig und somit auch der Bedarf,<br />

Maschinen mit Sensoren und weiteren elektrischen Komponenten<br />

auszurüsten. Dafür werden Steckverbinder benötigt, die<br />

nicht nur unter rauen Umgebungstemperaturen zuverlässig<br />

arbeiten, sondern auch maximal flexibel sind, um in verschiedensten<br />

Einbausituationen eingesetzt werden zu können. Vor<br />

diesem Hintergrund hat Conec sein<br />

Ventilsteckverbinderprogramm um<br />

umspritzte DT-Steckverbinder in 90 °<br />

abgewinkelter Ausführung mit einfachem<br />

sowie doppeltem Kabelausgang erweitert.<br />

Angeboten werden vier verschieden<br />

Richtungen des 90 ° Kabelausgangs.<br />

Es werden sowohl Versionen mit Einfachals<br />

auch mit Doppelausgang angeboten.<br />

Die Versionen mit Doppelausgang werden meistens als<br />

Y-Verteiler zur Verteilung von Signalen und Energie, mit<br />

variablen Leitungslängen und der Möglichkeit unterschiedliche<br />

Steckverbinder nach Kundenbedarf an den Leitungsenden zu<br />

konfektionieren, eingesetzt. DaisyChain Anwendungen mit<br />

mehrfach kaskadierten Steckverbindern, um z.B. Ventile über<br />

einen CAN-Bus anzusteuern, sind hiermit ebenso realisierbar.<br />

Die Option, die Signale und Energie in dem<br />

Steckverbinder auf zwei weitere zu verteilen,<br />

bietet Möglichkeiten, Systeme kompakter<br />

zu bauen und somit Bauraum einzusparen.<br />

Auf Anfrage sind hier zusätzlich zu den<br />

Standardartikeln mit offenem Leitungsende<br />

verschiedenste Kombinationen an Stelle der<br />

offenen Leitungsenden möglich.<br />

www.conec.com<br />

AGRARTECHNISCHE DISSERTATIONEN ONLINE<br />

Bereits seit 1975 erscheinen Dissertationen und Habilitationen<br />

aus dem Wissenschaftsgebiet der Agrartechnik in einer eigenen<br />

VDI-Schriftenreihe. Diese wird vom VDI-Fachausschuss „Lehre<br />

und Forschung“, in dem die hauptamtlichen Agrartechnik-Professoren<br />

der<br />

Universitäten und<br />

Fachhochschulen<br />

kooperieren,<br />

betreut. Seit Kurzem<br />

können Interessenten<br />

über eine<br />

Internetdatenbank<br />

Autoren und Titel<br />

recherchieren sowie<br />

Zusammenfassungen<br />

der Arbeiten herunterladen. Der Zugang besteht über<br />

www.vdi.de/meg oder direkt über www.vdi.de/dissertationenmeg.<br />

Die aktuellen Dissertationen sind in der Regel auch digital<br />

abrufbar. Zunehmend werden auch ältere Grundlagenarbeiten<br />

der Schriftenreihe nachträglich digitalisiert und so für die<br />

wissenschaftliche Arbeit verfügbar gemacht.<br />

www.vdi.de<br />

ELEKTRISCHEN TRANSPORTBETONMISCHER<br />

AUSGELIEFERT<br />

Volvo Trucks hat Cemex<br />

seinen ersten vollelektrischen<br />

und abgasfreien<br />

Transportbetonmischer<br />

für den schweren<br />

Baueinsatz geliefert.<br />

Dieser Volvo FMX Electric<br />

kann einen ganzen<br />

Arbeitstag bewältigen,<br />

gegebenenfalls mit einer<br />

Aufladung, während der regulären Pausen. Das Fahrzeug wird<br />

in einem Transportbetonwerk in Berlin-Spandau eingesetzt. Die<br />

Elektrifizierung von solchen Betonmischern ist aufgrund der<br />

schweren Lasten und der kontinuierlichen Mischvorgänge eine<br />

Herausforderung. Da der Transport mit elektrischen Nutzfahrzeugen<br />

allmählich zunimmt, arbeiten Volvo Trucks und Cemex<br />

an der Entwicklung und Skalierung der Technologien, die<br />

erforderlich sind, um den emissionsfreien Transport auch in der<br />

anspruchsvollen Bauindustrie Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

www.volvotrucks.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/3 43


SENSORIK<br />

DREHGEBER<br />

KOMPAKTE MULTITURNDREHGEBER<br />

FÜR MOBILE MASCHINEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Eingesetzt für eine genaue Positions- und Geschwindigkeitsmessung<br />

