O+P Fluidtechnik 1-2/2024
O+P Fluidtechnik 1-2/2024
O+P Fluidtechnik 1-2/2024
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01-02<br />
5445<br />
Februar <strong>2024</strong><br />
€ 17,50<br />
Organ des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
EFFIZIENZ IST DAS<br />
THEMA DER STUNDE<br />
Interview mit Beko-CEO<br />
Sascha Niederhagen<br />
FLÜSSIGKEITEN UND<br />
GASE IN DER MEDIZIN<br />
Kriterien für die Ventilauswahl in<br />
einem speziellen Umfeld<br />
INNOVATIVE<br />
AGRARTECHNIK<br />
Wissenschaftler blicken auf die<br />
Messeneuheiten 2023<br />
MIT 16 SEITEN<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
oup-fluidtechnik.de
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EDITORIAL<br />
TRAUMBERUF UND<br />
WIRKLICHKEIT<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
viele junge Menschen, die sich bewusst für Ausbildungsberufe wie Baugeräteführer<br />
oder Landwirt entscheiden, wollen in der Regel im Freien und körperlich<br />
arbeiten. Auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit werden für beide<br />
Ausbildungsberufe dementsprechend persönliche Voraussetzungen genannt:<br />
körperliche Belastbarkeit, gute Bewegungskoordination, handwerkliches<br />
Geschick. Auch eine gute räumliche Orientierung ist gefordert. Doch liest man<br />
weiter im Text heißt es: „Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeits- und<br />
Berufswelt kann Aufgabenfelder und Anforderungsprofile verändern“. Es werden<br />
Augmented Reality Operation über Datenbrillen oder Agrarroboter, automatische<br />
Fütterungs- und Melksysteme sowie Drohnen aufgezählt.<br />
Für die Redaktion der Mobile Maschinen und ihre Leserschaft sind Digitalisierung<br />
und Automatisierung im Bau- und Agrarsektor längst „state of the art“. Aber wie<br />
sehen das potenzielle Auszubildende ‒ können sie sich in einer fortschreitenden<br />
Digitalisierung ihres vermeintlichen Traumberufs überhaupt wiederfinden?<br />
Bekommen sie in Zukunft ohne Abitur einen Ausbildungsplatz? Aktuell verfügen<br />
laut Agentur für Arbeit 47 Prozent der Auszubildenden zum Baugeräteführer<br />
oder Landwirt über einen mittleren Bildungsabschluss, 42 Prozent der Baugeräteführer<br />
und 28 Prozent der angehenden Landwirte haben einen Hauptschulabschluss.<br />
Die wenigsten haben Abitur. Vor diesem Hintergrund sind die Branchen<br />
gut beraten, die Zugangsqualifikationen für genannte Berufe nicht prophylaktisch<br />
hochzuschrauben, weil man es mit Blick auf die digitale Wirklichkeit<br />
auf potenzielle Daten- und Softwareexperten abgesehen<br />
hat. Darüber hinaus sollte die Attraktivität dieser noch als<br />
„Freiluft-Berufe“ angesehenen Beschäftigungen nicht zu<br />
stark unter dem Effizienzgedanken leiden, der ein Motor<br />
der Digitalisierung und Automatisierung ist. Die Folge wäre<br />
eine Verschärfung der Nachwuchsprobleme auch in<br />
diesen Branchen.<br />
Ihr<br />
Manfred Weber<br />
m.weber@vfmz.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 3
INHALT<br />
10<br />
20<br />
42<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 16 Tonnen-Zylinder für<br />
Pfannendrehturm<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
10 Die Hydraulik fit halten<br />
TITELBILD<br />
© Nay - adobe stockphotos<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
SCHMIER- UND<br />
HYDRAULIKSYSTEME<br />
16 Verschmutzungsbedingte<br />
Ausfälle vermeiden<br />
PNEUMATIK<br />
20 „Energieeffizienz ist<br />
das Thema der Stunde“<br />
VENTILE IN DER MEDIZIN<br />
22 Grundlagen zu Ventilen<br />
für medizinische Geräte<br />
FORSCHUNG UND<br />
ENTWICKLUNG<br />
26 Niveauregulierung mit<br />
kompakter Ventilsensor-Einheit<br />
FORSCHUNG UND<br />
ENTWICKLUNG<br />
30 Landtechnik ist innovativ<br />
und zukunftsorientiert<br />
30<br />
SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />
FAHRERLOSE<br />
TRANSPORTSYSTEME<br />
38 Schwerlasthandling im<br />
Tandembetrieb<br />
ANBAUTEN<br />
40 Doppelkufe für engeren<br />
Reihenabstand<br />
ELEKTROPLATTFORMWAGEN<br />
42 40 Tonnen millimetergenau<br />
bewegen<br />
ENERGIEKETTEN<br />
44 Feldtauglich, flexibel und<br />
zuverlässig<br />
LINEARTECHNIK<br />
46 Mehr Flexibilität<br />
für kommunale<br />
Schwemmfahrzeuge<br />
TRANSPORTFAHRZEUGE<br />
48 Maßgeschneiderte Lösungen<br />
für den In- und Outdoorbereich<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
34<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
LINEARTECHNIK<br />
34 Elektrische Aktuatoren haben sich etabliert<br />
MEIN TIPP<br />
SERVICE<br />
03 Editorial<br />
08 Impressum<br />
Technische Innovation ist der Schlüssel für mehr<br />
Green Productivity! Auf der Agritechnica 2023<br />
war das zu spüren – vor allem in den Hallen zu<br />
Systems und Components, dem B2B-Marktplatz<br />
der Zulieferindustrie für die Landtechnik und den<br />
Off-Highway-Sektor. Experten des Instituts für<br />
mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge an der TU<br />
Braunschweig erläutern ausgewählte Neuheiten<br />
aus der Mobilhydraulik, Pneumatik, Antriebstechnik<br />
und Automatisierung auf Seite 30 bis 33.<br />
Felix Berthold, Redakteur, F.Berthold@vfmz.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 5
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
16 TONNEN-ZYLINDER FÜR PFANNENDREHTURM<br />
Mit einem Durchmesser von 900 Millimeter der Kolbenstangen und 960 Millimeter<br />
der Kolben bzw. einem Außendurchmesser von 1.240 Millimeter ist der Zylinder bei<br />
weitem nicht der größte, den Hainzl Systemtechnik bisher konstruiert hat. Mit<br />
einem beachtlichen Eigengewicht von 16 Tonnen schafft er eine Hubkraft von<br />
13.000 Kilonewton. Der Zylinder kommt am Pfannendrehturm eines Stahlwerks<br />
zum Einsatz. Die Pfannen voller Stahlschmelze werden angehoben, der Turm<br />
gedreht und die volle Pfanne über die Gießbühne geschwenkt. Die Herausforderung<br />
für die Konstrukteure von Hainzl Systemtechnik war es, das Eigengewicht der<br />
Zylinder zu optimieren. Gegenüber der Standardausführung konnten zirka<br />
1.500 Kilogramm an Gewicht eingespart werden.<br />
www.hainzl.at
SZENE<br />
KARSTEN<br />
JUST<br />
ANDREAS<br />
PAULY<br />
CHRISTIN<br />
ROTH-JÄGER<br />
WOLFGANG<br />
SOCHOR<br />
INGO<br />
SCHERHAUFER<br />
ist neuer Chief Sales<br />
Officer (CSO) bei<br />
Gefran. Er wird sowohl<br />
für den Vertrieb als<br />
auch die Internationalisierungsprozesse<br />
zuständig sein. Als<br />
Mitglied der Geschäftsführung<br />
wird er<br />
darüber hinaus die<br />
Unternehmensstrategie<br />
mitverantworten.<br />
Er freue sich auf die<br />
neuen Aufgaben bei<br />
einem Unternehmen,<br />
das sich erfolgreich den<br />
unterschiedlichsten<br />
Herausforderungen<br />
stellt.<br />
bisher Leiter der<br />
Division Messtechnik,<br />
ergänzt seit 1. Oktober<br />
2023 als Chief Technology<br />
Officer (CTO) die<br />
Geschäftsführung von<br />
Rohde & Schwarz. Die<br />
Leitung der Division<br />
Messtechnik hat<br />
Christina Geßner<br />
übernommen. Sie wird<br />
damit auch Mitglied<br />
der Geschäftsleitung.<br />
Pauly wird sich als CTO<br />
auf Forschungs- und<br />
Entwicklungsthemen<br />
konzentrieren und<br />
einen Fokus auf der<br />
Messtechnik behalten.<br />
folgt als CEO der Roth<br />
Industries auf Matthias<br />
Donges, der nach 22<br />
Jahren als Geschäftsführer<br />
der Roth<br />
Industries in den<br />
Ruhestand geht.<br />
Roth-Jäger war bislang<br />
COO der Roth Industries<br />
und Geschäftsführerin<br />
der Roth Werke<br />
GmbH. Die Diplom-<br />
Kauffrau hat zunächst<br />
in einem anderen<br />
Industriebetrieb<br />
Berufserfahrung<br />
gesammelt, bevor sie<br />
2001 ins Familienunternehmen<br />
eintrat.<br />
wird zum Januar <strong>2024</strong><br />
CEO von Hawe Hydraulik.<br />
Er folgt damit<br />
Robert Schullan, der in<br />
den Ruhestand geht.<br />
Sochor ist seit 2008 als<br />
COO der Hawe Hydraulik<br />
für den Vorstandsbereich<br />
Value Chain<br />
Management verantwortlich<br />
und bereits<br />
seit 2019 Stellvertreter<br />
des CEO Schullan.<br />
Nachfolger von Sochor<br />
als COO wird Christof<br />
Gilnhammer, der damit<br />
für das Value Chain<br />
Management verantwortlich<br />
zeichnet.<br />
ist mit dem Europäischen<br />
Sicherheitspreis<br />
Nutzfahrzeuge 2023<br />
ausgezeichnet worden.<br />
Seit knapp 20 Jahren<br />
verantwortet er den<br />
Bereich Active Safety<br />
bei der heutigen<br />
Daimler Truck AG. Der<br />
Preis wird gemeinsam<br />
von der Europäischen<br />
Vereinigung für<br />
Unfallforschung und<br />
Unfallanalyse (EVU),<br />
von der Expertenorganisation<br />
DEKRA und<br />
vom Deutschen<br />
Verkehrssicherheitsrat<br />
(DVR) vergeben.<br />
IMPRESSUM<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 68. Jahrgang<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />
Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteure:<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Felix Berthold, M.A. (be)<br />
Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />
E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />
ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />
52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
ISSN 1614-9602<br />
ISSN E-Paper: 2747-8009<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />
Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />
LESERSERVICE<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
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Jahresabonnement Inland: € 165,- (inkl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Ausland: € 186,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
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VERLAG<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH,<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
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Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
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8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
SZENE<br />
REKORDWERT BEI FORSCHUNGSAUSGABEN<br />
Der Maschinen- und Anlagenbau in<br />
Deutschland hat im Jahr 2022 knapp 8,7<br />
Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung<br />
ausgegeben, wie der VDMA<br />
meldet. Das war eine Steigerung von<br />
knapp 6 Prozent zum Vorjahr und zugleich<br />
ein Rekordwert. „Unsere Antwort auf<br />
Megatrends wie Dekarbonisierung,<br />
Automatisierung und Digitalisierung heißt<br />
Forschung und Innovation“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender<br />
VDMA-Hauptgeschäftsführer, anlässlich der Veröffentlichung<br />
der neuen Stifterverbandszahlen. „In fast allen Branchen<br />
basieren Produktion, Skalierung und Wettbewerbsfähigkeit auf<br />
innovativen Lösungen des Maschinenbaus.“ Auch die Zahl der<br />
Beschäftigten in Forschung und Entwicklung im Maschinenund<br />
Anlagenbau hat laut Stifterverband im Jahr 2022 mit knapp<br />
54.000 Menschen (Vollzeitäquivalente) einen neuen Rekord<br />
erreicht. Dies entspricht einem Plus von gut 5 Prozent im<br />
Vergleich zum Vorjahr. „Unsere Branche ist der wichtigste<br />
Arbeitgeber für Ingenieurinnen und Ingenieure sowie generell<br />
für MINT-Berufe“, betont Rauen.<br />
Auch für das Jahr 2023 deutet sich an, dass<br />
der Stellenwert von Forschung und<br />
Entwicklung hoch bleibt und sogar noch<br />
weiter steigt. Laut Stifterverband rechnen<br />
die Unternehmen im Maschinen- und<br />
Anlagenbau für das Jahr 2023 bei den<br />
FuE-Aufwendungen mit einem Plus von<br />
rund 5 Prozent. „Als zentraler Enabler der<br />
Industrie werden wir das FuE-Tempo<br />
weiter beschleunigen“, zeigt sich Rauen optimistisch. „Die<br />
Forschungszulage gibt uns im Maschinenbau dabei zusätzlichen<br />
Schub, weil sie themenoffen und auch für kleine und<br />
mittlere Unternehmen schnell erhältlich ist.“ Das Wachstumschancengesetz<br />
sieht eine deutliche Ausweitung insbesondere<br />
der förderfähigen Bemessungsgrundlage bei der Forschungszulage<br />
vor. „Wir setzen auf eine zügige Umsetzung“, betont Rauen<br />
mit Blick auf das derzeit laufende parlamentarische Verfahren.<br />
„Endlich schließt sich damit dann auch bei Midrange Companies<br />
mit bis zu 3000 Beschäftigen die Lücke in der Innovationsförderung.“<br />
www.vdma.org<br />
VOGELSANG WEITER AUF ERFOLGSKURS<br />
In einem für die Vogelsang<br />
GmbH & Co. KG erfolgreichen<br />
Geschäftsjahr 2023<br />
mit Produkt-Launches und<br />
einer Vielzahl an gelungenen<br />
Messeauftritten hat<br />
Vogelsang die Geschäftsleitung<br />
erweitert. Detlef<br />
Ruhmke (Bild links) und<br />
Michael Brinkmann (Bild<br />
rechts) führen gemeinsam mit Harald und Hugo Vogelsang das<br />
Maschinenbauunternehmen in sein 95. Jahr seit Gründung.<br />
Harald Vogelsang, Geschäftsführer: „Mit Detlef Ruhmke und<br />
Michael Brinkmann verstärken wir unsere Branchen- und<br />
Vertriebsexpertise. Damit sind wir vor allem in der strategischen<br />
Weiterentwicklung des Abwasser-, Biogas-, Industrieund<br />
Verkehrstechniksegments und unseres Sales-Bereichs noch<br />
stärker aufgestellt.“ Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das<br />
international agierende Maschinenbauunternehmen einen<br />
Rekordumsatz.<br />
www.vogelsang.info<br />
NEUER VORSTAND PERSONAL BEI<br />
SCHAEFFLER<br />
Der Aufsichtsrat der Schaeffler AG hat<br />
Frau Dr. Astrid Fontaine mit Wirkung zum<br />
1. Januar <strong>2024</strong> als Vorstand Personal und<br />
Arbeitsdirektorin sowie als ordentliches<br />
Mitglied des Vorstands der Schaeffler AG<br />
bestellt. Frau Dr. Fontaine verfügt über<br />
umfassende und langjährige internationale<br />
Erfahrungen in den Personalressorts<br />
namhafter großer Automobilhersteller.<br />
Frau Dr. Fontaine, die die deutsche und<br />
die US-amerikanische Staatsbürgerschaft<br />
besitzt, hat mehrere Aufsichtsratsmandate<br />
innerhalb der Volkswagen-Gruppe inne. Sie ist Diplom-Wirtschaftsingenieurin<br />
und wurde im Rahmen eines PhD-Studiums<br />
in den USA im Bereich „Information Systems“ promoviert. Darüber<br />
hinaus gehört sie seit dem Jahr 2022 dem Expertenkreis zur<br />
Transformation der Automobilindustrie im Bundeswirtschaftsministerium<br />
an.<br />
www.schaeffler.com<br />
AUSGEZEICHNET: PUMPEN VIA IOT ÜBERWACHEN<br />
Smart Monitoring für Industriepumpen: Für diese IoT-Lösung wurde die Lewa GmbH mit dem<br />
Allianz Industrie 4.0 Award Baden-Württemberg ausgezeichnet – zusammen mit ihrem<br />
Partner für die digitale Produktentwicklung, der Generic.de Software Technologies AG.<br />
Verliehen wurde der Preis im November in Stuttgart.<br />
Mithilfe des Überwachungssystems lassen sich Industriepumpen im Betrieb selbst an sehr<br />
entlegenen Orten zuverlässig und lückenlos überprüfen, kontrollieren sowie auswerten. Für<br />
den Remote-Zugriff können Anwender das Kundenportal nutzen. Alle Parameter und Zustände<br />
lassen sich zeit- und ortsunabhängig abrufen. Über Dashboards können Kunden sämtliche<br />
Pumpen in Form digitaler Zwillinge durchgängig überwachen. Fehlerzustände werden in<br />
Klartext ausgegeben und Fehler genau lokalisiert. Wichtige Dokumente sowie Ersatzteillisten<br />
können über das Digital Asset Management bereitgestellt werden. Mit der IoT-Lösung könne<br />
der Hersteller seine Expertise bei der Diagnostik mit Endkunden teilen, und zwar über eigens<br />
entwickelte Algorithmen automatisiert und kennzahlenbasiert. Gleichzeitig schaffe die<br />
Technologie die Basis für weitere Anwendungen, wie Predictive Maintenance, Energiemanagement,<br />
Remote Service oder Leistungsanalysen.<br />
www.lewa.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 9
DIE HYDRAULIK<br />
FIT HALTEN<br />
Die technologieneutrale Suche nach der besten Lösung sieht<br />
Dr. Torsten Boldt, Geschäftsführer der Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> GmbH als<br />
die Anforderung, die Kunden an die Konstrukteure stellen. Um in<br />
diesem Umfeld attraktiv zu bleiben, muss sich die Hydraulik laut<br />
Boldt weiterentwickeln. In welchen Bereichen er da besonderes<br />
Potenzial sieht, erklärte er im Gespräch mit <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Herr Dr. Boldt, Ihre Promotion liegt 20 Jahre zurück – was war Ihr Thema und was hat Sie daran fasziniert?<br />
Der Titel meiner Dissertation war die „Entwicklung<br />
mechatronischer Systeme am Beispiel autarker Spannsysteme“.<br />
Mich hat damals wie heute zum einen die<br />
Kombination der Mechanik, Hydraulik, Elektronik,<br />
Sensorik und Software zur Realisierung von Funktionen<br />
und Systemen fasziniert. Zum anderen aber auch<br />
die hohe Leistungsdichte der Hydraulik, die meines<br />
Erachtens in miniaturhydraulischen Hochdrucksystemen<br />
noch einmal deutlicher zu Tage tritt. Die Entwicklung<br />
mechatronischer Systeme ist heute zu einer<br />
Selbstverständlichkeit im Maschinenbau geworden,<br />
wobei uns aus meiner Sicht nach wie vor Herausforderungen<br />
in der Zusammenführung dieser unterschiedlichen<br />
Fachrichtungen begegnen.<br />
Die Kombination von Mechatronik und Hydraulik hat an Bedeutung nicht verloren. Welche Entwicklungen<br />
sehen Sie aktuell in diesem Bereich?<br />
In der Kombination von Mechatronik und Hydraulik<br />
liegt der Schwerpunkt der aktuellen Entwicklungen<br />
sicher auf der Kommunikationsfähigkeit von Komponenten<br />
und der Erweiterung der Funktionalität durch<br />
die Integration von Elektronik und Software. Die Integration<br />
kostengünstiger Sensorik und die damit einhergehende<br />
hohe Verfügbarkeit von Daten eröffnet<br />
völlig neue Lösungsansätze. Die spannenden Fragen<br />
sind aus meiner Sicht, wie komme ich von „Big-Data“<br />
zu „Smart-Data“ und wie generiere ich einen wirklichen<br />
Mehrwert für den Kunden. Ich sehe aktuell technisch<br />
durchaus spannende Entwicklungen, die aber<br />
noch auf der Suche nach ihrem Kundennutzen sind.<br />
Der günstigste Sensor ist ein Sensor, den ich physikalisch<br />
gar nicht benötige. Um diesem Ziel näher zu<br />
kommen, haben wir Softwaremodule entwickelt, die<br />
eine Bestimmung wichtiger Parameter ohne physikalische<br />
Sensoren ermöglichen.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Als Geschäftsführer haben Sie eine große Bandbreite von Anwendungen und Lösungen im Blick. Welche<br />
Herausforderungen müssen Hydraulik-Unternehmen mittelfristig meistern, um am Markt bestehen zu können?<br />
Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass unsere<br />
Kunden technologieneutral nach einer technisch guten<br />
und kostengünstigen Lösung zur Realisierung ihrer<br />
Funktion suchen. Hier stehen häufig verschiedene<br />
Technologien im Wettbewerb. Ich bin fest davon überzeugt,<br />
dass für viele Funktionen die Hydraulik auch in<br />
Zukunft die bessere technische Lösung darstellt. Um<br />
diese Position zu behaupten, muss sich die Hydraulik<br />
aber in vielen Bereichen weiterentwickeln und darf<br />
nicht bei z. T. seit Jahrzehnten etablierten Lösungen<br />
stehen bleiben. Zum Teil verfügen Wettbewerbstechnologien<br />
über immanente Eigenschaften, die sich die<br />
Hydraulik zunächst aneignen muss. Hier gilt es für die<br />
Hersteller von hydraulischen Komponenten und Systemen<br />
die Hydraulik fit zu halten. Wenn die Erwartungen<br />
des Kunden an Kosten, Energieeffizienz, leichter<br />
Integration in seine Maschine ebenso wie an die Konnektivität<br />
und Intelligenz der Komponenten erfüllt<br />
wird, wird die Entscheidung des Kunden zu Gunsten<br />
der Technologie ausgehen, die diese vielfältigen Anforderungen<br />
am besten erfüllt. Daher haben wir in der<br />
Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> in den letzten Jahren sowohl auf<br />
der Ventilseite als auch bei den Power Packs im Kontext<br />
Industrie 4.0 smarte Produkte entwickelt, die über<br />
eine hohe Konnektivität und umfangreicher Analysemöglichkeiten<br />
verfügen.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
Dr. Torsten Boldt<br />
Ist die Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> da gut aufgestellt? Wenn ja, warum?<br />
Die Dekarbonisierung treibt die Elektrifizierung von<br />
Maschinen und den Einsatz von alternativen Energieträgern,<br />
wie zum Beispiel Wasserstoff. Unsere<br />
Kunden benötigen zur Realisierung Sub-Systeme<br />
und Komponenten, die diese Transformation ermöglichen.<br />
Hierzu haben wir in den letzten Jahren<br />
verschiedene Lösungen entwickelt. Als Beispiel<br />
seien hier intelligente, elektrohydraulische Power<br />
Packs genannt, die sehr energieeffiziente etablierte<br />
Hydrauliksysteme in den Maschinen unserer Kunden<br />
versorgen können, Lösungen zum energieeffizienten<br />
Lasthalten oder eben auch Wasserstoffventile.<br />
Mit diesen Produktentwicklungen und dem<br />
starken Technologienetzwerk der Hydac Gruppe<br />
sehe ich die Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> gut aufgestellt für<br />
die Themen der Zukunft.<br />
Über welche überraschenden Eigenschaften werden die Produkte von Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> 2034 verfügen?<br />
Solche Fragen bergen immer das Risiko, sich mit<br />
völlig falschen Einschätzungen zu verewigen, so<br />
wie dies etwa der IBM Chef Thomas Watson 1943<br />
tat, als er den weltweiten Bedarf für Computer auf<br />
ungefähr fünf einschätzte. Es stehen uns völlig<br />
neue Technologien zur Verfügung, wie beispielsweise<br />
die Künstliche Intelligenz oder additive Fertigungsverfahren,<br />
die selber einer rasanten Entwicklung<br />
unterliegen und wir uns sicher noch gar<br />
nicht aller Möglichkeiten bewusst sind, die diese<br />
Entwicklungen uns ermöglichen. Lassen Sie mich<br />
die Frage so beantworten: Über welche überraschenden<br />
Funktionen unsere Produkte in 2034 verfügen<br />
werden, weiß ich noch nicht, aber ich bin mir<br />
sicher, dass sie aus heutiger Sicht überraschende<br />
Eigenschaften haben werden!<br />
www.hydac.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 11
SZENE<br />
UMWELTTECHNIKPREIS FÜR MAGNETVENTIL<br />
In der Kategorie Energieeffizienz nahm Bürkert Fluid Control Systems mit dem Magnetventil<br />
