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O+P Fluidtechnik 1-2/2024

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DIE HYDRAULIK<br />

FIT HALTEN<br />

Die technologieneutrale Suche nach der besten Lösung sieht<br />

Dr. Torsten Boldt, Geschäftsführer der Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> GmbH als<br />

die Anforderung, die Kunden an die Konstrukteure stellen. Um in<br />

diesem Umfeld attraktiv zu bleiben, muss sich die Hydraulik laut<br />

Boldt weiterentwickeln. In welchen Bereichen er da besonderes<br />

Potenzial sieht, erklärte er im Gespräch mit <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Herr Dr. Boldt, Ihre Promotion liegt 20 Jahre zurück – was war Ihr Thema und was hat Sie daran fasziniert?<br />

Der Titel meiner Dissertation war die „Entwicklung<br />

mechatronischer Systeme am Beispiel autarker Spannsysteme“.<br />

Mich hat damals wie heute zum einen die<br />

Kombination der Mechanik, Hydraulik, Elektronik,<br />

Sensorik und Software zur Realisierung von Funktionen<br />

und Systemen fasziniert. Zum anderen aber auch<br />

die hohe Leistungsdichte der Hydraulik, die meines<br />

Erachtens in miniaturhydraulischen Hochdrucksystemen<br />

noch einmal deutlicher zu Tage tritt. Die Entwicklung<br />

mechatronischer Systeme ist heute zu einer<br />

Selbstverständlichkeit im Maschinenbau geworden,<br />

wobei uns aus meiner Sicht nach wie vor Herausforderungen<br />

in der Zusammenführung dieser unterschiedlichen<br />

Fachrichtungen begegnen.<br />

Die Kombination von Mechatronik und Hydraulik hat an Bedeutung nicht verloren. Welche Entwicklungen<br />

sehen Sie aktuell in diesem Bereich?<br />

In der Kombination von Mechatronik und Hydraulik<br />

liegt der Schwerpunkt der aktuellen Entwicklungen<br />

sicher auf der Kommunikationsfähigkeit von Komponenten<br />

und der Erweiterung der Funktionalität durch<br />

die Integration von Elektronik und Software. Die Integration<br />

kostengünstiger Sensorik und die damit einhergehende<br />

hohe Verfügbarkeit von Daten eröffnet<br />

völlig neue Lösungsansätze. Die spannenden Fragen<br />

sind aus meiner Sicht, wie komme ich von „Big-Data“<br />

zu „Smart-Data“ und wie generiere ich einen wirklichen<br />

Mehrwert für den Kunden. Ich sehe aktuell technisch<br />

durchaus spannende Entwicklungen, die aber<br />

noch auf der Suche nach ihrem Kundennutzen sind.<br />

Der günstigste Sensor ist ein Sensor, den ich physikalisch<br />

gar nicht benötige. Um diesem Ziel näher zu<br />

kommen, haben wir Softwaremodule entwickelt, die<br />

eine Bestimmung wichtiger Parameter ohne physikalische<br />

Sensoren ermöglichen.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Als Geschäftsführer haben Sie eine große Bandbreite von Anwendungen und Lösungen im Blick. Welche<br />

Herausforderungen müssen Hydraulik-Unternehmen mittelfristig meistern, um am Markt bestehen zu können?<br />

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass unsere<br />

Kunden technologieneutral nach einer technisch guten<br />

und kostengünstigen Lösung zur Realisierung ihrer<br />

Funktion suchen. Hier stehen häufig verschiedene<br />

Technologien im Wettbewerb. Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass für viele Funktionen die Hydraulik auch in<br />

Zukunft die bessere technische Lösung darstellt. Um<br />

diese Position zu behaupten, muss sich die Hydraulik<br />

aber in vielen Bereichen weiterentwickeln und darf<br />

nicht bei z. T. seit Jahrzehnten etablierten Lösungen<br />

stehen bleiben. Zum Teil verfügen Wettbewerbstechnologien<br />

über immanente Eigenschaften, die sich die<br />

Hydraulik zunächst aneignen muss. Hier gilt es für die<br />

Hersteller von hydraulischen Komponenten und Systemen<br />

die Hydraulik fit zu halten. Wenn die Erwartungen<br />

des Kunden an Kosten, Energieeffizienz, leichter<br />

Integration in seine Maschine ebenso wie an die Konnektivität<br />

und Intelligenz der Komponenten erfüllt<br />

wird, wird die Entscheidung des Kunden zu Gunsten<br />

der Technologie ausgehen, die diese vielfältigen Anforderungen<br />

am besten erfüllt. Daher haben wir in der<br />

Hydac <strong>Fluidtechnik</strong> in den letzten Jahren sowohl auf<br />

der Ventilseite als auch bei den Power Packs im Kontext<br />

Industrie 4.0 smarte Produkte entwickelt, die über<br />

eine hohe Konnektivität und umfangreicher Analysemöglichkeiten<br />

verfügen.<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de

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