24.01.2024 Aufrufe

O+P Fluidtechnik 1-2/2024

O+P Fluidtechnik 1-2/2024

O+P Fluidtechnik 1-2/2024

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

01-02<br />

5445<br />

Februar <strong>2024</strong><br />

€ 17,50<br />

Organ des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

EFFIZIENZ IST DAS<br />

THEMA DER STUNDE<br />

Interview mit Beko-CEO<br />

Sascha Niederhagen<br />

FLÜSSIGKEITEN UND<br />

GASE IN DER MEDIZIN<br />

Kriterien für die Ventilauswahl in<br />

einem speziellen Umfeld<br />

INNOVATIVE<br />

AGRARTECHNIK<br />

Wissenschaftler blicken auf die<br />

Messeneuheiten 2023<br />

MIT 16 SEITEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

oup-fluidtechnik.de


Vollständig<br />

überarbeitet!<br />

Die Berechnung und Gestaltung von<br />

Wälzlagern erreicht eine neue Ära<br />

Wälzlagerpraxis<br />

NOW<br />

ALSO AVAILABLE<br />

IN ENGLISH<br />

Das Standardwerk für Konstrukteure<br />

und Studenten in der 5. Auflage.<br />

Wälzlagerpraxis jetzt bestellen unter shop.vereinigte-fachverlage.de


EDITORIAL<br />

TRAUMBERUF UND<br />

WIRKLICHKEIT<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

viele junge Menschen, die sich bewusst für Ausbildungsberufe wie Baugeräteführer<br />

oder Landwirt entscheiden, wollen in der Regel im Freien und körperlich<br />

arbeiten. Auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit werden für beide<br />

Ausbildungsberufe dementsprechend persönliche Voraussetzungen genannt:<br />

körperliche Belastbarkeit, gute Bewegungskoordination, handwerkliches<br />

Geschick. Auch eine gute räumliche Orientierung ist gefordert. Doch liest man<br />

weiter im Text heißt es: „Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeits- und<br />

Berufswelt kann Aufgabenfelder und Anforderungsprofile verändern“. Es werden<br />

Augmented Reality Operation über Datenbrillen oder Agrarroboter, automatische<br />

Fütterungs- und Melksysteme sowie Drohnen aufgezählt.<br />

Für die Redaktion der Mobile Maschinen und ihre Leserschaft sind Digitalisierung<br />

und Automatisierung im Bau- und Agrarsektor längst „state of the art“. Aber wie<br />

sehen das potenzielle Auszubildende ‒ können sie sich in einer fortschreitenden<br />

Digitalisierung ihres vermeintlichen Traumberufs überhaupt wiederfinden?<br />

Bekommen sie in Zukunft ohne Abitur einen Ausbildungsplatz? Aktuell verfügen<br />

laut Agentur für Arbeit 47 Prozent der Auszubildenden zum Baugeräteführer<br />

oder Landwirt über einen mittleren Bildungsabschluss, 42 Prozent der Baugeräteführer<br />

und 28 Prozent der angehenden Landwirte haben einen Hauptschulabschluss.<br />

Die wenigsten haben Abitur. Vor diesem Hintergrund sind die Branchen<br />

gut beraten, die Zugangsqualifikationen für genannte Berufe nicht prophylaktisch<br />

hochzuschrauben, weil man es mit Blick auf die digitale Wirklichkeit<br />

auf potenzielle Daten- und Softwareexperten abgesehen<br />

hat. Darüber hinaus sollte die Attraktivität dieser noch als<br />

„Freiluft-Berufe“ angesehenen Beschäftigungen nicht zu<br />

stark unter dem Effizienzgedanken leiden, der ein Motor<br />

der Digitalisierung und Automatisierung ist. Die Folge wäre<br />

eine Verschärfung der Nachwuchsprobleme auch in<br />

diesen Branchen.<br />

Ihr<br />

Manfred Weber<br />

m.weber@vfmz.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 3


INHALT<br />

10<br />

20<br />

42<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 16 Tonnen-Zylinder für<br />

Pfannendrehturm<br />

<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />

10 Die Hydraulik fit halten<br />

TITELBILD<br />

© Nay - adobe stockphotos<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

SCHMIER- UND<br />

HYDRAULIKSYSTEME<br />

16 Verschmutzungsbedingte<br />

Ausfälle vermeiden<br />

PNEUMATIK<br />

20 „Energieeffizienz ist<br />

das Thema der Stunde“<br />

VENTILE IN DER MEDIZIN<br />

22 Grundlagen zu Ventilen<br />

für medizinische Geräte<br />

FORSCHUNG UND<br />

ENTWICKLUNG<br />

26 Niveauregulierung mit<br />

kompakter Ventilsensor-Einheit<br />

FORSCHUNG UND<br />

ENTWICKLUNG<br />

30 Landtechnik ist innovativ<br />

und zukunftsorientiert<br />

30<br />

SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />

FAHRERLOSE<br />

TRANSPORTSYSTEME<br />

38 Schwerlasthandling im<br />

Tandembetrieb<br />

ANBAUTEN<br />

40 Doppelkufe für engeren<br />

Reihenabstand<br />

ELEKTROPLATTFORMWAGEN<br />

42 40 Tonnen millimetergenau<br />

bewegen<br />

ENERGIEKETTEN<br />

44 Feldtauglich, flexibel und<br />

zuverlässig<br />

LINEARTECHNIK<br />

46 Mehr Flexibilität<br />

für kommunale<br />

Schwemmfahrzeuge<br />

TRANSPORTFAHRZEUGE<br />

48 Maßgeschneiderte Lösungen<br />

für den In- und Outdoorbereich<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


34<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

LINEARTECHNIK<br />

34 Elektrische Aktuatoren haben sich etabliert<br />

MEIN TIPP<br />

SERVICE<br />

03 Editorial<br />

08 Impressum<br />

Technische Innovation ist der Schlüssel für mehr<br />

Green Productivity! Auf der Agritechnica 2023<br />

war das zu spüren – vor allem in den Hallen zu<br />

Systems und Components, dem B2B-Marktplatz<br />

der Zulieferindustrie für die Landtechnik und den<br />

Off-Highway-Sektor. Experten des Instituts für<br />

mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge an der TU<br />

Braunschweig erläutern ausgewählte Neuheiten<br />

aus der Mobilhydraulik, Pneumatik, Antriebstechnik<br />

und Automatisierung auf Seite 30 bis 33.<br />

Felix Berthold, Redakteur, F.Berthold@vfmz.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 5


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


16 TONNEN-ZYLINDER FÜR PFANNENDREHTURM<br />

Mit einem Durchmesser von 900 Millimeter der Kolbenstangen und 960 Millimeter<br />

der Kolben bzw. einem Außendurchmesser von 1.240 Millimeter ist der Zylinder bei<br />

weitem nicht der größte, den Hainzl Systemtechnik bisher konstruiert hat. Mit<br />

einem beachtlichen Eigengewicht von 16 Tonnen schafft er eine Hubkraft von<br />

13.000 Kilonewton. Der Zylinder kommt am Pfannendrehturm eines Stahlwerks<br />

zum Einsatz. Die Pfannen voller Stahlschmelze werden angehoben, der Turm<br />

gedreht und die volle Pfanne über die Gießbühne geschwenkt. Die Herausforderung<br />

für die Konstrukteure von Hainzl Systemtechnik war es, das Eigengewicht der<br />

Zylinder zu optimieren. Gegenüber der Standardausführung konnten zirka<br />

1.500 Kilogramm an Gewicht eingespart werden.<br />

www.hainzl.at


SZENE<br />

KARSTEN<br />

JUST<br />

ANDREAS<br />

PAULY<br />

CHRISTIN<br />

ROTH-JÄGER<br />

WOLFGANG<br />

SOCHOR<br />

INGO<br />

SCHERHAUFER<br />

ist neuer Chief Sales<br />

Officer (CSO) bei<br />

Gefran. Er wird sowohl<br />

für den Vertrieb als<br />

auch die Internationalisierungsprozesse<br />

zuständig sein. Als<br />

Mitglied der Geschäftsführung<br />

wird er<br />

darüber hinaus die<br />

Unternehmensstrategie<br />

mitverantworten.<br />

Er freue sich auf die<br />

neuen Aufgaben bei<br />

einem Unternehmen,<br />

das sich erfolgreich den<br />

unterschiedlichsten<br />

Herausforderungen<br />

stellt.<br />

bisher Leiter der<br />

Division Messtechnik,<br />

ergänzt seit 1. Oktober<br />

2023 als Chief Technology<br />

Officer (CTO) die<br />

Geschäftsführung von<br />

Rohde & Schwarz. Die<br />

Leitung der Division<br />

Messtechnik hat<br />

Christina Geßner<br />

übernommen. Sie wird<br />

damit auch Mitglied<br />

der Geschäftsleitung.<br />

Pauly wird sich als CTO<br />

auf Forschungs- und<br />

Entwicklungsthemen<br />

konzentrieren und<br />

einen Fokus auf der<br />

Messtechnik behalten.<br />

folgt als CEO der Roth<br />

Industries auf Matthias<br />

Donges, der nach 22<br />

Jahren als Geschäftsführer<br />

der Roth<br />

Industries in den<br />

Ruhestand geht.<br />

Roth-Jäger war bislang<br />

COO der Roth Industries<br />

und Geschäftsführerin<br />

der Roth Werke<br />

GmbH. Die Diplom-<br />

Kauffrau hat zunächst<br />

in einem anderen<br />

Industriebetrieb<br />

Berufserfahrung<br />

gesammelt, bevor sie<br />

2001 ins Familienunternehmen<br />

eintrat.<br />

wird zum Januar <strong>2024</strong><br />

CEO von Hawe Hydraulik.<br />

Er folgt damit<br />

Robert Schullan, der in<br />

den Ruhestand geht.<br />

Sochor ist seit 2008 als<br />

COO der Hawe Hydraulik<br />

für den Vorstandsbereich<br />

Value Chain<br />

Management verantwortlich<br />

und bereits<br />

seit 2019 Stellvertreter<br />

des CEO Schullan.<br />

Nachfolger von Sochor<br />

als COO wird Christof<br />

Gilnhammer, der damit<br />

für das Value Chain<br />

Management verantwortlich<br />

zeichnet.<br />

ist mit dem Europäischen<br />

Sicherheitspreis<br />

Nutzfahrzeuge 2023<br />

ausgezeichnet worden.<br />

Seit knapp 20 Jahren<br />

verantwortet er den<br />

Bereich Active Safety<br />

bei der heutigen<br />

Daimler Truck AG. Der<br />

Preis wird gemeinsam<br />

von der Europäischen<br />

Vereinigung für<br />

Unfallforschung und<br />

Unfallanalyse (EVU),<br />

von der Expertenorganisation<br />

DEKRA und<br />

vom Deutschen<br />

Verkehrssicherheitsrat<br />

(DVR) vergeben.<br />

IMPRESSUM<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 68. Jahrgang<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteure:<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Felix Berthold, M.A. (be)<br />

Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

ISSN 1614-9602<br />

ISSN E-Paper: 2747-8009<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 17,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 165,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 186,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH,<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de, www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Gesellschafter: P.P. Cahensly GmbH & Co. KG,<br />

Karl-Härle-Straße 2, 56075 Koblenz<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD<br />

und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die<br />

vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />

d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />

Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht<br />

der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden, über<br />

deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und die<br />

nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

REKORDWERT BEI FORSCHUNGSAUSGABEN<br />

Der Maschinen- und Anlagenbau in<br />

Deutschland hat im Jahr 2022 knapp 8,7<br />

Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung<br />

ausgegeben, wie der VDMA<br />

meldet. Das war eine Steigerung von<br />

knapp 6 Prozent zum Vorjahr und zugleich<br />

ein Rekordwert. „Unsere Antwort auf<br />

Megatrends wie Dekarbonisierung,<br />

Automatisierung und Digitalisierung heißt<br />

Forschung und Innovation“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender<br />

VDMA-Hauptgeschäftsführer, anlässlich der Veröffentlichung<br />

der neuen Stifterverbandszahlen. „In fast allen Branchen<br />

basieren Produktion, Skalierung und Wettbewerbsfähigkeit auf<br />

innovativen Lösungen des Maschinenbaus.“ Auch die Zahl der<br />

Beschäftigten in Forschung und Entwicklung im Maschinenund<br />

Anlagenbau hat laut Stifterverband im Jahr 2022 mit knapp<br />

54.000 Menschen (Vollzeitäquivalente) einen neuen Rekord<br />

erreicht. Dies entspricht einem Plus von gut 5 Prozent im<br />

Vergleich zum Vorjahr. „Unsere Branche ist der wichtigste<br />

Arbeitgeber für Ingenieurinnen und Ingenieure sowie generell<br />

für MINT-Berufe“, betont Rauen.<br />

Auch für das Jahr 2023 deutet sich an, dass<br />

der Stellenwert von Forschung und<br />

Entwicklung hoch bleibt und sogar noch<br />

weiter steigt. Laut Stifterverband rechnen<br />

die Unternehmen im Maschinen- und<br />

Anlagenbau für das Jahr 2023 bei den<br />

FuE-Aufwendungen mit einem Plus von<br />

rund 5 Prozent. „Als zentraler Enabler der<br />

Industrie werden wir das FuE-Tempo<br />

weiter beschleunigen“, zeigt sich Rauen optimistisch. „Die<br />

Forschungszulage gibt uns im Maschinenbau dabei zusätzlichen<br />

Schub, weil sie themenoffen und auch für kleine und<br />

mittlere Unternehmen schnell erhältlich ist.“ Das Wachstumschancengesetz<br />

sieht eine deutliche Ausweitung insbesondere<br />

der förderfähigen Bemessungsgrundlage bei der Forschungszulage<br />

vor. „Wir setzen auf eine zügige Umsetzung“, betont Rauen<br />

mit Blick auf das derzeit laufende parlamentarische Verfahren.<br />

„Endlich schließt sich damit dann auch bei Midrange Companies<br />

mit bis zu 3000 Beschäftigen die Lücke in der Innovationsförderung.“<br />

www.vdma.org<br />

VOGELSANG WEITER AUF ERFOLGSKURS<br />

In einem für die Vogelsang<br />

GmbH & Co. KG erfolgreichen<br />

Geschäftsjahr 2023<br />

mit Produkt-Launches und<br />

einer Vielzahl an gelungenen<br />

Messeauftritten hat<br />

Vogelsang die Geschäftsleitung<br />

erweitert. Detlef<br />

Ruhmke (Bild links) und<br />

Michael Brinkmann (Bild<br />

rechts) führen gemeinsam mit Harald und Hugo Vogelsang das<br />

Maschinenbauunternehmen in sein 95. Jahr seit Gründung.<br />

Harald Vogelsang, Geschäftsführer: „Mit Detlef Ruhmke und<br />

Michael Brinkmann verstärken wir unsere Branchen- und<br />

Vertriebsexpertise. Damit sind wir vor allem in der strategischen<br />

Weiterentwicklung des Abwasser-, Biogas-, Industrieund<br />

Verkehrstechniksegments und unseres Sales-Bereichs noch<br />

stärker aufgestellt.“ Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das<br />

international agierende Maschinenbauunternehmen einen<br />

Rekordumsatz.<br />

www.vogelsang.info<br />

NEUER VORSTAND PERSONAL BEI<br />

SCHAEFFLER<br />

Der Aufsichtsrat der Schaeffler AG hat<br />

Frau Dr. Astrid Fontaine mit Wirkung zum<br />

1. Januar <strong>2024</strong> als Vorstand Personal und<br />

Arbeitsdirektorin sowie als ordentliches<br />

Mitglied des Vorstands der Schaeffler AG<br />

bestellt. Frau Dr. Fontaine verfügt über<br />

umfassende und langjährige internationale<br />

Erfahrungen in den Personalressorts<br />

namhafter großer Automobilhersteller.<br />

Frau Dr. Fontaine, die die deutsche und<br />

die US-amerikanische Staatsbürgerschaft<br />

besitzt, hat mehrere Aufsichtsratsmandate<br />

innerhalb der Volkswagen-Gruppe inne. Sie ist Diplom-Wirtschaftsingenieurin<br />

und wurde im Rahmen eines PhD-Studiums<br />

in den USA im Bereich „Information Systems“ promoviert. Darüber<br />

hinaus gehört sie seit dem Jahr 2022 dem Expertenkreis zur<br />

Transformation der Automobilindustrie im Bundeswirtschaftsministerium<br />

an.<br />

www.schaeffler.com<br />

AUSGEZEICHNET: PUMPEN VIA IOT ÜBERWACHEN<br />

Smart Monitoring für Industriepumpen: Für diese IoT-Lösung wurde die Lewa GmbH mit dem<br />

Allianz Industrie 4.0 Award Baden-Württemberg ausgezeichnet – zusammen mit ihrem<br />

Partner für die digitale Produktentwicklung, der Generic.de Software Technologies AG.<br />

Verliehen wurde der Preis im November in Stuttgart.<br />

Mithilfe des Überwachungssystems lassen sich Industriepumpen im Betrieb selbst an sehr<br />

entlegenen Orten zuverlässig und lückenlos überprüfen, kontrollieren sowie auswerten. Für<br />

den Remote-Zugriff können Anwender das Kundenportal nutzen. Alle Parameter und Zustände<br />

lassen sich zeit- und ortsunabhängig abrufen. Über Dashboards können Kunden sämtliche<br />

Pumpen in Form digitaler Zwillinge durchgängig überwachen. Fehlerzustände werden in<br />

Klartext ausgegeben und Fehler genau lokalisiert. Wichtige Dokumente sowie Ersatzteillisten<br />

können über das Digital Asset Management bereitgestellt werden. Mit der IoT-Lösung könne<br />

der Hersteller seine Expertise bei der Diagnostik mit Endkunden teilen, und zwar über eigens<br />

entwickelte Algorithmen automatisiert und kennzahlenbasiert. Gleichzeitig schaffe die<br />

Technologie die Basis für weitere Anwendungen, wie Predictive Maintenance, Energiemanagement,<br />

Remote Service oder Leistungsanalysen.<br />

www.lewa.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 9


DIE HYDRAULIK<br />

FIT HALTEN<br />

Die technologieneutrale Suche nach der besten Lösung sieht<br />

Dr. Torsten Boldt, Geschäftsführer der Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> GmbH als<br />

die Anforderung, die Kunden an die Konstrukteure stellen. Um in<br />

diesem Umfeld attraktiv zu bleiben, muss sich die Hydraulik laut<br />

Boldt weiterentwickeln. In welchen Bereichen er da besonderes<br />

Potenzial sieht, erklärte er im Gespräch mit <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Herr Dr. Boldt, Ihre Promotion liegt 20 Jahre zurück – was war Ihr Thema und was hat Sie daran fasziniert?<br />

Der Titel meiner Dissertation war die „Entwicklung<br />

mechatronischer Systeme am Beispiel autarker Spannsysteme“.<br />

Mich hat damals wie heute zum einen die<br />

Kombination der Mechanik, Hydraulik, Elektronik,<br />

Sensorik und Software zur Realisierung von Funktionen<br />

und Systemen fasziniert. Zum anderen aber auch<br />

die hohe Leistungsdichte der Hydraulik, die meines<br />

Erachtens in miniaturhydraulischen Hochdrucksystemen<br />

noch einmal deutlicher zu Tage tritt. Die Entwicklung<br />

mechatronischer Systeme ist heute zu einer<br />

Selbstverständlichkeit im Maschinenbau geworden,<br />

wobei uns aus meiner Sicht nach wie vor Herausforderungen<br />

in der Zusammenführung dieser unterschiedlichen<br />

Fachrichtungen begegnen.<br />

Die Kombination von Mechatronik und Hydraulik hat an Bedeutung nicht verloren. Welche Entwicklungen<br />

sehen Sie aktuell in diesem Bereich?<br />

In der Kombination von Mechatronik und Hydraulik<br />

liegt der Schwerpunkt der aktuellen Entwicklungen<br />

sicher auf der Kommunikationsfähigkeit von Komponenten<br />

und der Erweiterung der Funktionalität durch<br />

die Integration von Elektronik und Software. Die Integration<br />

kostengünstiger Sensorik und die damit einhergehende<br />

hohe Verfügbarkeit von Daten eröffnet<br />

völlig neue Lösungsansätze. Die spannenden Fragen<br />

sind aus meiner Sicht, wie komme ich von „Big-Data“<br />

zu „Smart-Data“ und wie generiere ich einen wirklichen<br />

Mehrwert für den Kunden. Ich sehe aktuell technisch<br />

durchaus spannende Entwicklungen, die aber<br />

noch auf der Suche nach ihrem Kundennutzen sind.<br />

Der günstigste Sensor ist ein Sensor, den ich physikalisch<br />

gar nicht benötige. Um diesem Ziel näher zu<br />

kommen, haben wir Softwaremodule entwickelt, die<br />

eine Bestimmung wichtiger Parameter ohne physikalische<br />

Sensoren ermöglichen.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Als Geschäftsführer haben Sie eine große Bandbreite von Anwendungen und Lösungen im Blick. Welche<br />

Herausforderungen müssen Hydraulik-Unternehmen mittelfristig meistern, um am Markt bestehen zu können?<br />

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass unsere<br />

Kunden technologieneutral nach einer technisch guten<br />

und kostengünstigen Lösung zur Realisierung ihrer<br />

Funktion suchen. Hier stehen häufig verschiedene<br />

Technologien im Wettbewerb. Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass für viele Funktionen die Hydraulik auch in<br />

Zukunft die bessere technische Lösung darstellt. Um<br />

diese Position zu behaupten, muss sich die Hydraulik<br />

aber in vielen Bereichen weiterentwickeln und darf<br />

nicht bei z. T. seit Jahrzehnten etablierten Lösungen<br />

stehen bleiben. Zum Teil verfügen Wettbewerbstechnologien<br />

über immanente Eigenschaften, die sich die<br />

Hydraulik zunächst aneignen muss. Hier gilt es für die<br />

Hersteller von hydraulischen Komponenten und Systemen<br />

die Hydraulik fit zu halten. Wenn die Erwartungen<br />

des Kunden an Kosten, Energieeffizienz, leichter<br />

Integration in seine Maschine ebenso wie an die Konnektivität<br />

und Intelligenz der Komponenten erfüllt<br />

wird, wird die Entscheidung des Kunden zu Gunsten<br />

der Technologie ausgehen, die diese vielfältigen Anforderungen<br />

am besten erfüllt. Daher haben wir in der<br />

Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> in den letzten Jahren sowohl auf<br />

der Ventilseite als auch bei den Power Packs im Kontext<br />

Industrie 4.0 smarte Produkte entwickelt, die über<br />

eine hohe Konnektivität und umfangreicher Analysemöglichkeiten<br />

verfügen.<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


Dr. Torsten Boldt<br />

Ist die Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> da gut aufgestellt? Wenn ja, warum?<br />

Die Dekarbonisierung treibt die Elektrifizierung von<br />

Maschinen und den Einsatz von alternativen Energieträgern,<br />

wie zum Beispiel Wasserstoff. Unsere<br />

Kunden benötigen zur Realisierung Sub-Systeme<br />

und Komponenten, die diese Transformation ermöglichen.<br />

Hierzu haben wir in den letzten Jahren<br />

verschiedene Lösungen entwickelt. Als Beispiel<br />

seien hier intelligente, elektrohydraulische Power<br />

Packs genannt, die sehr energieeffiziente etablierte<br />

Hydrauliksysteme in den Maschinen unserer Kunden<br />

versorgen können, Lösungen zum energieeffizienten<br />

Lasthalten oder eben auch Wasserstoffventile.<br />

Mit diesen Produktentwicklungen und dem<br />

starken Technologienetzwerk der Hydac Gruppe<br />

sehe ich die Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> gut aufgestellt für<br />

die Themen der Zukunft.<br />

Über welche überraschenden Eigenschaften werden die Produkte von Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> 2034 verfügen?<br />

Solche Fragen bergen immer das Risiko, sich mit<br />

völlig falschen Einschätzungen zu verewigen, so<br />

wie dies etwa der IBM Chef Thomas Watson 1943<br />

tat, als er den weltweiten Bedarf für Computer auf<br />

ungefähr fünf einschätzte. Es stehen uns völlig<br />

neue Technologien zur Verfügung, wie beispielsweise<br />

die Künstliche Intelligenz oder additive Fertigungsverfahren,<br />

die selber einer rasanten Entwicklung<br />

unterliegen und wir uns sicher noch gar<br />

nicht aller Möglichkeiten bewusst sind, die diese<br />

Entwicklungen uns ermöglichen. Lassen Sie mich<br />

die Frage so beantworten: Über welche überraschenden<br />

Funktionen unsere Produkte in 2034 verfügen<br />

werden, weiß ich noch nicht, aber ich bin mir<br />

sicher, dass sie aus heutiger Sicht überraschende<br />

Eigenschaften haben werden!<br />

www.hydac.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 11


SZENE<br />

UMWELTTECHNIKPREIS FÜR MAGNETVENTIL<br />

In der Kategorie Energieeffizienz nahm Bürkert Fluid Control Systems mit dem Magnetventil<br />

Whisper Valve Typ 6724 in der Impuls-Version am Umwelttechnikpreis 2023 des Landes<br />

Baden-Württemberg teil. Im Rahmen der Preisverleihung nahm Bürkert die Urkunde vom<br />

Staatssekretär Dr. Andre Baumann entgegen. Das eingereichte Whisper Valve ist ein<br />

kleines Magnetventil, dass nur einen kurzen Stromimpuls braucht und dann seine Schaltposition<br />

beibehält. Damit wird der Strombedarf im Betrieb reduziert. Außerdem wurde es<br />

so konstruiert, dass sich die Materialien wieder sortenrein trennen lassen. Um die einzelnen<br />

Komponenten dennoch zuverlässig zu verbinden, wurden beispielsweise sogenannte<br />

Schnapp- und Pressverbindungen genutzt. Im Bild (v. l.): Stefan Müller, Chief Technical<br />

Officer (Bürkert), Dr. Andre Baumann, Staatssekretär Ministerium für Umwelt, Klima und<br />

Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Ralf Scheibe, Teamcoach aus dem Bereich Forschung<br />

und Entwicklung (Bürkert), Michael Hartte, Produktmanager für das Whisper Valve<br />