müssen Drehgeber vor allem zweierlei sein: möglichst kompakt und<br />

robust. Genau nach diesen Vorgaben hat Siko entwickelt und so<br />

entstanden besonders für mobile Maschinen geeignete Drehgeber,<br />

Seilzuggeber und Multiturn-Geber mit Saftey-Funktion. Sie alle<br />

gehören zum speziell für den mobilen Einsatz entwickelten<br />

Pure.Mobile-Sensorbaukasten des Herstellers.<br />

Mathias Roth, Leiter Geschäftsbereich Mobile Automation,<br />

SIKO GmbH, Bad Krozingen<br />

44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


SENSORIK<br />

ENTWICKELT FÜR DEN EINSATZ IN<br />

MOBILEN MASCHINEN<br />

Ausgestattet mit der Siko Pure Mobile-Technologie sind die beiden<br />

Drehgeber bestens für den rauen Einsatz in mobilen Maschinen<br />

geeignet. Sie liefern auch in einem weiten Temperaturbereich<br />

von -40 bis +85 °C stets genaue und zuverlässige Positionswerte.<br />

Beide Sensoren sind bereits in der Standardausführung<br />

mit einem salznebelresistenten Gehäuse verfügbar. Um gegen<br />

eindringendes Wasser und Fremdkörper geschützt zu sein, erfüllen<br />

die Sensoren die Schutzart bis IP67. Da bau- und landwirtschaftliche<br />

Maschinen meist mit Hochdruckreinigern gereinigt<br />

werden, steht Anwendern wahlweise auch eine Version mit der<br />

Schutzart IP6K9K zur Verfügung. Eine Herausforderung für Sensoren<br />

stellen elektromagnetische Störungen dar. Der WV3600M<br />

und der WH3600M wurden jedoch nach den Anforderungen für<br />

Nutzfahrzeuge entwickelt und weisen dadurch eine hohe EMV-<br />

Festigkeit auf. Darüber hinaus werden die Drehgeber nach der<br />

UN ECE R10 getestet und sind durch die damit einhergehende<br />

E1-Zulassung des Kraftfahrt-Bundesamts auch für den Einsatz<br />

auf öffentlichen Straßen geeignet.<br />

EIN DREHGEBER – VIELE MÖGLICHKEITEN<br />

Dank des innovativen Designs und einer Vielzahl an elektrischen<br />

und mechanischen Optionen können die Drehgeber flexibel konfiguriert<br />

werden. Möglich sind M12-Stecker oder Kabelabgang, Volloder<br />

Hohlwelle, Singleturn oder Multiturn sowie unterschiedliche<br />

Montagearten. So lassen sie sich schnell und unkompliziert in die<br />

Anlage integrieren. Zudem sind die beiden Drehgeber wahlweise<br />

auch mit DEUTSCH- oder AMP-Superseal-Stecker verfügbar.<br />

In Kombination mit einem SIKO-Seilzuggeber können auch lineare<br />

Positionen und Geschwindigkeiten bis zu einer Entfernung<br />

von 15 m absolut und präzise erfasst werden. Durch die besonders<br />

kompakte Bauweise kommen die Seilzuggeber besonders in<br />

Anwendungen mit beengtem Einbauraum zum Einsatz. Auf der<br />

Bauma gab SIKO einen Ausblick auf die neue Generation Seilzuggeber,<br />

die im Jahr <strong>2023</strong> als NEO-Baureihe verfügbar sein wird.<br />

„Mit der neuen NEO-Baureihe erweitern wir unsere im Markt bewährten<br />

Seilzuggeber um eine smarte, verschleißfreie und besonders<br />

kompakte Elektronik. Wir geben unseren Kunden neuen<br />

Spielraum für noch kompaktere Anwendungen und sorgen durch<br />

die erweiterte Safety-Funktionalität auch zukünftig für Sicherheit“,<br />

erläutert Mathias Roth, Leiter des Geschäftsbereichs Mobile<br />

Automation bei SIKO.<br />

Mit einem Außendurchmesser von nur 36mm sind die<br />

Drehgeber WV3600M und WH3600M äußerst kompakt,<br />

sodass sie auf kleinstem Raum zur Positionsmessung<br />

eingesetzt werden können. Basierend auf<br />

dem magnetischen Messprinzip können bis zu 65536 Umdrehungen<br />

absolut erfasst werden. Dank des mechatronischen Multiturns<br />

wird hierfür keine zusätzliche Batterie benötigt, wodurch<br />

die Sensoren besonders verschleiß- und wartungsfrei arbeiten.<br />

Beide Drehgeber sind wahlweise mit einer CANopen- oder SAE<br />

J1939-Schnittstelle verfügbar. Diese ermöglichen nicht nur die<br />

schnelle und zuverlässige Übertragung von Positions- und Statusinformationen,<br />

sondern auch eine einfache Integration in das<br />

Gesamtsystem. Die beiden Drehgeber unterscheiden sich lediglich<br />

in ihrer mechanischen Ausführung. So ist der WV3600M mit<br />

verschiedenen Vollwellenvarianten und gängigen Montagearten<br />

erhältlich. Der WH3600M hingegen kann aufgrund der verwendeten<br />

Hohlwelle direkt auf eine sich drehende Welle montiert<br />

werden. Dies spart zusätzlichen Einbauraum.<br />

VERSCHLEISSFREIE SEILZUGGEBER<br />

Der Begriff NEO steht für „New Electronic Options“, die ebenfalls<br />

auf der neuesten Version der von Siko entwickelten Sensorplatt-<br />

01 Die Encoder WV3600Mund WH3600M<br />

erfassen bis zu 65536 Umdrehungen<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 45