Whisper Valve Typ 6724 in der Impuls-Version am Umwelttechnikpreis 2023 des Landes<br />
Baden-Württemberg teil. Im Rahmen der Preisverleihung nahm Bürkert die Urkunde vom<br />
Staatssekretär Dr. Andre Baumann entgegen. Das eingereichte Whisper Valve ist ein<br />
kleines Magnetventil, dass nur einen kurzen Stromimpuls braucht und dann seine Schaltposition<br />
beibehält. Damit wird der Strombedarf im Betrieb reduziert. Außerdem wurde es<br />
so konstruiert, dass sich die Materialien wieder sortenrein trennen lassen. Um die einzelnen<br />
Komponenten dennoch zuverlässig zu verbinden, wurden beispielsweise sogenannte<br />
Schnapp- und Pressverbindungen genutzt. Im Bild (v. l.): Stefan Müller, Chief Technical<br />
Officer (Bürkert), Dr. Andre Baumann, Staatssekretär Ministerium für Umwelt, Klima und<br />
Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Ralf Scheibe, Teamcoach aus dem Bereich Forschung<br />
und Entwicklung (Bürkert), Michael Hartte, Produktmanager für das Whisper Valve<br />
(Bürkert). (Quelle: Bürkert Fluid Control Systems)<br />
www.buerkert.de<br />
SATELLITENKOMMUNIKATION<br />
JOHN DEERE: PARTNERSCHAFT MIT SPACEX<br />
RICHTFEST IN<br />
REKORDZEIT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
John Deere kündigt eine strategische Partnerschaft mit SpaceX<br />
an, um die ländliche Konnektivität für Landwirte durch Satellitenkommunikation<br />
auszubauen. Deere & Company gab<br />
bekannt, dass das Unternehmen eine Vereinbarung mit SpaceX<br />
getroffen hat, um Landwirten modernste Satellitenkommunikationsdienste<br />
(SATCOM) anzubieten. Durch die Nutzung des<br />
Starlink-Netzwerks ermöglicht diese Lösung Landwirten, die<br />
mit Konnektivitätsproblemen im ländlichen Raum konfrontiert<br />
sind, die volle Nutzung von Technologien für die Präzisionslandwirtschaft.<br />
„Der Wert<br />
der Konnektivität für<br />
Landwirte geht weit<br />
über eine einzelne<br />
Aufgabe oder Handlung<br />
hinaus. Konnektivität<br />
erschließt<br />
enorme Möglichkeiten,<br />
die zuvor begrenzt<br />
oder nicht<br />
verfügbar waren“,<br />
sagte Aaron Wetzel,<br />
Vice President of Production and Precision Ag Production<br />
Systems bei John Deere. „Zum Beispiel müssen Landwirte das<br />
ganze Jahr über Aufgaben in extrem kurzen Zeitfenstern<br />
erledigen. Dies erfordert die Ausführung unglaublich präziser<br />
Produktionsschritte bei gleichzeitiger Koordinierung zwischen<br />
den Maschinen und der Verwaltung der Maschinenleistung.<br />
Jeder dieser Bereiche wird durch Konnektivität verbessert,<br />
wodurch der gesamte Betrieb effizienter, effektiver und<br />
profitabler wird.“ Die SATCOM-Lösung wird sowohl neue als<br />
auch bestehende Maschinen über einen Satelliten-Internetdienst<br />
und robuste Satellitenterminals miteinander verbinden.<br />
Dadurch werden Technologien wie Autonomie, Datenaustausch<br />
in Echtzeit, Ferndiagnose, verbesserte Selbstreparaturlösungen<br />
und Maschine-zu-Maschine-Kommunikation ermöglicht, die<br />
Landwirten helfen, effizienter zu arbeiten und Ausfallzeiten zu<br />
minimieren. Die SATCOM-Lösung von John Deere nutzt die<br />
Starlink-Satelliten-Internetkonstellation von SpaceX. Um diese<br />
Lösung zu aktivieren, werden John Deere-Händler ein robustes<br />
Starlink-Terminal auf kompatiblen Maschinen installieren,<br />
zusammen mit einem 4G LTE JDLink-Modem, um die Maschine<br />
mit dem John Deere Operations Center zu verbinden. Die<br />
SATCOM-Lösung wird ab der zweiten Jahreshälfte <strong>2024</strong><br />
zunächst in den Vereinigten Staaten und Brasilien in begrenztem<br />
Umfang verfügbar sein.<br />
www.deere.de<br />
Acht Monate nach dem<br />
ersten Spatenstich<br />
feierten alle mitwirkenden<br />
Partner das<br />
Richtfest des Jumo-<br />
Werks Senssilo im Technologiepark Fulda-West. Die Kosten<br />
bewegen sich weiterhin im geplanten Rahmen, wie Projektleiter<br />
Stefan Reith unterstrich. Jumo errichtet im Technologiepark<br />
ein Werk für die Fertigung von Temperatur- und Drucksensoren<br />
mit einer Produktionsfläche von rund 13.000 Quadratmetern.<br />
Diese Produktbereiche sind zuletzt überdurchschnittlich stark<br />
gewachsen. Der Hersteller sieht hier daher auch in den nächsten<br />
Jahren ein großes Potenzial. Mit rund 50 Millionen Euro ist<br />
der Neubau die größte Investition in der Geschichte des<br />
Unternehmens. Nach der Richtfest-Feierlichkeit geht es zügig<br />
weiter: Mitte Dezember steht der Einbau der Sprinklerleitung<br />
an. Kurz vor Weihnachten wird das Dachtragwerk aus Holz und<br />
Ende Januar <strong>2024</strong> das Trapezblech fertiggestellt.<br />
www.jumo.net<br />
AKQUISITION IM NORDEN<br />
Mit Wirkung vom 1. Januar<br />
<strong>2024</strong> hat Sauer Compressors<br />
seinen schwedischen Vertriebspartner<br />
Söders Maskinservice<br />
AB übernommen. Das<br />
Kieler Unternehmen möchte<br />
mit der 100-prozentigen<br />
Unternehmensakquisition<br />
seine Marktpräsenz in den nordischen Ländern weiter ausbauen.<br />
Das neue Mitglied der Unternehmensgruppe wird zukünftig<br />
als Sauer Compressors Nordics AB auftreten.<br />
Sauer Compressors ist ein führender Hersteller von Hochdruck-<br />
Kolbenkompressoren für alle Gase und Drücke bis zu 500 bar<br />
für Schiffbau, Marine, Industrie und Offshore. In Schweden wird<br />
die Unternehmensgruppe bereits seit über 15 Jahren von<br />
Söders Maskinservice mit Standorten in Oskarshamn und<br />
Kalmar vertreten. Zum Angebot des im Jahre 1988 gegründeten<br />
Familienunternehmens zählen Komplettlösungen in den<br />
Bereichen Hydraulik, Luft- und Gaskompressortechnik sowie<br />
Filtration. Die wichtige Hydrauliksparte bleibt nach der<br />
Unternehmensakquisition mit der Bezeichnung Söders Hydraulics<br />
exklusiv für den schwedischen Markt erhalten.<br />
www.sauercompressors.com<br />
12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
FACHFORUM HYDRAULIK <strong>2024</strong> IN ULM<br />
SZENE<br />
Am 25. April <strong>2024</strong> wird das 4. Fachforum Hydraulik an der Technischen Hochschule<br />
Ulm (THU) stattfinden. Der Fokus der Veranstaltung liegt in diesem Jahr<br />
auf dem Thema ‚Intelligente hydraulische Systeme‘. Im Fachforum Hydraulik<br />
werden sowohl praxisnahe als auch wissenschaftliche Themen behandelt<br />
sowie Kenntnisse und Erfahrungen der hydraulischen Antriebs- und Steuerungstechnik<br />
ausgetauscht.<br />
Neben den Vorträgen wird ein kleiner Marktplatz mit Exponaten den inhaltlichen<br />
Zugang zu den präsentierten hydraulischen Themen erleichtern. Ebenfalls<br />
wird für alle Interessierten eine kleine Besichtigungstour durchs <strong>Fluidtechnik</strong>labor<br />
angeboten. „Das Fachforum Hydraulik der THU bietet einen attraktiven Rahmen für einen konstruktiven naturwissenschaftlich-technischen<br />
Informationsaustausch sowie eine ideale Plattform zur fachlichen Vernetzung“, meint Professor Mathias Niebergall<br />
vom Kompetenzzentrum Hydraulik an der THU.<br />
Auf dem Fachforum werden folgende Themen vorgestellt:<br />
n fluidtechnische Lehre und Forschung an der THU<br />
n elektrohydraulisches Lenksystem (Weber Hydraulik)<br />
n Minihydraulikaggregate für dezentrale Steuerungslösungen (HAWE)<br />
n intelligente Hydrauliksysteme – Steuerung – Überwachung – Öl (AVIA Bantleon)<br />
n industriehydraulische Achssysteme mit Verdrängersteuerung (Bosch Rexroth)<br />
n energieflexible Hydraulikaggregate (HAWE)<br />
n neue Generation smarter Industrieventile mit IO-Link (HYDAC)<br />
n hydraulischer Muskel (THU)<br />
Eingeladen sind Alle, die sich mit der Bearbeitung von Projekten der hydraulischen Antriebs- und Steuerungstechnik beschäftigen<br />
und Fachthemen diskutieren wollen, sowie alle Interessierten, die sich allgemein über fluidtechnische Themen informieren wollen.<br />
Die Teilnahme am Fachforum Hydraulik an der THU ist kostenlos.<br />
www.THU.de<br />
14. INTERNATIONALES FLUIDTECHNISCHES KOLLOQUIUM <strong>2024</strong> –<br />
TICKETVERKAUF FÜR IFK GESTARTET<br />
Nur noch wenige Wochen bleiben bis zum 14.Internationalen Fluidtechnischen<br />
Kolloquium, das vom 19. bis 21. März <strong>2024</strong> in Dresden stattfinden wird. Der Ticketverkauf<br />
für die Tagung ist ab sofort unter www.ifk-dresden.de geöffnet. Die Besucher<br />
können sich auf viele spannende Vorträge und Diskussionen zu Stationär- und<br />
Mobilhydraulik, Pneumatik, Grundlagen der <strong>Fluidtechnik</strong>, Energieeffizienz, Digitalisierung,<br />
datenbasierten Anwendungen und vielen weiteren Themen freuen. Unter<br />
dem Motto „Fluid Power: Sustainable Productivity“ stellt sich die Konferenz den<br />
zentralen Herausforderungen der heutigen Gesellschaft: nachhaltige und umweltfreundliche<br />
Technologie ohne Produktivitätsverluste. Einen der zentralen Treffpunkte<br />
der Konferenz wird die begleitende Fachausstellung bilden. Diese bietet Gelegenheit,<br />
die führenden Experten der <strong>Fluidtechnik</strong>branche zu treffen und sich in lockerer<br />
Atmosphäre mit Anwendern und Wissenschaftlern auszutauschen.<br />
www.ifk-dresden.de<br />
MAINTENANCE <strong>2024</strong> WIEDER IM DOPPELPACK MIT PUMPS&VALVES<br />
Am 21. und 22. Februar <strong>2024</strong> trifft sich die Branche der industriellen<br />
Instandhaltung wieder in Dortmund – auf ihrer Leitmesse,<br />
der maintenance. Damit ist die Veranstaltung zurück zum<br />
ursprünglichen Termin nah am Jahresbeginn – und sie findet<br />
auch wieder gemeinsam mit der Pumps&Valves statt. Spannende<br />
Themen für den Austausch gibt es genug. Die weiter<br />
fortschreitende Digitalisierung gehört ebenso dazu wie die<br />
Diskussion um nachhaltige Instandhaltung. Etablierte und<br />
namhafte Aussteller werden hierzu ebenso einen Beitrag leisten<br />
wie Neuaussteller und Startups. Gezeigt<br />
werden technische Lösungen und Dienstleistungen<br />
im Bereich Wartung, Inspektion,<br />
Instandsetzung, Industrielle Software und IT,<br />
Anlagenverwaltung, Effizienzberatung,<br />
Arbeitsschutz und Produktionssicherheit,<br />
Technische Planung, Mess-, Steuer-, Regeltechnik<br />
sowie Hydraulik, Pneumatik und Antriebstechnik.<br />
Parallel zur maintenance findet <strong>2024</strong><br />
nach drei Jahren wieder die Pumps&Valves statt. Maria<br />
Soloveva, Projektleiterin maintenance und Pumps&Valves<br />
Dortmund der Easyfairs Deutschland GmbH: „Das Tandem der<br />
beiden Messe hat sich bewährt. Pumpen und Armaturen sind<br />
eine praxisnahe und sinnvolle Ergänzung in Kernbereichen der<br />
Instandhaltung.“ Das Rahmenprogramm für beide Messen wird<br />
als Wissenszentrum der Branche wie gewohnt breit gefächert<br />
sein und spannende Themen bieten. Maria Soloveva: „Beispielsweise<br />
wird das in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IML<br />
organisierte ScienceCenter auf der maintenance<br />
wieder eine zentrale Rolle spielen. Das<br />
Thema wird „Predictive Maintenance: Next<br />
Generation“ sein. Auch das Thema Nachhaltigkeit,<br />
das bereits auf der letzten Messe aufgegriffen<br />
wurde und auf sehr positive Resonanz<br />
gestoßen ist, wird auf beiden weiter Messen<br />
verfolgt.“<br />
www.maintenance-dortmund.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 13
SZENE<br />
ABB ÜBERNIMMT SCHWEIZER STARTUP<br />
SEVENSENSE<br />
ABB hat die Übernahme<br />
des Schweizer Startups<br />
Sevensense bekannt<br />
gegeben, eines führenden<br />
Anbieters von<br />
KI-gestützter 3D-Vision-<br />
Navigationstechnologie<br />
für autonome mobile<br />
Roboter (AMR). Sevensense<br />
wurde 2018 als<br />
Spin-off der ETH Zürich in der Schweiz gegründet. „Die Transaktion<br />
ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserer Vision<br />
eines Arbeitsumfelds, in dem KI-gestützte Roboter Menschen<br />
unterstützen. Wir gehen damit auf die steigenden Anforderungen<br />
unserer Kunden nach mehr Flexibilität und Intelligenz in<br />
Zeiten des akuten Fachkräftemangels ein“, sagt Sami Atiya,<br />
Leiter des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation<br />
von ABB. „Ausgestattet mit Bildverarbeitungstechnologie und<br />
KI, scannt jeder mobile Roboter einen bestimmten Teil des<br />
Gebäudes. Die Blickfelder aller Roboter werden zu einer<br />
vollständigen Karte zusammengefügt, sodass die AMR auch in<br />
sich schnell verändernden Umgebungen autonom arbeiten<br />
können.“ Gregory Hitz, CEO von Sevensense, erklärt: „Dies ist<br />
ein bedeutender Moment auf unserem gemeinsamen Weg: wir<br />
können unsere selbst entwickelte Technologie nun in zahlreichen<br />
Märkten und Sektoren einführen. ABB ist für uns das<br />
ideale ‚Zuhause‘, um unsere vielfältige Plattform für 3D-Vision-<br />
Autonomie weiter zu skalieren und Hersteller im Bereich der<br />
automatisierten Materialhandhabung und Servicerobotik zu<br />
bedienen. Gemeinsam werden wir die Grenzen der KI-gestützten<br />
Robotik neu definieren.“<br />
www.abb.com<br />
VAGNER REGO NEUER CHEF<br />
VON ATLAS COPCO<br />
Der Verwaltungsrat der Atlas Copco AB mit Sitz im schwedischen<br />
Nacka hat Vagner Rego zum künftigen Präsidenten und<br />
CEO (Vorstandsvorsitzenden) des Konzerns bestimmt. Rego tritt<br />
seine neue Position zum 1. Mai an. Er folgt auf Mats Rahmström,<br />
der Atlas Copco seit 2017 erfolgreich führt und das<br />
Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen wird.<br />
Vagner Rego ist gebürtiger Brasilianer.<br />
Er startete seine Karriere bei<br />
Atlas Copco 1996 in seinem<br />
Heimatland. Aktuell ist er einer der<br />
vier Stellvertreter Rahmströms im<br />
Vorstand des börsennotierten<br />
Konzerns. Zugleich leitet er seit<br />
2017 den Konzernbereich Kompressortechnik.<br />
„In dieser Funktion hat<br />
Vagner Rego den Bereich erfolgreich<br />
geführt und weiterentwickelt“,<br />
sagte Hans Stråberg, Vorsitzender des Verwaltungsrates.<br />
„Wir sind sicher, dass er mit seiner außerordentlichen Erfahrung<br />
sowie seinem breiten Technologieverständnis den Konzern<br />
voranbringen und die Produktivität unserer Industriekunden<br />
weiter steigern wird.“<br />
Vagner Rego ist Jahrgang 1972. Er begann bei Atlas Copco in<br />
Brasilien mit einer Ausbildung zum Ingenieur. 2006 übernahm<br />
er die Leitung des Geschäftsbereichs Service in der Kompressortechnik<br />
in Brasilien. 2010 wechselte Rego in die Kompressortechnik-Zentrale<br />
nach Belgien, von wo aus er als Leiter Marketing<br />
und Vertrieb sowie später als Präsident den weltweiten<br />
Erfolg des Geschäftsbereichs Service in der Kompressortechnik<br />
verantwortete. Zwischenzeitlich führte er zudem in Brasilien<br />
die Geschäfte des Kundenzentrums Power Technique.<br />
www.atlascopco.com<br />
STRATEGISCHE AKQUISITION FÜR MEHR<br />
ELEKTRIFIZIERUNG<br />
WECHSEL AN DER SPITZE VON<br />
KLÜBER LUBRICATION<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Komatsu übernimmt American Battery Solutions mit Sitz in<br />
Detroit, Michigan. Die Übernahme ermöglicht es dem japanischen<br />
Industriekonzern, selbst batteriebetriebene Bau- und<br />
Bergbaumaschinen zu entwickeln und herzustellen. So sind<br />
Fortschritte bei der Elektrifizierung von Baumaschinen möglich,<br />
um das selbst gesetzte Ziel der CO 2<br />
-Neutralität anzustreben.<br />
ABS entwickelt und produziert eine große Bandbreite an<br />
Hochleistungs- und Industrie-Batteriepacks aus Lithium-Ionen-<br />
Batterien für Nutzfahrzeuge, Busse sowie Straßen- und<br />
Geländefahrzeuge. Das Unternehmen bietet Standardbatteriesysteme<br />
und maßgeschneiderte Lösungen an. Die ABS-Batterien<br />
werden<br />
zunächst in<br />
Miningmaschinen<br />
in Nord- und<br />
Südamerika zum<br />
Einsatz kommen,<br />
wo die Nachfrage<br />
nach Elektrifizierung<br />
zuletzt<br />
immer größer wurde. In Zukunft will Komatsu den Einsatz von<br />
Batterien in Baumaschinen ausweiten und ein globales<br />
Vertriebsnetz aufbauen. Komatsu wird das Geschäft von ABS<br />
weiterhin unterstützen, um die Elektrifizierung nach dem Kauf<br />
des Unternehmens weiter voranzutreiben.<br />
www.komatsu.eu<br />
Klüber Lubrication hat Claus Langgartner Ende 2023 in den<br />
Ruhestand verabschiedet – nach 25 erfolgreichen Jahren. Zum<br />
1. Januar <strong>2024</strong> hat Dr. Wolfgang Sammer seine Aufgaben als<br />
Executive Vice President Sales & Marketing und Sprecher des<br />
Vorstands (CEO) übernommen. Als Produktmanager begann<br />
Sammer im Jahre 2002 seine Karriere bei Klüber Lubrication.<br />
Nach mehreren Stationen in der globalen Unternehmenszentrale<br />
in München, darunter Head of Business Development,<br />
übernahm er von 2020<br />
bis 2023 die Funktion<br />
als Regional Manager<br />
Europe East und<br />
General Manager Sales/<br />
Marketing bei Klüber<br />
Lubrication Austria.<br />
Claus Langgartner sagt<br />
über seinen Nachfolger:<br />
„Dr. Wolfgang Sammer<br />
bringt einen großen<br />
Erfahrungsschatz, innovatives Denken und strategischen<br />
Weitblick sowie Führungsqualitäten mit, die ihn zur perfekten<br />
Besetzung machen, um Klüber in die nächste Wachstums- und<br />
Entwicklungsphase zu führen.“<br />
Bild: Neuer CEO bei Klüber Lubrication und sein Vorgänger:<br />
v. l. Dr. Wolfgang Sammer und Claus Langgartner<br />
www.klueber.com<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
SZENE<br />
BUCHER HYDRAULICS:<br />
NEUER DIVISIONSLEITER<br />
Frank Mühlon wird per 1. Juli<br />
<strong>2024</strong> zum neuen Divisionsleiter<br />
von Bucher Hydraulics und<br />
Mitglied der Konzernleitung<br />
ernannt. Er folgt auf Daniel<br />
Waller, der nach 20 Jahren in<br />
dieser Position beruflich kürzertreten<br />
wird. Frank Mühlon (54)<br />
war bis 2023 als CEO von ABB<br />
E-Mobility tätig. Er verfügt über<br />
mehr als 20 Jahre Erfahrung bei<br />
führenden internationalen<br />
Industrieunternehmen wie ABB und Bosch Automotive, für die<br />
er in der Schweiz, in Deutschland, China und Großbritannien tätig<br />
war. Der diplomierte Wirtschaftsingenieur hat an der<br />
Technischen Universität Darmstadt studiert.<br />
www.bucherindustries.com<br />
MAGNET-SCHULTZ GEWINNT<br />
INNOVATION AWARD VON ZF<br />
Im Rahmen des konzernweiten Global Supplier Summit<br />
zeichnete ZF sieben seiner weltweit 36.000 Lieferanten für ihre<br />
exzellenten Leistungen aus. Preise wurden jeweils einmal in<br />
den Kategorien Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie Operational<br />
& Functional Excellence und viermal in der Kategorie<br />
Innovation vergeben.<br />
Magnet-Schultz war als einziger Lieferant in zwei Kategorien<br />
(Operational & Functional Excellence und Innovation) nominiert.<br />
Im Rahmen der Preisverleihung durfte CEO Dr.-Ing. Albert<br />
W. Schultz den Innovation Award für den Bereich Electric<br />
Mobility virtuell aus der Hand von Jorrit Kraus, Vice President,<br />
Head of Global Commodity Chemicals, ZF Group in Empfang<br />
nehmen. Kraus würdigte die langjährige Partnerschaft mit<br />
MSM und unterstrich dabei operative Leistung, Exzellenz und<br />
Innovation: „Sie haben hart mit unserer Entwicklungsabteilung<br />
zusammengearbeitet, um eine Innovation zu entwickeln, die<br />
sich von den üblichen technischen Lösungen für Antriebe von<br />
Elektrofahrzeugen abhebt. Unter Nutzung des umfangreichen<br />
Know-hows im Bereich der hydraulischen Druckregler und<br />
vorhandener Fertigungseinrichtungen haben Sie eine Parksperre<br />
für Elektrofahrzeuge entwickelt, die den Kühl- und Schmiermittelbedarf<br />
von Elektrofahrzeugen unter Verwendung dafür<br />
vorhandener hydraulischer Komponenten wie Pumpen oder Öl<br />
nutzt.“ Dr.-Ing. Albert W. Schultz dankte für die Ehre, den Preis<br />
nach der Verleihung in 2011 bereits ein zweites Mal zu erhalten.<br />
Er unterstrich die bereits mehr als 50 Jahre Zusammenarbeit,<br />
verwies dabei auf den MSM-Auftrag „Mache Deine<br />
Kunden erfolgreich“ und folgerte daraus die Erfordernis von<br />
Premium-Technologie, Kostenwettbewerb, Lieferperformance<br />
und Qualität.<br />
www.magnet-schultz.com<br />
ROTH HYDRAULICS FEIERT<br />
80-JÄHRIGES BESTEHEN<br />
Mit einem vorweihnachtlichen<br />
Fest hat<br />
die Firma Roth<br />
Hydraulics aus<br />
Eckelshausen 2023<br />
ihr 80-jähriges<br />
Bestehen gefeiert.<br />
„Die Vergangenheit<br />
hat gezeigt, dass<br />
jede Krise immer<br />
auch eine Chance<br />
bietet“, sagte Geschäftsführer Frank Fuchs, „wir gehen Herausforderungen<br />
mutig an.“ Die Wurzeln des Unternehmens liegen<br />
im Ruhrgebiet: Die Firma Bolenz & Schäfer in Dortmund, ein<br />
Hersteller von Kupplungen, fasste während des Zweiten<br />
Weltkriegs den Entschluss, einen Teil der Produktion nach<br />
Eckelshausen auszulagern. Während der 1950er-Jahre stieg<br />
man in den Bereich der Hydraulik ein, berichtete Geschäftsführer<br />
Frank Fuchs: „Und in 1959 wurde ein Praktikant begrüßt, der<br />
30 Jahre später eine entscheidende Rolle für die Geschicke der<br />
Firma spielen sollte.“ Damit spielte der heutige Geschäftsführer<br />
auf Manfred Roth an, der 1989 das Unternehmen Bolenz<br />
& Schäfer – das zwischenzeitlich von einem US-amerikanischen<br />
Konzern übernommen worden war – kaufte und in den<br />
Unternehmensverbund der Roth Industries integrierte.<br />
www.roth-industries.de<br />
KOOPERATION FÜR ALTERNATIVE<br />
HYDRAULIKFLÜSSIGKEITEN<br />
Bosch Rexroth und Total-<br />
Energies wollen bei der<br />
Entwicklung, Qualifizierung,<br />
Einführung und Vermarktung<br />
von wasserbasierten<br />
Hydraulikfluiden mit Fokus<br />
auf Nachhaltigkeit, Feuerfestigkeit<br />
und Leistung<br />
enger zusammenarbeiten.<br />
Eine entsprechende Absichtserklärung wurde in Lyon, Frankreich,<br />
unterzeichnet. Im Rahmen der angestrebten nicht-exklusiven<br />
Zusammenarbeit wird es Aufgabe von Bosch Rexroth sein,<br />
die Anforderungen an entsprechende Fluide zu definieren, sie<br />
zu testen und zu qualifizieren sowie entsprechend zu zertifizieren.<br />
TotalEnergies, ein weltweit führender Anbieter unter<br />
anderem von Hydraulikflüssigkeiten, entwickelt und vertreibt<br />
die Fluide. Gemeinsam wollen sich die Unternehmen außerdem<br />
in die erforderliche Normungsarbeit einbringen und Geschäftsmodelle<br />
entwickeln. Das Ziel: qualifizierte, zertifizierte,<br />