(Bürkert). (Quelle: Bürkert Fluid Control Systems)<br />

www.buerkert.de<br />

SATELLITENKOMMUNIKATION<br />

JOHN DEERE: PARTNERSCHAFT MIT SPACEX<br />

RICHTFEST IN<br />

REKORDZEIT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

John Deere kündigt eine strategische Partnerschaft mit SpaceX<br />

an, um die ländliche Konnektivität für Landwirte durch Satellitenkommunikation<br />

auszubauen. Deere & Company gab<br />

bekannt, dass das Unternehmen eine Vereinbarung mit SpaceX<br />

getroffen hat, um Landwirten modernste Satellitenkommunikationsdienste<br />

(SATCOM) anzubieten. Durch die Nutzung des<br />

Starlink-Netzwerks ermöglicht diese Lösung Landwirten, die<br />

mit Konnektivitätsproblemen im ländlichen Raum konfrontiert<br />

sind, die volle Nutzung von Technologien für die Präzisionslandwirtschaft.<br />

„Der Wert<br />

der Konnektivität für<br />

Landwirte geht weit<br />

über eine einzelne<br />

Aufgabe oder Handlung<br />

hinaus. Konnektivität<br />

erschließt<br />

enorme Möglichkeiten,<br />

die zuvor begrenzt<br />

oder nicht<br />

verfügbar waren“,<br />

sagte Aaron Wetzel,<br />

Vice President of Production and Precision Ag Production<br />

Systems bei John Deere. „Zum Beispiel müssen Landwirte das<br />

ganze Jahr über Aufgaben in extrem kurzen Zeitfenstern<br />

erledigen. Dies erfordert die Ausführung unglaublich präziser<br />

Produktionsschritte bei gleichzeitiger Koordinierung zwischen<br />

den Maschinen und der Verwaltung der Maschinenleistung.<br />

Jeder dieser Bereiche wird durch Konnektivität verbessert,<br />

wodurch der gesamte Betrieb effizienter, effektiver und<br />

profitabler wird.“ Die SATCOM-Lösung wird sowohl neue als<br />

auch bestehende Maschinen über einen Satelliten-Internetdienst<br />

und robuste Satellitenterminals miteinander verbinden.<br />

Dadurch werden Technologien wie Autonomie, Datenaustausch<br />

in Echtzeit, Ferndiagnose, verbesserte Selbstreparaturlösungen<br />

und Maschine-zu-Maschine-Kommunikation ermöglicht, die<br />

Landwirten helfen, effizienter zu arbeiten und Ausfallzeiten zu<br />

minimieren. Die SATCOM-Lösung von John Deere nutzt die<br />

Starlink-Satelliten-Internetkonstellation von SpaceX. Um diese<br />

Lösung zu aktivieren, werden John Deere-Händler ein robustes<br />

Starlink-Terminal auf kompatiblen Maschinen installieren,<br />

zusammen mit einem 4G LTE JDLink-Modem, um die Maschine<br />

mit dem John Deere Operations Center zu verbinden. Die<br />

SATCOM-Lösung wird ab der zweiten Jahreshälfte <strong>2024</strong><br />

zunächst in den Vereinigten Staaten und Brasilien in begrenztem<br />

Umfang verfügbar sein.<br />

www.deere.de<br />

Acht Monate nach dem<br />

ersten Spatenstich<br />

feierten alle mitwirkenden<br />

Partner das<br />

Richtfest des Jumo-<br />

Werks Senssilo im Technologiepark Fulda-West. Die Kosten<br />

bewegen sich weiterhin im geplanten Rahmen, wie Projektleiter<br />

Stefan Reith unterstrich. Jumo errichtet im Technologiepark<br />

ein Werk für die Fertigung von Temperatur- und Drucksensoren<br />

mit einer Produktionsfläche von rund 13.000 Quadratmetern.<br />

Diese Produktbereiche sind zuletzt überdurchschnittlich stark<br />

gewachsen. Der Hersteller sieht hier daher auch in den nächsten<br />

Jahren ein großes Potenzial. Mit rund 50 Millionen Euro ist<br />

der Neubau die größte Investition in der Geschichte des<br />

Unternehmens. Nach der Richtfest-Feierlichkeit geht es zügig<br />

weiter: Mitte Dezember steht der Einbau der Sprinklerleitung<br />

an. Kurz vor Weihnachten wird das Dachtragwerk aus Holz und<br />

Ende Januar <strong>2024</strong> das Trapezblech fertiggestellt.<br />

www.jumo.net<br />

AKQUISITION IM NORDEN<br />

Mit Wirkung vom 1. Januar<br />

<strong>2024</strong> hat Sauer Compressors<br />

seinen schwedischen Vertriebspartner<br />

Söders Maskinservice<br />

AB übernommen. Das<br />

Kieler Unternehmen möchte<br />

mit der 100-prozentigen<br />

Unternehmensakquisition<br />

seine Marktpräsenz in den nordischen Ländern weiter ausbauen.<br />

Das neue Mitglied der Unternehmensgruppe wird zukünftig<br />

als Sauer Compressors Nordics AB auftreten.<br />

Sauer Compressors ist ein führender Hersteller von Hochdruck-<br />

Kolbenkompressoren für alle Gase und Drücke bis zu 500 bar<br />

für Schiffbau, Marine, Industrie und Offshore. In Schweden wird<br />

die Unternehmensgruppe bereits seit über 15 Jahren von<br />

Söders Maskinservice mit Standorten in Oskarshamn und<br />

Kalmar vertreten. Zum Angebot des im Jahre 1988 gegründeten<br />

Familienunternehmens zählen Komplettlösungen in den<br />

Bereichen Hydraulik, Luft- und Gaskompressortechnik sowie<br />

Filtration. Die wichtige Hydrauliksparte bleibt nach der<br />

Unternehmensakquisition mit der Bezeichnung Söders Hydraulics<br />

exklusiv für den schwedischen Markt erhalten.<br />

www.sauercompressors.com<br />

12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


FACHFORUM HYDRAULIK <strong>2024</strong> IN ULM<br />

SZENE<br />

Am 25. April <strong>2024</strong> wird das 4. Fachforum Hydraulik an der Technischen Hochschule<br />

Ulm (THU) stattfinden. Der Fokus der Veranstaltung liegt in diesem Jahr<br />

auf dem Thema ‚Intelligente hydraulische Systeme‘. Im Fachforum Hydraulik<br />

werden sowohl praxisnahe als auch wissenschaftliche Themen behandelt<br />

sowie Kenntnisse und Erfahrungen der hydraulischen Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

ausgetauscht.<br />

Neben den Vorträgen wird ein kleiner Marktplatz mit Exponaten den inhaltlichen<br />

Zugang zu den präsentierten hydraulischen Themen erleichtern. Ebenfalls<br />

wird für alle Interessierten eine kleine Besichtigungstour durchs <strong>Fluidtechnik</strong>labor<br />

angeboten. „Das Fachforum Hydraulik der THU bietet einen attraktiven Rahmen für einen konstruktiven naturwissenschaftlich-technischen<br />

Informationsaustausch sowie eine ideale Plattform zur fachlichen Vernetzung“, meint Professor Mathias Niebergall<br />

vom Kompetenzzentrum Hydraulik an der THU.<br />

Auf dem Fachforum werden folgende Themen vorgestellt:<br />

n fluidtechnische Lehre und Forschung an der THU<br />

n elektrohydraulisches Lenksystem (Weber Hydraulik)<br />

n Minihydraulikaggregate für dezentrale Steuerungslösungen (HAWE)<br />

n intelligente Hydrauliksysteme – Steuerung – Überwachung – Öl (AVIA Bantleon)<br />

n industriehydraulische Achssysteme mit Verdrängersteuerung (Bosch Rexroth)<br />

n energieflexible Hydraulikaggregate (HAWE)<br />

n neue Generation smarter Industrieventile mit IO-Link (HYDAC)<br />

n hydraulischer Muskel (THU)<br />

Eingeladen sind Alle, die sich mit der Bearbeitung von Projekten der hydraulischen Antriebs- und Steuerungstechnik beschäftigen<br />

und Fachthemen diskutieren wollen, sowie alle Interessierten, die sich allgemein über fluidtechnische Themen informieren wollen.<br />

Die Teilnahme am Fachforum Hydraulik an der THU ist kostenlos.<br />

www.THU.de<br />

14. INTERNATIONALES FLUIDTECHNISCHES KOLLOQUIUM <strong>2024</strong> –<br />

TICKETVERKAUF FÜR IFK GESTARTET<br />

Nur noch wenige Wochen bleiben bis zum 14.Internationalen Fluidtechnischen<br />

Kolloquium, das vom 19. bis 21. März <strong>2024</strong> in Dresden stattfinden wird. Der Ticketverkauf<br />

für die Tagung ist ab sofort unter www.ifk-dresden.de geöffnet. Die Besucher<br />

können sich auf viele spannende Vorträge und Diskussionen zu Stationär- und<br />

Mobilhydraulik, Pneumatik, Grundlagen der <strong>Fluidtechnik</strong>, Energieeffizienz, Digitalisierung,<br />

datenbasierten Anwendungen und vielen weiteren Themen freuen. Unter<br />

dem Motto „Fluid Power: Sustainable Productivity“ stellt sich die Konferenz den<br />

zentralen Herausforderungen der heutigen Gesellschaft: nachhaltige und umweltfreundliche<br />

Technologie ohne Produktivitätsverluste. Einen der zentralen Treffpunkte<br />

der Konferenz wird die begleitende Fachausstellung bilden. Diese bietet Gelegenheit,<br />

die führenden Experten der <strong>Fluidtechnik</strong>branche zu treffen und sich in lockerer<br />

Atmosphäre mit Anwendern und Wissenschaftlern auszutauschen.<br />

www.ifk-dresden.de<br />

MAINTENANCE <strong>2024</strong> WIEDER IM DOPPELPACK MIT PUMPS&VALVES<br />

Am 21. und 22. Februar <strong>2024</strong> trifft sich die Branche der industriellen<br />

Instandhaltung wieder in Dortmund – auf ihrer Leitmesse,<br />

der maintenance. Damit ist die Veranstaltung zurück zum<br />

ursprünglichen Termin nah am Jahresbeginn – und sie findet<br />

auch wieder gemeinsam mit der Pumps&Valves statt. Spannende<br />

Themen für den Austausch gibt es genug. Die weiter<br />

fortschreitende Digitalisierung gehört ebenso dazu wie die<br />

Diskussion um nachhaltige Instandhaltung. Etablierte und<br />

namhafte Aussteller werden hierzu ebenso einen Beitrag leisten<br />

wie Neuaussteller und Startups. Gezeigt<br />

werden technische Lösungen und Dienstleistungen<br />

im Bereich Wartung, Inspektion,<br />

Instandsetzung, Industrielle Software und IT,<br />

Anlagenverwaltung, Effizienzberatung,<br />

Arbeitsschutz und Produktionssicherheit,<br />

Technische Planung, Mess-, Steuer-, Regeltechnik<br />

sowie Hydraulik, Pneumatik und Antriebstechnik.<br />

Parallel zur maintenance findet <strong>2024</strong><br />

nach drei Jahren wieder die Pumps&Valves statt. Maria<br />

Soloveva, Projektleiterin maintenance und Pumps&Valves<br />

Dortmund der Easyfairs Deutschland GmbH: „Das Tandem der<br />

beiden Messe hat sich bewährt. Pumpen und Armaturen sind<br />

eine praxisnahe und sinnvolle Ergänzung in Kernbereichen der<br />

Instandhaltung.“ Das Rahmenprogramm für beide Messen wird<br />

als Wissenszentrum der Branche wie gewohnt breit gefächert<br />

sein und spannende Themen bieten. Maria Soloveva: „Beispielsweise<br />

wird das in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IML<br />

organisierte ScienceCenter auf der maintenance<br />

wieder eine zentrale Rolle spielen. Das<br />

Thema wird „Predictive Maintenance: Next<br />

Generation“ sein. Auch das Thema Nachhaltigkeit,<br />

das bereits auf der letzten Messe aufgegriffen<br />

wurde und auf sehr positive Resonanz<br />

gestoßen ist, wird auf beiden weiter Messen<br />

verfolgt.“<br />

www.maintenance-dortmund.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 13


SZENE<br />

ABB ÜBERNIMMT SCHWEIZER STARTUP<br />

SEVENSENSE<br />

ABB hat die Übernahme<br />

des Schweizer Startups<br />

Sevensense bekannt<br />

gegeben, eines führenden<br />

Anbieters von<br />

KI-gestützter 3D-Vision-<br />

Navigationstechnologie<br />

für autonome mobile<br />

Roboter (AMR). Sevensense<br />

wurde 2018 als<br />

Spin-off der ETH Zürich in der Schweiz gegründet. „Die Transaktion<br />

ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserer Vision<br />

eines Arbeitsumfelds, in dem KI-gestützte Roboter Menschen<br />

unterstützen. Wir gehen damit auf die steigenden Anforderungen<br />

unserer Kunden nach mehr Flexibilität und Intelligenz in<br />

Zeiten des akuten Fachkräftemangels ein“, sagt Sami Atiya,<br />

Leiter des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation<br />

von ABB. „Ausgestattet mit Bildverarbeitungstechnologie und<br />

KI, scannt jeder mobile Roboter einen bestimmten Teil des<br />

Gebäudes. Die Blickfelder aller Roboter werden zu einer<br />

vollständigen Karte zusammengefügt, sodass die AMR auch in<br />

sich schnell verändernden Umgebungen autonom arbeiten<br />

können.“ Gregory Hitz, CEO von Sevensense, erklärt: „Dies ist<br />

ein bedeutender Moment auf unserem gemeinsamen Weg: wir<br />

können unsere selbst entwickelte Technologie nun in zahlreichen<br />

Märkten und Sektoren einführen. ABB ist für uns das<br />

ideale ‚Zuhause‘, um unsere vielfältige Plattform für 3D-Vision-<br />

Autonomie weiter zu skalieren und Hersteller im Bereich der<br />

automatisierten Materialhandhabung und Servicerobotik zu<br />

bedienen. Gemeinsam werden wir die Grenzen der KI-gestützten<br />

Robotik neu definieren.“<br />

www.abb.com<br />

VAGNER REGO NEUER CHEF<br />

VON ATLAS COPCO<br />

Der Verwaltungsrat der Atlas Copco AB mit Sitz im schwedischen<br />

Nacka hat Vagner Rego zum künftigen Präsidenten und<br />

CEO (Vorstandsvorsitzenden) des Konzerns bestimmt. Rego tritt<br />

seine neue Position zum 1. Mai an. Er folgt auf Mats Rahmström,<br />

der Atlas Copco seit 2017 erfolgreich führt und das<br />

Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen wird.<br />

Vagner Rego ist gebürtiger Brasilianer.<br />

Er startete seine Karriere bei<br />

Atlas Copco 1996 in seinem<br />

Heimatland. Aktuell ist er einer der<br />

vier Stellvertreter Rahmströms im<br />

Vorstand des börsennotierten<br />

Konzerns. Zugleich leitet er seit<br />

2017 den Konzernbereich Kompressortechnik.<br />

„In dieser Funktion hat<br />

Vagner Rego den Bereich erfolgreich<br />

geführt und weiterentwickelt“,<br />

sagte Hans Stråberg, Vorsitzender des Verwaltungsrates.<br />

„Wir sind sicher, dass er mit seiner außerordentlichen Erfahrung<br />

sowie seinem breiten Technologieverständnis den Konzern<br />

voranbringen und die Produktivität unserer Industriekunden<br />

weiter steigern wird.“<br />

Vagner Rego ist Jahrgang 1972. Er begann bei Atlas Copco in<br />

Brasilien mit einer Ausbildung zum Ingenieur. 2006 übernahm<br />

er die Leitung des Geschäftsbereichs Service in der Kompressortechnik<br />

in Brasilien. 2010 wechselte Rego in die Kompressortechnik-Zentrale<br />

nach Belgien, von wo aus er als Leiter Marketing<br />

und Vertrieb sowie später als Präsident den weltweiten<br />

Erfolg des Geschäftsbereichs Service in der Kompressortechnik<br />

verantwortete. Zwischenzeitlich führte er zudem in Brasilien<br />

die Geschäfte des Kundenzentrums Power Technique.<br />

www.atlascopco.com<br />

STRATEGISCHE AKQUISITION FÜR MEHR<br />

ELEKTRIFIZIERUNG<br />

WECHSEL AN DER SPITZE VON<br />

KLÜBER LUBRICATION<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Komatsu übernimmt American Battery Solutions mit Sitz in<br />

Detroit, Michigan. Die Übernahme ermöglicht es dem japanischen<br />

Industriekonzern, selbst batteriebetriebene Bau- und<br />

Bergbaumaschinen zu entwickeln und herzustellen. So sind<br />

Fortschritte bei der Elektrifizierung von Baumaschinen möglich,<br />

um das selbst gesetzte Ziel der CO 2<br />

-Neutralität anzustreben.<br />

ABS entwickelt und produziert eine große Bandbreite an<br />

Hochleistungs- und Industrie-Batteriepacks aus Lithium-Ionen-<br />

Batterien für Nutzfahrzeuge, Busse sowie Straßen- und<br />

Geländefahrzeuge. Das Unternehmen bietet Standardbatteriesysteme<br />

und maßgeschneiderte Lösungen an. Die ABS-Batterien<br />

werden<br />

zunächst in<br />

Miningmaschinen<br />

in Nord- und<br />

Südamerika zum<br />

Einsatz kommen,<br />

wo die Nachfrage<br />

nach Elektrifizierung<br />

zuletzt<br />

immer größer wurde. In Zukunft will Komatsu den Einsatz von<br />

Batterien in Baumaschinen ausweiten und ein globales<br />

Vertriebsnetz aufbauen. Komatsu wird das Geschäft von ABS<br />

weiterhin unterstützen, um die Elektrifizierung nach dem Kauf<br />

des Unternehmens weiter voranzutreiben.<br />

www.komatsu.eu<br />

Klüber Lubrication hat Claus Langgartner Ende 2023 in den<br />

Ruhestand verabschiedet – nach 25 erfolgreichen Jahren. Zum<br />

1. Januar <strong>2024</strong> hat Dr. Wolfgang Sammer seine Aufgaben als<br />

Executive Vice President Sales & Marketing und Sprecher des<br />

Vorstands (CEO) übernommen. Als Produktmanager begann<br />

Sammer im Jahre 2002 seine Karriere bei Klüber Lubrication.<br />

Nach mehreren Stationen in der globalen Unternehmenszentrale<br />

in München, darunter Head of Business Development,<br />

übernahm er von 2020<br />

bis 2023 die Funktion<br />

als Regional Manager<br />

Europe East und<br />

General Manager Sales/<br />

Marketing bei Klüber<br />

Lubrication Austria.<br />

Claus Langgartner sagt<br />

über seinen Nachfolger:<br />

„Dr. Wolfgang Sammer<br />

bringt einen großen<br />

Erfahrungsschatz, innovatives Denken und strategischen<br />

Weitblick sowie Führungsqualitäten mit, die ihn zur perfekten<br />

Besetzung machen, um Klüber in die nächste Wachstums- und<br />

Entwicklungsphase zu führen.“<br />

Bild: Neuer CEO bei Klüber Lubrication und sein Vorgänger:<br />

v. l. Dr. Wolfgang Sammer und Claus Langgartner<br />

www.klueber.com<br />

14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

BUCHER HYDRAULICS:<br />

NEUER DIVISIONSLEITER<br />

Frank Mühlon wird per 1. Juli<br />

<strong>2024</strong> zum neuen Divisionsleiter<br />

von Bucher Hydraulics und<br />

Mitglied der Konzernleitung<br />

ernannt. Er folgt auf Daniel<br />

Waller, der nach 20 Jahren in<br />

dieser Position beruflich kürzertreten<br />

wird. Frank Mühlon (54)<br />

war bis 2023 als CEO von ABB<br />

E-Mobility tätig. Er verfügt über<br />

mehr als 20 Jahre Erfahrung bei<br />

führenden internationalen<br />

Industrieunternehmen wie ABB und Bosch Automotive, für die<br />

er in der Schweiz, in Deutschland, China und Großbritannien tätig<br />

war. Der diplomierte Wirtschaftsingenieur hat an der<br />

Technischen Universität Darmstadt studiert.<br />

www.bucherindustries.com<br />

MAGNET-SCHULTZ GEWINNT<br />

INNOVATION AWARD VON ZF<br />

Im Rahmen des konzernweiten Global Supplier Summit<br />

zeichnete ZF sieben seiner weltweit 36.000 Lieferanten für ihre<br />

exzellenten Leistungen aus. Preise wurden jeweils einmal in<br />

den Kategorien Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie Operational<br />

& Functional Excellence und viermal in der Kategorie<br />

Innovation vergeben.<br />

Magnet-Schultz war als einziger Lieferant in zwei Kategorien<br />

(Operational & Functional Excellence und Innovation) nominiert.<br />

Im Rahmen der Preisverleihung durfte CEO Dr.-Ing. Albert<br />

W. Schultz den Innovation Award für den Bereich Electric<br />

Mobility virtuell aus der Hand von Jorrit Kraus, Vice President,<br />

Head of Global Commodity Chemicals, ZF Group in Empfang<br />

nehmen. Kraus würdigte die langjährige Partnerschaft mit<br />

MSM und unterstrich dabei operative Leistung, Exzellenz und<br />

Innovation: „Sie haben hart mit unserer Entwicklungsabteilung<br />

zusammengearbeitet, um eine Innovation zu entwickeln, die<br />

sich von den üblichen technischen Lösungen für Antriebe von<br />

Elektrofahrzeugen abhebt. Unter Nutzung des umfangreichen<br />

Know-hows im Bereich der hydraulischen Druckregler und<br />

vorhandener Fertigungseinrichtungen haben Sie eine Parksperre<br />

für Elektrofahrzeuge entwickelt, die den Kühl- und Schmiermittelbedarf<br />

von Elektrofahrzeugen unter Verwendung dafür<br />

vorhandener hydraulischer Komponenten wie Pumpen oder Öl<br />

nutzt.“ Dr.-Ing. Albert W. Schultz dankte für die Ehre, den Preis<br />

nach der Verleihung in 2011 bereits ein zweites Mal zu erhalten.<br />

Er unterstrich die bereits mehr als 50 Jahre Zusammenarbeit,<br />

verwies dabei auf den MSM-Auftrag „Mache Deine<br />

Kunden erfolgreich“ und folgerte daraus die Erfordernis von<br />

Premium-Technologie, Kostenwettbewerb, Lieferperformance<br />

und Qualität.<br />

www.magnet-schultz.com<br />

ROTH HYDRAULICS FEIERT<br />

80-JÄHRIGES BESTEHEN<br />

Mit einem vorweihnachtlichen<br />

Fest hat<br />

die Firma Roth<br />

Hydraulics aus<br />

Eckelshausen 2023<br />

ihr 80-jähriges<br />

Bestehen gefeiert.<br />

„Die Vergangenheit<br />

hat gezeigt, dass<br />

jede Krise immer<br />

auch eine Chance<br />

bietet“, sagte Geschäftsführer Frank Fuchs, „wir gehen Herausforderungen<br />

mutig an.“ Die Wurzeln des Unternehmens liegen<br />

im Ruhrgebiet: Die Firma Bolenz & Schäfer in Dortmund, ein<br />

Hersteller von Kupplungen, fasste während des Zweiten<br />

Weltkriegs den Entschluss, einen Teil der Produktion nach<br />

Eckelshausen auszulagern. Während der 1950er-Jahre stieg<br />

man in den Bereich der Hydraulik ein, berichtete Geschäftsführer<br />

Frank Fuchs: „Und in 1959 wurde ein Praktikant begrüßt, der<br />

30 Jahre später eine entscheidende Rolle für die Geschicke der<br />

Firma spielen sollte.“ Damit spielte der heutige Geschäftsführer<br />

auf Manfred Roth an, der 1989 das Unternehmen Bolenz<br />

& Schäfer – das zwischenzeitlich von einem US-amerikanischen<br />

Konzern übernommen worden war – kaufte und in den<br />

Unternehmensverbund der Roth Industries integrierte.<br />

www.roth-industries.de<br />

KOOPERATION FÜR ALTERNATIVE<br />

HYDRAULIKFLÜSSIGKEITEN<br />

Bosch Rexroth und Total-<br />

Energies wollen bei der<br />

Entwicklung, Qualifizierung,<br />

Einführung und Vermarktung<br />

von wasserbasierten<br />

Hydraulikfluiden mit Fokus<br />

auf Nachhaltigkeit, Feuerfestigkeit<br />

und Leistung<br />

enger zusammenarbeiten.<br />

Eine entsprechende Absichtserklärung wurde in Lyon, Frankreich,<br />

unterzeichnet. Im Rahmen der angestrebten nicht-exklusiven<br />

Zusammenarbeit wird es Aufgabe von Bosch Rexroth sein,<br />

die Anforderungen an entsprechende Fluide zu definieren, sie<br />

zu testen und zu qualifizieren sowie entsprechend zu zertifizieren.<br />

TotalEnergies, ein weltweit führender Anbieter unter<br />

anderem von Hydraulikflüssigkeiten, entwickelt und vertreibt<br />

die Fluide. Gemeinsam wollen sich die Unternehmen außerdem<br />

in die erforderliche Normungsarbeit einbringen und Geschäftsmodelle<br />

entwickeln. Das Ziel: qualifizierte, zertifizierte,<br />

nachhaltigere Alternativen zu mineralölbasierenden Fluiden für<br />

die gesamte Branche.<br />

www.boschrexroth.com<br />

JETZT<br />

TICKET SICHERN!<br />

Premium-Partner maintenance:<br />

IFS Ultimo<br />

www.maintenance-dortmund.de www.pumpsvalves-dortmund.de


SCHMIER- UND HYDRAULIKSYSTEME<br />

FLUIDPFLEGE<br />

VERSCHMUTZUNGSBEDINGTE<br />

AUSFÄLLE VERMEIDEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wirtschaftlichkeit und nachhaltige<br />

Betriebsführung von Hydraulik- und<br />

Schmieranlagen hängen entscheidend von der<br />

Fluidpflege und -überwachung ab. Die Vorteile<br />

liegen auf der Hand: längere Betriebszeiten,<br />

geringerer Ressourcenverbrauch und damit die<br />

Reduzierung von CO 2<br />

-Emissionen. Dies führt zu<br />

niedrigeren Kosten und einer gesteigerten<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