SENSORIK<br />

02 Die Seilzuggeber der NEO-Baureihe sind sehr kompakt und haben<br />

eine integriere Feldbusschnittstelle<br />

02<br />

03 In einer Offshore-Variante sind die absoluten Multiturndrehgeber<br />

auch für Hafen- und Offshore-Einsätze geeignet<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

03<br />

form Pure.Mobile basieren. Im Fokus dieser Plattform stehen<br />

weiterhin die vielfältigen Funktions-, Leistungs- und Sicherheitsanforderungen<br />

von Nutzfahrzeugen. Des Weiteren kommt das<br />

verwendete mechatronische Multiturnsystem ohne Batterie oder<br />

energieerzeugende Systeme aus und ist somit nicht nur sicher,<br />

sondern auch über Jahre wartungsfrei – und dies auch bei tiefsten<br />

Temperaturen.<br />

Die neue Elektronik zeichnet sich durch ein intelligentes Gehäusedesign<br />

aus. So sind die Seilzuggeber der NEO-Baureihe die<br />

kompaktesten Sensorvarianten mit integrierter Feldbusschnittstelle.<br />

Neben einer CANopen-Schnittstelle und der SAE J1939-<br />

Schnittstelle werden für sicherheitskritische Anwendungen auch<br />

Varianten mit redundanten Schnittstellen oder CANopen Safety<br />

für den Einsatz bis Performance Level d (PLd) bereitstehen.<br />

Der Einsatz in der Nutzfahrzeugindustrie erfordert eine besondere<br />

Robustheit von Sensoren. Schutzarten von IP67 und optional<br />

IP6K9K, eine hohe Schock- und Vibrationsfestigkeit sowie die<br />

E1 Zulassung nach UN ECE R10 durch das Kraftfahrtbundesamt<br />

sind in dieser Hinsicht einige wichtige Vorzüge der Seilzuggeber.<br />

Um die Integration und Montage besonders einfach zu gestalten,<br />

sind neben M12-Stecker oder einem Kabelabgang auch Versionen<br />

mit einem DEUTSCH- oder AMP-Superseal-Stecker erhältlich.<br />

Die NEO-Baureihe wird zum Marktstart als 3m-, 6m-, 12mund<br />

15m-Variante zur Verfügung stehen. Mit der neuen Sensorik<br />

werden die bewährten Seilzuggeber von SIKO noch leistungsfähiger,<br />

flexibler und kompakter.<br />

MULTITURN-DREHGEBER MIT SAFETY-FUNKTION<br />

Drehgeber sind gerade für Automatisierungsaufgaben äußerst<br />

wichtig. Automatisierte Funktionen sind in mobilen Maschinen<br />

nicht mehr wegzudenken. Sie steigern nicht nur die Produktivität<br />

der Maschinen und entlasten den Fahrzeugbediener, sondern<br />

sorgen vor allem für die Sicherheit. Dabei kommt es auf eine präzise<br />

und sichere Sensorik an. Die Integration dieser Sensoren in<br />

Anwendungen mit geringem Bauraum kann eine Herausforderung<br />

sein. Mit den neuen absoluten Safety-Multiturn-Drehgebern<br />

WV3600MR und WH3600MR stellt Siko die nach eigenen<br />

Angaben kompaktesten Sensoren dieser Art für mobile Maschinen<br />

vor.<br />

Mit einem Durchmesser von lediglich 36 mm sind der<br />

WV3600MR und der WH3600MR sehr kompakt. Der Sicherheitsaspekt<br />

steht bei beiden im Vordergrund: Sie liegern ihre Positions-<br />

und Geschwindigkeitswerte nach SIL2 (IEC 61508) PLd<br />

(DIN EN ISO 13849) – und dies über 360° hinaus. Dank des mechatronischen<br />

Multiturn-Systems verfügen die Drehgeber über<br />

einen maximalen Messbereich von 65.536 Umdrehungen (16 bit).<br />

Sie basieren auf einem magnetisch-berührungslosen Messsystem<br />

und sind batterieunabhängig. Somit arbeiten sie auch unter<br />

den harten Einsatzbedingungen in mobilen Maschinen sowie bei<br />

extremen Temperaturen über Jahre hinweg wartungsfrei.<br />

ROBUST UND LANGLEBIG<br />

Der mit einer Vollwelle ausgestattete WV3600MR sowie der mit<br />

einer Hohlwelle bestückte WH3600MR basieren genauso auf der<br />