nachhaltigere Alternativen zu mineralölbasierenden Fluiden für<br />
die gesamte Branche.<br />
www.boschrexroth.com<br />
JETZT<br />
TICKET SICHERN!<br />
Premium-Partner maintenance:<br />
IFS Ultimo<br />
www.maintenance-dortmund.de www.pumpsvalves-dortmund.de
SCHMIER- UND HYDRAULIKSYSTEME<br />
FLUIDPFLEGE<br />
VERSCHMUTZUNGSBEDINGTE<br />
AUSFÄLLE VERMEIDEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Wirtschaftlichkeit und nachhaltige<br />
Betriebsführung von Hydraulik- und<br />
Schmieranlagen hängen entscheidend von der<br />
Fluidpflege und -überwachung ab. Die Vorteile<br />
liegen auf der Hand: längere Betriebszeiten,<br />
geringerer Ressourcenverbrauch und damit die<br />
Reduzierung von CO 2<br />
-Emissionen. Dies führt zu<br />
niedrigeren Kosten und einer gesteigerten<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
Dr. Philipp Krenkel, Division Manager HYDAC Filter Systems,<br />
Dr. Dirk Becker, HYDAC Global Account Manager Automotive,<br />
Dr. Timo Lang, Leiter Technologie und Anwendungsentwicklung,<br />
HYDAC FLUIDCARECENTER<br />
Fluide in Hydraulik- und Schmiersystemen unterstützen dynamische<br />
und filigrane Anwendungen in vielen Antrieben.<br />
Sie werden vom Fluidhersteller anforderungskonform ausgelegt.<br />
Mit dem Know-how, wie sich Fluide verhalten und<br />
zu pflegen sind, lassen sich Betriebszeiten und Lebensdauer sowohl<br />
von den Fluiden, als auch von den Maschinen verlängern<br />
und die Energiebedarfe reduzieren.<br />
Etwa 90 % der Ausfälle von Schmier- und Hydrauliksystemen<br />
sind verschmutzungsbedingt.<br />
Verunreinigungen wie Luft, Wasser und Feststoffe beeinträchtigen<br />
die Leistungsfähigkeit erheblich. Luft im Fluid reduziert den<br />
Pumpenwirkungsgrad, führt zu Kavitation und beschleunigter<br />
Ölalterung durch Oxidation. Feuchtigkeit führt zu Oxidation,<br />
Schaum- und Harzbildung, sowie zu vorzeitiger Ölalterung. Feststoffe<br />
werden durch Komponentenverschmutzung, Verschleiß,<br />
Korrosion und Umgebungsschmutz ins Fluid eingebracht und<br />
führen langfristig zu Beschädigungen des Systems.<br />
Die primäre Ursache für die Ölalterung liegt in der Oxidation.<br />
Dies bedeutet, dass das Öl mit Luftsauerstoff reagiert, wobei höhere<br />
Temperaturen diesen Prozess beschleunigen. Darüber hin-<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
SCHMIER- UND HYDRAULIKSYSTEME<br />
01 Mobile<br />
Filteraggregate<br />
ermöglichen unter<br />
anderem die temporäre<br />
Nebenstromfiltration<br />
Durch speziell für die Fluidpflege entwickelte Produkte können<br />
Verunreinigungen und letztendlich Ölalterungsprozesse deutlich<br />
reduziert werden.<br />
aus fördern Verunreinigungen im Öl, unabhängig ob sie fest,<br />
flüssig oder gasförmig sind, den Alterungsprozess. Diese Verunreinigungen<br />
können entweder direkt mit dem Öl reagieren oder<br />
als Katalysator dienen. Die Folge: Es bilden sich lackartige Ablagerungen,<br />
auch als „Varnish“ bezeichnet, welche sich im System<br />
anreichern. Eine weitere Ursache für die Ölalterung sind elektrostatische<br />
Entladungen. Neuartige Hydrauliköle sind meist niedrig<br />
leitfähig. Durch Ladungstrennungseffekte beim Durchströmen<br />
von Filterelementen kann es zu elektrostatischem Aufladen<br />
kommen.<br />
NOTWENDIGE FLUIDPFLEGEMASSNAHMEN<br />
Die Maßnahmen, um Fluide so gut wie möglich zu pflegen, sind<br />
Temperierung des Fluids<br />
Anwendungsspezifisches Filtrationskonzept<br />
Vermeidung von elektrostatischen Entladungen durch hochentwickelte<br />
Filtertechnik<br />
Entfernung von Ölalterungsprodukten/ Varnish<br />
Entwässerung des Öls<br />
LÄNGERE INTERVALLE SPAREN KOSTEN<br />
Ölwechsel erfolgen oft aus der Routine oder Unwissenheit, ohne<br />
den tatsächlichen Pflegezustand des Öls zu kennen. Hydac<br />
bietet abgestimmte Pflege- und Überwachungsprodukte, die<br />
längere planbare und damit kostengünstige Ölwechselintervalle<br />
ermöglichen.<br />
Dadurch können die Fluidqualität kontinuierlich auf hohem<br />
Niveau gehalten werden, die Betriebsintervalle bis zur Lebensdauernutzung<br />
zu maximiert werden und die Lebensdauerkosten<br />
und den CO 2<br />
-Fußabdruck zu reduziert werden.<br />
Laboranalysen und kontinuierliches Fluidmonitoring bilden<br />
die Grundlage zur Auswertung des Fluidzustandes. Daraus ergeben<br />
sich Echtzeit-Datenbanken mit Referenzwerten, die zur Ableitung<br />
von Pflegemaßnahmen genutzt werden. Mit dem Fluid<br />
Care Portal bietet Hydac problemorientierte Analysen und kundenorientierte<br />
Lösungen, die einfach über die Firmenwebseite<br />
gefunden werden können. Analyseberichte werden von Experten<br />
verfasst und kommentiert und auf einer zentralen Plattform zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
KONTINUIERLICH HOHE ÖLREINHEIT<br />
Filteraggregate übernehmen die (Feinst-)Filtration, wahlweise mit<br />
oder ohne eigenen Antrieb und der Möglichkeit zur Integration<br />
von Sensoren zur Partikel- oder Wasserüberwachung, um eine<br />
kontinuierlich hohe Ölreinheit sicherzustellen. Hydac hat Filterelemente<br />
entwickelt, die die Grundlage für diese konstante Fluidreinheit<br />
sein können. Sie weisen eine hohe Schmutzaufnahmekapazität<br />
und verlässliche Abscheideeffizienz auf. Hydac investiert in<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 17
SCHMIER- UND HYDRAULIKSYSTEME<br />
03 Sensoren haben<br />
vielfältige Aufgaben,<br />
ihre Bedeutung bei der<br />
Ölpflege kann kaum<br />
überschätzt werden<br />
02 Varnish<br />
Elemination Units (VEU)<br />
entfernen Ölalterungsprodukte,<br />
auch<br />
filtergängige Gele und<br />
feste Ablagerungen<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
eigene Forschung und Entwicklung, um maßgeschneiderte Fluidpflegelösungen<br />
anzubieten.<br />
Mobile Filteraggregate, wie Hydacs MFU-Serie, sind speziell für<br />
die mobile Partikelfiltration im Service oder in Wartungs- und Instandsetzungsabteilungen<br />
konzipiert. Sie ermöglichen sowohl<br />
die temporäre Nebenstromfiltration als auch das sichere Befüllen<br />
und Umfüllen von Fluiden für Hydraulik- und Schmieranlagen.<br />
Zur Verfügung stehen tragbare und fahrbare Lösungen mit Volumenströmen<br />
von 15 l/min bis 100 l/min bereit.<br />
Die OffLine-Filter der OLF-Serie sind robuste, stationäre Nebenstromaggregate,<br />
die für den Einsatz an Hydraulik- und Schmieranlagen<br />
mit großen Fluidvolumina entwickelt wurden.<br />
Durch die hohe Schmutzaufnahmekapazität und die verschiedenen<br />
angebotenen Volumenströme wird eine definierte<br />
Fluidsauberkeit sichergestellt und der Betrieb wirtschaftlich gestaltet.<br />
Möglich sind 15 l/min bis 60 l/min Volumenstrom.<br />
Für die Abscheidung von freiem und gelösten Wasser stehen<br />
spezielle Ölpflegeaggregate zur Verfügung. Die Hydac FluidAqua<br />
Modul Serie verwendet das Vakuumverfahren, bei dem Wasser<br />
und Gase aus Hydraulik- und Schmierfluiden schonend zu einem<br />
konstant fließenden Luftstrom übertragen und entfernt werden.<br />
Automatisierter und damit energiesparender wassergehaltsbasierter<br />
Betrieb mittels integriertem AquaSensor AS zur Überwachung<br />
des Wassergehaltes möglich.<br />
Die servicefreundlichen Varnish Elimination Units (VEU) entfernen<br />
effektiv Ölalterungsprodukte (Varnish). Damit werden sowohl<br />
filtergängige Gele als auch feste, lackartige Ablagerungen,<br />
die sich im Tank, in Ventilen oder Lagern anheften können, zuverlässig<br />
herausgefiltert. Mit mobilen und stationären Lösungen<br />
für große und kleine Tankgrößen kann eine wirtschaftliche Entfernung<br />
von Ölalterungsprodukten zuverlässig erreicht werden.<br />
Um elektrische Auf- und Entladungen in Fluidsystemen zu vermeiden,<br />
welche zu Varnish-Bildung und beschleunigter Ölalterung<br />
führen können, bietet Hydac die Stat-X Filterelemente an.<br />
Diese Elemente eliminieren elektrostatische Entladungen, erhöhen<br />
die Betriebssicherheit und tragen wesentlich zur Verlängerung<br />
der Lebensdauer von Betriebsflüssigkeiten bei.<br />
SENSOREN ALS SMARTE SPIONE<br />
Die Qualität von Fluiden verschlechtert sich im Laufe der Zeit,<br />
abhängig von den Betriebsbedingungen und der Beanspruchung<br />
der Anlage. Wasser kann beispielsweise durch verschlissene oder<br />
beschädigte Dichtungen in den Schmierstoffkreislauf gelangen.<br />
Wasser im Schmierstoff verkürzt die Lebensdauer des Öls und<br />
führt zu Überhitzung der Lager im Schmiersystem. Der Einsatz<br />
von Aqua sensoren wie dem Hydac AS ermöglicht die Online-<br />
Messung der Wassersättigung und warnt die Anlagenbetreiber<br />
rechtzeitig vor erhöhten Werten.<br />
Eine weitere wichtige Messgröße ist die Temperatur, die<br />
Hinweise auf Störungen im Kühlkreislauf liefern kann. Zur Erkennung<br />
solcher Störungen sind Online-Sensoren äußerst zuverlässige<br />
Werkzeuge, wie sie in der Hydac ETS- oder HTT-Serie zu<br />
finden sind. Partikelsensoren, wie der Hydac Contamination<br />
Sensor CS1000, liefern Reinheitsklassenwerte gemäß ISO 4406<br />
oder SAE AS4059. Feststoffkontamination und entsprechende<br />
Grenzwerte in Fluiden werden kontinuierlich überwacht, um<br />
rechtzeitig Maßnahmen gegen Verschleiß und Ölalterung vorzunehmen.<br />
Darüber hinaus wird auch eine bedarfsorientierte<br />
Filtration ermöglicht, wodurch eine Energieeinsparung gewährleistet<br />
werden kann. Für metallische Partikel bietet Hydac den<br />
Metallic Contamination Sensor (MCS) an, um ferromagnetische<br />
und nicht-ferromagnetische Metalle zu zählen.<br />
Durch eine hocheffiziente Luftabscheidetechnologie, wie sie<br />
Hydac mit der jüngsten Air-X Filterelementgeneration entwickelt<br />
hat, lässt sich ihr Tank und Bauraum um 30-50% reduzieren.<br />
Als Fazit kann festgehalten werden: Ein ganzheitliches Fluid<br />
Engineering Konzept für den industriellen Prozess, mit angepasster<br />
Filtration, Fluidpflege und Integration intelligenter Sensorik,<br />
führt zu erheblich umweltfreundlicheren, energiesparenderen<br />
und damit wirtschaftlicheren Betriebsprozessen!<br />
Bilder: Hydac, aicandy – stock.adobe.com<br />
www.hydac.com<br />
POINTIERT<br />
HOCHEFFIZIENTE LUFTABSCHEIDUNG<br />
REDUZIERT TANK- UND BAURAUM DEUTLICH<br />
VARNISH ELEMINATION UNITS ENTFERNEN<br />
EFFEKTIV ÖLALTERUNGSPRODUKTE<br />
ABSTIMMUNG VON PRODUKTEN ZUR FLUID-<br />
PFLEGE UND -ÜBERWACHUNG SINNVOLL<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
Anzeige<br />
MARKTPLATZ<br />
IN STECKVERBINDER INTEGRIERTE SENSOREN<br />
ATAM hat ein innovatives System, das aus<br />
Mikrosensoren besteht, die in seine Form<br />
A-Steckverbinder integriert sind. Durch die<br />
Integration von Sensoren in den Steckverbinder<br />
ist es möglich, die physikalischen Größen, die<br />
das Verhalten des Magnetventils beeinflussen,<br />
in der gleichen Umgebung, in der es arbeitet, in<br />
Echtzeit zu überwachen. Bislang werden einige<br />
der physikalischen Größen, die den Betrieb der<br />
gesamten Maschine stark beeinflussen, indirekt<br />
und über Remote-Controller (nicht am Ventil)<br />
gemessen, was eine Überwachung der tatsächlichen<br />
Vorgänge am Magnetventil selbst nicht zulässt. Besonders schwere Anwendungsbereiche<br />
und extreme Umgebungsbedingungen können in der Tat zu Temperatur-, Feuchtigkeits-,<br />
Vibrations- und elektrischen Spannungswerten führen, die weit über den erwarteten<br />
Bedingungen liegen und nicht nur das Magnetventil, sondern auch die gesamte Anlage<br />
beschädigen können; eine direkte Überwachung ermöglicht daher ein rechtzeitiges<br />
Eingreifen, um mögliche Schäden zu vermeiden. Mit der Entwicklung von Form A-Steckverbindern<br />
mit integrierten Sensoren geht ATAM in seinem Zielmarkt voran und zeigt, wie sich<br />
die wichtigsten Parameter des Maschinenbetriebs aktuell und in Echtzeit überwachen und<br />
diese Daten kontinuierlich an die Bediener übermitteln lassen. Dies ermöglicht eine<br />
rechtzeitige Diagnose und erleichtert die vorausschauende Wartung. Darüber hinaus sind<br />
diese Sensor-Informationen auch für die Maschinensteuerung nützlich.<br />
www.atam.it<br />
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Anforderungen in der<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Füralle Anwendungen.<br />
Schneidringverschraubungen<br />
Schlauchverbinder<br />
PUMPE IN KOMPAKTAUSFÜHRUNG<br />
Bei der neuen Blueline Nova Drehkolbenpumpe<br />
von Börger in der Kompaktausführung<br />
ist der Motor direkt an der Pumpe<br />
montiert. Auf den Grundrahmen kann in<br />
dieser Variante verzichtet werden. Dadurch<br />
ist die Pumpe noch einfacher in bestehende<br />
Systeme integrierbar. Mit ihrer großen<br />
Dichtungskammer bietet sie Platz für<br />
nahezu jedes Dichtungssystem. Dadurch ist<br />
die Drehkolbenpumpe für die Förderung<br />
chemisch anspruchsvoller Fluide geeignet. In der tough-Ausführung schützt eine radiale und<br />
axiale Gehäuseschutzauskleidung das Pumpengehäuse vor abrasiven Feststoffen in Fördermedien.<br />
Zur Förderung reiner Medien wird die Pumpe in der clean-Ausführung komplett ohne<br />
Gehäuseschutzauskleidung konfiguriert. Mit dem Dius Drehkolben ist ein nahezu pulsationsfreies<br />
Fördern bei Drücken bis 12 bar möglich. Die breiten Dichtflächen des gewendelten Drehkolbens<br />
verhindern ein Rückströmen der Flüssigkeit und sorgen so im strömungsoptimierten<br />
Pumpenraum für höchste Wirkungsgrade.<br />
www.boerger.de<br />
Schweissverschraubungen<br />
Flanschverbinder<br />
NEUE GENERATION AN VAKUUMPUMPEN<br />
Busch Vacuum Solutions stellt die neue Generation<br />
der trockenen MINK MM Klauen-Vakuumpumpen vor.<br />
Sie zeichnen sich durch minimale Betriebskosten,<br />
niedrigen Energieverbrauch und einen reduzierten<br />
CO2-Fußabdruck durch verringerten Rohmaterialbedarf<br />
aus. Die neuen Vakuumpumpen verfügen über<br />
ein dreiteiliges Gehäuse für schnellere und einfachere<br />
Wartung sowie ein spezielles Ölablasswerkzeug. Die<br />
neuen kompakten MINK MM sind 15 % leichter als<br />
ihre Vorgänger und auch als Aqua-Versionen oder mit<br />
einem IoT-Kit erhältlich. Sie können beispielsweise im medizinischen Bereich und in der Lebensmittelindustrie,<br />
beim Vakuumverpacken und zur pneumatischen Förderung sowie im Maschinenbau,<br />
in der Holzbearbeitung und in der Kunststoffindustrie eingesetzt werden.<br />
www.buschvacuum.com<br />
Made in Germany<br />
• 30.000 Produkte ab Lager<br />
• Zubehör, Rohre,Sonderteile<br />
und Ventile<br />
• Versand am gleichen Tag<br />
• aus Stahl und Edelstahl<br />
www.CONEXA.de
PNEUMATIK<br />
CONSUMER CENTRICITY<br />
„ENERGIEEFFIZIENZ IST<br />
DAS THEMA DER STUNDE“<br />
Sascha Niederhagen,<br />
Geschäftsführer der<br />
Beko Technologies GmbH<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Beko Technologies ist ein wachsendes<br />
Familienunternehmen aus Nordrhein-Westfalen,<br />
spezialisiert auf Druckluftaufbereitung. Ende<br />
letzten Jahres wurde die Grundsteinlegung einer<br />
neuen Produktionsstätte im Siegerland gefeiert<br />
– von Zukunftsangst ist bei Beko nichts zu<br />
spüren. <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> sprach mit<br />
Sascha Niederhagen, der seit 2023 das<br />
Geschäftsführerteam mit Yannick Koch und<br />
Norbert Strack ergänzt.<br />
Herr Niederhagen, Sie sind seit Anfang 2023 Teil der Geschäftsführung<br />
von Beko Technologies und zugleich ihr Sprecher. Was<br />
am Unternehmen hat Sie überzeugt, diesen Schritt zu gehen?<br />
Beko Technologies ist einerseits Marktführer im Bereich der<br />
Druckluftaufbereitung und als Familienunternehmen sehr stabil<br />
und erfolgreich aufgestellt. Als einziger Hersteller bieten wir alle<br />
Applikationslösungen im Bereich der Druckluftaufbereitung aus<br />
einer Hand an. Auf der anderen Seite gibt es für Beko Technologies<br />
große Chancen, durch beispielsweise Digitalisierung und<br />
innovative Technologien sowie die Erschließung neuer Märkte<br />
weiter nachhaltig zu wachsen.<br />
Das Unternehmen bei dieser Transformation Richtung Zukunft<br />
aktiv mitzugestalten, ist spannend und reizvoll. Darüber hinaus<br />
haben mich die Kultur, der persönliche Umgang in der Geschäftsführung<br />
und der von Beginn an aktive Austausch mit<br />
unserem Beirat sowie der Eigentümerfamilie Koch überzeugt,<br />
hier einzusteigen.<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
PNEUMATIK<br />
02 Der Öl-Wasser-<br />
Trenner Qwik-Pure ist ein<br />
neuartiges System für die<br />
Kondensataufbereitung<br />
01 Der digitalisierte Kondensatableiter<br />
Bekomat i4.0 spart Energie<br />
und CO 2<br />
-Emissionen<br />
Was ist Ihre Rolle bei Beko Technologies, was sind Ihre Ziele?<br />
Mein Fokus liegt auf den Maßnahmen Richtung Kunde und<br />
Markt. Bei Beko Technologies ist die „Customer Centricity“ ein<br />
Credo und zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie.<br />
Wir wollen die Bedürfnisse unserer Kunden und Partner verstehen<br />
und uns daran ausrichten. Neben dem bestsortierten Portfolio<br />
für Druckluftaufbereitung soll es bei uns auch die optimale<br />
Zusammenarbeit geben. Wir differenzieren uns nicht nur durch<br />
Produkte und Services, sondern ebenso durch Mitarbeiterkompetenz<br />
sowie die Art und Weise der Zusammenarbeit. Das Ziel<br />
ist die beste Customer Experience auf dem Markt!<br />
Beko Technologies entwickelt sich von einem international agierenden<br />
Unternehmen mit 15 Vertriebs- und Serviceeinheiten<br />
und Produktionsstandorten auf drei Kontinenten zu einem global<br />
agierenden und vernetzten Partner für unsere Kunden. Wir<br />
haben in den letzten Monaten bereits viele Sales- und Servicethemen<br />
vorangetrieben und 2023 in jeder Hinsicht als ein<br />
Rekordjahr der Beko Technologies Gruppe abgeschlossen.<br />
Eine Digitalisierung des Produktportfolios – wie sieht das bei<br />
einem Druckluftspezialisten aus?<br />
Beko Technologies setzt bereits seit einigen Jahren auf eine konsequente<br />
Digitalisierung des gesamten Sortiments. Die so gewonnenen<br />
Daten ermöglichen transparente Prozesse als Basis<br />
für Maßnahmen, eine Produktion effizienter, effektiver, umweltschonender<br />
und schlussendlich intelligenter zu gestalten. Die<br />
Entscheidungsfindung und die Steuerung der Druckluft lassen<br />
sich durch die Digitalisierung deutlich verbessern oder werden<br />
durch Edge Computing sogar direkt von den digitalisierten Geräten<br />
geleistet.<br />
Das klingt, als würden nicht zuletzt auch die Kunden und Partner<br />
von Beko Technologies von der Entwicklung profitieren. Müssen<br />
diese Unternehmen sich auch anstrengen, um mit Beko Technologies<br />
mitzuhalten?<br />
Bei uns steht der Kunde und dessen Mehrwert in seiner Applikation<br />
oder generell in seinem Unternehmen immer im Mittelpunkt.<br />
Die Unternehmen profitieren davon, ohne sich anstrengen<br />
zu müssen. Wir verstehen ihre Herausforderungen und holen<br />
sie dort ab, wo sie sind. Die Kunden können sich darauf verlassen,<br />
dass wir mit Rat und Tat zur Seite stehen und gemeinsam<br />
Lösungen entwickeln.<br />
Energieeffizienz ist ein großes Thema, bei dem Druckluft<br />
regelmäßig in der Defensive ist, vor allem wegen Druckverlusten.<br />
Anbieter elektrischer Alternativen zur Druckluft versuchen,<br />
immer wieder in diese Lücke zu stoßen. Was denken Sie darüber?<br />
Energieeffizienz ist das Thema der Stunde und auch der kommenden<br />
Jahre. Beko Technologies bietet das breiteste Lösungsspektrum<br />
im Bereich der Druckluftaufbereitung an, das zudem<br />
für die Anwendungen maßgeschneidert werden kann. So können<br />
wir durch unsere Technologievielfalt oftmals auch eine der<br />
energieeffizientesten Lösungen bieten. Die Energieeffizienz ist<br />
Teil unserer DNA. Schon vor 40 Jahren entwickelte der Firmengründer<br />
Berthold Koch den Bekomat als energieeffiziente Lösung<br />
für die Kondensatableitung.<br />
Sie kennen sich nicht nur mit Druckluft aus, sondern sind ein<br />
Experte für Fluidik im Allgemeinen. Wie sehen Sie die Chancen<br />
für Unternehmen, sich beim Wasserstoff zu engagieren?<br />
Der Bereich Wasserstoff hat generell ein riesiges Potenzial. Allerdings<br />
wird es noch etwas dauern, bis der Markt richtig Geschwindigkeit<br />
aufnimmt. Wir beobachten die Entwicklungen<br />
sehr genau und sehen unsere Chancen.<br />
Vor kurzem hat Beko Technologies mit dem Qwik-Pure einen<br />
neuartigen Öl-Wasser-Trenner vorgestellt. Was denken Sie, mit<br />
welcher Innovation könnte das Unternehmen im Jahr 2030<br />
aufwarten?<br />
Wir haben eine Product-Innovation-Roadmap und planen unsere<br />
Innovationen mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf. Bis 2030<br />
schauen wir dabei jedoch nicht. Bei Beko Technologies gibt es<br />
Vorstellungen, wie sich Technologien und Märkte weiter entwickeln<br />
könnten. Daraus resultieren auch tolle Ideen für neue<br />
Produkte und ergänzende Geschäftsmodelle in Richtung Digitalisierung<br />
oder „Service-Provider“. Konkreter kann und möchte<br />
ich jetzt nicht werden. Und: Im Jahr 2030 haben wir eine Glaskugel,<br />
mit der ich Ihnen sagen kann, welche Innovationen wir 2040<br />
auf den Markt bringen.<br />
Bilder: Beko Technologies<br />
www.beko-technologies.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 21
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
BREITE ANWENDUNGSBEREICHE<br />
GRUNDLAGEN ZU VENTILEN<br />
FÜR MEDIZINISCHE GERÄTE<br />
Komplexe Anwendungen sind in der Medizin<br />
sehr häufig anzutreffen. Dabei spielt der<br />
geregelte Transport von Gasen und<br />
Flüssigkeiten oft eine große Rolle. Ventile sind<br />
hier stark nachgefragte Komponenten, deren<br />
Zuverlässigkeit über jeden Zweifel erhaben<br />
sein muss. Vor diesem Hintergrund wird im<br />
vorliegenden Beitrag die Wirkungsweise der<br />
Ventil-Varianten beschrieben und ihre<br />
jeweiligen Anwendungsfelder aufgeführt.<br />
Die Handhabung von Gasen und Flüssigkeiten zählt bei<br />
medizinischen Geräten zu den zentralen Anforderungen.<br />
Solche Geräte werden in Operationssälen, Patientenzimmern,<br />
Ambulanzen, in der häuslichen Pflege<br />
sowie in Labor- und Diagnosebereichen eingesetzt. Dabei sind<br />