Dr. Philipp Krenkel, Division Manager HYDAC Filter Systems,<br />

Dr. Dirk Becker, HYDAC Global Account Manager Automotive,<br />

Dr. Timo Lang, Leiter Technologie und Anwendungsentwicklung,<br />

HYDAC FLUIDCARECENTER<br />

Fluide in Hydraulik- und Schmiersystemen unterstützen dynamische<br />

und filigrane Anwendungen in vielen Antrieben.<br />

Sie werden vom Fluidhersteller anforderungskonform ausgelegt.<br />

Mit dem Know-how, wie sich Fluide verhalten und<br />

zu pflegen sind, lassen sich Betriebszeiten und Lebensdauer sowohl<br />

von den Fluiden, als auch von den Maschinen verlängern<br />

und die Energiebedarfe reduzieren.<br />

Etwa 90 % der Ausfälle von Schmier- und Hydrauliksystemen<br />

sind verschmutzungsbedingt.<br />

Verunreinigungen wie Luft, Wasser und Feststoffe beeinträchtigen<br />

die Leistungsfähigkeit erheblich. Luft im Fluid reduziert den<br />

Pumpenwirkungsgrad, führt zu Kavitation und beschleunigter<br />

Ölalterung durch Oxidation. Feuchtigkeit führt zu Oxidation,<br />

Schaum- und Harzbildung, sowie zu vorzeitiger Ölalterung. Feststoffe<br />

werden durch Komponentenverschmutzung, Verschleiß,<br />

Korrosion und Umgebungsschmutz ins Fluid eingebracht und<br />

führen langfristig zu Beschädigungen des Systems.<br />

Die primäre Ursache für die Ölalterung liegt in der Oxidation.<br />

Dies bedeutet, dass das Öl mit Luftsauerstoff reagiert, wobei höhere<br />

Temperaturen diesen Prozess beschleunigen. Darüber hin-<br />

16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


SCHMIER- UND HYDRAULIKSYSTEME<br />

01 Mobile<br />

Filteraggregate<br />

ermöglichen unter<br />

anderem die temporäre<br />

Nebenstromfiltration<br />

Durch speziell für die Fluidpflege entwickelte Produkte können<br />

Verunreinigungen und letztendlich Ölalterungsprozesse deutlich<br />

reduziert werden.<br />

aus fördern Verunreinigungen im Öl, unabhängig ob sie fest,<br />

flüssig oder gasförmig sind, den Alterungsprozess. Diese Verunreinigungen<br />

können entweder direkt mit dem Öl reagieren oder<br />

als Katalysator dienen. Die Folge: Es bilden sich lackartige Ablagerungen,<br />

auch als „Varnish“ bezeichnet, welche sich im System<br />

anreichern. Eine weitere Ursache für die Ölalterung sind elektrostatische<br />

Entladungen. Neuartige Hydrauliköle sind meist niedrig<br />

leitfähig. Durch Ladungstrennungseffekte beim Durchströmen<br />

von Filterelementen kann es zu elektrostatischem Aufladen<br />

kommen.<br />

NOTWENDIGE FLUIDPFLEGEMASSNAHMEN<br />

Die Maßnahmen, um Fluide so gut wie möglich zu pflegen, sind<br />

Temperierung des Fluids<br />

Anwendungsspezifisches Filtrationskonzept<br />

Vermeidung von elektrostatischen Entladungen durch hochentwickelte<br />

Filtertechnik<br />

Entfernung von Ölalterungsprodukten/ Varnish<br />

Entwässerung des Öls<br />

LÄNGERE INTERVALLE SPAREN KOSTEN<br />

Ölwechsel erfolgen oft aus der Routine oder Unwissenheit, ohne<br />

den tatsächlichen Pflegezustand des Öls zu kennen. Hydac<br />

bietet abgestimmte Pflege- und Überwachungsprodukte, die<br />

längere planbare und damit kostengünstige Ölwechselintervalle<br />

ermöglichen.<br />

Dadurch können die Fluidqualität kontinuierlich auf hohem<br />

Niveau gehalten werden, die Betriebsintervalle bis zur Lebensdauernutzung<br />

zu maximiert werden und die Lebensdauerkosten<br />

und den CO 2<br />

-Fußabdruck zu reduziert werden.<br />

Laboranalysen und kontinuierliches Fluidmonitoring bilden<br />

die Grundlage zur Auswertung des Fluidzustandes. Daraus ergeben<br />

sich Echtzeit-Datenbanken mit Referenzwerten, die zur Ableitung<br />

von Pflegemaßnahmen genutzt werden. Mit dem Fluid<br />

Care Portal bietet Hydac problemorientierte Analysen und kundenorientierte<br />

Lösungen, die einfach über die Firmenwebseite<br />

gefunden werden können. Analyseberichte werden von Experten<br />

verfasst und kommentiert und auf einer zentralen Plattform zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

KONTINUIERLICH HOHE ÖLREINHEIT<br />

Filteraggregate übernehmen die (Feinst-)Filtration, wahlweise mit<br />

oder ohne eigenen Antrieb und der Möglichkeit zur Integration<br />

von Sensoren zur Partikel- oder Wasserüberwachung, um eine<br />

kontinuierlich hohe Ölreinheit sicherzustellen. Hydac hat Filterelemente<br />

entwickelt, die die Grundlage für diese konstante Fluidreinheit<br />

sein können. Sie weisen eine hohe Schmutzaufnahmekapazität<br />

und verlässliche Abscheideeffizienz auf. Hydac investiert in<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 17


SCHMIER- UND HYDRAULIKSYSTEME<br />

03 Sensoren haben<br />

vielfältige Aufgaben,<br />

ihre Bedeutung bei der<br />

Ölpflege kann kaum<br />

überschätzt werden<br />

02 Varnish<br />

Elemination Units (VEU)<br />

entfernen Ölalterungsprodukte,<br />

auch<br />

filtergängige Gele und<br />

feste Ablagerungen<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

eigene Forschung und Entwicklung, um maßgeschneiderte Fluidpflegelösungen<br />

anzubieten.<br />

Mobile Filteraggregate, wie Hydacs MFU-Serie, sind speziell für<br />

die mobile Partikelfiltration im Service oder in Wartungs- und Instandsetzungsabteilungen<br />

konzipiert. Sie ermöglichen sowohl<br />

die temporäre Nebenstromfiltration als auch das sichere Befüllen<br />

und Umfüllen von Fluiden für Hydraulik- und Schmieranlagen.<br />

Zur Verfügung stehen tragbare und fahrbare Lösungen mit Volumenströmen<br />

von 15 l/min bis 100 l/min bereit.<br />

Die OffLine-Filter der OLF-Serie sind robuste, stationäre Nebenstromaggregate,<br />

die für den Einsatz an Hydraulik- und Schmieranlagen<br />

mit großen Fluidvolumina entwickelt wurden.<br />

Durch die hohe Schmutzaufnahmekapazität und die verschiedenen<br />

angebotenen Volumenströme wird eine definierte<br />

Fluidsauberkeit sichergestellt und der Betrieb wirtschaftlich gestaltet.<br />

Möglich sind 15 l/min bis 60 l/min Volumenstrom.<br />

Für die Abscheidung von freiem und gelösten Wasser stehen<br />

spezielle Ölpflegeaggregate zur Verfügung. Die Hydac FluidAqua<br />

Modul Serie verwendet das Vakuumverfahren, bei dem Wasser<br />

und Gase aus Hydraulik- und Schmierfluiden schonend zu einem<br />

konstant fließenden Luftstrom übertragen und entfernt werden.<br />

Automatisierter und damit energiesparender wassergehaltsbasierter<br />

Betrieb mittels integriertem AquaSensor AS zur Überwachung<br />

des Wassergehaltes möglich.<br />

Die servicefreundlichen Varnish Elimination Units (VEU) entfernen<br />

effektiv Ölalterungsprodukte (Varnish). Damit werden sowohl<br />

filtergängige Gele als auch feste, lackartige Ablagerungen,<br />

die sich im Tank, in Ventilen oder Lagern anheften können, zuverlässig<br />

herausgefiltert. Mit mobilen und stationären Lösungen<br />

für große und kleine Tankgrößen kann eine wirtschaftliche Entfernung<br />

von Ölalterungsprodukten zuverlässig erreicht werden.<br />

Um elektrische Auf- und Entladungen in Fluidsystemen zu vermeiden,<br />

welche zu Varnish-Bildung und beschleunigter Ölalterung<br />

führen können, bietet Hydac die Stat-X Filterelemente an.<br />

Diese Elemente eliminieren elektrostatische Entladungen, erhöhen<br />

die Betriebssicherheit und tragen wesentlich zur Verlängerung<br />

der Lebensdauer von Betriebsflüssigkeiten bei.<br />

SENSOREN ALS SMARTE SPIONE<br />

Die Qualität von Fluiden verschlechtert sich im Laufe der Zeit,<br />

abhängig von den Betriebsbedingungen und der Beanspruchung<br />

der Anlage. Wasser kann beispielsweise durch verschlissene oder<br />

beschädigte Dichtungen in den Schmierstoffkreislauf gelangen.<br />

Wasser im Schmierstoff verkürzt die Lebensdauer des Öls und<br />

führt zu Überhitzung der Lager im Schmiersystem. Der Einsatz<br />

von Aqua sensoren wie dem Hydac AS ermöglicht die Online-<br />

Messung der Wassersättigung und warnt die Anlagenbetreiber<br />

rechtzeitig vor erhöhten Werten.<br />

Eine weitere wichtige Messgröße ist die Temperatur, die<br />

Hinweise auf Störungen im Kühlkreislauf liefern kann. Zur Erkennung<br />

solcher Störungen sind Online-Sensoren äußerst zuverlässige<br />

Werkzeuge, wie sie in der Hydac ETS- oder HTT-Serie zu<br />

finden sind. Partikelsensoren, wie der Hydac Contamination<br />

Sensor CS1000, liefern Reinheitsklassenwerte gemäß ISO 4406<br />

oder SAE AS4059. Feststoffkontamination und entsprechende<br />

Grenzwerte in Fluiden werden kontinuierlich überwacht, um<br />

rechtzeitig Maßnahmen gegen Verschleiß und Ölalterung vorzunehmen.<br />

Darüber hinaus wird auch eine bedarfsorientierte<br />

Filtration ermöglicht, wodurch eine Energieeinsparung gewährleistet<br />

werden kann. Für metallische Partikel bietet Hydac den<br />

Metallic Contamination Sensor (MCS) an, um ferromagnetische<br />

und nicht-ferromagnetische Metalle zu zählen.<br />

Durch eine hocheffiziente Luftabscheidetechnologie, wie sie<br />

Hydac mit der jüngsten Air-X Filterelementgeneration entwickelt<br />

hat, lässt sich ihr Tank und Bauraum um 30-50% reduzieren.<br />

Als Fazit kann festgehalten werden: Ein ganzheitliches Fluid<br />

Engineering Konzept für den industriellen Prozess, mit angepasster<br />

Filtration, Fluidpflege und Integration intelligenter Sensorik,<br />

führt zu erheblich umweltfreundlicheren, energiesparenderen<br />

und damit wirtschaftlicheren Betriebsprozessen!<br />

Bilder: Hydac, aicandy – stock.adobe.com<br />

www.hydac.com<br />

POINTIERT<br />

HOCHEFFIZIENTE LUFTABSCHEIDUNG<br />

REDUZIERT TANK- UND BAURAUM DEUTLICH<br />

VARNISH ELEMINATION UNITS ENTFERNEN<br />

EFFEKTIV ÖLALTERUNGSPRODUKTE<br />

ABSTIMMUNG VON PRODUKTEN ZUR FLUID-<br />

PFLEGE UND -ÜBERWACHUNG SINNVOLL<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


Anzeige<br />

MARKTPLATZ<br />

IN STECKVERBINDER INTEGRIERTE SENSOREN<br />

ATAM hat ein innovatives System, das aus<br />

Mikrosensoren besteht, die in seine Form<br />

A-Steckverbinder integriert sind. Durch die<br />

Integration von Sensoren in den Steckverbinder<br />

ist es möglich, die physikalischen Größen, die<br />

das Verhalten des Magnetventils beeinflussen,<br />

in der gleichen Umgebung, in der es arbeitet, in<br />

Echtzeit zu überwachen. Bislang werden einige<br />

der physikalischen Größen, die den Betrieb der<br />

gesamten Maschine stark beeinflussen, indirekt<br />

und über Remote-Controller (nicht am Ventil)<br />

gemessen, was eine Überwachung der tatsächlichen<br />

Vorgänge am Magnetventil selbst nicht zulässt. Besonders schwere Anwendungsbereiche<br />

und extreme Umgebungsbedingungen können in der Tat zu Temperatur-, Feuchtigkeits-,<br />

Vibrations- und elektrischen Spannungswerten führen, die weit über den erwarteten<br />

Bedingungen liegen und nicht nur das Magnetventil, sondern auch die gesamte Anlage<br />

beschädigen können; eine direkte Überwachung ermöglicht daher ein rechtzeitiges<br />

Eingreifen, um mögliche Schäden zu vermeiden. Mit der Entwicklung von Form A-Steckverbindern<br />

mit integrierten Sensoren geht ATAM in seinem Zielmarkt voran und zeigt, wie sich<br />

die wichtigsten Parameter des Maschinenbetriebs aktuell und in Echtzeit überwachen und<br />

diese Daten kontinuierlich an die Bediener übermitteln lassen. Dies ermöglicht eine<br />

rechtzeitige Diagnose und erleichtert die vorausschauende Wartung. Darüber hinaus sind<br />

diese Sensor-Informationen auch für die Maschinensteuerung nützlich.<br />

www.atam.it<br />

Stahlverschraubungen in<br />

Zink Nickel<br />

IhrLieferantfür höchste<br />

Anforderungen in der<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Füralle Anwendungen.<br />

Schneidringverschraubungen<br />

Schlauchverbinder<br />

PUMPE IN KOMPAKTAUSFÜHRUNG<br />

Bei der neuen Blueline Nova Drehkolbenpumpe<br />

von Börger in der Kompaktausführung<br />

ist der Motor direkt an der Pumpe<br />

montiert. Auf den Grundrahmen kann in<br />

dieser Variante verzichtet werden. Dadurch<br />

ist die Pumpe noch einfacher in bestehende<br />

Systeme integrierbar. Mit ihrer großen<br />

Dichtungskammer bietet sie Platz für<br />

nahezu jedes Dichtungssystem. Dadurch ist<br />

die Drehkolbenpumpe für die Förderung<br />

chemisch anspruchsvoller Fluide geeignet. In der tough-Ausführung schützt eine radiale und<br />

axiale Gehäuseschutzauskleidung das Pumpengehäuse vor abrasiven Feststoffen in Fördermedien.<br />

Zur Förderung reiner Medien wird die Pumpe in der clean-Ausführung komplett ohne<br />

Gehäuseschutzauskleidung konfiguriert. Mit dem Dius Drehkolben ist ein nahezu pulsationsfreies<br />

Fördern bei Drücken bis 12 bar möglich. Die breiten Dichtflächen des gewendelten Drehkolbens<br />

verhindern ein Rückströmen der Flüssigkeit und sorgen so im strömungsoptimierten<br />

Pumpenraum für höchste Wirkungsgrade.<br />

www.boerger.de<br />

Schweissverschraubungen<br />

Flanschverbinder<br />

NEUE GENERATION AN VAKUUMPUMPEN<br />

Busch Vacuum Solutions stellt die neue Generation<br />

der trockenen MINK MM Klauen-Vakuumpumpen vor.<br />

Sie zeichnen sich durch minimale Betriebskosten,<br />

niedrigen Energieverbrauch und einen reduzierten<br />

CO2-Fußabdruck durch verringerten Rohmaterialbedarf<br />

aus. Die neuen Vakuumpumpen verfügen über<br />

ein dreiteiliges Gehäuse für schnellere und einfachere<br />

Wartung sowie ein spezielles Ölablasswerkzeug. Die<br />

neuen kompakten MINK MM sind 15 % leichter als<br />

ihre Vorgänger und auch als Aqua-Versionen oder mit<br />

einem IoT-Kit erhältlich. Sie können beispielsweise im medizinischen Bereich und in der Lebensmittelindustrie,<br />

beim Vakuumverpacken und zur pneumatischen Förderung sowie im Maschinenbau,<br />

in der Holzbearbeitung und in der Kunststoffindustrie eingesetzt werden.<br />

www.buschvacuum.com<br />

Made in Germany<br />

• 30.000 Produkte ab Lager<br />

• Zubehör, Rohre,Sonderteile<br />

und Ventile<br />

• Versand am gleichen Tag<br />

• aus Stahl und Edelstahl<br />

www.CONEXA.de


PNEUMATIK<br />

CONSUMER CENTRICITY<br />

„ENERGIEEFFIZIENZ IST<br />

DAS THEMA DER STUNDE“<br />

Sascha Niederhagen,<br />

Geschäftsführer der<br />

Beko Technologies GmbH<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Beko Technologies ist ein wachsendes<br />

Familienunternehmen aus Nordrhein-Westfalen,<br />

spezialisiert auf Druckluftaufbereitung. Ende<br />

letzten Jahres wurde die Grundsteinlegung einer<br />

neuen Produktionsstätte im Siegerland gefeiert<br />

– von Zukunftsangst ist bei Beko nichts zu<br />

spüren. <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> sprach mit<br />

Sascha Niederhagen, der seit 2023 das<br />

Geschäftsführerteam mit Yannick Koch und<br />

Norbert Strack ergänzt.<br />

Herr Niederhagen, Sie sind seit Anfang 2023 Teil der Geschäftsführung<br />

von Beko Technologies und zugleich ihr Sprecher. Was<br />

am Unternehmen hat Sie überzeugt, diesen Schritt zu gehen?<br />

Beko Technologies ist einerseits Marktführer im Bereich der<br />

Druckluftaufbereitung und als Familienunternehmen sehr stabil<br />

und erfolgreich aufgestellt. Als einziger Hersteller bieten wir alle<br />

Applikationslösungen im Bereich der Druckluftaufbereitung aus<br />

einer Hand an. Auf der anderen Seite gibt es für Beko Technologies<br />

große Chancen, durch beispielsweise Digitalisierung und<br />

innovative Technologien sowie die Erschließung neuer Märkte<br />

weiter nachhaltig zu wachsen.<br />

Das Unternehmen bei dieser Transformation Richtung Zukunft<br />

aktiv mitzugestalten, ist spannend und reizvoll. Darüber hinaus<br />

haben mich die Kultur, der persönliche Umgang in der Geschäftsführung<br />

und der von Beginn an aktive Austausch mit<br />

unserem Beirat sowie der Eigentümerfamilie Koch überzeugt,<br />

hier einzusteigen.<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


PNEUMATIK<br />

02 Der Öl-Wasser-<br />

Trenner Qwik-Pure ist ein<br />

neuartiges System für die<br />

Kondensataufbereitung<br />

01 Der digitalisierte Kondensatableiter<br />

Bekomat i4.0 spart Energie<br />

und CO 2<br />

-Emissionen<br />

Was ist Ihre Rolle bei Beko Technologies, was sind Ihre Ziele?<br />

Mein Fokus liegt auf den Maßnahmen Richtung Kunde und<br />

Markt. Bei Beko Technologies ist die „Customer Centricity“ ein<br />

Credo und zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie.<br />

Wir wollen die Bedürfnisse unserer Kunden und Partner verstehen<br />

und uns daran ausrichten. Neben dem bestsortierten Portfolio<br />

für Druckluftaufbereitung soll es bei uns auch die optimale<br />

Zusammenarbeit geben. Wir differenzieren uns nicht nur durch<br />

Produkte und Services, sondern ebenso durch Mitarbeiterkompetenz<br />

sowie die Art und Weise der Zusammenarbeit. Das Ziel<br />

ist die beste Customer Experience auf dem Markt!<br />

Beko Technologies entwickelt sich von einem international agierenden<br />

Unternehmen mit 15 Vertriebs- und Serviceeinheiten<br />

und Produktionsstandorten auf drei Kontinenten zu einem global<br />

agierenden und vernetzten Partner für unsere Kunden. Wir<br />

haben in den letzten Monaten bereits viele Sales- und Servicethemen<br />

vorangetrieben und 2023 in jeder Hinsicht als ein<br />

Rekordjahr der Beko Technologies Gruppe abgeschlossen.<br />

Eine Digitalisierung des Produktportfolios – wie sieht das bei<br />

einem Druckluftspezialisten aus?<br />

Beko Technologies setzt bereits seit einigen Jahren auf eine konsequente<br />

Digitalisierung des gesamten Sortiments. Die so gewonnenen<br />

Daten ermöglichen transparente Prozesse als Basis<br />

für Maßnahmen, eine Produktion effizienter, effektiver, umweltschonender<br />

und schlussendlich intelligenter zu gestalten. Die<br />

Entscheidungsfindung und die Steuerung der Druckluft lassen<br />

sich durch die Digitalisierung deutlich verbessern oder werden<br />

durch Edge Computing sogar direkt von den digitalisierten Geräten<br />

geleistet.<br />

Das klingt, als würden nicht zuletzt auch die Kunden und Partner<br />

von Beko Technologies von der Entwicklung profitieren. Müssen<br />

diese Unternehmen sich auch anstrengen, um mit Beko Technologies<br />

mitzuhalten?<br />

Bei uns steht der Kunde und dessen Mehrwert in seiner Applikation<br />

oder generell in seinem Unternehmen immer im Mittelpunkt.<br />

Die Unternehmen profitieren davon, ohne sich anstrengen<br />

zu müssen. Wir verstehen ihre Herausforderungen und holen<br />

sie dort ab, wo sie sind. Die Kunden können sich darauf verlassen,<br />

dass wir mit Rat und Tat zur Seite stehen und gemeinsam<br />

Lösungen entwickeln.<br />

Energieeffizienz ist ein großes Thema, bei dem Druckluft<br />

regelmäßig in der Defensive ist, vor allem wegen Druckverlusten.<br />

Anbieter elektrischer Alternativen zur Druckluft versuchen,<br />

immer wieder in diese Lücke zu stoßen. Was denken Sie darüber?<br />

Energieeffizienz ist das Thema der Stunde und auch der kommenden<br />

Jahre. Beko Technologies bietet das breiteste Lösungsspektrum<br />

im Bereich der Druckluftaufbereitung an, das zudem<br />

für die Anwendungen maßgeschneidert werden kann. So können<br />

wir durch unsere Technologievielfalt oftmals auch eine der<br />

energieeffizientesten Lösungen bieten. Die Energieeffizienz ist<br />

Teil unserer DNA. Schon vor 40 Jahren entwickelte der Firmengründer<br />

Berthold Koch den Bekomat als energieeffiziente Lösung<br />

für die Kondensatableitung.<br />

Sie kennen sich nicht nur mit Druckluft aus, sondern sind ein<br />

Experte für Fluidik im Allgemeinen. Wie sehen Sie die Chancen<br />

für Unternehmen, sich beim Wasserstoff zu engagieren?<br />

Der Bereich Wasserstoff hat generell ein riesiges Potenzial. Allerdings<br />

wird es noch etwas dauern, bis der Markt richtig Geschwindigkeit<br />

aufnimmt. Wir beobachten die Entwicklungen<br />

sehr genau und sehen unsere Chancen.<br />

Vor kurzem hat Beko Technologies mit dem Qwik-Pure einen<br />

neuartigen Öl-Wasser-Trenner vorgestellt. Was denken Sie, mit<br />

welcher Innovation könnte das Unternehmen im Jahr 2030<br />

aufwarten?<br />

Wir haben eine Product-Innovation-Roadmap und planen unsere<br />

Innovationen mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf. Bis 2030<br />

schauen wir dabei jedoch nicht. Bei Beko Technologies gibt es<br />

Vorstellungen, wie sich Technologien und Märkte weiter entwickeln<br />

könnten. Daraus resultieren auch tolle Ideen für neue<br />

Produkte und ergänzende Geschäftsmodelle in Richtung Digitalisierung<br />

oder „Service-Provider“. Konkreter kann und möchte<br />

ich jetzt nicht werden. Und: Im Jahr 2030 haben wir eine Glaskugel,<br />

mit der ich Ihnen sagen kann, welche Innovationen wir 2040<br />

auf den Markt bringen.<br />

Bilder: Beko Technologies<br />

www.beko-technologies.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 21


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

BREITE ANWENDUNGSBEREICHE<br />

GRUNDLAGEN ZU VENTILEN<br />

FÜR MEDIZINISCHE GERÄTE<br />

Komplexe Anwendungen sind in der Medizin<br />

sehr häufig anzutreffen. Dabei spielt der<br />

geregelte Transport von Gasen und<br />

Flüssigkeiten oft eine große Rolle. Ventile sind<br />

hier stark nachgefragte Komponenten, deren<br />

Zuverlässigkeit über jeden Zweifel erhaben<br />

sein muss. Vor diesem Hintergrund wird im<br />

vorliegenden Beitrag die Wirkungsweise der<br />

Ventil-Varianten beschrieben und ihre<br />

jeweiligen Anwendungsfelder aufgeführt.<br />

Die Handhabung von Gasen und Flüssigkeiten zählt bei<br />

medizinischen Geräten zu den zentralen Anforderungen.<br />

Solche Geräte werden in Operationssälen, Patientenzimmern,<br />

Ambulanzen, in der häuslichen Pflege<br />

sowie in Labor- und Diagnosebereichen eingesetzt. Dabei sind<br />

Zuverlässigkeit und Präzision der Ventile und Flüssigkeitssteuerungen<br />

in praktisch allen Geräten, die Gase oder Flüssigkeiten<br />

handhaben, von entscheidender Bedeutung. Vier Ventiltypen<br />

werden in der Medizintechnik am häufigsten verwendet: Absperrventile,<br />

Quetschventile, Proportionalventile und Universalventile.<br />

Thomas Beck, Global Marketing Director, Segment Analytik<br />

und Medizin, Emerson<br />

22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


VENTILE IN DER MEDIZIN<br />

01<br />

01 Proportional-Magnetventile wie das ASCO Preciflow-Ventil<br />

der Serie 202 regeln einen großen Bereich von Gasströmen präzise<br />

und sind geeignet für den Einsatz in Anästhesie- und<br />

Patientenbeatmungsgeräten<br />

02 Absperrventile wie die der ASCO-Serie 65 sind für den<br />

Einsatz in Analyse- und Diagnosegeräten konzipiert<br />

02<br />

ABSPERRVENTILE<br />

Absperrventile steuern den Durchfluss neutraler Gase oder aggressiver<br />

Flüssigkeiten. Absperrventile nutzen einen Dichtungsmechanismus,<br />

um die Flüssigkeit vom Antrieb zu trennen. Diese<br />

Trennung verhindert, dass Flüssigkeiten mit den Steuerflächen<br />

des Ventils in Berührung kommen und sorgt für die Reinheit der<br />

empfindlichen Flüssigkeit im Ventilgehäuse.<br />

Es gibt verschiedene Dichtungskonstruktionen, um diese Trennung<br />

zu erreichen – von der einfachen Membran bis hin zu komplexeren<br />

Ausführungen mit Klappen-, Faltenbalg-, Hebel- oder<br />

Kippdichtung. Dank dieser Dichtungsoptionen sind die Ventile<br />

vielseitig genug, um nahezu alle Arten flüssiger Medien zu handhaben<br />

und abzusperren und sie gleichzeitig vor jeglicher Form<br />

der Verunreinigung von außen zu schützen. Darüber hinaus sind<br />

die Ventile so konstruiert, dass sie sehr wenig interne Flüssigkeit<br />

abgeben und für die erneute Verwendung leicht zu reinigen sind.<br />

Diese technischen Vorteile machen Absperrventile zur bevorzugten<br />

Wahl für Geräte, die in Forschungs- und Diagnoselabors rund<br />

um den Globus eingesetzt werden.<br />

QUETSCH- UND PROPORTIONALVENTILE<br />

Quetschventile gewährleisten ein Höchstmaß an Flüssigkeitsreinheit<br />

sowie Schutz vor Kreuzkontamination, da kritische<br />

Flüssigkeiten hermetisch voneinander getrennt in einem flexiblen<br />

Schlauch durch das Ventilgehäuse geführt werden. Der Name<br />

„Quetschventil“ rührt daher, dass der Ventilantrieb und das<br />

Gehäuse einen flexiblen Schlauch umschließen und zusammendrücken,<br />

um den Flüssigkeitsdurchfluss zu steuern. Im geöffneten<br />

Zustand sorgen Quetschventile für einen gleichmäßigen<br />

Durchfluss der Flüssigkeit durch den Schlauch. Aufgrund ihrer<br />

hermetischen Absperr- und Durchflusscharakteristik sind<br />

Quetschventile ideal für alle Arten empfindlicher Flüssigkeiten,<br />

darunter Gemische, Kulturen, Lösungen und selbst dickflüssige<br />

Schlämme, die einen hohen Anteil organischer oder fester Stoffe<br />

enthalten.<br />

Proportionalventile sind für die Regelung von Gasdrücken und<br />

Durchflüssen mit höchster Präzision ausgelegt. Sie sind mit einer<br />

Magnetspule und einem Antrieb ausgestattet. Die Steuerung<br />

reagiert präzise auf feinste Änderungen der an die Spule gesendeten<br />

elektrischen Eingangssignale, die sich in kleine, proportionale<br />

Bewegungen des Antriebs umsetzen. Diese Anpassung des Durchflussweges<br />

führt zu einer äußerst präzisen Regelung von Gasfluss<br />

und Druck. Da der Antrieb reibungsarm ausgelegt ist und das Ventilgehäuse<br />

unterschiedliche Eingangsdrücke bewältigen kann,<br />

sind Proportionalventile in der Lage, eine breite Palette an Durchflussmengen<br />