Siko Sensorplattform Pure.Mobile wie die oben genannten Komponenten.<br />

Dies macht die Drehgeber besonders robust und langlebig.<br />

Sie besitzen eine hohe Schock- und Vibrationsfestigkeit<br />

und halten Wellenbelastungen von bis zu 200 N sowohl axial als<br />

SALZNEBELBESTÄNDIGES GEHÄUSE<br />

SOWIE UV-BESTÄNDIGKEIT<br />

VERLÄNGERN LEBENSDAUER<br />

auch radial stand. Zudem sind sie vom Kraftfahrbundesamt nach<br />

UN ECE R10 zertifiziert (E1). Widrigen Umweltbedingungen trotzen<br />

sie dank ihres salznebelbeständigen Gehäuses, den hohen<br />

Schutzarten von IP67 und optional IP6K9K sowie ihrer UV-Beständigkeit<br />

– wichtige Voraussetzungen für eine lange Lebensdauer<br />

in mobilen Maschinen.<br />

SMARTE UND SICHERE KOMMUNIKATION<br />

Als Schnittstellen stehen bei beiden Drehgebern CANopen Safety<br />

und künftig auch SAE J1939-76 (Safety) zur Verfügung. Der Gerätestatus<br />

wird über eine im Stecker integrierte LED angezeigt. Dies<br />

ist vor allem bei der Inbetriebnahme und dem Service hilfreich.<br />

Neben den sicheren Positions- und Geschwindigkeitsdaten können<br />

die Sensoren dank weiterer smarter Funktionen auch Daten<br />

über den Zustand des Sensors oder der Maschine liefern. Beide<br />

Drehgeber sind wahlweise mit einem M12-Stecker oder Kabelabgang<br />

erhältlich. Alternativ können die Sensoren auch mit einem<br />

DEUTSCH- oder AMP-Superseal-Stecker bezogen werden. Dank<br />

des innovativen Gehäusedesigns des Drehgebers kann der elektrische<br />

Anschluss dabei wahlweise axial oder radial erfolgen – ohne<br />

an Bauraum zu verlieren.<br />

Bilder: Siko, ABCDStock – stock.adobe.com<br />

www.siko-global.com<br />

46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

PRÄZISE IN DYNAMISCHEN ANWENDUNGEN<br />

Mit dem inertialSENSOR<br />

INC5502D stellt Micro-<br />

Epsilon einen neuen<br />

Neigungssensor für die<br />

störkompensierte<br />

Winkelmessung vor, der<br />

selbst bei plötzlichen<br />

Bewegungen, Stößen<br />

und Vibrationen genaue<br />

Ergebnisse liefert. Der<br />

Sensor ist für die Serienanwendungen optimiert und bietet<br />

eine enorme Signalstabilität bei gleichzeitig hoher Dynamik.<br />

Dies bringt insbesondere beim Einsatz an bewegten Maschinen<br />

und Fahrzeugen sowie Kränen und Schiffen Vorteile, da sehr<br />

genaue Messungen während der Bewegungen möglich sind.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT FÜR<br />

MOBILE ROBOTER<br />

Die TGW Logistics Group<br />

baut ihre Lösungskompetenz<br />

im Bereich<br />

mobiler Robotik weiter<br />

aus und geht eine<br />

Partnerschaft mit<br />

Safelog ein. Als global<br />

agierender Systemintegrator<br />

erweitert TGW<br />

damit sein Robotikportfolio<br />

unter dem Namen Quba. Safelog produziert hohe Stückzahlen<br />

seiner markterprobten Transportroboter in Serie. TGW-Kunden<br />

profitieren so von einer skalierbaren Automation ihrer<br />

Transportprozesse sowie von kurzen Liefer- und Projektzeiten.<br />

Die Kooperation beinhaltet die projektbezogene Lieferung aller<br />

agentenbasierten AGV-Systeme von Safelog. „Wir freuen uns<br />

sehr darüber, dass wir mit TGW einen der führenden Generalunternehmer<br />

der Intralogistik als Partner gewinnen konnten“,<br />

sagt Safelog-Geschäftsführer Mathias Behounek. „Das zeigt,<br />

dass mobile Roboter nicht länger Innovationsprojekte, sondern<br />

eine erprobte Technologie für den Massenmarkt sind.“<br />

www.safelog.de<br />

ERFOLGREICHER MARKTEINTRITT<br />

Bereits kurz nach dem Vertriebsauftakt Anfang <strong>2023</strong> verzeichnet<br />