Zuverlässigkeit und Präzision der Ventile und Flüssigkeitssteuerungen<br />
in praktisch allen Geräten, die Gase oder Flüssigkeiten<br />
handhaben, von entscheidender Bedeutung. Vier Ventiltypen<br />
werden in der Medizintechnik am häufigsten verwendet: Absperrventile,<br />
Quetschventile, Proportionalventile und Universalventile.<br />
Thomas Beck, Global Marketing Director, Segment Analytik<br />
und Medizin, Emerson<br />
22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
VENTILE IN DER MEDIZIN<br />
01<br />
01 Proportional-Magnetventile wie das ASCO Preciflow-Ventil<br />
der Serie 202 regeln einen großen Bereich von Gasströmen präzise<br />
und sind geeignet für den Einsatz in Anästhesie- und<br />
Patientenbeatmungsgeräten<br />
02 Absperrventile wie die der ASCO-Serie 65 sind für den<br />
Einsatz in Analyse- und Diagnosegeräten konzipiert<br />
02<br />
ABSPERRVENTILE<br />
Absperrventile steuern den Durchfluss neutraler Gase oder aggressiver<br />
Flüssigkeiten. Absperrventile nutzen einen Dichtungsmechanismus,<br />
um die Flüssigkeit vom Antrieb zu trennen. Diese<br />
Trennung verhindert, dass Flüssigkeiten mit den Steuerflächen<br />
des Ventils in Berührung kommen und sorgt für die Reinheit der<br />
empfindlichen Flüssigkeit im Ventilgehäuse.<br />
Es gibt verschiedene Dichtungskonstruktionen, um diese Trennung<br />
zu erreichen – von der einfachen Membran bis hin zu komplexeren<br />
Ausführungen mit Klappen-, Faltenbalg-, Hebel- oder<br />
Kippdichtung. Dank dieser Dichtungsoptionen sind die Ventile<br />
vielseitig genug, um nahezu alle Arten flüssiger Medien zu handhaben<br />
und abzusperren und sie gleichzeitig vor jeglicher Form<br />
der Verunreinigung von außen zu schützen. Darüber hinaus sind<br />
die Ventile so konstruiert, dass sie sehr wenig interne Flüssigkeit<br />
abgeben und für die erneute Verwendung leicht zu reinigen sind.<br />
Diese technischen Vorteile machen Absperrventile zur bevorzugten<br />
Wahl für Geräte, die in Forschungs- und Diagnoselabors rund<br />
um den Globus eingesetzt werden.<br />
QUETSCH- UND PROPORTIONALVENTILE<br />
Quetschventile gewährleisten ein Höchstmaß an Flüssigkeitsreinheit<br />
sowie Schutz vor Kreuzkontamination, da kritische<br />
Flüssigkeiten hermetisch voneinander getrennt in einem flexiblen<br />
Schlauch durch das Ventilgehäuse geführt werden. Der Name<br />
„Quetschventil“ rührt daher, dass der Ventilantrieb und das<br />
Gehäuse einen flexiblen Schlauch umschließen und zusammendrücken,<br />
um den Flüssigkeitsdurchfluss zu steuern. Im geöffneten<br />
Zustand sorgen Quetschventile für einen gleichmäßigen<br />
Durchfluss der Flüssigkeit durch den Schlauch. Aufgrund ihrer<br />
hermetischen Absperr- und Durchflusscharakteristik sind<br />
Quetschventile ideal für alle Arten empfindlicher Flüssigkeiten,<br />
darunter Gemische, Kulturen, Lösungen und selbst dickflüssige<br />
Schlämme, die einen hohen Anteil organischer oder fester Stoffe<br />
enthalten.<br />
Proportionalventile sind für die Regelung von Gasdrücken und<br />
Durchflüssen mit höchster Präzision ausgelegt. Sie sind mit einer<br />
Magnetspule und einem Antrieb ausgestattet. Die Steuerung<br />
reagiert präzise auf feinste Änderungen der an die Spule gesendeten<br />
elektrischen Eingangssignale, die sich in kleine, proportionale<br />
Bewegungen des Antriebs umsetzen. Diese Anpassung des Durchflussweges<br />
führt zu einer äußerst präzisen Regelung von Gasfluss<br />
und Druck. Da der Antrieb reibungsarm ausgelegt ist und das Ventilgehäuse<br />
unterschiedliche Eingangsdrücke bewältigen kann,<br />
sind Proportionalventile in der Lage, eine breite Palette an Durchflussmengen<br />
zu regeln. In Kombination mit elektronischen Reglern<br />
und Sensoren lassen sich Proportionalventile auch in geschlossene<br />
Regelsysteme integrieren.<br />
Aufgrund der Schnelligkeit, Präzision und des großen Durchflussbereichs<br />
eignen sich Proportionalventile hervorragend für<br />
medizinische Aufgaben, z. B. in der Anästhesie, wo sie zum Mischen<br />
und Dosieren von Sauerstoff und anderen für Operationen<br />
ZUVERLÄSSIGKEIT UND<br />
PRÄZISION SIND VON<br />
ENTSCHEIDENDER BEDEUTUNG<br />
benötigten Gasgemischen eingesetzt werden. Die gleichen Eigenschaften<br />
machen sie für medizinische Beatmungsgeräte unentbehrlich,<br />
da hier Strömungsänderungen schnell erfasst und<br />
verarbeitet werden müssen, um sich den dynamischen Atemmustern<br />
der Patienten – vom Erwachsenen bis hin zum Säugling<br />
– anzupassen.<br />
UNIVERSALVENTILE<br />
Universalventile werden in der Regel zur Steuerung von Strömen<br />
neutraler Gase verwendet und sind in der Medizintechnik weit<br />
verbreitet. Auch wenn die Ventile nicht die Konstruktionsmerkmale<br />
von Quetsch- und Absperrventilen aufweisen – z. B. die physische<br />
oder hermetische Trennung der Ventilsteuerung von den<br />
Flüssigkeiten – so können sie mit biokompatiblen Materialien<br />
(z. B. O-Ringe, Dichtungen, Ventilgehäuse) gebaut werden, die die<br />
Anforderungen für „medienberührte“ Oberflächen erfüllen. Somit<br />
sind sie sehr vielseitig einsetzbar.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 23
VENTILE IN DER MEDIZIN<br />
03<br />
03 ASCO-Serie 411 und Serie RB sind zwei universell<br />
einsetzbare Miniatur-Magnetventile, deren Zuverlässigkeit und<br />
Langlebigkeit in Geräten für Atemtherapie, Kompressionstherapie<br />
und der Patientenüberwachung geschätzt werden<br />
04 Universalventile mit hohem Durchfluss,<br />
wie die der ASCO-Serie 90, werden häufig in tragbaren<br />
Sauerstofftherapiegeräten eingesetzt<br />
04<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Universalventile, die für ihre hervorragende Stabilität und lange<br />
Lebensdauer im Dauerbetrieb bekannt sind, werden daher in<br />
vielen kritischen Anwendungen medizinischer Geräte eingesetzt.<br />
Weitere Optionen, wie kundenspezifische Konfigurationen, Reinraummontage<br />
und sauerstoffreine Montage, machen die Universalventile<br />
für den Einsatz mit hochreinem Sauerstoff sowie hochreinen,<br />
sterilen oder anderen kritischen Flüssigkeiten einsetzbar.<br />
VENTILE FÜR MEDIZINISCHE ANWENDUNGEN<br />
Eine der bekanntesten Anwendungen ist die Dialyse, wo Universalventile<br />
sowohl bei der Hämodialyse als auch bei der Peritonealdialyse<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Bei der Hämodialyse muss das Blut durch eine Reihe von Dialysekreisläufen<br />
fließen, die das Blut durch Diffusion und Osmose<br />
einer physikalischen Filtration aussetzen. Beim Einsatz in großvolumigen<br />
Hämodialysegeräten müssen die Stromregelventile<br />
eine Lebensdauer von 5 bis 6 Millionen Zyklen über drei bis vier<br />
Jahre aufweisen.<br />
Die Peritonealdialyse, bei der das Bauchfell als natürlicher Filter<br />
für Verunreinigungen aus dem Blut dient, beruht auf einer Reihe<br />
von Kreisläufen, über die kontinuierlich verbrauchte Dialyseflüssigkeit<br />
abgezogen und neue, saubere Flüssigkeit zugeführt wird.<br />
Da dieses Verfahren häufig mit tragbaren Geräten zu Hause durchgeführt<br />
wird, wurde bei der Entwicklung besonderer Wert auf geringes<br />
Gewicht, einfachen Transport und Aufbau sowie niedrigen<br />
Energieverbrauch gelegt.<br />
BEATMUNG UND CHIRURGISCHE GERÄTE<br />
Egal, ob sie vorübergehend oder für längere Zeit zur Lebenserhaltung<br />
eingesetzt werden, Beatmungs- und Atemtherapiegeräte<br />
sind auf Proportional- und Universalventile angewiesen. Beatmungsgeräte<br />
nutzen Proportionalventile, wie die der ASCO<br />
Preciflow-Linie, um das Gemisch aus Sauerstoff und Luft zu regulieren,<br />
das dem Patienten zugeführt wird, oder um erweiterte<br />
Beatmungsfunktionen zu unterstützen, wie z. B. den variablen positiven<br />
endexspiratorischen Druck (PEEP). Zu den am meisten<br />
nachgefragten Universalventilen gehören die Ventile für die Regelung<br />
von Gasen und Luft, wie die ASCO-Serien 188, RB und 065.<br />
In der Chirurgie werden Proportional- und Universalventile<br />
zum Mischen der Gase für die Anästhesie sowie für chirurgische<br />
Verfahren wie Herzablation und Argon-Plasma-Koagulation eingesetzt.<br />
Immer mehr minimal-invasive Operationen nutzen die<br />
Gasinsufflation, die mit Ventilen wie den ASCO Preciflow-Ventilen<br />
reguliert wird, um kleine Hohlräume im Körper zu schaffen oder<br />
zu erweitern und so Platz für die Endoskopie oder robotergestützte<br />
Eingriffe an Gelenken, Organen oder anderem Gewebe zu schaffen.<br />
Chirurgische Spül- und Absaugvorgänge erfordern die hochreinen<br />
und hermetischen Trenneigenschaften von Quetschventilen,<br />
wie den Modellen der ASCO-Serien 284 und 384.<br />
THERAPIEGERÄTE<br />
Aufblasbare Manschetten für tiefe Venenthrombosen, deren Druck<br />
durch einen Mehrstationen-Ventilblock auf Basis der ASCO-<br />
Serie RB/090 reguliert wird, pumpen sich in Intervallen auf und<br />
üben so einen sanften Druck auf die Beine des genesenden Patienten<br />
aus, um das Risiko von Blutgerinnseln zu verhindern. In ähnlicher<br />
Weise nutzen pneumatisch betriebene Stoßwellentherapiegeräte<br />
präzise gesteuerte Änderungen des Luftdrucks, die z. B. durch<br />
ASCO-Ventile der Serie 076 geregelt werden, um die „Stärke“ der<br />
Stoßwelle zu variieren, die an das Gewebe im Körper abgegeben<br />
wird, was die Durchblutung anregt und die Heilung beschleunigt.<br />
Beide dynamischen Geräte erfordern robuste Proportionalventile,<br />
um die sich permanent ändernden Anforderungen an Druck und<br />
Durchfluss innerhalb ihrer jeweiligen Systeme zu erfüllen.<br />
Bilder: Emerson, Peter Atkins – stock.adobe.com<br />
www.emerson.com<br />
POINTIERT<br />
PROPORTIONALVENTILE SIND DANK<br />
EIGENEM ANTRIEB ÄUSSERST PRÄZISE<br />
UNIVERSALVENTILE STEHEN FÜR STABILITÄT<br />
UND HOHE LEBENSDAUER IM DAUERBETRIEB<br />
QUETSCHVENTILE GEWÄHRLEISTEN SCHUTZ<br />
VOR KONTAMINATIONEN<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
DIGITALE ZWILLINGE BESCHLEUNIGEN ENGINEERING<br />
Produktportfolio nahezu komplett digital abgebildet: Bosch Rexroth vereinfacht das Engineering<br />
industriehydraulischer Lösungen mit einem umfangreichen Katalog an konfigurierbaren<br />
3D-Modellen. Das Unternehmen möchte die Digitalisierung weiter vorantreiben und plant, alle<br />
Produkte aus dem Industriehydraulik-Portfolio als digitale Zwillinge bereitzustellen. Als Basis<br />
dient der branchenneutrale Standard<br />
der Verwaltungsschale, der für<br />
herstellerübergreifende Interoperabilität<br />
sorgt und durchgängige<br />
Wertschöpfungsketten ermöglicht.<br />
Im neuen Produktkatalog für<br />
Industriehydraulik finden sich bereits<br />
für viele Produkte des Portfolios<br />
native 3D-Modelle für verschiedene<br />
CAD-Systeme. Damit verkürze sich<br />
die Zeit für das Suchen und Einfügen<br />
von 3D-Modellen der Produkte in die jeweilige Entwicklungsumgebung erheblich. Die 3D-Modelle<br />
lassen sich mit wenigen Klicks im passenden Format für die jeweilige Entwicklungsumgebung<br />
bereitstellen – einschließlich aller wichtigen Anwendungsinformationen. Der Produktkatalog<br />
wird kontinuierlich erweitert und soll perspektivisch das gesamte Portfolio in der Industriehydraulik<br />
abbilden. Interessenten können sowohl über die Bosch Rexroth Partcommunity als<br />
auch über das öffentliche Portal 3DFindit des Partnerunternehmens Cadenas auf den Katalog<br />
zugreifen.<br />
www.boschrexroth.com<br />
LECKS ZUVERLÄSSIG AUF DER SPUR<br />
FROSTFEST BIS<br />
MINUS 30 GRAD<br />
CELSIUS<br />
Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />
Für Regel- und Steueraufgaben<br />
auch bei zweistelligen<br />
Minusgraden bietet die Airtec<br />
Pneumatic GmbH ein breites<br />
Spektrum elektrisch und<br />
pneumatisch betätigter<br />
Tieftemperaturventile an.<br />
Hierzu zählen die robusten,<br />
Fluke erweitert seine Premium-Care-Supportpakete<br />
auf eine größere Zahl industrieller Messgeräte,<br />
wie zum Beispiel Schallkameras zum genauen<br />
Lokalisieren von Leckagen in Druckgasanlagen.<br />
Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Konformität der<br />
Messgeräte können laut Hersteller durch den<br />
erweiterten Support sichergestellt und so<br />
Ausfallzeiten reduziert werden. Die akustischen<br />
Imager ii900 (Schallkamera) für den industriellen<br />
Einsatz und ii910 für Präzisionsmessungen können jetzt mit einem ein- oder dreijährigen Premium-Care-Plan<br />
kombiniert werden. Premium Care deckt die routinemäßige Kalibrierung und<br />
Funktionsprüfung von Messgeräten gemäß den neuesten Standards ab, genauso die Reparatur<br />
und den Austausch von beschädigtem Zubehör. Außerdem erhalten Kunden einen schnellern<br />
technischen Support. Wartungsteams können mit dem Imager Luft-, Gas- und Vakuumlecks in<br />
Druckgasanlagen schnell und genau lokalisieren.<br />
www.fluke.com<br />
HYDRAULIKPUMPEN MIT VARIABLER DREHZAHL REGELN<br />
Die Industrial Systems Division Europe von Parker Hannifin präsentiert<br />
den neuen Frequenzumrichter AC20F als zentrale Komponente<br />
der verbesserten Drive Controlled Pump. Der modulare Antrieb<br />
wurde speziell für die Motorsteuerung in Hydraulikanwendungen<br />
entwickelt. Er eignet sich daher auch besonders für den Einsatz in<br />
drehzahlvariablen Hydraulikpumpensystemen wie der antriebsgesteuerten<br />
Pumpe DCP (Drive Controlled Pump) des Unternehmens.<br />
Der AC20F ist in zahlreichen Leistungsstufen von 1,5 kW bis 180 kW<br />
erhältlich und deckt somit ein breites Anwendungsspektrum ab. Der<br />
kompakte Umrichter verfügt bereits über eine große Auswahl an<br />
integrierten Funktionen, wie zum Beispiel den sensorlosen Vektormodus<br />
zur Steuerung von AC-Induktionsmotoren. Die Zustandsüberwachung<br />
von Hydraulikaggregaten wird ebenfalls unterstützt:<br />
Ölstand und Temperatur sowie der Zustand des Filters werden automatisch erkannt und lösen<br />
bei Bedarf entweder eine Warnung oder sogar den Stopp der Anwendung aus.<br />
Der Funktionsumfang des neuen Umrichters kann durch diverse Optionsmodule erweitert<br />
werden. So ermöglicht etwa eine optionale Encoder-Feedback-Karte den Anschluss eines<br />
Inkrementalencoders.<br />
www.parker.com<br />
aus Edelstahl gefertigten<br />
Kolbenschieber-Ventile der<br />
Baureihen ICK-09 und ICK-10<br />
mit elektrischer Betätigung<br />
und G 1/8- oder G 1/4-Anschluss.<br />
Die in Schutzart IP65<br />
gefertigten Einheiten eignen<br />
sich für raue Einsatzbedingungen,<br />
wie zum Beispiel in<br />
der Schiffs- und Meerestechnik,<br />
im Chemieanlagenbau, in<br />
der Futter- und Lebensmittelbranche<br />
oder Agrartechnik.<br />
Sie sind in 5/2- sowie 5/3-Wege-Ausführungen<br />
erhältlich<br />
und für einen Temperaturbereich<br />
von -30 °C bis 80 °C<br />
ausgelegt. Bei einem Steuerund<br />
Arbeitsdruck zwischen<br />
2,5 bar und 8 bar mit gefilterter,<br />
ölfreier und getrockneter<br />
Druckluft nach ISO 8573-<br />
1:2010 werden je nach<br />
Gerätevariante Durchflussraten<br />
von 810 Nl/min bis<br />
2.100 Nl/min erreicht.<br />
Frostbeständige Ventilterminals<br />
können mit den Grundplattensystemen<br />
RF-09/n und<br />
RF-10/n aufgebaut werden,<br />
die sich in beliebiger Stationszahl<br />
mit Einheiten beider<br />
Ventilgrößen konfigurieren<br />
lassen.<br />
www.airtec.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 25
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
LUFTFEDERUNG<br />
NIVEAUREGULIERUNG MIT<br />
KOMPAKTER VENTILSENSOR-EINHEIT<br />
Am Anfang der Luftfederungen für<br />
Straßenfahrzeuge standen zuerst pneumatischmechanische<br />
Lösungen. Längst hat auch hier die<br />
Elektronik Einzug gehalten und einen festen<br />
Platz eingenommen. Steigende Anforderungen<br />
verlangen jedoch nach intelligenteren,<br />
kompakten und universell einsetzbaren<br />
Lösungen für Lkw, Busse, Trailer und Anhänger.<br />
Neuartige Komponenten wie das im Aufsatz<br />
vorgestellte Airspring-Leveling-System (ALS)<br />
könnten in Zukunft dazu beitragen, den<br />
Druckluftverbrauch und CO 2<br />
zu reduzieren, und<br />
die Auslegung von Luftfederungssystemen<br />
deutlich zu vereinfachen.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Miro Gudzulic, Erfinder, Andechs<br />
Nach wie vor sind Luftfederungskomponenten zu groß<br />
und ohne klare Baukasten-Struktur für alle Fahrzeug-Klassen<br />
auf dem Markt verfügbar – unabhängig ob<br />
es sich um Lkw, Busse, Trailer oder Anhänger handelt.<br />
Bei der Entwicklung der neuartigen ALS-Luftfederung<br />
(Airspring-Leveling-System) wurde daher großer Wert auf einheitliche<br />
Baukastensysteme als dezentrale Komponenten des<br />
Systems gelegt.<br />
STATUS QUO<br />
Beim heutigen Stand der Technik werden verschiedene Ventilblöcke<br />
im Chassis-Bereich montiert, und diese werden über<br />
Druckluftleitungen mit Luftfedern verbunden. Zusätzlich werden<br />
Drucksensoren direkt auf der Luftfederplatte oder in unmittelbarer<br />
Nähe montiert. Die Abfrage der Fahrzeughöhe erfolgt über<br />
Drehwinkelsensoren und dazugehörige Hebel. Wegen des großen<br />
Gewichts der Ventilblöcke sind zusätzliche Befestigungsplatten<br />
nötig, und zum Schluss kommt noch ein Querträger dazu.<br />
Durch mehrere Druckluftleitungen und dazugehörige Verschraubungen<br />
benötigt man lange Montagezeiten mit entsprechend<br />
hohem Personaleinsatz. Das gilt ebenso für elektrische<br />
Verbindungen, wie Kabel mit Stecker, Schutzschlauch et cetera.<br />
Bei jeder Fahrzeughöhenveränderung werden Druckluftschläuche<br />
be- und entlüftet, und damit unnötig Druckluft verbraucht.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Bei Trailern mit Liftachse wird das Ganze<br />
noch aufwendiger: Neben großen Ventilblöcken<br />
benötigt man zusätzliche Komponenten,<br />
um das Gummi von Luftbalgen<br />
gegen eventuelle Beschädigung durch<br />
Luftfederkolben zu schützen (Druckregler<br />
und Druckbegrenzer). Beim heutigen<br />
Stand der Technik wird bei angehobener<br />
Liftachse ständig Strom verbraucht. Bei jedem<br />
Halt mit „Motor aus“ fällt die Liftachse<br />
zu Boden, der Liftbalg wird entleert und<br />
Luftbälge werden belüftet, was Druckluftverbrauch<br />
bedeutet. Beim erneuten Einschalten<br />
des Motors, wird der Liftbalg<br />
belüftet und die Luftbälge entleert; wieder<br />
wird dafür Druckluft verbraucht.<br />
01<br />
Lkw mit Hinterachse, ALS-Luftfederungssystem und Stoßdämpfer mit Wegsensoren<br />
ALS +<br />
Stoßdämpfer mit<br />
Wegsensor<br />
INTELLIGENTE LUFTFEDER<br />
ALS LÖSUNG<br />
Bei der Neuentwicklung handelt es sich<br />
um eine Luftfeder mit integriertem Ventil<br />
sowie Sensoren und der dazugehörigen<br />
Elektronik. Damit entsteht eine mechatronische<br />
Baugruppe, ein intelligentes Luftfeder-Modul.<br />
Durch die Neuentwicklung<br />
sollte unter anderem das Gewicht gegenüber<br />
herkömmlichen Lösungen um bis zu<br />
80 Prozent reduziert und durch eine geringere<br />
Bauteilzahl der Montageaufwand minimiert<br />
werden.<br />
Es entsteht eine mechatronische Baugruppe,<br />
eine intelligente Luftfeder. Die<br />
Idee einer intelligenten Luftfeder ist nicht<br />
neu. Die Integration eines kontaktlosen<br />
Höhensensor ist in Vorbereitung.<br />
Das Ergebnis: Gegenüber einem Ventilblock<br />
mit Zusatzkomponenten für einen<br />
6x2 Lkw mit Hinterachse und Liftachse<br />
konnte bereits mit dem Prototyp eine Gewichtsreduktion<br />
(2.260 g) um knapp<br />
75 Prozent gegenüber einer typischen Lösung<br />
aus mehreren Komponenten (8.775 g)<br />
erzielt werden.<br />
02<br />
03<br />
Funktionsprinzip des ALS Ventils und Innenleben<br />
Im Jahr 2015 wurde der erste Prototyp getestet<br />
CAN Switch Modul<br />
NEUES SCHALTPRINZIP<br />
Als erstes wurde eine neue kompakte Ventilsensor-Einheit<br />
entwickelt. Das ALS-Ventil<br />
verwendet ein neues Schaltprinzip.<br />
Statt mit einem Druckstößel einen Kolben<br />
vom Ventilsitz zu bewegen, wird der Differenzkolben<br />
druckentlastet, und der Kolben<br />
bewegt sich vom Ventilsitz weg.<br />
Ein ALS-Ventil ist im Prinzip ein 3/3 Wege-Ventil,<br />
das durch einen integrierten<br />
Drucksensor (DS) und einen Mikroprozessor<br />
(µP) wie ein Proportional-Regler<br />
funktioniert. Bild 02 zeigt ein Prinzip-Schaltbild.<br />
Das ALS-Ventil besteht aus<br />
zwei unabhängig steuerbaren Kolben (K1 und K2), welche über<br />
zwei Pilotventile (PV1 und PV2) gesteuert werden.<br />
Über Dichtung (D1 und D2) wird das Steuersignal von der<br />
Hauptluft getrennt. Beide Kolben (K1 und K2) werden an den<br />
Ventilsitzen (S1 und S2) angelegt; damit befindet sich das<br />
ALS-Ventil in Grundstellung geschlossen. Am Eingang des<br />
ALS-Ventils ist ein Rückschlagventil (RV) integriert.<br />
Wenn ein Steuersignal kommt, um die Luftfeder (LF) zu befüllen,<br />
wird das Pilotventil (PV1) geschaltet, der Kolben (K1) hebt sich<br />
vom Ventilsitz (S1) ab und damit strömt Druckluft in die Luftfeder<br />
(LF). Beim Steuersignal „Unterbrechung“, wird die Druckluftzufuhr<br />
gestoppt und das Fahrzeug hat sein neues Niveau erreicht.<br />
Bei „Luftfeder (LF) entlüften“ wiederholt sich der ganze Vorgang<br />
mit Pilotventil (PV2) und Kolben (K2) in umgekehrter Richtung.<br />
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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
04<br />
Lkw-Erprobungsträger mit ALS-Luftfederungssystem<br />
Alle ersten Prototypen des ALS-Ventils<br />
wurde mit der Firma Petoletka AD gemeinsam,<br />
gebaut und getestet (Bild 03).<br />
Der erste Test erfolgte im Jahr 2015. Das<br />
Hauptziel eines kompakten, preiswerten,<br />
mechatronischen Produkts konnte mit<br />
dem ALS-Ventilprinzip erreicht werden.<br />
Die integrierte Elektronik im ALS-Ventil<br />
kann für viele Anforderungen angepasst<br />
werden. In dem gezeigten Vorschlag<br />
(Bild 01) sind Sensoreigänge und ein<br />
CAN-Interface vorhanden und die Informationsverarbeitung<br />
erfolgt in der Ventilelektronik<br />
der Firma Brettmeister Elektronik.<br />
ACHSEN EINZELN ANSTEUERN<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
ALS<br />
05<br />
06<br />
ALS-Ventil verbaut auf Lutftbalg (links) oder Traverse (rechts)<br />