zu regeln. In Kombination mit elektronischen Reglern<br />

und Sensoren lassen sich Proportionalventile auch in geschlossene<br />

Regelsysteme integrieren.<br />

Aufgrund der Schnelligkeit, Präzision und des großen Durchflussbereichs<br />

eignen sich Proportionalventile hervorragend für<br />

medizinische Aufgaben, z. B. in der Anästhesie, wo sie zum Mischen<br />

und Dosieren von Sauerstoff und anderen für Operationen<br />

ZUVERLÄSSIGKEIT UND<br />

PRÄZISION SIND VON<br />

ENTSCHEIDENDER BEDEUTUNG<br />

benötigten Gasgemischen eingesetzt werden. Die gleichen Eigenschaften<br />

machen sie für medizinische Beatmungsgeräte unentbehrlich,<br />

da hier Strömungsänderungen schnell erfasst und<br />

verarbeitet werden müssen, um sich den dynamischen Atemmustern<br />

der Patienten – vom Erwachsenen bis hin zum Säugling<br />

– anzupassen.<br />

UNIVERSALVENTILE<br />

Universalventile werden in der Regel zur Steuerung von Strömen<br />

neutraler Gase verwendet und sind in der Medizintechnik weit<br />

verbreitet. Auch wenn die Ventile nicht die Konstruktionsmerkmale<br />

von Quetsch- und Absperrventilen aufweisen – z. B. die physische<br />

oder hermetische Trennung der Ventilsteuerung von den<br />

Flüssigkeiten – so können sie mit biokompatiblen Materialien<br />

(z. B. O-Ringe, Dichtungen, Ventilgehäuse) gebaut werden, die die<br />

Anforderungen für „medienberührte“ Oberflächen erfüllen. Somit<br />

sind sie sehr vielseitig einsetzbar.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 23


VENTILE IN DER MEDIZIN<br />

03<br />

03 ASCO-Serie 411 und Serie RB sind zwei universell<br />

einsetzbare Miniatur-Magnetventile, deren Zuverlässigkeit und<br />

Langlebigkeit in Geräten für Atemtherapie, Kompressionstherapie<br />

und der Patientenüberwachung geschätzt werden<br />

04 Universalventile mit hohem Durchfluss,<br />

wie die der ASCO-Serie 90, werden häufig in tragbaren<br />

Sauerstofftherapiegeräten eingesetzt<br />

04<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Universalventile, die für ihre hervorragende Stabilität und lange<br />

Lebensdauer im Dauerbetrieb bekannt sind, werden daher in<br />

vielen kritischen Anwendungen medizinischer Geräte eingesetzt.<br />

Weitere Optionen, wie kundenspezifische Konfigurationen, Reinraummontage<br />

und sauerstoffreine Montage, machen die Universalventile<br />

für den Einsatz mit hochreinem Sauerstoff sowie hochreinen,<br />

sterilen oder anderen kritischen Flüssigkeiten einsetzbar.<br />

VENTILE FÜR MEDIZINISCHE ANWENDUNGEN<br />

Eine der bekanntesten Anwendungen ist die Dialyse, wo Universalventile<br />

sowohl bei der Hämodialyse als auch bei der Peritonealdialyse<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Bei der Hämodialyse muss das Blut durch eine Reihe von Dialysekreisläufen<br />

fließen, die das Blut durch Diffusion und Osmose<br />

einer physikalischen Filtration aussetzen. Beim Einsatz in großvolumigen<br />

Hämodialysegeräten müssen die Stromregelventile<br />

eine Lebensdauer von 5 bis 6 Millionen Zyklen über drei bis vier<br />

Jahre aufweisen.<br />

Die Peritonealdialyse, bei der das Bauchfell als natürlicher Filter<br />

für Verunreinigungen aus dem Blut dient, beruht auf einer Reihe<br />

von Kreisläufen, über die kontinuierlich verbrauchte Dialyseflüssigkeit<br />

abgezogen und neue, saubere Flüssigkeit zugeführt wird.<br />

Da dieses Verfahren häufig mit tragbaren Geräten zu Hause durchgeführt<br />

wird, wurde bei der Entwicklung besonderer Wert auf geringes<br />

Gewicht, einfachen Transport und Aufbau sowie niedrigen<br />

Energieverbrauch gelegt.<br />

BEATMUNG UND CHIRURGISCHE GERÄTE<br />

Egal, ob sie vorübergehend oder für längere Zeit zur Lebenserhaltung<br />

eingesetzt werden, Beatmungs- und Atemtherapiegeräte<br />

sind auf Proportional- und Universalventile angewiesen. Beatmungsgeräte<br />

nutzen Proportionalventile, wie die der ASCO<br />

Preciflow-Linie, um das Gemisch aus Sauerstoff und Luft zu regulieren,<br />

das dem Patienten zugeführt wird, oder um erweiterte<br />

Beatmungsfunktionen zu unterstützen, wie z. B. den variablen positiven<br />

endexspiratorischen Druck (PEEP). Zu den am meisten<br />

nachgefragten Universalventilen gehören die Ventile für die Regelung<br />

von Gasen und Luft, wie die ASCO-Serien 188, RB und 065.<br />

In der Chirurgie werden Proportional- und Universalventile<br />

zum Mischen der Gase für die Anästhesie sowie für chirurgische<br />

Verfahren wie Herzablation und Argon-Plasma-Koagulation eingesetzt.<br />

Immer mehr minimal-invasive Operationen nutzen die<br />

Gasinsufflation, die mit Ventilen wie den ASCO Preciflow-Ventilen<br />

reguliert wird, um kleine Hohlräume im Körper zu schaffen oder<br />

zu erweitern und so Platz für die Endoskopie oder robotergestützte<br />

Eingriffe an Gelenken, Organen oder anderem Gewebe zu schaffen.<br />

Chirurgische Spül- und Absaugvorgänge erfordern die hochreinen<br />

und hermetischen Trenneigenschaften von Quetschventilen,<br />

wie den Modellen der ASCO-Serien 284 und 384.<br />

THERAPIEGERÄTE<br />

Aufblasbare Manschetten für tiefe Venenthrombosen, deren Druck<br />

durch einen Mehrstationen-Ventilblock auf Basis der ASCO-<br />

Serie RB/090 reguliert wird, pumpen sich in Intervallen auf und<br />

üben so einen sanften Druck auf die Beine des genesenden Patienten<br />

aus, um das Risiko von Blutgerinnseln zu verhindern. In ähnlicher<br />

Weise nutzen pneumatisch betriebene Stoßwellentherapiegeräte<br />

präzise gesteuerte Änderungen des Luftdrucks, die z. B. durch<br />

ASCO-Ventile der Serie 076 geregelt werden, um die „Stärke“ der<br />

Stoßwelle zu variieren, die an das Gewebe im Körper abgegeben<br />

wird, was die Durchblutung anregt und die Heilung beschleunigt.<br />

Beide dynamischen Geräte erfordern robuste Proportionalventile,<br />

um die sich permanent ändernden Anforderungen an Druck und<br />

Durchfluss innerhalb ihrer jeweiligen Systeme zu erfüllen.<br />

Bilder: Emerson, Peter Atkins – stock.adobe.com<br />

www.emerson.com<br />

POINTIERT<br />

PROPORTIONALVENTILE SIND DANK<br />

EIGENEM ANTRIEB ÄUSSERST PRÄZISE<br />

UNIVERSALVENTILE STEHEN FÜR STABILITÄT<br />

UND HOHE LEBENSDAUER IM DAUERBETRIEB<br />

QUETSCHVENTILE GEWÄHRLEISTEN SCHUTZ<br />

VOR KONTAMINATIONEN<br />

24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


DIGITALE ZWILLINGE BESCHLEUNIGEN ENGINEERING<br />

Produktportfolio nahezu komplett digital abgebildet: Bosch Rexroth vereinfacht das Engineering<br />

industriehydraulischer Lösungen mit einem umfangreichen Katalog an konfigurierbaren<br />

3D-Modellen. Das Unternehmen möchte die Digitalisierung weiter vorantreiben und plant, alle<br />

Produkte aus dem Industriehydraulik-Portfolio als digitale Zwillinge bereitzustellen. Als Basis<br />

dient der branchenneutrale Standard<br />

der Verwaltungsschale, der für<br />

herstellerübergreifende Interoperabilität<br />

sorgt und durchgängige<br />

Wertschöpfungsketten ermöglicht.<br />

Im neuen Produktkatalog für<br />

Industriehydraulik finden sich bereits<br />

für viele Produkte des Portfolios<br />

native 3D-Modelle für verschiedene<br />

CAD-Systeme. Damit verkürze sich<br />

die Zeit für das Suchen und Einfügen<br />

von 3D-Modellen der Produkte in die jeweilige Entwicklungsumgebung erheblich. Die 3D-Modelle<br />

lassen sich mit wenigen Klicks im passenden Format für die jeweilige Entwicklungsumgebung<br />

bereitstellen – einschließlich aller wichtigen Anwendungsinformationen. Der Produktkatalog<br />

wird kontinuierlich erweitert und soll perspektivisch das gesamte Portfolio in der Industriehydraulik<br />

abbilden. Interessenten können sowohl über die Bosch Rexroth Partcommunity als<br />

auch über das öffentliche Portal 3DFindit des Partnerunternehmens Cadenas auf den Katalog<br />

zugreifen.<br />

www.boschrexroth.com<br />

LECKS ZUVERLÄSSIG AUF DER SPUR<br />

FROSTFEST BIS<br />

MINUS 30 GRAD<br />

CELSIUS<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

Für Regel- und Steueraufgaben<br />

auch bei zweistelligen<br />

Minusgraden bietet die Airtec<br />

Pneumatic GmbH ein breites<br />

Spektrum elektrisch und<br />

pneumatisch betätigter<br />

Tieftemperaturventile an.<br />

Hierzu zählen die robusten,<br />

Fluke erweitert seine Premium-Care-Supportpakete<br />

auf eine größere Zahl industrieller Messgeräte,<br />

wie zum Beispiel Schallkameras zum genauen<br />

Lokalisieren von Leckagen in Druckgasanlagen.<br />

Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Konformität der<br />

Messgeräte können laut Hersteller durch den<br />

erweiterten Support sichergestellt und so<br />

Ausfallzeiten reduziert werden. Die akustischen<br />

Imager ii900 (Schallkamera) für den industriellen<br />

Einsatz und ii910 für Präzisionsmessungen können jetzt mit einem ein- oder dreijährigen Premium-Care-Plan<br />

kombiniert werden. Premium Care deckt die routinemäßige Kalibrierung und<br />

Funktionsprüfung von Messgeräten gemäß den neuesten Standards ab, genauso die Reparatur<br />

und den Austausch von beschädigtem Zubehör. Außerdem erhalten Kunden einen schnellern<br />

technischen Support. Wartungsteams können mit dem Imager Luft-, Gas- und Vakuumlecks in<br />

Druckgasanlagen schnell und genau lokalisieren.<br />

www.fluke.com<br />

HYDRAULIKPUMPEN MIT VARIABLER DREHZAHL REGELN<br />

Die Industrial Systems Division Europe von Parker Hannifin präsentiert<br />

den neuen Frequenzumrichter AC20F als zentrale Komponente<br />

der verbesserten Drive Controlled Pump. Der modulare Antrieb<br />

wurde speziell für die Motorsteuerung in Hydraulikanwendungen<br />

entwickelt. Er eignet sich daher auch besonders für den Einsatz in<br />

drehzahlvariablen Hydraulikpumpensystemen wie der antriebsgesteuerten<br />

Pumpe DCP (Drive Controlled Pump) des Unternehmens.<br />

Der AC20F ist in zahlreichen Leistungsstufen von 1,5 kW bis 180 kW<br />

erhältlich und deckt somit ein breites Anwendungsspektrum ab. Der<br />

kompakte Umrichter verfügt bereits über eine große Auswahl an<br />

integrierten Funktionen, wie zum Beispiel den sensorlosen Vektormodus<br />

zur Steuerung von AC-Induktionsmotoren. Die Zustandsüberwachung<br />

von Hydraulikaggregaten wird ebenfalls unterstützt:<br />

Ölstand und Temperatur sowie der Zustand des Filters werden automatisch erkannt und lösen<br />

bei Bedarf entweder eine Warnung oder sogar den Stopp der Anwendung aus.<br />

Der Funktionsumfang des neuen Umrichters kann durch diverse Optionsmodule erweitert<br />

werden. So ermöglicht etwa eine optionale Encoder-Feedback-Karte den Anschluss eines<br />

Inkrementalencoders.<br />

www.parker.com<br />

aus Edelstahl gefertigten<br />

Kolbenschieber-Ventile der<br />

Baureihen ICK-09 und ICK-10<br />

mit elektrischer Betätigung<br />

und G 1/8- oder G 1/4-Anschluss.<br />

Die in Schutzart IP65<br />

gefertigten Einheiten eignen<br />

sich für raue Einsatzbedingungen,<br />

wie zum Beispiel in<br />

der Schiffs- und Meerestechnik,<br />

im Chemieanlagenbau, in<br />

der Futter- und Lebensmittelbranche<br />

oder Agrartechnik.<br />

Sie sind in 5/2- sowie 5/3-Wege-Ausführungen<br />

erhältlich<br />

und für einen Temperaturbereich<br />

von -30 °C bis 80 °C<br />

ausgelegt. Bei einem Steuerund<br />

Arbeitsdruck zwischen<br />

2,5 bar und 8 bar mit gefilterter,<br />

ölfreier und getrockneter<br />

Druckluft nach ISO 8573-<br />

1:2010 werden je nach<br />

Gerätevariante Durchflussraten<br />

von 810 Nl/min bis<br />

2.100 Nl/min erreicht.<br />

Frostbeständige Ventilterminals<br />

können mit den Grundplattensystemen<br />

RF-09/n und<br />

RF-10/n aufgebaut werden,<br />

die sich in beliebiger Stationszahl<br />

mit Einheiten beider<br />

Ventilgrößen konfigurieren<br />

lassen.<br />

www.airtec.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 25


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

LUFTFEDERUNG<br />

NIVEAUREGULIERUNG MIT<br />

KOMPAKTER VENTILSENSOR-EINHEIT<br />

Am Anfang der Luftfederungen für<br />

Straßenfahrzeuge standen zuerst pneumatischmechanische<br />

Lösungen. Längst hat auch hier die<br />

Elektronik Einzug gehalten und einen festen<br />

Platz eingenommen. Steigende Anforderungen<br />

verlangen jedoch nach intelligenteren,<br />

kompakten und universell einsetzbaren<br />

Lösungen für Lkw, Busse, Trailer und Anhänger.<br />

Neuartige Komponenten wie das im Aufsatz<br />

vorgestellte Airspring-Leveling-System (ALS)<br />

könnten in Zukunft dazu beitragen, den<br />

Druckluftverbrauch und CO 2<br />

zu reduzieren, und<br />

die Auslegung von Luftfederungssystemen<br />

deutlich zu vereinfachen.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Miro Gudzulic, Erfinder, Andechs<br />

Nach wie vor sind Luftfederungskomponenten zu groß<br />

und ohne klare Baukasten-Struktur für alle Fahrzeug-Klassen<br />

auf dem Markt verfügbar – unabhängig ob<br />

es sich um Lkw, Busse, Trailer oder Anhänger handelt.<br />

Bei der Entwicklung der neuartigen ALS-Luftfederung<br />

(Airspring-Leveling-System) wurde daher großer Wert auf einheitliche<br />

Baukastensysteme als dezentrale Komponenten des<br />

Systems gelegt.<br />

STATUS QUO<br />

Beim heutigen Stand der Technik werden verschiedene Ventilblöcke<br />

im Chassis-Bereich montiert, und diese werden über<br />

Druckluftleitungen mit Luftfedern verbunden. Zusätzlich werden<br />

Drucksensoren direkt auf der Luftfederplatte oder in unmittelbarer<br />

Nähe montiert. Die Abfrage der Fahrzeughöhe erfolgt über<br />

Drehwinkelsensoren und dazugehörige Hebel. Wegen des großen<br />

Gewichts der Ventilblöcke sind zusätzliche Befestigungsplatten<br />

nötig, und zum Schluss kommt noch ein Querträger dazu.<br />

Durch mehrere Druckluftleitungen und dazugehörige Verschraubungen<br />

benötigt man lange Montagezeiten mit entsprechend<br />

hohem Personaleinsatz. Das gilt ebenso für elektrische<br />

Verbindungen, wie Kabel mit Stecker, Schutzschlauch et cetera.<br />

Bei jeder Fahrzeughöhenveränderung werden Druckluftschläuche<br />

be- und entlüftet, und damit unnötig Druckluft verbraucht.


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Bei Trailern mit Liftachse wird das Ganze<br />

noch aufwendiger: Neben großen Ventilblöcken<br />

benötigt man zusätzliche Komponenten,<br />

um das Gummi von Luftbalgen<br />

gegen eventuelle Beschädigung durch<br />

Luftfederkolben zu schützen (Druckregler<br />

und Druckbegrenzer). Beim heutigen<br />

Stand der Technik wird bei angehobener<br />

Liftachse ständig Strom verbraucht. Bei jedem<br />

Halt mit „Motor aus“ fällt die Liftachse<br />

zu Boden, der Liftbalg wird entleert und<br />

Luftbälge werden belüftet, was Druckluftverbrauch<br />

bedeutet. Beim erneuten Einschalten<br />

des Motors, wird der Liftbalg<br />

belüftet und die Luftbälge entleert; wieder<br />

wird dafür Druckluft verbraucht.<br />

01<br />

Lkw mit Hinterachse, ALS-Luftfederungssystem und Stoßdämpfer mit Wegsensoren<br />

ALS +<br />

Stoßdämpfer mit<br />

Wegsensor<br />

INTELLIGENTE LUFTFEDER<br />

ALS LÖSUNG<br />

Bei der Neuentwicklung handelt es sich<br />

um eine Luftfeder mit integriertem Ventil<br />

sowie Sensoren und der dazugehörigen<br />

Elektronik. Damit entsteht eine mechatronische<br />

Baugruppe, ein intelligentes Luftfeder-Modul.<br />

Durch die Neuentwicklung<br />

sollte unter anderem das Gewicht gegenüber<br />

herkömmlichen Lösungen um bis zu<br />

80 Prozent reduziert und durch eine geringere<br />

Bauteilzahl der Montageaufwand minimiert<br />

werden.<br />

Es entsteht eine mechatronische Baugruppe,<br />

eine intelligente Luftfeder. Die<br />

Idee einer intelligenten Luftfeder ist nicht<br />

neu. Die Integration eines kontaktlosen<br />

Höhensensor ist in Vorbereitung.<br />

Das Ergebnis: Gegenüber einem Ventilblock<br />

mit Zusatzkomponenten für einen<br />

6x2 Lkw mit Hinterachse und Liftachse<br />

konnte bereits mit dem Prototyp eine Gewichtsreduktion<br />

(2.260 g) um knapp<br />

75 Prozent gegenüber einer typischen Lösung<br />

aus mehreren Komponenten (8.775 g)<br />

erzielt werden.<br />

02<br />

03<br />

Funktionsprinzip des ALS Ventils und Innenleben<br />

Im Jahr 2015 wurde der erste Prototyp getestet<br />

CAN Switch Modul<br />

NEUES SCHALTPRINZIP<br />

Als erstes wurde eine neue kompakte Ventilsensor-Einheit<br />

entwickelt. Das ALS-Ventil<br />

verwendet ein neues Schaltprinzip.<br />

Statt mit einem Druckstößel einen Kolben<br />

vom Ventilsitz zu bewegen, wird der Differenzkolben<br />

druckentlastet, und der Kolben<br />

bewegt sich vom Ventilsitz weg.<br />

Ein ALS-Ventil ist im Prinzip ein 3/3 Wege-Ventil,<br />

das durch einen integrierten<br />

Drucksensor (DS) und einen Mikroprozessor<br />

(µP) wie ein Proportional-Regler<br />

funktioniert. Bild 02 zeigt ein Prinzip-Schaltbild.<br />

Das ALS-Ventil besteht aus<br />

zwei unabhängig steuerbaren Kolben (K1 und K2), welche über<br />

zwei Pilotventile (PV1 und PV2) gesteuert werden.<br />

Über Dichtung (D1 und D2) wird das Steuersignal von der<br />

Hauptluft getrennt. Beide Kolben (K1 und K2) werden an den<br />

Ventilsitzen (S1 und S2) angelegt; damit befindet sich das<br />

ALS-Ventil in Grundstellung geschlossen. Am Eingang des<br />

ALS-Ventils ist ein Rückschlagventil (RV) integriert.<br />

Wenn ein Steuersignal kommt, um die Luftfeder (LF) zu befüllen,<br />

wird das Pilotventil (PV1) geschaltet, der Kolben (K1) hebt sich<br />

vom Ventilsitz (S1) ab und damit strömt Druckluft in die Luftfeder<br />

(LF). Beim Steuersignal „Unterbrechung“, wird die Druckluftzufuhr<br />

gestoppt und das Fahrzeug hat sein neues Niveau erreicht.<br />

Bei „Luftfeder (LF) entlüften“ wiederholt sich der ganze Vorgang<br />

mit Pilotventil (PV2) und Kolben (K2) in umgekehrter Richtung.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 27


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

04<br />

Lkw-Erprobungsträger mit ALS-Luftfederungssystem<br />

Alle ersten Prototypen des ALS-Ventils<br />

wurde mit der Firma Petoletka AD gemeinsam,<br />

gebaut und getestet (Bild 03).<br />

Der erste Test erfolgte im Jahr 2015. Das<br />

Hauptziel eines kompakten, preiswerten,<br />

mechatronischen Produkts konnte mit<br />

dem ALS-Ventilprinzip erreicht werden.<br />

Die integrierte Elektronik im ALS-Ventil<br />

kann für viele Anforderungen angepasst<br />

werden. In dem gezeigten Vorschlag<br />

(Bild 01) sind Sensoreigänge und ein<br />

CAN-Interface vorhanden und die Informationsverarbeitung<br />

erfolgt in der Ventilelektronik<br />

der Firma Brettmeister Elektronik.<br />

ACHSEN EINZELN ANSTEUERN<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

ALS<br />

05<br />

06<br />

ALS-Ventil verbaut auf Lutftbalg (links) oder Traverse (rechts)<br />

Innovative Luftfederung 2.TASU für Luftfederung Nutzfahrzeuge, (Detailschema)<br />

Busse und Anhänger<br />

ALS Geschlossenes – Luftfederung E-BUS, Luftfederungssystem geschlossen mit ALS bei Bussen und E-Bussen<br />