die Mesda Deutschland GmbH & Co. KG den ersten Verkaufserfolg.<br />

Mit der M-Entsorgung und Umwelttechnik<br />

Nord-Elm GmbH setzt ein zertifizierter Entsorgungs-Fachbetrieb<br />

als erstes Unternehmen in Deutschland auf ihre effiziente<br />

Sieb- und Brechtechnik. Nach einem Testlauf übergab Mesda<br />

Deutschland die Grobstück-Siebmaschine S8D offiziell an den<br />

Recycler. Die beiden<br />

neuen Partner verhandeln<br />

bereits über die<br />

Ausstattung mit einer<br />

weiteren solarbetriebenen<br />

Schwesteranlage von<br />

Mesda, dem asiatischen<br />

Marktführer für Siebund<br />

Brechtechnik.<br />

www.mesda.de<br />

NEUE RADARSENSOREN IM PROGRAMM<br />

RFbeam hat das Portfolio seiner 24GHz und 61GHz Radarsensoren<br />

mit dem K-MD7 um einen digitalen 24 GHz 2D-Radar<br />

Transceiver für Verkehrsanwendungen, sowie mit dem digitalen<br />

V-LD1 um einen weiteren 61GHz Radar Distanzsensor für<br />

Füllstands- und andere Distanzmessanwendungen erweitert.<br />

Der neue Verkehrsradarsensor K-MD7 von RFbeam basiert auf<br />

der gleichen Technologie wie der bereits bekannte K-LD7-Sensor<br />

und ist eine Weiterentwicklung mit einer schmaleren Antenne<br />

und mehr Rechenleistung. Das ermöglicht höhere Erfassungsabstände<br />

und die gleichzeitige Verfolgung mehrerer Objekte in<br />

einem Abstand von maximal 300 m. Eine breite Palette von<br />

Filterfunktionen und Parametern hilft bei der Optimierung der<br />

Sensorfunktionalität für<br />

unterschiedliche Anwendungsanforderungen.<br />

Beim V-LD1 handelt es sich<br />

um einen kleinen und<br />

preiswerten 61GHz<br />

FMCW-Entfernungsmesssensor<br />

mit ultrakleinen 12<br />

mm x 16 mm SMD-Formfaktor.<br />

Mit diesem<br />

vollständig digitalen HF-Sensor sind präzise Distanzmessungen<br />

mit mm-Genauigkeit möglich. Die Ausgabe der Distanz erfolgt<br />

über eine serielle Schnittstelle, wobei die Updaterate vom<br />

Benutzer vorgeben werden kann. Dies macht den Sensor ideal<br />

für sehr stromsparende Anwendungen. Der Sensor benötigt<br />

lediglich eine einzelne 1,8-V-Stromversorgung, was in Kombination<br />

mit dem kleinen SMD Formfaktor eine sehr einfache<br />

Integration ermöglicht. Die Strahlbreite des Moduls beträgt 80 x<br />

80 Grad, wobei eine Kunststofflinse zur Bündelung eingesetzt<br />

werden kann.<br />

www.rfbeam.ch<br />

www.endrich.com<br />

POWER IN EINKLANG MIT UMWELT UND<br />

VERBRAUCH<br />

Clark hat die GTS-<br />

Staplerbaureihe mit<br />

neuen HMC Dieselund<br />

Treibgasmotoren<br />

ausgestattet. Die<br />

umweltfreundlichen<br />

Industriemotoren<br />

entsprechen der<br />

EU-Abgasstufe 5 und<br />

sorgen für einen gleichermaßen kraftvollen und wirtschaftlichen<br />

Betrieb. Die GTS-Baureihe besteht aus Diesel- und<br />

Treibgasstaplern mit Tragfähigkeiten von 2 bis 3,3 t und<br />

Hubhöhen von bis zu 7315 mm. Wie bei Clark üblich, ist auch<br />

die GTS-Baureihe nach dem „Built to last“-Prinzip gebaut und<br />

verfügt dementsprechend über eine solide Konstruktion mit<br />

hochwertigen Komponenten. Die neuen HMC-Vierzylinder-Industriemotoren<br />

mit Dieselpartikelfilter sorgen für eine kraftvolle<br />

Beschleunigung und einen zuverlässigen Betrieb bei einem<br />

gleichzeitig sparsameren Verbrauch. Die Motorleistung beträgt<br />

48,7 kW bei einem Hubraum von 2199 cm3. Da Motor und<br />

Getriebe von der Antriebsachse getrennt verbaut sind (Split-<br />

Transmission), konnten Vibrationen und Schwingungen am<br />

Fahrerplatz reduziert und ein ruhiges Fahrverhalten sichergestellt<br />

werden.<br />

www.clarkmheu.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 47


AUTONOMES FAHREN UND ARBEITEN<br />

TEILAUTONOMER UMSETZER<br />

BEWÄHRTES<br />

NEU GEDACHT<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Wer dachte, ein Umsetzer lässt sich nicht mehr<br />