Innovative Luftfederung 2.TASU für Luftfederung Nutzfahrzeuge, (Detailschema)<br />
Busse und Anhänger<br />
ALS Geschlossenes – Luftfederung E-BUS, Luftfederungssystem geschlossen mit ALS bei Bussen und E-Bussen<br />
Bei Fahrten des Fahrzeugs gibt es auf den Straßen viele Schwellen<br />
oder Mulden, welche in der Luftfeder einen Überdruck und damit<br />
unerwünschte Reaktionen verursachen könnten. Das heißt:<br />
Druckluft kann unkontrolliert aus der Luftfeder (LF) entweichen<br />
und das Fahrzeug verliert unerwünscht die vorgegebene Höhe.<br />
Das Problem wurde durch Einbau eines Rückschlagventils (RV)<br />
gelöst. Das ALS-Ventilprinzip ist patentrechtlich geschützt.<br />
Dipl. Ing. (FH) Miro Gudzulic<br />
Derzeit gibt es ein Erprobungsfahrzeug<br />
mit eingebautem ALS-Luftfederungssystem.<br />
Es handelt sich um ein Fahrzeug mit<br />
Hinterachse und Liftachse. Bild 04 zeigt<br />
den Erprobungsträger des Ingenieurbüros<br />
Truck-Ing.<br />
Bei dem Lkw wurden einige ALS-Ventile<br />
direkt auf der Luftfeder und bei Platzmangel<br />
neben der Luftfeder montiert<br />
(Bild 05). In das Liftbalg-Ventil, welches<br />
neben dem Liftbalg montiert wurde, ist eine<br />
Druckfeder integriert und damit ist die<br />
Vorgabe erfüllt, einen Restdruck in der<br />
Luftfeder zu belassen. Durch ALS wird<br />
jetzt erreicht, dass man die linke oder<br />
rechte Fahrzeugseite gleichzeitig be- oder<br />
entlüften kann. Dies ist notwendig bei<br />
Kurvenfahrten oder beim Transport<br />
lebender Tieren. Einzelne Fahrzeugachsen<br />
respektive Fahrzeugräder kann<br />
man auch durch ALS-Wireless ansteuern.<br />
Gleichzeitig entfallen durch ALS-Wireless<br />
zusätzliche Taster und Kabel vom<br />
Steuergerät zum Fahrzeug, was Stand der<br />
Technik ist. Durch direkten Einbau von<br />
der ALS auf der Luftfeder entfallen Druckluftleitungen,<br />
welche bei jeder Fahrzeughöhenänderung<br />
be- und entlüftet werden<br />
müssen. Dies reduziert den Druckluftverbrauch.<br />
Um die Fahrzeughöhe zu ermitteln,<br />
wurde bei dem Erprobungsträger erstmals<br />
ein Stoßdämpfer mit kontaktlosem Wegsensor<br />
eingesetzt. Die Variante mit Wegund<br />
Drucksensor ermöglicht die automatische<br />
Messung der Achslast des Fahrzeugs<br />
gemäß EU 2015 /719, Art 10d.<br />
MACHT AUCH BUSSE GRÜNER<br />
Durch direkten Einbau der ALS auf der<br />
Luftfeder mit EP-Patentschutz kann bei<br />
der Luftfederung von Bussen jetzt jede<br />
Achse, jede Bussseite und/oder einzelne Räder gesteuert werden.<br />
Dies ermöglicht eine leichte Kneeling-Steuerung durch integrierte<br />
Drucksensoren in das ALS-Ventil und eine unabhängige Steuerung<br />
der linken und rechten Seite des Busses.<br />
Entscheidender Vorteil der ALS-Luftfederung bei Bussen ist die<br />
geschlossene Luftfederanlage mit EP-Patentschutz. Bild 06 zeigt<br />
ein solches geschlossenes Luftfederungssystem. Die Anlage bein-<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
haltet zwei Druckluftspeicher: zum einen<br />
die Druckluftversorgung (DS) und zum anderen<br />
07 Schaltplan einer Luftfederanlage bei einem Trailer mit Liftachse<br />
den Expansionsdruckbehälter (EB).<br />
Bei Absenkung des Busses wird die Druckluft<br />
aus der Luftfeder in den Expansionsdruckbehälter<br />
(EB) entleert und gleichzeitig<br />
wird der Kompressor eingeschaltet,<br />
welcher jetzt die Druckluft in den Druckluftspeicher<br />
(DS) transportiert. Besonders<br />
Elektro-Busse profitieren von der Technologie:<br />
Denn sie spart nicht nur Druckluft<br />
und Energie, sondern schont auch die Batterie.<br />
Insgesamt sinken die CO 2<br />
-Emissionen<br />
und die Umwelt wird entlastet.<br />
Die im geschlossenen System herrschenden<br />
sehr geringen Druckunterschiede<br />
erzeugen einen deutlich verbesserten<br />
Wirkungsgrad. Zusätzlich bietet das geschlossene<br />
System eine Energiereduzierung<br />
auf rund ein Drittel und eine Verkürzung<br />
der Kompressorlaufzeit auf etwa ein<br />
Viertel, und dies bei überlegener Regelgeschwindigkeit,<br />
was bei offenen Funktionssystemen<br />
nicht der Fall ist. Das Potenzial<br />
ist beträchtlich. So gibt es etwa in München 1.036 Bushaltestellen.<br />
08 Eingebaute Komponenten für einen Trailer mit Liftachse<br />
Über die gesamte Busflotte gemittelt, werden laut MVV täg-<br />
lich zwischen 500 und 600 Haltestellen angefahren. Bei jedem<br />
Halt mit Absenken und Anheben des Busses wird Druckluft verbraucht<br />
und es entstehen große Mengen CO 2<br />
.<br />
TRAILER UND ANHÄNGER<br />
Bei Trailern und Anhängern werden etwas einfachere Druckluftanlagen<br />
möglich (Bild 07), da keine großen Lastunterschiede<br />
zwischen linker und rechter Fahrzeugseite vorhanden sind. Andererseits<br />
sind Trailer die am häufigsten genutzten Fahrzeuge im gesamten<br />
Transportwesen. Die meisten Trailer fahren mit Liftachse,<br />
um Reifen und Achsen bei nicht vollbeladenem Fahrzeug zu schonen.<br />
Als Grundventil wird bei der Trailer-Variante ein 4/2-<br />
Wege-ALS-Ventil verwendet. Im Unterschied zum 3/3-ALS-Ventil<br />
hat das neue 4/2-Ventil 4 statt 2 Kolben, alles andere bleibt gleich.<br />
VERBESSERTER WIRKUNGSGRAD<br />
UND KÜRZERE LAUFZEITEN DES<br />
KOMPRESSORS<br />
Bei dem 4/2-ALS-Ventil für Trailer wird zwischen linker und rechter<br />
Fahrzeugseite eine Drossel eingebaut. Die Steuerung erfolgt<br />
elek-trisch oder kabellos oder nach Kundenwunsch mechanisch<br />
über Handhebel oder Taster.<br />
Stand der Technik ist: Die Liftachse wird über ein 4/2-Wechselventil<br />
angesteuert. Dies hat den Nachteil, dass bei angehobener<br />
Liftachse – was oft der Fall ist – ein ständiger Stromverbrauch entsteht<br />
und bei jeder Stromunterbrechung auch ein Luftverbrauch<br />
entsteht. Neben einem Wechselventil (Liftachsventil) braucht<br />
man a) einen Druckregler, um den Eingangsdruck zu begrenzen,<br />
und b) ein Überströmventil, um einen Restdruck im Liftbalg und<br />
der Liftachsluftfeder zu gewährleisten und eine Beschädigung<br />
vom Luftfedergummi durch den Luftfederkolben zu verhindern.<br />
Bei der ALS-Luftfederung wird ein 3/3-ALS direkt auf der Liftluftfeder<br />
montiert und durch einen integrierten Drucksensor mit<br />
Mikroprozessor, Druckregler und Überstromventil ersetzt<br />
(Bild 08). Durch eine zusätzliche Druckluftleitung bei dem<br />
3/3-ALS-Ventil wird ein pneumatisch gesteuertes ALS-P-Ventil<br />
mit integriertem Restdruckventil angesteuert, welches wiederum<br />
auf der Liftluftfeder montiert ist, dies vermeidet CO 2<br />
. Für die Ventil-Kombination<br />
VSE + LAM (Bild 07) besteht ein Patentschutz.<br />
Ein Trailer mit 50 Prozent angehobener Liftachse (1.957,36 h/a)<br />
und einer Kilometerleistung von 150.000 km/a kann durch Einsatz<br />
des ALS-Luftfederungssystems rechnerisch 5,682 l/a Dieselkraftstoff<br />
einsparen, was knapp 14,9 kg CO 2<br />
/a entspricht. Die Berechnung<br />
basiert auf einem Stromverbrauch von 15,032 kWh/a, einer<br />
Diesel-Energiedichte von 9,6 kWh/l und angenommenen Wirkungsgraden<br />
für Dieselmotor (0,45), Lichtmaschine (0,6) und die<br />
Energieumwandlung Diesel zu Strom (0,378 l/kWh). Täglich sind<br />
rund 300.000 Trailer auf deutschen Autobahnen unterwegs. Die<br />
Innovation hätte demnach ein rechnerisches CO 2<br />
-Einsparponential<br />
von rund 4.466 t CO 2<br />
/a, was immerhin 223 mit 20 t beladenen<br />
Lkw entspräche.<br />
Bilder: Miro Gudzulic, Dmitry Vereshchagin – stock.adobe.com,<br />
Oliviart – stock.adobe.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 29
AGRITECHNICA 2023<br />
LANDTECHNIK IST INNOVATIV<br />
UND ZUKUNFTSORIENTIERT<br />
Prämiert mit<br />
der einzigen DLG<br />
Goldmedaille: CR11<br />
Großmähdrescher<br />
von New Holland<br />
Agriculture<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Die Agritechnica 2023 war ein Erfolg:<br />
470.000 Besucherinnen und Besucher aus<br />
149 Ländern informierten sich in Hannover<br />
bei 2.812 Ausstellern über die Innovationen,<br />
neue Produkte und Dienstleistungen. Die<br />
bedeutendste Messe der Landtechnik stand<br />
unter dem Leitthema „Green Productivity“.<br />
Experten des Instituts für mobile Maschinen<br />
und Nutzfahrzeuge an der TU Braunschweig<br />
erläutern ausgewählte Highlights in der<br />
Mobilhydraulik, Pneumatik, Antriebstechnik<br />
und Automatisierung.<br />
Dr.-Ing. Jan Schattenberg, M. Eng. Felix Bischoff, M. Sc. Lennart Buck, M.<br />
Eng. Igor Cruz, M. Sc. Christian Depenbrock, M. Sc. Felix Gerdes, M. Sc. Lars<br />
Gerloff, M. Sc. Malte Otten, M. Sc. Lukas Reuter, M. Sc. Sören Walther, M.<br />
Sc. Julius Willmaring, Dipl.-Ing. Philipp Winkelhahn, wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter am Institut für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge (IMN) der<br />
Technischen Universität Braunschweig<br />
In seiner Eröffnungsrede am traditionellen Max-Eyth-Abend<br />
stimmte DLG-Präsident Hubertus Paetow die Gäste auf das<br />
Motto der Agritechnica ein: Green Productivity. Er betonte,<br />
dass die Landwirtschaft und die Agrartechnikbranche in einem<br />
Spannungsfeld stehen. Zu der bisherigen Herausforderung,<br />
die Produktion von landwirtschaftlichen Gütern in ausreichender<br />
Menge, zu angemessenem Preis und in hoher Qualität zu ermöglichen,<br />
kommt nun zusätzlich der Anspruch einer möglichst<br />
nachhaltigen Produktion hinzu, und zwar entlang der gesamten<br />
Prozess- und Verfahrenskette. Dies erfordert neues Wissen, Können<br />
und weitere Innovationen, um notwendige Veränderungen<br />
zu ermöglichen.<br />
Im Rahmen der Messe wurden verschiedene Innovationen und<br />
Produkte ausgezeichnet. Neben dem „Innovation Award Agritechnica“<br />
wurde auch wieder die „Systems & Components Trophy“<br />
verliehen. Im Folgenden werden die Neuheiten und Trends<br />
in den verschiedenen Bereichen der landwirtschaftlichen Prozess-<br />
und Verfahrenstechnik, Automatisierungssysteme sowie alternativer<br />
Antriebstechnik und Mobilhydraulik näher betrachtet.<br />
Viele dieser Innovationen wurden prämiert.<br />
ERNTETECHNIK: XXL-MÄHDRESCHER<br />
New Holland Agriculture, eine Marke des Konzerns CNH Industrial,<br />
hat mit dem CR11 Mähdrescher ein neues Flaggschiff im Bereich<br />
der Hochleistungserntemaschinen präsentiert. Die DLG<br />
zeichnete den CR11 mit der einzigen Goldmedaille der diesjährigen<br />
Agritechnica aus. Bei der Entwicklung war laut New Holland<br />
das Hauptziel, die Gesamtkosten bei der Getreideernte zu sen-<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
01 Sensorisch<br />
überwachte Zapfwelle<br />
von Bondioli & Pavesi<br />
02 Digitalhydraulisches Regelsystem für<br />
Axialkolbenpumpen von Lupold Hydrotechnik<br />
ken. Hierfür wurde der Fokus vor allem auf die Steigerung der<br />
Produktivität, ein effizienteres Stroh- und Streumanagement sowie<br />
das Senken der Verluste und Ausfallzeiten gelegt. Diese Aspekte<br />
finden sich nun im Aufbau der Maschine wieder.<br />
Angetrieben wird der CR11 Mähdrescher durch einen in Längsrichtung<br />
verbauten 570 kW starken C16-Motor, welcher unter anderem<br />
die zwei Rotoren mit etwa 610 mm Durchmesser antreibt.<br />
Durch den neuen Antriebsstrang des CR11 sollen bis zu 25 Prozent<br />
der Antriebskomponenten gespart werden. Um Ausfallzeiten des<br />
Mähdreschers zu reduzieren, wurde ein vollautomatisches Reversierungssystem<br />
in die Maschine integriert. Dieses System soll es<br />
dem Fahrer ermöglichen, das Potential des Mähdreschers bestmöglich<br />
auszuschöpfen, ohne das Risiko langer Ausfallzeiten<br />
durch die Beseitigung von Verstopfungen einzugehen.<br />
Ausgerüstet wird der Mähdrescher mit einem 15,3 m breiten<br />
Schneidwerk, das die Firma MacDon produziert. Der CR11 verfügt<br />
über einen 20.000 l fassenden Korntank, der laut Unternehmen<br />
mit einer Überladegeschwindigkeit von bis zu 210 l/s geleert<br />
werden kann. Durch das im CR 11 verwendete Intellispread-System<br />
(Silbermedaille zur abgesagten Agritechnica 2022) wird eigenen<br />
Angaben zufolge sichergestellt, dass das Stroh und die Spreu<br />
auch unter wechselnden Umgebungsbedingungen gleichmäßig<br />
auf einer Breite von bis zu 18 m verteilt wird.<br />
ANBAUGERÄTE<br />
Die Wilhelm Stoll Maschinenfabrik GmbH hat einen teleskopierbaren<br />
Frontlader vorgestellt. Dieser dürfte besonders für Betriebe<br />
interessant sein, die keinen Teleskoplader haben, aber dennoch<br />
zeitweise große Reichweiten beim Verladen benötigen. Der<br />
Frontlader ermöglicht es, bei Traktoren der Mittelklasse die<br />
Schwinge um 70 cm zu verlängern. In Kombination mit einem<br />
Streckgelenk ermöglicht dies bis zu 1,5 m mehr Hubhöhe und eine<br />
um einen Meter vergrößerte horizontale Reichweite. Da der<br />
Frontlader elektro-hydraulisch angesteuert wird, können Sicherheitsfunktionen<br />
wie zum Beispiel das Begrenzen der Last realisiert<br />
werden.<br />
Bondioli & Pavesi erhielt für ihre sensorisch überwachten<br />
Zapfwellen SFT PRO E.D.I. die Systems & Compontents Trophy.<br />
Die Zapfwellenbaureihe soll neue Möglichkeiten hinsichtlich der<br />
Maschinensteuerung, Wartung und Sicherheit eröffnen. Das Sensorsystem<br />
erfasst hierfür Drehmoment, Drehzahl, Axialkraft,<br />
Grad der Überlappung beider Gelenkwellenhälften, Beugungswinkel<br />
und Temperaturen und stellt diese Informationen entweder<br />
kabelgebunden oder kabellos zur Verfügung. Es gibt zwei Varianten:<br />
externe Stromversorgung oder Selbstversorgung mittels<br />
Generator.<br />
ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />
Weiterhin stellen sich die Landtechnikhersteller der großen Herausforderung,<br />
auch in der landwirtschaftlichen Außenwirtschaft<br />
alternative Lösungen für den fossilen Dieselkraftstoff zu erarbeiten.<br />
So präsentierte die Agco GmbH eine Weiterentwicklung des<br />
Fendt e100. Im Eco-Modus liefert der e100 eine Dauerleistung<br />
von 50 kW und im Dynamic-Modus 55 kW oder kurzzeitig von<br />
66 kW. Mit einer Akkukapazität von 100 kWh sollen im Teillastbereich<br />
beispielsweise mit einem Einkreiselschwader eine Einsatzzeit<br />
von vier bis sechs Stunden erzielt werden. Über einen mit<br />
Methanol betriebenen Brennstoffzellen Range-Extender mit einer<br />
Kapazität von etwa 100 kWh kann die Einsatzdauer nahezu<br />
verdoppelt werden. Die Brennstoffzelle versorgt den Traktor über<br />
die AEF-Stromschnittstelle mit einer Energie von bis zu 15 kWh<br />
pro Einsatzstunde. Stationär wird der Traktor über eine CCS2-<br />
Steckdose aufgeladen, sodass die Batterie bei einer Ladeleistung<br />
von 22 kW in 5 h vollgeladen ist.<br />
Mit dem Hybrid CVT stellte Steyr einen Prototyp vor, dessen<br />
Ziel es ist, die Effizienz für den Betrieb auf dem Feld wie auch auf<br />
der Straße zu erhöhen. Der Traktor basiert auf der Steyr 6175 Impuls<br />
CVT Plattform. Die Kombination aus hydro-mechanischem<br />
CVT-Antrieb an der Hinterachse und einem Hybridmodul an<br />
der Vorderachse ermöglicht eine Leistungsübertragung von bis<br />
zu 194 kW. Mit dem E-CVT erfolgt der Antrieb hybrid-elektrisch<br />
mit bis zu 75 kW. Mit der zusätzlichen elektrischen Antriebsleistung<br />
können Zapfwellenlasten ausgeglichen werden und konswww.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 31
03<br />
03 Das neuartige Assistenzsystem Advanced Feedrate Control von<br />
Case IH nutzt Radarsensoren, um die Vorfahrtgeschwindigkeit anhand<br />
der Ernteguthöhe und -dichte vorausschauend anzupassen und zu<br />
regeln<br />
04<br />
04 Flüssigmistausbringung: Bei dem neuartige Absperrventil von<br />
Zunhammer wird ein elastischer Gülleschlauch pneumatisch<br />
komprimiert<br />
05 Beim Slicer 960 KC Pro und Slicer 1010 KC Pro von Fendt kann die<br />
Intensität des Aufbereiters automatisch auf Basis des Biomasseaufwuchses<br />
und aus der Fahrerkabine eingestellt werden<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
05<br />
tante Fahrgeschwindigkeit über den elektrischen Antrieb realisiert<br />
werden. Weitere Funktionen wie ein E-Shuttling reduzieren<br />
die Dauer für einen Richtungswechsel um 41 Prozent und<br />
E-Steering beschleunigt die Räder an der Vorderachse während<br />
der Kurvenfahrt. Durch E-Torque Vectoring kann das Drehmoment<br />
auf Vorder- oder Hinterräder variabel und bedarfsgesteuert<br />
verteilt werden.<br />
HYDRAULIK UND PNEUMATIK<br />
Die Andreas Lupold Hydrotechnik GmbH stellte ein universelles,<br />
digitalhydraulisches Regelsystem für Axialkolbenpumpen vor:<br />
Verstellcharakteristika können damit eng auf die Anwendung abgestimmt<br />
werden. Der Aufbau des Pumpenreglers zeichnet sich<br />
durch zwei leckagefreie Sitzventile aus, die hochfrequent geschaltet<br />
werden und somit die Dosierung des Ölflusses ermöglichen.<br />
Prinzipbedingte Verluste eines mechanischen Kolbens liegen<br />
somit nicht vor. Den Wechsel zwischen verschiedenen Reglertypen,<br />
wie Druck-, Volumenstrom- oder Leistungsregler, übernimmt<br />
die elektronische Steuerung im Betrieb, und zwar nach<br />
Kriterien der maximalen Effizienz des Gesamtsystems. Ein mechanischer<br />
Austausch des Reglers oder von Komponenten für eine<br />
Anpassung von Regelgrößen ist somit nicht erforderlich. Die<br />
Ventiltechnik wurde im gezeigten aktuellen Stand industrialisiert<br />
und mit einer kompakten Elektronik als Interface kombiniert.<br />
Ein pneumatisches Ventil zum Absperren von Schläuchen in<br />
der Flüssigmistausbringung zeigte die Zunhammer GmbH. Das<br />
Fluid Stop Ventil (kurz Flusto), unterscheidet sich zu bisher verbreiteten<br />
Systemen dadurch, dass ein elastischer schwarzer Gülleschlauch<br />
pneumatisch komprimiert wird, indem ein Luftdruck<br />
in einem transparenten Ventilgehäuse aus Polyurethan aufgebaut<br />
wird, anstatt den Güllefluss durch Aufblasen eines internen<br />
Ballons zu reglementieren. Durch den Wegfall strömungshemmender<br />
Bauteile im Inneren soll eine verstopfungsfreie Funktion<br />
des Ventils auch bei dickflüssigem Flüssigmist gewährleistet werden.<br />
Das Flusto dient der Teilbreitenschaltung in der Gülleausbringung<br />
und wurde mit einer DLG Systems & Components Trophy<br />
ausgezeichnet.<br />
AUTOMATISIERUNG UND SENSORIK<br />
Eine optimale Auslastung der Maschine steht im Fokus aller<br />
Landtechnikhersteller. Viele arbeiten daher schon lange an der<br />
Entwicklung von Assistenzsystemen. Mit dem Advanced Feedrate<br />
Control hat Case IH nun ein neuartiges Assistenzsystem vorgestellt.<br />
Case IH befestigt dafür Radarsensoren über Trägerarme so<br />
an dem Schneidwerk, dass diese das Erntegut erfassen und bewerten,<br />
bevor es in dieses gelangt. Diese Positionierung der Sensoren<br />
ermöglicht es, die Vorfahrtgeschwindigkeit anhand der<br />
Ernteguthöhe und -dichte vorausschauend anzupassen und zu<br />
regeln. Dadurch lassen sich die Gutflussschwankungen im Inneren<br />
der Maschine so weit glätten, dass diese nah am Durchsatzlimit<br />
betrieben werden kann, ohne zu verstopfen. Der Hersteller<br />
gibt eine Leistungssteigerung von 20 Prozent an – im Vergleich zu<br />
einem Mähdrescher mit dem bewährten reaktiven Vorschubregler.<br />
Weiter kann das Sensorsystem noch dazu verwendet werden,<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
06 Der Cenio AutoTill 3000-Anbaugrubber von Amazone ist mit<br />
umfangreicher Sensorik zur Verstopfungs- und Überlasterkennung<br />
ausgestattet; hier zu sehen ein in die Scharspitze integrierter Induktivsensor,<br />
der Scharverluste detektiert<br />
06<br />
07 Für die Überwachung des Arbeitsprozesses am Grubber mit Hilfe<br />
von Bildverarbeitung und KI stellte Lemken eine Lösung vor, die<br />
Scharverluste und Materialverschleiß erkennt<br />
um das Schneidwerk in der Höhe zu führen. Dies soll das bisherige<br />
auf Schleiftaster basierende System überflüssig machen und<br />
durch eine vorausschauende Abtastung des Feldbodens eine<br />
mögliche Kollision zwischen dem Schneidwerk und einer Bodenwelle<br />
verhindern.<br />
Auch bei der Bedienung und Überwachung von Anbaugeräten<br />
werden Fahrer unterstützt und entlastet. Da Mähwerke mit Aufbereiter<br />
den Ernteprozess durch eine mechanische Behandlung<br />
des Grünguts beschleunigen können, erfreuen sie sich einer<br />
wachsenden Beliebtheit. Bei Mähwerken mit Zinkenaufbereiter<br />
wird das Grüngut von den Zinken durch einen Gegenkamm geschleudert,<br />
wodurch das Grüngut geknickt und die verdunstungshemmende<br />
Wachsschicht zerstört wird. Die Intensität des<br />
Zinkenaufbereiters wird bisher händisch durch unterschiedliche<br />
Einschwenkwinkel des Gegenkamms eingestellt.<br />
Mit dem Slicer 960 KC Pro und dem Slicer 1010 KC Pro präsentierte<br />
Fendt Mähkombinationen, bei denen die Intensität des<br />
Aufbereiters nicht nur komfortabel aus der Fahrerkabine, sondern<br />
auch automatisch eingestellt werden kann, und zwar auf<br />
Basis des Biomasseaufwuchses über einen elektrischen Linearantrieb.<br />
Der Biomasseaufwuchs kann wahlweise aus zusätzlicher<br />
Sensorik in Echtzeit oder aus vorab aufgezeichneten Satellitendaten<br />
bestimmt werden. Durch die Variation der Intensität des Aufbereiters<br />
soll das Grüngut so bearbeitet werden, dass es zum<br />
Zeitpunkt der Bergung einen homogenen Trockensubstanzgehalt<br />
aufweist. Dies soll zu einer gleichmäßigen und hohen Grundfutterqualität<br />
führen, die für eine wirtschaftlich erfolgreiche Milchviehfütterung<br />
entscheidend ist.<br />
Mit einer Silbermedaille wurde die Initiative „3A – Advanced<br />
Automation & Autonomy“ ausgezeichnet. Die Gründer, die Firmen<br />
Claas, Agxeed und Amazone, wollen mit ihrem offenen Ansatz<br />
die Entwicklung, Normung und Marktreife teil- und vollautonomer<br />
Zugmaschinen-Geräte-Kombinationen stärken. In einem<br />
ersten gemeinsamen Ansatz wird eine Planungs- und Ausführungssoftware<br />
entwickelt. Damit sollen unter Nutzung der sogenannten<br />
AgXeed Box und der Isobus-Schnittstelle den mobilen<br />
Antriebseinheiten und Anbaugeräten eine hochautomatisierte<br />
Maschinen- und Prozessführung ermöglicht werden. Das heißt,<br />
gekoppelte Geräte sollen über diese offene Schnittstelle sowohl<br />