Bei Fahrten des Fahrzeugs gibt es auf den Straßen viele Schwellen<br />

oder Mulden, welche in der Luftfeder einen Überdruck und damit<br />

unerwünschte Reaktionen verursachen könnten. Das heißt:<br />

Druckluft kann unkontrolliert aus der Luftfeder (LF) entweichen<br />

und das Fahrzeug verliert unerwünscht die vorgegebene Höhe.<br />

Das Problem wurde durch Einbau eines Rückschlagventils (RV)<br />

gelöst. Das ALS-Ventilprinzip ist patentrechtlich geschützt.<br />

Dipl. Ing. (FH) Miro Gudzulic<br />

Derzeit gibt es ein Erprobungsfahrzeug<br />

mit eingebautem ALS-Luftfederungssystem.<br />

Es handelt sich um ein Fahrzeug mit<br />

Hinterachse und Liftachse. Bild 04 zeigt<br />

den Erprobungsträger des Ingenieurbüros<br />

Truck-Ing.<br />

Bei dem Lkw wurden einige ALS-Ventile<br />

direkt auf der Luftfeder und bei Platzmangel<br />

neben der Luftfeder montiert<br />

(Bild 05). In das Liftbalg-Ventil, welches<br />

neben dem Liftbalg montiert wurde, ist eine<br />

Druckfeder integriert und damit ist die<br />

Vorgabe erfüllt, einen Restdruck in der<br />

Luftfeder zu belassen. Durch ALS wird<br />

jetzt erreicht, dass man die linke oder<br />

rechte Fahrzeugseite gleichzeitig be- oder<br />

entlüften kann. Dies ist notwendig bei<br />

Kurvenfahrten oder beim Transport<br />

lebender Tieren. Einzelne Fahrzeugachsen<br />

respektive Fahrzeugräder kann<br />

man auch durch ALS-Wireless ansteuern.<br />

Gleichzeitig entfallen durch ALS-Wireless<br />

zusätzliche Taster und Kabel vom<br />

Steuergerät zum Fahrzeug, was Stand der<br />

Technik ist. Durch direkten Einbau von<br />

der ALS auf der Luftfeder entfallen Druckluftleitungen,<br />

welche bei jeder Fahrzeughöhenänderung<br />

be- und entlüftet werden<br />

müssen. Dies reduziert den Druckluftverbrauch.<br />

Um die Fahrzeughöhe zu ermitteln,<br />

wurde bei dem Erprobungsträger erstmals<br />

ein Stoßdämpfer mit kontaktlosem Wegsensor<br />

eingesetzt. Die Variante mit Wegund<br />

Drucksensor ermöglicht die automatische<br />

Messung der Achslast des Fahrzeugs<br />

gemäß EU 2015 /719, Art 10d.<br />

MACHT AUCH BUSSE GRÜNER<br />

Durch direkten Einbau der ALS auf der<br />

Luftfeder mit EP-Patentschutz kann bei<br />

der Luftfederung von Bussen jetzt jede<br />

Achse, jede Bussseite und/oder einzelne Räder gesteuert werden.<br />

Dies ermöglicht eine leichte Kneeling-Steuerung durch integrierte<br />

Drucksensoren in das ALS-Ventil und eine unabhängige Steuerung<br />

der linken und rechten Seite des Busses.<br />

Entscheidender Vorteil der ALS-Luftfederung bei Bussen ist die<br />

geschlossene Luftfederanlage mit EP-Patentschutz. Bild 06 zeigt<br />

ein solches geschlossenes Luftfederungssystem. Die Anlage bein-<br />

28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

haltet zwei Druckluftspeicher: zum einen<br />

die Druckluftversorgung (DS) und zum anderen<br />

07 Schaltplan einer Luftfederanlage bei einem Trailer mit Liftachse<br />

den Expansionsdruckbehälter (EB).<br />

Bei Absenkung des Busses wird die Druckluft<br />

aus der Luftfeder in den Expansionsdruckbehälter<br />

(EB) entleert und gleichzeitig<br />

wird der Kompressor eingeschaltet,<br />

welcher jetzt die Druckluft in den Druckluftspeicher<br />

(DS) transportiert. Besonders<br />

Elektro-Busse profitieren von der Technologie:<br />

Denn sie spart nicht nur Druckluft<br />

und Energie, sondern schont auch die Batterie.<br />

Insgesamt sinken die CO 2<br />

-Emissionen<br />

und die Umwelt wird entlastet.<br />

Die im geschlossenen System herrschenden<br />

sehr geringen Druckunterschiede<br />

erzeugen einen deutlich verbesserten<br />

Wirkungsgrad. Zusätzlich bietet das geschlossene<br />

System eine Energiereduzierung<br />

auf rund ein Drittel und eine Verkürzung<br />

der Kompressorlaufzeit auf etwa ein<br />

Viertel, und dies bei überlegener Regelgeschwindigkeit,<br />

was bei offenen Funktionssystemen<br />

nicht der Fall ist. Das Potenzial<br />

ist beträchtlich. So gibt es etwa in München 1.036 Bushaltestellen.<br />

08 Eingebaute Komponenten für einen Trailer mit Liftachse<br />

Über die gesamte Busflotte gemittelt, werden laut MVV täg-<br />

lich zwischen 500 und 600 Haltestellen angefahren. Bei jedem<br />

Halt mit Absenken und Anheben des Busses wird Druckluft verbraucht<br />

und es entstehen große Mengen CO 2<br />

.<br />

TRAILER UND ANHÄNGER<br />

Bei Trailern und Anhängern werden etwas einfachere Druckluftanlagen<br />

möglich (Bild 07), da keine großen Lastunterschiede<br />

zwischen linker und rechter Fahrzeugseite vorhanden sind. Andererseits<br />

sind Trailer die am häufigsten genutzten Fahrzeuge im gesamten<br />

Transportwesen. Die meisten Trailer fahren mit Liftachse,<br />

um Reifen und Achsen bei nicht vollbeladenem Fahrzeug zu schonen.<br />

Als Grundventil wird bei der Trailer-Variante ein 4/2-<br />

Wege-ALS-Ventil verwendet. Im Unterschied zum 3/3-ALS-Ventil<br />

hat das neue 4/2-Ventil 4 statt 2 Kolben, alles andere bleibt gleich.<br />

VERBESSERTER WIRKUNGSGRAD<br />

UND KÜRZERE LAUFZEITEN DES<br />

KOMPRESSORS<br />

Bei dem 4/2-ALS-Ventil für Trailer wird zwischen linker und rechter<br />

Fahrzeugseite eine Drossel eingebaut. Die Steuerung erfolgt<br />

elek-trisch oder kabellos oder nach Kundenwunsch mechanisch<br />

über Handhebel oder Taster.<br />

Stand der Technik ist: Die Liftachse wird über ein 4/2-Wechselventil<br />

angesteuert. Dies hat den Nachteil, dass bei angehobener<br />

Liftachse – was oft der Fall ist – ein ständiger Stromverbrauch entsteht<br />

und bei jeder Stromunterbrechung auch ein Luftverbrauch<br />

entsteht. Neben einem Wechselventil (Liftachsventil) braucht<br />

man a) einen Druckregler, um den Eingangsdruck zu begrenzen,<br />

und b) ein Überströmventil, um einen Restdruck im Liftbalg und<br />

der Liftachsluftfeder zu gewährleisten und eine Beschädigung<br />

vom Luftfedergummi durch den Luftfederkolben zu verhindern.<br />

Bei der ALS-Luftfederung wird ein 3/3-ALS direkt auf der Liftluftfeder<br />

montiert und durch einen integrierten Drucksensor mit<br />

Mikroprozessor, Druckregler und Überstromventil ersetzt<br />

(Bild 08). Durch eine zusätzliche Druckluftleitung bei dem<br />

3/3-ALS-Ventil wird ein pneumatisch gesteuertes ALS-P-Ventil<br />

mit integriertem Restdruckventil angesteuert, welches wiederum<br />

auf der Liftluftfeder montiert ist, dies vermeidet CO 2<br />

. Für die Ventil-Kombination<br />

VSE + LAM (Bild 07) besteht ein Patentschutz.<br />

Ein Trailer mit 50 Prozent angehobener Liftachse (1.957,36 h/a)<br />

und einer Kilometerleistung von 150.000 km/a kann durch Einsatz<br />

des ALS-Luftfederungssystems rechnerisch 5,682 l/a Dieselkraftstoff<br />

einsparen, was knapp 14,9 kg CO 2<br />

/a entspricht. Die Berechnung<br />

basiert auf einem Stromverbrauch von 15,032 kWh/a, einer<br />

Diesel-Energiedichte von 9,6 kWh/l und angenommenen Wirkungsgraden<br />

für Dieselmotor (0,45), Lichtmaschine (0,6) und die<br />

Energieumwandlung Diesel zu Strom (0,378 l/kWh). Täglich sind<br />

rund 300.000 Trailer auf deutschen Autobahnen unterwegs. Die<br />

Innovation hätte demnach ein rechnerisches CO 2<br />

-Einsparponential<br />

von rund 4.466 t CO 2<br />

/a, was immerhin 223 mit 20 t beladenen<br />

Lkw entspräche.<br />

Bilder: Miro Gudzulic, Dmitry Vereshchagin – stock.adobe.com,<br />

Oliviart – stock.adobe.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 29


AGRITECHNICA 2023<br />

LANDTECHNIK IST INNOVATIV<br />

UND ZUKUNFTSORIENTIERT<br />

Prämiert mit<br />

der einzigen DLG<br />

Goldmedaille: CR11<br />

Großmähdrescher<br />

von New Holland<br />

Agriculture<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Die Agritechnica 2023 war ein Erfolg:<br />

470.000 Besucherinnen und Besucher aus<br />

149 Ländern informierten sich in Hannover<br />

bei 2.812 Ausstellern über die Innovationen,<br />

neue Produkte und Dienstleistungen. Die<br />

bedeutendste Messe der Landtechnik stand<br />

unter dem Leitthema „Green Productivity“.<br />

Experten des Instituts für mobile Maschinen<br />

und Nutzfahrzeuge an der TU Braunschweig<br />

erläutern ausgewählte Highlights in der<br />

Mobilhydraulik, Pneumatik, Antriebstechnik<br />

und Automatisierung.<br />

Dr.-Ing. Jan Schattenberg, M. Eng. Felix Bischoff, M. Sc. Lennart Buck, M.<br />

Eng. Igor Cruz, M. Sc. Christian Depenbrock, M. Sc. Felix Gerdes, M. Sc. Lars<br />

Gerloff, M. Sc. Malte Otten, M. Sc. Lukas Reuter, M. Sc. Sören Walther, M.<br />

Sc. Julius Willmaring, Dipl.-Ing. Philipp Winkelhahn, wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter am Institut für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge (IMN) der<br />

Technischen Universität Braunschweig<br />

In seiner Eröffnungsrede am traditionellen Max-Eyth-Abend<br />

stimmte DLG-Präsident Hubertus Paetow die Gäste auf das<br />

Motto der Agritechnica ein: Green Productivity. Er betonte,<br />

dass die Landwirtschaft und die Agrartechnikbranche in einem<br />

Spannungsfeld stehen. Zu der bisherigen Herausforderung,<br />

die Produktion von landwirtschaftlichen Gütern in ausreichender<br />

Menge, zu angemessenem Preis und in hoher Qualität zu ermöglichen,<br />

kommt nun zusätzlich der Anspruch einer möglichst<br />

nachhaltigen Produktion hinzu, und zwar entlang der gesamten<br />

Prozess- und Verfahrenskette. Dies erfordert neues Wissen, Können<br />

und weitere Innovationen, um notwendige Veränderungen<br />

zu ermöglichen.<br />

Im Rahmen der Messe wurden verschiedene Innovationen und<br />

Produkte ausgezeichnet. Neben dem „Innovation Award Agritechnica“<br />

wurde auch wieder die „Systems & Components Trophy“<br />

verliehen. Im Folgenden werden die Neuheiten und Trends<br />

in den verschiedenen Bereichen der landwirtschaftlichen Prozess-<br />

und Verfahrenstechnik, Automatisierungssysteme sowie alternativer<br />

Antriebstechnik und Mobilhydraulik näher betrachtet.<br />

Viele dieser Innovationen wurden prämiert.<br />

ERNTETECHNIK: XXL-MÄHDRESCHER<br />

New Holland Agriculture, eine Marke des Konzerns CNH Industrial,<br />

hat mit dem CR11 Mähdrescher ein neues Flaggschiff im Bereich<br />

der Hochleistungserntemaschinen präsentiert. Die DLG<br />

zeichnete den CR11 mit der einzigen Goldmedaille der diesjährigen<br />

Agritechnica aus. Bei der Entwicklung war laut New Holland<br />

das Hauptziel, die Gesamtkosten bei der Getreideernte zu sen-<br />

30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

01 Sensorisch<br />

überwachte Zapfwelle<br />

von Bondioli & Pavesi<br />

02 Digitalhydraulisches Regelsystem für<br />

Axialkolbenpumpen von Lupold Hydrotechnik<br />

ken. Hierfür wurde der Fokus vor allem auf die Steigerung der<br />

Produktivität, ein effizienteres Stroh- und Streumanagement sowie<br />

das Senken der Verluste und Ausfallzeiten gelegt. Diese Aspekte<br />

finden sich nun im Aufbau der Maschine wieder.<br />

Angetrieben wird der CR11 Mähdrescher durch einen in Längsrichtung<br />

verbauten 570 kW starken C16-Motor, welcher unter anderem<br />

die zwei Rotoren mit etwa 610 mm Durchmesser antreibt.<br />

Durch den neuen Antriebsstrang des CR11 sollen bis zu 25 Prozent<br />

der Antriebskomponenten gespart werden. Um Ausfallzeiten des<br />

Mähdreschers zu reduzieren, wurde ein vollautomatisches Reversierungssystem<br />

in die Maschine integriert. Dieses System soll es<br />

dem Fahrer ermöglichen, das Potential des Mähdreschers bestmöglich<br />

auszuschöpfen, ohne das Risiko langer Ausfallzeiten<br />

durch die Beseitigung von Verstopfungen einzugehen.<br />

Ausgerüstet wird der Mähdrescher mit einem 15,3 m breiten<br />

Schneidwerk, das die Firma MacDon produziert. Der CR11 verfügt<br />

über einen 20.000 l fassenden Korntank, der laut Unternehmen<br />

mit einer Überladegeschwindigkeit von bis zu 210 l/s geleert<br />

werden kann. Durch das im CR 11 verwendete Intellispread-System<br />

(Silbermedaille zur abgesagten Agritechnica 2022) wird eigenen<br />

Angaben zufolge sichergestellt, dass das Stroh und die Spreu<br />

auch unter wechselnden Umgebungsbedingungen gleichmäßig<br />

auf einer Breite von bis zu 18 m verteilt wird.<br />

ANBAUGERÄTE<br />

Die Wilhelm Stoll Maschinenfabrik GmbH hat einen teleskopierbaren<br />

Frontlader vorgestellt. Dieser dürfte besonders für Betriebe<br />

interessant sein, die keinen Teleskoplader haben, aber dennoch<br />

zeitweise große Reichweiten beim Verladen benötigen. Der<br />

Frontlader ermöglicht es, bei Traktoren der Mittelklasse die<br />

Schwinge um 70 cm zu verlängern. In Kombination mit einem<br />

Streckgelenk ermöglicht dies bis zu 1,5 m mehr Hubhöhe und eine<br />

um einen Meter vergrößerte horizontale Reichweite. Da der<br />

Frontlader elektro-hydraulisch angesteuert wird, können Sicherheitsfunktionen<br />

wie zum Beispiel das Begrenzen der Last realisiert<br />

werden.<br />

Bondioli & Pavesi erhielt für ihre sensorisch überwachten<br />

Zapfwellen SFT PRO E.D.I. die Systems & Compontents Trophy.<br />

Die Zapfwellenbaureihe soll neue Möglichkeiten hinsichtlich der<br />

Maschinensteuerung, Wartung und Sicherheit eröffnen. Das Sensorsystem<br />

erfasst hierfür Drehmoment, Drehzahl, Axialkraft,<br />

Grad der Überlappung beider Gelenkwellenhälften, Beugungswinkel<br />

und Temperaturen und stellt diese Informationen entweder<br />

kabelgebunden oder kabellos zur Verfügung. Es gibt zwei Varianten:<br />

externe Stromversorgung oder Selbstversorgung mittels<br />

Generator.<br />

ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />

Weiterhin stellen sich die Landtechnikhersteller der großen Herausforderung,<br />

auch in der landwirtschaftlichen Außenwirtschaft<br />

alternative Lösungen für den fossilen Dieselkraftstoff zu erarbeiten.<br />

So präsentierte die Agco GmbH eine Weiterentwicklung des<br />

Fendt e100. Im Eco-Modus liefert der e100 eine Dauerleistung<br />

von 50 kW und im Dynamic-Modus 55 kW oder kurzzeitig von<br />

66 kW. Mit einer Akkukapazität von 100 kWh sollen im Teillastbereich<br />

beispielsweise mit einem Einkreiselschwader eine Einsatzzeit<br />

von vier bis sechs Stunden erzielt werden. Über einen mit<br />

Methanol betriebenen Brennstoffzellen Range-Extender mit einer<br />

Kapazität von etwa 100 kWh kann die Einsatzdauer nahezu<br />

verdoppelt werden. Die Brennstoffzelle versorgt den Traktor über<br />

die AEF-Stromschnittstelle mit einer Energie von bis zu 15 kWh<br />

pro Einsatzstunde. Stationär wird der Traktor über eine CCS2-<br />

Steckdose aufgeladen, sodass die Batterie bei einer Ladeleistung<br />

von 22 kW in 5 h vollgeladen ist.<br />

Mit dem Hybrid CVT stellte Steyr einen Prototyp vor, dessen<br />

Ziel es ist, die Effizienz für den Betrieb auf dem Feld wie auch auf<br />

der Straße zu erhöhen. Der Traktor basiert auf der Steyr 6175 Impuls<br />

CVT Plattform. Die Kombination aus hydro-mechanischem<br />

CVT-Antrieb an der Hinterachse und einem Hybridmodul an<br />

der Vorderachse ermöglicht eine Leistungsübertragung von bis<br />

zu 194 kW. Mit dem E-CVT erfolgt der Antrieb hybrid-elektrisch<br />

mit bis zu 75 kW. Mit der zusätzlichen elektrischen Antriebsleistung<br />

können Zapfwellenlasten ausgeglichen werden und konswww.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 31


03<br />

03 Das neuartige Assistenzsystem Advanced Feedrate Control von<br />

Case IH nutzt Radarsensoren, um die Vorfahrtgeschwindigkeit anhand<br />

der Ernteguthöhe und -dichte vorausschauend anzupassen und zu<br />

regeln<br />

04<br />

04 Flüssigmistausbringung: Bei dem neuartige Absperrventil von<br />

Zunhammer wird ein elastischer Gülleschlauch pneumatisch<br />

komprimiert<br />

05 Beim Slicer 960 KC Pro und Slicer 1010 KC Pro von Fendt kann die<br />

Intensität des Aufbereiters automatisch auf Basis des Biomasseaufwuchses<br />

und aus der Fahrerkabine eingestellt werden<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

05<br />

tante Fahrgeschwindigkeit über den elektrischen Antrieb realisiert<br />

werden. Weitere Funktionen wie ein E-Shuttling reduzieren<br />

die Dauer für einen Richtungswechsel um 41 Prozent und<br />

E-Steering beschleunigt die Räder an der Vorderachse während<br />

der Kurvenfahrt. Durch E-Torque Vectoring kann das Drehmoment<br />

auf Vorder- oder Hinterräder variabel und bedarfsgesteuert<br />

verteilt werden.<br />

HYDRAULIK UND PNEUMATIK<br />

Die Andreas Lupold Hydrotechnik GmbH stellte ein universelles,<br />

digitalhydraulisches Regelsystem für Axialkolbenpumpen vor:<br />

Verstellcharakteristika können damit eng auf die Anwendung abgestimmt<br />

werden. Der Aufbau des Pumpenreglers zeichnet sich<br />

durch zwei leckagefreie Sitzventile aus, die hochfrequent geschaltet<br />

werden und somit die Dosierung des Ölflusses ermöglichen.<br />

Prinzipbedingte Verluste eines mechanischen Kolbens liegen<br />

somit nicht vor. Den Wechsel zwischen verschiedenen Reglertypen,<br />

wie Druck-, Volumenstrom- oder Leistungsregler, übernimmt<br />

die elektronische Steuerung im Betrieb, und zwar nach<br />

Kriterien der maximalen Effizienz des Gesamtsystems. Ein mechanischer<br />

Austausch des Reglers oder von Komponenten für eine<br />

Anpassung von Regelgrößen ist somit nicht erforderlich. Die<br />

Ventiltechnik wurde im gezeigten aktuellen Stand industrialisiert<br />

und mit einer kompakten Elektronik als Interface kombiniert.<br />

Ein pneumatisches Ventil zum Absperren von Schläuchen in<br />

der Flüssigmistausbringung zeigte die Zunhammer GmbH. Das<br />

Fluid Stop Ventil (kurz Flusto), unterscheidet sich zu bisher verbreiteten<br />

Systemen dadurch, dass ein elastischer schwarzer Gülleschlauch<br />

pneumatisch komprimiert wird, indem ein Luftdruck<br />

in einem transparenten Ventilgehäuse aus Polyurethan aufgebaut<br />

wird, anstatt den Güllefluss durch Aufblasen eines internen<br />

Ballons zu reglementieren. Durch den Wegfall strömungshemmender<br />

Bauteile im Inneren soll eine verstopfungsfreie Funktion<br />

des Ventils auch bei dickflüssigem Flüssigmist gewährleistet werden.<br />

Das Flusto dient der Teilbreitenschaltung in der Gülleausbringung<br />

und wurde mit einer DLG Systems & Components Trophy<br />

ausgezeichnet.<br />

AUTOMATISIERUNG UND SENSORIK<br />

Eine optimale Auslastung der Maschine steht im Fokus aller<br />

Landtechnikhersteller. Viele arbeiten daher schon lange an der<br />

Entwicklung von Assistenzsystemen. Mit dem Advanced Feedrate<br />

Control hat Case IH nun ein neuartiges Assistenzsystem vorgestellt.<br />

Case IH befestigt dafür Radarsensoren über Trägerarme so<br />

an dem Schneidwerk, dass diese das Erntegut erfassen und bewerten,<br />

bevor es in dieses gelangt. Diese Positionierung der Sensoren<br />

ermöglicht es, die Vorfahrtgeschwindigkeit anhand der<br />

Ernteguthöhe und -dichte vorausschauend anzupassen und zu<br />

regeln. Dadurch lassen sich die Gutflussschwankungen im Inneren<br />

der Maschine so weit glätten, dass diese nah am Durchsatzlimit<br />

betrieben werden kann, ohne zu verstopfen. Der Hersteller<br />

gibt eine Leistungssteigerung von 20 Prozent an – im Vergleich zu<br />

einem Mähdrescher mit dem bewährten reaktiven Vorschubregler.<br />

Weiter kann das Sensorsystem noch dazu verwendet werden,<br />

32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

06 Der Cenio AutoTill 3000-Anbaugrubber von Amazone ist mit<br />

umfangreicher Sensorik zur Verstopfungs- und Überlasterkennung<br />

ausgestattet; hier zu sehen ein in die Scharspitze integrierter Induktivsensor,<br />

der Scharverluste detektiert<br />

06<br />

07 Für die Überwachung des Arbeitsprozesses am Grubber mit Hilfe<br />

von Bildverarbeitung und KI stellte Lemken eine Lösung vor, die<br />

Scharverluste und Materialverschleiß erkennt<br />

um das Schneidwerk in der Höhe zu führen. Dies soll das bisherige<br />

auf Schleiftaster basierende System überflüssig machen und<br />

durch eine vorausschauende Abtastung des Feldbodens eine<br />

mögliche Kollision zwischen dem Schneidwerk und einer Bodenwelle<br />

verhindern.<br />

Auch bei der Bedienung und Überwachung von Anbaugeräten<br />

werden Fahrer unterstützt und entlastet. Da Mähwerke mit Aufbereiter<br />

den Ernteprozess durch eine mechanische Behandlung<br />

des Grünguts beschleunigen können, erfreuen sie sich einer<br />

wachsenden Beliebtheit. Bei Mähwerken mit Zinkenaufbereiter<br />

wird das Grüngut von den Zinken durch einen Gegenkamm geschleudert,<br />

wodurch das Grüngut geknickt und die verdunstungshemmende<br />

Wachsschicht zerstört wird. Die Intensität des<br />

Zinkenaufbereiters wird bisher händisch durch unterschiedliche<br />

Einschwenkwinkel des Gegenkamms eingestellt.<br />

Mit dem Slicer 960 KC Pro und dem Slicer 1010 KC Pro präsentierte<br />

Fendt Mähkombinationen, bei denen die Intensität des<br />

Aufbereiters nicht nur komfortabel aus der Fahrerkabine, sondern<br />

auch automatisch eingestellt werden kann, und zwar auf<br />

Basis des Biomasseaufwuchses über einen elektrischen Linearantrieb.<br />

Der Biomasseaufwuchs kann wahlweise aus zusätzlicher<br />

Sensorik in Echtzeit oder aus vorab aufgezeichneten Satellitendaten<br />

bestimmt werden. Durch die Variation der Intensität des Aufbereiters<br />

soll das Grüngut so bearbeitet werden, dass es zum<br />

Zeitpunkt der Bergung einen homogenen Trockensubstanzgehalt<br />

aufweist. Dies soll zu einer gleichmäßigen und hohen Grundfutterqualität<br />

führen, die für eine wirtschaftlich erfolgreiche Milchviehfütterung<br />

entscheidend ist.<br />

Mit einer Silbermedaille wurde die Initiative „3A – Advanced<br />

Automation & Autonomy“ ausgezeichnet. Die Gründer, die Firmen<br />

Claas, Agxeed und Amazone, wollen mit ihrem offenen Ansatz<br />

die Entwicklung, Normung und Marktreife teil- und vollautonomer<br />

Zugmaschinen-Geräte-Kombinationen stärken. In einem<br />

ersten gemeinsamen Ansatz wird eine Planungs- und Ausführungssoftware<br />

entwickelt. Damit sollen unter Nutzung der sogenannten<br />

AgXeed Box und der Isobus-Schnittstelle den mobilen<br />

Antriebseinheiten und Anbaugeräten eine hochautomatisierte<br />

Maschinen- und Prozessführung ermöglicht werden. Das heißt,<br />

gekoppelte Geräte sollen über diese offene Schnittstelle sowohl<br />

mit Feldrobotern als auch mit Traktoren interagieren und automatisierte<br />

oder autonome Arbeiten ausüben können.<br />

Wesentlich ist, dass die Automatisierung landwirtschaftlicher<br />

Prozesse neben der entsprechenden Ausrüstung der Antriebsmaschine<br />

auch immer die Anpassung des Anbaugerätes beinhaltet.<br />

Bei Abwesenheit des Menschen muss dieser Verbund seine ordnungsgemäße<br />

Funktion eigenständig durchführen und überwachen.<br />

Mit dem Austausch von Daten zwischen Antriebsfahrzeug<br />

und Anbaugerät können die jeweiligen Stärken in einem System<br />

kombiniert werden.<br />

Amazone entwickelt und testet im genannten 3A-Verbund das<br />

AutoTill-System für die automatisierte Einstellung und Überwachung<br />

eines Grubbers. Der Cenio-Anbaugrubber wird zu diesem<br />

Zweck mit umfangreicher Sensorik zur Verstopfungs- und Überlasterkennung,<br />

auf die hier genauer eingegangen wird, ausgestattet<br />

und an dem automatisierten Agbot von Agxeed angebaut und<br />

an den Isobus angeschlossen. Das erste typische Fehlermuster<br />

bei der Bodenbearbeitung ist eine Verstopfung im Grubber. Beim<br />

Cenio mit AutoTill wird durch das aufgestaute Material ein me-<br />

07<br />

chanischer Drucktaster am Grubberrahmen und damit der Störfall<br />

ausgelöst. Mit diesen Informationen können automatisiert<br />

Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, sodass der Landwirt nicht<br />