verbessern, hat die Rechnung ohne einen<br />

Spezialisten aus Velbert gemacht. Der hat eine<br />

Maschine zu einem teilautonomen Umsetzer<br />

weiterentwickelt, der elektrisch angetrieben wird<br />

und sich per Fernsteuerung bedienen lässt.<br />

Weitere Modelle sollen noch dieses Jahr folgen.<br />

Der Velberter Kompostumsetzer-Spezialist JT Rectec ist<br />

sich sicher, dass er mit seinem E 350 den Umbruch in der<br />

Umsetztechnologie einläutet. Die teilautonome Maschine<br />

setzt Kompostmieten eigenständig um, der Bediener<br />

übernimmt lediglich die Maschinenüberwachung und Steuerung<br />

per Fernbedienung. Durch den elektrischen Akkubetrieb verbraucht<br />

die Maschine deutlich weniger Ressourcen als konventionelle<br />

Modelle. Zudem arbeitet sie sehr emissionsfrei und<br />

geräuscharm. Die Markteinführung weiterer Umsetzermodelle<br />

ist für die zweite Jahreshälfte <strong>2023</strong> und Anfang 2024 geplant.<br />

STATUS-QUO AUFRECHT HALTEN REICHT NICHT<br />

Die JT-Rectec Geschäftsführer Thomas Hölscher und Jens Wiechmann<br />

verbindet ein gemeinsamer Traum: Sie möchten beide die<br />

Thomas Hölscher, Geschäftsführer, JT RecTec GmbH, Velbert<br />

Umsetztechnologie neu denken und zur Automatisierung führen.<br />

Bevor sie das Unternehmen im Dezember 2021 zu diesem Zweck<br />

gründeten, arbeiteten die beiden Maschinenspezialisten bereits<br />

30 Jahre lang im Bereich Kompostierung und Umsetztechnologie.<br />

„Den Status Quo aufrechtzuerhalten, reichte uns irgendwann<br />

nicht mehr. Wir wollten die Umsetztechnologie durch wahre Innovationen<br />

für unsere Kunden voranbringen“, erläutert Hölscher.<br />

Unterstützung erhalten Sie dabei von LIG sowie dessen Tochterunternehmen<br />

Doppstadt. „Beide Unternehmen verfügen über<br />

langjährige und umfassende Kompetenzen in der Umwelttechnologie.<br />

Mit Doppstadt als Branchenkenner im Bereich Aufbereitungstechnik<br />

und der LIG haben wir starke Partner an unserer<br />

Seite“, meint Thomas Hölscher.<br />

POINTIERT<br />

UMWENDER DURCH<br />

FERNSTEUERUNG BEDIENBAR<br />

BEDIENER KEINEN<br />

EMISSIONEN AUSGESETZT<br />

GERINGERER RESSOURCENVERBRAUCH UND<br />

WENIGER EMISSIONEN<br />

30 JAHRE ERFAHRUNG IM BEREICH KOMPOS-<br />

TIERUNG UND UMSETZTECHNOLOGIE<br />

48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de


AUTONOMES FAHREN UND ARBEITEN<br />

01 Da fehlt nichts: Der Umsetzer ist als<br />

teilautonomer Mietenumsetzer extra ohne<br />

Bedienerkabine konzipiert<br />

02 Hat alles: Durch die Sensoren erkennt der<br />

Umsetzer die Mieten eigenständig und setzt<br />

diese ohne erforderliches Eingreifen des<br />

Bedieners um<br />

01<br />

03 Die Zukunft: Der teilautonome Umsetzer<br />

wird akku-elektrisch betrieben und arbeitet<br />

dadurch ressourcenschonend und<br />

emissionsarm<br />

UMSETZER NEU GEDACHT<br />

Mit dem Launch des Umsetzers im Januar <strong>2023</strong> ist JT Rectec laut<br />