mit Feldrobotern als auch mit Traktoren interagieren und automatisierte<br />
oder autonome Arbeiten ausüben können.<br />
Wesentlich ist, dass die Automatisierung landwirtschaftlicher<br />
Prozesse neben der entsprechenden Ausrüstung der Antriebsmaschine<br />
auch immer die Anpassung des Anbaugerätes beinhaltet.<br />
Bei Abwesenheit des Menschen muss dieser Verbund seine ordnungsgemäße<br />
Funktion eigenständig durchführen und überwachen.<br />
Mit dem Austausch von Daten zwischen Antriebsfahrzeug<br />
und Anbaugerät können die jeweiligen Stärken in einem System<br />
kombiniert werden.<br />
Amazone entwickelt und testet im genannten 3A-Verbund das<br />
AutoTill-System für die automatisierte Einstellung und Überwachung<br />
eines Grubbers. Der Cenio-Anbaugrubber wird zu diesem<br />
Zweck mit umfangreicher Sensorik zur Verstopfungs- und Überlasterkennung,<br />
auf die hier genauer eingegangen wird, ausgestattet<br />
und an dem automatisierten Agbot von Agxeed angebaut und<br />
an den Isobus angeschlossen. Das erste typische Fehlermuster<br />
bei der Bodenbearbeitung ist eine Verstopfung im Grubber. Beim<br />
Cenio mit AutoTill wird durch das aufgestaute Material ein me-<br />
07<br />
chanischer Drucktaster am Grubberrahmen und damit der Störfall<br />
ausgelöst. Mit diesen Informationen können automatisiert<br />
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, sodass der Landwirt nicht<br />
direkt einschreiten muss. Ein weiterer Sensor wird verwendet,<br />
um Scharverluste zu detektieren. Hierfür werden induktive Sensoren<br />
an den Scharspitzen integriert, um auch nach einer Überlastung<br />
und dadurch wahrscheinlichem Scharspitzenverlust die<br />
Arbeitsqualität zu gewährleisten. Eine dauerhafte Datenerfassung<br />
der Bodenverhältnisse wird für die Optimierung der Feldbearbeitung<br />
durchgeführt.<br />
Die neue Überwachungsmethode für Grubberzinken der Lemken<br />
GmbH & Co. KG geht über die Verlustkontrolle hinaus, beinhaltet<br />
aber keine Verstopfungserkennung. Das Tool „iQblue tool<br />
monitoring“ zur Überwachung des Arbeitsprozesses am Grubber<br />
erhielt ebenfalls die DLG Innovation Award Silbermedaille. Kern<br />
des Systems sind optische Kameras als Sensoren, die unmittelbar<br />
hinter der Deichsel montiert sind und so den kompletten Grubber<br />
überblicken können. Im Vorgewende, wenn das Anbaugerät<br />
ausgehoben wird, findet der eigentliche Analyseprozess statt. Dazu<br />
erfassen die Kameras die Grubberzinken und ein KI-Algorithmus<br />
wertet die Aufnahmen hinsichtlich Scharverlust und Materialverschleiß<br />
aus. Die Ergebnisse werden in Form einer Ampelfarbgebung<br />
dargestellt: Rot für Scharverlust und starke Beschädigungen,<br />
Verschleißerscheinungen und leichte Schäden in Gelb<br />
und intakte Schare in Grün. Auf diese Weise kann mittelfristig<br />
auch eine Prognose für Predictive Maintenance erfolgen.<br />
AUTOMATISIERUNG SCHREITET WEITER VORAN<br />
Eine generelle Beobachtung auf dieser Agritechnica ist die starke<br />
Zunahme der Automatisierung von Anbaugeräten. Die Anbaugeräte<br />
überwachen und regeln ihre Prozesse eigenständig, was Unabhängigkeit<br />
vom Zugfahrzeug ermöglicht und Freiheiten gegenüber<br />
der stark unterschiedlichen Verfügbarkeit einzelner Isobus-<br />
Nachrichten verspricht. Ein besonderer Fokus lag auf traditionell<br />
eher einfachen Geräten, wie dem Grubber, die nun für die Nutzung<br />
in hochautomatisierten Maschinenkombinationen vorbereitet<br />
werden.<br />
Bilder: Amazone, Bondioli & Pavesi, Case IH, Fendt, Lemken, Andreas Lupold<br />
Hydrotechnik, New Holland, Zunhammer<br />
www.agritechnica.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 33
MOBILE MASCHINEN<br />
RUBRIZIERUNGSEBENE<br />
SONDERTEIL<br />
MOBILE MASCHINEN
AKTUATOREN<br />
LINEARTECHNIK IN<br />
MOBILEN MASCHINEN<br />
ELEKTRISCHE<br />
AKTUATOREN<br />
HABEN SICH<br />
ETABLIERT<br />
Bei den Konstrukteuren mobiler<br />
Arbeitsmaschinen gewinnen elektrische<br />
Linearaktuatoren stetig an Boden. Während<br />
Elektro-Aktuatoren der ersten Generation<br />
einzelne Hydraulik- oder Pneumatikzylinder in<br />
simplen Punkt-zu-Punkt-Bewegungen<br />
ersetzen konnten und dabei bis zu 100 Watt<br />
Leistung aufnahmen, können moderne<br />
Aktuatoren komplexe Bewegungsprofile mit<br />
Leistungsaufnahmen von bis zu 400 Watt<br />
ausführen.<br />
In der Vergangenheit waren mobile Maschinen für ihre<br />
Arbeitsfunktionen auf hydraulische und pneumatische<br />
Antriebe angewiesen. Angesichts der heutigen weiterentwickelten<br />
elektrischen Aktorik entscheiden sich Konstrukteure<br />
von Arbeitsmaschinen jedoch immer häufiger für<br />
elektrische Aktuatoren. Dieser Umstieg ist zum Großteil der<br />
steigenden Nachfrage nach intelligenten Aktuatoren für besser<br />
steuerbare Fahrzeuge und Anbaugeräten geschuldet – aber<br />
auch dem vermehrten Wunsch nach umweltfreundlicheren<br />
Maschinen mit höherer Energieeffizienz, niedrigeren Wartungskosten,<br />
kompakteren Bauformen und einer größeren<br />
Einsatzflexibilität.<br />
KONSTRUKTION MIT SMARTEN AKTUATOREN<br />
ELEKTRISCHE AKTUATOREN<br />
KOMMEN OHNE DEN EINSATZ<br />
VON SCHÄDLICHEN ÖLEN AUS<br />
Die Anwendungsfälle smarter Aktuatoren reichen vom einfachen<br />
Niederstromschalten bis zur Implementierung einer<br />
komplexen Steuereinheit über ein CAN-Bus-Netzwerk. Ein im<br />
Aktuator integrierter Mikroprozessor ermöglicht den Zugriff<br />
auf Funktionen und Positionsdaten, für die sonst externe<br />
Komponenten erforderlich wären. Die synchronisierte Bewegung<br />
mehrerer Aktuatoren erfolgt durch einfache Verkabelung<br />
sowie die unabhängige Programmierung der Bewegungen<br />
und Bewegungsprofile. Die Erfassung von Positionsdaten<br />
ohne zusätzliche externe Sensoren oder sonstige Vorrichtungen<br />
reduziert zudem die Anzahl der Komponenten und vereinfacht<br />
die Installation.<br />
Selbstfahrende Landmaschinen sind ein gutes Beispiel für<br />
die Nutzung elektrischer Aktuatoren mit integrierter Steuerung.<br />
Einige Mähdrescher, Erntemaschinen und Traktoren<br />
arbeiten bereits autonom. Daher müssen die Aktuatoren Hub<br />
und Kraft selbsttätig steuern können. Ersetzt ein autonomes<br />
System einen Bediener, der die Funktionen anhand visueller<br />
Anhaltspunkte steuern würde, ist es auf elektronische Rückmeldesignale<br />
angewiesen. Hierzu verfügen die meisten smarten<br />
Aktuatoren über eine eingebaute Feldbus-Unterstützung.<br />
Einige enthalten CANopen-Master, die eine direkte Verbinwww.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 35
AKTUATOREN<br />
dung zur Fahrzeugsteuerung ermöglichen, sodass weder Bediener<br />
noch Datenerfassungsgeräte erforderlich sind. Indem die<br />
fahrzeuginterne Logik die Geschwindigkeit, Kraft und Position<br />
vom Hauptsteuergerät aus beeinflusst, gewährleistet sie eine<br />
präzise Ansteuerung des Aktuators und kennt an jedem Punkt<br />
des Hubwegs die aktuelle Position.<br />
Im Folgenden einige der Funktionalitäten, die eingebettete<br />
Elektronik und Kommunikation bereits heute bieten:<br />
Endlagen-Ausgangssignal – verbessert sowohl die Sicherheit als<br />
auch die Leistung<br />
Dynamische Bremse – reduziert den Nachlauf am Ende des<br />
Hubs und erhöht die Wiederholgenauigkeit<br />
Niederstromschalten – ermöglicht eine bessere Steuerung bei<br />
ungefährlicher Stromspannung<br />
Elektronische Abschaltpunkt-Kalibrierung – für einen durchgängig<br />
gleichbleibenden Überlastschutz<br />
Synchronisierung – erlaubt es mehreren Aktuatoren, sich selbst<br />
anzupassen, um die Handhabung großer oder sperriger Lasten<br />
auszugleichen<br />
Ständige Überwachung – im Fall kritischer Betriebsparameter<br />
wie Spannung, Strom und Temperatur<br />
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Mit der steigenden Sorge um unsere Umwelt und immer strengeren<br />
Vorschriften stehen die Hersteller zunehmend unter Druck,<br />
Emissionen und Kraftstoffverbrauch ihrer mobilen Maschinen zu<br />
senken. Elektrische Aktuatoren bieten hier eine effizientere und<br />
umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen hydraulischen<br />
und pneumatischen Systemen. Beispielsweise verbrauchen<br />
sie nur bei Ausführung der Bewegungen Energie, sodass<br />
keine konstante Energieversorgung erforderlich ist. Der somit bedarfsabhängige<br />
Kraftstoffverbrauch senkt die Betriebskosten der<br />
Arbeitsmaschinen – ganz im Gegensatz zu den parasitären Energieverlusten<br />
durch den Dauerbetrieb bei Hydraulik- oder Pneumatik-Systemen.<br />
GERINGER INSTALLATIONS- UND<br />
WARTUNGSAUFWAND<br />
Elektrische Aktuatoren sind verhältnismäßig einfach zu installieren,<br />
da sie nur an eine Stromversorgung und einige Signalkabel<br />
angeschlossen werden müssen. Sie sind im Vergleich zu hydraulischen<br />
Systemen kompakter und enthalten weniger Komponenten<br />
sowie bewegliche Teile, die anfällig für Undichtigkeiten sind<br />
und regelmäßig gewartet werden müssen. Aber es verringert sich<br />
nicht nur der Wartungsaufwand, da keine Hydraulikflüssigkeit<br />
gewechselt oder Undichtigkeiten beseitigt werden müssen. Elektrische<br />
Aktuatoren bieten aus demselben Grund bei lebensmittelbezogenen<br />
Anwendungen wie beispielsweise in Erntemaschinen<br />
mehr Sicherheit.<br />
Obwohl smarte Aktuatoren selbst kaum Wartung benötigen,<br />
kann ihre Selbstüberwachung die Wartungskosten insgesamt senken,<br />
indem sie Verschleiß frühzeitig erkennt oder dabei hilft, die<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
01 Die hybriden<br />
elektrohydraulischen<br />
H-Track Linearaktuatoren<br />
von Thomson können<br />
Aufgaben übernehmen,<br />
die früher ausschließliche<br />
Domäne der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
waren<br />
36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
AKTUATOREN<br />
Aktuatoren an einer schweren Maschinenhaube eingesetzt,<br />
können sie zuverlässig verhindern, dass die Haube versehentlich<br />
auf den Wartungstechniker fällt. Und dank ihrer sauberen<br />
Arbeitsweise besteht keine Rutsch- oder Stolpergefahr durch<br />
auslaufende Hydraulikflüssigkeit, genauso wie ein geringeres<br />
Risiko beim Einsatz im Lebensmittelbereich, zum Beispiel in<br />
Erntemaschinen.<br />
Auch die ergonomischen Vorteile elektrischer Aktuatoren sind<br />
beträchtlich. Sie erlauben die Automatisierung ermüdender Arbeiten<br />
und verbessern die Präzision sowie Wiederholgenauigkeit<br />
– besonders im Bergbau von großer Bedeutung, wo Bohr-, Förder-<br />
und Umschlagmaschinen auf engstem Raum arbeiten.<br />
Nicht zuletzt arbeiten elektrische Aktuatoren auch wesentlich<br />
leiser. Somit verbessert sich der Bedienkomfort dank reduzierter<br />
Lärmbelästigung, was gerade in beengten Arbeitsbereichen<br />
wichtig sein kann.<br />
02 Eingebettete<br />
Elektronik synchronisiert<br />
mehrere smarte<br />
Thomson-Aktuatoren,<br />
um die schweren Luken<br />
des Mähdreschers<br />
koordiniert zu<br />
bewegen<br />
Austauschpläne mit den planmäßigen Maschinen-Stillstandzeiten<br />
zu koordinieren. Zudem können sie die Überwachungsdaten<br />
in der Cloud bereitstellen, in die sich Techniker weltweit einwählen<br />
können, um eine Störung an einem bestimmten Aktuator zu<br />
beheben. Und muss ein Aktuator tatsächlich einmal ausgetauscht<br />
werden, ist das in rund 20 Minuten erledigt. Demgegenüber stehen<br />
bei einem fluidbetriebenen Zylinder nicht selten Stunden<br />
oder sogar Tage der Fehlersuche, der Demontage und Montage,<br />
der System-Entlüftung und der abschließenden Prüfung.<br />
INTEGRATION UND ANPASSUNGSFÄHIGKEIT<br />
Da ihre Funktionen softwarebasiert sind, lassen sich elektrische<br />
Aktuatoren problemlos in Standard-Steuerungssysteme integrieren,<br />
bis hin zu Plattformen im Internet der Dinge (IoT). Somit<br />
werden die Fernüberwachung und -diagnose ebenso ermöglicht<br />
wie eine vorausschauende Wartung, sodass sich die Effizienz und<br />
Zuverlässigkeit mobiler Arbeitsmaschinen ohne aufwändige zusätzliche<br />
Verkabelung weiter verbessern lässt.<br />
Die softwaregestützte Konfigurierbarkeit bietet darüber hinaus<br />
bei der Entwicklung von Antriebssystemen mehr Flexibilität und<br />
Anpassungsfähigkeit als hydraulische oder pneumatische Systeme.<br />
Zum Beispiel kann derselbe Aktuator so konfiguriert werden, dass<br />
er mit einem Abschaltpunkt von 200 kg oder einer Tonne arbeitet.<br />
Durch diese Universalität entfällt die Notwendigkeit, für jede Anwendung<br />
einen separaten Controller zu implementieren, wodurch<br />
die Kosten für die Entwicklung, Verdrahtung und Ersatzteilvorhaltung<br />
weiter sinken.<br />
SICHERHEIT UND ERGONOMIE<br />
Elektrische Aktuatoren bieten auch in puncto Sicherheit entscheidende<br />
Vorteile. Bevor sich ein smarter Aktuator in Bewegung<br />
setzt, kann er die Umgebung überprüfen, um eine Gefährdung<br />
für Mensch und Maschine auszuschließen. Werden diese<br />
BLICK IN DIE ZUKUNFT<br />
Aus all den genannten Gründen dringen elektrische Aktuatoren<br />
in Aufgabenfelder vor, die früher ausschließlich der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
vorbehalten waren. Elektrische Aktuatoren, wie der Electrak XD<br />
von Thomson Industries, können bereits heute dynamische Lasten<br />
von bis zu 16.000 Newton bewältigen. Und mit der Weiterentwicklung<br />
in Form hybrider elektrohydraulischer Aktuatoren<br />
können Konstrukteure mobiler Arbeitsmaschinen eine mit<br />
Hydraulikzylindern vergleichbare Stoßfestigkeit mit der Intelligenz<br />
und Kompaktheit elektrischer Aktuatoren kombinieren.<br />
Mit der Weiterentwicklung elektrischer Aktuatoren wächst<br />
auch die Zahl der verfügbaren Standardoptionen. Die größte<br />
Herausforderung besteht nun darin, vorhandene und neue Bereiche<br />
zu ermitteln, in denen smarte Aktuatoren einen echten<br />
Mehrwert bieten – und diesen Bereichen die zahlreichen verfügbaren<br />
Optionen zuzuordnen. Mit zunehmender Erfahrung bei<br />
der Konstruktion mit elektrischen Antrieben seitens der Entwickler<br />
werden sich überall neue Möglichkeiten auftun – seien es<br />
neue Sicherheitsvorteile, neue Methoden zur Kostensenkung<br />
oder Steigerung der Maschineneffizienz, mehr Automatisierung,<br />
höhere Präzision oder eine zuverlässigere Wiederholgenauigkeit.<br />
Ganz gleich, wie eine Anwendung aussieht: die Intelligenz, Kompaktheit<br />
und Flexibilität elektrischer Aktuatoren werden Konstrukteuren<br />
mehr und mehr Vorteile bieten, wenn es darum geht,<br />
konstruktionstechnische Hürden zu überwinden und neue Möglichkeiten<br />
auszuschöpfen.<br />
Bilder: Thomson Industries<br />
www.thomsonlinear.com<br />
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www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 37
FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEME<br />
TRANSPORT VON WINDKRAFTANLAGEN<br />
SCHWERLASTHANDLING<br />
IM TANDEMBETRIEB<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Der grüne Energiesektor verzeichnet einen<br />
steigenden Bedarf an immer größeren<br />
Komponenten für Windkraftanlagen,<br />
einschließlich Türmen und Rotorblättern.<br />
Vor diesem Hintergrund hat der irische<br />
Gabelstaplerhersteller Combilift eine Hebeund<br />
Transportlösung an den Markt gebracht,<br />
die den Anforderungen der Hersteller großer<br />
Offshore-Windkraftanlagen an das Lasthandling<br />
gerecht wird.<br />
Der Combi-LC, der am Hauptsitz und in der Produktionsstätte<br />
von Combilift in Monaghan, Irland, in Zusammenarbeit<br />
mit Siemens Gamesa entwickelt wurde, ermöglicht<br />
den Transport von Rotorblättern und Türmen von Windkraftanlagen<br />
– einige bis zu 115 m lang und mit einem Gewicht<br />
von etwa 70 t – durch die verschiedenen Produktionsstufen und<br />
zu den Lagerstandorten, die teilweise bis zu 5 km auseinander<br />
liegen können. Das Konzept der maßgeschneiderten und zum<br />
Patent angemeldeten Lastenträger basiert auf zwei vollständig<br />
anpassbaren ferngesteuerten Transporteinheiten mit niedrigen<br />
Fahrgestellbetten, die im Tandembetrieb als Master und Slave arbeiten<br />
können, wobei die Abmessungen und Radkonfigurationen<br />
je nach Art und Gewicht der Last variieren.<br />
Siemens Gamesa, einer der weltweit größten Anbieter von Offshore-Windkraftanlagen,<br />
hat als erstes Unternehmen die neue<br />
Technologie durch die Unterzeichnung eines Millionenauftrags<br />
für eine Reihe von maßgeschneiderten Lastenträgern genutzt,<br />
und Combilift befindet sich in aktiven Gesprächen mit weiteren<br />
Offshore-Windkraftunternehmen mit ähnlichem Bedarf. Combilift<br />
erwartet, in diesem Marktsegment bis 2026 einen Umsatz<br />
von über 50 Millionen Euro pro Jahr zu erzielen.<br />
LEISTUNGSSTARK UND MASSGESCHNEIDERT<br />
Die Combi-LC-Trägereinheit verfügt über eine einzigartige Halterung,<br />
die so konstruiert ist, dass sie das massive zylindrische<br />
Ende des Rotorblatts sicher greift und fest mit der Generatornabe<br />
verbunden ist. Die robuste Transportmaschine, die von einem<br />
leistungsstarken Dieselmotor angetrieben wird und mit zwölf Rädern<br />
ausgestattet ist, lässt sich in alle Richtungen lenken. Wenn<br />
der Combi-LC nicht mit Hebe- und Transportaufgaben beschäftigt<br />
ist, kann er mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h fahren.<br />
Der Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen mit weniger idealen<br />
Bodenbedingungen ist kein Problem.<br />
Josh Moffett, Heavy Equipment Manager bei Combilift, kommentiert<br />
den Schritt des Unternehmens in den Offshore-Windsektor:<br />
„Wir sind stolz, dieses neue Produkt auf den Markt<br />
gebracht zu haben, und wir hoffen, dass es uns bei unserem Vorstoß<br />
in den Windenergiesektor weiterhelfen wird. Das Ausmaß<br />
von Offshore-Windprojekten auf der ganzen Welt führt zu einer<br />
Reihe einzigartiger Herausforderungen, von denen eine die Fähigkeit<br />
ist, die sehr großen Komponenten zu transportieren, aus<br />
denen eine Windturbine besteht. Wir haben dies erkannt und unser<br />
Fachwissen im Bereich des Lastenhandlings genutzt, um eine<br />
Lösung zu entwickeln, die die Unternehmen der Branche unterstützt.<br />
Das Produkt wird speziell auf Bestellung gefertigt und<br />
kann daher auf einzigartige Weise an spezifische Anwendungen<br />
angepasst werden.“<br />
Bilder: Combilift<br />
www. combilift.com<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
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INTELLIGENTE FLANSCHLAGER FÜR<br />
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Igus will teure Ausfälle von<br />
Maschinen und Fahrzeugen<br />
wegen unerkannter Defekte an<br />
hochbelasteten Flanschlagern<br />
mithilfe einer neuen Generation<br />
von Zwei- und Vier-Loch-Flanschlagern<br />
vergessen machen. Die<br />
Lager aus schmierfreiem Hochleistungskunststoff<br />
sind mit<br />
Miniatur-Funksensoren ausgestattet und ermöglichen so<br />
Condition Monitoring und Predictive Maintenance. Und so<br />
funktionieren die neuartigen Industrie-4.0-Lager: Igus integriert<br />
einen Abriebsensor in die Polymer-Kugelkalotte. Im Laufe<br />
der Zeit verschleißt nun der Sensor selbst Schicht für Schicht<br />
– parallel zur Lauffläche des Lagers. Und sendet weiterhin<br />
Signale aus, die einen jeweiligen Rückschluss auf den Zustand<br />
des Lagers erlauben. Die neuen Flanschlager sind noch in der<br />
Prototypenphase, befinden sich aber bereits für die staatliche<br />
Eisenbahngesellschaft Luxemburgs in einer 200 Meter langen<br />
Waschstraße, die täglich Züge des Nah- und Fernverkehrs<br />
reinigt, im Einsatz.<br />
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IN DER LANDWIRTSCHAFT<br />
Hawe Hydraulik präsentiert<br />
mit dem neuen Rovo die<br />
dritte Generation seiner<br />
Roboterplattform und<br />
ebnet damit den Weg für<br />
neue Anwendungen im<br />
Outdoor-Bereich. Speziell<br />
für die Landwirtschaft werden zusammen mit Partnerfirmen<br />
intelligente Automatisierungslösungen umgesetzt. Der Rovo sei<br />
ein Baustein zur Transformation weg von immer größeren<br />
Maschinen mit mehr Flächenleistung hin zum autonomen<br />
Betrieb mehrerer kleinerer Maschinen als Flotte. Das fahrbare<br />
Chassis aus hochfestem Stahl misst 1,20 × 1,20 m. Damit<br />
verfügt der Rovo über ein Eigengewicht von nur 300 kg. Das<br />
kompakte Kraftpaket transportiert bis zu 500 kg Nutzlast, fährt<br />
bis zu 30 km/h schnell und meistert mit seinen 1.000 Nm<br />
Spitzendrehmoment problemlos Bodenunebenheiten und<br />
extreme Steigungen. Die enthaltenen Lithium-Ionen-Akkus<br />
verfügen über eine Kapazität von 8,8 kWh. Damit werden nicht<br />
nur der vollelektrische Antriebsstrang, sondern auch externe<br />
Steuergeräte und Sensorik versorgt.<br />
www.hawe.com<br />
OHNE WARTEZEIT<br />
Die neue Kompaktsteuerung X90 CP 150 von B&R verfügt über<br />
einen Stand-by-Modus. Damit kann die Produktivität von<br />
Off-Highway- und Landwirtschaftsfahrzeugen erhöht werden.<br />
Die CP 150 ist die erste Steuerung des Unternehmens mit<br />
Stand-by-Modus und ergänzt das<br />
Angebot für mittelgroße und<br />
mittelkomplexe mobile Maschinen.<br />
Die Wartezeit für das Hochfahren<br />
der Elektronik nach einem kurzen<br />
Motorstillstand entfällt. Emissionen<br />
können so vermieden werden. Für<br />
die Stand-by-Funktion wird die Batterie des Fahrzeugs genutzt.<br />
Im Stand-by bleibt die Applikation aktiv und überwacht die<br />
Maschine, um nach einem Wake-up-Event über die Zündung,<br />
CAN oder I/O sofort wieder in den Betriebsmodus zu wechseln.<br />
Bei längerem Stand-by der Maschine verhindert die Steuerung<br />
durch einen integrierten Batteriewächter ein Entladen der<br />
Fahrzeugbatterie. Die Funktionen sind parametrierbar. Die<br />
Kompaktsteuerung verfügt über die Schutzart IP69K<br />
www.br-automation.com<br />
NUTZFAHRZEUG-LIDAR<br />
Der Anbieter von hochpräzisen Lidar-Sensoren Innovusion und<br />
das Münchner KI-Start-up Driveblocks präsentieren gemeinsam<br />
eine integrierte Lidar-Perception-Lösung zur Automatisierung<br />
von Nutzfahrzeugen. Die Mapless Autonomy Plattform von<br />
Driveblocks ermöglicht hierbei die Objekterkennung und<br />