direkt einschreiten muss. Ein weiterer Sensor wird verwendet,<br />

um Scharverluste zu detektieren. Hierfür werden induktive Sensoren<br />

an den Scharspitzen integriert, um auch nach einer Überlastung<br />

und dadurch wahrscheinlichem Scharspitzenverlust die<br />

Arbeitsqualität zu gewährleisten. Eine dauerhafte Datenerfassung<br />

der Bodenverhältnisse wird für die Optimierung der Feldbearbeitung<br />

durchgeführt.<br />

Die neue Überwachungsmethode für Grubberzinken der Lemken<br />

GmbH & Co. KG geht über die Verlustkontrolle hinaus, beinhaltet<br />

aber keine Verstopfungserkennung. Das Tool „iQblue tool<br />

monitoring“ zur Überwachung des Arbeitsprozesses am Grubber<br />

erhielt ebenfalls die DLG Innovation Award Silbermedaille. Kern<br />

des Systems sind optische Kameras als Sensoren, die unmittelbar<br />

hinter der Deichsel montiert sind und so den kompletten Grubber<br />

überblicken können. Im Vorgewende, wenn das Anbaugerät<br />

ausgehoben wird, findet der eigentliche Analyseprozess statt. Dazu<br />

erfassen die Kameras die Grubberzinken und ein KI-Algorithmus<br />

wertet die Aufnahmen hinsichtlich Scharverlust und Materialverschleiß<br />

aus. Die Ergebnisse werden in Form einer Ampelfarbgebung<br />

dargestellt: Rot für Scharverlust und starke Beschädigungen,<br />

Verschleißerscheinungen und leichte Schäden in Gelb<br />

und intakte Schare in Grün. Auf diese Weise kann mittelfristig<br />

auch eine Prognose für Predictive Maintenance erfolgen.<br />

AUTOMATISIERUNG SCHREITET WEITER VORAN<br />

Eine generelle Beobachtung auf dieser Agritechnica ist die starke<br />

Zunahme der Automatisierung von Anbaugeräten. Die Anbaugeräte<br />

überwachen und regeln ihre Prozesse eigenständig, was Unabhängigkeit<br />

vom Zugfahrzeug ermöglicht und Freiheiten gegenüber<br />

der stark unterschiedlichen Verfügbarkeit einzelner Isobus-<br />

Nachrichten verspricht. Ein besonderer Fokus lag auf traditionell<br />

eher einfachen Geräten, wie dem Grubber, die nun für die Nutzung<br />

in hochautomatisierten Maschinenkombinationen vorbereitet<br />

werden.<br />

Bilder: Amazone, Bondioli & Pavesi, Case IH, Fendt, Lemken, Andreas Lupold<br />

Hydrotechnik, New Holland, Zunhammer<br />

www.agritechnica.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 33


MOBILE MASCHINEN<br />

RUBRIZIERUNGSEBENE<br />

SONDERTEIL<br />

MOBILE MASCHINEN


AKTUATOREN<br />

LINEARTECHNIK IN<br />

MOBILEN MASCHINEN<br />

ELEKTRISCHE<br />

AKTUATOREN<br />

HABEN SICH<br />

ETABLIERT<br />

Bei den Konstrukteuren mobiler<br />

Arbeitsmaschinen gewinnen elektrische<br />

Linearaktuatoren stetig an Boden. Während<br />

Elektro-Aktuatoren der ersten Generation<br />

einzelne Hydraulik- oder Pneumatikzylinder in<br />

simplen Punkt-zu-Punkt-Bewegungen<br />

ersetzen konnten und dabei bis zu 100 Watt<br />

Leistung aufnahmen, können moderne<br />

Aktuatoren komplexe Bewegungsprofile mit<br />

Leistungsaufnahmen von bis zu 400 Watt<br />

ausführen.<br />

In der Vergangenheit waren mobile Maschinen für ihre<br />

Arbeitsfunktionen auf hydraulische und pneumatische<br />

Antriebe angewiesen. Angesichts der heutigen weiterentwickelten<br />

elektrischen Aktorik entscheiden sich Konstrukteure<br />

von Arbeitsmaschinen jedoch immer häufiger für<br />

elektrische Aktuatoren. Dieser Umstieg ist zum Großteil der<br />

steigenden Nachfrage nach intelligenten Aktuatoren für besser<br />

steuerbare Fahrzeuge und Anbaugeräten geschuldet – aber<br />

auch dem vermehrten Wunsch nach umweltfreundlicheren<br />

Maschinen mit höherer Energieeffizienz, niedrigeren Wartungskosten,<br />

kompakteren Bauformen und einer größeren<br />

Einsatzflexibilität.<br />

KONSTRUKTION MIT SMARTEN AKTUATOREN<br />

ELEKTRISCHE AKTUATOREN<br />

KOMMEN OHNE DEN EINSATZ<br />

VON SCHÄDLICHEN ÖLEN AUS<br />

Die Anwendungsfälle smarter Aktuatoren reichen vom einfachen<br />

Niederstromschalten bis zur Implementierung einer<br />

komplexen Steuereinheit über ein CAN-Bus-Netzwerk. Ein im<br />

Aktuator integrierter Mikroprozessor ermöglicht den Zugriff<br />

auf Funktionen und Positionsdaten, für die sonst externe<br />

Komponenten erforderlich wären. Die synchronisierte Bewegung<br />

mehrerer Aktuatoren erfolgt durch einfache Verkabelung<br />

sowie die unabhängige Programmierung der Bewegungen<br />

und Bewegungsprofile. Die Erfassung von Positionsdaten<br />

ohne zusätzliche externe Sensoren oder sonstige Vorrichtungen<br />

reduziert zudem die Anzahl der Komponenten und vereinfacht<br />

die Installation.<br />

Selbstfahrende Landmaschinen sind ein gutes Beispiel für<br />

die Nutzung elektrischer Aktuatoren mit integrierter Steuerung.<br />

Einige Mähdrescher, Erntemaschinen und Traktoren<br />

arbeiten bereits autonom. Daher müssen die Aktuatoren Hub<br />

und Kraft selbsttätig steuern können. Ersetzt ein autonomes<br />

System einen Bediener, der die Funktionen anhand visueller<br />

Anhaltspunkte steuern würde, ist es auf elektronische Rückmeldesignale<br />

angewiesen. Hierzu verfügen die meisten smarten<br />

Aktuatoren über eine eingebaute Feldbus-Unterstützung.<br />

Einige enthalten CANopen-Master, die eine direkte Verbinwww.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 35


AKTUATOREN<br />

dung zur Fahrzeugsteuerung ermöglichen, sodass weder Bediener<br />

noch Datenerfassungsgeräte erforderlich sind. Indem die<br />

fahrzeuginterne Logik die Geschwindigkeit, Kraft und Position<br />

vom Hauptsteuergerät aus beeinflusst, gewährleistet sie eine<br />

präzise Ansteuerung des Aktuators und kennt an jedem Punkt<br />

des Hubwegs die aktuelle Position.<br />

Im Folgenden einige der Funktionalitäten, die eingebettete<br />

Elektronik und Kommunikation bereits heute bieten:<br />

Endlagen-Ausgangssignal – verbessert sowohl die Sicherheit als<br />

auch die Leistung<br />

Dynamische Bremse – reduziert den Nachlauf am Ende des<br />

Hubs und erhöht die Wiederholgenauigkeit<br />

Niederstromschalten – ermöglicht eine bessere Steuerung bei<br />

ungefährlicher Stromspannung<br />

Elektronische Abschaltpunkt-Kalibrierung – für einen durchgängig<br />

gleichbleibenden Überlastschutz<br />

Synchronisierung – erlaubt es mehreren Aktuatoren, sich selbst<br />

anzupassen, um die Handhabung großer oder sperriger Lasten<br />

auszugleichen<br />

Ständige Überwachung – im Fall kritischer Betriebsparameter<br />

wie Spannung, Strom und Temperatur<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Mit der steigenden Sorge um unsere Umwelt und immer strengeren<br />

Vorschriften stehen die Hersteller zunehmend unter Druck,<br />

Emissionen und Kraftstoffverbrauch ihrer mobilen Maschinen zu<br />

senken. Elektrische Aktuatoren bieten hier eine effizientere und<br />

umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen hydraulischen<br />

und pneumatischen Systemen. Beispielsweise verbrauchen<br />

sie nur bei Ausführung der Bewegungen Energie, sodass<br />

keine konstante Energieversorgung erforderlich ist. Der somit bedarfsabhängige<br />

Kraftstoffverbrauch senkt die Betriebskosten der<br />

Arbeitsmaschinen – ganz im Gegensatz zu den parasitären Energieverlusten<br />

durch den Dauerbetrieb bei Hydraulik- oder Pneumatik-Systemen.<br />

GERINGER INSTALLATIONS- UND<br />

WARTUNGSAUFWAND<br />

Elektrische Aktuatoren sind verhältnismäßig einfach zu installieren,<br />

da sie nur an eine Stromversorgung und einige Signalkabel<br />

angeschlossen werden müssen. Sie sind im Vergleich zu hydraulischen<br />

Systemen kompakter und enthalten weniger Komponenten<br />

sowie bewegliche Teile, die anfällig für Undichtigkeiten sind<br />

und regelmäßig gewartet werden müssen. Aber es verringert sich<br />

nicht nur der Wartungsaufwand, da keine Hydraulikflüssigkeit<br />

gewechselt oder Undichtigkeiten beseitigt werden müssen. Elektrische<br />

Aktuatoren bieten aus demselben Grund bei lebensmittelbezogenen<br />

Anwendungen wie beispielsweise in Erntemaschinen<br />

mehr Sicherheit.<br />

Obwohl smarte Aktuatoren selbst kaum Wartung benötigen,<br />

kann ihre Selbstüberwachung die Wartungskosten insgesamt senken,<br />

indem sie Verschleiß frühzeitig erkennt oder dabei hilft, die<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

01 Die hybriden<br />

elektrohydraulischen<br />

H-Track Linearaktuatoren<br />

von Thomson können<br />

Aufgaben übernehmen,<br />

die früher ausschließliche<br />

Domäne der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

waren<br />

36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


AKTUATOREN<br />

Aktuatoren an einer schweren Maschinenhaube eingesetzt,<br />

können sie zuverlässig verhindern, dass die Haube versehentlich<br />

auf den Wartungstechniker fällt. Und dank ihrer sauberen<br />

Arbeitsweise besteht keine Rutsch- oder Stolpergefahr durch<br />

auslaufende Hydraulikflüssigkeit, genauso wie ein geringeres<br />

Risiko beim Einsatz im Lebensmittelbereich, zum Beispiel in<br />

Erntemaschinen.<br />

Auch die ergonomischen Vorteile elektrischer Aktuatoren sind<br />

beträchtlich. Sie erlauben die Automatisierung ermüdender Arbeiten<br />

und verbessern die Präzision sowie Wiederholgenauigkeit<br />

– besonders im Bergbau von großer Bedeutung, wo Bohr-, Förder-<br />

und Umschlagmaschinen auf engstem Raum arbeiten.<br />

Nicht zuletzt arbeiten elektrische Aktuatoren auch wesentlich<br />

leiser. Somit verbessert sich der Bedienkomfort dank reduzierter<br />

Lärmbelästigung, was gerade in beengten Arbeitsbereichen<br />

wichtig sein kann.<br />

02 Eingebettete<br />

Elektronik synchronisiert<br />

mehrere smarte<br />

Thomson-Aktuatoren,<br />

um die schweren Luken<br />

des Mähdreschers<br />

koordiniert zu<br />

bewegen<br />

Austauschpläne mit den planmäßigen Maschinen-Stillstandzeiten<br />

zu koordinieren. Zudem können sie die Überwachungsdaten<br />

in der Cloud bereitstellen, in die sich Techniker weltweit einwählen<br />

können, um eine Störung an einem bestimmten Aktuator zu<br />

beheben. Und muss ein Aktuator tatsächlich einmal ausgetauscht<br />

werden, ist das in rund 20 Minuten erledigt. Demgegenüber stehen<br />

bei einem fluidbetriebenen Zylinder nicht selten Stunden<br />

oder sogar Tage der Fehlersuche, der Demontage und Montage,<br />

der System-Entlüftung und der abschließenden Prüfung.<br />

INTEGRATION UND ANPASSUNGSFÄHIGKEIT<br />

Da ihre Funktionen softwarebasiert sind, lassen sich elektrische<br />

Aktuatoren problemlos in Standard-Steuerungssysteme integrieren,<br />

bis hin zu Plattformen im Internet der Dinge (IoT). Somit<br />

werden die Fernüberwachung und -diagnose ebenso ermöglicht<br />

wie eine vorausschauende Wartung, sodass sich die Effizienz und<br />

Zuverlässigkeit mobiler Arbeitsmaschinen ohne aufwändige zusätzliche<br />

Verkabelung weiter verbessern lässt.<br />

Die softwaregestützte Konfigurierbarkeit bietet darüber hinaus<br />

bei der Entwicklung von Antriebssystemen mehr Flexibilität und<br />

Anpassungsfähigkeit als hydraulische oder pneumatische Systeme.<br />

Zum Beispiel kann derselbe Aktuator so konfiguriert werden, dass<br />

er mit einem Abschaltpunkt von 200 kg oder einer Tonne arbeitet.<br />

Durch diese Universalität entfällt die Notwendigkeit, für jede Anwendung<br />

einen separaten Controller zu implementieren, wodurch<br />

die Kosten für die Entwicklung, Verdrahtung und Ersatzteilvorhaltung<br />

weiter sinken.<br />

SICHERHEIT UND ERGONOMIE<br />

Elektrische Aktuatoren bieten auch in puncto Sicherheit entscheidende<br />

Vorteile. Bevor sich ein smarter Aktuator in Bewegung<br />

setzt, kann er die Umgebung überprüfen, um eine Gefährdung<br />

für Mensch und Maschine auszuschließen. Werden diese<br />

BLICK IN DIE ZUKUNFT<br />

Aus all den genannten Gründen dringen elektrische Aktuatoren<br />

in Aufgabenfelder vor, die früher ausschließlich der <strong>Fluidtechnik</strong><br />

vorbehalten waren. Elektrische Aktuatoren, wie der Electrak XD<br />

von Thomson Industries, können bereits heute dynamische Lasten<br />

von bis zu 16.000 Newton bewältigen. Und mit der Weiterentwicklung<br />

in Form hybrider elektrohydraulischer Aktuatoren<br />

können Konstrukteure mobiler Arbeitsmaschinen eine mit<br />

Hydraulikzylindern vergleichbare Stoßfestigkeit mit der Intelligenz<br />

und Kompaktheit elektrischer Aktuatoren kombinieren.<br />

Mit der Weiterentwicklung elektrischer Aktuatoren wächst<br />

auch die Zahl der verfügbaren Standardoptionen. Die größte<br />

Herausforderung besteht nun darin, vorhandene und neue Bereiche<br />

zu ermitteln, in denen smarte Aktuatoren einen echten<br />

Mehrwert bieten – und diesen Bereichen die zahlreichen verfügbaren<br />

Optionen zuzuordnen. Mit zunehmender Erfahrung bei<br />

der Konstruktion mit elektrischen Antrieben seitens der Entwickler<br />

werden sich überall neue Möglichkeiten auftun – seien es<br />

neue Sicherheitsvorteile, neue Methoden zur Kostensenkung<br />

oder Steigerung der Maschineneffizienz, mehr Automatisierung,<br />

höhere Präzision oder eine zuverlässigere Wiederholgenauigkeit.<br />

Ganz gleich, wie eine Anwendung aussieht: die Intelligenz, Kompaktheit<br />

und Flexibilität elektrischer Aktuatoren werden Konstrukteuren<br />

mehr und mehr Vorteile bieten, wenn es darum geht,<br />

konstruktionstechnische Hürden zu überwinden und neue Möglichkeiten<br />

auszuschöpfen.<br />

Bilder: Thomson Industries<br />

www.thomsonlinear.com<br />

POINTIERT<br />

HOHE BESTÄNDIGKEIT<br />

GEGEN STOSSBELASTUNGEN<br />

LEISTUNGSAUFNAHME VON<br />

BIS ZU 400 WATT<br />

ELEKTRISCHE AKTUATOREN<br />

INTEGRIEREN MIKROPROZESSOREN<br />

IDEAL FÜR DEN EINSATZ IN<br />

AUTONOMEN NUTZFAHRZEUGEN<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 37


FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEME<br />

TRANSPORT VON WINDKRAFTANLAGEN<br />

SCHWERLASTHANDLING<br />

IM TANDEMBETRIEB<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Der grüne Energiesektor verzeichnet einen<br />

steigenden Bedarf an immer größeren<br />

Komponenten für Windkraftanlagen,<br />

einschließlich Türmen und Rotorblättern.<br />

Vor diesem Hintergrund hat der irische<br />

Gabelstaplerhersteller Combilift eine Hebeund<br />

Transportlösung an den Markt gebracht,<br />

die den Anforderungen der Hersteller großer<br />

Offshore-Windkraftanlagen an das Lasthandling<br />

gerecht wird.<br />

Der Combi-LC, der am Hauptsitz und in der Produktionsstätte<br />

von Combilift in Monaghan, Irland, in Zusammenarbeit<br />

mit Siemens Gamesa entwickelt wurde, ermöglicht<br />

den Transport von Rotorblättern und Türmen von Windkraftanlagen<br />

– einige bis zu 115 m lang und mit einem Gewicht<br />

von etwa 70 t – durch die verschiedenen Produktionsstufen und<br />

zu den Lagerstandorten, die teilweise bis zu 5 km auseinander<br />

liegen können. Das Konzept der maßgeschneiderten und zum<br />

Patent angemeldeten Lastenträger basiert auf zwei vollständig<br />

anpassbaren ferngesteuerten Transporteinheiten mit niedrigen<br />

Fahrgestellbetten, die im Tandembetrieb als Master und Slave arbeiten<br />

können, wobei die Abmessungen und Radkonfigurationen<br />

je nach Art und Gewicht der Last variieren.<br />

Siemens Gamesa, einer der weltweit größten Anbieter von Offshore-Windkraftanlagen,<br />

hat als erstes Unternehmen die neue<br />

Technologie durch die Unterzeichnung eines Millionenauftrags<br />

für eine Reihe von maßgeschneiderten Lastenträgern genutzt,<br />

und Combilift befindet sich in aktiven Gesprächen mit weiteren<br />

Offshore-Windkraftunternehmen mit ähnlichem Bedarf. Combilift<br />

erwartet, in diesem Marktsegment bis 2026 einen Umsatz<br />

von über 50 Millionen Euro pro Jahr zu erzielen.<br />

LEISTUNGSSTARK UND MASSGESCHNEIDERT<br />

Die Combi-LC-Trägereinheit verfügt über eine einzigartige Halterung,<br />

die so konstruiert ist, dass sie das massive zylindrische<br />

Ende des Rotorblatts sicher greift und fest mit der Generatornabe<br />

verbunden ist. Die robuste Transportmaschine, die von einem<br />

leistungsstarken Dieselmotor angetrieben wird und mit zwölf Rädern<br />

ausgestattet ist, lässt sich in alle Richtungen lenken. Wenn<br />

der Combi-LC nicht mit Hebe- und Transportaufgaben beschäftigt<br />

ist, kann er mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h fahren.<br />

Der Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen mit weniger idealen<br />

Bodenbedingungen ist kein Problem.<br />

Josh Moffett, Heavy Equipment Manager bei Combilift, kommentiert<br />

den Schritt des Unternehmens in den Offshore-Windsektor:<br />

„Wir sind stolz, dieses neue Produkt auf den Markt<br />

gebracht zu haben, und wir hoffen, dass es uns bei unserem Vorstoß<br />

in den Windenergiesektor weiterhelfen wird. Das Ausmaß<br />

von Offshore-Windprojekten auf der ganzen Welt führt zu einer<br />

Reihe einzigartiger Herausforderungen, von denen eine die Fähigkeit<br />

ist, die sehr großen Komponenten zu transportieren, aus<br />

denen eine Windturbine besteht. Wir haben dies erkannt und unser<br />

Fachwissen im Bereich des Lastenhandlings genutzt, um eine<br />

Lösung zu entwickeln, die die Unternehmen der Branche unterstützt.<br />

Das Produkt wird speziell auf Bestellung gefertigt und<br />

kann daher auf einzigartige Weise an spezifische Anwendungen<br />

angepasst werden.“<br />

Bilder: Combilift<br />

www. combilift.com<br />

38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

INTELLIGENTE FLANSCHLAGER FÜR<br />

PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

Igus will teure Ausfälle von<br />

Maschinen und Fahrzeugen<br />

wegen unerkannter Defekte an<br />

hochbelasteten Flanschlagern<br />

mithilfe einer neuen Generation<br />

von Zwei- und Vier-Loch-Flanschlagern<br />

vergessen machen. Die<br />

Lager aus schmierfreiem Hochleistungskunststoff<br />

sind mit<br />

Miniatur-Funksensoren ausgestattet und ermöglichen so<br />

Condition Monitoring und Predictive Maintenance. Und so<br />

funktionieren die neuartigen Industrie-4.0-Lager: Igus integriert<br />

einen Abriebsensor in die Polymer-Kugelkalotte. Im Laufe<br />

der Zeit verschleißt nun der Sensor selbst Schicht für Schicht<br />

– parallel zur Lauffläche des Lagers. Und sendet weiterhin<br />

Signale aus, die einen jeweiligen Rückschluss auf den Zustand<br />

des Lagers erlauben. Die neuen Flanschlager sind noch in der<br />

Prototypenphase, befinden sich aber bereits für die staatliche<br />

Eisenbahngesellschaft Luxemburgs in einer 200 Meter langen<br />

Waschstraße, die täglich Züge des Nah- und Fernverkehrs<br />

reinigt, im Einsatz.<br />

www.igus.de<br />

BEREIT FÜR DIE AUTONOMISIERUNG<br />

IN DER LANDWIRTSCHAFT<br />

Hawe Hydraulik präsentiert<br />

mit dem neuen Rovo die<br />

dritte Generation seiner<br />

Roboterplattform und<br />

ebnet damit den Weg für<br />

neue Anwendungen im<br />

Outdoor-Bereich. Speziell<br />

für die Landwirtschaft werden zusammen mit Partnerfirmen<br />

intelligente Automatisierungslösungen umgesetzt. Der Rovo sei<br />

ein Baustein zur Transformation weg von immer größeren<br />

Maschinen mit mehr Flächenleistung hin zum autonomen<br />

Betrieb mehrerer kleinerer Maschinen als Flotte. Das fahrbare<br />

Chassis aus hochfestem Stahl misst 1,20 × 1,20 m. Damit<br />

verfügt der Rovo über ein Eigengewicht von nur 300 kg. Das<br />

kompakte Kraftpaket transportiert bis zu 500 kg Nutzlast, fährt<br />

bis zu 30 km/h schnell und meistert mit seinen 1.000 Nm<br />

Spitzendrehmoment problemlos Bodenunebenheiten und<br />

extreme Steigungen. Die enthaltenen Lithium-Ionen-Akkus<br />

verfügen über eine Kapazität von 8,8 kWh. Damit werden nicht<br />

nur der vollelektrische Antriebsstrang, sondern auch externe<br />

Steuergeräte und Sensorik versorgt.<br />

www.hawe.com<br />

OHNE WARTEZEIT<br />

Die neue Kompaktsteuerung X90 CP 150 von B&R verfügt über<br />

einen Stand-by-Modus. Damit kann die Produktivität von<br />

Off-Highway- und Landwirtschaftsfahrzeugen erhöht werden.<br />

Die CP 150 ist die erste Steuerung des Unternehmens mit<br />

Stand-by-Modus und ergänzt das<br />

Angebot für mittelgroße und<br />

mittelkomplexe mobile Maschinen.<br />

Die Wartezeit für das Hochfahren<br />

der Elektronik nach einem kurzen<br />

Motorstillstand entfällt. Emissionen<br />

können so vermieden werden. Für<br />

die Stand-by-Funktion wird die Batterie des Fahrzeugs genutzt.<br />

Im Stand-by bleibt die Applikation aktiv und überwacht die<br />

Maschine, um nach einem Wake-up-Event über die Zündung,<br />

CAN oder I/O sofort wieder in den Betriebsmodus zu wechseln.<br />

Bei längerem Stand-by der Maschine verhindert die Steuerung<br />

durch einen integrierten Batteriewächter ein Entladen der<br />

Fahrzeugbatterie. Die Funktionen sind parametrierbar. Die<br />

Kompaktsteuerung verfügt über die Schutzart IP69K<br />

www.br-automation.com<br />

NUTZFAHRZEUG-LIDAR<br />

Der Anbieter von hochpräzisen Lidar-Sensoren Innovusion und<br />

das Münchner KI-Start-up Driveblocks präsentieren gemeinsam<br />

eine integrierte Lidar-Perception-Lösung zur Automatisierung<br />

von Nutzfahrzeugen. Die Mapless Autonomy Plattform von<br />

Driveblocks ermöglicht hierbei die Objekterkennung und<br />

-klassifizierung sowie die Schätzung des Bodenlevels und des<br />

befahrbaren Bereichs. Sie ist über ein C++ SDK mit optionaler<br />

ROS 2-Integration zugänglich und eignet sich für Embedded-<br />

Hardware oder Entwicklungscomputer in Automobilqualität.<br />

Sie arbeitet nahtlos mit den Lidar-Sensoren von Innovusion<br />

zusammen.<br />

www.innovusion.com<br />

www.driveblocks.ai<br />

SOFTWARE MACHT MASCHINEN FIT FÜR AUTONOMIE<br />

Danfoss Power Solutions bringt die<br />

Software A+ auf den Mark, die die<br />

Entwicklung autonomer Off-Highway-Maschinen<br />

vereinfachen und beschleunigen<br />

soll. Die Software besteht aus vorprogrammierten<br />

und getesteten Softwareblöcken,<br />

die in die autonome Steuerung XM100<br />

integriert sind. Die Hardwarelösung des<br />

Unternehmens erfüllt den Bedarf autonomer<br />

Arbeitsmaschinen, indem sie Schnittstellen<br />

mit GNSS-Systemen, LiDAR, Radar<br />

und Trägheitssensoren liefert und gleichzeitig autonome<br />

Navigationsaufgaben übernimmt. Jeder Block der Software ist<br />

für Schlüsselbereiche wie Erkennung, Positionierung und<br />

Navigation zuständig. Durch die Integration<br />

der Blöcke in die Maschinenapplikationen<br />

können Benutzer autonome Funktionalität<br />

umzusetzen, ohne die Software<br />

von Grund entwickeln zu müssen. Das<br />

Unternehmen unterstützt OEMs bei der<br />

Auswahl der Hardware für autonome<br />

Funktionen und teilweise bei der Maschinenprogrammierung.<br />

Ob Steer-by-Wire,<br />

elektronische Lenkung, Elektronik und<br />

Telematik sowie Maschinenschnittstellen,<br />

Regler und Hydraulikkomponenten, mit Komponenten von<br />

Danfoss können so umfassende Lösungen realisiert werden.<br />

www.danfoss.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 39


ANBAUTEN<br />

GÜLLEAUSBRINGUNG<br />

DOPPELKUFE FÜR ENGEREN REIHENABSTAND<br />

Der Kostendruck führt in<br />

der Agrartechnik zu immer<br />

effektiveren Lösungen.<br />

In der Gülletechnik hat die<br />

Firma Vogelsang neue<br />

Lösungen vorgestellt, um<br />

die Gülleapplikation sowohl<br />

räumlich als auch zeitlich<br />

optimieren zu können.<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Im November 2023 hat die Vogelsang GmbH & Co. KG erstmals<br />