Eigenaussage ein erster Meilenstein gelungen. Der Mietenumsetzer,<br />

der ursprünglich vom österreichischen Maschinenbauer<br />

Pusch und Schinnerl entwickelt wurde, kommt ohne Bedienerkabine<br />

aus – ein großer Vorteil, wie Wiechmann betont: „Wir haben<br />

für einen besseren Arbeitsschutz bewusst auf die marktübliche<br />

Kabine verzichtet. Der Bediener steuert die Maschine bequem<br />

und aus sicherer Entfernung mit einer Fernbedienung. Er kommt<br />

so nicht mit möglichen Emissionen und Schadstoffen in Kontakt.“<br />

Zudem wirkt sich der Wegfall positiv auf die Wirtschaftlichkeit<br />

und Wartung des Umsetzers aus.<br />

Die Verarbeitung des Komposts übernimmt die Maschine komplett<br />

autonom. Sie erkennt mithilfe von Sensoren die Miete und<br />

setzt diese eigenständig um, ein Eingreifen des Bedieners ist<br />

nicht notwendig. Durch diese Prozessoptimierung kann der teilautomatische<br />

Umsetzer bis zu 1.500 Kubikmeter Material pro<br />

Stunde verarbeiten. Sein Einsatz eignet sich insbesondere für<br />

Kommunen mit geringen Abfallmengen, GaLa-Bauern und landwirtschaftliche<br />

Betriebe. Als langfristiges Ziel streben Hölscher<br />

und Wiechmann die Vollautomatisierung des E 350 an.<br />

GERINGER RESSOURCENVERBRAUCH,<br />

KEINE EMISSIONEN<br />

Durch den elektrischen Akkubetrieb arbeitet der Umsetzer sehr<br />

ressourcenschonend. „Wir haben einen durchschnittlichen Verbrauch<br />

von unter drei Litern in Praxistests ermittelt. Konventionelle<br />

Dieselmotoren verbrauchen dagegen bis zu 15 Liter pro<br />

Stunde“, erklärt Wiechmann. Zudem stößt der Umsetzer keine<br />

treibhausgasrelevanten Emissionen aus. Der Geräuschpegel ist<br />

durch Elektrifizierung auf ein Minimum reduziert und bis zu<br />

fünfmal leiser als bei einer Maschine, die mit Dieselmotor angetrieben<br />

wird. Mit einer Länge von rund 4 Metern und einer Breite<br />

von 2,5 Metern lässt sich die Maschine bequem transportieren.<br />

Für den Vertrieb und Service des teilautonomen Umsetzers<br />

zeichnet sich JT Rectec exklusiv verantwortlich. Unterstützung<br />

erhält das Velberter Unternehmen durch Handelspartner. „In Europa<br />

haben wir in den vergangenen Monaten bereits viele Partnerschaften<br />

aufgebaut. Wir werden unser Händlernetzwerk künftig<br />

weiter stärken und global aufstellen“, erklärt Hölscher.<br />

Beim BVOR Demotag vom 24. bis zum 25. Mai im niederländischen<br />

Brunssum präsentiert das Unternehmen seinen Umsetzer<br />

erstmals der Öffentlichkeit. Interessenten müssen laut Hölscher<br />

aber nicht bis Mai warten, um die Neuentwicklung zu erleben:<br />

„Wir heißen jeden auf unserem Gelände in Velbert jederzeit herzlich<br />

willkommen. Gerne demonstrieren wir unsere Weltneuheit<br />

persönlich – auch beim Interessenten vor Ort.“ Zudem sind die<br />

Spezialisten auch beim 34. Kasseler Abfall- und Ressourcenforum<br />

vom 18. bis 20. April vertreten.<br />

02<br />

03<br />

WEITERE MARKTEINFÜHRUNGEN DEMNÄCHST<br />

Der E 350 ist für JT Rectec der erste Baustein für ein umfassendes<br />

Maschinenportfolio. Aktuell arbeitet das Unternehmen gemeinsam<br />

mit Doppstadt an der Entwicklung von zwei Kompostumsetzern<br />

für größere Materialmengen. Die Vorstellung der ersten Prototypen<br />

ist für Sommer <strong>2023</strong> geplant. Ende des Jahres soll zudem<br />

eine größere Variante des E 350 folgen. „In 30 Jahren haben wir<br />

umfassende Kompetenzen im Maschinenbau und Vertrieb von<br />

Umsetztechnik erworben. Wir möchten mit unseren Ideen und<br />

Konzepten die Branche revolutionieren. Dieses Vorhaben setzen<br />

wir nun Schritt für Schritt um“, betont Wiechmann abschließend.<br />

Bilder: JT Rectec<br />

www.jt-rectec.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 49


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEUER RADANTRIEB FÜR FLURFÖRDERFAHRZEUGE<br />