-klassifizierung sowie die Schätzung des Bodenlevels und des<br />
befahrbaren Bereichs. Sie ist über ein C++ SDK mit optionaler<br />
ROS 2-Integration zugänglich und eignet sich für Embedded-<br />
Hardware oder Entwicklungscomputer in Automobilqualität.<br />
Sie arbeitet nahtlos mit den Lidar-Sensoren von Innovusion<br />
zusammen.<br />
www.innovusion.com<br />
www.driveblocks.ai<br />
SOFTWARE MACHT MASCHINEN FIT FÜR AUTONOMIE<br />
Danfoss Power Solutions bringt die<br />
Software A+ auf den Mark, die die<br />
Entwicklung autonomer Off-Highway-Maschinen<br />
vereinfachen und beschleunigen<br />
soll. Die Software besteht aus vorprogrammierten<br />
und getesteten Softwareblöcken,<br />
die in die autonome Steuerung XM100<br />
integriert sind. Die Hardwarelösung des<br />
Unternehmens erfüllt den Bedarf autonomer<br />
Arbeitsmaschinen, indem sie Schnittstellen<br />
mit GNSS-Systemen, LiDAR, Radar<br />
und Trägheitssensoren liefert und gleichzeitig autonome<br />
Navigationsaufgaben übernimmt. Jeder Block der Software ist<br />
für Schlüsselbereiche wie Erkennung, Positionierung und<br />
Navigation zuständig. Durch die Integration<br />
der Blöcke in die Maschinenapplikationen<br />
können Benutzer autonome Funktionalität<br />
umzusetzen, ohne die Software<br />
von Grund entwickeln zu müssen. Das<br />
Unternehmen unterstützt OEMs bei der<br />
Auswahl der Hardware für autonome<br />
Funktionen und teilweise bei der Maschinenprogrammierung.<br />
Ob Steer-by-Wire,<br />
elektronische Lenkung, Elektronik und<br />
Telematik sowie Maschinenschnittstellen,<br />
Regler und Hydraulikkomponenten, mit Komponenten von<br />
Danfoss können so umfassende Lösungen realisiert werden.<br />
www.danfoss.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 39
ANBAUTEN<br />
GÜLLEAUSBRINGUNG<br />
DOPPELKUFE FÜR ENGEREN REIHENABSTAND<br />
Der Kostendruck führt in<br />
der Agrartechnik zu immer<br />
effektiveren Lösungen.<br />
In der Gülletechnik hat die<br />
Firma Vogelsang neue<br />
Lösungen vorgestellt, um<br />
die Gülleapplikation sowohl<br />
räumlich als auch zeitlich<br />
optimieren zu können.<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Im November 2023 hat die Vogelsang GmbH & Co. KG erstmals<br />
den Prototypen der Doppelkufe „DoubleFlow“ präsentiert. Bei<br />
einem Gestänge mit DoubleFlow-Option teilt sich der Ablaufschlauch<br />
durch ein Y-Stück auf zwei Abgänge. Dadurch halbiert<br />
sich der Reihenabstand bei der Gülleausbringung von 25<br />
auf 12,5 Zentimeter. Gleichzeitig legen Landwirte und Lohnunternehmer<br />
die Gülle in einem schmaleren Gülleband ab. „Auch<br />
bei der DoubleFlow-Kufe setzen wir auf die BlackBird-typische,<br />
strömungsoptimierte PrecisionFlow-Tülle. Damit ist eine präzise<br />
Gülleapplikation sichergestellt“, sagt Henning Ahlers, Vertriebsleiter<br />
Agrartechnik Deutschland.<br />
ROBUSTE UND LEICHTE DOPPELKUFE<br />
Um das Gewicht des Y-Strömungsverteilers auf dem Niveau der<br />
Standardkufe zu halten, setzt Vogelsang auf ein Leichtbaukonzept.<br />
Ahlers: „Beim Design der Kufe gehen wir neue Wege und<br />
setzen auf einen verschleißfesten Spezialkunststoff. Kombiniert<br />
Doppelkufe DoubleFlow mit strömungsoptimierter PrecisionFlow-Tülle<br />
mit einer Klinge aus Hardox-Stahl ist die Kufe leicht und robust<br />
zugleich.“ Anwender profitieren von einer hohen Standzeit und<br />
geringen Ersatzteilkosten. Denn die Stahlklinge lässt sich einzeln<br />
austauschen. Die DoubleFlow-Option ist einfach nachrüstbar<br />
und für die Schleppschuhgestänge-Serien UniSpread und Black-<br />
Bird ab Mai <strong>2024</strong> verfügbar.<br />
NIGHTSHIFT: GESTÄNGEBELEUCHTUNG<br />
ALS NACHRÜSTOPTION<br />
Mit der Ausstattungsoption NightShift bietet Vogelsang als erster<br />
Hersteller von Gülletechnik eine vollständige Arbeitsbeleuchtung<br />
für alle Ausbringgestänge an. „Wir beobachten den<br />
zunehmenden Trend, dass Gülle immer häufiger spätabends<br />
oder nachts bei völliger Dunkelheit ausgebracht wird“, sagt Vanja<br />
Cobec, Produktmanager für den Bereich Agrartechnik. Und<br />
weiter: „Das liegt zum einen an den strikten Vorgaben der Düngeverordnung,<br />
zum anderen aber auch an den eher nassen<br />
Frühjahren, die die Zeitfenster für die Gülleausbringung noch<br />
einmal verkürzen.“<br />
In einem Abstand von einem Meter sind die LED-Leuchten am<br />
Gestängerahmen angebracht und durch ihr transparentes Gehäuse<br />
aus jeder Richtung erkennbar. Die Hauptlichtleistung wird<br />
dabei nach unten abgestrahlt und beleuchtet so das Arbeitsbild<br />
des Gestänges. Die etablierte Technik ist hochdruckreinigerfest<br />
und hält auch Witterungseinflüssen stand. Die Beleuchtung lässt<br />
sich mit der neuen, digitalisierten Kippschaltersteuerung Easy-<br />
Control kombinieren und auf das passende Licht-Niveau dimmen.<br />
Mit NightShift sind Landwirte und Lohnunternehmer für<br />
Nachtfahrten in den immer kürzeren Ausbringfenstern optimal<br />
ausgerüstet. Als fertig montierte und auch als Nachrüstsatz für<br />
den Eigenanbau ist die Gestängebeleuchtung im Laufe der zweiten<br />
Jahreshälfte <strong>2024</strong> verfügbar.<br />
Bilder: Vogelsang GmbH<br />
www.vogelsang.info<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
ENCODER FÜR MAXIMALE SICHERHEIT<br />
Mit dem neuen Drehgeber<br />
EAM580RS im Safety-Design<br />
erfüllt Baumer schon jetzt die<br />
neuesten funktionalen Sicherheitsanforderungen<br />
(SIL2/PLd<br />
gemäß IEC 61508, ISO<br />
13849:2023 und IEC 61800-5-3).<br />
Der magnetische Safety-Drehgeber<br />
wurde für den rauen Einsatz<br />
in Außenanwendungen und mobilen Maschinen entwickelt,<br />
zum Beispiel in Ladekranen, Turmdrehkranen und mobilen<br />
Arbeitsplattformen. Unter einer rostfreien Edelstahlhaube<br />
sicher vor aggressiven Umwelteinflüssen und Medien geschützt,<br />
ist er immun gegenüber Schocks und Vibrationen. Der<br />
EAM580RS zeichnet sich durch Spitzenwerte bei der Genauigkeit<br />
aus, verbunden mit ultraschnellen Übertragungsraten.<br />
Neben dem robusten Safety-Design bietet der EAM580RS den<br />
Vorteil einfach nutzbarer Zusatzdaten.<br />
www.baumer.com<br />
MEGAGITTER AM NEUEN<br />
QUADTRAC<br />
Die gigantische Haube für den<br />
neuen Mega-Traktor Steiger<br />
715 Quadtrac von Case IH stammt<br />
von Graepel. Das Lochblechbauteil<br />
stellt laut Hersteller ein Novum in<br />
der Branche dar. Mit fast zwei Metern Breite dürfte es alles<br />
übertreffen, was bislang derart für Motoren entwickelt wurde.<br />
Realisiert wurde eine hexagonale Prägung mit 60 Prozent<br />
offenem Querschnitt und KTL-Pulverbeschichtung - mehr wollte<br />
man nicht preisgeben. Der knickgelenkte Quadtrac 715 mit<br />
seinen ikonischen Bandlaufwerken, die weniger Bodendruck<br />
verursachen als Reifen, ist der größte Traktor von Case IH und<br />
Star des Modelljahrs <strong>2024</strong>. Das Projekt startete 2019. Schon<br />
vorher fertigte Graepel für den Mutterkonzern CNH Industrial.<br />
Hinzu kamen Bauteile mit der neuen Persity-Lochung (Vorteil:<br />
geringer Druckverlust laut TU Dresden). Graepel sieht sich<br />
damit im Spitzenfeld der Branche.<br />
www.graepel.de<br />
VIER STATT DREI BAUGRÖSSEN<br />
Mit einem Relaunch erweitert Demag das Portfolio seiner DH-Hubwerke. Neu im Standardprogramm ist<br />
die Baugröße 400 für Traglasten ab 1 t. Wie die anderen drei Baugrößen (600 bis 2.000) auch, wird sie in<br />
verschiedenen Grundausführungen gefertigt: 1. als kompakter Fußzug, 2. als Unterflanschkatze – etwa für<br />
Einschienen-Hängebahnen – auch in kurvengängiger Form, 3. als kurze Katze mit optimiertem Hakenweg<br />
sowie 4. als Zweischienenkatze. Die Hubwerke sind weltweit im Einsatz, sie überzeugen unter anderem<br />
durch ihren verwindungssteifen Rahmen, lange Hakenwege (bis über 100 m) und vielfältige Montagemöglichkeiten.<br />
Bei den Antrieben gibt es ebenfalls Programmerweiterungen. Neu in den Standardausführungen<br />
sind die standardmäßige Temperaturüberwachung und ein in das Elektrogehäuse integrierter Grenzschalter<br />
DGS 4 mit vier Schaltpunkten, der direkt durch die Trommel angetrieben wird. Am Einsatz<br />
hochwertiger Konusläufermotoren hat sich nichts geändert. Lieferbar sind verschiedene Ausführungen: als<br />
polumschaltbare Motoren mit Feinhub (1:6 und 1:10) und als stufenlos regelbarer Antrieb.<br />
www.demagcranes.de<br />
OPTIMIERTES DICHTUNGSSYSTEM FÜR DIE<br />
LANDTECHNIK<br />
Der K49 von Kastaş Sealing Technologies ist ein zweiteiliger,<br />
doppeltwirkender Dichtungssatz, der für anspruchsvolle<br />
landtechnische Anwendungen optimiert ist. Er besteht aus<br />
einem 60 SHR D Polyurethan-Dichtring und einem NBR-Elastomerring<br />
als Energizer. Die<br />
bewährte Leistung der<br />
K49-Kolbendichtung wurde<br />
mit der neuentwickelten<br />
Generation nochmals<br />
verbessert. Sie besteht jetzt<br />
aus Hochleistungs-TPU<br />
PU6005 und das Design wurde für eine höhere Extrusionsbeständigkeit<br />
optimiert. PU6005 ist ein 60 SHR D TPU der<br />
neuesten Generation. Durch seine hohe Extrusions- und<br />
Abriebfestigkeit eignet er sich besonders für Gleitringdichtungen<br />
in Kolbendichtungskonstruktionen mit Energizer. Darüber<br />
hinaus weist PU6005 eine optimierte Beständigkeit gegen<br />
Mineralöle, Fette, Flüssigkeiten auf Wasserbasis und aliphatische<br />
Kohlenwasserstoffe auf, wie HEES, HEPG, HEPR, HFA, HFC<br />
oder HFDU. Der Betriebstemperaturbereich variiert aufgrund<br />
des Elastomer-Energizers zwischen -30 und +110 °C, kann<br />
kurzzeitig allerdings bis zu +125 °C betragen. Das Dichtungssystem<br />
ist für einen Maximaldruck von 400 bar zugelassene.<br />
www.kastas.com<br />
FLENDER GEWINNT EXCELLENCE AWARD<br />
VON CATERPILLAR INC<br />
Der Antriebsspezialist Flender hat den Supplier Excellence<br />
Recognition Award 2023 des US-Maschinenhersteller Caterpillar<br />
erhalten. Flender erhielt die Auszeichnung für eine Liefertreue<br />
von 95 Prozent und das Einhalten der Null-Fehler-Toleranz.<br />
Caterpillar vergibt die Auszeichnung ausschließlich an<br />
seine besten<br />
Lieferanten und<br />
positioniert Flender<br />
damit als Top-Lieferant<br />
für das<br />
weltweite Aftermarket-Geschäft<br />
(Reman Division).<br />
Flender beliefert<br />
Caterpillar mit<br />
neuen Getrieben, wiederaufbereiteten Getrieben, Ersatzteilen<br />
und Kupplungen für den Seilbagger Typ 7495. „Es ehrt uns sehr,<br />
den Supplier Excellence Award von Caterpillar für das Jahr 2023<br />
zu erhalten und als einer ihrer Top-Lieferanten anerkannt zu<br />
werden. Dies spiegelt unsere lange und hervorragende Partnerschaft<br />
mit Caterpillar wider. Wir freuen uns darauf, auch in den<br />
kommenden Jahren bewährte Qualitätsprodukte zu liefern“,<br />
sagte Kerry Klein, Präsident der Flender Corporation in den USA.<br />
www.flender.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 41
INNERBETRIEBLICHER SCHWERLASTTRANSPORT<br />
40 TONNEN MILLIMETERGENAU<br />
BEWEGEN<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Die österreichische Binder + Co AG nutzt für den<br />
innerbetrieblichen Transport von Rohmaterial<br />
sowie halbfertigen und fertigen Schüttgut-<br />
Aufbereitungsanlagen einen Hubtex<br />
Elektroplattformwagen vom Typ SFX mit 40<br />
Tonnen Nutzlast und Mehrwegelenkung.<br />
Immer größer, immer schwerer, immer leistungsfähiger: Dieser<br />
Trend gilt auch für die Schüttgut-Aufbereitungsanlagen der<br />
Binder + Co AG. Im Durchschnitt wiegen die weltweit gefragten<br />
Maschinen rund 20 t. Einzelne Exemplare bringen es sogar<br />
auf bis zu 40 t. Für diese Dimensionen war die Infrastruktur auf<br />
dem Betriebsgelände des traditionsreichen Unternehmens im<br />
österreichischen Gleisdorf nicht ausgelegt. Die hier installierten<br />
Portalkräne im Freilager und in den Hallen heben maximal 15<br />
bis 20 t.<br />
„Für das Bereitstellen und Abtransportieren fertig montierter<br />
Aufbereitungsanlagen mussten wir immer wieder externe mobile<br />
Kräne mit der entsprechenden Hubkraft anmieten“, erinnert sich<br />
Armin Fuchs, der bei Binder + Co AG den Bereich Betriebstechnik<br />
verantwortet. Diese Lösung war nicht nur kostspielig, sondern<br />
auch unflexibel. Unvorhersehbare Verzögerungen im Produktionsablauf<br />
standen den im Vorfeld vereinbarten Einsatztagen der<br />
Miet-Kräne gegenüber, die sich nicht kurzfristig verschieben lassen<br />
konnten.<br />
AUFRÜSTEN DES HOFKRANS ZU KOSTSPIELIG<br />
Vor diesem Hintergrund machte sich das Unternehmen auf die<br />
Suche nach einem passenden Transportfahrzeug mit einer Tragfähigkeit<br />
von 40 t, das sich innerhalb und außerhalb der Hallen<br />
bewegen kann. „Das Aufrüsten unseres Hofkrans wäre zu teuer<br />
und nur langfristig umsetzbar gewesen,“ so Fuchs, der im Rahmen<br />
seiner Recherche verschiedene Hersteller von Flurförderzeugen<br />
angefragt hatte. Die Suche verlief ergebnislos, bis Fuchs<br />
im Internet auf die Schwerlast-Plattformtransporter vom Typ SFX<br />
von Hubtex aufmerksam wurde.<br />
„Die Experten von Hubtex waren schnell bei uns vor Ort, haben<br />
sich das Gelände angesehen und uns zu einem Referenzbesuch bei<br />
einem nahegelegenen Kunden mit ähnlichen Anforderungen eingeladen“,<br />
berichtet Fuchs. „Im Laufe der Gespräche haben wir gemeinsam<br />
die Idee entwickelt, den Elektroplattformwagen zusätzlich<br />
mit einer Hubfunktion auszustatten“, erinnert sich Michael<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
ELEKTROPLATTFORMWAGEN<br />
01 Bis zu 40 t schwere Schüttgut-Aufbereitungsanlagen<br />
können jetzt unabhängig von kostspielig angemieteten<br />
Autokränen transportiert werden<br />
02 Alle acht Räder des Plattformwagens lassen sich über<br />
eine Fernsteuerung hydraulisch und präzise lenken<br />
01<br />
Schulz, der den Vertrieb von Hubtex in Österreich verantwortet.<br />
„Damit kann die individuell für Binder + Co AG gebaute Ausführung<br />
des SFX nicht nur transportieren, sondern die Lasten auch eigenständig<br />
aufnehmen“, ergänzt Stephan Rückert, Spezialist für<br />
Schwerlasttransportsysteme bei Hubtex. Für diesen Zweck investierte<br />
die Binder + Co AG in vier Wechselgestelle mit einer Tragfähigkeit<br />
von jeweils 15 beziehungsweise 40 t. Drei weitere Wechselgestelle<br />
befinden sich derzeit im Aufbau.<br />
MILLIMETERGENAUES MANÖVRIEREN<br />
„Durch die Hubfunktion können wir die vorhandenen Portalkräne<br />
wesentlich effizienter einsetzen, weil diese jetzt die Wechselgestelle<br />
zeitversetzt vorladen können“, erläutert Fuchs, dem<br />
auch die leichte Bedienbarkeit des SFX 40 mit Mehrwegelenkung<br />
gefällt. Alle acht Räder des Plattformwagens lassen sich<br />
über eine Fernsteuerung hydraulisch und präzise lenken, sodass<br />
ein millimetergenaues Manövrieren in den engen Hallen<br />
problemlos möglich ist.<br />
Das Bedienteil ist mit zwei Joysticks für das Fahren und Lenken<br />
ausgestattet. Die Räder gehen nach Loslassen des Joysticks in die<br />
Geradeausstellung zurück. Über einen Wählschalter können verschiedene<br />
Fahrprogramme wie Längs- und Querfahrt ausgewählt<br />
werden. Hinzu kommen Programme für Allrad-, Diagonal-, Vorder-<br />
und Hinterachslenkung sowie Kreisfahrt. Das ergonomische<br />
Bedienkonzept kommt bei den Mitarbeitern gut an: „Die vier auf<br />
das Fahrzeug eingewiesenen Kollegen steuern das Gerät sehr<br />
gerne“, unterstreicht Fuchs.<br />
Der Antrieb erfolgt über vier Radgetriebe mit vier jeweils<br />
12,6 kW starken Drehstrommotoren, die das Fahrzeug beladen<br />
und unbeladen mit 3 km/h fortbewegen. Die Kapazität der<br />
80 Volt-Batterie mit einer Leistung von 750 Ah genügt vollkommen,<br />
zumal der Plattformwagen nur unregelmäßig und etwa eine<br />
Stunde pro Tag genutzt wird. Die Ladezeit für eine volle Batterieladung<br />
beträgt 6,5 bis 7 Stunden.<br />
BETRIEBSGELÄNDE BESSER NUTZBAR<br />
02<br />
sichtlich der Wahl der Lagerplätze wesentlich flexibler geworden<br />
sind. Wir können das Gelände nun deutlich besser nutzen“, erklärt<br />
Fuchs einen weiteren Vorteil des SFX 40, der seit Februar<br />
2023 bei Binder + Co AG im Einsatz ist.<br />
Fazit: Mit dem Hubtex Elektroplattformwagen vom Typ SFX 40<br />
erzielt die Binder + Co AG eine Reihe positiver Effekte. Bis zu 40 t<br />
schwere Schüttgut-Aufbereitungsanlagen können jetzt unabhängig<br />
von kostspielig angemieteten Autokränen auf dem gesamten<br />
Betriebsgelände sowie zwischen den verschiedenen Hallen und<br />
Produktionsstufen transportiert werden. Durch die Hubfunktion<br />
und den Einsatz von Wechselgestellen können mehrere Gestelle<br />
vorgeladen werden, wodurch die vorhandenen Portalkräne zeitversetzt<br />
und hocheffizient arbeiten können.<br />
Bilder: Hubtex<br />
www.hubtex.com<br />
POINTIERT<br />
40 TONNEN NUTZLAST<br />
UND MEHRWEGELENKUNG<br />
ACHT RÄDER PER FERNSTEUERUNG<br />
HYDRAULISCH LENKBAR<br />
ANTRIEB ÜBER VIER RADGETRIEBE<br />
MIT JEWEILS 12,6 KW LEISTUNG<br />
MILLIMETERGENAUES MANÖVRIEREN<br />
IN ENGEN HALLEN MÖGLICH<br />
Das 15 t schwere Fahrzeug ist 7.500 mm lang, 2.500 mm breit und<br />
980 mm hoch. Jeweils zwei der insgesamt acht hydraulisch gelenkten<br />
Achsschemel befinden sich auf vier Längswippen, die direkt<br />
am Rahmen verbaut sind. Mit diesem Pendelfahrwerk lassen<br />
sich die auf dem Betriebsgelände verlegten Schienen überfahren<br />
und Steigungen von bis zu acht Prozent überwinden. „Der<br />
Schwerlast-Plattformtransporter von Hubtex kann jede Stelle unseres<br />
weitläufigen Betriebsgeländes erreichen, wodurch wir hinwww.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 43
ENERGIEKETTEN<br />
ENERGIEKETTEN FÜR DIE AGRARWIRTSCHAFT<br />
FELDTAUGLICH, FLEXIBEL UND ZUVERLÄSSIG<br />
High-Tech im Kuhstall, Sensoren auf dem Acker,<br />
Messtechnik für die Aquakultur:<br />
Energieführungssysteme schützen die<br />
notwendigen Versorgungs- und<br />
Kommunikationsleitungen in vielen<br />
Einsatzbereichen der modernen Agrarwirtschaft.<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Sensoren ermitteln heute automatisch wie viel Dünger in<br />
den Boden muss. Kühe entscheiden selbst, wann sie vom<br />
Melkroboter gemolken werden wollen. Die moderne<br />
Landwirtschaft ist automatisiert, Landtechnik heutzutage<br />
High-Tech. Doch die rauen Einsatzbedingungen sind geblieben.<br />
„Überall dort, wo die sensible Technik geschützt werden muss,<br />
bieten unsere Energieketten eine sichere und flexible Lösung“,<br />
erklärt Werner Eul, Senior Product Manager Cable Carrier Systems<br />
bei Tsubaki Kabelschlepp. „Die Einsatzgebiete für unsere<br />
robusten, langlebigen Systeme sind dabei so vielfältig wie die<br />
Landwirtschaft selbst und reichen vom Melkroboter über Landmaschinen,<br />
von Aquakulturen bis hin zu Smart Farming.“<br />
Für die zahlreichen Einsatzbereiche stellt Tsubaki Kabelschlepp<br />
dem Anwender verschiedene innovative System-Lösungen<br />
zur Verfügung. Diese lassen sich optimal an die jeweilige<br />
Applikation anpassen, können einfach installiert werden und sichern<br />
einen zuverlässigen Betrieb bei höchster Verfügbarkeit.<br />
EIN BREITES PORTFOLIO<br />
n Als leichter, leiser Allrounder ist die Serie Uniflex Advanced für<br />
ein breites Anwendungsspektrum geeignet. Das flexible System<br />
verfügt über universelle Anschlussmöglichkeiten und eine Innenteilung.<br />
Die integrierte Zugentlastung sorgt für einen sicheren<br />
Betrieb unter hohen Belastungen und hohen Temperaturen<br />
im Sommer.<br />
n Die Serie TKA schützt die Leitungen nicht nur optimal gegen<br />
Staub, Schmutz und Feuchtigkeit (IP54), sondern zeichnet sich<br />
darüber hinaus durch hohe Torsionssteifigkeit aus. Diese ermöglicht<br />
einen Rundumschutz für kurze und lange Verfahrwege<br />
in rauer Umgebung.<br />
Als leichter, leiser Allrounder ist die Serie Uniflex Advanced besonders<br />
für ein breites Anwendungsspektrum geeignet und hält hohen<br />
Belastungen und hohen Temperaturen im Sommer stand<br />
n Überall dort, wo eine schnelle und flexible Leitungsbelegung<br />
gefragt ist, ist die Serie EasyTrax® das System der Wahl. Die<br />
Energieführungskette besteht aus Lamellen aus flexiblem Spezialkunststoff,<br />
besitzt eine integrierte Geräuschdämpfung und<br />
kann wahlweise von innen oder außen werkzeuglos schnell geöffnet<br />
werden.<br />
n Die Serie M bietet dem Anwender ein Höchstmaß an Flexibilität<br />
für verschiedenste Anwendungsbereiche. Verfügbar mit umfangreichem<br />
Zubehör und Stegbauarten, ermöglicht die stabile<br />
Energiekette nicht nur eine variable Innenaufteilung, sondern<br />
auch große freitragende Längen bei Kälte und Frost.<br />
„Unsere Energieführungsketten für die Agrarwirtschaft sind<br />
das Ergebnis intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit gemeinsam<br />
mit unseren Kunden“, resümiert Werner Eul. „Unser<br />
Ziel ist es, den Landwirt mit unseren Lösungen in punkto<br />
Betriebssicherheit, Effizienz und Produktivität bestmöglich zu<br />
unterstützen.“<br />
Bilder: Aufmacher: dechevm ‒ stock.adobe.com, Bild: Tsubaki Kabelschlepp<br />
www.kabelschlepp.de<br />
44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
MARKTPLATZ<br />
E-MOBILITY-SCHUTZLÖSUNGEN<br />
Kappen und Stopfen für den Hochvolt- sowie den Niedervolt-<br />
Bereich von Pöppelmann Kapsto schützen unter anderem<br />
sensible Anschlüsse von Bauteilen im e-Mobility-Segment. So<br />
beispielsweise die Steckerkappen GPN 380 und GPN 384 für<br />
Hochvolt-Steckverbindersysteme<br />
verschiedener<br />
Hersteller. Diese<br />
werden aus 100<br />
Prozent Post-Consumer-Rezyklat<br />
im<br />
eingesetzten Kunststoff gefertigt. Die Kappen überzeugen<br />
durch ein funktionales Design sowie eine sichere Abdichtung<br />
unter anderem gegen Spritzwasser gemäß Schutzklasse IPX4.<br />
Die Steckerabdeckung GPN 385 aus PCR-PE für Hochvolt-Kontaktanschlüsse<br />
der Serie TE HV 280 übernimmt die zuverlässige<br />
Abdichtung bei Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung. Weitere<br />
Kapsto Normreihen, von GPN 360 bis GPN 364, umfassen<br />
Schutzlösungen für Kompaktstecker-Anschlüsse im Niedervolt-<br />
Bereich.<br />
www.poeppelmann.com<br />
FUSSPEDALE FÜR<br />