den Prototypen der Doppelkufe „DoubleFlow“ präsentiert. Bei<br />

einem Gestänge mit DoubleFlow-Option teilt sich der Ablaufschlauch<br />

durch ein Y-Stück auf zwei Abgänge. Dadurch halbiert<br />

sich der Reihenabstand bei der Gülleausbringung von 25<br />

auf 12,5 Zentimeter. Gleichzeitig legen Landwirte und Lohnunternehmer<br />

die Gülle in einem schmaleren Gülleband ab. „Auch<br />

bei der DoubleFlow-Kufe setzen wir auf die BlackBird-typische,<br />

strömungsoptimierte PrecisionFlow-Tülle. Damit ist eine präzise<br />

Gülleapplikation sichergestellt“, sagt Henning Ahlers, Vertriebsleiter<br />

Agrartechnik Deutschland.<br />

ROBUSTE UND LEICHTE DOPPELKUFE<br />

Um das Gewicht des Y-Strömungsverteilers auf dem Niveau der<br />

Standardkufe zu halten, setzt Vogelsang auf ein Leichtbaukonzept.<br />

Ahlers: „Beim Design der Kufe gehen wir neue Wege und<br />

setzen auf einen verschleißfesten Spezialkunststoff. Kombiniert<br />

Doppelkufe DoubleFlow mit strömungsoptimierter PrecisionFlow-Tülle<br />

mit einer Klinge aus Hardox-Stahl ist die Kufe leicht und robust<br />

zugleich.“ Anwender profitieren von einer hohen Standzeit und<br />

geringen Ersatzteilkosten. Denn die Stahlklinge lässt sich einzeln<br />

austauschen. Die DoubleFlow-Option ist einfach nachrüstbar<br />

und für die Schleppschuhgestänge-Serien UniSpread und Black-<br />

Bird ab Mai <strong>2024</strong> verfügbar.<br />

NIGHTSHIFT: GESTÄNGEBELEUCHTUNG<br />

ALS NACHRÜSTOPTION<br />

Mit der Ausstattungsoption NightShift bietet Vogelsang als erster<br />

Hersteller von Gülletechnik eine vollständige Arbeitsbeleuchtung<br />

für alle Ausbringgestänge an. „Wir beobachten den<br />

zunehmenden Trend, dass Gülle immer häufiger spätabends<br />

oder nachts bei völliger Dunkelheit ausgebracht wird“, sagt Vanja<br />

Cobec, Produktmanager für den Bereich Agrartechnik. Und<br />

weiter: „Das liegt zum einen an den strikten Vorgaben der Düngeverordnung,<br />

zum anderen aber auch an den eher nassen<br />

Frühjahren, die die Zeitfenster für die Gülleausbringung noch<br />

einmal verkürzen.“<br />

In einem Abstand von einem Meter sind die LED-Leuchten am<br />

Gestängerahmen angebracht und durch ihr transparentes Gehäuse<br />

aus jeder Richtung erkennbar. Die Hauptlichtleistung wird<br />

dabei nach unten abgestrahlt und beleuchtet so das Arbeitsbild<br />

des Gestänges. Die etablierte Technik ist hochdruckreinigerfest<br />

und hält auch Witterungseinflüssen stand. Die Beleuchtung lässt<br />

sich mit der neuen, digitalisierten Kippschaltersteuerung Easy-<br />

Control kombinieren und auf das passende Licht-Niveau dimmen.<br />

Mit NightShift sind Landwirte und Lohnunternehmer für<br />

Nachtfahrten in den immer kürzeren Ausbringfenstern optimal<br />

ausgerüstet. Als fertig montierte und auch als Nachrüstsatz für<br />

den Eigenanbau ist die Gestängebeleuchtung im Laufe der zweiten<br />

Jahreshälfte <strong>2024</strong> verfügbar.<br />

Bilder: Vogelsang GmbH<br />

www.vogelsang.info<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

ENCODER FÜR MAXIMALE SICHERHEIT<br />

Mit dem neuen Drehgeber<br />

EAM580RS im Safety-Design<br />

erfüllt Baumer schon jetzt die<br />

neuesten funktionalen Sicherheitsanforderungen<br />

(SIL2/PLd<br />

gemäß IEC 61508, ISO<br />

13849:2023 und IEC 61800-5-3).<br />

Der magnetische Safety-Drehgeber<br />

wurde für den rauen Einsatz<br />

in Außenanwendungen und mobilen Maschinen entwickelt,<br />

zum Beispiel in Ladekranen, Turmdrehkranen und mobilen<br />

Arbeitsplattformen. Unter einer rostfreien Edelstahlhaube<br />

sicher vor aggressiven Umwelteinflüssen und Medien geschützt,<br />

ist er immun gegenüber Schocks und Vibrationen. Der<br />

EAM580RS zeichnet sich durch Spitzenwerte bei der Genauigkeit<br />

aus, verbunden mit ultraschnellen Übertragungsraten.<br />

Neben dem robusten Safety-Design bietet der EAM580RS den<br />

Vorteil einfach nutzbarer Zusatzdaten.<br />

www.baumer.com<br />

MEGAGITTER AM NEUEN<br />

QUADTRAC<br />

Die gigantische Haube für den<br />

neuen Mega-Traktor Steiger<br />

715 Quadtrac von Case IH stammt<br />

von Graepel. Das Lochblechbauteil<br />

stellt laut Hersteller ein Novum in<br />

der Branche dar. Mit fast zwei Metern Breite dürfte es alles<br />

übertreffen, was bislang derart für Motoren entwickelt wurde.<br />

Realisiert wurde eine hexagonale Prägung mit 60 Prozent<br />

offenem Querschnitt und KTL-Pulverbeschichtung - mehr wollte<br />

man nicht preisgeben. Der knickgelenkte Quadtrac 715 mit<br />

seinen ikonischen Bandlaufwerken, die weniger Bodendruck<br />

verursachen als Reifen, ist der größte Traktor von Case IH und<br />

Star des Modelljahrs <strong>2024</strong>. Das Projekt startete 2019. Schon<br />

vorher fertigte Graepel für den Mutterkonzern CNH Industrial.<br />

Hinzu kamen Bauteile mit der neuen Persity-Lochung (Vorteil:<br />

geringer Druckverlust laut TU Dresden). Graepel sieht sich<br />

damit im Spitzenfeld der Branche.<br />

www.graepel.de<br />

VIER STATT DREI BAUGRÖSSEN<br />

Mit einem Relaunch erweitert Demag das Portfolio seiner DH-Hubwerke. Neu im Standardprogramm ist<br />

die Baugröße 400 für Traglasten ab 1 t. Wie die anderen drei Baugrößen (600 bis 2.000) auch, wird sie in<br />

verschiedenen Grundausführungen gefertigt: 1. als kompakter Fußzug, 2. als Unterflanschkatze – etwa für<br />

Einschienen-Hängebahnen – auch in kurvengängiger Form, 3. als kurze Katze mit optimiertem Hakenweg<br />

sowie 4. als Zweischienenkatze. Die Hubwerke sind weltweit im Einsatz, sie überzeugen unter anderem<br />

durch ihren verwindungssteifen Rahmen, lange Hakenwege (bis über 100 m) und vielfältige Montagemöglichkeiten.<br />

Bei den Antrieben gibt es ebenfalls Programmerweiterungen. Neu in den Standardausführungen<br />

sind die standardmäßige Temperaturüberwachung und ein in das Elektrogehäuse integrierter Grenzschalter<br />

DGS 4 mit vier Schaltpunkten, der direkt durch die Trommel angetrieben wird. Am Einsatz<br />

hochwertiger Konusläufermotoren hat sich nichts geändert. Lieferbar sind verschiedene Ausführungen: als<br />

polumschaltbare Motoren mit Feinhub (1:6 und 1:10) und als stufenlos regelbarer Antrieb.<br />

www.demagcranes.de<br />

OPTIMIERTES DICHTUNGSSYSTEM FÜR DIE<br />

LANDTECHNIK<br />

Der K49 von Kastaş Sealing Technologies ist ein zweiteiliger,<br />

doppeltwirkender Dichtungssatz, der für anspruchsvolle<br />

landtechnische Anwendungen optimiert ist. Er besteht aus<br />

einem 60 SHR D Polyurethan-Dichtring und einem NBR-Elastomerring<br />

als Energizer. Die<br />

bewährte Leistung der<br />

K49-Kolbendichtung wurde<br />

mit der neuentwickelten<br />

Generation nochmals<br />

verbessert. Sie besteht jetzt<br />

aus Hochleistungs-TPU<br />

PU6005 und das Design wurde für eine höhere Extrusionsbeständigkeit<br />

optimiert. PU6005 ist ein 60 SHR D TPU der<br />

neuesten Generation. Durch seine hohe Extrusions- und<br />

Abriebfestigkeit eignet er sich besonders für Gleitringdichtungen<br />

in Kolbendichtungskonstruktionen mit Energizer. Darüber<br />

hinaus weist PU6005 eine optimierte Beständigkeit gegen<br />

Mineralöle, Fette, Flüssigkeiten auf Wasserbasis und aliphatische<br />

Kohlenwasserstoffe auf, wie HEES, HEPG, HEPR, HFA, HFC<br />

oder HFDU. Der Betriebstemperaturbereich variiert aufgrund<br />

des Elastomer-Energizers zwischen -30 und +110 °C, kann<br />

kurzzeitig allerdings bis zu +125 °C betragen. Das Dichtungssystem<br />

ist für einen Maximaldruck von 400 bar zugelassene.<br />

www.kastas.com<br />

FLENDER GEWINNT EXCELLENCE AWARD<br />

VON CATERPILLAR INC<br />

Der Antriebsspezialist Flender hat den Supplier Excellence<br />

Recognition Award 2023 des US-Maschinenhersteller Caterpillar<br />

erhalten. Flender erhielt die Auszeichnung für eine Liefertreue<br />

von 95 Prozent und das Einhalten der Null-Fehler-Toleranz.<br />

Caterpillar vergibt die Auszeichnung ausschließlich an<br />

seine besten<br />

Lieferanten und<br />

positioniert Flender<br />

damit als Top-Lieferant<br />

für das<br />

weltweite Aftermarket-Geschäft<br />

(Reman Division).<br />

Flender beliefert<br />

Caterpillar mit<br />

neuen Getrieben, wiederaufbereiteten Getrieben, Ersatzteilen<br />

und Kupplungen für den Seilbagger Typ 7495. „Es ehrt uns sehr,<br />

den Supplier Excellence Award von Caterpillar für das Jahr 2023<br />

zu erhalten und als einer ihrer Top-Lieferanten anerkannt zu<br />

werden. Dies spiegelt unsere lange und hervorragende Partnerschaft<br />

mit Caterpillar wider. Wir freuen uns darauf, auch in den<br />

kommenden Jahren bewährte Qualitätsprodukte zu liefern“,<br />

sagte Kerry Klein, Präsident der Flender Corporation in den USA.<br />

www.flender.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 41


INNERBETRIEBLICHER SCHWERLASTTRANSPORT<br />

40 TONNEN MILLIMETERGENAU<br />

BEWEGEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Die österreichische Binder + Co AG nutzt für den<br />

innerbetrieblichen Transport von Rohmaterial<br />

sowie halbfertigen und fertigen Schüttgut-<br />

Aufbereitungsanlagen einen Hubtex<br />

Elektroplattformwagen vom Typ SFX mit 40<br />

Tonnen Nutzlast und Mehrwegelenkung.<br />

Immer größer, immer schwerer, immer leistungsfähiger: Dieser<br />

Trend gilt auch für die Schüttgut-Aufbereitungsanlagen der<br />

Binder + Co AG. Im Durchschnitt wiegen die weltweit gefragten<br />

Maschinen rund 20 t. Einzelne Exemplare bringen es sogar<br />

auf bis zu 40 t. Für diese Dimensionen war die Infrastruktur auf<br />

dem Betriebsgelände des traditionsreichen Unternehmens im<br />

österreichischen Gleisdorf nicht ausgelegt. Die hier installierten<br />

Portalkräne im Freilager und in den Hallen heben maximal 15<br />

bis 20 t.<br />

„Für das Bereitstellen und Abtransportieren fertig montierter<br />

Aufbereitungsanlagen mussten wir immer wieder externe mobile<br />

Kräne mit der entsprechenden Hubkraft anmieten“, erinnert sich<br />

Armin Fuchs, der bei Binder + Co AG den Bereich Betriebstechnik<br />

verantwortet. Diese Lösung war nicht nur kostspielig, sondern<br />

auch unflexibel. Unvorhersehbare Verzögerungen im Produktionsablauf<br />

standen den im Vorfeld vereinbarten Einsatztagen der<br />

Miet-Kräne gegenüber, die sich nicht kurzfristig verschieben lassen<br />

konnten.<br />

AUFRÜSTEN DES HOFKRANS ZU KOSTSPIELIG<br />

Vor diesem Hintergrund machte sich das Unternehmen auf die<br />

Suche nach einem passenden Transportfahrzeug mit einer Tragfähigkeit<br />

von 40 t, das sich innerhalb und außerhalb der Hallen<br />

bewegen kann. „Das Aufrüsten unseres Hofkrans wäre zu teuer<br />

und nur langfristig umsetzbar gewesen,“ so Fuchs, der im Rahmen<br />

seiner Recherche verschiedene Hersteller von Flurförderzeugen<br />

angefragt hatte. Die Suche verlief ergebnislos, bis Fuchs<br />

im Internet auf die Schwerlast-Plattformtransporter vom Typ SFX<br />

von Hubtex aufmerksam wurde.<br />

„Die Experten von Hubtex waren schnell bei uns vor Ort, haben<br />

sich das Gelände angesehen und uns zu einem Referenzbesuch bei<br />

einem nahegelegenen Kunden mit ähnlichen Anforderungen eingeladen“,<br />

berichtet Fuchs. „Im Laufe der Gespräche haben wir gemeinsam<br />

die Idee entwickelt, den Elektroplattformwagen zusätzlich<br />

mit einer Hubfunktion auszustatten“, erinnert sich Michael<br />

42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


ELEKTROPLATTFORMWAGEN<br />

01 Bis zu 40 t schwere Schüttgut-Aufbereitungsanlagen<br />

können jetzt unabhängig von kostspielig angemieteten<br />

Autokränen transportiert werden<br />

02 Alle acht Räder des Plattformwagens lassen sich über<br />

eine Fernsteuerung hydraulisch und präzise lenken<br />

01<br />

Schulz, der den Vertrieb von Hubtex in Österreich verantwortet.<br />

„Damit kann die individuell für Binder + Co AG gebaute Ausführung<br />

des SFX nicht nur transportieren, sondern die Lasten auch eigenständig<br />

aufnehmen“, ergänzt Stephan Rückert, Spezialist für<br />

Schwerlasttransportsysteme bei Hubtex. Für diesen Zweck investierte<br />

die Binder + Co AG in vier Wechselgestelle mit einer Tragfähigkeit<br />

von jeweils 15 beziehungsweise 40 t. Drei weitere Wechselgestelle<br />

befinden sich derzeit im Aufbau.<br />

MILLIMETERGENAUES MANÖVRIEREN<br />

„Durch die Hubfunktion können wir die vorhandenen Portalkräne<br />

wesentlich effizienter einsetzen, weil diese jetzt die Wechselgestelle<br />

zeitversetzt vorladen können“, erläutert Fuchs, dem<br />

auch die leichte Bedienbarkeit des SFX 40 mit Mehrwegelenkung<br />

gefällt. Alle acht Räder des Plattformwagens lassen sich<br />

über eine Fernsteuerung hydraulisch und präzise lenken, sodass<br />

ein millimetergenaues Manövrieren in den engen Hallen<br />

problemlos möglich ist.<br />

Das Bedienteil ist mit zwei Joysticks für das Fahren und Lenken<br />

ausgestattet. Die Räder gehen nach Loslassen des Joysticks in die<br />

Geradeausstellung zurück. Über einen Wählschalter können verschiedene<br />

Fahrprogramme wie Längs- und Querfahrt ausgewählt<br />

werden. Hinzu kommen Programme für Allrad-, Diagonal-, Vorder-<br />

und Hinterachslenkung sowie Kreisfahrt. Das ergonomische<br />

Bedienkonzept kommt bei den Mitarbeitern gut an: „Die vier auf<br />

das Fahrzeug eingewiesenen Kollegen steuern das Gerät sehr<br />

gerne“, unterstreicht Fuchs.<br />

Der Antrieb erfolgt über vier Radgetriebe mit vier jeweils<br />

12,6 kW starken Drehstrommotoren, die das Fahrzeug beladen<br />

und unbeladen mit 3 km/h fortbewegen. Die Kapazität der<br />

80 Volt-Batterie mit einer Leistung von 750 Ah genügt vollkommen,<br />

zumal der Plattformwagen nur unregelmäßig und etwa eine<br />

Stunde pro Tag genutzt wird. Die Ladezeit für eine volle Batterieladung<br />

beträgt 6,5 bis 7 Stunden.<br />

BETRIEBSGELÄNDE BESSER NUTZBAR<br />

02<br />

sichtlich der Wahl der Lagerplätze wesentlich flexibler geworden<br />

sind. Wir können das Gelände nun deutlich besser nutzen“, erklärt<br />

Fuchs einen weiteren Vorteil des SFX 40, der seit Februar<br />

2023 bei Binder + Co AG im Einsatz ist.<br />

Fazit: Mit dem Hubtex Elektroplattformwagen vom Typ SFX 40<br />

erzielt die Binder + Co AG eine Reihe positiver Effekte. Bis zu 40 t<br />

schwere Schüttgut-Aufbereitungsanlagen können jetzt unabhängig<br />

von kostspielig angemieteten Autokränen auf dem gesamten<br />

Betriebsgelände sowie zwischen den verschiedenen Hallen und<br />

Produktionsstufen transportiert werden. Durch die Hubfunktion<br />

und den Einsatz von Wechselgestellen können mehrere Gestelle<br />

vorgeladen werden, wodurch die vorhandenen Portalkräne zeitversetzt<br />

und hocheffizient arbeiten können.<br />

Bilder: Hubtex<br />

www.hubtex.com<br />

POINTIERT<br />

40 TONNEN NUTZLAST<br />

UND MEHRWEGELENKUNG<br />

ACHT RÄDER PER FERNSTEUERUNG<br />

HYDRAULISCH LENKBAR<br />

ANTRIEB ÜBER VIER RADGETRIEBE<br />

MIT JEWEILS 12,6 KW LEISTUNG<br />

MILLIMETERGENAUES MANÖVRIEREN<br />

IN ENGEN HALLEN MÖGLICH<br />

Das 15 t schwere Fahrzeug ist 7.500 mm lang, 2.500 mm breit und<br />

980 mm hoch. Jeweils zwei der insgesamt acht hydraulisch gelenkten<br />

Achsschemel befinden sich auf vier Längswippen, die direkt<br />

am Rahmen verbaut sind. Mit diesem Pendelfahrwerk lassen<br />

sich die auf dem Betriebsgelände verlegten Schienen überfahren<br />

und Steigungen von bis zu acht Prozent überwinden. „Der<br />

Schwerlast-Plattformtransporter von Hubtex kann jede Stelle unseres<br />

weitläufigen Betriebsgeländes erreichen, wodurch wir hinwww.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 43


ENERGIEKETTEN<br />

ENERGIEKETTEN FÜR DIE AGRARWIRTSCHAFT<br />

FELDTAUGLICH, FLEXIBEL UND ZUVERLÄSSIG<br />

High-Tech im Kuhstall, Sensoren auf dem Acker,<br />

Messtechnik für die Aquakultur:<br />

Energieführungssysteme schützen die<br />

notwendigen Versorgungs- und<br />

Kommunikationsleitungen in vielen<br />

Einsatzbereichen der modernen Agrarwirtschaft.<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Sensoren ermitteln heute automatisch wie viel Dünger in<br />

den Boden muss. Kühe entscheiden selbst, wann sie vom<br />

Melkroboter gemolken werden wollen. Die moderne<br />

Landwirtschaft ist automatisiert, Landtechnik heutzutage<br />

High-Tech. Doch die rauen Einsatzbedingungen sind geblieben.<br />

„Überall dort, wo die sensible Technik geschützt werden muss,<br />

bieten unsere Energieketten eine sichere und flexible Lösung“,<br />

erklärt Werner Eul, Senior Product Manager Cable Carrier Systems<br />

bei Tsubaki Kabelschlepp. „Die Einsatzgebiete für unsere<br />

robusten, langlebigen Systeme sind dabei so vielfältig wie die<br />

Landwirtschaft selbst und reichen vom Melkroboter über Landmaschinen,<br />

von Aquakulturen bis hin zu Smart Farming.“<br />

Für die zahlreichen Einsatzbereiche stellt Tsubaki Kabelschlepp<br />

dem Anwender verschiedene innovative System-Lösungen<br />

zur Verfügung. Diese lassen sich optimal an die jeweilige<br />

Applikation anpassen, können einfach installiert werden und sichern<br />

einen zuverlässigen Betrieb bei höchster Verfügbarkeit.<br />

EIN BREITES PORTFOLIO<br />

n Als leichter, leiser Allrounder ist die Serie Uniflex Advanced für<br />

ein breites Anwendungsspektrum geeignet. Das flexible System<br />

verfügt über universelle Anschlussmöglichkeiten und eine Innenteilung.<br />

Die integrierte Zugentlastung sorgt für einen sicheren<br />

Betrieb unter hohen Belastungen und hohen Temperaturen<br />

im Sommer.<br />

n Die Serie TKA schützt die Leitungen nicht nur optimal gegen<br />

Staub, Schmutz und Feuchtigkeit (IP54), sondern zeichnet sich<br />

darüber hinaus durch hohe Torsionssteifigkeit aus. Diese ermöglicht<br />

einen Rundumschutz für kurze und lange Verfahrwege<br />

in rauer Umgebung.<br />

Als leichter, leiser Allrounder ist die Serie Uniflex Advanced besonders<br />

für ein breites Anwendungsspektrum geeignet und hält hohen<br />

Belastungen und hohen Temperaturen im Sommer stand<br />

n Überall dort, wo eine schnelle und flexible Leitungsbelegung<br />

gefragt ist, ist die Serie EasyTrax® das System der Wahl. Die<br />

Energieführungskette besteht aus Lamellen aus flexiblem Spezialkunststoff,<br />

besitzt eine integrierte Geräuschdämpfung und<br />

kann wahlweise von innen oder außen werkzeuglos schnell geöffnet<br />

werden.<br />

n Die Serie M bietet dem Anwender ein Höchstmaß an Flexibilität<br />

für verschiedenste Anwendungsbereiche. Verfügbar mit umfangreichem<br />

Zubehör und Stegbauarten, ermöglicht die stabile<br />

Energiekette nicht nur eine variable Innenaufteilung, sondern<br />

auch große freitragende Längen bei Kälte und Frost.<br />

„Unsere Energieführungsketten für die Agrarwirtschaft sind<br />

das Ergebnis intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit gemeinsam<br />

mit unseren Kunden“, resümiert Werner Eul. „Unser<br />

Ziel ist es, den Landwirt mit unseren Lösungen in punkto<br />

Betriebssicherheit, Effizienz und Produktivität bestmöglich zu<br />

unterstützen.“<br />

Bilder: Aufmacher: dechevm ‒ stock.adobe.com, Bild: Tsubaki Kabelschlepp<br />

www.kabelschlepp.de<br />

44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

E-MOBILITY-SCHUTZLÖSUNGEN<br />

Kappen und Stopfen für den Hochvolt- sowie den Niedervolt-<br />

Bereich von Pöppelmann Kapsto schützen unter anderem<br />

sensible Anschlüsse von Bauteilen im e-Mobility-Segment. So<br />

beispielsweise die Steckerkappen GPN 380 und GPN 384 für<br />

Hochvolt-Steckverbindersysteme<br />

verschiedener<br />

Hersteller. Diese<br />

werden aus 100<br />

Prozent Post-Consumer-Rezyklat<br />

im<br />

eingesetzten Kunststoff gefertigt. Die Kappen überzeugen<br />

durch ein funktionales Design sowie eine sichere Abdichtung<br />

unter anderem gegen Spritzwasser gemäß Schutzklasse IPX4.<br />

Die Steckerabdeckung GPN 385 aus PCR-PE für Hochvolt-Kontaktanschlüsse<br />

der Serie TE HV 280 übernimmt die zuverlässige<br />

Abdichtung bei Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung. Weitere<br />