INDIVIDUELLE AUFGABEN ERFORDERN<br />

INDIVIDUELLE LÖSUNGEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

In der Logistik gewinnen Fahrerlose<br />

Transportfahrzeuge eine immer größere<br />

Bedeutung. Die wendigen Flurförderzeuge<br />

transportieren die Waren zielsicher von A nach B.<br />

Dabei erkennt die Sensorik Menschen, andere<br />

Fahrzeuge sowie Hindernisse. An den<br />

Fahrantrieb werden folglich besondere<br />

Anforderungen gestellt, die mit<br />

Standardlösungen nicht zu erfüllen sind.<br />

Im Zuge der Weiterentwicklung eines Flurförderfahrzeuges<br />

wurde das Unternehmen GSC Schwörer von dem Automatisierungsspezialisten<br />

Grenzebach Maschinenbau beauftragt, ein<br />

Getriebe für deren innovativen Radantrieb zu entwickeln. Verschiedene<br />

Randbedingungen mussten dabei eingehalten werden.<br />

So durften die beiden spiegelbildlich angeordneten<br />

Antriebseinheiten bestehend aus Rad, Getriebe, Motor und<br />

Bremse die Gesamtbreite des Fahrzeuges nicht überschreiten.<br />

Gleichzeitig sollte ein Radantrieb eine hohe Last mit ausreichend<br />

Reserven aufnehmen. Bei einem vordefinierten Raddurchmesser<br />

war eine Getriebeübersetzung i>10 notwendig. Weitere Aspekte<br />

wie geringe Kosten und ein schnelles Time-to-Market ergänzten<br />

das anspruchsvolle Pflichtenheft.<br />

ENTWICKLUNGSPHASE BIS ZUM PROTOTYP<br />

Auf Grundlage der langjährigen Erfahrungen von GSC Schwörer<br />

im Bereich der Konstruktion und Herstellung von Planetengetrieben,<br />

konnte zügig ein erster Prototyp erstellt werden. Statt<br />

der üblichen zweistufigen Lösungen wurde eine einstufige Lösung<br />

mit einer hohen Übersetzung in einer Stufe gewählt. Allein<br />

hierdurch wurde die Länge um 30 mm pro Antrieb reduziert.<br />

Der Einsatz einer verzahnten Motorwelle ergänzt die Bemühungen<br />

um eine verkürzte Bauweise. Schließlich ließ sich mithilfe<br />

eines optimierten Abtriebs die geforderte Gesamtlänge einhalten.<br />

Zwei einfache, kostengünstige und robuste Kugellager nehmen<br />

die hohen radialen Kräfte auf. Die Fettschmierung der<br />

Getriebe verhindert ungewünschte Leckagen und sorgt für eine<br />

lange Lebensdauer.<br />

ERPROBUNGSPHASE BIS ZUR FERTIGUNG<br />

In der ersten Erprobungsphase konnte auf das reichhaltige Werkzeugsortiment,<br />

speziell im Bereich der Räumwerkzeuge,<br />

zurückgegriffen werden. Die Fertigung der Getriebeteile aus Vollmaterial<br />

half zusätzlich die Musterphase zu verkürzen. Nach erfolgreicher<br />

Erprobung der Testfahrzeuge bei der Firma Grenzebach<br />

erfolgte die Umstellung auf Serienwerkzeuge und Gussteile.<br />

Grundlage des erfolgreichen Projektes war die enge Zusammenarbeit<br />

sowohl mit dem Kunden als auch mit den verschiedenen<br />

Zulieferfirmen. Dieses Teamwork setzt das Unternehmen<br />

GSC Schwörer bei vielen weiteren Kunden aus den Bereichen<br />

Fördertechnik, Gebäudeautomation, Medizintechnik, Maschinenbau,<br />

Elektromobilität und Verfahrenstechnik ein. Das mittelständische,<br />

familiengeführte Unternehmen entwickelt und<br />

produziert individuelle Lösungen auf Basis von Planeten- und<br />

Stirnradgetrieben, die mit der passenden Motortechnik zu effizienten<br />

Antriebseinheiten kombiniert werden. Neben kompletten<br />

Antrieben wird auch die Herstellung von kundenspezifischen<br />

Verzahnungsteilen angeboten. Bei GSC Schwörer wird das Rad<br />

nicht neu erfunden, aber Antriebslösungen werden konsequent<br />

weiterentwickelt und an neue Anforderungen angepasst.<br />

Bild: Grenzebach<br />

STANDARDLÖSUNGEN ERFÜLLEN<br />

NICHT DIE ANFORDERUNGEN<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 2022/03 www.oup-fluidtechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 04/<strong>2023</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 30. 03. <strong>2023</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 15. 03. <strong>2023</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Off-Highway-Maschinen benötigen seit jeher Antriebskomponenten,<br />

die höchsten Beanspruchung standhalten. Die Marktentwicklungen in<br />

Richtung Elektrifizierung und höhere Packungsdichte setzen die<br />

Tier-1-Zulieferer jedoch zunehmend unter Innovationsdruck.<br />

Foto: AdobeStock<br />

DER DIREKTE WEG<br />

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WORLD OF INDUSTRIES<br />

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02 Eine Umstellung von dieselbetriebenen Umschlagmaschinen auf ein<br />

hybrides System aus Elektro- und Dieselmaschine stellt für einen<br />

Holzfertiger eine ideale Ergänzung in der Nachhaltigkeitsstrategie des<br />

Unternehmens dar.<br />

Foto: Sennebogen<br />

03 Die Hygiene und Fertigungseffizienz spielt in der Nahrungsmittelindustrie<br />

eine Schlüsselrolle. Das sich beides antriebstechnisch in Einklang<br />

bringen lässt, zeigt das Beispiel des Druckluftmotors.<br />

Foto: Deprag Schulz<br />

04 Gut aufgestellt sind Landwirte und Lohnunternehmer, die ein<br />

flexibel einsetzbares Gülleausbringsystem nutzen.<br />

Foto: Vogelsang<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/03 51


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