AGRARFAHRZEUGE<br />
In vielen Nutz- und Spezialfahrzeugen<br />
finden FSG-Fußpedale<br />
Anwendung: Sie überzeugen<br />
durch ihre modulare und<br />
vor allem flache Bauweise. Zur<br />
Wahl stehen Modelle mit analoger oder digitaler Signalausgabe.<br />
Standard sind hier verschleißfreie magnetische Messsysteme<br />
mit hoher Lebensdauer, die für sicherheitsrelevante<br />
Anwendungen redundant ausgelegt. Das robuste Aluminiumgehäuse<br />
(verfügbar bis IP67) hält den alltäglichen Belastungen<br />
auch in extremen Situationen Stand. Gleichzeitig sorgen die<br />
kompakten, flachen Abmessungen für vielseitige Einsatzmöglichkeiten<br />
auch bei begrenzter Einbautiefe. Als Schnittstellen<br />
stehen 4 - 20 mA, 0 - 10 V sowie CAN, CANopen und CANopen<br />
safety zur Auswahl.<br />
www.fsg-sensors.de<br />
MODULARE ARMREST-BEDIENUNG<br />
Für die neue Traktorengeneration<br />
des zur<br />
ACGO Group gehörenden<br />
Landmaschinen-<br />
Herstellers Massey<br />
Ferguson hat RAFI ein<br />
multifunktionales<br />
Armrest-Bediensystem<br />
entwickelt. Die skalierbare<br />
Lösung bietet zwölf<br />
Ausbaustufen mit unterschiedlicher Funktionsbreite und<br />
Joystick-Ausstattung. Den bis zu vier verbauten Joystick-Varianten<br />
liegen unterschiedliche JOYSCAPE-Technologieplattformen<br />
zugrunde. Die Bewegungserfassung erfolgt durch kontaktlose,<br />
verschleißfreie Hall-Sensoren mit einer Lebensdauer von<br />
mindestens fünf Millionen Betätigungszyklen. Neu entwickelte<br />
einachsige Linearjoysticks mit Rastfunktion ermöglichen die<br />
Ansteuerung zusätzlicher Hydraulikfunktionen.<br />
www.rafi-group.com<br />
JETZT AUCH MIT ANALOGAUSGANG<br />
Im Rahmen seiner Nextgen-Initiative hat Posital jetzt Geräte<br />
seiner populären Tiltix-Neigungssensor-Familie mit analogen<br />
Kommunikationsschnittstellen vorgestellt. Die neuen Versionen<br />
sind mechanisch und<br />
elektrisch mit den älteren<br />
Modellen kompatibel. Sie<br />
bieten eine bessere<br />
Performance und zusätzliche<br />
Flexibilität bei der<br />
Programmierung. Die<br />
Geräte sind mit neuen,<br />
leistungsstarken dreiachsigen<br />
MEMS-Beschleunigungssensoren<br />
ausgestattet,<br />
was die Empfindlichkeit<br />
über die Achsen hinweg deutlich optimiert – besonders<br />
wichtig bei Querneigungen. Die Messgenauigkeit wurde auf<br />
±0,1 Grad verbessert, und zwar über den gesamten Neigungswinkelbereich.<br />
Besonders wichtig für analoge Steuerungssysteme:<br />
Der Messbereich der Geräte kann einfach per Software-<br />
Konfiguration eingestellt werden. Durch Anpassung des<br />
Messbereichs können die Geräte so eingerichtet werden, dass<br />
ihr voller Ausgangsbereich (4-20 m, 0-5 V oder 0-10 V) genau<br />
den erwarteten Bewegungsbereich abdeckt. Die Messgenauigkeit<br />
wird dadurch erheblich verbessert. Eine Programmierung<br />
als Grenzwertschalter ist auch möglich.<br />
www.posital.de<br />
IMMER ZUVERLÄSSIGE<br />
NEIGUNGSWERTE<br />
Der Neigungssensor IMU F99<br />
von Pepperl+Fuchs liefert für<br />
den mobilen Einsatz auf<br />
Baumaschinen oder Robotern<br />
stabile Neigungswerte. Ein<br />
integriertes Gyroskop kompensiert<br />
Beschleunigungen und<br />
macht so eine präzise Neigungsmessung auch in der Bewegung<br />
möglich. Der IMU F99 Sensor ermöglicht den Einsatz auf allen<br />
mobilen Maschinen zur Lageerkennung, Regelung bzw.<br />
Positionierung von Auslegern, Anti-Fall-Over-Systemen,<br />
Lenkwinkelbeschränkung und Waage-Systemen.<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
KOMPAKTE SCHWENKTRIEBE<br />
Die kompakten Schwenktriebe von Rodriguez eignen sich<br />
besonders für performance-kritische Einsatzbereiche und<br />
Heavy-Duty-Anwendungen. Mit der WDLP-Serie bietet das<br />
Eschweiler Unternehmen eine schlanke und leichte Version<br />
eines geschlossenen<br />
Schwenktriebs an. Das Modell<br />
WDLP.0223.00.10.LR hat einen<br />
Laufkreisdurchmesser von 223<br />
mm, der Innendurchmesser<br />
beträgt 146 mm. Die<br />
Schwenktriebe sind auf<br />
Anfrage mit Elektro- oder<br />
Hydraulikmotor, Bremse und<br />
Sensoren zur Positionsrückmeldung<br />
lieferbar.<br />
www.rodriguez.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 45
WARTUNGSFREIE LINEARFÜHRUNGEN<br />
MEHR FLEXIBILITÄT FÜR KOMMUNALE<br />
SCHWEMMFAHRZEUGE<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Im städtischen Alltag fallen viel Schmutz und<br />
Müll an. Damit das nicht überhandnimmt,<br />
müssen Kommunen ihre Städte reinigen. Gerade<br />
in heißen Ländern übernehmen diese Aufgabe oft<br />
Schwemmfahrzeuge, die die Straßen mit<br />
Wasserdüsen säubern. Der positive Nebeneffekt<br />
dabei: Durch das Wasser werden die Straßenzüge<br />
heruntergekühlt. Damit die verbaute Technik<br />
nicht korrodiert, setzt ein Hersteller auf<br />
schmierfreie Lineartechnik von Igus.<br />
Dienstagmorgen um fünf Uhr in den Straßen von Barcelona.<br />
Noch ist nichts von den Besucherströmen zu sehen,<br />
die zur Sagrada Família pilgern oder in den Ramblas einkaufen.<br />
Dennoch haben die Menschenmassen der<br />
letzten Tage ihre Spuren hinterlassen: Die Straßenzüge sind verschmutzt,<br />
Staub und Dreck haben sich angesetzt. Deswegen<br />
nutzt die Stadt spezielle Fahrzeuge, die die Straßen wieder sauber<br />
machen und für den neuen Tag in Form bringen. Langsam<br />
schiebt sich die Kommunalmaschine also durch die Straßen, an<br />
ihrer Front ist ein Doppelschwemmbalken der sächsischen Firma<br />
Fiedler Maschinenbau und Technikvertrieb GmbH aus Schmölln-<br />
Putzkau angebracht.<br />
Dass das Fahrzeug ausgerechnet durch Barcelona fährt, ist kein<br />
Zufall: „Gerade in den südlicheren Ländern wird traditionell viel<br />
geschwemmt“, erklärt Geschäftsführer Stefan Fiedler. Der Grund<br />
ist unter anderem der durch die Wasserreinigung eintretende<br />
Kühleffekt. In Deutschland ist häufig noch die klassische Kehrmaschine<br />
unterwegs, allerdings setzen auch hierzulande immer<br />
mehr Städte auf die Schwemmtechnik. Wenn das Fahrzeug dann<br />
durch Barcelona, Stuttgart oder München fährt, strömen bis zu<br />
80 Liter Wasser pro Minute aus den in zwei Reihen angebrachten<br />
Düsen – bei einem Druck von 50 bis 130 bar. Selbst der hartnäckigste<br />
Schmutz hat dann keine Chance mehr. Dabei ist die Reinigungsaktion<br />
ein aufwendiger Prozess: Die Mitarbeitenden müssen<br />
ihre Fahrzeuge durch enge und teils zugeparkte Straßenzüge steuern.<br />
Unfälle dürfen hier nicht passieren, denn dann entsteht nicht<br />
nur ein großer finanzieller Schaden, auch die Straßenreinigung ist<br />
für diesen Tag unterbrochen. Die Fahrzeuge sind deshalb so gebaut,<br />
dass sie flexibel auf die Situation vor Ort reagieren können.<br />
Der Schwemmbalken kann nach links und rechts jeweils um bis<br />
zu 30 Grad gedreht werden. Oft reicht aber selbst das nicht aus:<br />
Zwischen Parkbänken und parkenden Autos kann ein Schwemmfahrzeug<br />
meist nicht fahren. Dazu hat Fiedler den FSB 1500/2600<br />
entwickelt: Der Schwemmbalken ist mit einer Verschubmöglichkeit<br />
nach links und rechts ausgestattet. Damit wird der ursprünglich<br />
1,5 Meter breite Arbeitsbereich auf 2,6 Meter vergrößert.<br />
Möglich machen diese Technik die Linearführungen der drylin W-<br />
Serie des Motion Plastics Spezialisten Igus aus Köln.<br />
EINE KOOPERATION, DIE WEIT ZURÜCKREICHT<br />
Dass Fiedler bei der Konstruktion des Doppelschwemmbalkens<br />
auf die Lineartechnik von Igus setzt, liegt in der jahrzehntelangen<br />
Zusammenarbeit der beiden Unternehmen begründet. „Wir sind<br />
seit über 23 Jahren Kunde von Igus“, hält Geschäftsführer Fiedler<br />
fest. Er leitet das Unternehmen in zweiter Generation, sein Vater<br />
hat die Firma direkt nach der Wende im Jahr 1990 ins Leben gerufen.<br />
Seitdem ist Fiedler Maschinenbau stetig gewachsen. Aus<br />
dem einst kleinen Unternehmen wurde schnell ein globaler Akteur<br />
in der Herstellung von Kommunaltechnik. Fiedler verkauft<br />
bis nach Amerika und Asien. Der Doppelschwemmbalken<br />
FSB 1500/2600 ist sogar in Abu Dhabi im Einsatz.<br />
Fiedler fertigt seine Produkte nach den individuellen Ausschreibungen<br />
der Städte, in denen die Fahrzeuge zum Einsatz kommen<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
LINEARTECHNIK<br />
01 Mit der Hochdruckreinigung per Doppelschwemmbalken erhalten<br />
Kommunen große Flexibilität in der Schwemmung<br />
02 Für den Verschub des Balkens setzt Fiedler auf die<br />
drylin W-Serie von Igus<br />
sollen. Auch die Idee zum Verschubbalken stammt aus einem dieser<br />
Bedarfe. Je nach Anforderung stattet Fiedler seine Produkte<br />
mit steuerbaren Froschmauldüsen, Weitwurfdüsen und/oder zuund<br />
abschaltbaren Sektionen aus. Über das Aufnahmesystem<br />
können zusätzliche Pumpen und Schlauchhaspeln montiert werden.<br />
Das ergänzt den flexiblen Verschub. „Mit dem Balken ist eine<br />
stufenlose Bewegung möglich“, sagt Fiedler. Damit müssen die<br />
Fahrzeuge nicht mehr so nah an parkenden Autos vorbeifahren.<br />
Die Gefahr von Unfällen sinkt. Um diesen stufenlosen Verschub<br />
anzubieten, braucht Fiedler Komponenten, die auch den herausfordernden<br />
Umgebungsbedingungen vor Ort standhalten.<br />
LÄUFT WIE GESCHMIERT AUCH OHNE<br />
SCHMIERUNG<br />
Oft herrschen in den Städten mehr als 40 °C, direkt über der Fahrbahn<br />
ist es häufig sogar noch heißer. Gleichzeitig sorgen die<br />
hohen Wassermengen bei herkömmlichen Bauteilen für Korrosionsgefahr.<br />
Fiedler ist also auf robuste Bauteile angewiesen, die<br />
einen sicheren Betrieb gewährleisten, langlebig und ausfallsicher<br />
sind. Mit seinen Iglidur-Hochleistungskunststoffen adressiert<br />
Igus ebendiese Anforderungen. Die Kunststoffe sind verschleißarm,<br />
leicht und kommen ganz ohne externe Schmierung aus.<br />
Stattdessen setzt Igus auf Festschmierstoffe, die wartungsfrei und<br />
zuverlässig sind. Das ist besonders wichtig für Gleitanwendungen,<br />
in denen mit sehr viel Wasser gearbeitet wird. Metallische<br />
Wälzlager etwa müssen regelmäßig geschmiert werden, was in<br />
der Praxis einen hohen Aufwand bedeutet. Für Fiedler war das<br />
aber ein Ausschlusskriterium: Im Betrieb könnte das Schmieröl<br />
auf die Straße gelangen, die Gefahren für Umwelt und Technik<br />
wären groß. Also griff das Unternehmen für seinen Doppelschwemmbalken<br />
zur drylin W-Serie von Igus. Der Verschub<br />
geschieht dabei entlang einer 1,5 Meter langen drylin WS-20-80-<br />
Schiene. Die Befestigung erfolgt über ein WJ200UM-01-20-Gleitlagergehäuse<br />
inklusive der bewährten Iglidur Gleitfolie.<br />
Der Vorteil dieser Bauteile in der Kommunaltechnik liegt auf<br />
der Hand: Das Schienensystem ist schmierfrei und muss auch im<br />
Betrieb nicht regelmäßig (und aufwendig) geschmiert werden.<br />
„Damit kamen wir schnell zu dem Entschluss, dass die drylin W-<br />
Komponenten genau richtig für den Einsatz im Schwemmbalken<br />
sind“, erläutert Markus Oppe, technischer Verkaufsberater bei<br />
Igus, der Fiedler betreut. Am Markt kommt die Lösung gut an,<br />
Geschäftsführer Stefan Fiedler sieht als einen Grund dafür auch<br />
die Beratung durch Igus an: „Gerade bei einer tief reichenden<br />
Entwicklungsabteilung wie bei uns ist eine Betreuung des Lieferanten<br />
sehr wertvoll. Die Firma entscheidet sich immer wieder<br />
für Igus Komponenten, weil sie gut zum Produktportfolio der<br />
Kommunaltechnik passen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen<br />
weisen etwa Kunststoffbuchsen und Aluminiumführungen<br />
ein leichteres Gewicht auf. Denn bei Technik an der Fahrzeugfront<br />
zählt jedes Gramm. Fiedler hat vor allem in Gießarmen<br />
Igus-Buchsen verbaut.<br />
NACHHALTIGKEIT IST MASSGEBLICH IN DER<br />
KOMMUNALTECHNIK<br />
Die Fiedler Produkte sind Beispiele dafür, wie der Einsatz innovativer<br />
Technologie die Wettbewerbsfähigkeit erhält, während<br />
gleichzeitig ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet wird. „Nachhaltigkeit<br />
steckt in all unseren Produkten“, so Stefan Fiedler. Der<br />
FSB 1500/2600 verwendet nur so viel Wasser wie nötig. Gerade in<br />
heißen oder wüstennahen Gebieten ist das ein unschätzbarer<br />
Vorteil. Hinzu kommt die Kühlfunktion des Schwemmens. Wer<br />
im Mittelmeerraum bereits einmal über frisch geschwemmte Bereiche<br />
gelaufen ist, wird sich an die kühle Luft erinnern, die von<br />
den noch nassen Stellen ausgeht. Damit bleibt das Stadtklima in<br />
Zeiten des Klimawandels ein wenig länger erträglich, die Lebensqualität<br />
für Mensch und Tier steigt. Durch die wegfallende<br />
Schmierung spart Fiedler zudem klimaschädliches CO 2<br />
ein, da<br />
der Betrieb nachhaltiger und effizienter abläuft.<br />
SCHWEMMBALKEN ÜBERZEUGT DIE<br />
MANUS-JURY<br />
Der Doppelschwemmbalken überzeugt nicht nur im Markt, er<br />
hat auch die Jury des Manus Award von sich begeistern können.<br />
Mit dem Manus Award zeichnet Igus jedes Jahr innovative und<br />
mutige Gleitlageranwendungen aus. In diesem Jahr hat<br />
Stefan Fiedler auf der Hannover Messe den bronzenen Manus<br />
Award annehmen dürfen. „Natürlich haben wir nicht damit gerechnet.<br />
Der Preis ist aber eine schöne Bestätigung unserer Arbeit“,<br />
meint Fiedler.<br />
Bilder: Igus<br />
www.igus.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 47
MOBILE MASCHINEN<br />
TRANSPORTFAHRZEUGE<br />
ROUTENZÜGE<br />
MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNGEN FÜR<br />
DEN IN- UND OUTDOORBEREICH<br />
Routenzüge reduzieren das Verkehrsaufkommen<br />
im Betrieb, verringern Unfallgefahren und sorgen<br />
für planbare, zuverlässige Logistikprozesse.<br />
Bereits ab einer Routenlänge von 160 Metern<br />
können die gebündelten Transporte<br />
wirtschaftlich sein. Maßgeschneiderte<br />
Anhängerrahmen, ausgestattet mit<br />
einsatzspezifischen Funktionen, bilden in<br />
Kombination mit Schleppern passgenaue<br />
Routenzuglösungen für den Einsatz in Hallen<br />
oder im Außenbereich.<br />
Routenzüge haben in der modernen industriellen Fertigung<br />
ihren festen Platz: Sie transportieren große Mengen<br />
an Material aus Lagern und Supermärkten über zum Teil<br />
weite Strecken, um es an verschiedenen Punkten in der<br />
Montage bereitzustellen. Besonders häufig findet man die aus einem<br />
Schlepper und mehreren Anhängern bestehenden Routenzüge<br />
in der Just-in-time- oder Just-in-sequence-Produktion von<br />
Automobilindustrie oder Maschinenbau. Die Ladung befindet<br />
sich typischerweise auf einem Trolley oder Rollgestell, wird in<br />
den Anhängerrahmen geschoben und angehoben. Dabei sind die<br />
Anforderungen je nach Einsatzgebiet unterschiedlich: Im Innenbereich<br />
herrschen oft enge Platzverhältnisse, während die<br />
Routenzüge im Außenbereich mit Fahrbahnunebenheiten zurechtkommen<br />
müssen. „Aus diesem Grund haben wir neben der<br />
bewährten Allrounder-Version jetzt auch Routenzuglösungen im<br />
Programm, die für den vorwiegenden Indoor- oder Outdoorbereich<br />
entwickelt wurden“, sagt Mal Rexhepi, Product Manager<br />
Logistic Train Solutions bei Linde Material Handling.<br />
Der neue<br />
Outdoor-Routenzug,<br />
bestehend aus dem<br />
Schlepper Linde P250<br />
und LT-Ch-Rahmen, ist<br />
für das Außengelände<br />
optimiert
TRANSPORTFAHRZEUGE<br />
Die neuen LT-M- und<br />
LT-W-Rahmen bilden<br />
mit dem Schlepper<br />
Linde P60 C eine<br />
perfekte Indoor-Lösung<br />
und sind besonders<br />
leicht und wendig<br />
WENDIG UND FLEXIBEL IN DER HALLE<br />
UNTERWEGS<br />
Vorzugsweise für den Halleneinsatz konzipiert sind die Routenzuganhänger<br />
Linde LT06-M, LT10-M und LT10-W. Vorwiegend<br />
werden diese Rahmen an den Schlepper Linde P60 C angehängt<br />
und lassen sich in demselben Zugverbund frei kombinieren. Die<br />
M-Rahmen verfügen wahlweise über 600 und 1.000 kg Tragfähigkeit<br />
und werden ebenerdig von einer Seite beladen. Sie eignen<br />
sich für Transporte mit vorab definierten Start- und Endpunkten.<br />
Währenddessen lassen sich die W-Rahmen mit 1.000 kg Tragfähigkeit<br />
von beiden Seiten be- und entladen, was den Einsatz<br />
flexibler macht: Werden nachträglich Routen geändert oder neue<br />
Haltepunkte aufgenommen, spielt es keine Rolle, auf welcher Seite<br />
sich diese befinden. Große Wendigkeit verleiht dem Logistikzug<br />
DIE NEUEN ROUTENZÜGE<br />
BIETEN DEM BETREIBER MEHR<br />
WAHLMÖGLICHKEITEN<br />
die mittig angeordnete Achse mit zwei Rädern. Beispielsweise<br />
genügt dem Schlepper mit vier angehängten Rahmen für Europaletten-Trolleys<br />
eine Fahrbahnbreite von 3,9 m, um eine Kehrtwende<br />
(U-Turn) zu vollziehen. Hinzu kommt das geringe Eigengewicht<br />
der Anhänger. Es beträgt in der einfachsten Variante<br />
lediglich 158 kg und ermöglicht höhere Fahrgeschwindigkeiten,<br />
was sich positiv auf die Umschlagleistung auswirkt.<br />
ERSCHÜTTERUNGSFREI UND SICHER<br />
IM AUSSENGELÄNDE<br />
Hingegen sind die üblicherweise vom Schlepper Linde P250<br />
gezogenen Outdoor-Routenzüge Linde LT16-Ch und Linde<br />
LT16-BMh für das Außengelände optimiert. Die großen Super-<br />
Elastik-Reifen der Anhänger mit einem Durchmesser von 368 mm<br />
und einer Breite von 115 mm mildern Erschütterungen und Stöße<br />
durch Bodenunebenheiten ab. Die robusten Rahmen verfügen<br />
außerdem über zwei Achsen für Traglasten bis 1,6 t, Allradlenkung<br />
für hohe Wendigkeit und Spurtreue sowie eine hydraulische<br />
Hubsteuerung für schonendes Anheben der Trolleys. Zwei Ausführungen<br />
stehen zur Wahl und lassen sich frei kombinieren: ein<br />
C-Rahmen (Ch) sowie ein beidseitig bestückbarer Bügelrahmen<br />
(BMh) mit verstellbaren Mittelstegen, um Gebinde verschiedener<br />
Größe gleichzeitig zu transportieren.<br />
Mit zahlreichen Optionen lassen sich die Anhängerrahmen<br />
noch weiter für die Gegebenheiten des Außeneinsatzes ausstatten:<br />
Dazu gehören ein Wetterschutz, Beleuchtungsoptionen für<br />
bessere Sichtbarkeit, Schmutzfänger für die Räder sowie Auflaufbremsen,<br />
die das Zugfahrzeug speziell bei Gefälle und Steigungen<br />
entlasten. Die beiden neuen Routenzuglösungen ergänzen<br />
die bewährte, leistungsstarke Routenzugreihe Linde LT10-C bis<br />
LT16-BM. Im Zusammenspiel mit dem Schlepper Linde P80 spielen<br />
sie als „Allrounder“ ihre Vorteile bei Transporten in und zwischen<br />
Werkshallen aus. Für die Anhänger mit einer maximalen<br />
Tragfähigkeit von 2.000 kg sind drei Rahmenversionen im Angebot:<br />
C-Rahmen (LT-C), beidseitig beladbare Bügelrahmen (LT-B)<br />
sowie Bügelrahmen mit integriertem, beweglichem Mittelsteg<br />
(LT-BM).<br />
MODELLÜBERGREIFENDE SICHERHEIT<br />
UND PERFORMANCE<br />
Für sichere Transporte und Beladungsvorgänge sorgt standardmäßig<br />
bei allen Linde-Anhängermodellen die mechanische<br />
Lastverriegelung, die sich nach dem Einschub der Trolleys automatisch<br />
schließt. Die Hubfunktion der Rahmen wird vom Fahrerstand<br />
aus zentral gesteuert. Steigt der Fahrer in den Schlepper<br />
ein, wird die Last automatisch angehoben, beim Aussteigen wird<br />
sie abgesenkt. Eine Anfahrsperre verhindert ein Losfahren bei<br />
abgesenkter Last und das Absenken der Last während der Fahrt.<br />
Ein Assistenzsystem drosselt automatisch die Geschwindigkeit<br />
der Zugmaschinen in Kurven.<br />
Passend zu den Routenzügen gibt es im Linde-Programm zahlreiche<br />
Trolleys mit Traglasten von 1.000 kg in unterschiedlicher<br />
Größe, Ausstattung und Bereifung. Sie eignen sich für den Transport<br />
von Paletten und Behältern und können mit modularen<br />
Regalaufbauten für Kleinladungsträger ausgestattet werden.<br />
Darüber hinaus unterstützt ein optional erhältliches Routenzugleitsystem<br />
die Fahrer bei komplexen Touren mit variablen<br />
Endpunkten und dirigiert sie auf der optimalen Route zu den einzelnen<br />
Stationen.<br />
Bilder: Linde Material Handling<br />
www.linde-mh.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 49
LOUNCH<br />
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 03/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 11. 03. <strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 23. 02. <strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
DER DIREKTE WEG<br />
<strong>O+P</strong> IM INTERNET<br />
www.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER<br />
digital.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong>-REDAKTION<br />
MILES MEIER,<br />
m.meier@vfmz.de<br />
WERBUNG IN <strong>O+P</strong><br />
sales@vfmz.de<br />
WORLD OF INDUSTRIES<br />
digital.world-of-industries.com<br />
01 Es gibt viele Gründe für die Hersteller von Bau-, Forst- oder Agrarmaschinen<br />
bei deren Marktzulassung auf digitale Prüfstände und simulierte<br />
Testreihen zu setzen.<br />
Foto: Hydrive<br />
02 Der Bedarf an Telematik und vernetzten Lösungen, die kleinere OEMs<br />
problemlos in ihre Anlagen integrieren können, treibt heute innovative<br />
Lösungen voran. Dieser Ansatz ermöglicht es kleineren Unternehmen, mit<br />
größeren Wettbewerbern Schritt zu halten.<br />
Foto: Danfoss<br />
03 Durch den Einsatz von Verschleißstahl und Rohren hat ein Hersteller<br />
von Zuckerrübenvollerntern die Lebensdauer von stark beanspruchten<br />
Bauteilen signifikant erhöht.<br />
Foto: SSAB<br />
04 In der Schienenverkehrstechnik ist die präzise Überwachung des<br />
Füllstandes von Flüssigkeiten und Schüttgüter von entscheidender<br />
Bedeutung. Kapazitive Grenzstandmelder haben sich in den letzten Jahren<br />
als eine innovative Lösung etabliert, um diesen Anforderungen gerecht zu<br />
werden.<br />
Foto: Jumo<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de
WHEN<br />
KNOWLEDGE<br />
MATTERS<br />
Custom engineered & manufactured 86,408 heavy-duty<br />
industrial hydraulic cylinders in the last decade<br />
kayahan.com
LOUNCH<br />
MULTIMEDIAL VERNETZT<br />
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FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
FLUIDTECHNIK<br />
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Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />
Carmen Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
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