Kapsto Normreihen, von GPN 360 bis GPN 364, umfassen<br />

Schutzlösungen für Kompaktstecker-Anschlüsse im Niedervolt-<br />

Bereich.<br />

www.poeppelmann.com<br />

FUSSPEDALE FÜR<br />

AGRARFAHRZEUGE<br />

In vielen Nutz- und Spezialfahrzeugen<br />

finden FSG-Fußpedale<br />

Anwendung: Sie überzeugen<br />

durch ihre modulare und<br />

vor allem flache Bauweise. Zur<br />

Wahl stehen Modelle mit analoger oder digitaler Signalausgabe.<br />

Standard sind hier verschleißfreie magnetische Messsysteme<br />

mit hoher Lebensdauer, die für sicherheitsrelevante<br />

Anwendungen redundant ausgelegt. Das robuste Aluminiumgehäuse<br />

(verfügbar bis IP67) hält den alltäglichen Belastungen<br />

auch in extremen Situationen Stand. Gleichzeitig sorgen die<br />

kompakten, flachen Abmessungen für vielseitige Einsatzmöglichkeiten<br />

auch bei begrenzter Einbautiefe. Als Schnittstellen<br />

stehen 4 - 20 mA, 0 - 10 V sowie CAN, CANopen und CANopen<br />

safety zur Auswahl.<br />

www.fsg-sensors.de<br />

MODULARE ARMREST-BEDIENUNG<br />

Für die neue Traktorengeneration<br />

des zur<br />

ACGO Group gehörenden<br />

Landmaschinen-<br />

Herstellers Massey<br />

Ferguson hat RAFI ein<br />

multifunktionales<br />

Armrest-Bediensystem<br />

entwickelt. Die skalierbare<br />

Lösung bietet zwölf<br />

Ausbaustufen mit unterschiedlicher Funktionsbreite und<br />

Joystick-Ausstattung. Den bis zu vier verbauten Joystick-Varianten<br />

liegen unterschiedliche JOYSCAPE-Technologieplattformen<br />

zugrunde. Die Bewegungserfassung erfolgt durch kontaktlose,<br />

verschleißfreie Hall-Sensoren mit einer Lebensdauer von<br />

mindestens fünf Millionen Betätigungszyklen. Neu entwickelte<br />

einachsige Linearjoysticks mit Rastfunktion ermöglichen die<br />

Ansteuerung zusätzlicher Hydraulikfunktionen.<br />

www.rafi-group.com<br />

JETZT AUCH MIT ANALOGAUSGANG<br />

Im Rahmen seiner Nextgen-Initiative hat Posital jetzt Geräte<br />

seiner populären Tiltix-Neigungssensor-Familie mit analogen<br />

Kommunikationsschnittstellen vorgestellt. Die neuen Versionen<br />

sind mechanisch und<br />

elektrisch mit den älteren<br />

Modellen kompatibel. Sie<br />

bieten eine bessere<br />

Performance und zusätzliche<br />

Flexibilität bei der<br />

Programmierung. Die<br />

Geräte sind mit neuen,<br />

leistungsstarken dreiachsigen<br />

MEMS-Beschleunigungssensoren<br />

ausgestattet,<br />

was die Empfindlichkeit<br />

über die Achsen hinweg deutlich optimiert – besonders<br />

wichtig bei Querneigungen. Die Messgenauigkeit wurde auf<br />

±0,1 Grad verbessert, und zwar über den gesamten Neigungswinkelbereich.<br />

Besonders wichtig für analoge Steuerungssysteme:<br />

Der Messbereich der Geräte kann einfach per Software-<br />

Konfiguration eingestellt werden. Durch Anpassung des<br />

Messbereichs können die Geräte so eingerichtet werden, dass<br />

ihr voller Ausgangsbereich (4-20 m, 0-5 V oder 0-10 V) genau<br />

den erwarteten Bewegungsbereich abdeckt. Die Messgenauigkeit<br />

wird dadurch erheblich verbessert. Eine Programmierung<br />

als Grenzwertschalter ist auch möglich.<br />

www.posital.de<br />

IMMER ZUVERLÄSSIGE<br />

NEIGUNGSWERTE<br />

Der Neigungssensor IMU F99<br />

von Pepperl+Fuchs liefert für<br />

den mobilen Einsatz auf<br />

Baumaschinen oder Robotern<br />

stabile Neigungswerte. Ein<br />

integriertes Gyroskop kompensiert<br />

Beschleunigungen und<br />

macht so eine präzise Neigungsmessung auch in der Bewegung<br />

möglich. Der IMU F99 Sensor ermöglicht den Einsatz auf allen<br />

mobilen Maschinen zur Lageerkennung, Regelung bzw.<br />

Positionierung von Auslegern, Anti-Fall-Over-Systemen,<br />

Lenkwinkelbeschränkung und Waage-Systemen.<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

KOMPAKTE SCHWENKTRIEBE<br />

Die kompakten Schwenktriebe von Rodriguez eignen sich<br />

besonders für performance-kritische Einsatzbereiche und<br />

Heavy-Duty-Anwendungen. Mit der WDLP-Serie bietet das<br />

Eschweiler Unternehmen eine schlanke und leichte Version<br />

eines geschlossenen<br />

Schwenktriebs an. Das Modell<br />

WDLP.0223.00.10.LR hat einen<br />

Laufkreisdurchmesser von 223<br />

mm, der Innendurchmesser<br />

beträgt 146 mm. Die<br />

Schwenktriebe sind auf<br />

Anfrage mit Elektro- oder<br />

Hydraulikmotor, Bremse und<br />

Sensoren zur Positionsrückmeldung<br />

lieferbar.<br />

www.rodriguez.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 45


WARTUNGSFREIE LINEARFÜHRUNGEN<br />

MEHR FLEXIBILITÄT FÜR KOMMUNALE<br />

SCHWEMMFAHRZEUGE<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Im städtischen Alltag fallen viel Schmutz und<br />

Müll an. Damit das nicht überhandnimmt,<br />

müssen Kommunen ihre Städte reinigen. Gerade<br />

in heißen Ländern übernehmen diese Aufgabe oft<br />

Schwemmfahrzeuge, die die Straßen mit<br />

Wasserdüsen säubern. Der positive Nebeneffekt<br />

dabei: Durch das Wasser werden die Straßenzüge<br />

heruntergekühlt. Damit die verbaute Technik<br />

nicht korrodiert, setzt ein Hersteller auf<br />

schmierfreie Lineartechnik von Igus.<br />

Dienstagmorgen um fünf Uhr in den Straßen von Barcelona.<br />

Noch ist nichts von den Besucherströmen zu sehen,<br />

die zur Sagrada Família pilgern oder in den Ramblas einkaufen.<br />

Dennoch haben die Menschenmassen der<br />

letzten Tage ihre Spuren hinterlassen: Die Straßenzüge sind verschmutzt,<br />

Staub und Dreck haben sich angesetzt. Deswegen<br />

nutzt die Stadt spezielle Fahrzeuge, die die Straßen wieder sauber<br />

machen und für den neuen Tag in Form bringen. Langsam<br />

schiebt sich die Kommunalmaschine also durch die Straßen, an<br />

ihrer Front ist ein Doppelschwemmbalken der sächsischen Firma<br />

Fiedler Maschinenbau und Technikvertrieb GmbH aus Schmölln-<br />

Putzkau angebracht.<br />

Dass das Fahrzeug ausgerechnet durch Barcelona fährt, ist kein<br />

Zufall: „Gerade in den südlicheren Ländern wird traditionell viel<br />

geschwemmt“, erklärt Geschäftsführer Stefan Fiedler. Der Grund<br />

ist unter anderem der durch die Wasserreinigung eintretende<br />

Kühleffekt. In Deutschland ist häufig noch die klassische Kehrmaschine<br />

unterwegs, allerdings setzen auch hierzulande immer<br />

mehr Städte auf die Schwemmtechnik. Wenn das Fahrzeug dann<br />

durch Barcelona, Stuttgart oder München fährt, strömen bis zu<br />

80 Liter Wasser pro Minute aus den in zwei Reihen angebrachten<br />

Düsen – bei einem Druck von 50 bis 130 bar. Selbst der hartnäckigste<br />

Schmutz hat dann keine Chance mehr. Dabei ist die Reinigungsaktion<br />

ein aufwendiger Prozess: Die Mitarbeitenden müssen<br />

ihre Fahrzeuge durch enge und teils zugeparkte Straßenzüge steuern.<br />

Unfälle dürfen hier nicht passieren, denn dann entsteht nicht<br />

nur ein großer finanzieller Schaden, auch die Straßenreinigung ist<br />

für diesen Tag unterbrochen. Die Fahrzeuge sind deshalb so gebaut,<br />

dass sie flexibel auf die Situation vor Ort reagieren können.<br />

Der Schwemmbalken kann nach links und rechts jeweils um bis<br />

zu 30 Grad gedreht werden. Oft reicht aber selbst das nicht aus:<br />

Zwischen Parkbänken und parkenden Autos kann ein Schwemmfahrzeug<br />

meist nicht fahren. Dazu hat Fiedler den FSB 1500/2600<br />

entwickelt: Der Schwemmbalken ist mit einer Verschubmöglichkeit<br />

nach links und rechts ausgestattet. Damit wird der ursprünglich<br />

1,5 Meter breite Arbeitsbereich auf 2,6 Meter vergrößert.<br />

Möglich machen diese Technik die Linearführungen der drylin W-<br />

Serie des Motion Plastics Spezialisten Igus aus Köln.<br />

EINE KOOPERATION, DIE WEIT ZURÜCKREICHT<br />

Dass Fiedler bei der Konstruktion des Doppelschwemmbalkens<br />

auf die Lineartechnik von Igus setzt, liegt in der jahrzehntelangen<br />

Zusammenarbeit der beiden Unternehmen begründet. „Wir sind<br />

seit über 23 Jahren Kunde von Igus“, hält Geschäftsführer Fiedler<br />

fest. Er leitet das Unternehmen in zweiter Generation, sein Vater<br />

hat die Firma direkt nach der Wende im Jahr 1990 ins Leben gerufen.<br />

Seitdem ist Fiedler Maschinenbau stetig gewachsen. Aus<br />

dem einst kleinen Unternehmen wurde schnell ein globaler Akteur<br />

in der Herstellung von Kommunaltechnik. Fiedler verkauft<br />

bis nach Amerika und Asien. Der Doppelschwemmbalken<br />

FSB 1500/2600 ist sogar in Abu Dhabi im Einsatz.<br />

Fiedler fertigt seine Produkte nach den individuellen Ausschreibungen<br />

der Städte, in denen die Fahrzeuge zum Einsatz kommen<br />

46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


LINEARTECHNIK<br />

01 Mit der Hochdruckreinigung per Doppelschwemmbalken erhalten<br />

Kommunen große Flexibilität in der Schwemmung<br />

02 Für den Verschub des Balkens setzt Fiedler auf die<br />

drylin W-Serie von Igus<br />

sollen. Auch die Idee zum Verschubbalken stammt aus einem dieser<br />

Bedarfe. Je nach Anforderung stattet Fiedler seine Produkte<br />

mit steuerbaren Froschmauldüsen, Weitwurfdüsen und/oder zuund<br />

abschaltbaren Sektionen aus. Über das Aufnahmesystem<br />

können zusätzliche Pumpen und Schlauchhaspeln montiert werden.<br />

Das ergänzt den flexiblen Verschub. „Mit dem Balken ist eine<br />

stufenlose Bewegung möglich“, sagt Fiedler. Damit müssen die<br />

Fahrzeuge nicht mehr so nah an parkenden Autos vorbeifahren.<br />

Die Gefahr von Unfällen sinkt. Um diesen stufenlosen Verschub<br />

anzubieten, braucht Fiedler Komponenten, die auch den herausfordernden<br />

Umgebungsbedingungen vor Ort standhalten.<br />

LÄUFT WIE GESCHMIERT AUCH OHNE<br />

SCHMIERUNG<br />

Oft herrschen in den Städten mehr als 40 °C, direkt über der Fahrbahn<br />

ist es häufig sogar noch heißer. Gleichzeitig sorgen die<br />

hohen Wassermengen bei herkömmlichen Bauteilen für Korrosionsgefahr.<br />

Fiedler ist also auf robuste Bauteile angewiesen, die<br />

einen sicheren Betrieb gewährleisten, langlebig und ausfallsicher<br />

sind. Mit seinen Iglidur-Hochleistungskunststoffen adressiert<br />

Igus ebendiese Anforderungen. Die Kunststoffe sind verschleißarm,<br />

leicht und kommen ganz ohne externe Schmierung aus.<br />

Stattdessen setzt Igus auf Festschmierstoffe, die wartungsfrei und<br />

zuverlässig sind. Das ist besonders wichtig für Gleitanwendungen,<br />

in denen mit sehr viel Wasser gearbeitet wird. Metallische<br />

Wälzlager etwa müssen regelmäßig geschmiert werden, was in<br />

der Praxis einen hohen Aufwand bedeutet. Für Fiedler war das<br />

aber ein Ausschlusskriterium: Im Betrieb könnte das Schmieröl<br />

auf die Straße gelangen, die Gefahren für Umwelt und Technik<br />

wären groß. Also griff das Unternehmen für seinen Doppelschwemmbalken<br />

zur drylin W-Serie von Igus. Der Verschub<br />

geschieht dabei entlang einer 1,5 Meter langen drylin WS-20-80-<br />

Schiene. Die Befestigung erfolgt über ein WJ200UM-01-20-Gleitlagergehäuse<br />

inklusive der bewährten Iglidur Gleitfolie.<br />

Der Vorteil dieser Bauteile in der Kommunaltechnik liegt auf<br />

der Hand: Das Schienensystem ist schmierfrei und muss auch im<br />

Betrieb nicht regelmäßig (und aufwendig) geschmiert werden.<br />

„Damit kamen wir schnell zu dem Entschluss, dass die drylin W-<br />

Komponenten genau richtig für den Einsatz im Schwemmbalken<br />

sind“, erläutert Markus Oppe, technischer Verkaufsberater bei<br />

Igus, der Fiedler betreut. Am Markt kommt die Lösung gut an,<br />

Geschäftsführer Stefan Fiedler sieht als einen Grund dafür auch<br />

die Beratung durch Igus an: „Gerade bei einer tief reichenden<br />

Entwicklungsabteilung wie bei uns ist eine Betreuung des Lieferanten<br />

sehr wertvoll. Die Firma entscheidet sich immer wieder<br />

für Igus Komponenten, weil sie gut zum Produktportfolio der<br />

Kommunaltechnik passen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen<br />

weisen etwa Kunststoffbuchsen und Aluminiumführungen<br />

ein leichteres Gewicht auf. Denn bei Technik an der Fahrzeugfront<br />

zählt jedes Gramm. Fiedler hat vor allem in Gießarmen<br />

Igus-Buchsen verbaut.<br />

NACHHALTIGKEIT IST MASSGEBLICH IN DER<br />

KOMMUNALTECHNIK<br />

Die Fiedler Produkte sind Beispiele dafür, wie der Einsatz innovativer<br />

Technologie die Wettbewerbsfähigkeit erhält, während<br />

gleichzeitig ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet wird. „Nachhaltigkeit<br />

steckt in all unseren Produkten“, so Stefan Fiedler. Der<br />

FSB 1500/2600 verwendet nur so viel Wasser wie nötig. Gerade in<br />

heißen oder wüstennahen Gebieten ist das ein unschätzbarer<br />

Vorteil. Hinzu kommt die Kühlfunktion des Schwemmens. Wer<br />

im Mittelmeerraum bereits einmal über frisch geschwemmte Bereiche<br />

gelaufen ist, wird sich an die kühle Luft erinnern, die von<br />

den noch nassen Stellen ausgeht. Damit bleibt das Stadtklima in<br />

Zeiten des Klimawandels ein wenig länger erträglich, die Lebensqualität<br />

für Mensch und Tier steigt. Durch die wegfallende<br />

Schmierung spart Fiedler zudem klimaschädliches CO 2<br />

ein, da<br />

der Betrieb nachhaltiger und effizienter abläuft.<br />

SCHWEMMBALKEN ÜBERZEUGT DIE<br />

MANUS-JURY<br />

Der Doppelschwemmbalken überzeugt nicht nur im Markt, er<br />

hat auch die Jury des Manus Award von sich begeistern können.<br />

Mit dem Manus Award zeichnet Igus jedes Jahr innovative und<br />

mutige Gleitlageranwendungen aus. In diesem Jahr hat<br />

Stefan Fiedler auf der Hannover Messe den bronzenen Manus<br />

Award annehmen dürfen. „Natürlich haben wir nicht damit gerechnet.<br />

Der Preis ist aber eine schöne Bestätigung unserer Arbeit“,<br />

meint Fiedler.<br />

Bilder: Igus<br />

www.igus.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 47


MOBILE MASCHINEN<br />

TRANSPORTFAHRZEUGE<br />

ROUTENZÜGE<br />

MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNGEN FÜR<br />

DEN IN- UND OUTDOORBEREICH<br />

Routenzüge reduzieren das Verkehrsaufkommen<br />

im Betrieb, verringern Unfallgefahren und sorgen<br />

für planbare, zuverlässige Logistikprozesse.<br />

Bereits ab einer Routenlänge von 160 Metern<br />

können die gebündelten Transporte<br />

wirtschaftlich sein. Maßgeschneiderte<br />

Anhängerrahmen, ausgestattet mit<br />

einsatzspezifischen Funktionen, bilden in<br />

Kombination mit Schleppern passgenaue<br />

Routenzuglösungen für den Einsatz in Hallen<br />

oder im Außenbereich.<br />

Routenzüge haben in der modernen industriellen Fertigung<br />

ihren festen Platz: Sie transportieren große Mengen<br />

an Material aus Lagern und Supermärkten über zum Teil<br />

weite Strecken, um es an verschiedenen Punkten in der<br />

Montage bereitzustellen. Besonders häufig findet man die aus einem<br />

Schlepper und mehreren Anhängern bestehenden Routenzüge<br />

in der Just-in-time- oder Just-in-sequence-Produktion von<br />

Automobilindustrie oder Maschinenbau. Die Ladung befindet<br />

sich typischerweise auf einem Trolley oder Rollgestell, wird in<br />

den Anhängerrahmen geschoben und angehoben. Dabei sind die<br />

Anforderungen je nach Einsatzgebiet unterschiedlich: Im Innenbereich<br />

herrschen oft enge Platzverhältnisse, während die<br />

Routenzüge im Außenbereich mit Fahrbahnunebenheiten zurechtkommen<br />

müssen. „Aus diesem Grund haben wir neben der<br />

bewährten Allrounder-Version jetzt auch Routenzuglösungen im<br />

Programm, die für den vorwiegenden Indoor- oder Outdoorbereich<br />

entwickelt wurden“, sagt Mal Rexhepi, Product Manager<br />

Logistic Train Solutions bei Linde Material Handling.<br />

Der neue<br />

Outdoor-Routenzug,<br />

bestehend aus dem<br />

Schlepper Linde P250<br />

und LT-Ch-Rahmen, ist<br />

für das Außengelände<br />

optimiert


TRANSPORTFAHRZEUGE<br />

Die neuen LT-M- und<br />

LT-W-Rahmen bilden<br />

mit dem Schlepper<br />

Linde P60 C eine<br />

perfekte Indoor-Lösung<br />

und sind besonders<br />

leicht und wendig<br />

WENDIG UND FLEXIBEL IN DER HALLE<br />

UNTERWEGS<br />

Vorzugsweise für den Halleneinsatz konzipiert sind die Routenzuganhänger<br />

Linde LT06-M, LT10-M und LT10-W. Vorwiegend<br />

werden diese Rahmen an den Schlepper Linde P60 C angehängt<br />

und lassen sich in demselben Zugverbund frei kombinieren. Die<br />

M-Rahmen verfügen wahlweise über 600 und 1.000 kg Tragfähigkeit<br />

und werden ebenerdig von einer Seite beladen. Sie eignen<br />

sich für Transporte mit vorab definierten Start- und Endpunkten.<br />

Währenddessen lassen sich die W-Rahmen mit 1.000 kg Tragfähigkeit<br />

von beiden Seiten be- und entladen, was den Einsatz<br />

flexibler macht: Werden nachträglich Routen geändert oder neue<br />

Haltepunkte aufgenommen, spielt es keine Rolle, auf welcher Seite<br />

sich diese befinden. Große Wendigkeit verleiht dem Logistikzug<br />

DIE NEUEN ROUTENZÜGE<br />

BIETEN DEM BETREIBER MEHR<br />

WAHLMÖGLICHKEITEN<br />

die mittig angeordnete Achse mit zwei Rädern. Beispielsweise<br />

genügt dem Schlepper mit vier angehängten Rahmen für Europaletten-Trolleys<br />

eine Fahrbahnbreite von 3,9 m, um eine Kehrtwende<br />

(U-Turn) zu vollziehen. Hinzu kommt das geringe Eigengewicht<br />

der Anhänger. Es beträgt in der einfachsten Variante<br />

lediglich 158 kg und ermöglicht höhere Fahrgeschwindigkeiten,<br />

was sich positiv auf die Umschlagleistung auswirkt.<br />

ERSCHÜTTERUNGSFREI UND SICHER<br />

IM AUSSENGELÄNDE<br />

Hingegen sind die üblicherweise vom Schlepper Linde P250<br />

gezogenen Outdoor-Routenzüge Linde LT16-Ch und Linde<br />

LT16-BMh für das Außengelände optimiert. Die großen Super-<br />

Elastik-Reifen der Anhänger mit einem Durchmesser von 368 mm<br />

und einer Breite von 115 mm mildern Erschütterungen und Stöße<br />

durch Bodenunebenheiten ab. Die robusten Rahmen verfügen<br />

außerdem über zwei Achsen für Traglasten bis 1,6 t, Allradlenkung<br />

für hohe Wendigkeit und Spurtreue sowie eine hydraulische<br />

Hubsteuerung für schonendes Anheben der Trolleys. Zwei Ausführungen<br />

stehen zur Wahl und lassen sich frei kombinieren: ein<br />

C-Rahmen (Ch) sowie ein beidseitig bestückbarer Bügelrahmen<br />

(BMh) mit verstellbaren Mittelstegen, um Gebinde verschiedener<br />

Größe gleichzeitig zu transportieren.<br />

Mit zahlreichen Optionen lassen sich die Anhängerrahmen<br />

noch weiter für die Gegebenheiten des Außeneinsatzes ausstatten:<br />

Dazu gehören ein Wetterschutz, Beleuchtungsoptionen für<br />

bessere Sichtbarkeit, Schmutzfänger für die Räder sowie Auflaufbremsen,<br />

die das Zugfahrzeug speziell bei Gefälle und Steigungen<br />

entlasten. Die beiden neuen Routenzuglösungen ergänzen<br />

die bewährte, leistungsstarke Routenzugreihe Linde LT10-C bis<br />

LT16-BM. Im Zusammenspiel mit dem Schlepper Linde P80 spielen<br />

sie als „Allrounder“ ihre Vorteile bei Transporten in und zwischen<br />

Werkshallen aus. Für die Anhänger mit einer maximalen<br />

Tragfähigkeit von 2.000 kg sind drei Rahmenversionen im Angebot:<br />

C-Rahmen (LT-C), beidseitig beladbare Bügelrahmen (LT-B)<br />

sowie Bügelrahmen mit integriertem, beweglichem Mittelsteg<br />

(LT-BM).<br />

MODELLÜBERGREIFENDE SICHERHEIT<br />

UND PERFORMANCE<br />

Für sichere Transporte und Beladungsvorgänge sorgt standardmäßig<br />

bei allen Linde-Anhängermodellen die mechanische<br />

Lastverriegelung, die sich nach dem Einschub der Trolleys automatisch<br />

schließt. Die Hubfunktion der Rahmen wird vom Fahrerstand<br />

aus zentral gesteuert. Steigt der Fahrer in den Schlepper<br />

ein, wird die Last automatisch angehoben, beim Aussteigen wird<br />

sie abgesenkt. Eine Anfahrsperre verhindert ein Losfahren bei<br />

abgesenkter Last und das Absenken der Last während der Fahrt.<br />

Ein Assistenzsystem drosselt automatisch die Geschwindigkeit<br />

der Zugmaschinen in Kurven.<br />

Passend zu den Routenzügen gibt es im Linde-Programm zahlreiche<br />

Trolleys mit Traglasten von 1.000 kg in unterschiedlicher<br />

Größe, Ausstattung und Bereifung. Sie eignen sich für den Transport<br />

von Paletten und Behältern und können mit modularen<br />

Regalaufbauten für Kleinladungsträger ausgestattet werden.<br />

Darüber hinaus unterstützt ein optional erhältliches Routenzugleitsystem<br />

die Fahrer bei komplexen Touren mit variablen<br />

Endpunkten und dirigiert sie auf der optimalen Route zu den einzelnen<br />

Stationen.<br />

Bilder: Linde Material Handling<br />

www.linde-mh.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 49


LOUNCH<br />

VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 03/<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 11. 03. <strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 23. 02. <strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

DER DIREKTE WEG<br />

<strong>O+P</strong> IM INTERNET<br />

www.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER<br />

digital.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong>-REDAKTION<br />

MILES MEIER,<br />

m.meier@vfmz.de<br />

WERBUNG IN <strong>O+P</strong><br />

sales@vfmz.de<br />

WORLD OF INDUSTRIES<br />

digital.world-of-industries.com<br />

01 Es gibt viele Gründe für die Hersteller von Bau-, Forst- oder Agrarmaschinen<br />

bei deren Marktzulassung auf digitale Prüfstände und simulierte<br />

Testreihen zu setzen.<br />

Foto: Hydrive<br />

02 Der Bedarf an Telematik und vernetzten Lösungen, die kleinere OEMs<br />

problemlos in ihre Anlagen integrieren können, treibt heute innovative<br />

Lösungen voran. Dieser Ansatz ermöglicht es kleineren Unternehmen, mit<br />

größeren Wettbewerbern Schritt zu halten.<br />

Foto: Danfoss<br />

03 Durch den Einsatz von Verschleißstahl und Rohren hat ein Hersteller<br />

von Zuckerrübenvollerntern die Lebensdauer von stark beanspruchten<br />

Bauteilen signifikant erhöht.<br />

Foto: SSAB<br />

04 In der Schienenverkehrstechnik ist die präzise Überwachung des<br />

Füllstandes von Flüssigkeiten und Schüttgüter von entscheidender<br />

Bedeutung. Kapazitive Grenzstandmelder haben sich in den letzten Jahren<br />

als eine innovative Lösung etabliert, um diesen Anforderungen gerecht zu<br />

werden.<br />

Foto: Jumo<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de


WHEN<br />

KNOWLEDGE<br />

MATTERS<br />

Custom engineered & manufactured 86,408 heavy-duty<br />

industrial hydraulic cylinders in the last decade<br />

kayahan.com


LOUNCH<br />

MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!